Im neuen ZEIT Podcast berichten unsere Redakteure von den Höhepunkten ihrer Recherchen und bieten dem Hörer damit einen direkten und oft sehr persönlichen „Blick“ hinter die Kulissen ihrer täglichen Arbeit. Was hat sie an dem Thema gereizt? Was war überraschend? Welche Persönlichkeiten haben sie bee…
Die Polarforscherin Stefanie Arndt befindet sich gerade für 100 Tage am Südpol – und beantwortet dort fast täglich Kinderfragen. Katrin Hörnlein, die verantwortliche Redakteurin im Ressort »Junge Leser« der ZEIT, sammelt diese Fragen und schickt sie in die Antarktis. Dort antwortet Stefanie Arndt per WhatsApp-Sprachnachricht. So entsteht eine Art Forschungstagebuch in der ZEIT und dem Magazin ZEIT Leo, an dem die jungen Leserinnen und Leser mitrecherchieren. Im Podcast »Hinter der Geschichte« berichtet Katrin Hörnlein von diesem Projekt. Stefanie Arndt meldet sich zwischendurch per Sprachnachricht und erzählt von der endlosen Weite der Eislandschaft, von Pinguinen und davon, wie dick ihr Schlafanzug ist.
Facebook profitiert von dem Hass, der über die Plattform verbreitet wird. Gerade in afrikanischen Ländern, wo das Unternehmen enorm wächst, ist das brandgefährlich. Denn dort beschleunigt die Kommunikation über Facebook massiv den Hass zwischen verfeindeten ethnischen Gruppen. Im November 2021 wird in Äthiopien ein Professor nach massiver Online-Hetze gegen ihn vor seinem Haus erschossen. Facebook wisse um den Konflikt in dem Land und seine Verantwortung dort, sagt die Redakteurin Kerstin Kohlenberg und ehemalige Korrespondentin für die ZEIT in den USA. Sie hat diese Woche in der ZEIT ein Dossier über die Hetze auf Facebook geschrieben. Im Podcast mit Sarah Schaschek erzählt sie von ihrer Recherche in Äthiopien, London und Washington – und über das Scheitern von Facebook, den Hass einzudämmen. Den Text von Kerstin Kohlenberg lesen Sie hier: https://www.zeit.de/2022/51/aethiopien-mord-facebook-hetze-buergerkrieg
Mehr als 300 Briefe haben sich die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann und der Schweizer Schriftsteller Max Frisch geschrieben – während ihrer vierjährigen Beziehung ab dem Jahr 1958. Diese Beziehung, sagt die Literaturkritikerin Iris Radisch, haben die beiden sich auch in ihren Briefen erschrieben – und sie erzählt davon im Podcast mit Sarah Schaschek: von der Idee des Paares von einer Liebe in Freiheit, wie bei allen Aufbrüchen in die neue Zeit doch die alten Geschlechterrollen an den beiden zerren, und woran die Beziehung letztlich zerbricht. Die Briefe werden jetzt erstmals veröffentlicht. Das Buch »Wir haben es nicht gut gemacht« erscheint am 21. November 2022 im Suhrkamp Verlag. Und wer der begeisterten Iris Radisch lauscht, ahnt: Hier kommt nicht nur ein spannendes Zeitdokument – sondern große Literatur. Den Artikel »Die Liebe — ein Fluch« von Iris Radisch lesen Sie hier: https://www.zeit.de/2022/46/ingeborg-bachmann-max-frisch-briefe-veroeffentlichung
Der Schriftsteller, Dramatiker und Mittelstürmer der Autorennationalmannschaft Moritz Rinke war auf Einladung des Goethe-Instituts und der deutschen Botschaft zu Gast in Katar. Wenige Wochen vor Beginn der umstrittenen Fußball-WM wohnte er in einem Hotel, das aussieht wie ein 300 Meter hoher Pokal, mischte sich unter die Vertragsarbeiter auf dem Weg in das Stadion, in dem die deutsche Mannschaft ihr erstes Spiel bestreiten wird, und wurde bei all dem von den katarischen Behörden auf Schritt und Tritt verfolgt. Im Gespräch mit Christof Siemes erzählt er von einer Reise voller zwiespältiger Gefühle. Die Reportage von Moritz Rinke »Wer baute die acht Stadien von Katar?« lesen Sie hier: https://www.zeit.de/2022/45/stadien-katar-fussball-wm
Die Kinosäle in Deutschland bleiben immer öfter leer, vor allem unter der Woche. Betreiber und Branchenverbände sprechen von 30 bis 50 Prozent weniger Ticketverkäufen als vor der Pandemie. Besonders stark sind offenbar die kleinen Programmkinos betroffen, aber auch Mainstreamfilme floppen, zuletzt »Lieber Kurt« von Til Schweiger. Auch in Musikclubs und Theatern sieht es gerade nicht viel besser aus. Woran liegt das? An der Inflation, den Corona-Sorgen, der Weltlage? Keine dieser Erklärungen ist richtig überzeugend. Und so drängt sich ein Verdacht auf: Haben wir in den Monaten der politisch verordneten Stubenhockerei gemerkt, dass uns Kino, Ausgehen und gemeinschaftliche kulturelle Erfahrungen gar nicht so wichtig sind? In dieser Folge von »Hinter der Geschichte« spricht Oskar Piegsa, Redakteur im Hamburg-Ressort der ZEIT, mit Ann-Kathrin Nezik. Sie hat für ihren Artikel »Kammerflimmern« Kinobetreiber in verschiedenen deutschen Städten besucht, und berichtet über die Sorgen in der Branche. Erwähnte Texte: Ann-Kathrin Nezik: Kammerflimmern https://www.zeit.de/2022/44/kinobranche-krise-corona-energie-streaming Christoph Twickel: Runter vom Sofa, ihr Netflix-Kartoffeln! https://www.zeit.de/hamburg/2022-09/konzerthaeuser-corona-leer-reeperbahnfestival-hamburg
Mehr als 500 Waldbrände gab es in diesem Sommer allein in Brandenburg. ZEIT-Redakteur August Modersohn reiste an die Brandstätten und fragt sich: Wie lässt sich in Zukunft Schlimmeres verhindern? Im Sommer beherrschte das Thema wochenlang die Schlagzeilen: Die Wälder rund um Berlin standen in Flammen, so oft und so weiträumig wie fast noch nie zuvor. »Den Fall, dass der Wald einfach so zu brennen beginnt, gibt es eigentlich nicht«, sagt ZEIT-Redakteur August Modersohn. »Fast jeder Fall geht auf einen menschlichen Auslöser zurück.« Modersohn, stellvertretender Leiter des Leipziger Büros der ZEIT, porträtierte für die aktuelle Ausgabe den Waldbrandschutzbeauftragten Brandenburgs, Raimund Engel – den Mann, der im Auftrag der Landesregierung die Gefahr im Auge behalten soll. Eine fast unmögliche Aufgabe, sagt Modersohn. Denn nicht nur hat es Engel mit 700.000 Hektar Kiefern-Monokulturen zu tun. Sondern auch mit Weltkriegs-Munition im Boden, einer Debatte über die richtige Art, Feuer zu löschen, und mit dem Klimawandel. Wie er den Fachmann erlebt hat, wie es sich anfühlt, selbst durch verbrannten Wald zu laufen und welche Hoffnung es gibt, erzählt August Modersohn in dieser Podcast- Folge »Hinter der Geschichte«. Den Artikel »Sein Feind, das Feuer« von August Modersohn lesen Sie hier: https://www.zeit.de/2022/42/waldbrand-brandenburg-bekaempfung-klimawandel-hitze
Ein Team der ZEIT hat im Detail nachgezeichnet, wie es Katar gelungen ist, reich und einflussreich zu werden – und wie es seine Macht und sein Geld heute einsetzt. Ingo Malcher war in dem Wüstenstaat unterwegs und hat sich ein Bild von seiner Ökonomie und seiner Zweiklassengesellschaft gemacht. Im Gespräch mit dem ZEIT-Redakteur Jens Tönnesmann erläutert er, welche Interessen und Werte aufeinander prallen, wenn Katar und Deutschland über Gaslieferungen verhandeln – und warum er und viele andere Menschen mit gemischten Gefühlen auf die Fußballweltmeisterschaft blicken, die in einigen Wochen in Katar beginnt. Das Dossier »Die kleine Weltmacht« von Lea Frehse, Ingo Malcher, Yassin Musharbash und Fritz Zimmermann lesen Sie hier: https://www.zeit.de/2022/39/katar-oel-gas-doha-menschenrechte
Der Meiler in der Stadt Juschnoukrajinsk ist nach der umkämpften Anlage in Saporischschja das zweitgrößte AKW der Ukraine. Es liegt nur gut hundert Kilometer von der Front entfernt; immer wieder fliegen russische Raketen über den Reaktor. Nach langem Ringen mit den Behörden durfte ZEIT-Reporter Wolfgang Bauer die Stadt des Atoms besuchen und erzählt im Gespräch mit Christof Siemes vom Alltag der Menschen im Schatten des Werks und dem Moment, als er endlich das Innerste des Werks betreten durfte. Den Artikel »Der Störfall« von Wolfgang Bauer lesen Sie hier: https://www.zeit.de/zeit-magazin/2022/38/atomkraftwerke-ukraine-krieg-saporischschja-juschnoukrajinsk
Neulich biss Martin Machowecz in ein Cordon Bleu und traute seinen Geschmacksnerven kaum: Das schmeckt ja! Dabei war dieses ein veganes Cordon Bleu – ohne Schnitzel, ohne Schinken, ohne Käse. Machowecz begann zu recherchieren und erzählt im Podcast, wie viel Knowhow in Fleischersatzprodukten steckt, wie ausgerechnet ein Wurstfabrikant zum Herrscher über den Veggie-Markt werden konnte und wieso der Kampf gegen den Klimawandel auf eines nicht verzichten kann: das perfekte Mundgefühl.
Im August werden an der Oder Fische entdeckt, die tot auf dem Wasser schwimmen. Der Pegelstand des Rheins ist so niedrig, dass kaum mehr Schiffe fahren können. Und in Pakistan ertrinken derweil Hunderte durch Springfluten nach heftigen Regenfällen. Wir Menschen ruinieren die Flüssen: durch Umbau, Begradigung und durch Giftzufuhr. Was das bedeutet, darüber schreibt eine Gruppe von Autorinnen in der aktuellen ZEIT. Eine von ihnen ist Hella Kemper, Redakteurin im Magazin ZEIT WISSEN. Sie erzählt im Podcast mit Sarah Schaschek über ihre Recherche an der Elbe: über kontaminierten Sand und trübes Wasser, in dem der Sauerstoffgehalt sinkt. Sie erzählt aber auch von der Kraft der Flüsse, sich zu erholen – und von ihrer Leidenschaft, in der Elbe zu schwimmen. Den Artikel »Gegen den Strom« lesen Sie hier: https://www.zeit.de/2022/35/fluesse-oekologie-oder-elbe-rhein
Eine schnell wachsende Dienstleistungsbranche bietet Hirnreisen auf LSD und Pilzen an. Ziel des Ganzen: Manager sollen kreativer werden. Thomas Fischermann, Redakteur im Wirtschaftsressort der ZEIT hat sich auf einen Trip nach Amsterdam zu den Leistungsträgern von morgen begeben. Im Podcast mit Ina Mortsiefer erzählt er, wie so eine Hirnreise eigentlich abläuft, ob jeder diese bewusstseinsverändernden Sitzung buchen kann und wie es um die Rechtsgrundlage steht. Hier geht es zum Artikel von Thomas Fischermann: https://www.zeit.de/2022/34/drogenkonsum-arbeitsplatz-psychedelika-leistungsfaehigkeit Und hier zu seinemBuch »Der Sohn des Schamanen«: https://www.penguinrandomhouse.de/Buch/Der-Sohn-des-Schamanen/Thomas-Fischermann/Heyne/e593133.rhd
Es gibt unzählige Formen des Zusammenlebens. Eine ganz besondere Form hat sich die Dossier-Redakteurin Nadine Ahr angeschaut. Im Herbst 2017 zog sie für zwei Wochen in die älteste Kommune Deutschlands, die Kommune Niederkaufungen, und hat dort recherchiert: Wie ist es, in einer Gemeinschaft mit 60 Menschen zusammenzuleben, in der jeder nimmt so viel er braucht und gibt, was er hat ? Und ist dieses Lebensmodell zukunftsfähig, in einer Zeit, wo die Mieten steigen und die wenigsten sich noch Eigentum leisten können? In dieser Podcastfolge hören Sie den Dossier-Text von Nadine Ahr »Die Revolution auf dem Dorfe« aus der ZEIT vom 19. Oktober 2017.
Haben Sie sich schon einmal Gedanken über einen bestimmten Baum gemacht? Oder haben einen im Kopf, der etwas ganz besonderes für Sie ist? Vielleicht ist das aber auch Neuland für Sie? Dann geht es Ihnen so, wie es dem Dossier-Redakteur Malte Henk lange ging – bis zum Jahr 2020. Da hatte er die Idee für eine Reportage, ein Jahr lang einen Jahrhunderte alten Baum im Emsland – durch alle vier Jahreszeiten hinweg – zu begleiten: Was passiert in so einem Jahr? Und was lehrt einen ein so alter Baum über das eigene Leben? Im Podcast hören Sie den Dossier-Text von Malte Henk »Die dicke Linde und die Ewigkeit« aus der ZEIT vom 30. Mai 2021. Und am Ende der Folge erfahren Sie außerdem vom Baumpfleger Jürgen Unger, wie es der dicken Linde heute geht. Hier geht es zum Dossier von Malte Henk: https://www.zeit.de/2021/22/riesenlinde-heede-geschichte-forschung/komplettansicht
In Deutschland gilt eins der restriktivsten Gesetze zur Reproduktionsmedizin. Bis heute ist es verboten, das eigene Kind von einer Leihmutter austragen zu lassen. Paare, die selbst keine Kinder bekommen können, suchen oft Hilfe im Ausland. Martin Spiewak, Redakteur im Ressort Wissen der ZEIT, hat ein Paar begleitet, das gemeinsam mit einer Leihmutter aus der Ukraine gerade ein Kind bekommt. Im Podcast mit Sarah Schaschek erzählt er, wie die Kritikerinnen und Kritiker der Leihmutterschaft argumentieren, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sie beurteilen und wie sich die restriktive Reproduktionsmedizin in Deutschland nun wandeln könnte. Zum Interview »Wem gehört der Körper der Leihmutter?« von Martin Spiewak: https://www.zeit.de/gesellschaft/2022-07/leihmutterschaft-usa-ukraine-anika-koenig
Ein gigantischer Waldbrand vernichtete im November 2018 den kalifornischen Ort Paradise. 86 Menschen starben. 27.000 Menschen verloren ihr zu Hause. Danach stritten die Überlebenden um die Zukunft ihrer Stadt. Eine Woche lang hat die ZEIT-Reporterin Kerstin Kohlenberg vor Ort recherchiert: Lässt sich ein niedergebrannter Ort wieder aufbauen – und sollte man es tatsächlich tun, wenn der Ort in einem feuergefährdeten Gebiet liegt? Im Podcast hören Sie den Dossier-Text von Kerstin Kohlenberg »Paradies im Wiederaufbau« aus der ZEIT vor drei Jahren. Heute ist die Geschichte aktueller denn je, denn es geht um Waldbrände, wie sie jetzt wieder überall wüten. Wie reagiert man auf das Feuer, wenn es einem alles nimmt, was man liebt? Am Ende der Folge erfahren Sie außerdem was in Paradise seit dem Erscheinen des Artikels alles passiert ist. Was man den Flammen entgegensetzen kann, haben Forschern herausgefunden. Lesen Sie hier »Im Zeitalter des Feuers«: https://www.zeit.de/2022/31/waldbraende-europa-johann-georg-goldammer
In dieser Episode stellen wir Ihnen die wichtigste Reportage-Form der ZEIT vor. Genauer gesagt die Texte, in denen wahrscheinlich die meiste Arbeit und Zeit steckt. Die Texte, für die die ZEIT-Redakteurinnen und -Redakteure die meisten Preise abräumen – es geht um das Dossier. Auf drei Zeitungs-Seiten werden im Dossier die unterschiedlichsten Themen jenseits der Tagesaktualität beleuchtet. Anhand einzelner Schicksale nehmen uns die Reporter ganz nah heran an Erlebnisse und Begegnungen. Im Podcast verrät die ZEIT-Redakteurin Kerstin Kohlenberg was das Dossier eigentlich so besonders macht? Weshalb das Lesen eines Dossiers auch immer eine Entschleunigung des Alltags ist und das Schreiben des Dossiers meist ein kleiner Kampf gegen sich selbst bedeutet.
In China ist der Sozialwissenschaftler Xiang Biao eine wichtige Stimme in den Diskursen des jungen, urbanen Milieus. Aber nur die wenigsten dort werden ahnen, dass sich Xiang nicht aus einer Uni in Peking oder Hongkong zu Wort meldet, sondern aus Deutschland, genauer: aus Halle an der Saale. Hier ist er Direktor am Max-Planck-Institut. Die China-Korrespondentin der ZEIT, Xifan Yang, hat den Intellektuellen in Sachsen-Anhalt besucht. Im Podcast spricht sie über seine Rolle als Vermittler zwischen den Welten – und über die Herausforderung, als Exil-Intellektueller frei zu sprechen, ohne ins Fadenkreuz der autoritären Regierung in Peking zu geraten. Hier geht es zum Artikel »Was haben wir gemeinsam?« von Xifan Yang: https://www.zeit.de/2022/29/xiang-biao-soziologie-anthropologie-china-max-plank-institut
In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli verwandelte sich die kleine Ahr in ein Ungeheuer und zerstörte ganze Dörfer – eine der schlimmsten, in jedem Fall die teuerste Naturkastastrophe in Deutschland. Elisabeth Raether hat sich den Fluss nun noch einmal angesehen, von der Quelle im Keller eines Fachwerkhauses bis zur Mündung in den Rhein. Im Podcast erzählt sie die Geschichte eines Gewässers, das alle unterschätzt haben, das ganze Weltbilder zum Einsturz bringt und uns einen anderen Umgang mit der Natur lehrt. Hier geht es zum Artikel »Wütendes Wasser« von Elisabeth Raether: https://www.zeit.de/2022/28/flutkatastrophe-ahrtal-ahr-hochwasser
Kylie Jenner war 17 Jahre alt, als sie sich das erste Mal die Lippen aufspritzen ließ, so erzählte sie es in einer Reality-TV-Show. 350 Millionen Menschen folgen Jenner auf Instagram – und einige davon werden es ihr wohl nachgemacht haben. Das Aufspritzen von Lippen ist in den vergangenen Jahren zu einem Massenmarkt geworden, sagt der Journalist Tom Kroll, und vor allem über Instagram wird der Eingriff beworben. Nicht alle, die ihn anbieten, dürfen das. Etliche Anbieterinnen agieren illegal, begehen eine Straftat und riskieren die Gesundheit ihrer Kundinnen. Kroll hat zum Schwarzmarkt der illegalen Schönheitseingriffe recherchiert, hören Sie im Podcast, was er herausgefunden hat.
Überall im Land fehlt es an Arbeitskräften: Köchen und Kellnerinnen, Friseuren und Sicherheitskräften. Sebastian Kempkens, Carolin Rückl und Leon Koß haben für die aktuelle Titelgeschichte der ZEIT recherchiert, woher der nie dagewesene Mangel kommt und ob er sich beheben lässt. Im Gespräch mit ZEIT-Redakteur Jens Tönnesmann erklären sie, warum man sich das Land wie ein großes Wimmelbild vorstellen kann, das sich in der Pandemie neu sortiert hat – und sie verraten was diesen »great reshuffle« vom Phänomen der »great resignation« unterscheidet, unter dem gerade die US-amerikanische Wirtschaft leidet. Den Artikel »Verlasst uns nicht!« lesen Sie hier: https://www.zeit.de/2022/26/arbeitsmarkt-fachkraeftemangel-corona-krise
Jahrzehnte lang waren 80 Prozent der Finnen gegen einen Beitritt ihres Landes zur Nato. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sich die Stimmung komplett gedreht; inzwischen ist der Beitrittsantrag eingereicht. Wie bereitet sich das Land, das mehr als 1300 Kilometer Grenze mit Russland teilt, darauf vor, vielleicht ein Frontstaat zu sein? ZEIT-Reporterin Caterina Lobenstein war in der Hauptstadt und an der Grenze unterwegs und erzählt von ewigem Misstrauen gegenüber den östlichen Nachbarn, entspannter Wachsamkeit und unterirdischen Bunkern für fast eine Million Menschen. Den Artikel »Unbedingt abwehrbereit« von Caterina Lobenstein lesen Sie hier: https://www.zeit.de/2022/23/finnland-russland-angriff-nato
Seit Beginn des Kriegs versucht der Westen Moskau mit Sanktionen zu bestrafen. Dazu sollen auch die Vermögen von superreichen und mit Putin verbundenen Geschäftsmänner eingefroren werden. Deutschland kommt bei der Suche nach diesen Vermögen bisher nur schleppend voran – anders als etwa Italien oder die Schweiz. Der Wirtschaftsredakteur Ingo Malcher hat sich gemeinsam mit seiner Kollegin Hannah Knuth auf die Suche nach dem Besitz des russischen Oligarchen Alischer Burchanowitsch Usmanow gemacht. Im Podcast mit Sarah Schaschek erzählt Ingo Malcher von der Recherche rund um eine russische Villa am Tegernsee. Er erzählt, wie stark Deutschland von russischem Geld profitiert – und warum es sich in seinen Augen dennoch lohnt, auf Sanktionen zu setzen. Hier geht es zum Artikel »Putins Kerlchen« von Hannah Knuth und Ingo Malcher: https://www.zeit.de/2022/21/alischer-burchanowitsch-usmanow-tegernsee-villa-oligarch
Alle zehn Jahre führen die Bewohnerinnen und Bewohner des bayerischen Dorfs Oberammergau die Passionsgeschichte Jesu auf – seit fast 400 Jahren. Doch wie recherchiert man für einen Text, dessen Thema beinahe vier Jahrhunderte zurückreicht? »Völlig unmöglich«, sagt Peter Kümmel, Redakteur und Theater-Fachmann im Feuilleton der ZEIT. Trotzdem hat Kümmel für die aktuelle ZEIT-Ausgabe einen Anlauf gewagt, die Geschichte der Oberammergauer Passionsspiele aufzuschreiben – und die Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfs bei den Vorbereitungen der diesjährigen Passion zu begleiten. Für den Podcast »Hinter der Geschichte« hat Florian Zinnecker mit Peter Kümmel über das Projekt gesprochen. Zum Artikel »Gott ist nicht tot« von Peter Kümmel: https://www.zeit.de/2022/20/passionsspiele-oberammergau-bayern-jesus-kreuzigung
Es bräuchte nur wenige Jahren, dann könnten sich die Fischbestände in den europäischen Meeren erholen, sagt der Meeresbiologe Rainer Froese. Wir müssen dafür nur eines tun: nicht mehr fischen. Ist das realistisch? Vielleicht. Götz Hamann war unterwegs zwischen Nordsee und Alpen und hat Betriebe besucht, die Meeresfische an Land züchten, damit Wildbestände geschont werden können. Das ist heute technisch möglich, erzählt Hamann im Podcast-Gespräch mit Oskar Piegsa. Es ginge theoretisch auch im ganz großen Stil. Und: Der Fisch schmeckt sogar besser. Den Artikel von Götz Hamann »Fisch vom Land« lesen Sie hier: https://www.zeit.de/2022/19/lachszucht-fisch-ueberfischung-oekosystem
Eine der meistgenutzten Apps der vergangenen Monate ist wahrscheinlich die Luca-App. Sie war zeitweise allgegenwärtig – fast bei jedem Gang ins Restaurant oder ins Kaffee musste man sich darüber einchecken. Die App vereinfachte lange die Kontaktnachverfolgung und sollte dadurch die Bekämpfung der Corona-Pandemie erleichtern. Nun wollen ihre Gründer darüber neue Dienste anbieten und viel Geld verdienen. Ob sie das dürfen und was eigentlich mit den Daten passiert, erfahren Sie im Gespräch mit Thomas Fischermann aus der Wirtschaftsredaktion der ZEIT. Hier geht es zum Artikel »Vielen Dank für Ihre Daten!« von Thomas Fischermann: https://www.zeit.de/2022/17/luca-app-datenschutz-gastronomie-digitalisierung
Viele Familien zerstreiten sich, wenn es Besitz oder ein Erbe zu verteilen gibt. Der Unternehmer Wolfgang Grupp will das verhindern, wenn er seine Textilfirma Trigema an die nächste Generation weitergibt. Er lässt die Kinder darum konkurrieren, wer das Unternehmen bekommt. Der ZEIT-Redakteur Sebastian Kempkens hat die Familie mehrfach in ihrem Betrieb in Burladingen in Baden-Württemberg und zuhause besucht und auf einer Reise begleitet. Im Gespräch mit dem Wirtschaftsredakteur Jens Tönnesmann erklärt er, welche seltenen Einblicke in das Innenleben der bekannten Unternehmerfamilie er dabei gewonnen hat. Zum Artikel »Der Vaterersatz« von Sebastian Kempkens: https://www.zeit.de/2022/15/textilfirma-trigema-wolfgang-grupp-nachfolge
Licht aus, weniger heizen, nichts verkommen lassen: Redakteur Johannes Gernert gibt im Entdecken-Ressort der aktuellen ZEIT wertvolle Spar-Tipps in Form eines Psycho-Tests – und führt seine Leserinnen und Leser so auf unterhaltsame Art zur Selbsterkenntnis. Viele seiner Ratschläge beherzigt er auch selbst: Sparen ist für ihn nicht nur eine Frage der Haltung, sondern eine Lebenseinstellung, wie er in dieser Podcast-Folge verrät. Außerdem erklärt er, warum gute Artikel-Ideen manchmal nicht in einen klassischen Zeitungstext passen. Testen Sie hier, was Sie verzichtsmäßig so draufhaben: https://www.zeit.de/2022/14/sparen-verzicht-wasserverbrauch-tanken-quiz
In Moskau werden Menschen verhaftet, die mit leeren Plakaten auf die Straße gehen. Bei »falschen Darstellung von Handlungen der russischen Armee« drohen bis zu 15 Jahre Haft. Seit Kriegsbeginn ist es in Russland noch einmal gefährlicher geworden, seine Meinung zu sagen. Wie kann man da herausfinden, was Russinnen und Russen über den Krieg gegen die Ukraine denken? Für die aktuelle Titelgeschichte haben es Autorinnen und Autoren der ZEIT geschafft, mit unterschiedlichen Russinnen und Russen zu sprechen – mit solchen, die die »Spezialoperation« unterstützen, und solchen, die tief bestürzt über den Faschismus und aus Angst um ihr eigenes Leben aus Russland geflohen sind. Die Redakteurin Caterina Lobenstein erzählt im Podcast mit Sarah Schaschek von diesen Gesprächen – und von dem Bild, das sie zeichnen: Die russische Gesellschaft ist tief gespalten – und steht vor einer medialen Isolation.
Georgiy Vaidanych ist ein ganz normaler Ukrainer, den der russische Angriff so unvorbereitet trifft wie viele andere. Er bringt seine Familie nach Berlin in Sicherheit, dann beginnen die Zweifel: Sollte er nicht für sein Land kämpfen? Er kauft einen Geländewagen, um zunächst einmal Hilfsgüter in seine Heimatstadt zu bringen; alles weitere will er dort entscheiden. ZEIT-Reporter Marvin Ku ist zu Vaidanych ins Auto gestiegen und hat ihn bis nach Lwiw begleitet. Im Gespräch mit Christof Siemes, dem Textchef der ZEIT, erzählt er von der chaotischen Vorbereitung für seinen ersten Einsatz als Krisenreporter und von bewegenden Szenen entlang des Wegs, die auch sein Weltbild ins Wanken bringen.
In München wurde Valery Gergiev als Chefdirigent der Philharmoniker entlassen, in Hamburg hat die Opernsängerin Anna Netrebko ihren Auftritt abgesagt. Beide gelten als Freunde Wladimir Putins und hatten sich zuvor nicht oder nicht eindeutig von ihm und seinem Überfall auf die Ukraine distanziert. Dürfen wir von russischen Künstlerinnen und Künstlern politische Bekenntnisse einfordern? Oder droht hier eine neue Form von »Cancel Culture«, die Kultur unnötig politisiert und Künstlerinnen und Künstler erpresst? Darüber spricht Oskar Piegsa, Redakteur im Hamburg-Ressort der ZEIT, mit Florian Zinnecker, der im aktuellen Feuilleton der ZEIT berichtet, wie russische Musikerinnen und Dirigenten um eine Haltung zum Angriffskrieg ihres Heimatlandes ringen.
»Diese Olympischen Spiele sind nur mit der Faust in der Tasche zu genießen – und doch bleibt ein Reiz«, so schreibt es der Textchef und Olympia-Reporter der ZEIT, Christof Siemes, in einem Kommentar. Knapp drei Wochen war er vor Ort in Peking. Im Gespräch mit Cathrin Scharkowski erzählt er vom Leben und Arbeiten in der Olympischen Blase, über eingeschränkte Pressefreiheit und warum sich diese Reise dennoch gelohnt hat.
23 Millionen Menschen leben in Deutschland ohne einen festen Partner oder eine feste Partnerin. Viele von ihnen sind zufrieden: Sie haben Sex, sie haben Kinder oder Patenkinder, sie sind von Freundinnen und Freunden umgeben. Hartnäckig hält sich dennoch die Annahme, dass ohne feste Liebesbeziehung Halt, Berührung, Geborgenheit im Leben fehlen. Braucht der Mensch einen Partner oder eine Partnerin? Dieser Frage ist die Redakteurin Karin Ceballos Betancur für die aktuelle Titelgeschichte nachgegangen. Sie hat mit vielen Menschen gesprochen, die nicht in einer festen Partnerschaft leben und mit Expertinnen – mit Psychologinnen und Beziehungscoaches. Im Gespräch mit Sarah Schaschek erzählt sie, wie sich dabei ihre eigene Sicht auf Partnerschaften verändert hat.
Für einzigartige digitale Werke, sogenannte NFTs, zahlen Sammler mittlerweile absurde Preise. Prominente befeuern das Geschäft. Wann platzt die Blase? Die Wirtschaftsredakteure Jens Tönnesmann und Marcus Rohwetter haben für ihre Recherche mit NFT-Vordenkern und Anhängern gesprochen und erklären im Interview mit Fritz Habekuß, was es mit dem Hype auf sich hat.
Es gibt über 5.000 Kryptowährungen, darunter bekannte wie der Bitcoin, aber auch viele kleine und manche dubiose Währungen. Drei ZEIT-Redakteure haben in den letzten sechs Monaten jeweils 500 € in Kryptowährungen investiert und dabei sehr unterschiedliche Strategien verfolgt. Wer hatte am meisten Erfolg? Lisa Nienhaus, die Empfehlungen von Krypto-Influencern wie Elon Musk folgt? Oder Lars Weisbrod, der sein Geld in möglichst skurril klingende Shitcoins investiert? Oder Jens Tönnesmann, der sich für möglichst nachhaltige Währungen entschieden hat. Im Interview mit Lennart Schneider teilen sie ihre Erkenntnisse aus dem großen ZEIT-Krypto-Experiment.
Die Corona-Maßnahmen und die Diskussion über eine Impfpflicht treiben in diesen Tagen Menschen auf die Straße. Der Investigativjournalist Christian Fuchs beobachtet die rechte Szene seit langem und hat für den Titelschwerpunkt der ZEIT recherchiert, wie Rechtsextreme versuchen, die Anti-Corona-Proteste anzufachen, um sie für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Im Gespräch mit Jens Tönnesmann berichtet er über seine Erkenntnisse und erklärt, vor welchen Herausforderungen er bei seiner Arbeit steht.
Am 6. Januar 2021 stürmten tausende Demonstranten den Sitz des amerikanischen Parlaments. Wie ist die Lage im Land ein Jahr nach dem, was manche Abgeordnete einen Putschversuch nennen? Amrai Coen, USA-Korrespondentin der ZEIT, erzählt von einem gespaltenen Land – und von einem Republikaner, der für den zweitgrößten Wahlbezirk des Landes verantwortlich ist, und es wagt, seinem Parteifreund Donald Trump die Stirn zu bieten.
Immer mehr Menschen suchen online nach der großen Liebe. Besonders im vergangenen Jahr haben sich viele neu bei Dating-Apps wie Tinder oder Bumble angemeldet. Geschlossene Bars und weniger Treffen im Freundeskreis machen es nicht gerade leicht, den richtigen Partner zufällig im Alltag kennenzulernen. Aber wie sieht es mit Freundschaften aus? Unsere Autorin Stefanie Witterauf hat für ihre Geschichte auf ZEIT ONLINE versucht, über das Internet eine neue beste Freundin zu finden. Für ihre Recherche hat sie die App Bumble ausprobiert, die vielen vor allem als Dating-App bekannt ist, die aber auch für für Freunde und sogar fürs Networking genutzt werden kann. Im Podcast spricht sie mit Lennart Schneider darüber, was sie bei ihrer Suche erlebt hat und ob sie die digitale Freunde-Suche weiterempfehlen würde.
Genießen bedeutete in Deutschland sehr lange: Schwelgen im Überfluss. Doch die Zeiten sind vorbei, in denen man bedenkenlos gegen die Erinnerung an den Mangel anessen konnte, schreibt Elisabeth Raether, Politikchefin und »Wochenmarkt«-Kolumnistin der ZEIT, in ihrem Text »Muss es immer Kaviar sein?« in der aktuellen Ausgabe der ZEIT. Angesichts der Zustände, in denen heute Tiere zur Fleischproduktion gehalten werden, und der CO2-Bilanz von Fisch und Meeresfrüchten werde ein anderes Verständnis von Genuss nötig, sagt Raether im Gespräch mit ZEIT:Hamburg-Ressortleiter Florian Zinnecker. Im Podcast besprechen die beiden, warum dieser neue Genuss nichts mit Verzicht zu tun haben muss, warum der Ruf nach der Politik auf diesem Feld nur bedingt weiterhilft, und wie das denn nun genau geht: genießen, ohne die Welt um sich herum zu vergessen.
Sie war eine kompromisslose Philosophin, Schriftstellerin, Feministin, Liebhaberin – Simone de Beauvoir. Im Podcast-Gespräch mit Anna-Lena Scholz erzählt die Literaturkritikerin Iris Radisch, wie Simone de Beauvoir unser aller Erdachse verschoben hat. Und wie ein in ihrem Nachlass neuentdeckter Roman über ihre Jugendliebe den Blick auf ihr Werk verändert.
Woher kommt meine Angst? Mit dieser Frage beschäftigt sich unsere Autorin Lisa McMinn im aktuellen ZEITmagazin. Seit ihrem zehnten Lebensjahr leidet sie unter regelmäßigen Panikattacken. Lange wusste sie nicht, woher die Angstzustände kommen oder was sie dagegen tun kann. In ihrer bewegenden Geschichte erzählt sie von der Angst als langjährigen Begleiter, der sie traumatisiert, aber auch zu Höchstleistungen angetrieben hat. Im Interview mit Lennart Schneider spricht sie darüber, wie sie es geschafft hat, eine neue Sichtweise auf ihre Angst zu gewinnen und warum sie im ZEITmagazin nun erstmals öffentlich über etwas schreibt, wofür sie sich so lange geschämt hat.
Wie gut schützen die Vorschriften der Bio-Label Tiere und Natur? Das wollte die ZEIT-Investigativ-Redakteurin Anne Kunze herausfinden. Sie stieß auf Berichte von Kontrolleuren, die zeigen, dass auf Bio-Höfen oft nicht aufs Tierwohl geachtet wird. Viele Bio-Landwirte arbeiten längst so ähnlich wie konventionelle Höfe – einschließlich Massentierhaltung. Manche Bauern verstoßen bewusst gegen die Vorschriften, spritzen beispielsweise gezielt Antibiotika. Im Podcast mit der Moderatorin Sarah Schaschek erzählt sie von der Recherche für ihren Dossier-Text »Die Bio-Lüge« und davon, wie sie dadurch ihre eigenen Essgewohnheiten überdacht hat.
Viele Unternehmen versprechen, gebrauchte Turnschuhe zu recyceln. Ein Team um den ZEIT-Autor Felix Rohrbeck hat in Sneaker von Prominenten GPS-Sender eingebaut und ist dem Weg der Treter in entlegene Winkel Europas gefolgt. Im Gespräch mit Jens Tönnesmann berichtet der Journalist, wie er und seine KollegInnen so herausfanden, dass das Unternehmen Nike unbenutzte Schuhe zerstört. Und er erklärt, warum das Team seine Recherchen nicht alle auf einen Schlag veröffentlicht.
Seit Wochen werden von Schlepperbanden tausende Menschen aus dem Nahen Osten über Belarus nach Polen und Deutschland geschleust. Bilder von Flüchtenden, die hilflos durch die Wälder des Grenzgebiets irren, gehen um die Welt. Simon Langemann, Politikredakteur der ZEIT, hat mit Kolleginnen und Kollegen die Lage an der Ost-Grenze der EU recherchiert. Inzwischen ist das Gebiet für Journalisten gesperrte Zone – was lässt sich dennoch herausfinden über das Geschäft mit der Not? Wer sind die Schlepper, wie sind sie organisiert? Was geschieht mit denen, die an der Grenze gestrandet sind? Und wie lässt sich das Drama beenden?
Selbstfahrende Autos, autonome S-Bahnen, Lastendrohnen: Wie der Verkehr der Zukunft aussehen könnte, war auf dem ITS Weltkongress in Hamburg zu sehen. Frank Drieschner ist Redakteur der Hamburg-Seiten der Zeit und berichtet seit vielen Jahren über die Verkehrsprobleme der Großstadt. In unserem Podcast rückt er die Innovationen des Kongresses in den Kontext und sagt: Wir brauchen keine Drohnen. Sondern bloß viel weniger Autos in der Stadt. Und das ist kein Grund zum Optimismus …
Seit 2017 treffen sich bei »Deutschland spricht« Menschen zur Diskussion, deren politische Ansichten weit auseinandergehen. Das Programm soll in Zeiten politischer Polarisierung und zunehmender Filterblasen ein Verständnis für andere Perspektiven schaffen. Über 90.000 Menschen haben sich in den letzten Jahren dafür angemeldet und inzwischen finden die Diskussionen mit »My Country talks« und »Europe talks« auch in vielen anderen Ländern statt. Hanna Israel leitet das Programm und erzählt im Gespräch mit Lennart Schneider welche Themen besonders polarisieren, warum sich ein AfD-Mitglied und ein ehemaliger Entwicklungshelfer nun regelmäßig zum Zoom-Stammtisch treffen und wie eine gute Diskussion über politische Gräben hinweg gelingt.
Die Frage nach dem Sinn ist allgegenwärtig: Etwa drei Viertel aller Deutschen denken über den Sinn nach. Das besagt eine Studie der Psychologin und einzigen Sinn-Professorin im deutschsprachigen Raum, Tatjana Schnell. Auch die ZEIT und ZEIT ONLINE geben diesem Thema unter www.zeit.de/sinn und im wöchentlichen Newsletter »Wofür leben wir?« nun eine neue Heimat und schaffen ein Angebot für all diejenigen, für die die Sinnfrage zentral ist – sowohl in ihrem persönlichen Leben als auch im Verständnis der Welt.
Die 3G-Regel ist der Standard in vielen Cafés, Restaurants oder Kinos: Alle Gäste müssen entweder geimpft, genesen oder getestet sein. Das verspricht eine gewisse Sicherheit – bietet aber auch Raum für Missbrauch, denn viele Besucher sparen sich den Test und stellen sich das Zertifikat kurzerhand selbst aus. Durch das Ende der kostenlosen Schnelltests am 11. Oktober werden falsche Tests wahrscheinlich noch verbreiteter. ZEIT-Entdecken-Redakteur Matthias Kirsch hat ausprobiert, wie leicht man einen Corona-Test fälschen kann und wie dreist die Fälschung sein muss, damit man damit auffliegt. Im Gespräch mit Lennart Schneider erklärt er, warum das Fälschen nach Meinung vieler Juristen nicht einmal strafbar ist und ob er Sorge hat, mit seinem Experiment für Nachahmer zu sorgen.
Kiffen ist in Deutschland illegal, gilt in vielen Kreisen aber als harmloser Genuss, verglichen etwa mit der Volksdroge Alkohol. Die Recherche von Alard von Kittlitz für das ZEIT-Ressort Entdecken zeigt aber: Das stimmt nur bedingt. Auch, weil die Tütchen, die viele Menschen bei Straßendealern kaufen oder über die Messenger-App Telegram bestellen, nicht immer das enthalten, was sich die Käufer erhoffen. Im Gespräch mit ZEIT-Ressortleiter Florian Zinnecker spricht Alard von Kittlitz über die erstaunlichen und erschreckenden Befunde seiner Recherche – und über die Frage, ob er die Ausgaben für die Drogen als Spesen absetzen kann.
1995 traf ZEIT-Redakteur Hanns-Bruno Kammertöns zum ersten Mal den Rennfahrer Michael Schumacher. Seitdem hat er immer wieder über ihn berichtet und nun auch zusammen mit Vanessa Nöcker und Michael Wech Regie bei einem Dokumentarfilm über die Formel-1-Legende geführt. Im Gespräch mit Christof Siemes, dem Textchef der ZEIT, erzählt er von den Dreharbeiten, erklärt, wie man an das beste Archivmaterial kommt und was er bei den Begegnungen mit Schumachers Familie erlebt hat.
Fritz Habekuß ist Redakteur im Wissen-Ressort der ZEIT und eine Art Expeditionsreporter. Nun hat er versucht, die letzten Exemplare eines Schmetterlings zu finden, der in Deutschland bereits ausgestorben ist. Im Gespräch mit ZEIT-Redakteur Jens Tönnesmann berichtet er von seiner Suche nach dem Gelbling und beantwortet die Frage, was das schnelle Artensterben mit dem Klimawandel und der Lebensweise der Menschen zu tun hat.
Am 11. September 2001 griffen islamistische Terrorgruppen die USA an. Präsident George W. Bush erklärte daraufhin den »War on Terror«, marschierte in Irak und Afghanistan ein, in Guantanamo wurden Verdächtige unbegrenzt inhaftiert, in CIA-Gefängnissen gefoltert, die USA verstieß unverhohlen gegen universale Menschenrechte. Bis heute prägt die amerikanische Antiterrorpolitik weite Teile der Welt – das zeigen die aktuellen Ereignissen in Afghanistan, der Abzug der internationalen Truppen aus dem Land und die erneute Machtübernahme durch die Taliban. Die Politikredakteurin Andrea Böhm berichtet seit 20 Jahren über die Entwicklungen, sie war langjährige Korrespondentin in den USA und im Nahen Osten. In der aktuellen ZEIT reist sie in einem Artikel zurück an viele dieser Orte – New York, Kabul, Mogadischu. Im Podcast mit der Moderatorin Sarah Schaschek erzählt sie von ihren persönlichen Erfahrungen, und auch darüber, wie sie den 11. September erlebt hat.