Das Haus am Dom ist ein Bildungs-, Kultur- und Tagungszentrum des Bistums Limburg in Frankfurt am Main. Es versteht sich als Plattform zwischen Kirche und Gesellschaft und als Drehscheibe des städtischen und gesellschaftlichen Diskurses. Eröffnet wurde das Haus am Dom am 14. Januar 2007 durch Bischof Franz Kamphaus. Seither führen hier Gesprächsrunden und Akademietagungen zu aktuellen gesellschaftlichen, religiösen und kulturellen Themen Menschen zusammen. Es ist auch Podium für das Aktuelle Forum des Domkreises Kirche und Wissenschaft, zentraler Veranstaltungsort der Frankfurter katholischen Gemeinden und attraktiver Tagungsort für nichtkirchliche Gruppen und Institutionen. Ausstellungsräume des Museums für Moderne Kunst, der MMK-Zollsaal, und des Dommuseums, das so genannte Sakristeum, ergänzen das Angebot. Untergebracht ist das Zentrum im ehemaligen Hauptzollamt der Stadt in der Frankfurter Altstadt und in direkter Nachbarschaft zum Kaiserdom St. Bartholomäus.
Thomas Müntzer war viel mehr als ein „Revoluzzer in Talar“. Vor 500 Jahren, am 27. Mai 1525 wird Thomas Müntzer auf dem Feld von Mühlhausen in Thüringen hingerichtet. Mitten im Höhepunkt der Bauernaufstände und nach kurzer Haft und Folter. Thomas Müntzer war sein Leben lang im Konflikt mit den feudal-klerikalen Zeitgenossen, die er wortmächtig anklagte, mit ihrem Reichtum „Christus ein Gräuel“ zu sein. Er stellte sich auf die Seite der Aufständischen und wollte mit Ihrer Hilfe ein „Gottesreich der Auserwählten“ aufbauen. Für die Bauern war er „der Knecht Gottes“: Müntzer wollte einzig dem Projekt "Reich Gottes auf dieser Erde am Ende der Zeiten" dienen. Erst engagierter Anhänger Martin Luthers, entwickelte er später ein eigene Befreiungstheologie der engagierten Innerlichkeit und des Heiligen Geistes in Gemeinschaften. Müntzer war Priester, Mystiker und Sozialrevolutionär und öffnet auch heute noch unseren Blick auf eine Kirche der Armen. An der Schwelle zur Moderne formuliert der Theologe folgende demokratische Einsicht „Die Gewalt soll gegeben werden dem gemeinen Volk“. Der Theologe Prof. Dr. Stefan SILBER stellte Thomas Müntzer vor. Er fragte primär zur Aktualität Thomas Müntzers aus der Sicht der Befreiungstheologie.
Religion und Öffentlichkeit - ein Spannungsfeld! Ob Kopftuchverbot, das Kreuz in Behörden oder die Frage, ob Kirchen sich politisch äußern dürfen: Wieviel Religion verträgt der öffentliche Raum? Und welche Rolle spielen religiöse Argumente in der politischen Debatte? Darüber sprechen wir heute mit Benedikt Rediker, im Gespräch mit Dr. Johannes Lorenz, Studienleiter Haus am Dom, Frankfurt am Main.
Fußball als Integrationsmodell. Ein Gespräch mit Dr. Harald Seehausen, Vorstand beim SG Bornheim.
Online-Diskussion: Was bleibt von Franziskus? Was kommt mit Leo XIV.? Nach der Wahl von Papst Leo XIV. stellt sich die Frage: wie geht es weiter? Wir blicken deshalb auf das Pontifikat von Papst Franziskus zurück. Was hat er angestoßen, sowohl auf weltkirchlicher wie auf lokaler Ebene? Und welche Neuerungen sind vom neuen Papst Leo zu erwarten? Wir diskutieren über die zukünftigen Weichenstellungen der katholischen Kirche. Die Veranstaltung findet online statt und kann von überall live mitverfolgt werden. Hier geht es zum Livestream: Nach der Papstwahl: Was bleibt von Franziskus? Was kommt mit Leo XIV.? mit: - Prof. Dr. Klara Csiszar, Linz - Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer, Freiburg - Dr. Ralf Stammberger, Leiter des Bereichs Pastoral und Bildung im Bistum Limburg Moderation: Joachim Frank, Chefredakteur Kölner Stadt-Anzeiger
Woher kommen die Pharisäer, wer waren sie? –Zu den Wurzeln, ihrer Lehre und Praxis und ihrer Stellung im Judentum, Vortrag, Verständnisfragen. · Prof. Dr. Joseph Sievers, promovierte an der Columbia University in Alter Geschichte, Lizenziat an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Theologie, lehrte u. a. jüdische Geschichte am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom --- Jesus und die Pharisäer: Das Bild des Neuen Testaments und historische Beobachtungen. · Prof. Dr. Jens Schröter, Theol. Fakultät Humboldt-Universität Berlin, Prof. für Neues Testament, antike christliche Apokryphen, Schwerpunkte: Der historische Jesus, Geschichte des Christentums, Entstehung der christl. Bibel Die Pharisäer waren jahrhundertelang gut bekannt, wurden aber wenig verstanden – vor allem eine Folge der negativen Stereotypen in der christlichen Tradition. Dabei halten angesehene Historiker die Pharisäer für gut gebildete Lehrer und vorausschauende Erneuerer, die dazu beitrugen, dass sich die jüdische Tradition in der Antike besser an veränderte Umstände anpassen konnte. Um die Kluft zwischen antisemitischem Klischee und historischen Tatsachen zu überbrücken, bietet dieser Thementag multidisziplinäre Blicke darauf, was die Pharisäer tatsächlich waren, was sie glaubten und lehrten, wie sie im Laufe der Geschichte dargestellt wurden und welche Darstellung zum Beispiel im Religionsunterricht heute angemessen erscheint. Kooperation: · AK Kirche und Synagoge im Bistum Limburg · Zentrum Oekumene der EKHN Cover: Herder Verlag (c)
Sein Roman im Gespräch. Der Wolf ist zurück in der Lüneburger Heide. Psychogramm einer Sehnsuchtslandschaft: Familienbetrieb zwischen Zusammenhalt und Fliehkraft, Lokalpolitik in den Fängen von Trotz und Fremdbestimmung, dünnhäutige Erinnerungen durchwachsen von Zwang, Scham und Verbrechen. Der 19-jährige Jannes hat ein feines Gespür für die Unruhe, nicht nur bei seinen Schafen. Markus Thielemann, Autor Moderation, Dr. Lisa Strassberger, Studienleiterin, Haus am Dom
Jakob Wassermann: Lesung mit Musik. „Es ist vergeblich, für sie zu leben und für sie zu sterben. Sie sagen: er ist ein Jude.“ Dies schrieb einer der erfolgreichsten Schriftsteller deutscher Sprache in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Jakob Wassermann, in seinem autobiographischen Essay. Das Buch wurde eine Bekenntnis- und Anklageschrift, worin Wassermann berichtet, wie ihm immer aufs Neue das Gefühl gegeben wurde, dass er als »Jude« nicht »deutsch«, als »Deutscher« nicht »Jude« sein könne, mit Hilfe von Argumentationsmustern, die bis heute auch von »bürgerlicher« Seite her zu hören sind.DK Mit: Peter Schröder, Schauspiel Frankfurt Hagit Halaf, Violine Kooperation: Samuel Weinberger
Die Selbstliebe ist das bisher unentdeckte Thema in der Theologie. Benedikt Schmidt aus Berlin hat sich dieser wichtigen Thematik gestellt. Mit: Prof. Dr. Benedikt Schmidt, Theologe, Berlin Moderation: Dr. Johannes Lorenz, Studienleiter Haus am Dom, Frankfurt Foto von Chela B. auf Unsplash
Die politischen und gesellschaftlichen Spannungen nehmen zu. Von amerikanischen Verhältnissen sind wir in Westeuropa glücklicherweise noch weit entfernt. Dennoch gibt es eine klare Tendenz: die gesellschaftliche Mitte bröckelt und damit die Kraft, die die Ränder zusammenhalten kann. Worüber sprechen wir, wenn wir von Zusammenhalt sprechen? Mit welchen Folgen? Mit: Prof. Dr. Georg Essen, Theologe, Berlin Prof. Dr. Rainer Forst, Politikwissenschaftler und Philosoph, Frankfurt a. M. Dr. Rebecca Schmidt, Geschäftsführerin „Normative Orders“ Goethe Universität, Frankfurt
Lesung, Musik: Vor 800 Jahren lobpreist Franz von Assisi – bereits schwer erkrankt – mit seinem Sonnengesang die Schönheit der Schöpfung. Der Sonnengesang von Franz von Assisi ist ein Gebet mit enormen Gespür für die tiefe Zusammengehörigkeit aller Geschöpfe. Hören Sie literarische Variationen des Sonnengesangs (u.a. von Rainer Maria Rilke, Gilbert Keith Chesterton, Rose Ausländer, Peter Härtling, Huub Osterhuis) und Kompositionen aus dem Oratorium »IL CANTICO – Francesco von Assisi sowie von der Geschichte des Sonnengesangs«. Mit: Pater Helmut Schlegel, Franziskaner, Autor des Oratoriums IL CANTICO Peter Reulein, Kirchenmusiker, Komponist
Soirée am Dom über Deutschlands großen Volksaufstand. 1524/25 erhoben sich tausende Bauern und Bürger und formten eine Bewegung, die bis heute ihresgleichen sucht. In einer großen historischen Erzählung spannt Christian Pantle den Bogen von den überraschenden Anfangserfolgen über den blutigen Höhepunkt des Bauernkriegs bis zu seinem Nachspiel in den Alpen. Er zeigt den Mut der Entrechteten, die mit den Zwölf Artikeln ein faszinierend progressives Reformprogramm formulierten – die Idee von einer Gesellschaft freier Menschen, in der das Recht gilt, nicht die Willkür. Christian Pantle, Autor, Chefredakteur, G/ Geschichte Cover: Anne Zegelman
Wolfram Eilenberger begibt sich auf die Spuren von Theodor W. Adorno, Susan Sontag, Michel Foucault und Paul K. Feyerabend. Als Folge der Weltkriegskatastrophe suchen diese Selbstdenker ihren Weg in ein neues Philosophieren. Über die kommenden Jahrzehnte revolutionieren sie die Art und Weise, wie wir über unsere Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft nachdenken. Mit Dr. Wolfram Eilenberger, Philosoph, Publizist
Islamwissenschaftler Milad Karimi und Pater Anselm Grün haben gemeinsam ein Buch über den Schmerz geschrieben. Im Haus am Dom haben sie es nun vorgestellt. Schmerz ist zu einer Signatur unserer Zeit geworden. Das sagte Milad Karimi, Religionsphilosoph, Islamwissenschaftler und Autor, am Montagabend im Haus am Dom. „Wir alle empfinden tagtäglich Schmerz, nicht nur körperlich und seelisch, sondern wenn wir uns mit der Welt befassen, die uns umgibt. Sei es politisch, global, regional – es schmerzt das Unrecht, es schmerzen Gewalterfahrungen, Kriege, rechtspopulistisches Erstarken. Auf diesen Schmerz gibt es keine einfachen Antworten.“ Milad Karimi hat mit Pater Anselm Grün ein Buch genau darüber geschrieben. „Den Schmerz verwandeln“ heißt es und ist 2024 im Vier-Türme-Verlag erschienen. Ein interreligiöser Dialog über Schmerz und Heilung auf 128 Seiten. Dafür werfen sie einen tiefen Blick in die Bibel und in den Koran: Anhand von Abraham, Mose, Maria, Jesus und anderen schmerzvollen „Figuren“ zeigen Grün und Karimi, dass die Erlösung von Schmerz nur gelingt, wenn man nicht dagegen ankämpft, sondern versucht, freundschaftlich mit dem eigenen Leid umzugehen und sich mit ihm auszusöhnen. Denn nur was wir annehmen, kann verwandelt und damit zu einer neuen Chance im Leben werden. Nun haben die beiden Autoren ihr Buch „Den Schmerz verwandeln“ im Haus am Dom vorgestellt. Dabei zitierte Pater Anselm Grün Hildegard von Bingen mit ihrem Ausspruch: „Die Kunst der Menschwerdung besteht darin, die Wunden in Perlen zu verwandeln.“ Diese Annahme sei für ihn Voraussetzung jeder Begleitung: „Ich kann nur jemanden begleiten, wenn ich darauf hoffe, dass dieser Schmerz, den er erlebt hat, ihn wertvoll macht, weil er ihn aufbricht für ihn selbst und für neue Möglichkeiten des Lebens.“
10 Jahre nach Erscheinen des Gotteslobs fragen wir: wie steht es um die Zukunft der Kirchenmusik? Ein spannender Austausch mit musikalischen Elementen. Mit: Mechthild Bitsch-Molitor, Andreas Grossmann, Ludwig Martin Jetschke, Meinrad Walter, Moderation: Johannes Lorenz Quellen der eingearbeiteten Lieder: https://gotteslob.katholisch.de und Referat Kirchenmusik des Bistums Limburg. Cover: Foto von Rafik Wahba auf Unsplash
Wie gelingt das Verhältnis von Nähe und Distanz in Freundschaften und anderen sozialen Verhältnissen? Darüber nachzudenken ist für den Zusammenhalt wichtig. Dr. Ina Schmidt, Kulturwissenschaftlerin und Philosophin, Hamburg GEISTESBLITZE - LIVE PODCAST Neues aus Philosophie und Theologie zum Thema: Zusammenhalt Gespräch, Diskussion 3.2., 21.3., 26.5., 16.6.2025 Podcasting live vor und mit dem Publikum: Darum geht es in der neuen Reihe, in der Menschen ihre aktuellen Forschungen aus Philosophie und Theologie vorstellen. Nach einem Interview-Gespräch mit dem Gast können die ersten drei Fragesteller am Mikrofon Platz nehmen und ihre Fragen in den Podcast sprechen. Cover: Gottselig
Hasnain Kazim spricht mit Menschen über ihr Leben in Deutschland. Hasnain Kazim erkundet sein Land. Was eint die Menschen, was trennt sie? Kazim radelt entlang von Elbe, Ruhr, Rhein, Oder/Neiße, Neckar und Donau, lässt dem Zufall Raum. Er spricht mit unterschiedlichen Menschen über ihr Leben in Deutschland. Was ist Heimat? Eine Selbstverortung. Mit Hasnain Kazim, Autor, Wien Moderation: Prof. Dr. Joachim Valentin, Direktor Katholische Akademie Rabanus Maurus Cover: Anne Zegelman
TRIGGERWARNUNG: MISSBRAUCH Von Missbrauch betroffene Menschen, die ihre Geschichte in der dokumentarischen Foto-Ausstellung „Betroffene zeigen Gesicht“ und in der Begleitveranstaltung „Verstellte Heiligkeit“ im Haus am Dom erzählt haben, kommen auf eindrückliche Weise nun im Podcast zu Wort. Die Ausstellung hat einen neuen Blick auf das Thema geworfen - keine nüchternen Zahlen und Fakten wie in den zahlreichen veröffentlichten Gutachten, sondern berührende Einzelschicksale. Das vorgestellte Buch konzentriert sich auf den Umgang mit Schuld und Scham und forscht nach, wie Theologie helfen kann, dass Menschen Grundbedürfnisse von Schutzbefohlenen achten und Gerechtigkeit nach Machtmissbrauch wiederherstellen. Link zum Buch: https://shop.verlagsgruppe-patmos.de/verstellte-heiligkeit-erfahrungen-mit-scham-und-schuld-303363.html Cover: Noah Silliman
Nach den Erfahrungen mit Machtmissbrauch und verstellter Heiligkeit zieht der Theologe Dr. Gotthard Fuchs Konsequenzen für den katholischen Gottesdienst, das Sakrament der Vergebung und das Selbstverständnis als Priester. Ein Gespräch mit Dr. Lisa Straßberger. Das Gespräch und alle weiteren Beiträge finden Sie in der Publikation: https://shop.verlagsgruppe-patmos.de/verstellte-heiligkeit-erfahrungen-mit-scham-und-schuld-303363.html Foto: Timo Michael Keßler
Stefan Scholz im Gespräch mit Kristine Preuß Kristine Preuß ist Leiterin der Kunstvermittlung im Sinclairhaus in Bad Homburg, eines Museums, das sich Kunstformen verschrieben hat, die sich mit Natur auseinandersetzen, und mit Künstlern arbeitet, die nach künstlerischen Formen suchen, um wissenschaftlichen Erkenntnissen eine ästhetische Erfahrbarkeit zu geben. Cover: Anne Zegelman
Schon immer haben sich Menschen in naturnahe Orte zurückzogen, um nachzudenken. Natur wurde und wird romantisch idealisiert aber auch nationalistisch überhöht. In der Geschichte des Denkens spielt das Verhältnis von Stadt und Land eine wichtige Rolle. Ein Gespräch mit dem Philosophen Holger Zaborowski. Ein Gespräch mit dem Philosophen Holger Zaborowski. Cover: Anne Zegelman
Selma Meerbaum-Eisingers erste Gedichte, ihrem Freund gewidmet und inzwischen ein Stück Weltliteratur, entstanden 1939 in Czernowitz, wo sie als Tochter deutsch-jüdischer Eltern lebte. 1981 entdeckte Ursula Kurze 18-jährig diese Gedichte für sich, vertonte viele davon, ging Selmas Spuren nach bis hin zu deren Freundinnen in Israel, die den Holocaust überlebt hatten und Selmas Gedichtalbum „Blütenlese“ retten konnten. Selma starb mit 18 Jahren im KZ. · Ursula Kurze, Text, Komposition, Gitarre und Gesang
Anastasia lebt in der russischen Taiga. Sie ernährt sich von Beeren und Nüssen, kann mit Tieren sprechen und besitzt Heilkräfte. So beschreibt Wladimir Megre das Leben seiner Romanfigur in der Buchreihe „Anastasia – Die klingenden Zedern Russlands“, die Ende der 1990er Jahre in Russland erschienen ist. Die Buchreihe war so erfolgreich, dass sich schon bald Menschen zusammengefunden haben, um dem Vorbild Anastasias zu folgen und ein Leben im Einklang mit der Natur zu führen. Einige von ihnen zogen aufs Land und gründeten sog. Familienlandsitze. Auch heute noch ist die Strahlkraft dieser Idee im deutschsprachigen Raum ungebrochen, dabei spricht man von der Anastasia-Bewegung oder Anastasia-Ideologie. Auf den ersten Blick scheint die Bewegung bloß ein alternatives Lebensmodell zu propagieren. Doch hinter der Idee vom idyllischen Landleben verbirgt sich verschwörungsideologisches, antisemitisches und antidemokratisches Gedankengut. In dieser Folge sprechen wir mit dem Sekten- und Weltanschauungsbeauftragten der evangelischen Kirche in Bayern Dr. Matthias Pöhlmann darüber, was die Anastasia-Bewegung zu einem rechtsesoterischen Phänomen macht. Im Gespräch Laura-Maria Joksimović Cover: Anne Zegelman
Wie unterscheidet sich das Leben in der Stadt von dem auf dem Land? Gibt es Erklärungsansätze dafür, dass Menschen in ländlicheren Gegenden eher in Betracht ziehen, die AfD zu wählen - und heißt das, dass sie anfälliger für Populismus sind? In unserer neuen Folge, online ab 15. November, sprechen wir mit Soziologe Georg Reckwitz über seine Theorie der Drei-Klassen-Gesellschaft. Im Gespräch mit Klara Belok. Cover: Anne Zegelman
Weniger auf den institutionellen Bestandsschutz schauen. Mehr selbstlose Hingabe wagen und dafür ins Risiko gehen und sich ganz auf die Wirklichkeit der Menschen einlassen. In seinem Buch "Sprung in den Staub" plädiert der Theologe Wolfgang Beck für Riskofreude und humorvolle Gelassenheit. Im Gespräch mit Dr. Johannes Lorenz, Haus am Dom, Frankfurt. Cover: Grünewald (c)
Dr. Georg Horntrich spricht mit Joerg Weber, Vorstand der Bürger AG über die Bedeutung regionaler Biolandwirtschaft. Die Bürger Ag investiert in kleine Biolandwirtschaften und stärkt so die Verbindung von Stadt und Land, von den positiven Wirkungen auf die Umwelt und gesunde Ernährung ganz abgesehen. Cover: Anne Zegelman
Beitrag auch: Radiosendung „Camino“ in hr2-kultur und in hr-INFO sowie in der ARD-Audiothek. Die rund 70 Millionen Evangelikalen in den USA stehen seit Jahren fest zu Donald Trump. Rund 80 Prozent von ihnen haben ihn 2020 gewählt. In diesem Jahr feiern sie ihn wie einen Messias, vor allem nachdem er das Attentat überlebt hat. Warum ist das so, wo doch Trump ganz offensichtlich nicht den moralischen Ansprüchen der frommen Christen genügt?
Zum 120. Geburtstag von Karl Rahner hören und diskutieren wir Auszüge aus seiner berühmte "Meditation über das Wort Gott" in seinem "Grundkurs des Glaubens." Mit der Schauspielerin Birgit Heuser und dem Philosophen Thomas Brose. Bildquelle: Karl-Rahner-Archiv
Lisa Strassberger spricht mit der Lyrikerin und Moderatorin Carolin Callies über Literaturvermittlung in ländlichen Regionen. Cover: Anne Zegelman
In der „nationalen Demenzstrategie“ der Bundesregierung heißt es: „Wir wollen mehr Teilhabe für Menschen mit Demenz ermöglichen und die Angehörigen stärker unterstützen“. Die beiden Kirchen haben in diesem Sinne eine Initiative gestartet, die Gemeinden demenzsensibel zu gestalten. Zum Gewinn aller. Dr. Dewi Maria Suharjanto spricht mit Erika Ochs, Referentin Seniorenpastoral im Bistum Mainz und Pfarrer Christian Wiener, Zentrum Seelsorge und Beratung der EKHN Cover: Anne Zegelman
Prof. Dr. Jan-Heiner Tück, Prof. Dr. Thomas Söding und Prof. Dr. Matthias Pulte diskutieren die Frage, welche Erwartungen man an die Weltsynode haben kann. Dabei geht es auch um den Synodalen Weg in Deutschland. Intro: Dr. Johannes Lorenz, Katholische Akademie Rabanus Maurus Prof. Dr. Thomas Söding, Bochum Prof. Dr. Jan-Heiner Tück, Wien Prof. Dr. Matthias Pulte, Mainz Moderation: Matthias Drobinski, Oberursel, Publik Forum, Chefredaktion Cover: © synode.va
Der Antisemitismus kriecht derzeit wieder aus allen Löchern der deutschen Gesellschaft. Niklas Frank sammelt Belege, interviewt Menschen und macht seiner Fassungslosigkeit Luft: Wir Deutschen sind immer noch wackere Antisemiten, und Deutschland ist wieder ein Land, wo Juden und Jüdinnen um Leib und Leben fürchten müssen. Einführung: Dr. Daniela Kalscheuer, Katholische Akademie Rabanus Maurus, Frankfurt a. Main Vortrag: Niklas Frank, Niklas Frank Kooperation: ·Förderverein Fritz Bauer Institut e. V. Cover: © Dietz
Was heißt es, jenseits der Großstädte seinen jüdischen Glauben zu leben? Woher kommen Rabbiner und koscheres Essen? Wie gestaltet sich das Zueinander von Politik und jüdischer Religion? Zu all diesen und weiteren Fragen sprechen wir mit dem Mann, der all das kennt, weil es seine Aufgabe ist. Daniel Neumann, RA; Vorsitzender des Verbandes der jüdischen Gemeinden in Hessen Im Gespräch mit: Prof. Dr. Joachim Valentin, Direktor Katholische Akademie Rabanus Maurus -- Schwindelerregende Wolkenkratzer, idyllische Landschaften - Hessen bietet beides und noch viel mehr. Am Freitag, 13. September, startet unsere neue Reihe "StadtLand / Der Podcast". Darin nähern wir uns dem Spannungsfeld zwischen Dorf und City aus acht unterschiedlichen Perspektiven. Bis Dezember gibt es alle zwei Wochen eine neue Folge. Cover/Text: Anne Zegelman
Was heißt es, Frankfurter Interessen im deutschen Bundestag zu vertreten? Welche Themen stehen hier im Mittelpunkt? Und der europäische Kontext? … die anstehenden Landtagswahlen? Was wird aus dem Haus der Demokratie? Wie sollte mit dem überall erstarkenden Extremismus umgegangen werden? Wie wird die Stadt, das Land und Europa krisenfester? Und was genau sind die Krisen? Über diese Fragen sprechen ein Vertreter der Regierungskoalition und eine Vertreterin der Opposition. Mit: Omid Nouripour, MdB, Bündnis 90 / die Grünen Bettina Wiesmann, MdB, CDU Moderation: Joachim Valentin Zum Artikel: https://hausamdom-frankfurt.de/beitrag/wie-frankfurter-themen-nach-berlin-kommen/
Anlässlich des internationalen Hebammentags fragen wir nach dem neuesten Stand der reproduktionsmedizinisch umstrittenen Praxis der Fortpflanzung mittels Eizellspende. Sie ist seit der Einführung des Embryonenschutzgesetzes (ESchG) 1991 in Deutschland verboten. In diesem Frühjahr erwartet die Öffentlichkeit eine Empfehlung der Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin zu diesem Thema. Mit: Dr. Clemens Heyder, Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Göttingen Dr. Petra Thorn, Dipl. Sozialarbeiterin | Dipl. Sozialtherapeutin | Familientherapeutin DGSF in eigener Praxis Dr. Ruzana Liburkina, Institut für Soziologie an der Goethe Universität Kooperation: Netzwerk vorgeburtliche Diagnostik, Frankfurt Cover: Foto von Sincerely Media auf Unsplash
Julian Degan, Nell-Breuning-Institut, Frankfurt Foto von Scott Graham auf Unsplash
Prof. Dirk Löhr, Hochschule Trier Foto von Christian Lue auf Unsplash
Christoph Trautvetter, Netzwerk Steuergerechtigkeit Foto: Unsplash/Jon Tyson
Dr. Stefan Bach, Deutsches Institut für Wirtschaft (DIW) Cover: Tiberius Gracchus / KB3 Adobe Stock
Florian Zerzawy, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft, Berlin Respose: Bernd Meier, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Executuve Director Bei Ernst & Young Tax GmbH, Steuerberatungsgesellschaft Foto von Alex Belogub auf Unsplash
Das Spiel entzieht sich bis heute der Kontroll- und Verfügungsmacht des Menschen. Deshalb fasziniert es uns so sehr. Ein Gespräch mit dem Sportphilosophen Gunter Gebauer über das, was den Fußball und alles, was dazugehört. Foto von jason charters auf Unsplash
Womit Philosophen das systematische Philosophieren beginnen, steht als Frage im Zentrum des Buches. Damit ist von Klaus Vieweg der Grundstein für eine andere, philosophische Geschichte der Philosophie gelegt, die von Parmenides über Aristoteles und Spinoza bis hin zu Fichte und Hegel führt. Es geht also um die Frage, was wahrhaft philosophische Erkenntnis ermöglicht und darum, wie dies in der Philosophiegeschichte beantwortet worden ist. Eine Buchvorstellung mit dem Autor: Klaus Vieweg, Moderation: Prof. Dr. Günter Kruck, Studienleiter, Haus am Dom. Cover: C. H. Beck
Der Krankenhausseelsorger Andreas Böss-Ostendorf hat ein Buch geschrieben und fragt sich darin, wie Seelsorge wirken kann. Seine These: Es gibt einen großen Mehrwert von Seelsorge, jenseits von allem Nutzenkalkül! Im Gesprächg mit Johannes Lorenz, Studienleiter, Haus am Dom Cover: Foto von National Cancer Institute auf Unsplash
Die brutale Geschichte der von Stalin geformten Sowjetunion und der von Angst geprägte „homo sovieticus“ wirkt bis tief in die heutige Weltpolitik hinein. Die Gründerin von MEMORIAL, Irina Scherbakowa, informiert über diese Geschichte anhand konkreter Schicksale und bietet Orientierung für die Gegenwart. Irina Scherbakowa, Friedensnobelpreisträgerin Cover: Wikipedia
Das Buch überliefert die Geschichte der Familie Rosenbaum (ein Pseudonym) und umfasst den Zeitraum von 1896 - 1970. Sie beginnt in Rumänien und Ungarn und reicht bis in die Nachkriegszeit hinein, in der die Familie zunächst nach Israel auswanderte und später von Israel ausgerechnet nach Deutschland. Sie erzählt von Entwurzelung, Einsamkeit, dem Scheitern und den Verlusten in schwierigen Zeiten, aber auch vom Gelingen und dem starken Willen, der eine Familie begleitete und aufrecht erhielt: „Nur niemals aufgeben!“ Dieser Podcast wurde am 12. Juni 2024 in der Heinrich-Roth-Realschule plus in Montabaur aufgenommen.
Die NS-Kolonialpädagogen beriefen sich auf die missionspädagogische Kolonialliteratur und waren von einer erneuten Kolonisation in Afrika unter NS-Herrschaft überzeugt. Dabei propagierten sie eine „spezifisch deutsche“ Fähigkeit zum Kolonisieren als vermeintlichen Erziehungsauftrag. Welche gesellschaftliche Kontinuität koloniale und kolonialrassistische Denkweisen in der postkolonialen und postnationalsozialistischen Gesellschaft zeigen sich bis heute? Dr. Z. Ece Kaya, Universität Hildesheim/ TU-Darmstadt Cover: Foto von Geranimo auf Unsplash
Im Gespräch: Stefan Orth und Bischof Georg Bätzing im Haus am Dom. Cover: Herder Verlag Mit einem bildlichen Vergleich hat Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, die mit dem Synodalen Weg schon getanen Fortschritte beschrieben. „Die Paste geht nicht mehr in die Tube zurück“, sagte Bätzing im Haus am Dom. Dort stellte er am Montagabend sein neues Buch „Rom ist kein Gegner - Warum die Kirche Reformen braucht“ vor, das am selben Tag im Herder Verlag erschienen ist. Bei dem Buch handelt es sich um ein langes Interviewgespräch zwischen Bätzing und dem Chefredakteur der Herder Korrespondenz, Stefan Orth, in dem viele aktuelle kirchenpolitische Themen bearbeitet werden. Auch seine Gespräche mit Papst, Kurie und auf der Weltsynode sind Bestandteil der 128 Seiten umfassenden Publikation. „Die Paste geht nicht mehr in die Tube zurück – es entwickelt sich eine Kultur in der katholischen Kirche, die nicht mehr rückgängig zu machen ist“, so Bätzing. Das sei bei Synodalität der Fall, bei den Forderungen nach einem gleichen Diakonat der Frau, aber auch mit Blick auf Vernetzung untereinander. Zugleich räumte der Bischof ein, der Papst mache nicht den Anschein, dass er irgendetwas an der Lehre verändern wolle: „Das überlässt er vermutlich der Zukunft.“ © Herder Die Frage nach dem Zeitplan sei jedoch eine, die ihn jetzt umtreibe: „Wie viel Zeit haben wir noch, wie lange werden sich in unserem Land noch Menschen finden, die bereit sind, dieser Kirche Gestalt und Gesicht zu geben?“, fragte er. Viele Junge verträten die Meinung, dass die katholische Kirche nichts für sie sei, solange sich in der Frage der Frauen, der Geschlechtergerechtigkeit generell und mit Blick auf Partnerschaften nichts tue. „Viele sagen, sie glauben an Gott, aber diese Kirche ist für sie keine Option. Das bedrängt mich und zunehmend auch viele andere Bischöfe.“ So gut gemacht wie möglichMit Blick auf den Synodalen Weg sagte Bätzing, dem Papst sei der Stil generell sehr wichtig. „Beim Synodalen Weg hätten wir vielleicht stilistisch manches besser machen können, aber wir standen 2018 gewaltig unter Druck.“ Gefragt, ob er den Synodalen Weg heute anders aufsetzen würde als damals, räumte er ein: „Mit den Erfahrungen von heute, ja. Wir haben es so gut wie möglich gemacht. Und ich bin nach wie vor der Überzeugung, wir haben es nicht schlecht gemacht.“ Im September 2018 hätten die Bischöfe nach der Veröffentlichung der MHG-Studie und der damit verbundenen Irritation, Empörung und Enttäuschung versucht, in der Frage des Missbrauchs einen Schritt nach vorne zu gehen. „Damals haben wir gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken die Flucht nach vorne angetreten“, erinnert sich Bätzing. Er sei nicht davon ausgegangen, dass Laien sich bereiterklären würden, „den Mist auszubaden, den vor allem Amtsträger auf allen Ebenen ihnen miteingebrockt hatten. Das war die Ausgangssituation und die hat uns miteinander in ein Ringen, ein Arbeiten, ein gemeinsames Bemühen gebracht. Ich finde immer noch, das ist unglaublich wertvoll für unsere Kirche.“ Kritikern, die behaupten, der Synodale Weg habe die Spaltung in der katholischen Kirche vertieft, entgegne er: „Es hat manche Polarisierung gehoben, aber er hat nichts hinzugefügt, was nicht schon Wirklichkeit gewesen wäre.“ Artikel: Anne Zegelman, Redakteurin, Haus am Dom
Die Sprache kennt viele Wörter, in denen „Sinn“ vorkommt. Hinter diesen Wörtern verbergen sich Bedeutungen, die tief ins menschliche Leben hinabreichen. In spielerischem Ernst loten eine Christin und Christ orientierende Sinn-Spuren des Lebens aus. Dr. Irene Leicht, Theologin, ev. Pfarrerin, Gestalttherapeutin, Emmendingen Dr. Gotthard Fuchs, Priester, Autor, Wiesbaden Moderation: Dr. Johannes Lorenz, Katholische Akademie Rabanus Maurus, Haus am Dom, Frankfurt
Buchvorstellung, Gespräch Ökonomische Narrative sind schon länger in der Kritik. Doch nun zeigen zwei junge Autoren, wie die Sprache ökonomische Prozesse verschleiert und Machtstrukturen verfestigt. Freuen Sie sich auf eine lebendige ökonomische Aufklärung. Mit Daniel Stähr und Simon Sahner
Über religiöse und atheistische Formen von Spiritualität Es gibt Menschen, die nicht an Gott oder eine höhere Macht glauben und sich dennoch als spirituell verstehen. Was können wir dann unter Spiritualität verstehen? Ein Werkstattgespräch mit: Dr. Doris Reisinger, Theologin, Philosophin, Autorin Prof. Dr. Sebastian Gäb, Religionsphilosoph, München Moderation: Dr. Johannes Lorenz, Katholische Akademie Rabanus Maurus, Frankfurt Cover: Foto von Aamir Suhail auf Unsplash
„Opfer von Geistlichem Missbrauch haben es nach wie vor sehr schwer, sich Gehör zu verschaffen (…).“ Im September 2023 veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz eine Arbeitshilfe zum Umgang mit Geistlichem Missbrauch. Was geistlicher Missbrauch ausmacht und wo die Chancen und Grenzen der Arbeitshilfe liegen. Prof. Dr. Michael Utsch, Religionspsychologe, Psychotherapeut, Berlin Stephanie Butenkemper, Therapeutin, Ehe-, Familien- und Lebensberaterin, Köln Kooperation: Heilig Kreuz, Zentrum für christliche Meditation und Spiritualität
Lize Spit hat mit „Der ehrliche Finder“ ein ganzes Land aufgewühlt. Zwei Schüler, der eine klug und einsam, der andere willensstark durch die Erfahrungen der Flucht, finden zu einer Freundschaft, die wechselweise Sehnsüchte stillt in der kulturellen Lebenswelt des anderen und latente Abhängigkeiten ausbalanciert. Exemplarisch zeigt die Autorin, wie eine politische Entscheidung diese Freundschaft überanstrengt. Jetzt sind beide in ihrer Existenz bedroht, und was sie einander abverlangen und zugestehen, verschlägt den Lesenden den Atem. Kühn zeigt die Autorin, was es bedeutet, in der Not die Rollen zu tauschen. - Lize Spit, Brüssel, Gastlandautorin Leipziger Buchmesse 24 - Dr. Lisa Straßberger, deutsche Lesung, Übersetzung, Moderation - Dr. Dominiek Lootens, Leiter Center for Dialogue, Übersetzung