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Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus sorgt Donald Trump mit Dekreten weltweit für Aufsehen und Irritation. Was wie Chaos wirkt, folgt einer Strategie: Der US-Präsident zwingt die Welt in den Krisenmodus – und seine Kritiker zur Unterwerfung. Gedanken von Harald Welzer
phoenix ist mit dem wöchentlichen Podcast „Denken mit Kinnert und Welzer“ erneut zu Gast auf der Frankfurter Buchmesse 2024. Diesen Auftritt bestreiten Diana Kinnert und Harald Welzer mit einem besonderen Gast. Der Sozialpsychologe Andreas Zick wird mit den beiden die Verschiebung der politischen Tektonik analysieren.
Der Sozialpsychologe Harald Welzer kämpft dafür, sich nicht dumm machen zu lassen. Und dabei kann auch die Auseinandersetzung mit Kunst helfen. Harald Welzer ist Sozialpsychologe und Direktor der Stiftung Futur Zwei. Er hat zahlreiche Bücher verfasst, vor allem zu gesellschaftlich relevanten Themen wie Krieg, Klimawandel und Zukunft der Demokratie. Doch nur wenige wissen, dass er ungefähr zehn Jahre lang Galerist war – und in seinem „Neuen Kunstraum“ in Hannover Künstler:innen wie Karin Sander vertrat. Denn für den Wissenschaftler Welzer ist Kunst ein Instrument der Erkenntnis – allerdings nicht, wie er den beiden Podcaster Torsten Fremer und Friedrich von Borries erläutert, in einem instrumentellen Sinne.
Der Absturz der bürgerlichen Parteien lässt sich durch Entfremdung der Menschen erklären. Dem Populismus gelingt es, das Gefühl von Zugehörigkeit über Gemeinsamkeiten zu stiften. Daten und Fakten rücken für ihre Anhänger deshalb in den Hintergrund. Gedanken von Harald Welzer www.deutschlandfunkkultur.de, Politisches Feuilleton
Im neuen Podcast betrachten Niko Härting und Stefan Brink die Lage unserer Verfassung, unserer Regierung und die Auskunftslage in einem spannenden zivilrechtlichen Fall. In Querbeet (ab Minute 01:13) blicken beide auf einen Artikel von Gabriele Britz in der FAZ vom 25.7.2024: Dort warnt die ehemalige Richterin der BVerfG (von 2011 – 2023) davor, dass bei Konflikten zwischen Freiheitsrechten – etwa zwischen der Meinungsfreiheit und dem Allgemeinen Persönlichkeitsrecht - der Ausgleich zwischen den Grundrechten (praktische Konkordanz) an seine Grenzen stößt, wenn in einer polarisierten Gesellschaft die gemeinsamen Wertgrundlagen schwinden. Am Beispiel der Kritik an staatlichen Stellen und von ambivalenten Aussagen („Migration tötet“) erklärt sie, warum das BVerfG stärker gegen „Silencing“ vorgehen und den Zugang zum „Meinungskampf“ offen halten sollte. Das verdient klare Kritik. Sodann (ab Minute 22:33) stellt Stefan das RdÖ-Positionspapier zum Beschäftigten-Datenschutz vor: Der Rat für digitale Ökologie um Harald Welzer hat untersucht, wie die Digitalisierung die Arbeitsverhältnisse verändert: An die Stelle persönlicher, stichprobenartiger, offener und erfahrungsbasierter Kontrolle tritt zunehmend eine automatisierte, allumfassende, heimliche und algorithmenbasierte Kontrolle. Deswegen empfiehlt der RdÖ (dem auch Stefan angehört) eine gesetzliche Regulierung im Beschäftigten-Datenschutzgesetz entlang der Maßstäbe Verhältnismäßigkeit und Fairness – allerdings hat auch hier die Ampel trotz klarer Vereinbarung im Koalitionsvertrag (noch) nicht geliefert. Im Mittelpunkt (ab Minute 33:01) steht dann eine Entscheidung des OLG Oldenburg vom 9.4.24 (13 U 48/23) zum Auskunftsrecht nach Art. 15 DSGVO beim Einsatz eines Privatdetektivs: Nach Verkehrsunfall mit Personenschaden schaltete der Haftpflichtversicherer einen Detektiv zur Prüfung der Unfallfolgen beim Geschädigten ein. Der Geschädigte verlangte daraufhin Akteneinsicht nach Art. 15 DSGVO. Während das LG ein überwiegendes Geheimhaltungsinteresse des Versicherers an erkannte, entschied das OLG anders und verurteilte den Versicherer, „dem Kläger jeweils eine Kopie der beiden Berichte über die in Auftrag gegebene Observation des Klägers zur Verfügung zu stellen.“ Die Gründe hierfür wollen ausführlich erörtert sein – denn offensichtlich haben noch nicht alle die Auskunft, die sie erstreben …
Frenzel, Korbinian www.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9 - Der Tag mit ...
"Den Krieg nicht herbeireden!" Gespräch mit Harald Welzer / "Interessiert mich die Bohne" ? Fastenaktion von Misereor in Kolumbien / "Utopien muss man anfassen können!" Gespräch mit Harald Welzer
Die Themen: Lebensgefährliche Kälte; Schockierender AfD diskutiert Plan zur Vertreibung von Millionen von Menschen; Wer organisierte die Blockade gegen Habeck in Schlüttsiel?; Raketen aus Deutschland für Riad; In Südkorea soll Hundefleisch endlich verboten werden; Die psychologischen Gründe, warum viele die Klimakrise kalt lässt und auf TikTok trendet ein Schal für die Nase Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte: https://linktr.ee/ApokalypseundFilterkaffee
Der Podcast „Die Boygroup der Hardcore-Katholiken“ ist vorbei. Nach 23 regulären Ausgaben sowie mehreren Specials und insgesamt mehr als zwei Tagen Audiomaterial beenden Serdar Somuncu und Bent-Erik Scholz ihr sehr erfolgreiches Projekt mit einem Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre und die breit gefächerten Themen ihrer Gespräche. Immer wieder ging es um die Kriege in der Ukraine oder im Nahen Osten, um moralistische Influencer und Falschbeschuldigungen, um Cancel Culture, aber auch um kulturelle Aneignungen – und die beiden sprachen auch über heute nahezu vergessene Skandale: das Buch „Die vierte Gewalt“ von Richard David Precht und Harald Welzer lancierte zum umstrittenen Bestseller, und der Verleumdungsprozess von Johnny Depp und Amber Heard gereichte Millionen Zuschauern als Eskapismus à la Gerichtsdrama mit Liebeskiste. Zwei bewegte Jahre liegen hinter uns und hinter diesem Podcast – danke fürs Zuhören! https://www.somuncu.de/ Der Podcast als Video: https://youtu.be/rmAMGbilRkE Ausschnitte: 00:00:00 Pre-Opener 00:01:06 Episode 1 – Der Schöne und das Biest 00:04:30 Episode 2 – Frühstück bei Tiffany 00:06:20 Special: Serdar Somuncu VS: Fler 00:08:29 Episode 3 – Fler, Krieg, Freundschaft 00:15:19 Episode 4 – Sardinen aus der Dose 00:19:33 Episode 5 – … und es hat Zoom gemacht 00:26:33 Episode 6 – Ein Kessel Buntes 00:33:14 Episode 7 – Elefant, Tiger und co. 00:34:38 Episode 8 – Haus der Sommerlöcher 00:38:35 Episode 9 – Muchachos Carachos 00:44:11 Episode 10 – Im Bann der Kritik 00:49:15 Episode 11 – Pleiten, Precht und Panzer 00:59:29 Episode 12 – Toleranz essen Fußball auf 01:04:08 Episode 13 – Jahresendabrechnung 01:09:00 Episode 14 – Diktatur der Algorithmen 01:15:38 Episode 15 – Werte zu Pflugscharen 01:22:43 Episode 16 – Shakshuka im Morgengrauen 01:28:22 Episode 17 – Geld Macht Schönheit 01:32:53 Episode 18 – Boygroup in Wut 01:36:57 Special: Serdar Somuncu trifft Sahra Wagenknecht 01:38:12 Episode 19 – Spilling The Tea 01:42:58 Episode 20 – Aktenzeichen LM 01:46:56 Episode 21 – AAS Geier Sturzflug 01:52:11 Episode 22 – Zurück zum Mittelalter 01:58:57 Special: Serdar Somuncu VS. Fler, Vol. 2 02:01:42 Episode 23 – Trinker, Huren und Verschwörer
Wir machen uns viele Gedanken, wie wir neu beginnen, unser Leben ändern und neu strukturieren. Wir verbessern und optimieren. Aber: Oft wäre Aufhören genau das Richtige. Kann man das lernen? Gibt es vielleicht sogar "Techniken des Aufhörens"? Von Andreas Pehl.
Der Startschuss der Buchbrauerei! Wir haben weniger über spezifische Bücher gesprochen als erwartet. Dafür haben wir den Monat Oktober Revue passieren lassen und es gab bereits das eine oder andere Geständnis (beispielsweise unsere Meinung zu Harry Potter). Corina steckt mit ihrer Begeisterung für Harald Welzer an und Luana hat schon ein vorläufiges Highlight für das Jahr 2024 gefunden. Willkommen in der Buchbrauerei! Bücher dieser Folge: Nachruf auf mich selbst – Harald Welzer (10:15) 22 Bahnen – Caroline Wahl (24:10) Die Details - Ia Genberg (32:10)Anton will bleiben – Nelio Biedermann (33:20) Zeit der Mauersegler – Julian Schmidli (42:05) Buchbrauerei auf Instagram: https://www.instagram.com/buchbrauerei/BuK auf Instagram: https://www.instagram.com/buk_buchhandlung/Leserei auf Instagram: https://www.instagram.com/lesereizofingen/Musik/Editing/Mixing: Samuel Friderich (https://www.instagram.com/smkonthebeat/)Covergestaltung: Hanna (https://www.instagram.com/pomba.ch/)
Jana Münkel im Gespräch mit Harald Welzerwww.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9 - Der Tag mit ...Direkter Link zur Audiodatei
An diesem Sonntag sprechen Diana Kinnert und Harald Welzer auf der Frankfurter Buchmesse mit ihrem Gast Ahmad Mansour. Gemeinsam analysieren sie mit dem Autor und Psychologen die verengten gesellschaftlichen Diskurse.
Die Zahl der Flüchtlinge in Deutschland steigt weiter: Droht die Stimmung in der Gesellschaft zu kippen? Die Ukraine vermeldet Erfolge an der Südfront: Können weitere Waffenlieferungen Kiew zum Sieg verhelfen? Dazu im Studio zu Gast: Marie-Agnes Strack-Zimmermann & Harald Welzer und Richard Arnold sowie Christian Rach, Julie Kurz und Michael Bröcker. Von Sandra Maischberger.
Harald Welzer ist Sozialpsychologe, Soziologe und Autor. Gerade erschien sein Buch “ZEITEN ENDE”, in dem er sich mit den Krisen unserer Zeit, dem (fahrlässigen) politischen Umgang damit und der - daraus resultierenden - wachsenden Kluft zwischen Bürgerinnen und Bürgern und führenden Politikern und Politikerinnen unseres Landes auseinandersetzt. Ich wollte von Harald Welzer wissen, was der Beruf des Sozialpsychologen eigentlich genau bedeutet, wie er der wurde, der er heute ist und warum unsere Gesellschaft sich - aus sozialpsychologischer Sicht - zunehmend mehr zu spalten scheint. Wir haben über die individuelle Wirklichkeit einer jeden Person gesprochen, darüber, warum wir Menschen die Vergangenheit immer in Bezug auf die Gegenwart erinnern und betrachten - und wieso Erfahrungen des Scheiterns genauso wichtig sind, wie jene des Erfolgs. Wer Harald Welzer schon einmal in einer Talkshow erlebt hat, der weiß, wie scharf er die Bundesregierung kritisieren kann und das macht er auch in dieser Folge. Wir sprechen über gute Orte, richtige Bildung und wie sein Herzinfarkt sein Leben verändert hat. WERBEPARTNER & RABATTE: https://linktr.ee/hotelmatze MEIN GAST: https://fischerverlage.de/autor/harald-welzer-1009733 DINGE: Harald Welzer “Zeiten Ende” - https://thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1068447346 Harald Welzer, Sabine Moller, Karoline Tschuggnall - „Opa war kein Nazi“ - https://thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1000377446 Harald Welzer „Nachruf auf mich selbst“ - https://thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1066673935 Wie führt man ein gelungenes Leben? – Hartmut Rosa im Hotel Matze - https://spoti.fi/3PpdBRr MITARBEIT: Redaktion: Lena Rocholl Mix & Schnitt: Maximilian Frisch Videoschnitt: Sebastian Fischbeck Musik: Jan Köppen & Andi Fins MEIN ZEUG: Mein Fragenset: https://beherzt.net/matze Mein Podcast bei Apple: https://apple.co/3DTfsFb Mein Podcast bei Spotify: https://bit.ly/3J7OLjJ Wunschgäste bitte in die Kommentare: https://apple.co/2RgJVH6 Mein Newsletter: https://matzehielscher.substack.com/ TikTok: https://tiktok.com/@matzehielscher Instagram: https://instagram.com/matzehielscher YouTube: https://bit.ly/2MXRILN LinkedIn: https://linkedin.com/in/matzehielscher/ Mein erstes Buch: https://bit.ly/39FtHQy Mein zweites Buch: https://bit.ly/3cDyQ18
Ein gutes Leben ist machbar, die Zukunft nach wie vor offen, sagt der Sozialpsychologe Harald Welzer. Er fordert ein gesellschaftliches Leitbild, das unter den von Krisen geprägten Bedingungen des 21. Jahrhunderts ein zivilisiertes Leben in Freiheit ermöglicht. Moderation: Elif Senel Von WDR 5.
Münkel, Janawww.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9 - Der Tag mit ...Direkter Link zur Audiodatei
Leipziger Buchmesse - Auftakt zur Woche der Meinungsfreiheit 2023 --- Die Debatte mit Natascha Freundel, Gerd Koenen und Harald Welzer --- Der Krieg Russlands gegen die Ukraine beherrscht seit über einem Jahr wie kein anderes Thema die öffentliche Diskussion. Gesichert geglaubte ideologische Debattenfronten haben sich aufgelöst. Das deutsch-russische Verhältnis wurde im Diskurs immer wieder bemüht, ebenso wie unsere deutsche Geschichte und das Grundrecht der Pressefreiheit. Doch führen wir diese Diskussionen in Meinungskorridoren? Was ist Information, was Meinung? Zwei ausgewiesene Kenner und streitbare Publizisten reden über unsere Haltung zu und unser Sprechen über den Krieg. Aufzeichnung vom 27.4.2023 von der Leipziger Buchmesse, Forum Offene Gesellschaft. Die Diskussion bildet den Auftakt zur Woche der Meinungsfreiheit, die vom 3. bis 10. Mai stattfindet. Mehr unter www.woche-der-meinungsfreiheit.de. --- Gerd Koenen, ist Publizist und freier Historiker. Für sein jetzt neu aufgelegtes Buch „Der Russland-Komplex. Die Deutschen und der Osten“ wurde er 2007 mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. 2017 erschien „Die Farbe Rot. Ursprünge und Geschichte des Kommunismus“. Sein aktuelles Buch kann als Fazit seines jahrzehntelangen Nachdenkens über Russland gelesen werden: „Im Widerschein des Krieges“ (C.H. Beck, 2023). --- Harald Welzer, ist Publizist, Soziologe und Sozialpsychologe, Mitbegründer und Direktor der gemeinnützigen Stiftung „Futurzwei“ sowie Herausgeber der Zeitschrift „Taz.Futurzwei“. Zu seinen zahlreichen Büchern gehören: „Das kommunikative Gedächtnis“ (2002), „Opa war kein Nazi“ (mit Sabine Moller und Karoline Tschuggnall), „Täter“ (2005) sowie „Klimakriege“ (2008), „Selbst denken“ (2013) und jüngst (mit Richard David Precht) „Die vierte Gewalt – Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist“ (S. Fischer, 2022). --- Mehr Infos unter www.rbbkultur.de/derzweitegedanke --- Schreiben Sie uns gern direkt an derzweitegedanke@rbbkultur.de
Zu Gast im Studio: Harald Welzer, Soziologe und Sozialpsychologe. Er arbeitet heute als Publizist. Zuletzt veröffentlichte er gemeinsam mit Richard David Precht das Buch "Die vierte Gewalt – Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist" (S. Fischer Verlag, 2022). Ein Gespräch über Haralds Buch über Massenmedien und Meinungsmache, gemachte Fehler und Ungenauigkeiten, "Selbstangleichung", institutionelle Analyse der Massenmedien, veröffentlichte Meinung vs. öffentliche Meinung, Repräsentationsdefizite, "Zeitenwende" in Politik und Journalismus, Talkshows, Medienkrise durch Verlust von Werbeeinnahmen und Soziale Medien, Haralds Sicht auf den russischen Überfall auf die Ukraine, Waffenlieferungen, Kriegsziele uvm. + eure Fragen Bitte unterstützt unsere Arbeit finanziell: Konto: Jung & Naiv IBAN: DE854 3060 967 104 779 2900 GLS Gemeinschaftsbank PayPal ► http://www.paypal.me/JungNaiv
Das Interview aus der aktuellen Folge mit: - Richard David Precht und Harald Welzer, Bestsellerautoren „Die vierte Gewalt“ Fragen und Anregungen unter: - kontakt@diewochentester.de - https://facebook.com/diewochentester - http://www.diewochentester.de - https://www.ksta.de - https://www.rnd.de Werbepartner: - Viva con Agua. Verschenken Sie eine Spende an Viva con Agua und so den Zugang zu weltweit sauberem Trinkwasser über diesen Link: https://www.geschenke.vivaconagua.org
Diese Themen „testen“ Wolfgang Bosbach und Christian Rach in dieser Woche: - Renten-Debatte: Steht die Rente mit 63 auf der Kippe? - Twitter-Beben: Ruiniert Elon Musk vollends seinen Ruf? - Putin-Putsch: Ist ein Sturz des russischen Präsidenten die einzige Chance auf Frieden? Weitere Themen: - Eva Kaili, EU-Parlament, Ski-Saison, Weihnachten, Bernhard Vogel, 70 Jahre Fernsehen, Jürgen Domian, Schmidt & Gysi Gäste: - Richard David Precht und Harald Welzer, Bestsellerautoren „Die vierte Gewalt“ - Julian Nida-Rümelin, Philosoph, Ethik-Professor und Buchautor „Perspektiven nach dem Ukraine-Krieg“ Fragen und Anregungen unter: - kontakt@diewochentester.de - https://facebook.com/diewochentester - http://www.diewochentester.de - https://www.ksta.de - https://www.rnd.de Werbepartner: - Viva con Agua. Verschenken Sie eine Spende an Viva con Agua und so den Zugang zu weltweit sauberem Trinkwasser über diesen Link: https://www.geschenke.vivaconagua.org
Die Kompakt-Ausgabe der aktuellen Folge. Der Wochenrückblick und Wochenausblick in 30 Minuten. Immer donnerstags ab 22 Uhr. Mit diesen Gästen: - Richard David Precht und Harald Welzer, Bestsellerautoren „Die vierte Gewalt“ - Julian Nida-Rümelin, Philosoph, Ethik-Professor und Buchautor „Perspektiven nach dem Ukraine-Krieg“ Fragen und Anregungen unter: - kontakt@diewochentester.de - https://facebook.com/diewochentester - http://www.diewochentester.de - https://www.ksta.de - https://www.rnd.de Werbepartner: - Viva con Agua. Verschenken Sie eine Spende an Viva con Agua und so den Zugang zu weltweit sauberem Trinkwasser über diesen Link: https://www.geschenke.vivaconagua.org
DIE IDEE ist ein Podcast vom NDR. Wie lange hält die Koalition? Wie gut gehen Regierung und Opposition mit den vielen aktuellen Herausforderungen um? Wer kann gut mit wem in Berlin? Wie authentisch kann und sollte ein ein Politiker sein? Wie hat es sich angefühlt, mit Richard David Precht und Harald Welzer bei Markus Lanz über ihr Buch zum Thema Journalismus zu diskutieren? Ich spreche heute mit der Journalistin Melanie Amann. Melanie Amann hat Jura studiert und wurde an der LMU München promoviert. Sie war an der Deutschen Journalistenschule in München, Redakteurin bei der Financial Times Deutschland, der FAZ, der FAS. Seit 2013 ist sie beim SPIEGEL und seit 2019 eine der Leiterinnen des Hauptstadtbüros des SPIEGEL, seit über einem Jahr ist sie auch Mitglied der Chefredaktion. Team: Producer: Klaus Wehmeyer und Marvin Leesch Online: Dennis Bangert Danke an N-JOY. Video-Streaming Tipp: “Verzicht, nicht mit mir! Das Bürgerparlament.” - vom NDR. Jetzt in der ARD Mediathek. Programm-Tipp: #NDRfragt - die neue Umfrageplattform für Norddeutschland. Jetzt unter: https://www.ndr.de/ndrfragt/ Podcast Tipp: Abenteuer Diagnose - der Medizin-Krimi-Podcast vom NDR. Jetzt in der ARD Audiothek. Kontakt. Dieidee@ndr.de
Wir können uns nur entschuldigen. Auch wir sind in die Prechtfalle getappt und haben viel zu viel Sprechzeit und geistige Bandbreite mit dem Perückenmodel aus Solingen verschwendet, statt uns noch mehr um die wichtigen und interessanten Themen zum Beispiel in Celeste Ngs “Was ich euch nicht erzählte” oder Sibylle Bergs “RCE: #RemoteCodeExecution” zu kümmern. Aber irgendwie musste die Aufopferung, “Die vierte Gewalt” von besagtem Richard David Precht und Harald Welzer zu besprechen und vorher zu lesen, gewürdigt werden. Es ist vollbracht. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Meistens gehen die Wünsche von Florian Schroeder nicht in Erfüllung. Zu luftig, zu ungenau, dann lassen die sich auch nicht so leicht erfüllen. Heute ist aber anscheinend sein Glückstag. Vor ziemlich genau einer Woche hatte er im Podcast gesagt, dass er gerne mal persönlich mit Sozialpsychologe Harald Welzer sprechen möchte. Worüber? Zum Beispiel über Florians Kritik an Richard David Precht beim radioeins Kommentatoren-Talk. Nicht zuletzt geht es aber um das neue Buch von Harald Welzer, verfasst zusammen mit Richard David Precht. Es trägt den Titel “Die vierte Gewalt” und beschäftigt sich mit den Medien und deren Fähigkeit, eine Mehrheitsmeinung zu erzeugen, obwohl diese vielleicht gar nicht die Meinung der Mehrheit ist. Der Ausgangspunkt für eine hitzige Debatte. – Außerdem bei Wach und Wichtig: Die Nachwehen von Niedersachsen und störende Vögel in Flugzeugturbinen.
Der Philosoph Richard David Precht und der Sozialpsychologe Harald Welzer veröffentlichen erstmals zusammen ein Buch.
Wolfgang Heim bespricht diese Woche gemeinsam mit Albrecht von Lucke - Jurist, Politikwissenschaftler, Journalist und Publizist - die aktuelle Lage der Politik in Deutschland, die Zukunft der Koalition, die Folgen des Krieges in der Ukraine auf Europa und wieso wir im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg nun eine Zäsur der Zäsur erleben. Außerdem diskutieren sie, ob die Berichterstattung deutscher Medien zu einseitig ist und den Kontext des Begriffs der Gleichschaltung der Medien. Über Heimspiel: Journalist und Radio-Legende Wolfgang Heim führt jeden Sonntag Interviews mit interessanten Menschen aus Politik und Gesellschaft - zu Themen, die uns auch unter der Woche bei Apokalypse & Filterkaffee beschäftigen. Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte: https://linktr.ee/ApokalypseundFilterkaffee
Alte weiße Männer können per se nichts für ihren alten weißen Schniedel, aber wofür sie etwas können ist, wenn dieser raushängt, mitten in einer deutschen Talkshow, metaphorisch im Gesicht einer deutschen Journalistin und per Bildfernübertragung damit auch in unserem. So war das äußerst unangenehm geschehen, kürzlich, in der TV-Talkshow “Markus Lanz”. Der Schniedel gehörte Richard David Precht, den wir hier kürzlich noch als “den Perückenträger aus Solingen” milde belächelt hatten. Ein zweiter weißer Schniedel hing, das muss gerechterweise gesagt werden, nur halb raus und gehörte dem frisurtechnischen Nacheiferer Prechts, dem Soziologen Harald Welzer.Besprochen werden sollte deren gemeinsam geschriebenes Buch “Die vierte Gewalt: Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird – auch wenn sie keine ist”, ein wissenschaftliches Werk, wie gerade Welzer immer wieder betonte. Eingeladen zur kritischen Textanalyse waren zwei Journalistinnen, die im Buch, so wurde schnell klar, wohl selbst wissenschaftlich beleuchtet wurden, Melanie Amann vom “Spiegel” und Robin Alexander von der “Welt”.Das Buch, nicht nur im Titel ein Frontalangriff auf den Deutschen Journalismus, kam bei den anwesenden Betreibern desselben erwartungsgemäß nicht an und da diese genug Zeit hatten, sich auf die Konfrontation vorzubereiten, sahen die Autoren beide nicht besonders gut aus, zumindest aus der Perspektive dieses unparteiischen Beobachters des Gemetzels. Zwar hatte ich kurz nach der Wende keine Zeitung unter einem Kilogramm Papiergewicht konsumiert, schon weil man in der Mittagspause, die Süddeutsche oder die FAZ auf dem Tisch konzentrierend sein partymüdes Haupt auf diese betten konnte, um ein paar Minuten leise in die Kommentarspalten sabbernd zu ruhen. Aber wann ich das letzte mal ein solches Leitmedium überhaupt in der Hand hatte, geschweige denn darin intensiv gelesen, kann ich wirklich nicht mehr sagen. Es muss ein Jahrzehnt her sein. Aber natürlich bilde ich mich politisch intellektuell, nur halt nicht, wie die Autoren Precht und Welzer das von mir erwarten. Die Einzigen, die damit umzugehen in der Lage schienen, waren die beiden leitmedialen Journalisten. Und während diese ein Argument nach dem anderen aus dem Buch auseinander nahmen und den Buchautoren um die Ohren hieben, zogen sich bei Precht die Hodensäcke in den Unterbauch zurück, die Beine wurden breiter und breiter aufgestellt und mit scharfer Stimme ergoss sich des Intellektuellen Mansplaing in's Gesicht der Spiegel-Chefredakteurin. Diese lachte ihn aus, Harald Welzer zog sich aufs Wissenschaftliche zurück und Robin Alexander wurde spontan zum Feministen.Die erste Amtshandlung des Rezensenten muss nun sein, sich von den verstörenden Bildern der Veranstaltung zu reinigen und das Buch als solches zu lesen und zu besprechen. Ich verspreche nichts, aber gebe mir Mühe.Das Buch beginnt einleitend mit besagtem Frontalangriff auf die deutsche Presse, die sich vom willfährigen Berichterstatter des Regierungshandelns zum politischen Akteur emanzipiert habe. Es wird ein bisschen Verständnis gezeigt: Internet, das sog. Twitter, Kapitalismus. Es wird viel befußnotet, damit man gleich sieht, dass was man hier liest, auch wirklich Wissenschaft ist.Wir ahnen Schlimmes, doch es folgt das erste Kapitel, das den Begriff “Öffentlichkeit” definiert und angenehm historisch, neutral, sachlich ist und damit offensichtlich geschrieben wurde, als keine aufmüpfigen Frauen im Raum waren. Oder - wahrscheinlicher - von Harald Welzer. Auch hier wird ordentlich befußnotet, wissenschaftliche Quellen wie der “Deutschlandfunk” und die Wochenzeitschrift “Die Zeit” müssen herhalten, weil Wikipedia als Fußnote unwissenschaftlich ist . Das alles, um Zitate zum US-Amerikanischen Herausgeber Hearst zu belegen, einem Kriegstreiber, wie wir lernen. Und wir ahnen, worauf der Kritiker der Waffenlieferungen an die Ukraine abzielt.Im darauf folgenden Kapitel wird das fehlende Vertrauen des Bürgers ins “System” aufgrund Unterrepräsentanz besagten “Bürgers” im Verhältnis zum “Politiker” in den Leitmedien analysiert. Das passiert, wir hatten es schon befürchtet, anhand der Flüchtlingskrise 2015 und der Coronakrise 2020. Untersucht wird das Ganze mit “inhaltsanalytischen Studien”, also Textanalysen von Veröffentlichungen der “Leitmedien” und der Aufschlüsselung nach darin auftauchenden Themen, Personen, Gesellschaftsschichten. Was Precht und Welzer dabei versuchen herauszufinden ist, ob alle Gesellschaftsschichten in der Berichterstattung zu Wort kommen, und ob diese inhaltlich “ausgewogen” ist, also ob alle öffentlichen Meinungen repräsentiert sind.Problematisch dabei: Studien von Extremsituationen als Grundlage zur Beweisführung von Thesen zu verwenden ist generell schwierig und speziell in diesem Fall fragwürdig, denn bei den Fragen, die diese beiden “Krisen” aufgeworfen haben, gibt es nun mal anerkannte moralisch-ethische Grundhaltungen in unserem Land, die eben nicht fifty/fifty "Kieken wa ma, was det Volk so denkt!” zu beantworten sind, sondern im Rahmen der Bundesdeutschen Grundordnung schon eindeutig beantwortet sind: “Flüchtlinge aufnehmen Ja!”, sagt das Asylrecht, “Impfen Ja!”, sagt das Infektionsschutzgesetz. Was zu den Themen in den Leitmedien stand, war also recht erwartbar.Die Haupterkentnis aus den Textanalysen (hier beispielhaft zur Flüchtlingskrise) ist, so das Buch, dass hauptsächlich Politiker zu Wort kamen (zu bis zu 80%), nicht jedoch die Helferinnen oder gar die Betroffenen, also die Flüchtenden. Das klingt dramatisch, ein wirklich kurzes Überlegen kann einen aber darauf bringen, dass in einer unübersichtlichen Situation, einer Krise eben, in der vornehmlich um Ordnung gerungen wird, diejenigen zu Wort kommen, deren Job das praktische Errichten von Ordnung ist. Politiker zum Beispiel. Stattdessen wird beklagt, dass die lokalen Helfer in der Berichterstattung unterrepräsentiert wären und passend zum Ton des ganzen Buches werden gleich mal Parallelen gezogen zu obrigkeitshöriger Wilhelminischer Berichterstattung, no s**t. Das Problem ist doch aber: Wie löst man eine nationale Krise? Diese den “Nothelfern” überzuhelfen ist eine Option, aber sinnführender ist es, in einem solchen Fall nationale (und noch besser europäische) Lösungen zu etablieren. Und darüber wurde berichtet. Verrückt.Hier geht also mit den Autoren der Wunsch nach Sensationalismus durch, sie wählen exakt die nicht repräsentativen Beispiele zur Untersuchung aus und schießen sich damit selbst ins Bein. Wie viel interessanter wäre es, ein medial weniger präsentes Thema zur Textanalyse zu wählen, idealerweise eines, welches nicht in statistisch kaum verwertbaren, minimalen Zeiträumen aufflammt und wieder erlischt. Ich bin sicher, die aufmerksame Leserin unserer gesammelten Rezensionen kommt auf ein paar Ideen.Und am Ende des Abschnitts zur Inhaltsanalyse “Flüchtlingskrise” merken das die Autoren sogar, Zitat: “Aber könnte es nicht sein, dass die leitmediale Berichterstattung der Presse zur sogenannten Migrationskrise diesbezüglich ein Ausnahmefall war?”. So close. Sie setzen fort: “Schauen wir deshalb auf andere Krisenereignisse und ihre mediale Bearbeitung."Es folgt also die gleiche Übung zur Coronakrise ohne jeglichen Erkenntnisgewinn: Politiker stehen während einer Krise im Mittelpunkt der medialen Berichterstattung. Wer sonst, fragt man sich.Und weil man auf durchschossenen zwei Knien immer noch irgendwie ins Ziel robben kann, folgt die exakt gleiche Argumentation zur nächsten Krise, der aktuellen, jetzt gleich ganz ohne wissenschaftliche Untersuchungen, weil, ist ja noch im Gange: der Ukrainekrieg. Es lohnt kaum, die gleichen Argumente nochmals zu besprechen, zumal sie diesmal nicht analytisch unterlegt sind. Dass dieses Fehlen einer Analyse das Thema für ein nach wissenschaftlichen Methoden erstelltes Buch ausschließen sollte, ignorieren die beiden Wissenschaftler und so müssen wir ein dutzend Seiten Meinung über uns ergehen lassen, die, wie es Meinungen so an sich haben, teilweise Übereinstimmung erzeugen, hier z. B.: das Fehlen der Berichterstattung in deutschen Medien zur Haltung zum Krieg aus anderen Teilen der Welt. Viele der Meinungen führen jedoch zu entschiedener Ablehnung aufgrund von: Blick auf die f*****g Landkarte.Das nächste Kapitel “The Unmarked Space” greift die Erkenntnisse aus dem vorigen auf und will laut Untertitel extrapolieren, “was Leitmedien nicht thematisieren” und man ist, leicht erschöpft, geneigt hier zum Rotstift zu greifen wie der alte gestrenge Mathelehrer und den Rest des Buches ungelesen wie einen misslungenen mathematischen Beweis durchzustreichen und mit einer 5 zu benoten. Denn wer im ersten Schritt der Beweisführung einen solchen entscheidenden Fehler begeht, wie die beiden Autoren, namentlich Textanalysen nicht repräsentativer Ereignisse für den allgemeinen Erkenntnisgewinn heranzuziehen, begeht etwas, was man in der Philosophie Fallazien nennt, aber da man selbst aus denen noch etwas lernen kann und wir 20 EUR überwiesen haben, nehmen wir die Herausforderung an, das Ding zu Ende zu lesen. Es wird zum Beispiel spannend sein zu sehen, ob der “Fehler” im ersten Schritt nur gemacht wurde um die Thesen wirksamer an den Leser zu verkaufen, die Thesen also trotzdem und im Grunde so vertretbar sind und nur sensationsheischend eingeführt wurden, oder ob die Autoren tatsächlich ihre Integrität als Wissenschaftler aufs Spiel setzen und uns einen großen Wissenschaftsblabla überhelfen, nur um publikumswirksam ihre jeweiligen Lieblingssäue durchs Internet zu ranten, Waffenlieferungen an die Ukraine im Fall Welzer und dass ihn keiner ernst nimmt, den Richard David Precht. Und zugegeben ist das Buch, wenn immer es von Welzer im Erklär- und nicht im Argumentationsmodus (und von Precht gar nicht) geschrieben wird, lesbar und milde interessant.Wohlan, was also wird von unseren Leitmedien nicht thematisiert? Tipps werden angenommen.Zunächst setzt sich ein Pattern fort. In den Einleitungen, hier, “was bedeutet Realität in der Medienlandschaft?”, wimmelt es von Fußnoten, die Eindruck machen, in den anschließenden Behauptungen, die die Grundlage für den Beweis der eigenen Thesen legen sollen, fehlen sie plötzlich. Da wird mal eben in einem Nebensatz die Behauptung aufgestellt, dass Informationen, die nur mit großer Mühe, Aufwand und sorgfältiger Recherche zu erlangen sind, immer seltener würden, eine Behauptung, die nach einer Fußnote mit Belegen dafür schreit, aber ohne diese auskommen muss. Vielleicht liegt es daran, dass erkennbar am anprangernden Schreibstil (“erschreckend”, “Vereinseitigung der Perspektive”, “vorauseilender Gehorsam”) der Solinger Intellektuelle P. die Klinge schwingt und sich erwartbar selbst mutiliert. Der Zweck dieser Operation am eigenen Hirn ist ein rant mit dem Tenor, dass Journalisten lieber Feuilleton-Pingpong mit sich selbst spielen denn zu Recherchieren, lieber mit Eliten kuscheln statt sich dem unsichtbaren Teil der Bevölkerung, den Unterschichten und Derlei, zu widmen.Dabei kommen die Autoren mittelbar zum Thema der engen Vernetzung zwischen Politik und Journalismus und haben dort an sich die richtige Fakten bei der Hand und zitieren auch daraus, hier eine Studie aus 2014, die damals über den Umweg der Satiresendung “Die Anstalt” die Runde machte und die Vernetzung von NATO-nahen Stiftungen und Journalisten wie Joffe und Bittner von der “Zeit” aufdeckten. Wie sich herausstellt, hatte aber Harald Welzer mittlerweile das Worddokument geblockt und kommt, nicht ohne vorherige Absicherung, dass hier keinesfalls ein Lügenpressevorwurf erhoben werden soll (besser ist das) zum erwartbaren Punkt: Waffenlieferungen an die Ukraine. Dass sich die beiden Autoren ausgerechnet den Ukrainekrieg als Beispiel für verengte Pluralisierung in den Medien vornehmen, ist tragisch. Sie gehen damit in die gleichen Fallen, die sie den kritisierten Medien vorwerfen. In Welzers Fall, als Unterzeichner des “Emmabriefes” gegen die Waffenlieferungen in die Ukraine, nimmt er ein Thema, in welchem er selbst die Öffentlichkeit manipulieren möchte als Beispiel dafür, dass die Medien die Öffentlichkeit manipulieren. Und die Rampensau Precht sagt natürlich “let's go for it” denn er weiß, wann ihr Buch rauskommt und ist sich sicher, dass zu diesem Zeitpunkt der Krieg noch das Thema No 1 sein wird und damit Medienpräsenz garantiert ist. Das ist tragisch, denn die Vorwürfe der Verengung der medialen Informationsvermittlung sind es wert, dass man ihnen auf den Grund geht, aber, mal abgesehen vom Holocaust, ist jedes Thema geeigneter, das zu diskutieren als ein Krieg, in dem Angreifer und Verteidiger auf einer f*****g Landkarte zu erkennen sind.Das Ende des Kapitels deutet an, welches Mitglied des Autorenduos gleich den Textprozessor beackern darf: mit bestechender Logik schreibt Precht: “Wer in der Politik nicht vorkommt, kommt auch in den Medien nicht vor. Und umgekehrt.” Das stimmt, a) immer, b) wenn doch nicht, dann doch, indem man “zwangsläufig” davor schreibt und c) “Zur Sicherheit machen wir das jetzt kursiv!”.Es geht also um “Gala-Publizistik”, wie das Kapitel überschrieben ist und jetzt geht's zur Sache, denn “Politischer Journalismus sei Journalismus über Politiker, weniger über Politik”. Es riecht nach Futterneid und Brusttrommellei und es wird im ersten Absatz klar, wer der andere Gorilla sein soll: Robin Alexander, Chefredakteur der Welt: jemand der so prototypisch wie ein CDU-Wähler aussieht, dass ihm CDU-Politiker wohl immer alles erzählen müssen und der das dann also weitererzählt. Doch wir werden überrascht. Nicht Precht hat beef, der bisher so fundiert schreibende Welzer nimmt sich das Mitglied des FC Schalke 04 Fanclub “Königsblau Berlin” zur Brust, und zwar anhand einer Story, in der Robin Alexander Informationen aus einer CDU/CSU-Fraktionssitzung zuerst auf Twitter veröffentlichte, statt am nächsten Tag in der “Welt”. Das sei ein Skandal, unjournalistisch und ein Beispiel für das Grundübel, weil man in Realtime in die Fraktionssitzung zurück funke, statt hinterher darüber zu berichten und damit Politik beeinflusse. Man dankt als Leser Harald Welzer leise dafür, dass es nicht darum ging, dass er den Alexander nicht leiden kann (ok, wissen wir nicht) sondern, dass er Twitter nicht leiden kann. Das wissen wir genau, weil Harald Welzer kein Twitterprofil hat. Vielleicht hat er Twitter auch einfach nicht verstanden.Precht übernimmt schnell wieder, schließlich hat er sich die Überschrift des Kapitels ausgedacht. Es folgen freie Assoziationsketten in bildreicher Sprache zum Thema Medien und Politik, die komplett frei von Begründung und komplett zustimmungsfähig sind: Politik wird unipolarer, Politiker unschärfer, Medien lauter. Das ganze unterlegt mit altbekannten (und richtigen) Beispielen aus der Zeit der neunziger und nuller Jahre, wie die Rot-Grünen das gemacht haben, was auch die Schwarz-Gelben gemacht hätten: Kampfeinsätze in Jugoslawien, Dosenpfand und Hartz IV. Kanzlerduelle seien US-Cosplay, polarisierte Wahlkämpfe bringen Einschaltquoten und die bringen Geld, wobei auch hier wieder die Fußnoten mit den Belegen fehlen, angesichts des Autors wohl aus Faulheit, denn wegen fehlender Zahlen, die aber in Deutschland vielleicht nicht ganz so aussagekräftig wären, wie die in den USA, was z.B. die Profite von Spiegel oder RTL in Wahlkampfjahren vs. dazwischen betrifft. Aber es wäre interessant gewesen, das zu vergleichen. Nichts von dem tut weh, nichts von dem macht uns schlauer, aber Precht liest gerne Precht und da müssen wir jetzt alle durch. Was schade ist, weil sich aus diesen Plattitüden und bekannten Weisheiten etwas entwickeln lässt. Dazu muss man natürlich seine Metaphernsucht im Griff haben und vielleicht nicht nur Beispiele aufzählen, die wir alle auch so im TV sehen und die uns alle genauso aufregen, wie z.B. das aufs Wort vorhersagbare Frage- und Antwortspiel zwischen Journalisten und Parteivorsitzenden an Wahlabenden. Da sollte schon mehr kommen, also besser zurück zu Welzer.Aber: F**k! S**t! Der hatte 2012 im Fernsehen den TV-Psychologen gegeben und war damals mit einer psychologischen Fernanalyse des amtierenden Bundespräsidenten Christian Wulff zum Medienschaffenden geworden. Autsch. Das muss natürlich proaktiv erwähnt werden, und zwar mit dem wirklich grandiosen humblebrag, dass man nicht wissen könne, ob Welzer damals zum Rücktritt des Bundespräsidenten beigetragen habe. Man sagt “mea culpa” und macht das Beste draus: man bestätigt seine Tätigkeit als Jäger im Fall Wulff und beschreibt, wie man sich so fühlt als Teil der Meute (Zugehörigkeit, Anerkennung, Komplizenschaft) und haut uns damit allen auf den Kopf. Uns allen heißt in dem Fall: uns allen in der “Wahlverwandtschaft” bei Twitter, wenn es uns auf dem Socialmedia-Dienst nicht um Aufklärung oder gar Wahrung des Gemeinwesens vor Schaden gehe (what?), sondern darum, jemanden zur Strecke zu bringen und dafür Beifall zu bekommen. So schreibt das der R.D.P. Oder der H.W. Ja, HW und RDP, so nennen sich die Bros im Buch. Yo.Zum Glück sind wir in der Twitterfamilie gleich wieder aus der Schusslinie, R.D.P., also der Richard, hält wieder auf seine eigentlichen Feinde, es fallen Worte wie “Enthemmung”, “Moralverlust”, “Anstandsniveau”, “Verunglimpfung” und “Treibjagd”. Das alles explizit auf den deutschen politischen Journalismus bezogen. Unter solchen Substantiven macht es der Precht nicht und wir hoffen im nächsten Kapitel auf Antworten, warum das so ist. Der Titel lässt nichts Gutes hoffen. Er lautet:CursorjournalismusNicht nur das schwache Kunstwort, auch die ersten Sätze im Kapitel lassen uns wissen, wer jetzt schreibt. Denn es geht um: Waffenlieferungen an die Ukraine. Ok, die Marke ist gesetzt und Harald Welzer gibt uns also einen Abriss über den Unterschied zwischen unrealistischen Verschwörungstheorien (Lügenpresse, Coronaleugner) und der tatsächlichen und durchaus belegbaren Regierungsnähe von Journalisten. Das ist der Stuff, wegen dem wir hier sind. Welzer belegt und beschreibt, ordnet ein und ist auf dem besten Wege uns Erkenntnisgewinn, wenn nicht Lösungen zu präsentieren, und muss doch immer wieder auf den Ukrainekrieg zurückkommen, als hätte er einen alten Aufsatz zum Thema zweitverwertet und mit seinem aktuellen beef befüllt. Das ist, wie schon einige Male im Buch, schade, denn natürlich hat Welzer was zu sagen zum Thema und wäre er nicht so abgelenkt, würde er es tun, wir sind sicher. Und tatsächlich, nach und nach bekommen wir interessante Abrisse aus der bundesdeutschen Geschichte, als man noch wusste, wer journalistisch rechts und wer links stand, kongruent zur Polarisierung der politischen Lager. Seit dem Mauerfall ist nichts mehr links oder rechts und alles strebe zur Mitte und das führe dazu, dass die Medien wichtiger würden. Ok. Warum genau? Welzer wird konkreter und führt, man möchte fast sagen “plötzlich” eine stimmige, bedenkenswerte und gut erklärte Theorie der Medien in einer Zeit hoher Komplexität und geringer Aufmerksamkeitsspanne ein. Ziemlich genau zur Hälfte des Buches sagt mein Kindle. Ich komme mir vor wie ein Bergarbeiter, den Abraum hinter sich, die Silberader im Blick. Leider greift Kumpel Precht zur Hacke und meint, statt uns Welzers gut gefügten Ansichten zu überlassen, brauchen wir jetzt schnelle und rassig formulierte Schlussfolgerungen und begründet mit diesen (mal wieder) seine persönlichen Ansichten, die aktuellen Leitmedien wären eine Meute von Bluthündinnen. Es folgen Absätze mit den folgenden Worten, die immer aktuelle TV- und Pressepublikationen beschreiben: “Jagdfieber”, “Marschtakt”, “über jemanden herfallen”, “Verunglimpfen”, “hysterische Ausgrenzung”. Die Pressemeute erzeuge so ein “Wir”, werde also zur homogenen Massen und Welzer übernimmt gerne die Vorlage und verdächtigt diese der unisono Kriegstreiberei durch das Befürworten von: Waffenlieferungen in die Ukraine. Es ist ein bisschen traurig.Was Cursorjournalismus eigentlich ist? Es ist zu bescheuert. Und auch irrelevant. Es lohnt kaum die folgenden Kapitel einzeln durchzugehen, auch wenn das verdächtig Precht-faul klingt. Das Pattern ist immer das gleiche: Welzer doziert und befußnotet sozialpsychologisch mäßig interessant auf eine Schlussfolgerung hin, die immer in etwa darauf hinausläuft, dass Journalisten einfach nicht mehr das sind, was sie einmal waren. Dann übernimmt Precht und denkt sich ein paar scharfe Adjektive und Metaphern aus, um die Schlussfolgerung für den beschränkter vermuteten Teil der Leserschaft nach Hause zu prügeln. Der klopft sich vermutet auf die Schenkel und wirft Facebook an um die saftigen Formulierungen dort reinzuposten, damit Reichweite werde. “Der Journaille haben wir's gezeigt!” denkt Precht privat und formuliert für die Öffentlichkeit seriös um. “Worauf habe ich mich bloß eingelassen” denkt Welzer, und versteckt sich öffentlich hinter seiner Wissenschaftlerkarriere und hofft, dass Putin bald den Löffel abgibt und die Öffentlichkeit seine peinlichen intellektuellen Entgleisungen zum Thema vergisst.Was vom Anfang bis ans Ende des Buches immer und immer wieder erstaunt, ist, wie unreflektiert man sein kann und man fragt sich: ist das, weil oder trotzdem die Autoren sich permanent in die Öffentlichkeit begeben? Sie schreiben: Man wisse ja, dass es unseriös sei, Sätze aus dem Zusammenhang zu reißen, wie das auf diesem Twitter ständig passiere und finden dann ihre Argumente in Reden von Springer-Chef Mathias Döpfner. Man beharrt auf Recherche und dem Schreiben über Dinge, von denen man etwas verstehe und stellt sich dann, wie so ein pickeliger Abiturient in der Berufsberatung, vor, wie Redaktionskonferenzen in großen Tageszeitungen ablaufen, statt mal zu recherchieren, was dort wirklich passiert. Es wird von der ersten Seite an die “Personalisierung der Debatte” angeprangert und man prangert permanent konkret Journalisten an. Es wird erklärt, dass die Journalisten - alle - eine Meute bilden, die sich im groupthink gegenseitig vergewissern und man vergewissert sich permanent in gegenseitiger Zustimmung, das man Recht habe, auch wenn das gar nicht sein kann, weil der eine Autor intellektuell faul und der andere ein anerkannter Wissenschaftler ist.Die Frage bleibt: musste man sich wegen dieses Buches so entblößt in eine Talkshow setzen und ich denke, wir haben sie beantworten können.Denn, wer aus Eitelkeit oder Sendungsbewusstsein behauptet, ein wissenschaftliches Werk zu veröffentlichen, welches bei näherer Betrachtung nur ein Vorwand ist, die zwei, drei talking points, die einen gerade beschäftigen, medienwirksam unter die Leute zu bringen und sich als Thema dieses "wissenschaftlichen Werkes” ausgerechnet den Medienbetrieb raussucht um dann zu 100% folgerichtig von den routinierten Samurais ebendieses Medienbetriebes zu Hasché verarbeitet zu werden, hat an sich nur zwei Betriebsmodi, mit denen er in eine wahrscheinlich lange zugesagte Promotalkshow wie die bei Lanz gehen kann. Man kann, wie Welzer, den gelassenen Wissenschaftler geben und milde lächelnd alle anderen für dumm erklären oder, weil man halt keiner ist, wie Precht, die Beine breit machen und mansplained dann den s**t aus dem eigenen Unsinn, worauf man beleidigt ist, wenn alle über einen lachen.Schade ist das vor allem, weil, selbst wenn man das Alter der Autoren hat, und offenbar nicht anders kann, als den deutschen Journalismus auf die Leitmedien zu verengen, es an diesem einiges zu analysieren gibt. Sein Aufstieg und Fall ist faszinierend und wenn man wirklich nicht mit neuen Medien kann, und hier sind nicht nur die “Direktmedien” gemeint, wie Welzer begriffsschafft, was wir Nichtelitären “social media” nennen, hat man locker ein gutes Buch drauf, wenn man wie Precht in diesen Leitmedien lebt und wie Welzer was Richtiges studiert hat. Aber nein, man weiß tief drin, dass es ein ernsthaftes Werk über ein begrenztes Thema fürs eigene Ego nicht mehr bringt, man will Aufmerksamkeit, tappt in die Projektionsfalle und postuliert: Alles Egozentriker außer ich, ich, ich!Und so sei abschließend die Frage erörtert, die jeder Rezension als Grundlage dienen sollte: für wen ist dieses Buch? Wer könnte sich dafür interessieren, wer wird Genuss beim Lesen empfinden, wer wird sagen “Toll argumentiert!", “Toll formuliert!”?Nun. Mir fallen eigentlich nur zwei Leserinnengruppen ein: die Fans von Richard David Precht und die Fans von Harald Welzer. Und seit dem schniedelschwingenden Auftritt der beiden Autoren in besagter ZDF TV-Show werden sich diese Gruppen wohl entleert haben, bis nur noch jeweils ein Mitglied übrig war und bei Harald Welzer bin ich mir da nicht so sicher. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Als Richard David Precht und Harald Welzer am 29. September 2022 ihr Buch „Die vierte Gewalt – wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist“ bei Markus Lanz vorstellten, waren auch Robin Alexander (WELT) und Melanie Amann (SPIEGEL) mit dabei. Um die beiden Journalisten soll es in diesem Podcast gehen. Wer von diesem Video erwartet, dass Precht und Welzer ihre Positionen ausbreiten können, dürfte enttäuscht sein, sie kommen kaum zu Wort. Vielmehr geht es um die Erwiderungen von Amann und Alexander, die versuchen, die Thesen der beiden Autoren zu widerlegen. Wie sie dabei vorgehen, ist bemerkenswert und verdient Beachtung. Und zwar aus einem einfachen Grund: Sie machen sich auf (fast) ganzer Linie lächerlich. Ich verlinke die vollständige Sendung für die, die an den Statements von Precht und Welzer interessiert sind (es lohnt sich!). Markus Lanz vom 22. September 2022 https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-29-september-2022-100.html Folge direkt herunterladen
Wer hat das Buch von Richard David Precht und Harald Welzer geschrieben? Warum hat Precht bei Markus Lanz Buddy Ogün parodiert? Ab wie vielen Hitler-Grüßen ist die Karriere am Arsch? Ist eine Armbanduhr ein gutes Mittel gegen Handysucht? Ist der Doppelwumms des Kanzlers eine weitere Antwort auf eine Frage, die niemand gestellt hat? Wie hat die Serie "Dahmer - Monster" das Leben von Lutz verändert? Wie entsteht eine Folge der Kabarettsendung "Die Anstalt" und hatte Abdelkarim überhaupt noch Zeit für das Oktoberfest? Und warum klingt er in dieser Folge ein bisschen wie im Kofferraum? Also unter allzu viel Freizeit dürften die beiden nicht zu leiden haben, nich nich nich. Dir gefällt was du hörst und du möchtest uns bei der Produktion unseres Podcasts unterstützen? Das ist ganz einfach, klick auf den PayPal-Link und schon kann's losgehen. Vielen Dank, dass du es uns ermöglichst, den Podcast fortzuführen! https://www.paypal.com/donate/?hosted_button_id=GKEHM4TNYZR9S Homepage: www.nnn-podcast.de Kontakt: mail@nichnichnich.de
[00:00] INTRO: NEGATIVPREIS: “Verschlossene Auster” vom netzwerk recherche | [02:16] MEDIENSCHELTE: "Die vierte Gewalt” - Richard David Precht, Harald Welzer | [20:47] Rezension - Vera Linß | [30:09] VEREINIGUNG: Immer noch Klischees? Wie über Ostdeutschland berichtet wird - Michael Meyer | [38:07] ABSCHIED: ZDF-Chefredakteur Peter Frey ging in den Ruhestand | [1:09:47] Bonus: Anruf mit Folgen - #r1MM 27.10.2012 | [1:23:09] nr-Bonus: “Die ARD zwischen Krise und Kampagne” | [2:25:05] nr-Bonus: “Leuchtturm” | [2:38:53] nr-Bonus: “Aufklärung (un) erwünscht - Recherchen zum RBB” | [3:44:28] Bonus: “Verschlossene Auster”
Die Medien-Woche Ausgabe 210 vom 30. September 2022 mit folgenden Themen: 1. Wie belastbar ist die Kritik an "den Medien", die Richard David Precht und Harald Welzer in ihrem Buch "Die vierte Gewalt" üben? / 2. Ein Interview mit dem "Spiegel"-Korrespondenten René Pfister über die Thesen seines Buches "Ein falsches Wort"
Mit den Bestseller-Autoren Richard David Precht und Harald Welzer sprechen wir über ihre offenen Briefe und Appelle gegen Panzerlieferungen und für diplomatische Initiativen, über unfaire Talkshow-Besetzungen und die Frage, ob bestimmte Meinungen über den Ukraine-Krieg und die Nato von den Massenmedien ausgegrenzt werden. Außerdem geht es um den Abwehrschirm gegen hohe Gaspreise, die ausgesetzte Schuldenbremse, die gekippte Gasumlage sowie die Frage, wie ein Preisdeckel aussieht und wer ihn bezahlt. (Den ersten Teil unseres Gesprächs, in dem es um die Medienkritik von Precht und Welzer geht, finden Sie in einer eigenen Podcast-Folge.)
Der Philosoph und Publizist Richard David Precht und der Sozialpsychologe und Pulibizist Harald Welzer, befragt von Jürgen Deppe.
Riedel, Annettewww.deutschlandfunk.de, KulturfragenDirekter Link zur Audiodatei
Alles könnte anders sein. Das ist der Titel eines wichtigen Buchs von Harald Welzer. Und es gibt Dinge, die notwendig sind. Aber was hat Design mit Kontigenz und Notwendigkeit zu tun? Dr. Sandra Groll ist Designwissenschaftlerin, Systemtheoretikerin und Designerin. Sie studierte an der hfg Karlsruhe und promovierte 2020 an der HfG Offenbach. Ihre Promotionsschrift erschien 2022 bei transscript unter dem Titel "Zwischen Kontingenz und Notwendigkeit. Zur Rolle des Design in der Gesellschaft der Gegenwart." Von 2016 bis 2018 war sie Vertretungsprofessorin für Systemdesign an der Kunsthochschule Kassel. Seit 2010 lehrte sie an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland, unter anderem an FH Potsdam, FH Bielefeld, Freie Universität Bozen, HfK Bremen, Zhejiang Wanli University Ningbo, Design Factory International und Brand University Hamburg. Sie forscht zum Thema Design und Gesellschaft und arbeitet gegenwärtig an einem Publikationsprojekt zu relationalen Gestaltungsmethoden. Neben ihrer akademischen Tätigkeit ist sie als freie Beraterin in der Kreativwirtschaft tätig. Seit 2017 ist sie Mitglied des Herausgeberrats "BIRD - Board of International Research in Design" im Birkhäuser Verlags und Mitherausgeberin der gleichnamigen Reihe und Co-host der „NERD-New Experimental Research in Design“- Konferenzen.
Briten-Premier Boris Johnson sei die menschgewordene Karikatur eines Regierungschefs, sagt der Publizist Harald Welzer. Weitere Themen sind die Frauenfußball-EM, der Documenta-Skandal und die Taxonomie-Abstimmung in Brüssel.Harald Welzer im Gespräch mit Jana Münkelwww.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9 - Der Tag mit ...Direkter Link zur Audiodatei
1972 erschien "Die Grenzen des Wachstums" von Dennis Meadows, im Englischen "The Limits of Growth", ein Buch zur Studie des Club of Rome zur Lage der Menschheit. Eine Warnung vor einer nur auf Wachstum ausgelegten Welt. Die VolkswagenStiftung unterstützte diese Studie mit erheblichen finanziellen Mitteln. Heute sind die Appelle von Wissenschaftlern an die internationale Politik eindringlicher denn je. Was jetzt getan werden muss, darüber diskutieren folgende prominente Expert*innen im Xplanatorium in Hannover: Tanja Brumbauer, Partnerin NextEconomyLab, NELA, und Mitglied Think Tank 30, Noura Hammouda, BUNDjugend, Prof. Dr. Mojib Latif, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, Kiel und Prof. Dr. Harald Welzer, Direktor, Norbert Elias Center for Transformation Design & Research, Europa-Universität Flensburg. Moderation: Ulrike Heckmann, NDR Info.
Tauwetter 36: “Die Klimaszene hat ein halbes Jahrhundert versäumt, etwas zu erzählen, wo man mitmachen möchte”, sagt der deutsche Soziologe und Bestsellerautor Harald Welzer.
Das Interview aus der aktuellen Folge mit: - Harald Welzer, Soziologe und Sozialpsychologe Fragen und Anregungen unter: - kontakt@diewochentester.de - https://facebook.com/diewochentester - http://www.diewochentester.de - https://www.ksta.de - https://www.rnd.de Werbepartner: - SKL. Bei der SKL haben Sie täglich die Chance, mindestens eine Million Euro zu gewinnen. Weil die Lotterie am 01.06.2022 startet, sollten Sie sich jetzt ein Los sichern auf: www.skl.de/gewinnen
Harald Welzer hat sich entschlossen, Optimist zu sein. Der Sozialpsychologe will Geschichten erzählen von einer gelingenden Zukunft. Von Menschen, die ihre Handlungsspielräume nutzen, um die Welt besser zu machen. Trotz Klimakatastrophe, trotz prekärer Lebensverhältnisse in Zeiten des Neoliberalismus. "In einer freien Gesellschaft gibt es immer die Möglichkeit zu handeln", sagt Harald Welzer im Gespräch mit Jagoda Marinic. Nach einem Herzinfarkt hat er das Leben neu lieben gelernt und einen Nachruf auf sich selbst geschrieben. Jetzt aber sieht er seinen notorischen Optimismus in Frage gestellt - durch die Rückkehr des Krieges nach Europa. Harald Welzers Plädoyer gegen Waffenlieferungen an die Ukraine sorgt für massiven Widerspruch - auch bei Jagoda Marinic. Und so wird diese Podcast-Folge von FREIHEIT DELUXE auch zum Forum für den freundschaftlich ausgetragenen Streit zwischen Unterzeichner*innen zweier gegensätzlicher offener Briefe. Hier hört ihr, - welche Geschichten Harald erzählen will und warum es immer Handlungsspielräume gibt (7:05), - wie Harald sich mit Elon Musk battelt (9:45) und warum es bekloppt ist, eine neue Autofabrik als Innovation zu verkaufen, - wie Harald ein Blumentopf auf den Kopf fiel (16:15) und warum er in der Intensivstation eine fantastische Erfahrung gemacht hat, - warum wir die Probleme der Menschheit nicht durch Optimierung des Vorhandenen lösen können (31:40), - wieso es in Deutschland scheinbar keine Leichenwagen mehr gibt (36:00), - ein Geständnis, das die Podcast-Hörer*innen auf keinen Fall weitersagen dürfen (48:00), - dass "Abfall" ein Begriff des 20. Jahrhunderts ist (49:00) und wie in der Moderne sinnvolle Praktiken wie das Lumpensammeln abgeschafft wurden, - warum Überzeugungen erschreckend fluide sind (56:00), - wie es dazu kam, dass Harald Welzer den offenen Brief in der Emma unterschrieben hat, und warum er das "Inferno" der anschließenden Diskussion "schlicht total super" fand (1:00:00), - warum man Jagodas Argumenten nicht ausweichen kann (1:09:00), - wie der Streit zwischen Jagoda und Harald seinen Höhepunkt erreicht (1:27:00) und ein beinahe versöhnliches Ende findet (1:35:00), - warum das Leben nur mit Unernst zu ertragen ist (1:36:00). Das Gespräch wurde NACH der Veröffentlichung des offenen Briefs in der "Emma" mit der Unterschrift von Harald Welzer und VOR Welzers viel diskutiertem Auftritt bei "Anne Will" aufgezeichnet. Ein Transkript dieser Folge findet ihr hier: https://download.hr2.de/podcasts/freiheit_deluxe/jagoda-marinic-harald-welzer-100.pdf FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinic ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks und des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.
Diese Themen „testen“ Wolfgang Bosbach und Christian Rach in dieser Woche: - Propaganda-Parade: Hat Putins Sieges-Rede ohne Sieg das Ende des Krieges eingeläutet? - Flaggen-Verbot: Wie peinlich ist es von Berlin, Hass-Demos zu erlauben und Ukraine-Flaggen zu verbieten? - Helikopter-Mama: Wie ‚privat‘ ist der eigene Sohn im Regierungshubschrauber? Weitere Themen: - Annalena Baerbock, NRW-Landtagswahl, Tag des deutschen Brotes, Hendl-Affäre, Frank Plasberg wird 65 Gäste: - Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Verteidigungsexpertin - Harald Welzer, Soziologe und Sozialpsychologe - Ralph Siegel, Komponisten-Legende, gewann 1982 beim ESC mit Nicole und „Ein bisschen Frieden“ Fragen und Anregungen unter: - kontakt@diewochentester.de - https://facebook.com/diewochentester - http://www.diewochentester.de - https://www.ksta.de - https://www.rnd.de Werbepartner: - SKL. Bei der SKL haben Sie täglich die Chance, mindestens eine Million Euro zu gewinnen. Weil die Lotterie am 01.06.2022 startet, sollten Sie sich jetzt ein Los sichern auf: www.skl.de/gewinnen
Fri, 06 May 2022 18:00:00 +0000 https://piratensenderpowerplay.podigee.io/104-neue-episode ca2c9ae21f7f7191f2bee84865881af9 Am 20 Mai feiern wir in Berlin im The Reed das zweijährige Bestehen von Piratensender Powerplay, live auf einer Bühne mit Mikrofon, Gast und Konfetti! Kommt vorbei, sagt hi! Einlass 19 Uhr, Veranstaltungsbeginn 20 Uhr. Karten hier: https://tickets.piratensenderpowerplay.com/ ……………. Wir sprechen über das Regierenden-Sudoku in Bezug auf den Besuch in Kyjiw: wer fährt wohin warum mit welchem Ergebnis (und wer bleibt beleidigt daheim)? Außerdem kommen wir an den offenen Briefen nicht vorbei – aber wollen die Positionen dahinter ergründen und vielleicht sogar ein wenig versöhnen. Friedemann betrachtet die ernstzunehmende Angst, welche die Unterzeichnenden des Emma-Briefes umtreibt und was diese mit intergenerationalen Traumata zu tun hat. Samira sieht einen Konflikt in der Deontologie und dem Utilitarismus in den Überlegungen: es sind zwei unterschiedliche ethische Positionen, wobei bei allen handlungsethischen und/oder gesinnungsethischen Überlegungen die Ukraine in diesem diskursiven Trolley-Experiment immer außen vor gelassen wird. In den USA droht die Aufhebung des verfassungsmäßigen Rechts auf einen Schwangerschaftsabbruch, Samira wundert sich mit Friedemann über die Selbstverständlichkeit, mit der Rechte den Uterus reglementieren wollen. Wenn ihr mögt, was ihr hört, habt ihr die Möglichkeit uns auf Steady und Patreon zu unterstützen – und erhaltet so Zugang zu zusätzlichen Solo-Folgen, die immer Dienstags erscheinen. Diese PiratensenderPowerplayPlus-Episoden findet ihr auch bei Apple und Spotify (jeweils im Premium-Angebot). Vergangenen Dienstag hat Friedemann die 26-jährige Madina Katter interviewt, die ihren Büro-Job in Berlin gekündigt und eine Firma gegründet hat, die kugelsichere Westen baut, um Ukrainer:innen zu helfen und zu schützen. (Wer mal reinhören möchte (do it!): es gibt die Möglichkeit einer kostenfreien einmonatigen Testphase.) https://linktr.ee/piratensenderpowerplay Alles zu Madinas Projekt und wie man sie unterstützen kann: https://t.co/j8jql0D7Ah Linkliste: Offener Brief gegen die Lieferung schwerer Waffen, EMMA https://www.emma.de/artikel/offener-brief-bundeskanzler-scholz-339463 Antwort darauf und offener Brief für die Lieferung schwerer Waffen, die ZEIT https://www.zeit.de/2022/19/waffenlieferung-ukraine-offener-brief-olaf-scholz Erklärungen der Unterzeichnenden des Emma-Briefes: Lars Eidinger: https://www.instagram.com/p/CdAnwgksaOg/; Harald Welzer: https://www.ndr.de/kultur/Offener-Brief-an-Scholz-Harald-Welzer-rechtfertigt-seine-Position,welzer134.html Juli Zeh: https://www.zeit.de/kultur/2022-05/juli-zeh-ukraine-krieg-brief-waffen. Ranga Yogeshwar bei Maybritt Illner: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/offene-briefe-illner-ukraine-krieg-russland-100.html Katja Lange-Müller bereut ihre Unterschrift beim Emma-Brief: https://www.sueddeutsche.de/kultur/offener-brief-scholz-ukraine-lange-mueller-bereut-1.5577906?reduced=true Cord Schmelzle analysiert den Debattenbeitrag von Habermas. Viele Argumente lassen sich auch auf den Emma-Brief anwenden https://m.faz.net/aktuell/wissen/geist-soziales/juergen-habermas-zum-ukraine-krieg-was-er-vergessen-hat-18000565.html?GEPC=s3 Hartmut Rosa verteidigt die Lieferung und seine Argumente lassen sich ebenfalls auf den Emma-Brief anwenden: https://www.spiegel.de/kultur/waffenlieferungen-in-die-ukraine-wir-werden-unweigerlich-schuldig-debattenbeitrag-von-hartmut-rosa-a-219590d3-012e-4c52-9c18-c69c5ce904b1 Streitgespräch zwische Alice Schwarzer und Marie-Agnes Strack-Zimmermann: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/kraefte-wie-sie-frau-strack-zimmermann-steigern-das-risiko-a-b5a358a7-80b0-40e9-92cc-9b91bb8a3692?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ 104 full no Samira El Ouassil, Friedemann Karig
Michael Volkmer absolvierte in Hamburg eine Ausbildung zum Fotografen ehe er an der Fachhochschule Wiesbaden Kommunikationsdesign studierte. Nach seinem Abschluss gründete er 1994 die Kreativ-Agentur Scholz & Volkmer mit Schwerpunkt auf Design und digitale Markenführung. An den beiden Standorten Wiesbaden und Berlin arbeiten heute mehr als 140 Mitarbeitende für Kunden wie Deutsche Bahn, adidas, Mercedes-Benz und Riese & Müller, aber auch für Greenpeace, regionale Umweltinitiativen oder das Hessische Umweltamt. Michael Volkmer hat insgesamt an über 50 Jurys teilgenommen, darunter ADC, DDC, iF Design, RedDot und Cannes Lions. In den Kreativrankings belegt Scholz & Volkmer mit über 650 nationalen und internationalen Auszeichnungen seit Jahren die vorderen Plätze. Michael Volkmer hat sich mit seiner Agentur zum Ziel gesetzt, die wirtschaftlichen Ziele seiner Kunden mit den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit in Einklang zu bringen. Neben Kreation treibt die Agentur eigene nachhaltig orientierte Projekte sowie soziale Innovationen voran. So entstehen im Sinne der agentureigenen Nachhaltigkeitsstrategie „Shared Value“ Produkte wie der Stadtluft-Anzeiger „NOxMas“, die Zeitgeschenke-Plattform „Zeit-statt-Zeug“, die „CO2-Web-App“, die durch kleine alltägliche Aktionen zum CO2-Einsparen animiert oder das „Kiezkaufhaus“ – eine regionale und ökologische Alternative zu Amazon. Zusammen mit Prof. Harald Welzer hat er die Initiative bzw. den gemeinnützigen Verein „Bilder der Zukunft“ gegründet, der sich für alternative, reduktive und soziale Zukunftsszenarien einsetzt. Im Jahr 2006 rief Michael Volkmer die „see-Conference“ ins Leben, die mittlerweile in Deutschland zu den größten Designkonferenzen zählt und sich mit gesellschaftspolitischen Themen befasst.
Prof. Dr. Welzer studierte Soziologie, Politikwissenschaft und Literaturwissenschaft und wurde 1988 in Soziologie promoviert. Er habilitierte sich gleich zweifach – 1993 in Sozialpsychologie und 2001 in Soziologie. Er war Direktor des Center for Interdisciplinary Memory Research (CMR) und Leiter verschiedener Teilprojekte des Forschungsschwerpunkts KlimaKultur am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen. Von 2001 bis 2012 war er Professor für Sozialpsychologie an der privaten Universität Witten/Herdecke. Welzer ist Mitbegründer und Direktor der gemeinnützigen Stiftung Futurzwei – Stiftung Zukunftsfähigkeit, die sich das Aufzeigen und Fördern alternativer Lebensstile und Wirtschaftsformen zur Aufgabe gemacht hat. Seit Juli 2012 ist er Honorarprofessor für Transformationsdesign an der Europa-Universität Flensburg, wo er das Norbert Elias Center for Transformation Design & Research leitet. Desweiteren ist er Affiliated Member of Faculty am Marial-Center der Emory University (Atlanta/USA). Er lehrt an der Universität St. Gallen und ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Beiräte und Akademien. Schwerpunkte seiner Forschung und Lehre sind Erinnerung, Gruppengewalt und kulturwissenschaftliche Klimafolgenforschung. Welzer ist Herausgeber FUTURZWEI, einer vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift für Politik und Zukunft. Er ist Bestseller-Autor. Seine Bücher wurden in ei. dutzend Sprachen übersetzt. Sein jüngstes Buch "Nachruf auf mich selbst. Die Kultur des Aufhörens" verfasste im Anschluss an einen Herzinfarkt, den er glücklicherweise überlebte. Das Buch wurde zu einem vielfach nachgedruckten Bestseller.
Schwere Waffen für die Ukraine: Viele sprechen sich dafür aus, doch Bundeskanzler Scholz ist noch zurückhaltend. Für den Soziologen Harald Welzer hat eine "Kultur des Zögerns" durchaus ihre Berechtigung. Weitere Themen: der Eklat um Steinmeiers Ausladung und die Nachfolge im Familienministerium.Moderation: Jana Münkelwww.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9 - Der Tag mit ...Direkter Link zur Audiodatei
Wegerhoff, Corneliawww.deutschlandfunkkultur.de, LesartDirekter Link zur Audiodatei
Helden, Tapferkeit und Vaterland: Der Krieg in der Ukraine macht Begriffe wieder salonfähig, über die wir in der aufgeklärten West-Gesellschaft eben noch die Nasen rümpften. Auch der Soziologe und Kulturwissenschaftler Harald Welzer reibt sich im «Tagesgespräch» die Augen. Die Sympathien sind klar verteilt: Hier die Ukrainer als Opfer, dort die Russen als Aggressoren – man muss nicht gross differenzieren, die Sache ist eindeutig. Doch die Story von Gut und Böse sei ein schlechtes Drehbuch, wenn man den Krieg und die Gewalt eingrenzen wolle, sagt Harald Welzer. Besser wäre es, Handlungsspielräume zu schaffen, die Möglichkeiten für ein Ende der Gewalt eröffneten. Welzer ist ein Mahner in unserer Zeit, ein Nostradamus 4.0, wie ihn ein Magazin mal umschrieben hat. Er plädiert für ein neues Denken, für eine Erneuerung der Demokratie, damit Krisenbewältigung möglich ist. Nicht nur in Bezug auf den Krieg, auch hinsichtlich unserer grossen Menschheitsprobleme wie dem Klimawandel und der Konsumgesellschaft, die kein Bewusstsein fürs Umkehren entwickelt habe und in einem «Konzept der Unendlichkeit» lebe. Harald Welzer ist Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg und Direktor einer Stiftung für Zukunftsfähigkeit. Als erfolgreicher Sachbuchautor ist er ein gerngesehener Gast in Talkshows und auf Konferenzen, wie heute an den «Trendtagen Gesundheit» in Luzern. Im «Tagesgespräch» ist er nun zu Gast bei Marc Lehmann.
Unwetter, Hochwasser, Artensterben: Die Klimakrise führt uns als Gesellschaft vor Augen, dass wir mit Endlichkeitsproblemen zu tun haben. Gleichzeitig hat unsere Kultur kein Konzept vom Aufhören, meint der Soziologe und Zukunftsforscher Harald Welzer. Deswegen verändern wir weder unsere Lebens- noch unsere Wirtschaftsweise, obwohl das dringend nötig wäre. Was also tun? Unter anderem darüber spricht „Freitag“-Redakteur Pepe Egger im Podcast mit Harald Welzer. Es geht um die Lebenslüge unserer Gegenwart, die absurde Sehnsucht nach immer mehr Wachstum und darum, was Harald Welzer an den Wirtschaftswissenschaften auf den Senkel geht. Dieses Gespräch ist Teil der Literatur-Podcasts, die „der Freitag“ während der Frankfurter Buchmesse veröffentlicht. • Foto: Debora Mittelstaedt
Die Klimakrise ist da, und wir müssen jetzt versuchen, die Erhitzung des Planeten schnellstmöglich zu bremsen. Doch gleichzeitig ist der Wille zum ständigen Wachstum stark in unserer Kultur verankert. Ein Beispiel: Weshalb baut man neue Autobahnen und Flughäfen, für eine Zukunft, in der es weniger Autos und Flugverkehr geben sollte? Diesen Widerspruch spricht der Soziologe Harald Welzer in seinem neuen Buch an. Seine These: Wir haben verlernt aufzuhören und wollen stattdessen auch veraltete Technologien einfach immer weiter optimieren. Nur wenn wir aufhören, immer nur nach weiterem Wachstum zu streben, können wir die Klimakrise bewältigen. Aber, stimmt das – haben wir wirklich einen Weg eingeschlagen, in dem Stillstand keine Option ist? Und kann Aufhören der entscheidende Impuls sein, um unser Klima zu beruhigen? Darum geht es in dieser Folge »Klimabericht« – dem SPIEGEL-Podcast zur Lage des Planeten. Zu Gast diesmal: der Soziologe Harald Welzer. See omnystudio.com/listener for privacy information.