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Evolution Radio Show - Alles was du über Keto, Low Carb und Paleo wissen musst
Schau dir das vollständige Video Interview auf YouTube anYouTube Kanal gleich abonnieren und keine neue Folge mehr verpassenZusammenfassungChristina erklärt, warum Standard-Referenzbereiche für Laborwerte oft irreführend sind, da sie nicht zwingend eine gesunde Population abbilden. Werte sollten immer im Kontext individueller Symptome betrachtet werden, wobei bei Vitaminen/Mineralstoffen oft der obere Normbereich anzustreben ist.Wir besprechen oft übersehene, aber kritische Werte: HOMA-Index (Insulinresistenz-Früherkennung, oft besser als HbA1c!), Homocystein (B-Vitamine, Methylierung) und eine umfassende Schilddrüsen-Diagnostik (mehr als nur TSH: fT3, fT4, Antikörper, rT3). Christina betont die richtige Messmethode: Bei Mineralstoffen (Mg, Zn, B6) ist Vollblut oft aussagekräftiger als Serum, um die zelluläre Versorgung zu prüfen. Auch bei B12 sind HoloTC/MMA dem Serumwert vorzuziehen.Fokus Schilddrüse: Häufige Ursachen (Stress, Nährstoffmängel, Darm, Toxine) und wichtige Parameter für eine gute Diagnostik werden erklärt, inkl. optimaler Wertebereiche (z.B. TSH kleiner 1,5, fT4 größer 1,2, fT3 größer 3,0).Darmgesundheit: Sinnvolle Parameter einer Stuhlanalyse (Flora, pH, sIgA, Calprotectin, Zonulin, Verdauungsrückstände) werden beleuchtet – weniger ist oft mehr als Tests mit hunderten Stämmen.Abschließend empfiehlt Christina ein Basislaborpanel für die jährliche Prävention – eine wichtige Investition in die eigene Gesundheit. Proaktives Gesundheitsmanagement durch gezielte Messungen ist der Schlüssel.Naturecan CBD-Öl: Dein natürlicher Begleiter für Balance.Als Coach empfehle ich dieses Bio-Breitspektrum-CBD-Öl (10%) zur Unterstützung bei Stress, Schlafproblemen und zum Abschalten. Der Entourage-Effekt optimiert die Wirkung. Ich nutze es abends für besseren Schlaf und höre von Kunden positive Erfahrungen bei Verspannungen.Wichtig: CBD ist kein Wundermittel, kann aber natürliche Unterstützung bieten. Naturecan legt Wert auf Qualität (THC-frei, laborgeprüft, TÜV-Süd zertifiziert).Teste es selbst: Finde deine ideale Dosis mit der Pipette.Spare 15%: Nutze den Code TULIPAN15Naturecan CBD-Öl bestellen *Was du in dieser Episode lernst
In dieser spannenden Q&A-Folge spricht Olaf mit Wiederholungsgast Dr. Jonathan Apasu über Testosteron und Hormonersatztherapie (TRT). Dabei klären sie unter anderem:
Bluthochdruck in der Schwangerschaft hat Auswirkungen auf zwei: die werdende Mutter und das ungeborene Kind. Was müssen Betroffene beachten? Wann wird es gefährlich? Was kann bereits vor der Schwangerschaft präventiv getan werden? Medizinjournalistin Annette Kanis beleuchtet im Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Hochdruckliga, Prof. Dr. Markus van der Giet, Risiken, Komplikationen und Therapiemöglichkeiten. Circa fünf bis zehn Prozent der Schwangeren haben ein Problem mit der Blutdruckregulation. Eine von ihnen ist Eva Staps. Sie ist im achten Monat und war bereits vor der Schwangerschaft von Hypertonie betroffen. Jeden Tag misst sie ihren Blutdruck, der medikamentös im Normbereich gehalten wird. Wenn der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist während einer Schwangerschaft, kann es zu Schäden in der embryonalen Entwicklung kommen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei der Mutter steigt. Im schlimmsten Fall droht eine Totgeburt. Die schwere Form einer Hochdruckerkrankung in der Schwangerschaft ist die Präeklampsie – sie tritt meist im letzten Drittel einer Schwangerschaft auf. „Das zeigt sich unter anderem durch Hochdruck, der plötzlich durchdreht und massiv nach oben geht“, so Prof. Dr. Markus van der Giet. Dazu kommt eine erhöhte Eiweißausscheidung über den Urin. Im Gespräch wird die Wichtigkeit der Schwangerenvorsorge deutlich. Aber auch in der Zeit nach der Geburt sollten Frauen, die während der Schwangerschaft Bluthochdruck hatten, auf sich achten – ein erhöhter Blutdruck kann wiederkommen oder bleiben und Schäden am Herz-Kreislauf-System erst Jahre später auftreten. Die vierte Folge von HyperTon befasst sich mit einer besonders sensiblen Zeit und ist nicht nur für werdende Mütter interessant! Dieser Podcast dient ausschließlich der neutralen Information. Der gesprochene Inhalt ist frei von jeglichen Interessenskonflikten.
Stellen Sie sich vor, Sie verlieren so nach und nach alle Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Sie während Ihres Lebens erworben haben. Menschen mit Demenz geht das so. Erst sind es „nur“ das Kurzzeitgedächtnis und sich Dinge zu merken, dann sind es auch eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses. Demenz gehört zu den Schattenseiten der steigenden Lebenserwartung. Sie ist eine typische Alterserkrankung, an der rund 1,7 Millionen Menschen in Deutschland erkrankt sind. Tendenz steigend. Zwei Drittel der Betroffenen sind älter als 80 Jahre. Ein Heilmittel gibt es bisher nicht. Aber es gibt durchaus ein paar hilfreiche Tipps. Sport Bewegung hält nicht nur körperlich fit, sondern auch geistig. Sport sorgt dafür, dass das Wachstumshormon BDNF ausgeschüttet wird. So können sich neue Nervenzellen bilden und vernetzen. Außerdem verhindert der Sport, dass Eiweißplaques entstehen. Das sind die schädlichen Ablagerungen, die den Informationsaustausch zwischen den Neuronen stören. Sport hilft auch bei anderen Demenz-Risiken wie Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und Stress. Laut Studien erkranken aktive Menschen einfach seltener an Demenz. Rauchen und Alkohol Rauchen schadet der Gesundheit – eigentlich nichts Neues. Neben Herz und Lunge greift es die grauen Zellen an. Die geschädigte Lunge versorgt das Hirn nicht ausreichend mit Sauerstoff, weshalb Hirnzellen sterben. Was hilft? Weniger rauchen bringt nicht viel, es ganz sein zu lassen schon. Auch mit dem Alkohol ist das so eine Sache: Für alle, die ab und zu ein Gläschen Wein trinken, denen sei das nach wie vor gegönnt. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass Alkohol ein Nervengift ist. Regelmäßiger Alkoholmissbrauch steigert das Risiko für den geistigen Verfall. Tritt Demenz vor dem 65. Lebensjahr ein, kann das in 60 Prozent aller Fälle auf Alkohol zurückgeführt werden. Gesunde Ernährung Du bist, was du isst: Viel Obst, Gemüse, Fisch und Pflanzenöl wirken sich positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit aus. Vor allem, weil man demenzfördernden Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck vorbeugen kann. Aufnahmen vom Gehirn zeigen das sogar ziemlich deutlich. Vitamin A, C und E bauen nervenschädigende sogenannte freie Radikale ab, ungesättigte Fettsäuren bringen den Cholesterinspiegel in den Normbereich und Omega-3-Fettsäuren senken das Risiko für Gefäßverengung. Vorerkrankungen Kopfweh, Schwindel und Herzrasen sind Anzeichen für einen zu niedrigen Blutdruck, aber wie äußert sich ein zu hoher? Oftmals gibt es keine Symptome, die darauf schließen lassen und das macht ihn umso gefährlicher. Liegt der Wert dauerhaft über 140 mmHg, werden die Hirnarterien geschädigt. Die Folge: stumme Hirnfarkte und die Gefahr einer kognitiven Störung nimmt zu. Bluthochdruck erhöht das Risiko einer Demenz genauso wie Diabetes: Ist der Blutzuckerspiegel permanent durcheinander, werden Blutgefäße im Gehirn angegriffen und die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, steigt. So oder so gilt also, besser regelmäßig durchchecken lassen. Pflegeleistung Eben weil immer mehr Menschen an Demenz erkranken, hat sich das Betreuungsangebot enorm verbessert. Mit anerkanntem Pflegegrad haben Betroffene schon im Anfangsstadium der Erkrankung Anspruch auf Leistungen aus der Pflegeversicherung. Allerdings bietet diese nur die Grundabsicherung. Um nicht in eine finanzielle Notlage zu geraten, empfiehlt sich eine private Pflegevorsorge. Die gibt es – auch mit staatlicher Förderung –, zum Beispiel bei der Debeka. Debeka Krankenversicherungsverein a. G. Weitere Informationen zu Medizin- und Gesundheitsthemen erhalten Sie auf MEDIZIN ASPEKTE
Rund 2 Mrd. Menschen weltweit leiden unter einem Eisenmangel. Ca. 750 Mio. unter einer Eisenmangelanämie. Vielen Menschen ist es gar nicht bewusst, dass Sie einen Eisenmangel haben. Sie leiden unter Müdigkeit, Erschöpfung, verminderter Belastbarkeit etc. Sie spüren mögliche Anzeichen eines Eisenmangels, bringen diese aber gar nicht mit einem Eisenmangel in Verbindung. Hat man dann doch den Verdacht eines Eisenmangels aufgrund der Symptome und geht zum Arzt, kann es passieren, dass ein Eisenmangel nicht erkannt wird. Das kann vorkommen, wenn nur ein Blutbild gemacht wird - also Hämoglobin bestimmt wird - oder der unterste Normbereich von Ferritin, dem Eisenspeicherprotein, als akzeptabel bewertet wird. Außerdem: Möglicherweise bekommt man seinen Eisenspiegel trotz Eisentherapie einfach nicht hoch. Und hier ist es wichtig, zu wissen, dass sehr viele andere Mikronährstoffe beim Eisenstoffwechsel eine Rolle spielen.
Die 58. Episode des Max MPS Radio ist online! Diese Woche gibt es die 8. Solo-Episode, in der ich eure, auf Instagram gestellten Fragen, beantworten werde. Wie schon in der letzten Episode gehe ich auch auf englische Fragen ein. Unter anderem spreche ich über über Ashwagandha-Supplementation, Muskelaufbau mit niedrigem Testosteron-Wert, wieso Deloads in Kombination mit Diet-Breaks sehr effektiv sein können, Resensibilisierungsphasen für Hypertrophie und Food Focus in der Contest-Prep Timestamps: 0:51 Life-Update 4:10 Ab welchem Punkt sollte man Zughilfen nehmen? (giannilewa) 4:58 Muskelaufbau mit sehr niederigem Testosteron-Wert (unterer Normbereich) schwer? (chrisbaeck.fitness) 7:04 Wie mit einer Verletzung in der Prep umgehen? (s.strongbeck) 10:30 Meinung zu Resensibilisierungsphasen? (carlmcclane) 17:54 Wie das Volumen bei Squats zählen? (therealsimsi) 19:25 Deloads mit Diet-Breaks verbinden? (t_kinzinger) 21:43 Wie fühlt man sich mit der Umstellung für Muskelerhalt und nicht mehr Muskelaufbau zu trainieren? (micha_strohe) 24:15 Wie läuft es mit Wohlbefinden und Motivation? (micha_strohe) 27:43 Wie kann man am besten muskuläre Ungleichheiten ausbessern? (_louis_o) 31:31 Inwiefern priorisiert du Schwachstellen bei Klienten im Hinblick auf Volumen? (fabi_adam) 34:01 Woran orientierst du dich bei neuen Klienten hinsichtlich der Volume Landmarks? (fabi_adam) 36:35 Angst vor Food Focus, Carvings und Binges nach der Prep? Erfahrungen Post Diet? (niels.dnl) 42:01 Persönlicher Ansatz Post Contest mit möglichst genauen Zahlen auf dich bezogen? (niels.dnl) 46:07 Welche Benefits hat Ashwagandha in der Prep für dich? Was ist dein Daily Stack? (giannilewa) 51:24 Hormonhaushalt nach langer Diät wiederherstellen/regenerieren? (_michimueller) 52:45 Was hältst du von der Set-Point Theorie? (choachkris.pt) 54:30 KFA-Messung bei ehemals stark Übergewichtigen mit schlaffer Haut. Wie vorgehen? (choachkris.pt) English questions: 556:35 Progressing via load vs adding sets? (nordic_natty) 58:27 How often would you recommend rotating exercises? (nordic_natty) 01:00:56 Linear progression vs. DUP? (nordic_natty) 01:02:35 Tips for eating out while on a diet? (nordic_natty) 01:04:47 You approach on nutrition during deloads/rest days? (nordic_natty) 01:05:57 Starting your own online coaching business? Tips? (nordic_natty) ____________________________________ Danke für eure Aufmerksamkeit! Wenn euch der Podcast gefällt würde ich mich sehr über ein Abo und Review und auf Youtube ein Kommentar & Like freuen! Danke für euren Support! Webseite: http://janfrisse.de Online Personal Training: http://janfrisse.de/online-personal-training Kostenloses Beratungsgespräch: http://janfrisse.de/kontakt Instagram: https://www.instagram.com/janfrisse Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCX_O44SkXYEw3-DilXpScKA Facebook: https://www.facebook.com/janfrissept E-Mail: coaching@janfrisse.com ____________________________________ "MAX MPS RADIO" ist ein bilingualer Podcast mit evidenz-basiertem Content zum Thema Bodybuilding, Fitness, Ernährung und den Wissenschaften dahinter! Jan interviewt die Top-Experten im Feld der evidenzbasierten Fitness-Industrie und produziert Co-Host Serien mit anderen Coaches und Athleten! For my English audience: My name is Jan Frisse a full time online coach located in Essen, Germany and I am an intern with Dr. Mike Israetel. You are more than welcome to join! I will regularly release English content with the top scientists, experts, coaches and athletes in the field of the evidence-based fitness industry. Just keep in mind that this is a bilingual podcast, so there will be German content since my main target audience is Germany. I’m still absolutely happy to have you on here as well so you’re more than welcome to stay!
Eine Entzündung der Schilddrüse Im Studium gab es eine Eselsbrücke. "Alle Worte, die auf -itis enden, bedeuten Entzündung." Und Entzündung ist nie gut, oder? Schon gar nicht, wenn bei dieser Art der Entzündung die Schilddrüse vom eigenen Körper angegriffen wird. Die Schilddrüse wird vom Immunsystem attackiert und schädigt damit das Gewebe. Dadurch entsteht eine Unterfunktion in der Schilddrüse mit ihren vielen, oft unspezifischen Symptomen. Die Lebensqualität kann stark eingeschränkt sein 4 bis 8 Millionen Deutsche haben mit einer Schilddrüsenunterfunktion zu kämpfen. Häufig steckt dahinter die Hashimoto-Thyreoiditis. Die Beschwerden schränken das Leben der Betroffenen oft stark ein. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, mangelnde Lust auf Sex, Verstopfung, trockene Haut, brüchige Nägel und so vieles mehr sprechen für eine Schilddrüsenunterfunktion. Ein langer Leidensweg Häufig wird die Schilddrüsenunterfunktion nicht sofort erkannt. Oft werden alte Referenzwerte zu Hilfe gezogen und gefolgert, dass die aktuellen Schilddrüsenwerte (noch) im Normbereich sein. Den Aussagen über das wahrgenommene Beschwerdebild der Patienten und Patientinnen wird oft nicht die Wichtigkeit beigemessen, die eigentlich nötig wäre. Und nichts passiert! Die Schilddrüse braucht einfach Unterstützung Ohne die Unterstützung von außen, ändert sich das Beschwerdebild meist nicht. Eher verschlimmert sich der Zustand weiter, da die Schilddrüse immer weiter entzündet bleibt. Neben den Schilddrüsenhormonen, die von der Schulmedizin verschrieben werden, kannst du allerdings auch durch deine Ernährung und weitere naturheilkundliche Maßnahmen deine Schilddrüse unterstützen. Hör doch in diese Podcastfolge rein, um mehr über die Schilddrüsenunterfunktion und ihre Folgen zu erfahren.
Selbstverständlich achten wir sehr drauf, dass die Atemluft immer im Normbereich ist. Da sind z.B. alle möglichen Filter eingebaut.
So eine Haltung kann ein schönes Hobby sein. Zara und Julia sind ganz überrascht, das schon ein halbes Jahr seitdem letztem Podcast vergangen ist und üben sich wieder ein. Das Reden klappt ganz hervorragend und so sprechen sie auch über Zitronen, Schwäne und den berühmten Hummelbiß. Merke: Haltung will gelernt sein und ein Mensch ohne Haltung hat auch irgendwie einen schönen Schaden!
Im Rahmen der Früherfassung müssen bei 24 Monate alten sprachlichen Risikokindern, den so genannten Late Talkers, neben den produktiven auch sprachrezeptive Fähigkeiten überprüft werden. Wenn zusätzliche rezeptive Verzögerungen vorhanden sind, ist dies ein negativer Prädiktor für die weitere Sprachentwicklung. Als standardisiertes und normiertes Verfahren zur frühen Untersuchung des Sprachverständnisses stehen im deutschsprachigen Raum Untertests des „Sprachentwicklungstests für zweijährige Kinder“ - SETK-2 (Grimm et al., 2000) zur Verfügung. Die Diagnostik sprachlicher Leistungen bei zweijährigen Kindern ist häufig problematisch, da in diesem Alter Testsituationen teilweise schwer herstellbar sind. Zudem ist die standardisierte Untersuchung mit dem SETK-2 nicht ausreichend, um eine umfassende qualitative Diagnose zu stellen. Diese soll den komplexen Sprachverstehensprozess in diesem jungen Alter abbilden sowie die Ableitung von Interventionszielen ermöglichen. Ziel dieser Arbeit war, zwei Möglichkeiten der Diagnostik des frühen Sprachverständnisses zu erproben. In einer ersten explorativen Untersuchung wurden bei 13 zweijährigen spät sprechenden Kindern Eltern-Kind-Spielinteraktionen systematisch analysiert. Dies geschah über eine videogestützte Verhaltensbeobachtung anhand festgelegter Kriterien zu deren Sprachverständnisleistungen. Durch einen Vergleich von Kindern, deren Leistungen im Untertest I „Verstehen Wörter“ des SETK-2 im unteren Normbereich lagen mit Kindern oberhalb des Normbereichs, konnte gezeigt werden, dass Sprachverständnisauffälligkeiten in einer Interaktionsbeobachtung tendenziell erfassbar sind. Die Ergebnisse des Vergleichs wiesen auf tendenzielle Unterschiede in einigen Beobachtungskriterien hin, z.B. im durchschnittlich häufigeren Einsatz von Aufmerksamkeits- und Reaktionssicherungsstrategien der Mütter oder in den häufigeren Ja-Antworten als auffällige Reaktionen auf Seiten der Kinder. In einer zweiten Untersuchung wurden Aufgaben zur Objektmanipulation entwickelt und an drei typisch entwickelten zweijährigen Kindern erprobt. Die Leistungen in diesem Verfahren wurden mit denen im SETK-2 verglichen. Für den Untertest II „Verstehen Sätze“ des SETK-2 zeigte sich eine hohe Korrelation mit den Ergebnissen des entwickelten Verfahrens. Die Ergebnisse dieser Arbeit unterstreichen die Komplexität der frühen Sprachverständnisdiagnostik und die Bedeutung der Kombination von Methoden und Verfahren. Bei beiden Untersuchungen wurde deutlich, dass für eine umfassende qualitative Sprachverständnisdiagnostik eine individuelle Analyse zur Ergänzung der standardisierten Diagnostik erforderlich ist.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Die Kapnometrie ist ein einfach anwendbares, nicht-invasives Monitoringverfahren zur endexpiratorischen Messung des Kohlenstoffdioxid-Gehaltes in der Atemluft und somit Ventilationssituation des Patienten. Trotz der weiten Verbreitung in der Anästhesie und in der Intensivmedizin fand die Kapnometrie bei der Überwachung der Patienten mit einem zerebralen Infarkt bisher nur wenig Anwendung. Ziel dieser prospektiven klinischen Studie war es, Patienten mit frischen zerebralen Hirninfarkten auf Unterschiede in der Ventilation im Vergleich zu gesunden Patienten zu untersuchen und mögliche Zusammenhänge mit den Neuroscores, Entzündungsparameter, biochemischen Marker für neurologische Schädigung sowie Krankenhaus- und Reha- Liegedauer aufzudecken. Im Untersuchungszeitraum von Juni 2003 bis August 2004 wurden 45 Patienten mit einem radiologisch gesicherten Schlaganfall und 25 Kontrollpatienten in die Studie aufgenommen. Die Messung dauerte mindestens 2 Stunden und lag innerhalb der ersten 72 Stunden nach Beginn der Schlaganfall- Symptomatik. Zu 3 verschiedenen Zeitpunkten erfolgte eine Beurteilung der Neuroscores (Barthel- Index und NIHSS): Aufnahme in die Klinik, Entlassung aus der Klinik, Entlassung aus der Reha- Klinik. Es wurden NSE und Protein S 100 sowie Leukozyten und CRP in Patientenblut bestimmt. Das Messprotokoll wurde auf mögliche Messfehler und Einhalt der Mindestmessdauer von 2 Stunden überprüft. Nach Abschluss der Patientenakte wurden Liegedauer im Krankenhaus und in der Reha- Klinik ermittelt. Patienten sind auf Vorhandensein der Ausschlusskriterien überprüft worden. Die endgültige Patientenzahl betrug 18 bei Kontrollpatienten und 34 bei Schlaganfallpatienten. Diese Gruppe wurde nochmals in 2 Gruppen geteilt- Patienten mit Schlaganfällen im Versorgungsgebiet A. cerebri media (23) und Patienten mit anderen Schlaganfällen (11). Diese prospektive klinische Studie zeigte, dass Patienten mit Schlaganfällen in den ersten 72 Stunden nach Onset signifikant mehr zu Hyperventilation neigen (58,8% der Messzeit) als Kontrollpatienten (36,1% der Messzeit). In der Schlaganfallgruppe sind 2 Subgruppen unterschieden worden: Schlaganfall im Versorgungsgebiet von A. cerebri media und Schlaganfälle in den anderen zerebralen Arterien. Die Hyperventilationswerte lagen für diese Gruppen etwa gleich (57,6% und 58,3%), dafür neigten Patienten mit Media- Schlaganfällen deutlich mehr zu Hypoventilation (23,7% gegen 0,7%). • Die Korrelationsanalyse hat den Zusammenhang zwischen Normoventilation und besseren Neuroscores gezeigt. Hyper- und Hypoventilation korrelierte positiv mit den schlechteren neurologischen Indices. • Ein signifikanter Zusammenhang der Ventilation mit erhöhten Entzündungswerten konnte nicht nachgewiesen werden. • Eine Korrelation der Ventilation mit NSE und Protein S100 konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden. • Für die gesamte Gruppe der Schlaganfälle konnte kein eindeutiger Zusammenhang der Ventilation mit dem Outcome nachgewiesen werden. Die Korrelationsanalyse zeigte eine signifikante, leicht negative Korrelation zwischen Normoventilation und Dauer des Reha-Aufenthaltes bei Patienten mit „Media-Schlaganfällen“ und positive Korrelation zwischen Hypoventilation und Liegedauer in der Reha-Klinik. Bei Patienten mit „Nicht-Media Schlaganfällen“ bestand eine positive Korrelation zwischen Normoventilation und Krankenhausliegedauer sowie zwischen Hyperventilation und Krankenhausliegedauer. Insgesamt legen die vorliegenden Ergebnisse einen positiven Zusammenhang zwischen der Normoventilation und dem Zustand des Patienten sowie Outcome nahe. Die Hyper- und Hypoventilation sind mit einem ungünstigen Verlauf assoziiert. Das macht umso deutlicher, dass Überwachung der Ventilation bei Patienten mit frischen zerebralen Infarkten und Einhalten dieser im Normbereich ganz wichtig ist. Die Kapnometrie eignet sich dazu hervorragend durch einfache Anwendung und fehlende Invasivität. Die Aussagekraft dieser Analyse ist durch eine kleine Fallzahl eingeschränkt. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind zu Hypothesegenerierung geeignet, um weitere Studien mit größerer Patientenanzahl anzustoßen. Diese könnten weitere Rolle des Kohlenstoffdioxids bzw. Ventilation bei Schlaganfällen klären.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
Fragestellung: Aktuelle Langzeit-Outcome-Daten höhergradiger Mehrlingskinder sind für die Beratung bei assistierter Reproduktion sowie in der Schwangerschaft und postpartal bedeutsam. Besondere Bedürfnisse betroffener Familien sollen ermittelt werden, um die Betreuung verbessern zu können. Methodik: Kognitive Entwicklung (Hamburg Wechsler Intelligenztest für Kinder III, HAWIK III) und Qualität des Familienlebens (Kansas Family Life Satisfaction Scale, KFLSS; Parenting Stress Index, PSI) von 48 Drillingskindern der Geburtenjahrgänge 1996 bis 1998 eines Perinatalzentrums wurden mit entsprechenden Daten gematchter Kontrollkinder verglichen. Matching-Kriterien: vollendete 37 SSW; Alter ± 14 Tage, Alter der Mütter ± 2 Jahre. Ergebnisse: Die Drillinge erreichten im Durchschnitt im HAWIK III, im PSI und in der KFLSS den Normbereich. Sowohl Gesamtintelligenzquotient (97 ± 16) als auch Verbal- und Handlungs-IQ (102 ± 16; 92 ± 19) waren statistisch signifikant niedriger als in der Vergleichsgruppe (Gesamt-IQ 111 ± 15, p< 0,001; Verbal-IQ 116 ± 21, p< 0,001; Handlungs-IQ 102 ± 17, p= 0,001). Die Scores des PSI lagen bei den Drillingseltern (222 ± 39) tendenziell höher als bei den Vergleichseltern (205 ± 47), in der elternspezifischen Domäne unterschieden sich die Werte statistisch signifikant (Drillinge 125 ± 24 / Kontrollen 111 ± 27; p< 0,01). Die Zufriedenheit mit dem Familienleben (KFLSS) war bei Drillingseltern und Vergleichseltern gut und ohne signifikanten Unterschied. Schlussfolgerung: Die Studie zeigt ein günstiges Outcome der Drillinge sowohl bezüglich ihrer kognitiven Entwicklung als auch der Qualität des Familienlebens. Die statistisch signifikanten Unterschiede im HAWIK III erscheinen klinisch nicht bedeutsam, da die Daten der Drillinge sich im Mittel im Normbereich befinden.
Ist eine Statintherapie bei aelteren Menschen auch dann sinnvoll, wenn das CRP erhoeht ist und das Cholesterin im Normbereich liegt? Nach der juengst publizierten JUPITERStudie (NEJM 2008; 359: 2195207) waere die Antwort: JA. Innerhalb von 2 Jahren konnte durch eine 50 Absenkung des LDL Cholesterins und eine 37 Absenkung des CRP eine kardiovaskulaere Risikosenkung von 44 und ein Rueckgang der Gesamtsterblichkeit um 20 beobachtet werden. Damit ergeben sich folgende Fragen: 1. Muessen nun alle aelteren Menschen mit erhoehtem CRP mit Statinen behandelt werden? 2. Welche Wertigkeit kommt nun dem bisher wenig beachteten CRP zu? 3. Warum haben die in den Leitlinen gueltigen Risikoindikatoren in dieser Studie komplett versagt? 4. Kann man die Ergebnisse auf alle Statine uebertragen? Wir haben Prof. Sinzinger um seine gewohnt kritische Meinung und die Konklusionen fuer die klinische Praxis gebeten.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Kognitive Beeinträchtigungen gehören zu den Kernsymptomen der Schizophrenie. Es zeigte sich, dass entsprechende Defizite bei der Mehrzahl der Patienten auftreten bzw. die Fähigkeiten der untersuchten Patienten im Vergleich zum prämorbiden Niveau abgenommen haben, auch wenn die Leistungen formal noch im Normbereich liegen. Neben Beeinträchtigungen bei Gedächtnisleistungen und im Bereich der exekutiven Fähigkeiten werden vor allem Aufmerksamkeitsprobleme und hier vor allem im Bereich der Daueraufmerksamkeit beschrieben. Zu der am häufigsten verwendeten Aufgabe zur Erfassung von Aufmerksamkeitsfunktionen und ihrer neurobiologischen Korrelate gehört das sogenannte oddball-Paradigma, bei dem Reaktionen auf seltene, verhaltensrelevante Reize von Bedeutung sind. Elektrophysiologisch zeigt sich dabei ein parieto-zentral betontes positives Potential nach ca. 300 ms [P300/P3]. Funktionell-bildgebende Studien mit diesem Experiment ergaben, dass bei Gesunden eine Vielzahl unterschiedlicher Strukturen an der Bearbeitung dieser Aufgaben beteiligt sind, u.a. mediale und lateral frontale Bereiche, die temporo-parietale Junktion sowie Bereiche der Basalganglien. Bei schizophrenen Patienten zeigte sich eine Reduktion der Amplitude der P300 und teilweise auch eine im Vergleich zu Gesunden verlängerte Latenz. Insgesamt gehören Befunde zu P3-Veränderungen zu den robustesten biologischen Befunden im Bereich der Schizophrenie. In einer funktionellen MRT Studie zeigte sich bei Patienten eine im Vergleich zu Gesunden reduzierte BOLD-Aktivität, die relativ unspezifisch alle mit der Aufgabe assoziierten Hirnregionen zu betreffen schien. Ziel der vorliegenden Studie war es, neurobiologische Korrelate defizitärer Aufmerksamkeitsfunktionen von schizophrenen Patienten zu untersuchen und den Einfluss der Psychopathologie bzw. der Medikation und Motivation auf die Hirnfunktionen zu bestimmen. Dafür wurden bei 14 schizophrenen Patienten und 14 alters- und geschlechts-gematchten Kontrollpersonen während der Bearbeitung eines oddball-Paradigmas parallel Verhaltensdaten, ereigniskorrelierte Potentiale und hämodynamische Reaktionen erfasst. Die Daten wurden in Bezug gesetzt zur aktuellen Medikation, subjektiven und objektiven Parametern der Motivation und der Ausprägung der Positiv- bzw. Negativsymptomatik der Patienten. Wie erwartet ergab die Analyse der behavioralen Daten verlangsamte Reaktionen und eine erhöhte Fehlerquote bei Patienten im Vergleich zu den Kontrollpersonen. Darüber hinaus erwies sich die Höhe der P3 Amplitude bei schizophrenen Patienten als reduziert bei unbeeinträchtigter Latenz. Gesunde Probanden mit besonders kurzen Reaktionszeiten hatten die höchsten evozierten Potentiale (EPs); bei Patienten war der Zusammenhang weniger deutlich. Bei den funktionellen Aufnahmen der Gesunden zeigte sich vor allem eine Beteiligung medialer Areale, u.a. des supplementär-motorischen Cortex, des anterioren Cingulums und des Precuneus. Daneben fanden sich Durchblutungsänderungen in der Inselregion, im Bereich der temporo-parietalen Junktion sowie im Bereich von Thalamus und Putamen. Bei Patienten waren die Reaktionen insgesamt geringer ausgeprägt. Sowohl die Ausprägung der paranoid-halluzinatorischen Symptome als auch die apathische Symptomatik korrelierten mit den Blutflussreaktionen links-parietal, medial-frontal und der Basalganglien (links > rechts). Lateral frontale und temporale BOLD-Reaktionen standen hingegen spezifisch mit der paranoid-halluzinatorischen Symptomatik in Zusammenhang. Darüber hinaus zeigte sich bei Patienten ein Zusammenhang zwischen der Güte der Aufgabenbearbeitung und Blutflussveränderungen im Gyrus frontalis medius und im ACC: Patienten mit erhöhten Reaktionen in diesen Bereich machten weniger Fehler als andere mit niedrigen Reaktionen in diesem Bereich. Die Ergebnisse (Reaktionszeiten, Fehlerraten, EPs, fMRT) wurden nicht bedeutsam durch die Art der Medikation beeinflusst. Es zeigten sich auch keine Hinweise darauf, dass die verminderten neurobiologischen Reaktionen durch Motivationsprobleme der Patienten verursacht wurden. Auffallend war allerdings, dass bei Gesunden das Ausmaß der subjektiv in die Aufgabe investierte Mühe assoziiert war mit der Ausprägung elektrophysiologischer und hämodynamischer Reaktionen; dieser Zusammenhang fehlte bei den Patienten. Insgesamt handelt es sich um die erste Studie, bei welcher bei schizophrenen Patienten evozierte Potentiale im Magnetresonanztomographen erhoben wurden. Die Durchführbarkeit einer entsprechenden Untersuchung bei psychiatrischen Patienten konnte mit der vorliegenden Studie demonstriert werden. Die Ergebnisse zeigten für Patienten die erwarteten Defizite im Bereich der Aufmerksamkeit und im Vergleich zu Gesunden geringer ausgeprägte neurobiologische Reaktionen, die sich teilweise mit der spezifischen Symptomatik (Positiv- bzw. Negativsymptomatik) in Zusammenhang bringen ließen. Die Art der Medikation schien die Ergebnisse nicht zu beeinflussen. Die Defizite scheinen auch nicht maßgeblich Folge von Motivationsdefiziten zu sein. Allerdings könnte ein indirekter Zusammenhang zur Motivation vorliegen: möglicherweise sind Patienten weniger als Gesunde in der Lage, das eigene Verhalten durch motivationale Prozesse zu beeinflussen. Alternativ könnte auch die Beurteilung der subjektiven Motivation bei schizophrenen Patienten defizitär sein. Beides könnte den geringen Zusammenhang zwischen subjektivem Urteil und tatsächlicher Güte der Leistung erklären. Bei Patienten gab es darüber hinaus Hinweise für einen Zusammenhang zwischen der ACC-Funktion und kognitiven Leistungen. Insbesondere in Anbetracht der Chance elektrophysiologische und funktionell-bildgebende Informationen in der Zukunft auch direkt mit einander in Bezug zu setzen, bietet die simultane Erfassung von EEG und funktionellem MRT auch im psychiatrischen Kontext eine gute Möglichkeit zustandsabhängiges Verhalten zu untersuchen und neue Erkenntnisse über die räumliche und zeitliche Integration von Hirnprozessen zu gewinnen.
Infektionen und postinflammatorische Prozesse scheinen bei einer Untergruppe von Tourette-Patienten ein wichtiger pathogenetischer Faktor zu sein. Einige Studien berichten von Streptokokken- und Mykoplasmeninfektionen im Zusammenhang mit dem Tourette-Syndrom. Auch zeigten sich Erfolge entzündungshemmender und antibiotischer Therapien. Monozyten, Makrophagen und deren proinflammatorische Zytokine spielen eine wichtige Rolle bei der angeborenen Immunität und der ersten Abwehr von Bakterien. Deshalb sollten in dieser Arbeit Monozyten und deren proinflammatorische Zytokine bei Tourette-Patienten im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe untersucht werden. Bei 43 Tourette-Patienten und 46 gesunden Kontrollpersonen wurden in einer explorativen, prospektiven Studie Monozyten im Differentialblutbild und Monozytensubpopulationen durchflusszytometrisch bestimmt. Vor diesem Hintergrund erfolgte zusätzlich im Serum die Messung von CRP und Neopterin als Entzündungsparameter, sowie die Bestimmung von monozytären Zytokinen, Rezeptoren, Rezeptorantagonisten wie TNF-α, sTNF-R1 und IL-1-ra. Das lösliche CD14 wurde ebenso als monozytenassoziierter Aktivierungsmarker gemessen. Die Monozyten/nl waren bei Tourette-Patienten im Vergleich zu Gesunden signifikant höher, die Verteilung der Monozytensubpopulationen war in beiden Gruppen nicht unterschiedlich. CRP und Neopterin lagen bei Patienten und Gesunden im Normbereich, waren aber in der Tourette-Gruppe signifikant höher. TNF-α, sCD14 und IL-1-ra-Konzentrationen zeigten sich bei den Tourette-Patienten signifikant niedriger. Trotz höherem CRP und Neopterin bei Tourette-Patienten, was auf eine latente subklinische Entzündungsreaktion hinweisen könnte und im Vergleich zu Gesunden erhöhten Monozytenzahlen, waren weitere primär von Monozyten sezernierte proinflammatorische Zytokine und Aktivierungsmarker wie TNF-α, sCD14 und IL1-ra bei Tourette-Patienten niedriger. Diese Ergebnisse deuten möglicherweise auf eine Störung der Monozytenfunktion bei Tourette-Patienten hin. Die höhere Konzentration der Monozyten/nl könnte als Kompensationsmechanismus gedeutet werden. Eine vermehrte Anfälligkeit für Infektionen wäre dadurch denkbar.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Eine ausreichende Versorgung mit wichtigen Nährstoffen, besonders im Kindesalter, ist von großer Bedeutung für die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit. Bei Kindern und anderen Bevölkerungsgruppen bestehen immer noch Nährstoffdefizite, vor allem bei den essentiellen Spurenelementen Eisen und Jod. Eine ungenügende Zufuhr kann zu körperlichen und intellektuellen Schädigungen und Einschränkungen der betroffenen Personen führen. Somit kommt einer adäquaten Eisen- und Jodaufnahme über die Nahrung eine wichtige Bedeutung zu. Die folgende Untersuchung hat zum Ziel in einer Querschnittsuntersuchung die Versorgungslage mit den Mikronährstoffen Eisen und Jod bei 6-7jährigen Schulanfängern in Raum Erlangen zu dokumentieren. Neben der Erfassung der alimentären Jodzufuhr, wird anhand von laborchemischen Parametern überprüft, ob die verbesserte Gesetzgebung für die Verwendung von Jodsalz bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln sowie jodierten Futter-Mineralstoffmischungen und dadurch stetig zunehmenden Gehalt an Jod in der Nahrung sowie nationale Aufklärungsmaßnahmen zur Schließung der Bedarfslücke und Deckung des Jodbedarfes auch in dieser Region führen. Ein weiterer Schwerpunkt stellt auch die Qualität der Eisenversorgung sowie die Auswirkungen familiärer Gewohnheiten im Hinblick auf den Verzehr von Jodsalz und mit Jodsalz hergestellten Brot und Backwaren dar. Bislang liegen nicht genügend Daten für die Beurteilung der Bedeutung der sTfR als Indikator für einen Eisenmangel bei Kindern vor. Deshalb wird diagnostische Bedeutung der Rezeptoren zur Ermittlung der Prävalenz möglicher Eisendefizite in einer gesunden Population von Schulanfängern im Vergleich zu konventionellen Eisenparametern untersucht. Altersspezifische Referenzwerte werden sowohl für sTfR als auch für den Quotienten sTfR:Ferritin erstellt. Im Schuljahr 1997/98 wurden an 16 Erlanger Grundschulen 427 Schulanfänger im Alter von 6 und 7 Jahren sowie ein Teil deren Familienangehörige rekrutiert. Anthropometrische Daten zu Körpergröße und Körpergewicht sowie zur Körperzusammen-setzung wurden im nüchternen Zustand von 408 Schülern ermittelt. Zur Erfassung der täglichen Energie- und Nährstoffzufuhr wurde von 168 Schulanfängern bzw. durch deren Eltern ein auswertbares 3-Tage-Wiegeprotokoll (Sonntag bis Dienstag) angefertigt sowie der Fragebogen zu den Ernährungsgewohnheiten von 278 Familien beantwortet. Zur Validierung des Ernährungserhebunginstruments wurde von 28 Kindern eine Duplikatsammlung durchgeführt. Für die Analyse der Konzentrationen verschiedener biochemischer Serum-parameter der Eisen- und Jodversorgung wurde auf freiwilliger Basis bei 181 Kindern venöses Blut im nüchternen Zustand entnommen. 207 Kinder gaben eine Spontanurinprobe im nüchternen Zustand zur Bestimmung der Jodidausscheidung ab. Die Bestimmung der Eisen- und Jodstoffwechselparameter erfolgte nach standardisierten Analysenmethoden. Die löslichen Transferrinrezeptoren (sTfR) wurden mittles partikel-verstärktem Immuno-nephelometrischem Assay „N Latex sTfR“ automatisch analysiert. Nach dem Body Mass Index sind 7 % der Erlanger Schulanfänger als übergewichtig und ca. 4,2 % als stark übergewichtig einzustufen. Die mittlere Energiezufuhr der Erlanger 6-7jährigen liegt im Mittel bei den Jungen um – 6,3 %, bei den Mädchen um – 3,9 % unterhalb der Richtwerte für die Nährstoffzufuhr der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DACH 2000). Während die Versorgung mit Vitamin C und B12 durchschnittlich die Empfehlungen der DACH überschreitet, liegen Jod, Folat-Äquivalent und Calcium (vor allem bei den Mädchen) deutlich unterhalb der Empfehlungen. Dies resultiert aus einer durchschnittlich zu niedrigen Zufuhr an Milch und Milchprodukten sowie durch eine zu geringe Zufuhr an Gemüse und Obst. Die Serumkonzentrationen für Folat und Vitamin B12 liegen noch im Bereich der Norm. Die Zufuhr von Eisen trifft im Mittel mit 9,4 mg den täglichen Bedarf. Die kalkulierte mittlere Resorption von Eisen aus tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln beträgt im Durchschnitt 0,84 mg. Davon sind ca. 21 % Hämeisen und 79 % Nicht-Hämeisen. Die wichtigsten Quellen für resorbierbares Eisen stellen mit ca. 20 % Brot und Backwaren dar, gefolgt Teigwaren und Eier (13 %), Fleisch und Wurstwaren (11 %) sowie Gerichten, die überwiegend aus tierischen Menükomponenten (11 %) bestehen. Auch Gemüse (8 %) und Gerichte mit überwiegend pflanzlichen Menükomponenten (8 %) tragen zur Eisenversorgung bei. Ein Anteil von 51 % der Jungen und Mädchen liegt dennoch unterhalb der Eisen-Richtwerte der DACH. Zwischen Jungen und Mädchen bestehen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der mittleren Eisenzufuhr sowie hinsichtlich der Höhe der Zufuhr von Lebensmittelgruppen, die für die Eisenversorgung relevant sind. Die alimentäre Versorgung mit Jod stellt sich bei den Schulanfängern im Gegensatz zur Eisenaufnahme im Mittel als mangelhaft dar, denn die mittlere Zufuhr liegt in etwa 50 % unterhalb der Sollzufuhr. 96 % der Familien verwenden zwar jodiertes Speisesalz, dagegen kaufen nur knapp 32 % der Familien regelmäßig Brot und Backwaren, die mit jodiertem Speisesalz hergestellt wurden. Die wichtigste Quelle für die Jodzufuhr stellen mit 31 % Milch und Milchprodukte dar, gefolgt von Teigwaren und Eiern sowie Getränke mit 12 %. Brot und Backwaren tragen dagegen nur zu mit 6 % und Fisch nur mit 3 % zur täglichen Jodversorgung bei. Geschlechtsspezifische Differenzen bestehen hinsichtlich der mittleren Serum-Ferritin-Konzentrationen sowie der anderen biochemischen Marker des Eisenstoffwechsels nicht. Die mittleren Konzentrationen aller Parameter liegen innerhalb physiologischer Grenzwerte. Von 174 Schulanfänger haben 23,6 % (25 Mädchen, 16 Jungen) der eine Serum-Ferritinkonzentration 20 ng/ml und somit eine marginale Eisenversorgung. Ein Anteil von 2,9 % (4 Mädchen, 1 Junge) der Kinder hat einen latenten Eisenmangel mit Serum-Ferritinkonzentrationen 12 ng/ml. 1,7 % der Schulanfänger (1 Mädchen, 2 Jungen) haben einen Hb-Wert < 11,5 g/dl. Ein Anhaltspunkt für das Vorliegen einer manifesten Eisenmangelanämie liegt nicht vor. Neben dem Serum-Ferritin wurden zur Beurteilung hinsichtlich eines prävalenten Eisenmangels sowie zur eindeutigeren Differenzierung zwischen einem möglichen Eisenmangel und sich entwickelnder Eisenmangel-Erythropoese zusätzlich die löslichen Transferrinrezeptoren (TfR) sowie der Transferrinrezeptor:Ferritin-Quotient (sTfR:Ferritin) bestimmt. Die ermittelten Referenzbereiche liegen für das Kollektiv von Schulanfängern bei den löslichen TfR zwischen 0,93 bis 1,98 mg/l (MW ± SD: 1,46 ± 0,27) und für log sTfR:Ferritin zwischen 1,25 – 2,15 (MW ± SD: 1,70 ± 0,23). Nach den löslichen TfR befinden sich 5,9 % (n=10) der Schulanfänger oberhalb des oberen Referenzwertes, wobei hier von einem Eisenmangel auszugehen wäre. Es kann aber nur ein Kind mit einer Serum-Ferritin-Konzentration von 12 ng/ml mit einem latenten Eisenmangel identifiziert werden. Vier weitere Kinder mit einer Serum-Ferritin-Konzentration von 12 ng/ml werden dagegen falsch negativ klassifiziert. Im Gegensatz dazu werden durch sTfR:Ferritin 3,4 % (n = 6) der Schulanfänger mit latentem Eisenmangel identifiziert. Ein Kind liegt hier mit einer Serum-Ferritin-Konzentration von 13 ng/ml zwar im Grenzbereich, wird aber auch unter Berücksichtigung der Eisen-Transferrin-Sättigung (< 10 %) richtig positiv klassifiziert. Ein signifikant positiven Zusammenhang zeigt sich mit r = 0,21 (p < 0,05) für das untersuchte Gesamtkollektiv (n = 115) nur zwischen der Zufuhr aller getreidehaltigen Lebensmittel (wie Brot und Backwaren, Nährmittel) und dem Serum-Ferritin. Eine Korrelation zwischen der Eisenzufuhr aus tierischen Nahrungsmitteln zu den untersuchten biochemischen Markern besteht nicht. Ebenfalls kein Zusammenhang wird zwischen der Eisenzufuhr und dem SE, dem SF, der TS, den sTfR sowie dem Hb beobachtet. Eine Beziehung zum ermittelten resorbierbaren Anteil von Hämeisen aus tierischen Lebensmitteln zu den hämatologischen Parametern ist nicht zu erkennen. Die mittleren Konzentrationen aller analysierten Parameter für den Jodstoffwechsel liegen Normbereich. Die durchschnittlich ermittelte Jodidausscheidung liegt in Grad 0 der WHO-Einteilung. Hinsichtlich der Jodausscheidung pro g Kreatinin sind nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) (Jodausscheidung < 100 µg/g Kreatinin/d) knapp 43 % der 6-7jährigen in die Jodmangelschweregrade I bis III einzustufen. Knapp 25 % der Kinder scheinen eine ausreichende Versorgung > 150 µg Jod pro g Kreatinin zu haben. Nach der Jodkonzentration weisen 2,9 % der FIT-Schulanfänger einen schweren Jodmangel ( 20 µg/l), 9,2 % einen mäßigen ( 50 µg/l) und 31,9 % der Kinder einen milden Jodmangel ( 100 µg/l) auf. 56 % der Schulanfänger scheinen ausreichend versorgt zu sein. Anhand der Hormone fT4 und TSH lässt sich nur bei einem Jungen eine Hypothyreose nachweisen, eine latente Unterfunktion besteht bei 3,3 % (2 Mädchen, 4 Jungen) der 6-7jährigen Kinder. Geschlechts-pezifische Unterschiede hinsichtlich der mittleren Jodzufuhr und Jodausscheidung sowie der Hormonkonzentrationen bestehen, außer beim TSH (p < 0,05), nicht. Im Gesamtkollektiv besteht mit r = 0,31 (p < 0,001) nur ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Milch und Milchprodukten und der Jod-Kreatinin-Quotienten sowie mit r = 0,19 (p < 0,05) zur Jodidkonzentration. In keiner der nach der WHO definierten Jodmangelgruppen besteht ein Zusammenhang zwischen der Jodurinkonzentration und dem TSH oder dem fT4 oder auch der Jodausscheidung pro g Kreatinin und den Serum-Parametern. Die Ergebnisse der FIT-Studie lassen bei Schulanfängern eine suboptimale Nährstoff-versorgung für Eisen erkennen, während die Versorgung mit Jod weiterhin als unzureichend angesehen werden kann. Eine Verbesserung der alimentären Eisenzufuhr durch die Aufnahme eisenreicher Lebensmittel sowie durch geeignete Lebensmittelkombinationen zur Steigerung der Eisenresorption sollte erzielt werden. Weiterhin sollten verstärkte Bemühungen seitens der verbraucheraufklärenden Institutionen auch dahingehend erfolgen, den täglichen Konsum von mit Jodsalz hergestellten Lebensmitteln oder anderen jodhaltigen Grundnahrungsmitteln noch weiter zu erhöhen. Die Analyse der löslichen TfR scheint bei gesunden Kindern nur wenig zusätzliche Informationen zu den konventionellen biochemischen Parametern des Eisenstoffwechsels, vor allem dem Serum-Ferritin, zu liefern. STfR:Ferritin ist dagegen ein sensitiverer Indikator für Probanden mit bestehendem Eisenmangel und teilweiser beginnender Eisenmangel-Erythropoese. Die Identifikation von Grenzfällen zwischem prä- und latentem Eisenmangel scheint durch TfR:Ferritin eher gewährleistet als durch die Bestimmung von Serum-Ferritin allein. Mögliche Vorteile der Bestimmung von löslichen TfR und der Ermittlung des TfR:Ferritin zur Beurteilung der breiten Spanne des Eisenstatus für eine gesunde Schülerpopulation, aber auch für Kinder dieser Altersgruppe generell, bleibt anhand verschiedener Studienkonzepte zu überprüfen. Weiterhin sollten unbedingt altersspezifische international gültige Referenzwerte für sTfR zur besseren Beurteilung der Prävalenz von Eisenmangel und Eisenmangelanämie erstellt werden. Es wird als unbedingt erforderlich angesehen, primärpräventive Maßnahmen vom Kindesalter an zu fördern, um das Risiko einer Mangelversorgung sowie der möglichen Folgen für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit zu reduzieren. Eine intensivierte Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie ggf. gezielte Untersuchungen im Einzelfall oder auch Vorsorgeuntersuchungen könnten zur Verbesserung der Nährstoffsituation in der Bevölkerung beitragen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
103 Patienten mit Morbus Crohn und 120 Patienten mit Colitis ulcerosa wurden in die retrospektive Erhebung eingeschlossen. Es wurden folgende Parameter erfasst: Verteilung der Erkrankung auf die Geschlechter, Befallsmuster, Symptomatik und extraintestinale Manifestationen, Zahl der Patienten die unter Purinanaloga in Remission gelangten, Dauer der Remission und der Behandlung mit Purinanaloga, Zahl der Rezidive unter Therapie Nebenwirkungen der Therapie und Comedikation (Glukokortikosteroide und 5-ASA). Bei Patienten mit Morbus Crohn konnte in 31% der Fälle eine Remissionsinduktion mit Azathioprin erreicht werden. Die selbe Ansprechrate zeigte sich auch bei Patienten mit Colitis ulcerosa. Diese niedrige Ansprechrate ist wahrscheinlich auf die in der vorliegenden Arbeit zu niedrige Dosierung von Azathioprin (1,6 mg/kg/Tag) bzw. auf die sehr strenge Definition von Remission zurückzuführen (kein Bedarf an Steroiden für mindestens 3 Monate wobei 5-ASA gelegentlich genommen wurde). Verschiedene Studien (96,97,123,124) konnten einen guten Effekt von Azathioprin in der Remissionserhaltung sowohl bei Morbus Crohn, als auch bei Colitis ulcerosa zeigen. Die Patienten mit Morbus Crohn konnten in dieser Studie zu 64% dauerhaft in Remission gehalten werden. Bei Colitis ulcerosa waren es 62%. Die Therapiedauer wird für einen Mindestzeitraum von 3-5 Jahren empfohlen. Die Wertigkeit einer im unteren Normbereich liegenden Leukozytenzahl wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Patienten mit Morbus Crohn, die unter Purinanaloga in Remission gelangten, wiesen im Vergleich zu Patienten, die nicht in Remission gelangten, signifikant niedrigere Leukozyten/µl auf. Der p-Wert betrug 0,004 bei einem 95%- Konfidenzintervall von 1272 bis 5863 (siehe Punkt 4.1.2.2.). Eine erniedrigte Leukozytenzahl/µl wurde auch bei Patienten mit Colitis ulcerosa gefunden (siehe Punkt 4.2.2.2.). Möglicherweise stellt die Beobachtung der Leukozytenzahl ein praktikables Verfahren zur optimalen Dosierung von Purinanaloga dar. Die Dosis sollte soweit erhöht werden, bis ein Wert für Leukozyten im unteren Normbereich erreicht ist. Eine Leukopenie ist dabei nicht anzustreben. Es gilt als gesichert, dass unter Azathioprintherapie Glukokortikosteroide eingespart werden können. Die Steroiddosis konnte in dieser Arbeit bei Morbus Crohn und bei Colitis ulcerosa unter Azathioprintherapie signifikant gesenkt werden (p=0,004 respektive 0,000...).
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Das 1914 als erstes durch Albert Niemann beschriebene, später als Niemann-Pick-Erkrankung bezeichnete Krankheitsbild, wird zu den Sphingomyelolipidosen gerechnet und umfasst eine seltene heterogene Gruppe von autosomal rezessiv vererbten Erkrankungen. Beim Typ A und B handelt es sich um eine familiär gehäufte, insbesondere in der jüdischen Bevölkerung auftretende Erkrankung, die durch einen auf Chromosom 11 liegenden Gendefekt, der eine vermin-derte ASMase-Aktivität zur Folge hat, bedingt ist. Die ASMase katalysiert den Abbau des Sphingomyelins zu Ceramid und Phosphocholin. Bei einem Mangel dieses Enzyms ist die Speicherung von Sphingomyelin im mononukleären Makrophagensytem vor allem im ZNS, der Milz, Leber und im Knochenmark charakteristisch. Beim Typ C und D dagegen liegt eine intrazelluläre Cholesterintransportstörung vor, die durch ein Fehlen des NPC1- bzw. NPC2-Proteins in den Endo- bzw. Lysosomen verursacht wird. Der Gendefekt, der zu einer NPC1-Erkrankung führt, ist auf Chromosom 18 lokalisiert. Da die ursächliche Störung des Typ D auch auf dem gleichen Chromosom liegt, handelt es sich beim Typ D um eine allelische Variante des NPC1. Der Gendefekt, der eine NPC2-Erkrankung bedingt, ist auf Chromosom 14 zu finden. Alle Subtypen sind durch die pathologische Anhäufung von Cholesterin und Sphingomyelin in den Lysosomen des ZNS, der Milz und der Leber, die in den meisten Fällen mit einer sekundär verminderten ASMase-Aktivität einhergeht, gekenn-zeichnet. Bei der Untersuchung von Patienten-Gewebezellen mit Verdacht auf Morbus Niemann-Pick sind wir in mehreren Schritten vorgegangen. Im ersten Schritt bestimmten wir die ASMase-Aktivität. Dazu verbesserten wir die in unserem Labor schon mit dem künstlichen Substrat HNP durchgeführte Aktivitätsbestimmung und führten zusätzlich eine radioisotopische Methode mit 14C-Sphingomyelin als Substrat ein. Mit beiden Methoden wurden die kinetischen Eigenschaften des Enzyms und der Aktivitätsbereich in verschiedenen Geweben und Zellen erarbeitet. Ein Vergleich der so ermittelten Aktivitäten in Patientenfibroblasten zeigte bei einem Typ-B-Patienten radioisotopisch eine Restaktivität von weniger als 10 % und spektrophoto-metrisch eine im Normbereich liegende Aktivität. Obwohl beide Methoden einfach und schnell durchführbar sind, ist die radioisotopische Methode der spektrophotometrischen vorzuziehen, um das Auftreten falsch negativer Resultate zu vermeiden. Dies ist durch das bei bestimmten Mutationen entstehende defekte Enzymprotein mit höherer Substrataffinität zum künstlichen Substrat und damit falsch hoher Enzymaktivität zu erklären. Von den in fünf NP-C-Patienten-fibroblasten bestimmten ASMase-Aktivitäten hatten vier eine partiell verminderte Aktivität. Eine sichere Diagnose der fünf NPC-Verdachtsfälle wurde durch eine Reihe von Verfahren, die wir erstmals in unserem Labor etablieren konnten, ermöglicht. Zunächst erfolgte der Nachweis einer Cholesterin-Akkumulation in den Lysosomen durch eine Immunfluoreszenzfärbung mit Filipin, einem Makrolid-Antibiotikum, das spezifisch 3β-Hydroxysterole bindet. Bei einem positiven Färberergebnis bestimmten wir die in vitro ASMase-Aktivität. Dazu wurde durch Kultivierung der Fibroblasten in cholesterinentzogenem (LPDS = - FBS) bzw. reichem (+ FBS) Medium eine Cholesterin-Akkumulation simuliert. Mit dieser Methode ist aufgrund der charakteristischen sekundär verminderten ASMase-Aktivtät in NP-C-Zellen nach Bebrütung in cholesterinreichem Medium eine sehr sensitive und spezifische Diagnose pathologischer Zellen möglich. Eine phänotypische Klassifikation der NP-C-Zellen erforderte die Durchführung der Oleat-Inkorporationsmethode. Es gelang uns drei Patienten mit klassischem und zwei mit einem varianten Phänotyp zu diagnostizieren. Als Letztes bestimmten wir die zytoplasmatische CEHase-Aktivität in NPD- und Kontrollfibroblasten im leicht alkalischen Bereich. Erstaunlicherweise lieferte diese Messung eine verminderte Aktivität in drei NP-C-Fibroblasten, die bisher in der Literatur nicht beschrieben wurde. Es ist auch keine Erkrankung mit diesem Enzymmangel bekannt. Deshalb nehmen wir an, dass zusätzlich zu den Mutationen der NPC-Proteine bei manchen Patienten eine weitere Mutation entweder auf Chromosom 18 bzw. 14 oder in einem bisher noch nicht identifizierten Gen liegen muss. Durch die Etablierung dieser empfindlichen Methoden zur Bestimmung der ASMase-Aktivität und zum Nachweis einer intrazellulären Cholesterintransportstörung war es uns möglich, erstmals in unserem Labor zehn Patienten mit Niemann-Pick Erkrankung, davon zwei Typ A, drei Typ B und fünf Typ C, mit großer Sicherheit zu diagnostizieren. Unsere Untersuchungsverfah-ren erwiesen sich als mit verhältnismäßig geringem Aufwand durchführbar und günstiger als die bisher durchgeführten Methoden. Zur Diagnosestellung reicht eine Hautbiopsie in den meisten Fällen aus, so dass den kleinen Patienten eine invasive Diagnostik erspart werden kann.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Gummierte Laufflächen haben sich in der Milchviehhaltung bereits etabliert, während in der Bullenmast die Verwendung solcher Bodensysteme noch in den Anfängen steckt. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es zu klären, ob sich die Auflage perforierter Gummimatten auf Betonspalten positiv auf die Bedarfsdeckung und die Schadensvermeidung der Mastbullen auswirkt. Dazu wurden 18 Bullen vom Lehr- und Versuchsgut Oberschleißheim zur Verfügung gestellt und in drei Gruppen unterteilt. Diese wurden über einen Zeitraum von einem Jahr jeweils einer von drei (Betonspaltenboden, Gummimattenspaltenboden, beide Arten des Bodens in einer Bucht) verschiedenen Möglichkeiten der Bodengestaltung in herkömmlichen Buchten exponiert. Als Parameter für die oben genannte Zielsetzung wurde das Verhalten der Tiere, das Auftreten von Technopathien, sowie ausgewählte physiologische Kenngrößen verwendet und in Beziehung zu den unterschiedlichen Beschaffenheiten der Böden gesetzt. Zu Beginn des Versuches sowie nach der Schlachtung der Tiere wurde der Klauenstatus überprüft. Die Untersuchung führte zu den im Folgenden aufgeführten Ergebnissen: • Hatten die Bullen die Wahlmöglichkeit zwischen den Bodentypen Betonspalten und perforierte Gummimatte auf Betonspalten, so präferierten sie signifikant über den gesamten Versuchszeitraum den elastischen Bodenbelag. • Während die Gesamtliegezeit der Tiere auf den Beton bzw. auf der Gummimatte sich nicht signifikant unterschieden, zeigten die Bullen auf dem elastischen Untergrund signifikant mehr Aktivitäts- und Ruhephasen. • Innerhalb jeder Bucht verlängerte sich die benötigte Zeit für den Aufstehvorgang mit zunehmendem Gewicht signifikant. Die Tiere in der Betonspaltenbucht benötigten mit zunehmendem Gewicht signifikant mehr Zeit für den Aufstehvorgang als die Tiere auf den elastischen Böden. • Die Tiere der Betonspaltenbucht wiesen signifikant häufiger Technopathien unterschiedlicher Ausprägung auf verglichen mit den Tieren auf elastischem Boden. • Die Klauenmaße lagen bei allen Tieren auch am Versuchsende im Normbereich. Klauenerkrankungen in Form von Dermatitis interdigitalis traten vermehrt in der Bucht mit elastischem Bodenbelag auf. • Die Tiere in der mit voll perforierten Gummimatten ausgelegten Bucht wiesen signifikant höhere Kortisolkonzentrationen im Serum auf verglichen mit den Tieren in der Betonspaltenbucht bzw. der mit beiden Bodentypen ausgestatteten Bucht. Insgesamt ermöglicht die Auflage perforierter Gummimatten auf Betonspaltenboden den Tieren in hohem Maße Bedarfsdeckung und Schadensvermeidung. Gleichzeitig bleibt der arbeitssparende Vorteil der Haltung auf perforierten Böden erhalten, so dass von einem sinnvollen Kompromiss zwischen den Ansprüchen der Bullen an ihre Haltungsumwelt und arbeitswirtschaftliche Belangen gesprochen werden kann.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Für eine vergleichende Auswertung im Rahmen einer kephalometrischen Studie dentofaziale Parameter standen Fernröntgenseitenbilder von 247 Probanden zur Verfügen, 46 von denen stammten aus Syrien, Dieses Patientengut umfasste 27 männliche und 19 weibliche Personen im Alter zwischen 14 und 38 Jahren (Durchschnittsalter: 22 Jahre). Aus Deutschland wurden die Werte der Fernröntgenseitenbilder von 201 Patienten (SEGNER) übergenommen. Bei dieser Gruppe betrug das Durchschnittsalter 18 Jahre. 71 dieser Patienten kamen aus dem Bereich in und um Hamburg (26 männliche und 45 weibliche). Aus den Untersuchungen an der Universität München stammten 130 Patienten, davon waren 52 Männer und 78 Frauen. Die Fernröntgenseitenbilder wurden von einer Person auf Acetatfolie mit einem Bleistift durchgezeichnet. Alle kephalometrischen Referenzpunkte wurden nach Hasunds Methode identifiziert und markiert. Alle relevanten Winkel und Strecken wurden mit dem Computerauswertungsprogramm DiagnoseFix (Dr. Jörg Wingberg, Diagnostik Wingberg GmbH, Buxtehude, Germany) gemessen. Diese Daten wurden mit bestehenden deutschen Normen verglichen. Generell handelte sich um Fälle, bei denen eine eugnathe Okklusion (Klasse I nach ANGLE) vorlag und die keinerlei kieferorthopädische Behandlung erfahren hatten. Gesichtsprofil und Gesichtssymmetrie. Overjet- und Overbite -Werte waren im akzeptablen Normbereich. Die vergleichende Untersuchung erfolgte durch Darstellung der Hauptmesswerte in dafür neu erstellten Harmonieboxen, die auf der Basis der Harmoniebox von Segner und Hasund entwickelt wurden. Die statistische Auswertung erfolgte mittels t-test, nach Student. Zum Vergleich der dento-kraniofazialen Morphologie beider ethnischer Gruppen, ergaben sich zusammenfassend folgende Ergebnisse: I. Die Relationen zwischen den Variablen war bei den syrischen Probanden größer mit Ausnahme der Beziehung zwischen NSBa/NL-NSL und SNB/ML-NSL. II. Die Toleranzbreite der individuellen Normwerte für Syrer ist im Allgemeinen größer als die bei Deutschen, jedoch bei NL-NSL kleiner. III. Harmonisch orthognath sind die Gesichtstypen bei beiden Probandengruppen. Der gemessene kephalometrische Wert SNA zeigt keine Signifikant. Nun der Wert SNB ist bei Syrern im Vergleich zu Deutschen signifikant verkleinert, Der Schädelbasiswinkel (NSBa-Winkel) zeigt jedoch keinen Unterschied. IV. Das Verhältnis aus Mittelgesichtshöhe zu Untergesichtshöhe (Index) ist in der vertikalen Ebene bei Syrern größer, jedoch die Mittelgesichtshöhe (N-Sp´ -Strecke) allein zeigt bei beiden Probanden keinen Unterschied. V. Die Kieferbasen sind bei den Syrern mehr nach posterior inkliniert als bei den Deutschen. VI. Aufgrund der in der deutschen Probandengruppe vergrößerten Pg-NBmm-Strecke und des kleineren N-Winkels kann ein vermehrtes Wachstum des Kinnbereichs bei Deutschen angenommen werden. VII. Die dentale Morphologie bei Syrern wird charakterisiert durch die Protrusion der UK-Front. VIII. Das Gesichtsprofil bei Syrern zeigt eine größere Konvexität als man sie bei den Deutschen findet, was auch durch den signifikant vergrößerten Holdaway-Winkel (H-Winkel) reflektiert wird. IX. Durch die Unterschiede zwischen den Geschlechtern, kann man die kraniofaziale Morphologie im untersuchten Probanden nicht als geschlechtsneutral bezeichnet werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Titel: Longitudinaluntersuchung des Blutdruckverhaltens mittels der 24-Stunden Blutdruckmessung bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1 Fragestellung: Die Häufigkeit der arteriellen Hypertonie wird für Kinder und Jugendliche mit 1 – 3% angenommen. Für Kinder und Jugendliche mit Diabetes zeigten sich in Querschnittsuntersuchungen mittels ABDM Prävalenzen von 10 – 30 %. Unklar ist bisher die Reproduzierbarkeit der Prävalenzdaten und die Änderung des Blutdruckverhaltens in Longitudinalbeobachtungen. Methodik: 101 Kinder und Jugendliche (56 Mädchen, 45 Jungen) wurden in einer Erst- und Folgeuntersuchung mit mindestens einem Abstand von einem Jahr (23 +/- 10 Monate) untersucht. Das durchschnittliche Alter der Untersuchten betrug 13 +/- 3 Jahre, bei der Folgeuntersuchung 15 +/- 3,3 Jahre. Ergebnisse: Bei der Erstuntersuchung hatten 29 Kinder und Jugendliche (28,7 %) pathologische Befunde bei der ABDM; Zehn aus dieser Gruppe sowie weitere 16 Kinder und Jugendliche zeigten bei der Folgeuntersuchung pathologische Befunde (25,7 %). 10 Kinder und Jugendliche (9,9 %) hatten bei beiden Messungen pathologische Befunde; bei 35 Kindern und Jugendlichen (34,7 %) wurden jeweils bei einer Untersuchung Blutdruckbefunde über der 95. Perzentile erhoben, bei der Folgeuntersuchung lagen die Ergebnisse im Bereich zwischen der 50. und 95. Perzentile. Kinder und Jugendliche mit pathologischen Blutdruckbefunden zeigten eine signifikant längere Diabetesdauer (p= 0,01). Der HbA1c-Wert lag in der Gruppe mit Hypertonie signifikant höher als in der normotonen Gruppe. Darüber hinaus lagen bei 80 % der hypertonen Kinder und Jugendlichen eine im Hinblick auf den Mittelwert signifikant verminderte nächtliche systolische wie diastolische Blutdruckabsenkung bei gleichzeitig erhöhter Herzfrequenz vor. Die Gesamtinsulindosis der hypertonen Gruppe lag signifikant höher als in der normotonen Gruppe. Die durchschnittliche Urin-Albuminausscheidung lag bei den hypertonen im Vergleich zu den normotonen diabetischen Kindern und Jugendlichen signifikant höher, jedoch noch im oberen Normbereich. Schlussfolgerungen: Kinder und Jugendliche mit Diabetes zeigen signifikant höhere Blutdruckwerte als das Normalkollektiv. Bei einer Folgeuntersuchung nach einem Jahr konnten in 34,5 % pathologische Befunde bestätigt werden. Weitere Longitudinaluntersuchungen sind erforderlich, um diese Befunde abzusichern und zur Grundlage der Diagnose und Therapie einer arteriellen Hypertonie machen zu können. Die oft in Verbindung mit einer Blutdrucksteigerung beobachtete renale Schädigung konnte für die hier blutdruckauffälligen Kinder und Jugendlichen als Hauptursache nicht bestätigt werden, wenn man das diagnostische Kriterium der Mirkoalbuminurie zu Grund legt. Ob die Definition der Mirkoalbuminurie strenger gefasst werden muss sollte an einem größeren Kollektiv untersucht werden. Als weitere Gründe für eine Blutdruckerhöhung kommen die hyperglykämische Stoffwechsellage, hohe Insulintagesdosen und eine autonome Neuropathie des kardiovaskulären Systems in Frage. Die frühe Erkennung der Hypertonie durch regelmäßige und frühzeitige Messungen über 24 Stunden ist für eine medikamentöse Frühintervention von großer Bedeutung und sollte deshalb in die bisherige Standarddiagnostik eingeführt werden.
Bei einem bisher gesunden 17jährigen Griechen trat akut eine Gelbverfärbung der Skleren und der Haut auf. Zudem war er auffallend blaß bei sonst unauffälligem körperlichem Untersuchungsbefund. Er berichtete ferner über Müdigkeit und Schwäche. Die klinisch-chemische Untersuchung ergab einen Hämoglobinspiegel von 9,6 g/dl, eine Lactatdehydrogenase-Aktivität von 335 U/l, eine Gesamtbilirubinkonzentration von 3,2 mg/dl (direkt 0,7 mg/dl, indirekt 2,5 mg/dl) und eine Haptoglobinkonzentration von 48,8 mg/dl. Danach wurde eine hämolytische Anämie vermutet; es stellte sich durch gezieltes Nachfragen heraus, daß der Patient 3 und 2 Tage vor Auftreten des Ikterus zum ersten Mal in seinem Leben etwa 300 g »dicke Bohnen« gegessen hatte, die in der Literatur als Sau- oder Pferdebohnen (Vicia faba) bezeichnet werden. Der biochemische Nachweis des Fehlens der Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Aktivität in den Erythrozyten sicherte die Diagnose Favismus. Die Lactatdehydrogenase-Aktivität und der Bilirubinspiegel fielen unter rein symptomatischer Therapie innerhalb einer Woche in den Normbereich ab, der Hämoglobinspiegel lag nach 4 Wochen wieder bei 15,7 g/dl.
Dtsch med Wochenschr 1981; 106: 579-583 DOI: 10.1055/s-2008-1070359 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York Therapie der blanden Struma: Erfahrungen mit einer Kombination von 100 µg L-Thyroxin und 10 µg L-Trijodthyronin Treatment of non-toxic goitre: results of combined treatment with 100 µg L-thyroxine and 10 µg L-triiodothyronine C. R. Pickardt, R. Gärtner, J. Habermann, K. Horn, P. C. Scriba, F. A. Horster, H. Wagner, K. Hengst Medizinische Klinik Innenstadt der Universität München, Klinik für Innere Medizin, Medizinische Hochschule Lübeck, Medizinische Klinik C und Poliklinik der Universität Düsseldorf sowie Medizinische Klinik und Poliklinik der Universität Münster Zusammenfassung Bei 96 Patienten mit blander Struma wurde eine offene Prüfung mit einem neuen Schilddrüsenhormonpräparat durchgeführt, das 100 µg L-Thyroxin (T4) und 10 µg L-Trijodthyronin (T3) pro Tablette enthält. Als Parameter für die therapeutisch wirksame Tagesdosis wurde die Suppression des TRH-stimulierten Thyreotropinspiegels im Serum gewählt. Hierbei war eine Tagesdosis von 50 µg T4 und 5 µg T3 bei 16 Patienten unwirksam; 75 µg T4 und 7,5 µg T3waren bei nur 4 von 12 Patienten suppressiv wirksam, während 100 µg T4 und 10 µg T3 bei allen Düsseldorfer und Münsteraner Patienten, aber nur bei 17 von 31 Patienten in München den TRH-stimulierten TSH-Anstieg supprimierte. Während der gesamten Therapiedauer blieben Thyroxin- und Trijodthyroninspiegel im Serum im Normbereich; bei einigen Patienten erhöhte sich der Quotient aus Thyroxin und thyroxinbindendem Globulin über die Norm. Zeichen einer Überdosierung oder Unverträglichkeit wurden nicht beobachtet. In pharmakokinetischen Untersuchungen an acht freiwilligen schilddrüsengesunden Probanden erreichte der mittlere Thyroxin- und Trijodthyroninspiegel etwa 2 Stunden nach Applikation sein Maximum und näherte sich nach sechs Stunden wieder der Norm. Es zeigten sich deutliche individuelle Schwankungen in den ersten Stunden nach Applikation. Wir empfehlen deshalb, Schilddrüsenhormonspiegel erst 12 oder 24 Stunden nach Applikation eines Schilddrüsenhormonpräparates zu bestimmen; zu dieser Zeit sollte auch der TRH-Test durchgeführt werden. Die Untersuchungen bestätigen die Notwendigkeit, bei der Strumatherapie mit einem Schilddrüsenhormonpräparat die suppressiv wirksame Dosis individuell zu ermitteln; diese Dosis beträgt vorzugsweise 100 µg Thyroxin und 10 µg Trijodthyronin oder 150 µg Thyroxin oder 100 µg Thyroxin und 20 µg Trijodthyronin pro Tag.