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In dieser Folge spreche ich mit Prof. Dr. Bärbel Kuhn über ihre neue Biografie zur Publizistin Angela Braun-Stratmann, über das Saarland, über Geschichtsunterricht, über die beste historische Kandidatin für ein gemeinsames Weinchen und vieles mehr. „Angela wer?“ fragt ihr vielleicht. Auch mir sagte der Name erst mal nichts. Dabei war sie als Publizistin, Rednerin, Aktivistin, Sozialdemokratin, überzeugte Europäerin und Verfolgte des NS-Regimes, die auch in der späteren Bundesrepublik so ihre Probleme hatte, durchaus eine Person, die sich zu kennen lohnt. Dachte sich auch Bärbel Kuhn und machte sich an die Arbeit. Die Suche nach Quellen führte sie durch halb Europa, denn wie so viele politisch aktive Frauen des 20. Jahrhunderts gab es zu Angela Braun kaum Material – anders als zu ihrem Ehemann, dem Publizisten und Widerständler Max Braun. Bärbel Kuhn war bis vor kurzem Inhaberin des Lehrstuhls für Didaktik der Geschichte an der Universität Siegen. In dieser Folge erwähnen wir vier ihrer Veröffentlichungen, die sich meiner überhaupt nicht bescheidenen Meinung nach absolut zu kennen lohnen. Als da wären, beginnend mit dem Buch zur Folge: „Eigenwillig und freiheitshungrig". Angela Braun-Stratmann: Politikerin, Journalistin, Feministin. Geschichte, Politik und Gesellschaft, Schriftenreihe der Stiftung Demokratie Saarland, Bd. 17, Homburg/Saar 2024. Familienstand: ledig. Ehelose Frauen und Männer im Bürgertum 1850-1914, L'Homme Schriften Bd. 5, Köln/Weimar/Wien 2000. Haus Frauen Arbeit 1915-1965. Erinnerungen aus fünfzig Jahren Haushaltsgeschichte, St. Ingbert 1994, 2. Aufl. 1995. Pierre Leroux - Sozialismus zwischen analytischer Gesellschaftskritik und sozialphilosophischer Synthese. Ein Beitrag zur methodischen Erforschung des vormarxistischen Sozialismus, Frankfurt/M. u.a. 1988. Möchtest du die Frauen von damals unterstützen? Auf Steady.de kannst du ein freiwilliges Abo abschließen und damit einen Beitrag zu den laufenden Kosten und für meine Recherchezeit leisten. Und wenn monatlich nicht so deins ist: Auf Ko-Fi.com habe ich auch eine Kaffeekasse. Vielen Dank für deinen Support!
Lily Braun war Schriftstellerin, Sozialdemokratin, Journalistin und eine der wichtigsten Frauenrechtlerinnen der Kaiserzeit. Ihre 1909 und 1911 erschienenen "Memoiren einer Sozialistin" gehörten zu den Lieblingslektüren von Franz Kafka, die er vielen in seinem Umfeld leidenschaftlich ans Herz legte. In einem Brief empfahl er der befreudeten Minze Eisner, sie solle sich unbebdingt diese Bücher besorgen. "Zwei sehr dicke Bände, die Sie aber durchfliegen werden, man kann nicht anders." Katharina Döbler hat Lily Brauns Memoiren wiedergelesen.
In einem Interview mit der «Basler Zeitung» sagte die Baselbieter Regierungsrätin Kathrin Schweizer kürzlich, dass «Personen aus Maghreb-Ländern» die Behörden stark beschäftigen würden. Sie hätten zwar nur einen «geringen Anteil» an allen Asylbewerbern, aber «die Kriminalität unter ihnen ist hoch». Diese Aussage sorgt in der Partei der SP-Politikerin für rote Köpfe. Die Juso werfen ihrer eigenen Sicherheitsdirektorin vor, «SVP-Wording» zu übernehmen. Und auch aus der Mutterpartei gibt es Kritik. Bei «BaZ direkt» diskutieren Host Benjamin Wirth und stellvertretender Lokalchef Oliver Sterchi über die Aussagen der Sozialdemokratin. Sterchi sagt: «Die Diskrepanzen innerhalb der Partei sollen nicht überbewertet werden. Aber klar: Die Sache ist bemerkenswert.» Wirth meint indes: «Dieses Beispiel zeigt einmal mehr gut auf, wie schwer sich die SP im Thema Asyl und Sicherheit tut.» Unterstützung erhält Kathrin Schweizer indes von der Baselbieter SVP – und (überraschend) von den Grünen.Artikel zum Thema:Unmut in der Baselbieter SP über eigene Regierungsrätin
Am 3. März stimmt die Bevölkerung über eine 13. AHV-Rente ab. Ronja Jansen, Landrätin für die SP, sitzt im Initiativkomitee. In einer «BaZ direkt»-Spezialfolge live aus dem Kantonsparlament in Liestal spricht sie über die bevorstehende Abstimmung. Im Gespräch mit Politredaktor Benjamin Wirth sagt sie: «Es ist ein Mythos, dass das AHV-Kässeli irgendwann einmal leer sein wird.» Das Hauptargument der Gegner sind hingegen die Milliarden-Verluste, die die AHV innert kurzer Zeit schreiben würde. Dazu sagt die ehemalige Präsidentin der Juso Schweiz: «Die AHV-Reserven sind so hoch wie noch nie. Die Finanzierung ist eine Frage des politischen Willens.» Dass die Sozialdemokratin mit ihrem Einsatz auch politischen Gegnern wie SVP-Doyen und Milliardär Christoph Blocher ein paar Tausend Franken mehr pro Jahr zuspricht, nimmt sie mit einem Lächeln: «Christoph Blocher ist ein Oligarch. Aber auch er darf in Würde altern.»Artikel zum Thema:Sogar Bundesräte wären Profiteure der 13. AHV-Rente«Ich wäre grundsätzlich für eine 13. AHV-Rente, sogar für eine 14.»
Sat, 15 Jul 2023 03:00:00 +0000 https://hintenlinks.podigee.io/181-new-episode a7939ab6ef0a6d4864e69e455f6d4c83 Woher kommt sie, wohin will sie, was zieht sie nach Bremen und wie wurde sie angesprochen? Özlem Ünsal ist in Bremen ein unbeschriebenes Blatt. Es wird sich in den nächsten Monaten füllen: Die gebürtige Türkin ist seit wenigen Tagen Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung. In der neuen Folge von „Hinten links im Kaiser Friedrich“ berichtet die Sozialdemokratin über ihr politisches Vorleben, ihre Vorlieben, ihre ersten Eindrücke und ihre Ziele. 181 full no WESER-KURIER
Sawsan Chebli ist Autorin, Sozialdemokratin und ehemalige Staatssekretärin. Ihr Buch „Laut – Warum Hate Speech echte Gewalt ist und wie wir sie stoppen können“ ist vor zwei Monaten erschienen. Und darin beschäftigt sich Sawsan mit dem Thema Hass im Netz. Sawsan ist eine der Personen des öffentlichen Lebens, die regelmäßig extreme Anfeindungen in den Sozialen Medien erfährt. Ich wollte von ihr wissen, wie sie damit umgeht, was das Wort Hass für sie bedeutet, wie sie ihr Aufwachsen in einer 14-köpfigen Familie mit palästinensischen Wurzeln geprägt hat und in welchen Momenten sie trotz ihrer Widerstandskraft eine Ohnmacht verspürt. Wir haben über Macht gesprochen, über Deutschsein, über strukturelle Probleme unserer Gesellschaft und darüber, warum Sawsan nicht still sitzen kann. WERBEPARTNER & RABATTE: https://linktr.ee/hotelmatze MEIN GAST: https://sawsanchebli.de/ DINGE: Sawsans Buch „Laut – Warum Hate Speech echte Gewalt ist und wie wir sie stoppen können“ - https://thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1066697791 Ihr Verein - https://juma-ev.de/ MITARBEIT: Redaktion: Lena Rocholl Mix & Schnitt: Maximilian Frisch Videoschnitt: Sebastian Fischbeck Musik: Jan Köppen & Andi Fins MEIN ZEUG: Mein Fragenset: https://beherzt.net/matze Mein Podcast bei Apple: https://apple.co/3DTfsFb Mein Podcast bei Spotify: https://bit.ly/3J7OLjJ Wunschgäste bitte in die Kommentare: https://apple.co/2RgJVH6 Mein Newsletter: https://matzehielscher.substack.com/ TikTok: https://tiktok.com/@matzehielscher Instagram: https://instagram.com/matzehielscher YouTube: https://bit.ly/2MXRILN LinkedIn: https://linkedin.com/in/matzehielscher/ Mein erstes Buch: https://bit.ly/39FtHQy Mein zweites Buch: https://bit.ly/3cDyQ18
Katharina Kähler wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit 2023 Mitglied der Bremischen Bürgerschaft werden. Denn die Sozialdemokratin belegt Listenplatz 8. Katharina Kähler ist in Bremen geboren. Sie ist noch nicht lange in der Partei, aber in der Partei lange bekannt, als Bereichsleiterin für die Wohnungslosenhilfe der Inneren Mission. Von 2015 an war sie in der Kinder- und Jugendhilfe tätig, mehrere Jahre leitete sie eine Einrichtung für unbegleitete minderjährige Ausländer. In der neuen Folge von „Hinten links im Kaiser Friedrich“ berichtet sie über ihre Arbeit, ihre Motive, als Quereinsteigerin für die SPD zu kandidieren, über persönliche Ausgleichsmaßnahmen wie Sport und Kochen sowie über ihr Seniorenpferd. Es geht aber auch um die Lage am Hauptbahnhof und die Verteilung von UMA.
Noch im vergangenen November hat sich Eva Kaili, Vizepräsidentin im EU-Parlament, positiv über Katar geäußert. Der Golfstaat sei Vorreiter bei Arbeitsrechten, und Befürworterinnen und Unterstützer würden pauschal als korrupt bezeichnet, sagte die griechische Sozialdemokratin in einer Rede. Nun wurde Kaili festgenommen, denn die belgischen Behörden haben den Verdacht, dass die stellvertretende Parlamentspräsidentin bestochen wurde – laut Medienberichten von Katar. 600.000 Euro Bargeld wurden in den Wohnungen von Kaili. Und auch andere Personen aus dem EU-Umfeld sitzen nun in Untersuchungshaft. Im Gegenzug für das gefundene Geld könnten Entscheidungen im EU-Parlament zugunsten des verantwortlichen Golfstaats ausgefallen sein – so die zuständige Staatsanwaltschaft. Dass es sich dabei um Katar handelt, wird dort aber bestritten. Thomas Mayer, Europakorrespondent des STANDARD, spricht heute darüber, was man über die Hausdurchsuchungen in der Causa weiß – Stichwort: Geldsäcke. Wir besprechen mögliche Gegenleistungen für dieses Geld. Und wir fragen nach, ob das EU-Parlament tatsächlich ein Korruptionsproblem hat. **Hat Ihnen dieser Podcast gefallen?** Mit einem STANDARD-Abonnement können Sie unsere Arbeit unterstützen und mithelfen, Journalismus mit Haltung auch in Zukunft sicherzustellen. Alle Infos und Angebote gibt es hier: [abo.derstandard.at](https://abo.derstandard.at/?ref=Podcast&utm_source=derstandard&utm_medium=podcast&utm_campaign=podcast&utm_content=podcast)
Das EU-Parlament muss sich mit Korruptionsvorwürfen gegen seine Vizepräsidentin Eva Kaili beschäftigen. Die Abgeordneten wollen der Sozialdemokratin diesen Posten entziehen. Die Griechin ist am Wochenende festgenommen worden - in ihrer Wohnung in Brüssel haben Ermittler mutmaßliches Schmiergeld gefunden. Der Karlsruher EU-Abgeordnete René Repasi (SPD) rechnet in den kommenden Tagen mit weiteren Enthüllungen: "Es ist wahrscheinlich, befürchte ich, sogar nur die Spitze des Eisbergs, was wir hier zu sehen bekommen haben", hat er im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem gesagt. Als Konsequenz forderte der SPD-Politiker zunächst, das Absetzungsverfahren gegen die griechische Parlamentsvizepräsidentin einzuleiten und alle mit Katar verbundenen Abstimmungen zu stoppen. Außerdem brauche es die Erweiterung der Lobby-Regeln auf Drittstaaten, die nicht Teil der EU sind, sowie Ermittlungskompetenzen für das Transparenzregister des Parlaments.
Pascale Baeriswyl wird die Schweiz für die nächsten zwei Jahre im UNO-Sicherheitsrat vertreten – dem mächtigsten Gremium der Welt. Yves Bossart spricht mit der Baslerin über die Kunst der Diplomatie, über Vetorechte und Kindheitsträume. Pascale Baeriswyl sitzt regelmässig mit der ganzen Welt am Tisch. Sie vertritt die Schweiz in der UNO – und ab Januar 2023 für zwei Jahre im UNO-Sicherheitsrat. Zuvor arbeitete die Sozialdemokratin als Diplomatin in Vietnam ebenso wie bei der EU in Brüssel. Mit ihrem Mann und den zwei Kindern lebte sie auf drei Kontinenten. 2016 wurde sie als erste Frau zur Staatssekretärin des EDA ernannt. Yves Bossart spricht mit der Spitzendiplomatin über ihr Leben, über den Reformbedarf der UNO und über die weltpolitischen Herausforderungen der Gegenwart
Wahlversprechen, Auftreten, Diplomatie, Social Media: Unsere Redaktion hat sich das erste Amtsjahr von Papenburgs Bürgermeisterin Vanessa Gattung genauer angesehen. Welches Zeugnis wir der Sozialdemokratin ausstellen, erfährst du im Schwerpunkt.
In dieser Folge des FALTER-Radio sprechen die beiden Politikerinnen, eine Sozialdemokratin und eine Grüne, über das multikulturelle Österreich. Aufgezeichnet wurde im Rahmen der Präsentation ihres Buches "Für alle, die hier sind" in der Buchhandlung Thalia. Befragt wurden sie von der Schauspielerin Marie Noel Ngosso, der Schwester von Mireille Ngosso. See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.
ELISABETH PETZNEK Die radikalste Aussteigerin des Hauses Habsburg Einst hätte sie Kaiserin werden können. Später wurde sie lieber Sozialdemokratin: Österreichs letzte, fortschrittlichste und ganz sicher extravaganteste Prinzessin: Elisabeth Marie Petznek. Ihren Traummann musste die einzige Tochter des Kronprinzen Rudolf bei ihrem Großvater, Kaiser Franz Joseph, auf Biegen und Brechen durchboxen. Konkurrentinnen rückte sie auch schon mal mit der Schusswaffe zu Leibe. In Gesellschaft diverser Liebhaber tanzte sie durch die Nachtbars von Pula bis Triest. Die radikalste Aussteigerin, die das Haus Habsburg je hervorgebracht hat, kämpfte für Ehescheidung und sexuelle Selbstbestimmung. Sie war eine enge Freundin des Bundespräsidenten Theodor Körner und des Außenministers Bruno Kreisky. Zusammen mit der Widerstandskämpferin Rosa Jochmann lauschte sie am 11. März 1938 in ihrem Wohnzimmer der Radio- Abschiedsrede des Bundeskanzlers Kurt Schuschnigg. Ihre vier Kinder wurden enterbt, stattdessen ging ihr gesamter Besitz an die Republik Österreich. Auf ihrem einfachen Grab in Hütteldorf steht kein Name. Erzherzogin Erzsi starb 1963 als Genossin Elisabeth Petznek. • Die erste umfassende Biografie zur einzigen Tochter von Kronprinz Rudolf • Von der Thronanwärterin zur Revolutionärin: Wie aus der letzten Prinzessin Österreichs eine Sozialdemokratin wurde • Die Befürworterin moderner feministischer Prinzipien kämpfte für Scheidung und sexuelle Freiheit Julia Schütze #Whisper2Me www.juliaschuetze.at/whisper2me www.styriabooks.at
ELISABETH PETZNEK Die radikalste Aussteigerin des Hauses Habsburg Einst hätte sie Kaiserin werden können. Später wurde sie lieber Sozialdemokratin: Österreichs letzte, fortschrittlichste und ganz sicher extravaganteste Prinzessin: Elisabeth Marie Petznek. Ihren Traummann musste die einzige Tochter des Kronprinzen Rudolf bei ihrem Großvater, Kaiser Franz Joseph, auf Biegen und Brechen durchboxen. Konkurrentinnen rückte sie auch schon mal mit der Schusswaffe zu Leibe. In Gesellschaft diverser Liebhaber tanzte sie durch die Nachtbars von Pula bis Triest. Die radikalste Aussteigerin, die das Haus Habsburg je hervorgebracht hat, kämpfte für Ehescheidung und sexuelle Selbstbestimmung. Sie war eine enge Freundin des Bundespräsidenten Theodor Körner und des Außenministers Bruno Kreisky. Zusammen mit der Widerstandskämpferin Rosa Jochmann lauschte sie am 11. März 1938 in ihrem Wohnzimmer der Radio- Abschiedsrede des Bundeskanzlers Kurt Schuschnigg. Ihre vier Kinder wurden enterbt, stattdessen ging ihr gesamter Besitz an die Republik Österreich. Auf ihrem einfachen Grab in Hütteldorf steht kein Name. Erzherzogin Erzsi starb 1963 als Genossin Elisabeth Petznek. • Die erste umfassende Biografie zur einzigen Tochter von Kronprinz Rudolf • Von der Thronanwärterin zur Revolutionärin: Wie aus der letzten Prinzessin Österreichs eine Sozialdemokratin wurde • Die Befürworterin moderner feministischer Prinzipien kämpfte für Scheidung und sexuelle Freiheit Julia Schütze #Whisper2Me www.juliaschuetze.at/whisper2me www.styriabooks.at
Feministin seit fünf Jahrzehnten, kritische Sozialdemokratin, Autorin ohne Schulabschluss – Dolly Hüther ist auch mit 89 Jahren neugierig, streitbar und dabei fröhlich. Nun ist ihr sechstes Buch erschienen, darin liest sie ihrer SPD die Leviten. Moderation: UlrikeTimm www.deutschlandfunkkultur.de, Im Gespräch Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Der deutsche Bundestag hat eine neue Präsidentin: Bärbel Bas ist die zweite Sozialdemokratin und die dritte Frau an der Spitze des Parlaments. Sie erzählt uns, wie sie es von der Hauptschule bis in den Bundestag geschafft hat, warum sie Verfechterin von Frauenquoten ist, wie sie die AfD in Schach halten will - und warum sie gelernt hat, zu schweißen.
Die ehemalige Nationalrätin und Winterthurer Schulpräsidentin Chantal Galladé bildet sich momentan zur Lehrerin weiter. Wo sieht die alleinerziehende Mutter die grössten Herausforderungen im Schulalltag und wo steht sie im Leben abseits von Beruf und Karriere? Als SP-Nationalrätin setzte Chantal Galladé jahrelang Akzente als Bildungs- und Familienpolitikerin. 2018 trat sie aus der grossen Kammer zurück und wurde Schulpräsidentin in Winterthur. Obwohl sich die Erziehungswissenschafterin in Bundesbern als hartnäckige Sozialdemokratin profilierte, trat sie kurze Zeit später aus der SP aus und wechselte zu den Grünliberalen. Im Gespräch mit Dominic Dillier erzählt die 48-jährige Galladé, warum sie schon als Kind politisch engagiert war, weshalb sie als stillende Mutter im Bundeshaus zur Vorreiterin wurde und wie sie heute Familie und Beruf vereinbart.
Autor: Verenkotte, Clemens Sendung: Europa heute Hören bis: 19.01.2038 04:14
"Sind wir Frauen der Emanzipation homosexual - nun, dann lasse man uns doch! Dann sind wir es doch mit gutem Recht." Mit dieser klaren Ansage nahm die Feministin Johanna Elberskirchen im Jahr 1904 den Kampf gegen das Schweigen über die Liebe zwischen Frauen auf. Ein solch offenes Bekenntnis war zu einer Zeit, in der weibliches Begehren jeder Art noch ein großes Tabuthema war, äußerst ungewöhnlich. Wer war die Frau, die so selbstbewusst zu ihrer Liebe zu und Lust auf Frauen stand? Johanna Elberskirchen war nie eine Frau gewesen, die sich fromm in die vorgezeichneten Bahnen fügte. Als Tochter eines Kleinkaufmanns erkämpfte sie sich zunächst einen Abschluss auf der höheren Töchterschule, ging dann auf Lehr- und Wanderjahre und schließlich zum Studium nach Bern. Sie wurde Frauenrechtlerin, Sozialdemokratin und Aktivistin für die Belange homosexueller Frauen. Liebe fand sie auch - in der Person der Medizinstudentin Anna Eysoldt. Bis die beiden zusammenleben konnten, sollten jedoch noch einige Hürden zu überwinden sein. Welche was waren und was die Schweizer Justiz damit zu tun hat? Lasst euch überraschen! Natürlich werfen wir in dieser Folge auch einen Blick in Johanna Elberskirchens Schriften. Immerhin befanden sich darunter so schlagkräftige Titel wie: "Was hat der Mann aus Weib, Kind und sich gemacht? Revolution und Erlösung des Weibes; eine Abrechnung mit dem Mann - ein Wegweiser in die Zukunft!", aus dem das Titelzitat dieser Folge entnommen ist. Und Johanna Elberskirchen wäre nicht sie selbst gewesen, wenn ihr bewegtes Leben nicht auch ein bewegtes Ende genommen hätte. Am Schluss wird es also noch eine kleine Räuberpostille geben. Literatur zur Folge (Auswahl): Christiane Leidinger: Keine Tochter aus gutem Hause. Johanna Elberskirchen (1864-1943), Konstanz 2008. Johanna Elberskirchen: Die Prostitution des Mannes - auch eine Bergpredigt, auch eine Frauenlektüre, Zürich 1896. Johanna Elberskirchen: Was hat der Mann aus Weib, Kind und sich gemacht? Revolution und Erlösung des Weibes; eine Abrechnung mit dem Mann - ein Wegweiser in die Zukunft! Berlin 1904. *** Übrigens: Ab sofort könnt ihr die Frauen von damals auch unterstützen! Bei Steady gibt es vier verschiedenen Abomodelle - und wer lieber einmalig etwas in den Hut werfen möchten, kann das jetzt auf Ko-Fi tun. Ihr unterstützt mich damit bei den Hosting-Kosten, der Literaturbeschaffung und der technischen Infrastruktur. *** . #frauengeschichte #frauen #lgbtq #lesbengeschichte #neueregeschichte #kaiserreich #weimarerrepublik #deutschland #homosexualität
In der 20. Folge von „Der Baas trifft“ geht es sehr fröhlich und sehr ernst zu. Klaudia Zepuntke spricht mit hörbarer Freude über ihre Aufgaben als Bürgermeisterin der Stadt, über die vielen Düsseldorferinnen und Düsseldorfer, die sich im Ehrenamt engagieren, und den aktuellen Höhenflug ihrer Partei. Sehr ernst wird die Diskussion mit Baas Wolfgang Rolshoven und Moderator Christian Herrendorf, wenn die Sozialdemokratin über die Probleme der Menschen auf dem Worringer Platz spricht und die fehlenden stationären Pflegeplätze in Düsseldorf. Klaudia Zepuntke ist in Düsseldorf geboren und lebt in Düsseltal. Die Gemeindeschwester ist seit Mitte der 90er in der Politik aktiv, gehört seit 2009 dem Stadtrat an und ist seit sieben Jahren eine der Stellvertreterinnen des Oberbürgermeisters.
Ist Angela Merkel eine Feministin? Eigentlich eine Sozialdemokratin? Was ist ihr politisches Erbe? Und wie beeinflussen 16 Jahre Kanzlerschaft Merkel die Wahl ihres Nachfolgers? Ein Rückblick in die Zukunft.
In Niedersachsen gibt es insgesamt zurzeit drei Landrätinnen – eine davon ist Astrid Klinkert-Kittel. Sie steht an der Spitze des Landkreises Northeim und dort will sie auch in den kommenden fünf Jahren bleiben. Um dieses Ziel zu erreichen, muss sich die 58-jährige Sozialdemokratin aber erst einmal bei der Kommunalwahl im September durchsetzen. Während die meisten Menschen also bald in den Sommerurlaub starten, ist für die gebürtige Kasselerin und ehemalige Bürgermeisterin des ...
Wir feiern eine Premiere! In dieser Folge haben wir zum ersten Mal mit einer Sozialdemokratin gesprochen! Dieses Gespräch war ein emotionales auf und ab: wir haben zusammen gelacht, nachgedacht und über ernste Themen geredet. Sawsan Chebli ist Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales in der Berliner Senatskanzlei. Mit ihrem letzten Move, bei dem sie gegen ihren aktuellen Chef um die Kandidatur für den Bundestag gekämpft hat, hat sie uns einfach gecatched. Wir wollten wissen, was diese mutige Frau sonst noch so beschäftigt. Wir haben über männliche Förderer, Umgang mit Shitstorms, Gerhardt Schröder und Lippenstifte geredet. Außerdem hat Sawsan an alle Frauen einen Tipp, den wir einfach verschriftlichen mussten: „Es klingt wie eine leere Floskel: aber glaubt an Euch. Und wenn ihr nicht weiter kommt, sucht euch Leute, die euch mitziehen. Es gibt immer Menschen, an die ihr euch wenden könnt. Wartet nicht darauf, dass euch jemand fragt.“ Danke für deine Zeit und deine Inspiration Sawsan!
Im fünften Teil unserer Miniserie erzählt Adelheid Popp von ihren politischen Anfangsjahren. Sie erzählt offen von dem Antisemitismus ihrer Jugendjahre, ihrem Konflikt mit der Religion und ihren ersten Schritten als Sozialdemokratin. Im Anschluss an dieses Textstück liefern wir eine historische Kontextualisierung mit Adina Frey zu Adelheid Popps Antisemitismus. Für diese Miniserie überlassen wir das Mikrofon sechs Frauen, die sich tagtäglich für Frauenrechte und Feminismus engagieren. Die fünfte Folge liest Laura Viktoria Spielman. Viktoria Spielmann ist Gemeinderätin und Landtagsabgeordnete der Grünen Wien und Sprecherin der Grünen Frauen Wien. Mit freundlicher Genehmigung des Picus Verlags. Artwork von Nastaran Nazari. Der Podcast Sagenhaft ist kostenlos und soll es auch bleiben. Wer uns gerne hört und uns freiwillig finanziell unterstützen möchte, kann das hier tun: https://steadyhq.com/sagenhaft Kontakt: Folge uns auf Facebook und Instagram unter @sagenhaftderpodcast oder schreib uns eine Mail an sagenhaftderpodcast@gmail.com Website: www.sagenhaftderpodcast.com
Zum internationalen Frauenkampftag lesen wir aus Adelheid Popps "Jugend einer Arbeiterin". Adelheid Popp war eine österreichische Frauenrechtlerin, Sozialdemokratin und eine der ersten weiblichen Abgeordneten im Nationalrat. In "Jugend einer Arbeiterin" schildert sie ihr Heranwachsen im Arbeitermilieu des K. u. K. Wiens. In der ersten Folge erzählt sie von ihrem gewalttätigen Vater, den wenigen ihr vergönnten Schuljahren und der unzuverlässigen Mildtätigkeit der Reichen. Für diese Miniserie überlassen wir das Mikrofon sechs Frauen, die sich tagtäglich für Frauenrechte und Feminismus engagieren. Die erste Folge liest Mireille Ngosso - Ärztin, Abgeordnete zum Gemeinderat und Co-Organisatorin der #BlackLivesMatter-Bewegung in Österreich. Mit freundlicher Genehmigung des Picus Verlags. Artwork von Nastaran Nazari. Der Podcast Sagenhaft ist kostenlos und soll es auch bleiben. Wer uns gerne hört und uns freiwillig finanziell unterstützen möchte, kann das hier tun: https://steadyhq.com/sagenhaft Kontakt: Folge uns auf Facebook und Instagram unter @sagenhaftderpodcast oder schreib uns eine Mail an sagenhaftderpodcast@gmail.com Website: www.sagenhaftderpodcast.com
In unserem Gespräch gibt Verena Hubertz folgenden Satz von sich: „Ich bin ja nicht irgendwo um im Mainstream mitzuschwimmen, sondern ich bin ein Mensch mit Dingen, die ich gerne mache, mit Überzeugungen, die ich habe und da bin ich dann auch mal gerne nicht in der Mehrheit.“ Das spiegelt sich dann auch direkt in Ihrem bisherigen Lebensweg wider. Als junge Sozialdemokratin verschlägt es sie nach einem Bachelor Studium im Bereich BWL zum Master-Studium an die PrivatUniversität WHU nach Vallendar. Mit einem Studentenjob bei Burger King und einem Darlehen von der örtlichen Sparkasse finanziert sie sich die Studiengebühren und entdeckt an der WHU die Freude am Unternehmertum. Das führt schließlich dazu, dass sie sich mit Ihrer Mitgründerin Mengting Gao auf den Weg nach Berlin begibt, um in der Gründerszene eine von wenigen Gründerinnen in Deutschland zu werden und eine Rezepte-App namens Kitchen Stories herauszubringen. Oft wird sie dabei, in den 6 bis 7 Jahren der Unternehmensaufbau-Phase, unterschätzt. Abgehalten hat es sie dennoch nicht von Ihrem Weg und im Ergebnis hat Kitchen Stories heute 50 Mitarbeiter, 20 Millionen Nutzer sowie einen renommierten Investor in Bosch Siemens Hausgeräte gewonnen. Am Gründerinnen-Zenit angelangt und finanziell, durch den Verkauf einiger Anteile, abgesichert könnte sich Verena Gedanken über ein ruhigeres Leben machen. Aber das ist nicht in ihrer DNA. Stattdessen entscheidet sie sich dafür wieder bei null anzufangen und in Ihrem Heimatort Trier für die SPD als Bundestagskandidatin anzutreten. Wieder ist sie damit in einem Bereich unterwegs, in dem sich nur wenige Frauen tummeln und vieles neu erlernt werden muss. Die langen Arbeitstage sind mit Wahlkampfarbeit gefüllt und es gilt sich vorzubereiten für die verantwortungsvolle Aufgabe im Bundestag, und zwar die Lebensumstände vieler Bürger und Bürgerinnen gerechter und solidarischer zu gestalten. An Ideen hierfür mangelt es Verena nicht: Sie spricht über Anpassungen des Mindestlohnes, bessere Rahmenbedingungen für Gründerinnen und insgesamt einen optimistischeren Ausblick in die Zukunft, den sie im Augenblick in der Parteienlandschaft und Politik vermisst. Mehr über Ihren Wahlkampf findet Ihr jeden Freitag in Ihrem Video Tagebuch namens Verenas Woche auf Instagram oder Facebook oder auf www.verena-hubertz.de
Sie wurde bei den Kommunalwahlen 2019 in Mainz-Hechtsheim zur Ortsvorsteherin gewählt und für viele war das eine ziemliche Überraschung! Nicht nur weil somit das erste mal seit langem eine Sozialdemokratin in dem sonst eher konservativen Stadtteil gewonnen hat, sondern auch aus anderen Gründen, welche im Laufe dieser Podcast Folge deutlich werden. Mit Nadine spricht Tatiana Herda Muñoz außerdem über ihre Visionen für Hechtsheim, das Rollenverständnis einer Politiker*in und innovative Kommunikation, die generationenübergreifend zu mehr Verständnis, Mut und Beteiligung führen soll. Sie möchte vorleben, dass man Dinge bewegen kann, trotz immer wiederkehrenden Hürden und Glaswänden!
Kämpferin für Frauen, Frieden, FreiheitClara Zetkin wurde 1857 als Clara Eißner in Wiederau in Sachsen geboren und wurde schon als Kind durch ihre Mutter für die Rechte von Frauen sensibilisiert. Aber Clara interessierte sich auch darüber hinaus insgesamt für Politik und im Besonderen für die Missstände der Arbeiter in Deutschland, die sich nach der Industriellen Revolution in Deutschland und ganz Europa zunehmend in Arbeiterverbänden und -parteien zu organisieren begannen. Clara machte den Mund auf und eckte damit auch an, was ihr aber egal war. (Ihr haben wir es übrigens zu verdanken, dass es der Internationale Frauentag gefeiert wird.) Clara war zunächst Sozialdemokratin, wurde im Zuge der Sozialistengesetze vertrieben, kehrte zurück, leitete die Frauenzeitschrift „Gleichheit“, freundete sich mit Rosa Luxemburg an und wurde schließlich Mitglied der KPD. Kurz vor ihrem Tod, zu Zeiten der Weimarer Republik hatte sie im Reichstag das Amt der Alterspräsidentin inne. Das Aufkommen der Nazis brach ihr nicht nur das Herz, sondern schwächte zudem ihren Gesundheitszustand, um den es ohnehin nicht besonders gut stand. Clara Zetkin starb 1933 nahe Moskau – ihre Urne ist sogar am Kreml beigesetzt, was ihre Bedeutung insbesondere in den ehemaligen Ostblockstaaten erklärt. Es gibt noch so viel mehr über Claras Wirken zu sagen, aber am besten ihr hört einfach rein in diese Folge von Starke Frauen. Ihr werdet staunen! See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.
Als eine der ersten Frauen hat Emmy Freundlich die sozialdemokratische Partei im Parlament vertreten. Besonders eingesetzt hat sie sich bei den Konsumgenossenschaften und im internationalen Netzwerk der Sozialdemokraten. Wir haben mit Roswitha Strommer, die eine Biografie über Emmy Freundlich verfasst hat, über die tatkräftige Sozialdemokratin gesprochen.
Clever Girls – rebellisch, feministisch, wegweisend | rbbKultur
Louise Schroeder stand als Oberbürgermeisterin in Nachkriegsberlin vor gewaltigen Aufgaben: Die Stadt liegt in Trümmern, die Bevölkerung hungert. Dazu kommt ab 1948 die Blockade der Westsektoren. Mit Einsatz und Herzlichkeit verdient sich die Sozialdemokratin bei der Bevölkerung den Titel "Königin Louise" – und die Ehrenbürgerschaft. Mit unseren Studiogästen Carola von Braun (FPD) und Anne Helm (LINKE) sprechen wir über ihre Erfahrungen in der Kommunalpolitik und darüber ob Louise Schroeder zum Role Model für Politikerinnen heute taugt.
Das letzte Mal, als jemand mit Winti-Bezug im Präsidium der SP Schweiz sass war 1922 unter dem gebürtigen Tössemer Emil Klöti. Jetzt könnte aber eine Sozialdemokratin aus der Eulachstadt Teil des ersten Co-Präsidiums in der Geschichte der Partei werden. Florian Sieber hat mit Mattea Meyer über ihre Doppelkandidatur mit Cedric Wermuth, über die Frauenbewegung und über die Zukunft der SP Schweiz gesprochen.
Zwölfzweiundzwanzig - Das Gespräch am Wochenende mit Sabina Matthay | Inforadio
Die Potsdamerin Klara Geywitz scheiterte zusammen mit Finanzminister Olaf Scholz bei der Wahl um den Vorsitz der SPD. Nun soll die Sozialdemokratin an der Neuausrichtung der Partei mitarbeiten. Welche neue Strategien sieht sie für die alte Arbeiterpartei?
Der 13. Dezember 1919: die Geburtsstunde der Arbeiterwohlfahrt - einem der ältesten Wohlfahrtsverbände in Deutschland. Marie Juchacz, Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin, gibt den Anstoß zur Gründung der Organisation.
Eva Maltschnig ist Vorsitzende der vermutlich kritischsten SPÖ-Fraktion, der Sektion 8. Wie balanciert sie Zustimmung und Kritik? Warum arbeitet sie trotz des starken Gegenwinds aus der eigenen Partei an einer Verbesserung der SPÖ? Im Gespräch mit Philipp Weritz über Leidensfähigkeit, innerparteiliches Feilschen und wie die Coups der Sektion 8 entstanden. NGO in der Partei „Es bringt nichts, wenn alle kritischen Leute sich aus der SPÖ entfernen. Man muss sich wo sammeln“, sagt Maltschnig. Es geht um die Möglichkeit, Frust und manchmal auch Wut zu bündeln und konstruktiv zu nutzen. Das war der Gründergedanken im Jahr 2007, den auch der ehemalige Vorsitzende Niki Kowall hatte: Mehr Mitbestimmung an Strukturen und Inhalten durch die Basis. Ihre Arbeit beschreibt Maltschnig als „sozialdemokratische NGO“: Ein klassischer Teil der Partei als Sektion, im Denken und Handeln aber eine NGO. Die SPÖ ist nach wie vor eine der wenigen sozialdemokratischen Parteien, die ihre Parteivorsitzenden nicht direkt wählt, sondern über einen Parteitag. „Das muss nicht so sein. Wenn Parteivorsitzende in Urwahlen durch die Mitglieder gewählt werden, ist klar, wie viel Rückhalt eine Person wirklich hat“, meint Maltschnig. Ein Grund, warum Personaldebatten in der SPÖ nach Wahlverlusten immer nach dem gleichen Muster ablaufen. „Beim Inhalt bin ich immer wieder erstaunt, wie viel sich da gestalten lässt. Aber an den Strukturen beißen wir uns die Zähne aus“. Freundschaft! Mit Widerstand Wie können es sich die Mitglieder der Sektion Acht leisten, immer wieder gegen die Parteilinie zu stimmen? Oder sogar aktiv gegen die Parteispitze zu arbeiten? Ein Coup gelang vor ein paar Jahren mit dem Verbot des kleinen Glücksspiels. „Wir können uns das leisten, weil wir alle normale Jobs haben. Wir verdienen unser Geld nicht mit Mandaten und bewerben uns auch gar nicht dafür, denn damit starten die Abhängigkeiten“. Einmal die Woche trifft man sich und nach dem „gemeinsamen Schimpfen“ werde inhaltlich diskutiert. Ehrenamtliches Arbeiten befreie von Packeleien und für die eigenen Kampagnen findet sich immer Geld, sagt sie. „Schwieriger zu finden sind eher die Ideen“. Warum widmet sich Eva Maltschnig sich trotz dem starken Gegenwind, trotz dem Widerstand der Parteispitze und Kollegen immer noch dem Projekt SPÖ reformieren? „Jeder braucht ein Hobby“. Trocken formuliert, merkt man Maltschnig die zutiefst überzeugte Sozialdemokratin an. Trotz, oder vielleicht gerade wegen der Kritik, die sie mal lauter, mal leiser übt: „Ich glaube nicht, dass die SPÖ für alle das Richtige ist. Da braucht man eine gewisse Leidensfähigkeit“. Mehr Größenwahn wagen Was würde sie anders machen, wenn sie heute von Null starten würde? „Ein bisschen mehr Größenwahn. Wir bereiten uns immer sehr gut vor, weil wir uns manchmal auch fürchten, vor dem was als Antwort kommen könnte“. Die Erfahrung habe aber gezeigt, dass die Furcht ein wichtiger Indikator ist: „Vor den Projekten wo ich mich am meisten gefürchtet habe, meistens die lustigsten und im Nachhinein auch die wichtigsten sind“. Das reicht von einer Fake-Kampagne für eine echt demokratische Vorsitzwahl bis zu „Nein heißt Nein“ Aktion zur Reform des Sexualstrafrechts. Auch der Gedanke, als SPÖ-Thinktank die 130 Jahre alte Partei von innen zu reformieren, kann in die Kategorie Größenwahn gesteckt werden. Woher der Glaube daran? Bei der Gründung 2007 habe es geheißen „in zehn Jahren wissen wir, ob es möglich ist. Jetzt weiß ich immer noch nicht ob das möglich ist“, sagt Maltschnig. „Manchmal habe ich den Verdacht, dass es uns gelingt, mit der SPÖ was zu bewegen. Manchmal sieht es wieder irrsinnig trist aus“.
Worüber ist Andrea Nahles am Ende wirklich gestürzt? Warum hat ausgerechnet sie, die Sozialdemokratin mit Leib und Seele, es nicht geschafft? Hören Sie im neuen Podcast, wieso die Partei jetzt keine Chance hat und genau das ihr großer Vorteil ist. ANZEIGE Stimmenfang wird Ihnen heute wieder von der Vereinigten Lohnsteuerhilfe e.V. - der VLH - präsentiert. Mit einer Million Mitgliedern und rund 3.000 Beratungsstellen bundesweit ist die VLH Marktführer und damit Deutschlands größter Lohnsteuerhilfeverein, der Ihnen wichtige Steuervorteile sichert. Unsere Hörer sparen sich jetzt die Aufnahmegebühr – dafür das Stichwort „Podcast“ beim Beratungstermin angeben. Zu gewinnen gibt es auch etwas! 2.019 Euro für einen Extra-Wunsch – einfach auf www.dankevlh.de klicken und mitmachen. Sie haben Themenvorschläge oder Feedback zu unserem Podcast? Sprechen Sie auf unsere Mailbox oder schicken Sie uns eine Sprachnachricht per WhatsApp – beides unter der Nummer +49 40 38080 400. Sie können uns auch E-Mail an stimmenfang@spiegel.de schicken. Eine Übersicht aller bisherigen Stimmenfang-Episoden finden Sie hier: http://www.spiegel.de/thema/stimmenfang_podcast/
Simone Lange ist seit 2017 Oberbürgermeisterin von Flensburg. Die ausgebildete Polizistin hat im April 2018 gegen Andrea Nahles für den SPD-Vorsitz kandidiert. Sie ist seit 2003 Mitglied der Partei und wurde 2012 Landtagsabgeordnete in Schleswig-Holstein. Simone wurde in der DDR geboren und ist in Thüringen aufgewachsen. Wie sie diese Zeit politisch geprägt hat und was sie davon mit nach Norddeutschland genommen hat, erzählt die Sozialdemokratin im Interview. Warum wollte sie nach dem Abi Polizistin werden? Wofür ist die Polizei da? Was hat sie in dem Beruf gelernt und für die politische Arbeit mitgenommen? Wie ist das mit dem Korpsgeist unter Polizisten? Welche Haltungen hat sie bei den Themen innere Sicherheit und Drogenpolitik? Wir sprechen darüber, warum sie 2003, zu Beginn der Agenda-2010-Phase, in die SPD eingetreten ist. Warum nicht Grün oder links? Wieso wollte sie 2012 in den Landtag von Schleswig-Holstein und warum hat sie es sogar geschafft? Und wie wird man überhaupt Oberbürgermeisterin von Flensburg? Was sind dort ihre Aufgaben? Wie geht's der Stadt? Nach dem ausführlichen Einstieg geht's um Simones Kandidatur für das Amt der SPD-Parteivorsitzenden. Warum wollte sie Andrea Nahles nicht einfach gewinnen lassen? Gab es nach der Verkündung der Bewerbung böse Stimmen aus der SPD-Zentrale? Warum gab es kein Duell im Vorfeld? Hat sie wirklich eine SMS von Nahles an die BILD-Zeitung geleaked? Welche politischen Vorstellungen hat sie mit ihrer Kandidatur verbunden? Warum war ihre Rede auf dem Parteitag nur so kurz? Warum soll die SPD nicht glaubwürdig sein? Wofür müssen sich Sozialdemokraten entschuldigen? Wieso müssen wir uns von der "Zahlensklaverei" befreien? Was, wenn es geklappt hätte? Wie muss aus ihrer Sicht die SPD erneuert werden? Simone erklärt außerdem, warum sie dem bedingungslosen Grundeinkommen nicht abgeneigt ist, was für sie die "Flüchtlingsfrage" bedeutet, was sie unter Friedenspolitik versteht und wie sie Sahra Wagenknechts Idee einer "linken Sammelbewegung" findet. Das und vieles mehr in Folge 372 - wir haben sie am 10. Juli 2018 im "ocelot, bookstore" in der Berliner Brunnenstraße aufgenommen. Bitte unterstützt unsere Arbeit finanziell: Tilo Jung IBAN: DE36700222000072410386 BIC: FDDODEMMXXX Verwendungszweck: Jung & Naiv PayPal ► http://www.paypal.me/JungNaiv
In der dritten Folge spricht die Bundesjustizministerin mit ZEITmagazin-Chefredakteur Christoph Amend und ZEIT-ONLINE-Chefredakteur Jochen Wegner über ihre Identitäten als Deutsche und Britin, Politikerin und Richterin, Feministin und Sozialdemokratin, Mutter, Triererin und Rock-'n'-Roll-Tänzerin. Sie ist der Shootingstar der SPD: 2013 erstmals in den Bundestag gewählt, 2015 Generalsekretärin, 2017 Familienministerin und kurz darauf zusätzlich Arbeitsministerin, seit 2018 Justizministerin. Zuvor war sie Richterin und Anwältin und sagt: "Mein Traumjob ist Bundestagspräsidentin." Im Podcast erzählt sie von ihrer deutsch-britischen Familie, warum sie lange dachte, sie selbst sei nur gut für die zweite Reihe – und verrät ihr Geheimnis im Umgang mit "grumpy men", ob jung oder alt. Kurz nachdem noch ihr Lieblingslied "Poison" von Alice Cooper gesungen wird, beendet Katarina Barley nach 3 Stunden und 28 Minuten das Gespräch. Das kann bei “Alles gesagt?” nämlich nur der Gast. Shownotes: 00:07:00 Unser Leben mit dem Datenschutz 00:34:00 Die Geschichte von Katarina Barleys Familie 00:44:00 Einwanderung 00:56:00 Die Richterin Barley 01:08:00 Komplizierte Männer 01:29:00 Die Feministin Barley 01:41:00 Die Ministerin Barley 02:02:00 Die Mutter Barley 02:27:00 Die SPD 02:35:00 Barleys Zeit als Jurastudentin in Marburg 02:50:00 Berufswunsch Journalistin 02:58:00 Barleys Berufsberatung 03:01:00 SPD, Teil 2 03:15:00 Die Rock-'n'-Roll-Tänzerin Barley 03:18:00 Die Britin Barley über die britische Monarchie 03:23:00 Was die deutsche Politik vom Brexit lernen kann 03:24:00 Ein Lied für Barley
"Es ist die Krönung meiner politischen Laufbahn" - Annemarie Renger kommentiert ihre Wahl zur BundstagspräsidentinMit Politik ist sie groß geworden – und das im doppelten Sinne. Denn Annemarie Renger stammte aus einer Familie mit sozialdemokratischer Tradition und Bindungen, die bis zu Paul Löbe reichten. Insofern kann man sagen, dass ihr ein Weg in die politische Karriere mit in die Wiege gelegt worden war. Und ihre Mitarbeit beim SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher war schließlich das Sprungbrett zu einer Position im Staate, die die „Stuttgarter Zeitung“ am 7. Dezember 1972 zu folgender Überschrift eines ihrer Artikel verleitete: „Eine Frau als zweiter Mann im Staat“. Gemeint war der Vorschlag der SPD-Fraktion, Annemarie Renger zur neuen Bundestagspräsidentin zu wählen. Ein völliges Novum in der Geschichte des deutschen Parlamentarismus. Eine Frau an der Spitze des Parlamentes, die bis dato nur den männlichen Abgeordneten vorbehalten blieb! Eine Frau kämpft für das Selbstbewusstsein der Frauen Doch der Weg in eines der höchsten Staatsämter, die die Bundesrepublik zu bieten hatte, führte sie über viele Stationen des Bonner Polit-Zirkus. In den Bundestag wurde Annemarie Renger im September 1953 gewählt – sie gehörte ihm bis 1990 an. Eine der damals wenigen Frauen, die sich in die Politik wagten, Frauen, die damals im Deutschen Bundestag in einer nicht allzu großer Anzahl vertreten waren. Renger war unter anderem Vorsitzende des Bundesfrauenausschusses der SPD. In ihren Memoiren erinnert sie sich an diese Zeit: „Unsere Konzeption im Bundes-Frauenausschuss war, den gesellschaftlichen Veränderungsprozess der Frau Männern und Frauen bewusst zu machen, das Selbstbewusstsein der Frauen zu stärken und sie zur politischen Mitarbeit zu gewinnen.“ Eine beispiellose Karriere Und in der Tat: Annemarie Renger ging mit gutem Beispiel voran. So etwa 1969 – auf Vorschlag von Heinz Frehsee wurde sie als erste Frau im Kreis der vier parlamentarischen Geschäftsführer der Fraktion gewählt. Und das Ende der Karriereleiter war noch nicht erreicht. Als die SPD bei den Bundestagswahlen 1972 größte Fraktion wurde, sollte sie auch den Bundestagspräsidenten stellen – so ein ungeschriebenes Gesetz noch aus Weimarer Zeit. Nach dem Willen der SPD sollte es diesmal eine Frau werden. Annemarie Renger erinnert sich: „Es gab immer einen Streit, wer nun der erste war, der dies erklärt hatte. Gustav Heinemann und Herbert Wehner wollten das ‚Erstgeburtsrecht’ für sich in Anspruch nehmen.“ Zwei Kandidatinnen wurden für den Posten auserkoren: Annemarie Renger und die Wunschkandidatin von Wehner - Marie Schlei. Letztere verzichtete jedoch bald auf ihre Nominierung, so dass der Wahl Rengers nichts mehr im Wege stand. Ein typischer Kommentar von Wehner: „Dann werden wir das wohl machen müssen.“ Am 13. Dezember 1972 war es so weit: Annemarie Renger wurde als erste Frau und als erste Sozialdemokratin zur Präsidentin des Deutschen Bundestages gewählt. Die Presse kommentierte es mit Schlagzeilen wie: „Der erste weibliche zweite Mann im Staat“ („Frankfurter Rundschau“, 13.12.1972) oder „Die Wiedergutmachung des Männerparlaments“ („Süddeutsche Zeitung“, 14. 12.1972). DW-Redakteur Hans Wendt sprach am 13. Dezember 1972 mit Annemarie Renger und befragte sie zu ihrer politischen Karriere. Andreas Zemke Redaktion: Diana Redlich