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Männer, die auf Videos starren | Trashfilme, schlechte Musik und grottige Games
Fast acht Jahre lang sind wir um eins der offensichtlichsten Themenfelder für einen Trashfilm-Podcast herumgetänzelt: Den Ninjafilm. Doch wo soll man dort auch anfangen? Bei den Ninjafilmen von Cannon-Films oder in Japan, dem Heimatland der Schattenkrieger? Wir haben uns dann doch entscheiden, ganz vorne anzufangen - bei unseren Anfängen. Als der Niedergang der VHS begann, plünderten wir nämlich zahlreiche Videotheken und Flohmärkte auf der Suche nach filmischen Verbrechen. Ein Griff in eine Filmkiste sollte sich dabei als besonders fatal erweisen. Commodore Schmidlabb zog "Ninja Operation 6: Champion on Fire" hervor und die Welt der drei Filmfreunde war fortan eine andere. Schuld daran war auch der Hauptdarsteller, Richard Harrison. Gesegnet mit einem ergrauten Schnurrbart und dem Charisma eines Telefonbuchs vom letzten Jahr erscheint er nicht als die Idealbesetzung eines Ninjameisters. Das juckte den "Ed Wood" von Asien, Godfrey Ho, aber nicht die Bohne. Mit der Aussicht auf fette Profite machte er Harrison zum Posterboy des Ninjafilms und verwendete ihn in Dutzenden Streifen, obwohl der alternde Schauspieler laut eigener Aussage nur für zwei Filme vor der Kamera stand. Richard Harrison in den Fängen des Ed Wood von AsienKlingt alles verwirrend? Es guckt sich sogar noch schlimmer. Damit Ho auf die normalen 90 Minuten Spieldauer kam, musste er das mit westlichen Laiendarstellern gedrehte Ninjamaterial mit Aufnahmen aus Taiwanesischen Produktionen ergänzen. Ob es sich dabei um ein Familiendrama, eine Spukstory oder eine Gangster-Geschichte handelte, war dem Regisseur egal. Mit viel "Fantasie" konnte er aus jedem Ausgangsmaterial einen Ninjafilm machen... und Richie Harrison mittendrin (ob er wollte oder nicht). So ist es nicht verwunderlich, dass Harrison die gefrankensteinten Filme für den Niedergang seiner Filmkarriere verantwortlich macht. Wir sagen: Die wahnwitzigen Streifen haben ihn in den Augen der B-Movie-Fans weltweit unsterblich gemacht. Wenn ihr noch keine Fans vom ollen Richie seid, empfehlen wir euch, den Hörer des Garfield-Telefons abzuheben und die Herausforderung der Ninja anzunehmen. ---------- So könnt ihr uns kontaktieren und unterstützen! Kontaktseite: https://www.mdavs.de/kontakt/ Twitter: @MdaVs_Podcast Facebook: www.facebook.com/TrashOMeter Mail: MdaVs-Podcast@hotmail.com Gastbeiträge einreichen: https://www.speakpipe.com/MdaVs Podcast unterstützen: https://ko-fi.com/mdavs https://steadyhq.com/de/mdavs/about ---------- JETZT AUCH BEI DISCORD! Einladungslink für die ersten fünf Hörerinnen und Hörer: https://discord.gg/VwR2m7R2jq
Literatur wird Oper: Lorin Maazel „1984“ – von Evelyn Müller und Marcus Weible Evelyn Müller und Marcus Weible stellen Werke aus verschiedenen Literaturgattungen und ihre musikdramaturgische Umsetzung in der Welt der Oper vor. (Hördauer ca. 16 Minuten) "Ein Buch als geistige Waffe: Orwell hat unser politisches Bewusstsein so nachhaltig geprägt, dass sein Roman zu einer sich selbst verhindernden Prophezeiung geworden ist; er leistet einen entscheidenden Beitrag, zu verhindern, dass das, was er beschreibt, über uns kommen kan.“ (Daniel Kehlmann: „Nachwort zu George Orwell“, 2017) "Orwells geniale Vision: die Aktualität heutiger sozialer Probleme, die angesprochen werden, die "objektive" Intensität, die Orwell in den dramatischen Momenten kreiert, und vor allem die herzzerreißende Liebesgeschichte zwischen den zwei Hauptfiguren, Julia und Winston. Ein ideales Ausgangsmaterial für eine Oper." (Lorin Maazel, 2005) Marcus Weible, geboren 1968 in München. Nach Abitur und Bundeswehr habe ich Geschichte und Rechtswissenschaften in Erlangen und Würzburg studiert. Ich war 15 Jahre als Rechtsanwalt und juristischer Repetitor bei Kern – Nordbayern tätig. In dieser Zeit bereitete ich bundesweit zahlreiche Studenten und Referendare auf das Erste und Zweite Juristische Staatsexamen vor. Mittlerweile lebe ich in Regensburg und gehe dort dem Anwaltsberuf mit Schwerpunkt im Verwaltungsrecht nach. Neben meinem Hobby Geschichte, sind und waren SF und Fantasy meine große Leidenschaft. Ich bin Mitglied des Münchner Fankreises „Die Phantasten“ und betätige mich auf mehreren Literaturseiten als Autor und Rezensent.” Regie und Realisation Uwe Kullnick Wem dieser Beitrag gefallen hat, der mag vielleicht auch diesen. Live Termine in Schwabing - Hörbahn on Stage --- Send in a voice message: https://podcasters.spotify.com/pod/show/hoerbahn/message
Bohnensack Der Natur Fotografie Podcast Landschaftsfotografie Makrofotografie Tierfotografie
Shownotes inkl. Bilder Jan Wegener und Radomir Jakubowski lüften heute ein Geheimnis, dabei geht es um die Tonwert Priorität bei Canon. Außerdem sprechen wir über das Thema der Wahrnehmung in der Fotografie und widmen uns der Thematik Farbgebung und Bildlook und die Unterschiede zwischen Canon, Nikon und Sony. Außerdem erzählt uns Jan, was die Sony A9 III in der Vogelfotografie verändert und ob es der Game Changer für Wildlife Fotografie ist.Wer von euch auch einen neuen NYA-EVO Rucksack kaufen will, der bekommt mit dem Gutscheincode naturebag10 10% Rabatt auf das gesamte Sortiment. Mit dem Discount code naturebag10 unterstützt du Jan und mich, vielen Dank! Hier die Bilder über die wir besprochen haben. Wichtig dabei ist, alles fast 100% Crops. Zum einen ISO 100 Bilder und zum anderen ISO 200 Bilder mit Tonwert Priorität. Natürlich wurde dabei die Helligkeit beim Fotografieren über die Verschlusszeit angepasst, sodass das Ausgangsmaterial gleich ist. In den Fällen wurde sowohl die Belichtung nach unten korrigiert als auch die Lichter um 100 reduziert (ACR) um die Lichter maximal zu retten. Die Tonwert Priorität bei Canon hat also einen Einfluss auf das RAW.
Walter Gilman beginnt sein Studium an der Miskatonic University, und er ist hochmotiviert, die Geheimnisse des Universums zu lüften. Er möchte Mathematik und Okkultismus in Einklang bringen. Wäre da nicht diese Ratte in seinem Zimmer, die ihm den Schlaf raubt. Und der immerwährende Geldmangel. Und sind diese Träume über eine Hexe vielleicht gar keine Träume? Dreams in the Witch House basiert auf der gleichnamigen Geschichte von H.P. Lovecraft, und das Spiel des finnischen Entwicklers und Filmemachers Atom Brain Games macht daraus ein Adventure mit Survival-Elementen - oder ein RPG mit Adventure-Elementen? Und welcher der beiden Diskutanten war davon überfordert? Falko hat sich mit Sascha Strobel ins Abenteuer gestürzt! Dreams in the Witch House Entwickelt von Atom Brain Games Veröffentlicht von Bonus Stage Publishing Jahr: 2023 Steam-Seite Sascha StrobelSein Artikel zum Spiel auf GamersGlobal Timecodes 00:00:00 Einführung 00:02:30 Der Macher und das Ausgangsmaterial von Lovecraft 00:10:00 Das Spiel und seine Mechaniken 00:28:30 Story und Atmosphäre 00:35:40 Rätsel, Figuren und Texte 00:52:00 Fanübersetzung 00:54:30 Verabschiedung Shownotes Buchpodcast-Folge zu H.P. Lovecraft Trailer zur Verfilmung in der Reihe "Masters of Horror" Netter Podcast? Schöne Folge? Mehr davon und vielleicht etwas öfter? Dann gib diesem Podcast gern Sterne oder Bewertungen in der App oder auf der Seite, wo du die Folge gehört hast. Du könntest erwägen, bei Steady ein Abo abzuschließen! Link zum Discord-Server.
Die Herbst-Season schließt mit vielen Highlights und einer großen Abwechslung an Titeln das Jahr 2023 ab. Jujutsu Kaisen Staffel 2 nähert sich seinem Höhepunkt, Spy x Family kehrt mit seiner 2. Staffel zurück und die fehlenden Hälften der Split-Cours von Ancient Magus Bride und Dr. Stone sind endlich da. Lukas hat für sich diese Season einige interessante Titel gefunden: die sonderbare Stimmung aus Migi & Dali scheint Lukas besonders in dieser Jahreszeit zu gefallen und mit dem tollen Charakterdrama Firefighter Daigo versucht er vielleicht ein wenig Symptombekämpfung für seine Hottakes zu betreiben. Julian hingegen ist sehr positiv überrascht von The Vexations of a Shut-In Vampire Princess und der Animationsqualität von Shangri-La Frontier. Girlfriend, Girlfriend wird von 100 Girlfriends dieses Season um ein Vielfaches übertrumpft und Undead Unluck wird seinem Namen gerecht und hat das Pech, von Disney lizenziert worden zu sein. Das große Highlight ist aber der Fantasy-Anime Frieren - Nach dem Ende der Reise. Wenn man die Eckpunkte betrachtet, der Regisseur von Bocchi The Rock, Evan Call als Komponist, ein Opening Song von Yoasobi, vier Episoden am Start auf einmal und dann sogar noch weitere 24 Episoden durchgehend danach, kann man nur von einer Traumadaption von dem ohnehin schon sehr gutem Ausgangsmaterial sprechen. Und in The Eminence in Shadow sollen wir laufen, wenn uns unser Leben lieb ist. Die Raserei hat begonnen. Der Mond ist rot. Uns bleibt keine Zeit mehr.
Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim muss wegen illegaler Preisabsprachen eine Strafe von etwas mehr als zehn Millionen Euro zahlen. Eine Untersuchung habe ergeben, dass sechs Unternehmen - darunter Boehringer - vereinbart hätten, Mindestverkaufspreise für ein wichtiges Ausgangsmaterial krampflösender Medikamente wie Buscopan festzulegen und Quoten zuzuteilen.
Holz ist einer der ältesten Rohstoffe, den die Menschheit nutzt. Als Brennholz war er der erste Energieträger. Er wurde zum Bauen von Hütten genutzt, als Ausgangsmaterial für Löffel, als Grundlage für Möbel. Kaum ein anderer Werkstoff war so vielseitig einsetzbar. Wir sprechen mit Sören Glöckner von der Holzbau Kompetenz Sachsen GmbH über die Wiederentdeckung des Rohstoffs Holz als Baustoff. Und unser Fraktionsvize Georg-Ludwig von Breitenbuch erklärt, warum regional erzeugtes Holz die Königsklasse der Nachhaltigkeit - und welcher Sachse diesen modernen Begriff eigentlich erfunden hat.
Lange ist es her aber hier ergab es einfach nur Sinn. Deshalb sagen wir herzlich willkommen zu einer Doppelfolge! Im Spotlight steht niemand anders als einer der Rising Stars der Horroszene: Mia Goth. In Peal schlüpft sie erneut in die Rolle einer psychisch auffälligen Frau die einen Hand zu Sex und Gewalt zu entwickeln scheint. Nur diesmal in die junge Version der Antagonistin aus dem Vorgängerfilm von Pearl, X. Dieser erfreute sich großer Begeisterung bei Festivalgängern und Kritikern gleichermaßen und überzeugte schon während der Produktion das Studio so sehr, dass aus einem Skript zur Erarbeitung des Charakters von Pearl ein eigenes Drehbuch wurde welches direkt grünes Licht bekam und back-on-back mit X gedreht wurde. Writer und Director fand in Mia offenbar seine Muse, denn zusammen entwickelten sie aus dem Ausgangsmaterial eine Triologie, die mit dem letzten Film Maxxine nächstes Jahr abgeschlossen wird. Wir sind gespannt! Neben dem überraschend charakterlastigen Film Pearl ist Infinity Pool eher in dem Segment “what the fuck was that?” einzusortieren. Visuell packend begleiten wir Mia Goth und Alexander Skarsgård auf einer vermeintlichen Wellnessreise mit deren jeweiligen Partnern, hinter der deutlich mehr steckt als nur ein Pool mit gutem Ausblick. #miagoth #peal #infinitypool #alexanderskarsgard #cinema #movies #daumenkino #podcast #filmpodcast
Sneaker sind hip und meist weiß - aber sind sie auch nachhaltig? Nein, sagt die Buchautorin und SWR-Nachhaltigkeitsexpertin Katarina Schickling in SWR Aktuell: "Sneaker bestehen zum größten Teil aus Kunststoff und damit aus Erdöl und haben damit einen recht hohen Klima-Fußabdruck." Die gesamte weltweite Sneaker-Industrie sei für 1,4 Prozent der globalen Treibhausemissionen verantwortlich. "Zum Vergleich: Alle Flugreisen weltweit sind für 3,5 Prozent aller Emissionen verantwortlich. Wir reden hier also wirklich von einer relevanten Größe." Was auch an den langen Transportwegen liege, weil die meisten Sneaker in China produziert würden. Viele Hersteller würden auf das gestiegene Umweltbewusstsein ihrer Kunden reagieren und recycelte Materialien verwenden. Das sei aber problematisch: "Ausgangsstoff für recyceltes Plastik sind PET-Flaschen. Und es gibt einen sehr guten Weg, sie zu recyceln, nämlich: Daraus wieder neue PET-Flaschen machen. Wenn ich daraus das Ausgangsmaterial für Turnschuhe machen möchte, dann brauche ich dafür sehr viel Energie." Welche Wege es stattdessen gibt, Sneaker zu tragen UND nachhaltig zu handeln, darüber hat Katarina Schickling mit SWR Aktuell-Moderator Sebastian Felser gesprochen.
Wenn wir uns mit dem Thema Metamorphosen und Transformationen beschäftigen, gilt es zwei grundlegende Voraussetzungen in der Zeichnung zu beachten. Die erste ist die Freiheit der Fantasie, die keine Zensur brauchen kann. Darf ich das, soll ich das, kann ich das? Das sind Fragen, die euch nicht beschäftigen sollen. Egal, welche Idee euch ins Hirn oder in den Stift springt, führt diese Idee sofort aus. Das ist eine ungeahnte Quelle von neuen Möglichkeiten, die ihr noch nicht kennt. Es ist wichtig, dass ihr euch diese Freiheit in jedem Augenblick des Gestaltens zugesteht. Dass ihr euch bewusstwerdet, dass sie Teil des Konzeptes für die fantasievollen Neugebilde ist, die dieses Thema so reizvoll machen. Die zweite, genauso grundangelegte Tatsache in diesem Thema ist, dass jede Zeichnung geheimnisvoll ist. Da wir unsere Einfälle vorher nicht kennen – und selbst wenn wir vielleicht schon eine Idee dazu haben, schwingt immer das Geheimnisvolle mit, das Unerklärbare. Diese Art von Geheimnis setzt eben die Freiheit voraus, von der ich zuvor gesprochen habe. Diese beiden Begriffe, eure Freiheit in der Fantasie und im Augenblick und das damit verbundene Geheimnis, das sich darin offenbart, sind für die kommenden Impulse unbedingt zu respektieren und hoch einzuschätzen. Sie sind das Ausgangsmaterial, eure innere Einstellung zum Thema.
In dieser Spezialausgabe erkläre ich, was das Metaverse ist. Dazu nehme ich Snow Crash als Ausgangsmaterial und übertrage es auf die heutige Zeit. Die Erklärung dauert drei Minuten. Danach beantworte ich 10 Fragen zum Metaverse.
Nurdles sind kleine Plastikpellets, wenige Millimeter im Durchmesser, die als Ausgangsmaterial für verschiedenste Plastikprodukte dienen. Berechnungen zufolge sind diese linsengroßen Kunststoffteilchen mit insgesamt 230.000 Tonnen pro Jahr die zweitgrößte Quelle für Mikroplastik in den Weltmeeren - gleich nach Reifenabrieb.
Klangdomkonzert (binaurale Version) unter Klang-Regie von Götz Dipper [17.12.2020] Daniel Blinkhorns Komposition wildflower entstand im Jahr 2014. Bevor Blinkhorn als Gastkünstler ans ZKM kam, unternahm er eine ausgedehnte Reise nach Spitzbergen im Nordpolarmeer. Er brachte von dieser Reise eine Fülle an Tonaufnahmen mit, die das Ausgangsmaterial für eine Reihe von Kompositionen bilden, zu denen auch wildflower gehört. Blinkhorns Kompositionen sind oft klangliche Landschaftsbeschreibungen (»Soundscapes«), allerdings stark abstrahiert, sodass die ursprünglichen Tonaufnahmen nur vereinzelt durchscheinen. Der Konzertsaal ZKM_Kubus verfügt über eine besondere Lautsprecher-Ausstattung, die als Klangdom bezeichnet wird: Etwa 50 Lautsprecher sind kuppelförmig über dem Publikum angebracht. Dadurch können Klänge rings um das Publikum positioniert und bewegt werden. Das Werk ist keine originale Klangdomkomposition, sondern musste eigens an den Klangdom angepasst werden. Diese Anpassung geschieht beim Konzert live durch eine Klangregie. Die Besonderheit ist, dass die Zuschauer:innen über das Videobild mitverfolgen können, was bei der Klangregie am Mischpult passiert. Der Ton wird mit der sogenannten »binauralen« Technik aufgenommen, durch die der Raumklang-Eindruck besonders gut übertragen wird. Damit diese Aufnahmetechnik funktioniert, sollte das Stück mit Kopfhörern angehört werden.
von Jürgen Vagt 31.08.20 Hendrik Hassel (Fleisch ohne Tiere/Zukunft der Ernährung) der Journalist Hendrick Hassel hat ein Buch über das zentrale Zukunftsthema der Ernährung geschrieben. Laborfleisch weckt viele Hoffnungen, weil die konventionelle Massentierhaltung unübersichtlich viele Skandale hervorbringt. Ob es geschredderte Küken oder ganz aktuell der Corona-Skandal bei dem beim Hersteller Tönnies ist, die Massentierhaltung hat einen schlechten Ruf. Gegenwärtig gibt es einige spannende Start-ups, die auch schon im Sommer 2020 pflanzliche Fleischersatzprodukte beim deutschen Discounter anbieten. Aber seit 2- 3 Jahren fließt sehr viel Wagniskapital in die Start-ups und der Markthochlauf rückt in greifbare Nähe. In ein paar Jahren könnten wir als Konsumenten schon Laborfleisch kaufen, Laborfleisch wird aus Stammzellen von Tieren produziert und mit diesem Ausgangsmaterial wird in einen Bioreaktor Fleisch erzeugt. Fleisch wird also außerhalb der Tiere produziert und rein logisch betrachtet kann das Laborfleisch günstiger werden, weil die Wertschöpfung einfacher wird. Laborfleisch kann so wie Bier oder Joghurt hergestellt werden. Zwar bleibt es fraglich, ob die Produktion von Laborfleisch komplett CO 2 neutral ist, aber die CO2-Bilanz wird im Vergleich zu konventionellen Fleischkonsum deutlich besser. Ob es Nitrat-Belastungen im Grundwasser oder Antibiotika-Resistenzen aufgrund des Fleischkonsums sind, viele Probleme werden durch diese Veränderung gelöst. Werbung: New Design University (NDU) Digitalisierung im Altenheim Digitalisierung in der Pflege. So wie jeder andere Wirtschaftsbereiche wird auch die Pflege digitalisiert und das fängt bei Sensoren an, um zu verhindern, dass Demenzpatienten stürzen und sich verletzen. Aber es geht auch weiter und man erprobt Pflegeroboter, die schon die Assistenz beim Waschen und bei der Körperpflege übernehmen könnten. Aber die Pflege ist oder sollte es wohl auch bleiben eine Dienstleistung zwischen Menschen. Also erfasst die Digitalisierung auch sensible und kontroverse Lebensbereiche. E-Health E-Health wird zum Schlagwort der Zukunft der Medizin und hinter diesem Begriff verbirgt sich die Zukunft des Krankenhauses, Apps in der Medizin und die Möglichkeiten der Telemedizin. Also erfasst die Digitalisierung auch die Medizin und bietet vielfältige Möglichkeiten, den Patienten besser zu informieren und Kosten in der medizinischen Betreuung zu senken. Daten sind das neue Öl und das gilt auch für die Medizin, denn wenn man die Datenströme um den Patienten auswertet, um bessere Therapien zu entwickeln. Simpsons sehen in die Zukunft Die Simpson werden 30 und dieser Podcast würdigt die Comic-Serie, weil die Simpson eine prophetische Kraft bewiesen hatten. 4 der Zukunftsvorhersagen, die Wirklichkeit geworden sind und das von Schlangen totschlagen bis zu Trump als Präsident. Diese Comic-Serie war nah am Zeitgeist und eben diesen Zeitgeist erfolgreich vorgedacht. Wasserstoff im Flugzeugbau Heute werfe ich mal ein kleines Spotlight auf das Thema Wasserstoff im Flugzeugbau und zeige ein paar interessante Projekte von Universitäten. Aber diese Konzepte beschränken sich auf einen Kurzstreckeneinsatz bis 1000 Kilometer mit höchstens 40 Passagieren. Ob sich diese Antriebsart in den nächsten Jahren durchsetzen wird, bleibt fraglich? Nico Rosberg / Greentech Festival Nico Rosberg hat nach seiner Formel Eins Karriere neue Projekte gestartet und veranstaltet ein Festival über Umwelttechnologien in Berlin. 2019 hatte er schon 35000 Besucher und 2020 wird das Festival wohl ausfallen. Nico Rosberg stellt noch mal seine unternehmerischen Konzepte vor und nun wird ja auch Juror bei der Höhle der Löwen.
Mit Herta Müller, Michael Lentz / Realisation: Michael Lentz / BR 2014 Länge: 24'33 // 39 Text-Bild-Collagen von Herta Müller bilden das Ausgangsmaterial des Hörstücks.
Mehr als 1000 Text-Bild-Collagen umfasst das Werk der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller. Im Gespräch mit Herbert Kapfer gibt sie Auskunft über Ursprung und Kontext ihrer künstlerischen Herangehensweise. // 39 dieser geklebten Gedichte bilden das Ausgangsmaterial des Hörstücks: "Zeit ist ein spitzer Kreis" (siehe Abbildung) // Im Hörspielpool // BR 2014 // Realisation Michael Lentz
Auf dem Rückweg von Hamburg nach Köln hielt ich in Bremen an, um mich dort ausgiebig mit meinem geschätzten Kollegen und sehr fähigen Bildbearbeiter/Composer Lasse Behnke, besser bekannt unter dem Namen lassedesignen, zu unterhalten. Wir reden darüber, worauf man bei Fotomontagen achten muss, damit diese realistisch aussehen, wie er sein Ausgangsmaterial fotografiert und findet, welche Rolle 3D-Renderings in seinem Workflow spielen und vieles mehr.
Farbe im Sinne von „paint“ nicht „color“ ist das Ausgangsmaterial seines abstrakten Werks. Jakob Gasteiger im Künstlerportrait von CastYourArt.
Wir waren am 24. September auf der wichtigsten Messe für Fotografie, Photokina, in Köln unterwegs um uns für das Podkastlabor in der Szene für analoge Fotografie umzuhören. Mirko Böddecker von Adox erklärte das neue Lupex Kontaktpapier und wir sprachen über das fotografieren mit analogen Medien im digitalen Zeitalter. Adox ist der weltweit erste Hersteller für fotochemische Produkte und produziert bereits seit 1860. Polaroid produziert seit 2008 keine Sofortbildfilme mehr. Damit es auch weiterhin Fotos geben kann, denen man beim entwickeln zusehen kann, hat das Impossible Project die Lücke gefüllt und produziert weiterhin Filme für alte und neue Sofortbildkameras. Heinz Bösch von Impossible Project erzählt uns wie es dazu kam und wie es weitergeht. Die Brüder Brian und Brendan Wright, Gründer von CineStill Film erzählen die Geschichte Ihres Unternehmens und warum es dazu kam, Kinofilm für die Verwendung in Standbildkameras zu konfektionieren. Die Besonderheit von CineStill ist, das Material so zu präparieren, dass es in nahezu jedem Labor im C-41-Prozess entwickelt werden kann. Six Gates Film aus Mailand verfolgt einen anderen Ansatz, benutzt aber mit Kinofilm teilweise das gleiche Ausgangsmaterial. Die Firma ist eine One-Man-Show. Guido Tosi stellt die Filme mit einem großen Anteil Handarbeit in Mailand her. Er belässt das Material in seiner ursprünglichen Form. Omer Hecht betreibt mit Catlabs einen Online Shop für Laborausrüstung und Kameras. Außerdem gibt er ein Magazin heraus, das sich vollständig der analogen Fotografie widmet. Im Gespräch erklärt er uns warum es sich lohnt, eine Großformatkamera zu besitzen und warum die analoge Fotografie eigentlich gar kein teures Hobby ist. Fujifilm ist sowohl im Markt für analoge als auch digitale Fotografie zu Hause. Das japanische Unternehmen produziert nach wie vor diverse Filme. Außerdem gibt es von Fuji mit Instax ein eigenes Sofortbildystem. Pressesprecher Shun gibt einen Überblick über die verschiedenen Instax-Bildformate und einen neuen Schwarz-Weiß-Sofortbild-Film.
Akkordfolgen aus den Soundtracks alter Italowestern und tanzbarer Postpunk der späten 70er – das ist das Ausgangsmaterial für die Songs von Chick Quest aus Wien. Mit ihren energiegeladene Songs zwischen Indie- und Garagerock sind sie unsere Band des Monats. >> Artikel zum Nachlesen: https://detektor.fm/musik/musikzimmer-band-des-monats-chick-quest
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Die Identifizierung unbekannter oder unvermuteter Viren in Probenmaterial stellt eine Herausforderung im Diagnostikalltag dar. Sequenzunabhängige molekulare Methoden können eine Ergänzung zu konventionellen Techniken bieten. Ziele dieser Arbeit waren die vergleichende Prüfung der sequence-independent single primer amplification (SISPA) und random-PCR als Vertreter sequenz-unabhängiger Methoden zum Nachweis doppelsträngiger DNA-Viren und die Evaluierung ihrer Tauglichkeit als universell einsetzbare, schnelle, einfache und kostengünstige Alternativen für die Routinediagnostik. Als Modell diente das Equine Herpesvirus-1 (EHV-1), das in verschiedenen Probenmaterialien in ab-steigender Konzentration bei ansteigendem Fremd-DNA-Gehalt vorlag. Durch Schritte zur physikalischen und enzymatischen Virusanreicherung, sequenz-unabhängigen Amplifikation in Kombination mit der konventionellen Sanger-Sequenzierung und einem Datenbankabgleich sollte EHV-1 wiedergefunden werden. Trotz variabler Inhibition durch Gewebebestandteile stellte sich die Enzymbehandlung unter Einsatz einer geeigneten DNase als effektive Methode zur Elimination von Fremd-DNA heraus. Die Protektion viraler Nukleinsäuren durch Viruskapsid bzw. -hülle, die die Voraussetzung für eine erfolgreiche Durch-führung darstellte, konnte in verschiedenen Materialien gezeigt werden. Weiterhin wurde ein gradueller Verlust an viraler DNA im Verlauf beider Methoden festgestellt, der eine hohe Viruslast im Ausgangsmaterial nötig macht. Sowohl die SISPA als auch die random-PCR führten zu einem vergleichbaren Erfolg beim Virusnachweis in Zellkulturüberstand, infizierten Zellen und Lebergewebe, was für ihre Anwendbarkeit in zellarmen wie auch in zellreichen Proben spricht. Der entscheidende Faktor für den Erfolg beider Methoden schien dabei vor allem die Viruslast zu sein. Ein hoher Zellgehalt in der Probe beeinflusste die Methodik hin-gegen offenbar weniger stark. Der nachgewiesene sequenzunabhängige Charakter stellte aufgrund einer damit einhergehenden erhöhten Kontaminationsanfälligkeit einen Schwachpunkt in der Methodik der random-PCR dar. In dieser Arbeit ist es gelungen, SISPA und random-PCR erfolgreich zum Nachweis doppelsträngiger DNA-Viren in Gewebe anzuwenden. Für die universelle Einsetzbarkeit zur Diagnostik unbekannter bzw. unvermuteter Viren sollten als nächstes geeignete Schritte der reversen Transkription und Zweitstrangsynthese erprobt werden.
In der Mensa hab ich heute das komplette Frauen*Hochschulwoche Programmheft in die Hände bekommen. Ich hab euch das ganze einmal als Hörbuch umgesetzt! Ein absolutes Highlight! Ich bitte vielmals bei meinen Leser*innen für Entschuldigung, dass das Buch selbst an mehrere Stellen nicht korrekt Gendert, dies liegt jedoch am Ausgangsmaterial! Ich wünsche euch viel Spaß! Frauen*Hochschulwoche ... Weiterlesen Das Hörbuch – Frauen*Hochschulwoche
Text: Thomas Meinecke / Komposition: David Moufang / Bilder und Projektionen: Michaela Melián / BR/intermedium 2 2002 / Länge: 29'31 // Gibt es überhaupt eine Art von Sprache, die nicht in ständigen Ein- bzw. Ausschlussverfahren Identität konstruiert? Als textliches und visuelles Ausgangsmaterial für die Künstler dienen die Protokolle eines Schriftstellertreffens aus dem Jahr 1964 im Literarischen Colloquium Westberlin (Prosaschreiben), bei dem sich sechzehn jüngere Autoren mit arrivierteren, älteren Autoren darüber austauschten, welche erzählenden Formen ihnen als aktuell bzw. noch praktikabel erschienen.
Fakultät für Geowissenschaften - Digitale Hochschulschriften der LMU
Die unter dem Einfluss von Organismen entstehenden Minerale können entweder lediglich ein Nebenprodukt des Metabolismus sein oder aber eine Funktion aufweisen, wofür ihre Eigenschaften und Morphologie gezielt vom Organismus gesteuert werden. Der erstere Fall der bioinduzierten Mineralisation wurde in dieser Arbeit bei der Fällung des Minerals Schwertmannit (Fe8O8(OH)6SO4) durch den Bakterienstamm Leptospirillum ferrooxidans angetroffen. Die ursprünglich als bio-spezifisch eingeschätzte Morphologie des Minerals konnte in abiotischen Experimenten unter geeigneten Bedingungen erhalten werden. Die in dieser Arbeit am Beispiel der calcitischen Brachiopodenschalen, Seeigelstacheln und Seeigelzähne untersuchten Produkte der gesteuerten Biomineralisation sind Kompositwerkstoffe, deren Eigenschaften aus der Kombination von weichen organischen und harten mineralischen Komponenten entstehen. Sie sind funktionsangepasste Strukturen, für die ein anorganischer Bildungsmechanismus nicht in Frage kommen kann. Die Bildung der Minerale und deren Eigenschaften wurden mit Hilfe von Rasterelektronenmikroskopie, Rückstreuelektronenbeugung, Transmissionselektronenmikroskopie, Röntgenbeugung, Mikrohärtenmessungen nach Vickers und Nanoindentation untersucht. Durch Messungen mit niedriger Beschleunigungsspannung konnte die laterale Auflösung der Rückstreuelektronenbeugung verbessert werden. Eine Verbesserung der Winkelgenauigkeit der Rückstreuelektronenbeugung wurde durch einen statistischen Ansatz erreicht. Durch vergleichende biotische und abiotische Syntheseexperimente wurde die Bildung von Schwertmannit durch Leptospirillum ferroooxidans als Prozess einer bioinduzierten Mineralisation identifiziert. Die abiotischen Synthesewege beinhalten sowohl zweiwertige als auch dreiwertige Eisenlösungen als Ausgangsmaterial und nutzen verschiedene Wege der Oxidation und/oder Präzipitation von Schwertmannit. Die so gefällten Proben zeigten unterschiedliche Morphologien des Minerals, worunter aber auch die "Igelmorphologie" zu finden war, die in der Literatur als mit Schwertmannit-Nadeln überwachsene Zellen angesehen worden war. Rietveld-Anpassungen des Röntgenbeugungsprofils des amorphen bis nanokristallinen Minerals zeigen, dass die Kristallitgröße anisotrop ist. Sie ist je nach Bildungsbedingungen 2-2.5 nm senkrecht und als 5-11 nm parallel zu Kanälen, die durch das Netzwerk von [FeO6]3- -Oktaedern in der Struktur gebildet werden. Die Untersuchungen des Aufbaus calcitischer Brachiopodenschalen zeigen, dass Brachiopodenschalen, je nach Spezies, aus bis zu drei distinkten Mikrostrukturen bestehen können: Kolumnare Schicht, faserige Schicht und Primärschicht. Die Mikrostruktur und Textur der kolumnaren Schicht kann durch einen kompetitiven Wachstumsprozess erklärt werden, der auch bei anorganischen Prozessen angetroffen werden kann. Eine Erklärung der Mikrostruktur der fasrigen Schicht und der Primärschicht ist hingegen nicht durch Prozesse, die aus anorganischen Systemen bekannt sind, möglich. Die Mikrostruktur der Primärschicht, die in dieser Arbeit erstmalig mit Hilfe von räumlich hochauflösender Rückstreuelektronenbeugung aufgeklärt wurde, ähnelt dendritischen Strukturen. Eine derartig stark verzahnte und hochwiderstandsfähige Mikrostruktur ist bisher bei keinem anderen einphasigen Material bekannt und wird durch einen Entstehungsprozess aus einem amorphen CaCO3 (ACC) Precursor erklärt, der seinerseits eine Agglomeration von ACC-gefüllten Vesikeln entstand. Die Vickerhärten der einzelnen Schichten in Brachiopodenschalen schwanken zwischen 200 und 520 HV (0.005/10) und sind damit deutlich härter als bei anorganisch geformtem Calcit (150-170 HV 0.005/10). Mikrostruktur, Textur und Anordnung der Schichten innerhalb von Brachiopodenschalen maximieren deren Bruchfestigkeit. Seeigel bilden Calcit mit einem starken Grad an kristallographischer Vorzugsorientierung. Diese Vorzugsorientierung ist bei Seeigelstacheln so hoch, dass diese hochporösen Konstrukte als Einkristalle bezeichnet werden. Eine genaue, räumlich aufgelöste Messung der Orientierung der Kristallite mit Hilfe von Rückstreuelektronenbeugungsmessungen mit hoher Winkelauflösung zeigten, dass es interne Verkippungen bis zu 0.5° gibt. Diese Verkippungen in Seeigelstacheln erlauben Rückschlüsse auf deren Bildung. Die räumlich aufgelöste chemische Analyse in Kombination mit räumlich aufgelöster mechanischer Charakterisierung zeigt, dass der Mg Gehalt (molares Mg/Ca Verhältnnis 1-6 %) in Seeigelstacheln nicht mit Nanohärte (4-4,5 GPa) und E-Modulus (50-80 GPa) korrelierbar ist. Die Nanhohärte von Seeigelstacheln liegt deutlich höher als bei anorganisch gebildetem Calcit (3.0 +/- 0.2,GPa), während deren E-Moduli ähnlich sind (70 +/- 5,GPa). Diese Arbeit untersucht erstmals die Mikrostruktur von Seeigelzähnen mit Rückstreuelektronenbeugung. Die Untersuchungen zeigen, dass die großen strukturellen Einheiten, Steinteil, lamellarer Nadel Komplex, Prismen, Primär-, Sekundär- und Karinarplatten, 3-5° gegeneinander verkippt sind. Diese Bereiche selbst sind wieder in Untereinheiten strukturiert, beispielsweise einzelne Platten, die 1-2° gegeneinander verkippt sind. Diese Untersuchungen zeigen jedoch auch, dass die Bereiche ineinandergreifen können und eine strikte Unterscheidung nicht immer möglich ist. Für dieses Material wird der Begriff des Kompositkristalls vorgeschlagen. Das molare Mg/Ca Verhältnis der untersuchten Seeigelzähne liegt bei 10-25 % und ist positiv mit der Nanohärte (4-8 GPa) korreliert. Die Kombination der Messung der präzisen kristallographischen Orientierung, mikrostrukturellen, chemischen und mechanischen Eigenschaften trägt zu einem tiefergehenden Verständnis des Selbstschärfungsmechanismuses der Seeigelzähne bei. So konnte beispielsweise der häufig diskutierte Einfluss der prominenten 104-Spaltfläche von Calcit ausgeschlossen werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Infektionen mit Mykobakterien sind beim Vogel weit verbreitet. Am häufigsten werden die Subspezies M. avium ssp. avium und M. avium ssp. silvaticum nachgewiesen, die schwere chronische Erkrankungen bei einem breiten Spektrum von Vogelarten verursachen. Außerdem muss von einem zoonotischen Potential dieser Keime ausgegangen werden. Da die Mykobakteriose beim Vogel letztlich immer zur Erregerausscheidung führt und meist letal verläuft, ist es insbesondere zur Infektionsprophylaxe in Beständen wichtig, eine Infektion frühzeitig und sicher diagnostizieren zu können. Für die Diagnostik standen neben einer serologischen Untersuchung bisher die Ziehl-Neelsen-Färbung zum Nachweis säurefester Stäbchen und die lang dauernde Anzucht von Mykobakterien aus Organmaterial zur Verfügung. Neuere molekularbiologische Nachweisverfahren können Mykobakterien nur bis auf die Speziesebene differenzieren oder sie sind sehr aufwendig. Insbesondere Kot wurde bisher selten direkt als Ausgangsmaterial für einen Nachweis beim Vogel verwendet. In der vorliegenden Arbeit wurde daher eine Realtime-PCR zum Nachweis von M.a.a. und M.a.s. in Organproben und Vogelkot entwickelt. Da vor allem bei Kotproben mit dem Vorkommen von PCR-Inhibitoren zu rechnen ist, wurde zur Qualitätssicherung eine interne Kontrolle in die Extraktion und PCR integriert. Basierend auf den Ergebnissen von Sequenzanalysen von hsp65, der 16SrRNA und von Insertionselementen wurde als Zielgen für die Realtime-PCR das Insertionselement IS901 ausgewählt. Für den Nachweis von M.a.a und M.a.s. wurden anschließend Primer und eine Taqman-Sonde konstruiert, die auf dieses Insertionselement gerichtet sind. Als interne Kontrolle wurde eine Realtime-PCR nach WAKELEY et al. (2006) für Taylorella equigenitalis verwendet und die gesamte Realtime-PCR in Form einer Duplex-PCR konzipiert. Die Reaktionsbedingungen dieser Realtime-PCR wurden anschließend hinsichtlich der Konzentrationen von Magnesiumchlorid, dNTP, Primer und Sonden optimiert. Zur Ermittlung der Spezifität wurden 13 Mykobakterien-Referenzstämme mit dieser PCR untersucht. Zur Ermittlung der Nachweisgrenze und Überprüfung der Sensitivität wurden zudem Kotproben von SPF-Tauben mit Suspensionen aus unterschiedlichen Mykobakterienkonzentrationen gespickt und dann geblindet sowohl mittels Ziehl-Neelsen-Färbung als auch mit der Duplex-Realtime-PCR untersucht. Des Weiteren wurden 27 Organproben, 18 Kotproben sowie 12 asservierte Mykobakterienstämme, die aus Organproben von Vogelpatienten angezüchtet worden waren, einer Testung mittels PCR unterzogen. Bei der Etablierung der internen Kontrolle wurde die DNA-Menge der internen Kontrolle so eingestellt, dass keine Hemmung der PCR für M.a.a und M.a.s auftrat. Die Relevanz der Verwendung dieser internen Kontrolle wurde insbesondere bei der Untersuchung von 18 Kotproben von Vogelpatienten deutlich, bei der in drei Ansätzen bei der Verwendung von unverdünnter DNA aus der Extraktion eine Inhibition der PCR angezeigt wurde. Bei der Untersuchung der Referenz-Stämme wurde eine DNA-Amplifikation anhand eines spezifischen Fluoreszenzsignals nur bei den vogelpathogenen Erregern M.a.a. und M.a.s. nachgewiesen. In der geblindeten Untersuchung von mit M.a.a gespickten Kotproben wurde für die Duplex-Realtime-PCR eine Nachweisgrenze von 104 Mykobakterien pro Gramm Kot ermittelt, was rechnerisch einem Nachweis von 1,25 Mykobakterien pro PCR-Ansatz entspricht. Die mikroskopische Untersuchung nach Ziehl-Neelsen-Färbung zeigte eine höhere Nachweisgrenze mit 105 Mykobakterien pro Gramm Kot als die PCR und erlaubt zusätzlich keine Aussage darüber, ob es sich um vogelpathogene Mykobakterien handelt. Mit der Realtime-PCR wurden alle negativen Ansätze als negativ erkannt. Bei der Untersuchung von klinischem Material von Vogelpatienten (27 Organproben, 18 Kotproben) und von 12 asservierten Mykobakterienstämmen, bei denen vergleichend auch mikroskopische Untersuchungen nach Ziehl-Neelsen-Färbung durchgeführt wurden, wurde bei 32 von 34 Proben mit Nachweis von säurefesten Stäbchen auch DNA von M.a.a./M.a.s. mittels Realtime-PCR festgestellt. Dies belegt die Bedeutung dieser beiden Unterarten als Krankheitserreger für Vögel. Die im Rahmen der vorliegenden Arbeit entwickelte Realtime-PCR zum Nachweis von M.a.a. und M.a.s erwies sich als sehr gut für die Diagnostik von klinischem Material und ist somit für die Untersuchung von Vogelpatienten und zur Bestandsuntersuchung geeignet. Insbesondere die in die PCR integrierte interne Kontrolle ist für die Qualitätskontrolle der Diagnostik bedeutend, da, wie hier gezeigt wurde, vor allem Kot- und Darmproben hinsichtlich eines hohen Gehalts an Inhibitoren problematisch sind.
Generatives Klangenvironment zu einer Lichtinstallation von Rainer Gottemeier für das Projekt KunstLichtTore in Bochum. Das bekannte Steigerlied - die heimliche Hymne des Ruhrgebiets - dient Karlheinz Essl als Ausgangsmaterial für sein Klang-Environment zu BOCHUMSTEP. Einer Aufnahme des Chorstücks wird eine eigene Bearbeitung für lochkarten-gesteuerte Spieluhr entgegengesetzt. Diese beiden Klangsphären verweisen auf die zwei unterschiedlichen, aber aufeinander bezogenene Aspekte des Bergbaus: der Mensch (Bergmann) - repräsentiert durch den Gesang - und die Maschine (Werkzeug) - dargestellt durch die Mechanik des Glockenspiels. Mit einer eigens für dieses Projekt in MaxMSP entwickelten Software werden die beiden klanglichen Gegenwelten von Stimme und Spieluhr miteinander in Verbindung gebracht, in Form eines unendlichen Prozesses, der generativ in Echtzeit erfolgt. http://www.essl.at/works/bochumstep.html
Jonathan Meese, der sanftwütige Kunstberserker aus deutschen Landen, verwandelt den Großen Saal des Essl Museums in eine überbordende Druckkammer, in der sich Objekte, Bilder und Klänge zu einem brodelnden Lavastrom verbinden. Herzstück dieses Environments bildet eine gigantische Maschine, die in der Rotunde des Museums versenkt ist und von dort ihre Energie in Form intensiver Klangströme nach oben leitet. Für diese Installation entwickelte der Komponist Karlheinz Essl ein vielschichtiges Klangenvironment, das ausschließlich Jonathan Meeses Stimme als Ausgangsmaterial nutzt. Mit Hilfe der Programmiersprache Max hat er einen unbändiger Klang-Generator konstruiert, dessen Verhalten nicht vorhersehbar ist und für permanente Überraschungs- und Schockmomente sorgt. http://www.essl.at/works/atlantis.html
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Das Auftreten von Resistenzen ist eines der Hauptprobleme der heute angewandten antiretroviralen Therapie. Resistenzen können diagnostisch mit dem sog. genotypischen oder dem phänotypischen Verfahren festgestellt werden. Die genotypische Diagnostik beruht auf der Nukleotid-Sequenzierung der viralen Target-Gene Reverse Transkriptase (RT) oder Protease (PR), die relativ einfach zu bewerkstelligen ist. Ein phänotypischer Resistenztest und damit direkter Aktivitätstest der Enzyme RT und PR ist sehr viel präziser. Dies ist z.B. beim Vorliegen komplexer Resistenzmuster oder einem Mangel an genotypischer Information von resistenzrelevanten Mutationen bei einem neu verwendeten antiviralen Medikament von großer Bedeutung. Die zu testenden Enzyme werden entweder aus DNA, isoliert aus PBMCs aus Patientenvollblut oder Plasma-RNA rekombinant hergestellt. Vor kurzem wurde nun die Frage erhoben, ob die diagnostisch gemessenen Werte Unterschiede aufweisen, je nachdem ob DNA oder RNA als Ausgangsmaterial verwendet wurde. Die Veröffentlichungen zu diesem Thema waren diskreptant in ihren Aussagen. Zur Klärung dieser Frage wurde in der vorliegenden Arbeit das phänotypische Resistenzverhalten der HIV-Protease von 12 Patienten gegenüber 5 verschiedenen Proteaseinhibitoren untersucht. Aus jedem der Patienten wurde ein "Protease-Paar" sowohl aus HIV-DNA als auch HIV-RNA (via cDNA) rekombinant produziert. Die Patienten wiesen eine unterschiedliche Höhe der Viruslast auf, sie lag zwischen 1.900 cp/ml und 230.000 cp/ml, und hatten unterschiedlich hohe CD4-Zellzahlen. Mit dieser Untersuchung sollte also erstens die Frage beantwortet werden, ob zu einem gegebenen Zeitpunkt Abweichungen im Resistenzprofil zwischen den beiden Formen genetischer Information von HIV im Körper vorliegen können. Im positiven Fall sollte festgestellt werden, welchen Einfluss die Virusvermehrung/Virusdynamik und der Immunstatus des betroffenen Patienten, ausgedrückt durch die Laborparameter Viruslast und CD4-Zellzahl, darauf haben. Zweitens sollte dasjenige Probenmaterial gefunden werden, welches für den phänotypischen Resistenztest das optimale Resultat ergibt: entweder HIV-DNA aus PBMCs im Vollblut oder HIV-RNA aus Blutplasma. Der hier verwendete phänotypische Resistenztest (PRT) basiert auf der direkten Messung der HIV-Proteaseaktivität, die durch rekombinante Expression der gesamten Population von HIV-Protease eines Patienten hergestellt wurde. Für die vorliegende Arbeit wurde parallel sowohl HIV-DNA aus PBMCs im Vollblut als auch cDNA aus viraler RNA im Blutplasma des Patienten als Ausgangsmaterial für die nested PCR verwendet. Nach erfolgter Expression des Enzyms in E. coli und effektiver Ein-Schritt-Aufreinigung wurde die Proteaseaktivität mit einem neuen und schnellen phänotypischen Testsystem mittels eines Fluoreszenzsubstrates in Ab- und Anwesenheit der verschiedenen Inhibitoren gemessen. Durch den Vergleich mit Wildtyp-Werten konnten die entsprechenden Resistenzfaktoren berechnet werden. Ergebnis: Von den 12 untersuchten Patienten zeigten sich in 3 "DNA/RNA-Paaren" signifikante Unterschiede in mindestens einem Proteaseinhibitor, während bei 9 Patienten übereinstimmende Resistenzmuster gefunden wurden. Schlussfolgernd wird festgestellt, dass die Verwendung von entweder DNA oder RNA als Ausgangssubstanz für den benutzten Resistenztest unterschiedliche Ergebnisse im Resistenzmuster erbringen kann, dies aber nicht notwendigerweise der Fall ist. Zwischen dem Auftreten bzw. Fehlen von unterschiedlichen Resistenzmustern und den virologischen und immunologischen Parametern Viruslast und Anzahl der CD4 positiven Zellen konnte keine klare Korrelation festgestellt werden. Ein Auftreten von Differenzen zwischen den Resistenzmustern von DNA und RNA kann die Folge eines Populationswechsels der HIV-RNA sein, die im Gegensatz zur archivarischen Natur der meist integrierten DNA aus ruhenden CD4 positiven T-Gedächtniszellen oder Monozyten erst kürzlich von aktiv infizierten Zellen produziert wurde. Ein Fehlen von Unterschieden kann bedeuten, dass die Hauptfraktion der DNA entweder erst kürzlich generiert wurde oder die RNA sich nicht verändert hat. Für die diagnostische Anwendung des PRT haben diese Ergebnisse folgende Konsequenzen: um die aktuelle Resistenzsituation abzubilden, ist virale RNA aus dem Blutplasma das bevorzugte Ausgangsmaterial. Um dagegen stille Mutationen aufzudecken, die z.B. für zukünftige Therapien oder eine adäquate Postexpositionsprophylaxe von Bedeutung sind, sollte virale DNA, stammend aus PBMCs des Vollblutes, verwendet werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Das Auftreten einer Metastasierung ist von großer prognotischer Relevanz für Patienten mit einer Tumorerkrankung und hat einen bedeutenden Einfluß auf die Heilungsrate. Bisher gibt es keine Therapie, die die Ausbreitung der Krebserkrankung verhindern oder stoppen kann, unter anderem, weil der Prozess der Metastasierung noch weitgehend unklar ist. Deswegen ist es wichtig, die molekularen Mechanismen der Tumorzelldisseminierung zu verstehen: Gibt es bestimmte Gene, die in disseminierten Zellen unter- oder überexprimiert sind? Hat ihre differentielle Expression einen Einfluss auf die Disseminierung? An welchen Signalwegen sind die dazu gehörigen Proteine beteiligt? Um Antworten auf diese Fragestellungen zu erhalten, ist es von großem Interesse, disseminierte Tumorzellen direkt zu studieren. Die Detektion solcher Zellen ist allerdings schwierig, da die Zellen extrem selten sind und es an spezifischen Markern mangelt. Das Ziel dieser Arbeit war es, neue Marker für die Detektion epithelialer Zellen in mesenchymalem Gewebe zu finden. Dafür wurde die differentielle Genexpression zwischen vier metastatischen Zellen von Brustkrebspatienten (Tester) und Knochenmarkzellen gesunder Patienten (Driver) mit der Suppression Subtractive Hybridization (SSH) Methode analysiert. Da das Ausgangsmaterial aus global amplifizierter cDNA einzelner Zellen besondere Adaptersequenzen trägt, musste die SSH zuerst daran angepasst werden. Neun der gewonnenen Sequenzen zeigten eine differentielle Expression, die positiv im Tester und negativ im Driver war. Drei der identifizierten Sequenzen (BAF57, IGF1R und LPP) sind für ihre potentielle Beteiligung bei der Tumorentstehung bereits bekannt. Die Expression der neun Sequenzen wurde in elf Tumorzelllinien und Knochenmark geprüft. Drei Sequenzen sind nur in Zelllinien und nicht in Knochenmark nachzuweisen: IGF1R, BAF57 und eine Sequenz von uns #288 genannt, die keinem bereits bekannten Gen entspricht. Sie konnte als Fragment eines von ERV9 Long Terminal Repeat (LTR) gesteuerten Transkriptes identifiziert werden. LTRs von humanen endogenen Retroviren (HERV) enthalten Virale Promotoren, Enhancer und Polyadenylierungssignale und können die Genexpression regulieren. Es wurden bereits verschiedene zelluläre mRNA-Transkripte gefunden, die von ERV9 LTRs gesteuert werden. Die differentielle Expression der Sequenz #288 zwischen Karzinomzelllinien und Knochenmark deutet darauf hin, dass der ERV9 LTR für eine Gewebespezifizität verantwortlich zeichnen könnte. Da in Krebsgewebe auch eine höhere Transkriptionsaktivität für nicht kodierende Transkripte festgestellt wurde, stellt sich die Frage, ob die Sequenz #288 entweder einen neuen Tumormarker darstellen könnte oder an der Regulation anderer Gene beteiligt ist.
Binaurale Stereoversion der Dolby 5.1 Surround-Aufnahme des ganzen 45-minütigen Stücks, das am 23.9.2006 im Dom von St. Pölten uraufgeführt wurde. Eine Kooperation von Karlheinz Essl mit Franz Danksagmüller. Für den räumlichen Hörgenuss unbedingt Kopfhörer verwenden! Die langsame Einleitung zu Wolfgang Amadeus Mozarts "Dissonanzenquartett" KV 465 ist voller harmonischer Kühnheiten, die nicht nur Mozarts Zeitgenossen erstaunten, sondern uns auch heute noch Rätsel aufgeben. Hier hat Mozart eine Musik erfunden, die sich bravourös über die tonalen Konventionen seiner Zeit hinwegsetzt und dabei weit in die Zukunft weist. Eine Aufnahme dieses Einleitungssatzes, vom Organisten Franz Danksagmüller gemeinsam mit Karlheinz Essl vierhändig an der Domorgel zu St. Pölten eingespielt, dient als Materialsteinbruch für Deconstructing Mozart, das im Rahmen des Festivals Musica Sacra am 23. September 2006 im Dom von St. Pölten uraufgeführt wurde. Aus dieser Orgelaufnahme wurden eine Anzahl von Klangstrukturen extrahiert, die das klangliche Ausgangsmaterial für das von Karlheinz Essl entwickelte elektronische Kompositions- und Improvisations-Environments m@zeº2 bilden. Vielleicht lässt sich dieser Vorgang mit der Arbeit eines Alchemisten vergleichen, der in seinem Labor edle Farbpigmente und Malmittel aus Natursubstanzen gewinnt, um damit anschließend ein Bild zu malen, das "Luft von anderen Planeten" spürbar machen will.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Der labordiagnostische Nachweis von Mikrosporidieninfektionen bereitet noch immer Probleme. Aufgrund ihrer geringen Größe und ihrer unspezifischen Färbeeigenschaften ist der lichtmikroskopische Direktnachweis schwierig. Der elektronenmikroskopische Nachweis ist aufwendig und insbesondere aus Stuhl wenig sensitiv. Nicht alle Mikrosporidien können in Zellkulturen vermehrt werden. Die beim Menschen häufigste Spezies, Enterocytozoon bieneusi, ist nicht kultivierbar. Molekularbiologische Nachweisverfahren wie die PCR sind ebenfalls aufwendig, noch nicht standardisiert und derzeit noch Speziallaboratorien vorbehalten. Zuverlässige immundiagnostische Tests mit ausreichender Sensitivität und Spezifität fehlen insbesondere für E. bieneusi, da aufgrund der fehlenden Kultivierbarkeit die für eine Testentwicklung nötige Menge und Reinheit des Antigens kaum zu erzielen ist. Gene, durch deren rekombinante Expression dieses Problem gelöst werden könnte, sind bisher noch nicht bekannt. Dabei wäre zum Beispiel die Entwicklung eines Koproantigen-ELISA zum Nachweis von E. bieneusi aus Stuhl von großem praktischem Nutzen. Ziel der hier vorgelegten Arbeit war es, die Voraussetzungen hierfür zu verbessern. Als aussichtsreichstes Antigen wurde das so genannte „Sporenwandprotein“ (SWP) gewählt, der Hauptbestandteil der Sporenwand von Mikrosporidien. In eigenen Vorarbeiten konnte gezeigt werden, dass es allerdings wenig aussichtsreich ist, alleine anhand der bis dahin ausschließlich für Encephalitozoon cuniculi und E. intestinalis bekannten SWP-Gensequenzen PCR-Primer zur Amplifikation des homologen Gens aus E. bieneusi zu konstruieren. Deshalb wurde in der vorliegenden Arbeit zunächst der bis dahin unbekannte, vollständige kodierende Bereich des SWP-Gens einer weiteren Encephalitozoon-Spezies, E. hellem, einschließlich benachbarter Genabschnitte auf Nukleinsäureebene charakterisiert. Durch die Vergleichsmöglichkeit mit dem SWP-Gen einer dritten Mikrosporidienart wurden die Voraussetzungen zur Konstruktion „universeller“ Primer, die homologe Abschnitte des wahrscheinlich auch in E. bieneusi vorhandenen SWP-Gens amplifizieren können, verbessert. Ein weiteres Ziel, das in dieser Arbeit erreicht wurde, war bei dieser Charakterisierung ganz auf das Anlegen von Banken zu verzichten. Im Hinblick auf die fehlende Kultivierbarkeit von E. bieneusi und die damit verbundene Schwierigkeit, das Ausgangsmaterial für genomische oder cDNA-Banken (genomische DNA bzw. mRNA) in ausreichender Menge und Reinheit zu gewinnen, sollte nämlich bewiesen werden, dass es möglich ist, das SWP-Gen einer Mikrosporidienart alleine durch die Anwendung von PCR-Techniken bestimmen zu können. Als Ausgangspunkt für die Charakterisierung des SWP-Gens aus E. hellem war die Amplifizierung eines ersten Genfragments. Dies konnte durch die Konstruktion so genannter „degenerierter“ Primer (Primermischungen) erreicht werden. Nach Kenntnis dieser ersten E. hellem-spezifischen DNA-Sequenz konnten anschließend Primer konstruiert werden, die vollständig zum SWP-Gen von E. hellem passten. In einer „klassischen“ PCR können jedoch nur DNA-Abschnitte zwischen bekannten Bereichen amplifiziert werden, da diese zur Konstruktion der beiden PCR-Primer bekannt sein müssen. Um dennoch die DNA-Sequenz aus dem ersten Genfragment nach beiden Seiten („upstream“ und „downstream“) verlängern zu können, wurden „inverse“ und „verankerte“ PCR-Reaktion als Spezialtechniken eingesetzt und durch Kombination mit bekannten Techniken („geschachtelte“, „halb-geschachtelte“ und „Touch Down“-PCR) optimiert. Schließlich wurden in der vorliegenden Arbeit aus der Primärstruktur (Nukleotidabfolge) ableitbare Eigenschaften des SWP-Gens von E. hellem diskutiert. Durch Sequenzvergleich mit den bereits bekannten SWP-Genen aus E. cuniculi und E. intestinalis wurden zwei konservierte Loci identifiziert, die zur Konstruktion „universeller“ SWP-Primer vorgeschlagen werden. In der vorliegenden Arbeit wurde somit (a) das bis dahin unbekannte Gen des Sporenwandproteins aus E. hellem erstmals auf Nukleotidebene charakterisiert, (b) bewiesen, dass die Charakterisierung eines unbekannten SWP-Gens durch ausschließliche Anwendung von PCR-Spezialtechniken und ohne die Herstellung von genomischen oder cDNA-Banken möglich ist und (c) Methoden der „inversen“ und der „verankerten“ PCR in der Arbeitsgruppe etabliert und optimiert.
Performed by exxj at the Austrian Parliament on 22 Jan 2006. Dieses Klangspiel für räumlich verteilte Instrumentalisten ist nicht in Partiturform, sondern als Kartenspiel notiert. Es besteht aus 48 Einzelkarten mit unterschiedlichen musikalischen Motiven. Jeder Musiker erhält einen eigenen Kartenstapel, der vor dem Spiel gemischt wird. Dadurch wird eine zufällige Abfolge des musikalischen Materials erzeugt; allerdings darf der Spieler selbst entscheiden, wann er seine aktuelle Karte ins Spiel bringt und hat gewisse interpretatorische Freiheiten hinsichtlich der zeitlichen und dynamischen Gestaltung. Da es keine von außen gesteuerte Koordination der Musiker gibt, entsteht das Stück aus der momentanen Interaktion der Spieler, die zwar nicht verhersehbar ist, aber dennoch auf ein gemeinsames harmonisches und motivisches Ausgangsmaterial rekurriert. So bleibt die systemimmanente Logik dieses Klangspiels sinnlich nachvollziehbar (Karlheinz Essl). Info: http://www.essl.at/works/faites-vos-jeux.html
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
Der Eileiter spielt eine bedeutende Rolle im Reproduktionsgeschehen und ist dabei in viele wichtige Prozesse involviert. Er unterstützt durch das Milieu, das er bereit stellt, die Kapazitation der Spermien, die Reifung und die Befruchtung der Eizelle, und er fördert durch sezernierte Faktoren die frühe Embryonalentwicklung. Während des Zyklus durchläuft er deutliche morphologische und histologische Veränderungen, um seinen verschiedenen Aufgaben gerecht zu werden. Da viele Veränderungen in einem Gewebe mit einer Veränderung des Transkriptoms einhergehen, haben wir bovines Eileiterepithel als Ausgangsmaterial für Untersuchungen auf der Ebene der mRNA ausgewählt. Um ein homogenes und definiertes Probenmaterial erhalten zu können, musste die Schlachtung der Tiere zur Probengewinnung zu einem möglichst genau definierten Zykluszeitpunkt stattfinden. Hierfür wurde ein Protokoll zur Tiervorbereitung erarbeitet, mit dessen Hilfe alle Tiere für die Versuche einheitlich ausgewählt und zyklussynchronisiert wurden. Weiterhin wurde ein Entnahmeprotokoll für die Eileiterepithelproben entwickelt, das Schwankungen in der Probenqualität unabhängig von der durchführenden Person minimiert. Zur Untersuchung von Veränderungen des Transkriptoms wurde in einem ersten Ansatz eine Kombination aus subtraktiven cDNA-Banken und radioaktiver cDNA-Array-Hybridisierung verwendet. Zuerst wurde Eileiterepithel (Ampulle und Isthmus gemeinsam) von drei Tieren im Östrus und drei Tieren im Diöstrus untersucht. Insgesamt wurde die Expression von 3072 cDNA-Klonen (1536 cDNAs pro subraktiver Bank, eine Bank pro Zykluszeitpunkt) im Östrus versus Diöstrus verglichen. Dabei konnten 77 verschiedene cDNAs mit signifikanten Konzentrationsunterschieden zwischen den beiden Zykluszeitpunkten identifiziert werden. Davon waren 37 im Östrus und 40 im Diöstrus stärker exprimiert. Die identifizierten Gene wurden in Funktionsklassen eingeordnet. Dadurch konnten vereinfachte „Gene Ontologies“ gebildet werden, die einen Überblick geben, welche biologischen Prozesse und molekularen Funktionen zwischen Östrus und Diöstrus reguliert werden. So sind Gene, die für die Synthese und Sekretion von Proteinen wichtig sind, im Östrus hochreguliert, wohingegen Gene, die Aufgaben in der Regulation der körpereigenen Immunantwort und der Transkription haben, im Diöstrus hochreguliert sind. In einem zweiten Ansatz wurden die gewonnenen Einblicke in die Genexpressions-veränderungen während des Zyklus weiter vertieft. Dazu wurde ein Ovidukt-Array hergestellt, das auf vorangegangene Arbeiten zur Genexpression im Eileiterepithel aufbaute und durch alle cDNAs, die im Vergleich von Eileiterepithel im Östrus zu Diöstrus als differenziell exprimiert auffielen sowie durch einige Kandidatengene, erweitert wurde. Zusätzlich enthielt es, als interne Kontrolle, 94 cDNAs, von denen keine Veränderung der Genexpression im Zyklusverlauf zu erwarten waren. Auf dem Ovidukt-Array befanden sich insgesamt 549 cDNAs von 432 Genen. Mit diesem Array wurden Hybridisierungs-experimente mit bovinen Eileiterproben aus vier verschiedenen Zyklusstadien durchgeführt, jeweils drei Tiere an Tag 0, Tag 3,5, Tag 12 und Tag 18 des Sexualzyklus. Dabei wurden Proben aus Ampulle und Isthmus getrennt voneinander untersucht. Die Auswertung der Hybridisierungsergebnisse ergab 196 differenziell exprimierte Gene. Die mit den Ovidukt-Array erhaltenen Daten konnten die beim Östrus-Diöstrus-Vergleich erhaltenen Ergebnisse sehr gut bestätigen, weiter vertiefen und spezifizieren. Zusätzlich wurden Veränderungen der mRNA-Spiegel ausgewählter Gene durch quantitative Real-time RT-PCR genauer quantifiziert und Lokalisationsstudien im Eileiterepithel mittels in situ Hybridisierung durchgeführt. Weiterhin wurde damit begonnen, Veränderungen auf Proteinebene in den Eileiterepithelzellen im Zyklusverlauf für einzelne Kandidatengene zu untersuchen. Die vorliegende Arbeit ergab grundlegende Erkenntnisse zur Veränderung der mRNA-Zusammensetzung während des Sexualzyklus im bovinen Eileiterepithel aus der Ampulle und dem Isthmus. Damit wurden histologische Veränderungen des Epithels während des Zyklus auf molekularer Ebene charakterisiert. Auf dieser Grundlage können auch spezifische Reaktionen, die von anwesenden Spermien, befruchteten Eizellen oder Embryonen ausgelöst werden, untersucht werden.