Die Medien- und Kommunikationsbranche ist nach wie vor im Umbruch und niemand weiß, wohin die Reise geht. Umso spannender ist es, aktuelle Entwicklungen zu beobachten und einzuordnen - und genau das tun wir im FLURFUNK-Podcast. Wie gehen die einzelnen Medienhäuser mit den aktuellen Entwicklungen um?…
Für ein Ministerium, das mit seinen Inhalten an Bürgerinnen und Bürger herantreten will, führt der Weg im Normalfall immer über die Medien. Sei es über Pressemitteilungen, -konferenzen oder in Interviews. Doch die Medienlandschaft verändert sich und nicht nur Politiker*innen werden im Netz immer häufiger selbst zu Absender*innen, auch Organe der Regierung bespielen Social-Media-Kanäle, zeichnen Videos auf oder starten Blogs. Aber darf bzw. sollte ein Ministerium selbst zum Medium werden? In dieser Folge sprechen wir mit Dirk Reelfs, dem Pressesprecher des sächsischen Staatsministeriums für Kultus über den Blog, den das Ministerium seit Jahren betreibt. Wichtiger Transparenz-Hinweis: Peter war an dem Projekt als Dienstleister beteiligt.
Es klingt erstmal nach einem sperrigen Thema: Das sächsische Kabinett hat den von der Sächsischen Staatskanzlei erstellten Referentenentwurf für eine Novellierung des Sächsischen Privatrundfunkgesetzes zur Anhörung freigegeben. Doch diese Meldung ist sehr bedeutsam für den privaten Rundfunk in Sachsen. Welche Änderungen könnten auf die Betreibenden zukommen? Wie geht es mit dem Gesetz jetzt weiter? Und was ist eigentlich mit DAB+? Diese Podcastfolge widmen wir aber nicht nur dem Gesetz, sondern auch (mal wieder) dem Lokalfernsehen – denn auch hier gibt es Neuigkeiten.
Wir verbringen viel Zeit mit unseren Smartphones, fast immer im Internet. Doch wie viel ist zu viel? Eine Frage, die sich sicher auch viele Eltern stellen. Für einen bewussten Umgang – vor allem von Jugendlichen – mit Sozialen Netzwerken setzt sich der neu gegründete Verein BewussteSchein ein. Das Team möchte aber nicht nur den Schüler*innen selbst zur Seite stehen, die Workshop-Angebote richten sich auch an Eltern und Lehrer*innen. Bei uns im Podcast erzählen die Initiator*innen Nora Wunderwald und Lea Grünzinger, wie ihr Projekt funktioniert.
Unter dem Titel "Man kann über alles reden" lud das Politische Bildungsforum Sachsen der Konrad Adenauer Stiftung bereits zum dritten Mal zum Mitdiskutieren ein. Am "digitalen Stammtisch" sollen Menschen ins Gespräch kommen und über die unterschiedlichsten Themen diskutieren. Mit freundlicher Genehmigung der KAS wird diese Ausgabe auch Teil unseres Podcasts. Thema: "Die Veränderungen auf dem Gebiet der modernen Medienlandschaft und die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks." Oder auch: Was mit Medien! Mit dabei ist – neben Peter – auch Jana Cebulla, die Leiterin der Hauptredaktion Junge Angebote des MDR. Die Moderation übernehmen Anke Wagner und Stephan Wiegand.
Man startet ein neues Projekt, hat einen tollen Namen dafür gefunden und bereitet alles vor. Vielleicht beauftragt man sogar eine Grafikerin damit, einen schönen Namenszug zu entwerfen oder hat bereits Domains registriert. Und dann der Schock: eine Mail mit einer Unterlassungsaufforderung (von Peter Stawowy, haha) flattert ins Haus. Der Name, den man sich ausgedacht hat, wurde bereits geschützt. Da dies auch beim FLURFUNK schon häufiger passiert ist (andere versuchen immer wieder, den Namen zu verwenden), wollen wir in dieser Folge mit dem FLURFUNK-Anwalt Sebastian Rockstroh über die Grundlagen des Markenrechts für Medienschaffende sprechen.
Gerade für junge Unternehmen und StartUps ist es schwer, in der Medienbranche in Mitteldeutschland anzudocken. Oft fehlt Startkapital, ein Netzwerk oder einfach Beratung. An manch größerem Medienstandort in Deutschland mit entsprechender Infrastruktur ist sicher vieles einfacher, die Startbedingungen besser. Die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) möchte diesem Problem entgegentreten und Mitteldeutschland für junge Medienproduktionsunternehmen bzw. für deren Gründer*innen attraktiver machen. Dazu startete am 1. Januar diesen Jahres die Initiative "MEDIAstart". MEDIAstart soll jährlich bis zu zehn neue Medienunternehmen aus Mitteldeutschland begleiten. Ziel ist, Neugründungen im Mediensektor von der klassischen Film- und Fernsehproduktion bis hin zu den neuen Medienrichtungen wie Virtuell Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Games zu fördern. In dieser Folge sprechen wir mit Claas Danielsen, dem Geschäftsführer der MDM, über die bisherigen Erfolge und die weiteren Ziele des Programms.
Vielfalt ist wichtig - nicht nur in den Leitungsebenen von großen Konzernen, sondern auch in Redaktionen. Nur durch ein vielfältiges Team können möglichst viele Perspektiven mit in die Berichterstattung einfließen, Lebensrealitäten abgebildet und Chancengleichheit hergestellt werden. So lässt sich in etwa die Position des Vereins "Neue Deutsche Medienmacher*innen" zusammenfassen. Der Verein hat dafür ein Handbuch entwickelt, das Redaktionen als Werkzeug dienen soll, um genau das zu erreichen: Mehr Diversität in Redaktionen. Doch dieses Handbuch kann weder gekauft noch heruntergeladen werden. Es wird erst zur Verfügung gestellt, wenn "die Chefredaktion oder Intendanz uns eine Stunde Zeit einräumt". Denn Diversität sei Chef*innensache, sagt Ella Schindler, Vorstandsmitglied der neuen deutschen Medienmacher*innen, bei uns im Podcast.
Über 80 Prozent der Selbständigen in der Kultur- und Kreativwirtschaft geben an, dass die Krise im vergangenen Jahr sehr negative oder eher negative Auswirkungen auf ihre Selbständigkeit hatte. Zu diesem Ergebnis kommt eine bundesweite Umfrage unter Kreativschaffenden. Wie geht es der Branche? Welche Aussichten und Hoffnungen für die Zukunft gibt es? Welche politischen Entscheidungen hätten diesen großen pandemiebedingten Einbruch abfedern können? Darüber sprechen wir mit Anika Jankowski, Vorstandsmitglied beim Verband der Dresdner Kultur- und Kreativwirtschaft, Musikverantwortliche beim Branchendachverband Kreatives Sachsen sowie selbst Inhaberin eines Musikverlages. Und noch eine Funktion hat Anika: Sie ist Gründungsmitglied bei den Music Women Germany, das erste bundesweite Netzwerk für Frauen in der Musikbranche. Auch darüber sprechen wir.
Die ARD will ins Gespräch kommen: mit Ihren Hörer*innen, Zuschauer*innen und Nutzer*innen – oder kurz: mit den Bürger*innen. Bereits am vergangenen Wochenende konnten sich einige – durch ein Marktforschungsinstitut repräsentativ ausgewählte – Menschen beteiligen und im Rahmen einer digitalen Publikumskonferenz ihre Fragen stellen. Ende Mai soll nun ein Online-Portal an den Start gehen, auf dem alle Interessierten an der Diskussion um die Zukunft der ARD teilnehmen können. Wir sprechen mit ARD-Sprecher Birand Bingül darüber, wie die Idee zum Zukunftsdialog entstanden ist, wie das Projekt abläuft und was davon am Ende in die alltägliche Arbeit des Senderverbunds mit einfließen könnte.
Im Herbst wechselte die Leipzig School of Media (LSOM) den Besitzer. Neue Eigentümerin und Geschäftsführerin: die Marketingökonomin Rita Löschke. Sie war zuvor schon als Dozentin an der LSOM tätig. Grund für den Eigentümerwechsel: Die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig hatte die Bildungseinrichtung nicht weiter betreiben wollen. Mit Rita Löschke sprechen wir über Bildung in Zeiten von Corona, die Angebote der neuen (alten) LSOM und die Zukunft der Medienbranche.
Wenn wir im Podcast über "Print" sprechen, dann ist oft von sinkenden Auflagenzahlen und der ungewissen Zukunft von Zeitungen die Rede. Doch es gibt durchaus auch mitteldeutsche Print-Projekte, die tatsächlich neues Gedrucktes auf den Markt bringen wollen. Die Leipzigerin Anne-Katrin Hutschenreuter bloggt seit Jahren auf "annabelle sagt" über den Leipziger Lifestyle und will bald ihr eigenes Hochglanzmagazin auf den Markt bringen. Vorbestellen kann man das gut hundert Seiten starke Magazin bereits. Mit welchen Inhalten die Verlegerin an den Start gehen will, wie es nach der ersten Veröffentlichung in Sachen print weitergehen soll und ob die große Zeit des Bloggens in Sachsen vorbei ist – darüber sprechen wir mit ihr in dieser Podcast-Folge.
Die Problematik ist bekannt: Die Versorgung mit regionalen Informationen steckt über kurz oder lang in der Krise. Die klassischen Regionalmedien sind seit Jahren von starken Wandlungsprozessen betroffen. Die gedruckte Zeitung findet kaum noch neue Abnehmer*innen. Auch mit regionalen Online-Angeboten lässt sich immer noch nicht soviel Geld verdienen wie einst in der Medienbranche. Und auf der anderen Seite sind lokale Anzeigenkunden zunehmend gezwungen, ihre Werbegelder bei den großen sozialen Netzwerken oder der einen Suchmaschine zu lassen. Die große Frage lautet also: Wie kann es weitergehen, damit die Bürger*innen zuverlässig Informationen und Wissen bekommen? In welchem Rahmen findet in Zukunft der demokratische Diskurs statt? Der Journalist und ehemalige Direktor der Leipzig School of Media, Michael Geffken, stellte in dieser Woche sein Konzept „Lokalmedienprojekt 2025“ vor, das u.a. im Rahmen der Kulturhauptstadt-Initiative der Stadt Chemnitz realisiert werden soll. Dabei geht es im ersten Schritt um Vernetzung unterschiedlicher Akteur*innen sowie Problem- und Prozessanalyse gehen, um in der Folge gemeinsame Projekte auf die Beine zu stellen. Frei nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Wir haben mit Geffken über das Projekt gesprochen!
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie kommt es weltweit immer häufiger zu rassistisch motivierten Beschimpfungen, Übergriffen gegen asiatisch gelesene Menschen und sogar zu Morden. Auch in der deutschen Medienlandschaft lassen sich immer wieder rassistische Äußerungen finden, sei es in Form von Überschriften oder Magazin-Titelbildern. Erst vor wenigen Wochen machte der Radiosender Bayern 3 durch die rassistischen Äußerungen eines Moderators auf sich aufmerksam. Auch wir berichteten und sprachen über Shitstorms im Allgemeinen und ihre Funktionsweise. Im Nachgang gab es Kritik, dass wir unseren Fokus angesichts der Tragweite der rassistischen Vorfälle in diesem Bezug anders hätten setzen können. Das stimmt. Aber: Auch ohne den Shitstorm gegen Bayern 3 ist das Thema sehr wichtig und wir müssen und dringend darüber unterhalten! Mit Thea Suh, Musikwissenschaftlerin, Podcasterin und Initiatorin der Petition "Wir fordern Sendezeit bei Bayern 3 für eine Sendung zu anti-asiatischem Rassismus!" sprechen wir in dieser Folge über anti-asiatischen Rassismus und die Verantwortung der Medien.
Nach einiger Zeit ohne Sondersendung ist hier endlich mal wieder eine! Unter dem Titel "ausgepresst. Was bedeuten sinkende Zeitungsauflagen für den Journalismus in Sachsen – und für die Demokratie?" veranstaltete die Evangelische Akademie Sachsen in der vergangenen Woche eine digitale Podiumsdiskussion über die Zukunft der (Regional-)Zeitung. Mit dabei: Eva Prase, die Betriebsratsvorsitzende der Chemnitzer Freien Presse, Patrik Schwarz, geschäftsführender Redakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT und Ine Dippmann, Vorsitzende des DJV Sachsen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Andreas Roth von der Evangelischen Akademie Sachsen. Mit freundlicher Genehmigung der Akademie veröffentlichen wir den Mitschnitt der interessanten Diskussion in unserem Podcast.
Im Leipziger Büro der Wochenzeitung DIE ZEIT steht ein Wechsel an. Anne Hähnig übernimmt ab Juli die Leitung des ZEIT-Büros in Leipzig und das Ressort "ZEIT im Osten". Ein guter Grund für uns, sie in unseren Podcast einzuladen. Wie blickt sie auf den Osten? Was hat sich in den vergangenen Jahren hier verändert und was sind die großen Herausforderungen, vor denen Journalismus im Osten steht? Wir sprechen mit Anne Hähnig über ihren Bezug zum Osten und die Frage, warum die großen Zeitungen aus der "alten Bundesrepublik" hier nur wenig Anklang finden. Seit 2009 betreibt die DIE ZEIT ein eigenes Büro im Osten und gibt die Regionalausgabe "ZEIT im Osten" heraus.
Nach einem Vierteljahr mit monothematischen Folgen haben wir diesmal mehrere kleinere Themen in einer Folge zusammengepackt. Normalerweise tun wir das ja immer in aller Kürze am Ende eines Podcasts - aber manchmal muss das eben so gehen, wenn der geplante Interviewtermin kurzfristig nicht klappt. Also sprechen wir heute über einen Korrespondentenwechsel, ein Website-Redesign, eine Rundfunkratssitzung, einen rechten Comic-Verlag und eine Erfolgsmeldung der SLM.
Journalist*innen verdienen oft wenig. Zumindest, wenn man sich eine aktuelle Studie der Ludwig-Maximilians-Universität mit dem Titel “Prekarisierung im Journalismus” ansieht. Einige Ergebnisse kurz umrissen: Festangestellte Journalist*innen verdienen mehr als Freie, zwei von fünf hauptberuflichen Kolleg*innen gehen einer bezahlten Nebentätigkeit nach, über die Hälfte schätzt ihr aktuelles Arbeitsverhältnis als “eher unsicher” ein und genauso viele sind der Ansicht, dass diese Probleme die Qualität des Journalismus bedrohen. Das alles klingt nicht sonderlich schön. Was sich ändern muss und wie die Corona-Krise die Situation von festen und freien Journalist*innen noch einmal verschärft hat, darüber sprechen wir in dieser Folge mit Ine Dippmann, der Vorsitzenden des DJV Sachsen.
Matthias Matuschik, der neben seiner Arbeit als Radiomoderator auch als Kabarettist in Erscheinung tritt, verglich in seiner Sendung die Südkoranische Band BTS mit einem Virus, "wogegen es hoffentlich bald eine Impfung" gebe. Ein Ausschnitt der Bayern-3-Sendung wurde von einer Twitter-Nutzerin geteilt. Was dann folgte, war ein Shitstorm von internationalem Ausmaß, was sicherlich auch an der guten Vernetzung der BTS-Community untereinander lag. Seit Beginn der Pandemie sind als asiatisch gelesene Menschen immer wieder rassistischen Anfeindungen ausgesetzt. Wir sprechen in dieser Folge über das Phänomen Shitstorm, angemessene Reaktionen darauf und finden heraus, warum wir uns an Shitstorms gewöhnen müssen.
Plötzlich bekamen sie auf der Plattform keine Links und Vorschauen zu Websites der großen Nachrichten-Medien ihres Landes mehr angezeigt. Das alles, weil im australischen Parlament ein Gesetzesentwurf zur Abstimmung steht, nach dem die großen Intermediäre Facebook und Google Geld an die Medienhäuser geben sollen. Sie sollen für die Inhalte zahlen, die Verlage auf der jeweiligen Plattform zur Verfügung stellen. Inzwischen hat Facebook angekündigt, man wolle die Sperrung wieder zurücknehmen – es habe einen Kompromiss gegeben. In dieser Folge sprechen wir über die Argumente für und gegen eine Regelung, wie sie die australische Regierung vorsieht und darüber, welche Auswirkungen die Debatte für Deutschland und die Europäische Union haben könnte.
Für viele Kinder gehört er zum Standardprogramm: Der Kinderkanal von ARD und ZDF. Egal, ob im linearen Fernsehprogramm, als Smartphone- und Tablet-App oder im Webbrowser. Aber wie sieht der KiKA seine eigene Rolle? Wo kann man ihn zwischen den unterschiedlichen Kindermedien-Angeboten verorten? Und ist ist die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Kindermedien eher linear oder digital? Wir sprechen darüber mit Astrid Plenk, der Programmgeschäftsführerin des Kinderkanals. Im Interview geht es außerdem um die Bedeutung des KiKA im Konzert der öffentlich-rechtlichen Programmangebote sowie um Diversität – sowohl im Programm, als auch im Produktions-Team.
Die Forderung nach mehr Medienkompetenz taucht immer wieder auf. In der Politik, in den Medien selbst und auch bei uns im Podcast. Zuletzt war sie hier Thema, als die Schließung der SAEK-Standorte in Sachsen bekannt wurde. Doch was ist eigentlich Medienkompetenz? Wie wird sie an den Schulen und außerhalb gerade vermittelt? Wie sieht es in Deutschland und Sachsen in Sachen Medienkompetenz aus? Wir haben uns in diese Folge zwei Expert*innen eingeladen, die es wissen müssen. Kristin Narr, Medienpädagogin, und Marcel Burghardt von Social Web mach Schule sind in der Praxis unterwegs, vermitteln Wissen rund um die Nutzung von Medien. Im Gespräch erklären sie, warum Medienkompetenz nicht nur die Benutzung von technischen Geräten oder Gefahrenabwehr bedeutet - sondern noch viel weiter gesehen werden muss.
In dieser Episode dreht sich alles um die gute alte Zeitung, die sich allerdings auch in Mitteldeutschland in einer kontinuierlichen Abwärtsspirale befindet. Die IVW-Quartalsauflagen der regionalen Zeitungen sanken auch im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr wieder um zwischen 2% und 12%. Die größten Verluste mussten dabei die Boulevard-Zeitungen hinnehmen. Bisweilen ist es so, dass zumindest die Lokalzeitungen, die traditionell eher abonniert, als im Kiosk gekauft werden, auf eine solide Umsatzbasis bauen können. Doch wie lange noch? Wir werten die Zahlen aus und machen uns Gedanken um die Zukunft der gedruckten Zeitung.
Das fast 30 Jahre alte Dokument bekommt einige interessante Erneuerungen. So wird beispielsweise die Zusammensetzung und Größe des Rundfunkrates angepasst. Darüber hatten wir bereits im Podcast berichtet. Eine Schlagzeile in der Mitteldeutschen Zeitung erregte jedoch unsere Aufmerksamkeit: Thüringen drohe mit dem Austritt aus dem MDR. Die Landesregierung wolle erreichen, dass der Sender mehr Geld in Thüringen ausgebe. Man fühle sich gegenüber Sachsen und Sachsen-Anhalt benachteiligt. In dieser Folge sprechen mit Malte Krückels, dem Thüringer Staatssekretär für Medien, über den Entwurf des neuen Staatsvertrages und dessen Bedeutung für den Freistaat.
In der Medienbranche hörte man es von allen Seiten: Clubhouse ist das neue soziale Netzwerk der Stunde! Auf der Plattform können Nutzer*innen einfach Audio-Konferenzen anlegen, diesen zuhören und sich auch selbst zu Wort melden. Vorerst gilt dies jedoch nur für Menschen, die ein iOS-Gerät besitzen, denn Clubhouse gibt es nur für Apple. Und auch nur für Menschen, die dazu eingeladen wurden. Das ist sicherlich ein Grund dafür, warum sich Momenten fast ausschließlich Menschen aus Medien, Politik und Werbung auf der Plattform tummeln. Und es gibt noch mehr Kritik: Der Datenschutz von Clubhouse lässt stark zu wünschen übrig. Wie lässt sich das neue Netzwerk nutzen? Welche Chancen und Möglichkeiten bietet es? Wir diskutieren in unserer Folge – und zwar nicht nur im Podcast. Wir haben die Gelegenheit genutzt, diese Folge live auf Clubhouse zu streamen.
Es sind Bilder, die Bauchschmerzen machen. Man möge uns das Framing schon im ersten Satz verzeihen. Aber dieses Gefühl drängte sich uns einfach auf, als wir die Bilder und das Video vom vergangenen Sonntag sahen, von den rund 20 Corona-Leugner*innen, die sich vor einem Privatgrundstück des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer versammelten. Nach eigenen Angaben, traf man sich zu einem "Hausbesuch", verkündete letztendlich dem schneeschippenden MP die kruden Thesen, die so auch in zahlreichen Querdenker-Telegram-Kanälen nachgelesen werden können. Wie lässt sich dieser Übergriff auf das Privatleben eines Politikers werten? Welche Rolle spielen dabei die anwesenden Filmenden, die anschließend ein geschnittenes und mit dramatischer Musik unterlegtes Video des Vorfalls auf YouTube veröffentlichten? Wir sprechen darüber mit Ulrike Nimz, die das Geschehen in einem sehr lesenswerten Kommentar für die Süddeutsche Zeitung eingeordnet hat.
Das Wichtigste zuerst: Wir wünschen allen Hörer*innen unseres Podcasts einen guten Start ins neue Jahr 2021 und darin viel Erfolg, vor allem aber Gesundheit! Nun aber zum "Geschäftlichen": Im neuen Jahr stehen in der Medienpolitik in Mitteldeutschland einige Veränderungen bevor, dir wir natürlich kritisch verfolgen werden. Mit der ersten starten wir gleich zu Beginn: In Arbeit befindet sich gerade die Änderung des fast 30 Jahre alten MDR-Rundfunkstaatsvertrages. Der Vertrag von 1991 ist an einigen Stellen in die Jahre gekommen. Nicht nur, dass dem sogenannten ZDF-Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die Politikferne der Rundfunkräte noch nicht Rechnung getragen wird, auch sind im "alten" Staatsvertrag beispielsweise noch Tochtergesellschaften des MDR aufgeführt, die in dieser Form gar nicht mehr existieren. Nach 30 Jahren braucht ein Vertrag eben einfach mal eine Erneuerung. Ob das jedoch leichter gesagt als getan ist, besprechen wir mit Heiko Hilker vom Dresdner Institut für Medien, Bildung und Beratung. Hilker ist selbst Mitglied im MDR-Rundfunkrat und gibt einen täglichen Medien-Newsletter heraus.
Was war das nur für ein turbulentes Medienjahr? Aber Rückblicke gibt es schon genug! Lassen Sie uns lieber gemeinsam nach vorn schauen. Denn wir wissen schon ganz genau *zwinker*, was das Medienjahr 2021 für Mitteldeutschland bringen wird! Spaß beiseite. Wir haben zumindest gut begründete Vermutungen, welche Entwicklungen im kommenden Jahr im Fokus stehen könnten. Da ist zum einen die schon jetzt heiß geführte Debatte um die Beitragserhöhung zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Diskussionen zu diesem Thema dürften vor allem vor dem Hintergrund der Bundestagswahl und der zahlreichen Landtagswahlen noch einmal verschärft werden. Da sind aber auch die Geldsorgen der privaten Medien, die mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und dem auch dadurch ausgedünnten Anzeigengeschäft zu kämpfen haben. Als größeres Thema könnte – so vermuten wir – die Debatte um die Sicherheit von Journalist*innen bei Demonstrationen weitergehen. Es gibt also zum Ende des Jahres noch einmal eine Menge zu bereden.
Für ein Medienunternehmen ist das sicher keine angenehme Sache: Die FUNKE-Mediengruppe ist am Dienstag Ziel eines Cyber-Angriffs geworden. Die Süddeutsche Zeitung schreibt von sogenannter "Ransomware", die Daten verschlüsselt und gegen Zahlung von Bitcoins wieder freigeben soll. Betroffen seien zahlreiche Systeme von Redaktion bis Druck in ganz Deutschland. Auch in Thüringen zeigen sich die Auswirkungen des Angriffs, hat die FUNKE-Mediengruppe mit den drei großen Zeitungen "Thüringer Allgemeine", "Ostthüringer Zeitung" und "Thüringische Landeszeitung" doch ein Quasi-Monopol im Zeitungsmarkt des Landes. Alle drei Zeitungen erscheinen in einer Notausgabe, die E-Paper und Online-Angebote hat FUNKE kostenfrei zur Verfügung gestellt. Wir sprechen über den Stand der Dinge. Und werfen außerdem noch einen Blick zurück auf ein in vielerlei Hinsicht besonderes Jahr 2020.
Ein Beitrag des ARD-Magazins Monitor stößt dem Bautzener Oberbürgermeister Alexander Ahrens so übel auf, dass dieser sich in einem offenen Brief a.k.a. Facebook-Posting über die aus seiner Sicht tendenziöse Darstellung über die Stadt wehrt. So geschehen in der vergangenen Woche. Die Antwort von Monitor-Redaktionsleiter Georg Reste folgte prompt. Im Internet findet man derzeit eine aktualisierte (und etwas längere) Version des Beitrags. Nun war dies bei weitem nicht das erste Mal, dass über Bautzen berichtet wurde bzw. Probleme in der Stadt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Über die mediale Darstellung der Stadt sprechen wir mit Torsten Wiegel, dem Chef des Steinhauses Bautzen, einem soziokulturellen Zentrum in der Stadt. Er wünscht sich von Seiten der Medien mehr "Mut zur Kompliziertheit", auch wenn all die beschriebenen Probleme in Bautzen wirklich existieren.
Es ist das große Thema der vergangenen Woche in der mitteldeutschen Medienlandschaft: Die Diskussion über die Zustimmung zur Erhöhung des Rundfunkbeitrages im Landtag Sachsen-Anhalts. Mittlerweile ist es offiziell: Es wird vorerst keine Zustimmung zur Erhöhung um 86ct geben, da Ministerpräsident Reiner Haseloff die Gesetzesvorlage dazu zurückgezogen hat und damit der Landtag erst gar nicht abstimmen muss. Viele überregionale Medien, öffentlich-rechtlich wie privat, blicken auf die Landespolitik in Magdeburg. Wir sprechen in dieser Folge mit dem Landeskorrespondenten der Mitteldeutschen Zeitung Hagen Eichler. Er meint, die Intendanten der Öffentlich-Rechtlichen hätten die Entwicklung schon sehr lange unterschätzt - und spricht mit uns über die Berichterstattung "von außerhalb" über die Politik in Sachsen-Anhalt. Was ist anders, wenn auf einmal die bundesdeutsche Medienmeute über das Land hereinbricht?
Der Mitteldeutsche Rundfunk ist nicht nur als Sender präsent in der mitteldeutschen Öffentlichkeit, er ist auch einer der größten Auftraggeber der hiesigen Medienlandschaft. In jedem Jahr veröffentlich die Rundfunkanstalt ihren sogenannten Produzentenbericht, in dem detailliert aufgeschlüsselt wird, wie groß das Budget für Fremd-, Lizenz- und sonstige Produktionen war. Mit Joachim Günther, dem Vorsitzenden des Filmverbandes Sachsen, werten wir den aktuellen Bericht für das Jahr 2019 aus. Was muss sich aus seiner Sicht und aus der Sicht des Filmverbandes für regionale Produzenten ändern? Ja okay. Wir hatten angekündigt, nur noch ein Thema pro Folge zu behandeln, aber wir wären nicht der FLURFUNK-Podcast, wenn wir uns daran halten würden. Wir haben zum Thema unserer vergangenen Folge Feedback bekommen. Vor einer Woche sprachen über die geplante Schließung der SAEK-Standorte Ende Juni 2021. In dieser Folge schließt sich Professor Rüdiger Steinmetz unserer Diskussion an. Er ist ein Mitglied des Medienrates der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) und mit der Entwicklung nicht gerade zufrieden. Mit ihm sprechen wir über die aktuelle Entwicklung, Alternativen und das weitere Verfahren.
Wir haben große Neuigkeiten, was den Podcast betrifft! Ab dieser Folge heißt es "FLURFUNK-Weekly"! Wir sprechen ab jetzt wöchentlich (vorerst testweise bis Ende des Jahres) über die mitteldeutschen Medienthemen. Und auch am Konzept ändert sich etwas: Pro Folge nehmen wir ein großes Thema in den Fokus, das wir tiefergehend diskutieren wollen. Den Start macht die Meldung schlechthin der vergangenen Tage in Sachen Medienkompetenz-Bildung in Sachsen: Alle SAEK-Standorte werde im kommenden Jahr geschlossen. Was sich nach einem großen Knall anhört, ist zunächst einmal "nur" das planmäßige Auslaufen der bestehenden Verträge zum 30. Juni 2021. Doch welche Bedeutung hat das für die zweifellos enorm wichtige Medienkompetenz-Bildung im Freistaat? Und wie geht es jetzt weiter? Hat die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) schon einen Plan, wie es weitergehen kann?
Sicher wurde das Jubiläum kleiner gefeiert, als es sich viele vor der Pandemie vorgestellt hätten. Medial spielten "30 Jahre Wiedervereinigung" dennoch eine große Rolle. Auch viele Medien übten Selbstkritik. Man berichte zu wenig über den Alltag im Osten und oft nur, wenn sich hier der nächste Skandal anbahne. Einige überregionale Medien (vor allem mit Sitz in den alten Ländern) tun schon etwas dagegen, andere wollen in Zukunft stärker daran arbeiten. Wir diskutieren in dieser Episode über die Wichtigkeit von Repräsentation und darüber, ob es auch in der "Nachwende-Generation" noch Ost-West-Denken gibt. Spoiler: ja. Uns beschäftigen außerdem die beiden Sitzungen des MDR-Rundfunkrates in den vergangenen Wochen. Dabei wurde nicht nur der Direktor des Landesfunkhauses Sachsen auf seinem Posten für weitere vier Jahre bestätigt. Auch die Initiative "Gemeinsam gegen Hass im Netz" und das neue Qualitätsmanagement im MDR wurden thematisiert.
10 Jahre und 50 Folgen. Aus diesem Grund widmen wir unsere monothematische "Zurück-aus-der-Sommerpause-Folge" ganz den vergangenen Jahren Medienjournalismus aus Dresden. Wieso hat Peter mit dem Bloggen angefangen? Was waren die größten Skandale und stärksten Geschichten? Wird der FLURFUNK irgendwann eingestellt? Fragen, die wir in lockerer Runde beantworten wollen. Und wir reagieren sogar auf Kritik: Diesmal stoßen wir an und trinken während der Aufnahme ein Bier.
femMit – die Konferenz für mehr Frauen in Verantwortung fällt dieses Jahr aus. Grund dafür ist, wie so häufig in den vergangenen Monaten, die Corona-Pandemie. Doch das war es auch schon mit den schlechten Nachrichten. Denn femMit-Macherin Romina Stawowy erzählt uns in dieser Folge von ihrem Vorhaben, die femMit zu einem gedruckten Magazin zu machen. Ein weiteres gedrucktes Magazin-Projekt mit dediziert weiblichen Perspektiven kommt aus Leipzig. Die Macherinnen von „The Female Explorer“ haben für sich eine Marktlücke gefunden und planen ein Outdoor-Magazin für Frauen. Dazu sammeln sie gerade Geld mit einem Crowdfunding. Sarah Mühl von „The Female Explorer“ erzählt uns von den Plänen. Zu guter Letzt bekommen wir uns noch etwas in die Haare. Wie viel Berichterstattung über Täter*innen ist in Ordnung? Sollte man bspw. Fotos des Attentäters von Halle in den Medien zeigen? Wie weit kann man gehen? Wir sind nicht einer Meinung.
"Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten scheint inzwischen Teil einer verrohten Normalität zu sein", heißt es in der kürzlich erschienenen Studie des European Centre for Press and Media Freedom (ECPMF) in Leipzig. Der Erhebung zufolge wurden in Deutschland seit 2015 in mindestens 119 Fällen Medienschaffende bei der Ausübung ihrer Tätigkeit gewaltsam angegriffen. Kernland der Angriffe: Sachsen. Was sind die Gründe dafür? Welche Formen von Übergriffen gibt es? Wie können sich Medienschaffende schützen? Und wie wurden die Daten erhoben? In unserer Mono-Thematischen Sonderfolge sprechen wir mit den beiden Autor*innen der Studie Pauline Betche und Martin Hoffmann. Für die stellenweise schlechte Verbindungsqualität bitten wir um Entschuldigung.
Wir machen zwar offiziell keine Sommerpause, nehmen uns in dieser Folge aber dennoch Zeit für ein längeres Interview. Der Grund dafür ist eine besondere Personalie: Michael Hiller war 30 Jahre lang Geschäftsführer des Deutschen Jounalisten-Verbandes (DJV) Sachsen. Jetzt verabschiedet er sich in den Ruhestand und gibt seinen Posten an einen Nachfolger weiter. Bei uns im Podcast spricht Michael Hiller über die vergangenen 30 Jahre Mediengeschichte in Sachen und die Höhen und Tiefen der Arbeit des DJV. Dabei spielen nicht nur die großen Skandale und bedeutsamen Ereignisse eine Rolle (MDR-Gründung, Sachsensumpf, Hutbürger und Co.), sondern auch die "alltäglichen" Tarifverhandlungen. Im Gespräch reden wir außerdem über die Zukunft der sächsischen Medienlandschaft, diskutieren die große Bedeutung von Medienkompetenz und klären, was ein Elefant auf einem Presseball zu suchen hatte.
Für Erstauen sorgte am Dienstag eine Meldung aus dem MDR: Wolf-Dieter Jacobi, bisher Programmdirektor und seit fast 30 Jahren bei der öffentlich-rechtlichen Anstalt, räumt mit sofortiger Wirkung seinen Posten. In der Mitteilung des Senders heißt es, er wolle sich „neuen beruflichen Herausforderungen widmen.“ Seit der Bekanntmachung klingelte bei Peter mehrfach das Handy: Man wollte wissen, ob er nicht Hintergrund-Infos zum Thema habe. Die Antwort darauf gibt‘s in dieser Folge. (*Lol Clickbait*) Unruhe dagegen gibt’s derzeit im sächsischen Innenministerium. Kritisiert wurde die Informationspolitik des Hauses im Zusammenhang mit dem so genannten #FahrradGate. Hintergrund ist die Affäre um den Weiterverkauf sichergestellter Fahrräder unter Polizei- und Justizbeamten in Leipzig. Öffentlich wurde das Geschehen durch einen Bericht der Dresdner Morgenpost. Dann gestaltete sich die Recherche zum Thema für Medienschaffende jedoch schwierig, schrieben DJV Sachsen und Landespressekonferenz in einem gemeinsamen Brief an den Innenminister. Dann passierte etwas... (*Doppel-Lol, nochmal Clickbait*) Facebook hat ein Problem mit Werbekunden. Einige große Kunden des Konzerns haben angekündigt, für einen gewissen Zeitraum keine Werbeanzeigen mehr auf den Plattformen des Internet-Riesen zu schalten. Die Begründung: Facebook tue zu wenig gegen Hatespeech. Was steckt hinter diesen Absichtserklärungen, die einige der Unternehmen — so scheint es zumindest für unseren Gast, den Blogger Thomas Knüwer – nicht an die große Glocke hängen wollen? Mehr in dieser Folge!
Der YouTuber Rezo zerstört in seinem neuen Video überhaupt nicht "die Medien". Denn Rezos Ziel war es laut eigener Aussage keineswegs, irgendetwas (oder irgendjemanden) zu zerstören. In seinem ca. eine Stunde langen neuen Video kritisiert der durch "Die Zerstörung der CDU" (auch ein Video-Titel, nicht in echt passiert!) in einer breiten Öffentlichkeit bekannt gewordene YouTuber die Arbeit einiger Medien. Das macht er ziemlich souverän und leitet damit auch einen wichtigen Beitrag in Sachen Medienkompetenz. Wir waren durchaus angetan vom Video, sprechen im Podcast aber auch über einige Schwachstellen. Die USA sind dieser Tage sehr präsent in den deutschen Medien. Vor allem der rassistische Mord an George Floyd durch einen weißen Polizisten und die darauffolgenden Proteste stehen im Fokus. Auch in diesem Zusammenhang äußerte sich US-Präsident Trump via Twitter – nach früheren Aussagen eigentlich sein Lieblings-Kanal. Doch das scheint sich mittlerweile geändert zu haben, nachdem das Unternehmen Tweets von Trump einem Fact-Checking unterzog und einen Tweet des Präsidenten einschränkte. Der Präsident unterzeichnete kurzerhand eine Anordnung, die empfindliche Auswirkungen auf Soziale Netzwerke haben könnte. Oder ist das alles etwa nur eine Nebelkerze, um von katastrophaler Corona-Politik und dem systemischen Rassismus abzulenken? Wir diskutieren.
Verschwörungstheorien sind zwar nichts Neues und dass das Internet ein Katalysator für ihre Entstehung und Verbreitung dient auch nicht. Jedoch scheint ihr Einfluss gerade im Zuge der voranschreitenden Corona-Krise zu wachsen. Oder kommt dieser Eindruck etwa nur zustande, weil viele Medien gerade unausgewogen viel über die Aktionen von Verschwörungstheoretiker*innen berichten? Eine wichtige Diskussion. Etwas ungewöhnliches ist dieser Tage in Dresden passiert: Stadtsprecher Kai Schulz kritisierte die Berichterstattung einiger regionaler Medien über die Quarantäne-Maßnahmen, die vom Gesundheitsamt der Stadt über die Fußball-Mannschaft von Dynamo Dresden verhängt worden waren. Ungewöhnlich ist das deshalb, weil sich Pressesprecher*innen öffentlicher Einrichtungen eher selten selbst als Akteur*innen in (Medien-)Debatten einbringen. Der Rant des Sprechers kam in den sozialen Netzwerken gut an und rief auch unter Journalist*innen gespaltene Meinungen hervor. Wir sprechen mit Kai Schulz über seine Beweggründe. Sie ist unsere ständige inhaltliche Begleiterin. Gemeint ist zur Abwechslung mal nicht die SLM, sondern die Debatte um das sächsische Lokalfernsehen. In der vergangenen Woche gab es unter den Lokal-TV-Macher*innen eine diskussionswürdige Personalie: Rene Falkner, bislang Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Regionalfernsehveranstalter in Sachsen (ARiS) und Vorstandsmitglied im Bundesverband Lokal-TV (BLTV), hat sich von beiden Ämtern zurückgezogen. Warum? Darüber sprechen wir im Podcast.
Die bisherige Vorsitzende der Versammlung der SLM, Brundhild Fischer, hat ihren Rücktritt erklärt. Auslöser ist ein Schreiben des SLM-Personalrats an Fischer. Darin werden schwere Vorwürfe gegen Fischer erhoben, was ihren Umgang mit den Mitarbeiter*innen der SLM angeht. Wie lässt sich das Schreiben einordnen und welche Rolle spielt das Geschehen im schon lange andauernden Streit um die Organisationsstruktur der Landesmedienanstalt? Corona lässt uns auch diesmal nicht los. Private Medienunternehmen leiden unter der Krise, Mitarbeiter*innen von privaten Radios mussten schon Kurzarbeit antreten und auch bei den Anbietern von Lokalfernsehen sieht es alles andere als rosig aus. Wie wird die Politik in dieser Situation aktiv und welche Spielräume gibt es, mit den Medien durch die Krise zu gehen? Unsere Mediennutzung hat sich verändert. Waren wir zu Beginn der Ausgangsbeschränkungen noch hinterher, was die aktuellsten Corona-Zahlen und -News angeht, könnte man uns jetzt eher als "satt" bezeichnen. Wie wirkt sich das auf unseren Medienkonsum aus? Und welche Folgen könnte die Krise auf sie Produktion von Medien in der Zukunft haben?
"Es erwartet und ein kräftiger Shitstorm aus verschiedenen Richtungen (zurecht)" war die kleine Wettervorhersage der Medienforscherin Nele Heise für die Bekanntgabe der Preisträger*innen des Deutschen Podcast Preises, an dem sie selbst als Jurymitglied mitwirkte. Ganz falsch lag sie mit ihrer Prognose nicht. Tatsächlich kam der Preis weniger gut an – zumindest bei vielen unabhängigen Podcast-Produzierenden. Am Ende gingen fünf von sieben Kategorien an Spotify. Definiert man die Gattung Podcast streng konservativ, würden die eigenen Formate des Musikstreaming-Anbieters nicht einmal dazuzählen. Mit Nele Heise sprechen wir über den Preis. Unseren Podcast hatten wir dafür übrigens nicht eingereicht. Auch diesmal ist Corona wieder Thema bei uns. Allerdings aus einen anderen Perspektive. Der Virologe Christian Drosten (der zudem mittlerweile Deutschlands bekanntester Podcaster sein dürfte) kritisierte die Medien in Zusammenhang mit seiner Arbeit und dem Umgang mit wissenschaftlichen Empfehlungen allgemein. Muss man Anfeindungen und undifferenzierte Kritik als Person, die in der Öffentlichkeit steht, einfach hinnehmen?
Man kann es so sagen: In dieser Woche gab es in den Medien nur ein Thema. Das neuartige Coronavirus. Und das ist nur allzu verständlich, haben doch die Einschränkungen des öffentlichen und auch des privaten Lebens Auswirkungen auf jede*n einzelne*n von uns. Wie berichten die Medien gerade über die voranschreitende Pandemie? Inwiefern sind auch Medienschaffende und Redaktionen selbst betroffen? Welche Angebote gibt es Abseits der reinen Information und welche Rolle spielen Fake News? Wir diskutieren über etwas, das auch der Hauptfokus unserer Arbeit in dieser Woche war – natürlich aus unseren Home-Offices.
Journalist*innen berichten und werden dafür denunziert. In sozialen Netzwerken werden sie als Lügner*innen dargestellt, unter dem Schlagwort "System-Medien" (alternativ: -presse) wird ihnen eine Anhängerschaft zu einer vermeintlich einheitlichen regierenden (klar: linksgrünen) Gruppe angedichtet. Einen Fall, in dem genau das passiert ist, gab es kürzlich in Dresden. Der Journalist Arndt Ginzel berichtete über einen CDU-Lokalpolitiker, der an einer rechten Kundgebung teilnahm. Der rechte Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten - was wiederum zu überregionaler Medienberichterstattung führte. Alles richtig gemacht? Wir haben mehr Fragen als Antworten. Karnevalsumzug in Schirgiswalde. Mit dabei: die "Identitäre Bewegung" und die große Frage: In welchem Umfang sollte über einige Wenige berichtet werden, die offensichtlich nur an einem Umzug teilnehmen, um zu empören und genau diese Berichterstattung zu provozieren? Die Bilder des Umzugs verbreiteten sich schnell im Internet und auch regionale und überregionale Medien berichteten. Wieder haben wir mehr Fragen als Antworten. Zu guter Letzt noch ein Thema, das in den vergangenen Wochen viral gegangen ist: der neuartige Coronavirus (sorry). Wie gehen Medien mit der täglichen Flut an neuen Ereignissen um? Haben Medien eine Mitschuld daran, dass sich – zumindest bei einigen Menschen – erste Anzeichen von Panik breitmachen? Wie geht verantwortungsvolle Berichterstattung über die Ausbreitung des Virus? Viele Fragen und, Überraschung: nicht auf alle haben wir Antworten.
"Zum Geburtstag viel Glück...", hätten wir Anfang Februar gesungen, wenn wir singen könnten. An diesem Tag kam die gemeinsame Tochter von Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) und dem Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) auf die Welt. Die beiden öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben zusammen die "Innovations- und Digitalagentur" (kurz: ida) als private Tochter gegründet. Wir sprechen darüber, welche Ziele und Aufgaben die Agentur verfolgt, die im April ihr operatives Geschäft aufnehmen soll. Amsterdam ist nicht gerade eine mitteldeutsche Stadt – Peter war trotzdem dort. Beim "Google News Initiative EMEA-Summit 2020". Dort hat er nicht nur herausgefunden, was hinter diesem Namen steckt, der auch die komplizierte Typenbezeichnung eines amerikanischen Staubsaugerroboters sein könnte. Er hat auch mit Meinolf Ellers von der Deutschen Presseagentur über die Zukunft des (lokalen) Journalismus gesprochen. Viele Pressemitteilungen gehen leicht unter – entweder weil der E-Mail-Wust sowieso zu groß ist – manchmal, aber auch, weil sie thematisch einfach uninteressant sind. Diese nicht. Die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (kurz: AG Dok) hat in der vergangenen Woche ein neues Finanzierungs- und Lizenzmodell für Dokumentarfilme gefordert. Verwendet werden sollen öffentliche Gelder, die aus der Haushaltsabgabe kommen. Das Motto: "Öffentliches Geld" soll zu "öffentlichem Gut" werden. Finden wir spannend!
Drama! Der Dresdner Semperopernball ist in aller Munde. Jedoch nicht, weil die Kleider und Anzüge der Debütant*innen in diesem Jahr besonders schön wären, sondern wegen der Vergabe des St.-Georgs-Ordens an den ägyptischen Machthaber El-Sisi. Die Preisverleihung steht in der Kritik. Tagesschausprecherin Judith Rakers, die den Ball in diesem Jahr moderieren sollte, bat um Auflösung ihres Vertrages. Auch die eingesprungene Brisant-Moderatorin Mareile Höppner sagte kurz darauf wieder ab. Der Grund: Drohungen und Hass im Netz gegen sie und ihre Familie. Nun sei eine neue Lösung gefunden. Wer allerdings an der Seite von Roland Kaiser den Ball am Freitag moderieren wird, soll noch geheim bleiben – auf die Ordensvergabe werde gänzlich verzichtet. Weitere Teilnehmer*innen haben inzwischen ebenfalls abgesagt. Für uns ist an dem ganzen Geschehen vor allem eine Frage spannend: Wie gehen die Medienpartner mit dieser Situation um? Sowohl MDR als auch DDV-Mediengruppe sind Partner des Semperopernballs – der MDR überträgt die Veranstaltung seit Jahren live im Fernsehen. Aus diesem Anlass sprechen wir in dieser Folge grundsätzlich über die Bedeutung von Medienpartnerschaften. Welche Grenzen zwischen Redaktion und Unternehmen beziehungsweise dessen Partnern gibt es? Welche Regeln gelten und wann sollte bei Problemen die Reißleine gezogen werden? Eine kleine Überraschung haben wir auch noch parat.
1 Million Euro für jeden Lokal-TV-Sender – das ist unsere Minimalforderung! Naja. Aber mal im Ernst: Vielleicht wäre das wirklich eine Überlegung wert, um aus der Misere (und auch unserem kleinen Konflikt) rauszukommen. Wir haben einige Reaktionen auf die Diskussion um die Förderung von Lokalfernsehen bekommen und diskutieren in dieser Folge abschließend, was hohe Fördersummen bewirken könnten. Noch hat das Kartellamt nicht zugestimmt – aber der Kauf der Mitteldeutschen Zeitung durch die Bauer Media Group scheint unter Dach und Fach. Damit wird Sachsen-Anhalt – ähnlich wie Thüringen – (fast) zum Ein-Zeitungs-Land. Für die Mitarbeiter*innen in den Redaktionen allerdings bleibt offenbar ein fader Beigeschmack. Lucas hat einen neuen Podcast gestartet. In "Keine Jungpioniere" geht es um die Frage: Wie viel Ost-Identität steckt in jungen Menschen, die die DDR nicht nicht mehr (bewusst) erlebt haben? Wir sprechen über das Format und die Zeile des Podcasts.
Das Wichtigste zuerst: All unseren Hörer*innen wünschen wir selbstverständlich ein gesundes neues Jahr. Auch wenn 2020 ähnlich begonnen hat, wie 2019 endete – mit "vorzeitigem Nachrichtenerguss", wie es der SPIEGEL-Kolumnist und Blogger Sascha Lobo nennt. Zwei Ereignisse haben die Feiertage – zumindest in der deutschen Empörungslandschaft – geprägt. Das "Omagate", also die Reaktionen auf ein Satire-Video des WDR, und die Geschehnisse der Silvesternacht im Leipziger Stadtteil Connewitz in Zusammenhang mit der Informationspolitik der Polizei – eifrig verbreitet durch zahlreiche Medien. Uff, kann man da nur sagen. Wir wagen eine Einordnung in aller Kürze und versuchen dem Ganzen noch etwas Positives abzugewinnen (schließlich wollen wir ja optimistischer werden – gute Vorsätze und so). In unserer vor-vorherigen Folge haben wir einen Blick in den neuen sächsischen Koalitionsvertrag geworfen und kamen dadurch auch auf Lokalfernsehen zu sprechen. Dabei haben wir Thesen aufgestellt, die unserem Hörer (und Verbreiter!) Uwe Tschirner, dem Redaktionsleiter von Oberlausitz TV, nicht so gut gefallen haben. Wir haben ihn deshalb zu uns ins Studio eingeladen und reden gemeinsam über das lokale Fernsehen, sein Geschäftsmodell und die Zukunft.
In dieser Folge lassen wir das Medienjahr 2019 Revue passieren. Was hat sich getan? Was stimmt uns optimistisch und wo sehen wir noch Probleme? Welche Blogartikel im FLURFUNK waren die erfolgreichsten und welche Folgen unseres Podcast wurde am meisten gehört? Und welche Themen standen offenbar im Mittelpunkt des Interesses der Nutzer*innen? Wir schwelgen aber nicht nur in der Vergangenheit. Wir werfen auch wieder einen Blick in die Glaskugel. Kurzer Spoiler: Wir können den allgemeinen Pessimismus, der in der Branche gerade vorzuherrschen scheint, nicht ganz ablegen. Aber eventuell finden sich in unserem Ausblick für das Jahr 2020 ja doch noch ein paar optimistische Zwischentöne...
Noch ist nichts entschieden. Zumindest zum Zeitpunkt, an dem diese Episode erscheint. CDU, Grüne und SPD haben sich in Sachsen zusammengesetzt und einen neuen Koalitionsvertrag verhandelt. Über das Ergebnis wurde von CDU und SPD schon positiv entschieden. Die Grünen sollen dann am Donnerstag (zur Veröffentlichung heute) folgen. Als hoffnungslose Optimisten haben wir uns das Papier schon einmal vorgenommen und die wichtigsten Punkte zum Thema "Medien" besprochen. Welchen "gesellschaftlichen Wert" haben Journalismus und insbesondere der öffentlich-rechtliche? Zu einer Konferenz beim MDR in Leipzig haben sich Medien-Macher*innen, -entscheider*innen und -forscher*innen getroffen und über das neue Buzzword "Public Value" diskutiert. Peter war dabei und hat bei dieser Gelegenheit mit der MDR-Intendantin Karola Wille und dem Wirtschaftspsychologen Prof. Timo Meynhardt gesprochen. Immer wieder steht die Qualität der Medien im Mittelpunkt von Diskussionen. Was bedeutet Qualität im Journalismus? Wer entscheidet, was qualitativ hochwertig ist und was nicht? Und wie kann Qualität gemessen werden? Zum Thema "Medien zwischen Qualität und Unterhaltung" hat Peter sein letztes FUNKTURM-Heft herausgegeben. Für und ist das Anlass, einmal über grundsätzliche Fragen zu diskutieren.
Einen kleinen Shitstorm hat am vergangenen Sonntag und Montag die Leipziger Volkszeitung abbekommen. Bei der Zeitung entschied man sich, den Live-Ticker zum Fund einer Bombe in Leipzig und zu den Evakuierungsmaßnahmen hinter die Paywall zu stellen. Wir diskutieren das Für und Wider dieses Vorgehens. Besonders spannend ist dabei die Reaktion der Zeitung auf Shitstorm und Kritik. Peter kann es nicht lassen. Wieder einmal ist er seiner geheimen Passion nachgegangen und hat eine öffentliche Sitzung des MDR-Rundfunkrates besucht. In der Sitzung ging es unter anderem um Qualitätsmessung bei Medien sowie um die Auswertung des jungen Angebots der Öffentlich-Rechtlichen „funk“. Außerdem hat er nach der Sitzung die neu gewählte Vorsitzende des Rundfunkrats, Prof. Gabriele Schade, zum Interview getroffen. Um ein Medienthema kommen wir in dieser Woche nicht herum, obwohl es (genau betrachtet) relativ wenig bietet, über das wir im Podcast noch nicht gesprochen haben. Die Kurzfassung: Der MDR hat sich von Uwe Steimle getrennt. Daraufhin riefen viele seiner Fans „Zensur!“ und das Ende der Meinungsfreiheit aus. Auch Steimle selbst. Warum das Quatsch ist, aber dennoch einer tiefergehenden Diskussion würdig wäre, hören Sie in dieser Folge.