Litti ist seit zwanzig Jahren Pfleger. Mit Herzblut, mit allen krassen Höhen und Tiefen, Leben und Sterben, Resignation und Kämpfen. Ollschgich hat keine Ahnung von Pflege. Und fragt einfach mal nach. Ein Podcast von zwei lebenslangen Freunden, der unterhaltsam, aber mit Substanz einen der zentralen Berufe unseres Gesundheitswesen beleuchtet. Direkt aus der Praxis und mit klaren Worten. Für Pflegende und alle Anderen.
"Ich wollte mehr verstehen, was ich da eigentlich mache". Jasmin hat's geschafft. Mit viel Biss und Überzeugung hat sie sich von der Pflegehelferin zur Pflegefachassistenz weitergebildet. Kurz vor ihrer Prüfung besucht sie uns im zwischenschicht-Studio. Und wir lernen endlich mehr über die Disziplin, die in Zukunft im Pflegealltag noch wichtiger wird. Die Pflege spezialisiert und professionalisiert sich immer mehr - wir wollen verstehen, wie Pflegefachkräfte und Pflegefachassistenzen produktiv zusammenarbeiten. Jasmin ist in der Altenpflege und wollte sich dort noch mehr einbringen. "Individualität ist meine Stärke. In jedes Zimmer 'reinzugehen und zu wissen: Der mag das so oder der isst sein Brot so." Wie kann die Pflegekraft dann deine Kompetenz am besten nutzen, will Litti wissen, Pflegefachassistent:innen sollen ja nicht als "billige Waschhilfe" eingesetzt werden. Was darfst du, Jasmin, und was nicht? Und was rätst du anderen Leuten, die sich für die Ausbildung interessieren, aber Zweifel haben, ob sie es schaffen? Außerdem kontrovers diskutiert: Wie alt will man eigentlich heutzutage werden? Eine echte Mutmachfolge - für Weiterbildungswillige und alle, die die zukünftigen Kolleg:innen kennenlernen wollen!
"Ich bin auch sehr, sehr stolz auf den Beruf". Genau diesen Stolz gibt Dozentin Francis ihren Auszubildenden täglich mit. Selbstbewusstsein, trotz widriger Umstände, und ein Bewusstsein für die Bedeutung des Berufs sind für sie und Schulleiterin Manja zentrale Lerninhalte, nicht nur das reine Fachliche. Sie kommen beide aus der Vitanas Akademie diese Woche zu uns in den Podcast und sprechen darüber, wieso es eben nicht falsch ist, den Azubis "den Boden vor ihren Füßen mit Gold aufzuwiegen". Aber was heißt das ganz konkret im Schulalltag? Wie bekommt man junge Leute motiviert, wenn der eklige Leistungsdruck von früher nicht mehr da ist? Was sind die Erwartungen der viel besprochenen Gen Z? Wie geht ihr mit Feedback um, auch sehr direktem? Und was reizt euch persönlich am Thema Ausbildung? Manja und Francis gehören zu einer neuen Generation Ausbilderinnen, vor der wir als Gen X-er manchmal noch ungläubig - und vielleicht auch ein bisschen neidisch - stehen. Umso spannender ist es für uns, solche Gespräche über den kompletten Wandel der Pflegeausbildung zu führen. Einschaltbefehl!
"Ich möchte hier keine Karriere machen, ich mach das aus Überzeugung!" Rebeccas Ansage, bevor sie den Job als Stationsleitung übernahm, war klar. Und auch Sven, ihr Stellvertreter ist Idealist - dabei hatte er eigentlich nie Lust auf eine Führungsrolle, "tu' ich mir nicht an." Erst, als er merkte, dass er damit aber was verändern kann, entschied er sich um. Beide wurden von ihrem eigenen Team ins Rennen geschickt, zu einer Zeit, als die Führung in der Station komplett brach lag. Diese Woche sprechen Litti und Ollschgich mit Rebecca und Sven über ihren ziemlich ungewöhnlichen Ansatz, eine Station zu leiten. Wie habt ihr der Teppichetage klar gemacht, was eure Bedingungen sind? Und wird das eingehalten? Wie habt ihr den Spirit im Team wieder aufgebaut? Wie geht ihr mit direkter Kritik von den Mitarbeitenden um? Und, mal ehrlich: Habt ihr wirklich Bock auf die 12 Stunden-Tage? Ein faszinierend ehrliches Gespräch mit einem krassen Blick hinter die Kulissen und zwei unkonventionellen Leitungen, die wohl doch für den Job gemacht sind. Reinhören, durchhören
"Ich stand da als Auszubildende im dritten Ausbildungsjahr allein in so 'nem Zimmer!" Peggys ersten Tag auf einer Intensivstation kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Sie wurde in der Wendezeit (damals noch) Krankenschwester und ist heute Pflegedirektorin im Klinikum Neukölln. Ausbildung ist nie easy, aber hat sich in den letzten 35, sogar zehn Jahren krass gewandelt. Früher hands on ins kalte Wasser, oft auch mit hohem Druck, werden Auszubildende heute mitgenommen, aufgefangen und gefördert. Diese Woche sprechen wir mit Peggy und Steffi, zentraler Praxisanleiterin im selben Haus, über die massive Herausforderung, die Ausbildung in so einer großen und vielseitigen Einrichtung zu koordinieren - und v.a. auf einem hohen, modernen Niveau zu halten. An die 1000 Auszubildende (intern und extern) sind jährlich da - wie managed man die? Und lässt niemanden zurück? Was ist heute in der Ausbildung anders - und wieso ist das gut? Handelt die Generation Z das Thema Work-Life-Balance besser als die Älteren? Und muss man in der Pflege eigentlich immer wieder zum Auszubildenden werden? Peggy und Steffi haben mit uns ein unglaublich produktives Gespräch geführt, das einfach mal auch den großen Rundumschlag macht. Einschaltbefehl!
"Wir sehen uns als die Radikaleren an" - So beschreibt Gast Jessi das Verhältnis zum Berufsverband. "Wir" ist der von ihr mitgegründete Verein Zukunftsfeste Pflege aus Mecklenburg-Vorpommern. Der, so heißt es, setzt sich dafür ein, "das Bewusstsein über die gravierenden Auswirkungen eines unzureichenden Gesundheits- und Pflegesystems zu schärfen." In der Bevölkerung nehme man Pflege selbstverständlich hin, "funktioniert schon irgendwie" und dabei besteht große Gefahr, dass es eben nicht mehr funktioniert. Da darf man schon auch mal undiplomatischer in Tonfall und Forderungen werden. Zusammen mit ihrem Co-Vorsitzenden Micha ist Jessi diese Woche am zwischenschicht-Tisch. Beide sind Unternehmer:innen im Bereich der ambulanten Pflege und stellen sich täglich der schwierigen Versorgung im Flächenland MV (tägliche Fahrt von 500-600 km). Mit dem Verein soll die Pflege und die Versorgung in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken. Was sind konkret eure Forderungen?, wollen wir wissen. Aber auch: Wie macht man als Verein mit einem so wichtigen, aber nicht reißerischen Thema auf sich aufmerksam? Macht man sich da auch mal unbeliebt? Und wie findet ihr zwischen Unternehmen und Verein noch Zeit für die Familie? Ein interessantes Projekt von zwei Gründer:innen, das vielleicht auch zu Nachmachen inspiriert. Einschaltbefehl!
"Nur weil ich jetzt ins Krankenhaus komme, geb' ich meine Libido ja nicht beim Pförtner ab!", fasst es Pflegepädagoge Dean präzise zusammen. Jede Pflegerin und jeder Pfleger hat wahrscheinlich schon Erfahrung mit der Sexualität eines Patienten gemacht. Aber weiß jede und jeder, wie man damit umgehen kann? Sexualität ist ein grundlegender Baustein des Lebens und wer ganzheitliche Pflege machen will, sollte sich auch mit einer Strategie wappnen, wie dieser Aspekt der Patientenversorgung gehandelt werden kann. Gerade auch bei älteren Patient:innen. Wir haben uns riesig auf dieses zu Unrecht kontroverse Thema gefreut und uns mit zwei tollen Expert:innen im “Hallo Behring” Pop-up Store zusammengesetzt: Wiebke, Chefärztin der Geriatrie im Klinikum Emil von Behring und Dean, Pflegepädagoge (ein zwischenschicht-Stammgast!). Dean will seine Schüler:innen viel stärker für dieses Thema sensibilisieren, Wiebke setzt sich dafür ein, besonders im Bereich der Geriatrie ein besseres Verständnis für dieses Grundbedürfnis zu schaffen. Gerade im Bereich Alter und schwere Krankheit sei Sexualität immer noch ein Tabuthema und es müssten dafür Schutzräume (metaphorisch und real) geschaffen werden. Aber wie kann das konkret aussehen? Welche Maßnahmen sind auf der Station sinnvoll? Wie geht Dean dieses für viele unangenehme Thema im Unterricht an? Und wie kann sich wiederum die Pflege auch vor Grenzüberschreitungen schützen? Wir versprechen euch eine sensationelle Folge zu einem zu oft totgeschwiegenen Thema, aus der ihr wahnsinnig viel mitnehmen werdet. Reinhören, durchhören! *** Diese Folge ist eine Kooperation mit dem Klinikum Emil von Behring und Helios. Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit.
"Alle Menschen gleich behandeln" gehört natürlich zum Ehrenkodex der Pflege, sagt Litti. Egal, wer vor einem liegt - der Mensch hat ein Anrecht auf die bestmögliche Betreuung. Nur wie steht's um die Akzeptanz gegenüber Menschen aus LGTBQIA+-Gruppen - und zwar innerhalb und außerhalb des Pflegekontexts? Sind wir da wirklich schon so weit, wie wir denken? Oder vielleicht grade auf dem Rückweg, wie in anderen Ländern aktuell? Wir sind ganz ehrlich: Dieses Thema ist ein heißes Eisen, das immer zwischen Litti und Ollschgich für Diskussionen sorgt. Diese Woche haben wir deswegen Robert, Pfleger, selbst schwul eingeladen, der sich privat für mehr Verständnis für die Belange nicht heteronormativer Gruppen einsetzt. V.a. aber auch für eine gute Diskussionskultur. Genau das machen wir diesmal: wieder mehr miteinander reden! Einschaltbefehl!
Nervt Digitalisierung in der Pflege? Neue Apps, Benutzungszwang, nicht praxisnah? Oder kann sie auch Spaß machen und das Leben so viel leichter? Laura und Jonas sind das Drehkreuz, wo Pflege und Digitalisierung sich treffen. Sie stellvertretende Stationsleitung im Unfallkrankenhaus Berlin, er Gründer einer Software-Firma. Zusammen entwickeln sie im dritten Jahr eine App zur Einarbeitung für neue Mitarbeitende. Der Care Compass soll das Schweizer Taschenmesser für die Pflege sein, sagt Jonas. "Der Beruf ist sehr anspruchsvoll, Geräte, Leitlinien, Ansprüche der Kollegen, dem möchte man gerecht werden", sagt Laura und dabei helfe die App. Aber wie wird sichergestellt, dass die App auch wirklich für den Pflegealltag funktioniert? Verstehen die IT-Nerds, was die Pflege will und braucht? Und läuft jetzt auf der Station jeder mit einem Tablet rum? Wie viel K.I. ist bei euch dabei und wie verlässlich ist sie im hochsensiblen medizinischen Bereich? Und wie kommt die Generation 60+ mit der App klar? Wir schauen diese Woche auf ein gelungenes Beispiel für Digitalisierung - und lassen trotzdem die Probleme nicht unausgesprochen. Weil wir bei der zwischenschicht wissen wollen, wie die Zukunft der Pflege aussehen wird. Einschaltbefehl! *** Diese Folge ist eine Kooperation mit den BG Kliniken und dem Unfallkrankenhaus Berlin. Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit!
Wo hört Pflege auf, wo fängt Freundschaft an? Die emotionale Distanz zu Patientinnen und Patienten gehört zum Berufsalltag der Pflege - ganz ehrlich, ohne sie könnten die meisten von uns den Job gar nicht machen. Was aber, wenn doch mal ein Mensch "hängen bleibt", den man auch nach der Station ins Herz schließt? Bei unseren Gästen diese Woche, Claudia und Steven, ist das passiert - und das unter den widrigsten Umständen. Litti und Ollschgich haben die beiden auf die zwischenschicht-Couch eingeladen. Steven ist Pfleger auf der Palliativstation, auf der Claudias Mann Thomas seine letzten Lebenswochen verbracht hat. Bis heute sind Pfleger und Angehörige in Kontakt und sehen sich zu wichtigen Anlässen. Aber wie hat sich das ergeben? Muss man auf einer so intensiven Station wie der Palliativ erst recht klar distanzieren? Oder weichen dort die Grenzen viel eher auf? Darf man als Pflegekraft trauern? Bei welchem Verhalten v on Angehörigen zieht Steven immer den Schlussstrich? Und wie hat Claudia das eigentlich erlebt? Ein tiefgehendes Gespräch über Trauer, Berufsverständnis und ungewöhnliche Freundschaften. Wir sind gespannt, wie ihr das seht - Einschaltbefehl!
"Aber ja, es ist klar, du könntest dein Leben verlieren", resümiert unser Gast diese Woche fast nüchtern. Mike ist Arzt und arbeitet bei der Hilfsorganisation Cadus regelmäßig in Krisen-, v.a. Kriegsgebieten. "Das ist 'ne Gewohnheitssache. Wenn man am Anfang keine Angst hat, stimmt was nicht. Aber wenn man einmal im Kontext ist, dann gewöhnt man sich sehr schnell dran." Die Krisen in der Welt kochen gerade wieder überall hoch - Mike war selbst schon in Gaza und der Ukraine - und wir können uns eigentlich nicht vorstellen, dass man sich daran, v.a. vor Ort, gewöhnen kann. Mike ist gerade wieder länger im großen Krankenhaus in der Mitte der Stadt und wir haben ihn zu uns eingeladen, damit er uns genau das mal genauer erklärt. Wie hilfst du vor Ort (Stichwort: vertikale Hilfe vermeiden)? Wie schaffst du es, dich sicher zu fühlen (Spoiler: Waffe hilft nicht)? Und was treibt dich überhaupt an? ("Da gibt's auch 'ne egoistische Komponente und das wird nicht oft zugegeben")? Und wieso ist er jetzt doch wieder im ruhigen Deutschland? Mike hat einen erfrischend ehrlichen und reflektierten Blick auf die Auslandshilfe. Wir diskutieren mit ihm recht direkt nicht nur Krieg und Frieden, sondern auch etwas, das uns in der Pflege sowieso immer vorantreibt: das Helfenwollen. Reinhören, durchhören!
"Ich möchte davor warnen zu sagen: Die Notaufnahme ist nur für ganz schlimme Sachen da" - Markus, Leiter des Notfallzentrums im Klinikum Emil von Behring, verurteilt niemanden, der mit dem berühmten eingewachsenen Zehennagel in die Notaufnahme kommt. Von der aktuellen Diskussion um den 'Missbrauch' der Notfallmedizin halte er nichts. Aber was macht das mit der Arbeit auf dieser besonderen Station? Lena, Pflegerin in derselben Abteilung, und er sprechen mit uns im zwischenschicht Podcast über ihre Arbeit in wohl einer der polarisierendsten Stationen im Krankenhaus: Entweder man liebt die Versorgung von Notfällen - oder halt gar nicht. Lena merkte schon in der Ausbildung, dass ihr die Action und die nötige Selbstorganisation gefällt - auch wenn wenig konventionelle Pflege stattfindet. Litti und Ollschgich diskutieren diese Woche mit den beiden über Egos und Hierarchien im hektischen Arbeitsalltag, den psychologischen Umgang mit den oft heftigen Verletzungen und wie der Pflegemangel dort gehandelt wird. Wir mochten den Austausch mit den zwei entspannten und sympathischen Fachkräften über ihre meistens nicht entspannte Disziplin sehr - und ihr werdet es auch. Einschaltbefehl! *** Diese Folge ist eine Kooperation mit dem Klinikum Emil von Behring und Helios. Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit.
"Ich hab zwei Kinder zuhause, ich bin Familienvater und wenn jetzt Kinder in dem Alter betroffen sind, dann geht mir das sehr nah". Philipp ist gelernter Pfleger, studierter Psychologe und leitet beim Technischen Hilfswerk ein Kriseninterventionsteam. Und trotzdem ist er nicht gefeit davor, sich unter Umständen auch aus Situationen zurückziehen zu müssen, um sich emotional zu schützen. "Manchmal hat man auch mit Undankbarkeit zu tun, aber grundsätzlich ist meine Motivation, ähnlich wie in der Pflege, ganz groß, den Menschen zu helfen" - Diese Woche spricht er mit Litti und Ollschgich in der neuen zwischenschicht darüber, wie er von seiner Pflegeausbildung schließlich beim Ehrenamt landete und was das THW eigentlich genau macht. Wusstet ihr's? Dabei sprechen wir nicht nur über die tollen großen Maschinen, sondern v.a. auch über die emotionalen Aspekte der Arbeit (Stichwort z.B. Flut im Ahrtal) und wie Philipp sich um seine Kamerad:innen kümmert. Außerdem wollen wir wissen, wie eigentlich der Frauenanteil dort ist und ob er sich manchmal trotz schweren Geräts auch machtlos fühlt. Ein offener Blick mit Pflegebrille hinter die soften Aspekte des Katastrophenschutzes - und ein bisschen über Technik erfahren wir auch! Einschaltbefehl!
Politik anders machen - das versprechen viele. Bei Stella, Pflegende und neuerdings Die Linke-Kandidatin für den Bundestag für Berlin-Mitte trifft das auch mal zu. Sie möchte direkt aus der Praxis, bei ihr die Notaufnahme, in die Politik und dort sinnvolle Politik für die Pflege und fürs gesamte Gesundheitswesen machen. Doch wie geht das und geht das einfach so reibungslos, wollen wir diese Woche im zwischenschicht Podcast von ihr wissen. Der Pflegejob ist ja schon hart genug, jetzt noch eine Politkarriere dazu? "Wie leiert man so'ne Nummer an?", fragt Ollschgich, "das kollidiert ja mit deiner Tätigkeit an sich". Litti fragt sich, was Stella erreichen will, v.a. auch für die Pflege. Wie sie den Wahlkampf finanziert, wie es überhaupt dazu gekommen ist und warum es aus ihrer Sicht ist, dass auch Nicht-Anzugträger in der deutschen Volksvertretung sitzen ("Ich fänd's schön, da meinen praktischen Senf mit hineinzuwerfen", sagt sie) erfahrt ihr in der neuen Folge. Außerdem: an wie vielen tausenden Haustüren sie schon geklingelt und wie viele Leute eigentlich tatsächlich aufmachen. Ein ehrlicher Einblick ins heiße Pflaster Wahlkampf, von einer, die kommt, um es aufzumischen! Einschaltbefehl!
Stellt euch vor, ihr gönnt euch einen Nachmittag im Shoppingcenter, Kaffeetrinken, Klamotten anprobieren, Technik testen und - für 'nen neuen Job bewerben. Äh, was? So haben wir auch reagiert, als wir zum ersten Mal den Pop Up-Store des Klinikums Emil von Behring in Berlin-Steglitz besucht haben. Der sitzt perfekt eingebettet in der Mall "Das Schloss" und lädt die Steglitzer:innen zum Besuch ein. Und ein Podcast lässt sich dort auch hervorragend aufnehmen. Wir haben uns also da mit Pflegedirektorin Barbara und der stellvertretenden pflegerischen Leitung der Kardiologie Frederike getroffen, um mit ihnen über ihr Kiezkrankenhaus zu sprechen. "Wir haben immer innovative Ideen gehabt, im Recruiting der Pflege. Jetzt wollten wir nochmal eins draufsetzen und zu den Bewerbern und in die Bevölkerung kommen", sagt Barbara. Und das Konzept geht auf, die Bewerbungen kommen. Aber ist der Umgang im Emil-von-Behring wirklich so "locker-flockig" wie der Store suggeriert, will Ollschgich wissen... "Das Alte, das Militärische, das Hochhierarchische, nee, das gibt's bei uns definitiv nicht!", betont Frederike. Als Kiezkrankenhaus habe man auch zu seinen Patient:innen eine enge, jahrelange Bindung. Ob den älteren Mitarbeitenden das nicht zu modern ist, wie das Haus mit Personalmangel generell umgeht und wie und ob Pflegende in Stresszeiten unterstützt werden, hört ihr - live aus der Mall - in der neuen zwischenschicht. Kommt unbedingt vorbei, wenn wir wieder dort aufzeichnen: Freitag, 14.02., 13-15 Uhr Freitag, 21.03., 17-19 Uhr *** Diese Folge ist eine Kooperation mit dem Klinikum Emil von Behring und Helios. Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit!
"Es ist schon ein krasser Cut, dass du von 'ner Neugeborenenstation zur 70 Plus-Station bist. Why?”, fragt Ollschgich Pflegeexpertin Marie. Sie und Kollegin Ann-Kristin arbeiten am Ida Wolff-Krankenhaus in Berlin-Neukölln. Ihre Antwort ist klar: "Grundsätzlich macht mir die Arbeit mit älteren Menschen viel mehr Freude!" Als Pflegeexpertinnen, neu geschaffene Stellen, die die Wissenschaft in die Praxis bringen, ist für Marie und Ann-Kristin klar: Geriatrie bedeutet, Pflege so praktizieren zu können, wie man sie in der Ausbildung gelernt hat. Patient:innen (re-)aktivieren, sich Zeit nehmen für Erfolge, auf die Erkrankten eingehen können. Ein simples, aber prägnantes Beispiel: gemeinsame Mahlzeiten. "Gerade bei älteren Menschen ist mir persönlich aufgefallen: Thema Einsamkeit, also viele sitzen zu Hause, essen ihre Mahlzeiten alleine oder essen dann halt auch nicht". Also werden Mahlzeiten gemeinsam eingenommen und nicht einfach, wie auf vielen Stationen gezwungenermaßen, Menschen verpflegt. Wie die Möglichkeiten sind, auch mit multimorbiden Patient:innen umzugehen, wieso der Tod auf der Geriatrie gar nicht zentral ist und wie oft das Ziel "nach Hause entlassen" erreicht wird - erfahrt ihr in der neuen zwischenschicht. Forever young - Wir versprechen euch einen neuen Blick auf die Geriatrie! *** Diese Folge ist eine Kooperation mit Vivantes und dem Ida Wolff-Krankenhaus. Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit!
"Ich glaube , dass die Pflege alleine auch durch ihre Größe immer eine gute Repräsentanz ist für unsere Gesellschaft, und da wir in 'ner Gesellschaft meiner Meinung nach 'n Rassismusproblem haben, haben wir das auch in der Pflege". Für Anna, Pflegerin und Aktivistin, ist die Sachlage klar. In der Pflege, einem so (sorry fürs Wort) systemrelevanten Bereich, darf man vor Rassismus nicht die Augen verschließen. Rassismus und seine Ausprägungen im Gesundheitswesen beschäftigen uns immer wieder bei der zwischenschicht. Diesmal sprechen Litti und Ollschgich mit Anna, die sich aktiv mit der Aktion "Pflege gegen Rechts" einsetzt. Und wie, will Litti wissen? Mit den direktesten Mitteln, die's heutzutage gibt, nämlich online können sich Engagierte und Betroffene zusammefinden, beraten lassen und sich austauschen. Dabei geht's u.A. um so brisante Themen wie rassistisch geprägte Triagen, nachlässige Behandlung aufgrund von Sprachbarrieren usw. So weit, so wichtig! Die zwischenschicht wäre aber nicht original ohne einen Blick auf die gesamte Gesellschaft. Wir diskutieren mit Anna auch über den Rechtsruck in Deutschland und Europa, die berühmte Brandmauer und Verharmlosung von rechter Gewalt. Außerdem: Ollschgich, immer gut für eine Gegenmeinung, spricht die komplex gewordene Unterscheidung zwischen "rechts" und "rechtsradikal" an: "Diese starren Schemata, die stören mich teilweise". Ihr könnt euch wie immer verlassen: Die zwischenschicht ist der Ort, wo kontrovers, aber fair diskutiert wird - was diese Folge auch wieder beweist. Reinhören, durchhören!
"Ich hab mich "gedopt", um diese Sache irgendwie durchzustehen. Ich wollte das ja nicht, aber es hat sich ergeben" - Wenn Victor über seine fünf letzten Jahre in der Pflege Bilanz zieht, klingt das dramatisch. Und das war es auch. Er arbeitete als Leitung in der Notaufnahme. "Ich hatte tolle Kollegen, ich hatte ein wahnsinnig tolles Team und hab diesen Job wirklich unglaublich gerne gemacht." Doch chronischer Stress, chronischer Personalmangel und chronisches Nicht-Gehört-Werden führen schließlich zu seiner Entscheidung: "Ich möchte etwas komplett anderes machen, ich möchte es versucht haben." Litti und Ollschgich führen diese Woche mit Victor, dem Aussteiger, ein direktes, ehrliches und emotionales Gespräch über seinen kompletten Richtungswechsel. Wir hatten ja, wie treue Hörer:innen wissen, schon einige Pflexitler bei uns zu Gast. Victor ist wirklich dauerhaft gegangen und beweist, dass ein Neustart auch mit Ü40 klappen kann. Wie er zu seiner Entscheidung gefunden hat, ob Führung in der Pflege eigentlich wirklich so relaxed ist, wie es an der Basis aussieht und wie er mit seinem Job jetzt nah an der Pflege ist, ohne in ihr zu sein, hört ihr in der neuen Folge. Außerdem: richtig gute Tipps für einen Neuanfang - womit auch immer! Einschaltbefehl!
Dein neuer Kollege hat seinen ersten Tag, er soll dich unterstützen und dir Papierkram abnehmen. Klingt verlockend? Was, wenn der Neue eine Künstliche Intelligenz ist? Du kannst ihn nicht einfach wie sonst bei einer Tasse Kaffee oder beim Patienten einarbeiten, sondern er hat Buttons, Funktionen und Prozesse, in die du dich völlig neu reindenken musst. Freust du dich oder verfluchst du ihn? Unser Gast diese Woche Sven spricht mit Litti und Ollschgich über nützliche K.I.-Systeme und die große Skepsis der praktischen Medizin ihnen gegenüber. Er ist eigentlich Arzt, entwickelt aber seit einiger Zeit hauptberuflich K.I.-Systeme für die Medizin. "Ich hatte das Gefühl, dass ich zwischen diesem Faxe-Abtippen, Druckerpapier-Suchen und dieser Bürokratie gar nicht die Zeit hab, das zu machen, wofür ich das eigentlich gemacht hab", resümiert er. K.I. solle Menschen, die in der Medizin arbeiten, also Ärzt:innen und Pflegenden die Arbeit leichter machen und die Freude am Job zurückbringen, ist Sven überzeugt. Was für Vorteile bringt das im Alltag? Sind Krankenhäuser nicht viel zu träge für moderne Technologie? Verdummen die Benutzer:innen nicht durch K.I.? Und sollten wir nicht vielleicht doch etwas Angst vor ihr haben? Eine längst überfällige Folge, die die rasante Entwicklung von K.I. in der Pflege mal verständlich auseinandernimmt. Reinhören, durchhören!
Wie oft am Tag regst du dich als Pflegekraft über eine Ärztin oder einen Arzt auf? Und wie oft regt sich eine Ärztin oder ein Arzt täglich über dich auf? Die Beziehung zwischen Pflege und Ärztinnen ist kompliziert und trotzdem unabdingbar. Deswegen nehmen wir sie diese Woche v.a. in ihrer Psychologie mal auseinander. Litti und Ollschgich haben dafür die perfekten Gäste auf der zwischenschicht-Couch: Sofie, ausgebildete Ärztin und im Medizinstudium. Manuel, in der Facharztausbildung. Und ach ja, "nebenbei" sind die beiden auch ein Paar. Hat der Austausch mit der jeweils anderen Disziplin geholfen? "Ich merke mittlerweile bei mir selber, dass ich viel verständnisvoller bin über so Dynamiken, wie so manche Entscheidungen getroffen werden", bemerkt Sofie. "Was ich gut finde an der Pflege und was ich vermisse: dieser enge Kontakt, diese lange Beobachtung des Patienten", sagt Manuel. Wir wollen von ihnen wissen, ob der Austausch über den Job immer konfliktfrei abläuft, ob sie sich auch fachlich bereichern und wieso Sofie als passionierte Pflegerin nun doch die Seiten wechselt. Wir warnen euch: Es könnte sein, dass ihr nach dieser Folge ein stark vergrößertes Verständnis für eure Kollegen entwickelt habt. Durchhören lohnt sich!
Immer, wenn's dicht über dem Kopf rattert, sagt das Gefühl: Hier ist was Schlimmes passiert. Der Rettungshubschrauber kommt immer dann zum Einsatz, wenn ein normaler Rettungswagen nichts bringt. Aber stimmt das wirklich? Litti und Ollschgich sprechen diese Woche mit zwei aus der Luft, die es wissen müssen: André ist Pfleger und Notfallsanitäter. Mit ihm im Team ist Kay, Notarzt, und beide heben zusammen mit dem Piloten regelmäßig ab, um Patient:innen zu transportieren und in der Luft zu versorgen. Dabei ist nicht jeder Hubschraubereinsatz ein absoluter Notfall, manchmal müssen auch Intensivpatient:innen schnell transportiert werden. Und im Zweifel muss auch - nach Abstimmung - der berühmte entzündete Zehennagel zum nächsten Krankenhaus geflogen werden, klären sie uns auf. Aber "bis wieder in den Köpfen drin ist, dass man den Notruf wieder als Notruf einsetzt, vergehen wahrscheinlich wieder 10-15 Jahre", befürchtet Kay. Und trotzdem rettet der Heli-Einsatz gerade beim ultraschnellen Transport vom Land in die urbane Spezialklinik oft Leben, "50 km in 15 Minuten, das schafft kein anderes Fahrzeug!" Ob der heißbegehrte Hubschrauber wirklich der Traumjob ist, nach dem er aussieht (Spoiler: ja und nein), wieso die drei Berliner Helis eigentlich schon zu viel sind, wieso Landungen oft der unvorhersehbarste Teil sind (Stichwort: Rea auf dem Acker) und wie viele Frauen eigentlich im Hubschrauber arbeiten, erfahrt ihr diese Woche in der zwischenschicht. Zu Weihnachten bekommt ihr von uns diese sehr besondere Folge geschenkt. Viel Spaß beim Auspacken!
Was ist euer "Happy Place"? Was wollt ihr als Letztes von der Welt sehen? Ja, ihr ahnt es, diese Woche geht's bei der zwischenschicht wieder ums Sterben, aber aus einem sehr positiven Blickwinkel. Die Pflegenden Doreen und Marcus fahren mit dem Wünschewagen vom Arbeiter-Samariter-Bund ehrenamtlich mit todkranken Patient:innen noch mal an ihre Lieblingsorte. "Für die ist das wirklich noch mal ein Tag, der die Welt bedeutet", sagt Marcus und betont, dass der Job trotz des traurigen Hintergrunds sich sehr positiv anfühlt. Auch wenn die Fahrt aufwändig und die medizinische Versorgung im Sprinter komplexer ist, hat der Trip nichts mit einem Krankentransport gemeinsam. Es geht darum, den Lieblingsort, oft das Meer, noch mal richtig aufsaugen zu können. "Dem soll's nochmal richtig gut gehen und wir wissen, dass das die letzte Fahrt für ihn ist". Und machen die begleitenden Pflegenden dann einfach Dienst nach Vorschrift? "So'n Ausbrechen ist tatsächlich gegenüber meiner ursprünglichen Arbeit der totale Kontrast", bemerkt Doreen, selbst Hospizpflegerin. Auch wenn grade beim Abschied vom Lieblingsort dann doch manchmal die Trauer hereinbricht. "Klar, man muss als Ehrenamtlicher auch mit dem Thema klar kommen!", gesteht Marcus ein. Wie emotional darf man als Begleitperson selbst werden? Zu welchen Orten fährt der Wagen? Und ist der Lieblingsort der Fahrgäste eigentlich immer die Ostsee? Wir versprechen euch eine emotionale, aber mitreißende Folge kurz vor Weihnachten, die ihr unbedingt hören müsst! *** Möchtet ihr mehr über den Wünschewagen erfahren oder selbst Fahrten unternehmen (auch Nicht-Mediziner:innen willkommen)? Klickt euch rüber: https://www.wuenschewagen.de/
"Ich kann den Fall meistens irgendwie abschließen." So beschreibt Pfleger Christian sein Dienstende. Am Ende eines Arbeitstag mental die Patientenakte schließen zu können - klingt gut, wo in der Pflege bekommt man das noch...? Christian arbeitet in der Anästhesie und hat sich das immer gewünscht: abschließen können, auch mental. Das geht natürlich nicht immer, aber wenn er seine Patient:innen in den Aufwachraum schiebt, hat er meistens sein Tagwerk verrichtet. Der nicht so enge Kontakt habe für ihn auch Vorteile, wie z.B. mit etwas mehr Abstand eine Entwicklung bei den Patient:innen zu sehen. Und weil keine Station nur rosig ist, sprechen Litti und Ollschgisch mit ihm in dieser Folge auch auch über die nervigen Aspekte der Anästhesie: Wie gehst du mit ärztlichen Ausrastern im OP um, Christian? Und wie ist es, stundenlang an einen Ort gebunden zu sein? Wie er manchmal doch seine Lieblingspatient:innen besucht, wie er überhaupt in den OP gekommen ist und ob er das bis zur Rente machen will, hört ihr in der neuen zwischenschicht. Reinhören, durchhören!
"Bei uns ist weniger das Problem, die Kurse voll zu bekommen, sondern die Menschen zu halten!" Die Pflegeausbildung hat sich in den letzten Jahren radikal neu erfunden - auch um dieses Problem, so zu hören in unserer neuen Podcastfolge, zu lösen. Kann die generalistische Ausbildung dazu führen, anfangs begeisterte Azubis auch dauerhaft im Haus zu halten? Wir haben uns auf dem diesjährigen Pflegetag zwei hochkarätige Expertinnen eingeladen, die sowohl tief in der Theorie als auch direkt in der Ausbildungspraxis stehen. Elfi, zentrale Praxisanleiterin von der BG Klinik Tübingen und Anke, Schulleiterin der Pflegeschule am Unfallkrankenhaus Berlin. Litti und Ollschgich wollen u.A. wissen, wie's denn so läuft mit der neuen Ausbildung ("Ich hör' von Auszubildenden, die Ausbildung sei noch nicht so ausgegoren", berichtet z.B. Litti) und wie man mehr Interessent:innen für den Job gewinnt (hilft schon Anwerben in der Schule?). Außerdem thematisieren wir die Frage, die viele umtreibt: Wird Pflege ein Beruf, den man nur studieren kann? Und: Wie bekommt man junge Leute weg von der interessanten digitalen Welt hinein in die handfeste, aber bereichernde Welt der Pflege? Mit Elfi und Anke haben wir ein wirklich ehrliches, auch selbstkritisches Gespräch geführt ("Ich kann's nicht mehr brauchen, wenn Leute in der Pflege jammern!"), das uns aber auch richtig Bock auf die Zukunft der Pflege gemacht hat. Leute, da geht was - wenn ihr auch ein bisschen Zuversicht braucht: Einschaltbefehl! *** Diese Folge ist eine Kooperation mit den BG Kliniken. Vielen Dank für die schöne Zusammenarbeit!
"Es war irre!" Sie hat vor nicht allzu langer Zeit die Pflege und mit ihr das Krankenhauswesen komplett aufgemischt. Die Berliner Krankenhausbewegung hat bewiesen, dass die Pflege eine unglaubliche Dynamik entwickeln kann, die der "Teppichetage" die eigentliche Power der Pflege bewusst machte. Nach dem großen Verhandlungserfolg, nach Corona kam dann der Alltag wieder. Wir sprechen in der neuen Folge über die brisante Frage: Ist dieser neue Alltag besser als vorher? Ist die Pflege jetzt wieder lethargisch geworden oder treibt die Berliner Krankenhausbewegung weiterhin Veränderung voran? Litti und Ollschgich diskutieren deswegen mit Ergotherapeutin Susanne und Zaza aus der Krankenpflege aus Berliner Häusern über die aktuellen Belange (Reizthema: bezahlte Pause), Motivation und Erschöpfung, Bezahlung und Wertschätzung, den Blick der nachwachsenden Pflegegeneration und die alles entscheidende Frage: Und wer soll's bezahlen? ("Unterfinanzierung der Krankenhäuser ist keine Naturgewalt", sagt Susanne beispielsweise) Wir garantieren euch eine durchaus kontroverse Diskussion, die euch, solltet ihr selbst auch die Lethargie wieder spüren, ordentlich durchrütteln wird! Einschaltbefehl!
Was hält man im Krankenhaus für selbstverständlich und merkt erst den Wert, wenn es mal nicht läuft? Nein, wir meinen ausnahmsweise mal nicht die Pflege, sondern: die Medizintechnik. Im 21. Jahrhundert und grade nach Corona stützen wir uns in der medizinischen Versorgung auf spezialisierte Geräte und hochentwickelte Anlagen. Eine, die im Hintergrund dafür sorgt, dass uns die Technik nicht im Stich lässt, ist Emma. Sie ist Medizintechnikerin im Kiezkrankenhaus und wartet und repariert hauptsächlich OP-Geräte wie Defibrillatoren. Litti und Ollschgich befragen sie zur Abhängigkeit von Geräten im Pflegealltag (Litti: "Ich bin schon so'n bisschen am Fluchen, wenn's nicht funktioniert"), die hohe Verantwortung ihres Jobs und die berühmte (nervige) Frage: Könnt ihr nicht auch mal schnell die Kaffeemaschine anschauen? Emma spricht auch darüber, wie sie in die Medizintechnik gekommen ist, wie sie als Frau darin wahrgenommen wird und ob ihr Berufsstand im Krankenhaus überhaupt gewürdigt wird. Außerdem diskutieren wir darüber, was passiert, wenn sich das "Gewohnheitstier" Mensch nach Jahren mit einem neuen Gerät auseinandersetzen muss. Ein interessanter, manchmal humorvoller Einblick in die Mensch-Maschine-Beziehung, ohne die's das moderne Krankenhaus gar nicht gäbe. Reinhören, durchhören!
“Der Patient ist von heute auf morgen aus seinem Leben gerissen worden." In wenigen Pflegedisziplinen trifft das so zu wie im Bereich der Rückenmarksverletzung. Stationsleitung Susan, einer unserer Gäste diese Woche, merkt immer wieder, dass man in der Pflege großen Respekt und vielleicht auch (Ehr-)furcht vor der Disziplin hat, erzählte sie uns im Vorgespräch. Litti kann das bestätigen. Dabei sei es eine so spannende Arbeit, die einen hohen psychologischen Anteil habe. Litti und Ollschgich haben sich mit Susan aus dem Unfallklinikum Berlin und Pfleger aus dem BG Klinikum zusammengesetzt, um euch diese Fachrichtung näher zu bringen. Und ach ja, das Ganze letzte Woche auf dem Deutschen Pflegetag 2024, vor Live-Publikum, am Stand der BG Kliniken. Die sind nämlich u.A. auf die Versorgung von Rückenmarksverletzungen spezialisiert. “Wir sind diejenigen, die den Patienten Ressourcen aufzeigen”, auch wenn nichts mehr so ist, wie es vorher war. Hingehen und waschen funktioniert dort nicht, sagt Susan. Vielmehr geht's auch darum zu beraten, anzuleiten und zu erklären: “Warum reagiert dein Körper so, wie er reagiert?” Im Gegenzug baue man zu den Patient:innen oft eine “Bindung fürs Leben” auf, sagt Martin. Er betreut z.B. Patienten, die er vor 20 Jahren schon in der Klinik zum ersten Mal aufgenommen hat. Wie kommen die Patient:innen bei euch an? Worauf arbeitet ihr mit ihnen eigentlich hin? (“Gehen ist nie das Hauptziel!”) Was hat sich im Bereich der Therapie von Querschnittslähmung in den letzten 30 Jahren getan? Wie geht ihr mit der Trauer der Rückenmarksverletzten um? Und, mal ehrlich, wie managed ihr eins der Themen schlechthin, die Sexualität? Ein faszinierendes Gespräch mit zwei Pflegenden, die “für untenrum zuständig” sind - mit Live-Atmo. Einschalten, durchhören! *** Diese Folge ist eine Kooperation mit den BG-Kliniken. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit!
Weißt du, wie du sterben willst? Sorry für die direkte Frage, aber jeder von uns muss sich damit auseinandersetzen. Wenn das Leben endet, braucht der Mensch nicht nur medizinische Pflege, sondern oft auch Alltags- und seelische Begleitung. Alles findet er im Hospiz und deswegen sprechen wir diese Woche mit Philipp, Pfleger und Leiter des Ricam-Hospiz'. Wie läuft Pflege im Hospiz ab? Ist das nicht ein wahnsinnig trauriger Job, fragt Litti...? Muss man ein besonderer Typ Mensch sein, um im Hospiz zu arbeiten? Sind beim Sterben alle Menschen gleich oder gibt's im Sterben auch Unterschiede in den Gesellschaftsschichten? Und Philipp, mal ehrlich - wie stehst du zur Sterbehilfe? Diese Folge wird euch nicht nur abholen, wenn euch die Pflege-Arbeit im Hospiz interessiert. Philipp schafft es auch, das Tabuthema so zu beschreiben, dass es viel von seinem Schrecken verliert. Reinhören, durchhören!
"Wir wollen unsere Patienten möglichst gut versorgen und das ist in diesem System nicht möglich. Es ist besser geworden, aber es ist an vielen Stellen immer noch gravierend, dazu ist das Schwarzbuch da!" Diese Woche sprechen wir im zwischenschicht Podcast mit Lisa und Leonie, die das "Schwarzbuch Krankenhaus" mitverantworten. Jede und jeder Pflegende kennt die Situationen, in denen etwas falsch läuft, gute Pflege nicht klappt und Patient:innen zu Schaden kommen. Warum? Oft, weil die Umstände in den Krankenhäusern es nicht zu zulassen. Jetzt gibt es einen Ort, wo diese Episoden gesammelt und dokumentiert werden. Und wozu, fragt Litti...? Zur Vernetzung, sagen Leonie und Lisa, und um das Erlebte aufzuarbeiten. Oft sind solche Erlebnisse auch mit Scham verbunden, wenn man den eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird. Werden die eingereichten Berichte überprüft? Können sich Pflegende von den Schwarzbuch-Macher:innen auch beraten lassen? Reagieren die Krankenhäuser (übrigens in allen Größen) darauf? Das Schwarzbuch ist ein superinteressantes Beispiel dafür, dass die Pflege nicht passiv den Umständen ausgeliefert ist, sondern es immer Möglichkeiten gibt, sich zu organisieren. Einschaltbefehl!
Frauen, Posttraumatische Belastungsstörung, Wehrpflicht - in Teil 2 unserer Doppelfolge zur Arbeit im Bundeswehrkrankenhaus gehen wir noch mal da hin, wo's möglicherweise weh tut. Letzte Woche haben wir Tini und Micha, Chirurgin und Pfleger im Bundeswehrkrankenhaus, gefragt, wie sie zur Bundeswehr kamen und erfahren, dass sie zuerst Soldat:innen und dann medizinisches Fachpersonal sind. Diese Woche sprechen wir über die Ausstattung im Bundeswehrkrankenhaus - gibt's auch hier Mangel an Personal? (Spoiler: nicht so schlimm wie anderswo) Und dann nehmen wir uns auch die dicken Eisen vor: Tini, wie ist es als Frau bei der Bundeswehr? Wie geht man beim Bund mit PTSD um? Herrscht immer noch das Gebot des Harten Kerls? Und wie steht ihr eigentlich zu Wehrpflicht und Zivildienst? Könnte letzterer den allgemeinen Personalmangel in der Pflege abmildern? Unser Ziel ist auch in dieser Woche, die Bundeswehr besser zu begreifen und Tini und Micha stehen uns sehr offen Rede und Antwort. Und egal, ob man mit ihnen einer Meinung ist - man versteht nach dieser Folge auf jeden Fall besser eines der zentralen Organe von Deutschland - und seine wichtige Gesundheitsversorgung.
Es gibt wohl kaum Institutionen in Deutschland, die so unterschiedlich wahrgenommen werden wie die Bundeswehr. Wo immer wieder negative Schlagzeilen durch die Nachrichten gehen, hat v.a. der Ukrainekrieg sie wieder in ein deutlich positiveres Licht gerückt. Wir wollten sie mal von innen verstehen und machen das diese und nächste Woche aus der zwischenschicht-Perspektive. Natürlich: mit einem Blick in die medizinische Versorgung. Tini und Micha arbeiten als Chirurgin und Pfleger im Bundeswehrkrankenhaus in Berlin. Dabei sind sie eigentlich "in erster Linie immer Soldat und müssen die soldatischen Tugenden immer zu 100% umsetzen", erklärt Micha. Und ja, das bedeutet auch regelmäßige Übung an der Waffe und im Ernstfall z.B. ein Auslandseinsatz. Gleichzeitig ist, das wissen viele sicher auch nicht, das Bundeswehrkrankenhaus v.a. auch für die Zivilbevölkerung offen. Wie Tini und Micha diese krasse Doppelbelastung mit sich ausmachen (im Grunde Leben retten und im Extremfall auch das genaue Gegenteil), wieso sie sich für den Dienst entschieden haben und wie eigentlich die Personalsituation im Bundeswehrkrankenhaus ist - das besprechen Litti und Ollschgich im ersten Teil der Doppelfolge. Taucht ein in den Mikrokosmos Bundeswehr und lernt ihn mit uns zusammen ein bisschen besser zu verstehen!
Fühlt ihr euch eigentlich umfänglich kompetent im Management von Posttraumatischer Belastungsstörung? Von Delir? Von der richtigen Auswahl der Beruhigungsmittel? Wenn eure Antwort "jein" oder "nein" ist, bloß keine Scham! Erst seit ein paar Jahren geht der Blick verstärkt auch darauf, die Zeit nach der Intensivstation für Patientinnen und Patienten so wenig belastend wie möglich zu machen - und das schon während der ITS-Behandlung. Bei Kindern ist das noch wichtiger. Sie erleben die Zeit als noch extremer. Diese Woche sprechen wir (mit Co-Host Denise) im zwischenschicht Podcast mit der Ärztin Juliane, die zur Hälfte auf einer Kinderintensivstation arbeitet - und den Rest der Arbeit zum Post Intensive Care Syndrom und natürlich der Prävention forscht. "Man hat in den letzten Jahren immer mehr rausgefunden, dass eine Intensivtherapie an sich bereits negative Folgen auf die Patienten haben kann und teilweise auch auf ihre Familien, die jetzt nicht unbedingt mit der Grunderkrankung zusammenhängen….", erklärt sie. Von Konzentrationsschwierigkeiten über PTSD zum von Neuem Laufenlernen. Juliane spricht mit uns über vielschichtige Maßnahmen, die ergriffen werden können, damit es gar nicht so weit kommt; den Druck, beweisen zu müssen, dass es "sich lohnt", die Extrameile für die Patient:innen zu gehen. Und natürlich auch, wie sie selbst mit der Arbeit auf einer der intensivsten Intensivstationen, der Kinder-ITS, klar kommt. zwischenschicht hören bildet weiter - wir garantieren euch eine superinformative Folge. Und ihr werdet Julianes direkte und herzliche Art und Weise sehr mögen, versprochen!
"Wir brauchen stärkere Pflegefachpersonen", sagt Lina vom DBfK. Pflege müsse ein viel stärkeres Mitspracherecht und auch Selbstbewusstsein haben. "Ich weiß, wie ätzend es ist", zum Beispiel immer wieder mit Ärzten zu diskutieren, aber es lohne sich. Im zweiten Teil unseres Gesprächs mit Lina und Johannes, Pflegepowerpaar vom DBfK, diskutieren wir über Berufsverständnis und die Superpower der Pflege, mit den Patient:innen am meisten zu tun zu haben. Aber auch darüber, warum es schon sinnvoll es ist, neue englische Berufsbezeichnungen in das uralte Berufsfeld zu bringen (Ollschgich: "Oma Erna" muss es doch auch verstehen). Und natürlich, wieso einfach nicht mehr Menschen Mitglieder in den Verbänden sind, wenn sie denn so viel für die Profession tun. "Wenn man [vom Job] so abgegessen ist", wie schafft man es, sich danach noch dafür einzusetzen...? Wir garantieren euch eine unglaublich vielseitige, direkte, aber auch unterhaltsame Folge. Wir hatten mit Lina und Johannes einfach einen tollen Flow! Reinhören, durchhören!
Dass sich die Pflege nicht genügend für ihre eigene Profession einsetzt und lieber jammert, hören wir im zwischenschicht Podcast immer wieder. Auch wir haben das schon öfter gesagt. Diese Woche haben wir aber zwei Gäste da, die uns Hoffnung für die Zukunft unseres Traumjobs machen. De-Be-Ef-Ka - watt? Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe, erklären uns Lina und Johannes, beide Mitglieder, Pflegende und wahrscheinlich eins von Deutschlands sympathischsten Pflegepaaren. Ihr beiden, wieso noch ein Organ, neben Kammer und Gewerkschaft? Weil der Verband sich für die fachliche Weiterbildung der Pflegenden einsetzt, sagen sie. "DBfK ist älter als die professionelle Altenpflege!" Was genau der Verband macht, erfahrt ihr im ersten Teil unserer Doppelfolge. Lina und Johannes sind aber auch Cracks in Sachen Aus- und Weiterbildung und diskutieren mit Litti und Ollschgich neue Ansätze in der Pflege: mehr Prävention für langfristig weniger Behandlung. Außerdem: ambulante Pflege und wie man die Angerhörigen noch besser schulen könnte. Und, was wir uns nie nehmen lassen, wenn ein (noch dazu so nettes) Pflegepaar bei uns sitzt: Wie haltet ihr es eigentlich aus, ständig, auch abends vor Netflix, noch über Pflege zu reden? (Spoiler: "verlockende Tiefe") Ihr werdet die beiden sofort ins Herz schließen und auch fachlich richtig viel mitnehmen, garantiert!
24 Stunden pflegen - wie hält man das durch? Wir sprechen jetzt nicht von Extremschichten im Job, sondern: Wenn sich die Pflege nicht nur im Beruflichen bewegt, sondern auch ins Private zieht. Lisa und Katja, beide angestellt im Krankenhaus, pflegen ihre Söhne Cedric und Oskar. Die beiden kennen sich nicht und treffen sich auf unserer zwischenschicht-Couch zum ersten Mal (Litti hat das eingefädelt), haben aber sich aber gleich viel zu sagen. Ihre Lebenssituationen sind sich nicht unähnlich, obwohl ihre Jungs ganz unterschiedliche Geschichten haben. Cedric hat Diabetes I, Oskar hat eine Entwicklungsstörung aufgrund eines Gendefekts. Wie schafft man den Alltag, wenn man vor der Frühschicht im Job schon eine Schicht Insulin-Regulieren hinter sich hat? Wie bleibt man sich als Paar nahe, wenn man nachts um elf noch eingenässte Bettwäsche wechselt? Haben alle Erzieher:innen wirklich Bock auf Inklusion? Und wie geht's überhaupt den Kids? Auch den Geschwisterkindern? Zudem thematisieren Litti und Ollschgich auch den schweren Klotz der "Regretting Motherhood"-Diskussion: Gibt's Momente, wo euch alles zu viel wird, Lisa und Katja, und ihr bereut, Eltern geworden zu sein? Leute, die Folge ist keine leichte Kost, aber wir garantieren euch: Sie wird euch bereichern. Weil Lisa und Katja sehr direkt und offen über die 24/7-Pflege sprechen und ihr sicherlich viele Aspekte finden werdet, die ihr kennt, egal ob ihr auch zuhause pflegt oder nicht. Weil's wichtig ist, so war's schon immer in der zwischenschicht, dass man offen miteinander spricht.
Was sorgt eigentlich wirklich für mehr Personal in der Pflege? Goodies, Geld, gutes Marketing? "Durch die Teamleistung, 'nen reibungsfreien Arbeitsablauf auch in Stresssituationen und keine Grabenkämpfe", sagt Bereichsleitung Petra aus dem Kiezkrankenhaus. Aufmerksame Hörer:innen kennen sie schon, seit sie Stationsleitung war. Die Folge mit Petra gehört immer noch zu den beliebtesten aller zwischenschicht-Zeiten. Irgendwie schafft sie es, eine unerschütterliche Balance zwischen radikaler Professionalität und 'nem großen Herz zu finden und ihre Leute auch durch heftige Zeiten (und Schichten) zu führen. Seit unserer letzten Folge mit ihr ist in der Pflege und bei ihr beruflich viel passiert und diese Woche treffen Litti und Ollschgich sich mit ihr zu einem lang ersehnten Follow Up. Petra, wie gehst du mit dem jetzt noch größeren Druck um? Gibt's auch Neider, die dir deinen Aufstieg nicht gönnen? Denkst du, mit der Vier Tage-Woche begeistern wir wieder v.a. junge Leute für die Pflege? Und werden bei dir im Konzern eigentlich Männer und Frauen gleich gut bezahlt? Petra spricht auch darüber, wie es ist, in ihrem Haus, dem sehr großstädtischen Urbankrankenhaus, zu arbeiten und was für Vor- und Nachteile es hat, dem Mega-Konzern Vivantes anzugehören. Wir lieben Petra einfach und ihr werdet es euch - wenn ihr es nicht eh schon tut.
Hat jeder Mensch ein Recht auf ein Frühstücksei? Steht Patienten im Krankenhaus ein gewisser Standard von Verpflegung zu? Krankenhausessen beschäftigt uns bei der zwischenschicht schon lange, sein Ruf ist legendär schlecht. Eine unserer ersten Folgen vor bald vier Jahren hat sich schon damit befasst und fast so lange versuchen wir, jemanden, der es kocht, für eine Folge zu gewinnen. Zum Auftakt der fünften Staffel haben wir's endlich geschafft: Der gelernte Koch und Geschäftsführer Tobias ist in einem Krankenhauskonzern für das Essen von sehr vielen Menschen verantwortlich und hat dabei auch schon sehr viel verändert. Litti und Ollschgich diskutieren mit Tobias dabei die Ansprüche der Patienten und des Personals (ja, die Frage nach dem Recht aufs Ei ist wichtig!), wie viel Bio eigentlich geht, wie viel Müll anfällt und wieso Tobias von der Edelgastro ins Großcatering gewechselt ist. Dass, wie er selbst sagt, Menschen in der Gastro genauso durchgedreht sind wie Menschen in der Pflege, macht ihn umso sympathischer. Ein unterhaltsamer und informativer Staffelauftakt, der euch vielleicht auch Hoffnung macht für die Zukunft des Krankenhausessens. Hört außerdem mal genau hin: Wir zeichnen zum ersten Mal vor Publikum auf!
Was hat dich bewegt, in die Pflege gehen? Bei Emely war es ihre Teenager-Zeit auf dem Wasser. "Die haben mich auf den Weg gebracht; ich wär' nie auf die Idee gekommen, in den medizinischen Bereich zu gehen, hätte ich nicht meinen 'Sani' mit 16 gemacht und verstanden, dass es mir ultra gut liegt!" Als Rettungsschwimmerin beim DLRG lernt sie schon früh das Prinzip 'Leben retten'. Bis heute fährt sie zweigleisig - Intensivpflege als Hauptjob, Wasserrettung in der Freizeit. Wir alle sind grade im Sommer irgendwo am Wasser. In unserer zweiten Sommerfolge klärt uns Pflegerin Emely nicht nur darüber auf, dass Ertrinken nicht laut ist, sondern schnell übersehen werden kann. Was der Rettungsschwimmer-Blick auf Menschen mit dem Pflege-Blick auf Menschen zu tun hat. Und ja, natürlich wollten wir auch wissen, ob so 'ne Schicht beim DLRG irgendwas mit Baywatch gemeinsam hat. Eine Folge, bisschen leichtfüßig, bisschen Weiterbildung, die perfekt in den Sommer passt. Und ihr werdet nie wieder Baywatch schauen wollen, wenn ihr einmal Emely zugehört habt!
"Wir haben acht Menschen, die keine Wohnung haben, die wir in einem Logistikzentrum untergebracht haben. Die gehen täglich zur Arbeit, haben Einkommen, sind krankenversichert, haben aber keine Wohnung: Sie gehen nicht nach Hause!" Obdachlosigkeit ist komplex und jede Person, die auf der Straße lebt, hat eine andere, oft vielschichtige Geschichte. Keiner weiß das besser als Pfleger Stephan. Er leistet ganz besondere Nachtschichten ab. Tagsüber Pfleger im Hospiz, macht er sich immer um 1 Uhr auf, Menschen ohne Zuhause zu versorgen. Er bringt Essen, Trinken, aber auch Dinge des täglichen Bedarfs. V.a. bringt er aber auch ein offenes Ohr für die, die es wollen oder brauchen. Und viel Verständnis für diejenigen, die ihre Ruhe wollen. "Alleine, dass sich jemand sicher fühlt, dass jemand an meinen Schlafplatz rangeht und nur etwas hinstellt und wieder geht! Und mich nicht angreift oder blöde Kommentare von sich gibt, ist für viele auf der Straße schon ein ganz wichtiges schönes Gefühl!" Stephans Engagement hat uns ziemlich ehrfürchtig gemacht. Woher nimmt er die Energie, zusätzlich zu seinem fordernden Job auch noch solche Nachtschichten (auf dem Fahrrad!) zu schieben? Konnte er auch schon Menschen aus der Obdachlosigkeit zurückbringen? Wie ist überhaupt die Situation auf der Straße, gibt es immer mehr wohnungslose Menschen? Und wie schlecht sollte unser Gewissen sein, wenn wir selbst betreten auf den Boden schauen, wenn uns jemand in der S-Bahn nach Geld fragt...? Kommt mit Litti und Ollschgich in den Alltag von Stephan, der im Grunde 24/7 Menschen pflegt!
"Ist schon mal vorgekommen, dass jemand mit Gläsern nach uns schmeißt, ja. Aber tatsächlich, ich krieg' jeden beruhigt. Also ich geb mir jedenfalls Mühe!". Bis zu 200 Patientinnen und Patienten spricht Micha jeden Tag. Dass das auch mal zu Stresssituationen auf beiden Seiten führt, ist unvermeidlich. Aber wo gehen täglich 200 Menschen ein und aus, fragt ihr euch jetzt. Micha ist pflegerischer Leiter der Unfallchirurgie und Orthopädie in der Ambulanz im Kiez-Krankenhaus. Die Ambulanz ist, so Ollschgich, ein "Zwischenglied" - Patient:innen kommen in der Rettungsstelle mit einem orthopädischen Leiden an, Micha und sein Team übernehmen im Anschluss die Koordination der weiteren Versorgung. Bis zu 200 Personen gibt es so also zu versorgen und im bunten Kiezkrankenhaus kommt das noch mal mit zusätzlichen Herausforderungen: "Die Sprache tatsächlich!" Wie Micha und sein durchweg türkischstämmiges Team das täglich regeln, wie er es selbst innerhalb von nur vier Jahren zur Leitung geschafft hat (gibt es Neid?, fragt Litti) und ob ihn der ganze Management-Kram neben der Pflege nicht eigentlich nervt - das hört ihr diese Woche im zwischenschicht Podcast. Übrigens: Michas Ausgleich neben dem Job ist übrigens besonders spannend - reinhören, durchhören!
Wenn ein Patient oder eine Patientin offentlich aufgeheizt auf deine Station kommt - was machst du? Auf die Person zugehen oder hinter dem Tresen verstecken? So nachvollziehbar Variante 2 ist (kennen wir doch alle) - oft wäre es produktiver, die Situation aufzulösen und in den Kontakt mit dem Menschen zu gehen. Aber: Die richtige Technik macht's! Deeskalationstrainer und Pfleger Friedemann spricht mit Litti und Ollschgich diese Woche drüber, wie sich scharfe Situationen lösen oder zumindest entschärfen lassen. Innere Not oder das gute Recht, jemandem auf die Mütze zu geben? Die Unterscheidung ist erst mal wichtig, sagt Friedemann. Innere Not ist, was man deeskalieren kann. "Erstmal sage ich nicht, warum bist du denn sauer, sondern was ist passiert, dass du so bist!", rät er. Oft hilft das schon. Was sind aber die Erfolgsaussichten des Ansatzes, will Litti wissen... Und müssten nicht auf den Stationen viel mehr professionelle "Deeskalierer" unterwegs sein - also mal wieder viel mehr Personal. Ollschgich hakt nach, ob das Deeskalationstraining nicht verpflichtend sein sollte. Wie das Gehirn in Notsituationen reagiert (oder auch nicht), ob man auch auf körperliche Gewalt sinnvoll reagieren kann und ob die Gesellschaft eigentlich generell immer wütender wird, besprechen wir in dieser zwischenschicht! Wir garantieren euch: Ihr werdet so viel mitnehmen.
"Die gucken sich das bei uns an und denken: Boah, hier muss man aber viel machen!" Wie stellst du dir die Arbeit auf der Dialyse-Station vor? Kaffeetrinken und 'ne ruhige Kugel? Mitnichten, sagt Anke. Die gelernte Krankenschwester sieht nicht selten, dass interessierte Pflegende auf der Suche nach einer neuen Herausforderung ihre Station besuchen. Und nicht selten bald wieder gehen, weil's halt doch anspruchsvoll ist. Anke hingegen kann sich nach vielen Jahren ITS vorstellen, bis zur Rente bei der Dialyse zu bleiben. Diese Woche gibt sie uns im zwischenschicht Podcast einen Rundumblick auf das technisch komplexe Feld, bei dem sie ihren Patient:innen meistens bis zum Lebensende immer wieder begegnet. Was für Möglichkeiten der Dialyse gibt es (Spoiler: geht auch zuhause)? Wie ist der pflegerische Alltag dort? Wie ist auch das psychosoziale Miteinander mit den Patient:innen, will Litti wissen, baust du Beziehungen auf? Wie lange wartet man im Durchschnitt auf eine neue Niere, hakt Ollschgich nach...? Und kommen Menschen eigentlich direkt nach wilden Partys zur Dialyse? Anke gibt uns einen versierten Blick in eine Pflegedisziplin, die, wie sie selbst sagt, unglaublich vielseitig ist. Und sie macht euch ganz bestimmt doch Bock auf 'ne (zwischen)schicht Dialyse? Einschaltbefehl!
"Zwischendrin werd' ich verflucht!", gibt Sabrina diese Woche im Podcast offen zu. Mit ihrer Unternehmung "Pflegeattraktiv" geht Pflegerin Sabrina an Häuser, die sich gute Pflege auf die Fahnen schreiben wollen und prüft, ob sie das auch wirklich durchziehen. Anfangs lieben alle Sabrinas Spirit und dass es jetzt losgeht. Dann geht's ins Audit, Sabrina zeigt auf, was sich alles ändern muss und plötzlich ist sie nicht mehr die Gute. Völlig normal aber, schließlich will sie ja Veränderung anstoßen und die ist anstrengend. Und weil sie die Häuser nicht beraten und wieder gehen, sondern es wirklich um das Prüfsiegel geht, kann sich auch keiner aus der Schlinge ziehen. "Die haben euch dauerhaft am A...h!", fasst Ollschgich zusammen. Sabrina, die auch noch regelmäßig an und mit Patient:innen arbeitet und nicht nur am Schreibtisch, will mit ihrem Pflege-TÜV endlich "Pflege-Siegel, die mehr sind als, entschuldigt bitte, so'n läppischer Chefarzt-Flur-Zettel!" Und was haben die Häuser davon? Letztendlich geht's v.a. wie immer darum, Mitarbeitende zu gewinnen. Wie läuft so eine Prüfung ab? (Spoiler: Es wird gecheckt, ob das mit der berühmten "Augenhöhe" zwischen den Disziplinen stimmt) Wonach wird geschaut? Wie geht Sabrina vor, wenn die Anfangsmotivation bei den Häusern schwindet? Und woher nimmt sie eigentlich, will Litti wissen, als vierfache Mutter den Drive für diese anstrengende Arbeit? Ein mal ganz anderer Blick hinter die Kulissen der Stationen und in die Teppichetagen, der euch ganz nebenbei klar machen wird: Veränderung der Pflege hat ganz viele Wege!
"Mir hat mein Kind so'n bisschen leid getan!" Schichtdienst mit Kind ist happig und das schon, wenn beide Elternteile zusammenleben. Was aber, wenn die schichtarbeitende Person noch dazu alleinerziehend ist? "Mein Kleiner ist mit mir früh um vier aufgestanden und Punkt sechs standen wir vor der Kita! Bis 16, 17 Uhr in der Kita war er in der Kita, also quasi über 10 Stunden!", erinnert sich Maria, eine der beiden alleinerziehenden Pflegerinnen in der zwischenschicht. Die Familienorganisation als Person in der Pflege ist komplex, das haben wir in über drei Jahren zwischenschicht immer wieder gehört. Deswegen haben wir diese Woche zwei Pflegende eingeladen, bei denen es noch mal eine Schippe schwieriger ist: Sie leben nicht mehr mit den Vätern der Kinder zusammen und müssen Schichtdienst, anstrengenden Job und Kinder-Orga jonglieren. Julia hat zwei Kinder, die kurz vor dem Teenageralter stehen, Marias Kleiner ist sechs. Wie kommt ihr mit den Vätern klar, fragt Ollschgich, selbst zweifacher Papa (und vergeben)...? Wie habt ihr auf der Station eure besonderen Anforderungen klar gemacht? Wie hat Maria die Situation mit den 10 Stunden-Kita-Tagen gelöst? Werdet ihr von Kollegen kritisch beäugt? Wie steht's um die Work-Life-Balance, könnt ihr überhaupt noch ausspannen? Und ist die Pflege nicht eigentlich komplett ungeeignet für Alleinerziehende? ("Ich find's gut! So'n Montag- bis Freitag-Job würde mich mehr stressen", sagt Julia). Ein Thema, das so viele betrifft, aber über das man viel zu selten spricht. Weil der Arbeitgeber oft erwartet, dass man es halt einfach regelt! Eure zwei "alten weißen Männer" von der zwischenschicht haben bei zwei jungen weißen Frauen reingehört! Einschaltbefehl!
Warst du schon mal im Gefängnis? Wir nicht - zumindest nicht bis vor kurzer Zeit! Wir fanden aber unsere Folge mit JVA-Pflegedirektor Christian letztes Jahr so spannend, dass wir seinen Arbeitsplatz mal von innen sehen wollten. Und so kam's, dass wir an einem wunderschönen Frühlingstag unter Stacheldraht, durch zahlreiche Schlösser und schwere Türen, an Gitterstäben und Kameras vorbei, in einem... Krankenhaus rauskamen. Das Krankenhaus der JVA ist der Arbeitsplatz der Pflegenden Jenny und Andi, mit denen wir eine zwischenschicht 'hinter Gittern' aufnehmen konnten. Und, ihr beiden, gewöhnt man sich jemals an dieses Arbeitsumfeld, wollten wir wissen? Schon nach kürzester Zeit schauen sich die Gitterstäbe an den Fenstern weg, sind sich die zwei einig, und der Job ist toll. Pflegerin Jennys Umfeld hatte sie gewarnt - ob sie wirklich mit psychisch kranken Straftäter arbeiten wolle...? "Nichts Anderes will ich mehr machen", wusste sie rasend schnell. Andi gefällt auch die soziale Arbeit, die Pflege hier mit bedeutet. Er gibt aber auch zu, dass die Work-Life-Balance noch wichtiger ist als 'draußen': "Man ist quasi der 'Mülleimer' für viele Patienten und das ist schon 'ne Belastung", das müsse man ausgleichen können. Muss Jenny sich als Frau in einem Männergefängniskrankenhaus besonders Respekt verschaffen? Wie sehr arbeitet ihr auch an der Resozialisierung der Patienten? Und was passiert, wenn eine Situation wirklich mal eskaliert? Leute, sicherlich eine der spannnendsten Folgen ever, im krassesten Setting, in dem wir bisher aufnehmen durften! Wie sehr ist es 'ganz normale' Pflege und wie anders ist es dann doch in der JVA...? Reinhören, durchhören, erfahren!
12 Stunden-Schichten, den Beeper immer in der Tasche, durch den Verkehr der ganzen Stadt kämpfen und nie genau wissen, was einen hinter der Haustür, an der Straßenecke, hinter der Böschung erwartet. Das ist Sebastians Berufsalltag - er arbeitet als Notfallsanitäter und erstversorgt, ähnlich wie Pflege und Ärzt:innen in der Rettungsstelle, vom verstauchten Knöchel bis zur Massenkarambolage alles. Dabei muss er auch mit dem Stress des Unbekannten klar kommen und oft vor Ort schon eine Art Triage durchführen, wenn z.B. bei einem Verkehrsunfall mehrere Menschen betroffen sind: "Wo sind die roten Patienten?", gilt es dann schnellstens rauszufinden. Doch nicht nur die Bedingungen interessieren uns diese Woche im Podcast, sondern auch die krass komplizierte Logistik hinter den Rettungseinsätzen. Wer bestimmt eigentlich, welches NEF zum Notfallort gerufen wird? Woher wissen die Sanitäter:innen, in welches Krankenhaus sie ihre Patienten bringen? - Ein Schlaganfall braucht z.B. ja eine andere Versorgung als der Glatteisunfall. Wieso bist du nicht in der Pflege geblieben, Sebastian, wo du angefangen hast? Und sind eure Arbeitsbedingungen eigentlich besser als in der Pflege? Sebastian liebt seinen Beruf - wieso er ihn trotzdem nicht bis zur Rente machen will, erzählt er Litti und Ollschgich diese Woche genauso wie die Feinheiten der Rettungslogistik. Eine Folge für alle, die sich auch bei jedem Heli fragen, wohin der wohl grade unterwegs ist!
"Das sind noch alte Strukturen, die durchbrochen werden müssen. Und wenn diese alten Strukturen, egal in welcher Ebene man jetzt ist, durchbrochen sind, wird's auch besser!" Unser Gast diese Woche Dean ist zuversichtlich für die Zukunft der Pflege. Sollte er auch sein, schließlich unterrichtet er als Pflegepädagoge wortwörtlich genau diese Zukunft der Pflege. Er gibt Fort- und Weiterbildungen für Examinierte und trifft in seinem Job auch immer wieder junge Pflegende. "Die neue Generation, die da auf dem Weg ist, wird viel Positives anrichten", ist er sich sicher. Aber wie viel bist du eigentlich selbst noch am Bett, wollen wir wissen, und nehmen dich deine Schüler:innen ernst, wenn du nicht mehr so viel pflegst...? Wie erlebst du die Generation Z, sind die wirklich so schlimm wie alle sagen? Worauf sollte sich die Ausbildung in der Zukunft stärker konzentrieren? ("Mehr Krankheitslehre, Medikamentenlehre, weniger Beratungsfokus") Und wie begeisterst du Leute für die Pflege? Durch seinen Job kann Dean einen vielseitigen Überblick mit uns teilen, was grade in der Pflege passiert und ist nah dran, was bald noch noch mehr Thema sein wird. Wenn ihr außerdem wissen wollt, was ihr von Dean zum Thema "Sexualität und sexuelle Bedürfnisse bei Patient:innen" von ihm lernen könnt, wisst ihr ja, wo ihr uns findet!
Gibt's auf eurer Station eine psychologische Ansprechpartnerin? Franzi, angehende Psychotherapeutin, ist eine Seltenheit. Sie arbeitet im großen Krankenhaus in der Mitte der Stadt als Stationspsychologin auf einer Intensivstation. Und übernimmt damit viel von der geistigen Arbeit, die, oft "so nebenbei", der Pflege zufällt: die psychische Betreuung der Patient:innen. Und bietet auch der Pflege psychologische Gespräche, Einordnung und einfach ein offenes Ohr an. Fremdbestimmt, neue Umgebung, manchmal Trauma - der Aufenthalt in einer ITS ist "ein Einschnitt in den gewohnten Alltag", wie Ollschgich sagt. Und meistens ist es genau diese krasse Lebenserfahrung, die die Leute mit Franzi besprechen wollen. Und gelegentlich halt auch nicht. "Manchmal ist es die einzige Selbstbestimmung, die die Menschen, die bei uns liegen, haben: sich verweigern." Auch die Pflege nimmt das psychologische Angebot mehr und mehr wahr. Durchaus tricky, sagt Franzi, weil sie einerseits Teil des Teams ist und andererseits die berühmte professionelle Distanz braucht... Ob und wie sie die immer wahren kann, welche Sorgen Pflege und Patient:innen beschäftigen, wie sie entscheidet, wen sie anspricht - und, werden psychische Leiden eigentlich generell mehr... Das erfahrt ihr in der neuen Folge! Warnung: Nach dem Hören werdet ihr euch definitiv eine Stationspsychologin wünschen!
"Boah, Pflege kann ja so viel mehr!" Eine Erkenntnis, die Carsten bis heute begleitet. Er wollte grade nicht schon immer Pfleger werden, ist nach der Schule eher "reingeschlittert". Und hat sich dann aber Hals über Kopf in die Berufssparte verliebt. Die gleiche Begeisterung für die Berufswahl versucht er heute bei Jugendlichen zu wecken. "Dass es nicht nur der medizinische Auftrag ist, sondern dass es mit dem sozialen Umfeld so'n systemisches Ding ist, was Pflege kann!" In einem großen Krankenhaus am Rande der Stadt ist er für die zentrale Praxisanleitung zuständig und überblickt die gesamte praktische Ausbildung. Wir brauchen es euch nicht zu sagen, die Pflege hat Personalmangel und jede:r Auszubildende, die/der kommt und nach dem Examen dann auch in der Pflege bleibt, ist unbezahlbar. Litti und Ollschgich sprechen diese Woche mit einem, dessen Mission es ist, die Ausbildung in seinem Haus so gut zu gestalten, dass die Pflege für die Azubis ein Traumjob ist und bleibt. Wie Carsten das tagtäglich macht, wie er damit umgeht, wenn Auszubildende nicht gut mitkommen, was er von dem Spruch mit den "Herrenjahren" hält (ihr wisst schon) und ob er eigentlich gegenüber der Pflegedirektion auch mal kritische Töne anschlägt, diskutieren wir diese Woche mit ihm! Wenn ihr außerdem wissen wollt, was Praxisanleiter:innen und Leuchttürme gemeinsam haben - Einschaltbefehl!
"Wir in Deutschland kriegen es nicht bewegt!", sagt Pflegepolitikerin Kordula Schulz-Asche von den Grünen. Wie, was meint sie? Im Grunde das gesamte Pflegewesen. In Teil 2 unserer inhaltlich superdichten Doppelfolge mit der gelernten Pflegerin, Wissenschaftlerin und Abgeordneten Kordula blicken wir breit über die gesamte deutsche und teilweise europäische Pflege. Was machen die anderen Länder, das wir verschlafen haben? In Österreich ist man auf dem Weg zur Vollakademisierung. In Deutschland undenkbar, das liege auch, so Kordula, an der "mangelnden Mobilisierung der Pflege für den eigenen Beruf". Akademisierung und Neustrukturierung des Berufsstands würde helfen: "Eine gute Pflegeassistenzausbildung für den gesamten Bereich der Grundpflege, da könnten wir so viele Menschen ausbilden und in Arbeit holen". Was die Ärzteschaft mit den Problemen der Pflege zu tun hat; inwiefern sich die Kommunen besser um ihre älteren Menschen kümmern sollten; und wieso Menschen, die in einfachen Verhältnissen leben, ein Recht auf die gleiche Gesundheitsversorgung haben sollten wie ein Bänker im Nobelviertel - Litti und Ollschgich diskutieren mit der Pflegepolitikerin die ganz kleinen und ganz großen Themen der Pflege. Ihr werdet aus dem Nicken nicht mehr rauskommen - oder Kopfschütteln, aber kalt lässt euch die Folge nicht, garantiert!
"Die Fachpflege in ihrer Bedeutung wahrzunehmen, ist in Deutschland völlig verloren gegangen!". Unser Gast diese Woche, gelernte Krankenschwester und Grünen-Abgeordnete Kordula Schulz-Asche, blickt mit gemischten Gefühlen auf ihre 50 Jahre Pflegepolitik-Erfahrung. Wusstet ihr, dass das heutige patietenfokussierte Pflege-Verständnis in den 70ern aufkam? Es ging nicht nur gesellschaftlich rund, sondern die Pflege gewann massiv an Selbstbewusstsein. Wie wichtig die fachkompetente Patientenversorgung ist, auch sozial und zwischenmenschlich, wie wichtig auch eine gute Ausbildung ist, wie zentral die Gemeindeschwester für die Gesellschaft war - vor fünfzig Jahren hatte die Pflege ein echtes High. Und Kordula als Pflegerin, Wissenschaftlerin und Politikerin mittendrin. Und dann? Bis heute, sagt Kordula, werfe sie sich vor, nicht früher erkannt zu haben, wie die Pflege wieder an Selbstbewusstsein verlor. Während sich die Pflege in anderen Ländern radikal akademisierte, blieb sie in Deutschland weiterhin eine Ausbildung... Wir versprechen euch, ihr werdet von Kordula genauso fasziniert sein wie wir. Mit Litti und Ollschgich diskutiert sie diese Woche über die große gesellschaftliche Bedeutung der Pflege über fünf Jahrzehnte: Was ist mit der Pflege passiert, wo ist die gesellschaftliche Wichtigkeit hin? Müssen wirklich alle Pflege studieren? Wie kriegen wir heute mehr Leute in die Pflege? Und was macht eigentlich die Politik für die Pflege, jeden einzelnen Tag? Teil 1 einer wahnsinnig interessanten und informativen Diskussion, wieder direkt aus dem "Zentrum der Macht", dem deutschen Bundestag.
Ist es eigentlich wirklich gut, in der Pflege emotional zu sein? Wenn wir unsere Gefühle offen zeigen, wirkt sich das auf die Stimmung im Team und v.a. auf die Patient:innen positiv oder negativ aus? Und wie gehen wir in der Gesellschaft, grade mit dem veränderten Geschlechterbild, mit Emotionen um? Sind sie erwünscht? Können v.a. Männer sie offener zeigen? "Durch das Arbeitsleben hab ich endlich gelernt, auch in meinem Privatleben gewisse Gefühle wieder zu akzeptieren und auch leben zu dürfen", sagt Litti, und es kann auch befreiend sein. Oder werden wir, wie Ollschgich sagt, zur "Weichlappengeneration"? Diese Woche diskutieren wir in einer gut besetzten Gäste-Runde: David, Altenpfleger, findet, in einem sozialen Beruf kann und sollte man auch gelegentlich Gefühle zeigen. Privat sei das schon schwieriger. Elena, eher rational, und Micha, eher emotional, aus der Krankenhaushygiene, vertreten die weibliche Perspektive und erleben die Männer im Freundeskreis nicht alle gleich offen, was Gefühle anbelangt. Darf man als Mann 2024 endlich Gefühle zeigen? Darf man als männlicher Pfleger weinen? Eine spannende Bestandsaufnahme mit sehr unterschiedlichen Meinungen - zwischenschicht-Style, immer offen für eine gute Diskussion!