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Gas geben mit der Musikkarriere oder weiter Vollzeit pflegen und die Musik ein Hobby bleiben lassen - Roman stand viele Jahre lang vor dieser Entscheidung. Welchen Weg er gegangen ist und was andere Pflegende daraus lernen können, bespricht er mit uns diese Woche im zwischenschich-Podcast. Litti und Roman haben sich schon vor Jahren im Dienst kennengelernt und wir sind immer fasziniert davon, wenn Pflegende eine weitere große Leidenschaft (Achtung!) pflegen, die so gar nichts mit Medizin zu hat. "Es gibt 'n großen Unterschied, ob nachts in der Klinik arbeitet oder im Club", sagt Roman, irgendwann habe er die medizinischen Nachtdienste aufgegeben. Die Pflege runterfahren sei aber schwierig, "wenn du nur fünf Tage im Monat am Bett arbeitest, hast du ständig das Gefühl, du hast irgendwas vergessen." Wie Roman zur Profession Pflege und zur Religion Musik gefunden hat; wie er sich letztendlich entschieden hat, welchen Weg er gehen will; und ob er manchmal wehmütig wird, weil er die andere Seite vermisst. Nicht nur, wenn ihr auch an diesem Scheideweg steht, wird euch diese Folge sicher bereichern! Einschaltbefehl!
Wie peinlich berührt sind die Patienten, Ria, wenn du sie das erste Mal untersuchst? Und hast du, Robert, es als Mann leichter? Ärztin Ria und Pfleger Robert arbeiten beide in der Urologie. Wir haben sie diese Woche zu uns ins zwischenschicht-Studio eingeladen, um mit ihnen sehr direkt und offen über eine Disziplin zu diskutieren, über die man selten spricht. Als Männer über 45 gibt's für uns sowieso keine Ausrede mehr, uns nicht damit zu befassen, oder? Eher berüchtigt als reine Herrenmedizin, betrifft die Uro alle Geschlechter. "Das ist ein relativ handwerkliches, kleines Feld", sagt Robert, in dem auch mit viel Empathie viel bei den Patient:innen erreicht werden kann. Wie Ria und Robert mit Patient:innen kommunizieren, um die Scham zu brechen? Wie es sich in der Disziplin arbeitet, Litti hat oft 'Fließband' erlebt? Wieso Männer und alle mit Penis - so Ria - viel mehr über selbigen und Anhängsel untereinander sprechen sollten. Und wie Robert jetzt doch das Krankenhaus verlässt. Wie immer könnt ihr euch auf die zwischenschicht verlassen, jeden Aspekt der Pflege zu beleuchten - und wir versprechen euch, die Folge macht Bock auf Uro!
"Ich wollte mehr verstehen, was ich da eigentlich mache". Jasmin hat's geschafft. Mit viel Biss und Überzeugung hat sie sich von der Pflegehelferin zur Pflegefachassistenz weitergebildet. Kurz vor ihrer Prüfung besucht sie uns im zwischenschicht-Studio. Und wir lernen endlich mehr über die Disziplin, die in Zukunft im Pflegealltag noch wichtiger wird. Die Pflege spezialisiert und professionalisiert sich immer mehr - wir wollen verstehen, wie Pflegefachkräfte und Pflegefachassistenzen produktiv zusammenarbeiten. Jasmin ist in der Altenpflege und wollte sich dort noch mehr einbringen. "Individualität ist meine Stärke. In jedes Zimmer 'reinzugehen und zu wissen: Der mag das so oder der isst sein Brot so." Wie kann die Pflegekraft dann deine Kompetenz am besten nutzen, will Litti wissen, Pflegefachassistent:innen sollen ja nicht als "billige Waschhilfe" eingesetzt werden. Was darfst du, Jasmin, und was nicht? Und was rätst du anderen Leuten, die sich für die Ausbildung interessieren, aber Zweifel haben, ob sie es schaffen? Außerdem kontrovers diskutiert: Wie alt will man eigentlich heutzutage werden? Eine echte Mutmachfolge - für Weiterbildungswillige und alle, die die zukünftigen Kolleg:innen kennenlernen wollen!
"Ich möchte hier keine Karriere machen, ich mach das aus Überzeugung!" Rebeccas Ansage, bevor sie den Job als Stationsleitung übernahm, war klar. Und auch Sven, ihr Stellvertreter ist Idealist - dabei hatte er eigentlich nie Lust auf eine Führungsrolle, "tu' ich mir nicht an." Erst, als er merkte, dass er damit aber was verändern kann, entschied er sich um. Beide wurden von ihrem eigenen Team ins Rennen geschickt, zu einer Zeit, als die Führung in der Station komplett brach lag. Diese Woche sprechen Litti und Ollschgich mit Rebecca und Sven über ihren ziemlich ungewöhnlichen Ansatz, eine Station zu leiten. Wie habt ihr der Teppichetage klar gemacht, was eure Bedingungen sind? Und wird das eingehalten? Wie habt ihr den Spirit im Team wieder aufgebaut? Wie geht ihr mit direkter Kritik von den Mitarbeitenden um? Und, mal ehrlich: Habt ihr wirklich Bock auf die 12 Stunden-Tage? Ein faszinierend ehrliches Gespräch mit einem krassen Blick hinter die Kulissen und zwei unkonventionellen Leitungen, die wohl doch für den Job gemacht sind. Reinhören, durchhören
"Alle Menschen gleich behandeln" gehört natürlich zum Ehrenkodex der Pflege, sagt Litti. Egal, wer vor einem liegt - der Mensch hat ein Anrecht auf die bestmögliche Betreuung. Nur wie steht's um die Akzeptanz gegenüber Menschen aus LGTBQIA+-Gruppen - und zwar innerhalb und außerhalb des Pflegekontexts? Sind wir da wirklich schon so weit, wie wir denken? Oder vielleicht grade auf dem Rückweg, wie in anderen Ländern aktuell? Wir sind ganz ehrlich: Dieses Thema ist ein heißes Eisen, das immer zwischen Litti und Ollschgich für Diskussionen sorgt. Diese Woche haben wir deswegen Robert, Pfleger, selbst schwul eingeladen, der sich privat für mehr Verständnis für die Belange nicht heteronormativer Gruppen einsetzt. V.a. aber auch für eine gute Diskussionskultur. Genau das machen wir diesmal: wieder mehr miteinander reden! Einschaltbefehl!
Wo hört Pflege auf, wo fängt Freundschaft an? Die emotionale Distanz zu Patientinnen und Patienten gehört zum Berufsalltag der Pflege - ganz ehrlich, ohne sie könnten die meisten von uns den Job gar nicht machen. Was aber, wenn doch mal ein Mensch "hängen bleibt", den man auch nach der Station ins Herz schließt? Bei unseren Gästen diese Woche, Claudia und Steven, ist das passiert - und das unter den widrigsten Umständen. Litti und Ollschgich haben die beiden auf die zwischenschicht-Couch eingeladen. Steven ist Pfleger auf der Palliativstation, auf der Claudias Mann Thomas seine letzten Lebenswochen verbracht hat. Bis heute sind Pfleger und Angehörige in Kontakt und sehen sich zu wichtigen Anlässen. Aber wie hat sich das ergeben? Muss man auf einer so intensiven Station wie der Palliativ erst recht klar distanzieren? Oder weichen dort die Grenzen viel eher auf? Darf man als Pflegekraft trauern? Bei welchem Verhalten v on Angehörigen zieht Steven immer den Schlussstrich? Und wie hat Claudia das eigentlich erlebt? Ein tiefgehendes Gespräch über Trauer, Berufsverständnis und ungewöhnliche Freundschaften. Wir sind gespannt, wie ihr das seht - Einschaltbefehl!
"Ich möchte davor warnen zu sagen: Die Notaufnahme ist nur für ganz schlimme Sachen da" - Markus, Leiter des Notfallzentrums im Klinikum Emil von Behring, verurteilt niemanden, der mit dem berühmten eingewachsenen Zehennagel in die Notaufnahme kommt. Von der aktuellen Diskussion um den 'Missbrauch' der Notfallmedizin halte er nichts. Aber was macht das mit der Arbeit auf dieser besonderen Station? Lena, Pflegerin in derselben Abteilung, und er sprechen mit uns im zwischenschicht Podcast über ihre Arbeit in wohl einer der polarisierendsten Stationen im Krankenhaus: Entweder man liebt die Versorgung von Notfällen - oder halt gar nicht. Lena merkte schon in der Ausbildung, dass ihr die Action und die nötige Selbstorganisation gefällt - auch wenn wenig konventionelle Pflege stattfindet. Litti und Ollschgich diskutieren diese Woche mit den beiden über Egos und Hierarchien im hektischen Arbeitsalltag, den psychologischen Umgang mit den oft heftigen Verletzungen und wie der Pflegemangel dort gehandelt wird. Wir mochten den Austausch mit den zwei entspannten und sympathischen Fachkräften über ihre meistens nicht entspannte Disziplin sehr - und ihr werdet es auch. Einschaltbefehl! *** Diese Folge ist eine Kooperation mit dem Klinikum Emil von Behring und Helios. Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit.
"Ich hab zwei Kinder zuhause, ich bin Familienvater und wenn jetzt Kinder in dem Alter betroffen sind, dann geht mir das sehr nah". Philipp ist gelernter Pfleger, studierter Psychologe und leitet beim Technischen Hilfswerk ein Kriseninterventionsteam. Und trotzdem ist er nicht gefeit davor, sich unter Umständen auch aus Situationen zurückziehen zu müssen, um sich emotional zu schützen. "Manchmal hat man auch mit Undankbarkeit zu tun, aber grundsätzlich ist meine Motivation, ähnlich wie in der Pflege, ganz groß, den Menschen zu helfen" - Diese Woche spricht er mit Litti und Ollschgich in der neuen zwischenschicht darüber, wie er von seiner Pflegeausbildung schließlich beim Ehrenamt landete und was das THW eigentlich genau macht. Wusstet ihr's? Dabei sprechen wir nicht nur über die tollen großen Maschinen, sondern v.a. auch über die emotionalen Aspekte der Arbeit (Stichwort z.B. Flut im Ahrtal) und wie Philipp sich um seine Kamerad:innen kümmert. Außerdem wollen wir wissen, wie eigentlich der Frauenanteil dort ist und ob er sich manchmal trotz schweren Geräts auch machtlos fühlt. Ein offener Blick mit Pflegebrille hinter die soften Aspekte des Katastrophenschutzes - und ein bisschen über Technik erfahren wir auch! Einschaltbefehl!
Politik anders machen - das versprechen viele. Bei Stella, Pflegende und neuerdings Die Linke-Kandidatin für den Bundestag für Berlin-Mitte trifft das auch mal zu. Sie möchte direkt aus der Praxis, bei ihr die Notaufnahme, in die Politik und dort sinnvolle Politik für die Pflege und fürs gesamte Gesundheitswesen machen. Doch wie geht das und geht das einfach so reibungslos, wollen wir diese Woche im zwischenschicht Podcast von ihr wissen. Der Pflegejob ist ja schon hart genug, jetzt noch eine Politkarriere dazu? "Wie leiert man so'ne Nummer an?", fragt Ollschgich, "das kollidiert ja mit deiner Tätigkeit an sich". Litti fragt sich, was Stella erreichen will, v.a. auch für die Pflege. Wie sie den Wahlkampf finanziert, wie es überhaupt dazu gekommen ist und warum es aus ihrer Sicht ist, dass auch Nicht-Anzugträger in der deutschen Volksvertretung sitzen ("Ich fänd's schön, da meinen praktischen Senf mit hineinzuwerfen", sagt sie) erfahrt ihr in der neuen Folge. Außerdem: an wie vielen tausenden Haustüren sie schon geklingelt und wie viele Leute eigentlich tatsächlich aufmachen. Ein ehrlicher Einblick ins heiße Pflaster Wahlkampf, von einer, die kommt, um es aufzumischen! Einschaltbefehl!
"Ich glaube , dass die Pflege alleine auch durch ihre Größe immer eine gute Repräsentanz ist für unsere Gesellschaft, und da wir in 'ner Gesellschaft meiner Meinung nach 'n Rassismusproblem haben, haben wir das auch in der Pflege". Für Anna, Pflegerin und Aktivistin, ist die Sachlage klar. In der Pflege, einem so (sorry fürs Wort) systemrelevanten Bereich, darf man vor Rassismus nicht die Augen verschließen. Rassismus und seine Ausprägungen im Gesundheitswesen beschäftigen uns immer wieder bei der zwischenschicht. Diesmal sprechen Litti und Ollschgich mit Anna, die sich aktiv mit der Aktion "Pflege gegen Rechts" einsetzt. Und wie, will Litti wissen? Mit den direktesten Mitteln, die's heutzutage gibt, nämlich online können sich Engagierte und Betroffene zusammefinden, beraten lassen und sich austauschen. Dabei geht's u.A. um so brisante Themen wie rassistisch geprägte Triagen, nachlässige Behandlung aufgrund von Sprachbarrieren usw. So weit, so wichtig! Die zwischenschicht wäre aber nicht original ohne einen Blick auf die gesamte Gesellschaft. Wir diskutieren mit Anna auch über den Rechtsruck in Deutschland und Europa, die berühmte Brandmauer und Verharmlosung von rechter Gewalt. Außerdem: Ollschgich, immer gut für eine Gegenmeinung, spricht die komplex gewordene Unterscheidung zwischen "rechts" und "rechtsradikal" an: "Diese starren Schemata, die stören mich teilweise". Ihr könnt euch wie immer verlassen: Die zwischenschicht ist der Ort, wo kontrovers, aber fair diskutiert wird - was diese Folge auch wieder beweist. Reinhören, durchhören!
"Ich hab mich "gedopt", um diese Sache irgendwie durchzustehen. Ich wollte das ja nicht, aber es hat sich ergeben" - Wenn Victor über seine fünf letzten Jahre in der Pflege Bilanz zieht, klingt das dramatisch. Und das war es auch. Er arbeitete als Leitung in der Notaufnahme. "Ich hatte tolle Kollegen, ich hatte ein wahnsinnig tolles Team und hab diesen Job wirklich unglaublich gerne gemacht." Doch chronischer Stress, chronischer Personalmangel und chronisches Nicht-Gehört-Werden führen schließlich zu seiner Entscheidung: "Ich möchte etwas komplett anderes machen, ich möchte es versucht haben." Litti und Ollschgich führen diese Woche mit Victor, dem Aussteiger, ein direktes, ehrliches und emotionales Gespräch über seinen kompletten Richtungswechsel. Wir hatten ja, wie treue Hörer:innen wissen, schon einige Pflexitler bei uns zu Gast. Victor ist wirklich dauerhaft gegangen und beweist, dass ein Neustart auch mit Ü40 klappen kann. Wie er zu seiner Entscheidung gefunden hat, ob Führung in der Pflege eigentlich wirklich so relaxed ist, wie es an der Basis aussieht und wie er mit seinem Job jetzt nah an der Pflege ist, ohne in ihr zu sein, hört ihr in der neuen Folge. Außerdem: richtig gute Tipps für einen Neuanfang - womit auch immer! Einschaltbefehl!
Dein neuer Kollege hat seinen ersten Tag, er soll dich unterstützen und dir Papierkram abnehmen. Klingt verlockend? Was, wenn der Neue eine Künstliche Intelligenz ist? Du kannst ihn nicht einfach wie sonst bei einer Tasse Kaffee oder beim Patienten einarbeiten, sondern er hat Buttons, Funktionen und Prozesse, in die du dich völlig neu reindenken musst. Freust du dich oder verfluchst du ihn? Unser Gast diese Woche Sven spricht mit Litti und Ollschgich über nützliche K.I.-Systeme und die große Skepsis der praktischen Medizin ihnen gegenüber. Er ist eigentlich Arzt, entwickelt aber seit einiger Zeit hauptberuflich K.I.-Systeme für die Medizin. "Ich hatte das Gefühl, dass ich zwischen diesem Faxe-Abtippen, Druckerpapier-Suchen und dieser Bürokratie gar nicht die Zeit hab, das zu machen, wofür ich das eigentlich gemacht hab", resümiert er. K.I. solle Menschen, die in der Medizin arbeiten, also Ärzt:innen und Pflegenden die Arbeit leichter machen und die Freude am Job zurückbringen, ist Sven überzeugt. Was für Vorteile bringt das im Alltag? Sind Krankenhäuser nicht viel zu träge für moderne Technologie? Verdummen die Benutzer:innen nicht durch K.I.? Und sollten wir nicht vielleicht doch etwas Angst vor ihr haben? Eine längst überfällige Folge, die die rasante Entwicklung von K.I. in der Pflege mal verständlich auseinandernimmt. Reinhören, durchhören!
Wie oft am Tag regst du dich als Pflegekraft über eine Ärztin oder einen Arzt auf? Und wie oft regt sich eine Ärztin oder ein Arzt täglich über dich auf? Die Beziehung zwischen Pflege und Ärztinnen ist kompliziert und trotzdem unabdingbar. Deswegen nehmen wir sie diese Woche v.a. in ihrer Psychologie mal auseinander. Litti und Ollschgich haben dafür die perfekten Gäste auf der zwischenschicht-Couch: Sofie, ausgebildete Ärztin und im Medizinstudium. Manuel, in der Facharztausbildung. Und ach ja, "nebenbei" sind die beiden auch ein Paar. Hat der Austausch mit der jeweils anderen Disziplin geholfen? "Ich merke mittlerweile bei mir selber, dass ich viel verständnisvoller bin über so Dynamiken, wie so manche Entscheidungen getroffen werden", bemerkt Sofie. "Was ich gut finde an der Pflege und was ich vermisse: dieser enge Kontakt, diese lange Beobachtung des Patienten", sagt Manuel. Wir wollen von ihnen wissen, ob der Austausch über den Job immer konfliktfrei abläuft, ob sie sich auch fachlich bereichern und wieso Sofie als passionierte Pflegerin nun doch die Seiten wechselt. Wir warnen euch: Es könnte sein, dass ihr nach dieser Folge ein stark vergrößertes Verständnis für eure Kollegen entwickelt habt. Durchhören lohnt sich!
Immer, wenn's dicht über dem Kopf rattert, sagt das Gefühl: Hier ist was Schlimmes passiert. Der Rettungshubschrauber kommt immer dann zum Einsatz, wenn ein normaler Rettungswagen nichts bringt. Aber stimmt das wirklich? Litti und Ollschgich sprechen diese Woche mit zwei aus der Luft, die es wissen müssen: André ist Pfleger und Notfallsanitäter. Mit ihm im Team ist Kay, Notarzt, und beide heben zusammen mit dem Piloten regelmäßig ab, um Patient:innen zu transportieren und in der Luft zu versorgen. Dabei ist nicht jeder Hubschraubereinsatz ein absoluter Notfall, manchmal müssen auch Intensivpatient:innen schnell transportiert werden. Und im Zweifel muss auch - nach Abstimmung - der berühmte entzündete Zehennagel zum nächsten Krankenhaus geflogen werden, klären sie uns auf. Aber "bis wieder in den Köpfen drin ist, dass man den Notruf wieder als Notruf einsetzt, vergehen wahrscheinlich wieder 10-15 Jahre", befürchtet Kay. Und trotzdem rettet der Heli-Einsatz gerade beim ultraschnellen Transport vom Land in die urbane Spezialklinik oft Leben, "50 km in 15 Minuten, das schafft kein anderes Fahrzeug!" Ob der heißbegehrte Hubschrauber wirklich der Traumjob ist, nach dem er aussieht (Spoiler: ja und nein), wieso die drei Berliner Helis eigentlich schon zu viel sind, wieso Landungen oft der unvorhersehbarste Teil sind (Stichwort: Rea auf dem Acker) und wie viele Frauen eigentlich im Hubschrauber arbeiten, erfahrt ihr diese Woche in der zwischenschicht. Zu Weihnachten bekommt ihr von uns diese sehr besondere Folge geschenkt. Viel Spaß beim Auspacken!
"Ich kann den Fall meistens irgendwie abschließen." So beschreibt Pfleger Christian sein Dienstende. Am Ende eines Arbeitstag mental die Patientenakte schließen zu können - klingt gut, wo in der Pflege bekommt man das noch...? Christian arbeitet in der Anästhesie und hat sich das immer gewünscht: abschließen können, auch mental. Das geht natürlich nicht immer, aber wenn er seine Patient:innen in den Aufwachraum schiebt, hat er meistens sein Tagwerk verrichtet. Der nicht so enge Kontakt habe für ihn auch Vorteile, wie z.B. mit etwas mehr Abstand eine Entwicklung bei den Patient:innen zu sehen. Und weil keine Station nur rosig ist, sprechen Litti und Ollschgisch mit ihm in dieser Folge auch auch über die nervigen Aspekte der Anästhesie: Wie gehst du mit ärztlichen Ausrastern im OP um, Christian? Und wie ist es, stundenlang an einen Ort gebunden zu sein? Wie er manchmal doch seine Lieblingspatient:innen besucht, wie er überhaupt in den OP gekommen ist und ob er das bis zur Rente machen will, hört ihr in der neuen zwischenschicht. Reinhören, durchhören!
"Bei uns ist weniger das Problem, die Kurse voll zu bekommen, sondern die Menschen zu halten!" Die Pflegeausbildung hat sich in den letzten Jahren radikal neu erfunden - auch um dieses Problem, so zu hören in unserer neuen Podcastfolge, zu lösen. Kann die generalistische Ausbildung dazu führen, anfangs begeisterte Azubis auch dauerhaft im Haus zu halten? Wir haben uns auf dem diesjährigen Pflegetag zwei hochkarätige Expertinnen eingeladen, die sowohl tief in der Theorie als auch direkt in der Ausbildungspraxis stehen. Elfi, zentrale Praxisanleiterin von der BG Klinik Tübingen und Anke, Schulleiterin der Pflegeschule am Unfallkrankenhaus Berlin. Litti und Ollschgich wollen u.A. wissen, wie's denn so läuft mit der neuen Ausbildung ("Ich hör' von Auszubildenden, die Ausbildung sei noch nicht so ausgegoren", berichtet z.B. Litti) und wie man mehr Interessent:innen für den Job gewinnt (hilft schon Anwerben in der Schule?). Außerdem thematisieren wir die Frage, die viele umtreibt: Wird Pflege ein Beruf, den man nur studieren kann? Und: Wie bekommt man junge Leute weg von der interessanten digitalen Welt hinein in die handfeste, aber bereichernde Welt der Pflege? Mit Elfi und Anke haben wir ein wirklich ehrliches, auch selbstkritisches Gespräch geführt ("Ich kann's nicht mehr brauchen, wenn Leute in der Pflege jammern!"), das uns aber auch richtig Bock auf die Zukunft der Pflege gemacht hat. Leute, da geht was - wenn ihr auch ein bisschen Zuversicht braucht: Einschaltbefehl! *** Diese Folge ist eine Kooperation mit den BG Kliniken. Vielen Dank für die schöne Zusammenarbeit!
"Es war irre!" Sie hat vor nicht allzu langer Zeit die Pflege und mit ihr das Krankenhauswesen komplett aufgemischt. Die Berliner Krankenhausbewegung hat bewiesen, dass die Pflege eine unglaubliche Dynamik entwickeln kann, die der "Teppichetage" die eigentliche Power der Pflege bewusst machte. Nach dem großen Verhandlungserfolg, nach Corona kam dann der Alltag wieder. Wir sprechen in der neuen Folge über die brisante Frage: Ist dieser neue Alltag besser als vorher? Ist die Pflege jetzt wieder lethargisch geworden oder treibt die Berliner Krankenhausbewegung weiterhin Veränderung voran? Litti und Ollschgich diskutieren deswegen mit Ergotherapeutin Susanne und Zaza aus der Krankenpflege aus Berliner Häusern über die aktuellen Belange (Reizthema: bezahlte Pause), Motivation und Erschöpfung, Bezahlung und Wertschätzung, den Blick der nachwachsenden Pflegegeneration und die alles entscheidende Frage: Und wer soll's bezahlen? ("Unterfinanzierung der Krankenhäuser ist keine Naturgewalt", sagt Susanne beispielsweise) Wir garantieren euch eine durchaus kontroverse Diskussion, die euch, solltet ihr selbst auch die Lethargie wieder spüren, ordentlich durchrütteln wird! Einschaltbefehl!
Was hält man im Krankenhaus für selbstverständlich und merkt erst den Wert, wenn es mal nicht läuft? Nein, wir meinen ausnahmsweise mal nicht die Pflege, sondern: die Medizintechnik. Im 21. Jahrhundert und grade nach Corona stützen wir uns in der medizinischen Versorgung auf spezialisierte Geräte und hochentwickelte Anlagen. Eine, die im Hintergrund dafür sorgt, dass uns die Technik nicht im Stich lässt, ist Emma. Sie ist Medizintechnikerin im Kiezkrankenhaus und wartet und repariert hauptsächlich OP-Geräte wie Defibrillatoren. Litti und Ollschgich befragen sie zur Abhängigkeit von Geräten im Pflegealltag (Litti: "Ich bin schon so'n bisschen am Fluchen, wenn's nicht funktioniert"), die hohe Verantwortung ihres Jobs und die berühmte (nervige) Frage: Könnt ihr nicht auch mal schnell die Kaffeemaschine anschauen? Emma spricht auch darüber, wie sie in die Medizintechnik gekommen ist, wie sie als Frau darin wahrgenommen wird und ob ihr Berufsstand im Krankenhaus überhaupt gewürdigt wird. Außerdem diskutieren wir darüber, was passiert, wenn sich das "Gewohnheitstier" Mensch nach Jahren mit einem neuen Gerät auseinandersetzen muss. Ein interessanter, manchmal humorvoller Einblick in die Mensch-Maschine-Beziehung, ohne die's das moderne Krankenhaus gar nicht gäbe. Reinhören, durchhören!
“Der Patient ist von heute auf morgen aus seinem Leben gerissen worden." In wenigen Pflegedisziplinen trifft das so zu wie im Bereich der Rückenmarksverletzung. Stationsleitung Susan, einer unserer Gäste diese Woche, merkt immer wieder, dass man in der Pflege großen Respekt und vielleicht auch (Ehr-)furcht vor der Disziplin hat, erzählte sie uns im Vorgespräch. Litti kann das bestätigen. Dabei sei es eine so spannende Arbeit, die einen hohen psychologischen Anteil habe. Litti und Ollschgich haben sich mit Susan aus dem Unfallklinikum Berlin und Pfleger aus dem BG Klinikum zusammengesetzt, um euch diese Fachrichtung näher zu bringen. Und ach ja, das Ganze letzte Woche auf dem Deutschen Pflegetag 2024, vor Live-Publikum, am Stand der BG Kliniken. Die sind nämlich u.A. auf die Versorgung von Rückenmarksverletzungen spezialisiert. “Wir sind diejenigen, die den Patienten Ressourcen aufzeigen”, auch wenn nichts mehr so ist, wie es vorher war. Hingehen und waschen funktioniert dort nicht, sagt Susan. Vielmehr geht's auch darum zu beraten, anzuleiten und zu erklären: “Warum reagiert dein Körper so, wie er reagiert?” Im Gegenzug baue man zu den Patient:innen oft eine “Bindung fürs Leben” auf, sagt Martin. Er betreut z.B. Patienten, die er vor 20 Jahren schon in der Klinik zum ersten Mal aufgenommen hat. Wie kommen die Patient:innen bei euch an? Worauf arbeitet ihr mit ihnen eigentlich hin? (“Gehen ist nie das Hauptziel!”) Was hat sich im Bereich der Therapie von Querschnittslähmung in den letzten 30 Jahren getan? Wie geht ihr mit der Trauer der Rückenmarksverletzten um? Und, mal ehrlich, wie managed ihr eins der Themen schlechthin, die Sexualität? Ein faszinierendes Gespräch mit zwei Pflegenden, die “für untenrum zuständig” sind - mit Live-Atmo. Einschalten, durchhören! *** Diese Folge ist eine Kooperation mit den BG-Kliniken. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit!
Weißt du, wie du sterben willst? Sorry für die direkte Frage, aber jeder von uns muss sich damit auseinandersetzen. Wenn das Leben endet, braucht der Mensch nicht nur medizinische Pflege, sondern oft auch Alltags- und seelische Begleitung. Alles findet er im Hospiz und deswegen sprechen wir diese Woche mit Philipp, Pfleger und Leiter des Ricam-Hospiz'. Wie läuft Pflege im Hospiz ab? Ist das nicht ein wahnsinnig trauriger Job, fragt Litti...? Muss man ein besonderer Typ Mensch sein, um im Hospiz zu arbeiten? Sind beim Sterben alle Menschen gleich oder gibt's im Sterben auch Unterschiede in den Gesellschaftsschichten? Und Philipp, mal ehrlich - wie stehst du zur Sterbehilfe? Diese Folge wird euch nicht nur abholen, wenn euch die Pflege-Arbeit im Hospiz interessiert. Philipp schafft es auch, das Tabuthema so zu beschreiben, dass es viel von seinem Schrecken verliert. Reinhören, durchhören!
"Wir wollen unsere Patienten möglichst gut versorgen und das ist in diesem System nicht möglich. Es ist besser geworden, aber es ist an vielen Stellen immer noch gravierend, dazu ist das Schwarzbuch da!" Diese Woche sprechen wir im zwischenschicht Podcast mit Lisa und Leonie, die das "Schwarzbuch Krankenhaus" mitverantworten. Jede und jeder Pflegende kennt die Situationen, in denen etwas falsch läuft, gute Pflege nicht klappt und Patient:innen zu Schaden kommen. Warum? Oft, weil die Umstände in den Krankenhäusern es nicht zu zulassen. Jetzt gibt es einen Ort, wo diese Episoden gesammelt und dokumentiert werden. Und wozu, fragt Litti...? Zur Vernetzung, sagen Leonie und Lisa, und um das Erlebte aufzuarbeiten. Oft sind solche Erlebnisse auch mit Scham verbunden, wenn man den eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird. Werden die eingereichten Berichte überprüft? Können sich Pflegende von den Schwarzbuch-Macher:innen auch beraten lassen? Reagieren die Krankenhäuser (übrigens in allen Größen) darauf? Das Schwarzbuch ist ein superinteressantes Beispiel dafür, dass die Pflege nicht passiv den Umständen ausgeliefert ist, sondern es immer Möglichkeiten gibt, sich zu organisieren. Einschaltbefehl!
Es gibt wohl kaum Institutionen in Deutschland, die so unterschiedlich wahrgenommen werden wie die Bundeswehr. Wo immer wieder negative Schlagzeilen durch die Nachrichten gehen, hat v.a. der Ukrainekrieg sie wieder in ein deutlich positiveres Licht gerückt. Wir wollten sie mal von innen verstehen und machen das diese und nächste Woche aus der zwischenschicht-Perspektive. Natürlich: mit einem Blick in die medizinische Versorgung. Tini und Micha arbeiten als Chirurgin und Pfleger im Bundeswehrkrankenhaus in Berlin. Dabei sind sie eigentlich "in erster Linie immer Soldat und müssen die soldatischen Tugenden immer zu 100% umsetzen", erklärt Micha. Und ja, das bedeutet auch regelmäßige Übung an der Waffe und im Ernstfall z.B. ein Auslandseinsatz. Gleichzeitig ist, das wissen viele sicher auch nicht, das Bundeswehrkrankenhaus v.a. auch für die Zivilbevölkerung offen. Wie Tini und Micha diese krasse Doppelbelastung mit sich ausmachen (im Grunde Leben retten und im Extremfall auch das genaue Gegenteil), wieso sie sich für den Dienst entschieden haben und wie eigentlich die Personalsituation im Bundeswehrkrankenhaus ist - das besprechen Litti und Ollschgich im ersten Teil der Doppelfolge. Taucht ein in den Mikrokosmos Bundeswehr und lernt ihn mit uns zusammen ein bisschen besser zu verstehen!
Dass sich die Pflege nicht genügend für ihre eigene Profession einsetzt und lieber jammert, hören wir im zwischenschicht Podcast immer wieder. Auch wir haben das schon öfter gesagt. Diese Woche haben wir aber zwei Gäste da, die uns Hoffnung für die Zukunft unseres Traumjobs machen. De-Be-Ef-Ka - watt? Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe, erklären uns Lina und Johannes, beide Mitglieder, Pflegende und wahrscheinlich eins von Deutschlands sympathischsten Pflegepaaren. Ihr beiden, wieso noch ein Organ, neben Kammer und Gewerkschaft? Weil der Verband sich für die fachliche Weiterbildung der Pflegenden einsetzt, sagen sie. "DBfK ist älter als die professionelle Altenpflege!" Was genau der Verband macht, erfahrt ihr im ersten Teil unserer Doppelfolge. Lina und Johannes sind aber auch Cracks in Sachen Aus- und Weiterbildung und diskutieren mit Litti und Ollschgich neue Ansätze in der Pflege: mehr Prävention für langfristig weniger Behandlung. Außerdem: ambulante Pflege und wie man die Angerhörigen noch besser schulen könnte. Und, was wir uns nie nehmen lassen, wenn ein (noch dazu so nettes) Pflegepaar bei uns sitzt: Wie haltet ihr es eigentlich aus, ständig, auch abends vor Netflix, noch über Pflege zu reden? (Spoiler: "verlockende Tiefe") Ihr werdet die beiden sofort ins Herz schließen und auch fachlich richtig viel mitnehmen, garantiert!
24 Stunden pflegen - wie hält man das durch? Wir sprechen jetzt nicht von Extremschichten im Job, sondern: Wenn sich die Pflege nicht nur im Beruflichen bewegt, sondern auch ins Private zieht. Lisa und Katja, beide angestellt im Krankenhaus, pflegen ihre Söhne Cedric und Oskar. Die beiden kennen sich nicht und treffen sich auf unserer zwischenschicht-Couch zum ersten Mal (Litti hat das eingefädelt), haben aber sich aber gleich viel zu sagen. Ihre Lebenssituationen sind sich nicht unähnlich, obwohl ihre Jungs ganz unterschiedliche Geschichten haben. Cedric hat Diabetes I, Oskar hat eine Entwicklungsstörung aufgrund eines Gendefekts. Wie schafft man den Alltag, wenn man vor der Frühschicht im Job schon eine Schicht Insulin-Regulieren hinter sich hat? Wie bleibt man sich als Paar nahe, wenn man nachts um elf noch eingenässte Bettwäsche wechselt? Haben alle Erzieher:innen wirklich Bock auf Inklusion? Und wie geht's überhaupt den Kids? Auch den Geschwisterkindern? Zudem thematisieren Litti und Ollschgich auch den schweren Klotz der "Regretting Motherhood"-Diskussion: Gibt's Momente, wo euch alles zu viel wird, Lisa und Katja, und ihr bereut, Eltern geworden zu sein? Leute, die Folge ist keine leichte Kost, aber wir garantieren euch: Sie wird euch bereichern. Weil Lisa und Katja sehr direkt und offen über die 24/7-Pflege sprechen und ihr sicherlich viele Aspekte finden werdet, die ihr kennt, egal ob ihr auch zuhause pflegt oder nicht. Weil's wichtig ist, so war's schon immer in der zwischenschicht, dass man offen miteinander spricht.
Was sorgt eigentlich wirklich für mehr Personal in der Pflege? Goodies, Geld, gutes Marketing? "Durch die Teamleistung, 'nen reibungsfreien Arbeitsablauf auch in Stresssituationen und keine Grabenkämpfe", sagt Bereichsleitung Petra aus dem Kiezkrankenhaus. Aufmerksame Hörer:innen kennen sie schon, seit sie Stationsleitung war. Die Folge mit Petra gehört immer noch zu den beliebtesten aller zwischenschicht-Zeiten. Irgendwie schafft sie es, eine unerschütterliche Balance zwischen radikaler Professionalität und 'nem großen Herz zu finden und ihre Leute auch durch heftige Zeiten (und Schichten) zu führen. Seit unserer letzten Folge mit ihr ist in der Pflege und bei ihr beruflich viel passiert und diese Woche treffen Litti und Ollschgich sich mit ihr zu einem lang ersehnten Follow Up. Petra, wie gehst du mit dem jetzt noch größeren Druck um? Gibt's auch Neider, die dir deinen Aufstieg nicht gönnen? Denkst du, mit der Vier Tage-Woche begeistern wir wieder v.a. junge Leute für die Pflege? Und werden bei dir im Konzern eigentlich Männer und Frauen gleich gut bezahlt? Petra spricht auch darüber, wie es ist, in ihrem Haus, dem sehr großstädtischen Urbankrankenhaus, zu arbeiten und was für Vor- und Nachteile es hat, dem Mega-Konzern Vivantes anzugehören. Wir lieben Petra einfach und ihr werdet es euch - wenn ihr es nicht eh schon tut.
Hat jeder Mensch ein Recht auf ein Frühstücksei? Steht Patienten im Krankenhaus ein gewisser Standard von Verpflegung zu? Krankenhausessen beschäftigt uns bei der zwischenschicht schon lange, sein Ruf ist legendär schlecht. Eine unserer ersten Folgen vor bald vier Jahren hat sich schon damit befasst und fast so lange versuchen wir, jemanden, der es kocht, für eine Folge zu gewinnen. Zum Auftakt der fünften Staffel haben wir's endlich geschafft: Der gelernte Koch und Geschäftsführer Tobias ist in einem Krankenhauskonzern für das Essen von sehr vielen Menschen verantwortlich und hat dabei auch schon sehr viel verändert. Litti und Ollschgich diskutieren mit Tobias dabei die Ansprüche der Patienten und des Personals (ja, die Frage nach dem Recht aufs Ei ist wichtig!), wie viel Bio eigentlich geht, wie viel Müll anfällt und wieso Tobias von der Edelgastro ins Großcatering gewechselt ist. Dass, wie er selbst sagt, Menschen in der Gastro genauso durchgedreht sind wie Menschen in der Pflege, macht ihn umso sympathischer. Ein unterhaltsamer und informativer Staffelauftakt, der euch vielleicht auch Hoffnung macht für die Zukunft des Krankenhausessens. Hört außerdem mal genau hin: Wir zeichnen zum ersten Mal vor Publikum auf!
"Wir haben acht Menschen, die keine Wohnung haben, die wir in einem Logistikzentrum untergebracht haben. Die gehen täglich zur Arbeit, haben Einkommen, sind krankenversichert, haben aber keine Wohnung: Sie gehen nicht nach Hause!" Obdachlosigkeit ist komplex und jede Person, die auf der Straße lebt, hat eine andere, oft vielschichtige Geschichte. Keiner weiß das besser als Pfleger Stephan. Er leistet ganz besondere Nachtschichten ab. Tagsüber Pfleger im Hospiz, macht er sich immer um 1 Uhr auf, Menschen ohne Zuhause zu versorgen. Er bringt Essen, Trinken, aber auch Dinge des täglichen Bedarfs. V.a. bringt er aber auch ein offenes Ohr für die, die es wollen oder brauchen. Und viel Verständnis für diejenigen, die ihre Ruhe wollen. "Alleine, dass sich jemand sicher fühlt, dass jemand an meinen Schlafplatz rangeht und nur etwas hinstellt und wieder geht! Und mich nicht angreift oder blöde Kommentare von sich gibt, ist für viele auf der Straße schon ein ganz wichtiges schönes Gefühl!" Stephans Engagement hat uns ziemlich ehrfürchtig gemacht. Woher nimmt er die Energie, zusätzlich zu seinem fordernden Job auch noch solche Nachtschichten (auf dem Fahrrad!) zu schieben? Konnte er auch schon Menschen aus der Obdachlosigkeit zurückbringen? Wie ist überhaupt die Situation auf der Straße, gibt es immer mehr wohnungslose Menschen? Und wie schlecht sollte unser Gewissen sein, wenn wir selbst betreten auf den Boden schauen, wenn uns jemand in der S-Bahn nach Geld fragt...? Kommt mit Litti und Ollschgich in den Alltag von Stephan, der im Grunde 24/7 Menschen pflegt!
"Litti " über die Chancen unserer Jungs bei der EM vor dem Viertelfinale gegen Spanien
"Ist schon mal vorgekommen, dass jemand mit Gläsern nach uns schmeißt, ja. Aber tatsächlich, ich krieg' jeden beruhigt. Also ich geb mir jedenfalls Mühe!". Bis zu 200 Patientinnen und Patienten spricht Micha jeden Tag. Dass das auch mal zu Stresssituationen auf beiden Seiten führt, ist unvermeidlich. Aber wo gehen täglich 200 Menschen ein und aus, fragt ihr euch jetzt. Micha ist pflegerischer Leiter der Unfallchirurgie und Orthopädie in der Ambulanz im Kiez-Krankenhaus. Die Ambulanz ist, so Ollschgich, ein "Zwischenglied" - Patient:innen kommen in der Rettungsstelle mit einem orthopädischen Leiden an, Micha und sein Team übernehmen im Anschluss die Koordination der weiteren Versorgung. Bis zu 200 Personen gibt es so also zu versorgen und im bunten Kiezkrankenhaus kommt das noch mal mit zusätzlichen Herausforderungen: "Die Sprache tatsächlich!" Wie Micha und sein durchweg türkischstämmiges Team das täglich regeln, wie er es selbst innerhalb von nur vier Jahren zur Leitung geschafft hat (gibt es Neid?, fragt Litti) und ob ihn der ganze Management-Kram neben der Pflege nicht eigentlich nervt - das hört ihr diese Woche im zwischenschicht Podcast. Übrigens: Michas Ausgleich neben dem Job ist übrigens besonders spannend - reinhören, durchhören!
Wenn ein Patient oder eine Patientin offentlich aufgeheizt auf deine Station kommt - was machst du? Auf die Person zugehen oder hinter dem Tresen verstecken? So nachvollziehbar Variante 2 ist (kennen wir doch alle) - oft wäre es produktiver, die Situation aufzulösen und in den Kontakt mit dem Menschen zu gehen. Aber: Die richtige Technik macht's! Deeskalationstrainer und Pfleger Friedemann spricht mit Litti und Ollschgich diese Woche drüber, wie sich scharfe Situationen lösen oder zumindest entschärfen lassen. Innere Not oder das gute Recht, jemandem auf die Mütze zu geben? Die Unterscheidung ist erst mal wichtig, sagt Friedemann. Innere Not ist, was man deeskalieren kann. "Erstmal sage ich nicht, warum bist du denn sauer, sondern was ist passiert, dass du so bist!", rät er. Oft hilft das schon. Was sind aber die Erfolgsaussichten des Ansatzes, will Litti wissen... Und müssten nicht auf den Stationen viel mehr professionelle "Deeskalierer" unterwegs sein - also mal wieder viel mehr Personal. Ollschgich hakt nach, ob das Deeskalationstraining nicht verpflichtend sein sollte. Wie das Gehirn in Notsituationen reagiert (oder auch nicht), ob man auch auf körperliche Gewalt sinnvoll reagieren kann und ob die Gesellschaft eigentlich generell immer wütender wird, besprechen wir in dieser zwischenschicht! Wir garantieren euch: Ihr werdet so viel mitnehmen.
"Die gucken sich das bei uns an und denken: Boah, hier muss man aber viel machen!" Wie stellst du dir die Arbeit auf der Dialyse-Station vor? Kaffeetrinken und 'ne ruhige Kugel? Mitnichten, sagt Anke. Die gelernte Krankenschwester sieht nicht selten, dass interessierte Pflegende auf der Suche nach einer neuen Herausforderung ihre Station besuchen. Und nicht selten bald wieder gehen, weil's halt doch anspruchsvoll ist. Anke hingegen kann sich nach vielen Jahren ITS vorstellen, bis zur Rente bei der Dialyse zu bleiben. Diese Woche gibt sie uns im zwischenschicht Podcast einen Rundumblick auf das technisch komplexe Feld, bei dem sie ihren Patient:innen meistens bis zum Lebensende immer wieder begegnet. Was für Möglichkeiten der Dialyse gibt es (Spoiler: geht auch zuhause)? Wie ist der pflegerische Alltag dort? Wie ist auch das psychosoziale Miteinander mit den Patient:innen, will Litti wissen, baust du Beziehungen auf? Wie lange wartet man im Durchschnitt auf eine neue Niere, hakt Ollschgich nach...? Und kommen Menschen eigentlich direkt nach wilden Partys zur Dialyse? Anke gibt uns einen versierten Blick in eine Pflegedisziplin, die, wie sie selbst sagt, unglaublich vielseitig ist. Und sie macht euch ganz bestimmt doch Bock auf 'ne (zwischen)schicht Dialyse? Einschaltbefehl!
"Zwischendrin werd' ich verflucht!", gibt Sabrina diese Woche im Podcast offen zu. Mit ihrer Unternehmung "Pflegeattraktiv" geht Pflegerin Sabrina an Häuser, die sich gute Pflege auf die Fahnen schreiben wollen und prüft, ob sie das auch wirklich durchziehen. Anfangs lieben alle Sabrinas Spirit und dass es jetzt losgeht. Dann geht's ins Audit, Sabrina zeigt auf, was sich alles ändern muss und plötzlich ist sie nicht mehr die Gute. Völlig normal aber, schließlich will sie ja Veränderung anstoßen und die ist anstrengend. Und weil sie die Häuser nicht beraten und wieder gehen, sondern es wirklich um das Prüfsiegel geht, kann sich auch keiner aus der Schlinge ziehen. "Die haben euch dauerhaft am A...h!", fasst Ollschgich zusammen. Sabrina, die auch noch regelmäßig an und mit Patient:innen arbeitet und nicht nur am Schreibtisch, will mit ihrem Pflege-TÜV endlich "Pflege-Siegel, die mehr sind als, entschuldigt bitte, so'n läppischer Chefarzt-Flur-Zettel!" Und was haben die Häuser davon? Letztendlich geht's v.a. wie immer darum, Mitarbeitende zu gewinnen. Wie läuft so eine Prüfung ab? (Spoiler: Es wird gecheckt, ob das mit der berühmten "Augenhöhe" zwischen den Disziplinen stimmt) Wonach wird geschaut? Wie geht Sabrina vor, wenn die Anfangsmotivation bei den Häusern schwindet? Und woher nimmt sie eigentlich, will Litti wissen, als vierfache Mutter den Drive für diese anstrengende Arbeit? Ein mal ganz anderer Blick hinter die Kulissen der Stationen und in die Teppichetagen, der euch ganz nebenbei klar machen wird: Veränderung der Pflege hat ganz viele Wege!
12 Stunden-Schichten, den Beeper immer in der Tasche, durch den Verkehr der ganzen Stadt kämpfen und nie genau wissen, was einen hinter der Haustür, an der Straßenecke, hinter der Böschung erwartet. Das ist Sebastians Berufsalltag - er arbeitet als Notfallsanitäter und erstversorgt, ähnlich wie Pflege und Ärzt:innen in der Rettungsstelle, vom verstauchten Knöchel bis zur Massenkarambolage alles. Dabei muss er auch mit dem Stress des Unbekannten klar kommen und oft vor Ort schon eine Art Triage durchführen, wenn z.B. bei einem Verkehrsunfall mehrere Menschen betroffen sind: "Wo sind die roten Patienten?", gilt es dann schnellstens rauszufinden. Doch nicht nur die Bedingungen interessieren uns diese Woche im Podcast, sondern auch die krass komplizierte Logistik hinter den Rettungseinsätzen. Wer bestimmt eigentlich, welches NEF zum Notfallort gerufen wird? Woher wissen die Sanitäter:innen, in welches Krankenhaus sie ihre Patienten bringen? - Ein Schlaganfall braucht z.B. ja eine andere Versorgung als der Glatteisunfall. Wieso bist du nicht in der Pflege geblieben, Sebastian, wo du angefangen hast? Und sind eure Arbeitsbedingungen eigentlich besser als in der Pflege? Sebastian liebt seinen Beruf - wieso er ihn trotzdem nicht bis zur Rente machen will, erzählt er Litti und Ollschgich diese Woche genauso wie die Feinheiten der Rettungslogistik. Eine Folge für alle, die sich auch bei jedem Heli fragen, wohin der wohl grade unterwegs ist!
"Boah, Pflege kann ja so viel mehr!" Eine Erkenntnis, die Carsten bis heute begleitet. Er wollte grade nicht schon immer Pfleger werden, ist nach der Schule eher "reingeschlittert". Und hat sich dann aber Hals über Kopf in die Berufssparte verliebt. Die gleiche Begeisterung für die Berufswahl versucht er heute bei Jugendlichen zu wecken. "Dass es nicht nur der medizinische Auftrag ist, sondern dass es mit dem sozialen Umfeld so'n systemisches Ding ist, was Pflege kann!" In einem großen Krankenhaus am Rande der Stadt ist er für die zentrale Praxisanleitung zuständig und überblickt die gesamte praktische Ausbildung. Wir brauchen es euch nicht zu sagen, die Pflege hat Personalmangel und jede:r Auszubildende, die/der kommt und nach dem Examen dann auch in der Pflege bleibt, ist unbezahlbar. Litti und Ollschgich sprechen diese Woche mit einem, dessen Mission es ist, die Ausbildung in seinem Haus so gut zu gestalten, dass die Pflege für die Azubis ein Traumjob ist und bleibt. Wie Carsten das tagtäglich macht, wie er damit umgeht, wenn Auszubildende nicht gut mitkommen, was er von dem Spruch mit den "Herrenjahren" hält (ihr wisst schon) und ob er eigentlich gegenüber der Pflegedirektion auch mal kritische Töne anschlägt, diskutieren wir diese Woche mit ihm! Wenn ihr außerdem wissen wollt, was Praxisanleiter:innen und Leuchttürme gemeinsam haben - Einschaltbefehl!
Ist es eigentlich wirklich gut, in der Pflege emotional zu sein? Wenn wir unsere Gefühle offen zeigen, wirkt sich das auf die Stimmung im Team und v.a. auf die Patient:innen positiv oder negativ aus? Und wie gehen wir in der Gesellschaft, grade mit dem veränderten Geschlechterbild, mit Emotionen um? Sind sie erwünscht? Können v.a. Männer sie offener zeigen? "Durch das Arbeitsleben hab ich endlich gelernt, auch in meinem Privatleben gewisse Gefühle wieder zu akzeptieren und auch leben zu dürfen", sagt Litti, und es kann auch befreiend sein. Oder werden wir, wie Ollschgich sagt, zur "Weichlappengeneration"? Diese Woche diskutieren wir in einer gut besetzten Gäste-Runde: David, Altenpfleger, findet, in einem sozialen Beruf kann und sollte man auch gelegentlich Gefühle zeigen. Privat sei das schon schwieriger. Elena, eher rational, und Micha, eher emotional, aus der Krankenhaushygiene, vertreten die weibliche Perspektive und erleben die Männer im Freundeskreis nicht alle gleich offen, was Gefühle anbelangt. Darf man als Mann 2024 endlich Gefühle zeigen? Darf man als männlicher Pfleger weinen? Eine spannende Bestandsaufnahme mit sehr unterschiedlichen Meinungen - zwischenschicht-Style, immer offen für eine gute Diskussion!
Jetzt mal Butter bei die Fische: Bist du, die/der uns hört, männlich oder weiblich? Arbeitest du in der Pflege? Und wie viele Männer und wie viele Frauen arbeiten jeweils auf deiner Station? Ja, dachten wir uns schon! Aber wieso ist die Pflege eigentlich immer noch ein Beruf, der vorwiegend von Frauen ausgeführt wird? Wir wollten dieser Frage mal möglichst neutral, aber ohne Scheu nachgehen. Diese Woche podcasten wir deswegen offiziell im Viererteam, Taskforce Pflege-Podcast: Tatort Pflege mit Anett und Liane als weibliche Vertreterinnen, zwischenschicht mit Litti und Ollschgich als männliche Fraktion. In unserer ersten Crossover-Folge fragen wir: Wieso gibt's nicht mehr Männer der Pflege? Haben nur Frauen einen Helferkomplex? Wieso wollen pflegende Männer oft schnell aufsteigen und wieso Frauen nicht...? Gesellschaftlicher Druck, Erziehung, Biologie (?), das "Schwesterchen" und Arzt-Klischee - diese Folge beleuchtet direkt, wieso wir wahrscheinlich selbst einfach noch nicht so richtig vorwärtskommen mit der Gleichberechtigung; in der Pflege - und wahrscheinlich auch in der Gesellschaft.
"In der Ausbildung zu Fachärzten sind wir unfassbar abhängig vom Wohlwollen der Krankenhausgesellschaft!" Maria, Lilli und Julian sind in einer der entscheidendsten Zeiten ihrer Laufbahn - und proben den Aufstand, wie sie es diese Woche im Podcast formulieren. Sie haben sich bei zwei großen Berliner Krankenhaus-Konzernen in Initiativen organisiert, die die Arbeitsbedingungen der jungen Mediziner:innen anprangern. Dabei sind ihre Forderungen denen der Pflege erstaunlich ähnlich: z.B. deutlich mehr Personal. Und die Reaktion der Krankenhäuser dazu? Mau, sagen die Drei: "Mehr Personal? Wird's nicht geben, wir müssen ja sparen!" Dass das dazu führt, dass manch junger Arzt an schlechten Tagen darüber nachdenkt, lieber gut bezahlt in ein Start Up zu gehen, sollte die Alarmglocken schrillen lassen. Inwiefern selbst junge Chefs wieder die gleichen Fehler machen wie die alten; wieso die Initiativen es nicht "Forderungen", sondern "Wünsche" nennen sollen; ob es die Ärzt:innen in manchen Belangen sogar schlechter trifft als die Pflege; und wieso wir, die Pflege, unbedingt mit den ärztlichen Kolleginnen und Kollegen solidarisch sein müssen - darüber sprechen Litti und Ollschgich diese Woche mit Maria, Lilli und Julian!
"Druck, Angst, dass es dir in den nächsten Jahren schlechter und schlechter und schlechter geht", resümiert Ates die aktuelle Stimmung in der Gesamtbevölkerung. Woher er das weiß? Er wurde von der Bevölkerung gewählt, um ihre Interessen im Bundestag zu vertreten. Als Abgeordneter der Linken ist sein Fachgebiet die Gesundheits- und Drogenpolitik. "Es wird nirgendwo so offensichtlich, dass es mit dem Profitsystem nicht funktioniert, [wenn] du Menschen nicht wirklich gesundpflegen kannst, wenn du da Profit rausziehen musst!" Für Ates zeigt Gesundheits- und auch Pflegepolitik sehr direkt die Schwächen des gesamten politischen Systems auf. Litti und Ollschgich diskutieren mit ihm über das große Grundproblem, die Fallpauschalen, was die Profitorientierung mit den Beschäftigten macht (Litti: "der psychosoziale Aspekt"), Lösungsansätze und natürlich auch die Lage der Welt. Was wir uns selbstverständlich auch nicht verkneifen konnten: Ates, was wird jetzt eigentlich aus der Linken? zwischenschicht goes Bundestag - wir nehmen euch mit in die Heiligen Hallen der Demokratie und sprechen mit einem sympathischen Welt- und Gesundheitssystemverbesserer!
Ist Altenpflege eigentlich ein unangenehmes Thema, fragen wir uns in dieser Folge. "Dass man da so tut, als wenn das nicht existieren würde, 'die Dementen, Alten, Inkontinenten'", drückt Ollschgich es aus. Auch in der zwischenschicht kam die Altenpflege bisher nicht so häufig vor - und genau deswegen wollen wir das in Zukunft ändern. Weil die Kranken- und Altenpflege zwei ähnliche und trotzdem verschiedene Bereiche sind und wir nur voneinander lernen können. Zu Gast diese Woche ist David, Pfleger in einem Seniorenstift. Der größte Unterschied zur Krankenpflege ist für ihn die "Beziehungsebene", wie er sagt. Dass es nicht nur um medizinische und Grundversorgung geht, sondern v.a. auch um das tägliche soziale Miteinander, den Alltag. Seine "Leutchen", bei ihm hauptsächlich an Demenz erkrankte Menschen, begleitet er viele Jahre lang, nicht selten bis zum Tod. Ob und wie er sich davon abgrenzt, wie eine typische Schicht aussieht und ob es tatsächlich Angehörige gibt, die Senioren "abschieben" - darüber diskutieren Litti und Ollschgich mit David in der aktuellen zwischenschicht!
"Boah, die Hygiene kommt wieder!” - Litti weiß, wie manche auf den Stationen zittern, wenn sich das Hygiene-Team ankündigt. Weil sie ganz genau in Ecken, Schubladen, Protokolle schauen und Fehler in den Hygienemaßnahmen der Mitarbeitenden suchen. Unsere Gäste diese Woche, Elena und Micha, von der Viva Hygiene sind da zwar nicht weniger gründlich. Aber viel moderner und nahbarer in der Vermittlung dieser Maßnahmen. Litti und Ollschgich sprechen diese Woche mit der Hygiene-Fachärztin und der Digitialisierungsexpertin über Hygiene, vor allem aber auch über Kommunikation. "Wenn ich mittendrin merke, die Person ist gerade supergestresst, dann würde ich noch kurz warten (wenn nicht patientengefährdend) und die Person beiseite nehmen", sagt Elena. Und letztendlich wollen doch alle, Pflege, Ärzte, Hygiene, dass die Patient:innen schnell wieder gesund werden, sind wir uns in der Folge einig. Deswegen vermittelt das Team nicht nur immer wieder geduldig die Basics, sondern hat auch einen erfolgreichen Social Media-Account, wo sie genau die Basics sehr unterhaltsam aufbereiten. Litti und Ollschgich haben sich da dann auch einen kleinen Gast-Auftritt organisiert - seid gespannt! Eine Folge, die euch alles bietet: Weiterbildung und wirklich großartige Unterhaltung mit zwei sympathischen Spezialistinnen!
"Pflege war für mich in der Schule ein Traumberuf! Das spür ich heute [bei Azubis] nicht mehr, ich spür' bei vielen, dass es so eine Art 'Lösung' ist", sagt unser Gast diese Woche, der Pflegedirektor Olli. Er und seine Stellvertretung Claudia spüren aber auch, dass sie der Pflege in ihrer Klinik schon sowas wie einen Traumberuf bieten können. Sie leiten zusammen die Pflege im BG Klinikum Duisburg. Wie klappt das so, wollen Litti und Ollschgich wissen, streiten sie manchmal? Beide wollen, dass die Pflege mit ihren Belangen jederzeit vor ihrer Tür stehen kann - wird das überhaupt angenommen? Wie steht's um die gesellschaftliche Anerkennung der Pflege - und erkennt sich die Pflege eigentlich genug selbst an? Reicht ein "boah, das könnte ich nicht, toll, dass du das machst!"? Und wie pflegt es sich eigentlich, wenn wenn die Patient:innen so lange und dann auch eng begleitet werden - meistens bis zur Wiederentlassung ins Berufsleben? Claudia und Olli aus der Teppichetage sind, Achtung, angenehm auf dem Teppich geblieben und haben uns einen spannenden Einblick in ihre Spezialklinik gegeben! *** Diese Folge zwischenschicht Podcast ist eine Kooperation mit dem BG Klinikum Duisburg. Vielen Dank für die interessante Zusammenarbeit!
"Warum muss sich da die Pflege immer gegenseitig aufreiben? Das treibt ja 'nen Keil in die Berufsgruppe!", sagt unser neuer Gast Alex. Und er hat Recht! Viele von euch haben nach der Folge mit den verdi-Mitgliedern Dana und Mareen kontrovers diskutiert, wie die Pflegekammer dort weg kam. Und weil wir nicht die zwischenschicht wären, wären wir nicht immer für eine laute Diskussion offen, haben wir diese Woche einen Vertreter der Pflegekammer eingeladen. Alex soll uns erklären, warum wir eine Pflegekammer brauchen! Litti ist direkt mit seiner Skepsis: "Bei so 'ner Pflegekammer, ... dass ich da festgelegt bin bis ans Ende meiner Arbeitstage! Das macht mir Druck und triggert mich negativ." Und Alex ist ehrlich: "Naja, du erhältst als einzelnes Mitglied nicht wirklich viel... Du hast dann was davon, wenn die Kammer als Sprachrohr der Pflege dient!" Wieso die Pflege dieses Sprachrohr braucht; wie die Pflege endlich wirksam Politik machen kann (Proteste sind gut, aber es braucht mehr, sagt Alex), ob Lobbyarbeit eigentlich zu Unrecht ein schlechtes Image hat und wieso Pflegekammer und Pflegewerkschaften nicht nur friedlich co-existieren sollten, sondern sich endlich am Riemen reißen und an einem Strang ziehen, erfahrt ihr in dieser Folge zwischenschicht!
Achtung, harte Worte: Zeitarbeit wuchert! Wir müssen einfach mal drüber sprechen. Seit ein paar Jahren explodiert der Leasingbetrieb in der Pflege, viele Leute verdienen sehr viel Geld damit und ja, wir geben's zu, unser Hauptsponsor ist auch eine Zeitarbeitsfirma. Aber wäre die ganze Kohle, die zwischen Krankenhäusern und Leasingfirmen fließt, woanders nicht besser aufgehoben? Unser Gast diese Woche hat eine steile Mission: das Wuchern zu stoppen und das Leasing für die Pflege neu zu organisieren. Und das, obwohl er selbst von dem Modell profitiert. Hä?! So haben wir auch reagiert. Litti fühlt sich wohl mit Leasing und möchte eigentlich nichts ändern. Sieht aber, dass was schief hängt ("Leasingfirmen so schick wie Banken"). Ollschgich ist wie immer neugierig und skeptisch. Deswegen haben wir für euch nachgefragt! Gast Alex hat die Leasing-Jobplattform In Situ erfunden. Und die hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Zeitarbeit in der Pflege so zunehmen konnte. Wieso will er die jetzt ausbremsen? Doch nicht aus reiner Nächstenliebe? Wie soll sich die Pflege stattdessen organisieren? Und müssen wir Angst haben, dass auch der angenehme Aspekt von Leasing bald stirbt? Egal, ob ihr uns nach dieser Folge hassen oder lieben werdet - der Blick in die (nahe) Zukunft des Pflegeleasings ist extrem spannend!
Wir leben in düsteren Zeiten! Der Anlass für die neue Folge könnte nicht passender sein, wenn man sich die aktuellen Nachrichten anschaut. AfD auf dem Vormarsch, Geheimtreffen zu Abschiebungen - gerade fragt man sich mal wieder, was eigentlich in diesem Land vorgeht! Und deswegen haben wir zwei "alte weiße Männer" Litti und Ollschgich mal mit jemandem gesprochen, die Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Hetze wahrscheinlich ganz anders...viel krasser wahrnimmt. Und ganz unabhängig von ihrer Hauftfarbe auch viel tiefer darüber Bescheid weiß! Intensivpflegerin Tamara ist eine person of colour und hat sich mit uns hingesetzt und sehr differenziert diskutiert. Sie überrascht uns gleich zu Anfang total: "Rassismus im Alltag… [...], ich glaube, ich nehme das nicht so wahr!" Wieso Tamara das so empfindet, erklärt sie sehr schlüssig. Außerdem haken wir nach, was eigentlich der Begriff BIPOC bedeutet und wieso sich immer wieder neue Bezeichnungen etablieren. Wie Tamara Rassismus auf Station wahrnimmt und ob sie eigentlich Bock hat, mit Rassisten zu diskutieren - erfahrt ihr im zwischenschicht Podcast! Danke Tamara für deine Zeit, Geduld und dass du mit uns Bock hattest zu diskutieren!
Juliane hat Littis über alles geliebes Ausbildungskrankenhaus vor dem Bankrott gerettet, eine "Notoperation" durchgeführt, wie sie selbst sagt. In der neuen Folge erzählt sie, wie sie das gemacht hat, welche schweren Entscheidungen sie getroffen hat und was das mit ihr gemacht hat. So kurz und knapp könnte man die zwischenschicht diese Woche zusammenfassen. Die vielen Nuancen, auch unbeliebten Schritte, die Personaldirektorin a.D. Juliane gegangen ist/gehen musste, sind aber eigentlich das, was ihre Geschichte so spannend macht. "Wieso hat man mit den Leuten im Krankenhaus nicht geredet", will Litti wissen, wo sei die Zwischenmenschlichkeit geblieben. "Kannst du dich von so schwerwiegenden Personalentscheidungen gut abgrenzen?", hakt Ollschgich nach. Wir sind Juliane sehr dankbar, dass sie uns da wirklich Rede und Antwort gestanden hat, "auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt bei dem einen oder anderen Sympathiepunkte verliere." Auch wie sie aus dem Gesundheitswesen krass die Branche wechselte (jetzt ist sie am Flughafen BER), berichtet sie. Eine durchweg hörenswerte Folge, die euch vielleicht auch mal aufregen wird - aber für genau solche spannenden Dialoge machen wir die zwischenschicht! Danke, Juliane!
Dass wir das erleben dürfen! Die zwischenschicht wird 100 (Folgen alt)! Sorry, das musste jetzt raus, ein bisschen stolz sind wir schon. Und wir beschenken euch und uns mit einer wahnsinnig spannenden Folge: Romina ist Sozialarbeiterin im großen Krankenhaus in der Mitte der Stadt. "Wir sind sozusagen die Feuerwehr, wir versuchen, das Feuer klein zu halten und binden die Patient/:innen möglichst gut an", sagt sie über sich und ihre Kolleginnen und Kollegen. "Wenn wir da waren, wissen die Patient:innen, wohin sie sich wenden müssen!" Romina brennt für ihren Job (Wortspiel nicht beabsichtigt), das werdet ihr sofort merken. Deswegen haben Litti und Ollschgich mit ihr auch ein richtig angeregtes Gespräch geführt: Was machst du im Krankenhausalltag? Wie kannst du dich abgrenzen? Hast du eigentlich auch so 'n Helferkomplex wie die Pflege? Und gibt's mit der eigentlich auch mal Reibereien bei der Arbeit? Von ihrer Arbeit mit obdachlosen Menschen bis zu großen Fragen des deutschen Sozialsystems: Wir haben euch wieder mal ein zwischenschicht-Highlight aufgenommen!
Jede und jeder Pflegende hat schon mal mit jemandem wie Marcel gearbeitet. Leute wie Marcel können die Laufbahn als Pflegekraft nachhaltig prägen. Und wenn man Glück hat und jemanden wie Marcel erwischt, sehr positiv prägen. Marcel ist Praxisanleiter. Für eine kurze Zeit begleitet er junge Auszubildende auf den Stationen, wenn sie ihr theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen. Und Marcel ist sich seiner großen Verantwortung sehr bewusst: "Da kann ja auch schon viel falsch gemacht werden..." Litti und Ollschgich sprechen diese Woche mit dem 'Pflegelehrer' über seine Laufbahn, wie er Leute motiviert, aber auch mit Fehlern umgeht (Ollschgich: "Machst du auch Leute zur Sau?"). Und man redet nicht so offen drüber, aber natürlich ist klar: Marcel ist auch ein bisschen das Aushängeschild. Wie schafft er es, dass die begehrten Azubis auf seiner Station bleiben wollen? Wir hatten viel Spaß bei diesem tiefsinnigen Gespräch mit einem, der die Zukunft der Pflege mitgestaltet!
"Wir sind die berühmten 'Knöpfchendrücker'", sagt Yenika über sich und ihre Kolleginnen und Kollegen im Scherz. Sie arbeitet als MTR, Medizinische Technolog*innen für Radiologie, wie es seit Kurzem heißt, im Kiezkrankenhaus. Von wegen Knöpfendrücker, es ist doch völlig klar: Ohne die Radiologie läuft im Krankenhaus gar nichts. Die Slots dort sind heiße Ware und oft eine der ersten Anlaufstellen für Patient:innen. Litti und Ollschgich sprechen in der aktuellen Folge mit Yenika über ihren essentiellen, aber oft versteckten Part in der Diagnosereise. Wie sind die Abläufe in der Radiologie? Fühlt sie sich vom Rest des Krankenhauses, z.B. der Pflege, wertgeschätzt? Ist ihr Job eigentlich rein technisch, oder auch medizinisch und vielleicht sogar sozial? Wenn sie z.B. nervöse Menschen in den Geräten beruhigen muss? Und, für alle Nerds: Hat sie eigentlich ein Lieblingsgerät? Yenika gibt uns einen Einblick in einen Bereich, den wir immer brauchen, aber selten von innen sehen!
"Ich bin Krankenschwester im Knast", sagt unser neuer Gast Christian. Stimmt halt einfach. Provoziert aber auch immer spannende Reaktionen. Auch bei Litti und Ollschgich, weswegen wir uns mega reingehängt haben, Christian zu uns in den Podcast zu kriegen. Wieso hat sich Christian für lebenslänglich im Gefängnis entschieden? Wie wird man Pfleger in der Justizvollzugsanstalt? Wie ist es, jeden Tag zum Arbeiten in den 'Knast' zu gehen? Und hat er nicht Angst, mit möglicherweise gewalttätigen Menschen allein zu sein? "Man kommt schon manchmal an die Grenzen seiner Berufsethik", gibt er zu. Und eigentlich ist er nicht nur Pfleger, sondern auch immer Justizvollzugsbeamter und v.a. auch Sozialarbeiter. Christians Antrieb hat uns fasziniert: Auch für die Kranken da zu sein, die die Gesellschaft weggesperrt hat. Wir garantieren euch einen packenden Blick in einen Pflegebereich, der ganz normal und ganz anders ist!
Nicht nur integrieren, sondern partizipieren (lassen). Klingt wie eine schnöde Politikerformel, ist aber die tägliche Aufgabe von Steffi und Karo. Beide kommen aus der Pflege und sind jetzt dafür verantwortlich, ausländische Pflegekräfte, v.a. aus Vietnam und Nordafrika, die neu ankommen, zu empfangen und zu "integrieren". Das heißt viel menschliche und soziale Arbeit, aber auch Amtswege und Lehren. Und, das lässt sich nicht abstreiten: die Erwartung des Konzerns, dass die neuen Pflegenden gut performen und dauerhaft bleiben. Wie kommt das Krankenhaus an neue Kräfte aus dem Ausland? Wie schnell finden diese in den deutschen Krankenhausalltag? Was bietet ihr ihnen an? Kulturelle Eigenheiten (z.B. "nie den Mund aufmachen") und auch die schwierige Frage: Nehmen wir den anderen Ländern die Pflege weg? Karo und Steffi lieben ihren Job und haben Litti und Ollschgich alle Fragen direkt und ehrlich beantwortet. Unser Saisonauftakt zu Staffel 4 - wieder mal fesselnd ohne Ende. Und versprochen: Ihr lernt nicht nur sehr viel über die Anwerbung von ausländischen Pflegekräften, sondern auch über die deutsche Pflege!