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Ich war mal wieder auf der Biennale in Venedig, die nach dem Zeigen von (hervorragender) Kunst in 2024, in diesem Jahr architekturinteressierte Besucher anlocken möchte, um die Stadtkassen zu füllen; 10 € Eintritt kostet Venedig aktuell pro Person, die Biennale 25 € . Man könnte fast meinen, das Studio B Kollektiv reihe sich absichtlich Jahr für Jahr ein in den Tross der Venedig-Biennalebesucherinnen: die Männer uniformiert in weißen Leinenhosen und Panamahüten, die weiblich gelesenen Kulturmenschen in wehenden floralgemusterten Sommergewändern mit einem Sonnenschirm in der Hand, den man post-sale mit einem bequem vertretbaren politischen Statement hat beschriften lassen.Alles falsch gedacht, waren Teile der Lob- und Verrissbrigade doch einfach nur in der Emilia-Romagna, genauer in ihrem kulinarischen Epizentrum Bologna, in dem alles, wirklich alles, schmeckt, wie in der Werbung; außer der Bolognese, die man noch so edel "Ragù" nennen kann und die doch eine unterwürzte Hackfleischsoße bleibt, egal auf welchem Restaurantniveau man sich bewegt. Das ist aber kein Beinbruch, getraut sich doch kein Bologneser, ein Restaurant zu eröffnen, ohne selbstgemachte Tagliatelle (und Unterarten) auf den Tisch zu bringen oder ein Kotelett à la Bolognese (suuuuuperdünnes Kalbskotelett mit Parmaschinken und Parmesan überbacken in, really, Soße), kurz: man kann ohne verstärkte Besuche des lokalen Fitnessklubs vor und nach dem Urlaub einen solchen nicht angehen. Unterstützend sollte es schon vor Ort und zwischen den Fressereien heißen: Bewegung, Bewegung, Bewegung! Aber das ist in Bologna kein Aufruf, das ist ein Imperativ, existieren große Teile der Innenstadt doch heute noch in ihrer mittelalterlichen Struktur. Und dennoch versucht man 10 Buslinien durch die engen Straßen zu jagen, was spektakulär fehlschlägt: wenn man nicht gerade mit einem Koffer unterwegs ist, ist man schneller zu Fuß.Das wird erleichtert durch eine 1288 eingeführte städtebauliche Vorschrift, die besagt, dass jedes in Bologna neu zu bauende Haus mit einer Arkade versehen werden muss. Die Portici, wie sie in der heimischen Zunge heißen, sind ein architektonisches Feature, bei dem die erste Etage eines an einer Straße stehenden Hauses den Fußweg überdacht. Damit das hält, baut man also Säulen unter den ersten Stock, vorn an der Straße, und fertig ist der ganzjährige Sonnen- und Regenschutz. Der Fußweg wurde dann im Allgemeinen noch mit Marmormosaiken gepflastert und verschliffen und so wandert man durch die ganze cirka 2x2km große Innenstadt wie in einem einzigen marmorierten Korridor, was die Sache auch bei klimakatastrophalen 35 Grad erträglich und durch häufige Stopps an den absurd großartigen Eisläden gar zum Vergnügen macht.Wir waren also eher zufällig perfekt auf das Motto der dieses Jahr in Venedig stattfindenden Architekturbiennale vorbereitet:Intelligens. Natural. Artificial. Collective.Ähm. Genau.Intelligens meint laut eigener Aussage: "Eine Kombination aus „Intelligenz" und Gemeinschaft; verweist sowohl auf technologische als auch auf soziale Aspekte der Architektur." Dieses Portmanteau funktioniert nur für Inhaber eines kleinen Latinum, denn nur auf Latein heißt *gens "*Volk, Gemeinschaft, ethnische Gruppe". Entsprechend wirr und mit dem Hammer passend gemacht erklären sich auch die anderen Worte: AI ist dabei, Umwelt natürlich und das Collective meint wohl, dass man auch als Architekturlaie mit palavern kann. Nichts wie hin!Der Vorteil an Bologna ist, neben den erwähnten epikuräischen Wohltaten, dass es verkehrstechnisch im Zentrum Norditaliens liegt. Für 5 € und eine Stunde Zeit kommt man von Bologna aus mit der S-Bahn nach Modena, Ravenna, Parma und wenn man den Fernzug für ein paar Euro mehr nimmt, in der gleichen Zeit bis nach Mailand oder Venedig. Also macht man das natürlich: auf in das Venedig Italiens!Wie gesagt, 2025 ist "nur" die Architekturbiennale am Start und man ahnt, dass das nicht ganz so der Publikumsmagnet ist, wenn man am Giardini des Biennale um 11:00 Uhr, zur täglichen Eröffnung, nicht anstehen muss - zur Kunstbiennale ein tägliches Ritual.Warum das so ist, wird klar, wenn man den Bruchteil des Aufwands betrachtet, der in den Zwischenjahren in die Bespielung der Pavillons im Giardini fließt: Die ČSSR (die es dort noch gibt, denn ihr Haus wurde 1926 gebaut) macht gleich ganz zu, genauso wie Venezuela. Dem Russen wird wie schon letztes Jahr das Haus weggenommen und mit Didaktischem bespielt, der Schweizer stellt Holzwände in den Pavillon, die irgendwas mit Umwelt zu tun haben. Das führt dann dazu, dass ratlose ältere Männer diese Holzwände beklopfen und so Sachen sagen wie: "Ja, nachhaltig isses scho'". Die "Nordic Countries" (Finland, Sweden, Norway) luden ein paar Künstler ein, deren Output eher dem inklusiven Laienanspruch des diesjährigen Biennalemottos entsprach. Man versuchte zum Thema "was zu machen" und was rauskommt, wenn man einem Künstler sagt, wozu er was machen soll, ist halt ein verrostetes Auto und wirre Erklärtafeln mit den Buzzwords der Saison von Ökologie bis Transsexualität, weil, verrostetes Auto! Skjønner? Förstår?! Ymmärrän?!!Wie letztes Jahr zur Kunstbiennale stach auch dieses Jahr Großbritannien hervor, auch diesmal wieder seiner kolonialen Geschichte gegenübertretend, nur mit geringerem Budget, was angesichts der monumentalen Videoinstallation in 2024 keine Kunst ist. Die verschiedenen Räume sind an ehemals kolonial Unterdrückte vermietet und diese zeigen zum Beispiel in einer raumfüllenden Balkengrafik, welches Land wie viele Umweltschäden in ihrer Geschichte angesammelt hat. Dass ich, um das zu verstehen, die zwei verschiedenen Erklärungen zweimal lesen und mir zusätzlich nochmal verbal erklären lassen musste, lag an mir, klar. Umhüllt war das britische Haus von einem Vorhang aus kleinen Glocken aus Ton und Kohle, Materialien, die seit zigtausenden Jahren in Afrika verwendet werden, um Kälte wie Wärme zu speichern und da man die Dinger bei 35 Grad im Schatten anfassen konnte, war der Effekt erfühlbar. So geht intelligentes Ausstellungsdesign.Im Verhältnis regelrecht oppulent bespielt war der deutsche Pavillon, man hatte einen Raum zur Wärmekammer umgestaltet, bei der man als Begehende die zukünftigen Temperaturen in unseren Städten am eigenen Leib erfahren konnte, dazu gab es geschmackvolle Statistiken an die Wand projiziert und die übliche Space Age Music. Viel Infotafel brauchte man nicht, um die Message zu verstehen, aber dass sich Deutschland als einzige Nation selbstverleugnend den Tafeltext in der Landessprache spart und nur in italienisch und englisch erklärt ist.. keine Ahnung was es ist.. bekloppt? Dabei sprach im Pavillon ein jeder deutsch, wie gefühlt auf der ganzen Biennale die Hälfte. Macht das Publikum zur Kunstbiennale einen auf Bohème, trifft sich zur Architekturbiennale stabil die deutsche Mittelschicht mit Papa im mittleren Management, Mutti irgendwas Soziales und den obligatorischen zwei Teenagertöchtern am Handy. Das andere Besuchermodell war der geschiedene Vater ohne Sorgerecht, der, obwohl gerade entlassen, weil AI (nein, weil er zu oft Montags gefehlt), das noch für sich behält und die ETFs angezapft hat, um den 14-jährigen Sohn drei Tage durch Venedig zu schleifen, wobei er vergeblich versucht, mit ihm per Mansplaining zu bonden. Der Balg rennt mit neutraler Miene hinterm Papa her und nickt und versucht verstohlen, mit den Teenagerinnen in Blickkontakt zu kommen. Das funktioniert leider gar nicht, denn die riechen den Odor des Verlierer-Vaters am Sohn. Bitter.Raus aus diesen deprimierenden Bienalegärten also. Gehen wir ins Arsenale, dem zweiten großen Ausstellungskomplex in den ehemaligen Schiffswerften der Stadt. Hier wird richtiges Geld verbraten und man sieht es. Zunächst geht es wieder durch einen Raum, der uns zeigen soll, wie sich Erderwärmung anfühlt. Wir haben es verstanden. Danach zeigt die Biennale, wie man Ausstellung macht. Nicht nach Ländern geordnet wie in den Kunstjahren wird hier alles gemixt und gematcht, derer man international habhaft werden kann, so dass die Qualität der Objekte unter der Quantität manchmal leidet. Das Thema ist immer noch "Irgendwas mit AI und Umwelt" und hier wird zum Glück größtenteils nicht versucht, Kunst zu machen, sondern Information zu vermitteln. Mit der Proliferation von Beamern und Flachbildschirmen ist das ein leicht anstrengendes Multimediaspektakel, bis man bemerkt, dass zwischen all dem Geflimmer immer gleich und doch leicht unterschiedlich aussehender "Krempel" steht. Nun: Die Erfindung und Kommodifizierung des 3-D-Druckers ermöglicht, eine solche Ausstellung in unvorstellbarer Geschwindigkeit mit mehr oder weniger passenden Objekten vollzukacken. Der 3-D-Drucker ist der neue Flachbildschirm. Was Architekten früher in mühevoller Klebearbeit hergestellt haben, macht jetzt der Printer und es ist meist nicht wirklich hilfreich.Ansonsten gibt es Tafeln, Filme, Installationen mit Ideen, wie man die Welt besser machen kann, die aber, so mein Gefühl, zu 90% die Welt nicht retten werden, da sie nicht skalieren. Den wohl größten Beitrag zum Umweltschutz leistet die 2025er Biennale mit dem Feature, die langen Ausstellungstexte, die, machen wir uns ehrlich, zu großen Teilen mit Hilfe von AI erzeugt wurden, wiederum mithilfe von AI auf einen Absatz zusammenzufassen und diesen unter den ausführlichen Text zu drucken. Ich hab die Zusammenfassungen letztes Jahr noch umweltschädigend selbst per Handyfoto und ChatGPT erzeugt, das sollte Schule machen!Damit so eine Bienale auch ästhetisch packt, zeigen uns eingesprengelt große Architekturbüros in teuren 3D-Animationen zum Beispiel wie man "organisch" Holzhäuser in den Jungle bauen könnte, ohne diesen zu beschädigen, das sieht dann aus wie Avatar in grün und keiner kommt auf die Idee zu fragen, warum man irgendwelche Scheiß-Häuser in den Jungle bauen sollte. Irgendwie hat man das Gefühl, dass das alles die Hobbyprojekte überbezahlter Architekten sind, die kein einziges Problem lösen außer dem der eigenen Steuererklärung, denn natürlich kann man diese Ausgaben ganz prima gegen den Gewinn der Agentur rechnen.Die tollen Objekte kommen fast immer aus überraschenden Ecken, Holzschnitzer aus Buthan teilen sich eine riesige traditionelle Schnitzarbeit mit einem Roboter (der natürlich "AI" genannt wird) und man steigt um das 10x10 Meter große Ding und rätselt, was schnitzte Mensch, was Maschine.Oder das Objekt "Calculating Empires", eine Timeline interdisziplinärer Entwicklungen der letzten 500 Jahre in einem parallelen Zeitstrahl, begehbar auf dreißig Metern.Diese Grafik gibt es hochauflösend und zum reinzoomen auf einer Website und die ist jetzt gebookmarked, denn wie Entdeckungen und technische Entwicklungen zusammenhängen, habe ich selten begreifbarer gesehen, es schärft aus der Perspektive der Vergangenheit den Blick für die Gegenwart und so fällt einem dann beim abschließenden Besuch des Hong-Konger Pavillion auf, dass dort Bücher über Architektur ausliegen. Richtige Bücher. Über die Architektur Pekings.Willkommen in 2025. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Venezia Amore: Matteo Thun und seine Frau Susanne haben einen lang gehegten Wunsch wahr werden lassen und ein Apartment in Venedig renoviert.Der Architekt besucht seit seinem 4. Lebensjahr immer wieder die Lagunenstadt und hat seither keine Biennale ausgelassen. Die Thun-Residenz liegt an der Fondazione Zattere in einem neugotischen Gebäude mit Blick auf den Canale della Giudecca. Für Thun, der in Südtirol aufgewachsen ist und multidisziplinäre Studios in Mailand und München unterhält, ist es die schönste und entspannteste Gegend von Venedig. Die Südlage macht den Winter wärmer und der Kanal erinnert ihn an das offene Meer. Seine Frau Susanne hat das Apartment renoviert und mit Möbeln und Kunstwerken aus verschiedenen Epochen eingerichtet: Venezianischer Terrazzo in der Eingangshalle, im Regal Murano Glas Vasen von Ettore Sottsas, mit dem Thun 1981 die legendäre Memphis Gruppe in Mailand gründete. Die Küche ist golden, der Esstisch von Martino Gamper und im Flur blüht ein Löwenzahn aus Metall (made by L'Erbavoglio) an der Fußleiste - überall im Apartment gibt es etwas zu entdecken.Im Podcast erzählt das Paar, wie sie zu ihrem Venedig-Apartment kamen, wo sie in der Lagunenstadt am liebsten Essen gehen (Trattoria Anzole Rafaele) und warum Matteo Thun die Bauleitung bei privaten Projekten gerne seiner Frau Susanne überlässt. Auf der 19. Architekturbiennale ist noch bis zum 23. November Matteo Thuns Installation „Fratelli Tutti“ zu sehen, die anschließend an ihren endgültigen Bestimmmugsort in die italienischen Alpen reist. Die Installation ist aus wiederverwendetem Holz einer ehemaligen Almhütte in den Alpen gefertigt und soll einen Raum für Begegnung und Besinnung über die Werte der Brüderlichkeit, des Dialogs und der Erneuerung schaffen. Thuns aktuelles Hotelprojekt in Venedig: The Langham, das 2026 auf der Murano-Insel eröffnen wird. Nicht in Venedig, aber auch einen Besuch wert: Der Chiemgauhof Lakeside Retreat in Bayern - das neue Fünfsterne-Hotel liegt direkt am Chiemsee und Matteo Thun & Partners habe den Charme alter Holzscheunen neu interpretiert und mit Naturmaterialien wie Holz, Stein und Glas ein minimalistisches und gleichzeitig irre gemütliches Hotel kreiert. https://www.matteothun.com/www.labiennale.org https://www.chiemgauhof.com/https://www.palazzoexperimental.com/Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
Oliver Elser hat Architektur in Berlin studiert. Er ist seit 2007 Kurator am Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main. 2016 war er Kurator des Deutschen Pavillons auf der Architekturbiennale von Venedig. Im DAM hat er Ausstellungen u.a. zur Architektur der Postmoderne und zum Brutalismus, über Architekturmodelle im 20. Jahrhundert und zuletzt das Projekt „Protest/Architektur“ realisiert (gezeigt 2023 bis 2025 in Frankfurt, Wien, Teufen, Kyjiw, Dnipro). Seit 1995 war er zunächst als Architekturkritiker und -journalist für Zeitungen und Zeitschriften tätig, erst in Berlin (u.a. FR, FAZ, Texte zur Kunst), danach in Wien (Der Standard, profil). 2012/13 Vertretungsprofessor für Szenografie an der Fachhochschule Mainz und 2021 Vertretungsprofessor für Architekturtheorie am KIT, Karlsruhe. 2017 Gründungsmitglied des Center for Critical Studies in Architecture (CCSA). Auf der Biennale von Venedig war er bislang dreimal mit Projekten vertreten: 2013 auf der Kunstbiennale, kuratiert von Massimiliano Gioni, im „Palazzo Enciclopedico“; 2015 als Kurator mit „Making Heimat. Germany, Arrival Country“ und 2025 als Teilnehmer im Arsenale gemeinsam mit einem Kollektiv aus dem Hambacher Wald, das dort eine Hängebrücke als Beispiel einer „Verzögerungsarchitektur“ installiert hat. Er ist Co-Autor eines Buches über die Rolle der Architektur im Tatort, Deutschlands beliebtester Krimi-Reihe. Sein Dokumentarfilm „Counter Communities“ (mit Oliver Croy) wurde auf Festivals in Wladiwostok, Budapest, London und Graz gezeigt.
Nach dem ersten Aufschlag unseres Hausbesucht-Podcasts in Bezau – da waren wir zu Besuch bei Innauer Matt Architekten und sind mit ihnen durch ihre Museumserweiterung spaziert – heute eine Museumstour in Bielefeld. Diesmal steht weniger das Haus im Vordergrund als vielmehr eine Ausstellung. So läuft noch bis zum 13. Juli 2025 im Bielefelder Kunstverein die Ausstellung PERIS+TORAL, Wohnungsbau, fotografiert von José Hevia, in Kooperation mit dem BDA Ostwestfalen-Lippe. Mit den in Barcelona ansässigen Architekten kann dieser Podcast leider nicht gemacht werden, die beiden waren zur Eröffnung hier, als Benedikt Kraft für die DBZ auf der Preview der Architekturbiennale in Venedig war, wo die beiden aber auch ihre Spuren hinterlassen haben mit der beeindruckenden Gestaltung des spanischen Pavillons in den Giardini. Umso schöner, dass der Architekt und seit 2001 Kurator der Reihe Baukunst sowie Vorsitzender des Bielefelder Kunstvereins, Andreas Wannenmacher, Zeit für einen Spaziergang durch die Ausstellung hat und uns erzählen wird, wie er auf das Architektenpaar kam und mit welcher Gestaltungsabsicht das Haus hier bespielt wird.
(00:46) Die «Endgültige Form wird von der Architektin am Bau bestimmt» – so der Titel der Schweizer Ausstellung an der Architekturbiennale in Venedig. Weitere Themen: (05:46) «Zwei weibliche Halbakte»: die neue Graphic Novel des französischen Zeichners Luz – erzählt aus der Perspektive eines Gemäldes. (10:01) In Basel kommt Game-Musik auf die Bühne – beteiligt ist das Sinfonieorchester Basel. (14:39) William Boyd veröffentlicht seinen 18. Roman «Brennender Mond» – Auftakt einer neuen Trilogie.
Eng Klanginstallatioun op enger Architekturbiennale? Mat dem Projet “Sonic Investigations” liwwert Lëtzebuerg een akustesche Bäitrag fir déi 19. Architektur Biennale zu Venedeg. Hannert dem Wierk steet den Architekten-Curateur Trio Alice Loumeau, Valentin Bansac a Mike Fritsch, déi zesumme mat dem Klangkënschtler Ludwig Berger zesummegeschafft hunn. Mee wat erwaart de Visiteur am Lëtzebuerger Pavillon? A wat hunn Téin mat Architektur ze dinn? De Joé Birchen war fir eis do, an huet nogehaakt.
Biesler, Jörg www.deutschlandfunk.de, Kultur heute
Am 10. Mai eröffnet die Architekturbiennale in Venedig. Die internationale Ausstellung beschäftigt sich unter anderem mit KI, dem Wohnungsmarkt und dem Klimawandel, sagt Architektur-Kritiker Nikolaus Bernau.
(01:06) Die Architekturbiennale in Venedig öffnet am Wochenende ihre Tore für das Publikum. In diesem Jahr läuft sie unter dem Thema «Intelligenzen». Es geht unter anderem auch darum, welche Lösungsansätze die Architektur gegen den Klimawandel liefert. Weitere Themen: (05:39) Theaterstück «InterEurovision» verbindet den bekannten ESC und den fast vergessenen Intervision Song Contest. (10:04) Berner Theaterfestival «Auawirleben» zeigt Perspektiven von Menschen, die wenig gesehen oder gehört werden. (14:29) «Ich komme nicht aus der Dunkelheit heraus»: Annie Ernaux' Buch über Demenzerkrankung ihrer Mutter erscheint auf Deutsch. (18:45) Papst «Made in USA»: Wer ist Leo XIV.?
Unsere Städte werden immer heißer, doch beim Bauen wird das nicht berücksichtigt. Kuratorin Elisabeth Endres lädt deshalb in den deutschen Pavillon in Venedig ein, wo Besucher im sogenannten Stressraum erfahren, wie sich Hitzestress anfühlt. Enders, Elisabeth www.deutschlandfunkkultur.de, Interview
Weltweit stehen Städte unter extremem Druck: Hitzeinseln, Starkregen, Überschwemmungen - der Klimawandel macht urbane Räume zunehmend lebensfeindlich. Der deutsche Beitrag zur 19. Architekturbiennale in Venedig, „STRESSTEST“, kuratiert von Nicola Borgmann, Elisabeth Endres, Gabriele G. Kiefer und Daniele Santucci, zeigt, wie dringend notwendig eine klimaresiliente Stadtplanung ist. Denn ohne radikale Gegenmaßnahmen werden einige Städte, auch in Europa, in wenigen Jahrzehnten unbewohnbar sein. Neben immersiven Installationen setzt „STRESSTEST“ auf datenbasierte Stadtplanung: Digitale Abbilder realer Stadtregionen sollen sichtbar machen, wie sich urbaner Raum entwickeln könnte - oder scheitert. Doch können Algorithmen, smarte Technologien und künstliche Intelligenz tatsächlich helfen, Städte an neue Realitäten anzupassen? Kann Architektur tatsächlich Städte retten - oder ist sie längst selbst Teil des Problems? Im JUNG Talk Podcast sprechen wir mit Elisabeth Endres und Nicola Borgmann über die drängendsten Fragen der urbanen Zukunft. Auch JUNG setzt sich mit den Herausforderungen klimaresilienter Lebensräume durch intelligente Lösungen in der zukunftsweisenden Gebäudetechnik auseinander und freut sich, als Partner des Deutschen Pavillons, einen Beitrag zur Diskussion über die Zukunft urbaner Lebensräume leisten zu können.
Das ist eine Live-Update Folge. Angelika und Katharina sitzen in Basel zusammen und blicken gemeinsam zurück und nach vorn. Im Mai steht in guter alter Tradition die Reise zur Architekturbiennale an und kurz darauf findet das Kontextur Podcast Festival statt, welches in den letzten Monaten viel Raum eingenommen hat. Aber wer hält es gerade noch auf Social-Media aus? Let's connect IRL.
Angelika Hinterbrandner bewegt sich zwischen Architektur, Forschung, Lehre und Kommunikation - immer mit dem Ziel, neue Perspektiven auf Wohnen, Stadtentwicklung und gebaute Umwelt zu eröffnen. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit den politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen des Wohnens, den Auswirkungen der Klimakrise auf die gebaute Umwelt und der Frage, wie wir Wohnen sozial- und klimagerecht gestalten können. Angelika ist seit 2019 Mitherausgeberin von Kontextur und hat unter anderem mit ARCH+ zu Themen wie Bodenpolitik und neoliberaler Stadt gearbeitet und mit Brandlhuber+/bplus.xyz den deutschen Pavillon in Venedig während der Architekturbiennale 2021 bespielt. Von 2021 bis 2024 lehrte sie an der ETH Zürich. Aktuell arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Bundestag mit dem Schwerpunkt Baupolitik. Wie sie diese unterschiedlichen Perspektiven unter einen Hut bringt und ob ihr Tag mehr als 24 Stunden hat - darüber sprechen wir heute mit Angelika Hinterbrandner im JUNG Talk Podcast.
Das Thema heute: Hitzestress. Nein: Stresstest. Oder: Neuer Städtebau. Dazu sprechen wir mit den Kuratorenteam des deutschen Pavillons auf der 19. Architekturbiennale in Venedig. Die startet am 10. Mai in der Lagunenstadt. Spontan haben die Vier nach der Pressekonferenz zum deutschen Beitrag diesem Podcast zugestimmt. Vor dem Mikro von DBZ-Redakteur Benedikt Kraft stehen im schönen Umbau der BOROS gmbh am Halleschen Ufer Elisabeth Endres, Gabriele Kiefer, Nicole Borgmann und Daniele Santucci.
Wurth, Laura Helena www.deutschlandfunkkultur.de, Fazit
Ellmenreich, Maja www.deutschlandfunk.de, Kultur heute
In dieser Folge hören Sie den Architekten Hermann Czech im Gespräch mit Andreas Spiegl, aufgezeichnet am 25. April 2024. Hermann Czech ist Ehrenmitglied der Secession und Preisträger des Großen Österreichischen Staatspreises 2024. Hermann Czech (*1936 in Wien), studierte Architektur an der TH Wien und an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Ernst A. Plischke. 1958 und 1959 nahm er an den Seminaren von Konrad Wachsmann an der Salzburger Sommerakademie teil. Erste architektonische Arbeiten ab 1960, von 1963 bis 1967 schrieb er architekturkritische Texte für Die Furche. Ab den 1970er-Jahren Projekte und Realisierungen in verschiedenen Planungsmaßstäben. Veröffentlichung der frühen Schriften 1978 unter dem Titel Zur Abwechslung (erweiterte Neuauflage 1996), 2021 folgte Ungefähre Hauptrichtung. Schriften und Gespräche zur Architektur (beides Löcker Verlag). Hermann Czech war Gastprofessor an der Harvard University in Cambridge/USA, der ETH Zürich, an der TU Wien und der Akademie der bildenden Künste in Wien. Für sein architektonisches Werk erhielt er Preise und Auszeichnungen. 1980, 1991, 2000 und 2012 nahm er an der Architekturbiennale in Venedig teil, zuletzt 2023 gemeinsam mit dem Kollektiv AKT. Hermann Czech lebt und arbeitet in Wien. Andreas Spiegl lehrt und forscht als Senior Scientist am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften an der Akademie der bildenden Künste Wien, an der er von 2003 bis 2011 die Funktion als Vizerektor für Forschung und Lehre innehatte. Von 2015 bis 2022 war er Leiter des Instituts für Kunst- und Kulturwissenschaften und seit 2022 hat er die Aufgabe als Senatsvorsitzender übernommen. Er publizierte zahlreiche Texte an den Schnittstellen von zeitgenössischer Kunst, Medien- und Raumtheorien. Secession Podcast: Members ist eine Gesprächsreihe mit Mitgliedern, programmiert vom Vorstand der Secession. Das Dorotheum ist exklusiver Sponsor dieser Podcast-Serie. Jingle: Hui Ye mit einem Ausschnitt aus Combat of dreams für Streichquartett und Zuspielung (2016, Christine Lavant Quartett) von Alexander J. Eberhard. Schnitt: Paul Macheck Programmiert vom Vorstand der Secession Produktion: Bettina Spörr, Christian Lübbert
Endres, Elisabeth;Santucci, Daniele www.deutschlandfunkkultur.de, Fazit
Zum Heftthema Aufstocken und Nachverdichten (DBZ 12 |2023) sprachen wir mit Hirschmüller Schindele Architekten in Berlin. In ihrem Beitrag für die Ausstellung „Time Space Existence“ im Rahmen der Architekturbiennale 2023 in Venedig hat das Büro Gebäude-Aufstockungen zum Thema gemacht. Sie zeigen neben eigenen Entwürfen eine große Karte von Berlin, auf der sie mögliche Gebäude für zukünftige Aufstockungen markiert haben. Vielleicht eine mögliche Lösung zur Behebung des drängenden Wohnungsmangels? Wir sprechen mit Markus Hirschmüller und Harald Schindele (?) über das Potenzial und die Schwierigkeiten von Aufstockungen als Mittel der städtischen Nachverdichtung. Wir, das sind Natalie Scholder und Jan Ahrenberg, beide Redaktion DBZ.
Summa, Florian; Greb, Julianewww.deutschlandfunkkultur.de, FazitDirekter Link zur Audiodatei
Alle zwei Jahre pilgern Scharen von Architekturschaffenden zur Architekturbiennale nach Venedig. Die Show bringt sie alle zusammen, um innovative Ideen und Entwicklungen in der Architektur zu präsentieren und zu diskutieren. Mindestens genauso wichtig wie die fachliche Auseinandersetzung ist der Austausch mit den Laien, der Gesellschaft. Architektonische Inhalte so aufzubereiten, dass Laien sich angesprochen fühlen und die Inhalte auch verstehen, bleibt eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Wo wir bei der Wahrnehmung und Vermittlung von Architektur wären. „Ohne Kommunikation keine Architektur“ sagt unser heutiger Podcast-Gast Prof. Dr. Riklef Rambow von der Professur Architekturkommunikation (a*komm) vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Aber spricht das Gebaute nicht für sich? Ist Architektur nicht einfach sinnlich/räumlich erfahrbar? Muss Architektur erklärt werden, um Gehör zu finden? Und was ist der richtige Weg zwischen der Theorie und der Praxis, oder noch pointierter: zwischen dem Elfenbeinturm der Wissenschaft und dem eigenen Bauchgefühl? Wir freuen uns auf das heutige Gespräch mit Prof. Dr. Riklef Rambow in unserem Podcast.
Hani Rashid, ein renommierter Architekt und Mitbegründer des New Yorker Büros Asymptote Architecture, hat zusammen mit Lise Anne Couture vielbeachtete Beiträge im Bereich radikaler Entwürfe geleistet. Eines der bemerkenswerten Projekte in Hani Rashids Portfolio ist das Yas Marina and Hotel in Abu Dhabi, das 2011 fertiggestellt wurde. Ein weiteres Projekt ist das ARC Multimedia Museum in Daegu, Südkorea, das 2017 fertiggestellt wurde. Das Museum ist ein Beweis für das Interesse von Asymptote an der Schaffung immersiver und technologisch fortschrittlicher Räume. Auch der 2020 fertiggestellte Hauptsitz der ING Bank in Gent, Belgien, zeigt einen funktionalen und ästhetisch radikalen Ansatz für die Gestaltung von Unternehmensgebäuden. Hani Rashid hat sich nicht nur in der Praxis hervorgetan, sondern im wissenschaftlichen Kontext gearbeitet. Er hatte Lehraufträge an renommierten Institutionen wie der Royal Danish Academy, der Princeton University, der ETH Zürich, der Harvard Graduate School of Design und der Columbia University Graduate School of Architecture, Planning, and Preservation inne. Im Jahr 1998 war Rashid Mitbegründer des Advanced Digital Design Program an der Columbia University, mit dem er die Grenzen der architektonischen Ausbildung erweitert hat. Derzeit ist Hani Rashid Leiter des Studio 3, eines Designstudios an der Universität für angewandte Kunst Wien, Institut für Architektur. Rashids Beiträge zur Architekturgemeinschaft wurden durch verschiedene Auszeichnungen gewürdigt. Im Jahr 2000 vertrat er die Vereinigten Staaten auf der 7. Architekturbiennale von Venedig mit. 2004 wurde Asymptote Architecture mit dem Frederick Kiesler Prize for Architecture and the Arts ausgezeichnet. Hani Rashid wurde im TIME Magazine als Innovationsführer des 21. Jahrhunderts vorgestellt. Portrait-Photo (c) Nick Kova
„Juliane Greb und Anh-Linh Ngo gehören zum kuratorischen Team des deutschen Beitrags zur Architekturbiennale 2023. Sie legten dabei großen Wert auf Recycling.“
„Labor der Zukunft“ ist der Titel der Architekturbiennale in Venedig. Der polnische und der israelische Pavillon befassen sich mit einem Aspekt dieses Themas: der Datenarchitektur. Was bedeutet die Verwaltung von Daten für die Zukunft unserer Städte?Wurth, Laura Helena;Bernau, Nikolauswww.deutschlandfunkkultur.de, KompressorDirekter Link zur Audiodatei
Längst überfällig aber immerhin: die 18. Architekturbiennale in Venedig nimmt Afrika in den Blick. Ein "Laboratory of the future", ein Zukunftslabor, soll die Biennale sein und sie hat in Lesley Lokko eine Kuratorin, deren Vater aus Ghana und deren Mutter aus Schottland stammt. Moritz Holfelder war in der Lagunenstadt. Außerdem: "Es wäre einmal deutsch"- Ein Gespräch über die postmigrantische Gesellschaft" mit der Sozialwissenschaftlerin und Professorin Naika Foroutan und "Gibt es queeres Übersetzen", 12 Übersetzerinnen und Übersetzer, Kim d`Horizon, der Roman und unsere Kollegin Christine Hamel.
Hier kommt sie – die lange, intensive und vom Fleck weg entstandende La Biennale Episode. Wir waren in Venedig zur Eröffnung der 18. Architekturbiennale unterwegs, die dieses Jahr von Lesley Lokko unter dem Titel "Laboratory of the Future" kuratiert wurde. Hört jetzt rein für erste Eindrücke, Einschätzungen und Einordnungen zur Biennale.
Themen u.a.: Architekturbiennale in Venedig; Zum Tod von Schriftsteller Martin Amis; Aktion der Letzten Generation im Museum Ludwig Köln; Service Bühne: "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" in Bonn und Wagners Oper "Siegfried" in Dortmund; Moderation: Claudia Dichter Von Claudia Dichter.
In einem Gespräch zwischen dem Architekturtheoretiker und CO-Curator des deutschen Pavillons der diesjährigen Architektur-Biennale von Venedig und Lisa Zeitz erfahren wir mehr zum Konzept „Open for Maintenance – Wegen Umbau geöffnet“ für die Architekturbiennale und wieso ökologische Nachhaltigkeit untrennbar mit sozialen Fragen verknüpft ist. Der "WELTKUNST-Podcast - Was macht die Kunst?" wird in Partnerschaft mit Volkswagen produziert.
Goedicke, Franziskawww.deutschlandfunkkultur.de, FazitDirekter Link zur Audiodatei
Ondřej Chybík (*1985, Brünn, Tschechische Republik) ist Mitbegründer des Studios Chybik+Kristof mit Sitz in Prag, Brünn und Bratislava. Er studierte Architektur und Städtebau an der Technischen Universität Brünn in der Tschechischen Republik, an der TU Graz in Österreich und an der ETH Zürich in der Schweiz. Seine Arbeiten wurden im MoMA NYC als Teil der Ausstellung Uneven Growth ausgestellt. Er arbeitete im Atelier Vienne-se, PPAG. Derzeit lehrt er an der Fakultät für Kunst und Architektur der Technischen Universität Liberec, Tschechische Republik. Er lehrte an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität Brünn und war Gastkritiker an der Fakultät für Architektur der Slowakischen Technischen Universität in Bratislava, Slowakei, an der Fakultät für Kunst und Architektur in Liberec, Tschechische Republik und am Politecnico di Milano, Italien. Er war Mitglied in internationalen Jurys von Architekturwettbewerben und nationalen Architekturpreisen in der Slowakei und der Tschechischen Republik. Zusammen mit dem Studio hat er eine Reihe von Auszeichnungen erhalten, darunter den AR Design Vanguard 2019, und nahm mit dem Projekt OUT-HABIT an der Architekturbiennale von Tiflis teil.
Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer haben im vergangenen Jahr als Kuratoren den Österreichischen Pavillon auf der Architekturbiennale in Venedig bespielt und hier einen der inhaltsvollsten Beiträge der Architektur-Weltausstellung geliefert. So zumindest das einhellige Urteil der Presse. Vor Ort wurde man von digitalen Botschaften in analogen Lettern empfangen: "Access is the new capital!” oder “The platform is my boyfriend!" Jeder benutzt sie: digitale Plattformen, Apps, Emojis, die heile Welt der Bits und Bytes, der bunten Icons auf dem Smartphone und der vielen Tweeds und Likes. Aber die Kehrseite ist alles andere als lustig. Unser Leben findet in einer zunehmend digitalen Welt statt und wir lagern immer mehr Aspekte unseres täglichen Lebens in Apps und Clouds aus. Je mehr wir uns auf den digitalen Plattformen bewegen, desto mehr geraten gewachsene urbane Strukturen, öffentliche Einrichtungen und gewohnte Formen sozialer Organisation unter Druck. Das hat einen enormen Einfluss auf Architektur und Stadtgestaltung. Plattform Urbanismus! Was ist das? Darüber wollen wir heute mit Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer in unserem Podcast sprechen.
Die erste Single der englischen Band Radiohead wurde 1992 zur Hymne aller Schüchternen und Introvertierten. Der »Creep« war damals eine negative, traurige Figur, doch heute scheint sich das Blatt zu wenden: Immer häufiger tritt die Schüchternheit positiv hervor. Ist sie nicht ein guter Wert in einer Gesellschaft, die von Expansion und Wachstum Abschied nehmen will? Sollten wir nicht alle ein bisschen zurückhaltender sein? Gast: Friedrich von Borries, geb. 1974 in Berlin, ist Designtheoretiker, Kurator, Architekt und Schriftsteller. Er studierte an der Universität der Künste Berlin, der ISA St. Luc in Brüssel und an der Universität Karlsruhe. 2008 war von Borries Generalkommissar für den deutschen Beitrag auf der Architekturbiennale in Venedig. Seit 2009 lehrt er als Professor für Designtheorie an der Hochschule für bildende Künste (HfbK) in Hamburg. Zuletzt entwickelte er das multimediale Projekt »Schule der Folgenlosigkeit«. Host: Ralf Schlüter, geb. 1968, lebt als Kulturjournalist in Berlin. Seine Jugend verbrachte er zu etwa gleichen Teilen in Plattenläden, Buchhandlungen und Museen, immer schon mit Hang zur Querverbindung: eine Zeile von Bob Dylan brachte ihn auf den Dichter Ezra Pound, ein Patti-Smith-Plattencover auf die zeitgenössische amerikanische Fotografie. Während seines Literaturstudiums im Berlin der 90er schrieb er für den deutschen Rolling Stone und die Berliner Zeitung nicht nur über Musik. Von 2006 bis 2020 war er Stellvertretender Chefredakteur des Kunstmagazins Art. Seit 2013 moderierte er die Sendung Art Mixtape beim Webradio ByteFM. Seit dem 16. Juni 2021 läuft sein Podcast »Ulysses lesen«, der sich mit dem berühmten Roman von James Joyce beschäftigt. Im Podcast Zeitgeister erkundet Schlüter, von der Musik ausgehend, den Kosmos der Gegenwartskultur noch einmal neu: auf der Suche nach übersehenen Details und unerzählten Geschichten. Shownotes: Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben. Ein Projekt von Friedrich von Borries im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. https://www.mkg-hamburg.de/de/ausstellungen/archiv/2021/schule-der-folgenlosigkeit.html Nichtstun-App zur Schule der Folgenlosigkeit https://musermeku.org/schule-der-folgenlosigkeit/ Literatur: Frank Kafka: Briefe an Felice. Fischer, Frankfurt am Main. Elias Canetti: Der andere Prozess: Kafkas Brief an Felice. Hanser, München. Rainer Stach: Kafka. Die Jahre der Entscheidungen. Fischer, Frankfurt am Main. Till Briegleb: Die diskrete Scham. Insel, Berlin. Florian Werner: Schüchtern. Nagel & Kimche, München. Friedrich von Borries: Fest der Folgenlosigkeit. Suhrkamp, Berlin. Hamja Ahsan: Shy radicals. The antsystemic politics of the militant introvert. Book Works, London. Mehr über den Podcast gibt‘s auch zu hören bei ByteFM: https://www.byte.fm/sendungen/bytefm-magazin/ Weitere Podcasts der ZEIT-Stiftung: https://www.zeit-stiftung.de/mediathek/videoundpodcast/podcast/
Die erste Single der englischen Band Radiohead wurde 1992 zur Hymne aller Schüchternen und Introvertierten. Der »Creep« war damals eine negative, traurige Figur, doch heute scheint sich das Blatt zu wenden: Immer häufiger tritt die Schüchternheit positiv hervor. Ist sie nicht ein guter Wert in einer Gesellschaft, die von Expansion und Wachstum Abschied nehmen will? Sollten wir nicht alle ein bisschen zurückhaltender sein? Gast: Friedrich von Borries, geb. 1974 in Berlin, ist Designtheoretiker, Kurator, Architekt und Schriftsteller. Er studierte an der Universität der Künste Berlin, der ISA St. Luc in Brüssel und an der Universität Karlsruhe. 2008 war von Borries Generalkommissar für den deutschen Beitrag auf der Architekturbiennale in Venedig. Seit 2009 lehrt er als Professor für Designtheorie an der Hochschule für bildende Künste (HfbK) in Hamburg. Zuletzt entwickelte er das multimediale Projekt »Schule der Folgenlosigkeit«. Host: Ralf Schlüter, geb. 1968, lebt als Kulturjournalist in Berlin. Seine Jugend verbrachte er zu etwa gleichen Teilen in Plattenläden, Buchhandlungen und Museen, immer schon mit Hang zur Querverbindung: eine Zeile von Bob Dylan brachte ihn auf den Dichter Ezra Pound, ein Patti-Smith-Plattencover auf die zeitgenössische amerikanische Fotografie. Während seines Literaturstudiums im Berlin der 90er schrieb er für den deutschen Rolling Stone und die Berliner Zeitung nicht nur über Musik. Von 2006 bis 2020 war er Stellvertretender Chefredakteur des Kunstmagazins Art. Seit 2013 moderierte er die Sendung Art Mixtape beim Webradio ByteFM. Seit dem 16. Juni 2021 läuft sein Podcast »Ulysses lesen«, der sich mit dem berühmten Roman von James Joyce beschäftigt. Im Podcast Zeitgeister erkundet Schlüter, von der Musik ausgehend, den Kosmos der Gegenwartskultur noch einmal neu: auf der Suche nach übersehenen Details und unerzählten Geschichten. Shownotes: Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben. Ein Projekt von Friedrich von Borries im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. https://www.mkg-hamburg.de/de/ausstellungen/archiv/2021/schule-der-folgenlosigkeit.html Nichtstun-App zur Schule der Folgenlosigkeit https://musermeku.org/schule-der-folgenlosigkeit/ Literatur: Frank Kafka: Briefe an Felice. Fischer, Frankfurt am Main. Elias Canetti: Der andere Prozess: Kafkas Brief an Felice. Hanser, München. Rainer Stach: Kafka. Die Jahre der Entscheidungen. Fischer, Frankfurt am Main. Till Briegleb: Die diskrete Scham. Insel, Berlin. Florian Werner: Schüchtern. Nagel & Kimche, München. Friedrich von Borries: Fest der Folgenlosigkeit. Suhrkamp, Berlin. Hamja Ahsan: Shy radicals. The antsystemic politics of the militant introvert. Book Works, London. Mehr über den Podcast gibt‘s auch zu hören bei ByteFM: https://www.byte.fm/sendungen/bytefm-magazin/ Weitere Podcasts der ZEIT-Stiftung: https://www.zeit-stiftung.de/mediathek/videoundpodcast/podcast/
Gemeinsames Planen, Koproduktion, Partizipation – das sind Begriffe, mit denen aktuell oft Planungsprozesse geschmückt werden. Aber auch schon vor 50 Jahren beschäftigten sich Theoretiker wie Henri Lefebvre mit den Defiziten der alleinigen Entscheidungshoheit von PlanerInnen. Was bedeutet das eigentlich, den Planungsprozess zu öffnen und welchen Wert hat das heute für Architektur und Stadträume? Darüber sprachen wir mit Olaf Grawert. Er ist unter anderem Partner bei B+, ehemals Brandlhuber+, in Berlin und an der ETH Zürich tätig. Außerdem arbeitet er im KuratorInnenteam 2038 für den deutschen Pavillon der 17. Architekturbiennale in Venedig.
heute u.a. Eröffnung der Filmfestspiele Venedig; Umstrittene Max Stern-Schau in Düsseldorf; Kulturpolitik-Check (3/6): AfD; Architekturbiennale zeichnet Architektur-Kollektiv Raumlaborberlin aus; Moderation: Jörg Biesler.
"Wie werden wir zusammen leben?" ist das Thema der derzeitigen 17. Architekturbiennale Venedig. Elke Buhr, Chefredakteurin von Monopol, dem Magazin für Kunst und Leben berichtet von vor Ort, was es zu sehen gibt, warum der Deutsche Pavillion enttäuscht und welche Kunstausstellungen vor Ort sehenswert sind. Moderation: Yvi Strüwing detektor.fm/was-wichtig-wird Podcast: detektor.fm/feeds/was-wichtig-wird Apple Podcasts: itun.es/de/9cztbb.c Google Podcasts: goo.gl/cmJioL Spotify: open.spotify.com/show/0UnRK019ItaDoWBQdCaLOt
A sengem Roman "Technophoria" (Hanser 2020) kuckt den Architekturprofessor, Schrëftsteller an FAZ Architekturkritiker Niklas Maak schaarf op eng Gesellschaft déi hir Fräiheet fir Komfort a Sécherheet opginn huet. Zesumme mam Architekt a städtesche Fuerscher Florian Hertweck wäert hien iwwer "Smart Cities", d'Digitaliséierung an dobäi och iwwert déi dréngend Themen aus eiser Zäit dikutéieren. Moderatioun: Robert Thum, Professer fir "Computational Design in Architecture", un der Héichschoul vu Trier. Enregistrement: Institut Pierre Werner Montage a Presentatioun: Carlo Link Biographien zu den Intervenantën: "Niklas Maak, geboren 1972 in Hamburg, studierte dort und in Paris Kunstgeschichte, Philosophie und Architektur und promovierte 1998 zur Entwurfstheorie bei Le Corbusier und Paul Valéry. Er lehrte Architekturgeschichte und -theorie in Harvard und aktuell als Gastprofessor an der Frankfurter Städelschule. Seit 2001 ist er bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, wo er zuständiger Redakteur für Architektur ist und zusammen mit Stefan Trinks das Kunstressort leitet. Im Hanser Verlag veröffentlichte er unter anderem den Roman "Fahrtenbuch" (2011), "Wohnkomplex. Warum wir neue Häuser brauchen" (2014) sowie "Durch Manhattan" (2017, mit Leanne Shapton). Für seine Arbeit erhielt er den George-F.-Kennan-Preis, 2012 den Henri-Nannen-Preis, den COR-Preis 2014, den BDA-Preis für Architekturkritik 2015 und den HBS-Kritikerpreis 2017. Zuletzt erschien der Roman "Technophoria" (Hanser, 2020), der zurzeit verfilmt wird." "Florian Hertweck ist Architekt, promovierter Kunsthistoriker und Professor an der Universität Luxemburg, wo er den Masterstudiengang Architektur leitet. 2016 gründete er in Luxemburg Studio Hertweck Architecture Urbanism. 2018 kuratierte er mit Andrea Rumpf den Luxemburger Pavillon der 16. Architekturbiennale in Venedig "The Architecture of the Common Ground". 2020 präsentierte er mit Milica Topalovic Prospektivpläne für den Grossraum von Genf im Rahmen der Consultation du Grand Genève. Derzeit leitet er ein Konsortium von Planern und Forschern für das Herausarbeiten von raumplanerischen Visionen für Luxemburg im Rahmen des vom Luxemburger Ministeriums für Energie und Landesplanung ausgelobten Programm "Luxembourg in Transition 2050". Zu Hertwecks wichtigsten Publikationen gehören: Archtiketur auf gemeinsamem Boden, Positionen und Modelle zur Bodenfrage (Lars Müller Publishers 2020), Positions on Emancipation, Architecture between Aesthetics and Politics (Lars Müller Publishers 2018, gemeinsam mit Nikos Katsikis), Dialogic City. Berlin wird Berlin (Walther König Verlag 2015, mit Arno Brandlhuber und Thomas Mayfried); die kritische Ausgabe von Oswald Mathias Ungers' und Rem Koolhaas' The City in the City. Berlin: a Green Archipelago (Lars Müller Publishers 2013, mit Sébastien Marot); Climat(s) (Infolio, 2012, mit Thierry Mandoul, Jac Fol und Virginie Lefebvre); Der Berliner Architekturstreit (Gebr. Mann Verlag 2010)." "Robert Thum (* 1966) ist Professor fur Computational Design in Architecture und Leiter der Fachrichtung Architektur an der Hochschule Trier. Er studierte Architektur in Wien, Stuttgart, Phoenix (Arizona) und London. Als Leiter des Masterprogramms an der University of East London (2006-13) führte er zahlreiche Forschungsprojekte durch. Derzeit arbeitet er zusammen mit Harald Trapp an Capital Architecture, einem Forschungsprojekt über Algorithmische Produktion von Raum." Eng Diskussioun vum 16. Mäerz, mat der Ënnerstëtzung vum LUCA (Luxembourg Center For Architecture) an dem Neimënster. Lauschter de Schluss vun der Diskussioun mat de Froen aus dem Publikum v.l.n.r.: Florian Hertweck, Niklas Maak, Robert Thum (Moderatioun) © IPW
Derzeit schauen alle auf die Inzidenzwerte - denn sie verheißen die Rückkehr der alten Freiheiten. Oder etwa nicht? Außerdem sprechen wir über Coronaimpfungen für Kinder, über die Architekturbiennale in Venedig, über Trash-TV und über Robert Habeck. Moderation: Korbinian Frenzel www.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9 - Der Tag mit ... Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Die Architekturbiennale in Venedig hat begonnen. Und anders als in früheren Jahren, als es um kühne Konstruktionen und spektakuläre Bauten ging, dreht sich in diesem Jahr alles um die Frage, wie unser Zusammenleben in Zukunft aussehen soll.
Es ist hoffentlich die letzte Wiedereröffnung, die die Museen jetzt nach dem Lockdown organisieren müssen. Für Elke Buhr, Chefredakteurin vom Monopol-Magazin für Kunst und Leben, ist das auf jeden Fall ein großer Schritt zurück in die Normalität. Besonders überrascht ist sie übrigens davon, dass die Architekturbiennale in Venedig von Anfang an mit Publikum gerechnet hat - und jetzt auch Publikum kommen darf. Moderation: Anja Bolle detektor.fm/was-wichtig-wird Podcast: detektor.fm/feeds/was-wichtig-wird Apple Podcasts: itun.es/de/9cztbb.c Google Podcasts: goo.gl/cmJioL Spotify: open.spotify.com/show/0UnRK019ItaDoWBQdCaLOt
Autor: Roth, Christopher Sendung: Interview Hören bis: 19.01.2038 04:14
Bei der Architekturbiennale in Venedig stehen Zukunftsfragen wie Klimawandel und Migration im Fokus. Es gebe viele tolle Beiträge, sagt Kritiker Nikolaus Bernau. Nur der deutsche Pavillon habe sein Potenzial nicht genutzt. Nikolaus Bernau im Gespräch mit Andrea Gerk www.deutschlandfunkkultur.de, Fazit Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Im Februar 2020 stellte das Team 2038 um Arno Brandlhuber, Olaf Grawert, Nikolaus Hirsch und Christopher Roth das Programm für den deutschen Pavillon auf der 17. Architekturbiennale in Venedig vor. Gedacht war der Beitrag als spekulativer Rückblick aus dem Jahr 2038 auf die 2020er Jahre, die durch eine internationale Krise „hart“ waren. Die Realität holte uns schneller und heftiger ein als in den kühnsten Prognosen gedacht. Die weltweite Pandemie rüttelt nicht nur die Lebens- und Arbeitswelten durcheinander. Auch der gesamte Kulturbetrieb ist ausgebremst. Statt Countdown erfolgte eine Vollbremsung. Unter veränderten Vorzeichen öffnet die Architekturbiennale im Mai 2021 seine Türen. Über die Frage wie man die Zwangspause als Chance begreift und die Spannung trotz verschobener Eröffnung aufrecht hält, darüber sprechen wir heute mit Arno Brandlhuber und Olaf Grawert in unserem Podcast.
"Ich bin Pritzkerpreis-Trägerin und habe als erste Frau die Architekturbiennale in Venedig geleitet. Wer bin ich?" Wer sich dahinter verbirgt, erfahrt ihr in der ersten Folge des Architektur-Adventskalenders! Für Themenvorschläge oder Anregungen schreibt uns gerne an architektur.podcast@hs-mainz.de
In dieser Spezialfolge geht es wieder #überdGrenzeuse. Wir nehmen euch mit nach Venedig, wo wir unteranderem verwinkelte Gassen, die Architekturbiennale und die Insel Murano entdecken. Wir diskutieren aber auch über den Overtourism, die Kreuzfahrtschiffe und die Faszination, die Venedig umgibt.