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Dominik Bartoschek über eine Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), die jetzt in der Fachzeitschrift Science veröffentlich wurde
In welche Zukunft geht die Weidehaltung? Vor welchen Herausforderungen stehen Hirt:innen bei ihrer Arbeit auf der Alp oder Alm? Unter anderem damit beschäftigten sich die internationalen Salerner Herdenschutztage Ende Oktober 2024 unter Beteiligung des CIPRA-Projekts «Dialog zum Wolf: Hirt:innennetzwerke in den Alpen stärken». Wir haben uns in Salern mit zwei Personen getroffen, die sich mit dem Thema auskennen: Maria Naynar und Kaspar Schuler. Maria Naynar ist Hirtin, Sennin und Älplerin. 2023 war bereits ihr elfter Sommer auf einer Alm, zum ersten Mal in Österreich, davor viele Jahre in der Schweiz. Momentan arbeitet sie als Leiterin der Abteilung für Schafe und Ziegen an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein in Österreich. Kaspar Schuler ist seit 2018 Geschäftsführer von CIPRA International und war einst auch selbst als Alpsenn und Hirte in den Schweizer Alpen tätig. Er hat das Projekt «Dialog zum Wolf – Hirt:innen-Netzwerke in den Alpen stärken» von Beginn an mitentwickelt und begleitet. Weiterführende Informationen: https://www.cipra.org/de/news/gemeinsam-fuer-den-herdenschutz https://www.cipra.org/de/hirt:innen-netzwerk Moderation: Julika Jarosch, Co-Geschäftsführerin von CIPRA Frankreich Postproduktion & Audioschnitt: Michael Gams und Sophie Mahlknecht Foto: Maria Naynar Musik: Lumber Down by Blue Dot Sessions (Creative Commons - https://freemusicarchive.org/music/Blue_Dot_Sessions/Barstool/Lumber_Down)
Buche, Fichte und andere einheimische Baumarten sind in Gefahr. Aufgrund des Klimawandels wird es immer wärmer und trockener. Fachleute gehen davon aus, dass etwa für die Buche bis zum Ende des Jahrhunderts in der Schweiz kaum mehr geeignete Bedingungen herrschen. Wie können wir die Wälder retten? Am Dienstag hat der Ständerat entschieden, für die Jahre 2025-28 insgesamt 521 Millionen Franken für die Anpassung der Schweizer Wälder an den Klimawandel zu sprechen. Die Vorlage geht nun zurück in den Nationalrat, der weniger Geld dafür ausgeben will. Klar ist: Es braucht Massnahmen, damit der Wald auch in Zukunft seine wichtigen Funktionen erbringen kann. Den Wald sich selber zu überlassen, was sich bisher bewährt hat, taugt als alleinige Lösung nicht mehr. ____________________ Habt Ihr Fragen oder Themen-Inputs? Schreibt uns gerne per Mail an newsplus@srf.ch oder sendet uns eine Sprachnachricht an 076 320 10 37. ____________________ In dieser Episode zu hören - Arthur Gessler, ETH-Professor und Gruppenleiter Ökosystemökologie an der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL - Frank Krumm, Forstwissenschaftler an der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL ____________________ Links - https://www.srf.ch/audio ____________________ Team - Moderation: Dominik Rolli - Produktion: Lea Saager - Mitarbeit: Marc Allemann ____________________ Das ist «News Plus»: In einer Viertelstunde die Welt besser verstehen – ein Thema, neue Perspektiven und Antworten auf eure Fragen. Unsere Korrespondenten und Expertinnen aus der Schweiz und der Welt erklären, analysieren und erzählen, was sie bewegt. «News Plus» von SRF erscheint immer von Montag bis Freitag um 16 Uhr rechtzeitig zum Feierabend.
Die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft analysiert Unwetter, um mit Vorhersagen Schäden möglichst zu vermeiden. Das Schlimmste wurde an den letzten Wochenenden nicht verhindert: Es kamen Menschen ums Leben. Was sind die Gründe? Fragen an Christoph Hegg, interimistischer Leiter der WSL. Aus allen Unwettern und Zerstörungen kann man lernen, um weitere Schäden möglichst zu verhindern. Dies ist die Aufgabe des WSL, der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. Doch genau vorhersagen, welche Folgen ein Unwetter hat, lässt sich dadurch nicht. Die grossen Regenmengen, viel Geröll in den Bächen und durchnässte Böden bringen Murgänge und Erdrutsche mit sich, die sich nicht vorhersehen lassen. Wie genau der Klimawandel die Ereignisse in Zukunft verändern wird, weiss Christoph Hegg, interimistischer Leiter der WSL, nicht. Es müsse damit gerechnet werden, dass solche Ereignisse zunehmen. Dennoch ist Hegg überzeugt, dass es auch für die betroffenen Berggemeinden eine Zukunft gibt. Christoph Hegg ist zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn.
Klima, Pestizide, intensive Landwirtschaft – unser Leben bedroht den Lebensraum der Krabbeltiere. Doch sterben die Insekten wirklich weg? «Einstein» begleitet den Insektenfilmer Bähram Alagdeband – findet er noch viele Insekten? Und: Wie zählen die Schweizer Forschenden die Krabbeltiere? Sägeschrecken und Wollbienen werden in der Schweiz kaum mehr gesehen. Diese Heuschrecke und Wildbiene stehen auf der Roten Liste des Bundes. Diese Liste zeigt, welche Arten in der Schweiz bedroht sind. Sie zeigt auch, wie es um die Biodiversität in der Schweiz steht. Die Artenvielfalt unter den Insekten steht unter Druck: Zersiedelung, intensive Landwirtschaft und klimatische Veränderungen setzen den Sechsbeinern zu. Auch Tierfilmer Bähram Alagheband bemerkt den Wandel in der Insektenwelt. «Einstein» macht sich mit ihm auf Insekten-Entdeckungstour und taucht ab in eine kleine, aber spektakuläre Welt. Insekten sind mehr als nur Futter für andere Tiere Im Naturschutzgebiet in Hüntwangen finden Kathrin Hönegger und Bähram Alagheband ein Natur-Schauspiel, das zeigt, wie wichtig Insekten für die Umwelt sind: Eine Krabbenspinne verspeist eine Wanze. Bähram Alagheband bringt die Zuschauenden mit seinen Nahaufnahmen die Faszination näher und zeigt, dass Insekten ein wichtiges Glied in der Nahrungskette sind. Insekten sind nicht nur Futter für Spinnen oder Vögel. Sie sind auch Bestäuber und Bodenbereiter. Würden sie fehlen, fiele ein wichtiger Teil des Ökosystems weg. Insekten beschäftigen auch die Wissenschaft Auch die Wissenschaft beschäftigt sich mit der dringlichen Frage, wie es den Schweizer Insekten geht. Wie hat sich die Insektengemeinschaft verändert? Hat es mehr oder weniger Insekten? Wie häufig kommen sie an einem Ort vor und wie viele Arten finden wir noch? Felix Neff von der Forschungsanstalt Agroscope sammelt Insekten für die Wissenschaft und analysiert die Inhalte der Fallen im Labor. Damit sich die Daten vergleichen lassen, nutzen die Forscherinnen und Forscher Methoden wie vor 25 Jahren. Felix Neff und sein Team sind Teil einer nationalen Forschungsinitiative, an der unter anderem die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, die Forschungsanstalt Acroscope und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau beteiligt sind. Die Forschungsinitiative will bis im Jahr 2026 Antworten haben, wie es den Schweizer Insekten geht. Insekten und die Klimaerwärmung Bereits heute ist klar: Die Insektengemeinschaft hat sich verändert. Das Klima an sich hat einen sehr grossen Einfluss. Die Lebenszyklen der Insektenarten sind ans jeweilige Klima angepasst. Die Klimaerwärmung führt auf jeden Fall zu einer Veränderung der Zusammensetzung von Insektengemeinschaften. Es gibt zahlreiche Arten die abnehmen oder verschwinden: Wärmeliebende Arten nehmen zu, kälteliebende nehmen ab. Wie sich das für die Biomasse verhält, ist noch nicht klar. Das werden die Resultate der Forschungsinitiative zeigen.
Klima, Pestizide, intensive Landwirtschaft – unser Leben bedroht den Lebensraum der Krabbeltiere. Doch sterben die Insekten wirklich weg? «Einstein» begleitet den Insektenfilmer Bähram Alagdeband – findet er noch viele Insekten? Und: Wie zählen die Schweizer Forschenden die Krabbeltiere? Sägeschrecken und Wollbienen werden in der Schweiz kaum mehr gesehen. Diese Heuschrecke und Wildbiene stehen auf der Roten Liste des Bundes. Diese Liste zeigt, welche Arten in der Schweiz bedroht sind. Sie zeigt auch, wie es um die Biodiversität in der Schweiz steht. Die Artenvielfalt unter den Insekten steht unter Druck: Zersiedelung, intensive Landwirtschaft und klimatische Veränderungen setzen den Sechsbeinern zu. Auch Tierfilmer Bähram Alagheband bemerkt den Wandel in der Insektenwelt. «Einstein» macht sich mit ihm auf Insekten-Entdeckungstour und taucht ab in eine kleine, aber spektakuläre Welt. Insekten sind mehr als nur Futter für andere Tiere Im Naturschutzgebiet in Hüntwangen finden Kathrin Hönegger und Bähram Alagheband ein Natur-Schauspiel, das zeigt, wie wichtig Insekten für die Umwelt sind: Eine Krabbenspinne verspeist eine Wanze. Bähram Alagheband bringt die Zuschauenden mit seinen Nahaufnahmen die Faszination näher und zeigt, dass Insekten ein wichtiges Glied in der Nahrungskette sind. Insekten sind nicht nur Futter für Spinnen oder Vögel. Sie sind auch Bestäuber und Bodenbereiter. Würden sie fehlen, fiele ein wichtiger Teil des Ökosystems weg. Insekten beschäftigen auch die Wissenschaft Auch die Wissenschaft beschäftigt sich mit der dringlichen Frage, wie es den Schweizer Insekten geht. Wie hat sich die Insektengemeinschaft verändert? Hat es mehr oder weniger Insekten? Wie häufig kommen sie an einem Ort vor und wie viele Arten finden wir noch? Felix Neff von der Forschungsanstalt Agroscope sammelt Insekten für die Wissenschaft und analysiert die Inhalte der Fallen im Labor. Damit sich die Daten vergleichen lassen, nutzen die Forscherinnen und Forscher Methoden wie vor 25 Jahren. Felix Neff und sein Team sind Teil einer nationalen Forschungsinitiative, an der unter anderem die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, die Forschungsanstalt Acroscope und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau beteiligt sind. Die Forschungsinitiative will bis im Jahr 2026 Antworten haben, wie es den Schweizer Insekten geht. Insekten und die Klimaerwärmung Bereits heute ist klar: Die Insektengemeinschaft hat sich verändert. Das Klima an sich hat einen sehr grossen Einfluss. Die Lebenszyklen der Insektenarten sind ans jeweilige Klima angepasst. Die Klimaerwärmung führt auf jeden Fall zu einer Veränderung der Zusammensetzung von Insektengemeinschaften. Es gibt zahlreiche Arten die abnehmen oder verschwinden: Wärmeliebende Arten nehmen zu, kälteliebende nehmen ab. Wie sich das für die Biomasse verhält, ist noch nicht klar. Das werden die Resultate der Forschungsinitiative zeigen.
In dieser Folge dreht sich bei Lou und Jonas alles um den Gusto der Deutschen in Sachen Wein: Wie viel Liter werden pro Jahr getrunken? Lieber Weiß oder Rot? Und wie viel darf eine Flasche Vino im Durchschnitt kosten? Lou liefert harte Fakten rund ums Weinland Deutschland – und sorgt bei Jonas für die ein oder andere Überraschung, vor allem bei den liebsten Importen hierzulande. Wein der Woche: Wein-Genuss Müller-Thurgau Rheinhessen Qualitätswein weiß https://bit.ly/436UAZ8 Frisch, fruchtig, mit harmonischer Säure: Die Rebsorte Müller-Thurgau verdankt ihre Existenz und ihren Namen Professor Erwin Müller aus dem Schweizer Kanton Thurgau. Er züchtete sie erstmals in der Forschungsanstalt in Geisenheim, 1913 wurde sie nach ihm benannt. Mit Aromen von Zitrone, Pfirsich und Limette gilt er für Lou als der kleine Sauvignon Blanc Deutschlands und noch dazu als perfekter Schorlewein! Weinlexikon: W wie Weinschorle Als Weinschorle wird in Deutschland ein Getränk bezeichnet, bei dem Wein mit Mineralwasser gemischt wird (in Österreich auch als „Spritzer“ bekannt). Das Mischverhältnis und die verwendeten Rebsorten unterscheiden sich dabei je nach Region. In Österreich wird Weinschorle vor allem mit Welschriesling und Grünem Veltliner getrunken, in Franken beispielsweise mit Silvaner und in der Pfalz mit Riesling oder Müller-Thurgau. Wichtig: Erst der Wein, dann der Sprudel! Genau das Richtige für Deine Weinprobe und zum Üben von Verkostungen: Das Cheers! Aromarad https://www.edeka.de/services/edeka-medien/cheers-podcast/index.jsp Lust auf den perfekten Weinmoment? Mit den Cheers! Weinplaylisten findest Du tolle Musik zu jeder Flasche Wein https://open.spotify.com/user/31umv65e2qkqtw3xamou2qwcoska Möchtest Du uns eine Frage stellen, etwas loswerden oder ein Thema vorschlagen? Dann schreib uns gerne an cheers@edeka.de. Wir freuen uns, von Dir zu hören – Cheers! Weitere Infos zu unserem Podcast findest Du unter edeka.de/cheers. Besuche uns auch gerne auf Instagram: https://www.instagram.com/cheers_weinpodcast/ Altershinweis: Dieser Podcast beschäftigt sich mit Wein und hat einen Bezug zu Alkohol. Der Inhalt ist ausschließlich an Personen ab 16 Jahren gerichtet.
Das Rotwild könnte regional aussterben, weil es zu wenig Platz hat. Die Folge: zu viel Inzucht. Es gibt schon Fehlbildungen bei den Tieren, warnt der Landesjagdverband Baden-Württemberg. Ein gesunder Bestand sei nicht mehr gesichert, sagt auch die forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt.
Dem Wald geht es nicht gut. Viele Bäume kommen mit dem extremen Wetter der letzten Jahre nicht zurecht. Andere Baumarten sind nötig. Doch gibt es ein Problem mit Hirsch, Reh und Gämse. Das viele Wild frisst in vielen Schweizer Wäldern so viele junge Bäume, dass sich der Wald nur schlecht erneuert. Da ist zum Beispiel die Fichte. Die Wurzeln des häufigsten Baumes in den Schweizer Wäldern reichen nicht tief genug, um in den extrem trockenen Sommern genügend Wasser aus dem Boden zu holen. Darum bräuchte es in den Wäldern mehr Weisstannen und Laubbäume. Doch ausgerechnet diese Baumarten werden vom Wild bevorzugt. In vielen Regionen gibt es mittlerweile so viele Hirsche, Rehe oder Gämsen, die sich an den Bäumen gütlich tun, dass junge Bäume kaum noch hochkommen. Lichtungen, in denen der Wald der Zukunft wachsen sollte, bleiben praktisch kahl. Das Aletschgebiet im Oberwallis ist besonders betroffen. Peter Aschilier, der dortige Förster sieht die Entwicklung der letzten Jahre mit grosser Sorge. «Die Natur ist aus der Balance geraten», sagt Aschilier. Es müsste zum Beispiel viel mehr auf Hirsch, Reh und Gämse gejagd werden. Die Biologin Andrea Kupferschmid stimmt dem zu. An der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL erforscht sie seit Jahren die Wechselwirkung zwischen Wald und Wild. Es gibt grossen Handlungsbedarf, um unsere Wälder für die zunehmend extremen Wetterbedingungen fit zu machen. Der Mensch muss wieder ins Lot richten, was er aus der Balance gebracht hat. Aber auch die Raubtiere, Wolf und Luchs, könnten helfen - wenn man sie denn liesse. Im Podcast zu hören sind: * Peter Aschilier, Förster im Forst Aletsch, Oberwallis * Andrea Kupferschmid, Biologin, Eidg. Forschungsanstalt WSL Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Auch in der Schweiz gerät der Wald unter Druck, vor allem wegen der Klimaerwärmung. Hitzetage und Dürreperioden der letzten Sommer führten zu einem Absterben von Fichten und Buchen im Mittelland und im Jura. Aber auch die Edelkastanie an der Alpensüdseite hat zu kämpfen. Der Klimawandel macht vielen Baumarten zu schaffen. Im Hardwald bei Muttenz sind die Schäden deutlich sichtbar: Der Wald ist ausgedünnt, die Bäume sind geschwächt, die Kronen geschädigt; tote Äste fallen herunter und Schädlinge befallen das Holz. Für den Kantonsförster Ueli Meier eine grosse Herausforderung: Welche Bäume werden die steigenden Temperaturen überleben? * Welche Anpassungen an den Klimawandel leisten Bäume? * Womit haben Bäume aktuell zu kämpfen? * Verdurstet oder verhungert ein Baum? * Welche Baumarten sind zukunftsfähig? * Wie werden wir den unterschiedlichen Aufgaben des Waldes zukünftig gerecht? Im Podcast zu hören sind: * Ueli Meier, Leiter vom Amt für Wald beider Basel * Esther Frei, Waldökologin, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) * Michael Reinhard, Leiter der Abteilung Wald im Bundesamt für Umwelt * Ansgar Kahmen, Botanikprofessor an der Universität Basel * Marcus Maeder, Ökoakustiker & Naturforscher Erstsendung: 9.6.2023 Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Auffallend viele Hainbuchenbäume in der Schweiz sind zurzeit in Vollmast. Das heisst, sie tragen sehr viele Samen. Hainbuchen sind nur alle zwei bis drei Jahre in Vollmast. In der Schweiz bildeten die Hagebuchen letztes Jahr besonders viele Blütenknospen, welche überwinterten und in diesem Jahr im Mai aufblühten. Sie setzten eine Unmenge an Blütenstaub frei und die befruchteten Blüten tragen jetzt büschelweise Nüsschen. Hagebuchen ohne Blätter Die Trockenheit im Juni und die folgende Hitzewelle haben vorallem den Hagebuchen an sonnigen, eher trockenen Standorten zugesetzt. Diese Bäume haben bereits im Juli und August sämtliche Blätter verloren. Diese Bäume sollten im nächsten Februar/ März mit einem Schnitt ausgelichtet und sämtliches Totholz entfernen werden. Zusammenhang mit dem Klimawandel? Die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Vollmast bei Waldbäumen sind zurzeit ein Forschungsthema an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft in Birmensdorf.
Meldungen über teils verheerende Wald- und Buschbrände aus aller Welt prägen zurzeit fast täglich die Schlagzeilen. Auch in der Schweiz: Stichwort Bitsch VS. Wie schnell sich die Natur nach einer solchen Katastrophe regeneriert, zeigt das Beispiel des Brandes von Leuk VS, der vor 20 Jahren wütete. Der Brand, der im Hitzesommer 2003 am 13. August in Leuk ausbrach, verwüstete 300 Hektaren Wald. Rund 200'000 Bäumen verbrannten an einem Steilhang oberhalb des Ortes. Der Schaden wurde auf zwei Millionen Franken geschätzt. Als Brandstifter konnte später ein 32-Jähriger überführt werden, ein Wiederholungstäter. Der Mann hatte in der Region über 30 Brände gelegt, aus purem Drang. Er wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. 20 Jahre nach dem Brand ist das betroffene Gebiet wieder bewachsen und belebt. Pflanzen und Tiere sind zurück. Die Natur hat den abgebrannten Hang zurückerobert. Für die Wissenschaft sind Waldbrände wie die in Leuk und Bitsch Chancen. Das sagt Biologe Thomas Wohlgemuth, der die Folgen und die Regeneration der Natur für die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft erforscht. Was er dabei beobachtet und warum Feuer seit eh zum Programm der Naturkreisläufe gehört, sagt er «Treffpunkt»-Moderator Dani Fohrler.
Das Feuer beim Walliser Dorf Bitsch macht viel kaputt. Langfristig könnte es jedoch für die Natur auch eine Chance sein. Das zeigt ein Blick ins Jahr 2003. Damals brannte sich beim Walliser Dorf Leuk ein noch grösseres Waldstück. Seither sind viele Bäume, Pflanzen und Tiere zurückgekommen. Der Biologe Thomas Wohlgemut forscht an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL und hat das Waldbrandgebiet bei Leuk in den letzten zwanzig Jahren intensiv beobachtet. Er sagt dazu: «Das ist als würde man die Natur im Vergrösserungsglas beobachten.» So würden etwa die Böden fruchtbarer und viele Pflanzen eroberten die Fläche schnell zurück. Auch Rinaldo Hugo, Revierförster in der Forstregion Leuk, sieht die Entwicklung des Waldes grundsätzlich positiv: «Für die Biodiversität ist es eine Chance und der Wald übernimmt wieder das Zepter».
Peking hat die neuen Wirtschaftszahlen publiziert: Chinas Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 6.3 Prozent gewachsen im Vergleich zu den Vorjahreszahlen. Analystinnen und Analysten haben jedoch mit einem grösseren Anstieg gerechnet. Zudem stieg Jugendarbeitslosigkeit im Juni auf 21,3 Prozent * Mit Tüchern soll das Eis von Gletschern gegen die Gletscherschmelze geschützt werden, wie es bereits seit einigen Jahren an mehreren Orten in der Schweiz üblich ist. Was gut tönt, habe aber auch seine Tücken, sagt Matthias Huss. Er ist Gletscherforscher an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. * Fischen vor der marrokkanischen Küste ist für Fischereiflotten aus der EU nicht mehr erlaubt, denn ein entsprechendes Abkommen mit EU läuft aus und Verhandlungen über eine Verlängerung des Abkommens sind bislang gescheitert. * Die Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin ist im Alter von 76 Jahren gestorben: Bekannt wurde sie vor allem mit dem Duett mit Serge Gainsbourg «Je t'aime... moi non plus», sagt SRF-Filmexperte Philippe Klemenz.
Jedes Jahr gibt es einen neuen «Sommerhit», wenn es um invasive Neophyten geht. Dieses Jahr gibt der Kirschlorbeer viel zu reden. Invasive Neophyten können heimische Arten verdrängen und auch in der Landwirtschaft zum Problem werden, erklärt Forstingenieuer Marco Conedera von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, WSL. Ein Problem, das wir uns selbst eingebrockt haben: Invasive Neophyten finden durch den Handel den Weg in unsere Gärten und Balkone oder reisen als blinde Passagiere auf internationalen Routen mit. Ob und was der Mensch überhaupt ausrichten kann gegen invasive Neophyten, klären wir bei News Plus. Habt ihr Feedback oder Themen-Inputs zum Podcast? Meldet euch via Sprach- oder Textnachricht auf 076 320 10 37 oder per Mail: newsplus@srf.ch
Vor wenigen Jahren war noch vom Bienensterben die Rede, heute boomt die Imkerei – in den Schweizer Städten gibt es mittlerweile zu viele Bienen. Das ist ein Problem für die Biodiversität. Der Einsatz von Pestiziden und der Rückgang der Blumenwiesen auf dem Land haben die Schweizer Städte zu wichtigen Rückzugsgebieten für seltene Wildbienen und andere Insektenarten gemacht. Hier finden sie in Parks, Gärten und auf Flachdächern eine giftfreie, blütenreiche Umgebung und die nötigen Nistmöglichkeiten, um sich zu vermehren. Aber auch die Imkerei hat in den letzten Jahren die Vorteile der Stadt entdeckt. Die Berufsimkerin Anna Hochreutener und ihr Mann zum Beispiel bewirtschaften in der Stadt Zürich fast hundert Bienenvölker und vermarkten erfolgreich ihren Stadthonig. Laut einer Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft boomt die Imkerei in Schweizer Städten heute derart stark, dass die vielen Honigbienen seltenen Wildbienen und Schmetterlingen die Nahrung streitig machen. Naturschützende, die mit viel Aufwand naturnahe Gärten und Blumenwiesen pflegen, setzen sich deshalb für eine Regulierung der Imkerei ein. Für sie ist die Honigbiene ein Nutztier, das auf Leistung gezüchtet und in viel zu hohen Dichten gehalten wird. «Ähnlich wie eine Kuh», bringt es der Naturwissenschaftler Jonas Landolt vom Zürcher Verein Natur im Siedlungsraum auf den Punkt. Die Zucht auf Leistung und Ertrag hat die Honigbienen auch anfällig für Krankheiten und Parasiten gemacht. Zudem verdrängen die Hochleistungsbienen die Dunkle Biene, eine Unterart der Honigbiene, die ursprünglich auch in der Schweiz wild vorkam. «Die Völker der Dunklen Biene werden nur etwa halb so gross wie die der Zuchtrassen und sie passen sich besser an die klimatischen Bedingungen und das Blütenangebot an», sagt die Imkerin Olivia Romanelli, die sich für den Erhalt der einheimischen Unterart einsetzt. Die Lösung sieht sie in einer naturnahen Imkerei, damit die Dunkle Biene auch wieder wild in Wäldern leben kann.
Auch in der Schweiz gerät der Wald unter Druck, vor allem wegen der Klimaerwärmung. Hitzetage und Dürreperioden der letzten Sommer führten zu einem Absterben von Fichten und Buchen im Mittelland und im Jura. Aber auch die Edelkastanie an der Alpensüdseite hat zu kämpfen. Der Klimawandel macht vielen Baumarten zu schaffen. Im Hardwald bei Muttenz sind die Schäden deutlich sichtbar: Der Wald ist ausgedünnt, die Bäume sind geschwächt, die Kronen geschädigt; tote Äste fallen herunter und Schädlinge befallen das Holz. Für den Kantonsförster Ueli Meier eine grosse Herausforderung: Welche Bäume werden die steigenden Temperaturen überleben? * Welche Anpassungen an den Klimawandel leisten Bäume? * Womit haben Bäume aktuell zu kämpfen? * Verdurstet oder verhungert ein Baum? * Welche Baumarten sind zukunftsfähig? * Wie werden wir den unterschiedlichen Aufgaben des Waldes zukünftig gerecht? Im Podcast zu hören sind: * Ueli Meier, Leiter vom Amt für Wald beider Basel * Esther Frei, Waldökologin, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) * Michael Reinhard, Leiter der Abteilung Wald im Bundesamt für Umwelt * Ansgar Kahmen, Botanikprofessor an der Universität Basel * Marcus Maeder, Ökoakustiker & Naturforscher Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
in jedem viertel Wald in der Schweiz wachsen kaum noch junge Bäume nach. Zudem haben die Wetterextreme der letzten Jahre Spuren im Schweizer Wald hinterlassen. Es gibt mehr tote und beschädigte Bäume als noch 2018. Dies zeigen die eben erschienenen Zwischenresultate über die Erhebungsjahre 2018 bis 2022 der eidgenössischen Forschungsanstalt WSL und des Bundesamtes für Umwelt BAFU. BAFU und WSL haben den gesetzlichen Auftrag, den Schweizer Wald zu beobachten. Warum wachsen viel weniger junge Bäume im Schweizer Wald als vor 2018. Und warum ist jeder achte Baum im Wald tot und jeder vierte beschädigt? Zu Gast ist Esther Thürig von der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaftd, Leiterin für Waldressourcenanalyse.
Das fragen wir den Wildtierökologen Micha Herdtfelder von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg. Außerdem erklären wir, warum es so wichtig ist, die Hohe See zu schützen. Wir schauen darauf, wie der Klimawandel den Bäumen in unseren Städten zusetzt. Und wir berichten, wie sich möglichst nachhaltig bezahlbarer Wohnraum schaffen lässt. Eine Sendung von Stefanie Peyk, 23.02.2023
Diesen Herbst gab es Pilze im Überfluss. Weitgehend unbekannt sind aber die riesigen Pilzgeflechte, die unter dem Boden versteckt wuchern. Sie können Plastik, Beton oder Leder ersetzen. Sie sind Hoffnungsträger für eine grössere Nachhaltigkeit – Alleskönner und gar die neuen «Weltenretter»? Pilze sind offenbar die neuen Superhelden. Die Zwischenwesen – nicht Pflanze, nicht Tier – scheinen über fast magische Kräfte zu verfügen, die jetzt nach und nach von der Menschheit entdeckt und genutzt werden. Pilze kann man nicht nur essen, sondern sich auch mit ihnen kleiden und in naher Zukunft sogar in ihnen wohnen, heisst es. Ob der Pilz diesen Erwartungen gerecht werden kann? Artemis Treindl, Mykologin an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, führt durch die vielfältigen Anwendungsbereiche von Pilzen. Zu Besuch beim Pilzforscher Patrik Mürner in Emmenbrücke LU: Auf dem Gelände einer ehemaligen Textilfaser-Fabrik in Emmenbrücke LU betreibt er sein Labor. Pilzgeflechte sollen dazu beitragen, den mit Zink belasteten Boden zu sanieren. Und Mürner treibt er seine Vision voran: mit aus Pilzgeflecht hergestellten Bauplatten könnten irgendwann Häuser nachhaltiger gebaut werden. Merlin Sheldrake ist einer der auffälligsten Pilzforscher. Der britische Biologe hat den internationalen Bestseller «Verwobenes Leben. Wie Pilze unsere Welt formen und unsere Zukunft beeinflussen» verfasst und geht in seiner Faszination für die Pilze so weit, dass er versucht, sich in sie hineinzufühlen. Eine Entdeckung. Auch an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA nutzt man das kreative Potenzial der Pilze in verblüffender Art und Weise. Richtig angeleitet, schreiben und malen diese auf Holz. Eine Augenweide. Weiter stellt «Kulturplatz» eine gewagte Pilzfantasie vor, den neuen Roman des Schweizer Autors Benjamin von Wyl. «In einer einzigen Welt» entwirft ein faszinierendes Szenario, was passieren könnte, wenn ein wildwuchernder grössenwahnsinniger Pilz die Welt beherrschen will.
Meldungen über Waldbrände jagen sich dieser Tage. Verschiedene Regionen kämpfen zur Zeit gegen grossflächige Waldbrände an. Neu auch im Osten von Deutschland. Ein Projekt des WSL will mit kontrolliert gelegtem Feuer zukünftige Waldbrände verhindern. Marco Conedera ist Forstingenieur. An der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) leitet er das Projekt rund ums kontrollierte Abbrennen als Prävention gegen zukünftige, noch heftigere Waldbrände. Er ist Gast bei Sandra Schiess und gibt Einblick in seine Arbeit.
Meldungen über Waldbrände jagen sich dieser Tage. Verschiedene Regionen kämpfen zur Zeit gegen grossflächige Waldbrände an. Neu auch im Osten von Deutschland. Ein Projekt des WSL will mit kontrolliert gelegtem Feuer zukünftige Waldbrände verhindern. Marco Conedera ist Forstingenieur. An der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) leitet er das Projekt rund ums kontrollierte Abbrennen als Prävention gegen zukünftige, noch heftigere Waldbrände. Er ist Gast bei Sandra Schiess und gibt Einblick in seine Arbeit.
Blauer Himmel, strahlende Sonne - und kein Tropfen Regen. Was früher gute Laune gemacht hat, drückt vielen heute auf die Stimmung. Es ist in vielen Regionen so trocken, dass die Erde aufbricht, Bäche austrocknen, Tiere sterben und Pflanzen verkümmern. Dazu steigt die Waldbrand-Gefahr: "In fast ganz Baden-Württemberg gilt heute die höchste Warnstufe, vor allem im nördlichen Rheintal", sagt Christoph Hartebrodt von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt. Wie er und seine Kollegen versuchen, Brandherde möglichst schnell mit zubekommen, erklärt Hartebrodt im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Jenny Beyen.
Im Wald bei Wettingen haben die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft und die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich Strassenlampen aufgestellt. Sie erforschen den Einfluss auf die Natur. Erste Resultate zeigen: Die Form der Leuchten hat einen grösseren Einfluss als die Farbe des Lichts. Weiter in der Sendung: * Im Durchschnitt sanken die Steuern in den Solothurner Gemeinden in den letzten Jahren. Die neusten Zahlen zeigen, dass dieser Trend nicht weiter gegangen ist. Der durchschnittliche Steuersatz blieb letztes Jahr gleich. * Für das Jahr 2020 erhielten die Solothurner Spitäler 35 Millionen Franken Corona-Entschädigung. Die Kantonsregierung prüft nun, ob und wie viel Geld es für die Ausfälle 2021 geben soll.
Recycling klingt immer gut. Aber nachhaltig ist es nicht immer. Gerade bei Funktionswäsche für den Sport ist das lange Tragen der Kleidung am nachhaltigsten. Sportfunktionswäsche deshalb verschenken oder in den Sencondhand-Shop bringen, damit sie möglichst lange im Kreislauf bleibt. Funktionswäsche für den Sport ist super. Aber sie ist leider aus Kunststoff. Am besten gar nicht entsorgen, sagt Claudia Som. Sie ist Wissenschaftlerin im Bereich nachhaltige Innovation bei der EMPA, der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt. «Am besten verschenkt man Funktionswäsche oder bringt sie in den Secondhandshop.» Recycling ist oft Augenwischerei Mittlerweile werben Sportbekleidungshersteller damit, dass ihre Funktionswäsche aus rezykliertem Material hergestellt ist. «Leider handelt es sich dabei oft um recycelte PET-Flaschen. Diese fehlen dann im PET-Kreislauf.» Recycling mit Qualitätseinbussen Mittlerweile werden auch aus Plasticabfällen, die aus dem Meer gefischt werden oder aus Geisternetzen, welche Fischer verloren haben, Sportwäsche hergestellt. Allen voran Badeanzüge. «Eine gute Idee, damit weniger Microplastik in unseren Meeren ist.» Ob die daraus gefertigten Textilien aber eine lange Lebensdauer haben, weiss man noch nicht so richtig, sagt Som. Überhaupt sind wiederverwertete Sportkleider qualitativ weniger gut. Erst ein geschlossener Kreislauf, also wenn der Hersteller die Ware recycelt, kann nachhaltig sein. Recyclingmaterial legt oft lange Wege zurück Oft legt Recyclingmaterial lange Wege zurück, sagt die Expertin. Das ist natürlich nicht nachhaltig. «Auch wenn Hersteller damit werben, dass sogar ihre Turnschuhe aus Recyclingmaterial bestehen oder rezykliert werden könne, muss man sich fragen, ob ein Hersteller diese Leistung wirklich erbringen kann», sagt Som. Umso mehr gilt: Langlebige Sportkleidung kaufen und dieser via Secondhandshop oder als Geschenk ein zweites nachhaltiges Leben geben.
Ich spreche mit Dorothea Hug Peter, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), über ihre Forschung zu Schwermetallen in der Rhone, ihrer Mitarbeit / Leitung im Organisationskomitee der R Konferenz während der Pandemie und ihre Arbeit am WSL.
Es waren drei Dutzend Personen, die 2008 vermummt und mit der Absicht, alles kurz und klein zu schlagen, ein Weizenfeld am Zürcher Stadtrand stürmten. Auf dem Feld züchtete Agroscope, die landwirtschaftlichen Forschungsanstalt des Bundes, versuchsweise genmanipulierte Pflanzen. Die Aktivisten, die es zerstörten, befürchteten «die Gewöhnung an gentechnisch veränderte Nahrungsmittel» – und sie waren mit ihren Ängsten und ihrem Unmut über diesen Zweig der Forschung nicht alleine.Heute ist Gentechnologie kaum mehr präsent in den Schlagzeilen. Die Wissenschaft hat präzise Methoden entwickelt, um Nutzpflanzen etwa robuster gegen den Klimawandel oder Schädlinge zu machen. Das Gentech-Moratorium verbietet in der Schweiz aber weiterhin deren kommerziellen Anbau. Daran will der Bundesrat nun bis 2025 festhalten.Dagegen wehren sich rund 70 Forschende: Das Moratorium sei Ausdruck einer Debatte, die den wissenschaftlichen Erkenntnissen hinterherhinke. Könnten sie damit durchkommen? Was würde eine Aufhebung des Verbots für die Bauern bedeuten? Und ist Gentech-Food nicht schon längst bei uns angekommen? Darüber spricht Inlandredaktor Stefan Häne in einer neuen Folge des täglichen Podcasts «Apropos».
Hans-Peter Ehrhart ist Leiter der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft von Landesforsten Rheinland-Pfalz. Mit ihm haben wir über den Zustand des Waldes in Deutschland gesprochen und wie die Situation in anderen Teilen der Welt ist. Außerdem hat Hans-Peter von einem spannenden Aufforstungsprojekt in Ruanda berichtet und Tipps gegeben, was wir ganz persönlich für den Wald und vor allem für das Klima tun können! Du hast Fragen, Anmerkungen oder Lob? Dann schreib eine Mail an podcast@masifunde.de
Förster*innen und Waldbesitzer*innen müssen in Zeiträumen von 100 Jahren denken, wenn sie ihre Wälder mit nachhaltiger Bewirtschaftung fit für die Herausforderungen des Klimawandels halten wollen. Janine Schweier von der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft gibt Jeannette Wolf Auskunft über Methoden und Gründe einer solchen Bewirtschaftung. Wie geht es dem Schweizer Wald? Viertes Landesforstinventar
Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein im Ennstal beherbergt eine führende Forschungseinrichtung zum Thema Schweine-Stallungen bzw. -Haltungsformen. Wir erfahren Interessantes zu einem für uns bis zum Gespräch nicht sehr präsenten Thema – den Emissionen in der Nutztierhaltung.
Mit regelmässigen Corona-Massentests in Unternehmen und Schulen führt Graubünden die breiteste Test-Kampagne der Schweiz. Auswertungen der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt zeigen nun, dass die Kampagne etwas bringt: Die Infektionsraten gingen teils bis auf die Hälfte zurück. Weitere Themen: * Pilotversuche mit Grossveranstaltungen: Der Kanton Bern will demnächst testweise grössere Anlässe durchführen. * Jetzt impft auch Zürich die breite Bevölkerung: Die ersten 180'000 Termine waren binnen Stunden vergeben. * Auch das Baselbieter Kantonsgericht spricht die Sterbehelferin Erika Preisig frei. * Das Stapferhaus in Lenzburg ist das europäische Museum des Jahres 2020. Weitere Themen: - Die Massentests des Kantons Graubünden zeigen Wirkung
Was macht ein gutes Heu aus? Wie erkenne ich ein gutes Heu? Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Heu, Heulage und Silage? Und welches Raufutter ist das Beste für mein Pferd? In der neuen Folge unseres Podcast geht es um das Thema Grundfutter. Dazu haben wir mit dem Leiter der Abteilung Futterkonservierung und Futterbewertung der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein in Österreich gesprochen.
Tierisches Problem oder tierisch süß? Am Waschbär scheiden sich die Geister. „Einfach nur putzig!“, finden ihn die Einen. „Eine echte Plage!“, stöhnen die Anderen. Klar ist: Der Waschbär ist aus unserer heimischen Tierwelt längt nicht mehr wegzudenken. Ursprünglich stammt er aus Nordamerika, doch seit knapp 90 Jahren breiten sich die Tiere auch bei uns aus. Ist das eine Bereicherung oder ein Problem für die heimische Tierwelt? Dazu ein Gespräch mit Ulf Hohmann von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz. Außerdem: 10 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima: Ein Rückblick auf den deutschen Atomausstieg, und ein Bericht über die Diskussion, ob Klimaschutz ohne Atomkraft möglich ist. Eine Sendung von Dominik Bartoschek, 10.03.2021
„Meine Mutter hat über 50 Jahre lang einen Familiengarten auf dem Bruderholz bei Basel geführt. Sie hat mir dieses kleine Stück Land oft als ihr Sanatorium geschildert. Seit den 70er-Jahren kann die Umweltpsychologie erklären, wie und warum die Natur eine Ressource für unsere psychische Gesundheit darstellt. In der Schweiz beschäftigt sich Nicole Bauer der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL mit diesem Thema. Im Verbund mit anderen Disziplinen und Instituten hat sie unter anderem im SNF-Projekt „Better Gardens“ mitgewirkt. - In dieser Episode erzählt Nicole Bauer unter anderem von den wichtigsten Konzepten der Umweltpsychologie, warum uns Gärtnern gut tut und wie sich Familien- und Gemeinschaftsgärten in den letzten Jahren verändert haben. Es geht auch um die Frage, was die Schweizer Städte in dieser Hinsicht noch besser machen könnten.“
Bewegung ist wichtig, Bewegung ist gesund, Bewegung tut gut. Besonders jetzt, wenn der Winter kommt und uns Corona weiterhin einschränkt. Wer sich drinnen mit anderen bewegen will, muss allenfalls eine Maske tragen. Für die meisten sollte dies gesundheitlich problemlos möglich sein. Der Bund verbietet Indoorsportarten, bei denen der Abstand nicht eingehalten werden kann, zum Beispiel Teamsportarten oder Paartanz. Andere Sportarten drinnen, wie Gymnastik, Yoga oder Fitness, können allenfalls mit Schutzmassnahmen durchgeführt werden. Eine Schutzmassnahme ist die Maske. Achtung: Kantone können strengere Vorgaben durchsetzen. Zu den Vorgaben von Bund und Kantonen führen die Links unten. Heiss aber keine Atemnot Die meisten von uns können aus medizinischen Gründen Masken tragen. Für sie sollten leichte bis moderate Sportarten mit Maske ohne gesundheitliche Probleme möglich sein. Es ist heiss unter der Maske, ja, und der Schweiss setzt der Haut zu. Die Empa, die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt, hat die Durchlässigkeit gewöhnlicher Chirurgenmasken getestet und kommt zum Schluss: Wir können auch unter leichter Belastung genügend Sauerstoff aufnehmen, die Sauerstoffsättigung im Blut bleibt mit und ohne Maske gleich, wir atmen nicht unsere eigene Atemluft ein und nur bei längeranhaltenden körperlichen Belastungen kann die Maske zu Leistungseinbussen führen.
Ja, Salat wächst auch im Winter. Wie der Anbau von Gemüse auch bei uns in der kalten Jahreszeit und im Freiland - ohne Glashaus und Beheizung - möglich ist, erklärt der Experte für Wintergemüse Wolfgang Palme von der City Farm Augarten im "Küchengespräch". Wolfgang Palme forscht an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Schönbrunn und hat 2012 die City Farm gegründet. Dort erleben Kinder und Erwachsene das saisonale Gärtnern hautnah. --- Send in a voice message: https://anchor.fm/kuechenfreundin-isi/message
Die Trockenheit macht den Wäldern schwer zu schaffen. Klar, abgestorbene Bäume sind leicht erkennbar, aber wie misst man überhaupt Schäden? Das weiß Forstwissenschaftler Friedrich Engels von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt, Rheinland-Pfalz. Außerdem in der Sendung unter anderem: Neue Studie zum Umweltbewusstsein und zur Entsorgung von Einwegplastik. Erntebilanz 2020. Neue Hundehalterverordnung. Ultrafeinstaub, eine unterschätzte Gefahr. Freie Bahn für Methanverschmutzung in den USA. Eine Sendung von Axel Weiss
Der Schweizer Wald ist in guter Verfassung, lautet das Fazit des neuen Landesforstinventars. Doch diese Langzeitbeobachtung zeigt auch, dass der Klimawandel dem Wald zunehmend zu schaffen macht. Was braucht der Schweizer Wald? Im «Tagesgespräch» diskutieren zwei Wald-Experten des Bundes. Seit knapp 40 Jahren erfasst und analysiert der Bund im Rahmen des Landesforstinventars, in welchem Zustand der Schweizer Wald ist und wie er sich verändert. In regelmässigen Abständen werden die Ergebnisse dieser Untersuchungen veröffentlicht, heute die Daten aus dem neusten Zeitraum von 2009 bis 2017. Fazit: Dem Schweizer Wald geht es gut, doch er steht zunehmend unter Druck. Durch die Veränderungen im Klima, aber auch weil unsere Ansprüche an den Wald steigen. Der Wald schützt vor Lawinen und Steinschlag, er produziert den wichtigen Rohstoff Holz, er sorgt für sauberes Wasser und ist Lebensraum für viele Tiere. Und: Bäume und Boden im Wald speichern Kohlendioxid CO2, spielen damit eine wichtige Rolle für die Treibhausgas-Bilanz. Was braucht der Schweizer Wald, um auch in Zukunft gesund zu bleiben? Darüber diskutieren im «Tagesgespräch» nun zwei Experten des Bundes: Michael Reinhard, Chef der Abteilung Wald im Bundesamt für Umwelt. Und Urs-Beat Brändli von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. Die beiden sind Gäste von Barbara Peter.
Die Gefahr durch Borkenkäfer steigt nach der extremen Dürre im letzten Sommer rasant an. Nach einer Prognose könnten die Tiere 2019 einen Schaden von etwa 100 Millionen Euro bei Waldbesitzern in Baden-Württemberg anrichten. Rebecca Müller-Hocke im Gespräch mit Hans-Werner Schröck, Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz.
Wintergemüse - sich regional zu ernähren, bedeutet natürlich auch, zu wissen, was saisonal möglich ist. Wir haben einen Vorreiter des Wintergemüseanbaus am Telefon, es ist Wolfgang Palme, bekannt als Pionier für alternative Produktionsentwürfe. Er forscht an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Wien, ist Mit-Gründer und Leiter der City Farm Schönbrunn und Autor des Buches „Frisches Gemüse im Winter ernten“.
Vor nicht allzu langer Zeit hatten wir ja bereits eine Episode zum Dieselgate veröffentlicht und damit bislang wohl die meisten Reaktionen in der Blindstromgeschichte hervorgerufen. Viele dieser Reaktionen gingen in Richtung Vorwürfe bezüglich einseitiger Berichterstattung. Das konnten wir natürlich nicht auf uns sitzen lassen. Da das Blindstrom-interne Fachwissen zum Automobilbau leider begrenzt ist, haben wir uns die fachkundige Hilfe unseres Hörers Eberhard gesichert. Er arbeitet nicht nur in der Branche, sondern hat auch die Effizienzgrade aller möglichen und unmöglichen Antriebe untersucht. Ob Porsche, Prius oder Tesla: wer überlegt ein Auto zu kaufen, dem können wir diese Folge nur schwer ans orientierungslose Autoherz legen. Hier noch Links zu weiteren Informationen: EMPA Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Übersicht Abgase https://www.empa.ch/documents/56164/1183406/Centerfold-Abgas-DE-web.jpg VDI Berichte: https://www.vdi.de/presse/publikationen/onlineshop-des-vdi-verlags/ Deutschlandfunk 5.9.2017: Noch mehr filtern als technische Rettung des Diesel? http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2017/09/04/kommunaler_stickoxidgipfel_noch_mehr_filtern_als_dlf_20170904_1140_33acd9f3.mp3 Podcast RESONATOR 116 Holger Klein mit Prof. Holger Hanselka, Präsident des KIT „Zum Stand der Energiewende“ https://resonator-podcast.de/2017/res116-zum-stand-der-energiewende/ Podcast Forschergeist FG053 - Tim Pritlove mit Prof. Volker Quaschning „Energiewende“ https://itunes.apple.com/de/podcast/forschergeist/id934797989?mt=2&i=1000399342681 Podcast omega tau science & engineering 275 – Markus Völter mit Professor Armin Grunwald vom KIT „Technikfolgenabschätzung“ https://itunes.apple.com/de/podcast/omega-tau-science-engineering-podcast-podcast-feed/id288471831?mt=2&i=1000399099992
Story: In Oberammergau finden die Freunde Markus und Thomas unter Verwendung eines alten Tagebuchs den Zugang zu einer unterirdischen Militärbasis aus dem II. Weltkrieg. Die mit dem Codenamen CERUSIT geführte U-Verlagerung diente den Nazis als geheime Forschungsanstalt und bis heute ranken sich auch Gerüchte um das seit Kriegsende verschollene Beutegold des Dritten Reichs. Der Eingang zu dem Höhlensystem liegt jedoch mitten im Sperrgebiet einer heutigen US-Militärbasis und so ergeben sich schon hier erste Schwierigkeiten. Ausgerüstet mit Funk und 3D-Kamera dringt Markus in das Sperrgebiet ein und macht sich erfolgreich auf die Suche nach dem Eingang der unterirdischen Anlage. Es gelingt ihm, in das Höhlensystem vorzustoßen und nach einigen Irrungen findet er tatsächlich die geheime Basis. Was Markus nicht weiß, ist, dass sich mit seinem Eindringen nicht nur das US-Militär an seine Fersen geheftet hat, sondern auch etwas, daß seit über 70 Jahren auf vieles verzichten musste - allem voran auf Nahrung. Für Markus beginnt ein Rennen um Leben und Tot. DVD-Release: 02.06.2016 (Koch Media GmbH - DVD) Action, Horror, 3D Land: Deutschland 2015 Laufzeit: ca. 77 min. FSK: 16 Regie: Matthias Olof Eich Drehbuch: Matthias Olof Eich, Bernd Strack Mit Patrick Jahns, Aciel Martinez Pol, Esther Maaß, Harald Pucher, Wesley Tc Howard, ... https://youtu.be/CqobVoUw75c
Story: In Oberammergau finden die Freunde Markus und Thomas unter Verwendung eines alten Tagebuchs den Zugang zu einer unterirdischen Militärbasis aus dem II. Weltkrieg. Die mit dem Codenamen CERUSIT geführte U-Verlagerung diente den Nazis als geheime Forschungsanstalt und bis heute ranken sich auch Gerüchte um das seit Kriegsende verschollene Beutegold des Dritten Reichs. Der Eingang zu dem Höhlensystem liegt jedoch mitten im Sperrgebiet einer heutigen US-Militärbasis und so ergeben sich schon hier erste Schwierigkeiten. Ausgerüstet mit Funk und 3D-Kamera dringt Markus in das Sperrgebiet ein und macht sich erfolgreich auf die Suche nach dem Eingang der unterirdischen Anlage. Es gelingt ihm, in das Höhlensystem vorzustoßen und nach einigen Irrungen findet er tatsächlich die geheime Basis. Was Markus nicht weiß, ist, dass sich mit seinem Eindringen nicht nur das US-Militär an seine Fersen geheftet hat, sondern auch etwas, daß seit über 70 Jahren auf vieles verzichten musste - allem voran auf Nahrung. Für Markus beginnt ein Rennen um Leben und Tot. DVD-Release: 02.06.2016 (Koch Media GmbH - DVD) Action, Horror, 3D Land: Deutschland 2015 Laufzeit: ca. 77 min. FSK: 16 Regie: Matthias Olof Eich Drehbuch: Matthias Olof Eich, Bernd Strack Mit Patrick Jahns, Aciel Martinez Pol, Esther Maaß, Harald Pucher, Wesley Tc Howard, ... https://youtu.be/CqobVoUw75c
Stephan Hemri hat an der ETH in Zürich einen Bachelorstudiengang Umweltwissenschaften absolviert und sein Studium mit einem Master in Statistik abgerundet. Seine Masterarbeit entstand an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Hierbei hat er auch statistisches Postprocessing kennengelernt. Mit diesem Wissen und dem vorhandenen Interesse übernahm er ein Promotionsthema von Tilmann Gneitling am Lehrstuhl für Computational Statstics an der KIT-Fakultät für Mathematik und am Heidelberger Institut für Theoretische Studien. Zu den Höhepunkten dieser Zeit zählt er die vier Monate, die er am Europäischen Wetterzentrum (Zentrum für Mittelfristprognose) in Reading mitforschen konnte. Schon seit langem werden für die Wettervorhersage numerische Modelle eingesetzt. Dabei werden Größen wie zum Beispiel Temperatur und Niederschlag auf einem globalen 3-dimensionale Gitter durch das Lösen von großen gekoppelten und nichtlinearen Gleichungssystemen bestimmt, die aus physikalischen Modellen hergeleitet sind, nach denen sich Luftmassen und Wasser in der Atmosphäre in etwa bewegen und dabei unser Wetter erzeugen. Ebenso wichtig - wenn auch weniger bekannt - sind hydrologische Vorhersagen zu Pegelständen an Flüssen, die mit ähnlichen Methoden für einige Zeit im voraus berechnet werden. Zu Beginn waren die damit verbundenen Rechnungen rein deterministisch, was den großen Nachteil hatte, dass die Ergebnisse der Modellläufe nichts über Unsicherheiten der Vorhersage aussagen konnten. Eine Idee, um Ungenauigkeiten der Modellrechnungen zu bestimmen, ist zu Ensemblevorhersagen überzugehen. Das heißt, man berechnet nicht nur eine Vorhersage, sondern mehrere Modelläufe, jeweils zu abgeänderten (gestörten) Anfangsbedingungen oder mit verschiedenen Modellen, um zu sehen, wie stark sie sich in den Ergebnissen unterscheiden. Sind sich die verschiedenen Rechnungen weitestgehend einig, ist die Vorhersage recht sicher zutreffend. Weichen sie stark voneinander ab, sind sie entsprechend wenig sicher. Die Datenlage in der Wettervorhersage ist sehr gut. Insofern, kann man natürlich im Nachgang immer abgleichen, inwiefern Vorhersagen eingetroffen sind und dies zur Verbesserung der Modelle benutzen. Aber trotzdem bleiben konkrete Aussagen wie z.B. Hochwasservorhersagen oder Vorhersagen zu Pegeln anhand von Niederschlags-Daten sehr schwierig, weil die Modelle nicht ausgereift sind und die Verbesserung nicht auf der Hand liegt. Zum Beispiel am Europäischen Wetterzentrum in Reading ist derzeit ein Ensemble bestehend aus 51 Modellenvarianten verfügbar. Zusammen mit einem deterministischen Modell höherer Auflösung, führt dies zu einem recht großen Ensemble von Vorhersagen. In der statistischen Nachbearbeitung (dem Postprocessing) wird vor allem nach systematischen Fehlern Ausschau gehalten. Dabei werden bedingte Wahrscheinlichkeits-Vorhersagen auf das Ensemble bezogen und parametrische Dichtefunktionen erzeugt. Als Trainingsperiode werden dabei z.B. die letzten 30 Tage gewählt. Bei hydrologischen Abschätzungen sind jahreszeitliche Trainingsperioden (gleiche Jahreszeiten, aber andere Jahre) häufig sehr hilfreich. Dieses Vorgehen führt in der Regel zu einer besseren Schätzung des zukünftigen Wetters und Pegelständen. Für die Temperatur kann man sich das Vorgehen am einfachsten vorstellen: Es gibt einen Ensemble-Mittelwert, dessen Fehler in etwa normalverteilt ist. Bei der Nachbearbeitung wird z.B. der Mittelwert-Parameter an den Mittelwert des Ensembles in linearer Weise angepasst. Auch die Varianz ist in erster Näherung eine lineare Funktion der Varianz des Ensembles. Das ist ein sehr einfaches Modell, aber schon hilfreich. Zwei grundlegende Ideen gehen in der Parameterschätzung ein. Zum einen nichthomogene Regression, die gut verstanden aber nicht so flexibel ist - zum anderen Baysean Model averaging. Über allen statistischen Verfahren und Verbesserungen bleibt jedoch auch die Forderung, dass die Nutzbarkeit der Ergebnisse für den Endnutzer gegeben sein muss. Deshalb wird - gerade bei Wasserstandsvorhersagen - manchmal dann doch nur ein zu erwartender Pegelstand übermittelt ohne alle im Prozess gewonnenen Erkenntnisse über mögliche Abweichungen von diesem approximativen Wert mitzuteilen. Literatur und weiterführende Informationen Cloke, H. L. and F. Pappenberger (2009). Ensemble flood forecasting: a review. Journal of Hydrology 375, 613--626. Gneiting, T., A. E. Raftery, A. H. Westveld, and T. Goldman (2005). Calibrated probabilistic forecasting using ensemble model output statistics and minimum CRPS estimation. Monthly Weather Review 133, 1098--1118. Raftery, A. E., T. Gneiting, F. Balabdoui, and M. Polakowski (2005). Using Bayesian model averaging to calibrate forecast ensembles, Monthly Weather Review 133, 1155--1174. Thorarinsdottir, T. L. and T. Gneiting (2010). Probabilistic forecasts of wind speed: ensemble model output statistics by using heteroscedastic censored regression, Journal of the Royal Statistical Society (Series A) 173, 371--388.