Hallo, ich bin Claudia von „Die Natur und die Stadt“. Dieser Podcast gibt der Natur in der Stadt durch die vielen Menschen, die sich um sie kümmern, eine Stimme. Wenn möglich, gehe ich mit meinen Interviewpartner*innen vor Ort und lasse sowohl begeisterte Hobbyist*innen wie auch Fachleute und Wissenschaftler*innen zu Wort kommen. Ich beleuchte mit ihnen drei zentrale Fragen: 1. Wie geht es der Natur in der Stadt - auf dem Hintegrund von Klimawandel und Schwund der Artenvielfalt? 2. Welche Ökosystemleistungen erbringt die Natur gegenüber der Stadt und ihren Menschen? Wie können wir sie für uns nutzbar machen? 3. Wie sieht eine zukunftsfähige Beziehung von Natur, Mensch und Stadt aus? Bitte beachten: Viele der Episoden sind auf Schweizerdeutsch! Ausser dem Podcast schreibe ich Blog-Beiträge auf https://collectivejournals.net. Auf Social Media folgen: Twitter, Facebook, Instagram und LinkedIn. Stadtgrün Bern unterstützt diesen Podcast mit wertvollen Kontakten zu Fachleuten. Er wird ausserdem von der GVB Kulturstiftung, von der Burgergemeinde Bern und vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) unterstützt. Herzlichen Dank dafür!
Das Westfeld im Basler Iselin-Quartier fühlt sich für mich sehr städtisch an: Ein grosses Spitalgebäude für die Altersmedizin, weitere grosse und kleine Gebäude für Restaurants, Cafés oder Kleinunternehmen, Einkaufsmöglichkeit und ein Fitness-Center. Mitten drin steht das LENA-Haus, eine Wohngenossenschaft für gemeinschaftliches und nachhaltiges Leben. Während der Corona-Zeit diskutierten zukünftige BewohnerInnen, wie man die Zukunft dort gestalten wollte. Im Einkauf von Lebensmitteln und dem gemeinsamen Kochen sah man viel Potential für einen nachhaltigen Lebensstil. Die grossen Projekte haben sich etwas gewandelt. Heute gibt es im LENA-Haus neben vielen anderen Räumen, die zusammen genutzt werden, das Cantilena, ein vegetarisch-veganes Restaurant, und ein Lebensmitteldepot. Das Gemüse, das dafür angeliefert wird, stammt vom Bio-Betrieb Eulenhof im aargauischen Möhlin. Das Verbindungsglied zum LENA-Haus ist eine Solidarische Landwirtschaftsgruppe der Solila. Und nochmals eine Stufe tiefer wird das Lebensmitteldepot von einer Betriebsgruppe des LENA-Hauses gemanagt. - Wie das Depot und die Solawi genau funktionieren, erzählen in dieser Folge Dörte, Barbara und Lukas.
Als letztes Jahr die Biodiversitätsinitiative in der Schweiz abgelehnt wurde, titelten ausländische Medien, die Schweizerinnen hätten sich gegen eine Ausweitung des Naturschutzes ausgesprochen. Ist das wirklich so? Was ich eher beobachte, ist dass (fortschrittliche) Kreise eher „neue“ Formen suchen, Naturschutz zu betreiben; nicht mehr nur Flächen auszugrenzen oder mit einem Zaun zu versehen, sondern anders zu umzusetzen. Vor kurzem habe ich im Zusammenhang damit entdeckt, dass sich London 2019 als einen Naturschutzpark, als London National Park City ausgerufen hat. Eine radikal neue Idee steckt hier dahinter, ein Paradigmenwechsel: Städte könnten Orte sein, in der der Natur nicht nur ein Plätzchen eingeräumt wird, sondern in die sich die Stadt einbettet. Dann habe ich mich mit Basel beschäftigt und gesehen, dass auch dieser flächenmässig beschränkte Stadtkanton ein etwas anderes Verständnis von Naturschutz hat. Dort gibt es keine „segregative“, sondern „integrative“ Naturschutzmodelle. - Im Gespräch mit Yvonne Reisner der Basler Stadtgärtnerei, die seit 18 Jahren im städtischen Naturschutz arbeitet, haben wir dieses Thema ausgelotet.
Eines der Merkmale Grüner Städte ist, dass sie vermehrt Raum schaffen für Freizeit- oder Gemeinschaftsgärten, kreativ gestaltete Baumscheiben, städtische Landwirtschaft oder zumindest lokale Lebensmittelproduktion in vielen verschiedenen Varianten. In meinen Recherchen habe ich gelernt, dass Grüne Städte auf ähnliche Massnahmen und Tools zurückgreifen, aber je nach klimatischem, politischem und kulturellem Kontext haben sie unterschiedliche Schlüsselprojekt hervorgebracht oder Spezialitäten entwickelt. In dieser Episode soll es um Utrecht in den Niederlanden gehen. Über diese Stadt gäbe es viel zu sagen: Sie hat sich dem Fahrradverkehr verschrieben, hat eine städtische Autobahn in einen Kanal verwandelt, baut ein gänzlich autofreies Quartier, verfügt über eine ausgesprochen aktive Bevölkerung, die grüne Projekte entwickelt, an die Stadtregierung heranträgt und - von dieser auch gehört wird. Dies war zumindest so bei einem neuen Siedlungsprojekt in Rjinvliets jenseits des Amsterdam-Rhein-Kanals, wo nicht nur Häuser und Wohnungen gebaut wurden, sondern eine grün-blaue Infrastruktur und mit einem Urban Food Forest. Was es mit diesem essbaren Quartier auf sich hat, darüber habe ich mit Jerylee Wilkes-Allemann von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL gesprochen, einer Fachexpertin für Urban Forestry, für städtische Wälder.
Eine Grüne Stadt hat viele Vorteile für die Menschen. Oder wie ich es bestens zusammengefasst kürzlich gelesen habe: „Green makes you healthy, happy, cools, purifies, provides renewable building materials and food, and provides a natural habitat for every kind of human and animal.“ Die 3. Staffel, die parallel zu einem Buchprojekt mit dem gleichen Thema entsteht, zielt darauf ab, diese Vorteile greifbar zu machen und aufzuzeigen, wie sie Grüne Städte weltweit gekonnt umsetzen. In einer Zeit, in der Städte zunehmend mit den Herausforderungen des Klimawandels und schwindender Biodiversität konfrontiert sind, bietet das Konzept der Grünen Stadt vielfältige Lösungsansätze. Doch Städte sind komplexe Gebilde. Um dieser auf den Leib zu rücken, habe ich das Gespräch mit Grünstadt Schweiz gesucht. Diese Organisation verleiht grünen Städte ein Zertifikat. Dafür werden sie auf Grundlage eines detaillierten Massnahmenkatalogs bewertet, ein Prozess, der seinerseits den Weg zur Grünen Stadt weiter ebnet. Ich habe mit dem Geschäftsleiter von Grünstadt Schweiz über Erfolgsfaktoren, Hürden und Zukunftsbilder gesprochen.
Wenn ich kurz innehalte, dann wird mir klar, dass ich seit vier-fünf Jahren ein anderes Bewusstsein vom „richtigen“ Gärtnern entwickle. So lange ist es her, dass der Klimawandel nicht nur ein dräuendes Konstrukt der Wissenschaft an der Peripherie meines Sichtfeldes darstellt, sondern unmittelbar in meiner Umgebung spürbar wurde. Die Rinde der über hundertjährigen Buche im Garten platzte plötzlich auf. Schuld daran waren einige aufeinander folgende Hitzesommer gewesen, die vom Asphalt der Strasse her auf den Stamm des Baumes einwirkten. Ein anderes Schlüsselerlebnis, die Corona Pandemie, hatte für viele Menschen die Wirkung, dass sie während der Lockdowns förmlich ins Freie drängten. Die Stadtnatur wurde zum Zufluchtsort und, für eine Weile zumindest, war die Beziehung zu ihr in Ordnung. - In den Blog-Beiträgen, die ich in diesem Intermezzo 3 vorlese, geht es um einen Bewusstseinswandel illustriert anhand verschiedener Beispiele, z.B. dass ich nicht nur eine halbe Italienerin zweiter Generation bin, sondern auch eine „Seconda“ in Bezug auf mein Erbe als Gärtnerin. Meine Eltern vollzogen bereits den Wechsel von der Landwirtschaft zum „Schrebergarten“ und prägten mich damit. Ein zweiter Beitrag handelt davon, wie meine Mutter nach dem ersten harten Lockdown einen Baum in ihrem Garten fällt, und ein dritter wirbt für mehr Dreck und Wildnis im eigenen Garten.
Flanieren ist etwas, das wir aus der Weltliteratur des 19. Jahrhunderts kennen. Der Flaneur ist ein Stadtmensch, der langsam, mit vielen gewichtigen Gedanken im Kopf durch die Strassen und Parks geht und dabei über die Stadt und die Zivilisation schlechthin reflektiert. Spazieren würde er seine Tätigkeit nicht nennen und auch nicht Wandern, beides wäre ihm zu prosaisch. Ich bin in den letzten Jahren auch zur Flaneurin geworden. Oder ich habe den Flaneuren sozusagen den Begriff gestohlen. Denn auch ich bin in den letzten Jahren oft durch die Stadt gegangen und habe beobachtet, geschaut. gehört und gerochen und mir dabei Gedanken gemacht - allerdings weniger über die Kultur und den Zeitgeist als viel mehr über die Natur in der Stadt. Wenn man die Perspektive ändert und auf das vermeintlich Nebensächliche richtet wie den eigenen Arbeitsweg, die Vorgärten, an denen man vorübergeht, oder die Schar Tauben im Park, dann stellen sich mit der Zeit erstaunliche Erkenntnisse und gar Begegnungen ein. Ich lese folgende Blog-Beiträge: „Von meinem Arbeitsweg und seinen Lebensräumen“, „Tierische Begegnungen“ und „Pilze in der Stadt“, die alle darum kreisen, warum Naturbeobachtungen die Sicht auf die Stadt verändern.
Die 2. Staffel von NTC ging unlängst mit Folge 35 zu Ende. In den ersten Monaten des Jahres 2025 wird eine weitere Staffel folgen. Aber da ich das Konzept dafür etwas ändere, benötige ich mehr Vorbereitungszeit als sonst. In der Zwischenzeit gibt es trotzdem etwas zu hören. Für eine Weile reiche ich einige meiner zahlreichen Blog-Beiträge in gelesener Form dar. In den kommenden Intermezzi stelle ich mal kurze persönliche Essays, mal Meinungsstücke, mal Politanalysen oder vertiefende Recherchen vor. Sie werden meine und keine AI-generierte Stimme hören, denn akustisch sind wir uns hoffentlich durch die vielen Podcast-Folgen recht nahe gekommen. - In Intermezzo 1 prallt die Schönheit der Aareschlucht, die über Jahrtausende entstanden ist, auf die Klimaszenarien 2018 des Bundesamts für Umwelt, in denen prognostiziert wird, was wir heute bereits erleben: heisse und trockene Sommer und nasse Winter mit wenig Schnee, der nicht in den Bergen liegen bleibt und als natürlicher Wasserspeicher während des Jahres wirkt. Es gibt für die Herausforderungen teilweise auch Lösungswege... einer liegt beim verantwortungsvollen Umgang aller mit einer Ressource, über die oft zu wenig bewusst nachdenken.
40 Prozent aller Arten leben in der Schweiz im Wald. Das ist ein beachtliche Zahl. Doch wie überall kommt sie auch im Wald mit dem Klimawandel, durch hohe Stichstoffeinträge aus der Luft, durch Wasserverschmutzung usw. unter Druck. Das Forstwesen hat einen entscheidenden Einfluss darauf, die Lebensgrundlage für diese 40 Prozent zu erhalten und sogar noch zu verbessern. Wie ich in dieser Folge gelernt habe, denken Förster anders als Umweltschutzorganisationen nicht an den einzelnen Baum oder eine einzelne Insektenart im Wald. Sie arbeiten eher strukturell und sorgen damit für die Bedingungen, dass an gewissen Orten, die Biodiversität gestärkt wird. Eine solche strukturelle Massnahme ist die Waldrandaufwertung. Ich habe mit Philipp Egloff, dem Co-Abteilungsleiter Forst bei der Burgergemeinde Bern, eine solche Aufwertung besucht. Ein Umweltorganisation aus Kehrsatz hatte übrigens angeregt, am Gurten das Glühwürmchen zu fördern. Die Burgergemeinde nahm die Idee bereitwillig auf. Sie hat den Waldrand sozusagen aufgelichtet, einzelne Bäume für die Holzproduktion rausgeholt und so Buchten geschaffen mit mehr Licht oder anderem Mikroklima. Dieses Beispiel macht auch deutlich, das Forstwirtschaft und die Förderung der Biodiversität im Wald kein Widerspruch sind.
Während man viele Jahrzehnte den Begriff der Innovation an Technologie gebunden hat, versteht man heute, dass die Klimafrage, die Biodiversitätskrise oder die Klimagerechtigkeit nicht mit Technologie allein bewältigt werden kann. Natur-basierte Lösungen machen heute als eine andere Form der Innovation Schule: Man schaut der Natur ab, was sie gut kann, noch bevor man sie in das Korsett der Städte zwängt und entdeckt plötzlich, dass Stadtgrün, Parks, renaturierte Flussufer, entsiegelte Böden oder nur schon Strassenbäume ganz besondere vielschichtige Formen von Super Power besitzen. In dieser Folge geht es unter anderem um Zwergwälder, um Tiny Forests, wie sie der Japaner Miyawaki „erfunden“ hat. In einer Stadt auf nur wenigen Quadratmetern gepflanzt, können sie ein Vielfaches: Die Luft reinigen, die Umgebung befeuchten oder bis zu 30-mal mehr Kohlendioxid absorbieren im Vergleich mit einer Monokultur-Plantage. - Ich besuche die Fachhochschule OST in Rapperswil, wo Landschaftsarchitekten ausgebildet werden. Der Siedlungsökologe Christoph Küffer führt mich auf dem Campus herum und zeigt mir gleich zwei Natur-basierte Lösungen, eine Wiese, die u.a. wie ein Schwamm funktioniert und einen jungen Zwergwald, den die Studierenden gepflanzt haben. Unser Gespräch wendet sich darüber hinaus weiteren Themen zu: Wie rettet man die genetische Vielfalt von Bäumen, die heute durch Hitze und Schädlinge unter Druck gekommen sind und was können auch Städte dazu beitragen?
Der Aargau ist einer der wirtschaftlich erfolgreichsten Kantone der Schweiz, industriell wie landwirtschaftlich. Und er ist ein Wasserkanton: Grosse Flüsse wie die Aare, Reuss, Limmat und der Rhein fliessen durch den Kanton und damit rund drei Viertel der Niederschlagsmenge der gesamten Schweiz. Der Aargau ist mit seinen Atomkraftwerken ausserdem ein Energiekanton, aber auch ein Kanton mit Altlasten wie die ehemalige Sondermülldeponie Kölliken. Von 1978 bis 1985 wurde dort in einer alten Lehmgrube Sondermüll deponiert, dies in der Annahme, dass der Lehm das Durchsickern von Schadstoffen ins Grundwasser verhindern werde. Dem war leider nicht so. In Kölliken musste mit hohem finanziellen wie zeitlichem Aufwand der Sondermüll ausgegraben und fachmännisch entsorgt werden. - Zum Glück kann man Sünden manchmal wieder gutmachen. Die Gemeinde Kölliken und Pro Natura Aargau haben das Areal gekauft und führen es etappenweise in jene Kulturlandschaft mit Obstbäumen und ausreichend Laichplätzen für Amphibien zurück, die es einst war. - Matthias Betsche, der Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, erzählt einerseits über dieses gemeinschaftliche Naturschutzprojekt. Andererseits ist er Initiant einer Gewässerschutzinititiave, die im Gegenvorschlag unlängst angenommen wurde. Ein Gewinn für alle, meint Matthias Betsche.
Eine der grossen Fragen von Umweltschutz- und Bildungsorganisationen ist diese: Wie sensibilisiert man Menschen und vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene dafür, dass der Artenschutz einfach alle angeht. Ein Projekt der Hilti-Stiftung im Fürstentum Liechtenstein in diesem Zusammenhang ist „supergut. Biologische Vielfalt sorgt für uns. Sorgen wir für sie“. Zuerst hat die Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Biologen Rudolf Staub erhoben, was im „Ländle“ die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Biodiversität sind. Danach hat sie das Feld der Optionen ausgelotet, wie welche Bevölkerungsgruppe womit erreicht werden kann. Seit kurzem kann nun ein „Escape Room“ zur Biodiversität besucht und für grössere Gruppen gebucht werden. Als ich einige Woche vor Start zu einem Testlauf in Schaan war, waren bereits 1400 Menschen angemeldet. Supergut hat also einen super Erfolg! Ein „Escape Room“, in dem Gruppen Rätsel lösen müssen, um wieder rauszukommen, ist nicht nur ein aufregendes Erlebnis für jung und alt, sondern auch eine passende Metapher. Wenn wir nicht sofort handeln, sind wir gefangen in einer sehr ungemütlichen Situation. Diese Episode handelt auch davon, was die Rolle einer Stiftung für den Artenschutz sein kann und wie sie damit „bottom up“ auch Impulse in die Politik gibt.
… bis wir im Industriegelände zwischen Muttenz und Pratteln stecken bleiben. Der Spaziergang hat sich dennoch gelohnt, denn auf der kurzen Strecke von Kaiseraugst bis zum Industriegelände ist vieles anzutreffen, was typisch ist für den Rhein. Es gibt dort eine Naturschutzzone mit seltenen Vogelarten oder ein Vorhaben der Kantone Baselstadt und Baselland, am Rhein den Lachs wieder anzusiedeln. Und dies trotz einem grossen Wasserkraftwerk bei Augst mit Brücke zwischen den Nachbarn Deutschland und Schweiz oder einer Schleuse der Basler Personenschifffahrt. Am Fluss begehen wir wilde moosbewachsene Spazierwege an lauschigen Fischerhäuschen vorbei und landen schliesslich in der Nähe der grossen Einkaufszentren ausserhalb von Basel, der Trinkwasseraufbereitungsanlage Hardtwasser und dem Auhafen, wo Mineralölerzeugnisse oder Chemie- und Agrargüter ausgeladen werden. Dieser Spaziergang zweier Freundinnen bietet uns auch die Gelegenheit zum Austausch von Erinnerungen an den Rhein. Wie etwa an 1986, als der Chemieunfall in Schweizerhalle uns beide mit Polizeisirenen aus dem Schlaf gerissen hat. Heute kann man aber sagen: Im Unterschied zu vielen Flüssen in Europa kann man im Rhein schon seit Jahren wieder schwimmen!
Pärke sind die grünen Lungen vieler Städte hier und weltweit. Man denke nur beispielsweise an den Central Park in New York. Diese Grünanlagen haben vielfältige Funktionen - für das Stadtklima, für die Entspannung der Bevölkerung und für die städtischen Ökosysteme. Über die vergangenen Jahre wurde viele städtische Pärke in der Schweiz auf den aktuellsten Stand des Wissens gebracht in Bezug auf die Bepflanzung, die zunehmend hitzeresistent sein muss, in Bezug auf die bewusste Pflege der Biodiversität (ohne Pestizide!) - nicht zuletzt aber in Bezug auf das Wassermanagement. Wasser ist mindestens in zweierlei Hinsicht wichtig für einen Park: Ob und wie es versickern kann, wenn es einmal stark regnet, und wie ressourcen-schonend es für die Bewässerung der Anlage eingesetzt wird. Stadtgrün Basel liefert mit dem Margarethenpark am Rand des Gundeldingerquartiers und eigentlich noch auf Binninger (BL) Boden ein besonders gelungenes Beispiel. Es verwendet kein teures Trinkwasser für die Bewässerung des Parks, sondern sammelt das Quellwasser, das vom Bruderholz herunterfliesst. - Diese und viele andere Informationen hat mir Daniel Küry im Gespräch geliefert, der Stadtgrün Basel in Bezug auf die Quellen beraten hat.
Das Wissen der Naturheilkunde und die Weisheit der Pflanzenmedizin ist jahrhundertealt und wurde über viele Generationen von Kräuterheilkundigen, Bäuerinnen, Ärztinnen oder Pfarrer und Nonnen weitergereicht. Die Klöster waren prädestiniert dazu, dieses Wissen zu bewahren und in immer wieder neuen Kontexten wirksam einzusetzen. Im Fahr, nahe an der Limmat, steht seit 900 Jahren ein Frauenkloster der Benediktinerinnen, das unter anderem von 1944 bis 2013 junge Bäuerinnen ausgebildet hat. Der Kloster- oder Laudato-sì-Garten von Fahr ist in Form eines Kreuzes angelegt und von einer Mauer aus der Barockzeit umfriedet. Diese ist gerade so hoch, dass man einen Blick von diesem kleinen Paradies erhaschen kann, in dem in vier Quadraten in eine Mischung aus Gemüse, Heilkräutern und Blumen wachsen. Darunter befinden sich viele seltene Arten, deren Samen im Klosterladen verkauft werden. Wie mir Schwester Beatrice erzählt, die den Garten seit vielen Jahren pflegt, will sie hier ganz bewusst die Vielfalt der Pflanzenwelt feiern. Mit vielen Mittelchen und Tricks - wie etwa welche Pflanze liebt besonders die Nähe der anderen - geht sie mit Sorge um den Verlust der Artenvielfalt und gleichzeitig mit einem grossen Respekt und Liebe für die Schöpfung Gottes ans Werk. Der Garten gibt ihr Kraft, sagt sie mehrmals. - Mir wird im Gespräch mit ihr bewusst, dass es viele Zugänge zur Natur gibt und geben soll; derjenige über eine sozio-ökologische Spiritualität vereinigt Wissen und Staunen über die Wunder der Natur.
In Bezug auf den Artenschutz verhält sich die Schweiz so, als spiele sie alleine auf einer grünen Wiese. Dem ist nicht so, denn sie hat im 1995 einen internationalen Staatsvertrag unterschrieben, die Convention on Biological Diversity (CBD). Diese Konvention stellt auf der Ebene der Biodiversität in etwa das Äquivalent zum Pariser Klimaabkommen dar. Die CBD verpflichtet die unterzeichnenden Staaten eine nationale Strategie und einen Aktionsplan für den Schutz der Artenvielfalt zu formulieren und umzusetzen. Bis Kurt Fluri, FDP, 2003 ins Parlament kam, geschah in dieser Hinsicht nichts. Erst nach seinem Parteien-übergreifenden Postulat 2004 kam der Ball langsam ins Rollen. 2012 wurde eine bundesrätliche Strategie verabschiedet und nochmals 5 Jahre später ein Aktionsplan zu deren Umsetzung. Für viele gingen beide Papiere zu wenig weit und ein Komitee mit Kurt Fluri lancierte eine Initiative zum Landschaftschutz und eine zur Biodiversität. Doch selbst der Gegenvorschlag des Bundesrats zur Biodiversitätsinitiative wurde abgeschmettert: Letztes Jahr stellte sich der Ständerat quer. Darum stimmt das Schweizer Volk im September 2024 über die Initiative (und nicht den Gegenvorschlag) ab. - Kurt Fluri war 20 Jahre im Nationalrat, er ist ein Zeitzeuge für das zähe Ringen um die Artenvielfalt im Parlament. Diese Episode handelt davon, weshalb sowohl Bundesrat wie Parlament den Artenschutz immer wieder hinauszögerten. Und dies bei steigender Dringlichkeit. Oder wie es Kurt Fluri fragen würde: „Stirbt die Natur zu leise?“ (Übrigens hatte Kurt Fluri bisher weitere politische Ämter inne wie: Legislative des Kantons: von April 1989 bis November 2003; Präsident der Kantonsratfraktion: von Juli 1999 bis November 2003; Exekutive der Gemeinde: Juni 1985 bis 2021, davon ab 1993 als Stadtpräsident. Und er ist Präsident der Stiftung Landschaftsschutz.)
Solidarische Landwirtschaft, kurz Solawi, ist eine Form des Gärtnerns, mit der viele Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Besonders, wenn Solawi-Äcker in Städten betrieben werden: Garten- und Natur-unverbundene Menschen arbeiten mehrmals im Jahr dort im Kontakt mit ihren Pflanzen und ohne grosse Anfahrtswege; sie werden dabei von Profis unterstützt und lernen dazu; sie erhalten jede Woche einen x-tel des Ernteertrags; beim Gärtnern lernen sie andere Leute StadtbewohnerInnen kennen; sie leiden je nach Wetter mit ihrem Acker mit oder sind hocherfreut, wenn Ersteres mitgespielt hat… und diese Aufzählung ist nicht einmal abschliessend. Ich war mit Claudia Keller, einer Literatur- und Kulturwissenschaftlerin der Uni Zürich und Mitglied der Betriebsgruppe von "Pura Verdura" (so heisst diese spezifische Solawi-Gruppe) auf einem der Äcker, welcher gleich an ein weiteres Unikum, an den Quartierhof Wynegg anschliesst, an einen von QuartierbewohnerInnen betriebenen Bauernhof mitten in der Stadt. Claudia Keller beschreibt die Arbeit und ihre Erfahrung mit der Solawi und kommt dabei unter anderem zu Schluss, dass Gärtnern eine politische Dimension beinhaltet. Mit ihrem Wissen über Sprache, Sprachbilder und sogenannte Narrative erklärt sie auch, was es mit dem Begriff der Biodiversität auf sich hat und wie er auf der politischen Bühne, jetzt gerade wieder bei Abstimmungskämpfen gebraucht oder gekapert wird.
Im Zusammenhang mit dem Emmental tauchen unweigerlich Bilder von prächtigen Bauerhäusern auf, jene mit den weit hinuntergezogenen Dächern, die die Berner und Bernerinnen Schärme nennen. Ich denke an Dürrenmatt und ich sehe die Filme von Franz Schnyder vor mir wie Ueli der Knecht oder Anne Bäbi Jowäger, die auf den Romanen von Jeremias Gotthelf beruhen, dem Emmentaler Pfarrer und grossen Schweizer Schriftsteller. Genauso einen Bauernhof habe ich letzthin besucht, den Kulturbauernhof Wanner 433, der oberhalb von Zollbrück am Hang liegt. Auch dieser Bauernhof verbindet Kunst und Natur, Stadt und Land wie einst Gotthelf mit seinen Büchern. Die Hauptgebäude des Wanner 433 sind umgeben von Holzskulpturen und oberhalb steht eine alte Linde mit einem kleinen Schärme, einem Schopf mit Lagerungsraum. Diese Linde mit Namen Freya soll im kommenden Jahr eine ganz besondere Rolle erhalten. Sie und der Schärme werden einer der Standorte eines längeren Spazierweges werden, an dem Kunst und Natur gleichsam miteinander spielen. Das Konzept geht dabei weit über einen Skulpturen-Spaziergang hinaus. Es sollen neue Medien wie etwa ein Videostream oder die Künstliche Intelligenz einbezogen werden. Der Biobauer und Künstler Werner Neuhaus und der Kulturproduzent Samuel Schwarz wollen mit weiteren Partnern wie Christoph Ballmer vom Kulturmuseum Bern das Projekt „Freya - Land der Kunst“ ins Leben rufen. Eine Art Prototyp ist diesem Vorhaben bereits vorausgegangen, die Ausstellung „Wachstum“, die damals die interkulturelle Begegnung etwa mit Künstlern aus Mesopotamien grossschrieb. - Hier also ein Gespräch mit Werner Neuhaus und Samuel Schwarz über vergangene und zukünftige Veranstaltungen und Projekte.
Wenn wir an Wildpflanzen denken, denken wir nicht in erster Linie an die Stadt. Vor meinem geistigen Auge tauchen Felder, Flussböschungen, Waldränder oder -lichtungen auf. Dort sind sie natürlich anzutreffen. Aber von Sarah Zehnder habe ich in dieser Episode gelernt, dass viele Wild- und Heilkräuter die Stadt als Lebensraum mögen. Vor allem jene städtischen Umgebungen, in denen die Stadtgärtnereien wenig bis keine Pestizide und künstlichen Düngemittel verwenden. Und Sarah sagt, dass jede Wildpflanze heilen kann. So stehen wir denn auch an einem schönen März-Nachmittag am Zürcher Platzspitz, umgeben von Bahnhof, Landesmuseum und (öffentlichem) Verkehr, und wählen ohne komplizierte Suche einen Ort aus. Auf Anhieb sieht Sarah Zehnder dort rund 5 essbare Wild- und Heilkräuter und eine Eibe, deren Gift in der richtigen Dosierung in der Krebstherapie eingesetzt werden kann. Es ist absolut faszinierend, von welchem Schatz wir umgeben sind. Viele Wildkräuter verfügen über 40 Prozent mehr Vitalstoffe als Salat. In dieser Episode geht es darum, wie wir diese Pflanzen sammeln, wie wir in Beziehung treten mit ihnen und wie wir sie handhaben. Denn Vorsicht, einige sind wie die Eibe giftig. Wie stets geht es auch um die Fragen, was wir Stadtbewohner:innen für die Wild- und Heilkräuter tun können.
Über den Wolf sprechen wir in dieser Episode nur am Rande. Doch ziehen wir die Entwicklungen der letzten Monate in Betracht, so ist er das Gegenteil von erfolgreich. Da sieht die Bilanz eines anderen Hundeartigen, des Rotfuchses völlig anders aus. Zu Recht wird er in den Märchen als schlau beschrieben. Folgende kleine Geschichte mag dies gut illustrieren: Ausgerechnet im Tierpark Dählhölzli in Bern, wo andere Wildtiere in Freiluftgehegen oder Käfigen leben, hat ein Fuchs, völlig vogelfrei, meinen Weg gekreuzt. Wie ich später von einem Experten höre, sind zoologische Gärten für ihn ideal für die Futterbeschaffung. Clever, nicht? - Dass er vor allem nachtaktiv ist, zeugt ebenfalls von seiner Anpassungsfähigkeit. Stadtbewohner:innen bekommen ihn eher selten zu sehen. Trotzdem gibt es Konflikte zwischen Fuchs und Mensch… Welche, darüber berichtet in dieser Episode der Wildhüter Reto Hässig. Er erzählt auch, was den Fuchs so erfolgreich macht, und was wir tun sollten, damit der schlaue und scheue Fuchs bleiben kann, was er ist - nämlich wild.
Man kann den Wald aus vielen Blickwinkeln betrachten: Etwa aus der Perspektive seiner Widerstandsfähigkeit in Zeiten des Klimawandels, der Besitzverhältnisse, der Holzwirtschaft, der Artenvielfalt oder als Erholungsraum für Menschen. Eine der wichtigsten Perspektiven ist jedoch die Auseinandersetzung mit seinem spezifischen Standort. Von der Bodenqualität hängt nämlich auch ab, wie gesund ein Wald ist, wie viel Wasser sein Boden speichert, wie gut er das Grundwasser reinigt oder welche Waldgemeinschaften von Pflanzen, Tieren und Pilzen sich dort ansiedeln. In dieser Episode besuche ich mit dem ehemaligen Revierförster Markus Bürki, der die Wälder im Oberaargau Ost 38 Jahre lang betreut hat, einen hexen-artig verzauberten Wald. Bürki zeigt mir hohe Tannen und Fichten, wunderschöne Moos-bewachsene Böden mit wenig Licht und Tümpel für die Förderung der Gelbbauchunke. Er erzählt, was diesen Wald besonders macht, welchen Herausforderungen er sich gegenüber sieht und was die Förster:innen tun, um sich auf eine Zukunft mit höheren Temperaturen vorzubereiten.
Der Weinbau in der Schweiz hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten für biologische Weine geöffnet. Wer sich mit ihnen etwas auskennt, hat die Vorurteile gegenüber Bioweinen hinter sich gelassen und mit Vorliebe lokalen Wein aus der eigenen Stadt oder Gemeinde ausprobiert. Denn sie überraschen mit originellen Aromen und mit ihnen können sich Winzer mit innovativen Weinen positionieren. Doch auch aus andern Gründen hat der biologische Weinbau viele Vorteile. Er belastet die Umwelt weniger. Wir reden hier nicht nur von den Reben selbst, die mit weniger giftigen Fungiziden behandelt werden müssen, sondern von den Ökosystemen der Weinberge insgesamt: die Insekten, die Vögel, Wildtiere wie Füchse oder Hasen, die Fauna auf dem Mittelstreifen usw. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FIBL in Frick im Aargau sammelt Erfahrung damit und forscht dazu. Dort experimentiert man mit PIWIs, mit Pilz-resistenten Rebstöcken, auch Pionier-Rebsorten genannt. Mit ihnen kann der Bedarf nach Fungiziden nochmals ein rechtes Stück reduziert werden. Neu kommen die KLIWI dazu, die Klima-resistente Rebsorten. Sie sind angesichts der vergangenen zwei Sommer dringend nötig. - Unser Gespräch zu Dritt ist eine interessante Einführung in die Herausforderungen des Schweizer Weinbaus.
Mein Interviewpartner Stefan Zöllig nennt früh im Gespräch eine Zahl: 9 Prozent des CO2-Ausstosses weltweit fällt bei der Produktion von Zement an. Viel zu viel. Unlängst schreibt dann noch das Online-Magazin *Republik*, dass in unseren Gebäuden 1.6 Milliarden Tonnen Material in Form von Beton, Metallen und Kunststoffen stecken und darin CO2 bzw. graue Energie. Diese wird frei, wenn wir Gebäude abreissen oder auch nur sanieren. Der Rohstoff Holz hingegen ist ohne grösseren Energieaufwand selbst gewachsen und hat derweil gratis und franko CO2 gespeichert. In Holzgebäuden substituiert er CO2-intensive Materialien wie Beton und Stahl und sequestriert damit CO2. Ausserdem können die Holzelemente eines Gebäudes im Fall einer Renovation wieder verwendet werden. - Der Holzbau ist eine wichtige Zukunftsbranche für die Schweiz und sie kann sich hier ohne allzu grosse Überregulierung entfalten. So etwa bei der Timbagroup, die fortlaufend Innovationen entwickelt hat, die es möglich machen, auch höhere Gebäude und selbst Keller völlig aus Holz zu bauen. Ein spannendes Gespräch mit einem Treiber dieser Branche, der in Thun in einem Mehrfamilienhaus aus Holz wohnt, das ganz ohne Heizung auskommt.
Was wäre ein Land ohne seine Infrastrukturen: den öffentlichen Verkehr, das Telefon- und Strassennetz, seine Energieversorgung usw. Seit einigen Jahren wird international auch eine Ökologische Infrastruktur gefordert. Das sind Flächen, die die Biodiversität durch sogenannte Kern- und Vernetzungsgebiete nicht nur sicher stellen, sondern auch fördern sollen. Die Ökologische Infrastruktur ist recht eigentlich unser Lebensnetz. Laut dem Global Biodiversity Framework müssen bis 2030 30% der Land- und Wasserflächen unter Schutz gestellt werden. Dieses Framework hat auch die Schweiz im Dezember 2022 im kanadischen Montreal unterzeichnet. Doch die Schweiz ist weit entfernt, dieses Ziel zu erreichen. Warum ist das so? Welche Hindernisse müssten überwunden werden, damit wir unsere ökologische Infrastruktur, unser Netz, das auch die Menschheit am Leben erhält, ausbauen zu können. Über diese Fragen habe ich mit Franziska Wloka, Projektleiterin bei Birdlife Schweiz gesprochen. Wir haben uns dafür im Neeracherried, in einem Flachmoor von nationaler Bedeutung getroffen. In diesem Beispiel für eine ökologische Infrastruktur fliegen Blaumeisen und Eisvögel, bauen Biber Dämme, hat es unzählige Krickenten, Frösche oder Reiher. Ich lade Euch, liebe Hörer:innen zu Vogel- und Tierstimmen aus dem Moor und zum Gespräch mit Franziska Wloka ein.
Sicher wissen alle, die sich für die Natur im Siedlungsraum und darüber hinaus interessieren, wie akut die Insekten gefährdet sind. Pro Natura schreibt, das 163 Arten in der Schweiz bereits ausgestorben und dass 40 % akut gefährdet sind. Diese unscheinbaren Wesen sind aber Bestäuber:innen, Futterquelle für andere Tiere, Nützlinge und Rezyklierer. Darum sind viele Menschen bereit, mit ihren Insektenhotels einen Beitrag zu leisten. Nur: Die meisten Wildbienen gehen nicht ins Hotel, sondern nisten im Boden… Zum Glück gibt es Fachleute und sensibilisierte Bürger:innen, die beispielsweise im Verein NIMS, Natur im Siedlungsraum, Förderflächen für Wildbienen und Schmetterlinge eingerichtet haben, diese liebevoll pflegen und weitere Kreise informieren. - Ich war mit Jonas Landolt, einem Umweltwissenschaftler der ETH Zürich und dem Geschäftsleiter von NIMS am Rand des Burghölzli-Waldes in Zürich. Dort gibt es eine beispielhafte Buntbrache, mit der gekonnt Insekten gefördert werden. Mit Erfolg. Was können Leute mir Garten oder Balkon tun? Was können sie erreichen und was nicht? Was müsste sich insgesamt ändern, damit sich die Überlebenschance für gefährdete Insekten-Arten verbessern?
In der Schweiz gibt es rund 2400 Obstsorten. Leider stehen 40 % davon auf der roten Liste. Doch gerade in Zeiten des Klimawandels ist es besonders wichtig, die genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren zu erhalten. Man weiss nie, ob eine alte Apfel- oder Pfirsich-Sorte sich bei mehr Hitze und Trockenheit besser bewährt als eine Standardsorte, die wir im Handel kaufen können. Abgesehen davon, sind rare Obstsorten Zeitzeugen einer Geschichte, die davon handelt, welche Sorten man früher angebaut hat, welche historischen Rezepte oder Verarbeitungsformen entwickelt wurden, welche Personen diese Sorten gepflegt, veredelt, weiterentwickelt und natürlich auch dokumentiert haben. Die Obstsorten-Sammlung der Pro Specie Rara in den Merian Gärten von Basel kann man sich wie einen grossen genetischen Pool vorstellen und einen kulturhistorischen Schatz. - Ich bin mit Gertrud Burger, der Bereichsleiterin Pflanzen von Pro Specie Rara an einem schönen Altweibersommer-Morgen unterwegs. Sie lässt mich von Apfel- und Pfirsich-Sorten kosten, von denen ich noch nie etwas gehört habe. In dieser Episode gibt es viel Wissenswertes zu Veredlungstechniken, der Pflege von Obstbäumen generell und Informationen dazu, wie Interessierte mithelfen können, rare Sorten im eigenen Garten abzusichern.
Für einmal gehen wir in die Vogelperspektive, denn was die Stadt Zürich zur Minderung der Sommerhitze tut, hat besonderes Gewicht. Zürich kommt in der Schweiz einer Metropole am nächsten und die Stadt will gar noch wachsen. Sie hat ihre Hausaufgaben gemacht und verfügt über eine detaillierte Fachplanung Hitzeminderung, die drei Hauptziele verfolgt: „die Überwärmung im gesamten Stadtgebiet vermeiden, vulnerable Stadtgebiete gezielt entlasten und das bestehende Kaltluftsystem der Stadt Zürich erhalten“. Mittels einer Reihe von Handlungsfeldern, -ansätzen und Tools will man den vielschichtigen Problemen zu Leibe rücken, dies nicht nur dem Stadtgrün oder dem Wasser, sondern auch der Volksgesundheit zuliebe. Wenn die Anzahl Tropennächte noch weiter steigt - und das wird sie -, dann belastet dies den menschlichen Körper. - Es gibt bereits viele Vorzeigprojekte wie etwa die Schule Schütze an der Heinrichstrasse, wo wir das Interview aufgenommen haben. In dieser Episode spreche ich mit Christine Bächtiger, mit der Leiterin Raum und Umwelt und Stv. Leiterin Klima- und Umweltstrategie und -Politik des Departements Umwelt- und Gesundheitsschutz der Stadt Zürich.
Gesellschaft und Politik befassen sich heute mit hoher Dringlichkeit mit der Klimaerwärmung und die Wälder spielen dabei eine wichtige Rolle. Als müssten sie nicht schon genug leisten: Sie liefern Bau- und Energieholz. Sie produzieren Sauerstoff und filtern das Wasser, das wir später trinken. Sie stellen den Lebensraum für möglichst viele Arten zur Verfügung und sollen helfen, diese zu erhalten und zu fördern. Und die Wälder dienen als Erholungsraum für gestresste Menschen, Spaziergänger oder Sportler:innen. Das Pariser Abkommen verlangt jedoch von allen Unterzeichner:innen, dass sie CO2-neutral werden. Darum müssen Wälder oder verbautes Holz auch als Senken fungieren. In den Politiken und Waldstrategien von Bund, Kantonen und Gemeinden, im CO2- oder im Klimaschutzgesetz schreibt man dem Wald neu eine zusätzliche Rolle zu: CO2 S-peichern, S-equestrieren oder mit Holz andere Baustoffe wie Eisen oder Beton S-ubstituieren. Das geht nicht ganz ohne Diskussionen rund um die Effektivität und Effizienz dieser drei S. - Darüber habe ich mit Evelyn Coleman-Brantschen gesprochen, einer Forstingenieurin und Spezialistin für Waldpolitik bei der HAFL, der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften. - Es war ein schönes und rundes Gespräch am Waldrand des Spiezerbergs mit direktem Blick auf den Thunersee.
In den Städten und im Mittelland sind natürliche Quelle selten geworden. Es gibt sie eher noch in den Bergen oder in den Wäldern, aber ihre Zahl ist in intensiv genutzten Regionen mit Landwirtschaft, Verkehr und Siedlungen auf 10% der vormaligen Anzahl zusammengeschrumpft. 40% unseres Trinkwassers stammt noch von Quellen, die gespeist werden durch das Grundwasser im Boden. Aber die Tendenz ist abnehmend, denn viele Quellen schütten weniger Wasser als früher. - Wie entstand diese Situation, die sich nun mit dem Klimawandel und seinem Extremwetter wie Starkregen, Überschwemmungen und Trockenheit gerade verschärft? Kann man Quellen regenerieren? Welche Ansätze gibt es, um die Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels sicherzustellen? Und wie stets: Was können die Bürger:innen dieses Landes tun? - Im Gespräch mit dem Basler Biologen und Inhaber der Firma Life Science Daniel Küry loten wir diese Fragen aus. Küry ist auch Experte beim Bundesamt für Umwelt, das zur Zeit die Quellen in der Schweiz kartographiert und inventarisiert, um damit ein Instrument in der Hand zu haben, die Quellen besser zu schützen. Zu Beginn des Gesprächs geht es natürlich zuerst um die Frage, was Quellen den so besonders macht.
Wann genau Menschen schamanische Rituale zu praktizieren begannen, ist unklar. Entsprechend gross ist der Entstehungszeitraum bemessen - zwischen 40.000 - 10.000 Jahren v. Chr.. Es scheint jedoch nachgewiesen zu sein, dass der Schamanismus seinen Ursprung in der sibirischen Region hatte und sich von dort weithin verbreitete, z.B. nach Asien, nach Amerika, nach Europa usw. Die Praktiken ähneln sich, die Vorstellungen von einer Ober- und Unterwelt oder von Naturgeistern ebenfalls. Der Schamanismus wurde jedoch überall auf der Welt durch neue religiöse Konzepte bedrängt und im Westen hat ihm mit der Aufklärung wissenschaftliches Denken den Rang abgelaufen. Im Zug dieser Umwälzungen kam der Schamanismus gar in Verruf, altmodisch und abergläubisch zu sein. Heute entdeckt man im Rahmen von Ökophilosophien und konkret auch für die nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen durch indigene Völker deren schamanische Praktiken neu. - Meine Kollegin, die Podcasterin und Autorin Madlen Ziege kann mit beiden Perspektiven auf die Natur etwas anfangen. Als promovierte Evolutionsbiologin spielt sie kompetent auf der wissenschaftlichen Klaviatur. Doch sie ist auch eine schamanisch Praktizierende und kann deshalb beide Perspektiven für ihre Liebe zur Natur verbinden. Ein super spannendes Gespräch, das sich zwischen zwei Welten bewegt, und Lust macht, den Schamanismus besser kennenzulernen.
In dieser Episode geht es darum, wie man mit künstlich angelegten Feuchtbiotopen gezielt Arten fördern kann. Das rund 30 Jahre alte Gebiet mit zwei Biotopen, nahe einer Autobahnkreuzung und oberhalb der Aare in Muri, und das umliegende Areal mit vielen unterschiedlichen Kleinstrukturen haben über die Jahre Pflanzen, Vögel, Amphibien oder Repitilien angelockt. An einem kühlen Morgen im Mai stehe ich mit dem pensionierten Landschaftsgärtner Martin Müller vor einem von zwei Biotopen, das er aufgebaut und wesentlich geprägt hat und heute noch betreut. Engagiert erzählt er von diesen Lebensraum und wie in der Vergangenheit ähnliche Biotope im nahen Siedlungsgebiet zerstört wurden. Martin Müller ist Teil des Natur- und Vogelschutzvereins Muri-Gümgligen-Rüfenacht MuGüRü, der schon seit rund 60 Jahren mit verschiedenen Aktivitäten zum Artenschutz in der Region beiträgt. Das Biotop ist ein Vorbild, will sensibilisieren und Mut machen, ähnliches auch anderswo zu versuchen. So geht man dabei am besten vor...
Ich gehöre einer Generation an, die in den Ferien Bauern und Bäuerinnen noch beim Mähen mit der Sense und dem Heuen mit dem Rechen zusehen konnte. Einmal drückte mir ein Landwirt seine Sense in die Hand, führte mich kurz ein und überliess mich dann mir selbst… Als mich Alfred Wittwer kontaktierte und er mir davon erzählte, dass er im Seeland einen Kurs gibt zum Sensenmähen, wohlgemerkt nicht für die weiten Felder, sondern in städtischen Gärten, war ich etwas erstaunt. Ist das Nostalgie? Oder einfach ein wenig verrückt? Im Gespräch mit dem Umweltnaturwissenschaftler wurde bald klar, dass er viele gute Gründe für die Sense in der Stadt hat. - Im Frühjahr, als die ersten Rasenmäher in den Bieler Gärten aufzuheulen begannen, demonstrierte er auf wenigen Quadratmetern, wie man richtig mit der Sense mäht, wie man sie behandelt und unterhält. - Das Gespräch mit Alfred Wittwer handelt von den Vorteilen einer Tätigkeit mit Tradition, die am Ende der Biodiversität in der Stadt und nicht zuletzt auch der Fitness des Mähenden zugute kommt.
Eine gute Ernährung ist neben Schlaf und Bewegung nicht nur der Schlüssel zu unserer Gesundheit. Jede/r Einzelne hat mit seinen/ihren Kaufentscheiden Einfluss auf eine mehr oder minder nachhaltige Landwirtschaft und gesunde Umwelt. Im Moment läuft in dieser Hinsicht vieles schief in der Schweiz. Die industrielle Fleischproduktion versorgt die Bevölkerung nicht nur mit Fleisch aus zumeist unnachhaltiger Tierhaltung. Es wird auch zu viel davon produziert, was Auswirkungen auf die Menge von Mist und Gülle hat, die auf Feldern, Wäldern, in Gewässern und schliesslich im Trinkwasser landet. Auf vielen Landwirtschaftsflächen werden heute Futtermittel für die Viehzucht anstatt Gemüse, Hülsenfrüchte oder Getreide für die Bevölkerung angebaut. Ausserdem importieren wir zusätzliches Kraftfutter und sind auch deshalb zu 50 Prozent vom Ausland abhängig. - In dieser Episode unterhalte ich mich mit einer besonderen Frau. Franziska Herren steckte hinter der Trinkwasser-Initiative. Und obwohl diese vom Volk vor einigen Jahren abgelehnt wurde, lanciert sie nun eine Initiative für eine sichere Ernährung. In Solothurn, nahe der Aare, spreche ich mit ihr über ihren Steilpass an Politik und Bevölkerung.
Während der Corona-Zeit wurde der Allschwiler Wald nahe der Grenze zum Stadtkanton Basel förmlich mit Besuchern und Besucherinnen überschwemmt. Man könnte dies einen Stresstest nennen. Doch auch sonst gibt es eine stattliche Zahl von Anspruchsgruppen, die den Wald für verschiedene Aktivitäten nutzen: die SpaziergängerInnen, die HündelerInnen, die JoggerInnen, die BikerInnen, die ReiterInnen, Kinder verschiedener Altersgruppen, die Familien… Dass es da Nutzungskonflikte geben kann, liegt auf der Hand. Ich möchte hier aber deutlich sagen, dass es eine weitere Reibungsfläche gibt. Es muss noch mehr um die Bedürfnisse des Waldes selbst und seine Lebensgemeinschaften aus Pflanzen und Tieren gehen, wenn ihnen so viele Menschen zu Leibe rücken. Wie man die vielen Ansprüche balanciert, darüber sprechen in dieser Folge der Revierförster Markus Lack aus Binningen und die Rangerin Florine Leuthardt aus Allschwil. Denn die beiden Baselbieter Gemeinden unterstützen hier (auch materiell) die Erholung-Suchenden des Stadtkantons Basel.
Die asiatische Tigermücke ist eine hübsche kleine Stechmücke, die aus Asien u.a. in alten Pneus nach Europa gelangt ist. Diese sogenannte Neozoe ist kein willkommener Neuling. Sie ist eine äusserst wirkungsvolle Überträgerin von Krankheitserregern, indem sie von Mensch zu Mensch fliegt und Blut saugt. Sie liebt es, sich in Städten zu bewegen, denn als ehemalige Höhlenbrüterin mag sie kleine Wasserstellen, wie sie beispielsweise in Freizeitgärten, privaten Gärten oder Balkonen vorhanden sind. Zum Beispiel in Untersetzern, Dohlen, oder Wassertonnen. - Das Schweizerische Tropen- und Public Health Institut Swiss TPH und die Kantone beobachten die Situation genau und haben den Kampf aufgenommen, um die sich schnell ausbreitende Tigermücke zumindest in Schach zu halten. Es ist wichtig, dass dabei möglichst viele Stadtbewohner*innen mithelfen. In dieser Episode erzählt uns der wisschenschaftliche Mitarbeiter des TPH, Martin Gschwind, was diese Mücke von andern unterscheidet, wie man präventiv tätig werden kann und dass es, wie stets wenn etwas Neues auftraucht, auch Kontroversen darum gibt. Ich hoffe, Sie haben etwas Zeit, diesen unwillkommenen Neuling kennenzulernen.
Die Schweiz ist besonders, was ihre Lebensräume für Pflanzen anbetrifft. Die Lebensräume sind so vielfältig wie die Landesteile: der Norden mit seinem Mittelland, mit Seen und Flüssen, der Süden mit seinem mediterranen Klima und natürlich die Alpenkette mit Berg, Schnee und Gletscher. In diesen grösseren Regionen, gibt es viel kleinere Einheiten und in ihnen allen leben Pflanzen, die genau diese Umgebungen lieben. Nun ist durch den Temperaturanstieg, durch Zersiedelung und intensive Landwirtschaft Bewegung in die Pflanzenwelt gekommen. Diese Faktoren haben einen beschleunigten Wandel zur Folge, der die Flora zumeist überfordert. In den Bergkantonen wie im Wallis oder im Graubünden ist der Druck sogar noch stärker, weil dort die Wetterextreme noch mehr ins Gewicht fallen. - Ich habe mit der Botanikerin Sonja Hassold darüber gesprochen, was dieser Wandel bedeutet und wie wir als StadtbewohnerInnen dagegen halten können. Sonja Hassold ist auch die Mitbegründerin der Firma Botanik Exkursionen, die sich an Normalsterbliche ohne viel Botanikwissen richtet. Darum haben wir uns auch darüber unterhalten, was es braucht, dass sich noch mehr Leute für die Natur einsetzen.
Flachs ist eine einjährige krautige Pflanze mit einer Höhe von 60 bis 100 cm. Die wenigen Flachsfelder in der Schweiz blühen im Juni mit feinen himmelblauen Blüten. Sie produzieren entweder Leinsamen, Leinöl oder die Pflanzenfaser, aus der Leinen gesponnen werden kann. In unseren Breitengraden haben der Flachs und der Leinen eine Jahrhunderte alte Geschichte, in anderen Regionen ist sie sogar Jahrtausende alt. Doch Leinen als Material für Kleidung, Bettwäsche oder als Säcke für die Aufbewahrung von Nahrungsmitteln wurde fast verdrängt, u.a. durch Baumwolle. Die Mode (und zukünftige Hitzesommer) bringen dieses Textil verstärkt zurück, denn Leinen hat spezielle Qualitäten. - Lilli Krakenberger, die sich beruflich mit Textilien beschäftigt, sammelte über Jahrzehnte teilweise sehr altes Leinen in unterschiedlichsten Verarbeitungsformen. Sie erzählt in dieser Episode nicht nur davon, welche „Superpower“ Leinen besitzt, was seine kulturhistorischen Wurzeln sind, sondern auch mit welchem Respekt und welcher Freude sie sich ihm nähert. Wir alle müssten aufmerksamer werden dafür, welche Textilien wir an unsere Körper „ranlassen“ - und welche nicht.
Meine Mutter wusste in meiner Kindheit ein italienisches Lied zu singen, das davon handelte, dass eine sehnsüchtig Liebende eine weisse Taube mit einer Botschaft zu ihrem Geliebten schickt. In einem Winkel meines Hirns wusste ich also, dass die Taube der Vogel der Liebe war. Die Beziehung zwischen Taube und Mensch reicht weit zurück, vor die griechische Antike und die Verbindung von Taube mit Aphrodite. In der Stadt, in der ich meine Jugend verbrachte, in Basel, wurde die Taube einige Jahrtausende später als Problem wahrgenommen. Dem Wachstum der Population versuchte man damals mit der Anti-Babypille zu begegnen… Hat nicht funktioniert, wie ich von Stefan Greif, meinem Gesprächspartner für diese Episode erfahre. Der Projektleiter für Artenvielfalt bei Birdlife Schweiz weiss viel zu erzählen: über die unterschiedlichen Taubenarten, zum aktuellen Stand des Wissens, wie man Taubenpopulationen begrenzen kann, wie sich die BewohnerInnen ihnen gegenüber verhalten sollten und welche kulturhistorische Bedeutung diese Tiere haben. Er weiss sogar zu berichten, dass die exzellenten Fähigkeiten der Tauben nicht nur für das Überbringen von Botschaften, sondern selbst in der Kriegsführung genutzt wurden… verrückt, nicht?
Peter Brang war u.a. der Spezialist für den Wald im Klimawandel am ETH-Institut für Wald, Landschaft und Schnee WSL. Leider ist er letztes Jahr überraschend gestorben. Im Frühling 2022 konnte ich mit ihm noch ein Gespräch führen, ein gemeinsamer Waldbesuch fand leider nicht mehr statt. Ich bin sehr dankbar für dieses Interview, denn Peter Brang spricht über die grossen Linien: Der Wandel ist nicht nur eine biologische Konstante der Natur. Es gab auch Ereignisse, durch die Arten bereits vor dem Homo Sapiens ausgelöscht wurden. Aber die Menschheit hat nun einen beschleunigten Klimawandel ausgelöst, den viele Baumarten überfordert. Vor allem für die Wälder mit Schutzfunktion muss nun langfristig gedacht werden. Wälder im Mittelland haben etwas anders gelagerte Probleme. Doch grundsätzlich ist zu sagen, dass die Wälder nicht nur, aber auch in der Schweiz seit Jahrhunderten von der Wald- und Holznutzung übergeprägt wurden. Peter Brang war bescheiden genug anzufügen, dass wir erst in vielen Jahren sehen werden, ob wir den Wald mit den richtigen Massnahmen gegen die Folgen des Klimawandels unterstützt haben.
Wir wissen alle, dass ein nachhaltiger Lebensstil und das nachhaltige Wirtschaften zentrale Anforderungen einer durch den Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt komplex gewordenen Welt sind. Überall werden diese Themen verhandelt: in der Politik, in den Medien, auf der Verwaltungsetage grosser und kleiner Unternehmen und letztlich auch am Familientisch. Die Dilemmata sind vielfältig, die Informationsangebote sind weitläufig, um nicht zu sagen überfordernd. Wie finden Menschen und Firmen unter diesen Umständen zu jenen Massnahmen, die für sie umsetzbar und sinnvoll sind? - In dieser Episode erzählt die Beraterin und Podcasterin Christine Abbühl, die die Firma Urpunkt führt, über Erfahrungen und Schlussfolgerungen. Sie berät gleichermassen Einzelpersonen und Firmen, wie sie die Herausforderungen eines nachhaltigen Lebensstil und nachhaltigen Wirtschaftens meistern können. Dabei wendet sie unter anderem die Prinzipien der Gemeinwohl Ökonomie an, einer Bewegung, die auch in der Schweiz Fuss gefasst hat. Abbühls Ziel - Nachhaltigkeit mit Leichtigkeit zu verbinden.
Ursprünglich hiess sie Gletscherinitiative. Viele können sich vielleicht an die farbigen Fahnen erinnern, die von Balkonen und Fenstern flatterten. 2019 als Volksinitiative lanciert beabsichtigte die Gletscherinitiative, das Netto-Null-Ziel bis 2050 in der Bundesverfassung zu verankern. 2021 hat eine Kommission des Parlaments darauf basierend einen indirekten Gegenentwurf entwickelt, der als Rahmengesetz eine Rechtsgrundlage für verschiedene Zielsetzungen zum Klimaschutz liefern soll. Dieser indirekte Gegenvorschlag nahm alle Hürden. Eine Partei-übergreifende Koalition sorgte dafür und das Initiativkommitte zog seine Gletscherinitiative vorläufig zurück. Nur die SVP spuckte in die Suppe. Sie hat das Referendum gegen das Gesetz ergriffen und damit kommt das neue Klimaschutzgesetz vors Volk. Diese Entwicklung weckt unangenehnme Erinnerungen an die Ablehnung des CO2-Gesetzes im 2021. - Was das Klimaschutzgesetz genau beinhaltet, darüber spreche ich in dieser Episode mit Sophie Fürst, der Co-Kampagnenleiterin und Geschäftsführerin des Vereins Klimaschutz Schweiz. Sie erzählt auch, wie sie sich einen Abstimmungskampf vorstellt, der an der Urne erfolgreich sein wird.
Der Wald in Deutschland ist im eigentlichen Sinn des Wortes eine grosse Sache. 11.4 Millionen Hektare Wald bedecken die Fläche des Landes. Aber leider sind 5 % davon geschädigt oder kaputt. Wiederaufforstung, aber auch eine nachhaltige, auf die Klimakrise ausgerichtete Waldbewirtschaftung tun not. Nochmals einige Zahlen, um darzustellen wie gewichtig die Waldfrage in Deutschland ist: In der Waldbewirtschaftung sind ähnlich viele Menschen beschäftigt wie in der gesamten Automobilindustrie. Im Cluster Forst und Holz werden jährlich 180 Mrd. Euro Umsatz generiert, die Bruttowertschöpfung lag 2018 bei rund 58 Mrd. Euro. - Ich habe mit Irene Seling von der AGDW über die Waldkrise gesprochen. Sie vertritt die Deutschen Waldeigentümer in einer Reihe von wichtigen politischen Debatten. Rund zwei Drittel der Waldeigentümer*innen sind in der AGDW organisiert, sowohl private wie auch kommunale Akteure. Neben Informationen brauchen Waldeigentümer*innen angepasste Förderinstrumente, denn der Wald ist Klimaschützer… Irene Seling spricht über Themen wie: Wie sieht die Zukunft des Waldes aus? Was tun die privaten Waldeigentümer*innen, die sich übrigens nicht so sehr von den schweizerischen unterscheiden? Was funktionieren die Finanzierungsmodelle, etwa die Kompensationen der grossen CO2-Emittenten? Warum müssten die Kompensationszahlungen an die an die Eigentümer*innen weitergeleitet werden?
Man stelle sich vor: Eine Frau und ein Mann, beide Einzelkinder, heiraten und habe acht Kinder. Gelebt haben sie in Bidermatten, im Walliser Saastal. Über die Jahre hat die Familie mehr und mehr Waldbesitz aufgebaut. Als ich mit zwei der Kinder dieser Familie, mit Alice Kalbermatter und Daniel Zurbriggen, spreche, besitzen noch fünf davon eine grössere Zahl von Waldparzellen. Einmal im Jahr kommen sie für einen Tag zusammen und arbeiten im Wald. Das ist eine nicht ganz gewöhnliche Geschichte, aber in einigen Punkten gleicht sie anderen ähnlichen in der Schweiz: Viele private Waldeigentümer*innen haben eine emotionale Beziehung zu ihrem Wald und der einzelne Wald ist oft klein, durch Erbfolge und andere Faktoren zerstückelt. In der Schweiz sind 30% der Wälder im Privatbesitz von rund 245'000 Eigentümer*innen. Und es ist gut dokumentiert, wie und mit welcher Intention sie ihre Wälder bewirtschaften - oder auch nicht. Diese Episode gibt einen Einblick in die Erfahrungen und Meinungen von Alice Kalbermatter und Daniel Zurbriggen und sie ist gleichzeitig der Auftakt zu einer mehrteiligen Serie innerhalb von „Die Natur und die Stadt“ zur Schweizer Wald- und Holzwirtschaft.
Rund zwei Jahre nach dem Start von „Die Natur und die Stadt“ habe ich 35 Episoden veröffentlicht. Leider ist nicht nur kein Ende der Themen rund um die Stadtnatur in Sicht, sondern sie haben auch nicht an Dringlichkeit verloren. Die Folge zum Staffelende bildet eine kleine Zäsur mit einem bunten Strauss von Meinungen: Das Staffelende wollte ich mit meinen bisherigen Gesprächspartner*innen feiern und habe sie deshalb zu einem Apéro eingeladen. Rund ein Dutzend ist gekommen und ich habe gleich in Gruppen von eins bis drei Personen diskutiert. Entstanden sind kurze Einschätzungen aus ihrer jeweiligen Fachperspektive zu Fragen wie: Was steht mehr Biodiversität, Tierrechten oder Massnahmen im städtischen Umfeld noch immer im Weg? Wo müsste man ansetzen? Und wie weitermachen? Mit von der Partie waren: Hans Staub (Bienen), Toni Fankhauser (Saatkrähen), Stefan Müller (Inselpark), Andreas Schild (Naturgarten), Eva Wüthrich (Neophyten) , Walter Glauser (Friedhöfe), Christine Künzli (Tierrechte und Katzen), Daniel Hauri (vertikale Gärten), Sabine Mannes (ehemals Nachhaltigkeit bei der Inselgruppe, neu Koordination Klimaanpassung bei Stadtgrün Bern), Martin Stuber (Commons bzw. Bürgergemeinden) und Sabine Tschäppeler (Fachstelle Natur und Ökologie der Stadt Bern). - Ab Dezember 2022 geht es nahtlos weiter mit der 2. Staffel, mit einem erweiterten Themenkreis des Podcast „Die Natur und die Stadt“.
Kompostieren - das ist nun wohl die selbstverständlichste Sache der Welt. Mitnichten, habe ich im Gespräch mit Edith Egli, Basler Kompostberaterin und mit den zwei Initiant*innen eines Komposts im Basler Gundeliquartier, Benita Janisch und Alain Aubert gemerkt. Es gibt noch immer viele Vorurteile. Und die Kompostberaterin weiss etwa zu berichten, dass es in ihrer 30-jährigen Erfahrung Auf und Ab ging. So hat etwa die Einführung der Grüntonne nicht nur positive Auswirkungen gehabt. Seither kompostieren weniger Leute also früher. Und wenn Quartierkompostplätze schliessen müssen, dann verschwinden damit auch gleichsam die „Dorfbrunnen“, bei denen man sich für einen Schwatz getroffen hat… Andererseits ist man heute wieder sensibler für Aspekte der Kreislaufwirtschaft geworden. Wer trotz Hinterhof mit spärlichem Grün dort kompostiert, kommt bald einmal auf die Idee, den selbst produzierten Humus auch in einem Beet oder in Pflanzenkübeln ausbringen zu wollen. Kompostieren trägt so zur Biodiversität bei. Neben derartigen Erörterungen hören Sie in dieser Episode aber auch viel über das sogenannte Basler Kompostmodell und die technischen Aspekte des Kompostierens.
Für diese Episode durfte ich einen Ort besuchen, den die wenigsten je sehen, das Regenüberlaufbecken Morillon in der Gemeinde Köniz. Es liegt unter der Oberfläche der Stadt und hat wichtige regulierende Aufgaben, vor allem wenn es in kurzer Zeit viel regnet. Starkregen gehört zu den extremen Wetterlagen, wie sie mit dem Klimawandel häufiger werden. Die sogenannten Regenüberlaufbecken, die die grossen Wassermengen im Extremfall teilweise auffangen, teilweise weiterleiten, sind zusammen mit dem Kanalsystem unter der Stadt Teil der Siedlungsentwässerung. Diese ist aber noch aus andern Gründen wichtig für eine Stadt: Sie führt das Wasser, in dem sich Abwasser aus den Haushalten und Regenwasser mischen, den Kläranlagen zu. Denn 162 Liter pro Tag verbraucht ein durchschnittlicher Haushalt, nur 25 Liter davon werden getrunken oder in der Küche verbraucht. Ohne Kanalisation und Kläranlagen wären wir alle gefährdet, uns mit Cholera oder Typhus oder Kinderlähmung anzustecken. - In dieser Episode mit Urs Ammann, dem Leiter Siedlungsentwässerung und Gewässerschutz der Gemeinde Köniz, und mit Max Hurni, einem Umweltingenieur des Ingenieurbüros Holinger in Bern geht es vor allem darum, wie wir mit dem Regenwasser umgehen. Dazu ist unlängst ein Bericht des Bundesamts für Umwelt BAFU zum Konzept und zu Massnahmen der sogenannten Schwammstadt herausgekommen.
Die Elfenau ist ein ehemaliges Bernisches Landgut mit historischen Gebäuden, einer gartenhistorisch wertvollen Parkanlage und einer zauberhaften Atmosphäre. Seit einigen Jahren gibt es dort auch einen Gemeinschaftsgarten für die Quartierbevölkerung, der ebenso speziell ist wie die Elfenau selbst. Wer daran vorbei spaziert, wird den Garten vielleicht nicht einmal bemerken, denn er sieht nicht wie ein klassischer Nutzgarten aus, in dem Gemüse und Kräuter fein säuberlich in Reih und Glied angepflanzt wurden. Besonders am Hostet Elfenau ist vielmehr eine andere Gartenphilosophie, die informelle Organisationskultur der GärtnerInnen und der sichtliche Spass, den sie bei gemeinsamen Arbeiten und Ernten ihrer Produkte haben. Hier wird sogenannte Permakultur umgesetzt und beim Ausprobieren gleich noch über Ernährung und unsere (un-nachhaltigen) Ernährungssysteme nachgedacht. Über das Hostet Elfenau als Modell für eine neue Agglo-Landwirtschaft diskutieren Ueli Scheuermeier (Agronom), Christina Stäubli (Pensionistin), Michelle Weber (Designerin) und Regula Leuenberger (Gesundheitsfachfrau).
Im Gespräch mit dem Landschaftsgärtner Andreas Schild höre ich eine interessante Zahl: Wenn 10% der Schweizer Gärten mit einheimischen Stauden oder Blumen bepflanzt wären, dann würde der Effekt für die Biodiversität spürbar sein. Im Moment existieren nur 5% Naturgärten, das sind 5% zu wenig. Doch mit einem erneuten Aufbruch naturwärts scheint mir dieses Ziel erreichbar - wenn die privaten und die grösseren Immobilienbesitzer*innen umdenken. - Andreas Schild ist ein Pionier des Naturgartens. Er hat vor rund 40 Jahren mit Kolleg*innen einen Verein dafür gegründet und damit auch ein wenig an der grünen Branche gerüttelt. Im Juni 1996 haben er und seine Kolleg*innen gar auf dem Bundesplatz die Aktion „Aufbruch naturwärts“ durchgeführt, um die Parlamentarier*innen für das Absinken der Grundwasserspiegels zu sensibilisieren. In einer versiegelten Stadt gelangt der Regen nicht dorthin, wo er gebraucht wird, nämlich bis an die Wurzeln der Pflanzen. Die Naturgärtner*innen hatten auf dem Bundesplatz Kies aufgeschüttet, einheimische Stauden gepflanzt und Politiker*innen eine Wegwarte in die Hand gedrückt. Auch 26 Jahre danach gibt es noch viel zu tun und Denkmuster aufzubrechen. Andreas Schild ist Optimist, für ihn ist noch immer fünf vor Zwölfi.
Nun ja, man kann nicht einfach sagen: Wer hat's erfunden? - Die Schweizerinnen und Schweizer. Aber die renommierte Nobelpreisträgerin Lina Ostrom kam extra in unser Land, um die kollektive Gestaltung und Nutzung von Naturressourcen wie Wald, Feld und Boden zu erforschen. Irgendetwas haben wir richtig gemacht. In der Schweiz besitzen Bürger- oder Burgergemeinden seit Jahrhunderten Wälder, Felder und Boden und „managen“ diese auch. Martin Stuber, der sich unter anderem auf Umweltgeschichte spezialisiert hat, erzählt, wie geschickt die Bürgergemeinden noch während des Ancien Régime und danach, nach der Helvetik und der Gründung der Schweiz, operiert haben. Sie regelten, wer welchen Zugang zu diesen Naturressourcen hatte. Die „Commons“ auf Englisch oder die Allmend, das Gemeingut auf Deutsch und ihre Bürgergemeinden haben eine bewegte Geschichte hinter sich. Eine, die nach wie vor bewegt und inspiriert. - Diese Episode beschäftigt sich für einmal nicht direkt mit der Natur, sondern mit jenen Organisationen, die Teile davon verwaltet haben. Wir diskutieren Fragen wie: Sind die Bürgergemeinden eine Organisationsform mit Zukunftspotential? Wie können sie es mit der Klimajungend? Oder den aktuellen Herausforderungen der Energie-Transition oder des Klimawandels?
Chur ist die älteste Stadt der Schweiz. Doch sie ist auch aus andern Gründen anders: Sie liegt auf rund 600 Metern, die eingemeindeten Orte Maladers oder Haldenstein sind schon bedeutend höher angesiedelt und der höchste Gipfel auf Stadtgebiet liegt auf 2805 Metern. Chur besitzt Wälder, aber auch Alpweiden und Maiensässe, nicht weit entfernt in Arosa. Auf Stadtgebiet leben mehr als 1000 Stück Vieh, Chur stellt seinen eigenen Käse her… Eine Alpenstadt ist notgedrungenermassen anders. Sie ist wegen der umliegenden Hänge schutzbedürftig. Die Wälder um sie herum erfüllen also eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Doch auch wenn Chur anders ist, sind viele Probleme dieselben wie in Schaffhausen, Luzern oder Solothurn. Es wird durch den Klimawandel wärmer und trockener. - In dieser Episode hören wir von Urs Tischhauser und Toni Jäger, dass die Bedürfnisse der Stadtnatur andere sind als diejenigen der Wälder; dass das Tempo des Klimawandels alle unter Druck setzt; dass die Verjüngung der Wälder auch wegen des Wildverbisses schwierig ist. Und dass es viel Wild im Wald hat, weil wir auch die Berge als Sport- und Tourismusdestinationen (über-)nutzen. Wie sagt man so schön: Es ist kompliziert.
Kleine Säugetiere gibt es fast überall in der Schweiz: insgesamt sind es 34 Arten. Das sind Mäuse, Schläfer, Maulwürfe oder Eichhörnchen… Doch ob auf dem Land, in Uferlandschaften oder im Siedlungsgebiet, sie fast unsichtbar. Der Experte Adrian Dietrich gibt unumwunden zu, dass er noch nie eine Haselmaus gesehen hat, obwohl sie mit ihren grossen Knopfaugen in fast jedem Kindertierbuch auftaucht. Man teilt die kleinen Säugetiere in Insekten- und die Nussfresser ein. Sie wiegen im allgemeinen nicht mehr als 200 g, oft auch weniger, wie die Etruskermaus mit 2 g. Und diese Tiere haben verschiedene „Super Powers“: einige schrumpfen für den Winterschlaf und wachsen im Frühling wieder, andere essen täglich so viel wie ihr eigenes Körpergewicht, und wieder andere schlafen selbst nachts nur wenig, weil sie stets auf Futtersuche sind… Was heisst es, am Limit zu leben?
Bis vor kurzem standen die zwei Gewächshäuser in Saas im Prättigau leer, schlimmer noch, sie waren zu Müllhalden verkommen. Dies bis der Unternehmer Hans-Martin Heierling in ihnen das Potential für die Lösung eines Problems erkannte: Eben waren wegen Corona Lieferketten ins Stottern geraten. Auf dem Land sei man, so Urs Beck, Gründer des SinnAteliers in Sargans, hellhöriger als in der lauten Stadt. Heierling erwarb die Gewächshäuser und begann Gemüse zu produzieren - für rund 40 Abonnenten und einen Bioladen in Davos. Es ging ihm nicht darum, viel Geld zu verdienen, sondern für Nahrungssicherheit zu sorgen, in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu lernen und ein Exempel zu statuieren - für die Bevölkerung, für die Politik und die Wirtschaft (und die Honoratioren im nahen WEF). In Urs Beck fand er einen ideal Partner, mit seiner Hilfe soll das Leuchtturm-Projekt für alle Bildungsstufen zum Lernerlebnis werden.