POPULARITY
Balzer, Vladimir www.deutschlandfunk.de, Kultur heute
Gedenken ist keine Selbstverständlichkeit – es ist das Ergebnis jahrzehntelanger Auseinandersetzungen. In den 80er Jahren sorgte die "Neue Geschichtsbewegung" für einen Umbruch in Westdeutschland. Getreu dem Motto "Grabe, wo du stehst“ erforschten die Geschichtswerkstätten die Geschichte "von unten" und die Gedenkstättenbewegung konfrontierte die westdeutsche Gesellschaft mit den Nazi Verbrechen ihrer Elterngeneration.Ein besonders eindrückliches Beispiel ist das ehemalige KZ Neuengamme, denn auf dessen Gelände wurden nach 1945 zunächst zwei Knäste gebaut. Über viele Jahrzehnte hin haben sich KZ Überlebende und etliche Menschen für eine würdige Gedenkstätte eingesetzt. Heute erscheint uns die Existenz von Gedenkstätten selbstverständlich, doch sie mussten oft hart erkämpft werden. Welche Widerstände gab es gegen das Gedenken und was sagt das über das gesellschaftliche Verhältnis zur NS Geschichte aus?Eine Folge über die Bedeutung von Gedenkarbeit im öffentlichen und privaten Raum.Vielen Dank an Cornelia Siebeck für die Erlaubnis, die Ausschnitte ihres Vortrags zu verwenden, an Prof. Dr. Alfred Georg Frei für die Auskünfte beim spontanen Telefonat und natürlich an Susanne Siegert fürs Gastsein und schlaue Sachen sagen.Susis Social Media:https://www.tiktok.com/@keine.erinnerungskulturhttps://www.instagram.com/keine.erinnerungskultur/Susis Buchempfehlungen:Gedächtnistheater: die jüdische Gemeinschaft und ihre deutsche Erfindung (Y. Michal Bodemann)Versöhnungstheater (Max Czollek)Gedenkort Konzentrationslager Uckermark für Mädchen und junge Frauen:https://gedenkort-kz-uckermark.de/ Gedenkveranstaltungen zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Ravensbrück: https://www.ravensbrueck-sbg.de/veranstaltungen/2025-05-02t000000z-80-jahrestag-der-befreiung-des-frauen-konzentrationslagers-ravensbrueck/ Vortrag von Cornelia Siebeck: https://www.youtube.com/watch?v=l3LQ1ymXxGU& Anfragen ans Bundesarchiv:https://www.bundesarchiv.de/im-archiv-recherchieren/hilfe/anfragen-an-das-bundesarchiv/Hilf dem Arolsen Archiv beim Digitalisieren von Dokumenten:https://everynamecounts.arolsen-archives.org/Literatur:Die vergessenen KZs? (Detlef Garbe 1983)Die neue Geschichtsbewegung: Geschichtswerkstätten und Geschichtsprojekte in der Bundesrepublik (Eva Sperner 1985)Grabe wo du stehst (Sven Lindqvist 1989)Barfuß oder Lackschuh? (Etta Grotrian 2025)Zivilgesellschaft und Erinnerungspolitik in Deutschland seit 1945 (Jenny Wüstenberg 2021)Episodenbild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gedenkst%C3%A4tte_Neuengamme_Hamburg_Eingangsbereich.jpg#/Support the showSchickt uns Feedback an hallo-gkw@riseup.net Abonniert unseren Telegram-Kanal @linkegeschichte um die Fotos zu sehen und keine Folge zu verpassen: https://t.me/linkegeschichte Folgt uns auf Instagram: https://www.instagram.com/linkegeschichte/Unterstützt diesen Podcast mit einer Spende: https://steadyhq.com/de/linkegeschichte/about
Das Gedenken an den Holocaust werde instrumentalisiert um eine einseitige, nationalistische Erinnerungspolitik zu rechtfertigen, kritisiert der Historiker Enzo Traverso. Im Gespräch mit JACOBIN skizziert er, wie eine universalistische Erinnerungspolitik aussehen könnte. Interview mit Enzo Traverso geführt von Elias Feroz (25. Januar 2025): https://jacobin.de/artikel/gaza-palaestina-erinnerungspolitik-nakba-holocaust-israel-vertreibung-westjordanland-deutschland Seit 2011 veröffentlicht JACOBIN täglich Kommentare und Analysen zu Politik und Gesellschaft, seit 2020 auch in deutscher Sprache. Die besten Beiträge gibt es als Audioformat zum Nachhören. Nur dank der Unterstützung von Magazin-Abonnentinnen und Abonnenten können wir unsere Arbeit machen, mehr Menschen erreichen und kostenlose Audio-Inhalte wie diesen produzieren. Und wenn Du schon ein Abo hast und mehr tun möchtest, kannst Du gerne auch etwas regelmäßig an uns spenden via www.jacobin.de/podcast. Zu unseren anderen Kanälen: Instagram: www.instagram.com/jacobinmag_de X: www.twitter.com/jacobinmag_de YouTube: www.youtube.com/c/JacobinMagazin Webseite: www.jacobin.de
In der neuen Folge der Fussballfrequenz, dem Podcast zur Fußballzeit-Geschichte, ist der Historiker Julian Rieck zu Gast. Dafür habe ich mich auf Einladung der gGmbh wahtmatters auf den Weg nach Berlin gemacht. Dort findet noch bis zum 31. Juli die Ausstellung SPORT. MASSE. MACHT. Fußball im Nationalsozialismus statt. Julian Rieck führt in dieser Folge durch die Ausstellung und im Anschluss unterhalten wir uns mit Andreas Kahrs ein bisschen über die Hintergründe und die Entstehung des Projekts. Euch erwartet kein langweiliger Spaziergang durch Textwüsten und Smalltalks über ausgelatschte Fußballschuhe, sondern der gelungene Versuch neue Pfade zu betreten. Die Ausstellung nimmt aus verschiedenen Perspektiven den Fußball in der Zeit des Nationalsozialismus in den Blick – vom emotionalisierten Massenphänomen bis zum Schicksal verfolgter Spieler und den Nachwirkungen der NS-Herrschaft auf die deutsche Fußballkultur. Julian Rieck (Jg. 1984) ist Politikwissenschaftler, Historiker und Ethnologe, der zur politischen Geschichte des Fußballs forscht und veröffentlicht. Seit 2023 ist er für die wissenschaftliche Recherche der Ausstellung Sport. Masse. Macht. Fußball im Nationalsozialismus verantwortlich, die anlässlich der EURO 2024 in Deutschland entsteht. Julian ist Bildungsreferent für das Denkmal für die ermordeten Juden Europas und die Topographie des Terrors in Berlin. Für beide Stiftungen hat er wissenschaftliche Recherchen verfasst sowie Workshops konzipiert und durchgeführt. Von 2017 bis 2019 beriet er das Ministerium für Justiz und Menschenrechte in Santiago de Chile in Fragen der Erinnerungspolitik und Gedenkstättenarbeit.
Die Menschenjagd im Mühlviertel - Massenflucht aus dem KZ-Mauthausen vor 80 Jahren - (5) Juristische Aufarbeitung in Österreich und Erinnerungspolitik in der Sowjetunion - Mit: Matthias Kaltenbrunner, Historiker an der Ludwig-Maximilians-Universität München - Sendung vom 7.2.2025Buchtipp: Matthias Kaltenbrunner: Flucht aus dem Todesblock. Der Massenausbruch sowjetischer Offiziere aus dem Block 20 des KZ Mauthausen und die "Mühlviertler Hasenjagd"
Ignoriert die Regierung das Problem der deutschen Erinnerungspolitik? Und: Der erste Pole, der Hollywood eroberte. Mehr dazu im aktuellen Infomagazin.
Es ist schon länger her, dass Hadija Haruna-Oelker und Max Czollek darüber geredet haben, was aus unserer Vergangenheit vergessen und verdrängt wurde und was das mit unserer Gesellschaft macht. Dass die Geschichte von damals mit den Erfahrungen der Menschen heute verknüpft bleibt, sollte weiterhin klar sein. Klar ist nach den Wahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg außerdem, dass Rechts wählen und rechte Politik machen so populär ist wie schon lange nicht mehr. Aber was bedeutet es, wenn so viele Menschen in Deutschland glauben, dass Normalität bedeutet, dass wir uns eine antidemokratische Rechte leisten könnten? Wie erklären wir uns das Wiedererstarken sozialdarwinistischer Ansichten? Die Erinnerungen an eine nationalsozialistische Vergangenheit wecken, die auch in Bezug auf den Massenmord an behinderten und chronisch kranken Menschen nicht gut aufgearbeitet wurde. Weshalb es nicht nur für jüdische, queere, Schwarze Menschen und Sinti*zze und Rom*nja, sondern auch für sie keinen “Schlussstrich” in der Geschichte geben kann. Darüber sprechen Hadija und Max mit Andreas Hechler, Bildungsreferent und Softwareentwickler in Berlin mit dem Forschungsschwerpunkt Ableismus, “NS-Euthanasie” und Erinnerungspolitik.In Kooperation mit: Katholische Akademie Domschule, Würzburger Bündnis für Demokratie und Zivilcourage e.V., R.-A.-Schröder-Haus, Förderkreis der Don-Bosco-Berufsschule, Heilpädagogisches Forum Würzburg e.V., Katholische Erwachsenenbildung WürzburgMehr zum Thema dieser Episode:Andreas Hechler WebsiteDiagnosen von Gewicht von Andreas Hechler (Artikel) (Sammelband Gegendiagnose)Fragmentarisches zur NS-'Euthanasie' heute von Andreas Hechler (Sammelband Gegendiagnose lll)Zusammensein. Plädoyer für eine Gesellschaft der Gegenseitigkeit von Hadija Haruna-Oelker (Buch)Gute Enden von Max Czollek (Gedichtband)I'm a queerfeminist Cyborg, thats okay. Gedankensammlung zu Anti/Ableismus von Mika Murstein (Buch)Leipziger Autoritarismus-Studio 2024 von der Heinrich Böll Stiftung (Studie)Mehr zu Max und HadijaHadija Haruna-OelkerMax CzollekCreditsDer Podcast Trauer & Turnschuh ist im Rahmen der Initiative “Wissen. Erinnern. Fragen” des S. Fischer Verlags entstanden.Konzeption: Hadija Haruna-Oelker und Max CzollekProduzentin: Jenny HäschelSchnitt & Sounddesign: Spotting ImageGrafik: Konstantin GramallaTrauer & Turnschuh ist eine Produktion von argon podcast. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
(00:00:50) Hologramme von Holocaust-Überlebenden sollen zur Erinnerungskultur beitragen. «Lernen mit digitalen Zeugnissen» ist ein neues Projekt, in dem Schülerinnen und Interessierte die Möglichkeit haben, sich interaktiv mit der Vergangenheit auseinander zu setzen. (00:05:13) «Tourist Trap» in der Kaserne Basel: Thom Luz' musikalisches Theater über Sehnsüchte und Illusionen. (00:09:48) «We will survive»: Eine Ausstellung im mudac Lausanne über die Ängste vor einer Apokalypse, Preppers und Bunkerdesigns. (00:14:09) «Brasil! Brasil! Aufbruch in die Moderne» im Paul Klee Zentrum verdeutlicht, was alles aus dem Fokus gerät, wenn man nur mit eurozentrischem Blick auf die Moderne schaut.
Mit Höckes erinnerungspolitischer "180-Grad-Wende" oder Gaulands „Vogelschiss“ arbeitet sich die AfD an deutscher Erinnerungspolitik ab. Rechte bis rechtsextreme Podcasts und Meme-Pages ziehen nach. Übergriffe auf NS-Gedenkstätten nehmen zu. Florin, Christiane www.deutschlandfunkkultur.de, Zeitfragen. Feature
In Folge 87 sprechen wir mit 2 Gästinnen über wissenschaftliche Perspektiven auf Anti-osteuropäischen Rassismus, Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akteur:innen, eigene Betroffenheit in der Forschung, Deutungshoheit in WIssensproduktion und Auswirkungen wissenschaftlicher Arbeit. Es ist die 2. Folge in Kooperation mit dem Forschungsprojekt „Diskriminierung osteuropäischer Menschen auf dem Arbeitsmarkt“. Unsere Gästinnen: Aleksandra Lewicki leitet das „Sussex European Institute“ und ist „Reader in Sociology“ am Soziologischen Institut der University of Sussex. Ihre Forschung beschäftigt sich mit struktureller Ungleichheit in Einwanderungsgesellschaften, insbesondere Deutschland und Großbritannien. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf institutionellem Rassismus und Diskriminierung. Darja Klingenberg ist Soziologin an der Europa Universität Viadrina Frankfurt /Oder. Sie lehrt und forscht im Bereich der Migrations- und Geschlechterforschung, mit Schwerpunkt auf die russischsprachigen, insbesondere die jüdischen Migrationsbewegungen des 20 Jahrhunderts. Sie beschäftigt sich mit Verschränkungen von Klasse, Geschlecht, verschiedenen Rassismen und Antisemitismus im Alltagsleben, in Bildungsinstitutionen und im Feld der Erinnerungspolitik. Hör dir auch die russischsprachigen Folgen des #X3 Podcast mit Salta und Lena an. Folge unserem Instagram @x3podcast und bleib immer up to date! SHOWNOTES Forschungsprojekt “Diskriminierung von Menschen osteuropäischer Herkunft auf dem Arbeitsmarkt. Institutionelle und individuelle Kontexte” Klingenberg, Daria (2022) Materialismus und Melancholie. Vom Wohnen Russischsprachiger Migrantischer Mittelschichten, Frankfurt am Main: Campus. Lewicki, Aleksandra (2023): ‘East-West Inequalities and the Ambiguous Racialization of ‘Eastern Europeans', Journal of Ethnic and Migration Studies, 49(6), 1481–1499. Lewicki, Aleksandra (2022): The Material Effects of Whiteness: Institutional Racism in German Care Institutions, The Sociological Review, 70 (5) 916–934. Aziza Khazzoom “The Great Chain of Orientalism: Jewish Identity, Stigma Management, and Ethnic Exclusion in Israel” Patrica Hill Collins “Black Feminist Thought: Knowledge, Consciousness and the Politics of Empowerment” Probst, Ursula (2023) Prekäre Freizügigkeiten. Sexarbeit im Kontext von mobilen Lebenswelten osteuropäischer Migrant*innen in Berlin, Berlin: Transcript. Parvulescu, Anca (2014) The Traffic in Women's Work: East European Migration and the Making of Europe, Chicago and London: The University of Chicago Press. Parvulescu, Anca and Boatcă, Manuela (2022) Creolizing the Modern: Transylvania across Empires, Ithaca and London: Cornell University Press.
Das Turul-Denkmal neben der ehemaligen Parteizentrale der ungarischen Faschisten, den Pfeilkreuzlern, hat in den letzten Jahren für Aufruhr gesorgt. Warum ist dieses Denkmal so kontrovers und was sagt es über die Erinnerungspolitik in Ungarn aus? Enikö Zöller, Caspar Leder www.deutschlandfunkkultur.de, Zeitfragen
In der neuen Folge der Fussballfrequenz, dem Podcast zur Fußballzeit-Geschichte, ist der Historiker Julian Rieck zu Gast. Dafür habe ich mich auf Einladung der gGmbh wahtmatters auf den Weg nach Berlin gemacht. Dort findet noch bis zum 31. Juli die Ausstellung SPORT. MASSE. MACHT. Fußball im Nationalsozialismus statt. Julian Rieck führt in dieser Folge durch die Ausstellung und im Anschluss unterhalten wir uns mit Andreas Kahrs ein bisschen über die Hintergründe und die Entstehung des Projekts. Euch erwartet kein langweiliger Spaziergang durch Textwüsten und Smalltalks über ausgelatschte Fußballschuhe, sondern der gelungene Versuch neue Pfade zu betreten. Die Ausstellung nimmt aus verschiedenen Perspektiven den Fußball in der Zeit des Nationalsozialismus in den Blick – vom emotionalisierten Massenphänomen bis zum Schicksal verfolgter Spieler und den Nachwirkungen der NS-Herrschaft auf die deutsche Fußballkultur. Julian Rieck (Jg. 1984) ist Politikwissenschaftler, Historiker und Ethnologe, der zur politischen Geschichte des Fußballs forscht und veröffentlicht. Seit 2023 ist er für die wissenschaftliche Recherche der Ausstellung Sport. Masse. Macht. Fußball im Nationalsozialismus verantwortlich, die anlässlich der EURO 2024 in Deutschland entsteht. Julian ist Bildungsreferent für das Denkmal für die ermordeten Juden Europas und die Topographie des Terrors in Berlin. Für beide Stiftungen hat er wissenschaftliche Recherchen verfasst sowie Workshops konzipiert und durchgeführt. Von 2017 bis 2019 beriet er das Ministerium für Justiz und Menschenrechte in Santiago de Chile in Fragen der Erinnerungspolitik und Gedenkstättenarbeit.
In der neuen Folge der Fussballfrequenz, dem Podcast zur Fußballzeit-Geschichte, ist der Historiker Julian Rieck zu Gast. Dafür habe ich mich auf Einladung der gGmbh wahtmatters auf den Weg nach Berlin gemacht. Dort findet noch bis zum 31. Juli die Ausstellung SPORT. MASSE. MACHT. Fußball im Nationalsozialismus statt. Julian Rieck führt in dieser Folge durch die Ausstellung und im Anschluss unterhalten wir uns mit Andreas Kahrs ein bisschen über die Hintergründe und die Entstehung des Projekts. Euch erwartet kein langweiliger Spaziergang durch Textwüsten und Smalltalks über ausgelatschte Fußballschuhe, sondern der gelungene Versuch neue Pfade zu betreten. Die Ausstellung nimmt aus verschiedenen Perspektiven den Fußball in der Zeit des Nationalsozialismus in den Blick – vom emotionalisierten Massenphänomen bis zum Schicksal verfolgter Spieler und den Nachwirkungen der NS-Herrschaft auf die deutsche Fußballkultur. Julian Rieck (Jg. 1984) ist Politikwissenschaftler, Historiker und Ethnologe, der zur politischen Geschichte des Fußballs forscht und veröffentlicht. Seit 2023 ist er für die wissenschaftliche Recherche der Ausstellung Sport. Masse. Macht. Fußball im Nationalsozialismus verantwortlich, die anlässlich der EURO 2024 in Deutschland entsteht. Julian ist Bildungsreferent für das Denkmal für die ermordeten Juden Europas und die Topographie des Terrors in Berlin. Für beide Stiftungen hat er wissenschaftliche Recherchen verfasst sowie Workshops konzipiert und durchgeführt. Von 2017 bis 2019 beriet er das Ministerium für Justiz und Menschenrechte in Santiago de Chile in Fragen der Erinnerungspolitik und Gedenkstättenarbeit. Webseite zur Ausstellung SPORT. MASSE. MACHT. whatmatters Weitere Folgen zum Thema oder mit Julian Rieck HRF 169 | Faszination Fußball in der Weimarer Republik | Paula Scholz HRF 121 | Stadien | Identität – Kultur – Geschichte | Julian Rieck HRF 092 | Real Madrid im Franquismus | Julian Rieck Shownotes: Eric Hobsbawm Eric John Ernest Hobsbawm war ein marxistisch orientierter britischer Universalhistoriker mit sozial- und wirtschaftshistorischen Schwerpunkten. Weltweit bekannt wurde er mit seinem dreibändigen Werk zur Geschichte des „langen 19. Jahrhunderts“ und dem Ergänzungsband zum „kurzen 20. Jahrhundert“ sowie mit Überlegungen zu erfundener Tradition und Studien über die Arbeiterbewegung. EIN JAHRHUNDERT-HISTORIKER IM JAHRHUNDERT DER EXTREME. ZUM TOD VON ERIC JONATHAN HOBSBAWM (1917-2012) | zeitgeschichte-online.de The Invention of Tradition | Eric Hobsbawm Michael Billig Banal Nationalism | PDF Banal nationalism | Wikipedia Walter Wächter Der Walter-Wächter-Sportplatz in Hamburg - Ehrung für einen Arbeitersportler und Widerstandskämpfer 32 Postkarten - Post aus Nazi-Deutschland. Das Schicksal einer deutsch-jüdischen Familie aus Hamburg vor der Deportation Die Ermittlung.Die wahre Geschichte einer deutsch-jüdischen Familie aus Hamburg Fußballländerspiel England - Deutschland 1935 Fußballländerspiel England – Deutschland 1935 | Wikipedia DIE ERSTE FANREISE: PER SCHIFF ZUM LÄNDERSPIEL NACH ENGLAND | äußerst skurriler Artikel des DFB Sonstige: Max Girgulski | fussballmuseum.de Johann Wilhelm „Rukeli“ Trollmann war ein deutscher Boxer. Als Sinto wurde er Opfer des Porajmos. Topographie des Terrors | SS und Polizei im „Dritten Reich“ Victoria | Wikipedia HRF 169 | Faszination Fußball in der Weimarer Republik | Paula Scholz Sepp Herbergers Nachlass ist ein "Gesamtabenteuer" | sueddeutsche.de
Noch immer sind die deutschen Kolonialverbrechen in Ostafrika, dem heutigen Tansania, kaum bekannt. In "Der verschwiegene Völkermord" erzählt Aert van Riel vom Maji-Maji-Aufstand und seiner mörderischen Niederschlagung durch die deutschen Kolonialherrscher. Ein Gespräch über Lücken in der bundesdeutschen Erinnerungskultur, Initiativen der kritischen Aufarbeitung und Möglichkeiten der Wiedergutmachung.
Diop, Ibou; Balzer, Vladimir www.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9
Es war höchstumstritten: Die Thüringer Spitzenkandidaten Mario Voigt von der CDU und Björn Höcke (AfD) diskutierten im Fernsehen. Es ging um die EU, Migration und Erinnerungspolitik. Gewonnen haben beide Politiker – und das Fazit bleibt gemischt.**********Ihr könnt uns auch auf diesen Kanälen folgen: Tiktok und Instagram.
Diesmal geht es um das Weimarer Dreieck und das Monster von Loch Ness, um Erinnerungspolitik und die Kunst, Kunst mit dem Körper zu sehen.
Auf Basis von zahlreichen individuellen Stimmen aus der Bevölkerung zeigt Frank Trentmann, wie dieser Weg quasi »von unten« gesehen und beschritten wurde, beginnend mit der Schlacht von Stalingrad 1941/42. Der Blick der Deutschen auf den Krieg veränderte sich, Fragen von Schuld und Verantwortung kamen auf, Ausgangspunkt für einen Aufbruch des Gewissens. Von der »Entnazifizierung« über Wirtschaftswunder und 68er bis zur Umweltbewegung, von der Erinnerungspolitik bis zu Migration und Asyl, von der Friedensbewegung bis zum Krieg in der Ukraine führt Frank Trentmann die Vielfalt der Haltungen vor Augen. Dabei geht es um die Bundesrepublik genauso wie um die DDR und das wiedervereinte Deutschland. Wie »lernten« die Deutschen im Westen Demokratie? Wie gingen sie in der DDR mit dem Widerspruch zwischen dem Versprechen einer neuen Gesellschaft und der Realität der Diktatur um? Wie wurde in beiden Staaten und nach der Wende über Krieg und Frieden debattiert, über Arbeit und Kindererziehung, über Pflichterfüllung, Nation oder Heimat?
Eglau, Victoriawww.deutschlandfunk.de, Kultur heute
Benjamin Schulte (BMI) und Dennis Werberg (ZMSBw) sprechen über die zwei größten rechtsgerichteten Veteranenorganisationen der Weimarer Republik, den Kyffhäuserbund und den Stahlhelm - Bund der Frontsoldaten und deren Fortbestand unter dem NS-Regime und in der Bundesrepublik. Zwischen 1914 und 1918 erlebten rund 13,4 Millionen männliche Deutsche den Ersten Weltkrieg als Soldaten. Der größte Teil dieser Kriegsveteranen legte die Uniform nach Kriegsende ab und kehrte in das Zivilleben zurück - andere schlossen sich bestehenden Veteranenverbänden an oder gründeten ganz neue Organisationen, welche die Geschichte der Weimarer Republik teils als politische Akteure, teils als paramilitärische Kampforganisationen mitprägten. In der aktuellen Folge der Podcast-Reihe "Zugehört" sprechen Benjamin Schulte und Dennis Werberg, moderiert von Frank Reichherzer, über die beiden größten und bedeutendsten Veteranenorganisationen der politischen Rechten in der Weimarer Republik: den bereits um 1900 gegründeten "Kyffhäuserbund der Deutschen Landeskriegerverbände" und den "Stahlhelm - Bund der Frontsoldaten", gegründet im Dezember 1918. Benjamin Schulte ist Dozent beim Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und hat zur Geschichte des Kyffhäuserbundes promoviert. In seiner Doktorarbeit betrachtet er insbesondere die Rolle des Bundes in der Erinnerungspolitik und bei der Genese eines Bildes vom Veteranen als Verteidiger des Vaterlandes. Mit dem Anspruch, legitimer Vertreter und Sprachrohr der deutschen Frontsoldaten zu sein, verband die Bundesführung auch die Erwartung, politischen Einfluss im Reich ausüben zu können. Dennis Werberg ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZMSBw. In seiner Dissertation untersucht er den Stahlhelm - Bund der Frontsoldaten als Veteranenorganisation und "überparteiliche" Sammlungsbewegung, die seit den späten 1920er Jahren in einem zunehmend konfliktgeladenen Verhältnis zur aufstrebenden NS-Bewegung stand. Dabei nimmt Werberg auch die Geschichte des Bundes über die Zäsuren von 1933 und 1945 hinaus in den Blick.
In unserer letzten Folge des Jahres 2023 greifen wir ein Thema auf, das uns dieses Jahr besonders beschäftigt hat. Im vergangenen Mai jährte sich der rassistische Brandanschlag in Solingen zum 30. mal, welcher der Familie Genç fünf geliebte Familienmitglieder raubte und tiefe Narben bei den Überlebenden und Hinterbliebenen hinterließ. Deren Perspektiven bleiben jedoch zu oft in der gesellschaftlichen Aufarbeitung zurück. Das Autor*innenteam um Birgül Demirtaş und Prof. Dr. Derya Gür-Şeker stellen sich dem entgegen mit ihrem neuen Sammelband "Solingen, 30 Jahre nach dem Brandanschlag: Rassismus, extrem rechte Gewalt und die Narben einer vernachlässigten Aufarbeitung“, der die Perspektiven der Betroffenen in den Mittelpunkt stellt. In dieser Folge sprechen wir mit ihnen über die Entstehungsgeschichte des Buches, Erinnerungspolitik, und die zentrale Rolle von Betroffenen in der Aufarbeitung rassistischer Gewalt.
Ein Mitschnitt aus der Online-Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 18. Oktober. Mit dem weltweiten Erstarken der extremen Rechten ist es nötig, sich mit antifaschistischer Politik und Praxis sowie mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Einen besonderen Blick bietet dabei eine feministische Perspektive, die nicht nur das Zusammenwirken von patriarchaler und faschistischer Herrschaft thematisiert, sondern die zugleich auch die (Mit-)Täterinnenschaft wie auch marginalisierte Positionen von Frauen im Faschismus und Nationalsozialismus erinnert und benennt. In der heutigen Ausgabe des Mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Tear The Fascists Down – Zum Verhältnis von Feminismus, Antifaschismus und der Erinnerung an den Nationalsozialismus“. Organisiert wurde die Veranstaltung vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“. Eingeladen waren die Historikerin Sina Speit, die sich in ihrem Beitrag mit der autonomen Frauenbewegung der 1970er und 80er Jahre und den damit verbundenen innerfeministischen Konflikten in Bezug auf die Erinnerung an den Nationalsozialismus beschäftigt. Daran anschließend spricht die Sozialwissenschaftlerin Juliane Lang in ihrem Vortrag „Antifa und Feminismus – Szenen einer unglücklichen Ehe“ über das schwierige Verhältnis von antifaschistischer und feministischer Bewegung. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe „Es ist nichts zwischen uns” - Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit statt. Auch in den kommenden Ausgaben werden wir Mitschnitte der Vortragsreihe senden. Zu Beginn hört ihr nun Sina Speit mit ihrem Vortrag „Die autonome Frauenbewegung und Erinnerung an den Nationalsozialismus – Gespräch, Identifikation, Konflikt“. Foto: Wesley Tingey
Die Debatte mit Ann Kristin Schenten, Joshua Kwesi Aikins, Christoph Martin Vogtherr und Guy Armel Fogang Toyem---Im Jahr 2023 spielt Preußen für die meisten von uns kaum noch eine Rolle. Die alten Schlösser und Gärten sind mehr Ausflugsziele als Orte kritischer Auseinandersetzung mit der Geschichte. Doch die koloniale Vergangenheit ist auch an Orten wie dem Schlosspark Sanssouci omnipräsent. Die Ausbeutung Schwarzer Kulturen und Menschen ist bis heute sichtbar. In den Denkmälern, in den Gemälden, in den Gärten. Nun wird diese koloniale Vergangenheit öffentlich aufgearbeitet. Die Ausstellung "Schlösser, Preussen, Kolonial - Biografien und Sammlungen im Fokus" der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten zeigt ab Juli die Schlossanlagen und Denkmäler in ihrem kolonialen Kontext im Schloss Charlottenburg. Können wir Preußen aus einer postkolonialen Perspektive verstehen lernen? Wo stößt die koloniale Aufarbeitung an Grenzen und wie kann sie nachhaltig gelingen? Darüber diskutieren Christoph Martin Vogtherr, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Guy Armel Fogang Toyem, Doktorand für Deutsche Kolonialgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin und Joshua Kwesi Aikins, wissenschaftlicher Mitarbeiter für Entwicklungspolitik und postkoloniale Studien der Uni Kassel und Aktivist bei "Berlin Postkolonial". --- Joshua Kwesi Aikins ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Entwicklungspolitik und postkoloniale Studien der Universität Kassel. Er hat Politikwissenschaft an der FU Berlin und der University of Ghana studiert. Seine Forschungsschwerpunkte sind das Zusammenwirken westlicher und indigener politischer Systeme in Ghana, Entwicklungspolitik aus dekolonialer Perspektive, kulturelle und politische Repräsentation der afrikanischen Diaspora, Kolonialität und Erinnerungspolitik in Deutschland sowie kritische Weißseinsforschung. Er arbeitet darüber hinaus als Trainer und Vortragender im Bereich der politischen Bildung mit einem Fokus auf die umkämpfte De/Kolonialität des öffentlichen Raums, menschenrechtsbasierter Antirassismusarbeit und Empowerment. --- Christoph Martin Vogtherr, Jahrgang 1965, studierte Kunstgeschichte, Mittelalterliche Geschichte und Klassische Archäologie in Berlin, Heidelberg und in Cambridge. 1996 wurde er an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit zur Gründung der Berliner Museen 1797–1835 promoviert. Bis 2018 war er Direktor der Hamburger Kunsthalle und initiierte 2017 die partizipative Ausstellung „Open Access“ und 2018 die Schau „Thomas Gainsborough. Die moderne Landschaft“. Am 1. November 2018 berief ihn der Stiftungsrat der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg als Nachfolger von Hartmut Dorgerloh zum Generaldirektor. Am 7. Februar 2019 trat Vogtherr das Amt an. Nach Lehraufträgen in Berlin, an der University of Buckingham und in Hamburg, lehrt er seit 2019 an der Technischen Universität Berlin. --- Guy Armel Fogang Toyem, kommt aus Kamerun und hat Germanistik an der Universität Yaoundé I studiert. 2017 hat er sein Masterstudium in Deutscher Gesellschaftspolitischer Geschichte absolviert. Mit einem DAAD-Stipendium promoviert er seit April 2021 an der Humboldt-Universität zu Berlin in Deutscher Kolonialgeschichte mit Schwerpunkt auf die Kolonisierung Kameruns/Togo. Er beschäftigt sich mit vergleichender Geschichtswissenschaft, Medienwissenschaft und Politikwissenschaft, Entwicklungszusammenarbeit, Kultur und Erziehung. --- Mehr Infos unter www.rbbkultur.de/derzweitegedanke --- Schreiben Sie uns gern direkt an derzweitegedanke@rbb-kultur.de
In ihrem Buch „Recht auf Erbe in der Migrationsgesellschaft“ (Urbanophil, 2023) beschäftigt sich Gülsah Stapel, Kuratorin der Stiftung Berliner Mauer, mit den bislang unbekannten Erinnerungsorten türkeistämmiger Berliner*innen. Im Gespräch mit ihr kreisen wir immer wieder um den Grundgedanken dieses Buchs: Wenn wir Migrationsgesellschaft leben wollen, müssen wir auch die städtische Erinnerungspolitik genauer ansehen. Denn die Art und Weise, wie kulturelles und bauliches Erbe konstruiert wird, kann eine wichtige Rolle auf dem Weg zu einer pluralistischen, vielfältigen Gesellschaft spielen. Wie das in Berlin und in Wien gelingt, hört ihr in dieser Folge.Fragen, Anregungen, Feedback, und Beschwerden an aufnahmebereit@wu.ac.at Twitter: J_Kohlenberger Instagram: judithkohlenberger„Aufnahmebereit“ entsteht im Rahmen eines Wissenschaftsvermittlungsprojekts an der WU Wien und wird ermöglicht durch die Förderung „Vom Wissen der Vielen“ der MA 7 der Stadt Wien. Danke an die Kooperationspartner*innen von „Die Chefredaktion“ und der Podcastwerkstatt. Sprecher Intro/Outro: Lukas Heck Technik: Jürgen Angel und Lukas Lütteken, WU TVProduktion und Post-Produktion: Anja Malenšek, Podcastwerkstatt
Staatliche Migrationspolitiken zielen oft auf die Schwächung familiärer Bindungen von Arbeitsmigrant*innen. Familiengründungen werden erschwert, teilweise unmöglich gemacht und bestehende Familien oftmals zerstört. Die Geschichte staatlicher Biopolitik destabilisiert systematisch migrantisches Leben, um es auf diese Weise stärker unterwerfen und ausbeuten zu können. In der Schweiz organisiert sich die Zweite Generation der damaligen Gastarbeiter*innen vor allem aus Italien, die sog. Secondos, und arbeitet diese traumatische Geschichte struktureller Gewalt auf. Der ManyPod spricht mit Paola De Martin von TESORO, dem Verein für die Aufarbeitung des Leids illegalisierter migrantischer Familien in der Schweiz. Paola De Martin ist italo-schweizerische Pädagogin, Designerin und Historikerin. Sie ist Co-Leiterin der ethnografisch-künstlerischen Arbeitsgemeinschaft Schwarzenbach-Komplex für eine multidirektionale, lebendige Erinnerung an Rassismus und Widerstand in der Schweiz. Im Rahmen des postmigrantischen Institut Neue Schweiz INES engagiert sie sich für die Aufarbeitung des Leids illegalisierter Saisonnierfamilien und ist Präsidentin des Vereins TESORO, der sich dieser Aufarbeitung widmet.
Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: http://paypal.me/hellepanke Vielen Dank! Mit: Dr. Andrea Genest (Leiterin der Gedenkstätte Ravensbrück), Dr. Lutz van Dijk (Historiker, Initiator der Petition zum Gedenken an queere Opfer der NS-Zeit im Deutschen Bundestag), Dr. Rainer Herrn (Medizinhistoriker). Moderation: Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum (Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung). Eine gemeinsame Veranstaltung von Helle Panke e.V. und dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung, dem August-Bebel-Institut und dem Zentrum für Antisemitismusforschung in Kooperation mit dem SchwuZ Queer Club. Mit der Gedenkstunde am 27. Januar 2023 wird im Bundestag erstmals der queeren Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Dem ging ein jahrelanges Bemühen voraus, so wie überhaupt Erinnerungspolitik ein steiniger Weg ist. Queere Opfer des NS hatten es nicht zuletzt deshalb schwer, weil sie auch in der Nachkriegszeit noch ausgegrenzt, verfolgt und kriminalisiert wurden. So brauchte es Jahrzehnte, bis erstmals an die queeren Opfer des Nationalsozialismus erinnert wurde. Zudem ist der Begriff „queer“ nicht unproblematisch, da er sich erst in jünster Zeit etabliert hat – allerdings waren auch die Begriffe „schwul“, „lesbisch“ oder „trans“ früher kaum oder gar nicht geläufig. Zunächst wurde den schwulen Opfern der NS-Zeit gedacht, erst in jüngster Zeit auch den lesbischen Opfern. Über die Verfolgung von Transmenschen ist hingegen bislang nur wenig bekannt. Die Verfolgung hatte unterschiedliche Formen, doch jeder Einzelfall ist tragisch und zeugt von oft kaum vorstellbaren Schrecken. Allerdings ist auch aus der Perspektive des Einzelfalls die Zuordnung zu einer Opfergruppe nicht selten kompliziert, da der NS-Staat Menschen auch wegen mehrerer Merkmale verfolgte und ermordete – z.B. schwule Juden, lesbische Sozialdemokrat*innen und Kommunist*innen. Die Veranstaltung sollte sowohl die Verfolgung in der NS-Zeit als auch den schwierigen Weg der Erinnerung beschreiben.
Stalin ist zwar auch im Russland unter Putin nicht unumstritten, aber doch ist die offizielle Erinnerungspolitik dort eher ... auffällig.
Foto: Katja HarbiDiese Episode ist eine Crossover-Folge mit dem Vienna Jewcast. Zu Gast ist Romina Wiegemann. Sie ist Leiterin der Bildungsprogramme im Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment in Berlin und arbeitet an verschiedenen antisemitismus- und diskriminierungskritischen Projekten in Deutschland und Österreich. Wir sprechen unter anderem über Antisemitismuskritik als pädagogische Herausforderung, über den Stand der Dinge in deutschen und österreichischen Bildungseinrichtungen, warum es unerlässlich ist, jüdische Perspektiven miteinzubeziehen, welche Kinderbücher sich eignen, um die Shoah in der Grundschule zu thematisieren – und was sie mit ihrem Kind selbst gerne liest.Folgende Bücher werden in der Episode erwähnt:„Völlig meschugge?!“ (von Andreas Steinhöfel, illustriert von Melanie Garanin, Carlsen 2022) ist eine außerordentlich gute Graphic Novel, die sich diesem komplexen Thema ohne erhobenen Zeigefinger und ohne Angst, „etwas Falsches zu sagen“ annimmt und ein schonungsloses gesellschaftliches Porträt des Mikrokosmos Schule liefert. Antisemitismus wird, abseits von Erinnerungspolitik, als aktuelles Thema benannt.Um die Shoah in der Grundschule zum thematisieren, ist es sinnvoll mit biographischen Narrativen von Überlebenden zu arbeiten. Folgende Bücher können sich dazu eignen: „Gern wäre ich geflogen – wie ein Schmetterling. Erinnerungen an eine Kindheit während es Holocaust“ (von Naomie Morgenstern, Yad Vashem, 2000) Pädagogisches Begleitmaterial„Elisabeth. Die wahre Geschichte einer Puppe“ (von Claire A. Nivola, Verlag Freies Geistesleben 1999)„Zwei von jedem“ (von Rose Lagercrantz, illustriert von Rebekka Lagercrantz, Moritz 2021)„Die Geschichte von Bodri“ (von Hédi Fried, illustriert von Stina Wirsén, Bohem 2022)„Peter in Gefahr. Mut und Hoffnung im Zweiten Weltkrieg“ (von Helen Bate, Moritz, 2019)Weil Repräsentation wichtig ist: Kinderbücher zu jüdischen FeiertagenEin Pferd zu Channukka“ (Myriam Halberstam, illustriert von Cote, Nancy, Ariella Verlag, 2010)Moses der Feuerkopf. Der biblische Auszug aus Ägypten (von Shlomit Tulgan, Ariella Verlag 2017)„Im Galopp aus Ägypten“ (Myriam Halberstam, illustriert von Cote, Nancy, Ariella Verlag, 2015)Leseratte Ro empfiehlt die Geschichte von Bodri.Weiterführende Links:https://www.yadvashem.org/de/education/newsletter/12/contemporary-children-literature-about-the-holocaust.htmlhttps://www.derstandard.at/story/2000137061963/antisemitismus-loeschen-wirhttps://www.erinnern.at/themen/artikel/massnahmenpaket-praevention-von-antisemitismus-durch-bildung
Die documenta fifteen geht zu Ende – und nicht wenige Menschen würden jetzt hinzufügen: endlich. Was geht, wenn die größte deutsche Kunstausstellung für viele ein Fiasko ist? Die eine Seite beklagt, mit der Documenta habe man Antisemitismus in Deutschland wieder öffentlich ausstellen können, während die andere Seite meint, hinter der Kritik an den Künstler:innen stünde Rassismus. Ein Scherbenhaufen also, zumindest in der öffentlichen Debatte. Und was bleibt nun im Nachhinein von dieser documenta fifteen? Lässt sich aus diesem Scherbenhaufen etwas machen – zum Beispiel eine Auseinandersetzung über die deutsche Geschichts- und Gedenkpolitik und die Frage, welchen Platz die kolonialen Verbrechen darin neben der Shoah einnehmen können? Als gescheitert würde die Journalistin Charlotte Wiedemann die documenta nicht bezeichnen. Wiedemann hat viel aus dem Ausland berichtet und beschäftigt sich mit unterschiedlichen Erinnerungskulturen. Sie hat die documenta besucht und dort viele Anregungen gefunden, die sie in der deutschen Debatte vermisst hat: “Über die documenta würde eine Glocke der Deutschtümelei gestülpt. Das Problem war für mich nicht die documenta selbst, sondern unser Umgang damit.” Anders sieht das der Kunstkritiker Hanno Rauterberg, er sagt, die mangelnde Kommunikationsbereitschaft habe den Austausch erschwert: “Der Kollektiv-Gedanke der documenta hat Kritik an einzelnen Künstlern erschwert.” Schnell habe es geheißen, Kritik meine nicht den Einzelnen, sondern alle und damit die gesamte documenta. Kritik sei deshalb von Ruangrupa schnell als rassistisch wahrgenommen worden. Und auch der Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und engagiert hätte sich gewünscht, dass die verschiedenen Seiten wirklich miteinander ins Gespräch kommen: „Es wurde zwar viel debattiert, aber da war das Gefühl, dass man aneinander vorbeiredet.“ Viel Stoff also für eine Debatte über die deutsche Erinnerungspolitik! Charlotte Wiedemanns Buch „Den Schmerz der anderen begreifen“ ist im Mai 2022 bei Ullstein erschienen. Unterschiedliche Positionen und Erklärungsansätze zur documenta-Debatte findet ihr in der Ausgabe 09/2022 von Politik & Kultur, der Zeitschrift des Deutschen Kulturrats – alles abrufbar unter https://politikkultur.de/archiv/ausgaben/nr-9-22/ Die Bildungsstätte Anne Frank, deren Direktor Meron Mendel ist, hat eine Podiumsdiskussion zu Kunst und Antisemitismus veranstaltet, die ihr hier anschauen könnt: https://www.bs-anne-frank.de/events/kalender/zum-antisemitismusskandal-auf-der-documenta-fifteen Bei „Was geht, was bleibt“ haben wir uns schon öfter mit den Themen Kolonialismus und Erinnerungspolitik beschäftigt, zum Beispiel in diesen beiden Folgen: https://www.swr.de/swr2/programm/blinder-fleck-der-erinnerungskultur-unser-kolonialistischer-blick-nach-osteuropa-100.html https://www.swr.de/swr2/programm/rueckgabe-von-raubkunst-dekolonisierung-oder-reine-symbolpolitik-100.html Habt ihr noch mehr Themen, die wir uns dringend anschauen sollten? Schreibt uns auf kulturpodcast@swr.de Host: Pia Masurczak Redaktion: Pia Masurczak und Kristine Harthauer
Den Balkan gibt es nicht. Genauer gesagt: DEN Balkan gibt es nicht – vor allem nicht für Melina Borčak. Für sie ist der Balkan nicht mehr als ein imaginäres Konzept, das der Komplexität von Geschichte, Kulturen und auch Kriegen nicht gerecht werden kann. Als bosniakische Journalistin beschäftigt sich Melina mit der Vergangenheit ihres Landes, mit Krieg und Genozid sowie aktuellen politischen Entwicklungen in Bosnien. Ein großer Teil ihrer Onlinearbeit umfasst dabei aber auch Medienkritik an deutschsprachigen Kanälen und Formaten: Auf Instagram und Twitter korrigiert sie Artikel, zeigt Fehler in der Berichterstattung über Bosnien und die Ukraine auf. Mit unserer 50. Jubiläumsfolge läuten wir die sechste Staffel von X3 mit Bosnien und Fragen zu Identitäten und Erinnerungspolitik auf dem Balkan ein.
Das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs am 9. Mai werde in Russland instrumentalisiert, sagt die Historikerin Irina Scherbakowa. Was Putin aus dem Gedenktag gemacht habe, sei eine „Verhöhnung der Opfer“, findet die Memorial-Gründerin.www.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9Direkter Link zur Audiodatei
Sein und Streit - Das Philosophiemagazin - Deutschlandfunk Kultur
Der 8. Mai ist aus russischer Sicht der „Tag des Sieges“. Dieses Jahr steht der Feiertag, der an die Kapitulation der deutschen Wehrmacht 1945 erinnert, unter dem Eindruck des Ukrainekriegs. Welchen Einfluss haben historische Daten auf die Politik?Von Kira Meyerwww.deutschlandfunkkultur.de, Sein und StreitDirekter Link zur Audiodatei
Blätter-Podcast – Über die Blätter für deutsche und internationale Politik – detektor.fm
Der Krieg in der Ukraine untergräbt die beiden Grundfesten der Bundesrepublik - Frieden und wirtschaftliches Wachstum. »Blätter«-Redakteur Albrecht von Lucke fordert, diese historische Herausforderung endlich als solche zu begreifen. Der Historiker Mischa Gabowitsch beleuchtet die russische Geschichtspolitik mit Blick auf den Angriff auf die Ukraine. Die Journalistin Tanja Busse analysiert, wie der Krieg den Welthunger verschärft und die Probleme der Landwirtschaft offenlegt. Die Politikwissenschaftlerin Theresa Reinold wirft einen Blick auf die Mafia in Deutschland - und was wir vom italienischen Anti-Mafia-Kampf lernen können. Moderation: Helena Schmidt und Annett Mängel Ablauf: - [00:00] Begrüßung - [09:16] Albrecht von Lucke: [Ohne Frieden, ohne Wachstum: Das Ende der alten Republik] (https://www.blaetter.de/ausgabe/2022/mai/ohne-frieden-ohne-wachstum-das-ende-der-alten-republik) - [21:43] Mischa Gabowitsch: [Von »Faschisten« und »Nazis«] (https://www.blaetter.de/ausgabe/2022/mai/von-faschisten-und-nazis) - [32:02] Tanja Busse: [https://www.blaetter.de/ausgabe/2022/mai/kornkammer-ukraine-auf-krieg-folgt-welthunger] (https://www.blaetter.de/ausgabe/2022/mai/kornkammer-ukraine-auf-krieg-folgt-welthunger) - [43:02] Theresa Reinold: [»Basta Mafia!«] (https://www.blaetter.de/ausgabe/2022/mai/basta-mafia) Alle weiteren Texte aus der aktuellen Ausgabe finden Sie [hier] (https://www.blaetter.de/ausgabe/2022/mai). Ein digitales Probeabo können Sie im [Blätter-Kiosk] (https://www.blaetter.de/shop) bestellen. (Titelfoto: IMAGO / Xinhua)
Geschichte ist Selbstvergewisserung. Oder - wie gerade bei Wladimir Putin - Argument für aggressive nationalistische Politik. Das hat Tradition. Christine Hamel entzaubert die russische Erinnerungspolitik.
35 Jahre nach dem sogenannten Historikerstreit wird wieder über deutsche Erinnerungspolitik gestritten. War der millionenfache Judenmord ein Menschheitsverbrechen ohne Beispiel, oder muss die Shoah in heutige globale Kontexte gesetzt werden, sind also Vergleiche mit anderen Genoziden wie etwa den Völkermorden der Kolonialzeit legitim? Aber was hieße das für die deutsche Erinnerungskultur? Wie sollen wir an den größten organisierten Massenmord der Menschheitsgeschichte erinnern? Gregor Papsch diskutiert mit Prof. Dr. Norbert Frei - Historiker, Universität Jena, Prof. Dr. Sybille Steinbacher - Historikerin, Universität Frankfurt a.M. und Direktorin des Fritz Bauer Instituts, Prof. Dr. Jürgen Zimmerer - Historiker, Universität Hamburg und Leiter der „Forschungsstelle Hamburgs (post-)koloniales Erbe"
Gegen das Vergessen! Das bedeutet nicht nur, historisch wichtigen Ereignissen zu gedenken, sondern auch die Formen der gegenwärtigen Erinnerung kritisch zu hinterfragen. Was und wie eine Gesellschaft erinnert und vor allem welches Verhältnis sie zu dem Gedenken einnimmt, ist schließlich ein umkämpfter Prozess. So wird mehr als 30 Jahre nach dem bekannten Historikerstreit in Deutschland heute erneut über die erinnerungspolitische Bedeutung der Shoah gestritten. Im Zentrum dieser öffentlichen Debatte steht der Versuch, die historische Singularität des Holocaust in Frage zu stellen. Die Kontroverse reiht sich ein in eine lange Geschichte der Erinnerungskultur, deren Ambivalenzen wir in dieser Folge mit Tom David Uhlig besprechen. Dabei gehen wir nicht nur auf die historische Entwicklung der deutschen (und österreichischen) Erinnerungspolitik ein, sondern rücken auch die Kritik der nationalstaatlichen Gedenkrituale in den Fokus. Welche Rolle spielt das Erinnern für das nationale Selbstbewusstsein? Und wie äußern sich hier Formen des Antisemitismus? Antworten auf diese Fragen findet ihr in dieser Folge! Wie immer freuen wir uns über Kritik, Meinungen und Fragen zur Folge: Schreib uns auf Instagram (@u.p.zeitung) oder via Mail (info{at}unterpalmen.net). Schirmchen & Streusel ist auf deine Hilfe angewiesen. Wenn dir der Podcast gefällt, dann unterstütze uns bitte mit 5 Sternen auf Apple Podcasts oder einer Spende.
Dies ist ein Reiseführer ganz besonderer Art: Er bietet nicht nur Routen quer durch Bayern, von Nord nach Süd, von West nach Ost. Hier findet der Leser außerdem ungewöhnliche Reiseempfehlungen quer durch die Jahrhunderte der Geschichte Bayerns. Anhand von 23 Beiträgen kann man sich zuerst ins frühe Mittelalter und anschließend ins 19. Jahrhundert entführen lassen, geboten werden Stippvisiten in die Frühe Neuzeit, aber genauso in die Zeitgeschichte. Das Themenspektrum der angebotenen Zeitreisen reicht von der politischen über die Wirtschafts- und Kulturgeschichte bis hin zu Fragen der Bildungs- sowie der Erinnerungspolitik. Es geht um Ränkespiele zwischen Bayern und Salzburg und um den Glanz der Dürerzeit, wir besuchen die Residenz der Markgräfin Wilhelmine ebenso wie die Geburtsstadt des Prinzregenten Luitpold, auf der Route stehen eine Universität der Jesuiten, eine Reichsstadt, die bayerisch wurde, ein Vorort der bayerischen Industrialisierung usw. Mitreisen lohnt sich! Hübner, Publizist, Literaturkritiker und Redakteur. Geboren 1953 in Landshut. Lebt in München.Studium der Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaft in Erlangen und München. 1980 Promotion zum Dr. phil., 1981–1983 DAAD-Lektor in Bilbao (Spanien). 1984–2016 Redakteur der monatlich erscheinenden Zeitschrift Fachdienst Germanistik. Lektorats- und PR-Tätigkeit beim iudicium verlag, Lehrbeauftragter für Neuere Deutsche Literatur und Deutsch als Fremdsprache an der Universität München, Dozent für Colleges und Sprachschulen, Schriftsteller-Seminare mit dem Goethe-Institut, Mitarbeit an Literaturlexika und literaturwissenschaftlichen Publikationen, Publizist und Literaturkritiker mit regelmäßiger Mitarbeit an zahlreichen Zeitungen, Zeitschriften und Online-Publikationen. Sekretariat des Adelbert-von-Chamisso-Preises der Robert Bosch Stiftung (2003–2017). Redaktionsmitglied der Zeitschrift Literatur in Bayern (seit 2012). Arbeitet seit 2017 am Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) an der Universität München in der Redaktion der Zeitschrift Spiegelungen; Koordinator des Spiegelungen-Preises 2017, Jurymitglied beim Spiegelungen-Preis 2020.
Die achte Folge von «Rosalux History» widmet sich dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion, der sich am 22. Juni zum achtzigsten Mal jährt. Anika Taschke und Albert Scharenberg sprechen mit Dr. Elke Gryglewski (Vorsitzende der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten) über die umkämpfte Erinnerung an den Vernichtungskrieg, mit Karin Heddinga (KZ-Gedenkstätte Neuengamme) über die Täterforschung und mit Jan Korte (MdB, Parlamentarischer Geschäftsführer der Linksfraktion) über die Geschichte und Kontroversen aktueller Erinnerungspolitik.
Massimo Perinelli präsentiert ManyPod, den Podcast der Gesellschaft der Vielen. Zu Gast in dieser Folge ist der Holocaust-Erinnerungsforscher Michael Rothberg. Gemeinsamen mit Sina Arnold als Co-Host sprechen wir mit ihm über das Potenzial multidirektionalen Erinnerns für solidarische Praktiken. Wie können lebendige Zeugnisse aus mehreren Jahrzehnten nicht nur von Exklusion und Verfolgung, sondern auch von den kollektiven Kämpfen um Anerkennung und Lebensweisen dem Vergessenmachen entrissen und neue gemeinsame Sprechorte geschaffen werden? Und was bedeutet die Erinnerung an den Holocaust in einer postmigrantischen Gesellschaft? Michael Rothberg ist Professor für Englische und vergleichende Literaturwissenschaft und Inhaber des Samuel Goetz Lehrstuhls für Holocaust Studies an der University of California Los Angeles. Sein Buch „Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung“ ist dieser Tage auf Deutsch erschienen. Sina Arnold ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin sowie am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Sie arbeitet u.a. zu aktuellem Antisemitismus in Deutschland und den USA und zu Erinnerungspolitik in der postmigrantischen Gesellschaft.
Erinnerungspolitik muss nicht ein Unrecht gegen ein anderes ausspielen. Das zeigt der US-Literaturwissenschaftler und Holocaust-Forscher Michael Rothberg in seinem eindrücklichen, nun endlich ins Deutsche übersetzten Buch. Von Jürgen Zimmerer www.deutschlandfunkkultur.de, Lesart Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Wie formt sich Identität und wie beeinflusst Migration die Identitätsbildung? Gibt es eine russlanddeutsche Identität? Und warum es in einer Zuwanderungsgesellschaft wie Deutschland wichtig, verschiedene Identitäten zu verstehen? Wie gelingt das? Antworten darauf gibt uns Dr. Marit Cremer. Die Soziologin und Politikwissenschaftlerin engagiert sich für die Menschenrechtsorganisation Memorial Deutschland. Dort leitet sie seit 2015 Projekte zur Erinnerungspolitik im postsowjetischen Raum und Deutschland. Ihre jüngsten Forschungen beschäftigen sich mit Bewältigungsstrategien tschetschenischer Geflüchteter in Deutschland. 2018 hat sie eine Forschungsarbeit zu Identitäten der zweiten Generation der deportierten Russlanddeutschen veröffentlicht. Über die Ergebnisse dieser Arbeit sowie Identitätsstrategien von Russlanddeutschen in der Sowjetunion und nach der Umsiedlung in Deutschland sprechen wir in dieser Folge.
Die neue Folge unseres Podcasts „Dit is Brandenburg“ steht ganz im Zeichen von „30 Jahre Wiedervereinigung“. Wie war es, kurz vor der Wiedervereinigung geboren zu werden, aber von einem gemeinsamen Deutschland in der Kindheit geprägt zu werden? Das besprechen wir mit den zwei MOZ-Volontären Katharina Schmidt, geboren 1988 im Osten, und Michael Heider, geboren 1988 im Westen. Sie erzählen, wie unterschiedlich über den 3. Oktober 1990 und seine Folgen in beiden Familien gesprochen wurde, wie sie auf die letzten 30 Jahre, Identitäts-Fragen und Lücken in unserer Erinnerungspolitik schauen. Dazu kommen Eindrücke einer Baden-Württembergerin, die in Potsdam einen DDR-Nostalgieladen betreibt.
Sein und Streit - Das Philosophiemagazin - Deutschlandfunk Kultur
"Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung“, so formulierte Bundespräsident Richard von Weizsäcker im Jahr 1985. Seine Rede markierte einen Wendepunkt in der deutschen Erinnerungspolitik. Doch sie offenbarte auch Ambivalenzen im Umgang mit der NS-Diktatur. Von Tim Schleinitz und Constantin Hühn www.deutschlandfunkkultur.de, Sein und Streit Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Die Ethnologin, Vizepräsidentin der Akademie und designierte Präsidentin des Goethe-Instituts Carola Lentz spricht über ihr neues Buch zur Erinnerungspolitik, über ihre eigene Aufnahme in eine Familie in Ghana und über europäisch-afrikanische Beziehungen in Zeiten von Corona.
Vor 30 Jahren fanden in Polen die ersten halbfreien Wahlen der Nachkriegsgeschichte statt. Im Jubiläumsjahr ist Deutung des Datums allerdings umstrittener denn je. Grund genug, sich den 4. Juni und die Erinnerung daran einmal genauer anzusehen. Experte: Dr. Gregor Feindt (IEG Mainz)
FAZ Essay – der Podcast für die Geschichte hinter den Nachrichten
Vor 80 Jahren ist mit dem Sieg Francos der Spanische Bürgerkrieg zu Ende gegangen. Die Spaltung des Landes, die seine Folge war, wirkt in Politik und Gesellschaft bis heute nach. Ein Essay von Professor Dr. Birgit Aschmann.
Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe "Talking about a Revolution! Die Oktoberrevolution: Geschichte - Instrumentalisierung - Rezeption! Im kommenden Jahr wird die Oktoberrevolution 100 Jahre her sein. Doch ist sie reine Vergangenheit? Zwar wird die Oktoberrevolution nicht mehr öffentlich zelebriert - wenn man von der Kommunistischen Partei Russlands absieht -, aber subkutan entfaltet sie eine Wirkung. Anhand der russischen Erinnerungspolitik wird Irina Scherbakowa aufzeigen, wie und warum die Oktoberrevolution auch heutzutage noch ein Thema für Russland ist. Vortrag "Die Oktoberrevolution in der Wahrnehmung und Darstellung im heutigen Russland" von Prof. Dr. Irina Scherbakowa (Memorial Moskau). Begrüßung und Moderation: Prof. Dr. Jörg Baberowski (Humboldt-Universität zu Berlin).
Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe "Talking about a Revolution! Die Oktoberrevolution: Geschichte - Instrumentalisierung - Rezeption! Im kommenden Jahr wird die Oktoberrevolution 100 Jahre her sein. Doch ist sie reine Vergangenheit? Zwar wird die Oktoberrevolution nicht mehr öffentlich zelebriert - wenn man von der Kommunistischen Partei Russlands absieht -, aber subkutan entfaltet sie eine Wirkung. Anhand der russischen Erinnerungspolitik wird Irina Scherbakowa aufzeigen, wie und warum die Oktoberrevolution auch heutzutage noch ein Thema für Russland ist. Vortrag "Die Oktoberrevolution in der Wahrnehmung und Darstellung im heutigen Russland" von Prof. Dr. Irina Scherbakowa (Memorial Moskau). Begrüßung und Moderation: Prof. Dr. Jörg Baberowski (Humboldt-Universität zu Berlin).