POPULARITY
!TRIGGERWARNUNG: In dieser Folge spreche ich in Ansätzen über sexuelle Gewalterfahrungen in Suchtbeziehungen und -familien! Sexualität in einer Suchtbeziehung ist oft ein Tabuthema und gleichzeitig unglaublich aufgeladen. Das beobachte ich immer wieder im Austausch mit den Frauen in meiner Begleitung und habe dies ebenso in meinem eigenen Prozess gespürt. In dieser Folge spreche ich offen über die schwierige Realität vieler betroffener Frauen: Wenn Nähe nicht mehr sicher ist, wenn Sex mit Grenzüberschreitungen, Unwohlsein oder Schuldgefühlen verbunden ist und trotzdem der Wunsch nach Verbindung bleibt... In meinen Augen eine wichtige Folge für alle, die sich in einer Suchtbeziehung befinden oder befanden und sich nach Klarheit, Sicherheit und echter Intimität sehnen. Ich wünsche dir liebevolle Erkenntnisse und Inspiration beim Zuhören!Deine Jil
„Ziehen Sie Gewalt als mögliche Ursache für einen Befund in Betracht“, sagt die Rechtsmedizinerin Sarah Stockhausen vom Netzwerk ProBeweis an der Medizinischen Hochschule Hannover. Und das ist naheliegend. Denn etwa alle zwei Minuten wird eine Person in Deutschland Opfer von häuslicher Gewalt. Doch wie erkennt man Menschen mit Gewalterfahrung in der Sprechstunde, wenn sie doch häufig nicht darüber reden? Und wie kommen Ärztinnen und Ärzte vom Bauchgefühl zur Handlungssicherheit, was Ansprache und Dokumentation betrifft? Das haben wir die Rechtsmedizinerin gefragt. www.probeweis.de Das Netzwerk ProBeweis bietet eine kassenfinanzierte vertrauliche Spurensicherung für Betroffene von häuslicher oder sexueller Gewalt. Koordiniert vom Institut für Rechtsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover und gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung untersuchen rechtsmedizinisch geschulte Ärztinnen und Ärzte in Partnerkliniken in ganz Niedersachsen Gewaltbetroffene, die noch keine Anzeige erstattet haben. Mit über 40 Untersuchungsstellen ist mit dem Netzwerk ProBeweis in Niedersachsen eine flächendeckende niedrigschwellige Gewaltopferversorgungsstruktur etabliert, die Betroffenen mithilfe einer standardisierten Beweisdokumentation und Spurensicherung Zeit verschafft, sich für eine Anzeige zu entscheiden. Hierbei werden die erhobenen Befunde für mindestens drei Jahre zugriffssicher im Institut für Rechtsmedizin der MHH aufbewahrt. Erst wenn Betroffene Anzeige erstattet und das Netzwerk ProBeweis von der Schweigepflicht entbunden haben, werden die Beweismittel auf Aufforderung an die Ermittlungsbehörden ausgehändigt und je nach Beauftragung ein rechtsmedizinisches Gutachten zur Einordnung der Befunde erstellt. Zur Folgen-Übersicht: https://bit.ly/4hoYfbK Weiter Anlaufstellen für Betroffene von häuslicher oder sexueller Gewalt: https://www.hilfetelefon.de/ https://www.maennerhilfetelefon.de/ https://www.frauenhaus-suche.de/ https://maennerberatungsnetz.de/ Fortbildung als E-Learning, zertifiziert von der Landesärztekammer Baden-Württemberg (92 CME-Punkte): https://haeuslichegewalt.elearning-gewaltschutz.de/ Fortbildung vor Ort in unserer Bundeshauptstadt (12 Punkte): https://www.signal-intervention.de/fortbildungen-und-qualifizierung Heimlicher Hilferuf per Handzeichen z.B.: https://polizei.brandenburg.de/seite/ein-diskretes-handzeichen-signal-for-hel/5259543 https://canadianwomen.org/signal-for-help/
Andere berühren oder selbst berührt werden, das ist für Ingo ein No-Go. Er leidet unter Haptophobie, panischer Angst vor Berührung. Diese Angst begleitet ihn seit einer Gewalterfahrung – und könnte ihn das Leben kosten.
Am Freitag steht der Valentinstag vor der Tür. Der Tag der Liebe und der Romantik. Doch für viele Frauen geht es auch in einer Beziehung häufig nicht so romantisch zu. Das Gleichstellungsbüro in Göttingen möchte den 14. Februar dazu nutzen um auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen. Wie das stattfinden soll, hat Nikita Makarov von Anna Maierl vom Göttinger Gleichstellungsbüro herausgefunden.
Ref.: Silvia Wallner-Moosreiner, Geschäftsführerin Sozialdienst katholischer Frauen Landesverband Bayern e.V., München Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland ein wachsendes Problem. Vergangene Woche hat das Bundeskriminalamt die neuesten Zahlen veröffentlicht: Demnach wurden im vergangenen Jahr 180.715 Fälle häuslicher Gewalt gegen Frauen angezeigt - ein Anstieg von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und die Dunkelziffer ist enorm, denn nur ein Bruchteil der betroffenen Frauen geht nach einem Übergriff zur Polizei. Zu groß ist die Angst vor möglichen Konsequenzen wie Obdachlosigkeit, Einsamkeit oder finanzieller Not. Und zu groß vielleicht auch die Hoffnung, dass es schon irgendwie besser werden wird. Am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen geht es in der Lebenshilfe um mögliche Ursachen für die besorgniserregende Entwicklung. Außerdem sprechen wir mit der Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen in Bayern, Silvia Wallner-Moosreiner, über konkrete Hilfen es für Frauen mit Gewalterfahrung in Ehe und Partnerschaft - und über Alarmzeichen, auf welche auch das Umfeld achten sollte.
TRIGGERWARNUNG! In dieser Podcastfolge spreche ich mit Hebamme und Traumatherapeutin Martina Kruse darüber, wie du als Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Schwangerschaft, Geburtsvorbereitung und bei der Geburt gut für dich sorgen kannst und wie Fachpersonal dich gut begleiten kann. Hierbei sprechen wir explizit über vaginale Untersuchungen, Geburtspositionen, Berührungen und Worte, die dich als Betroffene triggern könnten. Als Betroffene ist es womöglich ratsam, dieses Interview nicht allein zu hören oder anzusehen und dir Unterstützung zu holen. Hilfreiche Links findest du hier weiter unten in den Shownotes. Martina Kruse setzt sich in ihrer Arbeit dafür, ein medizinisches Personal in der Geburtsbegleitung traumasensibel fortzubilden, um das Risiko von Retraumatisierungen der Betroffenen signifikant zu senken. In dieser Podcastfolge erhältst du als Betroffene und Hebamme / Gynäkolog*in Antworten auf die Fragen - Was gibt mir Sicherheit in Schwangerschaft und Geburt? - Wie spreche ich die Gewalterfahrung an? - Was kann ich in der Anamnese klären? - Warum ist das Thema nicht zu privat in der Geburtshilfe? - Wie verhalte ich mich im Kreißsaal in einer aktuellen Gewaltsituation? Dieses Interview findest du wieder auf YouTube https://youtu.be/RsNry0MFEZI Alles über Martina Kruse findest du auf ihrer Website: www.beratungundfortbildung-kruse.de Martinas Bücher: Traumatisierte Frauen begleiten. Das Praxisbuch für Hebammen, Geburtshilfe und Frühe Hilfen (Kruse, 2017) Gewalt in der Geburtshilfe. Erkennen > reflektieren > handeln (Hartmann / Kruse, 2022) Trauma und Gewalt in der Geburtshilfe. Ein Handbuch für Fachkräfte (Kruse / Hartmann, geplante Erscheinung 8/2024) Wichtige Anlaufstellen: Hilfetelefon – Gewalt gegen Frauen Telefonnummer: 08000116016 Telefonische Erreichbarkeit an 365 Tagen im Jahr, 24 Stunden am Tag. Betroffene Frauen, Angehörige, Freunde und Fachkräfte können sich per mail, chat oder telefonisch kostenfrei und anonym in 15 verschiedenen Sprachen beraten lassen. www.hilfetelefon.de www.frauen-gegen-gewalt.de http://www.frauenhauskoordinierung.de/ www.autonome-frauenhaeuser-zif.de/ www.wildwasser-berlin.de http://www.melinaev.de/startseite/home http://www.faith-international.net/ http://www.signal-intervention.de/ http://schwanger-und-gewalt.de/ https://frauenpsychosomatik-hamburg.de/ http://www.frauenpsychosomatik.de/ www.e-dietrich-stiftung.de Ich wünsche dir wichtige hilfreiche Erkenntnisse & notwendige Unterstützung! Alles Liebe Deine Kristin
Grüne schmieren ab, AfD jetzt stärkste Partei unter den 14- 29-Jährigen. Das hat mit ihrer konkreten Gewalterfahrung zu tun, ist sich Julian sicher. Die Schulen sind schon längst die Kampfzone eines religiösen Bürgerkrieges geworden...
Ein abgeschnittenes Ohr, blaue Flecken: Russland hat die Verdächtigen nach dem Terroranschlag offenbar gefoltert und gefilmt. Die Gesellschaft sei so durchdrungen von Gewalt, dass sie von den Bildern kaum geschockt ist, sagt Journalist Thomas Franke. Franke, Thomas www.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9
Erfolg ist kein Zufall – Der Erfolgspodcast für finanzielle Freiheit
Mia Pejic wurde in einer religiösen Glaubensgemeinschaft großgezogen und kleingehalten: unterdrückte Kindheit, keine Chance auf gute Bildung und Gewalterfahrung in der Ehe. Mit Mitte 20 bricht sie mit ihrem alten Leben – und fängt ganz von vorne an. Sie erkennt ihr Talent für das Lesen von Menschen, Kommunikation und das damit verbundene Potenzial. Ab diesem Moment geht sie den buchstäblichen Weg von der Tellerwäscherin zur Millionärin. Heute gibt sie ihr Wissen weiter – als Autorin, Speakerin und als Content Creator. Sie wurde u.a. zum BEST MINDSETCOACH 2022 UND 2023 gekürt. ✘ Bestelle dir jetzt mein SPIEGEL-Bestseller-Buch "Du kannst nicht nicht verkaufen: Beruflicher und privater Erfolg dank der 22 Gesetze eines Topverkäufers" KLICKEHIER ✘ Folgt mir auch auf Instagram: https://www.instagram.com/mb_maurice_bork/
Gewalt ist Macht, sagt Miriam von den Landgrazien. Aber wie erlangt man nach einer Gewalterfahrung seine Selbstbestimmung zurück? Während Toyah diese Woche ihre Erkältung auskuriert, legt Leila einen Seelenstriptease mit einer bewundernswerten Gästin hin. Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen: 116016 https://www.frauenhaus-suche.de/ https://weisser-ring.de/ https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen/haeusliche-gewalt https://www.bag-taeterarbeit.de/ Die Landgrazien findet ihr hier: https://land-grazien.de/spenden Am 12.10. um 20.15 könnt ihr sie auch bei SternTV sehen Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte: https://linktr.ee/Weibers
Annika vom Herzens-Mama Blog @herzensmama.blog ist bei mir im Podcast zu Gast und ich freue mich sehr darüber. Triggerwarnung. Sie teilt mit uns die bewegende Geschichte ihrer Gewalterfahrung im Kreissaal und wie sie dieses traumatische Erlebnis verarbeitet hat. Du erfährst in dieser Epissode - von ihrem Blog: Wie sie mit ihm gestartet ist und warum der Blog ihr Herzensthema ist, - weshalb auch der unerfüllte Kinderwunsch Bestandteil ihres Blogs ist, - was du tun kannst, wenn du die Pille absetzt und dein Zyklus durcheinander ist, - wie ein Zyklus-Tagebuch aussehen kann - warum Annika für einen Ärzt:innen-Wechsel plädiert, wenn du nicht zufrieden bist und - von der traumatischen Geburt ihres 1. Sohnes und wie das zu Beginn die Bindung zu ihrem Kind beeinflusst hat. Schau doch mal in ihrem Blog vorbei www.herzens-mama.de. Es gibt auch einen kleinen Artikel von mir. Tausend Dank, liebe Annika, für das Teilen deiner Geschichte.
Die Fälle von Gewalt in Partnerschaften haben im vergangenen Jahr etwas abgenommen. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden für 2021 rund 143-tausend Fälle registriert. Das sind zweieinhalb Prozent weniger als im Jahr davor. Vier von fünf Tatverdächtigen waren Männer, genau so hoch ist der Anteil der Frauen unter den Opfern häuslicher Gewalt. Dabei geht Familienministerin Lisa Paus von den Grünen von einer hohen Dunkelziffer aus. Paus sagte im SWR Tagesgespräch: "Gut zwei Drittel der weiblichen Opfer gehen auch nach schwerster Gewalterfahrung nicht zur Polizei." Für sie gelte es mehr und niedrigschwellige Hilfsangebote zu machen. "Gerade beim Thema Gewalt in der Partnerschaft stellen wir fest, dass viele über Monate und Jahre der Gewalt ausgesetzt sind. Ich kann nur noch mal darüber informieren, dass wir ein Hilfetelefon haben, dass jeden Tag rund um die Uhr erreichbar ist." Wichtig sei aber auch, dass das Umfeld aufmerksam beobachte, den Opfern helfe und sie unterstütze, sagte Lisa Paus im Gespräch mit SWR2 Aktuell-Moderator Gerhard Leitner.
Du darfst von Rache träumen, sagt die Psychoanalyse: sich Rache auszumalen, tue gut. Von realen Racheakten könnten wir dann getrost absehen. Und die Rache Gott überlassen. - Unsere Kultur aber ist voller Rachegeschichten, von der Bibel bis ins Kino. Brauchen wir Menschen Rachefantasien? Das jüdische Museum Frankfurt provoziert mit dem Titel: „Rache. Geschichte und Fantasie. Es ruft schillernde Bilder und Vorurteile auf, insbesondere gegen Juden. Diesmal aber aus jüdischer Perspektive. Das dreht die Sicht auf „Rache. Fantasierte Rache helfe beim Weiterleben nach monströser Gewalterfahrung. Die meisten Rachegeschichten sind nämlich keine Tatsachenberichte, sondern kontrafaktische Erzählungen, sagt Museumsdirektorin Mirjam Wenzel. So hat beispielsweise die Rache im biblischen Estherbuch nie stattgefunden. Und der Film «Inglourious Basterds» schliesst, indem Hitler und «alle» Nazis hingerichtet werden. Dieser Film Quentin Terentinos von 2009 sei epochal, sagt der Schweizer Kulturwissenschaftler Caspar Battegay. Erstmals breche hier etwas auf. Eine in der realen Geschichte unmögliche Rache und Genugtuung ist im Kino möglich. Ohne jedes echte Blutvergiessen. Genauso funktionieren Rachegeschichten.
Moonlight von Barry Jenkins aus dem Jahr 2016 ist ein Triptychon, das aus drei Episoden aus dem Leben des schwarzen Homosexuellen Chiron in den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts erzählt. Ein Triptychon, bestehend aus drei Episoden, die allerdings von einem zentralen Handlungspunkt zusammengehalten werden: Dem Strand Miamis. Drei Schlüsselszenen sind es, die an diesem Strand spielen und dem Leben Chirons, dem Protagonisten dieses ebenso fantastischen wie zersplitterten Films eine klare Kontur geben. Am Strand lernt „Little“ Chiron (Alex R. Hibbert) von seinem Ersatzvater, dem Drogenhändler Juan als Zehnjähriger das Schwimmen. Am Strand macht der sechzehnjährige Chiron (Ashton Sanders) seine ersten sexuellen Erfahrungen. Und ein Strand ist es, den wir auch in der letzten Szene noch einmal sehen, noch einmal im Blick des erwachsenen Chiron (Trevante Rhodes), durch die Augen des Kindes, hinaus ins Meer und schließlich zu uns Zuschauern. Der Strand ist in Moonlight immer Sehnsuchtsfläche und Hoffnungsschimmer, in einem Film der sonst schweren emotionalen Ballast mit sich herumträgt: Es geht um eine zerbrochene Kindheit, um Außenseitertum, um frühen Kontakt mit dem was Drogen mit Menschen machen können. Es geht um Gewalterfahrung, Mobbing, darum keinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Und so scheint sich der Film im ständigen Zwiespalt zu befinden: Poesie oder Realismus? Hoffnungsloses Gesellschaftsporträt oder magische Coming of Age Geschichte? Selbstverlust, Selbstbehauptung, Selbstfindung? Pessimismus oder Optimismus? Was hat bei dir denn überwogen, Johannes?
In der zweiten Folge des Podcast „Jede Dritte Frau“ sprechen Sylke Pukatzki und Nezahat K. über ihre persönliche Gewalterfahrung. Warum kommt es zu Gewalt? Unter welchen Folgen leidet eine Frau, die häusliche Gewalt erfahren hat? Warum fällt es so schwer, aus einer solchen Situation auszubrechen und sich Hilfe zu holen? Und wie hat sie es geschafft, dennoch ein selbstbestimmtes Leben zu führen? Hinweis: Aus rechtlichen Gründen haben wir einige Stellen im Podcast anonymisiert. Dieser Podcast entstand im Kontext des internationalen Projekts „Zonta says No“, bei dem sich Zonta auf lokaler Ebene für ein Ende von Gewalt an Frauen einsetzt. Höhepunkt der Aktionen ist jedes Jahr der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen am 25. November. Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 0800 0116 016, www.hilfetelefon.de (anonym und kostenfrei) Institut für Rechtsmedizin im UKE, Beratung und Begutachtung für Opfer von körperlicher Gewalt: 040 7410 – 52127, Mail: ifrhh@uke.de Ein Podcast der fünf Hamburger Zonta Clubs
Körperkult und Fitnesswahn. Menschen, die an ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit arbeiten. Manager, die Marathon laufen. Und dann die vielen anderen, die doch nur auf dem Sofa sitzen und ein schlechtes Gewissen haben. Aus dieser gesamtgesellschaftlichen Mischung hat der Historiker Prof. Jürgen Martschukat ein Buch gemacht mit dem Titel „Das Zeitalter der Fitness.“ Martschukat ist Professor für Nordamerikanische Geschichte an der Universität Erfurt. Er beschäftigt sich mit der Geschichte von Gewalt und Gewalterfahrung. Und er schrieb ein Buch über die Geschichte der Todesstrafe in den USA. Moderation: Wolfgang Heim
Wenn ich mir aussuchen dürfte, aus welcher meiner Erfahrungen ihr etwas über Gewalt lernt, dann aus dieser. Sie wurde nämlich nicht an mir begangen, obwohl ich hier Schläge einstecken musste. Sie zeigt auf besonders verständliche Weise, wieso der Kampf 1:1 und Multiple Opponents Taktiken nicht zum Erfolg führen müssen. Lernt daran bitte etwas über den wichtigen Unterschied zwischen Nahkampf und Gewalthandhabung.
Verwirrung, Unsicherheit, ein Gefühl von Leere: Folgen von sexuellem Missbrauch in der Kindheit. Viele Betroffene leiden ein Leben lang – auch weil ihre Familien weggesehen hatten.
Ja hallo, herzlich willkommen heute zur Folge vierunddreißig bei Späte Väter fünfzig Plus. Heute mit einem sehr spannenden Thema wie du dem Titel entnehmen kannst. da kommen wir auch gleich drauf zu sprechen. Ich möchte dich gerne einladen, auch mit mir zu diskutieren und natürlich auch mit allen anderen Vätern darüber zu diskutieren. Komm doch einfach in unsere geschlossene Facebookgruppe Späte Väter fünfzig Plus. Oder schreib mir unter Holger@spaete-vaeter.com, damit wir entsprechend uns auch weiter zu dieser Thematik austauschen können, denn ich bin ziemlich sicher, dass wir die heute in diesen Podcast und dieser Folge auf gar keinen Fall abschließend klären können. Es geht um das Thema wie schütze ich mein Kind vor sexuellem Missbrauch. Wieso komme ich gerade jetzt darauf? Wir hatten diese Woche vor zwei Tagen Elternabend in der Kita. Und das war unter anderem ein Tagesordnungspunkt auf der Einladung, wo ich schon beim Lesen gedacht habe, aha, das ist ja spannend, gab's vielleicht irgendeinen Vorfall. Na ja aber der Reihe nach, wie war denn dieser Elternabend? Das war der erste und auch einzige in diesem Jahr. Und für mich als Vater natürlich auch total spannend, da dabei zu sein, weil meistens sind ja die Mütter immer bei den Elternabenden. Der Elternabend wurde auch unter diesen Koronaregeln in einer anderen Räumlichkeit statt der Kita dort stattgefunden mit Abstandsregelungen und so weiter, Aber gut, dann müssen wir uns ja gerade alle irgendwie ein bisschen dran gewöhnen. Und die Gruppenleiterin unserer. Helena ist auch gleichzeitig die Leiterin der Kita, eine sehr erfahrene Frau. Ich finde sie sehr sympathisch, sie macht das auch konzeptionell, sehr, sehr gut, wie ich finde, auch nach den Dingen, die ich mir selbst auch so vorstelle, nach allem, was ich weiß und wie ich mich beschäftigt habe, aber ich möchte auf gar keinen Fall hier irgendwie den Daumen heben. Ich bin kein Psychologe in diesem Bereich. Na ja, jedenfalls ging's erstmal darum, wie läuft's überhaupt so in der Kita? Was ist so gewesen die ganzen letzten Monate, wie ist das mit der mit der Corona, wie war das im Lockdown? Wie war das mit der Schließung Also alles interessante Themen. Unsere Tochter war ja auch zwischendurch zwei Monate im Sommer, dann wo die Kitas war schon wieder offen war. Da war sie ja in der englischen Sprachschule, habe ich ja schon mal berichtet und jetzt ist sie seit Anfang September, also wieder regelmäßig in der Kita, auch für uns sehr schön, hat der Tagesablauf an wieder eine gewisse Routine und sie hat auch wirklich eine Menge Spaß mit den ganzen, Kindern da zu spielen auch mit ihren Freunden und Freundinnen und das wurde auch so erzählt. Also die Kinder spielen untereinander, sehr sehr intensiv. Es gibt in der Gruppe keine Kinder, die sich gegenseitig vielleicht beißen oder die aggressiv sind, die treten, wie man das vielleicht manchmal so hört von Kindern. Alles natürlich Ich sage mal, altersgerecht, ja, also da sind sicherlich auch mal Streitigkeiten, die da vorkommen, ganz normal, aber im Großen und Ganzen ist das alles sehr, sehr toll, Und die Kinder haben da wirklich viel, viel Möglichkeiten zu spielen. Unter anderem gibt es zum Beispiel, so 'ne Art Papier, wir haben die das können als Baustellenspielplatz, also da haben die im Garten eine große Ecke, da sind so Regenrohre, alles aus Plastik, Bäckerkisten und sowas alles, Und da dürfen die Kinder quasi völlig unabhängig spielen, da dürfen auch die Erzieher nicht eingreifen, die müssen alles also alles für sich selbst herausfinden und das machen die ganz toll, da brauchen die irgendwas, das ganze lange Rohrleitungen oder, bauen Kunstwerke aus Plastikrohren, also ganz ganz tolle Sachen einfach um die Eigenständigkeit der Kinder, entsprechend zu fördern ihrer Kreativität zu fördern, auch ihrer Autonomie zu fördern. Und das ist ein ganz wichtiger Punkt. Und natürlich auch Ein paar Anekdoten, ein paar lustige Dinge wurden erzählt, was da alles so passiert, denn die Kinder selber erzählen ja meistens gar nicht so viel zu Hause aus der Kita. Also sie sagte zum Beispiel, dass einige Kinder die ganze Zeit während der Kitazeit zu Hause nie erzählen, was da gewesen ist, ne? Warum das so ist? Tja darüber gibt es unterschiedliche Meinungen, Auch unsere Helena ist nicht so besonderes Gesprächig mal so, ja, es war toll in der Kita und wir haben gespielt und das und das und das und dann oder wir haben einen Kuchen gebacken oder das, aber so mal ausführlich, dass ja, eher nicht so. Und auf jeden Fall ging es dann irgendwann in den Bereich rein. Was Sind so für Fragen und so und dann kam halt das Thema wie schütze ich das Kind vor sexuellem Missbrauch beziehungsweise wie ist man überhaupt dazu. ein ganz wichtiges Thema. Es wird ja immer noch so ein bisschen tabuisiert, hinter vorgehaltener Hand habe ich so den Eindruck, obwohl wir ja in den Medien. Täglich vorgehalten bekommen, was draußen so passiert mit sexuellem Missbrauch von Kindern, was es alles für Fälle gibt und ja, wo man sich manchmal fragt, wie kann das passieren, welches Ausmaß das teilweise annimmt. Und zunächst erstmal wurde darauf hingewiesen, dass sexueller Missbrauch gar nicht so häufig, also nicht häufiger im fremden Umfeld, sondern viel häufiger im Persönlichen, privaten Umfeld stattfindet. Also quasi in der Familie, also oftmals sind die Täter oder auch Täterinnen schon bekannt, ja, auch den Kindern bekannt, Sodass da ein gewisses in Anführungsstrichen Vertrauensverhältnis vorher besteht, bevor es stattfinden kann. Und so wurde halt darauf hingewiesen, dass es ganz ganz wichtig ist, als ein Schutzkriterium, das Kind. Quasi ein selbstbewusst zu machen, also einen selbstbewussten Charakter des Kindes, Ich will jetzt gar nicht sagen, erziehen, sondern zu fördern ja? Also das Kind so selbstbewusst zu machen, damit es quasi weiß, es kann auch nein sagen, wenn es etwas nicht möchte. Ne, also das Schlimmste sagt so, die meisten Opfer sind Kinder, wo vielleicht schon Gewalterfahrung war, häusliche Gewalt oder wo die Kinder gebrochen wurden und da sozusagen innerlich für sich gesagt haben oder sich zurückgezogen haben nach dem Motto Erwachsene haben sowieso immer Recht und ich habe keine Stimme gegen Erwachsene, und dann Dinge halt mit sich geschehen lassen und dann auch nicht darüber sprechen. Ja und halt das Beste, was man tun kann, ist halt ein Kind sehr, sehr, sehr selbstbewusst und zwar auch frühzeitig selbstbewusst Entsprechend zu fördern. Im Umkehrschluss dazu habe ich mich jetzt gefragt: Aber setzt das denn nicht dann voraus, dass die Eltern selber auch sehr Selbstbewusst sein müssen? Ein selbstbewusstes Kind zu haben heißt ja ich muss damit umgehen lernen, dass ein Kind häufig nein sagt. Dass das Kind seinen eigenen Willen entwickelt, seinen eigenen, ja, seine eigenen Vorstellungen entwickelt. Dass das Kind selbstbewusst auch einfordert, was es gerne möchte, ja. Und dass man häufiger dann auch mal mit dem Kind diskutieren muss. Weil es eben dann nicht gerade das macht, was man von ihm erwartet. Oder was man von ihm fordert, ja. Und da glaube ich, es gibt es natürlich auch viele Eltern, die dann vielleicht damit auch Schwierigkeiten haben, weil sie vielleicht entweder gerade in einer Situation sind, wo sie genervt sind, ja, wo das gerade nicht passt oder, oder, oder, oder, ne, oder als aus dem eigenen Erleben heraus, als Kind ganz anders erzogen worden sind. Und ja wo vielleicht auch das Thema Schlagen eine Rolle gespielt hat, ja? Also so nach dem Motto 'ne kleine Klaps, der kann ja nicht schaden, ja? Ohne sich darüber Gedanken zu machen, was das tatsächlich für Auswirkungen hat für so ein Kind, wenn immer mal wieder passiert. Weil jeder jeder Klaps, der schlägt, hat natürlich Auswirkungen. Das ist ganz klar. Und ja, insofern Frage ich euch einfach mal, wie seht ihr das denn mit euren Kindern, Wie macht ihr das? Wie setzt ihr das um oder welche Herausforderungen habt ihr dabei auch? Ja und das Gleiche ist ja, es geht dann schon weiter, dass man den Kindern eben auch einen einen selbstbewussten Umgang mit ihrem eigenen Körper beibringen soll. Also da spielt ja Nacktheit eine Rolle und vor allen Dingen Kinder sollen auch ganz unbefangen sich selbst kennen, ihre Körperteile kennen und es wurde halt gesagt, dass wenn ein Kind ganz normal jedes einzelne Körperteil benennen kann, ja und das Körper kennt, dann ist das also gute Grundlage, weil Kinder selber in dem Alter ja überhaupt noch nichts sexualisieren. Das machen ja nur wir Erwachsene, ne? Also Kinder in dem Alter haben ja mit Sexualität an sich gar nichts bewusst am Hut ja, das ist ganz wichtig. Und Beim Thema selbstbewusste Kinder fällt mir ein, es gibt einen sehr, sehr spannenden. Autor und Psychologen, Kinderpsychologen, der Doktor Gerald Hüther. Ich habe auch einige Bücher von ihm gelesen. Unter anderem äh das das Buch "Jedes Kind ist hochbegabt". Die angeborenen Talente, das kann ich einfach nur mal empfehlen. Alleine das Inhaltsverzeichnis, wenn ich mir das mal hier so anschaue, da geht es halt darum, welche Begabungen unsere Kinder mit auf die Welt bringen, Liebe und Zuneigung, Offenheit und Entdeckerfreude, Kreativität und Gestaltungslust, Vertrauen und Zuversicht, Beharrlichkeit und Eigensinn, Achtsamkeit und Mitgefühl. Und dann geht es auch darum, wie man das richtig unterstützen kann anstelle von falsch zu fördern. Also lest euch das Buch ruhig mal durch, bestellt es euch, gibt's bei Amazon kostet glaube ich ein Zehner als Taschenbuch, aber hat sehr, sehr viel wirklich guten Inhalt. Und da geht's halt auch darum, Um dann nochmal den Rückschluss jetzt zu schließen, Selbstbewusstsein des Kindes zu entwickeln. Es ist ja auch so. Häufig passieren Dinge im Umfeld, dass Kinder ja irgendwohin gehen, sich dann irgendwie locken lassen, ja, von dem von dem. Dem Täter oder auch der Täterin äh mit einem Plüschtier oder mit Süßigkeiten oder sonst irgendwelchen Dingen . Eigentlich ist es ja so, wenn ein Kind zu Hause in seiner Familie, in seinem, Ja, also einer gewohnten, geborgenen Umgebung alles bekommt, was es braucht, wie zum Beispiel Liebe und Zuneigung, ja. Wenn es sich entwickeln darf, dann braucht es das eigentlich gar nicht, dass es woanders hingehen muss oder sich woanders entsprechend ja Freude verschaffen muss. Ja also das ist sicherlich, ich habe jetzt will jetzt nicht irgendwie einen Anspruch haben auf Vollständigkeit. Es sind Anregungen, erstens mal was, was dort erzählt wurde, was die die Gruppenleiterin erzählt hat und auch einige Dinge, die ich da durchaus teile. Wie gesagt, ich bin kein Kinderpsychologe, aber wir legen auch sehr, sehr viel Wert bei unseren Kindern darauf, dass sie sehr selbstbewusst sind, dass sie sehr eigenständig sind, also es geht auch darum Kindern auch Freiheit zu lassen, ja? Viele Eltern, ihr kennt das Phänomen, der Helikoptereltern, ja, wo wo Eltern müssen halt immer, ich sage mal, mittlerweile jeden Schritt des Kindes überwachen Und Kinder werden gar nicht mehr selbstständig gelassen, auch natürlich vor der Angst, was alles passieren kann. Natürlich können wir unsere Kinder, auch ich will meine Kinder natürlich Beschützen und schützen. Aber es gibt manchmal Dinge, da kann man sie nicht beschützen. Und sagen wir mal, so ein Kind muss auch mal hinfallen, es muss auch mal, wenn's aufn Baum klettert, von mir aus von einem Baum fallen, damit es einfach auch mal merkt, wie das ist und ein Gefühl dafür entwickelt, All diese Dinge, wir können unsere Kinder und sollten auch unsere Kinder nicht vor allen Gefahren des Lebens schützen. Ja, natürlich sollten wir immer alles im Auge behalten. Da bin ich schon klar, aber auch so diese Geschichten sind ja sehr kontrovers, wenn es darum geht, dass die Kinder dann schon Handys dabei haben, dass wir Trekking Apps drauf haben, also diese volle Kontrolle und diese Vollüberwachung. Also sehr, sehr kontroverse Themen, da diskutiere ich gerne mit euch drüber, würde auch gerne eure Meinungen dazu erfahren, Wie gesagt, kommt in unsere Facebookgruppe, diskutiert mit uns darüber oder schreibt mir auch, dass ich das vielleicht auch zu einer anderen Folge nochmal aufgreifen kann, auch wenn ihr Fragen habt, die wir dann diskutieren können. Also wäre sehr, sehr, sehr, sehr schön. Ein weiteres Thema ist ja das Verhalten Fremden gegenüber. Und da habe ich glaube ich einen sehr, sehr guten Tipp. Also gerade Ging ja wieder durch die Presse, dass ,ich glaube in Leipzig, ein Mann unterwegs war, der Kinder entführen wollte und es gibt ja auch immer wieder so Berichte, wo Fremde Kinder irgendwo abholten und und so nach dem Motto, ich komme von Mama oder Papa, die sind im Krankenhaus und ich soll dich dort hinbringen. Ja, empfehle ich euch vereinbart mit euren Kindern ein Codewort. Das nur ihr kennt oder, Ja, eigentlich nur ihr. Das heißt, dass sobald ein ein Kind von jemanden angesprochen wird, den es nicht kennt, dass das Kind nach dem Codewort verlangt Ja, also selbst wenn der sagt, Mama oder Papa schickt mich, sollte das Kind fragen, wie ist das Codewort oder das Geheimwort, ja? Denkt euch da ein einfaches Geheimwort aus und nur wenn derjenige dieses Geheimwort kennt, dann weiß das Kind aha, Das ist tatsächlich jemand, der von Mama oder von Papa entsprechend geschickt wurde und wenn der das nicht kennt, dann sollte natürlich entsprechend das Verhalten des Kindes so sein, dass eigentlich eine Aktion stattfindet, also entweder laut schreien oder nach dem Motto, geh weg, geh weg. Also ganz ganz wichtig, dass jedenfalls Kinder grundsätzlich nicht Angst vor fremden Menschen haben. Also es ist ja sehr, sehr schlimm, wenn man in in der Angst lebt, ja? Ich bin ja, der Meinung, Kinder sollten trotzdem aufgeschlossen sein, ja? Aber und nicht in Angst. Aber trotzdem natürlich sollte auch eine gewisse Vorsicht walten lassen, um halt hier Missbrauch vorzubeugen. Ja, auch das ist natürlich ja immer so eine ein schmaler Grad, ja? Also entweder oder, schwarz oder weiß, das gibt's hier sicherlich nicht und man muss an seiner eigenen Strategie dafür entwickeln, um halt bestmöglich, zu schützen. Wir aber alle wollen, dass unseren Kindern nichts passiert. Wir wollen alle starke, gesunde, selbstbewusste Kinder haben, die irgendwann wirklich im Leben stehen können, erfolgreich das Leben meistern können vor allem glücklich sind, ja, Und ich, weil unser Leitspruch ist ja, Erziehung ist Liebe und Vorbild, sonst nichts. Mit Liebe, mit Vorbildwirkung, mit dem, was wir den Kindern vormachen und vorleben, können wir schon ganz, ganz viel erreichen und in diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Tag und bis zum nächsten Mal. Noch mehr Infos unter http://spaete-vaeter.com oder schreib mir an holger@spaete-vaeter.com und komm in unsere FB-Gruppe https://www.facebook.com/groups/spaetevaeter
Der kostenlose und anonyme Frauennotruf unterstützt alle Frauen und Mädchen ab 14 Jahren, die jegliche Gewalterfahrung gemacht haben.
Der kostenlose und anonyme Frauennotruf unterstützt alle Frauen und Mädchen ab 14 Jahren, die jegliche Gewalterfahrung gemacht haben.
Wie eine Pflegefamilie innere Heilungsprozesse anstoßen kann.
Der Berner Oberländer Roland Reichen und die in der Schweiz und in Österreich lebende gebürtige Kroatin Dragica Rajcic schreiben Literatur in einer je ganz eigenen, charakteristischen Sprache zwischen Hochdeutsch und Herkunft. «Versehrte Sprache von versehrten Menschen» Rajcic und Reichen erzählen Geschichten von sozial Randständigen, von Gewalt, Drogen und Armut. Ihre Figuren leben in prekärsten Verhältnissen. Erträglich macht dieses Elend die stark verfremdete literarische Sprache, die beide in ganz unterschiedlicher und doch verwandter Art und Weise pflegen. «Auf der Strecki» Roland Reichen mischt Hochdeutsch mit Mundartwörtern und Mundartstrukturen. Das ist nicht neu. Silvia Tschui, Arno Camenisch, früher auch Tim Krohn setzen dieses Stilmittel seit langem ein in ihren Romanen. Aber Reichen geht einen Schritt weiter. Bei ihm finden sich auch falsche Verhochdeutschungen wie «ausenhäuschig» (zu mundartlich usehäuschig «trotzig») oder «den wirft ein keiner aus der Stifti» (zu mundartlich e kene «keiner»). Damit schafft er bewusst eine eigene Zwischensprache, die aber keinen konsequent angewendeten Regeln folgt. Diese Sprache steht ausserhalb jeglicher Norm - genau wie die literarischen Figuren, die sie sprechen. Die Sperrigkeit und unfreiwillige Komik dieser Sprache ist es, die uns das menschliche Elend im üblicherweise heimatheilen Berner Oberland erträglich macht. «Glück» Eine ähnlich «poetisierende» Wirkung hat Dragica Rajcics dem sogenannten «Balkanslang» entlehnte Sprache. Auch hier macht die Mischung aus fehlenden Artikeln und Präpositionen, aus verknappten Satzkonstruktionen sowie stilistischen und lexikalischen Ungenauigkeiten das himmelschreiende Unrecht auf der Welt erträglich - wenn eine peinliche Befragung zur «Ausfragung» wird oder ein sich Betrinkender zusehends «eingeheitert» wird statt «angeheitert». Dragica Rajcic erzählt in ihrem Roman «Glück» das leidvolle Leben der Ana Jagoda aus Glück, einem Dorf in Dalmatien. In diesem Leben kommt Glück nur sehr selten vor, Gewalterfahrung und Erniedrigung dafür um so häufiger. Reden über Sprache Soll man von einer «versehrten Sprache» sprechen oder ist es einfach eine (künstliche) Sprache bestimmter Menschen? Gibt diese literarische Kunstsprache sozialen Randgruppen eine eigene Stimme? Worin besteht das Poetische, das Erlösende dieser Sprache? Im Gespräch mit Literaturredaktor Markus Gasser gehen Roland Reichen und Dragica Rajcic dem Verhältnis zwischen ihren literarischen Sprachen und ihren literarischen Figuren und Welten auf den Grund. Buchtipps * Dragica Rajcic: Glück. Stimmen. edition spoken script. Der Gesunde Menschenversand 2019 * Roland Reichen: Auf der Strecki. Roman. Der Gesunde Menschenversand 2020.
Heute geht es um ein sehr, sehr ernstes Thema: Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch. Darum zu verstehen, welche Kinder gefährdet sind, Wie Sie wichtige Zeichen für Kindesmissbrauch früh erkennen können, und wie Sie konkret handeln können. Inhalt: Warum wichtig? Interviewgast Corona Deutscher Kinderverein als „Kinderschutz-Lobbyist“ Was ist Kindesmissbrauch, Folgen? Niemand will etwas mitbekommen haben? Selbst für Fachleute schwierig Offizielle Schritte für Fachleute gemäß Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) Auf welche Signale sollten Laien achten? Risikokinder: bedürftig Was sollten Laien tun? Überlastung von Jugendämter Forderungen? 1. Wie kommen wir in Kontakt // 2. Meine Bitte an Sie: // Pharma-Song: // Zusammenfassung: Nächste Woche: Belege Warum wichtig?Sexueller Kindesmissbrauch weist weltweit eine Prävalenz von 12–13 % auf Mädchen 18 % Jungen knapp 8 % Jeder kann dazu beitragen, dass das nicht passiert Tipps für Laien Tipps für Ärzte und erzieherisches Personal InterviewgastRainer Rettinger, Geschäftsführer Deutscher Kinderverein e.V. Sommerburgstr. 22 45149 Essen T: 0201 47 900 520 post@deutscher-kinderverein.de https://deutscher-kinderverein.de/ Vorstand: Claudia Stemmer CoronaIn vielen Zeitungsartikeln warnen Sie in diesen Zeiten, während der immer noch notwendigen Phase der Schließung von Schulen, Kindergärten, Sportvereinen, vor dem Anstieg von Gewalt in den Familien. Warum? STERN: Corona-Quarantäne: Bleibt der Schutz von Kindern und Frauen vor Gewalt auf der Strecke? https://bit.ly/3aqjfvv Tagesspiegel: „Alltagsroutinen entfallen, die Kinder geraten aus dem Blick“ https://bit.ly/3a7MSSr Corona: Allein mit den Eltern, WDR 5 Morgenecho-Interview https://bit.ly/3a9t94D Deutscher Kinderverein als „Kinderschutz-Lobbyist“Warum brauchen Kinder in unserem Land Lobbyisten? Was ist Kindesmissbrauch, Folgen?Das Spektrum reicht von nichtberührenden, nichtinvasiven Handlungen („Hands-off-Kontakte“) bis zur Vergewaltigung. Der Missbrauch ist ein meist chronisches, komplexes und häufig stark traumatisierendes Ereignis für das Opfer, häufig verübt von Angehörigen oder Vertrauensper- sonen im Kontext von Beziehungsabhängigkeit und starken Autoritätsbeziehungen. Erheblicher, aber variabler Einfluss auf seelische, emotionale und körperliche Gesundheit. Akut: Scham, fühlen sich selbst schuldig. Denken wenn sie sich anders verhalten hätten, wäre Ihnen dies nicht passiert; das reden die Täter ja auch ein. Für die Opfer be- ängstigend, emotional verstörend und verbunden mit einer fundamentalen Störung der sexuellen Entwicklung, kann der Missbrauch tiefgreifende Schuld- und Schamgefühle erzeugen sowie zu einem geringen Selbstwertgefühl mit familiärer sowie sozialer Isolation führen. Kinder verstehen oft nicht dass die missbrauchende Person der/die Schuldige ist, oder fürchten, dass ihnen niemand glaubt Lebenslang: Wirkt Zusammenhang zwischen sexueller Gewalterfahrung in Kindheit und Jugend und chronischen seelischen und körperlichen Erkrankungen im Erwachse- nenalter gesehen Niemand will etwas mitbekommen haben?Warum? Selbst für Fachleute schwierigüber 90 % missbrauchter Kinder einen unauffälligen körperlichen Untersuchungsbefund. Viele der früher fälschlich als missbrauchsbedingt in- terpretierten Befunde werden heutzutage den Normalbe- funden und -varianten zugeordnet. In den meisten Fällen beruht die Diagnose auf einer einfühlsam und nicht suggestiv erhobenen Aussage durch einen hierfür qualifizierten Arzt beziehungsweise Gutachter. Eine Vielzahl von psychischen Auffälligkeiten und Verhaltensauffälligkeiten können Folge sexuellen Missbrauchs sein, ohne dass eine ein- zelne Auffälligkeit oder auch eine Kombination von Auffälligkeiten eine verlässliche Diagnose erlauben (Jenny, Crawford-Jakubiak, and COMMITTEE ON CHILD ABUSE AND NEGLECT 2013; Slaughter and Henry 2009) Rechtslag...
Eine Mutter wird Zeugin eines Amoklaufs – eine Gewalterfahrung, durch die sich ihre Wahrnehmung zunehmend verschiebt. Ihr fünfjähriger Sohn wirkt auf sie plötzlich bedrohlich, sie verliert sich in einem Sog aus Angst und Gewalt. Von Oliver Brod und Karsten Laske www.deutschlandfunkkultur.de, Hörspiel Hören bis: 25.02.2021 23:59 Direkter Link zur Audiodatei
Viele Menschen erleben schreckliche Dinge, manche sind sich der daraus resultierenden, tiefgreifenden Emotionen nicht bewusst - so wie ich - bis ich mit Nicole Scheuba (Heilpraktikerin, Somatic Experiencing Practionerin und Physiotherapeutin) gearbeitet habe. Sie hat sich intensiv mit den Folgen von Traumatisierung und deren Verarbeitung über körperpsychotherapeutische Methoden beschäftigt. Besonders am Herzen liegt es ihr Menschen auf unterschiedlichen Ebenen heilsam zu berühren, damit sie ihren Körper wieder als einen liebenswerten und sicheren Ort erleben können. Außerdem hat sie das „Projekt für Körperarbeit und Massagen für traumatisierte Frauen nach sexualisierter und nicht-sexualisierter Gewalterfahrung“ entwickelt. Dieses bietet sie in Zusammenarbeit mit dem Notruf für vergewaltigte Frauen in Köln an. Meine Kontaktdaten:Nicole Scheuba www.heilsames-berühren.de Meine Empfehlung als Internet-Ressource: Somatic Experiencing® (SE) Deutsche Gesellschaft für Psychotraumatologie Meine Buchempfehlung: „Sprache ohne Worte. Wie unser Körper Trauma verarbeitet und uns in die innere Balance zurückführt“ "Was der Körper zu sagen hat"
Heute machen wir unseren kleinen Familien-Podcast unter erschwerten Bedingungen. Wir arbeiten auf einer Baustelle. CORRECTIV ist gewachsen. Wir ziehen um in neue Büros. Martin Kaysh bringt eine Gewalterfahrung mit – so Zeug, das man eher auf einer Baustelle erwarten würde. Er wurde beim Geierabend von einem Mann "angegriffen", der den Satz "Paul ist faul" nicht lustig fand. David Schraven freut sich, weil er endlich eine gesellschaftliche Vision hat. Die größte Baustelle von allen.
Peggy Paquet, Therapeutin für Logotherapie und Liebevolle Zwiesprache, Germering
Mein Freund der Baum - das Bücher-Radio mit Andreas Baum & Andi Arbeit
Der Zweite Weltkrieg ist Vergangenheit, die nicht vergehen will, nicht nur für diejenigen, die sich noch an ihn erinnern, sondern auch für deren Kinder und Enkel, vielleicht sogar für deren Urenkel. Das Trauma der Gewalterfahrung führt zu allerlei Störungen, die sich auch noch vererben. In Deutschland ist erst vor einigen Jahren damit begonnen worden, ohne Romantik und Selbstmitleid darüber zu sprechen. Vier Bücher zum Thema Kriegskinder /-enkel, mit Andeas Baum und dem Poeten und Clubbesitzer Reimund Spitzer.1. Sabine Bode: Kriegsenkel 2. Uwe Timm: Am Beispiel meines Bruders 3. Marie Poschmann: Die Sonnenposition 4. Tanja Dückers: Himmelskörper
Peggy Paquet, Therapeutin für Liebevolle Zwiesprache und Logotherapie, Grafrath bei Fürstenfeldbruck (OBB)
Peggy Paquet, Therapeuting für Logotherapie und Liebevolle Zwiesprache
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Rund 39 % aller Frauen werden mindestens einmal in ihrem Leben Opfer sexueller Gewalt. Wenn der Arz es versäumt, die Patientin auf mögliche sexuelle Gewalterfahrung in der Anamnese anzusprechen und damit einen möglichen Auslöser ihrer Beschwerden herauszufinden, kann die Patientin nicht effektiv behandelt werden. Sowohl das Versäumnis von ÄrzteInnen, sexuelle Gewalterfahrungen in Betracht zu ziehen, als auch das Schweigen der Patientin über die gemachte Erfahrung kann von einer relativ hohen Vergewaltigungsmythenakzeptanz (VMA) herrühren. Deshalb ist VMA für die Frauenheilkunde hoch relevant. Die vorliegende Studie untersucht VMA in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. Zur Erhebung der Daten wurde Bohners 20-item Vergewaltigungsmythenakzeptanzskala (VMAS) verwendet. Der Fragebogen enthält unter anderem Aussagen zum Thema Vergewaltigung - sogenannte Vergewaltigungsmythen (VM) - wie „Die meisten Frauen, die behaupten, sie seien von einem Bekannten vergewaltigt worden, haben vermutlich zuerst eingewilligt und es sich nachher anders überlegt“. Insgesamt konnten die Daten von 818 Befragten mit folgender Unterteilung ausgewertet werden: „Geschlecht“, „Beruf“, „Medizinische-Berufe-Ausübende“ und „Alter“. Folgende Hypothesen wurden untersucht: 1) Männer stimmen VM in höherem Maße zu als Frauen. 2) Befragte mit höherem Berufs- und Bildungsstatus weisen eine geringere VMA auf als Befragte mit niedrigerem Berufs- und Bildungsstatus. 3) Zwischen den einzelnen medizinischen Berufen bestehen Unterschiede in der VMA. 4) Ältere Menschen weisen eine höhere VMA auf als jüngere. Aufgrund der Ergebnisse dieser Studie bleibt festzustellen, dass VM weit verbreitet sind und Männer stärker an sie glauben als Frauen. Um den Umgang mit Opfern von sexueller Gewalt in der Frauenheilkunde zu verbessern, wäre es wünschenswert, Ärzte, Hebammen und Pflegepersonal über die Ursachen und Folgen sexueller Gewalt aufzuklären und im Umgang mit Opfern zu schulen. Die gesamtgesellschaftliche Aufgabe allerdings besteht darin, Gewalt gegen Frauen weder als Kavaliersdelikt zu bewerten noch Frauen eine Mitschuld zuzuschreiben.