Perspektiven

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Themenvertiefung und Hintergrundinformationen zu menschlichen Grunderfahrungen, über Glaube, Zweifel, Glück. Anregungen zum Nachdenken und Orientierungshilfen in unserer pluralistischen Welt. 

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)


    • May 3, 2025 LATEST EPISODE
    • weekly NEW EPISODES
    • 28m AVG DURATION
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    Myrthe Dreyfuss – eine Schweizer Jüdin im Zweiten Weltkrieg

    Play Episode Listen Later May 3, 2025 28:43


    Sie war eine der letzten Zeuginnen, die erzählen konnte, wie Jüdinnen und Juden in der Schweiz den Zweiten Weltkrieg erlebten – und wie dies ihr Leben prägen konnte: Myrthe Dreyfuss-Kahn. Im Januar ist sie verstorben. «Perspektiven» erzählt von ihrem Leben – und ihrem Engagement für Flüchtlinge. Fünfjährig war Myrthe Kahn, als die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht übernahmen. Neun, als ihr Grossvater ins Konzentrationslager Dachau verschleppt wurde. Der Familie gelang es, die Grosseltern in die Schweiz zu holen. Mit Schrecken verfolgten sie die Gräueltaten des Holocaust im Nachbarland, nahmen Flüchtlinge auf, verwandte und gänzlich unbekannte. «Das Schweizer Judentum hat Grosses geleistet zu dieser Zeit», sagt Historikerin Barbara Häne. Denn die Verantwortung für die rund 20'000 jüdischen Flüchtlinge, die während der Nazi-Herrschaft in die Schweiz entkamen, mussten die Schweizer Jüdinnen und Juden tragen. Eine entscheidende Rolle spielte dabei der VSIA, später unbenannt in VSJF, das jüdische Flüchtlingshilfswerk, deren Präsidentin Myrthe Dreyfuss-Kahn später wurde. Geprägt von den Erfahrungen in ihrer Jugend und der Kindheit, setzte sie sich für Flüchtlinge ein, holte etwa während der Balkankriege 80 Jüdinnen und Juden aus Sarajewo – und empfing sie persönlich am Busbahnhof. Der Einsatz für Menschen, die weniger Glück hatten im Leben, war für Myrthe Dreyfuss-Kahn zeitlebens eine Selbstverständlichkeit – und Teil ihrer Religiosität. Im Januar ist Myrthe Dreyfuss-Kahn verstorben. Eine weitere Stimme ist verstummt, die von den Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg erzählen konnte. In der Sendung zu Wort kommen: · Myrthe Dreyfuss-Kahn, Doyenne des Schweizer Judentums, vormals Präsidentin des VSJF · Barbara Häne, Historikerin und Forschungsverantwortliche des Jüdischen Museums Basel · Gabrielle Rosenstein, ehemalige Präsidentin des VSJF · Walter Schmid, ehemaliger Zentralsekretär der Schweizerischen Flüchtlingshilfe, Präsident der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe und Stiftungsratspräsident des HEKS Autorin: Nicole Freudiger

    Franziskus' Erbe: Gespräch mit dem Jesuiten Christian Rutishauser

    Play Episode Listen Later Apr 26, 2025 28:48


    Wie nachhaltig prägte der erste Jesuit auf dem Papst-Stuhl die römisch-katholische Kirche? Ein Perspektiven-Gespräch mit dem Papstberater und Jesuiten Christian Rutishauser von der Universität Luzern. Der Jesuitenpater Christian Rutishauser schätzt Franziskus als grossen Menschenfreund: «Sein Pontifikat ist ein Pontifikat der Menschlichkeit» fasst er zusammen. Zudem habe der verstorbene Papst südamerikanisches Temperament in die Führung der römisch-katholischen Kirche gebracht, ebenso jesuitisches Denken: Dieses traue und mute den Gläubigen Selberdenken zu! In der theologischen und kirchenrechtlichen Ausarbeitung der Reformen aber hätte Papst Franziskus präziser sein müssen. So laufe die römisch-katholische Kirche Gefahr, dass neue Errungenschaften wie der Einsitz von Frauen in höchste Leitungsfunktionen der Kirche wieder rückgängig gemacht werden könnten. Auch habe sich die offizielle Kirche im Anti-Gender-Kampf verbissen, wobei doch die sozialwissenschaftlichen Anliegen der Genderkritik theologisch, biblisch und wissenschaftlich plausibel seien. Der Schweizer Jesuitenpater Christian Rutishauser (59) ist Papst Franziskus oft begegnet: An der Jesuitenuniversität Gregoriana in Rom wie auch im Vatikan; er war einer der päpstlichen Berater in Fragen im Bezug zum Judentum. Seit 2024 ist der promovierte Judaist und Theologe Professor an der Universität Luzern und leitet das Institut für Jüdisch-Christliche Forschung. Redaktion: Judith Wipfler

    Vom «Hokuspokus» zum Verständnis der Eucharistie

    Play Episode Listen Later Apr 19, 2025 29:19


    Was geschieht eigentlich genau in der Eucharistie? Also in dem Teil der römisch-katholischen Messe, in dem das Brot gewandelt wird und die Gläubigen die Kommunion empfangen. Was genau wird hier gewandelt – und wie soll das gehen? Die Bezeichnung «Hokuspokus» geht vermutlich auf eine Verballhornung der lateinischen Wandlungsworte «Hoc est enim corpus meum» («Dies ist mein Leib») zurück. Kritiker der katholischen Messe im Mittelalter und in der Reformationszeit machten sich über das Ritual lustig und interpretierten es als Zauberei. Doch die Kirche sieht die Eucharistie keineswegs als Magie, sondern als Sakrament – eine heilige Handlung, durch die Gottes Gegenwart erfahrbar wird. Bernhard Lenfers Grünenfelder sieht die römisch-katholische Messe mit ihrem jahrhundertelang erprobten Ablauf als «Geschenk der Religion an die Menschheit». Darin könne sich etwas Tiefes ereignen, eine Transformation, die den ganzen Menschen ergreift. Er bedauert, dass immer weniger Menschen den Sinn der Messe verstehen – und damit vielleicht eine Chance verpassen, diese Messe als spirituellen «Wandlungsweg» zu erfahren. Es geht also nicht nur um die Wandlung von Brot in Leib Christi, sondern um erfahrbare Wandlung des Lebens. «Perspektiven» versucht, diesem Geheimnis näherzukommen und die Eucharistie aus verschiedenen Perspektiven zu ergründen – von mystischer Deutung bis zu persönlichen Erfahrungen. Zu Wort kommen: · Bernhard Lenfers Grünenfelder, Gemeindeleiter St. Johannes in Zug · Noée, Ministrant · Jonas Hochstrasser, Religionspädagoge · Monika, Gemeindemitglied und Sängerin im Chor · Gunda Brüske, Liturgiewissenschaftlerin und Leiterin des Liturgischen Instituts der deutschsprachigen Schweiz Autorin: Dorothee Adrian Buchhinweis: «Im Herz der Liebe. Wandlungsweg Messe» von Bernhard Lenfers Grünenfelder, erschienen im echter-Verlag

    Trauma heilen – Frieden stiften?

    Play Episode Listen Later Apr 17, 2025 27:17


    Wer verletzt wurde, gibt Verletzung weiter. Das zeigt die Friedens- und Konfliktforschung: Traumatisierte Menschen und Gesellschaften bleiben im Teufelskreis von Gewalterleiden und Gewaltausüben gefangen. Schmerz und Wut können aber transformiert werden, hin zu konstruktiver Lebensenergie. Wer sich umschaut nach Programmen für Friedensförderung und Gewaltprävention, stösst unweigerlich auf Begriffe wie Trauma und Trauma-Heilung. Um nachhaltig Frieden zu erreichen, müsse man ran an die Traumata gewaltversehrter Menschen und Gesellschaften. Das zeigt auch die Psychotherapeutin und täuferische Friedensaktivistin Carolyn Yoder aus den USA in ihrem Buch: «Heilsam mit traumatischen Erlebnissen umgehen. Wege zu Resilienz, Frieden und Versöhnung». Aber wie hängt das nun genau zusammen: mit traumatischen Erlebnissen umgehen und Frieden schaffen? – Das fragen wir den täuferischen Theologen und Friedensarbeiter Hansuli Gerber. Er wirkte an der «Dekade zur Überwindung der Gewalt» des ökumenischen Weltkirchenrats ÖRK mit und beriet die Weltgesundheitsorganisation der UNO. In seinen weltweiten Friedenseinsätzen hat Hansuli Gerber (70) gelernt, dass nicht bearbeitete Gewalt-Traumata immer wieder an die Oberfläche kommen und destruktiv sind. Das koste die Menschen unglaublich viel Kraft und Lebensenergie. Und es verhindere, dass Wunden vernarben und Menschen und ihre Gesellschaften heilen können. Gefühle von Ohnmacht, erlittenem Unrecht und Schmerz sind starke Gefühle. Sie können aber konstruktiv umgearbeitet werden: hin zu einem guten Leben in Gerechtigkeit und Frieden. Autorin: Judith Wipfler

    100 Jahre Radiopredigt.(Wie) macht predigen noch Sinn?

    Play Episode Listen Later Apr 12, 2025 29:21


    Die Kanzel war einst Inbegriff von Deutungshoheit und Macht. Wer darauf predigte, war in der Regel männlich und weiss. Das hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Auch auf der «Radiokanzel», in der SRF Radiopredigt. Doch welche Bedeutung hat die Predigt überhaupt noch angesichts des schwindenden Einflusses der Kirchen? Seit 100 Jahren gibt es in der Schweiz Radiopredigten – damit sind sie etwa so alt wie das Radio selbst. Doch das Format hat sich gewandelt: Waren es früher Männer auf der «Radiokanzel», die oft konfessionelle Grenzen betonten, ist das Predigt-Team heute divers, offen und ökumenisch. Die Sprache ist alltagsnah, erzählerisch und inklusiv geworden. Predigten richten sich längst nicht mehr nur an Gläubige. Zum Jubiläum blicken wir in «Perspektiven» in die Zukunft: Wie kann Predigen heute noch gelingen? Wie muss Sprache klingen, damit sie niemanden ausschliesst und dennoch Tiefgang hat? Die Radiopredigt hat sich immer weiterentwickelt – doch ihr Kern bleibt: das Nachdenken über Sinn, Glaube und Leben in einer sich wandelnden Welt. Zu Wort kommen: · Kathrin Bolt, Pfarrerin in St. Gallen. Sie rief einst einen predigtfreien Monat aus und baute mit Jugendlichen aus einer Kanzel einen Tisch. · Judith Wipfler, SRF-Religionsexpertin, begleitet seit 25 Jahren Radiopredigten. · Ausschnitte aus 100 Jahren Radiopredigt. Buchtipp: «Jenseits der Kanzel. (M)achtsam predigen in einer sich verändernden Welt.» Von Sabrina Müller und Jasmine Suhner, erschienen im Neukirchener-Verlag Autorin: Dorothee Adrian

    Tibetische Kultur in Gefahr? Schweiz verliert Studiengang

    Play Episode Listen Later Apr 5, 2025 27:55


    Einzig an der Uni Bern kann Tibetisch studiert werden. Ab Herbst werden die Kurse aufgegeben. Für Tibeterinnen und Tibeter in der Schweiz ist dieser Entscheid der Uni nicht nachvollziehbar und für «Perspektiven» Anlass zu fragen, wie es um die tibetische Kultur in der Schweiz und im Ausland steht. Tenzin Yundung gehört zur dritten Generation Tibeterinnen und Tibetern, die seit den 1960ern in der Schweiz leben. Derzeit schliesst die junge Frau an der Uni Bern ihren Master in Zentralasiatischer Kulturwissenschaft ab. Dazu gehören auch Sprachkurse in Mongolisch oder Tibetisch. «Dank diesen Kursen habe ich einen neuen Zugang zu meinen Grosseltern bekommen, weil wir über buddhistische Texte sprechen konnten», erzählt sie. Ihre Familie ist praktizierend und so spielen Texte in klassischem Tibetisch eine wichtige Rolle. Dass die Uni Bern das Studienfach Zentralasiatische Kulturwissenschaft abschafft, begründet sie mit sinkendem Interesse und geringen Studierendenzahlen. «Sprachausbildung ist durchaus ein Beitrag an eine Kultur. Aber die Universität Bern hat keinen spezifischen Auftrag dazu», sagt Christoph Pappa, Generalsekretär der Universität Bern. In der schweizerisch-tibetischen Community sorgt das für Unmut. Verschiedene Vereine haben zusammen einen offenen Brief geschrieben, in dem sie fordern, den Entscheid zu überdenken. Sie sieht die Buddhismusforschung ebenso wie die tibetische Kultur im Exil unter Druck und das in einer Zeit, in der China mit Repressionen in Tibet wieder vermehrt in den Schlagzeilen steht: Etwa mit Internaten, in denen tibetische Kinder zwar eine gute Schulbildung bekommen, aber nur noch Chinesisch sprechen und Aufsätze über den Dalai Lama als Separatisten schreiben müssen. SRF-Radiokorrespondent Samuel Emch ordnet ein. In der Sendung kommen zu Wort: · Tenzin Yundung, Masterstudentin Zentralasiatische Kulturwissenschaft · Jampa Samdho, bis vor kurzem Co-Präsident Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft und ehemaliger Parlamentarier der tibetischen Exilregierung · Christoph Pappa, Generalsekretär der Universität Bern · Ariane Knüsel, Historikerin und Sinologin · Samuel Emch, SRF-Radiokorrespondent in China Autorin: Léa Burger

    100 Jahre danach:Rudolf Steiners Anthroposophie auf dem Prüfstand

    Play Episode Listen Later Mar 29, 2025 30:00


    Vor genau hundert Jahren starb Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie. Er gilt als kontroverser Esoteriker, auch als visionärer Philosoph. Klar ist: seine anthroposophische Lehre begeistert viele bis heute. Es gibt auch Kritik. Was also an Steiners Gedankenwelt ist heute noch aktuell? Wer mag sie nicht, die aromatische Demeter-Karotte? Wir kaufen sie wohl wegen ihres guten Geschmacks, wegen der ganzheitlichen Landwirtschaft und erhoffen uns, dass weniger Chemie drinsteckt. Doch wer ist sich dabei bewusst, welches Gedankengut dahintersteht? Im Zentrum der Anthroposophie steht die geistige Entwicklung des Menschen. Sie will Naturwissenschaft mit Spiritualität verbinden, will eine Erklärung bieten für das, was sonst schwierig zu greifen ist. Damit spricht sie noch heute viele an. Doch wer Steiners Gedankenwelt genauer anschaut, stösst auch auf seine angebliche Hellsichtigkeit, auf rassistische Aussagen und auf einen Umgang mit Krankheiten, der problematisch sein kann. Was also steht hinter der Anthroposophie? Und was könnte aus einem offeneren Umgang mit den Ambivalenzen der Anthroposophie gelernt werden? Darum geht's in «Perspektiven». Zu Wort kommen: · Helmut Zander, emeritierter Professor für vergleichende Religionsgeschichte an der Universität Freiburg · Ueli Hurter, Vorstandsmitglied der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. · Anne-Claire Schott, biodynamische Winzerin Autorin: Sophie Ofer Redaktion: Nicole Freudiger

    Zum Tod von Peter Bichsel: «Der Herr ist mein Trotzdem!»

    Play Episode Listen Later Mar 22, 2025 29:02


    Bichsels Geschichten begleiten Schweizerinnen und Schweizer von Kindesbeinen an. Nun ist der hintersinnige Sprachkünstler kurz vor seinem 90. Geburtstag gestorben. Wir würdigen den Bibelliebhaber Peter Bichsel mit einem Gespräch «über Gott und die Welt». Was hatte Peter Bichsel, der bekennende Sozialist, mit Religion am Hut? Viel. Immer wieder äusserte er sich zu religiösen Themen: in Kolumnen, Erzählungen, Predigten. «Der Herr ist mein Trotzdem! Ich brauche ihn, um leben zu können. Damit das, was hier ist, nicht alles ist.» Bekenntnisse wie diese sammelt der Band mit Bichsel-Texten «Über Gott und die Welt» von 2009. Damals führte Perspektiven-Autorin Heidi Kronenberg ein Gespräch mit Peter Bichsel, das nun aktualisiert präsentiert wird. Peter Bichsel hatte als Jugendlicher eine fromme Phase: An diese Zeit in pietistischen Kreisen dachte er distanziert, aber dankbar zurück: Die Bibel, das Lesen in der Bibel hielt Bichsel als Senior der Schweizer Literatur weiterhin hoch. Von den Buchreligionen – oder besser «Lesereligionen» – Judentum, Christentum und Islam, sagte Bichsel, könne man den existentiellen Wert des Lesens lernen. Autorin: Heidi Kronenberg Redaktion: Judith Wipfler Aktualisierte Wiederholung eines SRF-Beitrags von 2010 Buchhinweis: Peter Bichsel, Über Gott und die Welt. Schriften über Religion, herausgegeben von Andreas Mauz, Suhrkamp 2009.

    SZIG-Jubiläum: 10 Jahre Wissen über Schweizer Muslime

    Play Episode Listen Later Mar 15, 2025 28:01


    Wie finanzieren sich Schweizer Moscheen? Was tun Imame gegen Radikalisierung? Oder was ist antimuslimischer Rassismus? Wer Antworten auf solche Fragen sucht, landet schnell beim Schweizerischen Zentrum für Islam und Gesellschaft. Eine wichtige Anlaufstelle für Muslime, Behörden und Wissenschaft. Am Anfang stand ein politischer Vorstoss im Nationalrat: Die Schweiz soll ihre Imame selbst ausbilden – als Massnahme gegen Radikalisierung. Dieser Plan wurde rasch verworfen – doch die Idee eines Forschungszentrums, das auf den Islam fokussiert, blieb. Und entstanden ist das Schweizerische Zentrum für Islam und Gesellschaft. Nicht ohne Misstöne: Die SVP Freiburg wollte das Zentrum verhindern, lancierte gar eine Initiative. Doch vor zehn Jahren nahm das SZIG die Arbeit auf – und hat seither viel Wissen über die Schweizer Musliminnen und Muslime generiert. Das SZIG dient als Brückenbilder zwischen den muslimischen Gemeinschaften, den Behörden und der Mehrheitsgesellschaft, etwa durch Weiterbildungsangebote für Imame und muslimische Seelsorgerinnen und Seelsorger. Es forscht über die Lebensrealität der Schweizer Musliminnen und Muslime und die beantwortet theologische Grundsatzfragen. Auch in der Forschungslandschaft hat sich das SZIG etabliert – und steht nun vor der Frage: Wo soll es hingehen? Zu Wort kommen in der Sendung: · Hansjörg Schmid, Geschäftsführender Direktor des SZIG · Dilek Uçak-Ekinci, Juniorforscherin, Expertin für muslimische Seelsorge · Nina Yehia, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fachbereichs Religion des Kantons Zürich Autorin: Nicole Freudiger

    Gender: (k)ein Reizwort für die Theologie

    Play Episode Listen Later Mar 8, 2025 28:31


    «Da ist weder männlich noch weiblich», sagte Paulus und meinte das auch so. In der urchristlichen Gemeinde sollte es keine Gender-Hierarchien mehr geben, bestätigt Theologe Moisés Mayordomo. Doch warum ist die Gendertheorie dann Reizwort für Rechtsevangelikale und ultra-konservative Katholiken? Die Bibel übt massive Kritik am Männlichkeitsideal der griechisch-römischen Antike. Denn damit verbunden war eine elitäre Gesellschaftspyramide mit einem Gottkaiser an der Spitze. Judentum und frühes Christentum standen in Opposition zu unterdrückerischen Imperien und ihren Gottkaisern. Den macht- und kraftstrotzenden römischen Kaisern halten die Evangelien das Bild vom gekreuzigten Gottessohn entgegen, – eine in römischen Augen sehr «unmännliche» Figur. – Das hatte Auswirkungen für die frühchristlichen Gläubigen: Ihnen allen gilt dieselbe Ethik und dieselbe Verheissung von Freiheit. Auch denen, die kein Geschlecht haben wollen, öffne Paulus eine Tür zur Gemeinschaft. In der Gemeinschaft Christi sollten Geschlecht, Gender, Ethnie oder Status irrelevant sein. Im Gespräch mit dem Neutestamentler Moisés Mayordomo von der Universität Basel wird klar, was der Arbeitsbegriff Gender zur sachgerechten Deutung der Bibel beiträgt wie auch zur Kritik aktueller Phänomene wie Neo-Imperialismus und Neo-Virilismus. Denn das alte Männlichkeitsideal vom starken Imperator feiert aktuell Urstände, - irritierenderweise auch unter fundamentalistischen Christen und Rechtsevangelikalen. Sie unterstützen mehrheitlich US-Präsident Donald Trump. Mit der Bibel lasse sich das nicht vereinbaren, legt Mayordomo dar. Autorin: Judith Wipfler

    Liebe statt Konsum schafft Frieden? Erich Fromm neu gelesen

    Play Episode Listen Later Mar 1, 2025 29:19


    Fromms Bücher “Die Kunst des Liebens” oder “Haben und Sein” prägten Generationen. Darin plädierte er für mehr “Sein” als Besitzen. Die kritischen Essays des Gesellschaftsphilosophen werden jetzt neu aufgelegt. – Und was sagte der jüdische Agnostiker zur Rolle der Religion? Erstaunlich Prophetisches. Die Diagnosen des deutsch-jüdischen Psychoanalytikers Erich Fromms zünden auch 50 und mehr Jahre nach Erscheinen. Der Analytiker kündigte an, dass eine rein konsumorientierte Gesellschaft das Individuum krank mache. Wer die Vorträge Erich Fromms heute hört, die er 1971 im Südwestdeutschen Rundfunk SWR hielt, ist verblüfft. Auch den Zusammenhang von Krieg und Kapitalismus durchschaute er. Und schon in den 70ern konstatierte Fromm «das Fiasko der Religion»: Sie habe ihren Zweck zur Welterklärung an die Naturwissenschaften verloren ebenso wie ihre Rolle als moralische Instanz. Dabei wäre eine kritische Religion als Anwältin des Menschen im galoppierenden Kapitalismus umso wichtiger, erkennt der jüdische Agnostiker. Was uns der sozialistische Humanist biblischer Prägung heute noch zu sagen hat, hören wir aus den Ton-Archiven des SWR. Der Südwestdeutsche Rundfunk SWR stellte sein reichhaltiges Tonarchiv mit Vorträgen von Erich Fromm online. Sven Ahnert gestaltete daraus 2020 diesen Beitrag für den SWR, den wir in Perspektiven präsentieren dürfen. Autor: Sven Ahnert

    Leben in der Schweiz: Ukrainer:innen zwischen Hoffnung & Sorge

    Play Episode Listen Later Feb 22, 2025 28:47


    In der Sendung «Perspektiven» fragen wir nach: Haben sie hier eine neue Heimat gefunden? Welche Rolle spielt die Religion für sie? Und wie hat sich ihr Leben in den letzten Jahren verändert? «Ukrainer sind religiöse Menschen», sagt der ukrainische Priester Ivan Machuzhak. Er feiert regelmäßig Gottesdienste für Geflüchtete. Er selbst ist griechisch-katholisch, doch die Konfession spiele kaum eine Rolle: «Wir fragen nicht danach.» In den byzantinischen Gesängen finden viele Trost, erzählen sie – ein Stück Heimat fern der Heimat. Die Themen, die Ukrainer:innen in der Schweiz beschäftigen, haben sich im Lauf der Zeit gewandelt. Einige wollen hierbleiben, eine Arbeit finden, heimisch werden. Unterstützung gibt es in Winterthur beim Verein «Ukraina Support». Dort helfen Freiwillige bei der Wohnungssuche, organisieren Deutschkurse und Sportangebote. Im reformierten Kirchgemeindehaus Veltheim ist eine Gemeinschaft entstanden, die Halt gibt. Zu Wort kommen u.a.: · Ukrainer:innen, die in Münsterlingen zur ukrainischen Messe gehen · Priester Ivan Machuzhak · Nicole Schnetzer, Gründerin von «Ukraina Support» Winterthur · Snizhana Lotysh, Präsidentin von «Ukraina Support» Winterthur · Esther Cartwright, reformierte Pfarrerin in Winterthur Autorin: Dorothee Adrian

    Kirchenübertritt, warum? Wenk & Conzelmann tauschen Kirchen

    Play Episode Listen Later Feb 15, 2025 34:17


    Als Menschen scharenweise der römisch-katholischen Kirche den Rücken kehrten, trat Kirchenhistorikerin Delphine Conzelmann ein. Matthias Wenk ist bekannt als SRF-Radioprediger und innovativer City-Seelsorger in St. Gallen. Doch bald wechselt er die Kanzel und wird reformiert. Perspektiven fragt nach, was beide zu dem Schritt bewogen hat. Die 30-jährige Delphine Conzelmann suchte mehr Verbindliches und Verbindendes und fand dies in der römisch-katholischen Kirche. Wie ein Anker sei etwa die Eucharistie, die eine viel zentralere Rolle spielt als das reformierte Abendmahl. Damit verbaut sich die ursprünglich reformierte Theologin eine Uni-Karriere. Beim 48-jährigen Matthias Wenk sind es vor allem die Strukturen der römisch-katholischen Kirche, die er nicht mehr mittragen will. Doch geht das so einfach, die Konfession wechseln? Und warum wechseln die beiden nicht zur christkatholischen Kirche, die in der Liturgie der römisch-katholischen stark ähnelt, doch vieles, was an dieser kritisiert wird, anders macht, etwa Frauen zu Priesterinnen weiht? Autorin: Dorothee Adrian

    Pfarrer gesucht: Wie Personalmangel die Kirche zum Wandel zwingt

    Play Episode Listen Later Feb 8, 2025 28:50


    300 Pfarrerinnen und Pfarrer fehlen der reformierten Kirche bis in zehn Jahren. Auf katholischer Seite sieht's nicht besser aus. Und auch Seelsorgerinnen, Katecheten, Pfarradministratoren: überall ein akuter Mangel. Dieser zwingt die Kirche, den Wandel anzupacken, der längst nötig wäre. Über zwei Jahre lang suchte die reformierte Kirchgemeinde Tamins-Bonaduz-Rhäzüns einen Pfarrer. Vergebens. Eine zermürbende Zeit, die zum Rücktritt des gesamten Leitungsteams führte. Nun wollen zwei junge Frauen Neues wagen. Kirche anders denken, weg vom Sonntagmorgengottesdienst, hin zu einer Gemeinschaft, die von unten wächst. Und siehe da: Mit dem neuen Konzept hat sich auch ein Pfarrer gefunden. Auch im Thurgau versucht man, Kirche neu zu denken. Im Projekt «dual kongruent» sollen Netzwerkerinnen und Netzwerker den Kontakt zur Kirchenbasis garantieren, während Seelsorgerinnen und Priester sozusagen «Handelsreisende» werden, wie es der Bischofsvikar formuliert. Die Beispiele zeigen: Es tut sich was. Doch reicht das, um dem Personalmangel Herr zu werden? Und wie nachhaltig ist der Wandel, angesichts der erodierenden Basis? Das fragen wir in «Perspektiven». Autorin: Nicole Freudiger

    «Ehrfurcht vor dem Leben»: Ist Albert Schweitzers Ethik aktuell?

    Play Episode Listen Later Feb 1, 2025 28:44


    Das Wirken des Deutsch-Franzosen Albert Schweitzers war mannigfaltig. Als Musiker, Arzt, Theologe und Philosoph strebte er danach, die Welt ein bisschen besser zu machen und erhielt dafür gar den Friedensnobelpreis. Was davon beeindruckt bis heute – und welche Aspekte werden kritisch betrachtet? Am 14. Januar jährte sich der Geburtstag von Albert Schweitzer zum 150. Mal und so fragen wir in der Sendung «Perspektiven», wie aktuell sein Erbe heute noch ist. Wir besuchen sein Haus im Elsässischen Günsbach, in das Gäste aus aller Welt kommen. Die Direktorin des «Maison Albert Schweitzer» Jenny Litzelmann ist fasziniert von Schweitzers Ethik, der «Ehrfurcht vor dem Leben». Denn bereits Jahrzehnte vor der Umwelt-Bewegung formulierte der Arzt, Philosoph und Theologe eine universelle Ethik, die an keine Religion gebunden ist. Sein Anliegen war, dass alles Leben geschützt wird. Andere Stimmen sehen in Schweitzers Wirken als «Urwalddoktor» in Lambarene im heutigen Gabun einen Ausdruck kolonialistischer Haltung. Autorin: Dorothee Adrian

    Sexuelle Übergriffe im Umfeld der reformierten Kirche Schweiz

    Play Episode Listen Later Jan 25, 2025 27:13


    Das Ausmass an sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche ist grösser als bisher angenommen. Das zeigt eine breit angelegte Untersuchung in Deutschland. Wie ist die Situation in den reformierten Kirchen der Schweiz und was geschieht hinsichtlich Aufarbeitung und Prävention? Frau W erleidet als Kind sexuelle Übergriffe von ihrem Grossvater. Dieser ist ehrenamtlich als Kirchenpfleger in einer reformierten Kirchgemeinde aktiv und eine Respektsperson. Alle schauen weg. Im Alter von 55 Jahren beginnt Frau W, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten und spricht erstmals über die Übergriffe und deren Auswirkungen in ihrem Leben. Frau N wird von einem reformierten Pfarrer während Jahren manipuliert und sexuell ausgebeutet. Der Täter benutzte das Wissen über ihr Privatleben und ihre religiösen Gefühle für seine Zwecke. Sexuelle Übergriffe gibt es nicht nur in der römisch-katholischen Kirche, sondern auch im Umfeld der evangelisch-reformierten Kirche. Welche Strukturen ermöglichten dort Übergriffe und sexualisierte Gewalt? Welche Strukturen erschweren es, diese aufzudecken? Dazu äussert sich in «Perspektiven» die Theologin Sabine Scheuter von der Anlaufstelle «Grenzverletzungen» der reformierten Kirche im Kanton Zürich. Welches Ausmass haben sexuelle Übergriffe in der evangelisch-reformierten Kirche der Schweiz? Die Synode der Evangelisch-Reformierten Kirche Schweiz EKS hat im Jahr 2024 eine breit angelegte Studie zu sexuellem Missbrauch in der Schweizer Gesellschaft abgelehnt. Der Rat der EKS hat inzwischen eine Arbeitsgruppe «Schutz der persönlichen Integrität» eingesetzt, die Kantonalkirchen haben Meldestellen eingerichtet und forcieren die Präventionsarbeit.

    Radikal gewaltlos: 500 Jahre Täuferbewegung

    Play Episode Listen Later Jan 18, 2025 30:17


    Sie lehnen Militärdienst ab und fordern Glaubensfreiheit. Dafür wurden sie jahrhundertelang von Staats wegen vertrieben, enteignet, eingesperrt oder getötet. Trotzdem gibt es sie noch in der Schweiz: Täufer oder Mennoniten. Die Bibel und «Politik Jesu» leiten sie. Wohin? Am 21. Januar 1525 fand in Zürich die erste Erwachsenentaufe statt: Das gilt als Geburtsstunde der Täuferbewegung. Sie heisst auch der linke oder radikale Flügel der Reformation. Was macht sie radikal? Wo sie doch Gewalt ablehnen. Und wie behalten sie ihren Glauben in einer Welt, die von Kriegen, Diktaturen und Klimakrise heimgesucht bleibt? Die Bibel ist den christlichen Täufergemeinden Richtschnur und Hoffnungsbuch. Doch so eindeutig spricht die Bibel ja nicht: Wie etwa mit der vielen Gewalt in der Bibel umgehen? Und wie mit Passagen, die Menschen diskriminieren (könnten), seien es jüdische Mitmenschen oder Menschen aus der LGBTQIA+ Community? Antworten suchen wir bei einer Chorprobe in der Mennonitengemeinde Schänzli in Muttenz. Und wir machen Station im Berner Büro der Hilfswerke «StopArmut» und «Eco Church Network»: Hier engagieren sich junge Täuferinnen und Täufer für Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Auskunft geben: · Frauen und Männer des Chors der Evangelischen Mennonitengemeinde Schänzli, Muttenz BL · Salomé Richir-Haldemann, täuferische Theologin und Kampagnenleiterin bei StopArmut · Matthieu Dobler Paganoni vom christlichen Aktionsbündnis StopArmut / Interaction Autorin: Judith Wipfler

    (K)eine Zukunft für Klöster? (W)

    Play Episode Listen Later Jan 11, 2025 24:45


    Die Klöster der Schweiz stehen vor einem epochalen Umbruch. Der Nachwuchs fehlt, Gemeinschaften verlassen ihre Klöster. Dabei gibt es auch spirituelle Aufbrüche. Einst haben Klöster mit Schulen, Internaten und Spitälern die Kultur und Generationen von Menschen geprägt. Seit Jahren fehlt den Klöstern und Ordensgemeinschaften der Schweiz der Nachwuchs. Gemeinschaften verlassen ihre Klöster, wie die Kapuziner in Olten. Geschichtsträchtige Gebäude werden von anderen religiösen Gemeinschaften oder für kulturelle Zwecke genutzt. Gleichzeitig gibt es in der Bevölkerung ein wachsendes Interesse an religiösen, spirituellen und philosophischen Fragen. «Perspektiven» zeigt, wie einzelne Klöster mit ihren Angeboten hier anknüpfen. Die Zisterzienserinnen im Kloster Mariazell-Wurmsbach am oberen Zürichsee haben vor drei Jahren ihr Mädcheninternat geschlossen. Nun bieten Sie eine «Auszeit mit spirituellem Flair» für junge Menschen im Kloster an. Die Kapuziner im Kloster Rapperswil im Kanton St. Gallen laden in ihr «Kloster zum Mitleben» ein. Sie führen für das erfolgreiche Projekt eine Warteliste. Autor: Norbert Bischofberger Erstausstrahlung: 10.03.2024

    Ein wichtiges Gefühl: Welchen Sinn hat Scham?

    Play Episode Listen Later Jan 4, 2025 29:32


    Wenn wir uns schämen, werden wir rot und wollen im Boden versinken. Es ist ein unangenehmes Gefühl. Keine Scham zu haben, wäre jedoch fatal: Fachleute wie Léon Wurmser sehen in ihr die «Hüterin der Menschenwürde». Und: Scham kann zur Selbstreflexion anregen. Wenn es um Schamgefühle geht, geht es schnell auch um die Paradiesgeschichte von Adam und Eva. Kulturhistorisch ist es wohl DIE Schamgeschichte schlechthin: Nachdem die beiden nackt im Garten Eden umherwandeln und es ihnen an nichts mangelt, essen sie vom Baum der Erkenntnis und werden aus dem Paradies vertrieben. Erst da schämen sie sich ihrer Nacktheit und bedecken sich. Somit verweist die Geschichte einerseits auf den entwicklungspychologischen Prozess, wie Scham bei Kindern entsteht. Andererseits macht sie aber auch deutlich, das Scham und Freiheit irgendwie zusammengehören. Wie genau und welche anderen Bibelstellen und Märchen Vorbilder sein können, wie wir mit Scham gut umgehen können, wird in Perspektiven genauer ausgeführt. In der Sendung kommen zu Wort: · Brigitte Boote, Philosophin und Psychoanalytikerin in eigener Praxis. Bis zur Emeritierung am Lehrstuhl für klinische Psychologie am Psychologischen Institut der Universität Zürich. Hinweis: Veranstaltungsreihe «SCHAMLOS» des Psychoanalythischen Seminars Luzern, September 2024 bis Juni 2025

    Patti Basler: «Der Beichtstuhl war meine Kreativschmiede»

    Play Episode Listen Later Dec 31, 2024 28:13


    Die Kabarettistin Patti Basler bezeichnet sich als «überzeugte, atheistische Katholikin». Der Religion habe sie einiges zu verdanken. Mehr dazu verrät sie im «Neujahrgespräch» in «Perspektiven». Sie gehört zu den Erfolgreichsten in ihrem Fach in der Schweiz: Die Bühnenpoetin, Autorin, Kabarettistin und politische Satirikerin Patti Basler. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter 2019 den Salzburger Stier, die bedeutendste Kabarett-Auszeichnung im deutschsprachigen Raum. Patti Basler wächst gemeinsam mit zwei Schwestern auf einem Bauernhof in Zeihen im Fricktal im Kanton Aargau auf und geht regelmässig in die römisch-katholische Kirche. «Der Beichtstuhl ist die Kreativschmiede des Katholizismus. Ich habe im Beichtstuhl gelernt, Geschichten zu erfinden,» sagt Patti Basler rückblickend. Kirche und Glaube prägten die Gesellschaft und die Kultur bis heute mit Feiertagen, Ritualen und Werten und dies mehr als vielen Menschen bewusst sei. Nach der Matura erwirbt Patti Basler das Lehrdiplom, arbeitet als Lehrerin und Lehrmittelautorin und studiert an der Universität Zürich Erziehungswissenschaften, Soziologie und Kriminologie. Bei einem Poetry-Slam entdeckt sie ihre Leidenschaft für den Humor. Heute ist der Humor ihr Metier. Als Wortakrobatin und Satirikerin schreibt sie Kolumnen und tritt in Radio und Fernsehen und im Theater auf. Patti Basler: «Der Humor ist ein Ventil und eine Möglichkeit, am Wahnsinn dieser Welt nicht zu verzweifeln.» Den Humor vergleicht sie mit Flügeln, ihre Wurzeln hingegen hat sie in ihrem soziale Umfeld. Menschen, die sie stützen, seien ihr Anker, ihr Hafen.

    Handwerk als Sinnsuche und Gebet: Der Geigenbauer und Autor Marti

    Play Episode Listen Later Dec 28, 2024 25:30


    Seine Geigen, Bratschen und Celli sind Instrumente der absoluten Spitzenklasse. Doch für den Handwerksmeister von Weltruf und Diplom-Physiker ist sein Handwerk nicht einfach nur Mittel zum Zweck. Er versteht seine Arbeit auch als eine Form von Gebet und spiritueller Suche. Der mittlerweile 59-jährige Martin Schleske hat als junger Mensch zu seinem Glauben gefunden. Seither schöpft er daraus Inspiration für all sein Tun. Doch auch umgekehrt ist ihm seine Handwerkskunst eine spirituelle Quelle. Die Gedanken und religiösen Einsichten, die er an der Werkbank fasst, hält er in kurzen poetischen Texten fest. Seine Bücher wurden Bestseller. Was der Mensch mit Liebe tut, das gefalle Gott. Dessen ist sich Martin Schleske sicher. Er spricht davon ebenso offenherzig wie humorvoll beim Besuch in seinem Geigenbauatelier im bayerischen Landsberg am Lech. Hinweise zu Büchern von Martin Schleske: · Der Klang. Vom unerhörten Sinn des Lebens, Kösel 2010. · WerkZeuge. In Resonanz mit Gott. 365 Fragmente, bene! 2022. · Herztöne. Lauschen auf den Klang des Lebens, adeo 2023. Dieser Beitrag in Perspektiven von Kollege Remo Vitelli hat uns und Sie, unsere Hörerinnen und Hörer, 2024 sehr berührt; darum bringen wir ihn hier als ein «Best of» unserer Perspektiven zum Jahresausklang noch einmal. Autor: Remo Vitelli SRF-Produktion vom 17.2.2024

    Faszination Engel: Warum Engel in der Schweiz beliebt sind

    Play Episode Listen Later Dec 24, 2024 25:41


    Weihnachten ist die Zeit der Engel. Die Welt ist voll von den geflügelten, eleganten Wesen. In der Schweiz glauben mehr Menschen an Engel als an Gott. Yvonn Scherrer geht in den Perspektiven der Frage nach, was Engel überhaupt für Wesen sind und weshalb sie sich grosser Beliebtheit erfreuen.

    Wenn der Flamingo an der Krippe steht: Tiere an Weihnachtskrippen

    Play Episode Listen Later Dec 21, 2024 33:20


    Die traditionelle Krippenausstellung im Landesmuseum widmet sich dieses Jahr den Tieren: Neben traditionellen Krippentieren wie Ochs und Esel gibt es auch exotische zu sehen, etwa Flamingos oder Elefanten. Weihnachtskrippen erzählen damit auch etwas über den Kontext, in dem sie entstehen. In der Bibel sucht man vergebens nach Krippentieren. Sie gesellen sich erst im Laufe späterer Überlieferungen in den Stall und verdanken sich insbesondere der Kunst: Bei der Ausgestaltung der Tiere konnten sich Künstler und Künstlerinnen austoben, ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Weil Tiere als Teil der Schöpfung angesehen werden, verweisen die Krippentiere zudem auf die Beziehung zwischen Menschen und Tier, sagt Christina Sonderegger. Sie hat die aktuelle Ausstellung im Landesmuseum kuratiert. So zeigen die Krippentiere auch, wo eine Weihnachtskrippe entstanden ist: Im Norden sind es andere Tiere als im Süden. In «Perspektiven» fragen wir zudem, wann Weihnachtskrippen überhaupt entstanden sind, was sie so beliebt macht und was es braucht, um eine zeitgemässe Krippe zu gestalten. In der Sendung kommen zu Wort: • Christina Sonderegger, hat die aktuelle Krippenausstellung im Landesmuseum kuratiert • Axel Gampp, Kunsthistoriker und Professor an der Universität Basel • Hanny Roduner, kreiert Krippenfiguren aus Leidenschaft und stellt regelmässig in den Krippenausstellungen des Landesmuseum aus

    Ein Tag im Leben eines jüdisch-orthodoxen Teenagers

    Play Episode Listen Later Dec 14, 2024 29:47


    Frühmorgens in die Synagoge, in der Schule nicht nur Mathematik und Geografie, sondern auch Tora-Studium und Aramäisch. Und: Kontakt zu Mädchen – Fehlanzeige. Das Leben von Moischi Frenkel ist anders als das des durchschnittlichen Schweizer Teenagers. Rund 2500 streng orthodoxe Jüdinnen und Juden leben in Zürich, meist für sich, mit wenig Kontakt zur Aussenwelt. Sie finden in Zürich alles, was es für ein charedisches Leben braucht: Synagogen, Lebensmittelläden, die einzige koschere Metzgerei der Schweiz, Bäckerein, einen Kleiderladen. Zürich ist das jüdisch-orthodoxe Zentrum der Schweiz, sozusagen ein Stetl. Entstanden ist das jüdisch-orthodoxe Zürich Ende des 19. Jahrhunderts. Weshalb, wieso sich jüdisch-orthodoxe Menschen in Zürich so wohl fühlen - und wie sie mit dem steigenden Antisemitismus umgehen. Darum geht es in «Perspektiven». Zu hören sind: · Moischi Frenkel, 16-jähriger jüdisch-orthodoxer Teenager. · Esther Frenkel, seine Mutter. · Ralph Weingarten, Historiker und Stadtführer. Folgende Fragen werden beantwortet: · Wie sieht jüdisch-orthodoxes Leben aus in Zürich? · Was ist ein Stetl? · Wie ist das Zürcher Stetl entstanden? · Weshalb bleiben jüdisch-orthodoxe Menschen oft unter sich? · Was ist das Laubhüttenfest?

    Wie die Religion den Europapark eroberte

    Play Episode Listen Later Dec 7, 2024 27:09


    Im Europapark in Rust gibt es mehrere Kirchen. Hier kümmern sich Seelsorger um das Seelenheil der Gäste. Fun und Religion – wie funktioniert dieses Joint Venture? Achterbahnen, Piratenwelten, Popcorn und Zuckerwatte und mittendrin eine Kirche. Die norwegische Stabkirche steht im Europapark in der Themenwelt Skandinavien: eine Oase der Stille mitten im Trubel. Die Holzkirche ist der Arbeitsort von Diakonin Andrea Ziegler von der Evangelischen Landeskirche Baden. Gemeinsam mit dem römisch-katholischen Diakon Thomas Schneeberger von der Erzdiözese Freiburg ist sie für das Projekt «Kirche im Europapark» zuständig. Die beiden feiern jedes Jahr mit Gästen im Europapark mehr als 100 Taufen, Hochzeiten und Ehejubiläen. Der Europapark feiert 2025 seinen 50. Geburtstag. Er ist bis heute in Familienbesitz. Die Familie Mack ist religiös und dies hat die Gestaltung des Freizeitparks beeinflusst. Die Kirchen sind nicht nur dekorative Elemente, sondern aktive religiöse Orte. Mittendrin der ehemalige Schweizer Zirkuspfarrer Ernst Heller. Er ist dem Europapark und der Gründerfamilie Mack seit mehr als 30 Jahren verbunden. Hier ist seine zweite Heimat, so wie für viele Gäste, die den Europapark und die Kirchen auf dem Gelände immer wieder besuchen. Wie kommt die Religion, wie kommen die Kirchen in den Europapark? Was bieten Seelsorgerinnen und Seelsorger hier an? Und wie gehen Konsum und Highspeed-Erlebnisse und Religion zusammen? Ein spiritueller Roadtrip durch den Europapark Rust.

    Sinnerfüllt durch Krisenzeit - Lernen von Viktor Frankl (W)

    Play Episode Listen Later Nov 30, 2024 28:41


    Alexander Batthyàny leitet das Viktor Frankl Zentrum Wien und ist Professor für sinnorientierte Psychotherapie. In Perspektiven spricht er über eine Haltung, die aus Hoffnung und Sinn schöpft. So liessen sich Krisenzeiten besser durchstehen. «Die Welt ist nicht heil, aber heilbar». Das sagte der Psychiater Viktor Frankl, und so heisst das aktuelle Buch von Alexander Batthyàny und Elisabeth Lukas. Frankl hatte das Konzentrationslager überlebt, seine Eltern und seine Frau nicht. Inmitten dieser tiefsten Krise sagte er, die Welt sei «heilbar». Wie kommt jemand, wie kommt man zu so einer Haltung? Obwohl alles um einen herum etwas anderes zu sagen scheint? Kann jeder Mensch Sinn und Hoffnung finden? Wie geht das konkret? Und ist es wirklich so einfach, ein «guter» Mensch zu sein? Der Therapeut und Professor für Logotherapie Alexander Batthyàny ermutigt Menschen angesichts aktueller Herausforderungen dazu, ihr Leben ganz bewusst zu gestalten. Die innere Freiheit sei entscheidend. Egal wie die Umstände sind, wir können unsere innere Haltung dazu verändern, ist er überzeugt. Ganz im Sinne Viktor Frankls: «Trotzdem Ja zum Leben sagen». Buchhinweis: Alexander Batthyány, Elisabeth Lukas: «Die Welt ist nicht heil, aber heilbar» Tyrolia Verlag, 2023. Erstsendung: 31.12.2023

    KI und Tod: Erleichtert Künstliche Intelligenz das Trauern?

    Play Episode Listen Later Nov 23, 2024 36:22


    Mit Verstorbenen chatten oder gar einen Avatar entstehen lassen: Künstliche Intelligenz macht vieles möglich – und stellt gewohnte Trauerrituale auf den Kopf. Wie verändern sich dabei Todes- oder Jenseitsvorstellungen? Und: Welche ethischen Fragen sind wichtig, wenn es um unser digitales Erbe geht? Trauer hat viele verschiedene Gesichter. Während die einen klassische Trauerrituale durchlaufen, um sich von geliebten Menschen zu verabschieden und mit der Zeit loszulassen, setzen andere auf digitale Möglichkeiten: Das können virtuelle Friedhöfe sein oder auch mit KI trainierte Apps, die es ermöglichen, mit Verstorbenen zu chatten und sie so scheinbar am Leben zu erhalten. Inwiefern beeinflusst das unsere Vorstellungen von Tod und Jenseits? Durch neue digitale Möglichkeiten und Formen des Trauerns stellen sich auch neue ethische Fragen. Diesen ist eine Studie der Stiftung für Technologiefolgenabschätzung, kurz TA-Suisse, nachgegangen. Sie hat Chancen, Risiken und Handlungsempfehlungen rund um Tod und Trauer im digitalen Zeitalter herausgearbeitet. In der Sendung kommen zu Wort: • Jean-Daniel Strub, Theologe und Ethiker, Mitbegründer und Co-Geschäftsführer von «ethix», einem Lab für Innovationsethik. Leiter der oben genannten Studie von TA-Suisse. Zudem ist er beim Institut Neumünster, das sich mit ethischen Themen im Gesundheitsbereich und bei Palliative Care auseinandersetzt. • Lea Gröbel, studierte Theologie und ist Doktorandin im Forschungsprojekt UFSP Digital Religion(s) der Universität Zürich, mit Fokus auf digitale Gedenk- und Trauerpraktiken. Weitere Themen: - KI und Tod: Erleichtert Künstliche Intelligenz das Trauern?

    Islamic Banking:Wie funktioniert islamisches Finanzwesen?

    Play Episode Listen Later Nov 16, 2024 28:34


    Im Islamic Banking sind Zinsen verboten. Geld sollte an die Realwirtschaft gebunden sein. Das macht es schwierig, mit Kreditkarte zu bezahlen oder eine Säule 3a anzulegen. Was also gibt es für Möglichkeiten und warum kann Islamic Banking auch für nicht-muslimische Menschen attraktiv sein? Geld soll keinen Schaden anrichten. Davon sind Vertreterinnen und Vertreter des islamischen Finanzwesens überzeugt. So gilt nebst dem Zins- und Spekulationsverbot auch, dass auf Investitionen in Tabak, Alkohol oder Waffen verzichtet wird. Und wenn eine gläubige muslimische Familie ein Haus kauft, gibt es Alternativen zur herkömmlichen Hypothek. Scharia konforme Finanzprodukte bieten islamische Banken an, wie etwa die deutsche KT Bank. Bei Schweizer Grossbanken gibt es Scharia freundliche Lösungen, die ähnliche Anlagekriterien verfolgen. Michael Gassner, Finanzexperte und selbst muslimisch, setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Musliminnen und Muslime hierzulande halal wirtschaften können. Derzeit bemüht er sich etwa für eine Säule 3a, die den islamischen Vorgaben entspricht. Das kommt bei jungen Schweizer Musliminnen und Muslimen gut an. Zu Wort kommen in der Sendung: · Michael Gassner, Pionier des Islamic Banking im deutschsprachigen Kontext und Head of Islamic Finance einer Schweizer Privatbank · Junger Schweizer Muslim, der mit seinem Geld gemäss den islamischen Gesetzen wirtschaftet · Stefan Leins, Professor an der Universität Bern für Sozialanthropologie, mit besonderem Forschungsinteresse für kulturelle Praktiken in Finanzmärkten

    Hans-Jürgen Hufeisen – Spiritualität mit der Blockflöte

    Play Episode Listen Later Nov 9, 2024 26:55


    Er kam in einem Hotelzimmer zur Welt und wurde dort von seiner Mutter ausgesetzt. Trotzdem nennt sich Hufeisen «Hans im Glück», denn: In einem liebevollen Kinderheim entdeckte er die heilende Kraft der Blockflöte. Er begleitete Mystik-Grössen wie Dorothee Sölle und bis heute Anselm Grün auf Tournee. Hans-Jürgen Hufeisen ist so etwas wie ein Kirchenstar: Wenn er zur Blockflöte greift, füllt er die Kirchen und Hallen auf Kirchentagen. Sein Geheimnis ist wohl aber nicht nur seine Virtuosität auf dem zu Unrecht mitunter verspotteten Instrument. Wenn Hufeisen Flöte spiele, dann tue ihm das selbst gut: körperlich und seelisch. Mit seinem Spiel tröste er sich und gleichzeitig das Publikum. – Der mittlerweile 70jährige Hufeisen ist auch als Arrangeur und Komponist erfolgreich: Im Zürcher Grossmünster liess er bereits mit einem Oratorium über den evangelischen Theologen und Märtyrer Dietrich Bonhoeffer aufhorchen. Jetzt wird dort sein neues Bruder-Klaus-Friedens-Oratorium präsentiert. Die Texte dazu schrieb der ehemalige Grossmünsterpfarrer Christoph Siegrist. Am zweiten Advent, 8.12.24, ist Uraufführung. Hören Sie hier das einfühlsame Portrait, das Uwe Birnstein vom Hessischen Rundfunk hr2kultur mit und über Hans-Jürgen Hufeisen gestaltet hat.

    Warum Leonard Cohens gebrochene Stimme trösten kann

    Play Episode Listen Later Nov 2, 2024 28:48


    Cohen suchte zeitlebens und obsessiv nach Spiritualität: in der jüdischen Mystik Kabbala, im Zen-Buddhismus wie auch in christlichen Texten. Cohen lebte aber auch obsessiv: mit viel Sex, Zigaretten und Alkohol. Erst vor der letzten Welttour verschwanden seine lebenslangen Depressionen: «Halleluja!» Der Singer Songwriter Leonard Cohen wurde auch «Nachtigall vom Sinai» genannt. Und zwar weil er für die israelischen Soldaten im Jom-Kippur-Krieg 1973 auf dem Sinai sang. Im Song «Who by fire» zitiert Cohen sogar Verse aus der Jom-Kippur-Liturgie. Im Judentum kannte sich der anerkannte Lyriker Leonard Cohen ebenso gut aus wie in der Weltliteratur, erzählt der Basler Kulturwissenschaftler Caspar Battegay. Caspar Battegay findet in Cohens Songs jede Menge Bezüge zu Bibel, Talmud, jüdischer Liturgie und Mystik, aber auch zur Bergpredigt Jesu und buddhistischen Texten. Leonard Cohen praktizierte Zen-Meditation und lebte mehrere Jahre als Mönch in einem strengen Zen-Kloster bei Los Angeles. Gleichzeitig behielt Leonard Cohen die jüdische Identität: Auf dem jüdischen Friedhof seiner Heimat Montreal liegt er begraben. Und bei der letzten Einspielung des Songs: «You want it darker» begleitet ihn der Synagogenchor. In Perspektiven spüren wir dem Düsteren wie Tröstlichen bei Leonard Cohen nach, denn: «There is a crack, a crack in everything. That's how the light gets in», singt Cohen im Lied «Anthem»: Es sei ein Bruch, ein Knacks in allem, - auf diese Weise kommt das Licht hinein. Buchhinweis: Caspar Battegay, Leonard Cohens Stimme, Verlag Klaus Wagenbach 2024.

    Wenn ewige Liebe endet: Geht eine Trennung ohne Drama?

    Play Episode Listen Later Oct 26, 2024 35:44


    Vom achtsamen Umgang am Ende einer Liebesbeziehung: «Perspektiven» fragt nach, wie Heiliger Geist und Zeitgeist eine heilsame Allianz eingehen könnten, damit Schuld und Scham nicht das letzte Wort behalten. Wenn eine lange Paarbeziehung, eine Ehe auseinandergeht, empfinden viele Menschen das als Scheitern. Das hat mit einem bestimmten Ideal zu tun, das nicht nur im christlichen Kontext wirkmächtig ist: das der grossen, lebenslangen Liebe. Dem setzen die Kulturwissenschaftlerin und Zeitgeist-Forscherin Kirstine Fratz sowie der römisch-katholische Moraltheologe und Familienvater Daniel Bogner etwas entgegen. Statt an einem fixen Ideal zu zerbrechen, ermutigen sie zu Entwicklungsgrosszügigkeit und einem gnädigen Blick auf real existierende Beziehungen. Ein Paradigmenwechsel beim «Scheitern» einer langen Liebesbeziehung könnte in die Richtung gehen, den anderen freizugeben und sich gegenseitig zu fragen: «Was brauchst du jetzt, damit es dir wohl ergeht?» Dann endet die Liebe nicht, sondern verändert sich, sie wechselt die Form. Im Podcast zu hören sind: * Kirstine Fratz, Kulturwissenschaftlerin, Zeitgeist-Forscherin (https://zeitgeistforschung.com ) * Daniel Bogner, Professor für Theologische Ethik in Freiburg i. Ü. (https://www.unifr.ch/te/de/ ) und Autor u.a. des Buches «Liebe kann nicht Scheitern» (Herder-Verlag) und jeden Monat zu hören bei "OMG. Der Podcast über mehr als alles" (https://omg-podcast.com ).

    Lieder fürs Klima: Warum Klimaschutz neue Songs braucht

    Play Episode Listen Later Oct 19, 2024 30:47


    Neue Songs sind gefragt, um den Umweltschutz auch in Köpfen und Herzen einzupflanzen. Der Earth Song von Michael Jackson war so eine Hymne. Christliche Liedermacher schreiben jetzt neue, etwa im Projekt Songs of Peace. Für neue Lieder fürs Klima braucht es zudem neue Lyrics: neue Schöpfungspsalmen. Dennis Thielmann und seine Frau Karin Franz tüfteln im Musik-Keller des mennonitischen Bildungszentrums auf dem Bienenberg neue Lieder für den Frieden aus. «Songs of Peace» heisst Ihr Projekt. Frieden verstehen sie ganz biblisch, also umfassend als Frieden für die und mit der Schöpfung. In den Kirchen weltweit ist «die Bewahrung der Schöpfung» zwar schon viele Jahrzehnte in aller Munde. Jedoch fehle es an Liedgut dafür, meint der Theologe und Musiker Dennis Thielmann. Mit Schöpfungsspiritualität setzt sich auch Basler Jesuit Andreas Schalbetter auseinander. Im Dialog mit den biblischen Schöpfungspsalmen verfasst er neue Psalmen. Diese Lyrik tröstet, aber sie motiviert auch, den Kampf für die Bewahrung der Schöpfung nicht aufzugeben. Der Klimakampf braucht eben neue Hymnen. Buchhinweis: Andreas Schalbetter, Wasser fällt wie Staub. Lyrische Anstöße zur Bewahrung der Schöpfung, Verlag echter, 2024. Für diesen Beitrag wurde SRF dankenswerter Weise eine Live-Aufnahme vom Kunstlied "Traumhafte Himmelskörper" vom Komponisten und Pianisten Tilman Clasen zur Verfügung gestellt. Es singt: die Mezzosopranistin Xenia Lemberski.

    US-Wahlen und der Nahostkonflikt: Wie wählen Juden und Muslime?

    Play Episode Listen Later Oct 12, 2024 27:01


    Sie sind zwar nur eine kleine Minderheit, doch sie könnten das Zünglein an der Waage spielen: Die muslimischen und jüdischen Wählerinnen und Wähler in den USA. In entscheidenden Swing States haben sie Gewicht. Wie also wählen Jüdinnen und Muslime in den USA? Und was beeinflusst ihre Entscheidung? Eines haben sie gemeinsam: jüdische und muslimische US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner wählen mehrheitlich demokratisch. Allerdings aus verschiedenen Gründen: Die Jüdinnen und Juden in den USA wohnen mehrheitlich im demokratischen Nordwesten, sind meist gut gebildet und politisch liberal eingestellt. Mit Ausnahme der Orthodoxen, die dann auch eher der republikanischen Partei die Stimme geben – will heissen: Donald Trump. Allerdings sind die Stimmen der Jüdinnen und Juden stets auch geprägt vom wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Klima. In den Präsidentschaftswahlen 2024 dürfte der Nahostkonflikt und vor allem der steigende Antisemitismus ein grosses Thema sein. Die muslimischen Wählerinnen und Wähler stimmen seit 2001 ebenfalls mehrheitlich für die Demokraten. Allerdings hat die Beziehung dieses Jahr Risse erhalten – wegen des Kriegs in Israel / Palästina. Eine Umfrage zeigt, dass der Nahostkonflikt die Wahlentscheidung der Musliminnen und Muslime so stark beeinflusst wie nie. In entscheidenden Swing States wollen nur noch 18 Prozent für die Demokraten stimmen – bei den letzten Wahlen waren es 60 Prozent. Die Musliminnen und Muslime sind unzufrieden mit der Politik von Präsident Biden und mit den Ankündigungen von Kandidatin Kamala Harris. Und haben ihre politische Macht entdeckt: Denn in entscheidenden Swing States wie Pennsylvania und Michigan können sie die Präsidentschaftswahl entscheidend beeinflussen. Zu Wort kommen in der Sendung: * Herb Weisberg, Professor emeritus an der Ohio State University und Verfasser des Buches «The Politics of American Jews». * Saher Selod, Professorin an der Simmons University, Boston. Sie forscht zu Diskriminierung und dem Wahlverhalten der Musliminnen und Muslime in den USA.

    Der jüdisch-muslimische Blick auf ein Jahr Krieg in Nahost

    Play Episode Listen Later Oct 5, 2024 27:30


    Als am 7. Oktober 2023 die Terrororganisation Hamas Israel überfiel und das israelische Militär kurz darauf im Gaza-Streifen einmarschierte, hatte das auch handfeste Konsequenzen für Jüdinnen und Muslime in der Schweiz. Wie geht es ihnen, ein Jahr danach? Die Messerattacken auf einen jüdischen Mann in Zürich und auf eine muslimische Familie in Bad Ragaz waren die traurigen Tiefpunkte eines Jahres, das für viele jüdische und muslimische Menschen in der Schweiz grosse Veränderungen bedeutete: Sie sorgen sich um Angehörige in Israel oder im Gaza-Streifen, fühlen sich hilflos angesichts des steigenden Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus in der Schweiz. Doch es gibt auch Lichtblicke, etwa gelebte jüdisch-muslimische Solidarität. Die Schweizer Jüdin Timrah Schmutz und die Schweizer Muslimin Raschida Bouhouch, sprechen in «Perspektiven» über ihr letztes Jahr. Darüber, wie wichtig Empathie und Dialog ist. Und was sie sich von der Schweizer Gesellschaft wünschen. Hörtipp Nahostkonflikt: Woher kommt der Einfluss religiöser Extremisten? Der Angriff der Hamas auf Israel hat eine Gewaltspirale ausgelöst und einmal mehr gezeigt, wie schnell die Situation eskalieren kann. Doch wie kommt es, dass die Hamas derart viel Einfluss hat? Und wie beeinflussen Ultraorthodoxe und Nationalreligiöse in Israel die Politik und den Konflikt?  https://www.srf.ch/audio/perspektiven/nahostkonflikt-woher-kommt-der-einfluss-religioeser-extremisten?id=12474684 Interreligiöser Dialog in Zeiten des Nahost-Krieges Die Gewalteskalation im Nahen Osten stellt den interreligiösen Dialog in der Schweiz auf eine harte Probe. Das zeigte sich etwa bei den Spannungen im Vorstand von Iras Cotis, der eine Mediation nötig machte. Wie also im Gespräch bleiben, wenn die Positionen so unvereinbar scheinen? Hält der interreligiöse Dialog der Krise stand? https://www.srf.ch/audio/perspektiven/interreligioeser-dialog-in-zeiten-des-nahost-krieges?id=12523085 Evangelikale und Israel: ist das echte Zionsliebe? Viele US-Evangelikale sehen im aktuellen Krieg zwischen Hamas und Israel Armageddon und Endzeit herbeigekommen. Sie geloben Solidarität für Israel und beten doch gleichzeitig für die Bekehrung der Juden zu Jesus «als Messias Israels». Ist das wahre Israelliebe? https://www.srf.ch/audio/perspektiven/evangelikale-und-israel-ist-das-echte-zionsliebe?id=12480654 Antisemitismus und Islamophobie - Was leistet Zivilcourage? In Zürich wird im Frühling ein Jude angegriffen. Passanten greifen ein und verhindern so Schlimmeres. Keine Selbstverständlichkeit, denn die Erfahrung zeigt: Zivilcourage zeigen wir vor allem dann, wenn wir uns mit Opfern identifizieren. Was bedeutet das für Minderheiten wie Musliminnen und Juden? https://www.srf.ch/audio/perspektiven/antisemitismus-und-islamophobie-was-leistet-zivilcourage?id=12599243

    Buch «Grenzgänge»: Religion als Schutz in den Alpen?

    Play Episode Listen Later Sep 28, 2024 30:32


    Berge wecken Sehnsüchte, können Kraftorte sein. Aber sie bergen auch Gefahren. Verschiedenste Mythen und Rituale sind entstanden, die diese vielfältigen Grenzerfahrungen fassbar machen. Das interdisziplinär angelegte Buch «Grenzgänge – Religion und die Alpen» geht dieser Vielfalt nach. Mit dem Klimawandel haben Naturkatastrophen in den Schweizer Alpen zugenommen: Verheerende Überschwemmungen, Murgänge oder Felsstürze lassen die Berge bröckeln, machen das alpine Leben gefährlich. Und das in einer Zeit, in der Dank technischem Fortschritt Berge bezwungen werden, wie sich am Bau des Gotthardtunnels eindrücklich zeigt. Seit jeher spielen religiöse Rituale und mythische Erzählungen in der Bergwelt eine wichtige Rolle. Da ist etwa die Figur der Heiligen Barbara: als Schutzheilige der Bau- und Sprengmeister oder Tunnelbauer stand sie auch 2010 im Rampenlicht, als der Durchstich des Gotthards gefeiert wurde. Oder Madrisa, die als wilde Bergfee der Bergbevölkerung half, aber auch zürnen konnte. Heute ist oberhalb von Klosters, Kanton Graubünden, ein Freizeitparadies nach ihr benannt. Solchen religiösen Phänomenen und Entwicklungen geht das im TVZ Verlag frisch erschienene Buch «Grenzgänge – Religion und die Alpen» nach: es erforscht inter- und transdisziplinär den Kulturraum der Alpen. Für «Perspektiven» steigen die Mitherausgeberinnen und Religionswissenschaftlerinnen Daria Pezzoli-Olgiati und Anna-Katharina Höpflinger auf den Berg und blicken in die alpine Religionslandschaft Schweiz.

    Mit allen Sinnen in den Wald eintauchen – Waldbaden im Trend

    Play Episode Listen Later Sep 21, 2024 27:46


    Waldbaden ist eine etablierte Praxis aus Japan, die auch hierzulande Fuss fasst. Dabei spaziert man langsam und achtsam durch den Wald. Alle Sinne werden aktiviert. Waldbaden soll Stress reduzieren und sich positiv auf die menschliche Gesundheit auswirken. An der ZHAW wird geforscht, ob das stimmt. Shinrin Yoku – so heisst das Waldbaden auf Japanisch – ist in Japan Bestandteil des Gesundheitssystems. Dort kann Shinrin Yoku Menschen, die unter stressbedingten Erkrankungen leiden, ärztlich verschrieben werden. Auch in der Schweiz erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Wirkung des Waldes auf den Körper; und zwar mit dem Ziel, Waldbaden auch hier in das Gesundheitssystem zu integrieren. Eine dieser Forschenden ist Hortikultur-Ingenieurin Martina Föhn von der ZHAW. In Perspektiven spricht sie über ihre Forschung. Ausserdem besuchen wir einen Waldbaden-Kurs und sprechen mit Kursleiterin Zoë Lorek. Und Kunstvermittlerin Sylvia Seibold erzählt, wie Shinrin Yoku im kulturell-religiösen Kontext Japans verstanden werden kann.

    Kulturgut «Kirchengesangbuch» (W)

    Play Episode Listen Later Sep 14, 2024 28:39


    So unscheinbar ein Kirchengesangbuch erscheinen mag, so anspruchsvoll ist es als «Kulturgut». Denn jedes Lied, jeder Text hat eine Geschichte, und wer sie entschlüsseln will, braucht ein vielfältiges Fachwissen. Es gibt fast nichts, was er nicht weiss - wenn es um das Thema Kirchengesangbücher geht: Andreas Marti ist Hymnologe und stolzer Besitzer der grössten hymnologischen Bibliothek der Schweiz. Darin spiegelt sich nicht nur die theologische Entwicklung des Kirchengesangs bis hin zur Ökumene und Öko-Theologie. Da steckt auch viel politische Schweizergeschichte drin. – Eine überraschende Reise in die Welt der Kirchenmusik. Zum 500. Geburtstag des Gesangbuchs, dieser genialen Erfindung der Reformation, wiederholen wir diesen Beitrag aus dem Jahr 2020. Tipps zum Thema: Bücher: Johannes Schilling / Brinja Bauer (Herausgebende): 500 Jahre Evangelisches Gesangbuch (1524–2024), Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2023. Andrea Hofmann / Esther Wipfler (Herausgebende): 500 Jahre Evangelisches Gesangbuch. Musik – Theologie – Kulturgeschichte, Schnell & Steiner, Regensburg 2024. Überall in Deutschland finden Ausstellungen mit Originalausgaben evangelischer Gesangbücher statt, etwa im Bach-Haus Eisenach, im Kreis-Archiv Ladenburg oder auch mit der Wanderausstellung «500 Jahre Evangelisches Gesangbuch» der Württembergischen Landeskirche. Schweizweit: Am 1. Advent (1.12.2024) lädt die reformierte Liturgie- und Gesangbuchkonferenz wieder zu einem nationalen Singsonntag ein, unter dem Motto: «enchanté. Gemeinsam singen in der Kirche».

    Herrscht in der Kirche eine «Täter-Theologie»?

    Play Episode Listen Later Sep 7, 2024 29:58


    Vor einem Jahr erschütterte die Pilotstudie über sexualisierte Gewalt im Umfeld der römisch-katholischen Kirche die Schweiz. Die Aufarbeitung wirft nun Fragen auf – auch theologische. Hat eine Täter-zentrierte Theologie, in deren Zentrum die Vergebung steht, die Betroffenen zu wenig im Blick? Reaktionen seitens der beiden grossen Kirchen wirken oftmals hilflos. «Perspektiven» fragt: Kann es sein, dass ein wichtiges Puzzleteil in der Theologie fehlt? Dass es zu schnell um den Täter und seine mögliche Vergebung geht, für Betroffene sich aber die Aufforderung, zu vergeben, nicht hilfreich, ja falsch anfühlt? Was bräuchte es stattdessen? Und was wünschen sich pointierte Kritikerinnen und Kritiker von den Amtskirchen? Zu Wort kommen unter anderem Daniel Bogner, Professor für Moraltheologie und Ethik in Freiburg i. Ü., der den römisch-katholischen Kontext beleuchtet, sowie Birgit Mattausch. Die Pastorin kritisiert den Umgang der Evangelischen Kirche in Deutschland mit den dortigen Missbrauchsfällen. Buchhinweis: «Entstellter Himmel. Berichte über sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche», Herder Verlag, 2023

    Was hat Taizé, was Kirchen vor Ort fehlt?

    Play Episode Listen Later Aug 31, 2024 29:02


    In der ökumenischen Gemeinschaft in Taizé geschieht, wonach man in lokalen Kirchgemeinden lange suchen kann: religiöse Vergemeinschaftung in einer ansonsten weitgehend säkular gewordenen Gesellschaft. Die Frage nach Gott, nach Glaube und religiöser Gemeinschaft steht heute nicht mehr im Zentrum jugendlichen Erlebens. Sie ist eine Frage unter vielen geworden. Trotz engagierter Arbeit in vielen Kirchgemeinden rennen junge Menschen den Kirchen nicht gerade die Türen ein. Doch ein kleiner Ort im französischen Burgund zieht jährlich etwa hunderttausend junge Menschen aus aller Welt an, um gemeinsam zu singen, zu beten, zu meditieren. Religiöse Erfahrung, so scheint es, liegt hier im Trend. Mit Offenheit, Akzeptanz und der Einladung zur spirituellen Erfahrung schafft Taizé, was Kirche heute selten zu gelingen scheint. Wir waren für «Perspektiven» vor Ort, um den Taizé-Spirit zu erleben und nachzuvollziehen: Was macht die Erfahrung hier so besonders? Und was kann Kirche davon vielleicht lernen, in einer Zeit, die eher von Traditionsabbrüchen gekennzeichnet ist? Zu Wort kommen * Joel Gerber, Doktorand am Lehrstuhl für Praktische Theologie der Uni Zürich. * Hannah, Kindergartenlehrerin und Taizé-Besucherin * Dominik, Volunteer bei Taizé * Sabina, Volunteer bei Taizé * Tabea, Taizé-Besucherin

    Verletzlichkeit: Ressource statt Schwäche

    Play Episode Listen Later Aug 24, 2024 27:54


    Jeder Mensch ist verletzlich. Aussen wie innen. Die Verletzlichkeit schwingt immerzu im Hintergrund mit. Doch es muss keinesfalls immer schief gehen. Es kann auch gut kommen. Deshalb sieht der Arzt und Philosoph Giovanni Maio die Verletzlichkeit als Ressource.  Giovanni Maio, der mehrfach ausgezeichnete Medizinethiker aus Freiburg im Breisgau, liebt es, über grosse Themen des Menschseins zu schreiben. Nach seiner Arbeit über das Vertrauen liegt nun die «Ethik der Verletzlichkeit» vor. Die Coronakrise und ihre Folgen haben verdeutlicht, wie verletzlich das menschliche Leben und die ganze Gesellschaft sind. Nicht nur der menschliche Körper ist verletzlich. Der Mensch ist auch deshalb verletzlich, weil er auf andere angewiesen ist. Ohne Unterstützung, ohne Beachtung von anderen kann der Mensch nicht leben. Deshalb plädiert der Medizinethiker für Sorgekulturen, die es Menschen in Krisensituationen ermöglichen, wieder Tritt zu fassen und in ihrem Leben neuen Sinn zu finden.

    Das faszinierende Leben der Äbtissin Katharina von Zimmern

    Play Episode Listen Later Aug 17, 2024 29:06


    Vor 500 Jahren stand Zürich am Rand eines Bürgerkriegs. Die Reformation war im vollen Gang und eine Frau verhinderte das Blutvergiessen: Katharina von Zimmern, Äbtissin des Fraumünsters. Sie übergab ihr Kloster freiwillig der Stadt. Wer war diese hochadelige Frau? Wir schreiben den 30. November 1524. Katharina von Zimmern übergibt ihre Abtei der Stadt. Freiwillig, um den Frieden zu wahren, wie es in der Urkunde heisst. Katharina verhindert damit wüste Szenen, die es andernorts beim Auflösen von Klöstern gab. Sie besiegelt aber auch ihr eigenes Schicksal. Denn: Sie verhandelt geschickt, erhält nach der Auflösung eine lebenslange Pension und ist wohl die einzige Frau in Zürich zu der Zeit, die keinen männlichen Vormund benötigt. Die neuste Forschung zeigt Katharina als intelligente, humorvolle, starke Frau. Mit einer schwierigen Kindheit, einem langen Leben im Kloster, dessen Ende sich abzeichnet. Mit einer Liebesgeschichte, die wohl schon vor ihrem Austritt aus dem Kloster begonnen hat – und einer Tochter, die sie wohl während ihrer Zeit als Äbtissin geboren hat. In «Perspektiven» erzählen wir die Geschichte der letzten Äbtissin des Fraumünsters und ihre Rolle als Wegbereiterin der Reformation. Buchhinweis: Irene Gysel. Katharina von Zimmern. Flüchtlingskind, Äbissin, Bürgerin von Zürich. Theologischer Verlag Zürich, 2024.  Christine Christ-von Wedel. Die Äbtissin, der Söldnerführer und ihre Tochter. Katharina von Zimmern im politischen Spannungsfeld der Reformationszeit. Theologischer Verlag Zürich, 2020.

    Das faszinierende Leben der Äbtissin Katharina von Zimmern

    Play Episode Listen Later Aug 17, 2024 29:22


    Vor 500 Jahren stand Zürich am Rand eines Bürgerkriegs. Die Reformation war im vollen Gang und eine Frau verhinderte das Blutvergiessen: Katharina von Zimmern, Äbtissin des Fraumünsters. Sie übergab ihr Kloster freiwillig der Stadt. Wer war diese hochadelige Frau? Wir schreiben den 30. November 1524. Katharina von Zimmern übergibt ihre Abtei der Stadt. Freiwillig, um den Frieden zu wahren, wie es in der Urkunde heisst. Katharina verhindert damit wüste Szenen, die es andernorts beim Auflösen von Klöstern gab. Sie besiegelt aber auch ihr eigenes Schicksal. Denn: Sie verhandelt geschickt, erhält nach der Auflösung eine lebenslange Pension und ist wohl die einzige Frau in Zürich zu der Zeit, die keinen männlichen Vormund benötigt. Die neuste Forschung zeigt Katharina als intelligente, humorvolle, starke Frau. Mit einer schwierigen Kindheit, einem langen Leben im Kloster, dessen Ende sich abzeichnet. Mit einer Liebesgeschichte, die wohl schon vor ihrem Austritt aus dem Kloster begonnen hat – und einer Tochter, die sie wohl während ihrer Zeit als Äbtissin geboren hat. In «Perspektiven» erzählen wir die Geschichte der letzten Äbtissin des Fraumünsters und ihre Rolle als Wegbereiterin der Reformation. Buchhinweis: Irene Gysel. Katharina von Zimmern. Flüchtlingskind, Äbissin, Bürgerin von Zürich. Theologischer Verlag Zürich, 2024.  Christine Christ-von Wedel. Die Äbtissin, der Söldnerführer und ihre Tochter. Katharina von Zimmern im politischen Spannungsfeld der Reformationszeit. Theologischer Verlag Zürich, 2020.

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