Der Storypodcast über den Berufsstart in der Medienbranche, die Kunst der Prokrastination und gegen den Druck, alles und ständig perfektionieren zu müssen. Druckausgleich ist ein Podcast des journalists – dem Magazin für Journalist*innen in Deutschland
Annkathrin Weis, Luca Schmitt-Walz
Nein, das ist nicht der schlechteste Cliffhanger der Welt. Druckausgleich lebt und atmet natürlich – es geht uns gut, und niemand will den Podcast beenden! Doch so eindeutig, wie wir das sagen können, ist es leider oft nicht. Wenn die Stimmung im Team kippt, sich die Kürzungsmitteilungen häufen und nicht mal mehr die Konzernspitze weiß, wohin der Tanker gesteuert werden soll – ja, dann ist es manchmal auch für junge Medienschaffende an der Zeit, langsam mal auf Jobausschreibungen zu schielen. Doch was so leicht klingt, ist in der Realität alles andere als einfach. Das weiß Annkathrin aus erster Hand. Sie erinnert sich noch gut an das “Townhall-Meeting”, das sich im Nachhinein als nichts anderes als eine Massenkündigung entpuppte – voller Kalkül, mit wenig bis gar keiner Empathie. Das saß. Auch Malina Florentine Sternberg war vor Kurzem in einer ähnlichen Situation. Obwohl sie selbst schon lange spürte, dass die Umstände nicht mehr passten, blieb die Hoffnung: Irgendwann kommt hier – bei diesem Sender / in diesem Verlag / mit diesem Format – mein Durchbruch! Gemeinsam mit ihren Gesprächspartner:innen wollen Luca und Annkathrin herausfinden: Wann ist der richtige Zeitpunkt, zu gehen? Und wie kann man es „gesund“ tun?
Sun, 02 Mar 2025 05:00:00 +0000 https://druckausgleich.podigee.io/46-gen-z 1fd3dfee709a933eb221abdf2e355d41 Was das im Journalismus bringen kann So alt haben sich Luca und Annkathrin selten gefühlt – klar, sie sind auch nicht mehr die jüngsten auf dem Markt… Diese schmerzliche Erkenntnis hat sich festgesetzt. Doch was bedeutet das für ihre Karrieren? Sind sie jetzt schon alte Hasen, die kein Verständnis mehr für den Nachwuchs haben? Zeit, die GenZ zu befragen, die gerne als faul und wenig fokussiert gilt. Stimmt das? Und was können Millenials, Gen X und Babyboomer von ihnen lernen? Im Sinne des Generationenverständnisses hat Annkathrin deswegen mit Carlott Bru gesprochen, die gerne auf Social Media, in Podcasts und Kolumnen ihre Generation analysiert. Sie erklärt, warum sich die GenZ mehr leisten kann beim Jobeinstieg – und welche Fehler sie auf gar keinen Fall wiederholen möchte. Können sich Luca und Annkathrin am Ende ein paar Scheiben von dem Selbstverständnis der jüngeren Kolleg:innen abschneiden? Hier geht es zu den Seiten unserer Gesprächspartner:innen: Carlott Bru auf Instagram Lea Thies auf LinkedIn Hier könnt Ihr uns schreiben: druckausgleich@journalist.de Annkathrin bei Instagram Luca bei Instagram Werbung Druckausgleich wird präsentiert von der Rewe Group Harte Demos, Kommunalwahlen, Tiere-Inventur im Zoo. Du möchtest dorthin, wo andere nicht sein dürfen? Dinge sehen, die anderen immer verborgen bleiben? Menschen treffen, die für andere nicht zu sprechen sind? Dann ist das Lokalredaktions-Volontariat perfekt für dich! Bei der Bewerbung kannst du dich bereits für einen Wunschstandort entscheiden und aus Tageszeitungsredaktionen aus ganz Deutschland wählen. International und national wird es in den Learnigns dann bei Stationen beim Redaktionsnetzwerk Deutschland und gelehrt wird von renommierten Journalist:innen aus ganz Deutschland. Um im Oktober dabei zu sein, kannst du dich noch bis zum 31. März bewerben – und alle Infos dafür findest du auf der Medien-Campus-Seite von Madsack. Darüber haben wir geredet: Beschäftigung und Arbeitslosigkeit nach demographischen Gruppen (Eurostat, 2024) Anteil der Generationen an Einwohner:innen in Deutschland (Destatis via Statista, 2024) Umfrage: Erwartungen der GenZ an Ausbildungsbetriebe (Wirtschaftsjunioren, 2024) Studie: Wie tickt eigentlich die TikTok-Generation (forsa-Befragung für Xing, via Kununu, 2023) Umfrage zur Arbeitswelt (IHK, 2023) Umfrage: “Widerlegte Vorurteile: Millenials und Gen Z suchen nicht mehr nach der Erfüllung im Job” (via t3n, 2024) Werteorientierung und Lebenseinstellungen nach Generationen (IfD Allensbach via Statista, 2024) “Kein Bock auf Arbeit? Die Work-Life-Balance der Gen Z?” (Past Forward, ARD, 2023) “Wie verändert die Gen Z die Arbeitswelt?” (Sag's mir, ZDF, 2024) Datenanalyse: "Generation Z – noch ein Klischee weniger” (IAB, 2025) “Arbeitsunfähige Generation? So unterscheidet sich Gen Z von Babybommern” (Merkur, 2025) 46 full Was das im Journalismus bringen kann no Generationen,Boomer,Gen Z,Karrierestart,New Work,Work-Life-Balance,mental health,Mentale Gesundheit,Grenzen Annkathrin Weis, Luca Schmitt-Walz
Ein neues Jahr, ein neuer Blick auf unsere Finanzen. Was haben wir 2024 verdient? Annkathrin und Luca legen nicht nur ihren eigenen Verdienst offen, sondern haben auch wieder eine Umfrage gestartet – und, klar, die Ergebnisse wieder sehr ernüchternd. Doch dieses Mal liegt das nicht nur an den blanken Zahlen. Es ist aber etwas komplizierter als das. Denn wer über Gehalt reden, muss auch über fehlende Erhöhungen, Inflationsausgleiche, Vertragsmodelle und Mehrarbeit sprechen. Genau das wollen die beiden Podcasts-Host tun. Und holen sich dafür auch Unterstützung von denen, die finanziell kaum weiter kommen können – und jenen, die das System ausgedribbelt zu haben scheinen – oder...? Während Luca sich dieses Jahr finanziell ans sichere Ufer retten will, zweifelt Annkathrin daran, dass "viel verdienen" im (freien) Journalismus für alle richtig möglich ist.
Zum Ende des Jahres stehen die Zeichen der Welt weiterhin auf Weltuntergang. Bei allem Idealismus, bei aller Motivation, mit Berichten die Zustände ein klein wenig zu verbessern: Wer soll da denn durchhalten? Medienschaffende jedenfalls nicht, glaubt zumidenst so langsam das Druckausgleich-Duo. Zwischen Burnout und News-Burnout versuchen sie sich momentan einfach bis zum Ende des Jahres zu retten. Denn selbst Stephan Weichert, Resilienz-Coach und Medienwissenschaftler, sagt: "So schlimm wie jetzt war es noch nie." Zudem werden neue Zahlen der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention öffentlich, die nahelegen, dass fast ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland an Depressionen erkrankt war oder noch ist. Was also tun? Wie sich durchbeißen? Luca und Annkathrin begeben sich auf die Suche nach dem Pauseknopf – und lassen in der letzten Folge des Jahres nochmal ordentlich Dampf ab.
Jeden Sonntagabend plant Annkathrin ihre Woche – und scheitert häufig daran, diesen Plan dann erfolgreich umzusetzen. Kaum auszudenken, da eine langfristige Zukunftsplanung Haus, Baum, Hund anzugehen. Gleichzeitig fangen inner- und außerhalb der Branche viele genau damit an – während die andere Hälfte zwischen Reformbeschlüssen, fehlenden Einnahmen und Kurzarbeit um die eigene Karriere fürchtet. Woher kommen diese krassen Unterschiede? Das will Luca vor allem von Leonie Sontheimer wissen. Als freie Filmautorin hat es es einfach gewagt (!), aus Berlin in den Süden von Deutschland zu ziehen. Wie hat sich das auf ihre Auftragslage ausgewirkt? Während Leonie in den Bergen ihr Glück zu finden scheint, berichtet Druckausgleich-Hörer Gianluca davon, für weitere Lebenssschritte den Job als Journalist aufgeben zu müssen. Wie passt das zusammen? Erstmals in der Druckausgleich-Geschichte nehmen Luca und Annkathrin die K-Frage in den Mund und gehen der Sache auf den Grund: Geht das im Journalismus überhaupt mit der Lebensplanung?
Sechs Jahre lang hat Helene Reiner die News-WG auf Instagram entwickelt, aufgebaut, täglich mit Inhalten gefüllt. Doch seit Kurzem ist Schluss damit – und Helene zieht weiter. Warum würde man so einen Job aufgeben? Und wie geht es Helene mit ihrer Entscheidung? Für Luca und Annkathrin ist diese Entscheidung nicht nur beeindruckend, sondern auch ein wenig angsteinflößend. Zeit, dass sie sich selbst fragen: Wie plant man eigentlich eine Karriere? Wann sollte man weiterziehen? Und wie spürt man, ob es die richtige Entscheidung ist, zu kündigen? Im Gespräch mit Helene, aber auch Druckausgleich-Hörern wird deutlich: Es gibt mehr als einen Weg, die eigene Karriere zu managen – aber auch mehr als eine Angst, was am Ende einer Kündigung auf uns wartet.
Es ist diese eine Idee, die krasse Recherche, die dich nicht mehr los lässt – doch deine Vorgesetzten wollen nicht dafür bezahlen. Und jetzt? Für Luca war die Antwort 2023 klar: Er zieht alleine los, bezahlt Recherche und Produktion selbst. Verkaufen kann man ja danach noch…? Doch viele – so auch Annkathrin – würden sich das wohl kaum trauen. Oft ist die Angst zu groß oder das finanzielle Polster zu klein. Bedeutet das, dass wir also einfach weiter abhängig von Redaktionen und unwilligen Vorgesetzten sind? Selbst wenn potentiell riesige, wichtige Recherchen somit dann ein bloßer Traum bleiben? Jonas Seufert ist jemand, der das so nicht akzeptieren kann. Mit Autorenteams, Stipendien und viel Überzeugungsarbeit schafft er es immer wieder, an großen Projekten zu arbeiten - und trotzdem noch ein Gehalt rauszubekommen. Doch wie viel Aufwand ist das wirklich? Und wie viel Journalismus bleibt in der Arbeit noch übrig, wenn man den ganzen Tag mit Anträgen und Finanzierung beschäftigt ist?
Zwischen Micromanaging durch Vorgesetzte, unzuverlässige Produktionsfirmen und einer (gefühlt untergehenden) Demokratie haben Annka und Luca derzeit keinen Nerv mehr, über das bloße Minimum heraus tätig zu sein. (Noch?) Weit entfernt vom Burnout, fällt es den beiden trotzdem schwer, Motivation zu finden. Sind sie damit alleine? Und mit wem können sie darüber reden? Beim Austausch mit anderen in ähnlichen Lagen finden sie die offensichtlichen Lösungen: mit Freund:innen und Familie sprechen, mit ehemaligen oder aktuellen Kolleg:innen. Doch was, wenn das nicht reicht? Hier setzt die Helpline von Netzwerk Recherche an. Sie soll mehr sein als nur ein Ort für akute Notfälle: ein weiteres Instrument für den Weg zur mentalen Gesundheit. Kann das klappen?
DORT?! WIR?! NIEMALS! Solche Aussagen sind schnell getätigt, wenn beim Feierabendbierchen halb-ernst gefragt wird, ob man denn nicht bei der BILD anheuern würde. Annkathrin und Luca haben dazu eine eindeutige Antwort und Meinung – eigentlich. Denn in dieser Folge merken sie: Die Praxis ist (mal wieder) deutlich komplizierter, als die Theorie klingt. Denn was ist mit jungen Journalist:innen, die nach Praktika zum Anpacken suchen? Mit renommierten Kolleg:innen, die bei Springer gelernt oder gearbeitet haben? Oder Führungskräften, die versuchen, die Veröffentlichungen von Innen heraus zu verbessern? Kann das alles die oft ethisch fragwürdige Berichterstattung der BILD aufwerten? Im Gespräch mit dem früheren BILD-Redakteur Philipp Blanke wird Luca klar: Hinter der Gretchen-Frage der Medienwelt steckt deutlich mehr, als der erste Impuls der beiden Hosts vermuten lässt.
Die glorreichen Kriegsjournalismus-Zeiten, mit gezeichneten Haudegen und ihren Geschichten aus den Gräben sind vorbei – oder? Wenn eine (weitere) Krise ausbricht, sind es jetzt oft junge Kolleg:innen, die darin ihre Chance als Reporter:innen sehen. Selbst in Universitäten scheint der neue alte Berufswunsch wieder hochzukommen. Doch ist das nicht leichtsinnig? Oder braucht es wirklich eine neue Generation junger Auslandsjournalist:innen? Das fragen sich nicht nur Luca und Annkathrin – sondern sprechen mit denen, die früh in ihrer Karriere den Sprung gewagt haben: Stella Männer berichtet bei Druckausgleich über ihr Leben in Beirut, ihre Arbeit in einem Krisenland – und den oft nicht sichtbaren Preis, den sie dafür zahlen muss. Auch Samuel erklärt, warum das nicht jede:r hätte mal machen können.
Liebe Branche – habt ihr schon mal von quiet qutting gehört? Einige Vorgesetzte im Journalismus anscheinend noch nicht, wenn man sich ihren Führungsstil ansieht... Aber: Niemand hat jemals behauptet, dass Top-Journalist:innen auch tatsächlich gute Führungskräfte sind. Leider. Doch woran liegt das? Warum werden sie nicht auf diese teilweise komplett neuen Jobs vorbereitet? Luca und Annkathrin begeben sich auf eine (nicht ganz einfache) Spurensuche und wollen wissen, wie gute Journos auch gute Chef:innen sein könnten – und was passiert, wenn sie es nicht sind. Dafür sprechen sie mit einer Coachin, die für guten Führungsstil im Journalismus kmpft – und Svea, die eigentlich anders heißt, und als Volontärin oft als Erste spürt, wenn Vorgesetzte alles auf ihrem Team abwälzen.
"Ihr seid gekündigt". Für die meisten Arbeitnehmer:innen wäre das wohl hart zu hören. Aber nur wenige Monate, Wochen, gar nur vier Tage nach Jobbeginn? Als Nachwuchstalent? Bei einer Zeitung, die dich eigens ins Team geholt hat? Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, ging es bei der Kündigung von Maxi Arnhold, Jana Ballweber und Yağmur Ekim Çay wohl um mehr als nur ihre eigene Personalien. Nur wenige Tage vor ihrer völlig überraschenden Kündigung hat die Belegschaft der Frankfurter Rundschau nach langem Tarifkonflikt gestreikt – ohne die drei, da sie sich noch in der Probezeit befanden und es nicht riskieren wollten. Am 7. Dezember erhalten sie ihre Kündigung. Für die drei jungen Journalist:innen ist das ein klares Zeichen. Mit Luca und Annkathrin sprechen sie das erste Mal über den emotionalen Druck, den Schock und was ihre Kündigung über unsere Branche aussagt.
Neue Ziele fürs Jahr, Bilanz ziehen fürs alte – Annkathrin steckt noch mittendrin im Jahreswechsel-Chaos. Zwischen all den Zahlen und persönlichen Rückblicken wollen die beiden Druckausgleich-Hosts nicht die Chance verpassen, zu erfahren: Was haben wir eigentlich alle 2023 verdient? Gesagt, getan: Eine Umfrage in der Community liefert exklusive Zahlen, Einblicke und spannende Erkenntnisse. Mit über 100 Antworten (!!!) von (jungen) Journalist:innen wollen Luca und Annkathrin Licht in den Gehalts-Dschungel bringen. Außerdem fragen sie Expert*innen aus Gewerkschaft und Selbstständigkeit, wie ein gutes Gehalt aussehen soll – und wie wir alle 2024 mehr und stabiler verdienen können.
Die Grenzen zwischen Journalismus machen, „Content kreieren“ und Business-Gründung verwischen immer weiter. Aber ist jetzt wirklich der Zeitpunkt, um als junger Journalist oder Journalistin komplett auf sich gestellt durchzustarten? Zumindest für Luca fühlt es sich derzeit so an. Denn gerade in den Momenten, in denen er am engsten mit Redaktionen zusammenarbeitet, deren (und die eigenen?) Probleme oft am deutlichsten. Doch Annkathrin bleibt skeptisch: Ist es besser, alles alleine zu schultern? Die eigene finanzielle und mentale Stabilität von kommerzieller Reichweite abhängig zu machen? Zum Glück gibt es Menschen, die man hierfür befragen kann – vor allem, wenn sie selbst nicht nur Erfahrung, sondern sogar Erfolg mit einem Geschäftsmodell haben. Dafür hat Luca die beiden journalistischen Content Creator*innen Marvin Wildhage und Leonie Schöler eingeladen, um mit ihm beim _Medienforum Mittweida_ darüber zu diskutieren. Denn bevor nun alle jungen Journos und Medienschaffende eigene Kanäle auf Youtube, TikTok und Co. gründen und ihre Jobs kündigen, muss auch bei Druckausgleich kritisch gefragt werden: Wollen wir wirklich so arbeiten?
Es sollte ein "normaler" Schnitt für Nico Schmolke werden. Doch bei der Arbeit an seiner neuesten Dokumentation ist kurz vor Veröffentlichung alles anders. Statt am nächsten Tag in den Schnitt zu gehen, macht sich Nico auf den Weg zum Arzt. Mit Herzinfarkt-Symptomen. Im Alter von 32 Jahren. Warum wir das wissen? Weil der freie Autor und Journalist die Belastung, den Ausnahmezustand und seine körperliche und psychische Reaktion darauf öffentlich gemacht hat. Für Luca kommt der Bericht zum komplett falschen Zeitpunkt – er packt quasi gerade seine Tasche, um nach Kiribati zu fliegen, um seine erste Doku als freier Autor zu drehen. Einige nervöse Sprachnachrichten später versucht Annkathrin, ihm von Schreibtisch aus zu unterstützen und spricht mit Nico über seine Erfahrungen. Was können andere junge Journalist:innen von ihm lernen? Wie sollten wir an überfordernde Arbeitssituationen herangehen? Und wird nur im TV-Bereich zu viel gefordert – und die Lebenssituation von jungen Medienschaffenden sogar ausgenutzt?
Wenn es um rechte Journalist:innen und Blogger:innen geht, könnte man meinen: Erstmal nicht unser Problem, nicht unsere Verantwortung. Doch Akteure wie Julian Reichelt gewinnen immer weiter an Reichweite und Ressourcen – und rekrutieren erschreckend viele junge Journalist:innen und Medienschaffende für ihre Zwecke.
Zu viel, zu wenig, zu ruhig, zu alarmistisch - wer Klimajournalismus betreibt, kann es selten allen recht machen. Aber ist das fair gegenüber denen, die versuchen, den „richtigen“ Weg zu finden? Sind wir als Journalist:innen am Ende wirklich allein schuld daran, wenn die Klimakrise nicht ausreichend bei der Bevölkerung ankommt? Luca und Annkathrin begeben sich - auch inspiriert von privaten Auseinandersetzungen am Abendessenstisch - auf die Suche nach der Antwort, wie wir mit riesiger Verantwortung und Balanceakten im Arbeitsalltag umgehen können. Unterstützung kriegen sie dabei von Jule Zentek, die wie wenig andere junge Kolleg:innen das Thema Klimawandel bearbeitet. Die beiden Hosts wollen von ihr nicht nur wissen, wie sie mit dem Druck und Gegenwind umgeht, sondern auch, was wir von Klimajournalismus für andere, schwierige Themenbereiche lernen können - und warum der Teufel manchmal schon in der Wahl zwischen Wandel, Krise und Katastrophe liegt.
Luca und Annka haben Frust. Und der hat sich lange angestaut! In mehr als zwei Jahren Druckausgleich haben sich viele Kritikpunkte gesammelt, die sich um den Öffentlich-Rechtlichen drehen. Und: Auch der Druckausgleich-Community scheint es so zu gehen. Höchste Zeit, dass sich jemand mit Führungsverantwortung der Kritik stellt... Und tatsächlich: Marieke Reimann, zweite Chefredakteurin im SWR, setzt sich in der 29. Folge Druckausgleich mit Luca zusammen, um zu lästern. Doch was eigentlich eine gemeinsame "Abrechnung" mit dem ÖRR hätte werden sollen, wird plötzlich fast harmonisch. Was ist da los? Hat Luca seinen Biss verloren? Kann das öffentlich-rechtliche System doch nicht mit einer einzigen Podcastfolge analysiert, refomiert oder einfach zerstört werden? Zeit für einen Reality-Check – auch bei den beiden Podcast-Hosts...
Wir wollen es alle nicht mehr hören – aber können wir KI wirklich noch ausblenden? Zumindest Luca und Annkathrin scheitern kläglich daran. Sobald sie LinkedIn und Co. öffnen, schallt es ihnen entgegen: ein neuer Newsletter hier, eine "super Use Case!!11" dort. Doch gleichzeitig bleibt auch die Medienbranche von der Urangst der modernen Menschheit verschont: Was, wenn uns die Maschine am Ende den Job wegnimmt? Aber keine Sorge: Nein, dies ist keine weitere Folge, in der Nerds ihre geheimsten Prompt-Hacks auswerten und austauschen, um besagten Jobklau zu verhindern. Stattdessen sprechen die beiden Druckausgleich-Hosts mit Hannes Jakobsen von DRIVE beta, der erklärt, warum Praktikant:innen bei ihnen künftig nicht mehr ihre alten Aufgaben ausführen werden und warum er seit der Einführung von ChatGPT und Co. viel mehr arbeitet als zuvor. Zumindest Luca und Annkathrin scheitern kläglich daran. Sobald sie LinkedIn und Co. öffnen, schallt es ihnen entgegen: ein neuer Newsletter hier, eine "super Use Case!!11" dort. Doch gleichzeitig bleibt auch die Medienbranche von der Urangst der modernen Menschheit verschont: Was, wenn uns die Maschine am Ende den Job wegnimmt? Aber keine Sorge: Nein, dies ist keine weitere Folge, in der Nerds ihre geheimsten Prompt-Hacks auswerten und austauschen, um besagten Jobklau zu verhindern. Stattdessen sprechen die beiden Druckausgleich-Hosts mit Hannes Jakobsen von DRIVE beta, der erklärt, warum Praktikant:innen bei ihnen künftig nicht mehr ihre alten Aufgaben ausführen werden und warum er seit der Einführung von ChatGPT und Co. viel mehr arbeitet als zuvor.
Es ist wieder Volo-Saison! Mit dem Frühling hält auch die jährliche Gretchen-Frage Einzug bei Annka und Luca. Sollen sie es noch einmal wagen? Ist ein Volontariat am Ende der nächste Schritt für sie? Vor allem bei Luca löst diese Frage inzwischen kalten Schweiß aus. Umso mehr noch, wenn er Kolleg:innen wie Samira El Hattab beobachtet, die nach bereits großen Erfolgen als Klimajournalistin beim WDR nun ihr Volontariat beginnt. Was treibt sie an? Das Geld wird es mutmaßlich nicht sein, denn: Viele Volontariate (Disclaimer: nicht notwendigerweise beim WDR!) zahlen kaum mehr als den Mindestlohn. Somit wird der Einstieg ist den Job (bzw. in eine Ausbildungsposition FÜR den Job) mal wieder nicht finanziell barrierefrei gestaltet. Ganz zu schweigen von der ein oder anderen nervigen Station, die bei einem Volontariat warten könnte…. Doch andererseits warten im Volo geballte Weiterbildung, gute Jobaussichten und (hoffentlich) coole Gemeinschaft auf einen. Am Ende müssen sich Luca und Annkathrin selbst hinterfragen und ernsthaft überlegen: Machen wir am Ende alle doch noch ein Volo?
So toll immer neue Aufträge, die Freiheit des selbstbestimmten Arbeitens oder neue Karrierestrategien auch sind: Werden wir jemals zur Ruhe kommen und emotional gefestigt “einfach nur” unserer Arbeit nachgehen können? Oder reißt uns jede innere und äußere Krise gleich mit runter? In neuen Folge begeben sich Luca und Annkathrin auf die Suche nach dem Modus, die sie nachts gut schlafen, tagsüber aber sowohl Buchhaltung als auch Kreativ-Schreiben bewältigen lässt. Dabei wollen sie herausfinden, woher diese Rastlosigkeit kommt, wie die mentale Herangehensweise verändert werden kann und mit welchen Kommunikationsstrategien es besser läuft. Beraten werden sie von Sara Weber, die in ihrem Buch "Die Welt geht unter und ich muss trotzdem arbeiten?" das Phänomen der Überforderung untersucht und zudem aus eigener Erfahrung helfen kann: Wie überstehen wir Krisen?
Es ist ein Problem so alt wie der Journalismus selbst: Gehaltsunterschiede. Gerade zwischen Sendern und Produktionsfirmen gibt es eine ungleiche Verteilung, nicht nur, was Macht betrifft. Auch bei der Bezahlung gibt es Unterschiede. Das ist zwar allen klar – aber dass die Differenzen teilweise SO groß sind, hätten Luca und Annkathrin auch nicht gedacht. Doch woran liegt das? Wo geht das ganze Geld von Produktionen hin? Wer sitzt da am längeren Hebel – und sollten wir als Konsequenz boykottieren, für diejenigen zu arbeiten, die nicht alles wie eigentlich gedacht an ihre Mitarbeiter:innen weitergeben? Fragen über Fragen, vor allem für junge Medienschaffende. Denn häufig führen deren Wege durch diverse Praktikumsstellen oder Volontariate bei Produktionsfirmen. Und auch über diejenigen, die in den Sendern sitzen, müssen wir dringend reden… Zum Glück konnten Luca und Annkathrin mit vielen Journos und Medienmenschen sprechen – und auch Einblicke in ihre Gehaltszettel bekommen. Genug Stoff also, mal wieder das System zu hinterfragen!
Es könnte so leicht sein: Moderator:innen moderieren, Journalist:innen recherchieren. Die Realität in Redaktionen sieht aber häufig anders aus. Spätestens mit Hosts haben sich die Spielregeln und Kompetenzbereiche verändert - und eine ganz neue Form von Präsenz für junge Medienschaffende hat Einzug gehalten. Das bedeutet aber auch, dass Neid und Konkurrenzkampf nicht fern sind, oder? Gemeinsam mit Tessniem Kadiri gehen Luca und Annkathrin der Frage auf den Grund, wie Host-Jobs aufgebaut sind, wo die Schwierigkeiten liegen – und wo die Chancen, gerade für junge Medienschaffende. Eine kritische Analyse, bei der sich am Ende alle Beteiligten fragen müssen, ob es nicht um mehr als bloß Rollen und Aufgaben in Redaktionen geht – nämlich um eine grundlegende Debatte rund um Wertschätzung, Talentförderung und ein faires Miteinander.
Das ist der Druckasugleich, den ihr zum Ende des Jahres nicht verpassen solltet! Das Herz pocht, plötzlich fühlt sich alles heiß und kalt zugleich an – Du hast einen Fehler gemacht und weißt ganz genau, wie besch***** alles wird, was jetzt noch kommt. Sind wir auf diesen Moment auch nur annähernd vorbereitet? Jeden Tag, bei jeder Veröffentlichung, spüren Medienschaffende und Journos die Verantwortung. Stimmen alle Namen? Ist der Patzer wirklich rausgeschnitten? Und was, wenn die Zahl doch aus der alten Statistik war? Es gibt gefühlt eine Millionen Punkte, an denen wir im Arbeitsalltag scheitern können. Besonders fies für alle, die mit einer breiten Öffentlichkeit arbeiten: Nicht nur die Vorgesetzten sehen diese Fehler und lassen die Kritik folgen – im worst case weiß die gesamte Welt, dass man "versagt" hat. Wie geht man mit diesem Druck um? Vor allem, wenn man vor der Kamera steht oder bei weitreichenstarken Publikationen arbeitet? (Ausgerechnet) beim Medienforum in Mittweida sprechen Luca und Annkathrin live (**panik**) mit mit Caro von der Groeben und Victoria Reichelt über (zu) hohe Verantwortung, Fehler, die jeder sehen kann, was man macht, wenn es schon passiert ist.
Fühlt Ihr euch in Redaktion manchmal alleine? Mit euren Ansichten, euren Erfahrungen, eurer eigenen, sozidemografischen Backgrounds? Falls ja, gibt es zwei mögliche Gründe dafür: Entweder, ihr seid eine der (zugegebenermaßen immer mehr) Medienschaffende, die keine Angst davor haben, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen in ihre Arbeit miteinfließen zu lassen und das auch transparent zu machen. Aber wenn ihr immer wieder damit alleine seid – dann seid ihr vielleicht der neueste diversity hire eurer Redaktion. Der Begriff sagt euch nichts? Bei Luca und Annkathrin war es bis vor Kurzem ganz genauso. Erst im Gespräch mit dem Autoren Stephan Anpalagan wird ihnen bewusst, wie die Besetzungspolitik der Medienhäuser im Jahr 2022 (immer noch) funktioniert. Gemeinsam mit Stephan, der unter anderem auf Twitter durch meinungsstarke und konfrontative Äußerungen zum Schlagbegriff Vielfalt immmer wieder Debatten anstößt, wollen die beiden Druckausgleichs-Hosts der Frage nachgehen, wie es verdammt nochmal sein kann, dass "Diversity" weiterhin ein Marketing-Begriff bleibt – und weshalb die dringend notwendige Umwälzung der Medien und ihrer Personalien momentan (schon wieder) auf dem Rückend es Nachwuchs ausgetragen wird. Müssen wir uns wirklich dazu nötigen lassen, uns mit Diversity-Checkboxen angreifbar und verletzlich zu machen? Sind wir die einzigen, die neue Standpunkte mit in Redaktionen bringen? Oder stinkt der Fisch doch vom Kopf? Diese Spezial-Folge ist Teil der Diversity-Ausgabe des journalists, der Anfang Dezember erscheint. (Fast) das gesamte Gespräch ist dort oder unter [journalist.de](https://www.journalist.de) nachzulesen – ja, es war noch länger und emotionaler als diese Folge. Viel Spaß beim Zuhören und Aufregen! Werbung: Du hast Interesse an der kostenfreien Media Innovation Masterclass? dann findest du hier hinterm Link alle weiteren Infos. Viel Erfolg bei der Bewerbung! https://www.journalismuslab.de/masterclass/
Für unser Dasein als Journalist:innen wollen wir bluten, alles geben, Erfolge feiern und Ideale verwirklich. Aber wer hat eigentlich gesagt, dass das das alles sein muss, was wir sind? Leidenschaft und Aufopferung gehören in den Medien und dem Journalismus mit dazu. Schließlich werden wir ja alle mit semi-erfolgreichen Tweets und einem kurzen Lob in der Redaktionskonferenz entlohnt, richtig? Luca und Annkathrin merken dabei immer wieder, dass sie ihren Job, ihre "Berufung" in den Mittelpunkt ihrer Selbstdefinition stellen. Und damit sind sie nicht alleine: Viele Kolleg:innen und Freund:innen in der Medienbranche erzählen von ähnlichen Gefühlen. Dabei gibt es so viel mehr, dass uns ausmacht: Hobbies, Beziehungen, Interessen, Musik, ... Wie schaffen wir es, solche Aspekte unseren Erwachsenenlebens mindestens genauso viel Aufmerksamkeit zukommen zu lassen? Energie reinzustecken? Einen echten, lebendigen Feierabend zu machen? Eine Spurensuche mit Theresa Bäuerlein von Krautreporter.
Obstkorb, Tischkicker, Feierabendbier: Willkommen im „coolen“ „Workenvironment“! Dort, wo „familiäres Arbeiten“ oft nur unbezahlte Überstunden und „New Work“ eben vor allem große, oft leere Versprechen bedeutet. Oder sind Luca und Annkathrin da nur zynisch? Auszuschließen bleibt das auch nach dieser Folge nicht. Auch nicht, dass bei beiden Hosts gerade Herbstblues auf Überarbeitung trifft. Fakt ist aber: sie sind nicht alleine mit absurden Geschichten über vermeintliche „New Work“. Unter Kolleg:innen haben sie rumgefragt und Eindrücke von all dem gesammelt, was gerade als Errungenschaft der Neuen Arbeit präsentiert wird - aber am Ende doch nur ein Pflaster für all das ist, was systematisch falsch läuft. Dieses Gefühl bestätigt auch Podcaster und Coach Patrick Breitenbach, der erklärt: Wir definieren New Work ohnehin komplett falsch. Denn statt der Behandlung der Symptome (Überarbeitung, Frust) müssten wir eigentlich grundlegend darüber nachdenken, was wir überhaupt an der Arbeit schätzen – und dann radikale Entscheidungen treffen.
Heute haben wir Zahlen mitgebracht, und die sind erschreckend! Laut den Krankenkassen sind psychische Erkrankungen bei Journos auf Platz 1 der Gründe für Fehlzeiten. In allen anderen Branchen ist das nicht so. In der Medienbranche ist man offenbar besonders anfällig für Depressionen und Co. – aber woran liegt das und wissen unsere Chefs darüber überhaupt bescheid? Was wird getan, um Kolleg:innen und im Zweifel uns zu helfen? Fragen über Fragen, die Annkathrin und Luca beantworten, mit einer großen Umfrage unter unserer Arbeitgebern und der Hilfe von Menschen, die in der Branche arbeiten und selbst mit Depressionen zu kämpfen haben. Falls du Hilfe oder auch einfach nur jemanden zum Reden brauchst, dann kannst du dich jederzeit anonym und kostenlos an diesen Kontakt wenden: Telefonseelsorge: 0800-1110111 (www.telefonseelsorge.de, Chat auch möglich)) Österreich: www.telefonseelsorge.at Schweiz: Die Dargebotene Hand, www.143.ch Du bist auf gar keinen Fall alleine!!! Das Audiodesign dieser Folge hat der wunderbare Leonard Bernd gezaubert!
Verwirrung bei Druckausgleich! Luca und Annkathrin wurden angefragt, ob sie auf ihren persönliche Accounts nicht Werbung für ein Medienformat machen können. Heißt das jetzt, dass wir eine "Marke" sind? Erster Gedanke: Alles schön und gut – aber eben nur, bis es zur Voraussetzung im Job wird, eine eindeutige "Brand" zu sein. Bekanntheit, Social Media Reichweite, einschlägige Projekte und Jobs – das alles kann schnell zur Spirale werden. Und somit zum Nachteil derer, die weniger präsent oder nischig sein können und wollen. Oder hat das gute, alte Netzwerken jetzt einfach ein anderes Erscheinungsbild? Höchste Zeit, nach mehr als einem Jahr einen Kassensturz in Sachen Social Media und Öffentlichkeitswirksamkeit zu machen. Dachten wir zumindest. Denn wie weit sich das Thema "Markenbildung" und "Personal Brand" auch in den analogen Raum ziehen, bemerken wir vor allem im Gespräch mit der absoluten Vermarktungs-Koriphäe Robin Blase aka RobBubble. Auch ihn fragen wir: Was, wenn wir das alles nicht wollen? Wenn es zu viel wird, weil sich all die Anforderungen, der Druck und die Angst vermischen? Schlussendlich ist es Zeit, die alles entscheidende Frage zu stellen: Geht es auch noch anders?
Achtung, in dieser Folge könntet ihr extrem viel dazulernen! Während #IchbinArmutsbetroffen auf Twitter und in der Berichterstattung mehr und mehr Platz einnehmen, ist es auch bei Druckausgleich höchste Zeit, dass wir uns fragen: Wie elitär ist Journalismus? Und woran liegt es, dass wir so wenige (Nachwuchs-)Kolleg:innen aus Armutsverhältnissen haben? Wenige haben sich mit dieser Frage so stark auseinandergesetzt wie Olivier David. In seinem neuen Buch erklärt er Zusammenhänge, die anderen (und auch uns) bis dato vollkommen unbekannt waren. Klar, schon die Finanzierung unbezahlter Praktika, Volontariate zum Mindestlohn und zusätzliche Projekte ist extrem schwierig. Das kennen auch wir. Doch: Für Menschen aus Armutsverhältnisse ist der bloße Gedanke an eine Karriere im Journalismus oft schon gar keine Option. Und somit willkommen in Sphären und Perspektiven, die uns bisher komplett fremd waren. Fakt ist: Neben den bekannten Anstrengungen braucht eine unfassbar viel Glück, um aus Armutsverhältnissen in den Journalismus zu kommen. Besonders perfide ist, dass dieser Kampf um Teilnahme niemand mitbekommt – denn die Leute, die davon berichten könnten, werden schließlich nie unsere Kolleg:innen. Was bedeutet es also, wenn wir uns auch als Generation vornehmen, sozial divers und reflektierter zu sein? Wie können Nicht-Betroffene junge Kolleg:innen wie Olivier David, Luisa Thomé und Sohiel Partoshoar unterstützen? Und wie geht es Nachwuchsjournalist:innen wie ihnen, über ihre eigenen Erfahrungen mit Prekarität zu berichten?
Es klingt so einfach, wie es wichtig wäre: Wir brauchen eine Debatte über Sexismus innerhalb unserer Branche. Denn während wir über andere, korrupte oder missbräuchliche Systeme berichten und Machenschaften aufdecken, scheinen wir ausgerechnet einander nicht ausreichend auf die Finger zu schauen. Woran liegt es, dass wir als Branche noch immer nicht an dem Punkt sind, solche Missstände und Fehlverhalten untereinander anzusprechen? Sollten wir nicht "die Reflektierten" sein? Besonders für junge Kolleg:innen und Berufseinsteiger:innen bedeutet die aktuelle Situation jedoch vor allem, dass wir uns häufig alleine mit unseren Erfahrungen fühlen und aus Sorge vor Vorgesetzten schweigen. Wer möchte schon die Praktikant:in sein, die sich über den Spruch des Redaktionsleiters beschwert? Dass diese Zustände nicht haltbar sind, versteht sich von selbst. Deswegen sprechen wir mit Juliane Löffler darüber, weshalb wir überhaupt noch an diesem Punkt sind – und wo eine strukturelle, grundsätzliche Verbesserung der Zustände bleibt. Die Antwort auf diese Frage ist natürlich keine einfache. Deswegen ist es umso wichtiger, Betroffene von Sexismus zu Wort kommen zu lassen und so die Nuancen, aber auch die Ausmaße und Konsequenzen von Sexismus beim Berufsstart einschätzen zu können. Mit dieser Folge Druckausgleich versuchen wir genau das.
Selten war die Welt so anstrengend wie derzeit. Zumindest für uns, eine Journalist:innen-Generation, die bisher nicht oder kaum über die Auswirkungen eines Kriegs inmitten von Europa berichten musste. Und das nach zwei Jahren Pandemie, unter sich stetig verschlechternden Ausbildungsverhältnissen, prekärer Bezahlung, und und und. Gründe, Zweifel, Probleme gibt es genug. Und auch ein Plan B-Traumjob liegt schon durchdacht und fertig geplant in der Schublade bereit. Höchste Zeit also, dass Annkathrin und Luca sich pünktlich zur Quarterlifemarke ernsthaft fragen: Möchten wir so arbeiten? Und können wir das die nächsten Jahre und Jahrzehnte das noch durchhalten? Vor allem Luca, der sich bereits Anfang des Jahres nach Thailand abgesetzt hat, kehrt in dieser Folge in sich. Für ein paar Monate nimmt er sich eine Auszeit aus dem Berufshamsterrad und sucht sich Rat bei Mediencoachin Jelena Pantić-Panić (@mediengeil). Wird sie es schaffen, Luca zum Bleiben zu überreden?
Vorwürfe wie "Junge können nur Instagram" und "Alte sitzen nur ihre Zeit auf guten Verträgen ab" hört man in der Medienbranche nicht selten. Statt miteinander zu reden und unterstüzen, herrscht zwischen Generationen derzeit vor allem: Unverständnis. Vorurteile, Gehaltsunterschiede, fehlende Zusammenarbeit: Liebe Journo-Generationen, wir müssen reden! Gemeinsam mit unserer liebsten Konkurrenz von "Hinter den Zeilen" haben wir uns nicht weniger vorgenommen, als einen der größten Elefanten im Journalismus-Raum anzusprechen: Was geht da eigentlich zwischen den Generationen ab? In zwei Folgen – eine bei Druckausgleich, [eine bei "Hinter den Zeilen"](https://hinterdenzeilen.de/2022/02/19-generationen-vereinigt-euch/) – gehen wir der Frage nach, wie es sein kann, dass zwischen Jung, Alt und allem dazwischen oftmals lieber die Ellenbogen ausgefahren werden, statt sich gegenseitig zu unterstützen. Dabei geht es um mehr als nur gefühlte Probleme. Es geht um wirtschaftlichen Druck, finanzielle Wertschätzung, inhaltliche Weiterentwicklung. Wir suchen im katapult-Modell, das gleiche Bezahlung für alle Mitarbeitenden vorsieht, nach einer Lösung und erfahren im Gespräch mit Sara Weber, weshalb Generationenkonflikte nicht nur unangenehm und kontraproduktiv, sondern auch gefährlich und teuer sein können. Denn ja, wir stehen als Nachwuchs noch am Anfang und sind nicht selten von Unsicherheit und Neid getrieben. Aber: Es könnte doch auch anders laufen, oder?
Wir sind zurück aus der längsten Sommerpause der Welt
Wir wollten eigentlich jetzt schon zurück sein, aber dann hatten wir zusammen mit dem Journalist neue Ideen, die vielleicht doch besser in das Jahr 2022 passen. Deshalb startet die 2. Staffel Druckausgleich im Januar und kommt ab da dann monatlich. In Staffel 1 haben wir besprochen, weshalb wir uns unter Druck gesetzt fühlen, an welchen Punkten wir uns auch selbst zu viel Druck machen. In Staffel 2 suchen wir die realen Hürden und überlegen konstruktiv: Wie und mit wem gehen wir diese Hürden an? Es wird intensiver, es wird kritischer und vor allem wird Druckausgleich konstruktiver! Wir wollen Eure Themen besprechen! Schreibt uns, welche Hürden, Probleme und strukturelle Gegebenheiten bei euch Druck auslösen. Seid nur Ideengeber oder kommt am Schluss auch gerne mit in die Folgen. Hier erreicht Ihr uns am besten: druckausgleich@journalist.de Bis Januar Ihr Lieben, wir freuen uns drauf :)
Ein letztes mal für diese Staffel kommen Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz gemeinsam mit den WhatsApp-Partner*innen zusammen, um nochmal Revue passieren zu lassen, was sie gelernt haben in den letzten neun Folgen journalist-Podcast (Spoiler: Annkathrin kann jetzt Abwesenheitsnotizen verfassen und Luca hat gemerkt, dass er irgendwie doch gar kein Journalist ist). Die besten Töne aus den neuen Folgen gibts dazu On Top und ein neuer Gast ist auch am Start (Luca hatte kurz "starstruck"). Ein Hinweis: Es hat etwas mit Lästern und Schwestern zu tun. Mitmachaufruf: Ey, falls ihr etwas gelernt habt, dann schickt uns bitte (!) eine kurze Audioaufnahme und erzählt, was es war. Die Idee: Wir wollen eure Inputs sammeln und daraus eine kleine, positive, konstruktive "Learning"-Folge bauen. Ja, und damit auch unsere Kreativpause fülle. Mea culpa. Einfach per Mail an druckausgleich@journalist.de schicken. BTW: Es wird weitergehen mit einer 2. Staffel Medienpodcast, die kommt irgendwann im Herbst und dort wird es auf jeden Fall konstruktiver und Luca wird nicht mehr so häufig ausrasten, versprochen! Wann, wie, wo, mit wem – entweder informieren wir euch hier, auf jeden Fall aber drüben bei Twitter, Insta und LinkedIn. Bis dahin: Danke fürs Zuhören, Dabeisein und Möglichmachen!
Wir greifen nach den Karrieresternen, wollen zu den jungen Stars am Journo-Himmel gehören und suchen unsere nächsten Praktikumsstellen nach dem wohlklingensten Namen aus, wollen möglichst schnell in die Top-Listen und Preise gewinnen. Die eigentliche Arbeit? Zweitrangig, wenn es um den (vermeintlichen) Aufstieg in der Twitter-Journo-Bubble geht. Wie viel Handwerk, Können und sinnvolle Arbeit bleibt noch übrig, zwischen "In eigener Sache"-Tweets und Elite-Denken? Mit uns gesprochen haben die Journalist:innen Pascale Müller, Michael Gegg, Tanja Reeve, Tamara Keller und Matthias Daniel.
Bezahlt wird mit 80-Cent-Kantinengutscheinen und nichtmal zwei Euro Stundenlohn – wenn überhaupt: Praktika sind die unausweichliche Basis für junge Journalist:innen. Doch wehe, es sind weniger als 10 Praktika auf der Volo- oder Journalist:innenschule-Bewerbung! Über Kostenloskultur und unzureichende Untersützung in der journalistischen Ausbildung.
Luca wollte immer irgendwo arbeiten wo man cool miteinander ist und auch mal abends ein Bier getrunken werden kann, gerne auch mal zwei, drei mehr. Und Annkathrin arbeitet eigentlich schon immer fast nur mit Freund:innen zusammen. Frollegen zu haben klingt ja total nice und super. Aber kann das nicht auch gefährlich werden? Was ist, wenn es mal Kritik braucht, wenn jemand gekündigt werden muss oder sich Gruppen bilden und andere Kolleg:innen ausgeschlossen werden? Braucht noch mal eine Differenzierung zwischen emotionalen Freundschaften und Freundschaften unter Kolleg:innen oder kann man einen sinnvollen Umgang lernen? Annkathrin und Luca probieren es aus. Dabei helfen ihnen Manuel Stark von hermes.baby, Podcastern Pola Sarah Nathusius, Annkathrin Kumpel und Kollege Niklas und eine anonyme Stimme.
Freischaffend oder festangestellt: Journalist:innen sind selbstständig, immer und überall. Zumindest arbeiten wir meist eigenverantwortlich und selbstbestimmt und das kann ziemlich hart stressen... gerade am Anfang der Karriere. Wir kennen keine Limits, wissen nicht was wir eigentlich wert sind und arbeiten gerne mal die ein oder andere Stunde länger – natürlich unbezahlt. Warum wir erst mal lernen müssen wie das überhaupt geht, selbstständiges Arbeiten und welche Hürden uns vielleicht auch in den Weg geschmissen werden, darüber sprechen Annkathrin und Luca in der neuen Folge DRUCKAUSGLEICH. Kleine Warnung: Es wird auch mal lauter... Mit dabei: Anne-Kathrin Gerstlauer und Samuel Häde //Druckausgleich ist ein journalist-Podcast von Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz. Diese Folge wird gesponsert von der Hamburg Media School.//
Wie gerne würden wir manchmal unsere Lebensläufe begradigen. Die Misserfolge sollen gar nicht erst erwähnt werden. Aber warum eigentlich? Kritik, Redigaturen und Feeback können Wachstumsschmerz sein, ein Zeichen für Weiterentwicklung. Bei einem echten Misserfolg sieht das schon anders aus. Dass Scheitern schmerzhaft, aber nicht endgültig sein kann - und manchmal nicht mal auf die eigene Leistung zurückzuführen ist - erörtern wir gemeinsam mit unseren Gäst:innen. Mit dabei: Maria Lorenz-Bokelberg (Poolartists), Kathrin Wesolowski (freie Journalistin), Samira El Hattab und eine anonyme Einsenderin. //Druckausgleich ist ein journalist-Podcast von Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz. Diese Folge wird gesponsert von der Hamburg Media School.//
Sprechen wir über unsere Work-Life-Balance, dann meist im scherzhaften Kolleg:innengespräch, mit Aussagen wie: "Haha, ne du ich hab ja so viel zu tun, bei mir eher so Work-Work-Balance, haha" Aber wann fangen wir mal an uns ernsthaft mit diesem Thema zu beschäftigen? Unsere Work-Life-Balance wirklich in Balance zu halten ist eine hohe Kunst, die aber bereits im Kopf anfängt! Wir wollen lernen umzudenken, auch mal die Freizeit dem Job vorzuziehen und langfristig in eine bewusst ausgeglichene Work-Life-Balance zu rutschen. Warum das bei Annkathrin gerade so gar nicht klappt und Luca quantitativ zwar viel "Life" hat, das aber qualitativ richtig kacke ist, das hört ihr in dieser Folge. Mit dabei: Journalistin Nhi Le, Moderatorin Samira, Produzent und Druckausgleichfotograf Albrecht Elstermann und die Coachin und Journalistin Anke Engelhard. //Druckausgleich ist ein journalist-Podcast von Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz.//
Beschäftigt dich dein Alter, oder das Alter deiner Kolleg:innen, die viel jünger sind als du, aber trotzdem irgendwie schon mehr erreicht haben? Hey, na da sind wir ja schon zu dritt, mit Helene Reiner von der News-WG sogar schon zu viert… Aber warum ist uns das Alter eigentlich so wichtig und warum stellt sich uns überhaupt die Frage: Hab ich für mein Alter eigentlich schon genug erreicht? Wie schaffen wir es, dass uns unser bloßes Alter nicht ständig unter Druck setzt? In Folge 3 haben wir mal wieder Druck abgelassen und Lösungen gefunden, Luca hatte sogar kurz das Gefühl, er kann nach dieser Folge vorzeitig mit dem Podcast aufhören... In dieser Folge haben uns geholfen: Medienjournalist Levin Kubeth, Helene Reiner von der News-WG, Podcasterin Minh Thu Tran und Journalist Niklas Diemer
Social Media ist für Medienschaffende ein wunderbares Tool - und gleichzeitig ein Ort der Selbstdarstellung, der Vermarktung und des Stresses. Zumindest bei uns ist das so. Wir hängen auf Insta und Twitter irgendwo zwischen "Krass, was die schon wieder für geile Projekte machen und ich hänge hier auf dem Sofa rum" und "Schaut mal her, was ich schon wieder für geile Projekte mache". Unsere Vorbilder und Mentor:innen sagen, ohne Social Media Auftritt, gibts auch keine Karriere. Aber ist das wirklich so? Und wie können wir lernen, endlich mal einen vernünftigen Umgang mit Social Media zu erreichen? Lea Semen vom Y-Kollektiv, die Journalisten Artur Weigand und Hubi Koch und unser Cutter Leo helfen uns dabei, Antworten zu finden. //Druckausgleich ist ein journalist-Podcast von Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz.//
Kein Projekt gut genug, unsere Arbeit sowieso nicht und eigentlich sind wir auch nur durch pures Glück hier in diesem Podcast zu hören. Wir fragen uns mittlerweile sogar, wie wir diese Folge aufnehmen konnten und warum sie hörbar ist. Wir wissen, dass wir mit solchen Gedanken nicht alleine sind und sprechen deshalb darüber, weshalb gerade Berufsanfänger:innen in der Medienbranche sich gerne und häufig kleinreden, welche Rolle Empowerment untereinander spielt und wie man aus Selbstzweifeln ernstzunehmende Imposter-Gefühle werden. Dabei helfen uns Journalist:innen wie Minh Thu Tran (Rice and Shine), Helene Reiner (News-WG) oder Filmemacher Hubertus Koch. //Druckausgleich ist ein journalist-Podcast von Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz.//