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Heute gilt Sachsen-Anhalt als konservativ und verschlafen. Doch zur Zeit der Novemberrevolution war die Industrieregion um Magdeburg und Halle-Merseburg ein Zentrum der revolutionären Arbeiterbewegung. Artikel vom 07. Oktober 2020: https://jacobin.de/artikel/novemberrevolution-arbeitergeschichte-sachsen-anhalt-ratebewegung Seit 2011 veröffentlicht JACOBIN täglich Kommentare und Analysen zu Politik und Gesellschaft, seit 2020 auch in deutscher Sprache. Die besten Beiträge gibt es als Audioformat zum Nachhören. Nur dank der Unterstützung von Magazin-Abonnentinnen und Abonnenten können wir unsere Arbeit machen, mehr Menschen erreichen und kostenlose Audio-Inhalte wie diesen produzieren. Und wenn Du schon ein Abo hast und mehr tun möchtest, kannst Du gerne auch etwas regelmäßig an uns spenden via www.jacobin.de/podcast. Zu unseren anderen Kanälen: Instagram: www.instagram.com/jacobinmag_de X: www.twitter.com/jacobinmag_de YouTube: www.youtube.com/c/JacobinMagazin Webseite: www.jacobin.de
In der Vorweihnachtszeit 1924 erließ das Justizministerium eine Reihe von Begnadigungen und Straferlassen. Zwei fanden besondere Beachtung. Auf der einen Seite wurde der zu 5 Jahren Haft verurteilte Adolf Hitler schon nach ca. 9 Monaten vorzeitig entlassen. Auf der anderen endete das Leid des Felix Fechenbach, dem Mitbegründer der USPD und Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in München während der Novemberrevolution. Er war 1922 aufgrund hauptsächlich falscher und erfundener Beschuldigungen vor dem Münchener Volksgerichtshof zu 11 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Die Proteste gegen diese „Rache“ des rechten Justizapparates waren sehr laut geworden und konnten offensichtlich nicht mehr ignoriert werden. Inwieweit diese Begnadigung von der Freilassung Hitlers ablenken sollte, können wir nicht beurteilen. Der Hamburger Anzeiger vom 20. 12. berichtete nicht nur die Tatsachen rund um die Entlassungen der Personen, sondern spekulierte auch im Falle von Hitler darüber, wie er sich nun politisch verhalten würde. Würde er weiter den Umsturz suchen, oder den parlamentarischen Weg gehen? Rosa Leu kennt die Einschätzung dieses Leitartiklers, der mit C. P. zeichnete.
Als sich Ende Oktober 1918 Matrosen in Wilhelmshaven weigerten im Rahmen eines sicher verlorenen Krieges gegen die britische Flotte, und damit in den sicheren Tod, auszulaufen, begann eine Entwicklung, die sich über das ganze Deutsche Reich ausweitete und in die Geschichte als Novemberrevolution einging. Um die sich ausweitende Meuterei zu unterdrücken wurden Teile der Truppen nach Kiel verlegt, wo sich die dortigen Arbeiter und Soldaten mit ihnen solidarisierten und die rote Fahne der Revolution in der Stadt hissten. In der Nacht vom 5. auf den 6. November schwappte die Revolution auf Hamburg über, eine Gruppe von Soldaten entwaffnete die Boote im Hafen und gewannen die Besatzungen für die Sache. Anschließend wurde der Elbtunnel, der Hauptbahnhof und das Gewerkschaftshaus besetzt und in einem blutigen Kampf die Kaserne eines reichsstreuen Regiments in der Bundesstraße eingenommen. Der Hamburger Anzeiger vom 11. November druckte einen Artikel, gezeichnet mit dem Pseudonym „Spectator“, ab, in dem an die Revolutionsnächte in Hamburg erinnert wurde. Frank Riede stürzt sich für uns in die Wirren der Hamburger Revolutionstage.
Der 9. November gilt als der Schicksalstag der Deutschen. Von Pogromnacht und Mauerfall konnte das Hamburger Echo am 9.11.1924 naturgemäß noch nichts wissen, aber neben dem ersten Jahrestag des abgewehrten Hitler-Ludendorff-Putsches gedachte man, wenig überraschend für ein sozialdemokratisches Blatt, auch der sich zum sechsten Mal jährenden erfolgreichen Novemberrevolution. Klassisch sozialdemokratisch positioniert man sich dabei zwischen den Extremen, also denjenigen, denen es zu viel Revolution, und denjenigen, denen es zu wenig Revolution war – und erklärt doch sehr freimütig, dass die Revolution auch aus sozialdemokratischer Sicht noch nicht abgeschlossen sei. Näheres erfahren wir von Frank Riede.
Novemberrevolution, Hitlerputsch, Reichspogromnacht, Fall der Berliner Mauer: Der 9. November ist ein historisches Datum in der Geschichte Deutschlands. Ethikerin Petra Bahr und Host Arne-Torben Voigts sprechen in der Folge über diesen Tag und fragen unter anderem: Wie könnte und sollte man den 9. November begehen? Weitere Informationen zum Thema: https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Mauerfall-1989-Umbruch-eines-Systems,mauerfall232.html https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Angeordneter-Nazi-Terror-85-Jahrestag-der-Reichspogromnacht,novemberpogrom100.html https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Novemberrevolution-1918-Vom-Matrosenaufstand-zur-Weimarer-Republik,novemberrevolution100.html Haben Sie Themenvorschläge? Schreiben Sie uns an bleibmensch@ndr.de Voigts und Bahr wollen in "Bleib Mensch!" in polarisierenden Zeiten den Überblick behalten, statt den Kopf in den Sand zu stecken und führen Gespräche mit Tiefgang, als Gegenpol zu den aufgeheizten Debatten unserer Zeit. Sie wollen "Mensch bleiben"! Klimakrise, Inflation, Krieg - es gibt viele Themen, die die Menschen verunsichern. Der Ton in Debatten wird schärfer, Hasskommentare gehören zum Alltag, fundierte Debatten dagegen werden seltener. Bleib Mensch! - der Podcast von NDR Niedersachsen - liefert Problembeschreibung und -analyse, Hintergrund und Lichtblick zugleich. Er möchte einordnen, sortieren, Argumente austauschen - und dabei auch inspirieren, den eigenen Standpunkt einmal zu verlassen und über den Tellerrand zu schauen. https://www.ndr.de/ndr1niedersachsen/podcast4708.html https://www.ardaudiothek.de/sendung/bleib-mensch/73822110/ Podcast-Tipp: "WDR Zeitzeichen" - Der tägliche Podcast über Geschichte von der Antike bis heute, über Europa und die Welt, über die Geschichte der Menschheit. https://www.ardaudiothek.de/sendung/wdr-zeitzeichen/33514748/
In der Weimarer Republik verlieren viele Kinder ihre politisch aktiven Eltern. Diese sitzen nach gescheiterten Aufständen hinter Gittern oder verlieren auf den Barrikaden der Novemberrevolution oder der roten Ruhrarmee ihr Leben. Um den Repressionen etwas entgegenzusetzen, bildet sich aus spontanen Solidaritätsstrukturen 1924 die Rote Hilfe Deutschlands. Und die kämpft nicht nur für die Arbeiter*innen vor Gericht, sondern betreibt auch zwei Kinderheime. Zum Weiterlesen: https://www.hans-litten-archiv.de/Bist du schon Mitglied bei der Roten Hilfe? Das geht hier: https://rote-hilfe.de/aktiv-werden/mitglied-werdenSchickt uns Feedback an hallo-gkw@riseup.net Abonniert unseren Telegram-Kanal @linkegeschichte um die Fotos zu sehen und keine Folge zu verpassen: t.me/linkegeschichte
Die Kinder- und Jugendbuchautorin Maja Nielsen hat schon Romane über die Zeit der Novemberrevolution und den Ersten Weltkrieg geschrieben. Ihr neuer Jugendroman ist wieder historisch: Sie erzählt darin vom Bau der Berliner Mauer. Von Marija Bakker.
Hugo Preuß, 1860 in eine jüdischen Kaufmannsfamilie geboren, wurde nach seinem Jura-Studium und seiner Habilitation als Staatsrechtler Hochschullehrer, begann aber auch eine politische Karriere als Berliner Stadtrat. 1918 war er Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Partei und wurde zugleich nach der Novemberrevolution mit einem Entwurf einer Reichsverfassung beauftragt – und tatsächlich stammen weite Teile der Weimarer Verfassung aus seiner Feder. Daher verwundert es nicht, dass er sich in einer Krisenzeit, die die Weimarer Republik zu zerreißen drohte, im Berliner Tageblatt vom 31. Oktober 1923 zu Wort meldete. Der ehemals erste Innenminister der Republik sieht das Land in einem inneren Zweifronten-Krieg zerrieben. Während die politische Mitte nicht genug Kraft zu haben scheint, die Republik zu verteidigen, werde sie von rechts und links angegriffen. Urteilen Sie selbst, ob uns Preuß auch für die heutige Zeit interessante Einblicke bietet. Die Ausgabe kostete 2,5 Milliarden und es liest aus ihr Frank Riede.
Well, dear friends (male, female, and all the others dazwischen), in dieser Folge kommen wir endlich einer Antwort näher, die all diejenigen bewegt, die auf Instagram so dann und wann mal auf die Posts eines gewissen Andreas L. aus H. stoßen und sich dann wie Siebenssteins Rudi Rabe erschrocken fragen: Ach Du meine Güte. Was ist da denn passiert? Wieso guckt dieser gutaussehende Typ denn so seltsam aus der Wäsche? - Die Erklärung, dies sei hier im Feuilleton beleidigt vorweggenommen, befriedigt nicht. Nehmen wir also lieber mal den elektrischen Teekocher vom Feuer und erzählen stattdessen einen ziemlich unkorrekten Witz, über den die Yoko Ono des deutschen Schlagers garantiert nicht lachen will. Hmmm! Apropos: Kam, Sahra, und siegte Wagenknecht verbraucht eventuell mehr Haarspray als uns lieb ist. Gregor G. und Oskar L. wissen das schon lange. Und sonst? Bevor dieser Herbst die nächste Novemberrevolution gebiert, suchen sich Loffi und Oli einen unentdeckten Resthof auf Amrum oder Norderney. Träume muss man nämlich zum Platzen bringen, bevor einem selbst die Luft ausgeht. Ihr könnt helfen, unseren Podcast besser zu machen! Mit einer Umfrage – anonym und in ca. 5 Minuten Bitte hier: http://go.podstars.de/ihdtl Feedback an: ich@habdichtrotzdemlieb.de
Zum 125. Geburtstag von Bertolt Brecht: sein Erstling als Hörspiel-Inszenierung mit Berliner Schauspieler*innen. Ein Stück über die Novemberrevolution 1919 und die Frage: Hat der Mensch ein Recht auf privates Glück oder die Pflicht zum politischen Engagement? Ein radikaler politischer Wurf und zugleich die Liebesgeschichte von Anna und Kragler, dem Kriegsheimkehrer, den die Revolution ruft. Hörspiel mit Lena Stolze, Tim Freudensprung u.v.a.// Musik: Peter Ehwald// Regie: Christine Nagel// rbb 2020
230119PC Seit genau 104 Jahren dürfen Frauen wählenMensch Mahler am 19.01.2023Meine Frau bekam heute eine Antwort auf ihre Mail an den Projektleiter unseres Neubaus. Sehr geehrter Herr Bauherr Mahler. Sie wundert sich inzwischen nicht mehr. Es ist gang und gäbe, dass in geschäftlichen Angelegenheiten Männer mit Männern kommunizieren. Und das nach genau 104 Jahren. 19 – 19 – 19 eine Schnapszahl, die man sich gut merken kann. Am 19. Januar 1919 dürfen Frauen im Deutschen Reich erstmals wählen. Ihre Stimme können sie bei der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung abgeben. Jahrzehnte haben Frauenrechtlerinnen wie Louise Otto und Hedwig Dohm dafür gekämpft. Den Weg für ein Frauenwahlrecht hat schließlich die provisorische Regierung der Sozialdemokraten Friedrich Eberts freigemacht, die im Zuge der Novemberrevolution 1918 gebildet wurde. Seit 30. November 1918 ist das Reichswahlgesetz in Kraft, das Frauen aktives und passives Wahlrecht zugesteht.Man sollte meinen, dass wir nach über hundert Jahren weiter seien. Aber nach wie vor gibt es Kleingeister, die sich über gegenderte Sprache aufregen und am Stammtisch am lautesten über Macho-zotige Witze lachen. Die Armen. Eigentlich lachen sie ja nur über sich selbst und haben Angst davor, den Kürzeren zu ziehen. Versteht es gerne so, wie es gemeint ist. Ich bin den tapferen Frauen dankbar, die oft unter Gefahr für Leib und Leben für die Frauenrechte gekämpft haben. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Mit dem Kapitalismus entsteht der Interessengegensatz zwischen Kapital und Arbeit. Um ihre Interessen gemeinsam durchzusetzen, gründen Arbeiter bereits Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten Gewerkschaften. Anika Taschke und Albert Scharenberg sprechen mit dem Leiter des Karl-Marx-Hauses in Trier, Dr. Jürgen Schmidt, über die Anfänge der Arbeiterselbstorganisation in der Revolution von 1848, mit der Historikerin Dr. Jule Ehms über die Arbeiterbewegung in der Novemberrevolution und mit Prof. Frank Deppe über die Gewerkschaften in der Bundesrepublik. Bild: Der Streik. Gemälde von Robert Koehler, 1886. Quelle: Wikipedia
Auch exakt vier Jahre nach der Novemberrevolution waren deren Ergebnisse äußerst fragil, blieb die junge Republik durch zahlreiche Feinde in ihrem Inneren bedroht, die die Demokratisierung Deutschlands nie akzeptiert hatten. Dieser Riss durch die Gesellschaft bildete sich naturgemäß auch immer wieder in der Presse ab, deren Organe dem vierjährigen Jubiläum der Republik, je nach politischer Couleur, sehr unterschiedlich viel Raum einräumten. Die größte Emphase legte am 9. November 1922, wenig überraschend, die Parteizeitung der SPD, der Vorwärts, an den Tag, der den Republikgeburtstag in schwerer Zeit seitenlang aus verschiedenen Perspektiven kommentierte. Unsere heutige Wahl fiel dabei auf ein leidenschaftliches republikanisches Plädoyer der Schriftstellerin und SPD-Reichstagsabgeordneten Klara Bohm-Schuch, die für diese ihre Gesinnung unter den Nazis bereits 1936 mit dem Leben bezahlen sollte. Wir erinnern an sie mit unserer Lesung von Paula Leu.
Magazin um Arbeit, Ausbeutung und Organisierung im Betrieb. Für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb. Eine volle Stunde mit Nachrichten, Interview, Kolumne und GEMA-freier Musik. MODERATION: Elmar Wigand + Jessica Reisner, aktion ./. arbeitsunrecht. UNION BUSTING-NEWS mit Jessica Reisner: • Thyssen Krupp/Duisburg: Warum starb der 26-hährige Leiharbeiter Refat? • Allianz München: Union Busting auf unterstem Niveau • Ott Hydromet: Kanzlei Buse gegen aktiven Betriebsrat • Residenz Seniorenheime: 15.000,- Euro Schmerzensgeld für Betriebsratsvorsitzende • XXXL Lutz/Österreich: Union Busting durch gelben Betriebsrat Alle Quellen zu den News findet Ihr hier: https://arbeitsunrecht.de/arbeitsunrecht-fm-13-22-union-busting-bei-allianz-ott-hydromet-xxxl-lutz/ INTERVIEW: Klaus Gietinger Klaus Gietinger ist Regisseur von Kino- und TV-Filmen. Darunter manche Episode des Tatort, aber auch Spielfilme fürs Kino und Dokumentarfilme. Das Besondere an Klaus ist, dass er auch historisch arbeitet und offenbar ein radikaler Linker ist, der dennoch Wege in den öffentlich-rechtlichen Mainstream oder auf das Podium von Preisverleihungen findet – das passiert ja meist nur, wenn man abschwört oder gar als Kronzeuge gegen das Linkssein fungiert. Klaus Gietinger hat sich mit zwei schicksalshaften deutschen Morden beschäftigt: Rosa Luxemburg 1919 und Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967. Heute soll es aber um die Matrosen der kaiserlischen Kriegsmarine gehen, die ab dem 3. November 1919 erst in Wilhelmshaven, dann in Kiel revoltierten. Und die am Ende das Kaisserreich stürzten und den 2. Weltkrieg beendeten. Für uns als Aktion gegen Arbeitsurnecht ist die Novemberrevolution 1918 wichtig, weil sie der Ursprung der Betriebsräte in Deutschland sind. FRAGEN • Welche Bedeutung hat die Novemberrevolution 1918 und haben die Matrosen für Dich? • Wie bist Du darauf gestoßen? • Was ist damals, am 3. November 1918, also vor nunmehr 104 Jahren passiert? • Warum sollten wir uns daran erinnern? • Warum wird dieses historische Erbe vergessen? • Du hast einen Film über Stuttgart 21 produziert, der Ende November in Stuttgart gezeigt wird. Was ist das Besondere an dem Film? PLAYLIST 1. Cullah – Let do 2. The Underscore Orkestra - Government Housing 3. Emily & The Blackouts -- Slam into me 4. The Underscore Orchestra -- Living in Government housing 5. The Nuv – Captain fisting reloaded Alle Stücke sind unter Creative Commons Lizenz verfügbar und für unkommerzielle Zwecke einsetzbar.
Nach der in allen Belangen außerordentlichen Folge 79 geht es nun bei Lehrersprechtag wieder ganz normal zu. Naja, fast. Denn die Studienräte sitzen sich nicht gegenüber, weil der Herr Batzke das lange Wochenende genutzt hat, um einfach so mir nichts dir nichts nach Holland zu fahren. Er hat aber auch für euch etwas aus Holland mitgebracht, hört es euch an. Weil Martin und Alex nun also schon so lange nicht mehr miteinander gequasselt haben, gibt es in ihrer Sendung einiges aufzuholen. So berichtet Alex erst einmal über seine Segelprüfung auf dem IJsselmeer und lässt euch an einem Manöverkreis teilhaben. Martin war in den Ferien auch auf seiner Lieblingsinsel Ameland, wovon auch zu erzählen ist. Dann geht's zurück an die Schule und es wird die Aufhebung der Maskenpflicht diskutiert sowie mit kaotischen Klassenbezeichnungen gekloppert. Werdet außerdem Zeugen, wie zwei Mittdreißiger Studienräte über das Jugendwort des Jahres reden, das ist cringe. Schließlich tritt in der mündlichen Prüfung der Herr Pieler als Kandidat beim Squid Game Germany an und stellt sich mutig tödlichen Kinderspielen, woraufhin er wieder einmal als Gamesworkshop-Influencer fungiert, indem er das Brettspiel Talisman vorstellt. Alles in allem also eine klassische Folge Lehrersprechtag, wie ihr euch das wünscht.
Mit dem Aufstand der Kieler Matrosen und dem Sturz des Kaisers beginnt im November 1918 die deutsche Revolution. In der zwölften Folge von «Rosalux History» geht es um die Ursachen, den Verlauf und Charakter der Novemberevolution. Anika Taschke und Albert Scharenberg sprechen mit dem Historiker Dr. Dietmar Lange über die Rätebewegung, mit der Historikerin Anja Thuns über die Frauen der Revolution und mit Prof. Frank Jacob über Kurt Eisner und die Bayrische Räterepublik.
An diesem Wochenende ist Bundestagswahl. Vielleicht die wichtigste Wahl seit Jahrzehnten, weil es sich um eine Richtungsentscheidung handelt: Wie geht es weiter mit Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit in unserem Land? Sein Kreuz zu machen und mitzuentscheiden – das sollte für jeden eine Selbstverständlichkeit sein. Denn schließlich: Es ist noch nicht so lange her, seit Menschen auf die Barrikaden gegangen und ihr Leben riskiert haben im Kampf für allgemeines und freies Wahlrecht. Zum Beispiel während der Revolution 1848. Wie die Menschen im Rest Europas auch sind viele Hamburger damals zutiefst unzufrieden. Es sind allein die Reichen, die das Recht haben, politisch mitzubestimmen: die 3000 „erbgesessenen Bürger“, also diejenigen, die über Grundbesitz innerhalb von Hamburgs Wallanlagen verfügen. Die übrigen 150.000 Einwohner haben nichts zu sagen. Kein Wunder, dass es im Kessel brodelt. Und am 3. März 1848, einem Freitag, explodiert er. Wie bedrohlich die Lage ist, spüren die Senatoren im Rathaus schon seit einiger Zeit. Gut eine Woche zuvor sind in Paris Bürger auf die Barrikaden gegangen und haben den König zur Emigration gezwungen. Es ist unübersehbar, dass der Funke nun auf Deutschland überspringt. Am Abend des 3. März ist Ratssitzung in Hamburg. Eilig diskutieren die Senatoren, wie das Volk beruhigt werden könnte. Ein Vorschlag lautet: die Pressefreiheit einzuführen und damit eine der Hauptforderungen der Opposition zu erfüllen. Als sich die Senatoren auf den Heimweg machen, gibt es erste Tumulte. Wütende Bürger dringen in das Haus von Bürgermeister Heinrich Kellinghusen (1796-1879) ein. Bei den Senatoren Martin Hieronymus Hudtwalcker (1787-1865) und Heinrich Johann Merck (1770-1853) schmeißen sie Steine durch die Fenster. Allerdings sorgt das Bürgermilitär schnell für Ruhe. Die Revolution bleibt aus. Noch… Wie es weitergeht? Hören Sie unseren Podcast, in dem auch noch erzählt wird von den sogenannten „Wahlrechtsunruhen“ 1906 und von der Novemberrevolution 1918.
Wenn Kabinette in so hoher Frequenz einander ablösen, wie das in der Weimarer Republik der Fall war, dann haben ihre Besetzungen häufig etwas von Bäumchen-wechsel-dich-Spielen. Auch die seit dem 10. Mai 1921 amtierende Regierung Wirth wartete personell mit etlichen hinlänglich bekannten Gesichtern auf, die vielfach bereits vorangegangenen Ministerriegen angehört hatten. Ein Name freilich stach hier heraus: Walther Rathenau gehörte als AEG-Erbe zweifellos zum höchsten Industrie- und Finanzadel des Reiches und hatte sich während des Weltkriegs in der Rohstoffabteilung des preußischen Kriegsministerium bereits auch prominent politisch betätigt. Nach der Novemberrevolution war er jedoch nicht ins vorderste Glied aufgerückt, sondern hatte eher nur publizistisch aus dem Hintergrund Politik und dabei mit überraschend planwirtschaftlichen Konzepten von sich reden gemacht. Wie der folgende Artikel aus dem Vorwärts vom 31. Mai anschaulich belegt, wurde seine Nominierung als Wiederaufbauminister seitens der liberalen DDP deshalb auch und gerade im linken Spektrum durchaus von Hoffnungen begleitet. Es liest Paula Leu.
Mit der Novemberrevolution von 1918 und ihren Folgen hatte sich Deutschland politisch tiefgreifend verändert; ein Konstruktionsproblem des alten Reiches hatte indes auch die Weimarer Verfassung nicht überwunden: Wie zu Kaisers Zeiten blieb auch die erste deutsche Republik durch eine wider-proportionale Dominanz des Landes Preußen geprägt, das sowohl mehr Fläche wie auch mehr Einwohner auf sich vereinte als alle anderen Teilstaaten zusammen. Wahlen zum preußischen Landtag, wie sie erstmals regulär am 20. Februar 1921 abgehalten wurden, waren entsprechend fast so etwas wie kleine Reichstagswahlen. Wer das noch nicht wusste, dem rief das Berliner Tageblatt vom 18. Februar die Bedeutung des anstehenden Urnengangs für das gesamte Reich dringlich ins Bewusstsein. Und verband diese Mahnung nur wenig verklausuliert mit einer Wahlempfehlung für die Deutsche Demokratische Partei, die angeblich allein die notwendige Demokratisierung des alten Obrigkeitsstaates Preußen garantierte. Warum, verrät uns Frank Riede.
In der siebten Folge des "Klassenfrage Podcast" wagen wir einen Blick zurück zum Kieler Matrosenaufstand. Unsere Kämpfe bauen auf Generationen von Kämpfen auf. Diese möchten wir in Zukunft mit unserer "Blick zurück" Reihe stärker in den Fokus nehmen. Nicht aus Nostalgie, sondern weil wir aus der Geschichte lernen wollen. Wir fragen uns dabei wie sind die Aufstände 1918 zustande gekommen? Welche Situation lag vor? Wie haben die Akteure ihre Leute organisiert?Antworten auf diese Fragen gibt uns unser heutiger Gast, Klaus Gietinger. Klaus ist Soziologe, Buchautor, Drehbuchautor, Filmregisseur und Sozialwissenschaftler und beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Themen rund um revolutionäre Ereignisse, sowie auch ihr Ende. Sein Buch "Blaue Jungs mit roten Fahnen" beschäftigt sich sehr unterhaltsam aus der Klassenperspektive mit dem Aufstand der Matrosen 1918/1919. Klaus Gietinger hat so viel produziert und geschrieben, dass es gar nicht alles in die Shownotes passt. Unter anderem führte er Regie beim Tatort und Löwenzahn. Wir wünschen euch viel Spaß mit der siebten Folge!Viele GrüßeKatja & StefanLinks:Alle Infos zu unserem Gast Klaus Gietinger findet ihr auf seiner Homepage:www.gietinger.deDer Kieler Matrosenaufstand zum Lesen:Klaus Gietinger: "Blaue Jungs mit roten Fahnen" findet ihr unter anderem hier:https://tidd.ly/2XH4ZKi**Klaus Korden: "Die roten Matrosen. Ein vergessener Winter" Tillmann, Doris/ Kinzler, Sonja. Schifffahrtsmuseum Kiel: " 1918. Die Stunde der Matrosen" Auge, Oliver/ Tillmann, Doris. Schifffahrtsmuseum Kiel: "Kiel und die Marine 1865 - 2015. 150 Jahre gemeinsame Geschichte. IG Metall Bezirksleitung Küste (Hrsg.):" Matrosenaufstand und November revolution 1918. Was Republik und Demokratie für Gewerkschaften bedeuten."Kieler Matrosenaufstand zum anschauen:https://www.ndr.de/geschichte/Vom-Kieler-Matrosenaufstand-zur-Novemberrevolution-1918,matrosenaufstand132.html **Affiliate Links: Kostet Dich nichts, wir bekommen eine kleine Provision & können den Podcast finanzieren. Danke!
Vortrag im Rahmen der Konferenz "Nur eine Episode? Das gemeinsame Handeln von Linken und Demokraten gegen den Kapp-Putsch 1920" Mittwoch, 4. März 2020, Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin Im März 1920 schlägt die Konterrevolution zurück. Militärs, Ministerialbürokraten, im Hintergrund Männer des Großkapitals, wollen mit Novemberrevolution, Weimarer Republik, Demokratie und den Linken abrechnen. Aber sie stoßen auf Widerstand. Nicht die Regierung und ihr bewaffneter Arm, die Reichswehr, bieten dem reaktionären Treiben eine Abwehrschlacht. Es sind die einfachen Arbeiter, organisiert und unorganisiert, die Arbeiterorganisationen, die Arbeiterparteien und die Gewerkschaften. Generalstreik! Ein historischer Kontrapunkt eines erfolgreichen gemeinsamen Kampfes der Arbeiterparteien, aber auch demokratischer Kräfte gegen die faschistische Reaktion. Der Putsch bricht zusammen. Die Anführer flüchten. Aber die reaktionären Militärs werden wieder gebraucht, denn Arbeiter mit der Waffen in der Hand bedrohen nicht nur Putschisten, sondern die gegebene, ach so demokratische Ordnung. Hier geht es um die Komplexität dieser Vorgänge, die Schwierigkeit und die Möglichkeit des zeitweiligen Zusammenwirkens dieser Kräfte, aber auch die trotz des Erfolges fest verwurzelten antikommunistischen, faschistischen, generell reaktionären Positionen und Handlungen (auch gegen die Verteidiger der Republik) in den Machtorganen der Weimarer Republik.
Der heute vielfach vergessene Schriftsteller, Politiker und Ökonom Franz Jung begann sein abenteuerliches Leben 1888 in Oberschlesien. Er studierte an mehreren Orten, flog aus einer Burschenschaft, weil er einen Ranghöheren verprügelte, und schrieb an der Universität München die Dissertation mit dem Titel: Die Auswirkungen der Produktionssteuer in der Zündholzindustrie. Parallel verfasste er erste expressionistische Dichtungen. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig zum Militär, desertierte aber kurz darauf. Von hier an beginnt ein Leben geprägt von politischer Tätigkeit, Flucht, Gefängnisaufenthalten und dem Publizieren unter Pseudonymen. Während der Novemberrevolution 1919 setzte er sich an die Spitze eines Zuges und besetzte ein Telegraphenbüro, er wurde verhaftet, floh nach Breslau, war Mitglied der KPD, wurde ausgeschlossen, gründete daraufhin die Kommunistische Arbeiter Partei. Um deren Aufnahme in die Kommunistische Internationale zu erreichen, wollte er nach Rußland. Was er auf hoher See tat, um dorthin zu gelangen, davon berichtet der Vorwärts am 8. Dezember. Es liest für uns Frank Riede.
Zwei Jahre nach der Novemberrevolution, die am 9. November 1918 Deutschland in eine Demokratie umwandelte, meldet sich in unserem Podcast mal wieder Kurt Tucholsky unter seinem Pseudonym Ignaz Wrobel zu Wort. Und er stellt dabei, wie man sich denken kann, der Revolution und der aus ihr hervorgehenden Weimarer Republik ein schlechtes Zeugnis aus, indem er wesentlich die Kontinuitäten zum Kaiserreich betont. Monarchistische Justiz und Verwaltungen, Spießbürger bestimmen das Geschehen, Reaktionäre erstarken. Eine Revolution des kleinen Mannes muss her! Es liest Frank Riede.
Hat man ein Recht auf privates Glück oder die Pflicht zum politischen Engagement? Bertolt Brechts Erstling, kurz nach der Novemberrevolution geschrieben, ist ein radikaler politischer Wurf und zugleich eine berührende Liebesgeschichte: die Geschichte von Anna und ihrem Liebsten Andreas Kragler, dem Kriegsheimkehrer, den die Revolution ruft.
Mitschnitt einer Veranstaltung im November 2019 in der Reihe "Geschichte" Klaus Dallmer (Politologe, Werkzeugmacher, Entwicklungshelfer, Autor des Buches Die Meuterei auf der “Deutschland” 1918/19 – Anpassung, Aufbäumen und Untergang der ersten deutschen Arbeiterbewegung) Als August Bebel 1913 starb, war er schon lange kein revolutionärer Arbeiterführer mehr. Immer stärker hatten die erkämpften Verbesserungen und die Wahlerfolge in der Arbeiterschaft die Erwartung genährt, es würde immer weiter aufwärts gehen - und die sozialdemokratische Bewegung auf den Pfad der Integration ins System geschoben. Hunderttausend Sozialdemokraten arbeiteten in den Sozialversicherungen, Arbeitsnachweisen, Parlamenten mit. Die Gelegenheiten zu Massenmobilisierungen ließ man verstreichen und die Linken wurden kaltgestellt. Die Anpassung der großen Parteimehrheit an die Kriegsinteressen der Herrschenden war die logische Folge. Der Krieg brachte die Gegensätze der Arbeiterbewegung zum Aufbrechen: eine Minderheit trug den Kriegskurs und die Unterordnung unter die Bourgeoisie nicht mehr mit, und die Bewegung spaltete sich. In großen Streiks und der Novemberrevolution wurde die deutsche kommunistische Bewegung geboren. Gestützt auf die Hoffnung der Mehrheit der Arbeiterschaft, der Sozialismus könne parlamentarisch eingeführt werden, erschlich sich die SPD-Führung den bestimmenden Einfluss in der Revolutionsregierung und sicherte das Überleben der Militärhierarchie, die sie zum blutigen Niederschlagen der störenden revolutionären Ansätze einsetzte. Die schlimmsten Massaker betrafen Berlin, München und das Ruhrgebiet. Der sozialistische Elan der eingeschüchterten Arbeiterklasse erlahmte, und die Herrschaft der Kapitalisten war gerettet. Der Lernprozess erbrachte eine Linksentwicklung der Arbeiterschaft, die jedoch durch Aktionismus der empörten revolutionären Minderheit und russische Einflussnahme abgeschnitten wurde. Die KPD schwankte zwischen isolationistischer Selbstdarstellung und rationaler Politik - die angemessene Vorgehensweise, die Spaltung der Arbeiterklasse revolutionär zu überwinden, kam nur kurzzeitig zur Anwendung und wich der Beschimpfung der Sozialdemokraten als "Sozialfaschisten". Die gespaltene Arbeiterbewegung konnte in der Krise keine Anziehungskraft für die verelendeten Massen entwickeln und versagte vor der Aufgabe der Abwehr des Faschismus. Klaus Dallmer wird diese verhängnissvolle Entwicklung und den Prozess der Spaltung rekonstruieren und die Folgen diskutieren.
Die Spanische Grippe forderte vor hundert Jahren mehr Todesopfer als der Erste Weltkrieg. Die Infektionskrankheit soll sogar Einfluss auf den Ausgang des Krieges gehabt und der Novemberrevolution den Boden bereitet haben.
100 Jahre Volkshochschule – Ein Blick zurück nach vorn Mitschnitt einer Veranstaltung in der Reihe "Geschichte" im September 2019 Referent: Prof. Dr. Jörg Wollenberg (ehemaliger VHS-Leiter in Bielefeld und Nürnberg und Professor für Weiterbildung an der Universität Bremen) "Republik ist schon viel …Sozialismus bleibt das Ziel" (Gustav Radbruch). Zum schwierigen Umgang mit republikanischen Traditionen in den Volkshochschulen „Die Revolution vom 9. November 1918 erlebt zu haben“, so der ehemalige Reichsjustizminister und Gründer der Kieler Volkshochschule, Gustav Radbruch, verpflichtet die Volkshochschulen, für den Ausbau des sozialen Rechtsstaats, die Verteidigung der Grundrechte und die Sicherung des Friedens einzutreten. Diese Aufgabe blieb aus der Sicht Radbruchs für den Konstitutionsprozess der deutschen Republiken auch nach 1945 von grundlegender Bedeutung und war für den Verfassungspatrioten stets mit der Umwandlung und Intensivierung der Kultur- und Bildungsarbeit verknüpft. Die Erinnerung an seine „Republikanische Pflichtenlehre“ ging verloren. Die jüngst vorgelegte Festschrift des DVV zu „100 Jahre Volkshochschulen“ widmet dem Mitverfasser der Weimarer Reichsverfassung und seinen Mitstreitern als Gründer von Volkshochschulen im sozialistischen Lager kaum eine Zeile. Dagegen kommen vornehmlich die zu Wort, die im „Laboratorium Dreißigacker“ Weimarer Fehlentwicklungen nicht verhinderten und 1933 zur „Selbstgleichschaltung“ neigten. Grund genug, um an andere Bausteine gesellschaftlicher Veränderung nach der Revolution von 1918 zu erinnern, die ein lebenslanges Lernen für alle anstrebten. Ein wenig bekanntes Kind der Novemberrevolution war z.B. die „Freie Hochschule für Handel, Industrie und allgemeine Volksbildung“ in Nürnberg. Ein heute noch aktuelles Modell der Krisenbewältigung in Zusammenarbeit mit der Arbeiterbewegung. Der Blick zurück ist möglicherweise ein Blick nach vorn, wenn wir dabei auch an verdrängte linke Varianten der Volksbildung erinnern, besonders an jene Versuche, die in der Novemberrevolution die bürgerliche Volkshochschulbewegung durch Arbeiterhochschulen und Räteschulen ersetzen wollten. Dabei übernahm Berlin eine Vorreiterrolle mit dem „Kind der Novemberrevolution“: Die Freie Hochschule für Proletarier vom März 1919, die sich ab Oktober 1919 Räteschule der Großberliner Arbeiterschaft nannte, geprägt von den Rätekommunisten und Wanderlehrern Karl Korsch , Alexander Schwab, Georg-Engelbert Graf und Karl Schröder.
Kein Datum im Kalenderjahr ist in das kollektive Gedächtnis der Deutschen so eingebrannt wie der 9. November. Von 1918 bis 1989. Es fängt an mit dem 9. November 1918: Innerhalb weniger Stunden bricht eine Welt zusammen und eine neue entsteht. Der Krieg ist zu Ende, der Kaiser dankt ab, die Republik wird ausgerufen. Ein genauer Blick auf diesen Tag zeigt wie unter einem Brennglas politische und gesellschaftliche Entwicklungen der Zeit. Von der Novemberrevolution aus zieht Anke Hilbrenner ein Band durch das ganze 20. Jahrhundert – über Reichkristallnacht, RAF-Terror bis zum Mauerfall. Anke Hilbrenner stellt im CORRECTIV-Buchladen ihr Buch unter dem Titel "Der 9. November" vor, dass sie gemeinsam mit Charlotte Jahnz geschrieben hat. Anke Hilbrenner ist Professorin für Neuere Geschichte Osteuropas an der Universität Göttingen.
"Der lange Schatten der Revolution - Juden und Antisemiten in Hitlers München 1918 - 1923". Das neue Buch von Michael Brenner über die Rolle von Juden in der bayerischen Novemberrevolution 1918 und in der Münchner Räterepublik 1919.
In dieser Folge meines Podcasts geht es um die Weimarer Republik und die Jahre von 1918 bis 1933. Stichpunkte sind die Novemberrevolution, Inflation, die goldenen 20er, die Weltwirtschaftskrise und der damalige Reichskanzler und Diktator Adolf Hitler. Ich hoffe der Podcast gefällt euch, wenn ja dann lasst eine Bewertung da
Frauen protestierten vor hundert Jahren in Massen gegen den Ersten Weltkrieg und das deutsche Kaiserreich. Ihre Streiks, Demonstrationen und Ausschreitungen leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Vorbereitung der Novemberrevolution. Doch während der Formung und Kämpfe um die Richtung der Revolution tauchten Frauen als Massenerscheinung nicht mehr auf. Ihre Kämpfe entstanden aus einer prekären Mobilisierung auf den Arbeitsmarkt, wobei ihre vorangegangenen Lohnarbeitsverhältnisse, wie Hausanstellung oder Heimarbeit, zumeist erst gar nicht als Beschäftigungsverhältnisse wahrgenommen wurden. Sie zeigten sich bei der Doppelbelastung von Lohn- und Versorgungsarbeit, deren Anerkennung bereits damals gefordert, aber nicht umgesetzt wurde. Diese Strukturen sind bestehen geblieben. Anhand der Proteste der Frauen der Novemberrevolution und den vielfältigen reaktionären Antworten soll diskutiert werden, welche grundlegenden gesellschaftlichen Konflikte bis heute dringend feministischer Kämpfe bedürfen, und wie sich diese Kämpfe in Hinblick auf die weltweiten Frauen*streikbewegungen gestalten. Dania Alasti ist Doktorandin in Philosophie an der Freien Universität Berlin. Ihr Buch "Frauen der Novemberrevolution / Kontinuitäten des Vergessens" ist 2018 im "Unrast Verlag" erschienen.
Frauen protestierten vor hundert Jahren in Massen gegen den Ersten Weltkrieg und das deutsche Kaiserreich. Ihre Streiks, Demonstrationen und Ausschreitungen leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Vorbereitung der Novemberrevolution. Doch während der Formung und Kämpfe um die Richtung der Revolution tauchten Frauen als Massenerscheinung nicht mehr auf. Ihre Kämpfe entstanden aus einer prekären Mobilisierung auf den Arbeitsmarkt, wobei ihre vorangegangenen Lohnarbeitsverhältnisse, wie Hausanstellung oder Heimarbeit, zumeist erst gar nicht als Beschäftigungsverhältnisse wahrgenommen wurden. Sie zeigten sich bei der Doppelbelastung von Lohn- und Versorgungsarbeit, deren Anerkennung bereits damals gefordert, aber nicht umgesetzt wurde. Diese Strukturen sind bestehen geblieben. Anhand der Proteste der Frauen der Novemberrevolution und den vielfältigen reaktionären Antworten soll diskutiert werden, welche grundlegenden gesellschaftlichen Konflikte bis heute dringend feministischer Kämpfe bedürfen, und wie sich diese Kämpfe in Hinblick auf die weltweiten Frauen*streikbewegungen gestalten. Dr. Gisela Notz ist Historikerin. Sie betreibt Forschungen zur Geschichte der ArbeiterInnen- und Frauenbewegung, zu Frauen-, Familien und Sozialpolitik. Unter anderem veröffentlichte sie "Her mit dem allgemeinen, gleichen Wahlrecht für Mann und Frau!",
13.3.1919 | Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht sind die bekanntesten Opfer des brutalen Machtkampfs, der in Deutschland nach der Novemberrevolution 1918 einsetzte. Sozialdemokraten und Kommunisten hatten zwar den Kaiser zum Abdanken gebracht, aber nach dem Ende der Monarchie war die Sozialdemokratie tief gespalten. Auf der einen Seite die etablierten SPDler unter Friedrich Ebert, Philipp Scheidemann und Gustav Noske. Sie wollten vor allem geordnete Verhältnisse. Diesen „Mehrheits-Sozialdemokraten“ stand wiederum die unabhängige Sozialdemokratische Partei gegenüber. Sie wollte grundlegend andere Verhältnisse. Hinter ihr versammelten sich die Arbeiterschaft und die Revolutionäre. Sie wollten die Verstaatlichung der Industrie und die Entmachtung des Militärs. Auch der links-marxistische Spartakusbund gehörte dazu. Die Auseinandersetzung zwischen diesen beiden sozialdemokratischen Parteien, der MSPD und der USPD, eskalierte zunächst in einem Generalstreik im Januar 1919, dem „Spartakusaufstand“, an dessen Ende auch Luxemburg und Liebknecht ermordet wurden. Zwei Monate später drohten die Berliner Märzkämpfe zu einem Bürgerkrieg auszuarten. Der Heeresbeauftragte Gustav Noske beendete den Konflikt per Schießbefehl. Am 13. März verkündete er den Sieg über die Aufständischen. - Am Ende starben in diesen Berliner Häuser- und Straßenkämpfen mindestens 1.200 Menschen. Die Märzkämpfe markieren das vorläufige Ende der „Novemberrevolution“.
Begleitend zu unserer Ausstellung im Willi-Bleicher-Haus in Stuttgart, vom 31. Januar bis zum 15. März, beschäftigen wir uns auch im Arbeitswelt-Podcast mit Rosa Luxemburg. In den ersten drei Sendungen referiert Prof. Michael Brie zum Leben der Sozialistin. Abschließend setzt sich Peter Schadt noch mit der ökonomischen Erklärung von Luxemburg für den Imperialismus auseinander.
Begleitend zu unserer Ausstellung im Willi-Bleicher-Haus in Stuttgart, vom 31. Januar bis zum 15. März, beschäftigen wir uns auch im Arbeitswelt-Podcast mit Rosa Luxemburg. In den ersten drei Sendungen referiert Prof. Michael Brie zum Leben der Sozialistin. Abschließend setzt sich Peter Schadt noch mit der ökonomischen Erklärung von Luxemburg für den Imperialismus auseinander.
Begleitend zu unserer Ausstellung im Willi-Bleicher-Haus in Stuttgart, vom 31. Januar bis zum 15. März, beschäftigen wir uns auch im Arbeitswelt-Podcast mit Rosa Luxemburg. In den ersten drei Sendungen referiert Prof. Michael Brie zum Leben der Sozialistin. Abschließend setzt sich Peter Schadt noch mit der ökonomischen Erklärung von Luxemburg für den Imperialismus auseinander.
Begleitend zu unserer Ausstellung im Willi-Bleicher-Haus in Stuttgart, vom 31. Januar bis zum 15. März, beschäftigen wir uns auch im Arbeitswelt-Podcast mit Rosa Luxemburg. In den ersten drei Sendungen referiert Prof. Michael Brie zum Leben der Sozialistin. Abschließend setzt sich Peter Schadt noch mit der ökonomischen Erklärung von Luxemburg für den Imperialismus auseinander.
Die Novemberrevolution in Deutschland war Teil einer internationalen revolutionären Bewegung von Russland bis Italien. Geprägt durch die Themen Frieden - Arbeit - Brot ging es nicht allein um die Beseitigung einer politischen Herrschaftsform durch eine andere, sondern um grundlegende gesellschaftliche Veränderungen. Mitschnitt einer Veranstaltung mit Dr. Ulrich Schneider, Historiker und Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) - Bund der Antifaschisten
Wir reisen wieder ins Jahr 1918. Im kriegsgebeutelten Deutschland kommt es zur Novemberrevolution. Anstatt in den Bürgerkrieg, geht der Weg in die erste deutsche Republik. In Weimar tagt das erste Parlament, welches diesen Namen auch verdient.
FAZ Essay – der Podcast für die Geschichte hinter den Nachrichten
Mit dem 9. November 1918 begann der historisch-politische Deutungskampf über die Revolution. Bis heute will er nicht enden – ein Essay von Professor Dr. Alexander Gallus
Der Kieler Matrosenaufstand vom 3. November 1918 gilt als Anfangspunkt der Novemberrevolution 1918/19. Aber wie begann der Aufstand und wie verbreitete sich die Revolution anschließend in wenigen Tagen im Reich? Dirk Liesemer hat ein Buch über die erste Phase der Novemberrevolution geschrieben und er hat dafür viele Aufzeichnungen, Quellen und Berichte zusammengetragen. In „Aufstand der Matrosen. Tagebuch einer Revolution“, mit einem Vorwort von Norbert Lammert (mare-Verlag), zeichnet er die Ereignisse vom 28. Oktober bis zum 12. November nach. Das Interview mit Dirk Liesemer ist die erste Zusatzepisode der kleinen Themenreihe „Revolution 1918/19“. Wir sprechen über die Ereignisse und auch über die Erinnerungskultur zur Novemberrevolution, die sich im Laufe der Jahrzehnte verändert hat, denn die Matrosen wurden lange Zeit als „Novemberverbrecher“ diffamiert.
Erster Weltkrieg | Der SPD-Politiker Philipp Scheidemann spricht vor Abgeordneten und Soldaten. Scheidemann war einer der Führer der Novemberrevolution, später erster Reichskanzler der Weimarer Republik. Die Rede hat er mehr als ein Jahr später im Januar 1920 aufgezeichnet.
Wir springen 100 Jahre zurück und beschäftigen uns mit der Novemberrevolution von 1918/19. Am 9. November 1918 wird nicht nur die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. verkündet, sondern wird in Berlin (mindestens) zweimal die Republik ausgerufen: Durch Philipp Scheidemann auf dem Balkon des Reichstags und durch Karl Liebknecht beim Berliner Schloss. Was wissen wir eigentlich über die Ereignisse am 9. November, die in der Rückschau mit zu den symbolträchtigsten Ereignissen der deutschen Geschichte zählen? Beim genaueren Blick auf die Quellen zeigt sich, dass die Republik-Ausrufungen erst im Nachhinein zu dieser Zäsur stilisiert wurden, als die wir sie heute kennen. Diese Folge ist gleichzeitig der Startpunkt für eine kleine Serie zur Revolution. In den nächsten Wochen folgen weitere Episoden, in denen einzelne Aspekte dieser Geschichte noch weiter vertieft werden.
Wussten Sie, dass das Bundesland Bayern Produkt einer Revolution ist? In der Nacht zum 8. November 1918 erklärte der Sozialist Kurt Eisner Bayern zum Freistaat.
05.11.1913 Ludwig III. wird König von Bayern: Mit der Rolle des Prinzregenten wollte sich Ludwig nicht zufrieden geben. Er fand, dass ihm die Bayernkrone zustand. Fast ein Jahr lang arbeitete er auf die erforderliche Verfassungsänderung hin. Am 5. November 1913 ist es endlich soweit. Aus dem Prinzregenten Ludwig wird König Ludwig III. ...