„Der Tag, an dem …“ ist seit einigen Jahren die erfolgreichste Serie der Hamburger Morgenpost. MOPO-Chefreporter Olaf Wunder berichtet über die Tage, die Hamburgs Stadtgeschichte prägten. Das Spektrum der Serie ist breit und reicht von Hamburger Persönlichkeiten, großen Bränden und außergewöhnliche…
Hamburger Morgenpost - Das Podcast-Team
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Der Tag, an dem… Eine neue Folge unseres Podcast ist online! Hören Sie doch mal rein. Diesmal sprechen MOPO-Chefreporter Olaf Wunder und MOPO-Podcast-Chef Matthias Lorenz-Meyer über den 29. August 2002. Das ist der Tag, an dem Hamburgs Skandal-Innensenator Ronald Barnabas Schill eine äußerst peinliche Rede im Deutschen Bundestag hält. In der Debatte geht es eigentlich um Hilfe für die Opfer der Mega-Flut, die vor 20 Jahren, im Sommer 2002, an Elbe und Donau große Schäden angerichtet und zahlreiche Todesopfer gefordert hat. Doch statt sich zum Thema zu äußern, hält „Richter Gnadenlos“ eine Brandrede gegen Asylbewerber und bosnische Bürgerkriegsflüchtlinge, gegen angebliche Luxusgefängnisse mit Schwimmbad und gegen die angeblich desaströse Finanzpolitik der Bundesregierung. Am Ende weiß sich Bundestagsvizepräsidentin Anke Fuchs (SPD) nur so zu helfen: Sie dreht Schill den Saft ab. Der taktloseste Auftritt, den es je im Bundestag gegeben hat, ist der Anfang vom Ende der Ära Schill. Ein Jahr später versucht der Rechtspopulist, den Bürgermeister mit Details aus dessen Liebesleben zu erpressen – und fliegt hochkant aus dem Amt. Heute lebt Schill von 1400 Euro Richterpension in einer Favela in Rio de Janeiro. Alle paar Jahre ruft er sich mal in Erinnerung. Schreibt entweder ein Buch, in dem er seine Sex-Abenteuer ausbreitet. Oder wirkt in zweifelhaften Reality-Shows mit: 2016 nackt bei „Adam sucht Eva“, 2020 bei „Promis unter Palmen“, zuletzt bei „Kampf der Realitystars – Schiffbruch am Traumstrand“.
Heute: der 19. Mai 1972. In der Hamburger Zentrale des Axel-Springer-Verlages explodieren drei Bomben. Weitere drei Sprengsätze gehen nicht hoch. Andernfalls hätten Hunderte Personen tot sein können. So aber bleibt es bei 17 Verletzten. Hinter dem Attentat steckt Ulrike Meinhof, Top-Terroristin der Roten Armee Fraktion. MOPO-Chefreporter Olaf Wunder und MOPO-Podcast-Chef Matthias Lorenz-Meyer sprechen 50 Jahre nach dem Bombenattentat über die Hintergründe: Wieso hat Deutschlands Linke Axel Springer so gehasst?
or 180 Jahren erlebt die Stadt Hamburg ihre bis dahin größte Katastrophe: 1750 Häuser, 100 Speicher, drei Kirchen, das Rathaus, die alte Börse und das Stadtarchiv – alles wird vernichtet. 51 Männer, Frauen und Kinder sterben, 130 werden verletzt und 20.000 verlieren ihr Heim. Der Große Brand löst unfassbares Leid aus – und ist doch auch eine riesige Chance. Die Feuersbrunst – sie markiert den Aufbruch Hamburgs in die Zukunft. Warum das so ist, darüber sprechen MOPO-Chefreporter Olaf Wunder und MOPO-Podcast-Chef Matthias Lorenz-Meyer.
Die neue Folge unseres historischen Podcast „Der Tag, an dem…“ ist abrufbereit. Diesmal geht es um den 6. Dezember 1941. An diesem Tag fand die Deportation von Hamburger Juden nach Riga statt – was für die meisten den Tod bedeutete. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen das deutsch-jüdische Hamburger Ehepaar Minna Wächter und Gustav Wächter sowie ihre drei Kinder John, Max und Walter. Während die Söhne ins Ausland emigrieren und in Brasilien, Argentinien bzw. Schweden ein neues Leben beginnen, werden Minna und Gustav Wächter von den Nazis ermordet. Ihr Enkel Torkel S Wächter, ein schwedischer Autor, hat über die Geschichte seiner Familie einen äußerst spannenden Roman verfasst: „Meines Vaters Heimat – Was er mir nie erzählte“. Der Titel deutet es schon an: Torkel S. Wächter hatte keine Ahnung von dem, was seiner Familie in der NS-Zeit widerfuhr. Erst im Jahr 2000 – 17 Jahre nach dem Tod seines Vaters – durchsucht er die Kartons mit dessen Nachlass und macht eine für ihn verstörende Entdeckung. Und beginnt, die Geschichte seiner Familie zu recherchieren. Eine Suche nach den eigenen Wurzeln.
Der 13. April 1962: An diesem Tag kam es zum Urknall des Pop. Der Star-Club, der berühmteste Musikschuppen aller Zeiten, öffnete auf St. Pauli seine Pforten. Bis zur Schließung Ende 1969 wurde dort Musikgeschichte geschrieben: Abgesehen von Elvis Presley und den Rolling Stones sind dort alle Weltstars der 60er Jahre aufgetreten. Und dort begann auch die Weltkarriere der legendären Beatles. Was für eigenartige Zufälle es waren, die zur Gründung des Star-Club führten und wer die beiden Männer waren, die auf die Idee kamen – darüber unterhalten sich MOPO-Chefreporter Olaf Wunder und Podcast-Chef Matthias Lorenz-Meyer.
In der neuen Folge unseres historischen Podcast „Der Tag, an dem…“ geht es um den 1. April 1937: Der Tag, an dem das „Groß-Hamburg-Gesetz“ in Kraft trat. Auch wenn es Vielen heute unangenehm sein dürfte – aber Hamburg verdankt seine Größe und seine wirtschaftliche Kraft nicht zuletzt dem Diktator Adolf Hitler. Denn der sorgte vor genau 85 Jahren dafür, dass sich die Fläche der Stadt um 80 Prozent vergrößerte und die Bevölkerung von 1,19 auf 1,68 Millionen Menschen wuchs. Ausgerechnet Hitler war es, der eine alte Forderung Hamburgs erfüllte und Altona, Wandsbek, Harburg-Wilhelmsburg und noch einige weitere Gebiete mit der Hansestadt vereinigte. Was der Grund war und weshalb das nach dem Krieg nicht rückgängig gemacht wurde, darüber unterhalten sich der MOPO-Podcast-Chef Matthias Lorenz-Meyer und MOPO-Chefreporter Olaf Wunder
Der 18. April 1944: Der Tag, an dem die achtjährige Else nach Auschwitz deportiert wurde In der neuen Folge unseres Podcasts geht es um den Völkermord an Roma und Sinti in Nazi-Deutschland. MOPO-Podcast-Chef Matthias Lorenz-Meyer und MOPO-Chefreporter Olaf Wunder sprechen über die unfassbare Geschichte der achtjährigen Else, die bei Pflegeeltern in Osdorf aufwächst und gar nichts von ihrer Herkunft weiß. Als die Nazis sie 1944 nach Auschwitz deportieren, beginnt Pflegevater Emil Matulat einen eigentlich aussichtslosen Kampf um das Mädchen. Er schreibt Briefe an Goebbels, Göring, Himmler, sogar an Adolf Hitler, fordert: „Gebt mir meine Else zurück!“ Und dann geschieht das Wunder: Er darf das Mädchen aus dem KZ abholen. Eine einzigartige Geschichte. Kein ähnlicher Fall ist überliefert.
In der neuen Folge unseres historischen Podcast geht es um den 20. Juli 1997: Der Tag, an dem James Bonds BMW das Fliegen lernte 25 Jahre sind vergangen, seit auf der Mönckebergstraße in Hamburg die spektakuläre Filmszene für den James-Bond-Streifen „Tomorrow Never Dies“, zu Deutsch: „Der Morgen stirbt nie“ gedreht wurde. Es war der zweite 007-Film mit Pierce Brosnan in der Hauptrolle. MOPO-Podcast-Chef Matthias Lorenz-Meyer und MOPO-Chefreporter Olaf Wunder plaudern darüber, ob da wirklich ein BMW vom Dach fiel oder mit welchen Tricks gearbeitet wurde. Es geht auch um die Frage, was es eigentlich damit auf sich hat, dass der Doppelnull-Agent seinen Wodka Martini stets geschüttelt trinkt, niemals gerührt.
Der 21. April 1643: Der Tag, an dem der dänische König Christian IV. den Hamburgern den Walfang erlaubte. Ein wichtiger Tag, denn 200 Jahre versorgten die Walfänger die Stadt und ihre Einwohner mit dem Walöl, das Schmier- und Brennstoff einer ganzen Epoche war. MOPO-Chefreporter Olaf Wunder und MOPO-Podcast-Chef Matthias Lorenz-Meyer sprechen über die Qualen der Meeressäuger, über das harte Leben der Männer an Bord der Walfangschiffe und darüber, wo heute noch in der Stadt Relikte der sogenannte „Grönlandfahrten“ zu finden sind. Spannende Unterhaltung!
Der 5. Mai 1842: In Hamburg baut Wilhelm Sillem Deutschlands erste Einkaufspassage Der Stadtbrand Hamburg 1842 war die bis dahin größte Katastrophe in der Geschichte der Stadt – bot aber auch die Chance, Hamburg vom Mittelalter in die Moderne zu überführen. Es entstanden breite Straßen, eine moderne Kanalisation - und Hamburg bekam mit „Sillem's Bazar“ die erste Einkaufspassage Deutschlands. Die Wände verkleidet mit schwarzem und rotem Marmor, das Dach eine phantastische Konstruktion aus Glas und Eisen. Ganz Europa sprach von diesem sensationellen Bauwerk. Matthias Lorenz-Meyer und MOPO-Chefreporter Olaf Wunder plaudern im historischen Podcast „Der Tag, an dem…“ über dieses frühe Shopping-Center, aber auch über den „Hamburger Hof“ und über einen berühmten und noch dazu blaublütigen Hotelgast, der unter mysteriösen Umständen ums Leben kam.
Der 18. Dezember 1921, der Tag, an dem Asbjörn Halvorsen zum ersten Mal für den HSV auf dem Platz stand. 100 Jahre sind seither vergangen. Gemeinsam mit Torjäger Tull Harder war der Norweger der Führungsspieler des HSV der 20er Jahre. In der NS-Zeit gingen die beiden Freunde total unterschiedliche Wege: Beide kamen ins KZ. Der eine als Häftling, der andere als Kommandant. Wie das kam, darüber unterhalten sich in unserem Podcast „Der Tag, an dem…“ Matthias Lorenz-Meyer und MOPO-Chefreporter Olaf Wunder.
Die „Peking“: Sie transportierte das „weiße Gold“, war Drehort für Miss Marple. Unser neuer Podcast aus der Reihe „Der Tag, an dem…“. Heute: Der 25. Februar 1911 – der Tag, an dem die „Peking“ vom Stapel lief. Sie ist das neue maritime Wahrzeichen Hamburgs, der sprichwörtliche „Hamborger Veermaster“, einer der legendären Flying P-Liner: die „Peking“. Vor 111 Jahren wurde die Viermastbark in Dienst gestellt, um das „weiße Gold“ Südamerikas nach Europa zu holen. Salpeter! Ein Stoff, der so wertvoll war, weil er sich erstens perfekt als Dünger eignete und zweitens auch noch gebraucht wurde, um Sprengstoff zu produzieren. Ohne den Salpeterboom wären weder die „Peking“ noch eins ihrer vielen Schwesternschiffe je gebaut wurde. Wieso die Reederei F. Laeisz das Schiff dann 1932 plötzlich nach England verkaufte und wie es kam, dass es als Kulisse für einen Miss-Marple-Film mit Margarete Rutherford diente – darüber und über noch viel mehr unterhalten sich in unserem Podcast Matthias Lorenz-Meyer und MOPO-Chefreporter Olaf Wunder.
Ein Schwabe ersteigert ein insolventes Hotel am Neuen Jungfernstieg - und ahnt nicht, dass es einmal das berühmteste Grandhotel Deutschlands sein wird. 125. Geburtstag feiert das Vier Jahreszeiten in diesem Monat. Im Gespräch mit Matthias Lorenz-Meyer erzählt MOPO-Chefreporter Olaf Wunder von Theo Lingen, Sophia Loren, Bud Spencer und Aristoteles Onassis und den anderen berühmten Menschen, die dort schon logierten - und von ihren Eskapaden.
Altbewährter Podcast im neuen Gewand: Im Gespräch mit Matthias Lorenz-Meyer erzählt MOPO-Chefreporter von seinen Recherchen zum Todeswinter vor 75 Jahren, der in Hamburg mindestens 85 Menschen das Leben kostete. Und dann versetzte auch noch ein Serienmörder die Stadt in Angst.
Die Spanische Grippe vor gut 100 Jahren – sie gilt als Mutter aller Pandemien. Zwischen 25 und 50 Millionen Tote gab es weltweit. Bisher war darüber, was sich damals in Hamburg abspielte, nur wenig bekannt. Der Hamburger Historiker Sebastian Merkel hat nun viele spannende neue Details zusammengetragen. Demnach gab es weit über 4000 Tote in der Stadt. Zahllose Todesannoncen aus Hamburger Zeitungen hat Merkel ausgewertet. „Starb nach kurzer, schwerer Krankheit" heißt es in den Annoncen immer dann, wenn die Grippe die Ursache war. Die Wahrheit zu nennen, war von der Zensur untersagt. Wenn Sie mehr wissen wollen über die Spanische Grippe vor 100 Jahren in Hamburg - dann hören Sie unseren Podcast.
Der 29. November 1959: Der Tag, an dem Hans Henny Jahnn starb, ein großer Dichter, der außerdem noch Orgelbauer, Sektengründer, Pazifist, Landwirt und Hormonforscher war. In seinen Werken fließt nur so das Blut, Mordorgien wechseln sich ab mit – sagen wir – ungewöhnlichen Sexpraktiken. Hans Henny Jahnn, in Hamburg geboren am 17. Dezember 1894, schrieb Theaterstücke und Romane, die nur schwer zu verdauen, ja regelrecht verstörend sind und die dennoch zur ganz großen deutschen Literatur zählen. Hören Sie in unserem Podcast die ganze Geschichte seines nie langweiligen Lebens.
Vor 75 Jahren hat der „Weiße Tod“ Hamburg fest im Griff: Von Dezember 1946 bis März 1947 herrschen fast durchgängig Temperaturen von minus 25 Grad. Es war der kälteste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Zerstörte Großstädte wie Hamburg traf es mit doppelter Wucht. Von Not und Elend gezeichnete Menschen hausten in Kellerlöchern, Ruinen und Nissenhütten, in denen sie der Kälte schutzlos ausgeliefert waren. Winterkleidung hatte kaum einer. Mancher verfügte ja nicht einmal über vernünftiges Schuhwerk. Die Menschen sprachen von „Todeskälte“
Das Motto lautete stets: Viel Feind, viel Ehr'. Alles wollte der „Spiegel“ in den letzten 75 Jahren – nur nicht gelobt werden, jedenfalls nicht von den Mächtigen. Helmut Schmidt nannte Spiegel-Redakteure ein „Geschmeiß“ und riet dazu, sich von denen „nicht irre machen zu lassen“. Noch deutlicher wurde Willy Brandt, der das Nachrichtenmagazin 1974 ein „Scheißblatt“ nannte.
Geschlossene Stadttore, die nur passieren darf, wer Wegezoll zahlt: ein Überbleibsel des Mittelalters, an dem die Hamburgs Senatoren deshalb so lange festgehalten haben, weil sie auf die Einnahmen nicht verzichten wollten. Wie es kam, dass am 31. Dezember 1860 endlich die Torsperre fiel - das hören sie in unserem neuen Podcast.
„Freie Fahrt für freie Bürger!“ Vor 30 Jahren war das das Motto auf Hamburgs Straßen. Die Folge: bis zu 300 Verkehrstote jährlich. Die Hamburger hatten sich daran gewöhnt. Doch ein Unfall am 20. Juni 1982 in der Ottensen änderte alles. Proteste der Bürger führten dazu, dass die Holländische Reihe die erste Straße Hamburgs wurde, auf der in gesamter Länge Tempo 30 gilt. Und etliche weitere Straßen folgten.
Die flächendeckende Einführung des Gaslichts in den Straßen der Hansestadt macht sie überflüssig. Mehr als 500 Jahre lang aber haben sie für Sicherheit gesorgt, während die Bürger den Schlaf der Gerechten schliefen. "De Klock het tein schlahn, tein ist de Klock!" so ertönte nachts alle halbe Stunde der Ruf. Wir erzählen die ganze Geschichte dieses besonderen Berufstands - und treffen einen, der immer noch als Nachtwächter tätig ist und Touristen durch Hamburgs Speicherstadt führt. Hören Sie dazu unseren Podcast.
Aus Angst, die SPD könnte die Wahl gegen CDU und Rechtspopulist Ronald Schill verlieren, gibt 2001 Hamburgs neuer Innensenator Olaf Scholz den harten Hund - und erlaubt, was vorher unbedenkbar gewesen wäre: den Brechmitteleinsatz gegen Straßendealer. Die SPD verliert die Wahl trotzdem - und Ronald Schill, der Nachfolger im Amt des Innensenators, nimmt das Geschenk dankend an. Wenige Wochen später ist Achidi John, der eigentlich Michael Nwabuisi heißt, tot. Gestorben, als ihm gegen seinen Willen Brechmittel eingeflößt wurde. Fünf Jahre später urteilt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte: das war Folter. Die ganze Geschichte dieses Skandals in unserem Podcast.
Es schien die Sensation des Jahrhunderts zu sein. Endlich würde ganz Privates vom schlimmsten Verbrecher der Menschheitsgeschichte öffentlich werden: Adolf Hitler. Am 28. April 1983, also vor bald 40 Jahren, begann der „Stern“ mit der Veröffentlichung der so genannten „Hitler-Tagebücher“ -und blamierte sich bis auf die Knochen. Ein genialer Fälscher und ein sensationsgeiler Reporter sind die Hauptfiguren in dieser Affäre, die in der deutschen Mediengeschichte beispiellos ist. Der eine heißt Konrad Kujau. Der andere Gerd Heidemann.
Im Londoner Hyde Park gibt es "Speakers' Corner", einen Platz, an dem jedermann öffentlich reden darf, wann und wie es ihm beliebt. Etwas Ähnliches wird in den 60er Jahren auch in Hamburg eingeführt. Und zwar auf der Moorweide, gegenüber vom Dammtorbahnhof. Es ist der 12. Februar 1966, als der erste auf eine Küchenleiter kletterte und das Wort ergreift.Von Woche zu Woche nimmt die Zahl der Teilnehmer auf der "Meckerwiese" zu. Am zweiten Sonnabend kommen schon 800 Personen, nach 14 Tagen sind es 2000. Die Themen werden zunehmend politischer: Vietnam-Krieg, die Folgen der Berliner Mauer, auch Missstände im Hamburger Untersuchungsgefängnis werden angesprochen. Wieso das Projekt schon nach neun Monaten beendet wird, das hören Sie in unserem neuen Podcast.
Sigmund Freud, der berühmte Begründer der Psychoanalyse. Im September 1909 hielt er sich gemeinsam mit seiner aus Wandsbek stammenden Frau Martha in Hamburg auf. Wir wissen nicht, wie es kam, dass Freud ausgerechnet das Atelier des Fotografen Max Halberstadt am Neuen Wall aufsuchte. Möglicherweise hatte Freud von den außergewöhnlichen Fähigkeiten des damals 27-jährigen Lichtbildners gehört – er war einer der besten Fotografen seiner Zeit in Hamburg. Jedenfalls entstand bei diesem Besuch eine Serie berühmter Porträtaufnahmen. Bis heute werden diese Fotos regelmäßig zur Illustration verwendet, wenn ein Buch oder ein Artikel über Sigmund Freud erscheint. Freud und Halberstadt: Aus den beiden Männern werden enge Freunde. 1913 heiratet Halberstadt Freuds Tochter Sophie. Die stirbt zwar bereits 1920 – aber die Beziehung zwischen Halberstadt und Freud bleibt sehr eng. 1936 muss Halberstadt – er ist Jude – aus Nazi-Deutschland fliehen. Die Verfolgung durch die Nazis, die Vernichtung seiner wirtschaftlichen Existenz und der schwierige Neuanfang in Südafrika – all das setzt seiner Gesundheit zu. Halberstadt stirbt am 30. Dezember 1940 im Alter von 58 Jahren.
Wer sich die politische Landkarte von Hamburg und Umgebung aus der Zeit vor 1937 ansieht, schaut auf einen komplizierten Flickenteppich. Großhansdorf und Geesthacht, ja sogar das Amt Ritzebüttel an der Elbmündung, sind Teil der Stadt, obwohl völlig abseits gelegen. Andererseits muss ein Hamburger, den es nach Wandsbek treibt, in ein anderes Land reisen: nach Preußen nämlich. Seit Ende des Ersten Weltkriegs hat die Stadt Hamburg immer wieder versucht, diesen Irrsinn zu beenden. Aber die angrenzenden Landkreise haben sich beharrlich geweigert, Flächen abzutreten. Für Hamburgs Handel ist es jedenfalls sehr hinderlich, dass sich beispielsweise die Landesgrenze zu Preußen mitten durch das Hafengebiet zieht. Ausgerechnet in Adolf Hitler finden die Hamburger einen Bündnispartner. Bei einem Besuch des Diktators im Hafen machen Wirtschaftsvertreter ihn darauf aufmerksam, dass die Stadt – und damit die Ökonomie – wegen der engen Grenzen kaum noch wachsen könne. Kurz darauf Hitler das Groß-Hamburg-Gesetz auf den Weg. Dem Reichskanzler geht es dabei nicht im Geringsten um das Wohlergehen der Hansestadt. Der Diktator denkt stattdessen an den längst geplanten Angriff auf die Nachbarländer. In der Hansestadt sitzt ein Fünftel der Mineralölindustrie und ein Drittel der Fischindustrie. Beide spielen eine große Rolle, da Deutschland – um kriegsfähig zu werden – unabhängig von ausländischen Rohstofflieferungen sein soll. Außerdem braucht Hitler die Werften, damit sie ihm eine Kriegsflotte bauen. Am 1. April 1937 ist es dann so weit. Mit ihren Unterschriften unter dem Gesetz verändern vier Männer die Geschichte der Stadt grundlegend: Adolf Hitler, Innenminister Wilhelm Frick, Finanzminister Graf Schwerin von Krosigk und Hermann Göring, der Beauftragte für den Vierjahresplan. Hitler kommentiert, dass die Reform „mit einem Federstrich“ gelungen sei - eine Anspielung darauf, dass die Regierungen der Weimarer Republik dasselbe auch in langjährigen Bemühungen nicht geschafft haben. Am Festakt im Rathaus nehmen etliche Persönlichkeiten des NS-Regimes teil: Hitler selbst ist nicht anwesend, aber er schickt Rudolf Heß, seinen Stellvertreter. Es gibt eine Großkundgebung auf dem Rathausmarkt, der jetzt Adolf-Hitler-Platz heißt. „30 000 Fackeln grüßen Groß-Hamburg“, titelt das Hamburger Fremdenblatt. Heß ruft vom Balkon des Rathauses der Menge zu: „Es ist zusammengeschlossen, was notwendigerweise längst zusammengehört: Groß-Hamburg ist Wirklichkeit geworden!“ Welche ehemals selbständigen Städte nun zu Hamburg dazukommen, was die Stadt im Gegenzug abtreten muss und welche weitreichenden Folgen das hat – all das hören Sie in unserem Podcast:
Ein linker Pastor, ein Soziologie-Professor und ein Alt-68er sorgen vor 25 Jahren dafür, dass der Hamburger Mäzen, Philologe und Sozialforscher Jan Philipp Reemtsma nach 33-tägiger Geiselhaft wieder in die Freiheit entlassen wird. 25 Jahre sind seither vergangen. Zwei der drei „Befreier“ sind noch am Leben und geben zum allerersten Mal Auskunft über das, was damals geschah – in einem exklusiven MOPO-Interview. Rückblick: Der 25. März 1996. Multimillionär Reemtsma wird auf seinem Grundstück in Blankenese entführt. Die Täter lassen ein Schreiben zurück – beschwert mit einer Handgranate. In dem Brief heißt es, dass sie 20 Millionen D-Mark Lösegeld fordern. Wenn Presse und Polizei eingeschaltet würden, bedeute das den Tod der Geisel. Reemtsma verbringt die nun folgenden Wochen angekettet im Keller eines Hauses in Garlstedt, rund 90 km von Hamburg entfernt. Zwei Geldübergabeversuche scheitern, weil die Täter bemerken, dass die Polizei mit im Spiel ist. Daraufhin erhöhen sie ihre Lösegeldforderung auf 30 Millionen Mark und fordern Reemtsma auf, Personen als Geldüberbringer zu benennen, die verlässlich nicht mit der Polizei zusammenarbeiten würden. Jan Philipp Reemtsma schreibt zwei Namen auf einen Zettel: Pastor Christian Arndt von der Friedenskirche in St. Pauli und den Kieler Soziologen Lars Clausen. Am 15. April ist bei Pastor Arndt gerade der Konfirmandenunterricht zu Ende, als sein Telefon klingelt. Eine elektronisch verzerrte Stimme sagt: „Wir haben Jan Philipp Reemtsma entführt.“ Arndt wird gefragt, ob er bereit wäre, gemeinsam mit Lars Clausen die Geldübergabe in die Wege zu leiten. Arndt sagt spontan zu und holt auch noch den Sozialarbeiter und ehemaligen GAL-Politiker Michael Herrmann mit ins Boot. Die folgenden Tage sind für die drei die aufregendsten ihres Lebens. Sie wissen: Jan Philipp Reemtsma wird nur überleben, wenn diesmal die Polizei außen vor bleibt. Die drei merken, dass sie beschattet werden, wissen aber nie: Ist es das LKA oder sind es die Entführer? Nach einer langen, entnervenden Wartezeit kommt dann der Anruf der Entführer mit genauen Anweisungen, wohin das Geld gebracht werden soll. Pastor Arndt und Soziologe Clausen setzen sich mitten in der Nacht ins Auto. Im Kofferraum: die Sporttaschen mit den 30 Millionen D-Mark.
Polizeimeister Norbert Schmid ist das erste Mordopfer der RAF. Vor genau 50 Jahren, in der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober 1971, wird er in Poppenbüttel erschossen. In dieser Nacht findet in einer konspirativen Wohnung der RAF im dritten Stock des Hauses Heegbarg 13 eine Art Vollversammlung der RAF statt. Ulrike Meinhof, Holger Meins, Jan-Carl Raspe, Irmgard Möller, Margrit Schiller, Gerhard Müller und einige weitere Komplizen besprechen ihren nächsten Coup. Es ist halb eins, als es Ulrike Meinhof einfällt, sie müsse nochmal telefonieren. Deshalb will sie eine nahegelegene Telefonzelle aufsuchen. Sie fordert Margrit Schiller und Gerhard Müller auf, sie zu begleiten. Ulrike Meinhof geht voraus, in einigem Abstand folgen ihr die beiden anderen. Polizeimeister Norbert Schmid (32) ist Zivilfahnder am Polizeirevier 53 in Poppenbüttel. In dieser Nacht macht er gemeinsam mit dem 27-jährigen Heinz Lemke Dienst. Während Regen gegen die Windschutzscheibe des Ford 17 M prasselt, beobachten die beiden am S-Bahnhof Poppenbüttel die Leute, die gegen ein Uhr nachts aus der letzten Bahn steigen. Dabei fällt ihnen eine dunkelhaarige Frau auf, die zunächst in einer Kleingartenanlage am Heegbarg verschwindet, dann aber anderswo wieder auftaucht: Sie verlässt die Tiefgarage am Alstertal-Einkaufszentrum. Schmid und Lemke wollen die Dunkelhaarige kontrollieren, rufen durchs offene Wagenfenster: „Halt, Polizei, bleiben Sie stehen!“ Als die Frau wegzulaufen versucht , gibt Lemke Gas, stellt den Wagen quer, um ihr den Weg zu versperren. Doch die Frau läuft um das Auto herum und rennt über einen Rasen davon. Schmid nimmt zu Fuß die Verfolgung auf. Kurz darauf fallen Schüsse. Der Polizeibeamte bricht tödlich getroffen zusammen.
"Bill Haley & His Comets" - im Herbst 1958 zieht diese Band eine Schneise der Verwüstung durch Deutschland. Wo immer sie auftritt, gibt's Schlägereien, fliegen Stühle durch die Fenster, wird die komplette Saaleinrichtung demoliert. Hamburgs Polizeiführung ist in höchster Alarmbereitschaft, als der Star am 27. Oktober in der Ernst-Merck-Halle auftritt. 1958 heißen die "Beatles" noch "The Quarrymen" und sind in Deutschland völlig unbekannt. Elvis Presley steht ganz am Anfang seiner Karriere. Und den Begriff "Rock'n'Roll" hat noch nie einer gehört. Stattdessen ist überall nur vom "Haley-Sound" die Rede. "Rock Around The Clock", "Crazy Man, Crazy" - das sind zwei von Haleys berühmtesten Stücken. Anfang der 50er Jahre hat er weißen Country mit dem Rhythm 'n' Blues schwarzer Musiker gemischt und einen ganz neuen wilden und schrägen Stil kreiert. Eine unzufriedene Generation, die aufbegehrt gegen die Alten, hat ihren musikalischen Ausdruck gefunden. Klar, dass Hamburgs Jugend dem Auftritt ihres Idols entgegenfiebert. Die Ernst-Merck-Halle ist ausverkauft. Vor den Zugängen stehen Beamte in Zehner-Gruppen. Rund um den Veranstaltungsort patrouillieren berittene Polizisten. Das massive Aufgebot an Sicherheitskräften soll die Besucher einschüchtern und von Gewalttaten abhalten. Das Gegenteil wird erreicht, wie sich bald zeigen wird...
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Kein Afrikaner war je so deutsch wie er. Er war ausgebildet in Deutschland, pflegte deutsche Sitten, sprach die deutsche Sprache, und zwar ohne jeden Akzent. Aber als die Deutschen, deren Kultur er eigentlich so sehr verehrte, damit begannen, sein Volk zu betrügen, zu berauben und zu unterjochen, da wehrte sich König Rudolf Manga Bell. Nicht mit Speeren oder Musketen. Er zettelte keinen Krieg an. Nein, er wählte einen ganz anderen Weg. Genau das war es, was ihn für seine Gegner so gefährlich machte.Am Ende wussten sich die Kolonialherren keinen anderen Rat mehr, fädelten einen Justizmord ein, um Manga Bell aus dem Weg zu räumen. Am 8. August 1914 – in Europa hatte gerade der Erste Weltkrieg begonnen – wurde er gehängt. Zur Abschreckung baumelt der Leichnam des 41-Jährigen drei Tage am Galgen. Heute ist der König in seiner Heimat ein Nationalheld, ja, beinahe so etwas wie ein Heiliger.Im „Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt“ (MARKK) gibt es derzeit eine Ausstellung über ihn. Der Titel ist eine Frage. Sie lautet: „Hey Hamburg! Kennst Du Duala Manga Bell?“ Klar, wie die Antwort lautet: Wen, bitte? Nein, von ihm und seiner Geschichte hat kaum jemand je gehört. Und das ist eigentlich ein Trauerspiel.Die Ausstellung will das jetzt ändern. Denn es ist höchste Zeit, dass alle von den Verbrechen erfahren, die Deutschland in seinen Kolonien begangen hat. Zumal es vor allem Hamburger Unternehmen waren, die von der Ausbeutung und Knechtung fremder Völker profitierten. Allen voran: das Handelshaus C. Woermann.
An diesem Wochenende ist Bundestagswahl. Vielleicht die wichtigste Wahl seit Jahrzehnten, weil es sich um eine Richtungsentscheidung handelt: Wie geht es weiter mit Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit in unserem Land? Sein Kreuz zu machen und mitzuentscheiden – das sollte für jeden eine Selbstverständlichkeit sein. Denn schließlich: Es ist noch nicht so lange her, seit Menschen auf die Barrikaden gegangen und ihr Leben riskiert haben im Kampf für allgemeines und freies Wahlrecht. Zum Beispiel während der Revolution 1848. Wie die Menschen im Rest Europas auch sind viele Hamburger damals zutiefst unzufrieden. Es sind allein die Reichen, die das Recht haben, politisch mitzubestimmen: die 3000 „erbgesessenen Bürger“, also diejenigen, die über Grundbesitz innerhalb von Hamburgs Wallanlagen verfügen. Die übrigen 150.000 Einwohner haben nichts zu sagen. Kein Wunder, dass es im Kessel brodelt. Und am 3. März 1848, einem Freitag, explodiert er. Wie bedrohlich die Lage ist, spüren die Senatoren im Rathaus schon seit einiger Zeit. Gut eine Woche zuvor sind in Paris Bürger auf die Barrikaden gegangen und haben den König zur Emigration gezwungen. Es ist unübersehbar, dass der Funke nun auf Deutschland überspringt. Am Abend des 3. März ist Ratssitzung in Hamburg. Eilig diskutieren die Senatoren, wie das Volk beruhigt werden könnte. Ein Vorschlag lautet: die Pressefreiheit einzuführen und damit eine der Hauptforderungen der Opposition zu erfüllen. Als sich die Senatoren auf den Heimweg machen, gibt es erste Tumulte. Wütende Bürger dringen in das Haus von Bürgermeister Heinrich Kellinghusen (1796-1879) ein. Bei den Senatoren Martin Hieronymus Hudtwalcker (1787-1865) und Heinrich Johann Merck (1770-1853) schmeißen sie Steine durch die Fenster. Allerdings sorgt das Bürgermilitär schnell für Ruhe. Die Revolution bleibt aus. Noch… Wie es weitergeht? Hören Sie unseren Podcast, in dem auch noch erzählt wird von den sogenannten „Wahlrechtsunruhen“ 1906 und von der Novemberrevolution 1918.
Rotes Kreuz auf weißem Grund - ein Symbol, das für Barmherzigkeit und Nächstenliebe steht. Was kaum einer weiß: Die ersten, die es als Erkennungszeichen trugen, waren 16 Hamburger, die auf den Schlachtfeldern des Deutsch-Dänischen Krieges Verwundete versorgten und dabei ihr Leben riskierten. 157 Jahre ist das her. Krieg, das bedeutet Tod und Elend. Mit Entsetzen haben damals viele Menschen das Buch „Eine Erinnerung an Solferino“ gelesen, das zwei Jahre zuvor erschienen ist und in dem der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant von einer blutigen Schlacht mit Tausenden Toten und 25 000 Verwundeten berichtet, deren Augenzeuge er wurde. Er beklagt in dem Buch die völlig unzureichende Versorgung der Verletzten und ruft dazu auf, überall in der Welt Sanitätsorganisationen zu gründen. Damit gilt Dunant als Urvater des Roten Kreuzes. Am 2. Februar 1864 - also einen Tag nach Beginn des Deutsch-Dänischen Krieges - greifen zwölf Hamburger Kaufleute Dunants Idee auf, darunter die berühmten Reeder Robert Miles Sloman und Cesar Godeffroy. Angesichts der bevorstehenden Kämpfe gründen sie das „Komitee zur Pflege von Verwundeten und Verletzten“, das heute als Vorläufer des DRK-Landesverbandes Hamburg gilt. Noch im selben Monat wird an der Ferdinandstraße ein Büro eröffnet. Die Bevölkerung ist dazu aufgerufen, mit möglichst großzügigen Spenden die Arbeit zu unterstützen - und vor allem die Reichen der Hansestadt öffnen ihr Portemonnaie. Den humanitären Einsatz an der Front übernimmt der Hamburger Theologe Johann Heinrich Wichern. 1833 hat er mit Unterstützung reicher Kaufleute das „Rauhe Haus“ als „Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder“ gegründet. Als Wichern vom Kriegsausbruch hört, beschwört er seine Glaubensbrüder: „Auf nach Schleswig!“ Zwölf Männer folgen ihm, drei weitere kommen einige Wochen später nach. Im Gepäck haben sie weiße Binden mit einem roten Kreuz, das die Frauen ihnen genäht haben. Mit diesem Erkennungszeichen wagen sie sich mitten aufs Schlachtfeld, mitten hinein in den Kugelhagel. Sie möchten mehr darüber erfahren? Dann hören sie unseren Podcast