Helle Panke

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Ihr habt es mal nicht zu einer unserer Veranstaltungen geschafft? Hier könnt ihr viele Vorträge und Diskussionen nachhören.

Helle Panke


    • Apr 2, 2025 LATEST EPISODE
    • monthly NEW EPISODES
    • 52m AVG DURATION
    • 386 EPISODES


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    Latest episodes from Helle Panke

    Hermynia Zur Mühlen: Widerstand und Weitsicht

    Play Episode Listen Later Apr 2, 2025 51:56


    Audio-Mitschnitt eines Vortrags von Katerina Brausmann am 20. März 2025 in der Bibliothek der Rosalux, Berlin Hermynia Zur Mühlen (1883–1951) war im Deutschland der 1920er und 30er Jahre als linksgerichtete Autorin bekannt, die mit ihren Texten explizit politische Ziele verfolgte. So auch mit ihrem Roman "Unsere Töchter, die Nazinen" (1934), in dem sie einen unüblichen Blick auf die Verhältnisse im Nazi-Deutschland warf – aus der Perspektive von drei weiblichen Figuren: In einem kleinstädtischen Setting treffen Faschistinnen und Antifaschistinnen verschiedener Generationen und Klassen v.a. in familiären Strukturen aufeinander. Mit diesem Text versuchte die Autorin die Öffentlichkeit vor den politischen Entwicklungen zu warnen, jedoch wurde er vom Nazi-Regime als radikaler Roman mit kommunistischen Tendenzen verboten und vernichtet. Verarmt stirbt Zur Mühlen am 20. März 1951 im britischen Exil, ihr Nachlass wird mutmaßlich als Müll entsorgt. Trotz der zeitweiligen Rezeption in der DDR wurde die Schriftstellerin bis zu ihrer Wiederentdeckung 2019 in die allgemeine Vergessenheit gedrängt. Anlässlich ihres Todestags möchten wir an Hermynia Zur Mühlen und ihr Werk erinnern: Wer war die Autorin? Wie sah ihr Leben als Widerstandskämpferin aus? Was für (politische) Texte schrieb sie? Und welche Relevanz hat ihr Schaffen heute noch? Um diese Fragen soll es im Vortrag gehen, wobei insbesondere ihr Roman "Unsere Töchter, die Nazinen" eine Rolle spielen soll. Referentin: Katerina Brausmann (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Neuere deutsche Literatur der Technischen Universität Braunschweig, ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Gegenwartsliteratur, der Gesellschaftskritik im Film sowie der Konstruktionen von Geschlecht und Familie in der Literatur, ihre jüngste Publikation trägt den Titel „Reichtum, Macht und Männlichkeit – Mary Harrons American Psycho (2000)“ und wird voraussichtlich im Frühjahr 2025 erscheinen) Moderation: Dr. Birgit Ziener Eine Kooperationsveranstaltung von "Helle Panke" e.V. und Rosa-Luxemburg-Stiftung. Die politische Bildungsarbeit von Helle Panke e.V. wird gefördert von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung.

    Der „vormarxsche“ Marx im Vormärz

    Play Episode Listen Later Apr 2, 2025 77:52


    Audio-Mitschnitt eines Vortrags von Michael Heinrich am 26. März 2025 in der Hellen Panke. Karl Marx kam nicht als jener Kapitalismuskritiker zur Welt, als den man ihn heute vor allem wahrnimmt. Die Entwicklung zu diesem "marxschen" Marx ist ohne den "vormarxschen" Marx kaum zu verstehen. Als Vorschau auf den 2. Band seiner Marx-Biographie ("Karl Marx und die Geburt der modernen Gesellschaft"), der Ende des Jahres erscheinen soll, wird Michael Heinrich einige Punkte der intellektuellen und politischen Entwicklung von Marx in den Jahren 1841–1843 skizzieren, so etwa Marx' gemeinsam mit Bruno Bauer entwickelten revolutionären Republikanismus und seine davon bestimmte Arbeit bei der "Rheinischen Zeitung". Dabei werden nicht nur einige gängige Interpretationsraster dieser Periode kritisiert, es wird auch der Frage nach Kontingenz oder Zwangsläufigkeit der marxschen Entwicklung nachgegangen. Referent: Prof. Michael Heinrich Moderation: Dr. Birgit Ziener Eine Kooperationsveranstaltung von "Helle Panke" e.V. und dem Berliner Verein zur Förderung der MEGA-Edition e.V. Die politische Bildungsarbeit von Helle Panke e.V. wird gefördert von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung.

    Gefallene Brandmauer? Über Österreich und Deutschland, mit Robert Misik, Martina Renner und Gerd Wiegel

    Play Episode Listen Later Mar 11, 2025 67:04


    Mitschnitt eines Gesprächs vom 10. März 2025 aus der Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin Eine Kooperationsveranstaltung von "Helle Panke" e.V. und der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Oft wird das Wort "Brandmauer" bemüht, wenn es um mögliche Bündniskonstellation zwischen der AfD und anderen Parteien geht. Aber gibt es überhaupt noch diese "Brandmauer"? Auf was müssen wir uns in der nahen Zukunft gefasst machen, wenn schon der US-Amerikanische Außenminister Partei für diese Partei der extremen Rechten ergreift? Hilft ein Blick in unser Nachbarland Österreich, um eine mögliche Zukunft für uns auszumalen? Podiumsgespräch mit: Martina Renner (2013–2025 Abgeordnete des Bundestages und dort u.a. Sprecherin für antifaschistische Politik der Linksfraktion), Robert Misik (Journalist und Autor aus Wien) und Dr. Gerd Wiegel (Referatsleiter Demokratie, Migrations- und Antirassismuspolitik beim DGB) Moderation: Fabian Kunow

    Ist der Westen der neue Osten? Podium mit Stefanie Hürtgen, Grit Lemke und Gesine Lötzsch

    Play Episode Listen Later Jan 12, 2025 68:04


    Mitschnitt einer Podiumsdiskussion vom 9. Januar 2025 aus dem Stadtteilzentrum Kiezspinne in Berlin-Lichtenberg Ein Podium über den Stand der deutschen Einheit und die Lage im ländlichen Raum Ost/West _________________________________________________ Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Den Newsletter mit unserem Wochenprogramm gibt es hier: www.helle-panke.de/de/topic/22.newsletter.html _________________________________________________ 35 Jahre nach dem Mauerfall wird mehr denn je über „Ostdeutschand“ diskutiert. Der Begriff ist bereits zum Mythos geworden, der von Rechten bedient wird. Der Gesprächsbedarf ist riesig, die Bücher von Katja Hoyer und Dirk Oschmann haben eine breite Debatte im Feuilleton ausgelöst, Autoren wie Ilko-Sascha Kowalczuk unterstellen den Ostdeutschen, mit der Freiheit überfordert zu sein. Doch wie viel hat das alles mit der Realität zu tun? Gibt es überhaupt „den Osten“? Sind nicht in den fünf „neuen“ (seit 35 Jahren!) Bundesländern selbst große sozio-ökonomische Unterschiede feststellbar? Hat nicht der abgehängte ländliche Raum in der Lausitz viel mehr gemein mit dem abgehängten ländlichen Raum auf der Schwäbischen Alb oder im Emsland als mit Leipzig, Erfurt oder Potsdam? Ist es dann nicht viel eher ein ökonomisches als ein Ost-West-Phänomen? Oder gibt es tatsächlich „den Osten“, dessen Identität nicht durch 40 Jahre DDR, sondern durch eine gemeinsame Erfahrung der Entmündigung innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes nach der „Wiedervereinigung“ geschaffen wurde? Fragen über Fragen, die wir zum Auftakt des neuen Jahres diskutieren wollen. Eine Kooperationsveranstaltung von "Helle Panke" e.V. - Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin und der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

    Franz Heilgendorf - Was ist "kategoriale Kritik" bei Marx?

    Play Episode Listen Later Nov 12, 2024 55:01


    Mitschnitt vom 23. Oktober 2024 Referent: Dr. Franz Heilgendorff, ist gegenwärtig als PostDoc am Institut für Soziologie der TU Dresden mit dem Übergang von der Philosophie in das Studium der wirklichen Welt beschäftigt. 2023 erschien sein Buch "Kategoriale Kritik. Zur Bedeutung von Kategorie und Begriff in der dialektischen Methode bei Marx" beim Karl Dietz Verlag. Moderation: Dr. Frank Engster Wie lässt sich etwas so Komplexes wie die kapitalistische Produktionsweise begreifen und darstellen? Und zwar so, dass die Darstellung zugleich Kritik ist und nicht nur die Bestimmungen ihres Gegenstand trifft, sondern ihn auch radikal infrage stellt? Und was ist diese "dialektische Methode", die eine solche Kritik einzulösen verspricht? Diese Frage der Kritik ist Gegenstand der Untersuchungen von Franz Heilgendorff. Sein Buch "Kategoriale Kritik" zeigt eine gravierende Lücke in der kaum noch überschaubaren Forschung zu Marx und zum Kapital auf: Trotz aller Bemühungen um Marx' Kritik der ökonomischen Kategorien fehlt eine historisch-kritische Rekonstruktion, warum Marx überhaupt von einer "Kritik der Kategorien" sprechen kann und was "Kategorien" sind. Dies ist umso fataler, als ein Verständnis der Bedeutung und Funktion von Kategorien ein entscheidender Schlüssel zum Verständnis dialektischen Denkens ist und das Problem des Verhältnisses von Gesellschafts- und Erkenntniskritik aufwirft. Eine Kooperation von Helle Panke e.V. mit dem Verein zur Förderung der MEGA-Edition.

    Bürgerkrieg und Romantik im Realsozialismus – Das Beispiel Rudolf Bahro

    Play Episode Listen Later Nov 12, 2024 53:55


    Mitschnitt vom 31. Januar 2024 Referent: Dr. Thomas Schubert Moderation: Dr. Alexander Amberger Der damals 41-jährige Rudolf Bahro ist im August 1977 über Nacht vom unscheinbaren SED-Funktionär zum weltweit bekannten DDR-Dissidenten geworden. Grund war die Veröffentlichung seines Buches "Die Alternative" im Westen. Doch wo kam dieser Bahro her, was hatte er vor der "Alternative" intellektuell geleistet? In seiner dieser Tage erschienenen Dissertation stellt Thomas Schubert sämtliche Texte und Gedichte Bahros aus der Zeit vor der "Alternative" vor. Das weithin unbekannte Frühwerk wird in klassisch-hermeneutischer Manier einer Würdigung und Kritik unterzogen. Subjektive und objektive Sinn- und Motivstrukturen der Texte werden ausführlich analysiert, zudem geht Schubert der Frage nach, was sich daran für die Epoche des deutschen Realsozialismus an Charakteristischem ablesen lässt. Das Frühwerk Bahros entfaltet in dieser Betrachtungsweise einen dreifachen Wert: einen in sich, einen im Vorblick auf spätere Texte und einen dokumentarischen Wert zum Verständnis von deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert. Den Begriffen „Bürgerkrieg“ und „Romantik“ kommt darin eine besondere Bedeutung zu. Es handelt sich nicht nur um die zentralen polit-ästhetische Kategorien in Bahros Frühwerk, sondern auch um zentrale – wenn auch vergessenen – Kategorien eines Anfanges, für den dieses Werk beispielhaft steht: eine marxistische Romantik oder eine romantische Vorstellung vom revolutionären Bürgerkrieg.

    Das Skandalon der Philosophie. Kritische Theorie und DDR

    Play Episode Listen Later Oct 14, 2024 46:51


    Mitschnitt vom 3. Juli 2024 aus der Reihe "Philosophische Gespräche" Referentin: Kathrin Witter Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Den Newsletter mit unserem Wochenprogramm gibt es hier: www.helle-panke.de/de/topic/22.newsletter.html In einer Notiz Max Horkheimers heißt es: „Die europäische Kultur ist mangels einer Zukunft eingegangen, denn die Individuen hören auf, sich zu entfalten, wenn keine kollektive Aufgabe mehr da ist, mit der sie sich ineinssetzen können.“ (~1960) Die DDR hatte der Idee nach den Anspruch, ein solches kollektives Projekt zu sein, bei dem nicht mehr und nicht weniger als die Verwirklichung der Menschheit auf dem Spiel stand. Ihr Scheitern gibt darum die Aufgabe auf, dieses in die gattungsgeschichtliche Reflexion miteinzubeziehen. Die kritische Theorie wusste von diesem Scheitern schon immer, doch sie wusste noch nichts vom historischen Ende des Realsozialismus. In der heutigen Situation stellen sich daher erneut die Fragen nach dem Verhältnis von kritischer Theorie und DDR, damit von negativer Dialektik und Staatssozialismus – die doch beide auf die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zurückgehen. Der Vortrag wird sich diesen Fragen widmen, indem er einige derjenigen betrachtet, die Formen der sozialismusimmanenten Selbstreflexion zu praktizieren suchten. Kathrin Witter schreibt ihre Dissertation über die kritische Theorie und die DDR; ihre Masterarbeit beschäftigte sich mit den Mikrologien Benjamins und Adornos. Neben der frühen kritischen Theorie gilt ihr Interesse der Zeit des deutschen Idealismus sowie der klassischen Moderne und der deutschsprachigen Literatur der Nachkriegszeit. Gelegentlich und gern schreibt sie journalistisch, im Neofelis Verlag erschien die von ihr mit herausgegebene Anthologie Ultima philosophia. Zur Transformation von Metaphysik nach Adorno. Moderation: Dr. Falko Schmieder

    Holger Czitrich-Stahl: Die linke Gegenmacht kapituliert vor der neoliberalen Wende?

    Play Episode Listen Later Jul 17, 2024 24:56


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de unterstützen uns ebenso. Den Newsletter mit unserem Wochenprogramm gibt es hier: www.helle-panke.de/de/topic/22.newsletter.html Aufzeichnung vom 14. November 2023, aus der Kopenhagener Str. 9 in Berlin Vortrag im Rahmen der Konferenz "1982 ff.: Der verhaltene Weg in den Neoliberalismus. Die bundesdeutsche "Erfolgsgeschichte" mit langem Atem" 1982 wird Kohl nach dem Umfallen der FDP Bundeskanzler und löst mit seiner Regierung die sozialliberale Koalition ab, 1983 gewinnt er die Bundestagswahl. Es scheint möglich, den neoliberalen Kurswechsel von Thatcher und Reagan auch in Deutschland zu wiederholen. Der Vorstoß bleibt aber zaghaft. Noch ist die Stimmung im Lande dafür nicht reif, noch scheint die DDR vor der Tür mit ihrem alternativen System das wichtigste Gegenargument zu sein. Das sollte sich alles erst mit der gescheiterten antistalinistischen Revolution in der DDR und der Flucht des ganzen Landes unter die Fittiche der kapitalistischen BRD ändern. Endlich hatte die neoliberale Politik ein Experimentierfeld in einer angeschlagenen, bald zerschlagenen ostdeutschen Transformationsgesellschaft. Was dort experimentiert wurde, sollte alsbald die Realität des vereinten Deutschlands zwischen Rhein und Oder bestimmen. Vier Jahrzehnte später wollen wir zurückblicken. Die Langzeitwirkungen dieses Kurswechsels in Deutschland wie in der gesamten westlichen Welt sind unübersehbar. Betriebswirtschaftliches Denken für den maximalen Profit zerstört volkswirtschaftliches Herangehen und den sozialen Anspruch, die soziale Rückversicherung eines effektiven Kapitalismus. Das Individuum und seine freie umfassende Entfaltung auch zu Lasten der anderen Gesellschaftsmitglieder bestimmt zunehmend zerstörte gesellschaftliche Bindungen und Verhältnisse. Das Schwinden von Solidarität, Zusammengehörigkeitsgefühl, der Bereitschaft der Ausgebeuteten, ihr individuelles Schicksal mit denen ihrer Leidensgenossen zu verknüpfen, trägt zur Selbstzerstörung linker, sozialorientierter Gegenmacht im Kapitalismus bei und vertieft den Bruch, der mit dem Untergang des Realsozialismus das Ende auch des "sozialdemokratischen Jahrhunderts" eingeläutet hat. Programm: * Dr. Stefan Bollinger: Das Ende der bipolaren Weltordnung und der vermeintliche Triumph eines Gesellschaftsentwurfs – der Weg zur scheinbar monolithischen unipolaren Welt am "Ende der Geschichte" * Prof. Dr. Georg Fülberth: Der Bruch der sozialliberalen Koalition und der Triumpf eines ungebremsten Kapitalismus? * Dr. Florian Weis: Rammbock Thatcher: Deregulierung gegen Gewerkschaftsmacht und Sozialstaat * Dr. Frank Thomas Koch: Die neoliberale Zurichtung der "Neuen Bundesländer" * Dr. Holger Czitrich-Stahl: Die linke Gegenmacht kapituliert vor der neoliberalen Wende?

    Labour's coming home? Zum Ausgang der britischen Unterhauswahlen am 4. Juli 2024. Mit Florian Weis.

    Play Episode Listen Later Jul 16, 2024 33:29


    Labour's coming home? Zum Ausgang der britischen Unterhauswahlen am 4. Juli 2024. Mit Florian Weis. Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de unterstützen uns ebenso. Den Newsletter mit unserem Wochenprogramm gibt es hier: www.helle-panke.de/de/topic/22.newsletter.html Aufzeichnung vom 11. Juli 2024 aus der Kopenhagener Straße 9 im Prenzlauer Berg. Mit: Dr. Florian Weis (ist Historiker mit einem Schwerpunkt zur jüngeren und jüngsten britischen und deutschen Geschichte, Promotion 1998 mit einer Arbeit zu den Nachkriegsplanungen der Labour Party 1939-1945. Seit 1999 arbeitet er in unterschiedlichen Funktionen in der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er ist Co-Herausgeber einer kleinen Reihe zu "Jüdinnen und Juden in der internationalen Linken" ( https://www.rosalux.de/publikation/id/50775/die-arbeiterinnenbewegung-als-emanzipationsraum). Moderation: Dr. Birgit Ziener Im Mai 2010 verlor die Labour Party unter Gordon Brown nach 13 Jahren die Regierungsmacht. Es folgten 14 Jahre konservativer Regierungen, wobei diese alleine in den letzten fünf Jahren dreimal die Premierminister*innen austauschten (Theresa May zu Boris Johnson, folgend Liz Truss und Rishi Sunak). Am 4. Juli hat die Labour Party die Wahl zwar klar gewonnen und erhielt einen ungeheuren Zuwachs an Sitzen. Allerdings hat sich die Partei unter Keir Starmer weit vom linken Kurs unter Jeremy Corbyn entfernt und in die politische Mitte orientiert. Zugleich verdeckt das Wahlsystem in Großbritannien das eigentliche Stimmverhalten und das Wahlergebnis, das keineswegs so klar zugunsten von Labour ausfiel, wie es Sitzverteilung vermuten lässt.

    Frank Thomas Koch: Die neoliberale Zurichtung der "Neuen Bundesländer"

    Play Episode Listen Later Jul 15, 2024 31:54


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de unterstützen uns ebenso. Den Newsletter mit unserem Wochenprogramm gibt es hier: www.helle-panke.de/de/topic/22.newsletter.html Aufzeichnung vom 14. November 2023, aus der Kopenhagener Str. 9 in Berlin Vortrag im Rahmen der der Konferenz "1982 ff.: Der verhaltene Weg in den Neoliberalismus. Die bundesdeutsche "Erfolgsgeschichte" mit langem Atem" 1982 wird Kohl nach dem Umfallen der FDP Bundeskanzler und löst mit seiner Regierung die sozialliberale Koalition ab, 1983 gewinnt er die Bundestagswahl. Es scheint möglich, den neoliberalen Kurswechsel von Thatcher und Reagan auch in Deutschland zu wiederholen. Der Vorstoß bleibt aber zaghaft. Noch ist die Stimmung im Lande dafür nicht reif, noch scheint die DDR vor der Tür mit ihrem alternativen System das wichtigste Gegenargument zu sein. Das sollte sich alles erst mit der gescheiterten antistalinistischen Revolution in der DDR und der Flucht des ganzen Landes unter die Fittiche der kapitalistischen BRD ändern. Endlich hatte die neoliberale Politik ein Experimentierfeld in einer angeschlagenen, bald zerschlagenen ostdeutschen Transformationsgesellschaft. Was dort experimentiert wurde, sollte alsbald die Realität des vereinten Deutschlands zwischen Rhein und Oder bestimmen. Vier Jahrzehnte später wollen wir zurückblicken. Die Langzeitwirkungen dieses Kurswechsels in Deutschland wie in der gesamten westlichen Welt sind unübersehbar. Betriebswirtschaftliches Denken für den maximalen Profit zerstört volkswirtschaftliches Herangehen und den sozialen Anspruch, die soziale Rückversicherung eines effektiven Kapitalismus. Das Individuum und seine freie umfassende Entfaltung auch zu Lasten der anderen Gesellschaftsmitglieder bestimmt zunehmend zerstörte gesellschaftliche Bindungen und Verhältnisse. Das Schwinden von Solidarität, Zusammengehörigkeitsgefühl, der Bereitschaft der Ausgebeuteten, ihr individuelles Schicksal mit denen ihrer Leidensgenossen zu verknüpfen, trägt zur Selbstzerstörung linker, sozialorientierter Gegenmacht im Kapitalismus bei und vertieft den Bruch, der mit dem Untergang des Realsozialismus das Ende auch des "sozialdemokratischen Jahrhunderts" eingeläutet hat. Programm: * Dr. Stefan Bollinger: Das Ende der bipolaren Weltordnung und der vermeintliche Triumph eines Gesellschaftsentwurfs – der Weg zur scheinbar monolithischen unipolaren Welt am "Ende der Geschichte" * Prof. Dr. Georg Fülberth: Der Bruch der sozialliberalen Koalition und der Triumpf eines ungebremsten Kapitalismus? * Dr. Florian Weis: Rammbock Thatcher: Deregulierung gegen Gewerkschaftsmacht und Sozialstaat * Dr. Frank Thomas Koch: Die neoliberale Zurichtung der "Neuen Bundesländer" * Dr. Holger Czitrich-Stahl: Die linke Gegenmacht kapituliert vor der neoliberalen Wende?

    Florian Weis: Rammbock Thatcher: Deregulierung gegen Gewerkschaftsmacht und Sozialstaat

    Play Episode Listen Later Jul 14, 2024 29:07


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    Georg Fülberth: Der Bruch der sozialliberalen Koalition & der Triumph des ungebremsten Kapitalismus?

    Play Episode Listen Later Jul 13, 2024 56:41


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    Stefan Bollinger: Der Weg zur scheinbar monolithischen unipolaren Welt am "Ende der Geschichte"

    Play Episode Listen Later Jul 12, 2024 20:21


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    1923, Panel 3: 100 Jahre Lukács' Geschichte und Klassenbewusstsein. Karl Lauschke, Rüdiger Dannemann

    Play Episode Listen Later Jul 11, 2024 63:45


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    Konferenz zu 1923, Panel 2: Die Marxistische Arbeitswoche, mit Michael Buckmiller und Judy Slivi

    Play Episode Listen Later Jul 10, 2024 46:50


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de unterstützen uns ebenso. Den Newsletter mit unserem Wochenprogramm gibt es hier: www.helle-panke.de/de/topic/22.newsletter.html Aufzeichnung vom 18. Oktober 2023, aus der Kopenhagener Str. 9 in Berlin 1. Tag der Konferenz "1923 – Sattelzeit der Revolution. Umbrüche in Politik, Kultur und radikaler Gesellschaftskritik" (3 Panels) 2. Panel:Die Marxistische Arbeitswoche Begrüßung: Peter Schulz Vorträge: Prof. Dr. Michael Buckmiller und Judy Slivi Die Marxistische Arbeitswoche war ein Treffen von Marxist_innen und Kommunist_innen, die sich Pfingsten 1923 in Geraberg bei Ilmenau trafen, um zu diskutieren, wie eine kritische Theorie der Gesellschaft aussehen könnte. Angesichts der Welle revolutionärer Erhebungen von 1917 bis 1923 in Europa, aber auch der zunehmenden Verringerung der Möglichkeit, Theorie frei innerhalb der kommunistischen Partei zu diskutieren, trafen sich die Anwesenden – unter ihnen Fukumoto Kazou, Karl Korsch, Georg Lukács, Friedrich Pollock, Felix Weil und Richard Sorge – und diskutierten die gerade erschienenen Schriften Lukács und Korschs. Seit 2022 beschäftigt sich damit das Projekt #100MAW von Arbeit und Leben Thüringen sowie der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen u.a. durch Veranstaltungen und mit einer von Michael Buckmiller konzipierten Ausstellung über Karl Korsch. Im Gespräch mit Volker Hinck (RLS Thüringen) führt Prof. Dr. Michael Buckmiller in die Marxistische Arbeitswoche ein, während Judy Slivi (Arbeit und Leben Thüringen) einen Blick auf die Biographien der dort anwesenden Frauen und ihre Arbeit wirft. Prof. Dr. Michael Buckmiller ist Politologe und lehrte bis 2008 am Institut für Politische Wissenschaft an der Universität Hannover. Er ist Herausgeber der historisch-kritischen Gesamtausgabe von Karl Korsch und der Gesammelten Schriften von Wolfgang Abendroth. Im Ruhestand widmete er sich seinen eigenen Forschungsprojekten sowie der Leitung des von ihm gegründeten Offizin-Verlages. Dort erschien – herausgegeben von ihm - im Januar 2023 die Erneuerung des Marxismus. Karl Korsch 1886-1961 u.a. mit Beiträgen aus dem Projekt #100JahreMAW. Judy Slivi wurde 1977 in Gotha geboren. Nach dem Studium der Soziologie in Jena, einem weiterem Studium der Archäologie in Halle/Saale und mehreren Auslandsaufenthalten kehrte sie 2010 nach Gotha zurück. Derzeit arbeitet sie als Projektleiterin bei Arbeit und Leben Thüringen e.V., einem der Träger von #100JahreMAW. Moderation: Peter Schulz

    1923, Panel 1: Erneuerung in Philosophie, Politik, Marxismus. Ivana Perica, Lea Fink, Felix Klopotek

    Play Episode Listen Later Jul 9, 2024 63:54


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de unterstützen uns ebenso. Den Newsletter mit unserem Wochenprogramm gibt es hier: www.helle-panke.de/de/topic/22.newsletter.html Aufzeichnung vom 18. Oktober 2023, aus der Kopenhagener Str. 9 in Berlin 1. Tag der Konferenz "1923 – Sattelzeit der Revolution. Umbrüche in Politik, Kultur und radikaler Gesellschaftskritik" (3 Panels) 1. Panel. Die Erneuerung in Philosophie, Politik & Marxismus. 1923 und 1968 Begrüßung: Dr. Frank Engster Vorträge: Dr. Ivana Perica, Lea Fink, Felix Klopotek 1923 ist das Jahr, in dem gleich drei Ereignisse, die das „kurze 20. Jahrhundert“ (Hobsbawm) eröffneten und prägen sollten, ihre Verarbeitung fanden: Der Schrecken des Ersten Weltkrieges, der Sieg der Revolution in Russland und das Scheitern revolutionärer Erhebungen in Westeuropa und Deutschland. Die Verarbeitung führte zu einem Umbruch in der Gesellschaftskritik und den Anfängen der Kritischen Theorie und des Westlichen Marxismus. Zugleich markiert das Jahr 1923 das endgültige Ende der revolutionären Aufstände in West-Europa und Deutschland, den Beginn der Stalinisierung in der UdSSR, aber auch in der KPD, sowie den Aufstieg des Faschismus. Mit dem Begriff „Sattelzeit“ wird eine Um- und Neuorientierung in Theorie und Praxis eingefangen, die sich in einflussreichen Texten, neuen politischen Konzepten sowie in den Biographien der jeweiligen Protagonist*innen abbildet. Diese „Sattelzeit“ lässt sich bis zur Neuen Linken der 1960er-Jahre weiterdenken.

    Helmut Dahmer: Benjamin, Trotzki und der Gebrauch historischer Analogien

    Play Episode Listen Later May 10, 2024 82:48


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    Götz Aly: Deutschlands Raubkrieg im Osten. Wie einfache deutsche Soldaten zu Herrenmenschen wurden

    Play Episode Listen Later May 8, 2024 61:30


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    Felix Wemheuer: Kampf um Taiwan - Konfliktreiche Geschichts- und Identitätspolitik

    Play Episode Listen Later May 7, 2024 56:38


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Den Newsletter mit unserem Wochenprogramm gibt es hier: www.helle-panke.de/de/topic/22.newsletter.html Mitschnitt vom 30. April 2024 Referent: Prof. Dr. Felix Wemheuer Moderation: Dr. Frank Engster Von Felix Wemheuer ist 2019 die Broschüre "Globale chinesische Migration und die Umwälzung des kapitalistischen Weltsystems" bei uns erschienen, die hier bestellt werden kann: https://www.helle-panke.de/de/topic/158.publikationen.html?productId=70781 In letzter Zeit ist Taiwan in das Zentrum der geopolitischen Auseinandersetzungen zwischen den USA und der Volksrepublik China gerückt. Zwischen den Parteien Taiwans sowie im Verhältnis zur Volksrepublik China spielen Konflikte um Identität und die Interpretation der Geschichte eine wichtige Rolle. In Taiwan ist besonders der Umgang mit dem Erbe der Diktatur durch die Guomindang (1945–1991) hochumstritten. Lange präsentierte die Guomindang Taiwan als das bessere China, in dem chinesische traditionelle Hochkultur und Sprache weiter gepflegt werden würden – im Gegensatz zum kommunistischen Festland. Das Umfeld der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei propagiert heute hingegen das Geschichtsbild eines selbstständigen Taiwans, in dem China in eine historische Reihe mit anderen temporären ausländischen Invasoren gestellt wird. Der Ursprung Taiwans wird bei den UreinwohnerInnen gesucht, die zum Ausgangspunkt eines multikulturellen Selbstbildes gemacht werden. Während die japanische Kolonialherrschaft (1895–1945) eher wohlwollend behandelt wird, ließ die Regierung viele Museen errichten, um den "weißen Terror" und die Menschenrechtsverletzungen der Guomindang-Diktatur zu dokumentieren. Zugleich gibt es noch historische Monumente aus dieser Zeit, wie die Gedächtnishallen für den Diktator Chiang Kai-shek und den Staatsgründer der Chinesischen Republik Sun Yat-Sen. Selbst an diesen Orten werden Ausstellungen für die Opfer der Diktatur integriert. Felix Wemheuer analysiert kritisch, u.a. anhand seiner Recherchen in Museen und Universitäten, die kontroverse Erinnerungslandschaft auf Taiwan und den Konflikt mit China. Felix Wemheuer ist Professor für Moderne China-Studien an der Universität Köln. Zu seinen Veröffentlichungen gehören „Social History of Maoist China“, „Marx und der globale Süden“, „Chinas große Umwälzung“ sowie eine Biografie von Mao Zedong. Er studierte „Geschichte der KPCh“ an der Volksuniversität in Beijing (2000-2002), war Gastwissenschaftler an der Harvard Universität (2008-2010), Fudan Universität in Shanghai (2018, 2023) und an der Academia Sinica in Taibei (2023). Seine neusten Veröffentlichungen sind „Die Zukunft mit China denken“ (herausgeben mit Daniel Fuchs u.a.).

    Der Linkssozialist Max Adler. Ein Abend zu dessen 150. Geburtstag. Vortrag von Michael Franzke

    Play Episode Listen Later Mar 27, 2024 57:06


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    Wolfgang Herzberg: Jüdisch und links. Eine Spurensuche

    Play Episode Listen Later Mar 26, 2024 61:24


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    Ulrich Busch: 100 Jahre Hyperinflation. Ein historischer Rückblick und die gegenwärtige Teuerung

    Play Episode Listen Later Mar 25, 2024 57:08


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    Michael Brie - Sozialismus neu entdecken … und begründen

    Play Episode Listen Later Feb 21, 2024 46:37


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    Was folgt aus der Correctiv-Recherche zu den "Remigrationsplänen" der extremen Rechten?

    Play Episode Listen Later Feb 8, 2024 62:51


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Mitschnitt vom 7. Februar 2024 Gespräch mit David Begrich und Martina Renner. Es moderiert Fabian Kunow. Laut einer aufwendigen Recherche des Journalistenbüros Correctiv traf sich im November 2023 im Potsdamer „Landhaus Adlon“ eine illustre Runde der extremen Rechten mit Vertretern aus dem bürgerlichen Lager. Funktionäre der AfD lauschten auf Einladung ökonomisch-potenter westdeutscher Gastgeber dem Kopf der Identitären Bewegung aus Österreich Martin Sellner. Im Publikum saßen auch honorige Personen, die vermutlich nicht das AfD-Parteibuch tragen, sondern als "konservativ" gelten. Ziel war es Spendengelder für die extreme Rechte einzutreiben. Durch Correctiv-Recherche konnten die Organisatoren, der Gesprächsinhalt und die Zuhörenden einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Gerade der Inhalt des dort im geschlossenen Kreis Gesagten, die sogenannten "Remigrationspläne", die auch deutsche Staatsbürger umfassen sollen, sorgte für Aufsehen. Im Anschluss wurden ähnliche Vernetzungen und Spendensammlungen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Seitdem finden Proteste gegen die AfD in allen Regionen Deutschlands statt, zu denen sich hunderttausende Teilnehmende eingefunden haben. Die Forderung nach einem AfD-Verbot steht im Raum. Einen knappen Monat nach der Enthüllung durch Correctiv möchten wir in einer Gesprächsveranstaltung diese Recherche noch einmal rekapitulieren und darüber sprechen, was seitdem passiert ist. Sind die Überlegungen von Sellner für die extreme Rechte neu? Was würden diese für ein Land bedeuten, in dem im Jahr 2022 nach Angaben des statistischen Bundesamts 23,8 Millionen Menschen und somit 28,7 % der Bevölkerung eine Migrationsgeschichte haben? Wie fügt sich die Berichterstattung über die Correctiv-Recherche in neurechte Diskursstrategien ein? Was können Demokratinnen und Demokraten überhaupt noch tun, wenn immer mehr Menschen bereit sind, der AfD ihre Stimme zu geben? Wir freuen uns auf David Begrich und Martina Renner. David Begrich arbeitet beim Verein Miteinander e.V. in Magdeburg. Er ist Kenner der Einflüsterer des völkischen Flügels der AfD, der mit dem Institut für Staatspolitik (IfS) seinen Sitz in Sachsen-Anhalt hat. Martina Renner hat als Innenpolitikerin der LINKEN im Bundestag unmittelbar nach Correctiv-Recherche mit Fragen an die Bundesregierung nachgesetzt.

    Zum anti-autoritären Marxismus von Hans-Jürgen Krahl (Meike Gerber, Emanuel Kapfinger, Julian Volz)

    Play Episode Listen Later Dec 19, 2023 81:34


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Mitschnitt vom 31. Oktober 2023: Ein Abend für Hans-Jürgen Krahl Referent:innen: Meike Gerber, arbeitet an einer Promotion zur Suizidassistenz. Sie beschäftigt sich mit kritischer Theorie, antiautoritärem Marxismus und Medizinethik. Julian Volz, kuratiert Ausstellungen und schreibt Texte. Er interessiert sich für Kritische Theorie, queere und dekoloniale Theorien sowie deren Schnittmengen. Emanuel Kapfinger, ist Philosoph und politischer Autor. Er arbeitet zu Hegel, Marx, Nietzsche, Kritischer Theorie, Guattari, Kultur- und Ideologiekritik, Faschismustheorie, 1968 und materialistischer Dialektik. Hans-Jürgen Krahl war ein faszinierender Revolutionär: Um 1968 gab es nur wenige, die den Versuch einer »historisch angemessenen Vermittlung von Theorie und Praxis« derart intensiv betrieben haben wie er. Als Vorstandsmitglied des SDS stellte er sich nicht nur entschieden gegen eine autoritäre Wende der Studierendenbewegung, sondern setzte ihr auch ein Modell anti-autoritärer Emanzipation entgegen. Der Lieblingsschüler Adornos debattierte mit den Intellektuellen der so genannten Frankfurter Schule auf Augenhöhe und arbeitete an einer eigenständigen Weiterentwicklung der Kritischen Theorie. Trotzdem – oder deswegen? – richteten sich nach Krahls frühem Tod mit 27 Jahren die verschiedensten Vorwürfe gegen ihn: eines repressiven Leninismus ebenso wie eines antiautoritären Spontaneismus; einer unredlichen Hinwendung der Kritischen Theorie zur Praxis ebenso wie eines praxisfernen Hegelianismus. Diese komplementären Vorwürfe könnte erklären, warum sein Werk heute weitgehend ungelesen ist, obwohl es, so die These der Referent:innen, für die Linke heute wichtig und fruchtbar ist. Der Vortrag wird die politische Biographie und die Theorie Krahls vorstellen und stützt sich dafür auf den von den Referent:innen 2022 herausgegebenen Sammelband Für Hans-Jürgen Krahl. Beiträge zu seinem antiautoritären Marxismus (Mandelbaum Verlag) sowie ihre fortlaufende Forschungs- und Editionstätigkeit zu Krahl.

    Lukas Meisner: Medienkritik ist links: Warum wir eine medienkritische Linke brauchen

    Play Episode Listen Later Dec 18, 2023 20:26


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Mitschnitt vom 16. Oktober 2023 Medienkritik ist links: Warum wir eine medienkritische Linke brauchen Referent: Lukas Meisner Begrüßung: Alexander Amberger Die heutige Mediendebatte wird geprägt von zwei Lagern: Während rechtsgerichtete Gruppierungen eine mediale Verschwörung global vernetzter Eliten wittern, neigen liberale Leitmedien dazu, jegliche Kritik unverzüglich ins rechte Verschwörungslager zu verlächerlichen. Bipolarität kennzeichnet die heutige Krise der Öffentlichkeit und Debattenkultur. Doch wie steht es eigentlich mit der Linken? Warum hält sie sich bislang zurück, und was sagt dies Zurückhalten über die Krise der heutigen Linken an sich aus? Der wiedererstarkende Nationalismus bietet Anlass genug, sich bewusst zu machen, dass die Linke - als emanzipatorische, universalistische und solidarische - die Stimme der Mehrheit vertritt. Ernstzunehmende Kritik am Hegemonialen muss wieder von jenen ausgeübt werden, die im Sinne der Demokratie und nicht gegen sie protestieren. "Medienkritik ist links - Warum wir eine medienkritische Linke brauchen" ist 2023 bei der Eulenspiegel-Verlagsgruppe erschienen.

    Das Leben schreiben. Warlam Schalamow: Biografie und Poetik, mit Franziska Thun-Hohenstein

    Play Episode Listen Later Oct 13, 2023 93:09


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    Sex, Drugs and Rock 'n 'Roll in der DDR – Mit Torsten Schulz (Autor) und Jörg Stempel (AMIGA)

    Play Episode Listen Later Sep 29, 2023 106:10


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Mitschnitt vom 6. Dezember 2022 (Der Ton ist am Anfang etwas leise, wird nach wenigen Minuten aber lauter) Torsten Schulz, Schriftsteller, Drehbuchautor und Professor an der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“, und Jörg Stempel, Schallplattenunterhalter mit Wirtschaftsdiplom und seit vielen Jahren Bewahrer des Erbes von VEB Deutsche Schallplatten Berlin und Amiga, diskutieren über Rockmusik in der DDR, über philosophische Themen, wie Freiheit durch Mangel, Freiheit durch Überfluss, Protestkultur und Systemgegner, und über Sex, Drugs & Rock 'n' Roll in der DDR. Torsten Schulz liest Stellen aus seinem Roman, und Jörg Stempel fallen spannende Thesen und musikalische Beispiele zur Erklärung seiner Thesen ein. Begrüßung: Dr. Gudrun Nüchter, Schatzmeisterin der Hellen Panke

    Die Ursprünge der roten Fahne als revolutionäres Symbol. Vortrag zur politischen Farbe Rot (H. Balz)

    Play Episode Listen Later Sep 27, 2023 57:54


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Mitschnitt vom 15. Juni 2023 aus der Reihe "Vielfalt sozialistischen Denkens" Referent: Dr. Hanno Balz Begrüßung: Dr. Frank Engster Rot war in der Kulturgeschichte der Menschheit schon immer die symbolbeladenste aller Farben – und ist bis heute die wohl am meisten politisch aufgeladene. Dass allerdings Rot, und insbesondere die rote Fahne, heute allgemein als Zeichen für Revolution und Kommunismus angesehen wird, ist tatsächlich das Ergebnis langwieriger sozialer Kämpfe und der Herausforderung symbolischer Macht. Bis heute ist die Gesamtgeschichte solch symbolischer Farbpolitik noch nicht umfassend erforscht. Und auch wenn die Farbe Rot für tausende von Jahren den Herrschenden der Welt vorbehalten war – sei es als Mantel des Königs oder im Purpur der Kardinäle – so wird in diesem Vortrag der Prozess der Aneignung der roten Fahne durch Aufständische, Revolutionäre und das Proletariat bis zum Ende des 19. Jahrhunderts beleuchtet. Dr. Hanno Balz lehrt Modern European History an der University of Cambridge. Zuvor war er Assistant Professor für deutsche und europäische Zeitgeschichte an der Johns Hopkins University, Baltimore und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Kulturgeschichte an der Universität Lüneburg, nachdem er an der Universität Bremen promoviert hat. Seine Forschungsgebiete umfassen die Geschichte sozialer Bewegungen in Deutschland und Europa, insbesondere in Bezug auf das Verhältnis zwischen Terrorismus und staatlicher Ordnung, Mediengeschichte und Geschichte politischer Repräsentationen, Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust. Aktuell beschäftigt er sich mit der Geschichte von politischen Farbsymboliken in der Moderne. Sein laufendes Forschungsprojekt widmet sich entsprechend der globalen Geschichte der roten Fahne.

    Dieter Schiller: "Verjagt mit gutem Grund ..." Exilthematik bei Bertolt Brecht, Vortrag vom 16.3.23

    Play Episode Listen Later Sep 12, 2023 52:21


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    Slave Cubela: Das Arbeitsleid zum Sprechen bringen - Arbeiterbewegungsgeschichte von unten

    Play Episode Listen Later Jul 12, 2023 61:43


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Aufzeichnung vom 13. April 2023 Begrüßung: Christoph Lieber Referent: Slave Cubela, Redakteur bei „express. Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit“, war Betriebsrat und ist gewerkschaftlicher Organizer. „Souffrance parle … France parle …“ Dieses Wortspiel, „Das Leiden spricht … Frankreich spricht“, steht auf dem Buchumschlag der französischen Originalausgabe von Pierre Bourdieus Kollektivstudie „Das Elend der Welt“ über den französischen Gegenwartskapitalismus. Slave Cubela, der Autor von „Wortergreifung, Worterstarrung, Wortverlust. Industrielle Leidarbeit und die Geschichte der modernen Arbeiterklassen“ (Münster 2023), holt noch weiter aus. Zentriert um den Arbeit-Sprache-Nexus, den Individuen in ihrer Reproduktion determinieren, innerhalb dessen aber auch individuelle und kollektive Distanzierungsprozesse wie moderne Klassenbildungsprozesse als kollektive Wortergreifung stattfinden können, spannt Cubela den Bogen dreier Epochen industrieller Leidarbeit. Mit der französischen Revolution ergreift auch die Arbeiterklasse das Wort, diese kollektive Wortergreifung im frühen 19. Jahrhundert geht im Fordismus des 20. Jahrhunderts zunehmend in die Worterstarrung ritualisierter Arbeits- und Tarifkämpfe über und führt unter der Hegemonie des Neoliberalismus zu Sprachlosigkeit angesichts immer noch nicht überwundenen Arbeitsleids. Aber Cubela hält es mit Adorno: „Das Bedürfnis, Leiden beredt werden zu lassen, ist Bedingung aller Wahrheit. Denn Leiden ist Objektivität, die auf dem Subjekt lastet; was es als sein Subjektivstes erfährt, sein Ausdruck, ist objektiv vermittelt.“ Anhand dreier unterschiedener, großer Gruppen der Arbeiterschaft – der überflüssigen Arbeiter, der fluiden Arbeiter und der Kernarbeiter – lotet er deren sprachliches und gedankliches Instrumentarium im beginnenden 21. Jahrhundert aus, sich im Sinne von E.P. Thompsons „The Making of the Working Class“ auch selbst zu ermächtigen.

    Frank Adler: Was kann weg – für ein stabileres Klima? Sozialökologische Reduktion von Naturverbrauch

    Play Episode Listen Later Jul 10, 2023 49:09


    Mitschnitt vom 1. März 2023 Zur Veranstaltung ist in der Reihe "Pankower Vorträge" ein Heft mit 66 Seiten erschienen, die hier bestellt werden kann: https://www.helle-panke.de/de/topic/158.publikationen.html?productId=73896 Referent: Dr. sc. Frank Adler, ist Soziologe und arbeitet zu Postwachstum und sozialökologischer Transformation. Sein jüngstes Buch: "Wachstumskritik, Postwachstum, Degrowth. Wegweiser aus der (kapitalistischen) Zivilisationskrise erschien 2022 im oekom Verlag. Begrüßung: Dr. Alexander Amberger Weder die EU noch die deutsche "Ampel-Koalition" werden vermutlich ihre klimapolitischen Ziele bis 2030 erreichen. Mit wachstumsfixierten öko-technologischen Strategien werden die selbstgesteckten Klimaziele verfehlt und fossil-nukleare Rückfälle riskiert. Wie könnte eine linke Alternative dazu aussehen? Der Referent schlägt eine klimapolitisch radikalisierte Reduktionsstrategie vor. Ihr Kern sind politische Interventionen in Reproduktionsprozesse. Ohne umfängliche Investitionen sollen so möglichst direkt ökologisch relevante Einsparungen erreicht werden, ohne die Lebensqualität von Mehrheiten zu beeinträchtigen. Möglich wäre dies u.a. durch: - eine sozial verträgliche Liquidation von Branchen, Praktiken und Produkten, die nicht zu Gemeinwohl und Lebensqualität beitragen (z.B. Werbung); - Moratorien für Investitionen, die ökologisch besonders problematische Pfadabhängigkeiten zementieren (z. B. neue Flughäfen oder Autobahnen); sowie durch: - reduktive Steuerung besonders relevanter Naturverbräuche durch Priorisieren, Kontingentieren, Budgetieren, Verbieten – parallelisiert mit sozialer Angleichung. Ein solcher Ansatz kann an neuartige Erfahrungen der letzten drei Jahre anknüpfen und auf wachstumskritische Reformvorschläge zurückgreifen. Zugleich aber ist er konfrontiert mit – auch im linken Spektrum verbreiteten – technik- und wachstumsaffinen Denkweisen. Er wirft schwierige Fragen auf, die bereits jetzt öffentlich diskutiert werden sollten.

    Kapitalismus im modernen Russland. Zu Wirtschaft und Macht in der Russländischen Föderation

    Play Episode Listen Later Jul 7, 2023 74:38


    Mitschnitt vom 6. März 2023 00:01 - Dr. Stefan Bollinger: Begrüßung 01:20 - Dr. Judith Dellheim: Zur Geschichte von Industrialisierung und kapitalistischer Produktionsweise in Russland 25:10 - Dr. Lutz Brangsch: Mobilisierung – Konsolidierung – Umorientierung. Zur aktuellen Entwicklung der Wirtschaft Russlands 54:06 - Dr. Erhard Crome: Russlands Krieg und die Diplomatie Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit "Z – Zeitschrift Marxistische Erneuerung". Zum Weiterlesen empfohlen: Z - Zeitschrift Marxistische Erneuerung, Heft 133 (2023) mit dem Schwerpunkt "Kapitalismus in Russland – Geschichte, Ökonomie, Politik". Der Ukrainekrieg hat nachdrücklich vor Augen geführt, dass unsere Kenntnisse über die inneren Verhältnisse Osteuropas, insbesondere Russlands, dürftig sind. Die Abkehr von der Sowjetunion hat einen Transformationsprozess eingeleitet, der Bezug nimmt auf die Wandlungen der sowjetischen bzw. russischen Wirtschaft seit dem 20. Jahrhundert, der den Wandel der Eigentumsverhältnisse und die wieder ungewohnt starke Stellung des Staates beinhaltet. Hier sollen einige dieser Aspekte näher beleuchtet werden, einschließlich der Konsequenzen dieser Transformation für das weltpolitische Agieren Russlands und die Konfrontation mit den hegemonialen Ansprüchen der USA und ihrer westlichen Verbündeten.

    Gerd Irrlitz: Johann Gottlieb Fichte - Transzendentale Logik und gesellschaftlicher Fortschritt

    Play Episode Listen Later Jul 3, 2023 26:47


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Das Heft "Die Idee des Sozialismus" von Gerd Irrlitz kann hier bestellt werden: https://www.helle-panke.de/de/topic/158.publikationen.html?productId=72702 Aufzeichnung vom 29. März 2023 aus der Reihe PHILOSOPHISCHE GESPRÄCHE Referent: Prof. Dr. Gerd Irrlitz, geboren 1935 in Leipzig, Schüler und studentischer Hilfsassistent bei Ernst Bloch, später tätig an der Akademie der Wissenschaften und der Humboldt-Universität zu Berlin, hier zuletzt von 1993 bis 2000 als Professor für Philosophische Propädeutik und Geschichte der Philosophie; Autor von "Johann Gottlieb Fichte: Leben und Werk", 2022) In der theoretischen Abfolge der klassischen deutschen Philosophie von Chr. Wolff, Kant, Fichte, Schelling, Hegel bis zu Ludwig Feuerbach hatte Fichte den Intellektualismus als die elementare Logik unserer praktischen Aktivität gefasst. Wir versichern uns der möglichen universellen Geltung unserer praktischen Zielsetzungen auf der Basis der generellen Logik unserer Aussagen. Dieser Intellektualismus bilde allemal das Korrektiv von Praxis und trage damit deren Perfektibilisierung. Logische Setzungen bilden das Muster korrekter Handlungen, in denen Zielstellung und Resultat einander entsprechen. Die aufklärerische Verbindung von Fortschritt des Wissens und des Lebens der Gesellschaft war damit in der logischen Struktur von Aussagen gefasst. Die Beziehung von Ich und Gegenständlichkeit vollziehe sich stets innerhalb der Universalität unserer Denkakte. Dazu tritt bei Fichte das Willenselement, sich als Mensch überhaupt durch Aussagen zu bekennen. Fichte führte das aufklärerische Denken zum Grundsatz, dass die logischen Setzungen zugleich soziale Akte mit vereinigender Tendenz seien. Gesellschaftlicher Fortschritt wurde damit als eine Konsequenz logischer Intersubjektivität begründet. Dieses Prinzip der Fichteschen Wissenschaftslehre trug verfassungsrechtlich den Republikanismus innerhalb des monarchischen Formalismus und sozialtheoretisch die Ökonomie des "Geschlossenen Handelsstaates". Fichte führte das auch zu einer philosophischen Religionslehre, in der der Gottesbegriff im Prinzip unserer Verständigungsmöglichkeit über praktische Akte begründet wird. So war auch Fichtes Bemühen um Verständigung zwischen Intellektuellen, zwischen Lehrenden und studentischer Jugend, letztlich zwischen monarchischer Herrschaft und Volk im philosophischen Grundsatz der Wissenschaftslehre begründet. Das trägt auch den entschiedenen Charakter dieses aus einer bescheidenen Weberfamilie stammenden patriotischen Philosophen.

    Prof. Rüdiger Hachtmann: Berlin 1848 und die europäische Revolution. Vortrag zum 175. Jahrestag

    Play Episode Listen Later Jun 29, 2023 51:45


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Aufzeichnung vom 13. März 2023 Eine Kooperationsveranstaltung von Helle Panke e.V. und dem Berliner Verein zur Förderung der MEGA-Edition e.V. Referent: Prof. Rüdiger Hachtmann, ist Senior Fellow am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und außerplanmäßiger Professor an der TU Berlin. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Wirtschafts-, Sozial- und Demokratiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Zuletzt erschienen: "1848. Revolution in Berlin." (BeBra Verlag, Oktober 2022) Moderation: Prof. Rolf Hecker In Berlin entschied sich das Schicksal der europäischen Revolution von 1848: Die preußische Hauptstadt war eine der drei Revolutionsmetropolen des Kontinents, neben Paris und Wien. Der Vortrag wirft Schlaglichter auf entscheidende Ereignisse und Entwicklungen in Berlin selbst und skizziert grob deren Bedeutung für die europäischen Konstellationen.

    „Gruppe Ludwig“ – deutsch-italienischer Rechtsterrorismus auf dem Kreuzzug gegen "Sittenverfall"

    Play Episode Listen Later Jun 28, 2023 44:13


    Foto: Transparent mit den Toten der Gruppe Ludwig bei Kundgebung in München; Fotograph und Rechte bei Robert Andreasch Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Aufzeichnung vom 17. Mai 2023 Am 14. Mai 2023 jährte sich zum vierzigsten Mal ein Brandanschlag mit sechs Toten in Mailand. Zwei Männer entzündeten damals zwanzig Liter Benzin in einem mit dreißig Personen besetzten Pornokino. Sechs Männer sterben. Es ist die Tat mit den meisten Opfern der „Gruppe Ludwig". In Bekennerschreiben bekennt sich diese „Gruppe Ludwig" zu insgesamt neun Morden und Brandanschlägen in Italien und Deutschland. In diesen Schreiben verwendet sie nazistische Symbole wie Reichsadler und Hakenkreuz und gibt politische und religiös-ideologische Begründungen, warum ihre Opfer den Tod verdient hätten. Für die Taten der „Gruppe Ludwig" werden nach einem gescheiterten Brandanschlag auf eine Disko schließlich zwei Studenten aus reichen Elternhäusern verurteilt. Die Opfer der Mord- und Anschlagsserie, die zwischen 1977 und 1984 insgesamt 15 Menschen – Sinto, Schwule, Sexarbeiter*innen, Drogenkonsumenten, Priester sowie Sexkino- und Diskothekenbesucher*innen – in Norditalien und in München das Leben kostete, sind bis heute nur selten Teil des Gedenkens an die Kontinuitäten rechten Terrors und seiner Analyse. Wir rufen die Geschichte in Erinnerung und begeben uns auf eine Spurensuche nach der Rolle extrem rechter Sexualmoral, patriarchaler Geschlechtervorstellungen und der vermeintlichen Bekämpfung von „Sittenverfall", „Dekadenz" und „Unreinheit" durch Rechtsterrorismus. Wie beim NSU stellen sich bis heute ähnliche Fragen: Bestand die "Gruppe Ludwig" nur aus diesen zwei sehr jungen Terroristen, oder gab es ein Mitwisser- und Unterstützer-Netzwerk, dass in die Taten eingeweiht war? Warum suchte die Polizei die Täter im Umfeld der Opfer, statt einem rechtsextremen Tatmotiv nachzugehen? Wie sollte die Gesellschaft die Taten einordnen und ihrer Opfer gedenken? Referentin: Eike Sanders. Sie ist Sozialwissenschaftlerin, Mitglied des Autorinnenkollektivs Feministische Intervention (AK Fe.In) und des Netzwerkes NSU-Watch. Zusammen mit dem Historiker Thomas Porena recherchiert und publiziert sie seit 2020 zur "Gruppe Ludwig". Begrüßung: Fabian Kunow

    100 Jahre "Geschichte und Klassenbewusstsein" von Georg Lukács, mit R. Dannemann und P. Eiden-Offe

    Play Episode Listen Later Mar 13, 2023 71:19


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Aufzeichnung vom 23. Februar 2023 100 Jahre "Geschichte und Klassenbewußtsein" Georg Lukács‘ schwieriges Verhältnis zu seinem philosophischen Meisterwerk. Rüdiger Dannemann im Gespräch mit Patrick Eiden-Offe Gleich nach seinem Erscheinen im Frühjahr 1923 sorgt Geschichte und Klassenbewußtsein für reichlich Unruhe und Debatte, es wird Inspirationsquelle im Umfeld kritisch-revolutionärer Theorie, zum Hassobjekt dogmatischer Orthodoxie. Heute ist es unbestritten ein Klassiker des 20. Jahrhunderts. Bis zu seinem Lebensende ringt der Autor um eine angemessene Positionierung zu seinem wirkungsmächtigsten Werk. Die jetzt erstmals in einer Faksimileausgabe des Originals publizierten Marginalien und Notizen sind Lukács‘ letzter Versuch einer Standortbestimmung, nicht aber das letzte Wort in der durch Geschichte und Klassenbewußtsein angestoßenen Debatte. Rüdiger Dannemann wird Lukács Anmerkungen und Notizen, seine verschiedenen Selbstkritiken und sein lebenslanges Ringen mit dem Werk vorstellen, anschließend gibt es ein Gespräch mit Patrick Eiden-Offe, der an einer Lukács Biographie arbeitet. Dr. Rüdiger Dannemann ist Mitbegründer und Vorsitzender der Internationalen Georg Lukács-Gesellschaft sowie Herausgeber des Lukács-Jahrbuchs und der Georg Lukács Werkauswahl in Einzelbänden, Georg Lukács, Ästhetik, Marxismus, Ontologie. Ausgewählte Texte. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2021 (mit Axel Honneth). Im Februar 2023 gibt er Geschichte und Klassenbewußtsein als Faksimile des Hand- und Arbeitsexemplars von Georg Lukács heraus. PD. Dr. Patrick Eiden-Offe arbeitet am Leibniz Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, hat 2017 Poesie der Klasse. Romantischer Antikapitalismus und die Erfindung des Proletariats und 2021 Hegels „Logik“ lesen: ein Selbstversuch veröffentlicht und arbeitet zurzeit an einer großen Lukács Biographie. Moderation: Dr. Frank Engster

    Razzien gegen "Clan-Kriminalität" - Podium zum behördlichen Vorgehen

    Play Episode Listen Later Feb 28, 2023 77:03


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Aufzeichnung vom 6. Februar 2023 aus dem SO36 in Berlin-Kreuzberg. Podiumsdiskussion zum behördlichen Vorgehen gegen sogenannte "Clan-Kriminalität". Mit (v.l.n.r.): Dr. Alexander Oerke, Prof. Dr. Vincenz Leuschner, Amina Aziz (Moderation), Melly Amira und Mohamed Ahmad Chahrour. Polizei mit Maschinenpistole im Anschlag, um Kohlenmonoxid-Werte in den Räumen einer Shisha-Bar zu kontrollieren; Polizei-Spürhunde, um illegale Beschäftigung und Sozialbetrug in der Gastronomie aufzudecken: Das klingt, als würde mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Es handelt sich aber um eine Strategie, mit dem Gewerberecht als "Türöffner" in migrantisches Gewerbe einzudringen und sogenannte "Clan-Kriminalität" zu bekämpfen. Angewandt wird diese Konstruktion, um verdachts- und anlasslos dort kontrollieren zu können, wo "Clans" vermutet werden. Seit 2017 wird auf Betreiben der damaligen Neuköllner Bürgermeisterin diese Strategie der "Tausend Nadelstiche" gefahren, wohl auch, um sich als zupackend zu inszenieren. Mittlerweile gibt es stadtweit solche martialischen Kontrollen. Seit 2019 heißen die gemeinsamen Durchsuchungen von unterschiedlichen Behörden in Berlin "Verbundeinsätze". Sie richten sich gezielt gegen Gewerbe von Angehörigen bestimmter familiärer Strukturen mit arabischer, kurdischer oder türkischer Migrationsgeschichte. Oft sind bei diesen Verbundseinsätzen Polizeireporter dabei, die mit Bildern vom harten Durchgreifen des Staates das Bild der "Clan-Kriminalität" bestätigen. Es gibt aber nicht nur Applaus für diese Einsätze, die oft als diskriminierend und überzogen wahrgenommen werden. Kritik kommt zum einen von Betroffenen, etwa den Gewerbetreibenden, den Angestellten oder den Gästen. Kritik kommt zum anderen aus der Verwaltungswissenschaft und der Kriminologie sowie aus Teilen der Zivilgesellschaft, die vor allem die Verhältnismäßigkeit infrage stellen. Über diese Art der Einsätze wollen wir sprechen im SO36 mit Dr. Alexander Oerke. Er ist seit dem 1. August 2022 Bürger- und Polizeibeauftragter des Landes Berlin. In dieser Funktion soll er diskriminierendes und willkürliches Handeln von Behörden untersuchen und ansprechen. Mit ihm auf dem Podium ist Melly Amira engagiert in der Initiative KOP-Berlin. Mohamed Ahmad Chahrour ist Autor des Buchs "Dakhil - Inside Arabische Clans" und Host des Podcasts Clanland Prof. Dr. Vincenz Leuschner (Professur für Kriminologie und Soziologie an der Hochschule für Wirtschaft und Recht). Er verfasste eine Studie zur Gewerbeüberwachung im Land Berlin, die als "Türöffner" dient. Moderation: Amina Aziz (TAZ) Die Veranstaltung ist eine Kooperation von "Helle Panke e. V. - Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin" mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung

    Felix Klopotek: Heinz Langerhans - Wie den Totalitarismus überwinden? Eine proletarische Perspektive

    Play Episode Listen Later Feb 8, 2023 89:32


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Mitschnitt vom 21. Oktober 2022 Referent: Felix Klopotek (Köln, Autor und Journalist, u.a. bei konkret), hat zuletzt die Biographie über Heinz Langerhans geschrieben sowie eine Einführung in den Rätekommunismus in der Reihe Theorie.org. Linke fassen den Begriff "Totalitarismus" nur mit spitzen Fingern an. Der Verdacht liegt nahe, dass er bloß dazu dient, die Unterschiede zwischen faschistischer und stalinistischer Gewaltherrschaft zum Verschwinden zu bringen. In der Folge werden alle kommunistischen Umtriebe in die Nähe des Faschismus gerückt und delegitimiert. Heinz Langerhans (1904–1976) fragt gleichsam umgekehrt: was wäre, wenn die krisenhafte Entwicklung der Produktivkräfte immer umfangreichere Staatsinterventionen verlangt und immer größere Teile der Gesellschaft einspannt, mit der Konsequenz, dass die Organisationen der Arbeiterklasse selbst Teil dieser Kapitalisierungsmaschine werden, und damit Teil eines monströsen Machtblocks gegen jede proletarische Selbstbefreiung? Dann wäre "Totalitarismus" kein Kampfbegriff, sondern beschriebe einen dominanten historischen, politischen und ökonomischen Trend. Langerhans, geboren in Köpenick, als junger Mann hoher kommunistischer (Jugend-)Funktionär, dann in der Schule des KP-Dissidenten Karl Korsch und Mitarbeiter am Institut für Sozialforschung, stieß auf diesen Gedanken im Nazi-Knast. Ab Februar 1933 hatte er in Charlottenburg eine von SPD und KPD unabhängige Widerstandsgruppe aufgebaut, die im November 1933 von der Gestapo zerschlagen wurde. Langerhans kritzelte seine Thesen zu Weltkrise und Weltkrieg auf Zigarettenpapier und überredete einen "unpolitischen" Häftling, sie bei seiner Freilassung nach draußen zu schmuggeln. Diese Gefängnisthesen waren der Auftakt zu einem so einzigartigen wie einsamen Werk. In dessen Mittelpunkt steht die Verpuppung des Kapitalismus zu einem terroristisch-totalitären System, in dem Faschismus und Stalinismus konvergieren. Langerhans' Anstrengungen gipfelten in einem umfassenden Entwurf, den er, da war er schon im New Yorker Exil, "How to overcome Totalitarianism" nannte. Im Kontext dieser Zeit steht sein Entwurf tatsächlich singulär da: Weil er streng aus Sicht der Systemopfer, der Zwangsarbeiter und Versklavten, der Gefolterten und Geflüchteten geschrieben ist. Zu der Tragik seines Lebens gehört, dass er diese Schriften nie veröffentlichen konnte und sich in die Intrigen der Exil-Politik verstrickte. In der Nachkriegszeit musste Langerhans darum kämpfen, sich überhaupt an einer Universität zu etablieren, was ihm erst 1966 in Gießen gelang. Sein Nachlass galt über Jahrzehnte als verschollen. Schließlich wurde er doch entdeckt, und eine Rekonstruktion von Werk und Leben war möglich. Langerhans prophezeite 1941, dass mit der Niederlage Hitlers die terroristische Phase der planetarischen Politik nicht aufhören würde; er bekräftigte diese These in seinen Vorlesungen zur Dekolonisierung, die er in den 1960ern hielt. Heute scheinen sich seine Überlegungen abermals zu bestätigen: Die Weltkriegsgefahr ist so aktuell, wie das Fortbestehen von Sklaverei und Zwangsarbeitsverhältnissen auch im modernsten Kapitalismus notorisch ist. Zeit für Linke also, sich dem Begriff des Totalitarismus doch positiv zuzuwenden? Zumindest das Provokationspotential der Langerhans'schen Thesen dürfte unvermindert hoch sein

    Die queeren Opfer der NS-Zeit - ein schwieriges Gedenken? Mitschnitt vom 25.1.23 aus dem SchwuZ

    Play Episode Listen Later Feb 8, 2023 92:58


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: http://paypal.me/hellepanke Vielen Dank! Mit: Dr. Andrea Genest (Leiterin der Gedenkstätte Ravensbrück), Dr. Lutz van Dijk (Historiker, Initiator der Petition zum Gedenken an queere Opfer der NS-Zeit im Deutschen Bundestag), Dr. Rainer Herrn (Medizinhistoriker). Moderation: Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum (Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung). Eine gemeinsame Veranstaltung von Helle Panke e.V. und dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung, dem August-Bebel-Institut und dem Zentrum für Antisemitismusforschung in Kooperation mit dem SchwuZ Queer Club. Mit der Gedenkstunde am 27. Januar 2023 wird im Bundestag erstmals der queeren Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Dem ging ein jahrelanges Bemühen voraus, so wie überhaupt Erinnerungspolitik ein steiniger Weg ist. Queere Opfer des NS hatten es nicht zuletzt deshalb schwer, weil sie auch in der Nachkriegszeit noch ausgegrenzt, verfolgt und kriminalisiert wurden. So brauchte es Jahrzehnte, bis erstmals an die queeren Opfer des Nationalsozialismus erinnert wurde. Zudem ist der Begriff „queer“ nicht unproblematisch, da er sich erst in jünster Zeit etabliert hat – allerdings waren auch die Begriffe „schwul“, „lesbisch“ oder „trans“ früher kaum oder gar nicht geläufig. Zunächst wurde den schwulen Opfern der NS-Zeit gedacht, erst in jüngster Zeit auch den lesbischen Opfern. Über die Verfolgung von Transmenschen ist hingegen bislang nur wenig bekannt. Die Verfolgung hatte unterschiedliche Formen, doch jeder Einzelfall ist tragisch und zeugt von oft kaum vorstellbaren Schrecken. Allerdings ist auch aus der Perspektive des Einzelfalls die Zuordnung zu einer Opfergruppe nicht selten kompliziert, da der NS-Staat Menschen auch wegen mehrerer Merkmale verfolgte und ermordete – z.B. schwule Juden, lesbische Sozialdemokrat*innen und Kommunist*innen. Die Veranstaltung sollte sowohl die Verfolgung in der NS-Zeit als auch den schwierigen Weg der Erinnerung beschreiben.

    Konferenz 125 Jahre deutscher Imperialismus (8/8): Israel Kaunatjki und Joachim Zeller

    Play Episode Listen Later Jan 31, 2023 36:17


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun, an die Adresse: info@helle-panke.de Vielen Dank! Mitschnitt vom 28. November 2022 Konferenz: 125 Jahre deutscher Imperialismus. Die Kolonialpolitik des Kaiserreichs aus Sicht der Betroffenen und die Haltung der Linken damals und heute Programm: 15.00 – 16.15 • Dr. Stefan Bollinger: Der Imperialismus – ein Zombie? Die vielen Gestalten nicht nur deutscher imperialistischer Politik • Dr. Ralf Hoffrogge: Sozialdemokratie und Kolonialpolitik – Zustimmung, Widerspruch, Widerstand • Stefan Seefelder: Vom Schicksal einer deutschen Musterkolonie – das Beispiel Togo (zugeschaltet aus Togo) • Dr. Mirjam Sachse: Frauenbewegung gegen Kolonialismus (und Militarismus) – oder auch nicht? • Klaus Leesch: Ein sozialistischer Kolonialismus und Eduard Bernstein • Dr. Holger Czitrich-Stahl: Georg Ledebour - Mit Empathie und klarem Rechtsstandpunkt für das Selbstbestimmungsrecht der kolonisierten Völker • Dr. Christin Bernhold: Sozialdemokratische Imperialismustheorien am Vorabend des Weltkriegs • Israel Kaunatjki: Namibia - Kolonialverbrechen und Vergangenheitsbewältigung • Dr. Joachim Zeller: Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit Eine Konferenz in Kooperation von "Helle Panke" e.V. und dem Farafina Afrika-Haus e.V.

    Konferenz 125 Jahre deutscher Imperialismus (7/8): Ch. Bernhold: Imperialismus bei Lenin & Luxemburg

    Play Episode Listen Later Jan 31, 2023 28:19


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun, an die Adresse: info@helle-panke.de Vielen Dank! Mitschnitt vom 28. November 2022 Konferenz: 125 Jahre deutscher Imperialismus. Die Kolonialpolitik des Kaiserreichs aus Sicht der Betroffenen und die Haltung der Linken damals und heute Programm: 15.00 – 16.15 • Dr. Stefan Bollinger: Der Imperialismus – ein Zombie? Die vielen Gestalten nicht nur deutscher imperialistischer Politik • Dr. Ralf Hoffrogge: Sozialdemokratie und Kolonialpolitik – Zustimmung, Widerspruch, Widerstand • Stefan Seefelder: Vom Schicksal einer deutschen Musterkolonie – das Beispiel Togo (zugeschaltet aus Togo) • Dr. Mirjam Sachse: Frauenbewegung gegen Kolonialismus (und Militarismus) – oder auch nicht? • Klaus Leesch: Ein sozialistischer Kolonialismus und Eduard Bernstein • Dr. Holger Czitrich-Stahl: Georg Ledebour - Mit Empathie und klarem Rechtsstandpunkt für das Selbstbestimmungsrecht der kolonisierten Völker • Dr. Christin Bernhold: Sozialdemokratische Imperialismustheorien am Vorabend des Weltkriegs • Israel Kaunatjki: Namibia - Kolonialverbrechen und Vergangenheitsbewältigung • Dr. Joachim Zeller: Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit Eine Konferenz in Kooperation von "Helle Panke" e.V. und dem Farafina Afrika-Haus e.V.

    Konferenz 125 Jahre deutscher Imperialismus (3/8): Stefan Seefelder: Die "Musterkolonie" Togo

    Play Episode Listen Later Jan 31, 2023 20:52


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun, an die Adresse: info@helle-panke.de Vielen Dank! Mitschnitt vom 28. November 2022 Konferenz: 125 Jahre deutscher Imperialismus. Die Kolonialpolitik des Kaiserreichs aus Sicht der Betroffenen und die Haltung der Linken damals und heute Programm: 15.00 – 16.15 • Dr. Stefan Bollinger: Der Imperialismus – ein Zombie? Die vielen Gestalten nicht nur deutscher imperialistischer Politik • Dr. Ralf Hoffrogge: Sozialdemokratie und Kolonialpolitik – Zustimmung, Widerspruch, Widerstand • Stefan Seefelder: Vom Schicksal einer deutschen Musterkolonie – das Beispiel Togo (zugeschaltet aus Togo) • Dr. Mirjam Sachse: Frauenbewegung gegen Kolonialismus (und Militarismus) – oder auch nicht? • Klaus Leesch: Ein sozialistischer Kolonialismus und Eduard Bernstein • Dr. Holger Czitrich-Stahl: Georg Ledebour - Mit Empathie und klarem Rechtsstandpunkt für das Selbstbestimmungsrecht der kolonisierten Völker • Dr. Christin Bernhold: Sozialdemokratische Imperialismustheorien am Vorabend des Weltkriegs • Israel Kaunatjki: Namibia - Kolonialverbrechen und Vergangenheitsbewältigung • Dr. Joachim Zeller: Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit Eine Konferenz in Kooperation von "Helle Panke" e.V. und dem Farafina Afrika-Haus e.V.

    Konferenz 125 Jahre deutscher Imperialismus (6/8): Dr. Holger Czitrich-Stahl: Georg Ledebour

    Play Episode Listen Later Jan 31, 2023 19:27


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun, an die Adresse: info@helle-panke.de Vielen Dank! Mitschnitt vom 28. November 2022 Konferenz: 125 Jahre deutscher Imperialismus. Die Kolonialpolitik des Kaiserreichs aus Sicht der Betroffenen und die Haltung der Linken damals und heute Programm: 15.00 – 16.15 • Dr. Stefan Bollinger: Der Imperialismus – ein Zombie? Die vielen Gestalten nicht nur deutscher imperialistischer Politik • Dr. Ralf Hoffrogge: Sozialdemokratie und Kolonialpolitik – Zustimmung, Widerspruch, Widerstand • Stefan Seefelder: Vom Schicksal einer deutschen Musterkolonie – das Beispiel Togo (zugeschaltet aus Togo) • Dr. Mirjam Sachse: Frauenbewegung gegen Kolonialismus (und Militarismus) – oder auch nicht? • Klaus Leesch: Ein sozialistischer Kolonialismus und Eduard Bernstein • Dr. Holger Czitrich-Stahl: Georg Ledebour - Mit Empathie und klarem Rechtsstandpunkt für das Selbstbestimmungsrecht der kolonisierten Völker • Dr. Christin Bernhold: Sozialdemokratische Imperialismustheorien am Vorabend des Weltkriegs • Israel Kaunatjki: Namibia - Kolonialverbrechen und Vergangenheitsbewältigung • Dr. Joachim Zeller: Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit Eine Konferenz in Kooperation von "Helle Panke" e.V. und dem Farafina Afrika-Haus e.V.

    Konferenz 125 Jahre deutscher Imperialismus (5/8): Klaus Leesch: Kolonialismus & Eduard Bernstein

    Play Episode Listen Later Jan 31, 2023 22:05


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun, an die Adresse: info@helle-panke.de Vielen Dank! Mitschnitt vom 28. November 2022 Konferenz: 125 Jahre deutscher Imperialismus. Die Kolonialpolitik des Kaiserreichs aus Sicht der Betroffenen und die Haltung der Linken damals und heute Programm: 15.00 – 16.15 • Dr. Stefan Bollinger: Der Imperialismus – ein Zombie? Die vielen Gestalten nicht nur deutscher imperialistischer Politik • Dr. Ralf Hoffrogge: Sozialdemokratie und Kolonialpolitik – Zustimmung, Widerspruch, Widerstand • Stefan Seefelder: Vom Schicksal einer deutschen Musterkolonie – das Beispiel Togo (zugeschaltet aus Togo) • Dr. Mirjam Sachse: Frauenbewegung gegen Kolonialismus (und Militarismus) – oder auch nicht? • Klaus Leesch: Ein sozialistischer Kolonialismus und Eduard Bernstein • Dr. Holger Czitrich-Stahl: Georg Ledebour - Mit Empathie und klarem Rechtsstandpunkt für das Selbstbestimmungsrecht der kolonisierten Völker • Dr. Christin Bernhold: Sozialdemokratische Imperialismustheorien am Vorabend des Weltkriegs • Israel Kaunatjki: Namibia - Kolonialverbrechen und Vergangenheitsbewältigung • Dr. Joachim Zeller: Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit Eine Konferenz in Kooperation von "Helle Panke" e.V. und dem Farafina Afrika-Haus e.V.

    Konferenz 125 Jahre deutscher Imperialismus (4/8): Mirjam Sachse: Frauenbewegung gegen Kolonialismus

    Play Episode Listen Later Jan 31, 2023 30:15


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun, an die Adresse: info@helle-panke.de Vielen Dank! Mitschnitt vom 28. November 2022 Konferenz: 125 Jahre deutscher Imperialismus. Die Kolonialpolitik des Kaiserreichs aus Sicht der Betroffenen und die Haltung der Linken damals und heute Programm: 15.00 – 16.15 • Dr. Stefan Bollinger: Der Imperialismus – ein Zombie? Die vielen Gestalten nicht nur deutscher imperialistischer Politik • Dr. Ralf Hoffrogge: Sozialdemokratie und Kolonialpolitik – Zustimmung, Widerspruch, Widerstand • Stefan Seefelder: Vom Schicksal einer deutschen Musterkolonie – das Beispiel Togo (zugeschaltet aus Togo) • Dr. Mirjam Sachse: Frauenbewegung gegen Kolonialismus (und Militarismus) – oder auch nicht? • Klaus Leesch: Ein sozialistischer Kolonialismus und Eduard Bernstein • Dr. Holger Czitrich-Stahl: Georg Ledebour - Mit Empathie und klarem Rechtsstandpunkt für das Selbstbestimmungsrecht der kolonisierten Völker • Dr. Christin Bernhold: Sozialdemokratische Imperialismustheorien am Vorabend des Weltkriegs • Israel Kaunatjki: Namibia - Kolonialverbrechen und Vergangenheitsbewältigung • Dr. Joachim Zeller: Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit Eine Konferenz in Kooperation von "Helle Panke" e.V. und dem Farafina Afrika-Haus e.V.

    Konferenz 125 Jahre deutscher Imperialismus (2/8) Ralf Hoffrogge: Sozialdemokratie & Kolonialpolitik

    Play Episode Listen Later Jan 31, 2023 24:01


    Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun, an die Adresse: info@helle-panke.de Vielen Dank! Mitschnitt vom 28. November 2022 Konferenz: 125 Jahre deutscher Imperialismus. Die Kolonialpolitik des Kaiserreichs aus Sicht der Betroffenen und die Haltung der Linken damals und heute Programm: 15.00 – 16.15 • Dr. Stefan Bollinger: Der Imperialismus – ein Zombie? Die vielen Gestalten nicht nur deutscher imperialistischer Politik • Dr. Ralf Hoffrogge: Sozialdemokratie und Kolonialpolitik – Zustimmung, Widerspruch, Widerstand • Stefan Seefelder: Vom Schicksal einer deutschen Musterkolonie – das Beispiel Togo (zugeschaltet aus Togo) • Dr. Mirjam Sachse: Frauenbewegung gegen Kolonialismus (und Militarismus) – oder auch nicht? • Klaus Leesch: Ein sozialistischer Kolonialismus und Eduard Bernstein • Dr. Holger Czitrich-Stahl: Georg Ledebour - Mit Empathie und klarem Rechtsstandpunkt für das Selbstbestimmungsrecht der kolonisierten Völker • Dr. Christin Bernhold: Sozialdemokratische Imperialismustheorien am Vorabend des Weltkriegs • Israel Kaunatjki: Namibia - Kolonialverbrechen und Vergangenheitsbewältigung • Dr. Joachim Zeller: Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit Eine Konferenz in Kooperation von "Helle Panke" e.V. und dem Farafina Afrika-Haus e.V.

    Konferenz 125 Jahre deutscher Imperialismus (1/8): Stefan Bollinger: Der Imperialismus – ein Zombie?

    Play Episode Listen Later Jan 31, 2023 22:56


    Konferenz 125 Jahre deutscher Imperialismus (1/8): Stefan Bollinger: Der Imperialismus – ein Zombie? by Helle Panke

    In der Dämmerung. Christian Voller über die Vor- und Frühgeschichte der Kritischen Theorie

    Play Episode Listen Later Jan 10, 2023 59:28


    Spenden an Helle Panke via PayPal an: info@helle-panke.de Mitschnitt der Veranstaltung 4. November 2022, 19:00 Uhr aus der Reihe PHILOSOPHISCHE GESPRÄCHE Mit Max Horkheimers im Exil verfasstem Aufsatz »Traditionelle und kritische Theorie« findet sie 1937 ihre bündige Bestimmung, im Nachkriegsdeutschland wird sie als 'Frankfurter Schule' zur intellektuellen Institution und moralischen Instanz. Doch die Ursprünge der Kritischen Theorie reichen zurück in die Jahre 1922/23. Arbeiter- und Soldatenräte, die sich im Ausgang des Ersten Weltkriegs gebildet hatten, waren blutig niedergeschlagen worden, die Inflation begann sich Bahn zu brechen, und die russische Revolution, an die sich beträchtliche Hoffnungen geknüpft hatten, geriet zusehends zur bolschewistischen Einparteienherrschaft. Zur selben Zeit stürzte eine Philosophie in ihre finale Zusammenbruchskrise, die in ihren metaphysischen Strängen unglaubwürdig geworden war, während sie in ihren positivistischen sinnlos erschien. Orientierung jedenfalls vermochte sie keine mehr zu bieten. Vor diesem Hintergrund kam es zu einer eigentümlichen Annäherung: Kommunisten, die vom tatsächlichen Verlauf der Revolution enttäuscht, nicht selten auch abgeschreckt waren, trafen auf junge, bürgerlich sozialisierte Akademiker, die über die eng gesteckten Grenzen der neukantianischen Erkenntniskritik hinausdrängten. Unter der Parole "Rückkehr zu Marx" diskutierten sie das Kapital und begründeten jene Form des historischen Materialismus, der sich dann zur Kritischen Theorie weiterentwickeln sollte. Christian Voller ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kultur und Ästhetik Digitaler Medien am Lehrstuhl für Medienkultur und Medienphilosophie an der Leuphana Universität Lüneburg; von ihm erschien jüngst das Buch In der Dämmerung. Studien zur Vor- und Frühgeschichte der Kritischen Theorie, Matthes & Seitz Berlin 2022. Dr. Falko Schmieder ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin; Veröffentlichung u.a.: Begriffsgeschichte und historische Semantik. Ein kritisches Kompendium, Suhrkamp Berlin 2019.

    Jan Gerber: Holocaust, Kolonialismus, Postkolonialismus. Über Opferkonkurrenz und Schuldverschiebung

    Play Episode Listen Later Dec 13, 2022 58:08


    Helle Panke dankt für Unterstützung, durch LIKES, ABOS und SPENDEN - via PayPal an: info@helle-panke.de Homepage: www.helle-panke.de Aufzeichnung vom 17. August 2022 Referent: Dr. Jan Gerber ist seit 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Dubnow-Institut in Leipzig und leitet dort das Forschungsressort Politik. 2021 gab er das Buch "Geschichtsoptimismus und Katastrophenbewusstsein. Europa nach dem Holocaust" (zus. mit Anna Pollmann und Philipp Graf) heraus; 2018 erschien seine Monographie "Karl Marx in Paris. Die Entdeckung des Kommunismus". Es ist noch nicht lange her, da konnte aus guten Gründen vermutet werden, dass die Erinnerung an den Holocaust eher zu- als abnehme. Diese Zeit scheint inzwischen vorbei zu sein. Dafür spricht nicht nur die deutliche Verbreiterung des rechten Randes, sondern auch die Leichtigkeit, mit der mindestens ein Teil der politischen Linken inzwischen von der Vorstellung der Präzedenzlosigkeit des Holocaust abrückt. Fast scheint es so, als würden die größten Herausforderungen für die Erinnerung an die Vernichtung der europäischen Juden in Zukunft eher von links als von rechts kommen. Denn während die rechtskonservativen Versuche, den Holocaust zu relativieren, völlig zu Recht für große Empörung sorgen, sind die linken Anwürfe oft akzeptierter Bestandteil der Debattenkultur. Das gilt insbesondere, wenn sie, wie im Kontext der Mbembe-Debatte oder der Black-Lives-Matter-Proteste, im Namen des Postkolonialismus und eines zur Ideologie erstarrten Antirassismus formuliert werden. Im Rahmen des Vortrags wird dieser Entwicklung sowie den Hintergründen, Ursachen und Dynamiken der postkolonialen Auseinandersetzung mit dem Holocaust nachgegangen.

    Zwischen Krieg und Mangelverwaltung - Diskussion zur aktuellen Lage in Rojava (7.11.22)

    Play Episode Listen Later Nov 21, 2022 53:18


    Spenden an Helle Panke via PayPal an: info@helle.panke.de Revolution in Rojava, Sieg gegen den IS, Aufbau einer autonomen Selbstverwaltung in Nord-Ost Syrien - aber wie sieht es dort eigentlich 10 Jahre nach Einführung der Selbstverwaltung aus? Wie haben sich die Strukturen vor Ort entwickelt, wie ist der aktuelle Status der Region, was ist aus all den IS Angehörigen geworden und welche Perspektiven bieten sich vor Ort? Über diese Themen und Erfahrungen in der Region aus den letzten Jahren diskutieren Khaled Davrisch als Vertreter der Selbstverwaltung in Berlin und Nina Röttgers. Moderation: Charlotte Tinawi (Referentin Syrien, Iran, Rosa-Luxemburg-Stiftung)

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