Sternstunde Religion

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Das Thema Religion ist vielfältig. Die Dokumentarfilme und Gespräche der «Sternstunde Religion» ordnen ein, schaffen Zusammenhänge und fragen nach. Sterbehilfe, Sekten oder Minarette – das Thema Religion ist vielfältig und prägt so manche gesellschaftspolitische Debatte. Die Dokumentarfilme und Ges…

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)


    • Jan 8, 2023 LATEST EPISODE
    • every other week NEW EPISODES
    • 42m AVG DURATION
    • 94 EPISODES


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    Transhumanismus – Traum vom ewigen Leben?

    Play Episode Listen Later Jan 8, 2023 58:43


    «Der Mensch hat einen Konstruktionsfehler, kann aber optimiert und unsterblich werden»: So denken und daran arbeiten Transhumanisten. Doch wo bleibt im Kampf gegen jegliche Schwäche eigentlich noch der Mensch? Und ist ewig leben überhaupt erstrebenswert? Ein Gespräch. Herzschrittmacher, 3D-Druck von Organen und Gliedmassen, Implantate, die Blinde zu Sehenden machen: Vieles ist bereits möglich oder zumindest in Ansätzen da. Beim sogenannten «Human Enhancement» soll die Leistungsfähigkeit von Menschen durch technische oder chemische Mittel künstlich erweitert werden. Der technologische und medizinische Fortschritt bringt tiefgreifende Möglichkeiten der Erweiterung des Menschen mit sich. Visionen von Cyborgs und einem «Upgrade» des vermeintlich fehlerhaften Menschen lösen aber nicht nur Euphorie, sondern auch Bedenken aus. Welche technischen, aber vor allem auch welche ethischen Herausforderungen bringen diese Technologien mit sich? Wird dabei das Natürliche gegenüber dem künstlich Erweiterten grundsätzlich abgewertet? Wird da der Mensch Gott? Und wie steht es mit der Angst, dass die Menschheit durch etwas selbst Geschaffenes erst übertroffen und dann ausgelöscht werde könnte? Unter der Leitung von Olivia Röllin diskutieren Janina Loh, Technikphilosoph:in und Ethiker:in, und Johannes Hoff, Theologe und Philosoph.

    Komponistin Helena Winkelman – «Wir sind praktische Philosophen»

    Play Episode Listen Later Jan 5, 2023 14:18


    Sie spricht von Osmose und Spiritualität, wenn man sie nach ihrer Musik fragt. Die Komponistin Helena Winkelman lernte von grossen Meistern das Geigenspiel, hat mit 19 ihre erste Komposition geschrieben, und gehört heute zu den vielseitigsten zeitgenössischen Komponistinnen. Als international gefragte zeitgenössische Komponistin ist Helena Winkelman oft unterwegs, kommt aber immer wieder gerne nach Hause, an den Rhein. In Diessenhofen TG steht die Kirche Sankt Katharinental, in der Helena Winkelman ihre ersten Solokonzerte spielte. Getauft wurde sie zwar nicht, ist aber überzeugt, dass Musiker derart oft an Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen spielen, dass es Musik ohne Spiritualität gar nicht geben kann, und dass man still wird im Geist, wenn die Zeremonie funktioniert. Diese Sendung ist eine Wiederholung vom 25. Dezember 2020.

    Spirituelle Wege im Bündnerland – Valposchiavo

    Play Episode Listen Later Jan 1, 2023 30:12


    Das Valposchiavo ist der südöstlichste Zipfel der Schweiz: geprägt durch die Berge und seine nach Italien ausgerichtete Lage. Auf der Wanderung durchs Tal stösst Norbert Bischofberger auf viele Zeugnisse seiner turbulenten Geschichte, die geprägt ist durch den Kampf zwischen den Konfessionen. Es war ein grosses Morden: Im 17. Jahrhundert töteten katholische Aufständische in Tirano jeden Reformierten, den sie erwischten. Der sogenannte «Veltliner Mord» schwappte auch auf das benachbarte Puschlav über, wo alle Reformierten umgebracht wurden, die nicht schnell genug ins Engadin fliehen konnten. In der Folge blieb das Klima zwischen den Konfessionen sehr angespannt. Sogar die Schulen im Tal wurden noch bis vor 50 Jahren konfessionell getrennt geführt. Die Historikerin und Nationalrätin Silva Semadeni kann sich noch gut an diese Zeit erinnern. Heute kann Norbert Bischofberger problemlos von reformierten zu katholischen Kirchen wandern, unter anderem zur Alp San Romerio, deren Kirche auf einem Felssporn 800 Meter über dem Talgrund steht. Die Grenze zu Italien ist nahe, und sie ist sehr durchlässig geworden. Das ist vor allem den Bündner Winzern zu verdanken, die ihren Wein seit Generationen im Veltlin anbauen. Norbert Bischofberger wandert durch das Valposchiavo, zeigt atemberaubende Landschaften, geschichtsträchtige Orte und trifft Menschen, die sich mit dem Tal und seinen Traditionen auseinandersetzen. Ein Film von Christian Walther. Diese Sendung ist eine Wiederholung vom 7. Oktober 2018.

    Natasha Korsakova spielt Eugène Ysaÿe

    Play Episode Listen Later Dec 26, 2022 2:16


    Die in Moskau geborene Natasha Korsakova gehört zu den gefragtesten Violinistinnen ihrer Generation. Für das SRF-Format «Spirituelle Wege» war Korsakova im Sommer 2021 in ihrer Wahlheimat Tessin unterwegs und spielte in den Ruinen von Tremona «L'Aurore» des belgischen Komponisten Eugène Ysaÿe.

    Nora Gomringer über Heimaten, Tod und Trauer

    Play Episode Listen Later Dec 26, 2022 55:10


    Sie gilt als eine der wichtigsten deutschen Dichterinnen der Gegenwart. Und sie ist bekennende Katholikin. Nora Gomringer schreibt, «ich bin die Christin, die die weissen Westen der Diener Gottes anschwärzt». Damit berührt sie, wühlt auf und eckt an. Die schweizerisch-deutsche Lyrikern Nora Gomringer versteht es, verloren gegangene Erinnerungen und vereitelte Zukünfte in Worte zu fassen. Etwa in ihrem jüngsten Gedichtband «Gottesanbieterin», in dem sie über den Tod, ihren christlichen Glauben und den Verlust eines guten Freundes schreibt. Sie, die gemäss eigener Aussage, seit sie vierjährig ist, täglich an den Tod denkt, hat sich innert zweier Jahre von zwei engen Bezugspersonen verabschieden müssen. Wie verändert dieser Abschied den Menschen. Wo ist Heimat? Und kommt sie einem angesichts des Todes eines geliebten Menschen abhanden? Olivia Röllin spricht mit der Bachmann-Preisträgerin über das Verstummen in der Trauer, das Gestaltungspotenzial der Frau in der römisch-katholischen Kirche und über Jesus, «dem seit zweitausend Jahren keiner die Wunden verbindet». Diese Sendung ist eine Wiederholung vom 6. März 2022.

    Warum beten?

    Play Episode Listen Later Dec 18, 2022 34:29


    Überall auf der Welt versuchen die Menschen seit jeher mit dem Göttlichen in Kontakt zu kommen. Doch hilft beten? Wie spricht man mit Gott – wenn überhaupt? Geht beten in dieser säkularen Gesellschaft auch ohne Glauben? Ein Gespräch mit dem evangelischen Theologen und Lyriker Christian Lehnert. Interreligiöses Gebet, Fürbitte, Stossgebet, Pilgerreisen oder Mantras: Das Gebet in seinen unterschiedlichsten Formen gehört zur Glaubenspraxis vieler Religionen. Aber wozu beten? Weil man keine Verantwortung für das übernehmen will, was man anrichtet? Ist das Gebet vielleicht bloss ein Handlungsersatz, eine subtile Flucht aus der Verantwortung? Benötigt die Gesellschaft unbedingt einen persönlichen Gott, um zu beten oder kann man auch konfessionslos beten? Vielleicht mit einer spirituellen, alle Zeiten überdauernden Haltung, sich einer Wirklichkeit hinzugeben, die grösser ist als man selbst? Gast bei Ahmad Milad Karimi ist der Dichter und Theologe Christian Lehnert.

    Philipp Blom – Macht euch die Erde untertan?

    Play Episode Listen Later Dec 11, 2022 58:50


    Diesen berühmten Satz aus der Bibel hätten die Menschen allzu wörtlich genommen und die Erde ausgebeutet, ja gar vergewaltigt, sagt Historiker Philipp Blom. Der Mensch stehe aber nicht über der Natur, sondern sei Teil eines Organismus. Ein Gespräch über Erzählungen, Macht und Unterwerfung. «Macht euch die Erde untertan». Diesen Satz legten die biblischen Autorinnen und Autoren der Genesis Gott in den Mund. Und die Menschen nahmen den Auftrag an. Im Zuge dessen habe der Mensch nicht nur gesät und geerntet, sondern die Erde regelrecht ausgebeutet, gar vergewaltigt, sagt der deutsche Historiker und Schriftsteller Philipp Blom. Die Unterwerfungsideologie sei längst Teil des Gewebes der Gesellschaft geworden. Zwar hat die Bibel diese Idee nicht erfunden, aber sie diente nicht zuletzt den europäischen Kolonialistinnen und Kolonialisten als Leitfaden, die Welt zu erobern. Eine Idee, die die Menschheit schliesslich an den Abgrund führte. Wann also hört das auf? Bloms Fazit: Wenn der Homo Sapiens endlich einsieht, dass er ein Primat ist, der sich selbst hoffnungslos überschätzt. Denn eigentlich sei er kein besonders wichtiger Organismus für diesen Planeten und stehe nicht ausserhalb der Natur, sondern sei Teil von ihr. Der Vielschreiber Blom fordert deshalb eine neue Erzählung: eine, die nicht darauf beruht, dass der Mensch über allem steht, sondern sich als kleinen Teil eines grossen Organismus versteht und auch danach handelt. In einem christlichen Haushalt aufgewachsen, hat Philipp Blom später eine Heimat im aufklärerischen Denken Diderots gefunden und sich mit 20 bewusst von der Religion distanziert. Ein Gespräch über die Erhaltung des Planeten, die Macht von Erzählungen, und warum sich die Menschen wie 5-Jährige verhalten, denen ein Jumbo-Jet überantwortet wurde.

    Lilian Thurams Kampf gegen den Rassismus

    Play Episode Listen Later Dec 4, 2022 27:35


    Lilian Thuram ist einer der grössten Fussballer, die Frankreich je hatte, und ein vehementer Kämpfer gegen Ausgrenzung und Rassismus. Der französische Rekordnationalspieler ist seit dem Ende seiner Sport-Karriere Buchautor und in der antirassistischen Aufklärungsarbeit aktiv. «Man wird nicht weiss geboren, man wird dazu gemacht», schreibt Lilian Thuram in seinem neuesten Buch «Das weisse Denken». Er spricht aus eigener Erfahrung. Mit neun Jahren kam Thuram aus Guadeloupe nach Paris. Als ihn die Mitschüler als «dreckigen Schwarzen» bezeichnen, versteht er zuerst die Welt nicht. Die Antwort seiner Mutter darauf: «Die Menschen sind nun mal rassistisch. Das wird sich nicht ändern.» Es scheint fast, als wäre diese Erfahrung die Initialzündung für Thurams spätere Beschäftigung mit dem Thema gewesen. Fortan beginnt er sich zu fragen, woher Rassismus kommt und welche Strukturen dafür verantwortlich sind, dass dieser in unserer Gesellschaft so hartnäckig bestehen bleibt. Seine Erkenntnis: Im Grunde geht es nicht um Hautfarben, sondern um gesellschaftliche und politische Konstrukte, die Ausbeutungsstrukturen legitimieren – vom Kolonialismus über die Sklaverei bis in die heutige Zeit. Dass dabei auch Jesus «weissgewaschen» wird, ist nur eine Spielart des sogenannten «weissen Denkens». Olivia Röllin im Gespräch über die verbindende und entzweiende Kraft von Fussball, die Hautfarbe Gottes und verzerrte Perspektiven auf die Welt. Diese Sendung ist eine Wiederholung vom 30. Oktober 2022.

    Streitfrage Gender und Religion

    Play Episode Listen Later Nov 13, 2022 58:53


    Mädchen oder Junge? Das biologische Geschlecht bestimmt oft den Platz eines Menschen, ob in Gesellschaft oder Religion. Warum ist das so? Und weshalb stellen die neu aufbrechenden Geschlechterordnungen einige Glaubensgemeinschaften vor grosse Konflikte und in Alarmbereitschaft? Seit dem 1. Januar 2022 kann man in der Schweiz unbürokratisch das amtlich registrierte Geschlecht ändern, wenn es nicht mit der eigenen Geschlechtsidentität übereinstimmt. Doch anders als in Ländern wie Deutschland, Kanada, Indien oder Pakistan, die ein sogenanntes «drittes Geschlecht» anerkennen, existieren in der Schweiz bloss die Kategorien «männlich» und «weiblich». Es mag erstaunen, dass die Anerkennung eines «dritten Geschlechts» in manchen Religionen eine lange Tradition hat. Seit Jahrhunderten gibt es etwa in muslimisch oder hinduistisch geprägten Ländern Südasiens Hijras oder in Mexiko Muxes: Menschen, die als Jungen geboren werden, sich aber weiblich kleiden und manchmal auch biologisch zu Frauen werden. Im jüdischen Talmud ist von acht Geschlechtern die Rede. Selbst das Christentum scheint bis in die frühe Neuzeit offener mit Genderfluidität – also mit Menschen, die weder eindeutig Mann noch Frau sind – umgegangen zu sein. Dass nicht alles immer nach binären Mustern verlief, davon zeugen auch Darstellungen von weiblich anmutenden Figuren mit Bart oder von Jesus, aus dessen Wunde am Bauch die Kirche geboren wird. «Sternstunde» fragt: Welche Rolle spielen Religionen in der Bildung von Geschlechtsidentitäten und wie beeinflusst diese? Wie werden Identitäten von Religionen reguliert und kontrolliert? Und wo und weshalb sind Religionen genderfluid und inkludieren (allenfalls) ein drittes Geschlecht in das rituelle Leben? Zu Gast bei Olivia Röllin sind Leyla Jagiella, Ethnologin und Religionswissenschaftlerin, Gregor Emmenegger, Professor für Kirchengeschichte in Freiburg und Marie-Therese Mäder, Medien- und Religionswissenschaftlerin in München.

    Die Schutzengel von Papst Franziskus

    Play Episode Listen Later Oct 30, 2022 32:27


    Seit über 500 Jahren sind junge Schweizer bereit, ihr Leben hinzugeben, um jenes des Papstes zu retten. Was bewegt Soldaten und Kommandanten der Päpstlichen Schweizergarde zu diesem Schritt? Ein Blick hinter die Mauern des Vatikans. Obwohl sie oft als kleinste Armee der Welt bezeichnet wird, ist die Päpstliche Schweizergarde keine Armee, sondern eine Art Sicherheitspolizei. Mit ihrem Schwur verpflichten sich die Gardisten, den Bischof von Rom zu Hause und auf Reisen zu schützen sowie die Eingänge zum Vatikan zu bewachen. Was junge Männer dazu bewegt, im Vatikan zu dienen, ist unterschiedlich. Für manche steht der Glaube im Vordergrund, für andere die Ausbildung in Personen- und Objektschutz oder der Reiz, ein neues Umfeld oder eine neue Sprache kennenzulernen. Sichtbar sind für Romreisende vor allem jene Gardisten, die die Eingänge zum Vatikan bewachen. Sie werden jedoch auch in der Residenz Sainte-Marthe eingesetzt, um vor der Wohnung von Papst Franziskus zu wachen. Der argentinische Papst schätzt das Engagement der Truppe sehr und zeigt seine Sympathie durch konkrete Gesten. Ein Blick hinter die Mauern des Vatikans. Ein Film von Pierre Pistoletti und Christine Brunner

    Lilian Thurams Kampf gegen den Rassismus

    Play Episode Listen Later Oct 30, 2022 28:12


    Lilian Thuram ist einer der grössten Fussballer, die Frankreich je hatte, und ein vehementer Kämpfer gegen Ausgrenzung und Rassismus. Der französische Rekordnationalspieler ist seit dem Ende seiner Sport-Karriere Buchautor und in der antirassistischen Aufklärungsarbeit aktiv. «Man wird nicht weiss geboren, man wird dazu gemacht», schreibt Lilian Thuram in seinem neuesten Buch «Das weisse Denken». Er spricht aus eigener Erfahrung. Mit neun Jahren kam Thuram aus Guadeloupe nach Paris. Als ihn die Mitschüler als «dreckigen Schwarzen» bezeichnen, versteht er zuerst die Welt nicht. Die Antwort seiner Mutter darauf: «Die Menschen sind nun mal rassistisch. Das wird sich nicht ändern.» Es scheint fast, als wäre diese Erfahrung die Initialzündung für Thurams spätere Beschäftigung mit dem Thema gewesen. Fortan beginnt er sich zu fragen, woher Rassismus kommt und welche Strukturen dafür verantwortlich sind, dass dieser in unserer Gesellschaft so hartnäckig bestehen bleibt. Seine Erkenntnis: Im Grunde geht es nicht um Hautfarben, sondern um gesellschaftliche und politische Konstrukte, die Ausbeutungsstrukturen legitimieren – vom Kolonialismus über die Sklaverei bis in die heutige Zeit. Dass dabei auch Jesus «weissgewaschen» wird, ist nur eine Spielart des sogenannten «weissen Denkens». Olivia Röllin im Gespräch über die verbindende und entzweiende Kraft von Fussball, die Hautfarbe Gottes und verzerrte Perspektiven auf die Welt.

    Iran – Ende der Theokratie?

    Play Episode Listen Later Oct 16, 2022 57:18


    Im Iran setzen Tausende von Demonstrierenden das Mullah-Regime unter Druck – und riskieren dabei ihr Leben. Brennende Kopftücher werden zum Symbol des Aufstandes und der Befreiung. Ist das der Anfang vom Ende der iranischen Theokratie? Und die Befreiung der iranischen Frauen? Ein Gespräch. Die inzwischen landesweiten Proteste waren ausgebrochen, weil Mahsa Jina Amini wegen eines angeblich falsch sitzenden Kopftuchs von der Religionspolizei in Teheran festgenommen worden und drei Tage später im Krankenhaus gestorben war – offenbar infolge von Misshandlungen. Viele Demonstrierende fordern umfassende Freiheiten und das Ende der Islamischen Republik, des theokratischen Regimes, dem der 83-jährige Ayatollah Ali Chamenei als geistlicher Führer vorsteht. Bei den gegenwärtigen Protesten sind die Frauen die treibenden Kräfte. Neu auch in den sozialen Medien, in denen sich die Frauen filmen, wie sie gegen Sicherheitskräfte protestieren, ihren Schleier verbrennen und sich die Haare abschneiden. Die Islamische Republik gilt als weltweit einzigartiges Regierungssystem. Gegründet nach der Islamischen Revolution von 1979 und dem damit verbundenen Sturz der Monarchie unter Schah Reza Pahlewi beruft sie sich auf den schiitischen Islam und die daraus entwickelten religiösen Vorschriften als Grundlage des staatlichen Handelns. Gewaltenteilung wie in demokratischen Regierungssystemen kennt die Islamische Republik nicht. Auch wenn es im Iran einen Staatspräsidenten und ein gewähltes Parlament gibt, steht über allem der Geistliche Führer. Er wird als der Vertreter des Mahdi betrachtet, einer schiitischen Erlöserfigur, die am jüngsten Tag erscheinen soll. Ist diese iranische Theokratie nun angezählt? Und welche Konsequenzen hat diese emanzipatorische Revolte für die Religiosität der Menschen vor Ort? Was bedeutet das für die Iranerinnen, die sich bis heute ohne Schleier nicht im öffentlichen Raum bewegen dürfen? Geht es hier um das Tragen des Kopftuchs, um die Religion oder um ein Politikum? Und wie lassen sich im Iran Religion und Politik voneinander trennen? Ahmad Milad Karimi im Gespräch mit Natalie Amiri, iranisch-deutsche Journalistin, die von 2015 bis 2020 das ARD-Studio in Teheran leitete, und mit Azadeh Zamirirad, Politikwissenschaftlerin und Iranexpertin der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin.

    Muhō Nölke – Besser sterben mit Zen?

    Play Episode Listen Later Sep 25, 2022 58:27


    Sterben müssen wir alle. Deshalb sei es nie zu früh, sich mit dem Tod zu befassen, sagt Muhō Nölke. Aufgewachsen in einem christlichen Elternhaus in der BRD, stellt sich Nölke früh die Sinnfrage und entdeckt als Jugendlicher den Zen-Buddhismus. Ein Gespräch mit dem Zenmeister und Autor. Viele Menschen fürchten sich vor Krankheit, Alter und Tod. Muhō Nölke kann dies nachvollziehen. Als Siebenjähriger verliert er seine Mutter, eine Erfahrung, die ihn zutiefst prägt und ihn schliesslich die Lebensfreude kostet. Als Jugendlicher entdeckt er aber den Zen-Buddhismus, studiert danach Japanologie und Philosophie und reist mit 22 zum ersten Mal nach Japan, in ein Land, das sich Fremden gegenüber sehr verschlossen zeigt. Doch Muhō Nölke kehrt wieder zurück, lebt in einem buddhistischen Kloster, wird als Mönch ordiniert und schliesslich von seinem Lehrer als Zenmeister ernannt. 2002 wird er gar zum Abt eines Zen-Klosters in den japanischen Bergen berufen. Olivia Röllin spricht mit Muhō Nölke über die vergebliche Suche nach Glück, warum es auf der Welt nicht um uns selbst geht und wie uns das Loslassen in jeder Lebenslage auf den Tod vorbereitet.

    Yoga – Im Einklang von Körper und Geist?

    Play Episode Listen Later Sep 4, 2022 58:29


    Die philosophische Lehre des Yoga betrifft Geist und Körper, soll beide zusammenspannen, um zur Vervollkommnung – ja gar Erleuchtung – des Menschen zu führen. Was ist heute übrig von diesen Ursprüngen? Und sind Yogakurse geradezu ein Paradebeispiel der kulturellen Aneignung durch den Westen? Yoga ist populär. Und weltweit ein Riesengeschäft. Von der klassischen Hatha-Variante und dem schweisstreibenden Bikram-Yoga über das Aerial-Yoga kopfüber in Tüchern bis hin zum Stand-Up-Paddle-Yoga auf dem Wasser – Yoga gibt es inzwischen in unzähligen Variationen. Seit 2016 ist es von der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt und für Unzählige zum Beruf geworden. Was dabei immer wieder vergessen geht: Yoga ist weder Gymnastik noch Sport. Es geht nicht darum, sich möglichst kunstvoll zu verrenken. Vielmehr ist Yoga ein Lebensweg, dessen Philosophie die Kombination aus Bewegung, Meditation und Atemübungen vorsieht. Es ist eine Suche nach Selbstbefreiung durch gezielte Körperkontrolle. Eine Weisheitslehre, die eine ausgeprägte ethische Dimension beinhaltet und auf die Entwicklung des Bewusstseins ausgerichtet ist. Wie sehr verpflichtet eine Tradition? Welche religiösen und philosophischen Hintergründe hat Yoga und wie wurde es in Europa so erfolgreich? Um diese Fragen zu klären, besucht Olivia Röllin die Yoga-Lehrerin Olive Ssembuze in ihrem Yoga-Studio in Zürich und im «Sternstunde»-Studio diskutiert sie mit der Yoga-Pionierin Anna Trökes und dem Religionswissenschaftler sowie Philosophen Vanamali Gunturu.

    Richard Powers – Wir Menschen sind Teil der Natur

    Play Episode Listen Later Aug 7, 2022 56:08


    Richard Powers schreibt Bücher, die selbst Barack Obama ins Schwärmen bringen. Der preisgekrönte US-amerikanische Schriftsteller plädiert eindringlich dafür, unser Eingebettetsein in die Natur anzuerkennen und uns nicht für die Krone der Schöpfung zu halten. Richard Powers ist ein Multitalent. In seinen Romanen verarbeitet der Pulitzer Preisträger gleichermassen naturwissenschaftliche wie philosophische, religiöse oder musikalische Themen. In jüngster Zeit hat er sich dem verborgenen Leben der Natur und insbesondere jenem der Bäume verschrieben. Er, der lange keine Eiche von einer Buche zu unterscheiden wusste, fand im stark gerodeten Redwood Nationalpark die Liebe zur Natur. Heute gilt seine zentrale Sorge der Entfremdung des Menschen von seiner natürlichen Umgebung. Unsere Kultur sei besessen vom Glauben an die Einzigartigkeit des Menschen und halte die Natur für einen blossen Rohstofflieferanten – dabei seien wir Teil eines grossen Ganzen. Powers ist sich sicher: Um ein Umdenken in der Klimafrage zu erwirken, reichen keine Argumente, es braucht Geschichten. Diese kommen ihm denn auch auf Wanderungen durch die Great Smokey Mountains in den Sinn, einem der ältesten Wälder der Welt, wo Powers inzwischen wohnt. So entstand auch sein jüngstes Buch «Erstaunen». Im Gespräch mit Olivia Röllin erinnert sich Richard Powers an eine prägende Begegnung mit einem jahrtausendealten Mammutbaum, erzählt von der Empathiefähigkeit des Menschen und denkt darüber nach, warum wir das «Konzept Kinder» durch Verwandtschaft ersetzen sollten. Eine Wiederholung der Sternstunde Religion.

    Enissa Amani – Humor als Widerstand?

    Play Episode Listen Later Jul 17, 2022 59:42


    Sie kennt kaum Tabus, ist sympathisch und klug-frech: die deutsch-iranische Comedienne, Podcasterin und YouTuberin Enissa Amani. Für ihr YouTube-Format «Die beste Instanz» erhielt sie den Grimme Online Award 2021. Ihre Popularität nutzt sie und engagiert sich gegen Rassismus und Unterdrückung. Als Jura-Studentin begann Enissa Amani 2013 mit Stand-up-Comedy. Kurze Zeit später entdeckten sie verschiedene TV-Sender. Als erste deutsche Comedienne erhielt die 39-Jährige ein eigenes Comedy-Special beim Streamingdienst Netflix. Ihre Eltern – ihr Vater Literaturwissenschaftler, ihre Mutter Medizinerin – kamen als Asylsuchende nach Deutschland. Als Oppositionelle waren sie politisch Verfolgte und flohen vor dem Regime. Sie komme aus sehr einfachen Verhältnissen. Deshalb sei sie auch besonders stolz auf das, was sie erreicht habe, so Amani. Für Schlagzeilen sorgte Enissa Amani unter anderem mit einer eigenen Talkrunde zu Rassismus auf YouTube. Dies als Replik auf die «Letzte Instanz»-Sendung des WDR, in der sich laut Amani «fünf ausschliesslich weisse Menschen in einer Talkrunde voller rassistischer Stereotype über Rassismus» unterhielten. Welche Bedeutung hat Humor für Enissa Amani? Gibt es für sie Grenzen des Witzes? Hört Humor dann auf, wenn es um Religion geht? Und worin besteht die ästhetisch-poetische Religiosität, die sie durch Ihren iranischen Hintergrund in sich trägt? Enissa Amani ist zu Gast beim «Sternstunden»-Gastmoderator Ahmad Milad Karimi. Eine Wiederholung der Sternstunde Religion.

    Mario Botta: «Bauen ist eine heilige Handlung»

    Play Episode Listen Later Jul 10, 2022 59:45


    Kirchen, Kapellen, eine Synagoge und nun eine Moschee. Es gibt wohl kaum einen zeitgenössischen Architekten, der mehr sakrale Bauten erschuf, als Mario Botta. Olivia Röllin spricht mit dem Stararchitekten über die Rolle heiliger Räume im Städtebau und wie man zwischen Himmel und Erde vermittelt. Mario Botta ist ein Getriebener, einer, der immer arbeitet, auch morgens um drei. Und nicht selten entstehen dabei Sakralbauten. Seine Kirchen und Kapellen stehen in Frankreich, Italien, der Ukraine, Südkorea und natürlich im Tessin. Seit Botta mit 18 Jahren sein erstes Gebäude plante – ein Kirchgemeindehaus – widmet er sich dem Raum zwischen Himmel und Erde. Dabei kombiniert er moderne schlichte Formen mit massiven Materialien wie Naturstein, Holz oder Backstein, also mit gebranntem Lehm. Ein Geruch, den er auch aus seiner Kindheit im Mendrisiotto kennt. Olivia Röllin spricht mit Mario Botta über die Faszination des Sakralen in einer Welt des Konsums, den Zufall des Schönen und die Suche nach dem eigenen Platz im Leben. Eine Wiederholung der Sternstunde Religion.

    Curse – Der meditierende Rapper

    Play Episode Listen Later Jul 3, 2022 29:18


    Michael Kurth war als Rapper Curse einer der Grössten des deutschen Hip-Hop. Doch auf dem Zenit des Erfolgs brach er alle Zelte ab, reiste nach Indien, begann zu meditieren, wurde Buddhist, erfolgreicher Buchautor und Podcaster. Olivia Röllin spricht mit ihm über das gute Aufhören. Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist, sagt man gemeinhin. Dass das kein Rezept ist für gelingendes Aufhören, weiss Michael Kurth, besser bekannt als Curse. 2010, als er als einer der einflussreichsten deutschen Rapper galt, merkte er, dass er zwar den Traum lebte, den er schon als 10-Jähriger hatte, aber trotzdem nicht glücklich war. Er begann zweimal eine Psychotherapie, beendete die langjährige Beziehung, löste sich aus Verträgen und zog aus der grossen Wohnung aus. Als all dies nichts half, machte er sich ganz auf die Suche nach dem «guten Leben». Er, der sich zuvor als gläubiger Christ identifizierte, landete in einem Aschram in Indien und fand in der Meditation eine Ruhe, die er zuvor nicht kannte. Heute ist Michael Kurth Buddhist, systemischer Coach, Yogalehrer sowie zweifacher Bestseller-Autor. Zudem betreibt er einen rege gehörten Podcast rund um das Thema Achtsamkeit, wo er jene Methoden weitergibt, die ihm damals aus seiner Orientierungslosigkeit halfen – und die dazu führten, dass er wieder ins Musikbusiness zurückfand. Im Gespräch mit Olivia Röllin erzählt er, wie man richtig aufhört und neu beginnt, wie dabei der Buddhismus hilft und wie Musik klingt, die aus einem meditativ geschulten Geist kommt.

    Spirituelle Wege – Von der Rigi ins Centovalli

    Play Episode Listen Later Jun 26, 2022 59:40


    Aussteiger, Sinnsuchende und Katholizismus haben Zentralschweiz und das Tessin geprägt. Norbert Bischofberger wandert abseits ausgetretener Pfade vom Vierwaldstätter- zum Luganersee. Er besucht ein Kloster und einen Ashram, trifft eine Eremitin und eine Musikerin und meditiert mit Zen-Buddhisten. Das Felsentor unterhalb der Rigi hat sich zu einem Zentrum für Zen-Buddhismus und Tierschutz entwickelt. Hier startet Norbert Bischofberger seine Wanderung, die ihn entlang des Vierwaldstättersees, durch den Gotthard bis zum Monte San Giorgio führt. Dabei ist er Gast in einem syrisch-orthodoxen Kloster, wo die Messe auf aramäisch gefeiert wird, in der Sprache Jesus. Er besucht die «fliegenden Yogis» auf dem Seelisberg, trifft am Monte Verità eine Heilerin und durchstreift mit einer Violinistin die Wälder des Mendrisiotto. In einem Seitental des Centovalli schliesslich besucht Bischofberger einen abgelegenen Ashram, wo er die Faszination, aber auch die Schwierigkeiten einer autarken Lebensweise kennenlernt. Eine Reportage von Denise Chervet und Christian Walther.

    Achtung Menstruationsblut!

    Play Episode Listen Later Jun 19, 2022 58:27


    Unrein und gefährlich? Bis heute wird die Menstruation gesellschaftlich tabuisiert. Dabei spielen religiöse Reinheitsvorstellungen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Längst überholt geglaubte Vorstellungen stigmatisieren noch immer den Prozess des Menstruierens. Was steht hinter diesem Phänomen? Gross war der Aufschrei in den sozialen Medien, als zwei Unternehmensgründer ihre «Pinky Gloves» in einer TV-Sendung vorstellten. Dabei handelt es sich um pinkfarbene Plastikhandschuhe, mit denen Menstruierende vor dem Kontakt mit dem eigenen Periodenblut geschützt und die diskrete Entsorgung von Hygieneprodukten gesichert sein sollte. Periodenblut, etwas Ekliges, gar Peinliches? Selbst in Werbungen für Menstruationsprodukte wird das Blut bis heute entfremdet als blaue Flüssigkeit dargestellt. Was also steckt hinter diesem Verdrängungsphänomen, dieser Unsichtbarmachung? Noch bis ins 20. Jahrhundert wurde der Periode Toxizität nachgesagt und Menstruierende wurden damit geächtet. Von der Antike bis in die Neuzeit haftete dem monatlichen Blutfluss ein Stigma an: Im Sinne der (rituellen) Unreinheit, des Mangels, der Giftigkeit oder als Folge des Sündenfalls. Diese Erklärungen zogen normierende Beschränkungen der Frau mit sich, was nicht zuletzt in der Verweigerung höherer religiöser Ämter resultierte und teilweise noch immer resultiert. Weshalb gilt Blut, zumal weibliches, als unrein? Weshalb schämen wir uns dafür und ekeln uns davor? Und was braucht es, um das Menstruationstabu in unserer aufgeklärten Gesellschaft zum Verschwinden zu bringen? Olivia Röllin im Gespräch mit der Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Lechner und der Indologin und Philosophin Angelika Malinar. Eine Wiederholung der «Sternstunde Religion».

    Vom Wunder und Fehlen der Berührung

    Play Episode Listen Later Jun 12, 2022 58:30


    Viele kennen Berührung nur noch vom Touchscreen und berühren das Handy beinahe häufiger als ihre Liebsten. Berührung – sinnlich, seelisch oder geistig – ist jedoch lebenswichtig für uns Menschen. Warum? Und was geschieht, wenn sie fehlt? Ein Gespräch über das Wechselspiel von Berührung und Distanz. Die #MeToo-Debatte hat auf das Ausmass unerwünschter und gewaltsamer Berührung aufmerksam gemacht. Digitale Welten ersetzen den direkten Kontakt. Die Rede ist gar von einer «unterkuschelten, entsinnlichten Gesellschaft». Und das Coronavirus hat uns eine ungewohnt berührungslose Zeit aufgezwungen: Keine Umarmungen mehr, keine Begrüssungsküsse, kein Händehalten am Krankenbett. Sterbende Menschen wurden gar zu Unberührbaren in den Kliniken. Was geschieht, wenn wir uns berühren und berühren lassen? Was berührt uns überhaupt noch? Gott, der Unberührbare? Berührung hat eine soziale, eine persönliche, eine intime, eine tröstende, eine sicherheitsspendende Bedeutung, aber auch eine religiöse. Worin besteht diese religiöse Bedeutung? Ahmad Milad Karimi im Gespräch mit der Religionswissenschaftlerin Anne Koch und mit Wilhelm Schmid, Philosoph und Autor von «Von der Kraft der Berührung».

    Michael Patrick Kelly: Jugendidol, Mönch, Superstar

    Play Episode Listen Later May 29, 2022 59:40


    Für Michael Patrick «Paddy» Kelly, einst drittjüngstes Mitglied der weltberühmten irisch-amerikanischen Musikgruppe «The Kelly Family», sind Leben und Musik nicht voneinander zu trennen. Und doch suchte er nach einer Lebenskrise während sechs Jahren Zuflucht in einem Schweigekloster. Ein Gespräch. Michael Patrick «Paddy» Kelly startete seine musikalische Karriere mit der Kelly Family und gehörte ab Mitte der 1990er-Jahre zu den erfolgreichsten Interpreten in Europa. Bereits im Alter von 15 Jahren komponierte «Paddy» den Titel «An Angel», der für die Kelly Family 1994 den Durchbruch bedeutete. Mit 27 Jahren dann die grosse Krise: Im Kloster in Frankreich lebte er komplett zurückgezogen als Bruder John Paul Mary und studierte Philosophie und Theologie. Erst als er dort völlig zweckfrei Musik machen durfte, habe er auch seinen inneren Kompass und die Liebe zur Musik wiedergefunden. Bis heute sind das tägliche Gebet und die Bibelmeditation feste Bestandteile seines Alltags, sagt der 44-Jährige bekennende Christ. Mit seinem fünften Album «B.O.A.T.S.» («Based On A True Story») ist er jetzt auf Tour. Jeder Song beschreibe entweder selbst Erlebtes oder wahre Begebenheiten von Dritten, sagt er. Was verbindet Religion und Musik? Wie hat ihn die intrareligiöse Beziehung seines irisch-katholischen Vaters und seiner protestantischen Mutter geprägt? Welche Melodie haben Stille und Schweigen? Und warum wurde er am Grab seiner Mutter zum Blumendieb? Ein Gespräch unter der Leitung von Ahmad Milad Karimi.

    Joachim Gauck – Pfarrer, Bundespräsident, Freiheitserklärer

    Play Episode Listen Later May 26, 2022 59:38


    Der Bürgerrechtler und evangelische Pfarrer aus Rostock lebte 40 Jahre in der DDR. Nach der Wende leitete er die Untersuchung der Stasi-Akten und prägte die Aufarbeitung des sozialistischen Überwachungsstaates. Joachim Gauck, deutscher Bundespräsident a. D., im Gespräch mit Ahmad Milad Karimi. Was für ein Leben! Als Junge sieht Joachim Gauck zu, wie sein Vater nach Sibirien verschleppt wird. Er studiert Theologie und erlebt als evangelischer Pfarrer und Bürgerrechtler den Mauerfall und die «friedliche Revolution». Nach der Wiedervereinigung leitet er die Untersuchungen der umfangreichen Stasi-Unterlagen des «Ministeriums für Staatssicherheit» der DDR. 2012 wird er deutscher Bundespräsident. Der Parteilose bezeichnete sich gerne als «linken, liberalen Konservativen». Er gilt als «Mann, der den Deutschen die Freiheit erklärt», ist beliebt, eckt aber auch immer wieder an. Wie beurteilt Gauck heute seine politische Wirkung? Ist ihm die Umsetzung seiner Leitmotive Freiheit, Toleranz und Vertrauen gelungen? Wie blickt er in die Zukunft, und was hat das alles mit seinem christlichen Glauben gemacht? Pfarrer und Bundespräsident a. D. Joachim Gauck im Gespräch mit Ahmad Milad Karimi. Eine Wiederholung der Sternstunde Religion.

    L'au-delà – Das Jenseits

    Play Episode Listen Later May 22, 2022 9:53


    Ende 2020 hat die zweite Covid-Welle die Sterblichkeit in Schweizer Spitälern deutlich steigen lassen. Was bedeutet das für die Arbeit von Mathieu, einem Angestellten in der Leichenhalle des Spitals in Rennaz? Was verbindet ihn mit den Menschen, deren Seelen vor Kurzem ihre Körper verlassen haben? Ein Film von Daniel Maurer.

    Christoph Ransmayr – Wie fremd ist uns die Welt?

    Play Episode Listen Later May 15, 2022 59:02


    «Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen.» Das trifft auf den österreichischen Schriftsteller Christoph Ransmayr ganz speziell zu. Viele unbekannte Ecken der Welt hat er beschrieben. Und er reist nicht nur irdisch: Auch im Weltall forscht der preisgekrönte Romancier mit Teleskop. Einst verdiente sich der heute 68-Jährige das Schreiben und Erzählen als Chauffeur, und dies, obwohl er zunächst eine universitäre Laufbahn als Philosoph begann. Heute bezeichnet sich Ransmayr als Touristen auf der ständigen Suche nach der «Enträtselung des Fremden». Er, der als Kind und leidenschaftlicher Ministrant schon von Heimweh geplagt in Tränen ausbrach, wenn er nur das Kreuz des heimischen Kirchturmes aus den Augen verlor. Doch was bedeutet dieses Tourist-Sein jenseits von All-Inclusive und wie bewegt man sich als Tourist durch das Leben? Kommt das menschliche Unglück tatsächlich davon, dass wir nicht ruhig in einem Zimmer sein können, so wie das einst der französische Philosoph Blaise Pascal meinte, oder lässt uns eher die Stubenhockerei verkommen? Was findet, wer so viel sucht? Was zeigt sich an den entlegensten Orten der Welt und was bedeuten irdische und zeitliche Grenzen für den Autor, der beim Blick durch das Teleskop noch immer über das Rätsel der Schöpfung staunt? All das erörtert Olivia Röllin im «Sternstunden»-Gespräch.

    Streitfrage Organspende

    Play Episode Listen Later Apr 10, 2022 59:43


    Es ist eine oft unangenehme Frage: ob man nach dem Tod Organe spenden möchte. In der Schweiz haben lediglich 16 Prozent der Bevölkerung einen Organspendeausweis, obschon sich bei Umfragen 80 Prozent für das Spenden aussprechen. Durch einen Paradigmenwechsel soll die Organspende zum Regelfall werden. Knapp 1500 Menschen in der Schweiz warteten letztes Jahr auf ein gesundes Organ. Fast ein Drittel dieser Menschen erhielt eine Organspende eines verstorbenen Menschen, 72 hingegen starben beim Warten auf das gesunde Organ. Wer zu Lebzeiten explizit Ja sagt zu einer Organspende, kommt als Spender in Frage. Ist der Wille nicht bekannt, braucht es im Todesfall die Zustimmung der Angehörigen. So will es die in der Schweiz gängige «Zustimmungslösung». In vielen anderen europäischen Ländern gilt stattdessen die «Widerspruchslösung», bei der ein Schweigen als Zustimmung gewertet wird. Am 15. Mai stimmt das Schweizer Stimmvolk über die «erweiterte Widerspruchslösung» ab, bei der zusätzlich die Angehörigen den Willen der verstorbenen Person einbringen können. Gegnerinnen und Gegner der Widerspruchslösung befürchten unter anderem einen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit und fehlende Aufklärungsarbeit. Welche Rolle spielt der religiöse Glaube bei der Spende von Organen? Was sagen Ethikerinnen zur Widerspruchslösung, die jeden und jede automatisch zum Organspender macht? Wann ist ein Mensch tot? Wie beeinflusst die Religion unsere Vorstellung vom Sterben? Und was bedeutet die Widerspruchslösung für Angehörige und Seelsorge? In der «Streitfrage» diskutiert Olivia Röllin mit Franz Immer, Herzchirurg, Direktor von Swisstransplant und Befürworter der erweiterten Widerspruchslösung, Peter Kirchschläger, Professor für theologische Ethik, Universität Luzern und Mitglied des Referendumskomitees gegen die erweiterte Widerspruchslösung, Julia Rehsmann, Sozialanthropologin, Universität Bern, sowie mit Michelle Hug, Herztransplantierte.

    Sarajevo – Krieg und Frieden in Europa

    Play Episode Listen Later Apr 3, 2022 32:40


    Vor 30 Jahren begann die Belagerung der Stadt Sarajevo, die Tod, Leid und Verderben brachte und das Leben der Überlebenden bis heute prägt. Was ist aus dem einstigen Sehnsuchtsort geworden? Welche Rolle spielt die Religion? Ein Gespräch mit Melina Borčak und Enver Robelli. Die bosnische Hauptstadt Sarajevo steht nicht nur für den Ersten Weltkrieg und für die längste Belagerung des 20. Jahrhunderts, sondern ist auch ein Symbol des friedlichen Zusammenlebens verschiedener Ethnien und Religionen. Was ist aus dem Sehnsuchtsort, dem Vorzeigemodell Sarajevo geworden? Wie haben sich die Stadt und die Region verändert? Leben die Leute heute wieder zusammen oder eher nebeneinander? Welche Rolle spielt die Religion in der Region? Definiert sie Identität und Gemeinschaft? Und was kann man – auch im Zusammenhang des Krieges in der Ukraine – aus den Kriegen in Ex-Jugoslawien lernen? Darüber spricht Milad Karimi mit der Dokumentarfilmerin Melina Borčak und mit dem Journalisten Enver Robelli.