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Thomas Bernhards Texte sind messerscharf. Mit galliger Bösartigkeit seziert der österreichische Schriftsteller Mensch und Gesellschaft. In seinem Roman "Holzfällen" steht die Wiener Abendgesellschaft im Mittelpunkt. Das Ehepaar Auersberger veranstaltet ein "künstlerisches Abendessen", hat dazu Freunde und Bekannte eingeladen. Die Gäste werden mit zunehmendem Alkoholgenuss ausgelassener, reden über Belanglosigkeiten und Banalitäten. So empfindet das der Ich-Erzähler, der das Spektakel im Ohrensessel sitzend wortreich kommentiert. Man hat die Szene vor sich. Jetzt ist Thomas Bernhards "Holzfällen", eine Produktion des Wiener Burgtheaters, zu Gast beim Hamburger Theater Festival. In der Hauptrolle ist Nicholas Ofczarek. Seit über 30 Jahren gehört er zum Ensemble des Wiener Burgtheaters, vielfach preisgekrönt und, wer ihn einmal gesehen hat, auf der Bühne oder vor der Kamera, wird ihn kaum vergessen: als Danton, Hermann Kafka oder Räuber Hotzenplotz. Dazu gibt es eigene Projekte wie den gefeierten Thomas Bernhard-Abend "Holzfällen" mit der Musicbanda Franui. Bevor "Holzfällen" auf Kampnagel zu erleben sein wird, ist Nicholas Ofczarek zu Gast in NDR Kultur à la carte und spricht mit Katja Weise über seine Arbeit, seine Rolle und Thomas Bernhard.
Heute Abend ist die britische Schriftstellerin Natasha Brown zu Gast in unserem radio3-Kultursalon in der Dachlounge des rbb. Mit ihrem Debütroman "Zusammenkunft" über eine schwarze Ich-Erzählerin im Finanzsektor wurde sie 2021 zum Literaturstar. Heute Abend spricht sie mit Anne-Dore Krohn über ihren zweiten Roman "Von allgemeiner Gültigkeit". Worum es darin geht und warum er sich zu Lesen lohnt, das verrät Anne-Dore Krohn schon jetzt.
Das Stasi-Museum "Runde Ecke", der Markt mit seinen früheren Untergrundmessehallen, eine versteckte Parkbank – all das sind Schauplätze im Debüt-Roman "Was du kriegen kannst". Clemens Böckmann erzählt darin von einem Autor, der durch Zufall eine Frau kennenlernt, die ihm seine Lebensgeschichte anvertraut. Eine Frau, die Opfer und Täterin zugleich ist. Uta hat in der DDR für die Stasi spioniert und als Prostituierte gearbeitet, erst freiwillig, dann unter Zwang. Der Roman beruht auf einer Begegnung im echten Leben und ist eine Collage aus Gesprächen, Ich-Erzählung, Stasi-Berichten, Protokollen und Aktennotizen. Ein Rechercheroman über die DDR, über Vertrauen, und den Versuch, eine Lebensgeschichte zu durchdringen. Wie erzählen wir uns Erinnerungen und wie gehen wir damit um, dass sie nie verlässlich sein können? Clemens und Nadine spazieren durch Leipzig, zu den Schauplätzen des Romans, und sprechen darüber. Nadine Kreuzahler empfiehlt Wolfgang Schiffer & Dinçer Güçyeter (Hrsg.): "Die Backstage eines Buches", 204 Seiten, Elif Verlag. Bettina Wilpert: "Die Bärtige Frau", 187 Seiten, Verbrecher Verlag. Clemens Böckmann empfiehlt Christina Wessely: "Liebesmühe", 176 Seiten, Hanser Verlag. Das Buch Clemens Böckmann: "Was du kriegen kannst", 416 Seiten, Hanser. Der Ort Museum in der "Runden Ecke" mit dem Museum im Stasi-Bunker. Bürgerkomitee Leipzig e.V. Der Leipziger Markt Eine Parkbank Der Autor Clemens Böckmann, 1988 in Düsseldorf geboren, lebt in Leipzig, arbeitet als Autor für verschiedene Zeitungen, fürs Radio und im Dokumentarfilm. Er ist Herausgeber verschiedener Sachbücher zu NS-Verfolgung und Täterliteratur. 2024 veröffentlichte er die Prosaminiaturen "How I missed the war". "Was du kriegen kannst" ist sein erster Roman.
Heute erwartet dich eine ganz besondere Folge:Zum ersten Mal lese ich dir eine Geschichte vor.Eine Geschichte über ein Schloss.Über Sand. Und über die große Frage, ob wir unser Leben wirklich sehen oder einfach nur funktionieren.Es geht nicht darum, perfekt zu sein.Und auch nicht darum, alles möglichst schnell zu schaffen.Nimm dir heute ein paar Minuten Zeit, mach es dir gemütlich und begleite mich auf dieser kleinen Reise. Vielleicht erkennst du dich an der ein oder anderen Stelle wieder...Was dich erwartet:Eine inspirierende Geschichte zum NachdenkenEin neuer Blick auf Achtsamkeit im AlltagEin kleiner Impuls, wie du dein eigenes „Schloss des Lebens“ bewusster genießen kannst
Wie Ihr besser mit Druck umgehen könnt.. Druck ist immer mal wieder da, mehr oder weniger und doch spüren wir ihn. Ich erzähle euch, wie wir AUCH damit umgehen können.
"Die Verdorbenen" - von Michael Köhlmeier - eine Rezension von Peter Mohr – Literaturkritik.de Michael Köhlmeiers Roman „Die Verdorbenen“ begeistert mit einer Mischung aus Leichtigkeit und Tragikomik(Hördauer ca. 07 Minuten)„Du bist verdorben auf die Welt gekommen. Ein verdorbener Mensch und dennoch unschuldig. Das gibt es“, heißt es über den Ich-Erzähler Johann. Der 75-jährige österreichische Autor Michael Köhlmeier, der seit den 1980er Jahren auf durchgehend hohem Niveau veröffentlicht und mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde, hat nach den zuletzt hochgelobten, relativ schmalen Romanen Das Philosophenschiff (2024) und Frankie (2022) wieder ein auf der Waage leichtes Buch vorgelegt – den novellenartigen, nur etwas mehr als 150 Seiten umfassenden Roman Die Verdorbenen....Von Peter MohrDen Text der Rezension finden Sie hierDiese Sendung hat Ihnen gefallen? Hören Sie doch mal hier hineinSprecher ist Matthias PöhlmannRegie und Realisation Uwe Kullnick
Sun, 20 Apr 2025 04:00:00 +0000 https://kau-dich-schlank.podigee.io/51-new-episode 7410c70d981e9c1ff81dd72e963eaf63 Schluss mit dem ewigen "Nein" zu Süßigkeiten! Als Mama und Ernährungsberaterin verrate ich dir heute meine persönlichen Tricks, wie du deine Kids zu einem entspannten Umgang mit Süßem führst - ganz ohne schlechtes Gewissen und Machtkämpfe. Lass dich überraschen von einem System, das bei uns wahre Wunder bewirkt hat!
Elisa Hoven ist Juristin und auf Strafrecht spezialisiert. In ihrem Roman „Dunkle Momente“ lässt sie eine Anwältin die Grenzen zwischen Recht und Gerechtigkeit ausloten. Schauspielerin Nina Kunzendorf leiht der Ich-Erzählerin im spannenden Hörbuch die Stimme.
“Über den Strom" von Rosa Liksom – eine Rezension von Constanze Matthes - Zeichen und Zeiten(Hördauer 10 Minuten)„Er sagte, der Krieg überrascht ein Volk immer, auch wenn die hohen Herren schon seit Jahren zündeln.“Sie sind auf der Flucht. Das Mädchen und seine Kühe. Gemeinsam mit weiteren Dorfbewohnern verlässt die junge Ich-Erzählerin das Land, um über den Fluss nach Schweden zu kommen. Wo bereits die Mutter und der Onkel in Sicherheit sein sollen. Die Stiefbrüder sind im Krieg gefallen, der Vater ist noch an der Front. Er hatte der Familie während seines Evakuierungsurlaubs zum Weggang geraten. Das Mädchen ohne Namen ist gerade mal 13 Jahre alt – und auf sich allein gestellt.Constanze Matthes, ich bin Journalistin und leidenschaftliche Leserin. Die Liebe zu den Büchern begann im zarten Alter von vier, fünf Jahren, als meine Mutter mich zum ersten Mal in die kleine Bücherei unseres Dorfes mitnahm. Wenige Jahre später schleppte ich die Bücher dann stapelweise allein nach Hause. In der Schule las ich stets die Pflichtlektüre und war meinen Mitschülern ein gern gesehener Gesprächspartner, um den Inhalt des zu lesenden Buches in der Pause vor der Deutschstunde zu erzählen. Sollte man an dieser Stelle „verraten“ sagen?Nach dem Abitur und einem Auslandsaufenthalt in Norwegen studierte ich im Hauptfach Germanistik mit Schwerpunkt Literaturwissenschaft. Allerdings las ich dann nicht immer die Pflichtlektüre der mehrseitigen Lektüreliste und besuchte viel eher die wunderbare Bibliothek des Deutschen Literaturinstituts. Vor allem dann, wenn meine Mitbewohnerin den Koffer-Fernseher über das Wochenende wieder nach Hause mitnahm. Noch heute bin ich „fernseherlos“ und investiere vielmehr meine Zeit in große und kleine Geschichten, dicke und dünne Bücher.Den Volltext dieser Rezension findest Du hierWenn dir Rezensionen gefallen, hör doch mal hier hinein.Unsere Live-Sendungen in Schwabing und im Pixel (Gasteig)
In der Musik steckt für Sophie Hungers Protagonistin und ihren besten Freund «Niemand» die ganze Welt: Beim gemeinsamen Musikhören können sie sich mehr mitteilen als mit Worten. Der Schweizer Musikerin ist ein beeindruckender Debütroman über eine Jugendfreundschaft und die Kraft der Musik gelungen. Als Kinder von Eltern im diplomatischen Dienst der Schweiz wachsen die Ich-Erzählerin und «Niemand» in komplizierten Verhältnissen auf: viele Umzüge, kein Anschluss bei Schulkameraden, am Esstisch wird nur über Politik gesprochen. Zuflucht finden sie vor dem Plattenspieler, der ihnen zum wichtigsten Tor zur Welt wird – auch noch später, als die Erzählerin bereits erste eigene musikalische Erfolge feiern kann. Sophie Hunger erzählt von ihrer anspruchsvollen Arbeit am Roman, bei der sich ihr Kopf teilweise «wie voller Würmer» angefühlt habe. Simon Leuthold ist begeistert von den poetischen Qualitäten dieses Romans, dem man Hungers Nähe zur Musik stets anmerke. ____________________ Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: - Sophie Hunger. Walzer für Niemand. 192 Seiten. Kiepenheuer & Witsch, 2025. ____________________ Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch Weitere Informationen und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter https://www.srf.ch/literatur. ____________________ In dieser Episode zu hören - Sophie Hunger, Buchautorin und Musikerin ____________________ - Hosts: Simon Leuthold und Felix Münger ____________________ Das ist «Literaturclub: Zwei mit Buch»: Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken. Weitere Informationen und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter https://www.srf.ch/literatur
Meral Kureyshi erzählt in ihrem neuen Roman «Im Meer waren wir nie» unter anderem die Geschichte einer Freundschaft zwischen den Generationen. Und Nora Osagiobare thematisiert in ihrem Debüt «Daily Soap» den Alltagsrassismus in der Schweiz. Meral Kureyshis namenlose Ich-Erzählerin zieht mit ihrer besten Freundin aus der Schulzeit deren Sohn auf. Gleichzeitig kümmert sie sich um Lili, die ins Altersheim gezogen ist. Care-Arbeit und doch ist da auch so etwas wie Nähe zwischen den beiden. In einzelnen Szenen erzählt die Schweizer Autorin aus dem Alltag ihrer Protagonistin, von Beziehungen, die sich verändern und nicht so recht in Schemata passen wollen, vom Altern und von Abschieden. «Im Meer waren wir nie» sei ein kluges und feinsinniges Buch, in dem man sich gerne verliere, sagt Valentin Schneider. Nora Osagiobare, 1992 in Zürich geboren, nimmt in «Daily Soap» so ziemlich alles auf die Schippe, was an Themen auf Schweizer Strassen liegt. Seien es die Sorgen reicher Frauen, reicher Männer und reicher Söhne, seien es Pornos, sei es geschwurbeltes Nonsense-Gerede über Kunst. Vor allem aber geht es in diesem Debüt um Alltagsrassismus. Osagiobare habe einen ganz eigenen, entlarvenden Blick auf die Schweiz, findet SRF-Literaturredaktorin Katja Schönherr. Ein Buch voller bitterbösem Humor. Buchhinweise: · Meral Kureyshi. Im Meer waren wir nie. 213 Seiten. Limmat, 2025. · Nora Osagiobare. Daily Soap. 288 Seiten. Kein & Aber, 2025.
Juan Rulfo schildert ein ländliches Mexiko, das unter archaischen Gewaltverhältnissen leidet und von toten, unerlösten Seelen bevölkert wird. Nicht einmal die Mexikanische Revolution hat einen Einfluss auf das existenzielle Elend der Dörfler gehabt, die von Gott und Gesetz im Stich gelassen zu sein scheinen – auf ewig. Die Menschen, mit denen der Ich-Erzähler spricht, sind Gespenster, der Erzähler liegt selbst seit längerer Zeit im Grab. Mit seinem kunstvoll spröden Stil und der kühnen, fragmentarischen Struktur seines vielstimmigen, mehrfach zeitversetzten Romans war Rulfo seiner Zeit weit voraus. Nach dem gleichnamigen Roman von Juan Rulfo Mit: Siegfried Wischnewski, Mario Warschun, Matthias Ponnier, Edda Seippel, Rainer Basedow, Grete Wurm, Brigitte Dryander, Ella Büchi, Hans Korte, Dieter Borsche u. a. Hörspielbearbeitung: Ulrich Raschke Regie: Otto Düben SDR/WDR 1976 (Kunstkopfstereo)
Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Imre Kertész Imre Kertész erzählt die Geschichte eines Budapester Jungen, der 1944 aus einem Autobus geholt und nach Auschwitz verschleppt wurde - eine Geschichte, die auch seine eigene ist. Was aber macht Kertész' Beschreibung so außergewöhnlich? Sie ist ein Bericht über den Holocaust aus der Perspektive eines erstaunten Kindes, das jedes schreckliche Detail im Konzentrationslager registriert, ohne zu bewerten oder gar zu rebellieren. Diese verstörende Diskrepanz zwischen dem Ton und dem Inhalt des Berichts war durchaus beabsichtigt. Kertész, der an diesem ersten Teil einer Trilogie mehr als 12 Jahre gearbeitet hat, erläutert hierzu: "Ich vertraue darauf, dass die Moral des Lesers durch die scheinbar unmoralischen kalten Zeilen des Buches verletzt wird. Dass er sich darüber empört, dass sich der Ich-Erzähler eben nicht empört, sondern scheinbar alles klaglos hinnimmt." Vorlage: Roman eines Schicksallosen (Roman, ungarisch) Autor: Imre Kertesz Übersetzung: Christina Viragh Bearbeitung: Valerie Stiegele Technische Realisierung: Peter Kainz Regieassistenz: Sabine Stein Regie: Ulrich Gerhardt Dramaturgie: Sibylle Becker-Grüll Redaktion: Thilo Guschas Produktion: Norddeutscher Rundfunk 2000
In unserer ersten Ausgabe 2025 sprechen wir über ein tragikomisches Roman-Highlight des vergangenen Jahres, das nicht nur etwas für Nostalgiker*innen ist: Die Rede ist von "Malibu Orange" von Ulrike Haidacher. Darin zieht die Ich-Erzählerin Anja mit Anfang 30 nach einem Hörsturz aus der Großstadt ins obersteirische Industriekaff zurück, in dem sie aufgewachsen ist. Ihren Beruf als Krankenschwester hängt sie an den Nagel und versucht, sich neu zu orientieren – dort, wo ihr alles altbekannt ist. Im Stammcafé Ulli zum Beispiel, wo sie früher mit ihrer engsten Freundin Magda die beste aller Zeiten erlebt hat. Die beiden Freundinnen sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich – bis, ja, bis ein Mann in Magdas Leben kommt und alles sich verändert. Über die Komplexität von Freundschaften, Generationenkonflikte und Humor, aber auch über ihr bewegtes Jahr 2024 haben wir mit der Autorin gesprochen: Denn neben der Uraufführung der Bühnenadaption ihres Debütromans »Die Party« (Leykam 2021) am Schauspielhaus Graz und den letzten Auftritten als Teil des erfolgreichen Kabarett-Duos “Flüsterzweieck” war sie mit einem Ausschnitt aus “Malibu Orange” auch als Teilnehmerin beim Bachmannpreis in Klagenfurt vertreten. Der gleichnamige Roman wurde schließlich im Juli 2024 im Leykam Verlag veröffentlicht und ist mittlerweile bereits in der 2. Auflage erschienen.
Die Schauspielerin Naffie Janha hat das Münchner Publikum bereits in vielen Facetten kennenlernen dürfen: Als Yvonne beeindruckt sie mit ihrer stummen Präsenz, als Tove erzählt sie zusammen mit zwei Schauspielkolleginnen eine Lebensgeschichte voller Schicksalsschläge, und als Hedvig steht sie vor einer folgenschweren Entscheidung. Über ihre außergewöhnlichen Rollen, Begegnungen und Herausforderungen spricht sie in dieser Folge mit Intendant Andreas Beck. Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder Wünsche? Wir freuen uns auf eure Nachricht per Mail an onlinekommunikation@residenztheater.de! Mehr zu Naffie: Naffie Janha (residenztheater.de) DIE WILDENTE von Henrik Ibsen Inszenierung Johannes Holmen Dahl Mit «Die Wildente» verfasste Henrik Ibsen eine meisterhafte Tragödie. Idealist Gregers Werle begibt sich auf eine verhängnisvolle Suche nach der Wahrheit in die Vergangenheit seiner Familie. Mit diesem Klassiker seines Landsmanns gibt der norwegische Regisseur Johannes Holmen Dahl sein Deutschlanddebüt. Mehr zu DIE WILDENTE: residenztheater.de/stuecke/detail/die-wildente MINETTI Ein Portrait des Künstlers als alter Mann von Thomas Bernhard Inszenierung Claus Peymann «Lear» noch einmal spielen – Traum und Alptraum des Schauspielkünstlers Minetti. In der Halle eines Hotels in Oostende. Minetti räsoniert über das Theater, die Schauspielkunst, Höhenflüge und Katastrophen… Reden, Schweigen, Lärmen – alle warten – auf das Ende des Jahres? Des Lebens? Oder der Welt? Mehr zu MINETTI: Minetti (residenztheater.de) DIE KOPENHAGEN-TRILOGIE nach den Romanen «Kindheit» – «Jugend» – «Abhängigkeit» von Tove Ditlevsen | für die Bühne bearbeitet von Tom Silkeberg, mit einem Videoprolog aus «Gesichter» Inszenierung und Fassung Elsa-Sophie Jach Tove Ditlevsen erzählt entlang der eigenen Biografie von der Flucht aus einem komplizierten Alltag in die Narration und webt dabei Realität und Fiktion raffiniert ineinander. Ihre gleichnamige Ich-Erzählerin berichtet ebenso humorvoll wie lakonisch von Privatem, das politisch ist. Ein frühes Werk der Autofiktion und ein widerständiges weibliches Vermächtnis einer großen dänischen Schriftstellerin. Mehr zu DIE KOPENHAGEN-TRILOGIE: Die Kopenhagen-Trilogie (residenztheater.de) Mehr zu den Veranstaltungen am Residenztheater findet ihr hier: Spielplan | residenztheater.de Residenztheater (@residenztheater) auf Instagram Im Gespräch: Andreas Beck und Naffie Janha Redaktion: Benedikt Ronge, Lea Unterseer Schnitt: Jan Faßbender und Lea Unterseer Musik: Michael Gumpinger
+++ Infos zu unseren Sponsoren, Links zu Rabattaktionen etc.: lnkfi.re/einfachganzleben +++ Warum verbringen wir so viel Zeit mit unserer Arbeit anstatt mit den Menschen und Dingen, die uns wirklich wichtig sind? Woher nehmen wir den Mut, unsere eigenen Träume zu verwirklichen? Und warum beginnt das richtige Leben oft erst, wenn wir erkennen, dass wir nur eines haben? – Stephan Schäfer war viele Jahre als Journalist, Chefredakteur und Vorstand tätig. Dann fragte er sich: Ist das immer noch das Leben, das ich leben möchte? Im Frühjahr 2024 erschien sein Debütroman 25 letzte Sommer, in dem sich auch der Ich-Erzähler den großen Fragen des Leben stellt. Im Gespräch mit Jutta Ribbrock erzählt Stephan Schäfer von seinem eigenen Lebensweg und darüber, wie er mit den richtigen Fragen und einer großen Portion Interesse nicht nur sich selbst, sondern auch seiner Mutter näher gekommen ist – und wie das auch uns gelingen kann.Zum Weiterhören und Stöbern:Stephan Schäfer, 25 letzte Sommer (Buch und Hörbuch)Stephan Schäfer, Das Buch, das bleibt – 100 Fragen an meine MutterStephan Schäfer, Das Buch, das bleibt – 100 Fragen an meinen VaterStephan Schäfer, Das Buch, das bleibt – 100 Fragen an michDie Titelmelodie dieses Podcasts findet ihr auf dem Album balance moods – Ein Tag in der Natur.Noch viel mehr Tipps zu einem bewussten Lebensstil findet ihr auf einfachganzleben.de.Besucht uns auch bei Facebook und Instagram.Weitere Podcasts von argon podcast gibt es unter argon-podcast.de.Ihr habt Fragen, Lob, Kritik oder Anmerkungen? Dann meldet euch auch gern per Mail: einfachganzleben@argon-verlag.deIhr könnt Jutta auch direkt schreiben: jutta@juttaribbrock.deUnd ihr findet sie bei Instagram: @jutta_ribbrock Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
„Früher haben die Leute einfach gebeichtet“Timon Karl Kaleyta entwirft in „Heilung“ einen sanatorischen Trip durch Innen- und Außenwelt (Hördauer ca. 13 Minuten) Nach Die Geschichte eines einfachen Mannes (2021) geht es in Timon Karl Kaleytas zweitem Roman Heilung um Gesundheit, zwischenmenschliche Beziehungen und Wellness-Diktate. Der unter chronischen Schlafstörungen und damit einhergehender Müdigkeit leidende, namenlose Ich-Erzähler begibt sich – auf Drängen seiner Ehefrau Imogen – zu Professor Trinkl, Leiter des Luxussanatoriums San Vita in den Dolomiten, um sich dort von seinem kaum ergründbaren Leiden heilen zu lassen. Dort werden ihm mit Leinöl garniertes Gemüsegulasch und gedämpfte Maispoularden kredenzt; er wird, medizinisch absichtsvoll, in eine Dunkelkammer gesperrt, schwimmt durch Höhlengewölbe und verliebt sich nicht zuletzt ein wenig in seine Mitpatientin Mana; fast en passant werden ihm zudem Gesichtsfalten entfernt, was neben dem therapeutischen Ansatz eine kosmetische Wirkung nicht verfehlt. ... Von Dennis Borghardt Den Text der Rezension finden Sie hier Sprecher ist Matthias Pöhlmann Diese Sendung hat Ihnen gefallen? Hören Sie doch mal hier hinein Regie und Realisation Uwe Kullnick
Lorena Simmels Roman „Ferymont“ (Verbrecher Verlag 2024) spielt im fiktiven gleichnamigen Heimatort der Protagonistin im Schweizer Seenland, in den die Ich-Erzählerin vom Studium in Berlin für eine Saison zurückkehrt, um als landwirtschaftliche Hilfskraft zu arbeiten. Durch die Begegnung mit Menschen, die jedes Jahr nach Ferymont reisen, um als Saisonkräfte zu arbeiten, rückt neben dem Thema der Freundschaft das Ungleichgewicht zwischen den west- und osteuropäischen Regionen in den Fokus. Auch die Differenz zwischen Stadt und Land wird über die Herkunft der Ich-Erzählerin und ihr temporäres Zurückgehen aufs Land thematisiert. In “Ferymont” wird eine Region im Herzen Europas portraitiert - das Hauptaugenmerk von Lorena Simmel liegt dabei auf einer Realität, die oft unsichtbar bleibt und von der uns Lorena im Gespräch ebenso erzählt hat wie von ihrer Arbeit am Roman, dem Versuch des solidarischen Erzählens und der Nähe von Paradies und Horror auf dem Land und in der Natur. Diese Folge entstand im Rahmen der europäischen Literaturtage, die vom 7. bis 10. November 2024 im Klangraum Krems Minoritenkirche stattfanden und in diesem Jahr unter dem Motto “Zerschnittene Welt. Stadt & Land” standen.
Eine iranische Einwandererfamilie siedelt sich im Ruhrgebiet an. Doch die Träume von einem guten Leben erfüllen sich nicht. Der junge Ich-Erzähler Reza regiert darauf mit unbändiger Wut. Der autobiografisch gefärbte Roman von Behzad Karim Khani ist eine Abrechnung mit einem als ungastlich erlebten Land. Eine Rezension von Holger Heimann. Von Holger Heimann.
Eine Videothek ist Schauplatz im Roman “Videotime” von Roman Ehrlich. Hier leiht sich der Ich-Erzähler als Kind regelmäßig mit seinem Vater Filme aus und überspielt sie auf Leerkassetten. So entsteht eine private Piraten-Videothek. Jahrzehnte später besucht der Erzähler seinen Vater, die alte Videothek ist längst geschlossen. Aber plötzlich stößt er auf die alten Videokassetten. Erinnerungen strömen auf ihn ein. Roman Ehrlich hat einen Familienroman geschrieben, der von Prägungen, Erinnerung und Fiktion erzählt. Vom Vor- und Zurückspulen und Überspielen. Von verzerrten Familien- und Rollenbildern. Nadine und Roman treffen sich für diese Folge in einer Videothek in Britz in Berlin Neukölln, lassen Erinnerungen auf sich einströmen und unterhalten sich über Prägungen, Filme und das Schreiben. Nadine Kreuzahler empfiehlt Lorena Simmel: "Ferymont", 170 Seiten, Verbrecher Verlag. Roman Ehrlich empfiehlt Mara Genschel: "Midlife Prosa". Performative Erzählungen, 170 Seiten, Engeler Verlag. Stephan empfiehlt Miljenko Jergović: "Das verrückte Herz". Sarajevo Marlboro remastered. Erzählungen", Suhrkamp. Das Buch Roman Ehrlich "Videotime", 368 Seiten, S. Fischer. Der Ort Die Videothek "Videobox" in Britz in Berlin Neukölln Der Autor Roman Ehrlich, geboren 1983 in Aichach, aufgewachsen in Neuburg an der Donau, lebt in Berlin. Er hat am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und an der Freien Universität Berlin studiert. Sein Debütroman "Das kalte Jahr" erschien 2013, 2020 stand er auf der Longlist Deutscher Buchpreis mit "Malé". Für seinen aktuellen Roman "Videotime" war er in diesem Jahr für den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis nominiert.
Die Autorin Alina Bronsky kam als Teenagerin mit ihren Eltern aus Russland nach Deutschland. Sie lebte in Marburg und Darmstadt und arbeitete nach abgebrochenem Medizinstudium als Werbetexterin und Redakteurin beim Darmstädter Echo. Heute schreibt sie erfolgreich Romane.
SWR Bestenliste erstmals in Ladenburg Über drei extreme Frauenfiguren, vermeintlich blässliche Männercharaktere und einen Videofilm versessenen Erzähler sprachen die Jury-Mitglieder Sandra Kegel, Dirk Knipphals und Christoph Schröder. Die erstmal in Ladenburg aufgezeichnete Diskussion der SWR Bestenliste verlief vor allem bei zwei Büchern kontrovers: Uneins war die Runde beim neuen Roman von Nora Bossong und der Frage, worum es in „Reichskanzlerplatz“ überhaupt geht und welche Figur im Mittelpunkt der Geschichte steht: Die Frau, aus der Magda Goebbels wurde? Oder doch der schwer zu fassende Ich-Erzähler, ein ministerialer Mitläufer im NS-Reich? Zukunft der Literatur? Außerdem entzündete sich bei David Wagners biografischem Portrait „Verkin“ die Diskussion, ob es sich dabei überhaupt um einen Roman handelt oder nicht. Dirk Knipphals, der die taz-Kultur leitet, sieht in Wagners Darstellung komplizierter Figuren die „Zukunft der Literatur“, während Sandra Kegel, Chefin des FAZ-Feuilletons, dramaturgische Schwächen in dem Text sieht, weil die „übergriffige“ Titelfigur das gesamte Textgeschehen dominiere, indem sie ohne Widerspruch zu viele und zu überdrehte Anekdoten erzähle. Einhelliges Lob für „Videotime“ Unter der Leitung von SWR-Literaturredakteur Carsten Otte lobte die Runde in der ausverkauften Ladenburger Zehntscheune außerdem die verstörenden Wendungen in dem Agrarepos „Brennende Felder“ von Reinhard Kaiser-Mühlecker sowie den unheimlichen Familienroman „Videotime“ von Roman Ehrlich. Christoph Schröder, freier Literaturkritiker unter anderem für den Deutschlandfunk, lobte das Ehrlichs Werk als eine formal wie inhaltliche gelungene Vatersuche und Erinnerungsarbeit, die sich mit der Gewaltgeschichte der alten Bundesrepublik beschäftigt. Aus den vorgestellten Büchern lasen Isabelle Demey und Johannes Wördemann.
Am 24. September wird Anneliese Rohrer 80 Jahre alt. Wir haben sie zum Gespräch mit acht Wegbegleiterinnen, Schülern und Freundinnen gebeten. Sie trifft auf „Presse“-Chef Florian Asamer, Peter Rabl, Eva Weissenberger, Christian Ultsch, Stefan Apfl, Oliver Pink, Birgit Fenderl und Anna Wallner. Es ist eine Zeitreise durch die österreichische Innenpolitik seit den Siebziger Jahren mit Ausflügen in die USA, nach Neuseeland und Kärnten. Es geht um Wolfgang Schüssel, Jörg Haider und Sebastian Kurz, das Schöne an Entscheidungsmacht, konservative Chefs, die Girliefalle, MeToo und das Alleinerziehen in den 80ern.
Laura de Weck, Elke Heidenreich, Milo Rau und – als Gast – der Filmkritiker, Podcaster und Autor Wolfgang M. Schmitt diskutieren über Bücher von Jonathan Haidt, Zora del Buono, Truman Capote, Patrick Holzapfel sowie Lorena Simmel. Wie schädlich sind Smartphones für die jüngste Generation? Das Buch «Generation Angst» des Sozialpsychologen Jonathan schlägt Alarm und erregt seit Monaten die Gemüter. Haidt fordert, Smartphones erst ab 14 Jahren zu erlauben, den Gebrauch von Social Media erst ab 16. Die «Literaturclub»-Runde hat sich das Sachbuch angesehen. Ein wichtiger Roman des Schweizer Bücherherbstes ist «Seinetwegen» von Zora del Buono. Ihren Vater hat Zora del Buono bei einem Autounfall verloren, als sie noch ein Baby war. Nun, mit 60 Jahren, hat sie sich auf die Spur des Mannes gemacht, der den Unfall verursacht hat. Der Roman ist die Geschichte dieser Recherche, aber auch ihres Lebens zwischen der Schweiz und ihrer Wahlheimat Berlin. Zum 100. Geburtstag von Truman Capote: Ein Tatsachenroman über den Mord an einer US-amerikanischen Farmerfamilie. «Kaltblütig» ist ein Millionenseller, der Truman Capote als Schriftsteller unsterblich gemacht hat. Der Autor von «Frühstück bei Tiffany» erfuhr vom Mord in der Zeitung und brach auf, um mit Menschen in Kansas zu sprechen. Entstanden ist ein Roman, der den «New Journalism» begründet und Generationen von Schreibenden beeinflusst hat. Ein Mann steigt aus – und verbringt seine Zeit auf Bänken und mit Obdachlosen in der Stadt Wien. Einen solchen «Bankier» beschreibt der Patrick Holzapfel in seinem Romandebut «Hermelin auf Bänken». Es sind poetische und melancholische Szenen, in denen der Ich-Erzähler den Verlust seiner Mutter verarbeitet. Ein Buch, das auf unaufgeregte Art existenzielle Fragen anspricht. Das Schweizer Seeland und die landwirtschaftliche Saisonarbeit nimmt die Schweizer Autorin Lorena Simmel in ihrem Roman „Ferymont“ in den Blick – ausgezeichnet mit dem renommierten Robert- Walser-Preis. Eine Studentin arbeitet eine Saison lang unter Menschen aus Osteuropa, die von Unternehmen in der Schweiz angeworben werden. Freundschaften entstehen, doch der soziale Unterschied zwischen den Welten ist kaum überwindbar. Die Bücher der Sendung sind: Jonathan Haidt: «Generation Angst» (Rowohlt) Zora del Buono: «Seinetwegen» (C.H.Beck) Truman Capote: «Kaltblütig» (Kein und Aber) Patrick Holzpapfel: «Hermelin auf Bänken» (Matthes&Seitz) Lorena Simmel: «Ferymont» (Verbrecher-Verlag) Gast der Sendung ist der Filmkritiker, Podcaster und Autor Wolfgang M. Schmitt.
„Sei nicht so“ heißt der Debütroman von Kirstin Warnke, die bisher als Schauspielerin und Comedian („extra 3“, „Frau Dingens will zum Fernsehen“) in Erscheinung getreten ist. Jetzt hat sie ein hochgelobtes Buch herausgebracht, in dem sich ihre Ich-Erzählerin Alice gegen eine Mutter mit schwerer Persönlichkeitsstörung behaupten muss – als Kind, Jugendliche und junge Erwachsene. Schließlich schafft sie es auf die Comedy-Bühne – wie Kirstin Warnke auch – und entwickelt einen unbändigen Ehrgeiz, „zu beweisen, dass ausnahmslos alles im Leben sich zu einem Witz verarbeiten lässt“, wie es im Roman heißt. Wir haben mit Kirstin Warnke über Katzen, Krankheiten und Kalauer geredet. Auch das Lügenspiel war wieder mit von der Partie. Vielen Dank, Kirstin Warnke, für den launig-tiefsinnigen Besuch im „Berliner Zimmer“!
In «Favorita» von Michelle Steinbeck kämpfen unterschiedliche Ideologien um den Anspruch auf Wahrheit. Dana von Suffrins «Nochmal von vorne» handelt vom Versuch, Licht in eine Familiengeschichte zu bringen. Und im Krimi «Stürzende Feuer» schickt Ben Pastor den Detektiv ins Berlin der Nazis. Fila will eigentlich bloss aufklären, unter welchen Umständen ihre Mutter in Italien gestorben ist und gerät unversehens zwischen die Fronten eines erbitterten Kampfes im italienischen Untergrund zwischen revolutionären Frauen und Neofaschisten. Die Schweizer Autorin Michelle Steinbeck knöpft sich in ihrem zweiten Roman «Favorita» grosse Themen vor: Femizide, Faschismus und Verschwörungen. Ein rasanter, wilder, mitunter fantastischer Roman, findet Simon Leuthold - ganz Michelle Steinbeck eben. Was bleibt von meiner Familie? Diese Frage stellt sich die Ich-Erzählerin Rosa nach dem Tod ihres Vaters im Roman «Nochmal von vorne». Geschrieben hat ihn die deutsche Autorin Dana von Suffrin. In Rosa wächst das Bedürfnis, die eigene Familiengeschichte zu rekonstruieren. Der Roman schildert eine deutsch-jüdische Familie, in der es vor allem eines gab: Konflikte. Obwohl das Buch eigentlich eine tragische Geschichte erzähle, überzeuge es doch durch seine Leichtfüssigkeit, mit der es erzählt sei, sagt Katja Schönherr. Die Italienerin Ben Pastor ist eine bei uns noch wenig bekannte Krimiautorin. Sie lässt ihre Fälle vorab in historischer Zeit spielen. In «Stürzende Feuer», dem seit längerer Zeit ersten Fall in deutscher Übersetzung, ermittelt der Wehrmachtsoffizier Martin Bora einen dubiosen Mordfall im nationalsozialistischen Berlin. Dabei kommt er auch in den Kontakt mit den Verschwörern um Graf von Stauffenberg, die einen Anschlag auf Hitler planen. Felix Münger hat den Krimi mit Interesse gelesen, auch weil darin die Hauptfigur mit der Frage konfrontiert werde, was moralisch richtiges Handeln ist. Buchhhinweise: * Ben Pastor. Stürzende Feuer. Aus dem Englischen von Hella Reese. 446 Seiten. Unionsverlag, 2024. * Michelle Steinbeck. Favorita. 464 Seiten. park x ullstein, 2024. * Dana von Suffrin. Nochmal von vorne. 240 Seiten. Kiepenheuer & Witsch, 2024.
Toni hat die große Vermissung, wie sie es nennt, denn vor Kurzem ist ihre Mama an Krebs gestorben. Die Erwachsenen sagen, ihre Mama sei jetzt im Himmel, was Toni nur einen schwachen Trost findet und auch nicht so richtig glauben kann. Aber was, wenn doch? Gemeinsam mit ihrer gewitzten Freundin YumYum baut Toni ein kosmisches Radio – und bekommt tatsächlich eine Antwort! Zwar nicht von ihrer Mama, aber dafür von einer echten Astronautin. Karen Köhler hat ein zutiefst berührendes und dabei sehr kluges Buch über den Tod geschrieben. Die junge Ich-Erzählerin macht sie in ihrer Lesung sehr glaubhaft, mit aller Verzweiflung und Trauer, die den schönen Dingen im Leben, aber dennoch Raum lässt.
Wo fängt man an und wo setzt man an, wenn man eine Rede über »Lolita« von Vladimir Nabokov halten soll? Ein Bezug zu aktuellen Missbrauchsberichten und #MeToo war für Nora Bossong fast schon zu naheliegend, sodass sie sich auf einen anderen Aspekt und ein einzelnes Wort konzentriert hat. »Die Bekenntnisse eines Witwers weißer Rasse« lautet der fiktive Untertitel des Berichts von Humbert Humbert, dem Ich-Erzähler aus Nabokovs Roman. Es gehört zum literarischen Spiel, dass den Bekenntnissen des pädophilen Vergewaltigers Humbert Humbert ein Vorwort eines Psychiaters vorangestellt ist, der betont, wie wichtig es sei, dass dieser Text veröffentlicht wird. Doch »confession« heißt im englischen Original nicht nur Bekenntnis, es kann auch das Geständnis oder gar die Beichte sein. Bossong weist in ihrer Rede darauf hin, dass damals in den 50er- und 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts literarische Bekenntnisse sehr populär waren, von Stiller über Oskar Matzerath bis hin zu – natürlich – Felix Krull. Bossong richtet ihren Blick jedoch auf die religiösen Motive in Nabokovs Roman, die gleich am Anfang auftauchen: die Seraphim, das Licht und das Dornengestrüpp. Und plötzlich ist der Weg zu einem der wichtigsten religiösen Bekenntnisse nicht mehr weit: den Confessiones des Kirchenvaters Augustinus. Im Podcast-Gespräch in den Lechwelten nach ihrer Rede erläutert Nora Bossong diese Referenz, und sie berichtet, welche Rolle der Roman »Lolita« in ihrem Leben spielte und spielt und warum man ihn unbedingt lesen sollte. Natürlich ist Lolita der Roman über eine schreckliche Tat. Aber warum sollte man das nicht lesen? Literatur über Wohlfühlthemen, so Bossong, interessiere sie wenig. Abonnieren Sie den Podcast des literaturcafe.de überall, wo es Podcasts gibt, um keine Folge zu verpassen
Nicolas Barreau liebt das, was man in Frankreich "Savoir-vivre" nennt. Im neuen Roman "Die Freundin der Braut" verirrt sich der Ich-Erzähler auf die falsche Hochzeit.
Netz, Dina www.deutschlandfunk.de, Büchermarkt
Eine skurrile WG, die gemeinsam eine vermeintliche Leiche entsorgen muss: Das ist das Setting dieser Geschichte, die Lydia Herms mit viel Schwung liest. Ihre Stimme passt perfekt zu der jugendlichen Ich-Erzählerin, die nicht nur mit ihrer Angststörung klarkommen muss, sondern auch noch mit ihren beiden Mitbewohnern: Einer Möchtegern-Schamanin und einem geflüchteten Syrer, dessen Deutsch von charmant-verdrehten Redewendungen gespickt ist.
Welchen Platz hat Scham im Schauspiel? Und kann man als Schauspieler*in wirklich besser lügen? In einem Streifzug durch die Arbeiten von Thom Lutz, Simon Stone, Philipp Stölzl und Elsa-Sophie Jach unterhält sich Intendant Andreas Beck mit Schauspielerin Cathrin Störmer über ihre Rollen und Erfahrungen am Residenztheater und darüber hinaus. Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder Wünsche? Wir freuen uns auf eure Nachricht per Mail an onlinekommunikation@residenztheater.de! Mehr zu Cathrin: Cathrin Störmer (residenztheater.de) DIE KOPENHAGEN TRILOGIE nach den Romanen «Kindheit» – «Jugend» – «Abhängigkeit» von Tove Ditlevsen für die Bühne bearbeitet von Tom Silkeberg mit einem Videoprolog aus «Gesichter» aus dem Dänischen von Ursel Allenstein Inszenierung und Fassung Elsa-Sophie Jach Tove Ditlevsen erzählt entlang der eigenen Biografie von der Flucht aus einem komplizierten Alltag in die Narration und webt dabei Realität und Fiktion raffiniert ineinander. Ihre gleichnamige Ich-Erzählerin berichtet ebenso humorvoll wie lakonisch von Privatem, das politisch ist. Ein frühes Werk der Autofiktion und ein widerständiges weibliches Vermächtnis einer großen dänischen Schriftstellerin. Mehr zur KOPENHAGEN-TRILOGIE: Die Kopenhagen-Trilogie | residenztheater.de STERNSTUNDEN DER MENSCHHEIT nach Stefan Zweig in einer Fassung von Thom Luz Inszenierung und Sounddesign Thom Luz Stefan Zweig versammelt in seinen historischen Miniaturen Glanzleistungen der europäischen Geschichte, die von unverbrüchlicher Lebenskraft genauso erzählen wie von menschlichen Schwächen. In Thom Luz' poetischer und musikalischer Inszenierung werden sie zu Archivmaterial, das erforscht, besungen, in kurzen Momenten zum Leben erweckt und auch in Bezug zu Stefan Zweigs eigener Biografie, seinem Weg ins brasilianische Exil gesetzt wird. Mehr zu STERNSTUNDEN DER MENSCHHEIT: Sternstunden der Menschheit (residenztheater.de) DREI SCHWESTERN von Simon Stone nach Anton Tschechow aus dem Englischen von Martin Thomas Pesl Inszenierung Simon Stone Simon Stone hat Tschechows «Drei Schwestern» zum Ausgangspunkt seiner Neudichtung genommen und diese mit rasanter Dialogkunst und subtilen Charakterstudien thematisch im Hier und Jetzt verortet. Aus Tschechows Provinzpersonal werden so urbane Sinnsuchende, die in Zeiten von Social Media Kindheitserinnerungen wie Zukunftsvisionen nachhängen. Mehr zu DREI SCHWESTERN hier: Drei Schwestern | residenztheater.de Mehr zu den Veranstaltungen am Residenztheater findet ihr hier: Spielplan | residenztheater.de Residenztheater (@residenztheater) auf Instagram Im Gespräch: Andreas Beck und Cathrin Störmer Redaktion: Benedikt Ronge, Stefanie Totakura, Lea Unterseer; FKJ-Dramaturgie: Pauline Bittner; Schnitt: Jan Faßbender und Lea Unterseer; Musik: Michael Gumpinger
Die namenlose Ich-Erzählerin ist Anfang 30, Woman of Colour, in der Kulturbranche tätig und lebt in London. Sie ist ambitioniert, aber glaubt in der Welt nur vorwärts zu kommen, indem sie eine Affäre mit einem einflussreichen Mann beginnt. Gleichzeitig stalkt sie eine Frau, mit der er eine Parallelbeziehung führt. Was fasziniert sie so an dieser Influencerin, die scheinbar alles hat, und sogar diesen einflussreichen Mann zurückweist? Sheena Patel, Teil des Kollektivs "4 Brown Girls Who Write", hat mit ihrem Debütroman ein Buch geschrieben, das sich kein Blatt vor den Mund nimmt.
In der neuen Ausgabe unseres Podcasts sprechen wir mit Julia Jost über ihren vielbeachteten Debütroman “Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht” (Suhrkamp 2024). Er handelt von der 11-jährigen Ich-Erzählerin, die in einem Kärntner Dorf unter einem LKW sitzt und die Welt von unten beobachtet. Nach und nach treffen Nachbar*innen ein, die der Familie beim Umzug helfen, denn der Hof wird aufgegeben und ein bürgerliches Leben soll für die Familie beginnen. Die unmittelbaren Eindrücke während des Versteckspiels mit ihrer Freundin Luca verknüpfen sich mit Erinnerungen der Erzählerin. Mit ihren Erzählungen holt sie hervor, was im Dorf jahre- und jahrzehntelang unter den Teppich gekehrt wurde, lässt in tiefe Abgründe blicken und erweckt kuriose Figuren zum Leben. Julia Jost hat einen schon mehrfach preisgekrönten und rasanten Text über Nazi-Vergangenheit und ihre Spuren in der Gegenwart, patriarchale Gewalt und lesbische Liebe, über Scham und Schuld, kindliche Ängste und ein Coming-of-Age geschrieben. Im Podcast haben Rebekka und Irene mit der Autorin über ihren Schreibprozess, über den queeren Blick ihrer Erzählerin, über die 90er Jahre, Kärnten, Kindheitswelten und vieles andere mehr gesprochen.
Der Vater erhält unverhofft eine Krebsdiagnose, just zu dem Zeitpunkt, als er in Pension geht und der schöne Teil des Lebens beginnen könnte, nach Jahren der Plackerei in einer Fabrik. Die Tochter, die Ich-Erzählerin, nimmt sich ihres Vaters an, vermittelt zwischen kurdischen und deutschen Befindlichkeiten und Wirrnissen und sieht sich mit der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert. Ein berührender, manchmal auch lakonisch lustiger, tiefsinniger Roman mit hoher Dichte, finden alle drei: Marion Regenscheit, Lucien Haug und Christoph Keller.
Als Anfänger frisch von der Schauspielschule spricht Max Rothbart bei Andreas Beck vor – und wird Teil des Ensembles am Theater Basel. Wie es ist, 8 Jahre die gleiche Rolle zu spielen und einen eigenen Liederabend auf die Bühne zu bringen, darüber spricht Max in dieser Folge mit Intendant Andreas Beck. Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder Wünsche? Wir freuen uns auf eure Nachricht per Mail an onlinekommunikation@residenztheater.de! Mehr zu Max: Max Rothbart | residenztheater.de JETZT ODER NIE Ein Liederabend von Florian Paul und Max Rothbart Inszenierung und Text Max Rothbart Residenztheater-Schauspieler Max Rothbart, der u.a. als «Peer Gynt» zu erleben ist, und Florian Paul, Kopf der «Kapelle der guten Hoffnung», haben sich zusammengetan, um in einem mitreißenden, hochkomischen und die großen Fragen des Lebens stellenden Liederabend gemeinsam mit ihren Ensemblekolleg*innen auszurufen: Jetzt oder nie! Das Repertoire reicht von Franz Schubert über Die Toten Hosen, von Nina Hagen bis hin zu Evergreens von Katja Ebstein und Udo Jürgens. Mehr über JETZT ODER NIE hier: Jetzt oder nie | residenztheater.de DREI SCHWESTERN von Simon Stone nach Anton Tschechow aus dem Englischen von Martin Thomas Pesl Inszenierung Simon Stone Simon Stone hat Tschechows «Drei Schwestern» zum Ausgangspunkt seiner Neudichtung genommen und diese mit rasanter Dialogkunst und subtilen Charakterstudien thematisch im Hier und Jetzt verortet. Aus Tschechows Provinzpersonal werden so urbane Sinnsuchende, die in Zeiten von Social Media Kindheitserinnerungen wie Zukunftsvisionen nachhängen. Mehr zu DREI SCHWESTERN hier: Drei Schwestern | residenztheater.de DIE KOPENHAGEN TRILOGIE nach den Romanen «Kindheit» – «Jugend» – «Abhängigkeit» von Tove Ditlevsen für die Bühne bearbeitet von Tom Silkeberg mit einem Videoprolog aus «Gesichter» aus dem Dänischen von Ursel Allenstein Inszenierung und Fassung Elsa-Sophie Jach Tove Ditlevsen erzählt entlang der eigenen Biografie von der Flucht aus einem komplizierten Alltag in die Narration und webt dabei Realität und Fiktion raffiniert ineinander. Ihre gleichnamige Ich-Erzählerin berichtet ebenso humorvoll wie lakonisch von Privatem, das politisch ist. Ein frühes Werk der Autofiktion und ein widerständiges weibliches Vermächtnis einer großen dänischen Schriftstellerin. Mehr zur KOPENHAGEN-TRILOGIE: Die Kopenhagen-Trilogie | residenztheater.de Mehr zu den Veranstaltungen am Residenztheater findet ihr hier: Spielplan | residenztheater.de Residenztheater (@residenztheater) auf Instagram Im Gespräch: Andreas Beck und Max Rothbart Redaktion: Benedikt Ronge, Stefanie Totakura, Lea Unterseer; FKJ-Dramaturgie: Pauline Bittner; Schnitt: Jan Faßbender und Lea Unterseer; Musik: Michael Gumpinger
Sein autofiktionales Romangroßprojekt „Mein Kampf“ hat Karl Ove Knausgård berühmt gemacht. Ähnlich groß angelegt ist sein neues Projekt, mit dem er beweisen möchte, genauso präzise und penibel über das Leben vieler verschiedener Ich-Erzähler schreiben zu können. Auch im dritten Teil seiner „Morgenstern“-Reihe geht es wieder um die großen Fragen: ums Leben, Lieben und Sterben. Eine Rezension von Jörg Magenau
In der Centraalstation Antwerpen lernt der Ich-Erzähler Jacques Austerlitz kennen. Dieser entdeckte erst mit 60 Jahren seine wahre Herkunft: 1939 kam er als 4-Jähriger mit einem Kindertransport aus Prag nach England.
Für die namenlose Ich-Erzählerin stellt die Künstliche Intelligenz eine permanente Bedrohung dar. Sie fragt sich, was aus ihrem Leben wird, wenn sie ihren Job als Texterin bei der "Smile Smile Inc."- Content Farm verliert. Von Michael Reinartz.
Hast du nur billige Dates, hast du einen LOSERRRR!
Jennifer Khakshouri, Elke Heidenreich, Philipp Tingler und – als Gast – die Museumsdirektorin Ann Demeester diskutieren über «Die Stadt und ihre ungewisse Mauer» von Haruki Murakami, «Baumgartner» von Paul Auster «Die Entflammten» von Simone Meier sowie «Die Verletzlichen» von Sigrid Nunez. Die Bücher von Haruki Murakami erkunden die Grenzbereiche zwischen Realität und Fantasie. Pünktlich zum 75. Geburtstag des scheuen japanischen Kult-Autors ist der Roman «Die Stadt und ihre ungewisse Mauer» erschienen. Ein namenloser Ich-Erzähler folgt der Liebe seines Lebens in eine rätselhafte Stadt, an deren Toren er seinen Schatten zurücklassen muss. Wem verdankt Vincent van Gogh, dass er weltbekannt wurde? Es war seine Schwägerin Jo van Gogh-Bonger. Über diese Frau im Hintergrund schreibt die junge Schriftstellerin Gina ihren ersten Roman. Mehr und mehr verschmilzt ihre eigene Geschichte mit der van Goghs. In «Die Entflammten» verbindet die Schweizer Autorin Simone Meier in einer Mischung aus Roman, Essay und Biografie die Leben der beiden Frauen miteinander. Eine Schriftstellerin mit Schreibblockade streift durch ein von Corona leergefegtes New York. In Sigrid Nunez' «Die Verletzlichen» landet die Hauptfigur in einer Wohngemeinschaft mit einem Papagei und einen verwöhnten jungen Mann. In diesem Roman voller Anekdoten und Erinnerungsfragmente sucht die Ich-Erzählerin nach einer neuen Form des Schreibens. Paul Austers neuester Roman «Baumgartner» kreist um Verlust, Trauer, Alter und die grosse Frage: Was bleibt am Ende eines Lebens? Seymour Baumgartner leidet unter Phantomschmerzen. Er hat seine Frau bei einem tragischen Unfall verloren und vermisst sie nach zehn Jahren noch so sehr, als sei sie erst gerade gestorben. Die Bücher der Sendung sind: – Haruki Murakami: «Die Stadt und ihre ungewisse Mauer» (Dumont); – Simone Meier: «Die Entflammten» (Kein & Aber); – Sigrid Nunez: «Die Verletzlichen» (Aufbau); und – Paul Auster: «Baumgartner» (Rowohlt). Gast der Sendung ist Ann Demeester, die Direktorin des Kunsthauses Zürich.
Stefanie Giesinger kennt man vor allem als Model und ehemalige GNTM-Kandidatin. Jetzt hat sie den Podcast "G Spot" über Sexualität. Ob das Thema - auch privat - schwieriger ist als Star, bespricht Stefanie mit Catrin in dieser Folge. Ein 1LIVE-Podcast, © WDR 2024 Von Catrin Altzschner.
Long Story Short - Der Buch-Podcast mit Karla Paul und Günter Keil
So schnell geht's, schon neigt sich das Jahr dem Ende zu und wir läuten bald die Weihnachtszeit ein. Und natürlich stellen wir uns die Frage der Fragen: welches Buch passt zu meinen Lieben und was möchte ich vielleicht selbst in der Weihnachtszeit lesen? Wir haben 10 Bücher im Gepäck, die wir euch ans Herz legen möchten.Jaroslav Rudiš: Weihnachten in Prag (Luchterhand): An Heiligabend spaziert der Ich-Erzähler durch das beleuchtete Prag. Nicht nur die Stadt leuchtet, sondern auch die Menschen, mit denen er weiterspaziert. Magische Stimmung, verpackt in einem wunderschön illustrierten Buch.Adriana Popescu: Misfits Academy (cbj): Der spannende Auftakt einer Urban-Fantasy-Reihe für Jugendliche ab 14 Jahren begleitet Misfits, Jugendliche mit besonderen Fähigkeiten, in die Misfits Academy. Abenteuer und Intrigen lassen hier nicht lange auf sich warten.Oz Ben David, Jalil Dabit, Elissavet Patrikiou: Kanaan (südwest): Zwei Köche bieten in ihrem gemeinsamen Restaurant in Berlin Speisen ihrer Heimat an. Ein Israeli und ein Palästinenser schreiben in mehr als 50 Rezepten und Anekdoten aus ihrer Jugend von emotionalen und kulinarischen Freundschaften, die verbinden.Helene Tursten: Alter schützt vor Morden nicht (btb): Maud liebt das Reisen und hat in ihrem Leben schon einiges gesehen und erlebt. Bei ihrem Lebensabend stören sie allerdings einige Personen die… entsorgt werden müssen. In fünf Geschichten mit viel Humor verbirgt sich hier bitterschwarze Lektüre.Agatha Christie: Wunderbare Weihnachten (der Hörverlag): Ob für die Fahrt zur Verwandschaft oder gemütliche Nachmittage vor dem Kamin, in diesem Hörbuch finden sich keine Krimis, sondern vier Geschichten mit einem kleinen Augenzwinkern. Gesprochen von Christoph Maria Herbst und geeignet für die ganze Familie.Maja Lunde: Das Klimaquartett (der Hörverlag): Alle vier Bestseller aus Maja Lundes Klima-Reihe in einer Hörbuch-Box. Schon in den einzelnen Bänden beleuchtete die Autorin nicht nur die Klimaprobleme unserer Erde sondern auch die Suche nach gemeinsamen Lösungen. Alle vier Teile haben eine inhaltliche Verbindung und bilden somit das perfekte Geschenk für literarisch- und umwelt-interessierte Menschen.Megan Campisi: Sünde (Limes): Im England des 16. Jahrhunderts muss Anna nach einem Diebstahl als Sündenesserin die letzte Beichte abnehmen und ihre Sünden als Mahlzeit aufnehmen. Temporeich und auf den Punkt erzählt findet man sich mit dieser Erzählung versetzt in Englands Historie.Selma Lagerlöff: Gesammelte Werke (Anaconda): Diese Schmuckausgabe vereint eine Auswahl von 40 Werken der schwedischen Literaturnobelpreisträgerin. Ein passendes Geschenk für Literatur-, Frauenrechts- und Schwedenbegeisterte.Dennis Lehane: Sekunden der Gnade (Diogenes): Dieser Spannungsroman, für Günter der beste des Jahres, nimmt die Lesenden mit in ein Boston der 70er Jahre. Die ersten Schritte zur Gleichberechtigung zwischen Schwarzen und Weißen, irische Mafia und vererbter Rassismus versprechen eine temporeiche Geschichte. Geraldine Brooks: Das Gemälde (btb): Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt die Autorin in drei Zeitebenen von einem Gemälde, einem der berühmtesten Pferde der amerikanischen Geschichte und den Menschen darum. Die perfekte Begleitung für lange Winterabende.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
Ror Wolf zeigt sich wieder einmal als großer Sprachartist und Meister der grotesken Komik. Er berichtet vom Aufbruch des Ich-Erzählers in eine entfesselte Wirklichkeit, von seiner Reise durch wuchernde, apokalyptisch anmutende Landschaften, bevölkert von namenlosen, gefräßigen Kreaturen. Ein großer Horror-Spaß! Rezension von Alexander Wasner. Schöffling Verlag, 272 Seiten, 24,95 Euro ISBN 978-3-89561-307-4
Ab September 2023 moderieren Laura de Weck und Jennifer Khakshouri abwechselnd den «Literaturclub». In ihrer ersten Sendung diskutiert Jennifer Khakshouri mit Daniela Strigl, Philipp Tingler und – als Gast – dem Satiriker und KI-Experten Patrick Karpiczenko. Im ersten «Literaturclub» mit Jennifer Khakshouri werden die folgenden Neuerscheinungen besprochen: «Mama Odessa» von Maxim Biller, «Der Apparat» von J.O. Morgan, «Muna oder die Hälfte des Lebens» von Terézia Mora sowie «Augustblau» von Deborah Levy. Maxim Biller ist berühmt für scharfe Polemik – als Schriftsteller für Romane, die meist an seiner Biografie entlang erzählt sind. In «Mama Odessa» verarbeitet er das Leben seiner Mutter, die spät zur Schriftstellerin wurde. Es ist auch eine Liebeserklärung an die Stadt der Vorfahren seines Ich-Erzählers Mischa Grinbaum, Odessa, deren jüdische Geschichte er erzählt. Künstliche Intelligenz und ihr Einsatz in der Zukunft: Ein Thema, das mit grosser Dringlichkeit gesellschaftlich diskutiert wird. Auch die Literatur greift dieses Thema auf. Der schottische Autor J.O. Morgan schreibt auf hintersinnige Weise darüber, ohne den Begriff nur einmal beim Namen zu nennen. Sein satirisch-utopischer Text «Der Apparat» wirft die entscheidenden Fragen auf. «Muna oder die Hälfte des Lebens» heisst der neue Roman der preisgekrönten Schriftstellerin Terézia Mora. Sie folgt ihrer Heldin, der begabten, lebenshungrigen Muna von der Wendezeit um 1989 über zwei Jahrzehnte hinweg. Munas Leben wird ausgebremst durch die Abhängigkeit von einem meist abwesenden Mann: Eine Beziehung, die sie sich immer wieder in Briefen zurechtfantasiert. Deborah Levys Roman «Augustblau» fängt das unwirkliche Gefühl der späten Corona-Pandemie literarisch ein. Die englische Schriftstellerin, in Südafrika aufgewachsen, beschreibt in diesem spielerisch-verträumten Roman eine Suchende: Eine weltberühmte Pianistin vermasselt ein wichtiges Konzert und bleibt allen Bühnen fern. Stattdessen treibt sie als Klavierlehrerin quer durch Europa, auf der Suche nach sich selbst. Gast der Sendung ist der Satiriker und KI-Spezialist Patrick Karpiczenko.
Die Schreibratgeber sagen alle, dass die Wahl der Perspektive, aus der eine Geschichte erzählt wird, grundlegend wichtig ist. Aber warum befinden sich die jeweiligen Kapitel alle mitten in den Ratgebern? Und was sind die Vorteile und Nachteile der jeweiligen Erzählstimme, aus der eine Geschichte erzählt werden kann? All das und welche Perspektiven Jochen und Falko als Leser bevorzugen, wird diesmal besprochen. Viel Spaß mit der neuen Folge! Timecodes und Kapitelmarken00:00 - Kein Twitter mehr für Kapitel Eins 03:07 - Der auktoriale und der Ich-Erzähler 33:54 - Stärken und Schwächen von Perspektiven 41:34 - Ratschläge aus Falkos Lieblingsratgeber 56:18 - Jochens Meinung zu Ratgebern und Tipps 1:06:50 - Teaser Shownotes Teaser-Foto von Dan DeAlmeida auf Unsplash Ausblick Die nächste freie Folge erscheint Anfang September. Dann reden wir über dieses Buch: Joe Abercrombie: Zauberklingen Übersetzt von Kirsten Borchardt Heyne, 768 Seiten, 2020 Paperback: 17 Euro E-Book: 13,99 Euro Originalausgabe: A Little Hatred Gollancz, 512 Seiten, 2020 Taschenbuch / E-Book In der nächsten Bonusfolge geht es um die Novelle Der Musterschüler (Apt Pupil), die in dieser Sammlung enthalten ist: Stephen King: Frühling, Sommer, Herbst und Tod Übersetzt von Harro Christensen Heyne, 720 Seiten, Ausgabe von 2013, Erstausgabe 1984 bei Bastei Lübbe Taschenbuch: 11,99 Euro E-Book: 9,99 Euro Originalausgabe: Different Seasons Hodder, 688 Seiten, Ausgabe von 2012, Erstausgabe 1982 Taschenbuch / E-Book Neben der monatlichen Bonus-Buchbesprechung erhalten Abonnent*innen in der jeweils ersten Monatshälfte eine Bonusfolge von Falko, in der er mit anderen Leuten aus der Buchbranche ein Gespräch führt oder andere Themen behandelt. Für 10-Euro-Abonnent*innen schreibt Falko die monatliche Fortsetzungsgeschichte "Krallen im Hohlforst", die als Text und MP3 verschickt wird (aber nicht in den Podcast-Streams eingestellt wird).
Eine junge Frau bringt die Asche ihrer Mutter nach Sibirien, um sie in ihrer Heimatstadt Ust-Ilimsk zu bestatten. Der Roman "Die Wunde" von Oxana Wassjakina ist eine Reise durch die harte postsowjetische Realität und zugleich eine Suche nach der Herkunft und Identität der Ich-Erzählerin.**********Den Artikel zum Stück findet ihr hier.**********Ihr könnt uns auch auf diesen Kanälen folgen: Tiktok und Instagram.
Ref.: Michael Stahl, Autor Mod.: Gabi Fröhlich
Nicola Steiner, Usama Al Shahmani, Milo Rau und – als Gast – die Autorin und Journalistin Anuschka Roshani diskutieren über «Der Magier im Kreml» von Giuliano da Empoli, «Lieblingstochter» von Sarah Jollien-Fardel, «Seht mich an» von Anita Brookner sowie «Sich lichtende Nebel» von Christian Haller. Was treibt Putin an? Giuliano da Empoli gilt als Experte in Fragen von Macht, Propaganda und Manipulation. Nun hat der Wissenschaftler und Politikberater einen Roman über das Zentrum der russischen Macht geschrieben. In «Der Magier im Kreml» versetzt er sich in den Kopf eines Mannes, der bis vor ein paar Jahren als engster Berater Putins galt. Fast dokumentarisch genau beschreibt der Roman die zeithistorischen Kontexte, die Putin an die Macht gebracht und dort gehalten haben. Mit ihrem Debut-Roman «Lieblingstochter» hatte die Walliser Autorin Sarah Jollien-Fardel zunächst im französischen Sprachraum riesigen Erfolg. Jetzt erscheint das Buch auf Deutsch. In einem Dorf im Wallis schlägt ein Familienvater seine Frau und die beiden Töchter; die ältere missbraucht er sogar sexuell. Das Dorf weiss, was vor sich geht und schweigt. Aus dem Trauma dieser Kindheit voller unvorhersehbarer Gewalt muss die Ich-Erzählerin Jeanne ihren Weg finden. Die britische Schriftstellerin Anita Brookner begann erst in ihren Fünfzigern literarisch zu schreiben. In 24 Romanen beschrieb sie meist alleinstehende Charaktere, die versuchen, Anschluss zu finden. Im Roman «Seht mich an» erzählt Brookner die Geschichte einer unverheirateten Frau, die nach dem Tod der Mutter mit der Haushälterin in ihrem Haus lebt. Eines Tages lernt sie ein schillerndes Paar kennen, die für sie das Tor zu einer neuen Welt sind. Der Schweizer Schriftsteller Christian Haller – der auch Biologe ist – hat vor kurzem seinen 80. Geburtstag gefeiert. In seinem literarischen Werk kommt immer wieder auch sein Interesse für Naturwissenschaft zum Tragen. In der jüngst erschienenen Novelle «Sich lichtende Nebel» erzählt Haller von einer rätselhaften abendlichen Begegnung zweier Männer in einem Kopenhagener Park. Den Beobachter dieser Szene, Werner Heisenberg, führt sie zur Entwicklung der Theorie der Quantenmechanik – die ein neues Weltbild schuf. Die Bücher der Sendung sind: – Giuliano da Empoli: «Der Magier im Kreml» (C.H.Beck); – Sarah Jollien-Fardel: «Lieblingstocher» (Aufbau); – Anita Brookner: «Seht mich an» (Eisele); und – Christian Haller: «Sich lichtende Nebel» (Luchterhand). Gast der Sendung ist die Autorin und Journalistin Anuschka Roshani.
Vier Frauen leben in einem gemeinsamen Haushalt in Lwiw/Lemberg - vier Frauen aus vier Generationen mit vier unterschiedlichen Lebensweisen. Eine der vier Frauen, die Opernsängerin Marianna, wird 1988 beim ukrainischen Unabhängigkeitskrieg gegen die Sowjetunion erschossen. Dieser Tod prägt nicht nur ihre Tochter, die Ich-Erzählerin, sondern auch die anderen Frauenfiguren. In unserer Podcastfolge sprechen wir über die Geschichte Lwiws, über Schreiben in Zeiten des Krieges, über die wechselnden Identitäten der Frauen und der Stadt, die man im Lärm der Kriegsereignisse oft überhört - und über den Irrtum, ein typisch “ukranisches und feministisches Buch” finden zu wollen. Unterstützt uns via Steady! Unabhängiger, feministischer Content wird oft nicht honoriert: Dabei könnt ihr einspringen! Mit einem kleinen finanziellen Beitrag helft ihr uns, schreibenden Frauen eine Plattform zu geben und feministische Literaturkritik zu leisten. Alle Infos findet ihr unter www.steadyhq.com/diebuchpodcast!