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Zwei psychologische Grenzfälle treffen zufällig aufeinander und beginnen eine Partie Schach. Für beide hat das Schachspiel unterschiedliche Bedeutungen: Auf der einen Seite steht ein bornierter Schachweltmeister, der selbst in seinem eigentlichen Element, dem Schachspiel, beschränkt wirkt. Auf der anderen Seite ein ehemaliger Gestapo-Häftling, der zwar ebenfalls tausende Partien spielte, jedoch nur im Geiste während seiner Gefangenschaft. "Die Schachnovelle" ist eine Novelle von Stefan Zweig, die er 1941 und 1942 im brasilianischen Exil schrieb. Es ist sein letztes und zugleich bekanntestes Werk. Mit: Willy Trenck-Trebitsch, Gert Westphal, Max Noack, Wolfgang Schirlitz u.v.a Bearbeitung: Klaus L. Graeupner Regie: Werner Hausmann SRG Basel/SR/hr | 105 Min (Audio verfügbar bis 21.07.2025)
Die EU-Agentur Frontex hat zwei Aufgaben, die in Widerspruch zu stehen scheinen: Sie soll die Außengrenzen der Europäischen Union schützen und gleichzeitig Menschen aus Seenot retten und das Grundrecht auf Asyl gewährleisten. Dafür hat sie in den vergangenen Jahren immer mehr Budget von der EU erhalten. Über 900 Millionen Euro waren es zuletzt. Aber nicht nur personell will Frontex wachsen – auch mit den Negativschlagzeilen der vergangenen Jahre soll endlich Schluss sein. Mit WDR/NDR-Investigativ-Journalist Manuel Bewarder gehen wir in dieser 11KM-Folge allerdings einem aktuellen Verdacht nach: Hat Frontex einfach zugeguckt, als Geflüchtete illegal zurück aufs offene Meer gedrängt wurden? Die Veröffentlichungen von Manuel Bewarder und seinem Recherche-Team findet ihr unter anderem in der ARD-Mediathek und auf tagesschau.de: https://www.ardmediathek.de/video/strg_f/skandalbehoerde-frontex-gelingt-der-eu-grenzschutzagentur-der-neustart/funk/Y3JpZDovL2Z1bmsubmV0LzExMzg0L3ZpZGVvLzE5Nzk4Mjcvc2VuZHVuZw https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/frontex-pushbacks-eu-100.html Mehr zur Asylreform hört ihr in unserer 11KM-Folge “An der Grenze: Zwischen Asylreform und Realität”: https://www.ardaudiothek.de/episode/11km-der-tagesschau-podcast/an-der-grenze-zwischen-asylreform-und-realitaet/tagesschau/13304381/ Und hier noch ein Podcast-Tipp “Sahra Wagenknecht”: https://1.ard.de/wagenknecht-mdr-podcast An dieser Folge waren beteiligt: Folgenautorin: Susanne Dietrich Mitarbeit: Moritz Fehrle Produktion: Laura Picerno, Christiane Gerheuser-Kamp und Christine Dreyer Redaktionsleitung: Fumiko Lipp und Lena Gürtler 11KM: der tagesschau-Podcast wird produziert von BR24 und NDR Info. Die redaktionelle Verantwortung für diese Episode liegt beim BR.
SR157 Straßenverkehrsdelikte | § 315b StGB | Grenzfälle des verkehrsfeindlichen InneneingriffsShow Notes:Zum Podcast Recht Aktuell - Die juristische PresseschauZur ZivilrechtsreiheZur StrafrechtsreiheZur Öffentliches-RechtsreiheUnsere Empfehlung von unserem Kooperationspartner Nomos Verlag:Lehrbuch Strafrecht BT 2Uns findet ihr auf:InstagramLinked InSebastian BaurGebt uns gerne auf @kurzerklaert Feedback. Abonniert uns gerne auf Instagram und schreibt uns, wie ihr die Folgen findet oder ob ihr Verbesserungsvorschläge habt.Kontakt ist auch per Mail möglich:kurzerklaertpodcast@gmail.comWir freuen uns, wenn ihr den Podcast bei Apple Podcasts rezensiert oder bewertet.Außerdem freuen wir uns immer, wenn ihr euren FreundInnen, KollegInnen oder Mitstudierenden von uns erzählt.Viel Spaß beim Anhören. Support the Show.
"Cancel Culture" ist für viele Menschen in der Gesellschaft ein Trigger-Punkt. Woran liegt das? Was bedeutet Cancel Culture überhaupt? Handelt es sich bei Cancel Culture um eine aufgebauschte, übertriebene Debatte? Wer wird warum wann gecancelt? Fragen an den Philosophen Julian Nida-Rümelin. Von ihm ist das Buch erschienen: "Cancel Culture - Ende der Aufklärung? Ein Plädoyer für eigenständiges Denken". Denise M‘Baye und Sebastian Friedrich diskutieren mit Julian Nida-Rümelin die philosophische Herkunft des Begriffes, aktuelle Beispiele und loten Grenzfälle zwischen "Canceln" und Meinungsfreiheit aus. Haben im vielfältigen demokratischen Meinungsorchester die vom Soziologen Jürgen Habermas ins Feld geführten "guten Gründe" nicht vielleicht eine rationale, argumentative Schlüsselfunktion? Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen Literatur: Julian Nida-Rümelin: "Cancel Culture - Ende der Aufklärung? Ein Plädoyer für eigenständiges Denken", Piper Verlag, 2023
Wie ist die Rechtslage, wenn Arbeitnehmende einen Diebstahl begehen? Wie soll ein Chef reagieren, wenn er als «Trottel» bezeichnet wird? Welche Handlungsmöglichkeiten hat die Vorgesetzte, wenn sie von ihrem Angestellten tätlich angegriffen wird? Bei sog. «Bagatelldelikten am Arbeitsplatz» ist der Deliktsbetrag meist eher klein, der Vertrauensverlust für die Arbeitgeberin hingegen oft gross. Seitens der Arbeitgeberin stellt sich stets die Frage, ob in solch einer Situation eine fristlose Entlassung gerechtfertigt ist oder nicht. Zentral für die Beurteilung dieser Frage ist, ob ein wichtiger Grund vorliegt. Dies ist bei eigentlichen Straftaten gegen die Arbeitgeberin, Mitarbeiter oder Kunden meist der Fall, da sie eine schwere Verletzung der Treuepflicht darstellen. Wie verhält es sich jedoch bei Bagatelldelikten? Hier handelt es sich oft um heikle Grenzfälle. Notwendig ist in jedem Fall eine umgehende Reaktion auf das Geschehene. Zu beachten ist, dass stets eine Einzelfallprüfung unter Berücksichtigung der konkreten Umstände stattzufinden hat. Im Podcast «Arbeitsrecht Inside» sprechen Prof. Dr. Roger Rudolph von der Universität Zürich und Milena Ragaz über die rechtlichen Grundlagen und Voraussetzungen einer fristlosen Entlassung und über zahlreiche spannende Bagatelldelikt-Fälle aus der Gerichtspraxis. Mehr Infos über Professor Roger Rudolph gibt es hier: https://www.ius.uzh.ch/de/staff/professorships/alphabetical/rudolph.html
In der letzten Folge haben wir uns die Frage gestellt, wer wohl der erste Autor war, der eine unabhängige phantastische Anderswelt erfand, und was das überhaupt bedeutet. Heute fahren wir mit unserer Suche fort. Nehmen wir uns nun eine zweifelsfreie High Fantasy-Welt vor. George R. R. Martins Westeros. Hier finden wir die bereits erwähnte eigene Logik (Magie funktioniert oder hat einst funktioniert, Drachen existieren), als auch eine eigene Geographie, eine eigene Geschichte und eine ganze Zahl unterschiedlicher Kulturen. Hier finden wir alles, was sich im Laufe der Zeit zum Standard für moderne Fantasy gemaustert hat. Was aber ist mit den Grenzfällen? Folge direkt herunterladen
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
André Decher hat Ende 2020 in Mexiko eine Stammzelltransplantation durchgeführt, um seine progediente Multiple Sklerose zu stoppen. Hier geht es zum Blogbeitrag mit dem transkribierten Text: https://ms-perspektive.de/190-hsct-andre In Folge 190 vom Podcast habe ich André Decher zu Gast im Interview. Er ist MS-Patient, dessen Krankheitsverlauf von Anfang an von einer schnellen Behinderungszunahme ohne Schübe geprägt war, als eine progrediente Form der MS. Entgegen der wissenschaftlich fundierten Faktenlage entschied er sich dafür eine Stammzelltransplantation im Ausland durchzuführen. Ich habe eine ganze Weile überlegt, ob ich ihn als Gast einlade, eben weil bei den individuellen Eckdaten von André man weder in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder Großbritannien eine Stammzelltransplantation durchführen würde. Nochmal kurz zusammengefasst, wer die besten Chancen hat von der Stammzelltransplantation zu profitieren: hohe entzündliche Aktivität in Form von Schüben und MRT-Aktivität kurze Krankheitsdauer, am besten weniger als 10 Jahre junges Lebensalter, möglichst unter 40 Jahre keine anderen Erkrankungenhttps://ms-perspektive.de/190-hsct-andre hochwirksame Medikamente zeigen keinen Erfolg (Voraussetzung in Deutschland) bisher nur wenige bleibende Behinderungen Warum ist das so? Weil die Stammzelltransplantation vor allem eine Auswirkung auf das erlernte Immunsystem hat, dass außerhalb des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark) aktiv ist, also die T- und B-Zellen, die aus dem Blutkreislauf ins zentrale Nervensystem (ZNS) einwandern. Bei den progedienten Verlaufsformen spielt dieser Teil aber kaum noch eine Rolle. Das zerstörerische Geschehen findet im ZNS statt. Allerdings ist die Chemotherapie, die für den Neustart des Immunsystems benötigt wird, neurotoxisch und kann daher im ZNS weitere Schäden anrichten. Damit scheinen die Nachteile bei einer starken bestehenden Beeinträchtigung, geringer oder keiner Entzündungsaktivität und längerer Krankheitsdauer eindeutig zu überwiegen. Warum habe ich André dennoch eingeladen und lasse ihn seine Geschichte erzählen? Weil er eine Perspektive der MS vertritt. Und auch wenn die Gruppe der primär progredienten Menschen mit MS kleiner ist, gewiss sehr viele hoffen, dass sie von der Stammzelltransplantation profitieren können. Solltest Du dazu gehören, dann denk bitte daran, dass wirksame Behandlungen in Deutschland bezahlt werden und für den Patienten quasi kostenlos zur Verfügung stehen, von minimalen Zuzahlungen abgesehen. Die Anbieter in Russland und Mexiko haben die Stammzelltransplantation als ein Geschäftsmodell entdeckt, und verdienen damit viel Geld. Natürlich gibt es gewiss Grenzfälle, die die Kriterien in Deutschland minimal nicht erfüllen und für die die Stammzelltransplantation eine gute Alternative sein kann. Wenn Du dazugehörst, dann hat André jede Menge gute Tipps für Dich. Trotz allem freue ich mich für André, dass ihm die Therapie Mut und Energie gegeben hat so hartnäckig an Physiotherapie und Sport dranzubleiben und sich kleine Erfolge zu erarbeiten. Und ich wünsche ihm dass er weiterhin kleine und gerne auch größere Erfolge erreicht. Inhaltsverzeichnis Vorstellung Weg zur Stammzelltransplantation Verabschiedung Einordnung Faktenlage Stammzelltransplantation Vorstellung Nele: Hallo André, schön, dass du heute mein Gast bist, und vielen Dank für die Einblicke, die du uns gewähren wirst. Doch bevor wir loslegen, wäre es ganz lieb, wenn du dich den Hörerinnen und Hörern erst einmal vorstellst, damit die wissen, wen ich heute hier als Gast habe. #00:01:51# André Decher: Mein Name ist André Decher. Ich bin 44 Jahre alt und habe die Erstdiagnose von Multiple Sklerose PPMS (Primär Progrediente MS) oder auch SPMS (Sekundär Progrediente MS); da sind sich die Ärzte nicht ganz so einig, vor ungefähr 15 Jahren bekommen. Im April 2007 war das ganz genau. Ich arbeite noch. Ich arbeite seit 20 Jahren bei einem großen Medizintechnik-Unternehmen in Hessen. Ich wohne auch in der Nähe von Fulda in Hessen. Ich bin mittlerweile getrennt, habe zwei Kinder; 10 Jahre alt und 7 Jahre alt. Vor etwa zwei Jahren habe ich eine Stammzelltransplantation bezüglich der Multiplen Sklerose gemacht. Das war im November, beziehungsweise Dezember 2020 in Mexiko, in Puebla. Seit der Zeit ist meine Krankheit stehengeblieben und ich habe sehr oft seit dieser Zeit Physiotherapie. Fünfmal, manchmal sogar sechsmal pro Woche. Heute Morgen schon ganz früh gehabt und da gelingt es mir zusammen mit meinem Physiotherapeuten in kleineren Schritten immer mal wieder neue Funktionalitäten, die mein Körper bereits vergessen hatte, wieder zurückzugewinnen und das sind echt tolle Erfahrungen. Ich sitze übrigens seit zehn Jahren im Rollstuhl, habe einen EDSS-Wert, also einen Behinderungsgrad von 7.5. Das ist ganz schön dolle viel. #00:04:03# Danke und alles Gute Nele: Danke für all die Tipps, die du gegeben hast. Ich wünsche dir persönlich ganz viel Kraft – emotional und körperlich, um weiter auf deiner Reise voranzukommen. Ganz viel Erfolge für deine kommende Reha, und dass du dir Stück für Stück wieder deine Selbstständigkeit mehr und mehr zurück erarbeiten kannst, und dass die MS wirklich dauerhaft gestoppt ist. Ich werde deinen Weg aus der Distanz auf jeden Fall weiterverfolgen und freue mich natürlich mit dir, wenn du kleine und größere Erfolge zu feiern hast. In diesem Sinne viel Glück, viel Erfolg, und mache es gut. Tschüss! #00:35:02# André Decher: An alle Zuhörer: haltet die Ohren steif und nicht unterkriegen lassen, um es mit Winston Churchill zu sagen, “If you have to go through hell, keep going.” Tschüss und euch toi, toi, toi! #00:35:22# Einordnung Faktenlage Stammzelltransplantation Je entzündlicher die MS, je früher im Verlauf, je geringer die bisherige Behinderung, je jünger, je gesünder, abgesehen von der MS, desto größer sind die Chancen von der Stammzelltransplantation zu profitieren. Je chronischer / progredienter, später im Verlauf, je mehr Behinderungen bereits bestehen, je mehr gesundheitliche Probleme zusätzlich zur MS vorliegen, je älter, desto geringer der voraussichtliche Nutzen und höher das Risiko für Komplikationen. Eine genaue Aussage kann niemand treffen. Es bleibt in der seriösen Wissenschaft am Ende eine Wahrscheinlichkeit und die bewertet jeder Mensch subjektiv anders. --- Danke an André für seine Erfahrung. Ich weiß, dass er schon vielen zur Seite stand und steht, deren Chancen von der Behandlung zu profitieren deutlich höher sind als bei sich selbst. Wenn Du Dich für das Thema Stammzelltransplantation bei MS interessierst, findest Du hier weitere Beiträge: Interview mit Prof. Christoph Heesen zur Stammzelltherapie Interview mit Johanna zu ihren Erfahrungen mit der Stammzelltherapie Wer profitiert wann von der Stammzelltherapie. Interview mit Prof. Sven Meuth AHSCT: who should have access? – von Prof. Gavin Giovannoni Bis bald und mach das Beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisherigen Podcastfolgen.
Rheuma nachgefragt - Der Podcast aus der Praxis für die Praxis
Schmerz ist Leitsymptom bei RA. Trotz antientzündlicher Therapie bleibt manchmal nicht-nozizeptiver Schmerz bestehen. Welche Schmerzformen gibt es? Welche Hinweise deuten auf Neuropathien? Welche symptomatischen und therapeutischen Besonderheiten sind zu beachten? Die Rheumatologin Dr. Rebecca Hasseli-Fräbel spricht mit der Neurologin Dr. Marlene Tschernatsch über das diagnostische und therapeutische Vorgehen bei Neuropathien und bietet spannende Grenzfälle und praktische Hands-On-Strategien.
Zwar ist der Betriebsrat als Gremium dem Betriebsfrieden auch dann verpflichtet, wenn die tarifzuständige Gewerkschaft rechtmäßig zum Streik aufruft. Das heißt jedoch nicht, dass das Betriebsratsmitglied sich zurückhalten muss. Wo die Grenzfälle liegen und wie man sich als Betriebsrat im Streikfall richtig verhält, darum gehts in dieser Folge. Ich wünsche den kämpfenden Kolleginnen und Kollegen viel Erfolg, zeigt es ihnen und holt Euch den größeren Schluck aus der Pulle! #Streik #Betriebsrat #360GradBR
Die richtige Patientin für die richtige Therapie – vor dem Hintergrund einer steigenden Anzahl an Companion Diagnostic Tests erhalten Krebspatient:innen zunehmend individuell auf ihr Tumorprofil zugeschnittene Therapieoptionen. Daraus ergibt sich für die Patient:innen die Chance für ein längeres Überleben. Zugleich wird die Diagnostik- und Therapielandschaft immer komplexer. Mehr denn je rückt somit die Zusammenarbeit zwischen Onkologie und Pathologie in den Fokus. Zu diesem Thema tauschen sich Prof. Dr. Eugen Ruckhäberle, Universitäts-Frauenklinik Düsseldorf, und Dr. Ulrich Sommer, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden, am Beispiel des Biomarkers PD-L1 beim metastasierten triple-negativen Mammakarzinom aus.(00:00) Intro(00:40) Vorstellung der Teilnehmer und Einführung in das Thema(02:36) Die richtige Patientin für die richtige Therapie zu identifizieren(04:35) Woher kommt diese Komplexität bei der PD-L1-Bestimmung und beim Verständnis von PD-L1? (07:01) Ist der Pathologe der neue Therapieentscheider… (08:42) …und der Onkologe der neue Testungsexperte? (10:22) Anforderung einer PD-L1-Testung aus Sicht des Onkologen… (11:20) …und aus Sicht des Pathologen(13:13) IC-Score, CPS-Score, oder beide?(15:03) Grenzfälle und Auswahl der richtigen Biopsie(18:02) Fazit: PD-L1-Testung ist komplex, aber lohnenswert(21:05) OutroMelden Sie sich für E-Mail-Benachrichtigungen an, um keine neue Folge zu verpassen. Klicken Sie hier und gelangen Sie zum Roche-Podcast-Portal. Das Fachportal von Roche finden Sie hier.
Patricia Schlesinger steht, so denn an den Vorwürfen etwas dran ist, stellvertretend für viele andere Grenzfälle in der Arbeitswelt. Welche Möglichkeiten haben Unternehmen, auf solches Verhalten zu reagieren – und viel wichtiger – im Vorfeld zu verhindern. Mehr zu Arbeit und Arbeitsrecht: https://www.arbeit-und-arbeitsrecht.de?utm_campaign=Podcast-Backlink1021&utm_source=aua&utm_medium=ig&utm_content=txt
Pflanzenbasierte Produkte wie Fleisch-, Wurst-, Milch- und Käsealternativen erfreuen sich steigender Beliebtheit bei vielen Verbrauchern. Somit nimmt auch der Umfang an Regelungen, Empfehlungen und Urteilen zu. In dieser Folge diskutieren Matthias Beuger, Valentin Jäger und Ralf Müller-Amenitsch über die Vorteile vegetarischer und veganer Produkte. Dazu werden die rechtlichen Grenzfälle beschrieben und die Verwendung der ISO-Norm 23662 aus 2021. Ihre Experten Matthias Beuger Vegorganic e.V. Kaiser-Wilhelm-Ring 27-29 50672 Köln Tel.: + 49 221 643 089 20 Fax: + 49 221 643 089 21 E-Mail: info@vegorganic.de Valentin Jäger Qualität und Werte Unternehmensberatung Auf der Kinzig 50 D-79112 Freiburg E-Mail: info@qualitaetundwerte.de Ralf Müller-Amenitsch Rheinstraße 29 12161 Berlin Tel: +49 30 85742457 Fax: +49 30 85742459 Email: ra.muelleramenitsch@gmail.com Weiter Informationen zum Thema dieser Folge Fachbuch „Definitionen, technische Kriterien und Kennzeichnung für vegetarische und vegane Lebensmittel“ mit dem Kommentar zur ISO-Norm 23662:2021. Für weitere Informationen und zur Bestellung senden Sie eine E-Mail an info@behrs.de. Wir freuen uns immer über ein Feedback. Schreiben Sie uns Ihre Meinung an podcast@behrs.de. Links Kostenfreie Informationen zu Hygiene und Recht BEHR'S…SHOP BEHR'S…AKADEMIE BEHR'S…ONLINE QM4FOOD HACCP-Portal Impressum Unsere Bitte: Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat, hinterlassen Sie bitte eine 5-Sterne-Bewertung, ein Feedback auf iTunes und abonnieren diesen Podcast. Sie können diesen auch mit Ihren Freunden und Bekannten teilen. Hinterlassen Sie uns hier Ihre Bewertung Dadurch helfen Sie uns die Podcast immer weiter zu verbessern und Ihnen Inhalte zu liefern, die Sie sich wünschen.
Während andere Länder selbstfahrende Autos auf die Straßen schicken, diskutieren wir über ethische Probleme und hypothetische Grenzfälle. Während Andere einfach mal machen, verlieren wir uns in endlosen Sprach-, Datenschutz- und Moraldiskussionen. Wo anderswo KI heute schon Unglaubliches leistet, schaffen wir es nicht, uns die Kinderschuhe abzustreifen. Aber ist die Lage im Land wirklich so aussichtslos, wenn es um künstliche Intelligenz geht? Wir haben fünf (plus eine) Gesprächspartnerinnen und -partner, mit denen wir genau diese Vorurteile diskutieren und über Chancen, Möglichkeiten und unsere KI-Alleinstellungsmerkmale sprechen – um am Ende die eine, zentrale Frage zu beantworten: Ist Deutschland ein KI-Entwicklungsland?Mehr Informationen und alle Folgen: https://schwarz-code-gold.deGesprächspartnerinnen und -partner:Dr. Rudolf Seising vom Deutschen Museum – Forschungsinstitut für Technik- und WissenschaftsgeschichteYvonne Wetsch von der Hochschule für angewandte Wissenschaften AnsbachVanessa Cann von KI Bundesverband e.V.Ivo Driesser von Siemens HealthineersSaim Alkan von AX SemanticsQuellen: PD Dr. Rudolf Seising - Forschung Deutsches MuseumIntelligenz – WikipediaJohn McCarthy – WikipediaHubert Dreyfus – Wikipedia(ART02_Negru[revOk].indd)John Searle – WikipediaKybernetik – WikipediaKI-Strategie der Bundesregierung - YouTubeSaim Alkan Speaker | AX SemanticsAX Semantics: Software zur automatisierten Texterstellung mittels NLGAX Semantics NLG CLoud | Shopware SchnittstelleKünstliche Intelligenz: Robo-Journalismus - Kultur - SZ.deKünstliche Intelligenz – WikipediaHochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-SchweinfurtArtificial intelligence - WikipediaKonrad-Adenauer-Preis für Feinstaub-Projekt: Feinstaubradar ausgezeichnet: „Big Data im Lokalen“ - Stuttgart - Stuttgarter NachrichtenWahlprogrammcheck Künstliche Intelligenz - Jung & WählerischInfografik: Wahlprogramme werden immer länger | StatistaSoftware vergleicht Wahlprogramme: So könnte Künstliche Intelligenz bei der Regierungsbildung helfen - Politik - TagesspiegelKI-Analyse: SPD der Verlierer der Koalitionsverhandlungen?Trolley-Problem – WikipediaDeutschland-Index der Digitalisierung | Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT)Fake AI, Frederike Kaltheuner, Meatspace Press (2021)Forscher schlagen Alarm: KI bestimmt Hautfarbe aus Röntgenbildern | heise online5 AI Failures You Probably Should Know About | by Kurtis Pykes | Towards Data ScienceHNF - Der Schachtürke des Wolfgang von KempelenCharles Babbage – WikipediaThe story of Replika, the AI app that becomes you - YouTubePhil Libin – WikipediaRpg Orient 17 | OpenGameArt.orgZwei Sätze aus Ludwig van Beethovens 10. Sinfonie erklingen nun durch künstliche Intelligenz vollendet | Mucke und mehrHealthcare AI's Equity Problem. Why Data Equity Is About More Than… | by Angela Wilkins | Towards Data ScienceWhy Sex Matters in Mouse Models | The Scientist Magazine®Start of the European AI language model project Open GPT-X — TU Dresden — TU DresdenGPT-3's free alternative GPT-Neo is something to be excited about | VentureBeatAN_KIT - Zentrum für angewandte KI und Transfer | Hochschule AnsbachChess engine sacrifices mastery to mimic human play | Cornell ChronicleGoogle ColabMusopen: Beethovens 10. SymphonyKontakt: podcast@schwarz-code-gold.deJobs: https://jobs.schwarz-code-gold.deSchwarz, Code, Gold wird produziert von BRANDAD Systems, moderiert von Jürgen Krauß und veröffentlicht in Kooperation mit PodYou beziehungsweise dem Funkhaus Nürnberg.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
Grenzen im Außen und Stärke von Innen - der Podcast zum Grenzen setzen und Nein sagen
In diesem Podcast findest du Tipps und Tricks zu dem Thema: Grenzen setzen und Abgrenzung. Ich glaube, innere Grenzen zu setzen und diese nicht überschreiten zu lassen, sind der Schlüssel für nachhaltige Zufriedenheit und auch Gesundheit. Innere und äußere Erwartungen stellen unsere Grenzfähigkeit auf eine starke Belastungsprobe. In dieser Folge teile ich ein Tool mit dir, um dir dein Erwartungsnetz bewusst zu machen. Erwartungen können dabei bewusst und unbewusst, ausgesprochen und nicht ausgesprochen sein und von innen oder von außen kommen.
Grenzen im Außen und Stärke von Innen - der Podcast zum Grenzen setzen und Nein sagen
In dieser Folge verrate ich dir mein Ergebnis eines Selbsttests. Ich zeige dir meine Entwicklungsthemen und Sichtweisen auf Grenzen, die dich vielleicht überraschen. Ich verrate dir, wie du deine Grenzfähigkeit herausfinden kannst.
Bekommst du Gänsehaut, wenn jemand in deinem Umfeld über «Personal Branding» spricht? Oder über «Social Selling»? Tijen Onaran geht es genauso. Deshalb spricht sie in der neuen Folge des InnoPodcast mit Khalil über das «Social Me». Sie erklärt, wie wir alle uns in den sozialen Medien und somit bei unserer Zielgruppe sichtbar machen können, warum Unternehmen gerade bei der Kommunikation ihrer Führungskräfte auf Social Media noch viel lernen müssen und warum niemand unser Potenzial erkennt, wenn wir nie darüber sprechen. Tijen Onaran ist ein echtes Allround-Talent. Sie ist Gründerin der Global Digital Women Community, die digitale Gestalterinnen vernetzt und sichtbar macht. Zudem ist sie Buchautorin, Podcasterin bei Business Punk, Speakerin und gefragte Stimme in Leitmedien zu Digital- und Netzwerkthemen. Sie ist regelmässig als Kolumnistin tätig und Fakultätsmitglied für Digital Leadership an der Management School St. Gallen. ***** Alle Themen der Folge im Überblick: 0:22 Vorstellung Tijen Onaran 2:27 Welche Persönlichkeit Tijen an das Gute glauben lässt 6:12 Was bedeutet Sichtbarkeit? Warum ist das wichtig? 8:32 Abgrenzung von Social Selling, Social Brand und Social me 13:17 Die Perspektive macht’s 18:24 Clash zwischen der Corporate Brand und den Social Me? 24:10 Wie Führungskräfte auf LinkedIn (nicht) unterwegs sein sollten 35:12 Neue Strategie, neue Rolle - Rebranding des Social Me 39:32 Grenzfälle der Positionierung 49:26 Outro & Message an die EspaceLab Community ***** Viel Spass beim Hören dieser Folge des #InnoPodcast. Folge unserem Kanal. Teile diese Folge in deinem Netzwerk. Du findest uns überall, wo es Podcasts gibt. Schick uns dein Feedback zum Podcast gerne als Kommentar oder via E-Mail an espacelab@post.ch. Oder besuche uns auf https://www.post.ch/de/ueber-uns/innovation/open-innovation/espacelab ***** Über den Host Khalil Bawar stellt im InnoPodcast Geschichten der Heldinnen und Helden vor, die auf ihrem spezifischen Sektor Veränderung vorantreiben. Er ist überzeugt, dass diese (Erfolgs-) Geschichten bei der Transformation helfen und die Post, die Schweiz und die Welt miteinander verbinden. Khalil ist nicht nur Host des InnoPodcast, er leitet auch das EspaceLab, das Innovationslabor der Schweizerischen Post.
Darf man Polizisten in einer Kolumne auf die Mülldeponie wünschen? Mit publizistischen Grenzfällen wie diesem beschäftigt sich der Deutsche Presserat. Mehrere Tausend Beschwerden prüft und Dutzende Rügen erteilt er jährlich. Welche Wirkung er damit erzielt, ist aber durchaus strittig. Von Daniel Bouhs www.deutschlandfunk.de, Hintergrund Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
LADYLIKE - Die Podcast-Show: Der Talk über Sex, Liebe & Erotik
In dieser aktuelle Ladylike Podcast-Folge geht es um nackte Mädels am Pool, Eifersucht und Emojis. Yvonne berichtet nämlich von ihrem Mallorca-Urlaub, den sie mit 5 Freundinnen in einem Haus verbracht hat. Da Deutschland gerade eine aktuelle Reisewarnung veröffentlicht hatte, kurz nachdem Yvonne und ihre Freundinnen angekommen waren, blieben die Freundinnen weitestgehend unter sich im angemieteten Ferienhaus, ließen nach kurzer Zeit die Hüllen fallen und vergnügten sich mit aufblasbaren Pool-Tieren im Wasser. Während Yvonne noch darüber nachdachte, ob sie bei halsbrecherischen auf der Luftmatraze-Pool-Surf Aktionen mitmachen will oder nicht, kam es wie es kommen musste, wenn viele Mädels auf engem Raum zusammen sind und nicht so richtig raus können, es kam zum Streit! Und zwar um Emojis in Liebesdingen! Offenbar können die harmlosen kleinen emotionalen Bildchen nicht nur gut Stimmungen ausdrücken, sondern auch schnell zu heftiger Eifersucht führen. Nicole bestätigt das, denn sie hat diesbezüglich auch gerade eine Hörerinnen-Mail bekommen, die von heißen Diskussionen über den richtigen Gebrauch von Emojis berichtet. Darf man alle Emojis, auch Herzchen und Küsse, an Freunde und Kollegen verschicken? Gibt es Emojis, die man nur an den Partner schicken sollte, um nicht missverstanden zu werden und gibt es sogar welche, die gar nicht gehen? Nicole verschickt Kuss-Lippen-Emojis an ziemlich alle Leute, die sie gut leiden kann, fände es aber gar nicht prickelnd, wenn ihr Mann einer Kollegin ein solches Emoji schicken würde. Yvonne findet Kuss-Lippen-Emojis unter Kollegen unmöglich, würde den Smiley mit den drei Herzchen aber problemlos verschicken. Das rote Herz schickt man nur an den Partner, bzw. an die Kinder, finden Yvonne und Nicole. Yvonne empfindet den knallroten schwitzenden Emoji als eindeutige Anspielung auf den Liebesakt, während Nicole meint, Lust auf Sex und eindeutige Gelüste erotischer Art würde sie dann doch lieber verbal und nicht mit einem Emoji ausdrücken. Hört einfach rein in die neue Folge, in der Yvonne und Nicole darüber nachdenken, in welchen emotionalen Grenzfällen sie den Kotz- oder Kackhaufen-Emoji einsetzen würden… Habt Ihr selbst erotische Erfahrungen, eine Frage oder Story, über die Yvonne & Nicole im Ladylike-Podcast sprechen sollen? Dann schreibt uns gern @ladylike.show auf Instagram oder über unsere Internetseite ladylike.show Hört in die Folgen bei AUDIO NOW, iTunes oder Spotify rein und schreibt uns gerne eine Bewertung. Außerdem könnt ihr unseren Podcast unterstützen, indem ihr die neuen Folgen auf Euren Kanälen pusht und Euren Freunden davon erzählt.
Maskenpflicht in Basel-Stadt / Keine Maskenpflicht im Baselbiet / Die aktuellen Corona-Zahlen / Wirbel um Beteiligung an MCH-Gruppe / Historisches Museum zeigt «Grenzfälle»
89 Prozent der Hassrede-Beiträge auf den Facebook Plattformen werden bereits von Facebook proaktiv entdeckt. Damit sich sowohl Nutzer als auch Brands immer sicher auf den Social Media Plattformen fühlen und bewegen können, entwickelt Facebook im Austausch mit externen Expertengremien Community Standards bzw. Gemeinschaftsstandards. Diese definieren, welcher Content als gefährdend bzw. “harmful” eingestuft und strikt entfernt wird – darunter fallen u.a. Hassrede, Terrorismus, Gewalt und Pornografie. Die Experten Nadine und Peer erklären, wie der Umsetzungsprozess dahinter genau funktioniert, welche Rolle Artifical Intelligence dabei spielt, was mit Grenzfällen passiert und inwieweit der inzwischen vierteljährlich veröffentlichte “Community Standard Enforcement Report” (https://bit.ly/3jWnYKT) transparent Aufschluss darüber gibt, wie gut die Umsetzung klappt. Für Werbetreibende spielt das Thema Brand Safety auf den Plattformen eine große Rolle: Welche Einflussmöglichkeiten haben Marken darauf, in welchem Umfeld sie auftauchen und wie sicher dieses ist? Nadine stellt das Set von Kontrollmöglichkeiten für Kunden beim Ausspielen von Ads vor, wie z. B. Inventory Filter, Placementauswahl, Blocklists sowie das neu-gelaunchte Content Allow Lists Feature und beantwortet inwieweit sich nach der Kampagne die Einhaltung der Filter überprüfen lässt. Sie gibt außerdem Ausblicke auf Weiterentwicklungen und Einblicke in die Zusammenarbeit mit der GARM (Global Alliance of Reponsive Media). Diese ist darauf ausgerichtet, den Brand Safety Bereich stärker zu standardisieren, um so für noch mehr Sicherheit auf den Plattformen zu sorgen. Wer sich zusätzlich für die Management-Perspektive von Facebook u. a. zu den Themen Ad Boykott, Hassrede und Brand Safety interessiert, dem sei unser Special Podcast mit Facebook DACH Chef Tino Krause (https://bit.ly/30asyNz) von letzter Woche ans Herz gelegt.
Jasmin und Serina sprechen in dieser Woche erneut über "Sicherheit im Spiel". Dabei beleuchten sie eine Reihe von Beispielen aus Rollenspiel, Kink und Dating, bei denen es sich lohnt besonders auf Sicherheit zu achten. Teils weil sie unterschätzt werden, teils weil sie spezielle Herausforderungen bergen. Außerdem besprechen sie informelle Sicherheitstechniken, Grenzfälle und Sicherheitskonzepte, das Spannungsfeld Immersion und Sicherheit sowie ruinierte Bettwäsche.
Thematisch geht es mit Andreas, Derk, Marius & Oliver zum letzten Mal um Metroidvanias, genauer gesagt um die Grenzfälle des Genres. Im Rahmenprogramm sind Patrick, Robin, fabskimo & Oliver mit dabei.
Thieme Verlagzan, medicin, uptodate, zahnartz0:00Fri, 23 Jan 2015 14:35:18 GMT
Thieme Verlagzan, medicin, uptodate, zahnartz0:00Fri, 23 Jan 2015 14:35:18 GMT
Fakultät für Physik - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/05
Das Gebiet der Nichtgleichgewichtsdynamik stark korrelierter Quantensysteme beinhaltet eine Vielzahl interessanter Fragestellungen, erweist sich dabei allerdings oftmals als schwer zugänglich für gängige numerische und analytische mathematische Methoden. In den letzten Jahren hat sich durch die experimentelle Realisierung gut kontrollierbarer quantenmechanischer Systeme die Möglichkeit eröffnet, Experimente als Quantensimulatoren für das Verhalten komplexer Vielteilchensysteme zu benutzen. Ultrakalte Atome in optischen Gittern eignen sich hervorragend als Simulatoren für simple Festkörpersysteme, da sich sämtliche Parameter der zugrunde liegenden Hamiltonoperatoren präzise kontrollieren lassen und der Zustand der Systeme mit einer Vielzahl an Messmethoden untersucht werden kann. In unseren Experimenten realisieren wir Bose-Hubbard Systeme durch ultrakalte 39K Atome in blau verstimmten optischen Gittern. Zusätzliche optische Dipolpotenziale und magnetische Feshbach-Resonanzen erlauben es uns dabei, die Parameter der Systeme zu jedem Zeitpunkt beliebig zu variieren. Dadurch sind die von uns erzeugten Systeme in besonderem Maße dazu geeignet, Nichtgleichgewichtseffekte zu untersuchen. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Untersuchung der Expansionsdynamik wechselwirkender Atome in homogenen Gittern. Wir beginnen unsere Experimente mit einem Anfangszustand im tiefen Gitter, der aus lokalisierten Atomen auf maximal einfach besetzten Gitterplätzen besteht. Durch gleichzeitiges schnelles Verringern der Gittertiefe und der externen Potenziale werden die Atome in ein homogenes Gitter entlassen und die Zeitentwicklung ihrer Dichteverteilung wird durch Absorptionsabbildungen festgehalten. Es zeigt sich, dass sowohl die Wechselwirkung zwischen den Atomen als auch die Dimensionalität der Gitter einen starken Einfluss auf die Dynamik haben. In allen integrablen Grenzfällen des Bose-Hubbard Modells verhalten sich die Atome ballistisch und expandieren mit hoher Geschwindigkeit, doch sobald sich das System außerhalb der integrablen Regime befindet verringert sich die Expansionsgeschwind-igkeit drastisch. Diese verringerte Geschwindigkeit geht einher mit der Ausbildung charakteristischer bimodaler Dichteverteilungen, die auf eine diffusive Dynamik schließen lassen. Für stark wechselwirkende Systeme können wir einen dimensionalitätsabhängigen Übergang zwischen ballistischer Dynamik im 1D hard-core-regime und diffusiver Dynamik im 2D Fall beobachten sowie eine starke Verringerung der Expansionsgeschwindigkeit, wenn der Anfangszustand des Systems mehrfach besetzte Gitterplätze enthält. Des Weiteren beobachten wir die Erzeugung solcher Mehrfachbesetzungen nach dem Entlassen der Atome, deren schnelle Entwicklung auf eine lokale Relaxationsdynamik hin zu quasistationären Werten deuten lässt. Als Letztes untersuchen wir die Entwicklung der Quasiimpulsverteilung stark wechselwirkender expandierender Atome, die laut theoretischer Vorhersagen eine vorübergehende Quasikondensation zeigen sollen, bei der sich scharfe lokale Maxima in der Quasiimpulsverteilung bei endlichen Quasiimpulsen bilden. Wir beobachten die Entstehung nicht-thermischer Quasiimpulsverteilungen die Maxima an den vor-hergesagten Positionen zeigen. Allerdings sind die von uns beobachteten Maxima wesentlich breiter als die vorhergesagten und wir diskutieren eine Reihe möglicher Erklärungen für diese Verbreiterung sowie Vorschläge zur Verbesserung zukünftiger Experimente.
Dieses Mal meldet sich Michael Brüne bei Ihnen aus Düsseldorf. In der Steuerkanzlei Spatz & Trilling trifft er den Steuerberater Jens Hellmann, der Ihnen das Thema Umsatzsteuer näher bringen wird. Wir begegnen der Umsatzsteuer jeden Tag: Ob wir beim Bäcker einkaufen, ins Restaurant gehen oder ein Eis essen: Alle diese Geschäfte unterliegen der Umsatzsteuer, im Volksmund auch Mehrwertsteuer. Wer Umsatzsteuer von seinem Kunden vereinnahmt, muss sie an das Finanzamt abführen. Die Umsatzsteuer, die er selbst zahlt, indem er als Unternehmer Waren oder Leistungen einkauft, kann er gegenrechnen. Umsatzsteuerpflichtig sind beispielsweise zahnärztliche Labore: Sie schlagen Umsatzsteuer auf ihre Rechnungen auf. Diese Labore kaufen aber unter anderem auch Material ein. Auf dieses Material zahlen sie ebenfalls Umsatzsteuer an ihre Lieferanten. Die gezahlte Umsatzsteuer (auch Vorsteuer genannt) wird mit der von Kunden vereinnahmten Umsatzsteuer verrechnet, die Differenz bekommt oder erstattet das Finanzamt. Heilberufler sind kraft ihrer Tätigkeit von der Erhebung der Umsatzsteuer befreit. Zwar gibt es Grenzfälle, allerdings kommt das nicht häufig vor. Wichtig ist es, dass man versteht: Diese Umsatzsteuer ist wirklich „fremdes Geld“. Der Unternehmer nimmt das Geld für den Staat ein und gibt es kurzfristig – meist monatlich oder vierteljährlich – ab. Die Idee mag nahe liegen, mit diesen Geldern den einen oder anderen Engpass zu unterdrücken. Herr Hellmann erklärt Ihnen, warum das keine von den guten Ideen ist… Vorsicht beim (Teil-)Verkauf von Praxen und Zulassungen: Auch, wenn Sie noch nie Kontakt mit der Umsatzsteuer hatten, kann es passieren, dass solche Geschäfte aus der Sicht des Finanzamtes umsatzsteuerpflichtig sind. Hier kann die Gestaltung des Kaufvertrages von wichtiger Bedeutung sein. Mehr erfahren Sie in unserem Interview. Viel Spaß dabei, Ihr Michael Brüne! Folge direkt herunterladen
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Stefan Stiehle berichtet als Magister der Pharmazie im Interview mit Jürgen Reis aus erster Hand über Supplemente, deren Reinheit, biologische Verfügbarkeit und Grenzfälle, in denen Arzneimittel zu „Bad Medicine“, nicht nur für Peak-Athleten werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Ziel der Studie war es, Aufschluss über die Prognose von sprachlich verzögerten Kindern im Alter von 24 Monaten (sog. Late Talkers) zu erhalten und Prädiktoren der sprachlichen Entwicklung zu identifizieren. Damit soll eine bessere Früherkennung von Kindern mit persistierenden Störungen der Sprachentwicklung ermöglicht und diese von sprachlichen Normvarianten unterschieden werden. Insgesamt 135 Kinder mit unterschiedlichen sprachlichen Fähigkeiten (58 Late Talkers, 46 Kontrollkinder sowie 31 sprachlichen Grenzfälle) wurden im Alter von 25 Monaten untersucht. 120 dieser Kinder konnten mit 37 Monaten erneut getestet werden. Zusätzlich erfolgte eine neurophysiologische Untersuchung mit einem MMN-Paradigma an einer Teilstichprobe von 28 Late Talkers und 26 Kontrollkindern, um auditiv sensorische Gedächtnisprozesse über eine Verlängerung der Interstimulusintervalle zu erfassen. Die Auswertungen zeigen, dass sich Late Talkers von Kontrollkindern nicht nur in sprachlichen, sondern auch in nichtsprachlichen und psychosozialen Dimensionen unterscheiden. Ein Drittel der Late Talkers zeigt mit drei Jahren eine völlig unauffällige Sprachentwicklung, während bei je einem weiteren Drittel noch sprachliche Schwächen bzw. eine spezifische Störung der Sprachentwicklung vorliegen. Schlechtere Leistungen im Sprachverständnis, eine geringere Schulbildung der Eltern, ein altersgerechter, aber niedrigerer nonverbaler Entwicklungsstand sowie externalisierende Verhaltensauffälligkeiten stehen in Zusammenhang mit einer schlechteren Prognose. Beim Vorliegen dieser Faktoren bei Late Talkers sollte eine frühe Förderung unbedingt angeregt werden, da die Wahrscheinlichkeit des Aufholens eher gering ist. Die Ergebnisse der neurophysiologischen Untersuchung könnten auf schneller verblassende Gedächtnisspuren für auditive Information bei den sprachlich verzögerten Kindern hindeuten und somit die Hypothese gestörter auditiver Gedächtnisfähigkeiten als pathogenetischen Faktor bestätigen. Außerdem scheinen spätere Verarbeitungsprozesse für auditive Informationen bei den Late Talkers auffällig. Für eine Früherkennung und Prognose im Einzelfall sind neurophysiologische Daten derzeit allerdings noch nicht nutzbar.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Eine ausreichende Versorgung mit wichtigen Nährstoffen, besonders im Kindesalter, ist von großer Bedeutung für die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit. Bei Kindern und anderen Bevölkerungsgruppen bestehen immer noch Nährstoffdefizite, vor allem bei den essentiellen Spurenelementen Eisen und Jod. Eine ungenügende Zufuhr kann zu körperlichen und intellektuellen Schädigungen und Einschränkungen der betroffenen Personen führen. Somit kommt einer adäquaten Eisen- und Jodaufnahme über die Nahrung eine wichtige Bedeutung zu. Die folgende Untersuchung hat zum Ziel in einer Querschnittsuntersuchung die Versorgungslage mit den Mikronährstoffen Eisen und Jod bei 6-7jährigen Schulanfängern in Raum Erlangen zu dokumentieren. Neben der Erfassung der alimentären Jodzufuhr, wird anhand von laborchemischen Parametern überprüft, ob die verbesserte Gesetzgebung für die Verwendung von Jodsalz bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln sowie jodierten Futter-Mineralstoffmischungen und dadurch stetig zunehmenden Gehalt an Jod in der Nahrung sowie nationale Aufklärungsmaßnahmen zur Schließung der Bedarfslücke und Deckung des Jodbedarfes auch in dieser Region führen. Ein weiterer Schwerpunkt stellt auch die Qualität der Eisenversorgung sowie die Auswirkungen familiärer Gewohnheiten im Hinblick auf den Verzehr von Jodsalz und mit Jodsalz hergestellten Brot und Backwaren dar. Bislang liegen nicht genügend Daten für die Beurteilung der Bedeutung der sTfR als Indikator für einen Eisenmangel bei Kindern vor. Deshalb wird diagnostische Bedeutung der Rezeptoren zur Ermittlung der Prävalenz möglicher Eisendefizite in einer gesunden Population von Schulanfängern im Vergleich zu konventionellen Eisenparametern untersucht. Altersspezifische Referenzwerte werden sowohl für sTfR als auch für den Quotienten sTfR:Ferritin erstellt. Im Schuljahr 1997/98 wurden an 16 Erlanger Grundschulen 427 Schulanfänger im Alter von 6 und 7 Jahren sowie ein Teil deren Familienangehörige rekrutiert. Anthropometrische Daten zu Körpergröße und Körpergewicht sowie zur Körperzusammen-setzung wurden im nüchternen Zustand von 408 Schülern ermittelt. Zur Erfassung der täglichen Energie- und Nährstoffzufuhr wurde von 168 Schulanfängern bzw. durch deren Eltern ein auswertbares 3-Tage-Wiegeprotokoll (Sonntag bis Dienstag) angefertigt sowie der Fragebogen zu den Ernährungsgewohnheiten von 278 Familien beantwortet. Zur Validierung des Ernährungserhebunginstruments wurde von 28 Kindern eine Duplikatsammlung durchgeführt. Für die Analyse der Konzentrationen verschiedener biochemischer Serum-parameter der Eisen- und Jodversorgung wurde auf freiwilliger Basis bei 181 Kindern venöses Blut im nüchternen Zustand entnommen. 207 Kinder gaben eine Spontanurinprobe im nüchternen Zustand zur Bestimmung der Jodidausscheidung ab. Die Bestimmung der Eisen- und Jodstoffwechselparameter erfolgte nach standardisierten Analysenmethoden. Die löslichen Transferrinrezeptoren (sTfR) wurden mittles partikel-verstärktem Immuno-nephelometrischem Assay „N Latex sTfR“ automatisch analysiert. Nach dem Body Mass Index sind 7 % der Erlanger Schulanfänger als übergewichtig und ca. 4,2 % als stark übergewichtig einzustufen. Die mittlere Energiezufuhr der Erlanger 6-7jährigen liegt im Mittel bei den Jungen um – 6,3 %, bei den Mädchen um – 3,9 % unterhalb der Richtwerte für die Nährstoffzufuhr der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DACH 2000). Während die Versorgung mit Vitamin C und B12 durchschnittlich die Empfehlungen der DACH überschreitet, liegen Jod, Folat-Äquivalent und Calcium (vor allem bei den Mädchen) deutlich unterhalb der Empfehlungen. Dies resultiert aus einer durchschnittlich zu niedrigen Zufuhr an Milch und Milchprodukten sowie durch eine zu geringe Zufuhr an Gemüse und Obst. Die Serumkonzentrationen für Folat und Vitamin B12 liegen noch im Bereich der Norm. Die Zufuhr von Eisen trifft im Mittel mit 9,4 mg den täglichen Bedarf. Die kalkulierte mittlere Resorption von Eisen aus tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln beträgt im Durchschnitt 0,84 mg. Davon sind ca. 21 % Hämeisen und 79 % Nicht-Hämeisen. Die wichtigsten Quellen für resorbierbares Eisen stellen mit ca. 20 % Brot und Backwaren dar, gefolgt Teigwaren und Eier (13 %), Fleisch und Wurstwaren (11 %) sowie Gerichten, die überwiegend aus tierischen Menükomponenten (11 %) bestehen. Auch Gemüse (8 %) und Gerichte mit überwiegend pflanzlichen Menükomponenten (8 %) tragen zur Eisenversorgung bei. Ein Anteil von 51 % der Jungen und Mädchen liegt dennoch unterhalb der Eisen-Richtwerte der DACH. Zwischen Jungen und Mädchen bestehen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der mittleren Eisenzufuhr sowie hinsichtlich der Höhe der Zufuhr von Lebensmittelgruppen, die für die Eisenversorgung relevant sind. Die alimentäre Versorgung mit Jod stellt sich bei den Schulanfängern im Gegensatz zur Eisenaufnahme im Mittel als mangelhaft dar, denn die mittlere Zufuhr liegt in etwa 50 % unterhalb der Sollzufuhr. 96 % der Familien verwenden zwar jodiertes Speisesalz, dagegen kaufen nur knapp 32 % der Familien regelmäßig Brot und Backwaren, die mit jodiertem Speisesalz hergestellt wurden. Die wichtigste Quelle für die Jodzufuhr stellen mit 31 % Milch und Milchprodukte dar, gefolgt von Teigwaren und Eiern sowie Getränke mit 12 %. Brot und Backwaren tragen dagegen nur zu mit 6 % und Fisch nur mit 3 % zur täglichen Jodversorgung bei. Geschlechtsspezifische Differenzen bestehen hinsichtlich der mittleren Serum-Ferritin-Konzentrationen sowie der anderen biochemischen Marker des Eisenstoffwechsels nicht. Die mittleren Konzentrationen aller Parameter liegen innerhalb physiologischer Grenzwerte. Von 174 Schulanfänger haben 23,6 % (25 Mädchen, 16 Jungen) der eine Serum-Ferritinkonzentration 20 ng/ml und somit eine marginale Eisenversorgung. Ein Anteil von 2,9 % (4 Mädchen, 1 Junge) der Kinder hat einen latenten Eisenmangel mit Serum-Ferritinkonzentrationen 12 ng/ml. 1,7 % der Schulanfänger (1 Mädchen, 2 Jungen) haben einen Hb-Wert < 11,5 g/dl. Ein Anhaltspunkt für das Vorliegen einer manifesten Eisenmangelanämie liegt nicht vor. Neben dem Serum-Ferritin wurden zur Beurteilung hinsichtlich eines prävalenten Eisenmangels sowie zur eindeutigeren Differenzierung zwischen einem möglichen Eisenmangel und sich entwickelnder Eisenmangel-Erythropoese zusätzlich die löslichen Transferrinrezeptoren (TfR) sowie der Transferrinrezeptor:Ferritin-Quotient (sTfR:Ferritin) bestimmt. Die ermittelten Referenzbereiche liegen für das Kollektiv von Schulanfängern bei den löslichen TfR zwischen 0,93 bis 1,98 mg/l (MW ± SD: 1,46 ± 0,27) und für log sTfR:Ferritin zwischen 1,25 – 2,15 (MW ± SD: 1,70 ± 0,23). Nach den löslichen TfR befinden sich 5,9 % (n=10) der Schulanfänger oberhalb des oberen Referenzwertes, wobei hier von einem Eisenmangel auszugehen wäre. Es kann aber nur ein Kind mit einer Serum-Ferritin-Konzentration von 12 ng/ml mit einem latenten Eisenmangel identifiziert werden. Vier weitere Kinder mit einer Serum-Ferritin-Konzentration von 12 ng/ml werden dagegen falsch negativ klassifiziert. Im Gegensatz dazu werden durch sTfR:Ferritin 3,4 % (n = 6) der Schulanfänger mit latentem Eisenmangel identifiziert. Ein Kind liegt hier mit einer Serum-Ferritin-Konzentration von 13 ng/ml zwar im Grenzbereich, wird aber auch unter Berücksichtigung der Eisen-Transferrin-Sättigung (< 10 %) richtig positiv klassifiziert. Ein signifikant positiven Zusammenhang zeigt sich mit r = 0,21 (p < 0,05) für das untersuchte Gesamtkollektiv (n = 115) nur zwischen der Zufuhr aller getreidehaltigen Lebensmittel (wie Brot und Backwaren, Nährmittel) und dem Serum-Ferritin. Eine Korrelation zwischen der Eisenzufuhr aus tierischen Nahrungsmitteln zu den untersuchten biochemischen Markern besteht nicht. Ebenfalls kein Zusammenhang wird zwischen der Eisenzufuhr und dem SE, dem SF, der TS, den sTfR sowie dem Hb beobachtet. Eine Beziehung zum ermittelten resorbierbaren Anteil von Hämeisen aus tierischen Lebensmitteln zu den hämatologischen Parametern ist nicht zu erkennen. Die mittleren Konzentrationen aller analysierten Parameter für den Jodstoffwechsel liegen Normbereich. Die durchschnittlich ermittelte Jodidausscheidung liegt in Grad 0 der WHO-Einteilung. Hinsichtlich der Jodausscheidung pro g Kreatinin sind nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) (Jodausscheidung < 100 µg/g Kreatinin/d) knapp 43 % der 6-7jährigen in die Jodmangelschweregrade I bis III einzustufen. Knapp 25 % der Kinder scheinen eine ausreichende Versorgung > 150 µg Jod pro g Kreatinin zu haben. Nach der Jodkonzentration weisen 2,9 % der FIT-Schulanfänger einen schweren Jodmangel ( 20 µg/l), 9,2 % einen mäßigen ( 50 µg/l) und 31,9 % der Kinder einen milden Jodmangel ( 100 µg/l) auf. 56 % der Schulanfänger scheinen ausreichend versorgt zu sein. Anhand der Hormone fT4 und TSH lässt sich nur bei einem Jungen eine Hypothyreose nachweisen, eine latente Unterfunktion besteht bei 3,3 % (2 Mädchen, 4 Jungen) der 6-7jährigen Kinder. Geschlechts-pezifische Unterschiede hinsichtlich der mittleren Jodzufuhr und Jodausscheidung sowie der Hormonkonzentrationen bestehen, außer beim TSH (p < 0,05), nicht. Im Gesamtkollektiv besteht mit r = 0,31 (p < 0,001) nur ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Milch und Milchprodukten und der Jod-Kreatinin-Quotienten sowie mit r = 0,19 (p < 0,05) zur Jodidkonzentration. In keiner der nach der WHO definierten Jodmangelgruppen besteht ein Zusammenhang zwischen der Jodurinkonzentration und dem TSH oder dem fT4 oder auch der Jodausscheidung pro g Kreatinin und den Serum-Parametern. Die Ergebnisse der FIT-Studie lassen bei Schulanfängern eine suboptimale Nährstoff-versorgung für Eisen erkennen, während die Versorgung mit Jod weiterhin als unzureichend angesehen werden kann. Eine Verbesserung der alimentären Eisenzufuhr durch die Aufnahme eisenreicher Lebensmittel sowie durch geeignete Lebensmittelkombinationen zur Steigerung der Eisenresorption sollte erzielt werden. Weiterhin sollten verstärkte Bemühungen seitens der verbraucheraufklärenden Institutionen auch dahingehend erfolgen, den täglichen Konsum von mit Jodsalz hergestellten Lebensmitteln oder anderen jodhaltigen Grundnahrungsmitteln noch weiter zu erhöhen. Die Analyse der löslichen TfR scheint bei gesunden Kindern nur wenig zusätzliche Informationen zu den konventionellen biochemischen Parametern des Eisenstoffwechsels, vor allem dem Serum-Ferritin, zu liefern. STfR:Ferritin ist dagegen ein sensitiverer Indikator für Probanden mit bestehendem Eisenmangel und teilweiser beginnender Eisenmangel-Erythropoese. Die Identifikation von Grenzfällen zwischem prä- und latentem Eisenmangel scheint durch TfR:Ferritin eher gewährleistet als durch die Bestimmung von Serum-Ferritin allein. Mögliche Vorteile der Bestimmung von löslichen TfR und der Ermittlung des TfR:Ferritin zur Beurteilung der breiten Spanne des Eisenstatus für eine gesunde Schülerpopulation, aber auch für Kinder dieser Altersgruppe generell, bleibt anhand verschiedener Studienkonzepte zu überprüfen. Weiterhin sollten unbedingt altersspezifische international gültige Referenzwerte für sTfR zur besseren Beurteilung der Prävalenz von Eisenmangel und Eisenmangelanämie erstellt werden. Es wird als unbedingt erforderlich angesehen, primärpräventive Maßnahmen vom Kindesalter an zu fördern, um das Risiko einer Mangelversorgung sowie der möglichen Folgen für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit zu reduzieren. Eine intensivierte Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie ggf. gezielte Untersuchungen im Einzelfall oder auch Vorsorgeuntersuchungen könnten zur Verbesserung der Nährstoffsituation in der Bevölkerung beitragen.
Fakultät für Chemie und Pharmazie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/06
1 Hydraziniumazide In dieser Arbeit wurde untersucht, ob die Eigenschaften von Hydraziniumazid durch Einführung organischer Substituenten verbessert werden können. Die Hydraziniumazidderivate wurden aus den jeweiligen wasserfreien, substituierten Hydrazinen und einer wasserfreien Lösung von HN3 in Ether dargestellt, die aus der Reaktion von Tetrafluoroborsäureetherat mit Natriumazid gewonnen wurde. Hydraziniumazid ist ein Addukt der schwachen Säure HN3 (pKs = 4.92) mit Hydrazin. Zwischen den Hydrazinium- und Azidionen treten starke Wasserstoffbrückenbindungen auf. Die Stärke der Wasserstoffbrückenbindungen ist entscheidend für die Eigenschaften der jeweiligen Verbindungen. Die Leichtflüchtigkeit sowie die Hygroskopie von Hydraziniumazid und seinen Derivaten lassen sich auf die Stärke und Zahl der Wasserstoffbrückenbindungen zurückführen. Die Einführung organischer Substituenten schwächt die Bindung zwischen Azidionen und Hydraziniumionen bereits dadurch, dass weniger NH Wasserstoffatome, die Wasserstoffbrückenbindungen bilden können, vorhanden sind. Je mehr Substituenten vorhanden sind, desto schwächer ist somit die Bindung zwischen Hydrazin und HN3. Der Schmelzpunkt der Hydraziniumazide ist eine gute Beschreibungsgröße für die Stärke der Wasserstoffbrückenbindungen und damit die Stärke des Hydrazin-HN3 Addukts. Dies kann an den sinkenden Schmelzpunkten der methylierten Verbindungen Methylhydraziniumazid (3), N,N-Dimethylhydraziniumazid (4), N,N´- Dimethylhydraziniumazid (5), und N,N,N´-Trimethylhydraziniumazid (6) überprüft werden. Die organischen Substituenten lieferten während der Explosion keine Energiebeiträge, da sie entweder zum Kohlenwasserstoff oder zum organylsubstituierten Amin reagierten. Daher sinkt der Anteil an aktiver Masse mit zunehmendem Substitutionsgrad. Erstaunlicherweise explodierten aber die flüssigen di-, tri- und tetramethylierten Verbindungen 4-7 bei Erwärmung heftiger als das monomethylierte 3. Dies ist auf die schwache Bindung von HN3 in diesen Verbindungen zurückzuführen. Es wurde zuerst HN3 abgespalten, das dann explodierte. Es wurde versucht, die Bindung zwischen Hydrazinium- und Azidionen durch zusätzliche Wasserstoffbrückenbindungen mit weiteren NH und OH Protonen in 2-Hydroxyethylhydrazin und Ethylendihydrazin zu stärken. Aus der Reaktion dieser Hydrazinderivate mit HN3 wurden keine Feststoffe, sondern zähflüssige Produkte, die nicht die stöchiometrische Menge HN3 enthielten, isoliert.Der Einbau eines Hydrazinstickstoffatoms in Ringsysteme führt zur Erhöhung der Basizität des Stickstoffatoms. Stärkere Hydrazin-HN3 Addukte sollten sich ergeben. Dies wird dadurch belegt, dass der Schmelzpunkt der N,N-dimethylierten Verbindungen N,NDimethylhydraziniumazid (4) und N-Amino-1-azoniacyclohexanazid (18) im Sechsringsystem 18 um 50 °C höher ist. Das Siebenringsystem N-Amino-1- azoniacycloheptanazid (19) zeigt ebenfalls eine Erhöhung des Schmelzpunktes von 18 °C gegenüber 4. Die Erhöhung ist geringer als bei 18, da in Siebenringsystemen die Basizitätserhöhung des Ringstickstoffatoms niedriger ist als in Sechsringsystemen. Das bei N-Amino-1-azonia-4-oxacylcohexanazid (20) im Ringsystem vorhandene Sauerstoffatom zeigt keine Auswirkungen auf den Schmelzpunkt. 20 spaltete jedoch während längerer Lagerung eine NH2-Gruppe ab, Morpholiniumazid (21) wurde erhalten. Auch bei den N,N´-dimethylierten Verbindungen N,N´-Dimethylhydraziniumazid 5, N,N´-Diethylhydraziniumazid (22), Pyrazolidiniumazid (23) und Hexahydropyridaziniumazid (24) wurde eine Erhöhung des Schmelzpunktes durch Einbinden des Hydrazinmoleküls in ein Ringssystem festgestellt. Während die offenkettigen Azide 5 und 22 erst unterhalb Raumtemperatur fest wurden, waren die Ringsysteme 23 und 24 bei Raumtemperatur fest. Diorganylsubstituierte Hydraziniumazide sind nicht praktisch anwendbar, da zu viele organische Substituenten vorhanden sind, die die Explosion hemmen. Während der Explosion entstanden große Mengen an organischen Nebenprodukten, vor allem Organylamine. Ein weiterer Nachteil ist die Oxidationsempfindlichkeit der Alkylhydrazine, die sich in den Azidderivaten wiederfindet. Die Verbindungen N,N,N´,N´-Tetramethylhydraziniumazid-tetramethylhydrazinat (7) und Phenylhydraziniumazid-phenylhydrazinat (14) sind Grenzfälle. Bei der Reaktion mit HN3 bildeten sich Dimere der Hydrazine, an die das Azidion über Wasserstoffbrückenbindungen gebunden ist. Es war nicht möglich, aus einem festen, substituierten Hydrazin das Addukt mit HN3 zu bilden, da bei der Entfernung des Lösungsmittels immer das substituierte Hydrazin ausfiel. Substituierte Hydrazine mit einem permethylierten Stickstoffatom ergaben Hydraziniumazidderivate, die nicht mehr flüchtig, aber sehr hygroskopisch sind. Sie wurden aus der Umsetzung der jeweiligen Hydraziniumiodide mit Silberazid erhalten. N,N,NTrimethylhydraziniumazid (8), N,N,N,N´-Tetramethylhydraziniumazid (9) und Pentamethylhydraziniumazid (10) haben Schmelzpunkte um 180 °C. Die Anzahl der Methylgruppen wirkt sich hier nicht auf den Schmelzpunkt aus. 8-10 explodierten aufgrund der vielen organischen Substituenten nur schwach, bei der Explosion entstanden größere Mengen Trimethylamin. Günstige Auswirkung auf die Eigenschaften von Hydraziniumazid hat die Adduktbildung mit einem weiteren Molekül Hydrazin. Hydraziniumazidhydrazinat (2) ist nicht mehr hygroskopisch, wesentlich weniger flüchtig und die Empfindlichlichkeit gegenüber Schlag, Reibung und Temperaturerhöhung sinkt. Der Schmelzpunkt ist mit 65 °C allerdings noch niedriger als der Schmelzpunkt von Hydraziniumazid mit 75 °C. Ein weiterer Nachteil ist, dass bei der Explosion mehr Ammoniak entsteht als bei Hydraziniumazid. Als Beispiel ist hier die Struktur von Hydraziniumazidhydrazinat (2) abgebildet, die Strukturen vieler anderer Hydraziniumazide finden sich in Kapitel 1. 2 Methylierte Hydraziniumnitrate In Raketentriebwerken werden Methylhydrazin oder N,N-Dimethylhydrazin und N2O4 eingesetzt. Bei der unvollständigen Verbrennung können Ablagerungen der jeweiligen Ammonium- und Hydraziniumnitrate gebildet werden. Die mono- und N,N-dimethylierten Ammonium- und Hydraziniumnitrate wurden hergestellt und ihre Eigenschaften überprüft. Sowohl Methylhydrazinium- (27) als auch N,N-Dimethylhydraziniumnitrat (28) sind sehr hygroskopische Substanzen. Wasser konnte aus den Hydraziniumnitraten nicht im Vakuum entfernt werden. Daher wurden 27 und 28 aus den wasserfreien, methylierten Hydrazinen und wasserfreier Salpetersäure bei –78 °C hergestellt. Die Hydraziniumnitrate zersetzten sich bei leicht erhöhter Temperatur (60 °C) bereits langsam zu den jeweiligen Ammoniumnitraten. Die Strukturen von Methylhydraziniumnitrat (27) und Dimethylhydraziniumnitrat (28) wurden bestimmt, die Struktur von Methylhydraziniumnitrat (27) ist hier als Beispiel angegeben. Die Zersetzung der Ammonium- und Hydraziniumnitrate bei hoher Temperatur erfolgte nicht vollständig. Während die Ammoniumnitrate größere Mengen NO2 ergaben, wurden bei den Hydraziniumnitraten nur Produkte einer weiter fortgeschrittenen Zersetzung, z.B. NO, nachgewiesen. Auch kleine Mengen Methylazid wurden gefunden. Während der durchgeführten Test ist es nicht gelungen, die Nitrate zur Explosion zu bringen. Beim starken Erhitzen der Hydraziniumnitrate 27 und 28 fand nur eine Zersetzung, keine Explosion statt. 3 Reaktionen mit cis-Hyponitrit Die in der Literatur erwähnten Verbindungen mit cis-Hyponitritanionen wurden entweder durch Kupplung von zwei NO Molekülen an einem Metallzentrum oder durch Reaktion von N2O mit Natriumoxid erhalten. In dieser Arbeit ist es nicht gelungen, aus Reaktionen des cis-Hyponitritions neue Verbindungen zu isolieren, es wurde immer die Bildung von N2O beobachtet. Die theoretische Untersuchung der Zersetzung der einfach protonierten Verbindung cis-HN2O2 – ergab eine niedrige Aktivierungsbarriere von 11.9 kcal/mol (MP2/6-31+G(d,p)) für die Bildung von N2O und OH– in der Gasphase. Zusätzlich muss berücksichtigt werden, dass vor allem das OH–-Ion in einem Lösungsmittel gegenüber der Gasphase beträchtlich stabilisiert wird, so dass die Aktivierungsenergie in Lösung noch niedriger liegen dürfte. Dies erklärt die Bildung von N2O, die bei allen durchgeführten Experimenten, selbst bei sehr tiefen Temperaturen beobachtet wurde. Eine Isolierung der cis-hyposalpetrigen Säure kann daher wahrscheinlich nicht aus Lösung erfolgen, da sich die einfach protonierte Verbindung sofort zu N2O und OH– zersetzt. Ein Stickstoffoxid N6O4, das aus der Reaktion von Natrium-cis-hyponitrit mit Tetrafluorhydrazin entstehen kann, hat nur bei der Berechnung auf PM3 und HF Niveau ein Miniumum. Bei stärkerer Berücksichtigung der Elektronenkorrelation auf B3LYP oder MP2 Niveau wurden keine Minima auf der Energiehyperfläche gefunden. 4 Verbindungen mit 5,5´-Azotetrazolat Das 5,5´-Azotetrazolation enthält bereits 5 Mol Stickstoff. Durch Kombination mit Kationen von Stickstoffbasen, vor allen Hydraziniumkationen, können Verbindungen erhalten werden, die pro Formeleinheit viele Mole Gas erzeugen. Der Hauptbestandteil der Explosionsgase ist Stickstoff. Hydraziniumverbindungen bilden zusätzlich Wasserstoff, was für hohe Detonationsgeschwindigkeiten sorgt. Verbindungen, die große Mengen Stickstoff erzeugen, werden für Gasgeneratoren in automatischen Feuerlöschsystemen, Airbags und Rettungswesten gesucht. Ein Vorteil der Salze von 5,5´-Azotetrazolat mit Stickstoffbasen ist, dass sie gegenüber Schlag und Reibung relativ unempfindlich sind, was für eine Anwendung wichtig ist. Das empfindlichste Salz ist das Ammoniumsalz, das im Fallhammertest in der Literatur bei 4.4 kg bei einer Fallhöhe von 50 cm explodierte. [130] 5,5´-Azotetrazol ist im Gegensatz zu HN3 eine starke Säure und zerfiel bei Raumtemperatur innerhalb einer Minute vollständig zu Tetrazolhydrazin. Die freie Säure kann bei –30 °C hergestellt und bei –80 °C mehrere Wochen gelagert werden. Aus Methanol kristallisierte 5,5´-Azotetrazol mit zwei Molekülen Kristallwasser (70). 5,5´-Azotetrazolatsalze sind jedoch stabil. Die Synthese von 5,5´-Azotetrazolatsalzen erfolgte durch Umsetzung von Sulfaten der entsprechenden Kationen mit Barium-5,5´-azotetrazolat. Die Stabilität von 5,5´-Azotetrazolatsalzen mit protonierten Stickstoffbasen ist davon abhängig, wie leicht das Proton von der Stickstoffbase auf das 5,5´-Azotetrazolation übertragen werden kann. Dies kann an den Ammmoniumsalzen Diammonium-5,5´- azotetrazolat (45), Bis-methylammonium-5,5´-azotetrazolat (46), Bis-dimethylammonium- 5,5´-azotetrazolat (47), Bis-trimethylammonium-5,5´-azotetrazolat (48) und den Hydraziniumsalzen Hydrazinium(2+)-5,5´-azotetrazolat (51), Dihydrazinium-5,5´- azotetrazolat (53), Bis-methylhydrazinium-5,5´-azotetrazolat (54), Bis-N,Ndimethylhydrazinium- 5,5´azotetrazolat (55) und Bis-N,N´-dimethylhydrazinium-5,5´- azotetrazolat (56) abgelesen werden. Je mehr Methylgruppen vorhanden waren, desto tiefer waren die Zersetzungstemperatur der Salze. Waren keine NH+ Gruppen in den Kationen vorhanden, z.B. in Bis-tetramethylammonium-5,5´-azotetrazolat (49) und Bis-N,N,Ntrimethylhydrazinium- 5,5´-azotetrazolat (57), so erfolgte die Zersetzung über einen anderen Mechanismus, der wahrscheinlich umgekehrt zur Bildung der Tetrazolringe verläuft und erst bei höheren Temperaturen stattfindet. Die Synthese von 5,5´-Azotetrazolatsalzen mit protonierten Stickstoffbasen kann bei Raumtemperatur nur in Wasser als Lösungsmittel stattfinden. In organischen Lösungsmitteln erfolgte eine Zersetzung des Azotetrazolations. Dihydrazinium-5,5´-azotetrazolat (53) ist eine neue hochenergetische Verbindung, die alle Anforderungen für einen modernen Sprengstoff erfüllt. Die hohe Standardbildungsenthalpie von 264 kcal/mol (ber.), die bei der Detonation freigesetzt wird sowie die bei der Detonation gebildeten großen Mengen Wasserstoff sorgen für ein gute Detonationsgeschwindigkeit von 6330 m/s. Der größte Nachteil von 53 ist die niedrigen Dichte. Bei einer vergleichbaren Dichte würde die Verbindung die Werte der kommerziellen Sprengstoffe RDX und HMX übertreffen. Die bereits bekannten Guanidinium- (66) und Triaminoguanidiniumverbindungen (68), deren Kristallstrukturen in dieser Arbeit bestimmt wurden, haben höhere Dichten und sind thermisch stabiler. Vor allem das Guanidiniumsalz wird wahrscheinlich in den nächsten Jahren in Gasgeneratoren zum Einsatz kommen. Die niedrigen Dichten der Hydraziniumsalze im Vergleich zu den Guanidiuniumsalzen sind geometrisch begründet. Die Guanidiuniumderivate sind flach. Dadurch können sich sowohl die 5,5´-Azotetrazolationen als auch die Kationen platzsparend übereinander anordnen. Hydraziniumionen haben Wasserstoffatome, die nach allen Raumrichtungen ausgerichtet sind. Da diese Wasserstoffatome in Wasserstoffbrückenbindungen einbezogen werden, entstehen Lücken zwischen den 5,5´-Azotetrazolationen in der Kristallpackung. Das Hydraziniumsalz 53 kann zwei Einheiten Wasser oder Hydrazin über Wasserstoffbrücken binden. Sowohl das Ammoniumsalz 45, als auch Hydroxylammonium- 5,5´-azotetrazolat (50) und die methylierten Ammonium- 46-49 und Hydraziniumverbindungen 54-57 können keine zusätzlichen Stickstoffbasen über Wasserstoffbrückenbindungen binden. Die Alkali- und Erdalkalisalze 29-37 von 5,5´-Azotetrazolat binden große Mengen Kristallwasser. Die Wassermoleküle sind sowohl an die Kationen koordiniert als auch über Wasserstoffbrückenbindungen im Kristall gebunden. Daraus ergeben sich verschiedene Bedingungen für die Entfernung des Kristallwassers. Während nur über Wasserstoffbrückenbindungen gebundenes Kristallwasser beim Aufheizen bereits bei Temperaturen um 100 °C entwichen ist, liessen sich die koordierten Wassermoleküle erst bei Temperaturen von 120-150 °C entfernen. Bei der Entfernung der letzten Wassermoleküle wurden im DSC jeweils große Energiemengen festgestellt, die für eine Strukturänderung nach der Entfernung der letzten Wassermoleküle sprechen. Die Temperaturstabilität der Alkali- und Erdalkalimetallsalze sinkt mit zunehmender Größe des Kations. Während die Lithiumverbindung (29) erst bei 335 °C explodierte, explodierte die Bariumverbindung (37) bereits bei 211 °C. Bei der Entfernung von Wasser bei Temperaturen um 100 °C im Ölpumpenvakuum fanden Explosionen statt. Daher kann Wasser praktisch nur durch lange Lagerung der Salze im Exsikkator über P2O5 entfernt werden. Die wasserfreien Alkali- und Erdalkalimetallsalze sind schlag- und reibungsempfindlich, was sie zu potentiellen Primärexplosivstoffen macht Die Kristallstrukturen von Lithium-5,5´-azotetrazolat-hexahydrat (29), Natrium-5,5´- azotetrazolat-pentahydrat (30), Rubidium-5,5´-azotetrazolat-hydrat (32) und Barium-5,5´- azotetrazolat-pentahydrat (37) zeigen eine Koordination von 5,5´-Azotetrazolat– stickstoffatomen an das jeweilige Metallion. In Calcium-5,5´-azotetrazolat-octahydrat (35) und Yttrium-5,5´-azotetrazolat-docosahydrat (39) sind die 5,5´-Azotetrazolatstickstoffatome nicht mehr an die Metallionen koordiniert, die Metallionen sind von einer Hydrathülle umgeben. Auch Magnesium-5,5´-azotetrazolat-octahydrat (34) und die Salze der dreiwertigen Kationen Aluminium 38, Lanthan 40, Cer 41 und Neodym 42 sind im Einklang mit dem HSAB-Prinzip wahrscheinlich nur von einer Hydrathülle umgeben. Das Magnesiumsalz 34 sowie die Salze der dreiwertigen Kationen sind nur solange stabil, wie das Kation von der Hydrathülle umgeben ist. Verlieren die Verbindungen Wasser, z. B. beim Erhitzen, so werden farblose Zersetzungsprodukte erhalten. Bei der Reaktion von [Ce]4+[SO4]2– 2 mit Barium-5,5´-azotetrazolat kommt es sofort zu einer Gasentwicklung, Ce+4 ist in wässriger Lösung zu sauer. Nach Auflösen von Barium-5,5´-azotetrazolat in Hydrazin entfärbte sich die Reaktionslösung innerhalb von zwei Stunden. Farbloses Barium-N,N´-ditetrazolatohydrazintrihydrazin (44) wurde erhalten. 5 Reaktion von Tetrazoldiazoniumchlorid mit Lithiumazid Aus der Reaktion von Benzoldiazoniumchlorid mit Lithiumazid konnte Phenylpentazol isoliert werden. Analoge Reaktionen mit verschiedenen Phenylderivaten ergaben substituierte Phenylpentazole. Die Reaktion von Tetrazoldiazoniumchlorid mit Lithiumazid ergibt Tetrazolazid. Daher wurde auch in dieser Reaktion eine Pentazolzwischenstufe vermutet. Theoretische Berechnungen ergaben, dass die Aktivierungsenergie für den Zerfall verschiedener Tetrazolpentazolisomere in der Gasphase zu Tetrazolazid und Stickstoff mindestens 14.8 kcal/mol beträgt. Daher erschien es möglich, Tetrazolpentazol im Experiment zu beobachten. Bei der 15N-NMR spektroskopischen Verfolgung der Reaktion von Tetrazoldiazoniumchlorid (71) mit Lithium-15Nα-azid wurden zwei Signale bei δ = –29.7 und δ = 7.7 beobachtet, die bei Erwärmung auf –50 °C an Intensität abnahmen und bei –30 °C vollständig verschwunden waren. Gleichzeitig nahm das Signal von Stickstoff an Intensität zu und ein Signal von Nβ markiertem Tetrazolazid erschien. Die bereits bei tiefen Temperaturen wieder verschwindende Zwischenstufe der Reaktion von Tetrazoldiazoniumchlorid mit Lithiumazid entspricht daher sowohl ihrem chemischen Verhalten, als auch in den beobachteten Signalen dem Verhalten, das von Tetrazolpentazol erwartet wird.