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Die Oberbürgermeisterin von Zwickau, Constance Arndt, hat den Empfang einer Mordrohung öffentlich gemacht und Anzeige erstattet. Der Fall wirkt wie ein Symptom für eine Enthemmung der rechtsextremen Szene in Sachsen. Auch die Gewalttaten steigen an. Moritz, Alexander www.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9
freie-radios.net (Radio Freies Sender Kombinat, Hamburg (FSK))
"Der linksliberale Umberto Eco und der Gesellschaftskritiker Herbert Marcuse stimmen in ihren lesenswerten Analysen überein, wenn sie den Faschismus als Irrationalismus charakterisieren. Different werden ihre Auffassungen, wenn Marcuse dem Einbruch des Irrationalen in den Liberalismus nachspürt; wenn er den Faschismus als vom Liberalismus 'erzeugt', vielleicht sogar als dessen 'eigene Vollendung' auffasst. Ist der Faschismus der absolute Gegensatz der bestehenden Ordnung oder deren Enthemmung, Brutalisierung, also 'Ernstfall ihrer Normalität'? Gegenwärtig haben wir es eher mit einem Weg der reaktionären Ausprägung der Demokratie als mit ihrer faschistischen Abschaffung zu tun." (Vortrag von Thomas Ebermann auf der Act Now - Konferenz gegen Rechts in Wien im November 2024). Wir sprechen mit Thomas Ebermann über den Vortrag und seinen satirischen Abend gegen Irrationalismus & instrumentelle Vernunft "Normal - Eine Besichtigung des Wahns", den er am 12. März 2025 in der Roten Flora in Hamburg gemeinsam mit Thorsten Mense und Flo Thamer veranstaltet. Weitere Termine unter: https://www.vernunftwahn.de/
"Das Internet muss weg" von Schlecky Silbersteinhttps://amzn.to/42Z6TbQ (Affiliate-Link)"Reclaiming Conversation" von Sherry Turklehttps://amzn.to/4hSXEOR (Affiliate-Link)Kartenspiel zur digitalen Achtsamkeithttps://www.bosodo-games.comIn einer Welt, in der das Internet unser tägliches Leben dominiert, ist es wichtiger denn je, über den Einfluss, den es auf uns hat, nachzudenken. Die Herausforderungen, die das digitale Zeitalter mit sich bringt, erfordern ein bewusstes und verantwortungsvolles Handeln. Dieser Artikel beleuchtet drei zentrale Punkte der digitalen Achtsamkeit, die helfen können, einen gesünderen Umgang mit der Online-Welt zu fördern.Das Internet ermöglicht eine Anonymität, die zu einem sogenannten "Online-Disinhibitionseffekt" führt. Die Menschen fühlen sich weniger gehemmt, wenn sie online kommunizieren, was oft zu unangemessenen oder verletzenden Äußerungen führt. Während die Möglichkeit, anonym zu agieren, einerseits Befreiung und Offenheit fördern kann, führt sie andererseits dazu, dass Menschen sich anders verhalten, als sie es im direkten Kontakt tun würden. Der fehlende Augenkontakt und die asynchrone Natur der Online-Kommunikation verstärken diese Enthemmung. Nutzer können Kommentare in Ruhe und ohne unmittelbare Konsequenzen verfassen, was zu einer Abnahme der sozialen Verantwortung führt. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, sich der eigenen Kommunikation bewusst zu sein und die potenziellen Auswirkungen des eigenen Handelns auf andere zu erkennen.0:00 Das Internet muss weg2:00 Der Online-Disinhibition-Effekt4:51 Kommunikation im digitalen Zeitalter7:14 Tipps für digitale Achtsamkeit
Schiller, Sebastian www.deutschlandfunk.de, @mediasres
Rechte Gewalt bedroht den sozialen Frieden. Und diese Bedrohung wächst. Seit Jahren steigt die Zahl körperlicher Übergriffe und Attacken auf Politiker, Journalistinnen und Geflüchtete - auf Wohnhäuser, Jugendclubs oder Vereine. Im vergangenen Jahr erreichte sie den bisherigen Höchststand. So wird die einst von AfD-Mann Björn Höcke ausgegebene Strategie einer Politik der „wohltemperierten Grausamkeit“ von Rechten auf der Straße und im Netz längst umgesetzt. Gestützt von Wahlergebnissen, durch die sich Täter in ihrem antidemokratischen und verfassungsfeindlichen Handeln bestätigt sehen. Immer spürbarer wird, was rassistisch und antisemitisch motivierte Gewalt im Alltag für die Menschen bedeuten. Mehr Fälle werden öffentlich und gleichzeitig normalisiert sich dieser Zustand. Nur eben nicht für diejenigen, die es betrifft. Wie ist für die Menschen, Zielscheibe ideologischer und verbaler Enthemmung zu sein? Was macht das mit uns als Gesellschaft und was tun wir, wenn aus Worten immer öfter Taten werden? Darüber sprechen wir mit der Frankfurter Stadtverordneten Mirrianne Mahn, dem Sozialwissenschaftler Fabian Virchow, Fiona Kalkstein, stellvertretende Direktorin des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung und Heike Kleffner, Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Podcast-Tipp: Rassismus - Wie Gewalt aus Sprache entstehen kann „Kurz und heute - Deutschlandfunk Nova“ Die Zahl der Gewalttaten mit rechtsextremem Hintergrund steigt. Eine Ursache dafür ist auch unser Umgang mit Sprache, wie Linguistin und Antisemitismusforscherin Monika Schwarz-Friesel betont. Und diese Hass-Sprache komme nicht nur von der AfD. https://www.ardaudiothek.de/episode/kurz-und-heute-deutschlandfunk-nova/rassismus-wie-gewalt-aus-sprache-entstehen-kann/deutschlandfunk-nova/13454929/
Von wegen Speer und Mammutjagd: Die schwedische Wissenschaftsjournalistin Karin Bojs hat ein Buch über Frauen in der Frühgeschichte geschrieben. Und es ging damals weiblicher zu, als wir heute denken. Mit Netzen gingen Frauen auf die Jagd, und vielleicht betete man sogar zu einer Göttin. Frauen waren auch damals oft die stärkere Hälfte, ebenso wie ihre vergessenen Erforscherinnen – wie das unterhaltsame Buch "Mütter Europas" zeigt. Ein dramatisches Kapitel der deutschen Geschichte präsentiert in seinem spannenden Buch "Marseille 1940" der Journalist Uwe Wittstock: Nachdem die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Frankreich besiegt hatte, mussten zahlreiche Emigranten in Frankreich plötzlich fliehen, darunter etwa Heinrich Mann, Hannah Arendt, Lion Feuchtwanger. Sie versuchten, unter lebensbedrohlichen Umständen nach Amerika zu kommen. Der Autor erzählt von ergreifenden Schicksalen und von der Geheimmission des amerikanischen Journalisten Varian Fry, der für die Flüchtlinge in Marseille Pässe und Auswege organisierte. In der Rubrik "Der erste Satz" geht es diesmal um ein verrücktes, schreckliches Phänomen: die frei zugänglichen Schusswaffen in Amerika – und ihre alltäglichen Opfer. Der Schriftsteller Paul Auster hat über diesen Wahnsinn einen ergreifenden, die Hintergründe erklärenden Essay geschrieben, ergänzt um Fotos zahlreicher Tatorte. Der aktuelle Klassiker hat hingegen Verständnis für eines der ältesten Laster der Welt: Das Buch "Betrunkenes Betragen" hat schon 1968 gezeigt, dass es beim Alkohol in vielen Kulturen nur auf das Vorbild ankommt – wenn alles richtig läuft, dann klappt der wilde Rausch auch ohne schlimme Enthemmung. Sie erreichen das Team von "Was liest du gerade?" unter buecher@zeit.de. Literaturangaben: Paul Auster: Bloodbath Nation, Rowohlt, 192 S., 26 Euro Karin Bojs: Mütter Europas, C.H. Beck, 252 S., 26 Euro Uwe Wittstock: Marseille 1940. Die große Flucht der Literatur, 351 S., 26 Euro Craig MacAndrew / Robert B. Edgerton: Betrunkenes Betragen, Galiani, 304 S., 24 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Angesichts der Demos gegen seine Partei ruft der AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla zur Mäßigung auf. Er kritisiert die "Enthemmung der Sprache". Der Bundespräsident habe von "Rattenfängern" gesprochen. Chrupalla meint, er habe damit sein Amt missbraucht. Lindner, Nadinewww.deutschlandfunk.de, Interview der Woche
Im Techno-Club wie im Bundestag: Alle reden über Drogen! Aber was suchen wir eigentlich im Rausch? Geht's uns um Enthemmung oder Bewusstseinserweiterung? Weshalb liegt Microdosing im Trend? Und was hätte Nietzsche dazu gesagt? Von WDR.
Bernd Braun, Business-Coach für Digitale Etiquette & Competence im Interview. Adolph Freiherr von Knigge, der vermeintliche Autor der Anstands-Fibel über Etikette und gutes Benehmen schrieb 1788 das Buch „Über den Umgang mit Menschen“. Interessanterweise hat sein Buch mit den Anstandsweisheiten, wie wir sie heute kennen, nichts gemein. Kaum ein Buch wurde über die Jahre so verhunzt. Die unterschiedlichsten Autoren aktualisieren seine erste Fassung und heraus kam ein umgemodeltes Buch über Tischmanieren, Serviettenfalten und Tür aufhalten. Wie schade, denn genau das hat den Freigeist überhaupt nicht interessiert. Im Gegenteil - er eckte an und liebte derbe Scherze. Er blamierte sich so oft an verschiedenen Höfen, dass er anschliessend super Tipps geben konnte, wie man genau das vermeidet. So schrieb Knigge in der Zeit der Aufklärung ein brandaktuelles, kluges und weitsichtiges Buch über das Miteinander von uns Menschen… Mein Gast Bernd Braun begleitet seit über 20 Jahren nationale und internationale Unternehmen auf ihrem erfolgreichen Weg in die Digitalisierung. Wir sprechen über Anstand im Netz. Enthemmung und verbale Gewalt im Internet, anonym oder sogar offen mit Klarnamen, kriegen wir das irgendwann in den Griff? ▶️ Hier gehts zur Homepage von Bernd: https://braun.social ▶️ Adolph Freiherr von Knigges Buch: "Über den Umgang mit Menschen": https://de.wikipedia.org/wiki/ÜberdenUmgangmitMenschen ▶️ Buchen Sie einen Platz in meinem Seminar "Professionell Auftreten" am 07.-08. Mai 24 in Berlin https://www.birgit-schuermann.com/seminare ▶️ Sie möchten sich gemeinsam mit mir (live oder via Zoom & Co.) auf Ihre individuelle Redesituation vorbereiten? Senden Sie eine kurze Nachricht an: https://www.birgit-schuermann.com/kontakt ▶️ Ob über Zoom & Co oder live auf Ihrer Bühne, hier gehts zu meinen Vorträgen: https://www.birgit-schuermann.com/vortraege ▶️ Lesen Sie die vielen praktischen Rhetorik-Tipps in meinem Rhetorik-Blog "Einfach reden.": https://www.birgit-schuermann.com/blog ▶️ Vernetzen Sie sich mit mir über LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/birgit-schürmann-9a4408168/ ▶️ Sie haben Fragen, Anregungen oder Themenwünsche? Nur zu! Schreiben Sie mir unter: podcast@birgit-schuermann.com
Im 153. WildMics-Special starten wir eine Reihe, in der wir der Frage nachgehen wollen, warum Menschen rechtsextreme Parteien wählen. In dieser ersten Folge gehen wir der Frage nach, ob sich die Enthemmung rechtsextremer Politiker*innen, die sich über Fragen des Anstands und des Grundgesetzes hinwegsetzen, auf potentielle Wähler*innen überträgt, weil man ihrem Beispiel einfach folgen kann und keine Rücksicht mehr nehmen muss. Natürlich streifen wir noch viele andere Bereiche und definieren auch, was genau „rechtsextrem“ ist. Als Gäste waren dieses Mal dabei Florian Aigner, Marcello Orlik und Dirk van den Boom. Diese Sendung wurde am 10.10.2023 aufgezeichnet. Eine gemeinsame Aktion der Union Europäischer Föderalisten (UEF), des Bundes Europäischer Jugend (BEJ) und R9 Regional TV unter Projektproduktion von Daniel Gerer von Europe Direct Wien. UEF Europe wird aus Mitteln der Europäischen Kommission (CERV Programm der Europäischen Union) kofinanziert. BEJ wird von der Stadt Wien (MA13) und dem Bundeskanzleramt (Bundesjugendförderung) unterstützt. Termine und Orte: HOAXILLA® live Die wahre Wahrheit ™ – 2024 Wie man uns unterstützen kann, könnt ihr hier nachlesen. Zum HOAXILLA Merchandise geht es hier.
Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.
Die Dunkle Triade umfasst die Persönlichkeitsmerkmale Machiavellismus, Narzissmus und Psychopathie. Der D-Faktor quantifiziert ihre gemeinsame Varianz. Weitere Eigenschaften wie Egoismus, Gehässigkeit, moralische Enthemmung, Sadismus, Selbstbezogenheit und übertriebene Ansprüchlichkeit ergänzen das Verständnis der finsteren Seiten der Persönlichkeit. Diese Merkmale können zu manipulativem, egozentrischem und rücksichtslosem Verhalten führen, wobei einige auch mit der Dunklen Triade in Verbindung stehen. Ein differenziertes Verständnis ist wichtig, da Persönlichkeitseigenschaften in verschiedenen Kontexten unterschiedlich bewertet werden können.
Annika und Lukas begrüßen den wunderbaren Adrian Daub als Special Guest dieser Episode - mit ihm sprechen sie darüber, ob wir eine Trumpisierung - oder eher Republikanisierung der deutschen Politik erleben, weshalb wir auch die amerikanische Rechte als Teil einer globalen rechten Bewegung verstehen müssen, über Cancel Culture als Moralische Panik, Abgrenzung zu Zensur und weshalb auch das “Cancel Culture” Narrativ im deutschen Konservatismus eigentlich nichts Neues ist. Es geht darum, wem das Schauermärchen von der Meinungsdiktatur eigentlich nützt, und wer es verbreitet - und wie sich die Akteur*innen, die es verbreiten von Land zu Land unterscheiden - während die Cancel Culture Stories in den USA vor allem auf die Op Ed Pages der New York Times und des Atlantics, aber vor allem auf riesigen Substacks angeblich “gecancelter” Pundits zu finden sind, ist die Erzählung in Deutschland in die großen Zeitungsressorts der etablierter Medien eingesickert. Wovon hängt es eigentlich ab, ob die “Cancel Culture” Panik außerhalb der USA Fuß fassen kann, und welche Rolle spielt die Beziehung des jeweiligen Landes mit den Vereinigten Staaten? Erleben wir gerade eine Enthemmung im deutschen Konservatismus? Was ist daran wirklich neu, und was haben wir über die Merkel-Jahre einfach vergessen? Und wie sollten Linke und Progressive auf die Erzählung von der “Cancel Culture” am besten reagieren?Außerdem: Grüße (ha!) an Ulf, Barmherzigkeit und weshalb Deutsche Amerika-Erklärer lieben (und die oft neue Daten nicht so gern mögen).
Alte weiße Männer können per se nichts für ihren alten weißen Schniedel, aber wofür sie etwas können ist, wenn dieser raushängt, mitten in einer deutschen Talkshow, metaphorisch im Gesicht einer deutschen Journalistin und per Bildfernübertragung damit auch in unserem. So war das äußerst unangenehm geschehen, kürzlich, in der TV-Talkshow “Markus Lanz”. Der Schniedel gehörte Richard David Precht, den wir hier kürzlich noch als “den Perückenträger aus Solingen” milde belächelt hatten. Ein zweiter weißer Schniedel hing, das muss gerechterweise gesagt werden, nur halb raus und gehörte dem frisurtechnischen Nacheiferer Prechts, dem Soziologen Harald Welzer.Besprochen werden sollte deren gemeinsam geschriebenes Buch “Die vierte Gewalt: Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird – auch wenn sie keine ist”, ein wissenschaftliches Werk, wie gerade Welzer immer wieder betonte. Eingeladen zur kritischen Textanalyse waren zwei Journalistinnen, die im Buch, so wurde schnell klar, wohl selbst wissenschaftlich beleuchtet wurden, Melanie Amann vom “Spiegel” und Robin Alexander von der “Welt”.Das Buch, nicht nur im Titel ein Frontalangriff auf den Deutschen Journalismus, kam bei den anwesenden Betreibern desselben erwartungsgemäß nicht an und da diese genug Zeit hatten, sich auf die Konfrontation vorzubereiten, sahen die Autoren beide nicht besonders gut aus, zumindest aus der Perspektive dieses unparteiischen Beobachters des Gemetzels. Zwar hatte ich kurz nach der Wende keine Zeitung unter einem Kilogramm Papiergewicht konsumiert, schon weil man in der Mittagspause, die Süddeutsche oder die FAZ auf dem Tisch konzentrierend sein partymüdes Haupt auf diese betten konnte, um ein paar Minuten leise in die Kommentarspalten sabbernd zu ruhen. Aber wann ich das letzte mal ein solches Leitmedium überhaupt in der Hand hatte, geschweige denn darin intensiv gelesen, kann ich wirklich nicht mehr sagen. Es muss ein Jahrzehnt her sein. Aber natürlich bilde ich mich politisch intellektuell, nur halt nicht, wie die Autoren Precht und Welzer das von mir erwarten. Die Einzigen, die damit umzugehen in der Lage schienen, waren die beiden leitmedialen Journalisten. Und während diese ein Argument nach dem anderen aus dem Buch auseinander nahmen und den Buchautoren um die Ohren hieben, zogen sich bei Precht die Hodensäcke in den Unterbauch zurück, die Beine wurden breiter und breiter aufgestellt und mit scharfer Stimme ergoss sich des Intellektuellen Mansplaing in's Gesicht der Spiegel-Chefredakteurin. Diese lachte ihn aus, Harald Welzer zog sich aufs Wissenschaftliche zurück und Robin Alexander wurde spontan zum Feministen.Die erste Amtshandlung des Rezensenten muss nun sein, sich von den verstörenden Bildern der Veranstaltung zu reinigen und das Buch als solches zu lesen und zu besprechen. Ich verspreche nichts, aber gebe mir Mühe.Das Buch beginnt einleitend mit besagtem Frontalangriff auf die deutsche Presse, die sich vom willfährigen Berichterstatter des Regierungshandelns zum politischen Akteur emanzipiert habe. Es wird ein bisschen Verständnis gezeigt: Internet, das sog. Twitter, Kapitalismus. Es wird viel befußnotet, damit man gleich sieht, dass was man hier liest, auch wirklich Wissenschaft ist.Wir ahnen Schlimmes, doch es folgt das erste Kapitel, das den Begriff “Öffentlichkeit” definiert und angenehm historisch, neutral, sachlich ist und damit offensichtlich geschrieben wurde, als keine aufmüpfigen Frauen im Raum waren. Oder - wahrscheinlicher - von Harald Welzer. Auch hier wird ordentlich befußnotet, wissenschaftliche Quellen wie der “Deutschlandfunk” und die Wochenzeitschrift “Die Zeit” müssen herhalten, weil Wikipedia als Fußnote unwissenschaftlich ist . Das alles, um Zitate zum US-Amerikanischen Herausgeber Hearst zu belegen, einem Kriegstreiber, wie wir lernen. Und wir ahnen, worauf der Kritiker der Waffenlieferungen an die Ukraine abzielt.Im darauf folgenden Kapitel wird das fehlende Vertrauen des Bürgers ins “System” aufgrund Unterrepräsentanz besagten “Bürgers” im Verhältnis zum “Politiker” in den Leitmedien analysiert. Das passiert, wir hatten es schon befürchtet, anhand der Flüchtlingskrise 2015 und der Coronakrise 2020. Untersucht wird das Ganze mit “inhaltsanalytischen Studien”, also Textanalysen von Veröffentlichungen der “Leitmedien” und der Aufschlüsselung nach darin auftauchenden Themen, Personen, Gesellschaftsschichten. Was Precht und Welzer dabei versuchen herauszufinden ist, ob alle Gesellschaftsschichten in der Berichterstattung zu Wort kommen, und ob diese inhaltlich “ausgewogen” ist, also ob alle öffentlichen Meinungen repräsentiert sind.Problematisch dabei: Studien von Extremsituationen als Grundlage zur Beweisführung von Thesen zu verwenden ist generell schwierig und speziell in diesem Fall fragwürdig, denn bei den Fragen, die diese beiden “Krisen” aufgeworfen haben, gibt es nun mal anerkannte moralisch-ethische Grundhaltungen in unserem Land, die eben nicht fifty/fifty "Kieken wa ma, was det Volk so denkt!” zu beantworten sind, sondern im Rahmen der Bundesdeutschen Grundordnung schon eindeutig beantwortet sind: “Flüchtlinge aufnehmen Ja!”, sagt das Asylrecht, “Impfen Ja!”, sagt das Infektionsschutzgesetz. Was zu den Themen in den Leitmedien stand, war also recht erwartbar.Die Haupterkentnis aus den Textanalysen (hier beispielhaft zur Flüchtlingskrise) ist, so das Buch, dass hauptsächlich Politiker zu Wort kamen (zu bis zu 80%), nicht jedoch die Helferinnen oder gar die Betroffenen, also die Flüchtenden. Das klingt dramatisch, ein wirklich kurzes Überlegen kann einen aber darauf bringen, dass in einer unübersichtlichen Situation, einer Krise eben, in der vornehmlich um Ordnung gerungen wird, diejenigen zu Wort kommen, deren Job das praktische Errichten von Ordnung ist. Politiker zum Beispiel. Stattdessen wird beklagt, dass die lokalen Helfer in der Berichterstattung unterrepräsentiert wären und passend zum Ton des ganzen Buches werden gleich mal Parallelen gezogen zu obrigkeitshöriger Wilhelminischer Berichterstattung, no s**t. Das Problem ist doch aber: Wie löst man eine nationale Krise? Diese den “Nothelfern” überzuhelfen ist eine Option, aber sinnführender ist es, in einem solchen Fall nationale (und noch besser europäische) Lösungen zu etablieren. Und darüber wurde berichtet. Verrückt.Hier geht also mit den Autoren der Wunsch nach Sensationalismus durch, sie wählen exakt die nicht repräsentativen Beispiele zur Untersuchung aus und schießen sich damit selbst ins Bein. Wie viel interessanter wäre es, ein medial weniger präsentes Thema zur Textanalyse zu wählen, idealerweise eines, welches nicht in statistisch kaum verwertbaren, minimalen Zeiträumen aufflammt und wieder erlischt. Ich bin sicher, die aufmerksame Leserin unserer gesammelten Rezensionen kommt auf ein paar Ideen.Und am Ende des Abschnitts zur Inhaltsanalyse “Flüchtlingskrise” merken das die Autoren sogar, Zitat: “Aber könnte es nicht sein, dass die leitmediale Berichterstattung der Presse zur sogenannten Migrationskrise diesbezüglich ein Ausnahmefall war?”. So close. Sie setzen fort: “Schauen wir deshalb auf andere Krisenereignisse und ihre mediale Bearbeitung."Es folgt also die gleiche Übung zur Coronakrise ohne jeglichen Erkenntnisgewinn: Politiker stehen während einer Krise im Mittelpunkt der medialen Berichterstattung. Wer sonst, fragt man sich.Und weil man auf durchschossenen zwei Knien immer noch irgendwie ins Ziel robben kann, folgt die exakt gleiche Argumentation zur nächsten Krise, der aktuellen, jetzt gleich ganz ohne wissenschaftliche Untersuchungen, weil, ist ja noch im Gange: der Ukrainekrieg. Es lohnt kaum, die gleichen Argumente nochmals zu besprechen, zumal sie diesmal nicht analytisch unterlegt sind. Dass dieses Fehlen einer Analyse das Thema für ein nach wissenschaftlichen Methoden erstelltes Buch ausschließen sollte, ignorieren die beiden Wissenschaftler und so müssen wir ein dutzend Seiten Meinung über uns ergehen lassen, die, wie es Meinungen so an sich haben, teilweise Übereinstimmung erzeugen, hier z. B.: das Fehlen der Berichterstattung in deutschen Medien zur Haltung zum Krieg aus anderen Teilen der Welt. Viele der Meinungen führen jedoch zu entschiedener Ablehnung aufgrund von: Blick auf die f*****g Landkarte.Das nächste Kapitel “The Unmarked Space” greift die Erkenntnisse aus dem vorigen auf und will laut Untertitel extrapolieren, “was Leitmedien nicht thematisieren” und man ist, leicht erschöpft, geneigt hier zum Rotstift zu greifen wie der alte gestrenge Mathelehrer und den Rest des Buches ungelesen wie einen misslungenen mathematischen Beweis durchzustreichen und mit einer 5 zu benoten. Denn wer im ersten Schritt der Beweisführung einen solchen entscheidenden Fehler begeht, wie die beiden Autoren, namentlich Textanalysen nicht repräsentativer Ereignisse für den allgemeinen Erkenntnisgewinn heranzuziehen, begeht etwas, was man in der Philosophie Fallazien nennt, aber da man selbst aus denen noch etwas lernen kann und wir 20 EUR überwiesen haben, nehmen wir die Herausforderung an, das Ding zu Ende zu lesen. Es wird zum Beispiel spannend sein zu sehen, ob der “Fehler” im ersten Schritt nur gemacht wurde um die Thesen wirksamer an den Leser zu verkaufen, die Thesen also trotzdem und im Grunde so vertretbar sind und nur sensationsheischend eingeführt wurden, oder ob die Autoren tatsächlich ihre Integrität als Wissenschaftler aufs Spiel setzen und uns einen großen Wissenschaftsblabla überhelfen, nur um publikumswirksam ihre jeweiligen Lieblingssäue durchs Internet zu ranten, Waffenlieferungen an die Ukraine im Fall Welzer und dass ihn keiner ernst nimmt, den Richard David Precht. Und zugegeben ist das Buch, wenn immer es von Welzer im Erklär- und nicht im Argumentationsmodus (und von Precht gar nicht) geschrieben wird, lesbar und milde interessant.Wohlan, was also wird von unseren Leitmedien nicht thematisiert? Tipps werden angenommen.Zunächst setzt sich ein Pattern fort. In den Einleitungen, hier, “was bedeutet Realität in der Medienlandschaft?”, wimmelt es von Fußnoten, die Eindruck machen, in den anschließenden Behauptungen, die die Grundlage für den Beweis der eigenen Thesen legen sollen, fehlen sie plötzlich. Da wird mal eben in einem Nebensatz die Behauptung aufgestellt, dass Informationen, die nur mit großer Mühe, Aufwand und sorgfältiger Recherche zu erlangen sind, immer seltener würden, eine Behauptung, die nach einer Fußnote mit Belegen dafür schreit, aber ohne diese auskommen muss. Vielleicht liegt es daran, dass erkennbar am anprangernden Schreibstil (“erschreckend”, “Vereinseitigung der Perspektive”, “vorauseilender Gehorsam”) der Solinger Intellektuelle P. die Klinge schwingt und sich erwartbar selbst mutiliert. Der Zweck dieser Operation am eigenen Hirn ist ein rant mit dem Tenor, dass Journalisten lieber Feuilleton-Pingpong mit sich selbst spielen denn zu Recherchieren, lieber mit Eliten kuscheln statt sich dem unsichtbaren Teil der Bevölkerung, den Unterschichten und Derlei, zu widmen.Dabei kommen die Autoren mittelbar zum Thema der engen Vernetzung zwischen Politik und Journalismus und haben dort an sich die richtige Fakten bei der Hand und zitieren auch daraus, hier eine Studie aus 2014, die damals über den Umweg der Satiresendung “Die Anstalt” die Runde machte und die Vernetzung von NATO-nahen Stiftungen und Journalisten wie Joffe und Bittner von der “Zeit” aufdeckten. Wie sich herausstellt, hatte aber Harald Welzer mittlerweile das Worddokument geblockt und kommt, nicht ohne vorherige Absicherung, dass hier keinesfalls ein Lügenpressevorwurf erhoben werden soll (besser ist das) zum erwartbaren Punkt: Waffenlieferungen an die Ukraine. Dass sich die beiden Autoren ausgerechnet den Ukrainekrieg als Beispiel für verengte Pluralisierung in den Medien vornehmen, ist tragisch. Sie gehen damit in die gleichen Fallen, die sie den kritisierten Medien vorwerfen. In Welzers Fall, als Unterzeichner des “Emmabriefes” gegen die Waffenlieferungen in die Ukraine, nimmt er ein Thema, in welchem er selbst die Öffentlichkeit manipulieren möchte als Beispiel dafür, dass die Medien die Öffentlichkeit manipulieren. Und die Rampensau Precht sagt natürlich “let's go for it” denn er weiß, wann ihr Buch rauskommt und ist sich sicher, dass zu diesem Zeitpunkt der Krieg noch das Thema No 1 sein wird und damit Medienpräsenz garantiert ist. Das ist tragisch, denn die Vorwürfe der Verengung der medialen Informationsvermittlung sind es wert, dass man ihnen auf den Grund geht, aber, mal abgesehen vom Holocaust, ist jedes Thema geeigneter, das zu diskutieren als ein Krieg, in dem Angreifer und Verteidiger auf einer f*****g Landkarte zu erkennen sind.Das Ende des Kapitels deutet an, welches Mitglied des Autorenduos gleich den Textprozessor beackern darf: mit bestechender Logik schreibt Precht: “Wer in der Politik nicht vorkommt, kommt auch in den Medien nicht vor. Und umgekehrt.” Das stimmt, a) immer, b) wenn doch nicht, dann doch, indem man “zwangsläufig” davor schreibt und c) “Zur Sicherheit machen wir das jetzt kursiv!”.Es geht also um “Gala-Publizistik”, wie das Kapitel überschrieben ist und jetzt geht's zur Sache, denn “Politischer Journalismus sei Journalismus über Politiker, weniger über Politik”. Es riecht nach Futterneid und Brusttrommellei und es wird im ersten Absatz klar, wer der andere Gorilla sein soll: Robin Alexander, Chefredakteur der Welt: jemand der so prototypisch wie ein CDU-Wähler aussieht, dass ihm CDU-Politiker wohl immer alles erzählen müssen und der das dann also weitererzählt. Doch wir werden überrascht. Nicht Precht hat beef, der bisher so fundiert schreibende Welzer nimmt sich das Mitglied des FC Schalke 04 Fanclub “Königsblau Berlin” zur Brust, und zwar anhand einer Story, in der Robin Alexander Informationen aus einer CDU/CSU-Fraktionssitzung zuerst auf Twitter veröffentlichte, statt am nächsten Tag in der “Welt”. Das sei ein Skandal, unjournalistisch und ein Beispiel für das Grundübel, weil man in Realtime in die Fraktionssitzung zurück funke, statt hinterher darüber zu berichten und damit Politik beeinflusse. Man dankt als Leser Harald Welzer leise dafür, dass es nicht darum ging, dass er den Alexander nicht leiden kann (ok, wissen wir nicht) sondern, dass er Twitter nicht leiden kann. Das wissen wir genau, weil Harald Welzer kein Twitterprofil hat. Vielleicht hat er Twitter auch einfach nicht verstanden.Precht übernimmt schnell wieder, schließlich hat er sich die Überschrift des Kapitels ausgedacht. Es folgen freie Assoziationsketten in bildreicher Sprache zum Thema Medien und Politik, die komplett frei von Begründung und komplett zustimmungsfähig sind: Politik wird unipolarer, Politiker unschärfer, Medien lauter. Das ganze unterlegt mit altbekannten (und richtigen) Beispielen aus der Zeit der neunziger und nuller Jahre, wie die Rot-Grünen das gemacht haben, was auch die Schwarz-Gelben gemacht hätten: Kampfeinsätze in Jugoslawien, Dosenpfand und Hartz IV. Kanzlerduelle seien US-Cosplay, polarisierte Wahlkämpfe bringen Einschaltquoten und die bringen Geld, wobei auch hier wieder die Fußnoten mit den Belegen fehlen, angesichts des Autors wohl aus Faulheit, denn wegen fehlender Zahlen, die aber in Deutschland vielleicht nicht ganz so aussagekräftig wären, wie die in den USA, was z.B. die Profite von Spiegel oder RTL in Wahlkampfjahren vs. dazwischen betrifft. Aber es wäre interessant gewesen, das zu vergleichen. Nichts von dem tut weh, nichts von dem macht uns schlauer, aber Precht liest gerne Precht und da müssen wir jetzt alle durch. Was schade ist, weil sich aus diesen Plattitüden und bekannten Weisheiten etwas entwickeln lässt. Dazu muss man natürlich seine Metaphernsucht im Griff haben und vielleicht nicht nur Beispiele aufzählen, die wir alle auch so im TV sehen und die uns alle genauso aufregen, wie z.B. das aufs Wort vorhersagbare Frage- und Antwortspiel zwischen Journalisten und Parteivorsitzenden an Wahlabenden. Da sollte schon mehr kommen, also besser zurück zu Welzer.Aber: F**k! S**t! Der hatte 2012 im Fernsehen den TV-Psychologen gegeben und war damals mit einer psychologischen Fernanalyse des amtierenden Bundespräsidenten Christian Wulff zum Medienschaffenden geworden. Autsch. Das muss natürlich proaktiv erwähnt werden, und zwar mit dem wirklich grandiosen humblebrag, dass man nicht wissen könne, ob Welzer damals zum Rücktritt des Bundespräsidenten beigetragen habe. Man sagt “mea culpa” und macht das Beste draus: man bestätigt seine Tätigkeit als Jäger im Fall Wulff und beschreibt, wie man sich so fühlt als Teil der Meute (Zugehörigkeit, Anerkennung, Komplizenschaft) und haut uns damit allen auf den Kopf. Uns allen heißt in dem Fall: uns allen in der “Wahlverwandtschaft” bei Twitter, wenn es uns auf dem Socialmedia-Dienst nicht um Aufklärung oder gar Wahrung des Gemeinwesens vor Schaden gehe (what?), sondern darum, jemanden zur Strecke zu bringen und dafür Beifall zu bekommen. So schreibt das der R.D.P. Oder der H.W. Ja, HW und RDP, so nennen sich die Bros im Buch. Yo.Zum Glück sind wir in der Twitterfamilie gleich wieder aus der Schusslinie, R.D.P., also der Richard, hält wieder auf seine eigentlichen Feinde, es fallen Worte wie “Enthemmung”, “Moralverlust”, “Anstandsniveau”, “Verunglimpfung” und “Treibjagd”. Das alles explizit auf den deutschen politischen Journalismus bezogen. Unter solchen Substantiven macht es der Precht nicht und wir hoffen im nächsten Kapitel auf Antworten, warum das so ist. Der Titel lässt nichts Gutes hoffen. Er lautet:CursorjournalismusNicht nur das schwache Kunstwort, auch die ersten Sätze im Kapitel lassen uns wissen, wer jetzt schreibt. Denn es geht um: Waffenlieferungen an die Ukraine. Ok, die Marke ist gesetzt und Harald Welzer gibt uns also einen Abriss über den Unterschied zwischen unrealistischen Verschwörungstheorien (Lügenpresse, Coronaleugner) und der tatsächlichen und durchaus belegbaren Regierungsnähe von Journalisten. Das ist der Stuff, wegen dem wir hier sind. Welzer belegt und beschreibt, ordnet ein und ist auf dem besten Wege uns Erkenntnisgewinn, wenn nicht Lösungen zu präsentieren, und muss doch immer wieder auf den Ukrainekrieg zurückkommen, als hätte er einen alten Aufsatz zum Thema zweitverwertet und mit seinem aktuellen beef befüllt. Das ist, wie schon einige Male im Buch, schade, denn natürlich hat Welzer was zu sagen zum Thema und wäre er nicht so abgelenkt, würde er es tun, wir sind sicher. Und tatsächlich, nach und nach bekommen wir interessante Abrisse aus der bundesdeutschen Geschichte, als man noch wusste, wer journalistisch rechts und wer links stand, kongruent zur Polarisierung der politischen Lager. Seit dem Mauerfall ist nichts mehr links oder rechts und alles strebe zur Mitte und das führe dazu, dass die Medien wichtiger würden. Ok. Warum genau? Welzer wird konkreter und führt, man möchte fast sagen “plötzlich” eine stimmige, bedenkenswerte und gut erklärte Theorie der Medien in einer Zeit hoher Komplexität und geringer Aufmerksamkeitsspanne ein. Ziemlich genau zur Hälfte des Buches sagt mein Kindle. Ich komme mir vor wie ein Bergarbeiter, den Abraum hinter sich, die Silberader im Blick. Leider greift Kumpel Precht zur Hacke und meint, statt uns Welzers gut gefügten Ansichten zu überlassen, brauchen wir jetzt schnelle und rassig formulierte Schlussfolgerungen und begründet mit diesen (mal wieder) seine persönlichen Ansichten, die aktuellen Leitmedien wären eine Meute von Bluthündinnen. Es folgen Absätze mit den folgenden Worten, die immer aktuelle TV- und Pressepublikationen beschreiben: “Jagdfieber”, “Marschtakt”, “über jemanden herfallen”, “Verunglimpfen”, “hysterische Ausgrenzung”. Die Pressemeute erzeuge so ein “Wir”, werde also zur homogenen Massen und Welzer übernimmt gerne die Vorlage und verdächtigt diese der unisono Kriegstreiberei durch das Befürworten von: Waffenlieferungen in die Ukraine. Es ist ein bisschen traurig.Was Cursorjournalismus eigentlich ist? Es ist zu bescheuert. Und auch irrelevant. Es lohnt kaum die folgenden Kapitel einzeln durchzugehen, auch wenn das verdächtig Precht-faul klingt. Das Pattern ist immer das gleiche: Welzer doziert und befußnotet sozialpsychologisch mäßig interessant auf eine Schlussfolgerung hin, die immer in etwa darauf hinausläuft, dass Journalisten einfach nicht mehr das sind, was sie einmal waren. Dann übernimmt Precht und denkt sich ein paar scharfe Adjektive und Metaphern aus, um die Schlussfolgerung für den beschränkter vermuteten Teil der Leserschaft nach Hause zu prügeln. Der klopft sich vermutet auf die Schenkel und wirft Facebook an um die saftigen Formulierungen dort reinzuposten, damit Reichweite werde. “Der Journaille haben wir's gezeigt!” denkt Precht privat und formuliert für die Öffentlichkeit seriös um. “Worauf habe ich mich bloß eingelassen” denkt Welzer, und versteckt sich öffentlich hinter seiner Wissenschaftlerkarriere und hofft, dass Putin bald den Löffel abgibt und die Öffentlichkeit seine peinlichen intellektuellen Entgleisungen zum Thema vergisst.Was vom Anfang bis ans Ende des Buches immer und immer wieder erstaunt, ist, wie unreflektiert man sein kann und man fragt sich: ist das, weil oder trotzdem die Autoren sich permanent in die Öffentlichkeit begeben? Sie schreiben: Man wisse ja, dass es unseriös sei, Sätze aus dem Zusammenhang zu reißen, wie das auf diesem Twitter ständig passiere und finden dann ihre Argumente in Reden von Springer-Chef Mathias Döpfner. Man beharrt auf Recherche und dem Schreiben über Dinge, von denen man etwas verstehe und stellt sich dann, wie so ein pickeliger Abiturient in der Berufsberatung, vor, wie Redaktionskonferenzen in großen Tageszeitungen ablaufen, statt mal zu recherchieren, was dort wirklich passiert. Es wird von der ersten Seite an die “Personalisierung der Debatte” angeprangert und man prangert permanent konkret Journalisten an. Es wird erklärt, dass die Journalisten - alle - eine Meute bilden, die sich im groupthink gegenseitig vergewissern und man vergewissert sich permanent in gegenseitiger Zustimmung, das man Recht habe, auch wenn das gar nicht sein kann, weil der eine Autor intellektuell faul und der andere ein anerkannter Wissenschaftler ist.Die Frage bleibt: musste man sich wegen dieses Buches so entblößt in eine Talkshow setzen und ich denke, wir haben sie beantworten können.Denn, wer aus Eitelkeit oder Sendungsbewusstsein behauptet, ein wissenschaftliches Werk zu veröffentlichen, welches bei näherer Betrachtung nur ein Vorwand ist, die zwei, drei talking points, die einen gerade beschäftigen, medienwirksam unter die Leute zu bringen und sich als Thema dieses "wissenschaftlichen Werkes” ausgerechnet den Medienbetrieb raussucht um dann zu 100% folgerichtig von den routinierten Samurais ebendieses Medienbetriebes zu Hasché verarbeitet zu werden, hat an sich nur zwei Betriebsmodi, mit denen er in eine wahrscheinlich lange zugesagte Promotalkshow wie die bei Lanz gehen kann. Man kann, wie Welzer, den gelassenen Wissenschaftler geben und milde lächelnd alle anderen für dumm erklären oder, weil man halt keiner ist, wie Precht, die Beine breit machen und mansplained dann den s**t aus dem eigenen Unsinn, worauf man beleidigt ist, wenn alle über einen lachen.Schade ist das vor allem, weil, selbst wenn man das Alter der Autoren hat, und offenbar nicht anders kann, als den deutschen Journalismus auf die Leitmedien zu verengen, es an diesem einiges zu analysieren gibt. Sein Aufstieg und Fall ist faszinierend und wenn man wirklich nicht mit neuen Medien kann, und hier sind nicht nur die “Direktmedien” gemeint, wie Welzer begriffsschafft, was wir Nichtelitären “social media” nennen, hat man locker ein gutes Buch drauf, wenn man wie Precht in diesen Leitmedien lebt und wie Welzer was Richtiges studiert hat. Aber nein, man weiß tief drin, dass es ein ernsthaftes Werk über ein begrenztes Thema fürs eigene Ego nicht mehr bringt, man will Aufmerksamkeit, tappt in die Projektionsfalle und postuliert: Alles Egozentriker außer ich, ich, ich!Und so sei abschließend die Frage erörtert, die jeder Rezension als Grundlage dienen sollte: für wen ist dieses Buch? Wer könnte sich dafür interessieren, wer wird Genuss beim Lesen empfinden, wer wird sagen “Toll argumentiert!", “Toll formuliert!”?Nun. Mir fallen eigentlich nur zwei Leserinnengruppen ein: die Fans von Richard David Precht und die Fans von Harald Welzer. Und seit dem schniedelschwingenden Auftritt der beiden Autoren in besagter ZDF TV-Show werden sich diese Gruppen wohl entleert haben, bis nur noch jeweils ein Mitglied übrig war und bei Harald Welzer bin ich mir da nicht so sicher. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Wie kommt das eigentlich, dass "normale Menschen" sich total enthemmt und aggressiv verhalten? Was führt dazu, dass sich vor allem Gruppen von Menschen "wie Monster" benehmen? In dieser Podcastepisode beantworten wir die Email einer Hörerin. Francas SISU- Kurssi für mehr Mut und mehr Gelassenheit findest du hier: www.sisu-online.de Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte: https://linktr.ee/psychologietogo
Nach der Bayreuther "Götterdämmerung" gab es einen Buh-Orkan von brutaler Phonstärke - für das Regie-Team, aber auch für die Brünnhilde und den Dirigenten. Ein Fall von kollektiver Enthemmung, wie man sie sonst nur aus dem Internet kennt. Was ist da passiert? Und muss man das akzeptieren?
Du bist gerade dabei intuitiv essen zu lernen und hast große Angst vor der Freigabe zu essen. Vielleicht hast du es schon probiert und du isst so viel, dass du merkst, dass du zunimmst. Die Gedanken, wieder zu einer Diät zurück zu kehren werden immer lauter. Dann ist die Folge perfekt für dich! KontaktInstagram: @cornelia_fiechtlAchtsam Essen AkademieWebsite Food Feelings - Das Buch HOLi. Gesundheitszentrum Empfohlene PodastfolgenDie Diätmentalität greifbar machenDiätbrechen Foto: Patrick Schörg I https://www.theportraiture.at
Diäten den Rücken zu kehren bedeutet unglaubliche Freiheit. Freiheit, die vielen Angst macht. Das enthemmte Essverhalten schlägt zu... Es wird gegessen wann, wo, wie, was oder wie viel man möchte. Das Gewicht geht ev. nach oben. Wie viel Enthemmung ist normal? Darüber sprechen wir heute.Trigger: Körper, Gewicht, Diäten, neg. Gedanken KontaktInstagram: @cornelia_fiechtlAchtsam Essen AkademieAchtsam Essen Retreat vom 7. bis 11. August Website Food Feelings - Das Buch HOLi. Gesundheitszentrum Empfohlene PodastfolgenSchluss mit Diäten: Die 8 PhasenMit Diäten und Zügelung nimmst du zu, nicht abNegative Energiebilanz, Abnehmen und das genetische KörpergewichtKortison und Kortisol steigern den Appetit und das ist okay Enthemmtes Essverhalten Foto: Patrick Schörg I https://www.theportraiture.at
Folge PSYCHOLOGOS auf Instagram, Twitter und Facebook. Zu den verschiedenen Podcast-Themen gibt es auf Instagram auch Live-Gespräche mit Interviewgästen aus anderen Fachgebieten, welche die Themen aus einem zusätzlichen Blickwinkel/Erfahrungshorizont betrachten:https://www.instagram.com/psychologospodcast/PSYCHOLOGOS in Cooperation with Blinkist: Erhalte 25% Rabatt auf ein Jahresabo von Blinkist: https://psychologos.ch/blinkist-kooperation/Shownotes:Für unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben ist ein respektvoller Umgang unverzichtbar. Für soziale Netzwerke, Kommentarspalten und Online-Foren sind Diskriminierung, Hetze und Hass ein zunehmendes Problem. Umfragen zeigen, dass etwa 12% aller online erbrachten Meinungsäusserungen und Kommentare hasserfüllt sind. Man spricht dabei von Hate Speech. Hate Speech richtet sich oft gezielt gegen Menschen, die wegen ihrer Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Religion einer Minderheit angehören oder benachteiligt sind. Aber auch exponierte Personen werden aufgrund ihrer politischen und weltanschaulichen Ansichten diffamiert, bedroht und angegriffen. Weil man sich im Internet anonym bewegen und äussern kann, findet bei manchen Menschen eine Enthemmung statt. Hater:innen wähnen sich in Sicherheit, denn Konsequenzen hat das Übertreten der roten Linie selten. Wegen Ehrverletzungen, Persönlichkeitsrechten, rassistischen Diskriminierungen und Aufrufen zu Verbrechen oder Gewalt rechtliche Schritte einzuleiten, ist mit viel Aufwand verbunden. Das schafft ein Ungleichgewicht. Betroffene werden eingeschüchtert und ziehen sich nicht selten zurück. Hetzende und Verschwörungstheoretiker:innen finden Anklang bei Ihresgleichen, können sich online aufstellen und ihre Ideologien weiterverbreiten. In der Summe führt dies zu einer Destabilisierung der Gesellschaft und zu mehr Gewaltbereitschaft. Das alles schadet unserem Zusammenleben und unseren demokratischen Grundwerten. Prof. Dr. Frank Urbaniok macht als öffentliche Person selbst Erfahrungen mit Hate Speech. Im Gespräch analysiert er das Phänomen, erklärt die Motivationen der Täter:innen und erläutert Ansätze, wie man Hate Speech die Stirn bieten kann.Abonniere PSYCHOLOGOS auf Spotify und Apple Podcasts und folge uns auf Instagram und Twitter, um über die neusten Episoden informiert zu werden:https://podcasts.apple.com/us/podcast/psychologos/id1614781294?uo=4https://open.spotify.com/show/725TeLVrbruHdvx9WnAWqDhttps://www.instagram.com/psychologospodcast/https://twitter.com/Sara_TaubmanWeiterführende Informationen:https://www.netzcourage.chhttps://www.humanrights.ch/de/ipf/menschenrechte/politische-rechte/hassaufrufe-internet-schweizer-faelle-politik-newsportalehttps://stophatespeech.chhttps://www.medienanstalt-nrw.de/presse/pressemitteilungen-2021/2021/juni/neue-forsa-zahlen-zur-wahrnehmung-von-hassrede-im-netz.htmlhttps://www.klicksafe.dehttps://www.juuuport.de/beratunghttps://www.hass-im-netz.infohttps://www.das-nettz.de/akteure/debatedehatehttps://sotomo.ch/site/https://sotomo.ch/site/projekte/aggressivitaet-in-online-kommentaren/https://sotomo.ch/site/projekte/digitale-debatten-in-zeiten-der-corona-krise/https://www.nzz.ch/meinung/corona-hass-gegen-das-digitale-gift-im-netz-braucht-es-gegenwehr-ld.1609906?reduced=true
Er will den Welthunger bekämpfen, den Weltraum erobern und jetzt auch noch die Demokratie retten: Elon Musk, der reichste Mensch der Welt, kauft sich mit Twitter sein privates Netzwerk, um daraus eine „inklusive Arena der freien Meinungsäußerung“ zu machen. Echte Debatte statt Zensur durch den linksliberalen Zeitgeist, das schwebt dem Milliardär aus dem Silicon Valley vor. Ein notwendiger Beitrag zur Diskussionskultur oder droht eine gefährliche Enthemmung, wie viele befürchten? Wo liegen die Grenzen des Sagbaren im digitalen Raum? Und wer soll darüber bestimmen? Michael Risel diskutiert mit Ingrid Brodnig – Autorin und Journalistin, Wien, Prof. Dr. Leonhard Dobusch –Wirtschaftswissenschaftler, Universität Innsbruck, Dr. Hendrik Wieduwilt – Autor und Kommunikationsberater, Berlin
Zebra im Krieg“ erzählt vom Krieg in einer osteuropäischen Stadt, womöglich Odessa. Trotz erschreckender Parallelen ist Vladimir Vertlibs neues Werk aber kein Schlüsselroman zu Putins Ukrainekrieg, sondern eine tragikomische Kritik der Auswüchse der sozialen Medien. Vertlib zeigt, wie Hatespeech in den digitalen Echokammern zu analoger Enthemmung führt und reale Konflikte anheizt. Rezension von Clemens Hoffmann. Residenz Verlag, 288 Seiten, 24 Euro ISBN 978-3-70171-752-1
Eriks Leben ist ein ständiges Pendeln zwischen extremen Emotionen. Erik hat eine Bipolare Störung. Ist er tieftraurig, depressiv, kann er nicht schlafen, betäubt sich mit Drogen und Alkohol. Ist er extrem euphorisch, manisch, will er nicht schlafen. Zu groß ist das Bedürfnis irgendwie aktiv zu sein. Das ist dann manchmal auch ein Kaufrausch oder völlige Enthemmung. In BESSER SO erzählt Erik dem Psychologen Leon Windscheid von einer Entführung, krassem Drogenkonsum schon mit 12 Jahren und wie er die extremen Gefühlsschwankungen ausgleichen konnte. Wir hören von Disziplin und Routinen und ein gefühlvolles Klavierstück, mit dem Erik eine schwere Entscheidung verarbeitet hat. Mehr von Erik auf TikTok: https://www.tiktok.com/@erikformosa?lang=de-DE und Instagram: https://www.instagram.com/erikformosa/?hl=de Mehr BESSER SO auf Instagram: https://www.instagram.com/besser_so/ BESSER SO Podcast kostenlos in der ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/besser-so/85549208/ Mehr über Leon: https://www.leonwindscheid.de/ Recherche: N. Nußbaumer /Redaktion: B. Beste /Schreibt uns! besserso@wdr.de /WDR-Homebase: https://www1.wdr.de/podcast/uebersicht_besserso_100.html © WDR 2022 Von Bojana Beste.
Das Prinzip geht weit über Corona hinaus und Emmanuel Macrons jüngste Ausfälle sind nur ein Beispiel unter vielen: Die sprachliche Verrohung in Politik und Medien – also die gezielte Enthemmung von „oben“ – hat unberechenbare Folgen für Gesellschaften. Gleichzeitig rufen die Verantwortlichen zum Kampf gegen „Hass und Hetze“ vonseiten der Bürger auf. Dabei richten dieWeiterlesen
David Begrich von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus in Magdeburg und der SZ-Journalist Ronen Steinke über die Radikalisierung der Proteste gegen die Corona-Politik. Und: die Schrift - Zeichensystem, Alltagsgegenstand, Kulturgut.
Wenn eine zuvor schüchterne Witwe auf einmal plumpe Annäherungsversuche startet, bringt das selbst Professor Martin Mücke im ersten Moment aus der Fassung. Dann jedoch erwacht der medizinische Detektiv in ihm und er setzt alles daran, das Motiv für die plötzliche Enthemmung und wachsende Verwirrung der Frau ans Tageslicht zu bringen.
Gerade in der Weihnachtszeit kommt es nicht selten zu einer Enthemmung des Essverhaltens. Übermäßiges Essen, Völlegefühl und übermäßiges "Sündigen" sind die Folge. Warum kommt des zu dieser Enthemmung und wie kannst du damit umgehen? Darum geht es heute.Website: www.achtsam-essen.ateBook: https://elopage.com/s/CorneliaFiechtl/ebook-ernaehrungspsychologieACHTSAM ESSEN Kurs: https://achtsam-essen.at/achtsamessen_kursuebersicht/Kurs EMOTIONALES ESSEN ADÉ https://achtsam-essen.at/onlinekurs_emotionales_essen/UnterstützerIn werden: www.Steadyhq.com/ernaehrungspsychologieMusik: Inspiring Corporate by by scottholmesmusic.comFoto: Alexander Müller | www.alexandermüller.at
„Genug ist genug“ ist offensichtlich eine erlebnismäßige Erfahrung, die wir in vielen Situationen unseres Lebens und Alltags berücksichtigen sollten. Was es uns häufig so schwer macht ist eine in uns ohnehin von klein auf angelegte Neigung, uns von unserer Befriedigung und empfundenen Lust verführen zu lassen noch mehr zu wollen. Wir unterliegen somit der Versuchung weiterzumachen, obwohl wir schon zufrieden sein müssten. Wie bereits in anderen Beiträgen in einem anderen Zusammenhang angedeutet, wird es uns zusätzlich erschwert uns zu begnügen, da die alltäglichen, uns von allen Seiten zukommenden Botschaften uns stets vermitteln, dass wir uns nicht zufriedengeben sollen. Über alle sozialen Netzwerke, Fernsehen, Radio, Zeitungen und Coaching-Bücher erfahren wir, dass noch mehr geht und genug nicht genug sein sollte. Nicht „gut“ ist ausreichend, auch nicht „sehr gut“, es sollte mindestens „besser“ sein, im idealen Fall sollte es „das Beste“ überhaupt sein. Es geht um das Maximum, den Superlativ, das nicht zu Übertreffende. Die auf diese Weise uns vermittelten Botschaften sind mehr oder weniger ein Plädoyer für eine Haltung der Maßlosigkeit, zumindest bezüglich der Ansprüche, die wir an uns stellen sollten. Insofern entspricht es einer Einstellung der Enthemmung mit nichts zufrieden zu sein.
Im Zuge des Aufstiegs sozialer Medien zu virtuellen Sprachrohren von Meinungen und Ansichten wurde nach und nach ein Problem immer sichtbarer: Bei Facebook und Co., aber beispielsweise auch in den Kommentarspalten der Online-Ausgaben von Tages- und Wochenzeitungen lassen Nutzer und Nutzerinnen Wut, Hass und Schmähungen freien Lauf. Die eingeforderte sogenannte Netiquette spielt kaum noch eine Rolle, für Beleidigungen und Flüche aller Art scheint es kaum noch Hemmungen zu geben. Ist die digitale Kommunikation dafür verantwortlich? Befördert die Online-Welt die Enthemmung? Oder ist Gewalt in der Sprache menschlicher Existenz von Beginn an eingeschrieben? Über diese und anschließende Fragen diskutierte Barbara Stollberg-Rilinger mit Martin Jehne, Gerd Schwerhof, Willibald Steinmetz und Martin Zimmermann. Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/fluch_schmaehgesang_hasspredigt_zum_verhaeltnis_von_sprache_und_gewalt?nav_id=7578
Im Zuge des Aufstiegs sozialer Medien zu virtuellen Sprachrohren von Meinungen und Ansichten wurde nach und nach ein Problem immer sichtbarer: Bei Facebook und Co., aber beispielsweise auch in den Kommentarspalten der Online-Ausgaben von Tages- und Wochenzeitungen lassen Nutzer und Nutzerinnen Wut, Hass und Schmähungen freien Lauf. Die eingeforderte sogenannte Netiquette spielt kaum noch eine Rolle, für Beleidigungen und Flüche aller Art scheint es kaum noch Hemmungen zu geben. Ist die digitale Kommunikation dafür verantwortlich? Befördert die Online-Welt die Enthemmung? Oder ist Gewalt in der Sprache menschlicher Existenz von Beginn an eingeschrieben? Über diese und anschließende Fragen diskutierte Barbara Stollberg-Rilinger mit Martin Jehne, Gerd Schwerhof, Willibald Steinmetz und Martin Zimmermann. Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/fluch_schmaehgesang_hasspredigt_zum_verhaeltnis_von_sprache_und_gewalt?nav_id=7578
Welche Möglichkeiten hast du im Umgang mit Maßlosigkeit in jemand anderem? Was sind Merkmale von Maßlosigkeit? Kann da Yoga und Meditation helfen? Maßlosigkeit mag nicht das sein, was man in anderen schätzt - aber man kann lernen, damit mitfühlend und einfühlsam umzugehen. Genaueres findest du natürlich auch im Yoga Wiki. Hier heißt es: Maßlosigkeit bezeichnet eine Einstellung der Enthemmung, die Tatsache, dass man mit nichts zufrieden ist. Man kann die Maßlosigkeit menschlicher Gier beklagen. Die Maßlosigkeit eines Wutausbruchs kann gefährlich sein. Menschen können maßlos beim Essen sein, ... weiterlesen.... Ähnliche Eigenschaften sind übrigens Orgie, Exzess, Gier, Übertreibung, Enthemmung. Autor und Sprecher dieser Hörsendung ist Sukadev Bretz. Dies ist eine der über 2400 Hörsendungen zum Thema Persönlichkeitsmerkmale, Tugenden und Schattenseiten. Wenn du dich für Persönlichkeitsentwicklung interessierst, sind vielleicht auch Seminare bei Yoga Vidya interessant, zum Beispiel die Mit Burnout umgehen und Burnout überwinden lernen Yoga Vidya Seminare. Oder mache mal Yoga Retreat bei Yoga Vidya, in einem der Seminarhäuser, mit. Jetzt lausche aber zunächst mal diesem Podcast.
Welche Möglichkeiten hast du im Umgang mit Enthemmung in jemand anderem? Wie erkennt man überhaupt Enthemmung? Kann da Yoga und Meditation helfen? Enthemmung kann man nicht nur sehen als Schattenseite, als negative Eigenschaft - man kann dahinter auch irgendwo den Wunsch sehen, Liebe zu empfangen oder zu geben. Eine Definition findest du im Yoga Wiki: Enthemmung bedeutet das Lösen von Hemmungen. Hemmung bedeutet eine Kraft zu reduzieren. Hemmung bedeutet eine Verlangsamung einer Bewegung, eines Vorganges. In der Psychologie bedeutet Hemmung die Unterdrückung oder Beherrschung der Triebe, die Einschränkung des ... weiterlesen.... Ähnliche Eigenschaften sind übrigens Exzess, Anarchie. Autor und Sprecher dieses Podcasts ist Sukadev Bretz von https://www.yoga-vidya.de. Diese Hörsendung ist die Tonspur eines Videos. Sie gehört zum Lexikon der Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale, zu finden auf http://wiki.yoga-vidya.de/Persönlichkeitmerkmale. Willst du selbst tiefe spirituelle Erfahrungen machen? Dann besuche doch mal eines der Entwicklung von Positivem Denken Yoga Vidya Seminare. Oder mache mal Yoga Ferien in einem Yoga Seminarhaus von Yoga Vidya mit. Zunächst aber - höre dir diese Hörsendung an.