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Weltweit betrifft die Schizophrenie ca. 1 % der Bevölkerung mindestens einmal im Leben, wobei die meisten Betroffenen das erste Mal schon zwischen dem 18. und 35. Lebensjahr erkranken (GBE - Gesundheitsberichterstattung des Bundes (2010). Themenheft 50. Schizophrenie (Hrsg. RKI)). Damit ist die Schizophrenie eine gar nicht so seltene Erkrankung, die bei Betroffenen enorme Einflüsse auf das Denken, die Wahrnehmung und das Erleben bis hin zum Verlust des Realitätsbezuges haben kann und über die außerhalb von Fachkreisen oft noch viel Unwissenheit herrscht. In dieser Podcastfolge spricht Sven Wasserthal, Psychologe, Dotorand, Ansprechpartner für die Früherkennung psychotischer Erkrankungen und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Klinische Neurowissenschaften am Universitätsklinikum Bonn, über das vielfältige Erkrankungsbild. Ihr erfahrt, wie die Schizophrenie von anderen psychischen Erkrankungen mit psychotischem Erleben abgegrenzt werden kann, was sich hinter "Positiv-" und "Negativsymptomen" verbirgt, welche Rolle Stress, Cannabis und die Genetik beim Ausbruch der Erkrankung spielen können und welche PatientInnenbeispiele uns in unserem beruflichen Alltag begegnen. Es geht auch um Risikosymptome und was ihr machen könnt, wenn ihr bei jemandem in eurem engerem Umfeld Hinweise auf die Entwicklung eines psychotischen Krankheitsbildes bemerkt. Früherkennung ist entscheidend! Früherkennung im Bereich psychotischer Erkrankungen ist besonders wichtig, damit der Ausbruch im Idealfall verhindert oder die Schwere des Verlaufs beeinflusst werden kann. Bei dem Verdacht oder ersten Symptomen, kann man sich an Früherkennungszentren in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz wenden. Eine Auflistung vieler Früherkennungszentren (nicht vollständig) findet ihr hier: https://www.psycho-check.com/. Außerdem läuft derzeit an 23 Früherkennungszentren in verschiedenen deutschen Städten bis 2025 eine klinische Studie zur risikoadaptierten Behandlung bei erhöhtem Psychoserisiko. Ziel dessen ist, bei Personen mit erhöhtem Psychoserisiko den Ausbruch einer Psychose zu verhindern und/oder das soziale und berufliche Leistungsniveau zu verbessern. Informationen für BehandlerInnen, Forschende und PatientInnen und Angehörige gibt es hier: https://care-network.eu/. #Psychose #Schiziphrenie #Wahn #Psychologie #Psychotherapie #Verhaltenstherapie #Psychoserisiko #Psychoseprävention #Selbsthilfe #Psychologiepodcast #Selbsthilfe #Selbstwert #glücklichsein #glücklichverkopft #Resilienz #Selbstwirksamkeit
In diesem Video begrüßt Euch Rebecca Seiler, oder auch „Becky“ ganz herzlich. Heute soll es aber nicht um das Thema Diabetes gehen, sondern wir widmen uns dem Thema Schlapfparalysen (oder auch Schlaflähmungen) im Zusammenhang mit einer weiteren Erkrankung von Rebecca - der Narkolepsie. In Deutschland leben ca. 40.000 Menschen mit der Erkrankung. Man geht allerdings von einer höheren Dunkelziffer aus. Ein Grund dafür ist, dass oftmals 10 Jahre und mehr von Beginn erster Symptome bis zur tatsächlichen Diagnose vergehen. Die Narkolepsie gehört zu den seltenen neurologischen Erkrankungen und wird umgangssprachlich oft auch als „Schlummersucht“ oder „Schlafkrankheit“ bezeichnet, da die Betroffenen unter einer exessiven Tagesschläfrigkeit leiden, die sich auch mit ausreichendem Schlaf nicht beseitigen lässt. Dabei ist der Teil des menschlichen Gehirns, der den Schlaf-Wach-Rhytmus steuert, dauerhaft gestört. Neben der ausgeprägten Tagesschläfrigkeit und den damit einhergehenden imperativen Einschlafattacken, beschreibt Becky im Video auch die weiteren Symptome wie Kataplexien, also der durch Emotionen ausgelöste plötzliche Verlust der Muskelanspannung, dem fragmentierten Schlaf sowie dem automatischen Verhalten ein. Ebenso können „Brainfog“, Konzentrationsprobleme, Depressionen oder Potenzstörungen weitere Symptome des Krankheitsbildes sein. Im Video geht Becky vermehrt auf die Schlafparalyse ein, die bei ca. 50% der Narkolepsie-Patient*innen auftritt. Schätzungsweise erleben aber auch ca. 8% der Gesamtbevölkerung mindestens einmal in ihrem Leben eine Schlafparalyse. Dies kann familiär gehäuft, aber genauso auch nur ein einziges Mal und anschließend nie wieder auftreten. Eine Schlaflähmung tritt meist unmittelbar vor dem Aufwachen oder kurz vor dem Einschlafen auf. Dieser lähmungsähnliche Zustand wird zudem häufig durch visuelle und auditive Halluzinationen, sowie von Gefühlen wie Angst und bedrohlichen Empfindungen begleitet. Betroffene erwachen dann plötzlich aus dem Schlaf, sind aber trotz des vollen Bewusstseins für kurze Zeit nicht in der Lage, die Muskulatur zu kontrollieren und sich zu bewegen, zu sprechen oder anderweitig zu reagieren. Eine Schlafparalyse kann von wenigen Sekunden bis zu einigen Minuten andauern und ist in der Regel ein zwar sehr unangenehmes, aber dennoch ungefährliches Phänomen. Mit einem Blick auf unseren Schlafzyklus erfahrt Ihr im Video, welche verschiedenen Schlafphasen wir in jeder Nacht durchlaufen und in welcher Phase die Schlafparalysen auftreten können. Außerdem beschreibt Becky wie sie solche Schlafparalysen selbst erlebt und welche Gegebenheiten ihr helfen, dass Schlafparalysen seltener vorkommen bzw. schneller abklingen und sich weniger bedrohlich für sie anfühlen. Erzählt doch mal gerne von Euren Erfahrungen. Habt Ihr selbst schon einmal eine Schlafparalyse erlebt? Falls ja, was hilft Euch dabei und wie geht Ihr damit um? Quellen: - European guideline and expert statements on the management of narcolepsy in adults and children, April 2021 - systematische Analyse des klinischen Spektrums siehe Sturzenegger u. Bassetti 2004 HINWEIS: Aus rechtlichen Gründen weisen wir darauf hin, dass dieses Video keinen Arztbesuch ersetzt. Für eine individuelle Beratung wendet Euch bitte an Eure/n Arzt/Ärztin. Keinesfalls solltet Ihr Eure Medikamente ohne Arzt-Rücksprache absetzen oder niedriger dosiert einnehmen, als empfohlen wurde. Alle Aussagen in diesem Video wurden sorgfältig recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen wiedergegeben und geben den aktuellen Stand der Wissenschaft wieder. Wissenschaftliche Erkenntnisse können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern und dadurch können Aussagen in diesem Video im Laufe der Zeit teilweise nicht mehr dem aktuellsten Stand der Wissenschaft entsprechen. Dafür übernehmen wir keine Gewährleistung.
Als Reiter und Pferdemensch sollten wir immer das Wohl unserer Pferde im Blick haben, da sind wir uns sicher alle einig. Aber tun wir das auch wirklich immer? Wissen wir genug und handeln auch danach, um unseren Pferden keinen Schaden zuzufügen? Den wenigsten von uns Reitern wurden der Umgang und die Kommunikation mit Pferden in die Wiege gelegt. Die meisten von uns müssen sich in ihrer Reiterlaufbahn erst orientieren, machen in diesem Prozess viele Fehler, leider oft zu Lasten des Pferdes, müssen neu bewerten, um dann – im besten Fall - irgendwann an die richtigen Vorbilder und Ausbilder zu gelangen. Im Sinne des Pferdewohls ist es deshalb umso wichtiger, dass wir Menschen mit unseren Pferden achtsam und verantwortungsbewusst umgehen, kritisch gegenüber falschen Vorbildern sind und uns unseren Pferden zuliebe stetig weiterbilden. Ganz nach der Philosophie, die auch Horsespeak nach Sharon Wilsie vermitteln möchte. Ein wirkliches Vorbild in Sachen Pferdewohl ist aus unserer Pferdefreundinnen-Sicht Julie von Bismarck, Reiterin und internationale Pferdeexpertin, die als Autorin von Sachbüchern wie z. B. „Zusammenhänge im Pferd“ und als Influencerin auf ihren Social-Media-Kanälen eine Stimme für die Pferde geworden ist. Denn leider sieht die die Realität auf vielen Reitplätzen dieser Welt ganz anders aus.... In der ersten Hälfte dieser Folge sprechen wir mit Julie über ihre drei Leitsätze, die sie als Maßgabe in ihrem Einsatz für ein weltweites Pferdewohl formuliert hat. Diese drei Leitsätze basieren zum großen Teil auf dem reichhaltigen Erfahrungsschatz von Julies Großmutter, von der sie schon als kleines Kind profitieren durfte. In der zweiten Hälfte unseres Gesprächs mit Julie fokussieren wir uns auf ihre Expertise als Pferde-Osteopathin und wie wichtig es in der Betrachtung eines Krankheitsbildes ist, nicht nur die Symptome zu sehen und zu behandeln, sondern eine umfassende Ursachenforschung zu betreiben. Viel Spaß beim Zuhören wünschen euch eure Pferdefreundinnen Kirsti und Simona – und natürlich Julie von Bismarck Links zu Julie von Bismarck: https://www.julievonbismarck.com/ https://www.facebook.com/JulievonBismarck https://instagram.com/julievbismarck?igshid=YmMyMTA2M2Y= Hier könnt ihr uns Pferdefreundinnen kontaktieren: https://www.facebook.com/Wie-war-dein-Tag-Pferdefreundin-109475915117476 https://www.instagram.com/podcast_pferdefreundinnen/ Mehr Infos zu Kirsti und Horse Speak : https://kirstiludwig.de/ Mehr Infos zu Sharon Wilsie und Horse Speak: https://sharonwilsie.com/
Alex Jeanne ist Moderatorin und Podcasterin im Mental Health Bereich unter dem Namen @alexjeanne und fokussiert sich dabei besonders auf das Thema Borderline. Als Betroffene dieser Erkrankung musste sie sehr viel darüber lernen und dieses Wissen teilt sie nun auf ihren Accounts, um gegen die Stigmatisierung dieses Krankheitsbildes zu kämpfen und gleichzeitig ebenfalls Betroffenen Mut zu geben. Time Stamps 00:28 Lea (Insta @__alexjeanne__) Vorstellung 00:51 Entwicklung der Borderline Diagnose [Kindheit] 02:26 Probleme im Jugend- und Erwachsenenalter 06:32 Erste Therapieerfahrung 07:47 Cannabis Konsum mit Borderline 12:29 Erstmals Borderline Diagnose 15:19 Beziehung mit Borderline 15:50 Psychatrieaufenthalt 20:23 Ihre Motivation öffentlich über Borderline zu sprechen Hilfestelle Wenn du mit Experten komplett unkompliziert über Probleme reden möchtest, kann ich dir das Angebot von Krisenchat empfehlen; schreibe dafür einfach auf WhatsApp eine Nachricht an: +49 1573 5998143 Weitere Infos & Content Instagram @emoteofficial || https://www.instagram.com/emoteofficial/?hl=de Musik von @mikejonesmayn
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Kognitive Störungen gehören zu den unsichtbaren Symptomen, die den Alltag erheblich erschweren können. Es gibt aber viele Behandlungsansätze. Hier geht's zum Blogbeitrag: ms-perspektive.de/kognitive-stoerungen-bei-ms/ In Folge #114 steht wieder ein MS-Symptom im Mittelpunkt, und zwar ein unsichtbares, die kognitiven Störungen. Mindestens 40 Prozent der MS-Betroffenen leiden darunter, die Zahl könnte aber deutlich höher sein, da es noch keine standardisierten Tests gibt, die regelmäßig bei allen durchgeführt werden. In den letzten Jahren wird den unsichtbaren Symptomen aber immer mehr Aufmerksamkeit gewidmet, da sie auch als Frühindikatoren für später auftretende körperliche Beeinträchtigungen interessant sind. Außerdem soll die Multiple Sklerose heutzutage möglichst komplett zum Stillstand gebracht werden und dafür ist es wichtig, alle Verschlechterungen festzustellen, um bei Bedarf Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Wie zeigen sich kognitive Störungen? Du merkst es, wenn Du einem längeren Gespräch nicht mehr richtig folgen kannst oder einer Erklärung. Und damit sind nicht komplizierte Vorträge oder ausufernde Reden gemeint. Wenn Du einen Text immer wieder lesen musst. Auch hier geht es nicht um die Schachtelsätze von Hermann Hesse, die wohl für die meisten Menschen schwer zu erfassen sind. Nein, es geht um ein überdurchschnittlich schlechtes Auffassungsvermögen und eine stark reduzierte Merkfähigkeit. Dein Gegenüber muss Dir zum dritten Mal etwas erklären. Du hörst zu, so gut es geht. Du willst es verstehen, aber entweder gelingt es Dir von vornherein nicht oder die Information wird nicht dauerhaft gespeichert. Das ist frustrierend. Kognitive Störungen können für Dich auch bedeuten, dass Du versuchst, etwas zu planen und danach handelst, es Dir aber oft misslingt. Das kann im privaten Bereich sein, wenn es darum geht ein Essen zu kochen oder um Arbeitsabläufe. Vielleicht kennst Du auch Wortfindungsstörungen. Jeder hat das ab und an. Aber wenn es zu einem häufigen Problem wird oder Du gar die Bedeutung von Worten nicht mehr wirklich weißt, dann kann die MS schuld daran sein. Oft wird das Denken auch starrer. Das Einnehmen einer anderen Perspektive oder die Offenheit für Argumente oder neue Erkenntnisse, die auf einmal die Sachlage komplett verändern. All die genannten Probleme kennen Menschen ohne Multiple Sklerose ebenfalls. Aber meist gibt es dann einen Grund, wie starke Müdigkeit, erhöhter Alkoholkonsum, andere Rauschmittel, Desinteresse am Thema, (Kopf-) Schmerzen oder andere ablenkende Faktoren. Bei Menschen mit Multipler Sklerose können die kognitiven Störungen indessen ein Teil des Krankheitsbildes sein. Entweder sind Läsionen im zentralen Nervensystem direkt dafür verantwortlich oder eine starke Fatigue. Und wenn die MS ungehindert voranschreiten kann, ohne das Du Gegenmaßnahmen ergreifst, führt sie zu einer schnelleren Verringerung des Gehirnvolumens. Das hat dann natürlich auch Auswirkungen. Viele Menschen mit MS scheiden eher aus dem Berufsleben aus oder müssen Ihre Stunden reduzieren wegen kognitiver Einschränkungen. Doch die gute Nachricht ist, es gibt verschiedene Behandlungsansätze, was Du dagegen unternehmen kannst. Zusammenfassung der Arten von kognitiven Störungen Kognitive Störungen können Deine Leistungsfähigkeit in verschiedenen Bereichen beeinflussen. Dazu zählen: das Gedächtnis mit Kurz- und Langzeitgedächtnis die Aufmerksamkeit und Konzentration – beim zuhören, lesen, sprechen die geistige Flexibilität die Informationserfassung und -Verarbeitung die Fähigkeit, mehrere Dinge gleichzeitig im Blick zu behalten / zu bearbeiten (Multiple Tasking) die Planungsfähigkeit und Durchführung Oder Du hast Wortfindungsschwierigkeiten und vergisst sogar die Bedeutung dir einst bekannter Worte und verlierst dadurch den Zusammenhang und das Verständnis für einen Sachverhalt, ein erläutertes Thema. Wie werden kognitive Störungen behandelt? Sprich Deinen Neurologen darauf an, wenn Du das Gefühl hast, dass die Multiple Sklerose Deine kognitiven Fähigkeiten beeinflusst. Mithilfe einer umfassenden neuropsychologischen Untersuchung kann er eine genaue Diagnose stellen, die am Beginn einer jeden Behandlung stehen sollte. Dadurch wird auch Dein genaues Problem definiert, also welche geistigen Fähigkeiten beeinträchtigt sind. Denn falls zum Beispiel die Fatigue hauptsächlich für Deine Probleme verantwortlich ist, muss eine andere Behandlung eingeleitet werden als bei einer Depression als Verursacher. Aber das sind nur zwei mögliche Auslöser oder Verstärker. Übrigens lohnt es sich, bei einer chronischen Fatigue den Schlaf analysieren zu lassen. Oft ist die Schlafqualität schlecht und es gibt viele Möglichkeiten sie wieder zu optimieren und normalisieren. Generell gilt, dass Du möglichst aktiv am Leben teilnehmen solltest, um Deinen Geist zu trainieren. Aber plane regelmäßige Pausen ein, in denen Du entspannen kannst. Denn mit der richtigen Balance aus Fordern und Erholen und gezieltem Training können scheinbar verlorene Fähigkeiten wieder reaktiviert und verbessert werden. So kannst Du zum Beispiel aufmerksamer werden und Deine Wahrnehmung schulen. Falls das Training nicht den gewünschten Effekt erzielt, gilt es die verlorenen Fähigkeiten zu kompensieren. Hierbei erlernst Du neue Verhaltensweisen, um Dir Deine Zeit besser einzuteilen, inklusive nötiger Pausen, Dich selbst zu organisieren oder Dein Gedächtnis zu trainieren. Im Arbeitsleben kann es nötig sein, dass Du Deine Kollegen und Vorgesetzten davon unterrichtest, was nicht mehr möglich ist. Hierbei ist es natürlich immer gut, wenn Du Deine aktuellen Möglichkeiten aufzeigst und klar machst, dass es nicht böse Absicht sonders quasi höhere Gewalt ist. Vielleicht kannst Du Deinen Aufgaben mit einem veränderten Ansatz weiterhin ausführen, sei es Reihenfolge, mehr Pausen oder Einsatz von Hilfsmitteln. Lass Dich hier ruhig beraten von Deinem behandelnden Arzt, Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten. Welche alternativen Methoden, Hilfsmittel und Medikamente gibt es? Entspannungstechniken können ein Baustein sein, der Dir dabei hilft Deine Lebensqualität zurückzugewinnen. Denn je mehr Du Dich unter Stress setzt, weil etwas nicht mehr so klappt wie früher, desto mehr befeuerst Du das Problem. Versuche lieber so gelassen, wie möglich damit umzugehen, und sei Dir und Deinem Körper und Geist nicht böse. Meditation, Yoga, autogenes Training oder Tai Chi sind einige Möglichkeiten, aber es gibt noch viele mehr. Zeitmanagement ist eine Fähigkeit, die Dir helfen kann besser im Alltag zurechtzukommen. Dabei lernst Du Störfaktoren zu beseitigen und Aufgaben zu bündeln, um sie effizienter abarbeiten zu können und nicht ständig gedanklich hin und her zu springen. Eine bessere Planung nimmt Stress aus dem Alltagsleben, sei es im privaten oder beruflichen Bereich. Der Essensplan für die Woche mit passender Einkaufsliste für den Supermarkt. Die Packliste für den Urlaub. Wenn Du anstrengende Aufgaben zu Beginn einer aktiven Einheit erledigst, kannst Du Routineaufgaben im Anschluss bearbeiten, wenn Du etwas erschöpft bist. Es gibt wirklich jede Menge Verhaltensweisen, die Dir trotz kognitiver Einschränkungen ein funktionierendes und angenehmes Leben ermöglichen. Leider gibt es aktuell keine Medikamente, die in wissenschaftlichen Studien nachweislich positive Effekte erzielt haben. Sollten Deine Einschränkungen jedoch vom schlechten Schlaf herrühren, stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Sprich Deinen behandelnden Neurologen darauf an. Was kannst Du in akuten Phasen tun? Bleib ruhig, auch wenn es Dir manchmal vielleicht schwerfällt. Vermeide es, wichtige Entscheidungen zu treffen oder komplexe Aufgaben zu bearbeiten, bei denen Fehler von Dir langfristige negative Auswirkungen für Dich haben könnten. Damit meine ich zum Beispiel das Neuordnen Deiner Finanzen inklusive Entscheidungen etwas aufzulösen, neu abzuschließen, etc. Wenn Deine Konzentration stark beeinträchtigt ist, nimm bitte nicht als FahrerIn am Verkehr teil und sei auch als FußgängerIn vorsichtig. Falls Meditation etwas für Dich ist, praktiziere es regelmäßig. Es kann gewiss einen positiven Beitrag leisten, dass es Dir psychisch und geistig bald wieder besser geht. Sprich Deinen Neurologen oder Deine MS-Schwester an. Sie können am besten einschätzen, ob weitergehenden Maßnahmen sinnvoll sind. Und wenn kognitive Störungen dauerhaft den Alltag belasten? Dann ist es umso wichtiger, dass Du lernst, mit dem neuen Ist-Zustand umzugehen. Erlerne Techniken, um ausgefallene Fähigkeiten zu kompensieren. Nutze Hilfsmittel, wie digitale Erinnerungen. Und trainiere weiterhin regelmäßig Deinen Geist, um dieses Level zu halten. Das kannst Du übrigens ganz nebenbei tun, indem Du ein kreatives Hobby erlernst oder fortführst, vom Nähen über Malen und Zeichnen, basteln, tischlern, fotografieren und vieles mehr. Wichtig ist, dass Du Spaß daran hast und immer wieder Neuland erkundest, sei es durch ein neues Schnittmuster, eine neue Maltechnik, einem bestimmten Stil. Solange Du eine kleine Varianz einbringst und nicht immer wieder das gleiche blaue T-Shirt in Größe S nähst mit dem gleichen Faden auf der gleichen Nähmaschine, wird Dein Gehirn stimuliert. Das erlernen eine Sprache, Musik und Tanz oder Kochen, eine neue Sportart, programmieren, kreatives Schreiben oder Gärtnern zählen ebenso zu den anregenden Tätigkeiten. Du kannst natürlich auch ganz bewusst Deine kognitiven Fähigkeiten trainieren. Es gibt mittlerweile verschiedene Apps. Für mehr Impulse hör doch mal in den Podcast zum Thema Gehirnjogging rein. Lebenslanges Lernen ist für jeden gut, aber für Menschen mit MS ganz besonders. Was ist die beste Prävention gegen kognitive Störungen? Neurotoxische Stoffe zu vermeiden. An oberster Stelle steht das Rauchen. Multiple Sklerose ist wirklich ein guter Grund, um damit aufzuhören. Such Dir Hilfe, die gibt es bei jeder Krankenkasse in Form zahlreicher Bücher und anderer Medienformate oder auch unter rauchfrei-info.de. Alkohol schädigt das Gehirn ebenfalls, bei stetigem Gebrauch und erst recht in höheren Mengen oder in hochprozentiger Form. Ich trinke seit meiner Diagnose im Sommer 2004 fast gar keinen Alkohol mehr und mein Gehirnvolumen ist altersgerecht. Nach einer Anfangsphase der Umstellung kann man damit gut leben und falls jemand in Deinem Bekanntenkreis nicht umgehen kann, ist es nicht Dein Problem, sondern das vom Gegenüber. Andere Rauschmittel sind selbstredend ebenfalls zu meiden. Und falls Du eine strikte Ernährungsform betreibst, wie zum Beispiel vegan, dann achte bitte darauf, dass Du Dir alle benötigten Nährstoffe in ausreichenden Mengen zuführst und notfalls Nahrungsergänzungsmittel einnimmst. Und wie immer gilt, eine funktionierende verlaufsmodifizierende Therapie gemeinsam mit einem gesunden Lebenswandel und einer ausgeglichenen Psyche ist die beste Vorbeugung. Denkanstoß Regelmäßiges Training Deines Geistes, wenn möglich täglich oder zumindest mehrfach die Woche hilft Dir am besten. Denn Dein Gehirn verhält sich wie ein Muskel – mehr Training stärkt ihn und ohne Training wird es immer schwächer. Und wie beim körperlichen Training gilt es Pausen einzuplanen und natürlich ausreichend zu trinken. Nüsse und Hülsenfrüchte kannst Du ruhig öfter essen und warum nicht Dein Gehirn trainieren, indem Du verschiedenste Rezepte ausprobierst, die Dein Gehirn mit Nährstoffen füttern und die grauen Zellen zum Nachdenken anregen. Besser geht es doch eigentlich kaum, oder? Lecker und gesund. Frage an Dich Bist oder warst Du bereits von kognitiven Störungen betroffen? Und wie gehst Du damit um? --- Bestmögliche Gesundheit wünscht Dir, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter.
In dieser neuen Folge ist wieder ein toller Gast dabei: Dr. Christian Firus, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Psychosomatische Medizin, spricht mit uns über das viel gewünschte Thema dissoziative Identitätsstörung (DIS). Wie äußert sich eine DIS? Worunter leiden Betroffene und wie kann man sich die Entstehung dieses Krankheitsbildes erklären? Viele spannende Fragen und noch viel mehr spannende Antworten könnt ihr hier hören. Los geht´s!
Ein Standpunkt von Gerd Reuther. Ärzte, Apotheker und die Pharmaindustrie wollten schon immer unser Bestes — unser Geld. Der Arzt und Bestsellerautor Dr. Gerd Reuther blickt kritisch auf 2.500 Jahre europäischer Medizingeschichte zurück und stellt fest, dass die sogenannte Schulmedizin schon immer nur für die Eliten systemrelevant war. Ob im antiken Griechenland oder in der Corona-Krise — unter dem Deckmantel vermeintlicher Wissenschaftlichkeit haben die Mediziner ihre Eigeninteressen stets über das Patientenwohl gestellt. Exklusivabdruck aus „Heilung Nebensache — Eine kritische Geschichte der europäischen Medizin von Hippokrates bis Corona“. Wer Hilfe sucht und sich in Obhut begibt, unterwirft sich zumindest für einen bestimmten Zeitraum, akzeptiert er doch Weisungen und verzichtet auf Autonomie. Es liegt nicht nur an den Gesundheitsrisiken jeder Behandlung oder daran, dass Behandler Krankheiten verkennen und eine falsche Therapie verordnen. Nein, es liegt an der Preisgabe der Selbstbestimmung. Wer sich behandeln lässt, handelt nicht mehr. Bereits derjenige, der Tests zur Früherkennung akzeptiert, bringt sich in Gefahr. Schon weisen ihn Messwerte wenigstens als Mitglied einer sogenannten Risikogruppe aus. Damit können Auflagen und Einschränkungen verbunden sein, die gar nicht mehr individuell verordnet werden müssen. In der griechischen Tempelmedizin oder bei rituellen Heilbehandlungen anderer Völker lagen die Zuordnung eines Krankheitsbildes, Behandlung und soziale Konsequenzen in den Händen von Priestern und Schamanen. Diese Rolle übernahmen im Früh- und Hochmittelalter zunehmend Geistliche der katholischen Kirche. Bis zum 14. Jahrhundert traf dies auch für die Diagnose der mit den Kreuzzügen aus dem Nahen Osten eingeschleppten Lepra zu. Priester entschieden allenfalls unter Zuziehung erfahrener Leprakranker, ob ein Mensch aus der Gemeinschaft ausgestoßen wurde.…weiterlesen hier: https://kenfm.de/der-unterworfene-patient-von-gerd-reuther/ +++ KenFM jetzt auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommt Ihr zu den Stores von Apple und Google. Hier der Link: https://kenfm.de/kenfm-app/ +++ Abonniere jetzt den KenFM-Newsletter: https://kenfm.de/newsletter/ +++ jetzt kannst Du uns auch mit Bitcoins unterstützen. Bitcoin-Account: https://commerce.coinbase.com/checkout/1edba334-ba63-4a88-bfc3-d6a3071efcc8 +++ Dir gefällt unser Programm? Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten findest Du hier: https://kenfm.de/support/kenfm-unterstuetzen/ Website und Social Media: https://www.kenfm.de https://www.twitter.com/TeamKenFM https://www.instagram.com/kenfm.de/ https://soundcloud.com/ken-fm See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.
Einige Adipositaspatienten berichten nach einer Schlauchmagenoperation (Sleeve) über Reflux Probleme. Typische Reflux-Symptome sind Sodbrennen, sowie Druckschmerz hinter dem Brustbein. Als Reflux bezeichnet man den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre – dies kann die Speiseröhre reizen oder auch langfristig schädigen. Mit PD Dr. med. Andreas Thalheimer sprach Professor Dr. med. Marco Bueter über die Ursachen und Folgen dieses Krankheitsbildes und warum sich dieses Krankheitsbild nach einer Magenverkleinerung verschlimmern kann. Auch informieren die beiden Mediziner darüber, welche Therapieoption hier sinnvoll sind. PD Dr. med. Andreas Thalheimer gilt bei Adipositas Zürich als unser Experte zu diesem Thema und leitet das Refluxzentrum am Standort des Spitals Männedorf. Mehr Informationen über die Refluxkrankheit:https://www.sodbrennen.de/reflux/ Mehr über Adipositas Zürich:www.adipositas-zuerich.ch Weitere Infos über unseren Gast:https://www.spitalmaennedorf.ch/fachgebiete-fachpersonen/fachpersonen/thalheimer-andreas/ Wir freuen uns über Dein Feedback oder Kommentare auf unserer Facebookseite „Adipositas Zürich“
Ein Kommentar von Rainer Rupp. Warum machen westliche Medien und Politiker den Fall Nawalny zur Staatsaffäre gegen Russland und kehren den Fall Assange unter den Teppich? Assange, wohl der bedeutendste Journalist der Gegenwart, wird im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh laut Befund der Vereinten Nationen gefoltert, während Navalny zwecks medizinischer Behandlung ins Ausland ausgeflogen wurde und auch nach seiner Rückkehr nach Moskau im Gefängnis mit Samthandschuhen behandelt wird. Bei der Verhandlung im Moskauer Gerichtssaal gegen Nawalny waren weitaus mehr britische und westliche Journalisten anwesend als bei Assange jüngst im Londoner Gerichtssaal. Wie schon so oft in den letzten Jahrzehnten zeigt auch die nicht enden wollende Fake-Berichterstattung über den Fall Nawalny, dass die einstigen Qualitätsmedien der westlichen Presselandschaft inzwischen zu reinen Propagandaorganen der Politik ihrer Regierungen verkommen sind. Denn trotz der Fülle von Widersprüchen in der offiziellen westlichen Darstellung des Falls Navalny (sie z.B. hier, hier, und hier) bleiben die westlichen Medien ungerührt bei ihrer anti-russischen Räuber-Pistole und erfüllen damit voll und ganz die ihnen von den herrschenden Eliten zugedachte Funktion, als Unterabteilung für „Psychologische Kriegsführung“ der NATO im Westen die Bevölkerung gegen Moskau in Stellung zu führen. Allerdings geben unsere selbsterklärten „Qualitätsmedien“ bei diesem Unterfangen ein denkbar schlechtes Bild ab. Denn ihre gekauften und bezahlten Presstituierten glauben in ihrer abgehobenen Arroganz, sie könnten dem blöden Volk jede auch noch so idiotisch zurecht gezimmerte Story, wie z.B. die angeblichen Novitschock-Vergiftungen von Skripal und dann von Navalny, als Wahrheit und nichts als die Wahrheit verkaufen. Nach den vielen sarkastischen Fragen und Witzen zu urteilen, die man im Internet selbst auf Webseiten findet, deren Verbreitung weit ins bürgerliche Lager reicht, kann davon ausgegangen werden, dass die große Mehrheit der politisch interessierten Bevölkerung längst erkannt hat, dass sie im Fall Navalny nach Strich und Faden belogen und betrogen wird. Zur Erinnerung, nach der Notlandung in Omsk, um den komatösen Passagier zu retten, war Nawalny im lokalen Krankenhaus behandelt worden. Aber selbst hochqualifizierte Mediziner und Toxikologen haben weder Novitschock noch ein anderes Gift gefunden. Später konnten auch die Mediziner in der Berliner Charité keine Vergiftung feststellen. Allerdings hatten die Ärzte in Omsk auf Grund des Krankheitsbildes des Patienten bei der Einlieferung den Verdacht auf einen Diabetes-Schock, bzw. auf ein diabetisches Koma gehabt. Laut der in Berlin beheimateten, auf Wirtschaftsnachrichten spezialisierten Webseite Intellinews hatte Nawalny im Jahr 2019 selbst gesagt, dass er an Diabetes leidet…weiterlesen hier: https://kenfm.de/assange-und-navalny-die-westliche-doppelmoral-von-rainer-rupp/ KenFM bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Meinungsartikel und Gastbeiträge müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln. Alle weiteren Beiträge aus der Rubrik „Tagesdosis“ findest Du auf unserer Homepage: https://kenfm.de/tagesdosis/ Jetzt KenFM unterstützen: https://steadyhq.com/de/kenfm Dir gefällt unser Programm? Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten hier: https://kenfm.de/support/kenfm-unterstuetzen/ Du kannst uns auch mit Bitcoins unterstützen. BitCoin-Adresse:18FpEnH1Dh83GXXGpRNqSoW5TL1z1PZgZK +++ Abonniere jetzt den KenFM-Newsletter: https://kenfm.de/newsletter/ Hinweis zum Rubikon-Beitrag: Der nachfolgende Text erschien zuerst im „Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Rainer Mausfeld aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt KenFM diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien! See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.
Bereit für einen #Extrashot? In dieser Folge geht es in die Tiefen der menschlichen Psychologie, vor allem aber in die Tiefen des Krankheitsbildes der Schizophrenie. Was genau bedeutet das und wie bemerkt man, ob man selbst betroffen ist? Unter anderem diesen Fragen gehen Saskia und Arabella diese Woche auf die Spur. Leider wird klar, dass diese Krankheit nicht nur in der Theorie dem Betroffenen und ihrem Umfeld die Seele zerreißt. In beiden Fällen dieser Woche nimmt die paranoide Schizophrenie überhand und lässt Menschen zu eiskalten Tätern werden. Diese Folge zeigt, warum die psychische Gesundheit nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte und man aufmerksamer gegenüber seinen Mitmenschen sein sollte. Hier findet ihr weitere Informationen als Betroffene/r oder aber auch Angehörige/r von Schizophrenie: https://www.caritas.de/glossare/schizophrenie und https://www.psychenet.de/de/psychische-gesundheit/informationen/psychosen.html
Als Osteopathin ist es mir wichtig, der Ursache eines Krankheitsbildes auf den Grund zu gehen. Die Essenz eines gesunden Systems resultiert aus freier Bewegung: Nur da, wo sich Flüssigkeiten ungehindert bewegen können, befinden wir uns in einem gesunden Körper. Ich möchte Dir helfen, diesen Fluss wieder herzustellen und den Zusammenhang zwischen deinen Symptomen und der eigentlichen Ursache zu verstehen und zu beheben. In meiner ersten Folge erzähle ich euch ein wenig über mich und meine Arbeit und natürlich darüber, was euch hier in Zukunft erwartet! Zu meiner Website: www.nina-müller.de
Zanardi im Todeskampf – die Schlagworte lesen sich wie aus dem Jahre 2001, nach jenem schweren Unfall auf dem EuroSpeedway Lausitz, beim dem der Italiener beide Beine verlor. Jetzt ringt Alessandro Zanardi schon wieder mit dem Tod. Nach einem Sturz bei einem gemeinnützigen Handbike- und Fahrradrennen in Italien liegt er mit sehr schweren, ja lebensbedrohlichen Kopfverletzungen in Siena im künstlichen Koma. Hier gibt's eine fundierte Analyse der Verletzungen und des Krankheitsbildes, aus erster Expertenhand: Prof. Dr. Claus Reinsberger, als Facharzt für Neurologie Inhaber eines Lehrstuhls für Sportmedizin an der Uniklink Paderborn, erläutert im Gespräch mit PITWALK-Chefredakteur Norbert Ockenga, wie man bei solchen Schädel- und Hirnverletzungen operiert, diagnostiziert und heilt, welche Prognosen anhand von CT-Bildern jetzt schon möglich sind, wie lange der Patient im künstlichen Koma gehalten werden muss und wie dann die nächsten Schritte sind. Zudem rekapituliert Ockenga noch genau, was bei dem Unfall in der Toskana passiert ist und was man jetzt schon über die Verletzungen des 53-Jährigen aus Bologna weiß. Das Aufmacherbild von PITWALK-Fotografin Heike Kleene auf dem YouTube-Kanal der Zeitschrift PITWALK, wo das Gespräch auch noch als Videokonferenz zu sehen ist, oder auf http://www.pitwalk.de zeigt Zanardi mit seinem Lenkrad inklusive Handgasring bei einem Lauf der Tourenwagen-WM 2005.
Zanardi im Todeskampf – die Schlagworte lesen sich wie aus dem Jahre 2001, nach jenem schweren Unfall auf dem EuroSpeedway Lausitz, beim dem der Italiener beide Beine verlor. Jetzt ringt Alessandro Zanardi schon wieder mit dem Tod. Nach einem Sturz bei einem gemeinnützigen Handbike- und Fahrradrennen in Italien liegt er mit sehr schweren, ja lebensbedrohlichen Kopfverletzungen in Siena im künstlichen Koma. Hier gibt's eine fundierte Analyse der Verletzungen und des Krankheitsbildes, aus erster Expertenhand: Prof. Dr. Claus Reinsberger, als Facharzt für Neurologie Inhaber eines Lehrstuhls für Sportmedizin an der Uniklink Paderborn, erläutert im Gespräch mit PITWALK-Chefredakteur Norbert Ockenga, wie man bei solchen Schädel- und Hirnverletzungen operiert, diagnostiziert und heilt, welche Prognosen anhand von CT-Bildern jetzt schon möglich sind, wie lange der Patient im künstlichen Koma gehalten werden muss und wie dann die nächsten Schritte sind. Zudem rekapituliert Ockenga noch genau, was bei dem Unfall in der Toskana passiert ist und was man jetzt schon über die Verletzungen des 53-Jährigen aus Bologna weiß. Das Aufmacherbild von PITWALK-Fotografin Heike Kleene auf dem YouTube-Kanal der Zeitschrift PITWALK, wo das Gespräch auch noch als Videokonferenz zu sehen ist, oder auf http://www.pitwalk.de zeigt Zanardi mit seinem Lenkrad inklusive Handgasring bei einem Lauf der Tourenwagen-WM 2005.
Der Klinisch Relevant Podcast liefert Ärztinnen und Ärzten, sowie Angehörigen der Pflegeberufe kostenlose und unabhängige medizinische Fortbildungsinhalte, die Du jederzeit und überall anhören kannst. Heute hörst Du das erste Podcast-Interview aus dem Fachbereich Kardiologie. Im Gespräch mit dem Kardiologen Dr. Andreas Barsuhn erfährst Du alles über die Einteilung, Diagnostik und Therapie dieses häufigen Krankheitsbildes.
Der Klinisch Relevant Podcast liefert Ärztinnen und Ärzten kostenlose und unabhängige medizinische Fortbildungsinhalte, die Du jederzeit und überall anhören kannst und die für Dich von ärztlichen Kollegen konzipiert werden. Demenzen haben einen großen Anteil an unserer klinischen Arbeit als Psychiater und Neurologen. In diesem Gespräch mit Dr. Heribert Kirchner, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, der in einer Gedächtnis-Ambulanz in Münster tätig ist, diskutieren wir die notwendigen Schritte zur Einordnung und Behandlung dieses Krankheitsbildes.
Zwei große Studien der Universitätsmedizin Mainz empfehlen neue Strategien im Krankenhaus und belegen die Wirksamkeit und Sicherheit der ambulanten Behandlung In Deutschland erleiden immer mehr Menschen eine akute Lungenembolie. Mehr schwerkranke Patienten könnten von einer frühen Auflösung des Lungenthrombus mit einem Medikament profitieren. Für stabile Patienten, die einen Blutgerinnungshemmer erhalten, kommt eine frühe Entlassung in Betracht. Dies belegen zwei Studien aus dem Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) und dem Zentrum für Kardiologie, Kardiologie I der Universitätsmedizin Mainz. Sie unterstreichen die große Bedeutung des Krankheitsbildes „akute Lungenembolie“ für die Bevölkerung und liefern Hinweise für eine bessere Behandlung. Die beiden Studien wurden in der renommierten kardiologischen Fachzeitschrift „European Heart Journal“ veröffentlicht. Eine akute Lungenembolie entsteht durch ein Blutgerinnsel, das sich zumeist in den Beinvenen bildet und von dort in die Lungenarterien eingeschwemmt wird. Die Patienten leiden an Atemnot und in schweren Fällen kann es zum Herz-Kreislaufversagen kommen. Ziel der Therapie ist es, den Thrombus möglichst schnell aufzulösen und neue Lungenembolien („Rezidive“) zu verhindern. Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) der Universitätsmedizin Mainz Trends in thrombolytic treatment and outcomes of acute pulmonary embolism in Germany. Keller K, Hobohm L, Ebner M, Kresoja KP, Münzel T, Konstantinides SV, Lankeit M. Eur Heart J. 2019 May 18. pii: ehz236. doi: 10.1093/eurheartj/ehz236. [Epub ahead of print]. PMID: 31102407 Link: https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehz236 Weitere Informationen erhalten Sie auf MEDIZIN ASPEKTE
Der Grüne Star (Glaukom). Erläuterung des Krankheitsbildes. Therapie durch Augentropfen und verschiedene laserchirurgische Verfahren (SLT, CPC, YAG-Laser-Iridotomie) und minimal-invasive Implantatchirurgie (XEN ® , iStent ®). Lesen Sie diesen Beitrag gerne auf unserer Website nach. Augenzentrum Schleswig-Holstein
Wie entsteht eigentlich eine depressive Episode? Welche Ursachen hat eine Depression? Das Krankheitsbild der Depression bzw. der depressiven Episode(n) hat nicht nur viele Gesichter, sondern auch unterschiedlichste Ursachen. In dieser Folge möchte ich einen groben Überblick darüber geben, welche verschiedenen Ursachen oder Quellen Depressionen haben können - und da gibt es einige! Verstehen ist der erste Schritt zur Veränderung und wenngleich es manchmal mehrere Ursachen gleichzeitig geben kann, gibt es auch immer mindestens einen Weg, einen Umgang damit. Letztendlich halte ich viele Facetten dieses Krankheitsbildes auch für einen Ausdruck dafür, dass Lebenskraft und -Energie unterdrückt wird statt gelebt zu werden. Das Leben möchte, dass es uns gut geht - und deshalb glaube ich daran, dass es Wege aus einer depressiven Episode gibt. Wie diese aussehen, das erkäre ich ein anderes Mal - nur so viel: es bedarf verschiedener Bausteine. Auch darauf gehe ich am Ende kurz ein. Auf folgende Ursachengruppen gehe ich in dieser Folge ein: körperliche Ursachen einer Depression (Organe, Medikamente, Neurotransmitter) personenbezogene Ursachen einer Depression (Genetik, Alter) umweltbezogene Ursachen einer Depression (kritische Ereignisse, Umwelt) Ganz wichtig, deshalb hier auch nochmal in Schriftform - klärt mögliche körperliche Ursachen immer mit einem Hausarzt oder nach Absprache mit einem Facharzt ab und schaut gemeinsam mit einem Profi auch darauf, welche psychologischen Ursachen eine Depression haben kann. Verstehen hilft - deshalb diese Folge für euren Überblick! Weitere Folgen zum Thema Depression & eine passende Mutmachgeschichte findest du hier aufgeführt oder im Überblick: Aus eigener Kraft - eine Mutmachgeschichte Depression erkennen Depression und Partnerschaft Depression und der männliche Suizid Ich möchte euch gerne noch ein paar hilfreiche, weiterführende Links zur Verfügung stellen, auf denen ihr weitere Informationen zu diesem Thema finden könnt: Deutsche Depressionshilfe (Allgemeines Informationsportal) Freunde fürs Leben (Insbesondere Anlaufstelle für Jugendliche und deren Freunde) Selbsttest Depression (Rhein-Jura-Klinik) Wie immer - der Weg entsteht mit dem ersten Schritt und nur Mut beim Weg Raus aus der Krise und rein in dein Leben! Du hast Fragen oder ein persönliches Anliegen? Schreibe mir!
Elemantarfrage dieser Podcastfolge: Warum sollten sich Organisationen neu aufstellen? Unser RAPID-Modell gibt Euch eine gute Orientierung mit fünf Kernfragen zur Anamnese des Krankheitsbildes eurer Organisation. Download der Vorlage unter http://www.institut-slc.de/andersdenker-podcast/
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 16/19
Das Thema dieser Arbeit ist kognitive Beeinträchtigung nach zerebrovaskulärer Schädigung. Aufgrund der Heterogenität des Krankheitsbildes der „vaskulären kognitiven Beeinträchtigung“ (Vascular Cognitive Impairment, VCI) und der häufigen Komorbidität mit Alzheimerdemenz wird eine monogen vererbte Mikroangiopathie (zerebrale autosomal dominante Angiopathie mit subkortikalen Infarkten und Leukenzephalopathie, CADASIL) als Modellerkrankung einer reinen VCI herangezogen. In der ersten der beiden Publikationen wurde mittels voxelbasiertem Läsions-Symptom-Mapping der Zusammenhang zwischen Läsionen in frontalen subkortikalen Arealen und CADASIL-typischen kognitiven Einschränkungen untersucht. Der stärkste Zusammenhang bestand zwischen kognitiver Bearbeitungsgeschwindigkeit und Läsionen in der anterioren Thalamusstrahlung sowie der Forceps Minor. Eine zusätzliche Regressionsanalyse konnte zeigen, dass nicht das Gesamtausmaß der Schädigung entscheidend ist für spezifische Funktionsbeeinträchtigung, sondern die Läsionslast in den zuvor identifzierten Lokalisationen. In der zweiten Publikation wurde ein Faktor untersucht, der diesen Zusammenhang zwischen Funktion und Struktur moderiert, die Kognitive Reserve. Ein häufig postuliertes Modell der kognitiven Reserve als aktiver Kompensationsmechanismus konnte in den CADASIL-Daten bestätigt werden. Patienten mit höherer Schulbildung (als Operationalisierung kognitiver Reserve) zeigten bei gleichem Ausmaß an Pathologie weniger Beeinträchtigung in Bearbeitungsgeschwindigkeit und Exekutivfunktionen als weniger Gebildete, jedoch nur bei geringem und mittlerem Ausmaß an Pathologie.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Das autosomal-dominante Hyper-IgE-Syndrom (AD-HIES) gehört zu den angeborenen Immundefekten und wird durch Ekzem, erhöhtes Serum-IgE, Eosinophilie, rezidivierende Abszesse und Lungeninfektionen sowie assoziierte Skelett- und Bindegewebssymptome charakterisiert. Durch die Assoziation von Mutationen im Gen STAT3 bei Patienten mit AD-HIES gelang es 2007 die ätiologische Ursache dieses Krankheitsbildes aufzuklären, wodurch die Diagnose heute molekulargenetisch bestätigt werden kann (Holland et al. 2007; Minegishi et al. 2007). Ziel der vorgelegten Arbeit war es, den klassischen AD-HIES-Phänotyp mit dem STAT3-Genotyp zu korrelieren und die bestmöglichen Kriterien zu definieren, die Patienten mit STAT3-HIES charakterisieren und eine Abgrenzung zu ähnlichen Erkrankungen (z.B. atopische Dermatitis) sowie eine frühzeitige Diagnose ermöglichen. Hierfür wurden 78 Patienten mit unterschiedlich ausgeprägtem HIES-Phänotyp auf eine Mutation in STAT3 untersucht. Der Phänotyp der Patienten wurde anhand des NIH-Scores quantitativ beurteilt, der die Wahrscheinlichkeit für ein HIES bestimmt (≥40 Punkte entsprechen der klinischen Diagnose HIES) (Grimbacher et al. 1999b). Bei 48 der untersuchten Patienten konnte eine heterozygote Mutation in STAT3 identifiziert werden. Es handelte sich um 24 verschiedene Mutationen, darunter 19 Erstbeschreibungen, die in drei funktionellen Domänen des STAT3 Proteins auftraten. Alle Mutationen erlauben die Expression eines veränderten STAT3 Proteins, das einen dominant-negativen Effekt auf die STAT3 Funktion ausübt (Minegishi et al. 2007; Renner et al. 2008). 96% der Patienten mit STAT3 Mutation (STAT3-mut Patienten) hatten ≥40 Punkte im NIH-Score und dementsprechend die klinisch-gesicherte Diagnose eines HIES. Bei 30 Patienten wurde auf genomischer DNA-Ebene keine Mutation in STAT3 gefunden (STAT3-wt Patienten); 90% gehörten der Gruppe der „Verdacht auf HIES“-Patienten an (85% Spezifität): Organabszesse, schwere Infektionen (Sepsis, Meningitis, Osteomyelitis), Pneumatozelen, Frakturen ohne adäquates Trauma, Skoliose und Nagel/mukokutane Candidiasis. Funktionell spielt STAT3 eine wichtige Rolle bei der Differenzierung von IL-17 produzierenden CD4+-T-Zellen (TH17-Zellen), die bei der Abwehr von extrazellulären Bakterien und Pilzen beteiligt sind (Yang et al. 2007; Ochs et al. 2009). Diese Arbeit konnte bestätigen, dass STAT3-mut Patienten signifikant erniedrigte TH17-Zellen im Vergleich zu STAT3-wt Patienten und normalen Kontrollen haben. Zum einen kann hiermit die Abwehrschwäche gegenüber Staphylococcus aureus und Candida albicans erklärt werden, zum anderen stellen die TH17-Zellen einen sehr sensitiven und spezifischen diagnostischen Marker für ein STAT3-HIES dar. Aus der Literatur ist außerdem bekannt, dass STAT3-Signalwege eine wichtige Rolle bei der Differenzierung von Osteoblasten und Osteoklasten spielen, und für die Aufrechterhaltung der Knochenhomöostase von Bedeutung sind (O'Brien et al. 1999; Itoh et al. 2006). Daraus ergibt sich eine mögliche Erklärung für die Skelett- und Bindegewebsanomalien bei STAT3-HIES Patienten, die aufgrund einer verminderten STAT3-Proteinfunktion entstehen können. Basierend auf den klinischen und immunologischen Korrelationsanalysen wurde der NIH-Score in den vereinfachten 5-Punkt-Score weiter entwickelt, der keine qualitative Wertung der Ausprägung und Häufigkeit der Symptome enthält (vergl. Tabelle 12). Die retrospektive Erhebung des 5-Punkt-Scores erzielte in dieser Studie eine vergleichbar hohe Korrelationsrate wie der NIH-Score (vergl. Tabelle 13). Zusammen mit der TH17-Zellzahlbestimmung stellt der 5-Punkt-Score ein diagnostisches Hilfsmittel für STAT3-HIES dar, ohne dem NIH-Score überlegen zu sein. Die Erkenntnisse dieser Studie liefern einen wichtigen Beitrag zur klinisch-genetischen Definition des STAT3-assoziierten HIES und stellen wesentliche Kriterien, die zur Diagnosefindung und Abgrenzung klinisch ähnlicher Erkrankungen führen, dar. Durch eine frühzeitige Diagnosestellung wird schließlich die Einleitung einer adäquaten Therapie ermöglicht, durch die Komplikationen vermieden und die Lebensqualität sowie Prognose der Patienten deutlich verbessert werden können. Weitere Untersuchungen von Zusammenhängen zwischen STAT3-Mutationen, der STAT3-Proteinfunktion und der Entstehung der einzelnen Symptome können in Zukunft neue Therapieansätze generieren und wichtige Erkenntnisse über die Entstehung von eigenständigen Erkrankungen wie der Osteoporose, der idiopathischen Skoliose oder Erkrankungen aus dem atopischen Formenkreis liefern.
Kliniken, Praxen und Gesundheitszentren behandeln heute Leiden und Krankheiten. Oft kommt der Patient, erhält in einem begrenzten Zeitraum seine Behandlung, verschwindet und taucht nach acht Wochen an einem anderen Behandlungsort ggf. mit Verschlechterung seines Krankheitsbildes wieder auf. Eigentlich soll unser Gesundheitssystem uns gesund machen. Haben wir dafür aber schon die richtigen Strukturen, Anreize und Konzepte? Vielleicht sieht dies 2018 schon ganz anders aus. Folgen Sie Julia in ihr Gesundheitszentrum LifeMed und horchen Sie hinein, wie Einrichtungen sich konzeptionell in der Zukunft positionieren.
Das Handekzem ist ein sehr häufiges und weit verbreitetes Krankheitsbild. Vermutlich wurde es zum ersten mal im neunzehnten Jahrhundert beschrieben. Die sozioökonomischen Auswirkungen sind enorm, was sich vor allem mit der hohen Inzidenz und Prävalenz des Handekzems in der Bevölkerung begründet. Die unterschiedliche Schwere der Symptome hat auch gewaltige Auswirkungen auf die Lebensqualität des Patienten. Das Ziel dieser Doktorarbeit ist es, einen umfassenden und kritischen Überblick der gegenwärtigen Literatur und wissenschaftlichen Studien zur Epidemiologie, Pathogenese, Klassifizierung und Behandlung des chronischen Handekzems zu verschaffen. Zu diesem Zweck wurden elektronische Datenbanken nach wissenschaftlichen Studien und Berichten zum chronischen Handekzem durchsucht. Diese Suche ergab 16 unterschiedliche Behandlungsmethoden, die in 53 wissenschaftlichen Studien der letzten 40 Jahre erwähnt wurden. Die sorgfältige Auswertung dieser Studien ergibt, dass nur 8 der 53 Studien die Kriterien für doppelblinde randomisierte klinische Studien erfüllen. Fünf dieser erwähnten Studien benützen im Halbseitenversuch eine Hand des Patienten zur Intervention, während die andere als Kontrolle genutzt wird. Daher wurden insgesamt nur drei klinische Studien gefunden, die eine überschaubare Methodik zur Randomisierung der Patienten, doppelblinde Patienten und Versuchsleiter und separate Kontrollgruppen aufweisen können. Dies bedeutet, dass Daten einer Population von nur 1392 Patienten aus drei wissenschaftlichen Studien als Grundlage für die Behandlung dieses weit verbreiteten Krankheitsbildes angewendet werden können. Ferner werden die Unzulänglichkeiten der Studien diskutiert und Empfehlungen gemacht, um diese in Zukunft zu vermeiden. Zusätzlich wurden Patientendaten von 107 Patienten mit refraktärem Handekzem, die mit Creme-PUVA-Photochemotherapie in der Lichttherapie-Abteilung in der Hautklinik der Heinrich Heine Universität in Düsseldorf behandelt wurden, gesammelt und ausgewertet. Diese Daten wurden schliesslich als Studie bei einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift eingereicht. Vollständiger oder teilweiser Rückgang des Handekzems wurde bei 78% der behandelten Patienten bemerkt. Die Therapie bewies sich als wirkungsvoller an Patienten mit hyperkeratotisch-rhagadiformem (85%) und dyshidrotischem (81.1%) Handekzem als bei Patienten, die unter dem atopischen (66.67%) oder Kontaktekzem (20%) litten. Vollständiger oder teilweiser Rückgang des Handekzems wurde bei 83% der männlichen und bei 72.7% der weiblichen Patienten bemerkt. Zwei der Patienten klagten über Hautrötungen als Nebeneffekt der Bestrahlungstherapie. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Creme-PUVA-Photochemotherapie als wirksame Behandlungsmethode von chronischem Handekzem. Dies gilt insbesondere für das günstige Sicherheitsprofil in Bezug auf kurz- und langfristige Nebenwirkungen. Abschliessend wird ein Vorschlag für einen Behandlungs-Algorithmus für das chronische Handekzem diskutiert. Hierfür werden die behandelten Studien als Grundlage genutzt. Die Bedeutung der regelmässigen Anwendung von Emollients und Kortikosteroiden sollte betont werden. Der nächste Schritt in der Behandlung sollte UV Bestrahlungstherapie oder Alitretinoin sein. Cyclosporine bieten sich als weiterer Schritt an, wobei Röntgenbestrahlung nur für behandlungsrefraktäre Fälle angewendet werden sollte.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
In dieser Arbeit wurden einhundert Vögel mit der Verdachtsdiagnose Neuropathische Magendilatation untersucht. Es handelt sich um Papageienvögel, die entweder klinisch, vorberichtlich oder pathologisch-anatomisch Anzeichen einer NPMD zeigten. Bei insgesamt 73 % der Vögel wurde die Erkrankung in Form einer Neuritis nonpurulenta im Bereich des Magen-Darm-Trakts, des Herzens, der adrenalen Ganglien oder des Gehirns histologisch bestätigt. Klinisch zeigten 56,2 % der an NPMD erkrankten Tiere NPMD typische Symptome. In der Mehrzahl handelte es sich bei den erkrankten Vögeln um Bestandstiere (64,4 %). Dabei waren, bis auf Nestlinge alle Altersgruppen vertreten, mit einem deutlichen Anteil von Jungtieren bis zu einem Jahr (15,1 %). Die Auswertung der Daten hinsichtlich der erkrankten Vogelgattungen ergab, dass in der untersuchten Klientel besonders Graupapageien (41,1 %) und Aras (30,1 %) vertreten waren. Amazonen, welche ebenfalls sehr häufig als Heimtiere gehalten werden, wurden dagegen deutlich seltener (4,1 %) untersucht. Eine saisonale Häufung von Erkrankungen zeichnete sich nicht ab. Bei der pathologisch-anatomischen Untersuchung zeigten nahezu alle Tiere (87,7 %) einen starken Grad der Auszehrung. In 75,3 % der Fälle war eine Drüsenmagendilatation vorhanden und in 37 % eine Atrophie der Magenwand des Muskelmagens. Die wichtigsten histologischen Ergebnisse bei diesen Tieren waren Veränderungen im Sinne einer Neuritis nonpurulenta. Im Bereich des Magen-Darm-Trakts trat diese in 83,6 % aller an NPMD erkrankten Papageien auf. Besonders häufig wies der Muskelmagen (68,6 %) eine Neuritis auf, während im Vergleich dazu der Drüsenmagen (59,6 %) seltener betroffen war. Noch seltener wurden derartige Veränderungen in Kropf (28,0 %) und Dünndarm (12,5 %) gefunden. Darüber hinaus traten Veränderungen im Sinne einer Neuritis auf, die das Gehirn (41,1 %) und das Herz (43,1 %) betrafen. Beeindruckend war, dass jedes Gehirn histologische Veränderungen zeigte, wobei es sich in der Hauptsache um degenerative Veränderungen (96,4 %) handelte. Degenerative Veränderungen (Plexus-brachialis-Bereich 66,7 %, Thorakalbereich 83,3 %, Synsakralbereich 73,3 %) wurden ebenfalls häufig im ZUSAMMENFASSUNG 98 Rückenmark gefunden, jedoch keine Entzündungszellen. Eine Neuritis zeigten dagegen in 36,4 % der Fälle die adrenalen Ganglien. Darüber hinaus ergab die Untersuchung der Nebennieren selbst eine Degeneration der Markzellen (52,3 %), sowie Infiltration mit nichteitrigen Entzündungszellen (81,8 %). Weitere degenerative Veränderungen fanden sich in den Parenchymen von Leber (73,3 %), Herz (43,1 %) und Nieren, die sich dort in Form einer Tubulonephrose (85,7 %) und Glomerulopathie (49,2 %) äußerten. Bei 27 % der Patienten, die klinisch bzw. pathologisch-anatomisch Merkmale der NPMD aufwiesen, konnte histologisch keine Polyneuritis als Zeichen einer NPMD diagnostiziert werden. Tiere dieser Gruppe wiesen allerdings Organveränderungen auf, die mit denen der NPMD-Vögel zum Teil vergleichbar waren. In den Organen des Magen-Darm-Trakts konnten sehr häufig Neurodegenerationen (Kropf 66,7 %, Muskelmagen 72 %) gefunden werden, sowie seltener nichteitrige Entzündungszellen (Drüsenmagen 31,3 %, Muskelmagen 28 %), die außerhalb neuronalen Gewebes gelegen waren. Wie auch bei den bestätigten NPMD-Fällen, waren im Vergleich zu den Drüsenmägen (50 %) besonders die Muskelmägen (72 %) histologisch in Mitleidenschaft gezogen worden. Sämtliche Nebennieren wiesen histologische Veränderungen auf, davon mehr als drei Viertel (76,9 %) Markzelldegeneration. Zu 100 % verändert waren die Gehirne, welche durchweg degenerative Veränderungen zeigten und hier zudem sehr häufig Gliazellproliferation und Neuronophagie (85 %) nachgewiesen werden konnte. Diese mit den NPMD-Vögeln vergleichbaren degenerativen Veränderungen lassen vermuten, dass es auch bei diesen Vögeln infolge von Neurodegeneration zur Drüsenmagenerweiterung kam. Somit kann es sich auch bei diesen unbestätigten Fällen um an NPMD erkrankte Tiere handeln, welche jedoch auf Grund des variablen Krankheitsbildes und des begrenzten Probenmaterials unentdeckt blieben. Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse der Arbeit, dass für eine Diagnosefindung nicht nur der Magen-Darm-Trakt histologisch untersucht werden sollte, sondern dass auch Herz, Nebennieren und Gehirn mit ihren neuronalen Anteilen wichtige Hinweise auf das Vorliegen einer NPMD bieten. Mittels einer Kropfbiopsie kann im Falle eines positiven Ergebnisses eine Diagnose gestellt werden. Jedoch scheint diese auf Grund der zu erwartenden zwei Drittel negativen Ergebnisse nur im Einzelfall empfehlenswert. ZUSAMMENFASSUNG 99 Zudem belegen diese Untersuchungen an dem bisher größten untersuchten Kollektiv, dass neben dem Vorliegen der charakteristischen Polyneuritis, generalisierte degenerative und entzündliche Veränderungen der großen Parenchyme auftreten. Dies betrifft insbesondere die Nieren, Leber und Herz, aber auch die Nebennieren. Diese Befunde deuten darauf, dass in Folge der Anschoppung Folgeschäden entstehen und eine nachfolgende Entgleisung des Stoffwechsels zu einem Multiorganversagen führt. Eine klinische Behandlung von Patienten mit der klinischen Verdachtsdiagnose NPMD sollte daher auf eine symptomatische Stützung des Patienten ausgerichtet sein. Sie ist als lebensverlängernd anzusehen. Eine Heilung der Erkrankung ist damit nicht zu erzielen, so dass die Prognose einer NPMD als infaust zu stellen ist.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Einleitung: Die akute Mesenterialischämie (AMI) stellt ein Krankheitsbild mit seit Jahren gleich hoher Mortalitätsrate von über 60% dar, obwohl in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte in der Diagnostik und der Therapie erreicht wurden. Die AMI tritt mit etwa 1:100.000 Einwohner sehr selten auf. Diese relative Seltenheit erklärt, warum es keine prospektiven Studien gibt, die das Outcome messen. Ziel dieser retrospektiven Arbeit war es die „Früh- und Spätergebnisse nach operativer Behandlung von Patienten mit einer mesenterialen Ischämie“ zu untersuchen. Material und Methoden: Die Daten von alle Patienten, die vom 1.1.1990 bis 31.12.2002 in der allgemein und viszeralchirurgischen Abteilung des Krankenhaus München-Neuperlach auf Grund einer akuten Mesenterialischämie operiert wurden, wurden betrachtet. Unter anderen wurde die Anamnese, Vor- und Begleiterkrankungen mit entsprechenden Risikofaktoren, klinischer Untersuchungsbefund, apparative Untersuchungsbefunde, OP-Indikation, OP-Art, Komplikationen, Ergebnisse ausgewertet. Um die Spätergebnisse zu erfassen wurde jedem Patienten, von dem kein genauer Todeszeitpunkt bekannt war, ein Fragebogen zugesandt. Ergebnisse: Insgesamt wurden 107 Patienten in diesem Zeitraum auf Grund einer AMI behandelt. Bei 11 Patienten lag eine Mesenterialvenenthrombose der AMI zugrunde. In den restlichen Fällen (96) konnte die AMI auf einen arteriellen Verschluß zurückgeführt werden. Die Hauptursache der AMI nimmt mit 52% der Patienten die AVK und ihre Unterformen (pAVK, KHK, etc.) ein. An 2. Stelle kommen dann mit fast 22% Herzrhythmusstörungen. Hier allen voran die tachy Arhythmia absoluta (tAA). Herzinsuffizienzen (12%) und Gerinnungsstörungen (7%) als Ursachen der AMI waren in der eigenen Untersuchung untergeordnet. 39 Patienten haben sich innerhalb der ersten 24h nach Schmerzbeginn in der Klinik vorgestellt. Die restlichen Patienten haben erst nach diesem Zeitpunkt das Krankenhaus aufgesucht, bzw. wurden erst danach eingewiesen. 49 der 113 Patienten wurden innerhalb der ersten 24 Stunden operiert. Alle anderen danach. Eine Angiographie / DSA ist in der eigenen Untersuchung 10x durchgeführt worden. Die Sonographie des Abdomens (53x) und die Röntgen-Leer-Aufnahme (44x) wurden hingegen häufiger verwendet, obwohl diese Untersuchungsmethoden nicht den „golden standart“ darstellen. Eine Computertomographie wurde 7x durchgeführt. Vergleicht man die Ergebnisse, zeigte sich in unserer Untersuchung ein 100% richtiges Ergebnis bei der Angiographie. Während das CT nur in einem ¼ der Fälle zur richtigen Diagnose führte. Unter den bestimmten Laborwerte waren am sensitivsten die Leukozysten, gefolgt vom CRP und dem Laktat-Wert. 21 Patienten wurden ohne weitere bildgebende Verfahren Probe-Laparotomiert. Bei 7 dieser Patienten ist es bei inkurabler Situation auf Grund einer AMI bei der PL geblieben. Bei 2 Patienten wurde eine MVT festgestellt und diese weiter konservativ behandelt. Bei einem Patient lag ein fortgeschrittenes Pakreas-CA mit dissiminierter Peritonealkarzinose vor. Bei einem anderen Patienten konnte kein Korrelat für die präoperativen Beschwerden intraoperativ gefunden werden. Die anderen Patienten wurden wegen einer AMI operiert. In unserer Untersuchung sahen wir ein Überwiegen der arteriellen Embolie gegenüber der arteriellen Thrombose. Bezogen auf den Ort des Geschehens bzw. das Ausmaß, lagen in unserem Patientengut in 75 Fällen zentrale arterielle Verschlüsse vor. Die Verteilung zwischen Probelaparotomie (PL), reiner Gefäßeingriff, reine Darmresektion oder Kombinationseingriffe erklärt sich in der Verteilung durch das Ausmaß des Verschlusses. So kam bei zentralen Verschlüssen die PL mit 42% am häufigsten vor. An 2. häufigster Stelle erfolgte eine Darmresektion. Gefäßeingriffe bzw. Kombinationseingriffe wurden dahin gegen in unserer Untersuchung bei zentralen Verschlüssen in jeweils 9 % der Operationen durchgeführt. Bei den peripheren Verschlüssen erfolgte eine PL in 6% der Fälle. Die Gefäßchirurgische Eingriffe [allein und in Kombination (je 19%)] waren bei den peripheren Verschlüssen häufiger als bei den zentralen Verschlüssen. Bei den Patienten mit einer MVT erfolgte entweder eine Darmresektion oder nur eine PL. In unserem Patientengut erfolgte in 57% der Patienten eine Relaparotomie. In 24 Fällen kam es zu einem Re-Infarkt während der Hospitalphase. Die häufigste konservativ behandelte Komplikation war mit 29% die Sepsis, gefolgt vom MOV mit 16%. 51 Patienten sind während der ersten 30 Tage im Krankenhaus verstorben. Das entspricht einer Frühletalität von 46%. 34 Patienten haben die ersten 48 Stunden nicht überlebt. Als Todesursache wurde in unserer Untersuchung in 55% der Fälle eine totale Darmischämie angegeben. 20% starben am Multi-Organ-Versagen und 18% im septisch toxischem Schock. Unter der Spätletalität wurden alle Patienten subsumiert, welche nach dem 30. Behandlungstag verstarben. Insgesamt waren dies noch 35 weitere Patienten (Gesamtletalität 78%). 11 von diesen verstarben während desselben KH-Aufenthaltes. Das ergibt eine Hospitalletalität von ca. 55%. Von den meisten Patienten, welche nach KH-Entlassung verstarben konnte die Todesursache nicht eruiert werden. Von den verschickten Umfragebögen konnten 15 ausgewertet werden. Die mittlere „Nachsorgezeit“ betrug 4 Jahre und 10 Monate (von 1 Jahr bis zu 8 Jahren reichend). Von den 15 Patienten leiden 9 Patienten weiter an abdominellen Beschwerden. 5 Patienten leiden auch Jahre danach noch an Diarrhoen. 3 Patienten müssen Motilitätshemmende Medikamente einnehmen. 2 Patienten leiden an einer Obstipation. 4 Patienten sind auf eine Diät angewiesen. Ein Patient musste auf Grund vaskulärer Ereignisse mehrfach wieder stationär behandelt werden. Diskussion: Ein Hauptproblem bei der Behandlung der AMI liegt im „Verzögerungsintervall“ zwischen Eintritt des Ereignisses und Therapie. Das fehlen von standarisierten „Pathways“ zur Behandlung dieser Patienten, sowie eine geringe Präsenz dieses Krankheitsbildes in der klinischen Routine führt zu großen Verzögerungen bis zur Diagnosestellung und Therapie mit – für den Patienten – fatalen Folgen. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass eine erfolgreiche, weil zeitgerechte Therapie, zu guten Spätergebnisse führt. So traten nach einer mediane Nachbeobachtungszeit von über 4 Jahren in unserem Patientengut z. B. keine Kurzdarmsyndrome auf. Dem steht auf der anderen Seite eine hohe Letalitätsrate bei den Patienten gegenüber, welche erst nach 24 Stunden nach Klinikaufnahme operiert wurden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Obwohl die Anzahl der Diabetiker und damit auch die Häufigkeit der Osteo-arthropathie ständig steigt, wird diese Krankheit noch immer häufig verkannt oder erst zu spät erkannt. Eine frühe Diagnosestellung und rechtzeitige The-rapie zur Vermeidung von Komplikationen und deren langwierigen Behand-lung ist jedoch von besonderer Bedeutung, es gibt aber selbst bei richtiger und rechtzeitiger Diagnosestellung bislang kein einheitliches Therapiesche-ma. Anzustreben ist ein Therapiekonzept basierend auf einer Standarddia-gnostik und Therapieauswertungen. Voraussetzung hierfür ist eine Klassifika-tion, die die Teilaspekte der einzelnen Stadien berücksichtigt und eine ge-naue Zuordnung zu den Therapieoptionen ermöglicht. Sie würde helfen die Kommunikation zwischen Spezialisten untereinander und zu den Hausärzten zu verbessern, die vielfältigen Erscheinungsweisen der Charcotgelenke zu erkennen und suffizient zu behandeln. Die bisherigen Einteilungen haben entweder keine oder wenig Therapierele-vanz oder berücksichtigen nur einzelne Teilaspekte. Ziel dieser Arbeit war es anhand klinischer Befunde und moderner bildgebender Methoden ein Patientengut mit 101 betroffenen Füssen unter der besonderen Fragestellung der Veränderungen an Knochen, Weichteilen und Fußwölbung einzuteilen. Es wurden die Krankenunterlagen nach einem standardisierten Fragebogen ausgewertet. Die bildgebende Darstellung bei Erstvorstellung (konventionel-les Röntgen (CR), Computertomographie (CT) und MRT innerhalb eines Mo-nates) wurden von einem chirurgischen und einem radiologischen Team un-abhängig voneinander standardisiert beurteilt. Im Falle einer unterschiedli-chen Beurteilung wurden die betreffenden Aufnahmen noch einmal gemein-sam beurteilt und das jeweilige Stadium im Konsensusverfahren bestimmt. Daraus wurde ein Klassifikationssystem entwickelt, das einerseits die Patho-genese berücksichtigt, indem es erstmals zwischen primären und sekundä-ren Veränderungen unterscheidet. Andererseits wurden die Sekundärkompli-kationen Frakturen, Dislokationen und Weichteilschäden eingeteilt. Die bedeutsamsten Komplikationen sind die Weichteilschäden, da sie zu schweren septischen Verläufen führen können. Die Klassifikation erlaubt sowohl die Differenzierung der einzelnen Komponenten als auch die Zusammenschau zur angemessenen Beurteilung des Krankheitsbildes.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Bei schizophrenen Patienten sind immunologische Veränderungen nachweisbar, die auf eine Aktivierung des Immunsystems hinweisen und die seit langem diskutierte Hypothese stützen, dass das Immunsystem in der Pathogenese der Schizophrenie involviert ist. Es gibt Anhaltspunkte, die die Annahme eines inflammatorischen - sei es infektiös oder autoimmunologisch getriggerten - Prozesses im Gehirn schizophrener Patienten stützen, der zu einer erhöhten Permeabilität der Blut-Hirnschranke führt und für die psychopathologische Symptomatik verantwortlich gemacht wird. In dieser Arbeit wurden mittels Dreifarben-Durchflusszytometrie (FACS-Analyse) Lymphozyten-Subpopulationen von 31 schizophrenen Patienten bestimmt und sowohl mit Befunden gesunder Kontrollpersonen, als auch desselben Patienten vor und nach Neuroleptikabehandlung verglichen. Gemessen wurde die Expression einer Auswahl von Oberflächenantigenen, die den Aktivierungszustand des Immunsystems anzeigen bzw. mit autoimmunologischen Prozessen in Verbindung gebracht werden. Dadurch war es möglich allgemeine immunologische Veränderungen des peripheren Immunsystems schizophrener Patienten zu erfassen und diese auch im Verlauf der Therapie mit Neuroleptika, sowie in Korrelation mit psychopathologischem Befund und Prognose zu betrachten. Die in dieser Arbeit gezeigten Ergebnisse stützen die Hypothese, dass bei schizophrenen Patienten eine Aktivierung des Immunsystems vorliegt. So fand sich bei Schizophrenen nach Behandlung im Vergleich zu Kontrollen eine Erhöhung der CD4-positiven T-Zellen – ein Befund, der auch bei Autoimmunerkrankungen gesehen wird und dort für die chronische Stimulation von B-Lymphozyten verantwortlich gemacht wird. Zusätzlich wurden Patientengruppen anhand des psychopathologischen Verlaufes und des Therapieerfolgs gebildet. Ein Zusammenhang bestand zwischen dem Ansprechen auf Therapie und CD8-positiven T-Lymphozyten: Die Patientengruppe mit niedrigerem Anteil von CD8+- Zellen, also weniger Suppressorzellen, zeigte ein schlechteres Ansprechen. Ein weiteres Aktivierungszeichen des zellulären Immunsystems ist die Expression des CD45RO-Moleküls anstelle von CD45RA auf CD4-positiven Lymphozyten. Auch hier konnte bei schizophrenen Patienten ein erhöhter Anteil von CD4+/CD45RO+- (Gedächtnis-) Zellen, insbesondere nach Behandlung, beobachtet werden, wobei wiederum Patienten mit schlechterem Ansprechen auf Therapie stärkere Veränderungen zeigen. Unterstrichen wird dieser Befund durch die parallele Zunahme der Expression des Adhäsionsmoleküls CD58 und CD60 bei Schizophrenen unter Behandlung, sowie zusätzlich bei schlechter Therapieantwort. Eine Expression dieser Moleküle weist auf die Fähigkeit zur transepithelialen Migration der Zellen, auf eine weitere Immunaktivierung und Stimulation von B-Zellen hin. Ebenfalls ähnlich wie bei Autoimmunerkrankungen wurde in der hier untersuchten Patientengruppe eine erhöhte Expression von HLA-DR gefunden. Dies, wie auch eine geringe Zahl von CD4+/45RA+-Lymphozyten, die als Suppressor-Inducer-Zellen bekannt sind, kann als fehlende Suppression von Autoimmunreaktionen interpretiert werden. Darüberhinaus scheint ein schlechtes Outcome der Patienten mit insgesamt erhöhter immunologischer Aktivität assoziiert zu sein. Die Ergebnisse im Bezug auf CD5+/19+- Zellen und NK-Zellen runden das Bild einer Modulation immunologischer Mechanismen im Verlauf einer schizophrenen Störung und durch neuroleptische Therapie ab. In der Literatur beschriebene Störungen der Blut-Hirnschranke und Reaktionen des hirneigenen Immunsystems weisen auf eine Interaktion von peripherem und zentralem Immunsystem im Rahmen der Erkrankung hin. In der akuten Phase der Schizophrenie scheint dabei die Aktivierung des Th2-Systems im Vordergrund zu stehen. Im Verlauf der neuroleptischen Behandlung findet dann ein Wechsel zum Th1-System statt. Veränderungen im Zytokinsystem sind von besonderem Interesse, da diesen Botenstoffen eine Vermittlerrolle zwischen Immunsystem und Nervensystem zukommt und so ein Einfluss auf neurometabolische Vorgänge erklärbar ist. Die in dieser Arbeit beobachteten Veränderungen unter Neuroleptikatherapie sprechen für einen immunmodulatorischen Wirkmechanismus dieser Substanzen. Für die Substanz Clozapin sind beispielsweise derartige Effekte bekannt. Bei der Schizophrenie handelt es sich um eine heterogene Krankheitsentität, für die es zahlreiche Erklärungsmodelle gibt. Die hier erhobenen Befunde stehen in Einklang mit Ergebnissen anderer Studien und können diese zum Teil bestätigen und ergänzen. Allerdings finden sich in der Literatur diskrepante und umstrittene Befunde bezüglich der zellulären und humoralen Veränderungen des Immunsystems, die die Komplexität des Krankheitsbildes deutlich machen und vielleicht als Ausdruck ätiologischer Unterschiede angesehen werden können.