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1983 - anlässlich des 500. Geburtstags Martin Luthers - begab sich der renommierte Radio-Essayist Horst Krüger auf eine Reise zu Luthers Wirkungsstätten – nach Erfurt, Eisleben, Wittenberg und Eisenach. Die Reise führte Krüger damals noch in ein anderes Land, in die DDR. Horst Krüger folgt Luthers Lebensstationen von Ort zu Ort und beschreibt dabei auch ein Stück DDR-Vergangenheit. Der Reisende ist aber vor allem auf der Suche nach Luther selbst, dem Menschen hinter dem Mythos. Sprecher: Der Autor Regie: Klaus Lindemann Redaktion: Barbara Enturp Produktion: SFB; DLF; BR; SWF 1983
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Koal, Stephan www.deutschlandfunkkultur.de, Fazit
Der Palast der Republik wurde zwar vollständig abgerissen, bewegt aber weiterhin die Gemüter. Was erzählen er und sein Ende von deutscher Geschichte? Was erzählen unterschiedliche Menschen über den Palast? Diesen Fragen geht das Humboldt Forum mit der Ausstellung "Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart" nach. Von Harald Asel
Photo 2024 will take place in Melbourne and Victoria from 1 to 24 March. Several German artists are taking part this year, including Ulrich Wüst. Born in Magdeburg in 1949, Wüst has become known for his photos documenting the transformation of architecture in the GDR and beyond. A selection of these can be seen in cooperation with the Goethe-Institut at the RMIT Gallery in Melbourne from 29 February to 20 April. We spoke to the curator of the exhibition, Matthias Flügge. - In Melbourne und Victoria findet vom 1. bis 24. März die Photo 2024 statt. In diesem Jahr sind gleich mehrere deutsche Künstler dabei, unter ihnen Ulrich Wüst. 1949 in Magdeburg geboren ist Wüst durch seine Fotos bekannt geworden, die den Wandel der Architektur in der DDR und danach dokumentieren. Eine Auswahl davon ist in Kooperation mit dem Goethe-Institut in der RMIT Gallery in Melbourne zu sehen, und zwar vom 29. Februar bis zum 20. April. Wir haben mit dem Kurator der Ausstellung gesprochen, Matthias Flügge.
Die deutsche Geschichte ist schon lange ein Thema der Künstlerin Henrike Naumann – insbesondere der Aspekt der Radikalisierung nach rechts. Bekannt geworden ist sie mit raumfüllenden Möbelinstallationen. Etwa der Einrichtung von Jugendzimmern, wie sie das rechtsterroristische NSU-Trio bewohnt hat. Aufgewachsen ist Henrike Naumann in den 1980er/90er Jahren in Zwickau. Sie hat die Möbelkultur der DDR und der folgenden 90er Jahre untersucht, aber auch das Wohnen im Nationalsozialismus. Seit 2021 hat sie mehrfach in der Ukraine gearbeitet. Zuletzt im Rahmen der Kyiv Biennale. Sie sucht den Perspektivwechsel und fragt nun nach der Rolle der Kunst in Zeiten des Krieges.
Die Großsiedlung Marzahn wurde in den 80er Jahren als sozialistische Musterstadt erbaut. Der Architekt Wolf-Rüdiger Eisentraut hat die markantesten Gebäude des Bezirks konzipiert: Dazu zählen das Rathaus am Helene-Weigel-Platz und das Freizeitforum an der Marzahner Promenade. Von Harald Asel
Der Journalist Peter Wensierski ist durch seine Recherchen über das Schicksal der Heimkinder in der Bundesrepublik bekannt. Sein Buch „Schläge im Namen des Herren“ führte 2008 zur Gründung des Runden Tisches Heimerziehung und schließlich zur Entschädigung der betroffenen Kinder und Jugendlichen. Begonnen hat seine Karriere allerdings in Ostdeutschland. Seit 1979 war er für den Evangelischen Pressedienst als Reisekorrespondent in der DDR tätig und berichtete von dort über Jugendliche, die gegen den SED-Staat aufbegehrten. So wie Matthias Domaschk, der 1982 unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Jetzt hat eri den Fall noch einmal aufgegriffen, umfangreich recherchiert und daraus ein Buch gemacht: „Jena Paradies. Die letzte Reise des Matthias Domaschk". Ein Gespräch über die DDR, oppositionelle Jugendliche, den Osten und den Westen.
Wie kann man Abschied nehmen von einem Menschen, der sich das Leben genommen hat? Wie umgehen mit all den Fragen und Schuldgefühlen nach so einem Tod? Die Berliner Journalistin Anja Reich schreibt darüber in ihrem neuen Buch „Simone“. Sie beschreibt ihre enge Freundin Simone als "das coolste Mädchen in Berlin-Lichtenberg“ und als „Diva im DDR-Plattenbauviertel“. Als die Mauer fiel, war Simone 20 Jahre alt, sie schien wie gemacht für die neue Freiheit. Sieben Jahre später war sie tot. Anja Reich fragt sich, ob ihre Freundin am Erbe des Sozialismus zerbrochen ist oder an den Zumutungen des Kapitalismus. Und sie hört bei ihren Gesprächen über Simone und die Umbrüche im Osten immer wieder diesen Satz: „Da habe ich auch an Selbstmord gedacht.“
Vor 50 Jahren wurden BRD und DDR als Vollmitglieder in die UNO aufgenommen. Wie klang das damals? Eine akustische Reise aus dem Archiv mit Tönen der beiden Außenminister Walter Scheel und Otto Winzer. Von Harald Asel
Auch 30 Jahre nach dem Ende der DDR leiden Menschen an den Folgen politischer Verfolgung und klagen über Posttraumatische Störungen. Das große Forschungsprojekt "Gesundheitliche Langzeitfolgen von SED-Unrecht" sammelt dazu Erkenntnisse. Von Anke Burmeister
Ungarn 1956, die CSSR 1968 und Polen ab 1980 - überall wehrten sich Bürgerinnen und Bürger, Arbeitnehmer und Intellektuelle gegen das starre sozialistische System. Den ersten Aufstand gab es am 17. Juni 1953 in der DDR, vor allem in Ostberlin. Über die Ereignisse und die Folgen diskutiert Dietmar Ringel mit seinen Gästen.
Frank Ebert war gerade erwachsen, als das Land, in dem er 1970 geboren wurde, seinem Ende entgegen ging. Daran hat er selbst keinen geringen Anteil. Er ist Bürgerrechtler, DDR-Oppositioneller, hat in der Umwelt-Bibliothek in Berlin gearbeitet, sich an den Protesten gegen den Wahlbetrug 1989 beteiligt, wurde mehrfach verhaftet. Er organisierte Mahnwachen, besetzte die Stasizentrale, baute das Archiv der DDR-Opposition auf, dass später in die Robert-Havemann-Gesellschaft überführt wurde. Seit März ist Frank Ebert Berliner Beauftragter für die Aufarbeitung der SED-Diktatur. Ein Gespräch über Opposition und Widerstand, Ost-West-Unterschiede und warum es heute immer noch einen braucht, der sich um die Opfer des SED-Regimes kümmert.
Mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall entsteht im ehemaligen DDR-Frauengefängnis Hoheneck eine Gedenkstätte. 8.000 politisch verfolgte Frauen saßen in dem roten Ziegelbau, der "Mörderburg" ein. Was sie dort erlitten, verfolgt viele bis heute. Manche Frauen sind unter den unwürdigen Haftbedingungen fast zerbrochen. Andere fanden Halt im Glauben.
In den späten 1980er-Jahren war Harro Lucht Gemeindepfarrer an der Immanuelkirche im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg, zuvor lange Jahre Studentenpfarrer in Greifswald. Wie er die DDR erlebte und welche täglichen, oft unspektakulären Entscheidungen zu treffen waren, davon erzählt er in seinen Erinnerungen unter dem Titel "Das Nadelöhr der Freiheit".
Bislang ist Deutschland nicht gerade pfleglich mit dem Erbe der DDR Architektur umgegangen. Klassiker wie der Palast der Republik sind abgerissen worden. Die beiden Architekturhistoriker Andreas Butter und Thomas Flierl wollen den Wert dieser Architekur stärker ins Bewusstsein bringen und haben den Begriff der DDR-Moderne geprägt. Mit ihrem aktuellen Buch "Architekturexport DDR - Zwischen Sansibar und Halensee" zeigen sie, wie das Planungswesen der DDR in die Welt gebracht wurde. Nikolaus Bernau stellt es vor.
Morgen startet das "achtung berlin Filmfestival". Thema in der diesjährigen Retrospektive des Festivals: Umweltschutz im späten DEFA-Film. Die gezeigten Dokumentar- und Spielfilme aus den 70er bis 90er Jahren kreisen alle um die Themen Umweltverschmutzung und Naturschutz in der DDR. Schon damals tauchte dieses Anliegen also in Filmen auf. Was können wir heute daraus lernen? Ein Gespräch dazu mit Regina Kräh aus der Festivalleitung.
In den späten 1980er Jahren war Harro Lucht Gemeindepfarrer an der Immanuelkirche im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg, zuvor lange Jahre Studentenpfarrer in Greifswald. Wie er die DDR erlebte und welche täglichen, oft unspektakulären Entscheidungen zu treffen waren, davon erzählt er in seinen Erinnerungen unter dem Titel "Das Nadelöhr der Freiheit".
"Die Häuser waren zerfallen, es regnete durch die Dächer" - den heute fast durchsanierten Prenzlauer Berg kennt Tom Sello noch aus der Zeit des geteilten Berlins. Dort hat er gelebt und war in der Umweltbibliothek zugegen, einem Ort der DDR-Opposition. Harald Asel hat ihn auf seinem Kiez-Spaziergang begleitet.
Wer an die "Weltbühne" denkt, meint meist die Glanzzeiten der Wochenzeitschrift in der Weimarer Republik. Dass die Zeitschrift auch im Exil und in der DDR fortgeführt wurde, hängt eng mit Hermann Budzislawski zusammen. Über den streitbaren Intellektuellen ist nun eine Biographie erschienen. Von Harald Asel
Nach dem GAU im April 1986 kam radioaktive Strahlung nicht nur als Wolke nach Deutschland, sondern auch auf Rädern: auf Lastwagen, PKW und Zügen. Unter großer Geheimhaltung wurden die Fahrzeuge beim Grenzübertritt in die damalige DDR gewaschen. Zum Beispiel unweit von Küstrin-Kietz an der Grenze zu Polen. Heute ist nichts mehr davon zu sehen. Doch die Gerüchte bleiben: viele Einsatzkräfte der Waschaktion hätten nichts von der Gefahr gewusst und seien später an Krebs gestorben. Wieviel Wahrheit ist noch übrig, 35 Jahre und einen Systemwechsel später?
Er war ARD-Reporter in der Sowjetunion und in der DDR: Fritz Pleitgen. "Im Grunde habe ich zu Zensurbedingungen gearbeitet", sagt er heute. Aber als Journalist hat er seinen Weg gefunden, an Informationen und Interviews zu kommen. Sei es mit forschem Auftreten oder geflüsterten Fragen. Von Jana Ebert
Wenige erzählen so sensibel und so hartnäckig von der deutschen Geschichte wie Helga Schütz. Die Schriftstellerin und Drehbuchautorin ist Jahrgang 1937. Die Geschichte hat in ihr eigenes Leben tief eingegriffen und das ist in ihren Werken auch zu lesen. Nach kurzer Schulzeit hat Helga Schütz Gärtnerin gelernt, an der Potsdamer Arbeiter- und Bauern-Fakultät das Abitur nachgeholt und an der Filmhochschule Dramaturgie studiert. Ihre Drehbücher haben die DEFA-Filmgeschichte mitgeprägt, mit vielen Einschnitten. Gleich ihr erster Film und eine spätere Fernsehproduktion wurden in der DDR verboten.
Als "Tunnel 57" macht er Geschichte: der längste, tiefste und teuerste Fluchttunnel, der in Berlin je gegraben wurde. In einer Bäckerei im westlichen Abschnitt der Bernauer Straße erfolgt im April 1964 der erste Spatenstich. Unter strengen Vorsichtsmaßnahmen wird die Strecke Stück für Stück gegraben. Im Keller eines Wohnhauses in der Strelitzer Straße in Ost-Berlin endet der Tunnel. 57 DDR BürgerInnen kriechen am 4. und 5. Oktober durch den unterirdischen Fluchtweg in den Westen. Doch in der zweiten Nacht fliegt das Projekt auf.Feature- Autor Klaus Ihlau hat die Flüchtlinge des "Tunnels 57" getroffen.
Mit ihrem Lied "Sind so kleine Hände" wurde Bettina Wegner im Westen schlagartig berühmt: 100.000 Platten wurden verkauft, Joan Baez trug die melancholische Ballade in die ganze Welt. Da hatte die Liedermacherin Bettina Wegner im Osten schon eine lange Geschichte der Rebellion hinter sich. Für den Prager Frühling verteilte sie 1968 Flugblätter in Ost-Berlin und kam wegen "staatsfeindlicher Hetze" ins Gefängnis. Auch bei der Ausweisung Wolf Biermanns bot sie der Staatsmacht die Stirn und bekam Auftrittsverbot. Gebeugt hat sie das nicht – weder in ihren Liedern noch im Leben. Als die DDR sie ausbürgerte, wollte sie nicht gehen. Der Verlust ihrer Heimat und der politischen Ideale wurde zum wichtigsten Thema ihrer Lieder. Wiederholung vom 30. August 2020
Sie gehörten in jenen Nächten und Tagen, als Ulbricht die deutsch-deutsche Grenze dicht machte, mit dazu. Sie erlebten in DDR-Uniform oder diskretem Zivil eine Zeit, die in die Weltgeschichte einging. Zum ersten Mal berichten ein Bereitschaftspolizist, ein Wasserschutzpolizist und ein Kontaktoffizier von ihren Erlebnissen bei der "Sicherung der Staatsgrenze", wie es im Polit-Jargon aus dem SED-Politbüro hieß. Aus eigener Anschauung schildern sie eine Aktion, die bis zur letzten Minute streng geheim war, reflektieren Sinn und Unsinn der menschenverachtenden Mauer. Thomas Franke hat sie getroffen.
Gespräch mit einem Zeitzeugen über die Geschichte der DDR
Lukas gehört zu der Generation der Nachwendekinder. Mit seinem Vater Rainer hat er nie über dessen Rolle im Sozialismus offen gesprochen. Lukas hat in seinem Vater immer den unangepassten Draufgänger und Revoluzzer gesehen. Bis vor einigen Jahren der Anruf eines Unbekannten erste Fragen aufwarf. Kann Lukas den Familienerzählungen trauen? Zum ersten Mal sprechen die beiden über das, was Rainer „eigentlich mit ins Grab nehmen wollte".
Zwölfzweiundzwanzig - Das Gespräch am Wochenende mit Sabina Matthay | Inforadio
Offene Stasi-Akten und eine Institution, die die zerfletterten Akten erschließt - die Öffnung des Stasi-Unterlagen-Archivs 1991 war ein weltweit einmaliges Experiment. Nun werden die Akten des Staatssicherheitsdienstes ins Bundesarchiv verlagert. Was hat die Behörde erreicht? Sabina Matthay spricht mit dem letzten Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde, dem Journalisten und Bürgerrechtler Roland Jahn.
Mit 15 Jahren brachten DDR Transportpolizisten Susanne in die Geschlossene Krankenanstalt in Leipzig. Angeblich weil sie geschlechtskrank war. „Tripperburg “ nannte der Volksmund diese Anstalten. Heute, nachdem sie ihre Patientenakten einsehen konnte, weiß Susanne, dass sie gar nicht geschlechtskrank war. Mit 15 Jahren brachten DDR Transportpolizisten Susanne in die Geschlossene Krankenanstalt in Leipzig. Die Autorin Nathalie Nad-Abonji begibt sich auf Spurensuche nach einem bis dato unaufgearbeiteten Kapitel der DDR-Geschichte.
Das neue Buch "Von Alfons Zitterbacke bis Zonen-Gaby – die DDR in Elf 99 Kapiteln" beschreibt Wissenswertes aus der DDR-Alltagskultur. Anhand der Kultfigur Sandmännchen zeigt sich ein Wettstreit der Systeme, den die DDR gewonnen hat, sagt Mitautorin Coretta Storz. Von Christian Wildt
Clever Girls – rebellisch, feministisch, wegweisend | rbbKultur
Eva Strittmatter ist bis heute die meistgelesene Lyrikerin der deutschen Sprache. Ihre Gedichtbände wie "Ich mach ein Lied aus Stille" oder "Mondschnee liegt auf den Wiesen" erreichten in der DDR Auflagen von mehr als zwei Millionen und wurden in 17 Sprachen übersetzt. Privat lebte Eva Strittmatter mit dem Dichter Erwin Strittmatter ab 1954 auf den Schulzenhof bei Gransee. Wie sehr sie dort auch gelitten hat - in der Abgeschiedenheit, zerrissen zwischen Kindern und untreuem Künstlerehemann - das vertraut sie ihren Gedichten an. Susanne Utsch spiricht mit der Journalistin und Eva Strittmatter-Biografin Dr. Irmtraud Gutschke und mit der Lyrikerin Ulrike Almut Sandig, die schon als Kind Gedichte von Eva Strittmatter gelesen hat. FrauenOrt: Eva-Strittmatter-Garten, Ecke Wittstocker Allee/ Neuruppiner Allee, 16816 Neuruppin http://www.frauenorte-brandenburg.de/index.php?article_id=103 Bücher: Irmtraud Gutschke: "Eva Strittmatter: Leib und Leben" Ulrike Almut Sandig: "Monster wie wir" Ulrike Almut Sandig: "ich bin ein Feld voller Raps verstecke die Rehe und leuchte wie dreizehn Ölgemälde übereinandergelegt"
Clever Girls – rebellisch, feministisch, wegweisend | rbbKultur
1991, nur 2 Jahre nach dem Mauerfall, setzte sich die schwarze Eule auf gelbem Grund auch im Westen als Zeichen für Naturschutzgebiete durch. Ein Triumpf für Erna Kretschmann und ihren Mann. Der hatte dieses Naturschutzsymbol schon in den 50er Jahren entwickelt. Zusammen mit ihm kämpft Erna Kretschmann seit dem Ende des zweiten Weltkriegs für den Schutz von Fauna und Flora in der DDR. Sie halten Vorträge, schreiben Artikel, klären in Schulungen auf, verbünden sich mit Gleichgesinnten und schaffen Naturlehrpfade im ganzen Land. Mit ihrem Ehemann Kurt teilt Erna Kretschmann die Haltung, dass die Natur kein Rohstoff ist, der für wirtschaftliche Zwecke genutzt und verbraucht werden darf, sondern zuallererst eine Kostbarkeit, die eines besonderen Schutzes bedarf. Mit dieser Einsicht war sie ihrer Zeit weit voraus. Heute würde sich Erna Kretschmann vermutlich Greta Thunberg und ihren Zielen anschließen. Zu Gast im Studio: Kerstin Götter, Geschäftsführerin Haus der Naturpflege e.V und Christiane Schröder, Landesgeschäftsführerin NABU Brandenburg
"Das vermutlich allerletzte Ostrockbuch" ist ein Tribut an die bekanntesten Rockbands aus Ostdeutschland. Christian Hentschel hat es geschrieben und mit 15 Ostrock-Größen gesprochen. Was unterscheidet sie voneinander? Was macht sie besonders? Ein Gespräch mit Hendrik Schröder
Zu Zeiten der DDR bildete der Eishockeyverein aus Weißwasser in der Oberlausitz gemeinsam mit Dynamo Berlin die kleinste Eishockeyliga der Welt. Inzwischen heißt der Verein aus Weißwasser Lausitzer Füchse. Eine wichtige Rolle für die Region spielt er jedoch immer noch. Von Stefan Osterhaus
Von 1986 bis 1989 betrieben drei Ostberliner den Untergrundverlag radix. Gedruckt und verbreitet wurden heimlich systemkritische Schriften. Damit begaben sich die jungen Leute in Gefahr. "Staatsfeindliche Hetze" wurde in der DDR mit Haft bestraft. Das riskierten die radix- Macher und trugen mit ihren Veröffentlichungen viel zum Mauerfall bei.
Der Chemnitzer Wolfgang Lötzsch gehörte zu den besten Radrennfahrern der DDR. Bei den Olympischen Spielen in München zeigte Lötzsch den Westdeutschen das Hinterrad. Doch kurz vor einem Vorbereitungsrennen beendete die Klubleitung die Karriere des damals 19-jährigen Lötzsch. Doch Lötzsch trainierte und siegte als "Volkssportler" der Betriebssportgruppe Wismut weiter und verwies Olympiasieger und Weltmeister auf die Plätze. Den Sportfunktionären und Genossen der DDR passten die Erfolge von Wolfgang Lötzsch nicht. Mit Intrigen versuchten sie den Erfolg des Rennfahrers zu verhindern. Von Karl Lotz
Am 10. November 1989 auf der DDR-Antarktisstation "Georg Forster": Es ist der Funker, der die Nachricht verbreitet: "Auf der Mauer in Berlin sind Menschen – die Grenze nach'm Westen ist offen." Die letzten DDR-Antarktisforscher erleben die Wendezeit mitten im ewigen Eis. Am 3. Oktober 1990 holen sie auf dem Dach der Station unter Singen der Nationalhymnen die alte Flagge ein und hissen die neue. Ein Feature von Anna Schmidt
Dreißig Jahre, das ist eine ganze Generation. Wir diskutieren noch immer über die richtigen Wege zur deutschen Einheit, in letzter Zeit wieder vermehrt und kontrovers. Aber wie können wir mit diesem Wissen die Herausforderungen meistern, die vor uns liegen? Darüber hat Harald Asel mit seinen Gästen gesprochen.
Welche Spuren der DDR sind auf dem Land bis heute zu finden? Wie hat sich die ostdeutsche Landwirtschaft seit 1989/90 verändert? Und welche Zukunft haben die Dörfer? 30 Jahre nach der Gründung Brandenburgs spricht Harald Asel darüber mit seinen Gästen.
Die DDR ist Geschichte, aber Wortungetüme wie "geflügelte Jahresendfigur" oder "Winkelement" geistern noch immer durch unser Gedächtnis: 30 Jahre nach der Wiedervereinigung beleuchtet ein neues Buch Worte aus dem DDR- Sprachgebrauch neu. Es ist eine Art Ost- Duden geworden. Shelly Kupferberg spricht mit der Autorin Antje Baumann.
Zwölfzweiundzwanzig - Das Gespräch am Wochenende mit Sabina Matthay | Inforadio
Wie hat sich die weltpolitische Balance seit der deutschen Einheit verschoben? Das Ende des Kalten Krieges war friedlich und vom Geist der Kooperation getragen, sagt die Historikerin Kristina Spohr, aber heute kehren nationale Machtpolitik und die Konfrontation von Werten und Systemen in neuer Form zurück. Ruth Kirchner hat mit ihr gesprochen.
Der Innenhof der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg wird bis zum 3. September zum Open-Air-Kino. Am historischen Ort zeigt das Filmfest Campus-Kino Dokumentar- und Spielfilme zum Leben in der DDR. Kulturreporterin Magdalena Bienert berichtet vom Premierenabend.
Er ist Spezialist für Umbrüche. Zusammen mit Christoph Links hat er die "Chronik der Wende" verfasst. Aber auch Veränderungen in Spanien, Kuba und anderen Ländern haben den Lateinamereikawissenschaftler beschäftigt. Und die Frage, warum eigentlich das Volkseigentum nach der Friedlichen Revolution nicht in die Hände der Ostdeutschen gelangte.
Die Romanverfilmung "Was gewesen wäre" erinnert an die Zeit des Mauerfalls. Schauspieler Ronald Zehrfeld ist als Kind in der DDR aufgewachsen, im Roman spielt er einen Wessi. Alexander Soyez hat Ronald Zehrfeld getroffen und über den Film, Ost-West-Befindlichkeiten und seine persönlichen Erinnerungen an diese Zeit gesprochen.
Die Geschichte des Zugfunks erzählt von großen Abenteuern in einem kleinen Land. Erlebt haben sie Rosi Grosse und Helga Deglmann bei der Deutschen Reichsbahn. Seit Beginn der 1950er-Jahre wurden immer mehr Abteile in Schnellzugwagen mit Lautsprechern ausgestattet. Aus denen war der Zugfunk zu hören – ein eigens für die Fahrt, an Bord produziertes Live-Programm. Neben Informationen über Aufenthalt und Anschlusszüge „sendeten“ die Zugfunker*innen auch Reisetipps und Politpropaganda. Vor allem aber boten sie musikalische Unterhaltung. Der Zugfunk sollte ein Beitrag zum Reiseerlebnis sein, sorgte aber auch für Missmut.
Zwölfzweiundzwanzig - Das Gespräch am Wochenende mit Sabina Matthay | Inforadio
Als vor 30 Jahren die Treuhand-Anstalt gegründet wurde, galt sie vielen bald als das Sinnbild für feindliche westliche Übernahmen und Demütigungen. Detlef Scheunert, damals einziger ostdeutscher Treuhand-Direktor, kann das Negativbild heute zum Teil verstehen. Über die Gründe spricht er mit Moderatorin Sabina Matthay.
Der Aufbruch von 1989 bewirkte nicht nur politische Systemwechsel in Mittel- und Osteuropa, sondern löste zugleich wirtschaftliche und soziale Umbrüche aus, deren Folgen unsere Gegenwart prägen. Anfang Januar 2020 sprach der Historiker Jens Gieseke über: "Die ostdeutsche Volksmeinung – wie demokratisch war die DDR-Bevölkerung?“
Am 24. März 1950 wird die „Deutsche Akademie der Künste“ in Ostberlin gegründet. 1972 benennt sie sich in „Akademie der Künste der DDR“ um. Von Anfang an ist sie eine Institution, die den DDR-Staat kulturell repräsentieren soll. Zugleich versucht sie ein Nischendasein freier Kunst zu führen. Heute zählt sie in ihren Sektionen Bildende Kunst, Baukunst, Musik, Literatur, Darstellende Kunst sowie Film- und Medienkunst 419 Mitglieder. Vor 70 Jahren wird in der DDR die "Deutsche Akademie der Künste" gegründet. Eine Sendung von Dunja Welke.
Der Sturm auf die Berliner Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit am 15. Januar 1990 gilt als dramatischer Moment von Betroffenen, die sich damit das Recht auf Auskunft und Aufklärung über die Machenschaften der Stasi sichern wollten. Damit gelang es, die Vernichtung von Akten, mit der das MfS bereits begonnen hatte, zu stoppen. 30 Jahre später - am 15. Januar 2020 - beleuchtete am historischen Ort ein Gespräch mit den Zeitzeugen Gabriele Stötzer und Stephan Konopatzky sowie dem Historiker Roger Engelmann die Kontroversen der Zeit über den Umgang mit den Akten.
Über Jahrzehnte hinweg war der prominente Berliner Journalist Karl-Heinz Maier ein fleißiger und ergiebiger Spion für die Staatssicherheit. Dies belegen Unterlagen einer entschlüsselten Datenbank aus der Hauptverwaltung Aufklärung der DDR-Staatssicherheit. Ansgar Hocke hat ehemalige Kollegen des 1996 Verstorbenen über den Menschen, den Top-Spion und den Journalisten Karl-Heinz Maier befragt.
Am 29. Dezember 2019 verstarb Manfred Stolpe, der erste Ministerpräsident Brandenburgs. Aus diesem Grund wiederholen ein Gespräch, dass Friederike Sittler im Oktober 2015 mit ihm führte.
Vor 30 Jahren haben Tausende Menschen die Stasi-Zentrale in der Berliner Normannenstraße gestürmt. Mittlerweile wird das Areal genutzt, um über die SED-Herrschaft aufzuklären. Der Bund plant dort einen "Campus der Demokratie". Wie der aussehen soll, bringt Nina Amin auf den Punkt.
Wer sich in der Umbruchszeit 1989/90 für die Rechte der Ausländer und Vertragsarbeiter der DDR stark machte, der brauchte ein dickes Fell. Almuth Berger, die erst vom Zentralen Runden Tisch zur Ausländerbeauftragten bestimmt wurde und später diese Aufgabe auch in der Brandenburger Landesregierung übernahm, hatte dies.
Die meisten Menschen, die beim Mauerfall vor 30 Jahren jung waren, sahen das Ende der DDR und die deutsche Wiedervereinigung als Chance für den Aufbruch in eine neue Zeit. Doch die Träume von damals haben sich längst nicht für alle erfüllt. Moderator Dietmar Ringel diskutiert im Kaisersaal am Potsdamer Platz mit Zeitzeugen und der nachfolgenden Generation darüber, welche Chancen und Folgen der Mauerfall für das eigene Leben hatte.
Es war ein einmaliges Zusammentreffen von Kino- und Weltgeschichte. Am 9. November 1989 hatte im Kino International der erste Film über Schwule in der DDR seine Premiere: "Coming out". Als die Premierengäste das Kino verließen, war die Mauer offen. Knut Elstermann über einen einzigartigen Film, der bleibt.
Die Flucht der Eltern aus der DDR, die Ausreise oder das erzwungene Verlassen des Landes - für viele Kinder waren das einschneidende, oft auch traumatische Erlebnisse. Manche sahen mit an, wie die Eltern verhaftet wurden und litten unter der Trennung. Andere taten sich schwer damit, neue Freunde im Westen zu finden oder mit dem Schulsystem klarzukommen. Oft waren diese Erfahrungen prägend für das weitere Leben.
Warum tickt der Osten so anders als der Westen, auch 30 Jahre nach dem Mauerfall? Das hat der Soziologe Steffen Mau erkundet, mit einer doppelten Methode: als nüchterner Wissenschaftler und als gelernter DDR-Bürger. Steffen Mau kommt aus dem Rostocker Neubaugebiet Lütten Klein.
Kindergeburtstag, ein Paar im Ruderboot, die Mama unter der Föhnhaube - 415 Stunden DDR-Alltag auf Schmalfilm, die nie für das öffentliche Auge gedacht waren. Maja Fiedler über eine einzigartige Privatfilme-Sammlung zur Geschichte der DDR. Von Maja Fiedler.
Der Historiker Justinian Jampol begann während seiner Studienzeit in Europa, Artefakte und Dokumente aus der gerade verschwindenden DDR und anderen Ländern des Ostens zu sammeln. Das Museum ist kein Kuriositätenkabinett, sondern eine elegant ausgestattete, wissenschaftlich arbeitende, von privaten Förderern getragene Institution.
Brigitte Reimann, Christa Wolf oder Erwin Strittmatter: Sie alle haben Tagebuch geschrieben, die seit einigen Jahren neu herausgegeben werden. Sie bieten interessante Erkenntnisse zur Beziehung von Alltag und Werk. Eine Sendung von Bernd Dreiocker.
Ein ganzes Jahrhundert fängt dieser Dokumentarfilm ein. Thomas Heise gibt den Toten seiner jüdisch und kommunistisch geprägten Familie eine Stimme und zeigt dazu Landschaften der Gegenwart. Eine filmisch einmalige und sehr persönliche Antwort darauf, was "Heimat" und "Deutschsein" heute bedeutet.
Real existierende Umstände: In der DDR hielt Günter Kunert den Roman für undruckbar, nun hat er ihn veröffentlicht – 45 Jahre später. Eine Sendung von Bernd Dreiocker.
In Berlin driften die Milieus 1982 immer weiter auseinander, sei es im Streit um die Hausbesetzungen, die Friedensbewegung oder den Besuch von US-Präsident Ronald Reagan. Da kann er noch so oft "Berlin bleibt doch Berlin" sagen. Harald Asel und Jens Lehmann blicken auf die Geschichten der geteilten Stadt.
Richard von Weizsäcker schafft es, die jahrzehntelange Dominanz der SPD in West-Berlin zu brechen. Auch dank diverser Bauskandale, die den Regierenden Bürgermeister Dietrich Stobbe zum Rücktritt zwingen.
Auch der Tanz hatte in der DDR der Propaganda zu dienen. Der Ausdruckstanz einer Gret Palucca in Dresden oder das Ballett eines Tom Schilling an der Komischen Oper Berlin standen unter ständiger Beobachtung. Bis 1989 wurde um eine fortschrittliche Tanzkunst gerungen.
Sie war der Inbegriff des Überwachungsstaates DDR: Die Stasi-Zentrale in Hohenschönhausen. Doch was tun mit dem Gelände von Horch und Guck? Seit Jahren wird gestritten. Demnächst werden die ersten Häuser abgerissen. Fakten schaffen. Thomas Moser hat das Gelände inspiziert - bei mehreren Touren, die man am kommenden Tag des Denkmals am 7. September auch miterleben kann.
Florian Kunert hat die DDR nicht wirklich selbst erlebt. Er ist 1989 in der Nähe von Dresden geboren und aufgewachsen. Als in seiner alten Heimat Pegida und Ausländerhass wachsen, will er die Gründe dafür im Spiegel der DDR-Geschichte betrachten. Er wagt ein filmisches Experiment.
Anlässlich der Ausstellung "Ost-Berlin. Die halbe Hauptstadt" im Stadtmuseum Berlin beschäftigt sich das Forum über das Verschwinden der Ostmoderne: War der Abriss des "Palastes der Republik" oder des "Ahornblatts" richtig und notwendig oder übereilt und falsch? Welchen Platz nimmt die DDR-Architektur im heutigen Stadtbild noch ein? Darüber diskutiert Harald Asel mit seinen Gästen.
Er gilt als wichtigster Filmregisseur der DDR und ist dennoch (fast) vergessen. Geblieben sind seine 16 Filme – und Fragen an eine Biografie voller Risse. Die Politikerin Antje Vollmer und der Liedermacher Hans-Eckard Wenzel geben ganz eigene Antworten.
Temperaturen bis minus 20 Grad, ungeheure Schneemassen: Es ist einer der schwersten Winter seit dem Zweiten Weltkrieg. Beiderseits der Mauer kämpfen Verantwortliche darum, die Stadt am Laufen zu halten.
Berlin sonnt sich im Glanz internationaler Aufmerksamkeit. Queen Elizabeth II. und US-Präsident Jimmy Carter besuchen West-Berlin, der Osten versucht, mit Yassir Arafat und General Ghaddafi dagegen zu halten. Aber die vielen Prominenten sind auch Labsal für alle, die sich mit den Widrigkeiten des Alltags arrangieren müssen.
Es ist ein Paukenschlag, wie für Wolf Biermann gemacht. Nach einem Konzert in Köln, wo er den Sozialismus verteidigt und die Bürokratie angreift, wird er ausgebürgert. Die Welle der Solidarität überrascht die SED-Führung. Die hat sich gerade in der Zustimmung zu ihrem neuen Prestigebau, dem Palast der Republik, gesonnt.
Im Jahr 1975, dem "Internationalen Jahr der Frau" bemüht sich auch die Politik, Frauenrechte zu stärken und alte Rollenbilder aufzubrechen. Mit mäßigem Erfolg. Aktivistinnen wie die Rockband "Flying Lesbians" propagieren lieber ihre eigene feministische Ästhetik – und stören die offiziellen Veranstaltungen. Im Osten ist das Jahr der Frau dagegen Chefsache.
Deutschland ist Weltmeister! Das empfinden 1974 selbst die Menschen in Ost-Deutschland so. Auch wenn die DDR-Auswahl bei der WM drüben trotz des "Sparwasser-Tors" nicht weit kommt.
In Ostberlin werden die Weltfestspiele der Jugend und Studenten gefeiert. Und mehr als 25.000 geladenen Gästen aus 140 Staaten soll eine weltoffene Stadt gezeigt werden. Das "Woodstock des Ostens" bereitet den zuständigen Staatsorganen Kopfschmerzen.
Ost und West verhandeln intensiv über den Status von Berlin. 1971 einigt man sich endlich: Im Viermächte-Abkommen nennt man West-Berlin lediglich "das betreffende Gebiet". So haben sowohl die Sowjetunion als auch die Westalliierten genügend Interpretationsspielraum.
Das Jahr 1969 bringt auch in Berlin die in der ganzen Welt zu beobachtende Weltraum-Euphorie, verursacht durch die Mondlandung. Doch auch in der Stadt selbst tut sich Vieles: Der Flughafen Tegel bekommt einen neuen Terminal, der Alex eine große Markthalle. Und ein Wahrzeichen der Stadt wird 20 Jahre alt: Der Fernsehturm am Alexanderplatz.
Gründonnerstag, nachmittags kurz nach halb fünf, Kurfürstendamm. Der Hilfsarbeiter Josef Bachmann schießt mit drei Kugeln den Studentenführer Rudi Dutschke nieder. Der überlebt schwerverletzt. Für die Demonstranten ist klar, wer wirklich Schuld ist an der Tat des 23jährigen Attentäters. Der Springer-Verlag. Sie wollen die Auslieferung der Zeitungen des Folgetages verhindern. Es kommt zu Ausschreitungen.
Im Februar 1967 fegt das Sturmtief Walpurga über Berlin hinweg – und sorgt an der Bezirksgrenze Treptow-Neukölln für den ersten "Mauerfall". Doch nicht nur meteorologisch sind es stürmische Zeiten: In West-Berlin demonstrieren die Studenten, in Ost-Berlin versuchen junge Künstlerinnen und Künstler ihre Freiräume zu erhalten. Vieles, was privat ist, wird zum Politikum, und manches was politisch ist, wird zur privaten Herausforderung.
Studenten protestieren, langhaarige Jugendliche erhitzen die Gemüter, ein sowjetisches Militärflugzeug stürzt in den Stößensee und die SED feiert Geburtstag. Die Zäsur des Jahres 1966 für Berlin ist aber der Karrieresprung von Willy Brandt.
Das Tauwetter ist 1965 vorbei, der sowjetische Parteichef Nikita Chruschtschow ist zum Rücktritt gezwungen worden. Mit Leonid Breschnew beginnt die lange Zeit der Stagnation. In der DDR werden auch Popmusik und moderne Filme zum Schlachtfeld ideologischer Auseinandersetzung.
Über die Feiertage durften West-Berliner ihre Verwandten im Ostteil besuchen. Das Passierscheinabkommen machte es möglich. Auch zu Besuch: Martin Luther King, der in beide Teile der Stadt geht. Und in Ost und West bestimmt nun der Beat den Rhythmus.
Die Mauer bleibt auch 1962 das wichtigste Thema in der Stadt. Daneben verschwinden allmählich Kriegsruinen und hier und da zieht neuer Komfort ein.
Zum Jahresbeginn brummt die Stadt noch. Doch im August ändert sich alles.
Am 4. November 1989 findet auf dem Ost-Berliner Alexanderplatz die größte Demonstration der Geschichte der DDR mit etwa einer Million Teilnehmern statt.Veranstaltet wurde sie von Künstlern und Kulturschaffenden. In dem DW-Bericht werden u. a. die Stimmung vor Ort, der Ablauf der Demonstration und die Forderungen der Teilnehmer geschildert. Ausschnitte aus den Reden von Stefan Heym, Manfred Gerlach, Günter Schabowski und Christa Wolf vermitteln einen authentischen Eindruck von der Großkundgebung (Aufnahmedatum: 04.11.1989)