Bruder Paulus´ Kapuzinerpredigt

Follow Bruder Paulus´ Kapuzinerpredigt
Share on
Copy link to clipboard

Setze dich zu denen, die mir zuhören. Geh mit. Nicke mit dem Kopf. Schweife mit deinen Gedanken ab. Lass dir Herz und Verstand weiten.

Bruder Paulus, Kapuziner


    • Jan 6, 2023 LATEST EPISODE
    • weekly NEW EPISODES
    • 13m AVG DURATION
    • 218 EPISODES


    Search for episodes from Bruder Paulus´ Kapuzinerpredigt with a specific topic:

    Latest episodes from Bruder Paulus´ Kapuzinerpredigt

    Gottes aufmerksamer Blick begleite dich

    Play Episode Listen Later Jan 6, 2023 5:44


    1. Januar 2023, 8 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, Neujahr Von Segen und der Kraft, die Gott verleiht Unter den Augen Gottes und der Menschen Für den französische Existenzphilosoph Jean-Paul Sartre gleicht der Blick des Menschen einer Gefangennahme. Denn uns ist entzogen, was der andere in uns erblickt. Er macht uns zu seinem Objekt seines Erkennens. Da es uns entzogen ist, was der andere aus uns macht, bleibt uns am Ende nur die Scham über das, was der andere in uns entdeckt, als seien wir nackt. Mit ist diese Sichtweise verständlich gewesen während ich Philosophie studierte. Menschen ent-fremden sich, wenn sie sich nur erblicken und nicht in den Dialog treten. Der Blick der Erwachsenen, die sich über ein Kind beugen und es zum Dialog einladen, es ansprechen, anlächeln, ja. Anstrahlen: Unter diesem Blick entwickelt sich der Mensch zum Erwachsenen. Er wird dahin befreit, selbst in den Dialog zu treten. „Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten …“ – dieser Segen aus den Urkunden des Ersten Bundes sieht im befreienden einander im Blick haben eine Folge des leuchtenden Angesichts Gottes. Wir sind geschaffen einander zu erleuchten und in die Freiheit des Gewissens und der Tat zu führen. Möge das Neue Jahr 2023 klare Dialoge, erleuchtete Erkenntnis, Bereitschaft um Wandel im neuen Erkennen und Liebe für Sie bereithalten. Ihr Bruder Paulus

    Motiviert, weil Gott sich auf mich verlässt

    Play Episode Listen Later Jan 6, 2023 15:56


    25. Dezember 2022, 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, Weihnachten Über Sinnversuche in Bio, Psycho und Geist und die Einladung von Weihnachten, es mit menschlicher Spiritualität zu versuchen Lebensentwürfe werden nicht gemacht. Sie werden einem geschenkt. Niemand hat sich selbst ins Leben organisiert. Keine hat die Liebe gemacht, die er gefunden hat. Wir sind beschenkte. Am Fest der Geschenke startet ein neuer Versuch: Ich werbe dafür, es positiv zu sehen. Denn bei aller Euphorie, das Rettende in Bio, Psycho oder Philo zu finden – es ernüchtert die Zeitgenossen, wenn das Problem nicht an der Wurzel gepackt wird: Beim Menschen selbst. Spiritualität pflegt die Aufmerksamkeit von Körper, Seele und Geist auf das, was nicht zu berechnen, ja, nicht einmal zu wünschen ist. Es ist so anders, was da in unser Leben Platz beanspruchen möchte, dass es uns das Fürchten lehrt. Spiritualität, die diesen Namen verdienst, bläst nicht das eigene Wunschzettel-Dasein auf, sondern befähigt zu radikaler Selbstkritik. Beten läutert. Meinten die Alten schon. Wer nicht beten kann: Die Arbeit liegen lassen, eine Runde durch die Straßen ziehen ohne rechtes Ziel und sich einmal echt spüren, live, wirklich, real. Ach ja, es gibt mich noch. Mit mir selbst beschenkt. Und so vielem anderen. Darauf kann ich mich verlassen, auf diese Wirklichkeit. Sie motiviert nachhaltig.

    Die Mär von der Weihnacht

    Play Episode Listen Later Dec 22, 2022 15:17


    18. Dezember 2022, 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 4. Adventssonntag, Lesejahr A Die Auferstehung Jesu Christi als Schöpfungsereignis bestimmt die Krise der neuen Geburt aus Gott Geschichten sind schön. Märchen auch. Sie bewegen die Gemüter. Sie berühren das Gemüt des Menschen. Wahr sind sie schon deshalb. Und werden zu Weihnachten mit Recht gepflegt. Dumm nur, wer daraus ableitet, den Kinderglauben hochholen zu müssen. Oder einen Rest davon mit dem Zipfel zu packen. Wer so Weihnachten begeht, wird seelischen Schiffbruch erleiden. Und enttäuscht werden. Wieder einmal. Die Weih-Nacht ist ohne Oster-Nacht nicht denkbar. Was erzählt wird, fußt auf einen Bruch, der größer nicht sein kann: Menschen unterbrechen das Leben des Gottessohnes am Kreuz. Stille. Tod. Hinein in den Schoß der Mutter Erde. Tod. Ende. Aber dann: Dann neuer Schöpfungsakt. Nicht von vorgestern, sondern von Übermorgen. Die Auferstehung ist die Jungfrauengeburt aus dem Grab. Übernatürlich. Undenkbar. Ein neuer Uranfang. Ich wünsche allen zum Weihnachtsfest kindliches Vertrauen. Ja, das schon. Aber auch: Erwachsenen Mut, für 2023 neu geboren zu werden. Dem Kollegen die Hand zu reichen, den Sie abgeschrieben haben. Dem Lebenspartner zu gestehen, wie Sie schuldig geworden sind an ihm. Den Kindern die Tür in die Zukunft zu öffnen und nicht weiter nach den Elternplänen vor sich herzutreiben. Und endlich: In die Politik gehen. In den Vereinsvorstand. Sich zur Verfügung stellen dem bedürftigen älteren Nachbarn, der noch nicht zugeben will, dass er Hilfe braucht. Nicht holdselig im Alten schwelgen, sondern das junge Gesicht des Neuen nähren mit eigener Phantasie, neuen Taten, mit Abschieden von längst Erkaltetem. Dann wird es warm im Stall der Welt. Ihres Lebens. Warm. Licht. Leicht. Engelleicht. Weihnachtsleicht. Eine neue Geburt, in der Sie sich endlich wirklich erkennen. Und ihren Nächsten. Und warum nicht: Gott. Neu.

    Mutations are the painful healthy way of salvation

    Play Episode Listen Later Nov 21, 2022 17:49


    20. November 2022, 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 34. Sonntag im Jahreskreis (Christkönigssonntag) Lesejahr C Im Wandel bleibt Christus der König und motiviert zum Weg zwischen Anpassung und Widerstand MUTATIONS: Anders als man denkt Der Change, vielbeschworen, kann nicht herbeigeführt werden. Er bleibt Gnade. Eine Gnade, die sich anbahnt. Darum mag ich lieber den Begriff der Transformation. Selten wurde mir dies deutlicher als in dieser wunderbaren Ausstellung: MUTATIONS https://kfw-stiftung.de/veranstaltungen/ausstellung-mutations (Noch bin zum 11. Dezember zu sehen). Zur Ordnung des Lebens gehört der Ausbruch daraus. Dies gilt es zu lernen. Die Frauen im Iran sind eine von vielen, die den Systemen Leben einhauchen. Und von den Systemen unbarmherzig verfolgt werden. Jedes Unternehmen braucht die Ordnung. Die Geschäftsordnung. Doch braucht jedes Unternehmen auch die Abweichlerin, den neuen Denker, den Mitarbeiter, der nicht dazu passt und doch so wertvoll ist, weil er Augen und Sinne für vergessene Dimensionen öffnen kann. Als Nonkonformist starb Jesus am Kreuz. Dass das Christentum vom Gift der weltlichen Ordnungsmacht getrunken hat, geht ihm bis heute nach. Und doch sind darin und daraus die Revolutionäre hervorgegangen, die anders lebten, dachten und fühlten, als es die Ordnung vorsah. Darum bin ich bewusst und gerne christlich: Die weltlich gesehen Ohnmacht der Energie, die transformiert, interessiert mich. Jene Energie, die einen Grashalm dazu bringt, die Teerdecke zu durchstoßen hin zum Licht. Sein Schmerz, seine Geduld, seine Zielstrebigkeit und seine Energie, die Tiefe vor Höhe setzt, spüre ich in mir. Spüren Sie sie auch?

    Die Energie in der Unordnung

    Play Episode Listen Later Nov 21, 2022 15:51


    12. November 2022, 17 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 33. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Vom Chaos in Weltall und allem Leben, in dem die Welt von Christus zu Christus geht, von Alpha zu Omega Transformation freundlich empfangen: Das Gewohnte, in dem wir uns eingerichtet haben, bequemt sich nicht, ein guter Gastgeber zu sein. Vielleicht zeigen deswegen so viele mit dem Finger auf die Kirche, den Staat, auf die „da oben“. Doch Fitness-Fanatiker, Vegetarier und Organisationsberater und viele andere sind oft konservativer sind als der gesamte Vatikan; sie sind emotional so aufgeladen, weil sie sich mit der Energie ihres Selbsthasses darin wiedererkennen. Doch Leben ist Geborenwerden und Sterben. Nicht mehr. Und nicht weniger. Darin waltet Gottes kreative Kraft. Darum ist Freude und Trauer, Hoffnung und Angst Lebenselixier. Darin und damit leben baut auf, erneuert, bringt im Miteinander weiter. In der Krise sich zurückwenden, um im Gewohnten wohnen zu bleiben? „Du Narr!“ möchte man rufen mit dem Gleichniswort Jesu. Eher: Wohlan denn Herz, nimm Abschied. Und gesunde.

    Gehorsam weitet den Horizont

    Play Episode Listen Later Nov 11, 2022 12:59


    5. November 2022, 17 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 32. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B Von der Zugehörigkeit in unsicheren Zeiten Der Begriff des Gehorsams als Grundhaltung des Lebens ist durch vielfachen Missbrauch von Autoritäten mit Recht mit Vorsicht zu genießen. In einem ursprünglichen Sinn hat der Gehorsam damit zu tun, dass der Mensch ausgerichtet bleibt auf seine Umwelt und auf seine Mitmenschen. Wer nicht hört, der kann nicht die vielen Zwischentöne aufnehmen, die ihm angeboten werden. Das erste unter den Sinnesorganen, das bei einem werdenden Menschen im Mutterschoß entwickelt wird, ist das Ohr. Hörend gehen wir in die Welt hinein. Und es wird eine dauernde Frage bleiben, wohin ich gehöre, von wessen Stimme ich das Vertrauen in die Welt lerne. Wer mich bestimmen darf. So bestimmen darf, dass sich in mir entfaltet, was in mir angelegt ist. Der Gehorsam, recht verstanden, ist die Haltung, die der Kommunikation einen wichtigen Platz im eigenen Leben gibt. Was ich von dir höre, dass mich anregen, mein Gewissen bilden, mich hinführen zu neuen Erkenntnissen. Im Gewissen werde ich durch das Hören gebildet, das Gewissen unterscheidet, was mir schadet und den Menschen, wem ich folge, was ich aufgreifen aus neuen Erkenntnissen. Wer nicht hören will, bleibt in seinem ich gefangen. Interessant wird das Leben erst dann, wenn ich nicht nur stets das tun will, was ich mir ausdenke, sondern wenn ich das tue, was mir an Wahrheit, an Liebe und Gerechtigkeit aufgeht, wenn ich in den hörenden Dialog gehe. Vor dem Reden kommt das Hören. Das richtige Hören macht mich bereit zum richtigen reden. Wer führt, muss nicht sofort seine Stimme erheben, sondern sich bereit machen zu einem Gehorsam den Stimmungen und Stimmen gegenüber, die ihn umgeben. Darauf mit bedacht antworten, bringt neues Leben.

    Die Kraft des Suchens

    Play Episode Listen Later Oct 31, 2022 15:50


    30. Oktober 2022, 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 31. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Jesus ist mit seiner Suchen stärker als alles, was sich für fest und stark hält Suchen ist stark. Wir brauchen mehr radikale Fragen. Die Gewohnheiten sind stark. Alle wohnen darin. Regeln. Riten. Verabredungen. Alle sind richtig und gut. Es braucht Klarheit in der Organisation. Und doch kommt ein Punkt, an dem die Dinge sich plötzlich verkehren. Da zählt der Mensch nicht mehr, sondern nur noch die Ordnung. Die für andere Menschen erdacht wurden. Und in die nun neue Menschen hineingepresst werden. Jeder neue Mitarbeiter, der in ein Unternehmen kommt, darf infrage stellen. Und seine Fragen sind so stark, dass alle Ordnungen dadurch ins Wanken kommen können. Wohl dem Unternehmen, das so agil ist, dass es sich überprüft, ob die Dinge, die verabredet sind, wirklich noch sinnvoll sind und zu denen passen, jetzt mitarbeiten. Es braucht regelmäßige Teamgespräche, in denen überlegt wird, ob alle Mitarbeiter noch mit dem ganzen Herzen und mit dem ganzen Verstand dabei sein können. Oder ob sie innerlich schon auswandern, weil sie menschlich nur außerhalb der Ordnung sein können. Das ist vergeudete Kraft. Agile Unternehmen sind Unternehmen, in denen jede Idee willkommen ist. Die Leitung solcher Teams hat dafür zu sorgen, dass nicht psychodynamische Strukturen, lebensgeschichtlich geprägte Schicht Einheiten oder von außen kommende Interessen den Prozess stören. Sie hat für Klarheit zu sorgen in der Absicht und in der Kommunikation. Nicht Antworten sind stark. Die Fragen sind stärker. Nicht finden ist stark. Sondern das suchen. Gemeinsam. Um gemeinsam zu finden.

    Mission Ohnmacht

    Play Episode Listen Later Oct 24, 2022 14:15


    22. Oktober 2022, 17 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 30. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Von der Kraft Gottes, die von unten her Menschen bildet und zusammenführt Schwach ist stark! Autoritäre haben Waffen, welcher Art auch immer. Sie intrigieren, betrügen, belobigen falsch und glänzen gern auf Kosten anderer von oben herab, damit sich die Mitmenschen schwach fühlen und ohnmächtig. Autoritäten sind im Hintergrund, knüpfen ehrliche Netzt, lieben die Wahrheit, sind echt in Lob und Kritik und heben von unten her die Möglichkeiten der Mitmenschen, damit sie stärker werden. Im Personalgesprächen den goldenen Boden zum Glänzen bringen, der in jedes Menschenherz glänzt, den anderen zur Kritik am Vorgesetzten ermutigen und Offenheit ermöglichen, was den Blick auf das eigene Arbeiten angeht: So verstehe ich franziskanische Werte und praktiziere sie gern. Die Autorität der Liebe – ein Wort, das in Unternehmen fast fehl am Platz erscheint - macht denen, die sich schwertun im Unternehmen zu Experten. Auf Augenhöhe ist dann auch der Hinweis Fehler des anderen möglich. Ich wünsche Ihnen solche fortschrittlichen Gespräche, gerade dann, wenn es „brennt“ im Team, im Unternehmen.

    Frei zu danken

    Play Episode Listen Later Oct 11, 2022 10:54


    8. Oktober 2022, 17 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 28. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Wie man lebt und das man das ist, was man ist: Sei dafür dankbar! Aber ehrlich: Geht das? Und wenn ja: Wie? Abenteuer Lebendigkeit So sehr sich Menschen wünschen, richtig zu leben: Wenn das Leben aber dann richtig loslegt, wird es zu einem Abenteuer, das man nicht gebucht hat. Der Reiseleiter ist nun sporadisch zu sehen und zu hören. Man entdeckt Fähigkeiten und Fertigkeiten, von denen man noch gar nichts wusste. Die eigene Leidensfähigkeit wird strapaziert. Es gibt Glücksmomente, von denen man gar nicht wusste, dass es sie gibt. Gut, wer so lebendig sein kann. So entsteht Dankbarkeit. Und nicht nur für die schönen Momente, sondern, wenn auch oft erst im Nachhinein, für die dunklen Stunden. Am Ende wird man keine Erfahrung mehr missen wollen. Dem Vergangenen Dank. Dem Kommenden Ja. (Dag Hammarskjöld)

    Der Tennisball

    Play Episode Listen Later Oct 11, 2022


    4. Oktober 2022, 18 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, Hochfest Franziskus von Assisi Franziskus von Assisi wollte nichts Drumherum mehr haben, sondern nur noch pur Christ sein In der Mitte ist: Alles! Die franziskanische Bewegung folgt einer einfachen Inspiration: Franziskus von Assisi, 13. Jhd., entledigte sich seines Besitzes, seiner Erbschaftsansprüche und der normalen kirchlichen Frömmigkeitskarriere, weil er allein der Mitte dienen wollte. Er nannte das: Ganz arm dem armen und gekreuzigten Christus folgen. Wer nicht Christ ist, könnte es so übersetzen: Statt den vielen Tipps und Regeln für ein gelingendes Lebens zu vertrauen, dem vielen Drumherum, einfach seinem Herzen folgen, auch wenn es weh tut. Denn was wir haben, das können wir verlieren. Nicht aber das, was wir sind. In der Mitte von jedem ist Alles. Mehr braucht niemand.

    Zweckfrei

    Play Episode Listen Later Oct 11, 2022 15:49


    2. Oktober 2022, 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 27. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Von der Freiheit des Christen und der Lebensart Jesu, Menschen vom Zweckdenken zu befreien Spiritualität stört Die Selbstoptimierer sind los! Mit allerlei Tipps und Tricks soll es ihren Jüngern möglich werden, noch besser zu werden, noch weiter, noch höher zu kommen. Mit dabei: Spiritualität jeder Couleur; auch sie soll helfen, ein zufriedeneres, reicheres, gesünderes usw. Leben zu führen. Ich bin skeptisch. Das Nützlichkeitsdenken hat den Webfehler, das es vom Ich ausgeht, das schon weiß, wie es sich verbessern will, wohin es gelangen will. Es wird für ein Ziel trainiert. Dem hat alles zu dienen. Auch die Spiritualität. Ich habe das anders gelernt. Spiritualität ist eben genau die Kunst, das Nutzendenken zu zähmen. Sie will so geübt werden, das sie den Übenden überraschen, seine Ziele in Frage, seine Lebenspraxis verändern kann. Sie ist auf Wandeln angelegt. Darum sage ich manchmal: Nichts ist gefährlicher als zu beten; wer weiß, wobei es einen stört … ;-)

    Glühen ist mehr als Wissen

    Play Episode Listen Later Oct 11, 2022 17:20


    18. September 2022, 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 25. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Vom Feuer in allen Religionen und dem Dialog, der sich daraus auf Augenhöhe ergibt Wofür brennst Du? Es gibt keine Praxis ohne Theorie. Ob einer dies tut oder das andere lässt: Darin folgt er einer Theorie, sei es bewusst oder unbewusst. Jedes Organisation, jede Powerpoint-Folie, jedes Teamtreffen hat eine Form, die einer Theorie zugunde liegt, der die Verantwortlichen folgen. Darüber zu sprechen, kann sich lohnen. Sonst bleibt man im Streit über Formen hängen. Und verpasst das Herzensanliegen oder zumindest die klare Überzeugung des Autors. Der Dialog der Religionen gelingt da, wo sich begeisterte Treffen, seien es Christen, Muslime oder Juden, oder auch: Atheisten. Wer selbst brennt für seine Überzeugung, sieht mit Freude, wie der andere für seine Meinung, seinen Glauben eintritt. Nur wer sich seiner Sache nicht sicher ist, muss zu unlauteren Mitteln greifen, will den anderen dominieren. Wer wirklich brennt für seine Überzeugung, ist ein gesuchter Gesprächspartner, wird gerne gefragt. Man kann sich wärmen am Feuer seiner Überzeugung, weil sie voller Respekt ist.

    Energieverbunden wandelbereit werden

    Play Episode Listen Later Oct 8, 2022 17:20


    19. September 2022, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 25. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Vom Edelstein inmitten der Formen und Gebote, die von Zeit zu Zeit der Praxis der Religionen hinzugefügt wurden Religiöser Dialog legt Energie frei. Schriften, Worte, Gebäude, Figuren, Türme, Gemälde und vieles mehr sind ja nur der Schmuck um eine Energie, die darin bewahrt und ausgedrückt wird. Sie sind die Fassung um einen Edelstein. Er allein ist wichtig. Darüber sprechen beflügelt den Dialog von Muslimen, Christen, Juden, Atheisten und wie auch immer die Menschen ihr Herzensengagement nennen. Das Allerlei, was historisch gewachsen ist, vergällt dem Zeitgenossen von heute, lustvoll engagiert der Freiheit, der Liebe und Selbstlosigkeit zu trauen, die er in sich spürt. Er empfindet die Kämpfer um Philosophien, Dogmen, Gebäude und Gebote als Ideologen, von denen man sich am besten fernhält. Und verkümmert. Wahrer Glaube will sich ausdrücken. Wie Liebe sich im Kuss zeigen will. Tanzen, malen, Nächstenliebe üben, dem Leben eine Fassung geben: Aus der Energie muss die Form werden. Sie entsteht im Dialog mit der Zeit. Den Wissenschaften. Den Entdeckungen. Den Ideen, die sich von Generation zu Generation ändern. Hier könnten die Religionen im fröhlichen Dialog zu Vordenkern werden. Trauen wir der Energie, wegen der so vieles Geworden ist. Sie ermutigt uns, neues werden zu lassen. Tradition – auch die des Staates, einer Firma, einer Büroorganisation – dient einem Sinn. Er speist sich aus der Energie, der Idee, dem Impuls des Ursprungs. Ich bin daher gern katholisch-christlich religiös. Ich bewahre mir durch Gebet, Feier und augenblicklicher Form den Anschluss an die Energie, die ich Gott nenne. So bleibe ich frei für den Abschied von dem, was wertvoll war und doch nur ein gewachsenes Drumherum. „Nimm Abschied Herz. Und gesunde.“ (Hermann Hesse in seinem Gedicht ‚Stufen‘)

    Gott sieht dir nach

    Play Episode Listen Later Oct 8, 2022 13:16


    10. September 2022, 17 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 24. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Wo die Zeiten unsicherer werden, versichert uns der Glaube: Niemand geht verloren Dennoch vertrauen Es ist ein Paukenschlag: NIEMAND geht Gott verloren. Selbst nicht in der Hölle, wenn man denn unbedingt an der Vorstellung eines Ortes der Verdammnis festhalten will. In diesem Glauben gründet sich die Zuversicht der Juden, die sie über die Jahrhunderte bewahrt haben: Der Segen gilt; Gott wird uns heimführen. Die Rede von der Menschenwürde, von dem Recht des Einzelnen, sich entfalten zu dürfen, fußt auf dem biblischen Glauben: Gott sieht nach dir. Und er hütet dich eifersüchtig. Ein Kümmer-Gott. Einer, in dessen Hand ich geborgen bin, auch wenn aller Anschein dagegen spricht.

    Zuversichtlich bleiben

    Play Episode Listen Later Aug 16, 2022 10:46


    14. August 2022, 9.30 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 20. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Immer neu heraustreten aus dem Dunkel und aufblicken zu Jesus Zuversicht ist etwas anderes als Optimismus Wer zuversichtlich ist, erwartet nicht, dass eintrifft, was er erwartet. Das wäre Optimismus. Er vergewissert sich seines Fundamentes, und kann sich im Hier und Heute in seinen Erwartungen verwandeln und diese Erwartungen selbst. „Bewahre uns vor Verwirrung und Sünde!“ – so beten Christen in der katholischen Liturgie mit den orthodoxen Christen nach dem Vater unser. Dies genau kann nämlich passieren: Dass vor lauter Festhalten an den eigenen Plänen man verwirrt ist und sich absondert von der Gemeinschaft und nur noch das eigene sucht, eben – sündigt. Darum ist Zuversicht die dialogische Haltung, die von der Zukunft nicht selbstsüchtig die Erfüllung des eigenen Planens erwartet, sondern das Neue, was sich darin mit denen entdecken lässt, mit denen man (unter dem einen Vater im Himmel) entdecken kann.

    Die Heimat liegt vor uns

    Play Episode Listen Later Aug 8, 2022 8:42


    7. August 2022, 8:00 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 19. Sonntag im Jahreskreis Lesejahr C Vom befreienden Denken des glaubenden, der in allem, was geschieht hoffnungsvoll Ausschau hält Christen sind keine Optimisten. Denn Optimisten wissen, was geschehen soll. Und denken, es wird schon so eintreffen. Christen sind Hoffnungvolle. Sie wissen, dass in allem, was geschieht, ein Aufbruch enthalten ist, ein Anruf für das Neue, das niemand erwarten kann. Der Brief an die Hebräer ist ein Hoffnungsbrief. Ich lese ihn sehr gerne. Das elfte Kapitel verweist auf Abraham, der die Heimat nicht im Zurück suchte, sondern im Nach vorn. Für alle Veränderungsprozesse braucht es eine solche Hoffnung: Dass wir Menschen mehr können als wir bisher konnten. Dass in uns mehr steckt, als wir uns selber zu glauben trauen. Dass im Miteinander sich eine Lösung anbahnt, an die noch nie vorher jemand gedacht hat. Wachsam sein auf das, was ich anbahnt. Es ins Gespräch bringen. Mut haben. Von den Konservativen sich nicht beeindrucken lassen. An denen, denen die Struktur lieber ist als das Leben darin. Mitarbeiten an einer Atmosphäre, in der das Neue willkommen geheißen wird. Dazu braucht es ein Fundament. Ein Wertefundament. Eine Überzeugung, dass sie nicht versinken werden, wenn wir anfangen aufzustehen.

    Als Mann und Mann Zeugen der Freundschaft Gottes sein

    Play Episode Listen Later Aug 8, 2022 13:34


    30. Juli 2022, 13 Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, Segnung von Marcel und Domink Brot werden für ein Leben, dass nicht von gestern kommt, sondern von Gott aus der Zukunft gereicht wird Dominik und Marcel kennen sich schon seit ihrer späten Jugendzeit. Nach sieben Jahren haben sie nun beschlossen, als Paar durch die Welt zu gehen und das auf dem Standesamt besiegelt. In der Kirche möchten sie gesegnet werden. Gott hat jeden Menschen geschaffen, und jedem Menschen Gaben gegeben. Menschsein heißt: Brot sein. Liebe nicht für sich zu empfangen sondern für andere zu geben. Das lehrt uns schon die Natur. Sie gibt, damit auch wir das geben lernen. Menschen, die in Freundschaft und Liebe miteinander verbunden sind, haben das nicht für sich empfangen. Sind berufen, es weiterzugeben und die Menschen einzuladen, auch Brot zu werden, dass die Gesellschaft mit Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfungsliebe nähert.

    Jesus macht uns zu einem Klangkörper

    Play Episode Listen Later Aug 2, 2022 8:15


    30.7.2022, 17:00 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 18. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Wir schleppen viel zu viel mit durchs Leben, und dann stumpfen wir ab, und niemand kann mir den Klang der Freiheit hören. Haben oder Sein Erich Fromm hat in den siebziger Jahren mit seinem Buch „Haben oder Sein“ viel Aufsehen erregt. Er schöpft aus der jüdischen Tradition: wer sich auf Gott verlässt, der kann vieles loslassen. Hier werden wohl alle Religionen noch neu wieder hin sehen lernen müssen: Sie sind nicht um ihrer selbst willen gestiftet, sondern sind Helfer, die den Menschen freimachen sollen, empathisch mit der Gesellschaft, mit den Mitmenschen und der Natur umzugehen. Damit ist unweigerlich auch eine Opferbereitschaft verbunden. Wer sich hingibt, der empfängt. Wer alles weiter für sich besetzen will, der wird bald von seinem Besitz besessen sein. Die Freiheitslehre des Evangeliums klingt durch alle Generationen seit dem einer sie ausgesprochen hat. Mit vielen Verzerrungen, keine Frage. Aber die Verzerrungen sind für mich noch lange kein Grund, der im Klang nach zu lauschen. Und das Meinige zu tun, zum klingen zu bringen, dass alle Menschen untereinander verbindet: der Uhr Gesang der Schöpfung, der Klang der Engel, die Fähigkeit, dass Mehr in den Dingen zu entdecken, dem Sein den Vorrang zu geben und alle Lust aufs Haben wollen und Behalten wollen hintanzustellen.

    Vor Gott stehen trotz allem

    Play Episode Listen Later Jul 25, 2022 12:56


    24. Juli 2022, 17 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 17. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Über Abraham und das Geschenk dessen, der für ihr mmer für uns vor Gott steht Mittelmäßigkeit gibt es schon genug. Aber wie bleibt man engagiert? Juden, Christen und Muslime schauen auf Abraham als ihren Vater des Glaubens. Wie Abraham vor Gott steht, mit ihm verhandelt und auch zudringlich wird, ist ein Vorbild für alle, die fest im Glauben stehen. Wie aber komme ich dazu, zudringlicher zu sein? Indem ich mir darüber klar wäre, worauf ich hoffe. Wofür ich brenne. Welchen Sinn ich es sehe in meiner Existenz. Für den glaubenden heißt das: Indem ich mir darüber klar werde, wozu ich geboren wurde. Wozu ich berufen bin. Auch wenn es viele Enttäuschungen gibt, christlich gesprochen: Sünden, so ist das Aufstehen die Frucht des zudringlichen Glaubens, des gläubigen Wissens um eine kreative Mitte in der Welt und im Herzen eines jeden Menschen, die zum Aufbruch ruft.

    In Jesus mehr Heimat finden als im Gewohnten Wie die Gottesbegegnung uns zum kritischen Umgang ruft mit dem, was „auf der Hand liegt“.

    Play Episode Listen Later Jul 22, 2022 12:47


    17. Juli 2022, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 16. Sonntag im Jahreskreis, C Es ist ein Segen, wenn man weiß, was zu tun ist. Allerdings kann man dabei sein Herz sehr schnell verlieren an das Sicherheitsbedürfnis der eigenen Seele. Dann wird die Gewohnheit zum Hindernis für die wirkliche Begegnung. Im Lukasevangelium erzählt Jesus mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter, dass es auf die Wachsamkeit im Augenblick ankommt, die einen dazu bringen kann, die gewohnten Pfade zu verlassen. Der anschließende Besuch Jesu bei Maria und Martha wird zu einem weiteren Beispiel. Martha ist ganz davon in Anspruch genommen, ihre Gastgeberpflicht zu erfüllen. Sie weiß, was zu tun ist, wenn da einer kommt, der auf Reisen ist. Die zu Jesu Füßen sitzende Maria erkennt in Jesus, dass er selbst ein Gastgeber ist: Sie isst vom Reich gedeckten Tisch seines Wortes. Wachsam bleiben in allem, was wir vorhaben: Erkennen, dass im Augenblick hören wichtiger sein kann als handeln. Der Neugier auf das Unbekannte mehr Raum geben, und so eine neue Freiheit entdecken. Hier erschließt sich der Sinn für Kontemplation: so wichtig das nützliche ist, es muss immer wieder neue befragt werden. Statt sich daraus die Liebe verabschiedet und dann wird das nützliche zu einer scheppernden Wirklichkeit, in der die Liebe nicht mehr klingen kann.

    So ruft Jesus die emotionale Intelligenz ins Entscheidungsspiel

    Play Episode Listen Later Jul 11, 2022 12:01


    10. Juli 2022, 8 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 15. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter als Beispiel der Nächstenliebe Woran kranken wir? Das Evangelium vom barmherzigen Samariter lehrt: An uns selbst und unserem vermeintlichen Wissen darüber, was richtig ist, was „man“ tun muss. Jesus als DAS schöpferische Wort Gottes wird beim Diskussionsangriff schöpferisch, wehr nicht ab, ist nicht beleidigt. Er macht sich dem Fragenden zum Nächsten und führt behutsam die dessen rationale und mit dessen verborgener emotionalen Intelligenz zusammen. Dieses Meisterstück der Weltliteratur klingt bis heute nach und wirkt religionsübergreifend: Auf, machen wir uns mit allem, was uns heilig ist, zu empathischen Menschen, die sich im Hier und Heute von ausgetretenen (Denk- und Glaubens-) Wegen abbringen lassen.

    Geheilt durch Gegenwärtigkeit

    Play Episode Listen Later Jul 4, 2022 13:54


    3. Juli 2022, 8 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 14. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Über das Hiersein und Hierbleiben als Charakterzug Jesu und Weg der Erlösung Hape Kerkeling hat mit seinem Buch „Ich bin dann mal weg“ einen großen Erfolg gelandet. Fragt man Christen der 1. Stunde, was an Jesus so faszinierend war, würde man die Auskunft erhalten: Jesus war einfach da. Und er blieb da. Er hielt stand. Und in seiner Gegenwart, wenn er da war, konnten andere auch plötzlich ihr Dasein bejahen. Blinde sahen plötzlich, was sie nicht für möglich gehalten hätten. Gelähmte Konten Bewegung ins Leben bringen, an die sie nie zuvor gedacht hatten. Haube empfingen plötzlich Stimmungen, die ihnen die Welt sehr klangvoll erscheinen ließ. Jesu Gegenwart vor heilsam. Und die Aufgabe der Christen ist es, heute und hier ganz da zu sein. Wer Jesus begegnen will, findet ihn ohne Buch, ohne Katechismus und ohne schöne Sprüche. Die Glaubenserfahrung heißt: du bist da. Ich bin da. Und das ist genug.

    Im Loslösen und Wandel ereignet sich Gott

    Play Episode Listen Later Jun 29, 2022 10:07


    26. Juni 2022, 8 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 13. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Predigt anlässlich des Treffens der Ehrenamtlichen des Franziskustreffs Leben ist Loslösung von einem zum anderen, Schritt. Nichts bleibt. In diesen Erfahrungen wird jeder geschult, ob er will oder nicht. Der Gläubige kann daraus ein Motto machen: Erstens kommt es anders, und zweitens als Gott denkt. Oder auch: Als Gott lenkt. Jeder christliche Gottesdienst ist eine Versammlung der Losgelösten. Eine Versammlung derer, die eine besondere Einstellung dazu haben. Sie sagen: In allem, was an Loslösung geschieht im Leben, in allem, wo das Leben anders wird, wo wir Heimatlosigkeit und Fremde erfahren, in allem bleibt ein Zuhause bestehen, das Gott uns gibt.

    Verstecken unmöglich

    Play Episode Listen Later Jun 16, 2022 13:12


    16. Juni 2022, 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, Fronleichnam Dürfen sich Katholiken zeigen? Müssen Sie sich zeigen? Ja, denn im Gebrochenen ist Leben eingestiftet Persönliche Fehler, die ein Christ macht, weil er auch nur Mensch ist. Institutionelle Fehler, die die Kirche macht, weil sie auch nur eine Institution ist. Schockierende Nachrichten über Kirchenmitglieder, die einen fassungslos, traurig oder mit Scham erfüllen, wie es die gibt in allen Gruppen von Menschen, die zusammenhalten. Soviel Gründe, sich lieber nicht zu zeigen. Am Menschenmaß gemessen. An Gottes Maß gemessen, muss man sich jetzt erst recht zeigen als Christ, als Katholik: Davon spreche ich an diesem Fronleichnamsfest, dem Tag öffentlicher Prozessionen. Denn diese Botschaft wird dringender denn je gebraucht: Du bist nicht das, was du geleistet hast, sondern dass, was Gott in dich hineingestiftet hat. Und durch die Stiftung im Abendmahlssaal wird an den hundertausenden von Tischen, von Altären über fast 2000 Jahre die Dividende ausgezahlt: Der Anteilsschein an einem Leben in Fülle, das der uns garantiert, der in der Welt lebt und in allem, was ist, die vollendende Kraft ist. Darum aufstehen. Gehen. Einladen. Lachen. Denn Gott ist in uns realpräsent. Wir sind wirklich Fleisch und Blut Christi in der Welt und für sie.

    Weniger werdend mit Gottes Kraft wachsen lernen

    Play Episode Listen Later Jun 5, 2022 9:40


    5. Juni 2022, 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, Pfingsten Von der Liebe Gottes, die in jedem Menschen geweckt werden kann Zum Leben gehört Wachsen und zum Leben gehört Abnehmen. Mehr werden. Weniger werden. Darin atmet Gottes Gegenwart Mut zu. Darin entfaltet sich die Vielfalt Gottes. Pfingsten feiert den Atem Gottes in aller Kreatur und lädt ein, Grenzen zu überwinden und eine Einheit zu leben, deren Frucht Vielfalt ist, deren Frucht Frieden ist.

    Es ist zum Tanzen

    Play Episode Listen Later May 2, 2022 15:15


    30.4.2022. 17 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 3. Ostersonntag, Lesejahr C Jesus bewegte Menschen im Leben auf Erden und nach seiner Auferstehung: Er IST der WEG. Ikonen zeigen den auferstehenden Christus, wie er tanzend einen Reigen von Verstorbenen aus seinem Grab mitführt: Ostern ist das Bewegungsfest schlechthin. Kein Wunder, denn Gott ist für Christen eben nicht ein unbewegter Beweger, einer, über dem Himmel thront. Der Glaube an den Dreifaltigen Gott entspringt der Osterbewegung, in die die erstarrten Jünger gebracht wurden: Gott selber ist Bewegung, Tanz, Hingabe und Liebe, Ich und Du. Gott geht über sich selbst hinaus in der Menschwerdung Jesu, in seinem Leiden und Tod und vollendet diesen Kreuzweg in der Auferstehung. Alles in der Welt ist da mitgenommen, einbezogen: Ein Tanz der Erlösung. THE LORD OF THE DANCE Danced in the morning when the world was young I danced in the moon and the stars and the sun I came down from Heaven and I danced on Earth At Bethlehem I had my birth Dance, dance wherever you may be I am The Lord Of The Dance, said He And I′ll lead you all, wherever you may be And I'll lead you all in the dance, said He I danced for the scribe and the Pharisee They would not dance; they would not follow me So I danced for the fisherman, for James and John They came with me and the dance went on I danced on the Sabbath and I cured the lame They holy people said it was a shame So they whipped, they stripped, they hung me high And they left me on the cross to die I danced on a Friday, when the sky turned black Its hard to dance with the Devil on your back Oh they buried my body and they thought I′d gone But I am the lord and the dance went on They cut me down, but I leapt on high I am the light that never will die But I'll live in you if you'll live in Me I am The Lord Of The Dance, said he https://www.songtexte.com/songtext/the-dubliners/the-lord-of-the-dance-7bfc4a44.html DER HERR DES TANZES Ich tanzte am Morgen, als die Welt noch jung war Ich tanzte im Mond und in den Sternen und in der Sonne Ich kam vom Himmel herab und tanzte auf der Erde In Bethlehem kam ich zur Welt Tanzt, tanzt, wo immer ihr auch sein mögt Ich bin der Herr des Tanzes, sagte er Und ich werde euch alle führen, wo immer ihr sein mögt Und ich werde euch alle zum Tanz führen, sagte Er Ich tanzte für den Schriftgelehrten und den Pharisäer Sie wollten nicht tanzen; sie wollten mir nicht folgen Also tanzte ich für den Fischer, für Jakobus und Johannes Sie kamen mit mir, und der Tanz ging weiter. Ich tanzte am Sabbat, und ich heilte die Lahmen. Die heiligen Leute sagten, es sei eine Schande Also peitschten sie mich, zogen mich aus und hängten mich auf Und sie ließen mich am Kreuz zum Sterben Ich tanzte an einem Freitag, als der Himmel schwarz wurde Es ist schwer zu tanzen mit dem Teufel auf dem Rücken Oh, sie begruben meinen Körper und sie dachten, ich wäre tot Aber ich bin der Herr und der Tanz ging weiter Sie schnitten mich nieder, aber ich sprang hoch Ich bin das Licht, das niemals sterben wird Aber ich werde in dir leben, wenn du in mir leben wirst Ich bin der Herr des Tanzes, sagte er

    Ostern ist die Zeitenwende hin zur Vollendung

    Play Episode Listen Later Apr 19, 2022 17:58


    10.4.2022. 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, Ostern Lesejahr C Wir leben im Jahr 2022 mit Christus, nicht nach Christus. Gedanken zu einer Weltgestaltung, die mit dem Auferstandenen rechnet Die Osterbotschaft erklingt durch zwei Jahrtausende, von Jahrhundert zu Jahrhundert. Der Blick auf die lange Prozession der Glaubenden vom Leeren Grab erstaunt den kritischen Betrachter, die kritische Betrachterin: Immer neu brach das Halleluja hervor, und keine Übeltat und kein Übelwiderfahrnis konnte es mehr behindern. Seit der menschgewordene Gottessohn, am Kreuz allem beraubt, im Grab weggeschlossen, durch einen neuen Schöpfungsakt auferweckt wurde, ist es die Grundmelodie, die alle Misstöne übersteht. Christus wirkt nun von der Ewigkeit her in der Zeit seine Wunder weiter. Ich danke Gott, dass ich mich zu diesem Bekenntnis neu durchringen konnte in den vergangenen Monaten, und mir mein Osterglaube wertvoller denn je ist. Insofern ist diese Predigt ein Schluss- und Anfangspunkt, ist Zeugnis meiner Erfahrung von Zeitenwende.

    Christlich passioniert leben

    Play Episode Listen Later Apr 5, 2022 16:03


    04. April 2022, 17 Uhr Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 5. Fastensonntag, Lesejahr C Von der Leidenschaft und der Wachsamkeit, sich für die richtige Sache einzusetzen Wunderbar, wenn ein Mensch leidenschaftlich ist. Schlimm, wenn die Leidenschaft für die falsche Sache gilt. Gute Begriffe wie Vertrauen, Pflicht, Vaterland, Familie und Treue zu sich selber können sich in das Gegenteil verkehren, wenn man dabei den Mitmenschen aus dem Blick verliert. Die Pharisäer, die die Ehebrecherin zu Jesus schleppen, waren leidenschaftlich gläubige Menschen. Aber sie hatten wohl mehr sich und ihr Gedankengebäude im Blick. Jesus hat den Blick zum lebendigen Vater im Himmel, und in die lebendigen Augen des Mitmenschen. Ohne ihn zu verurteilen. Eine Aufgabe für Ostern könnte sein, sich zu fragen, ob man wirklich für die richtige Sache sich leidenschaftlich einsetzt. Christlicher Gottesdienst macht die Menschen nicht besser, aber kritischer. Sich selber gegenüber, und über allen anderen Menschen.

    Nun aber i_s_t Christus die Mitte der Kirche

    Play Episode Listen Later Feb 13, 2022 10:52


    12. Februar 2022, 17 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 6. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Kirche ist Herrengemeinde und wird es immer bleiben Das Mahnwort des Apostels Paulus sitzt: Christus i s t auferstanden! - Um ihn herum sammelt sich die Kirche. Bei aller Diskussion um die katholische Kirche darf das nicht vergessen werden: Die Kirche ist eine Stiftung. Sie lebt im Stifterwillen. Die lebendige Gegenwart des Auferstandenen lässt sich von nichts aus der Kirche vertreiben. Er wird seine Kirche immer zusammenführen. Und erneuern. Und reinigen. Weil Christus in der Mitte der Kirche ist, müssen die Schritte getan werden, die seit Jahrhunderten gelehrt werden als Freiheitsweg: Die Sünde erkennen. Aufdecken. Selbstständig. Um Christi willen. Nichts zurückhalten. Die Sünde bereuen. Sich schämen. Wiedergutmachung ernsthaft beginnen. Entschädigen. Die Sünde bekennen. Deutlich. Nicht allgemein. Fall für Fall. Um Vergebung bitten. Jeder einzelne Sünde. Und dann: Geduldig die Vergebung erwarten. Und aushalten, dass Gott vielleicht vergeben kann. Aber Menschen nicht immer.

    Warum ich trotzdem in der Kirche bleibe

    Play Episode Listen Later Jan 30, 2022 13:46


    30. Januar 2022, 9.30 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 4. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Öffentliches Ringen um die Entscheidung, weiter mit der katholischen Kirche das Evangelium zu verkünden Welche vernünftigen Gründe kann es geben, trotzdem in der Kirche zu bleiben? Oder bin ich nur zu bequem, den vor über 40 Jahren begonnenen Weg zu beenden? Dienen die Methoden, die ich gelernt habe, eine Krise zu bestehen, nur dazu, möglicherweise schadenbringende Strukturen zu erhalten? Ich gehe in dieser Predigt diesen Fragen nach. Vielleicht finde ich nicht die richtige Antwort, noch nicht, dafür ist eine Predigt auch nicht der richtige Ort. Ich möchte aber mit den glaubenden jährlich suchen, wie ich mit Freude und Zuversicht weiter mit der katholischen Kirche die Zusage Gottes verkünden kann, dass er in aller Schuld und Sünde immer noch treu bleibt. Dies scheint mir das wichtigste zu sein: in der Zuversicht und Hoffnung zu leben, die der Welt eingestiftet wurde in Jesus von Nazareth. Die von der Kirche angezeigt wird. Hinter der sie immer selber zurückbleibt. Und die doch ohne sie in der Welt nicht präsent sein könnte. Das ist Anlass zur Demut. Im Gottesdienst ist nicht die versammelten derer, die es geschafft haben. Die prunkvolle Liturgie ist nicht selbst Separation, sondern die Feier der gestifteten Hoffnung. In der es immer neu wieder heißt: Hab Erbarmen Herr. Ich freue mich auf Ihre Kommentare. Sprechen Sie mich ruhig an. Leiten Sie den Beitrag. Abonnieren Sie den Videokanal. Vielen Dank.

    Gott verwandelt in Jesus die Welt zum Guten

    Play Episode Listen Later Jan 15, 2022 11:16


    15. Januar 2022, 17:00 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, zweiter Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C Eine Auslegung des Evangeliums mit Blick auf die Passion bei Johannes Wie kommt eine festgefahrene Entwicklung wieder in Gang? Das Evangelium, dass in der katholischen Kirche an diesem Sonntag verkündet wird, gehört zu einem Dreiklang: . Epiphanie (Dreikönigsfest): Man muss nicht Glauben gelernt haben, um die Herrlichkeit Gottes zu sehen; Gott zeigt sich selbstständig wie er will. . Taufe des Herrn: Der christliche Gott ist kein Gottes außergewöhnlichen; Jesus reihte sich ein. . Die Hochzeit zu Kana: das normale Lebens Wasser ist der Ort, an den Gott anknüpft. Mich hat inspiriert, dass in diesem Abschnitt des Evangeliums der Evangelist Johannes von der Passion Jesu am Kreuz her denkt. Und ich überlege mir: Ist das nicht auch ein guter Hinweis auf alles, wo wir denken, dass etwas festgefahren ist. Das Fest ist zu Ende. Die Krüge sind leer. Antwort: Dann auf die Normalität vertrauen, sprich: Wasser. Dann etwas Unmögliches tun: dieses Wasser nutzen, und nicht das, dass man eigentlich erwartet hat. Sondern das, was jetzt da ist. Und vor allem: Denke daran, dass das Beste noch kommt. Und das alles was du erlebst, das zweitbeste ist. Das bewahrt davor, zu denken, eine Entwicklung sei am Ende. "Wir haben das Projekt zu Ende gebracht." Das ist wahrscheinlich der Grund für manches festgefahrene Entwicklung: Dass es zu viele Menschen gibt, die denken, dass sie alles getan haben. Nein, immer noch ist etwas zu tun. Jede Antwort bringt neue Fragen zur Welt. Jede Lösung die wir finden, zeigt uns, was wir noch nicht gefunden haben an Lösungen. Demut im Handeln. "Was er euch sagt, das tut!" sagt Maria in dem Text des Evangeliums. Das heißt doch: Lass andere Ideen gelten. So kommt eine festgefahrene Entwicklung wieder in Gang.

    Gott offenbart sich bis heute

    Play Episode Listen Later Jan 9, 2022 14:41


    9. Januar 2022, 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, Taufe des Herrn, Lesejahr C Ein Blick auf die Offenbarungsfeste Epiphanie und Taufe des Herrn sowie das Evangelium des kommenden Sonntags, die Hochzeit zu Kana Der Glaube der Christen ist: Gott will sich der Welt begreifbar machen. In Jesus Christus unüberwindbar und einmalig. Nach seiner Auferstehung durch Menschen, die durch die Taufe in Christus neue Menschen sein möchten. Mich bewegt, dass Gottes auf jene abgesehen hat, die nicht religiös erzogen worden sind (Epiphaniefest), auf die, die ganz normal in der Reihe stehen können (Taufe des Herrn) und dass er in den Wassern des Lebens, mit denen jeder zu kämpfen hat, den Wein schenkt, das Leben trotz allem zu feiern. Ich bin in diesen Tagen gerne verbunden mit den Schwestern und Brüdern der orthodoxen Kirche, für die diese drei Ereignisse eine Einheit bilden. Hören Sie mir gerne zu und sagen Sie mir, was sie dazu denken. Was Ihnen dazu einfällt. Liken Sie! Und abonnieren Sie den youtube-Kanal. Wer ältere Personen kennt, die lieber über Telefon meine Predigt hören: Hier ist der Telefonzugang +49 345 4 83 41 77 57

    Du hast mich zu Jerusalem gemacht

    Play Episode Listen Later Jan 2, 2022 8:37


    2. Januar 2022,8 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 2. Sonntag nach Weihnachten Gott verschafft meinen Grenzen Frieden. Eine Auslegung zu einigen Sätzen der heutigen Liturgie

    Gott kommt aus sich raus

    Play Episode Listen Later Dec 24, 2021 15:20


    24. Dezember 2021, 19.30 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, Heilige Nacht Weihnachten meint: Komm aus dich raus, lass dich nicht in Erwartungen einsperren, gestalte mit!

    Du bist das Angesicht Gottes für die Welt

    Play Episode Listen Later Dec 20, 2021 14:31


    19. Dezember 2021, 20 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 4. Advent, Lesejahr C Über starke Frauen im Lukasevangelium und die Kraft Gottes, die eine Jungfrau zu Mutter macht. Auch heute.

    Alles Zeit ist Adventszeit

    Play Episode Listen Later Dec 13, 2021 12:22


    12. Dezember 2021, 17 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 3. Advent, Lesejahr C Geistliche Zurüstung zur Feier des Advents mit den Gebeten der Kirche zu diesem dritten Adventssonntag

    Gottes Kraft ersteht abseits und wirkt quer

    Play Episode Listen Later Dec 5, 2021 16:14


    5. Dezember 2021, 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 2. Advent, Lesejahr C Wie wir zu starken Stimme in der Gesellschaft werden - wie Johannes der Täufer

    Beherrscher auch von Corona

    Play Episode Listen Later Dec 5, 2021 14:19


    21. November 2021, 20 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, Christkönigssonntag, Lesejahr B Im Ursprung der Schöpfung gebunden, dem Vollender aufrecht entgegengehen und dabei der Menschheit und der ganzen Schöpfung in Wahrheit und Liebe dienen

    Letzten Endes gut aufgehoben

    Play Episode Listen Later Dec 5, 2021 11:43


    14. November 2021, 20 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 33. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B Christus hat alle Zusammenbrüche der Welt in seinem Zusammenbruch am Kreuz durchlebt und Richtung Auferstehung geöffnet

    Ewige gezeichnet von Gott

    Play Episode Listen Later Dec 5, 2021 9:33


    23. Oktober 2021, 17 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 30. Sonntag im Jahreskreis B Zum Sonntag der Weltmission und zur Tattoo-Aktion in unserer Liebfrauenkirche

    Jesus hat keine Ahnung

    Play Episode Listen Later Dec 5, 2021 10:11


    17. Oktober 2021, 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 29. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B Die Vergöttlichung des Suchens als Trost und Beistand für Priester und Laien. Predigt zur Verabschiedung von P. Stefan Maria Huppertz als Rektor der Liebfrauenkirche und aus der Kapuzinergemeinschaft in Liebfrauen

    Zenit erreichen und Abschied in den Blick nehmen

    Play Episode