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Robert Knöll ist Kunsthistoriker und Bilderrahmer. In seinem Atelier, das die grösste Sammlung barocker Bilderrahmen beherbergt, setzt er Kunstwerke gekonnt in Szene. Kunstsammler, Museen und Galerien vertrauen ihm, wenn es darum geht, berühmte Werke in den passenden Rahmen zu setzen. Ein Handwerk, das in seiner Familie eine lange Tradition hat: Schon sein Vater war ein leidenschaftlicher Sammler und Bilderrahmer. Nach dessen Tod übernahm Robert Knöll den Familienbetrieb, doch für ihn war dieser Schritt weit mehr als nur berufliche Verantwortung – er war eine Bestimmung. «Die Beschäftigung mit Bilderrahmen ist nicht nur mein Beruf, es ist meine Passion», sagt Robert Knöll, und es ist spürbar, dass diese Leidenschaft weit über den Arbeitsalltag hinausgeht. In seinen Träumen erscheinen Bilderrahmen, die ihn in seiner Freizeit genauso begleiten wie im Beruf. Wenn es darum geht, ein berühmtes Kunstwerk neu zu rahmen, reist er zu Museen in ganz Europa, um die perfekte Wahl zu treffen. Es fasziniert ihn immer wieder, wie die Wirkung eines Bildes sich verändert, je nachdem, wie es gerahmt wird. Bereits als Kind war Robert Knöll von Archäologie begeistert – der Blick hinter die oberste Schicht, das Entdecken von Geschichte und Kultur. Diese Faszination für Details und den Kontext von Kunstwerken zieht sich durch sein gesamtes Leben und wirkt sich auf seine Arbeit aus. In «Musik für einen Gast» bei Eva Oertle spricht Robert Knöll über seine Faszination für alte Rahmen und erklärt, warum sie oft im Schatten der eigentlichen Kunstwerke stehen. Er erzählt von einem besonderen Stück aus seiner Kindheit – einem echten Donatello, der über seinem Bett hing und heute einen Platz in einem Museum hat. Und er spricht über seine Liebe zum Cello und der Musik von Brahms. Die Musiktitel: 1. Johannes Brahms Cello Sonate No. 1 in E Moll, 1. Satz Pieter Wispelway, Cello / Dejan Lazić, Piano 2. Talking Heads - Sugar on My Tongue 3. Johann Sebastian Bach – Toccata und Fuge für Orgel d-Moll, BWV 565 Hannes Kästner, Orgel 4. Pippi Langstrumpf, Original TV Serie – Seeräuber-Opa Fabian Eva Mattes, Gesang / Georg Riedel, Komponist 5. Franz Schubert – 7. Ständchen aus dem Schwanengesang, Bearbeitung für Klavier von Franz Liszt Vladimir Horowitz, Klavier
Bedřich Smetanas Moldau zählt zu den berühmtesten Klassikhits. Kaum jemand, der diese sanft dahingleitende, klangmalerische Tondichtung nicht kennt. Im April 1875, also vor 150 Jahren, wurde «Die Moldau» erstmals aufgeführt. Doch weit weniger bekannt ist, dass die Moldau Teil eines grösseren Ganzen ist, eines 6-teiligen Zyklus mit dem Titel «Má vlast» (mein Vaterland) - eine Art Visitenkarte von Smetanas Heimat. Das Werk hat bis heute für die Tschechen eine stark identitätsstiftende Funktion: Es ist eine Art musikalische Bibel mit alten Sagen sowie der Geschichte und der Landschaft Böhmens. So wird mit «Má vlast» auch alljährlich die Konzertsaison des «Prager Frühlings» eröffnet. In «Vyšehrad» erzählt ein wandernder Sänger von kühnen Heldentaten aus längst vergangenen Zeiten, dann verfolgt Smetana den Lauf der «Moldau», der durch «Böhmens Hain und Flur» geht, er erzählt die Geschichte der Amazone «Sárka», und er setzt den hussitischen Freiheitskämpfern samt ihrer Stadt «Tábor» ein Denkmal. In der letzten sinfonischen Dichtung geht es schliesslich um den sagenumwobenen Hügel «Blaník». Eva Oertle mit ihren Gästen, der Dirigentin Lena-Lisa Wüstendörfer und dem Musikwissenschaftler Hans-Georg Hofmann, Ausschnitte aus älteren und neueren Aufnahmen von Smetanas «Ma vlast». Die Sendung entstand 2024, dort zum 200. Geburtstag von Smetana. Erstausstrahlung: 04.03.2024.
«Ein Roman in vier Teilen mit himmlischer Länge» - so bezeichnete Robert Schumann die Sinfonie Nr. 8 in C-Dur von Franz Schubert. Das sinfonische Meisterwerk, auch bekannt als die «Grosse C-Dur», galt mit einer Dauer von etwa einer Stunde zu Schuberts Lebzeiten als das längste Instrumentalwerk überhaupt. Die Sinfonie beeindruckt noch heute mit ihrer epischen Länge und künstlerischen Tiefe. Ihre Entstehungsgeschichte war lange Zeit unklar: Obwohl das Manuskript das Jahr 1828, Schuberts Todesjahr, trägt, geht man davon aus, dass das Werk früher komponiert wurde. Schubert hat die Sinfonie allerdings nie gehört, sie wurde nicht aufgeführt, da sie als «unspielbar» und zu lang galt. Erst 1839 wurde sie von Robert Schumann entdeckt und im gleichen Jahr von Felix Mendelssohn im Gewandhaus Leipzig uraufgeführt. In der Diskothek stehen fünf Interpretationen von Schuberts Grosser C-Dur-Sinfonie zur Diskussion. Gäste von Eva Oertle sind die Musikpublizistin Verena Naegele und der Dirigent Manuel Oswald.
Die Journalistin Monika Bolliger hat in Damaskus, Jerusalem und Beirut gelebt und war langjährige Nahostkorrespondentin der NZZ. Sie hat zudem für den Spiegel geschrieben und ein Buch über Tripolis verfasst. In Musik für einen Gast gibt sie Einblicke in ihre prägenden Erfahrungen und die aktuelle Lage im Nahen Osten. Bolliger, die heute als Produzentin für das Echo der Zeit bei SRF arbeitet, berichtet von ihren eindrücklichen Begegnungen bei ihrem Besuch in Syrien im Dezember, nach dem Sturz von Machthaber Bashar al-Assad, und reflektiert über die besorgniserregenden Entwicklungen in der Region. Sie erzählt von ihrer Studienzeit in Damaskus und darüber, wie ihre größte Stärke zugleich ihre größte Schwäche ist. Sie spricht über die Fähigkeit der Menschen, auch in schwierigen Zeiten Schönheit zu schaffen, über ihre Liebe zur Musik und über ihren Traum eines Friedens im Nahen Osten. Gastgeberin ist Eva Oertle. Die Musiktitel: 1. Lynn Adib: Ode to Mary 2. Mashrou' Leila: Wa Nueid 3. Hello Psychaleppo: Anqa 4. Odd Beholder: Woolen Sweather 5. TootArd: Ash-Sham
Gäste von Eva Oertle sind die Klarinettistin Karin Dornbusch und der Pianist Tomas Dratva.
Von der Diplomatie über die Stromwirtschaft bis hin zum Bundesamt für Wohnungswesen – der Lebensweg von Martin Tschirren ist ungewöhnlich. Trotz seiner beruflichen Wendepunkte hat eine Konstante sein Leben begleitet: die Liebe zur Musik, insbesondere zur Klarinette. Martin Tschirren, heute Direktor des Bundesamtes für Wohnungswesen, blickt auf einen spannenden Karriereweg zurück, der ihn von der Diplomatie in die Stromwirtschaft und schließlich zum schweizerischen Städteverband führte. Dabei waren seine Neugier und sein Interesse für die Politik stets der rote Faden, der ihn durch seine berufliche Laufbahn führte. Besonders die Leidenschaft für die Musik – speziell für die Klarinette – hat ihn stets begleitet und inspiriert. Sein Studium der Geschichte und Theologie legte den Grundstein für ein breites Verständnis von Gesellschaft und Kultur, das ihm später in der Diplomatie zugutekam. In der Stromwirtschaft und beim Schweizerischen Städteverband sammelte er wertvolle Erfahrungen, die heute in seiner Arbeit für das Bundesamt für Wohnungswesen einfließen. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Martin Tschirren von seiner Liebe zu Holland und von seinen Erinnerungen, die er mit Gershwins Rhapsody in Blue verbindet, und er spricht darüber, warum Wohnen ein Spiegel unserer Gesellschaft ist.
Das Euphonium, die kleine Schwester der Tuba, ist bislang als Soloinstrument weitgehend unbekannt geblieben. Erst im 19. Jahrhundert wurde es von Alphonse Sax, dem Erfinder des Saxophons, entwickelt. Ein bedeutender Beitrag zur Etablierung des Euphoniums gelang dem österreichisch-englischen Komponisten Joseph Horovitz. Sein Konzert für Euphonium entstand 1972 für den Galaabend des prestigeträchtigen National Brass Band Festivals in der Royal Albert Hall in London. Der Erfolg dieses Konzerts ebnete dem Euphonium den Weg in die Konzertsäle. In der Diskothek stehen nun fünf Interpretationen von Joseph Horovitz Euphoniumkonzert zur Diskussion - sowohl Versionen mit Brassband als auch mit Sinfonieorchester. Als Gäste begrüsst Eva Oertle den jungen Euphoniumspieler und Schweizer Finalisten des «Eurovision Young Musician» Wettbewerbs Valerian Alfaré sowie den Tessiner Dirigent Carlo Balmelli. Erstausstrahlung: 12.08.2024
Das Euphonium, die kleine Schwester der Tuba, ist bislang als Soloinstrument weitgehend unbekannt geblieben. Erst im 19. Jahrhundert wurde es von Alphonse Sax, dem Erfinder des Saxophons, entwickelt. Ein bedeutender Beitrag zur Etablierung des Euphoniums gelang dem österreichisch-englischen Komponisten Joseph Horovitz. Sein Konzert für Euphonium entstand 1972 für den Galaabend des prestigeträchtigen National Brass Band Festivals in der Royal Albert Hall in London. Der Erfolg dieses Konzerts ebnete dem Euphonium den Weg in die Konzertsäle. In der Diskothek stehen nun fünf Interpretationen von Joseph Horovitz Euphoniumkonzert zur Diskussion - sowohl Versionen mit Brassband als auch mit Sinfonieorchester. Als Gäste begrüsst Eva Oertle den jungen Euphoniumspieler und Schweizer Finalisten des «Eurovision Young Musician» Wettbewerbs Valerian Alfaré sowie den Tessiner Dirigenten Carlo Balmelli. Diese Diskothek ist ausnahmsweise nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen: das Video ist auf Play SRF verfügbar.
Der französische Pianist und Komponist Camille Saint-Saëns wird heute vor allem mit seiner zoologischen Fantasie «Carnaval des animaux» und der Oper «Samson et Dalila» verbunden. Weit weniger bekannt sind die Bläsersonaten, die der Komponist kurz vor seinem Tod noch komponiert hat. Im hohen Alter von 86 Jahren nahm sich Saint-Saëns vor, den seiner Meinung nach von den französischen Komponisten lange Zeit vernachlässigten Holzblasinstrumenten eine Stimme zu geben und plante je eine Sonate für Oboe, Klarinette, Fagott, Englischhorn und Flöte. Drei der Sonaten konnte er noch realisieren, darunter die Klarinettensonate Es-Dur. Sie ist im Sommer 1921 für Auguste Périer, den Soloklarinettisten der Opéra-Comique und Professor am Pariser Conservatoire, entstanden. Es ist ein elegantes Werk voller Charme, das noch ganz in der klassischen und romantischen Tradition steht. Eva Oertle vergleicht mit ihren Gästen, dem Klarinettisten Reto Bieri und dem Pianisten Tomas Dratva, verschiedene Aufnahmen von Camille Saint-Saëns Es-Dur Sonate op. 167. Erstausstrahlung: 11.10.2021, dort zum 200. Todestag des Komponisten.
«Schnurri der Nation wünscht sich Sound of Silence» - Beni Thurnheer liefert gleich selbst die Schlagzeile für die Sendung.Schlagfertig war er schon immer - musste es sein. Als Kind war er einer der kleinsten, und da er sich nicht mit den Fäusten wehren konnte, tat er es mit Worten. Sprechen war seit jeher seine Leidenschaft, und dank seines geschliffenen Mundwerks bekam er gleich nach dem Jusstudium eine Stelle als Sportreporter - zuerst beim Radio, später beim Fernsehen. Erfolgreiche TV-Shows wie «Tellstar» oder «Benissimo» waren später ganz auf ihn als Moderator zugeschnitten. Beni Thurnheer hat zudem mehrere Bücher geschrieben, u.a. «Der Sportreporter und die Philosophen». In Musik für einen Gast bei Eva Oertle spricht Beni Thurnheer über sein Leben im Rampenlicht, seine Ordnungsliebe und darüber, warum er gerne Ranglisten führt. Er erklärt auch sein Interesse für die Philosophie und die Philosophen. Und wir erfahren, warum ihm Songs wie «Get off of my cloud» von den Rolling Stones oder Bonnie Tylors «Total eclipse of the heart» viel bedeuten. Die Musiktitel - The Rolling Stones – Get Off My Cloud - Bonnie Tyler - Total Eclipse Of The Heart - Simon & Garfunkel - The Sound of Silence - Luciano Pavarotti - Nessun Dorma aus Turandot von Giacomo Puccini London Philharmonic Orchestra / John Alldis Choir / Metha Zubin - Queen - Bohemian Rhapsody Erstsendung: 19. März 2023
Kunst und Wissenschaft faszinieren Kamilla Schatz seit jeher. Diese Leidenschaft an Kinder zu vermitteln, ist ihr ein grosses Anliegen. Seit 2017 organisiert sie die Pestalozzi Schulcamps: Projektwochen, in denen Primarschulklassen ausserhalb der normalen Unterrichtsstruktur eintauchen können in die Welt der Wissenschaften, der Musik und des Tanzes. Musikerin in ihrem ersten Beruf, war Kamilla Schatz früher als Geigerin und Kammermusikerin unterwegs, zudem ist sie seit 20 Jahren künstlerische Leiterin des Resonanzen Festivals im Engadin. Wie es kam, dass sie mit 48 Jahren die Geige weglegte und sich beruflich neu orientierte, was sie an ihrer neuen Aufgabe fasziniert und was sie mit der Musik von Nikolaj Roslavez verbindet, erzählt Kamilla Schatz in MfeG bei Eva Oertle. Die Musiktitel - Kamilla Schatz, Oliver Triendl - «1. Andante» und «2. Allegretto» aus den 24 Präludien für Violine und Klavier - Benjamin Engeli - «2. Andante non troppo e con molto espressione» aus den 3 Intermezzi für Klavier, Op. 117 - Pink Floyd - Another Brick In The Wall (Part 1) - Johann Sebastian Bach - «1. Allegro» aus dem Violinkonzert E Dur, BWV 1042 Isabelle Faust / Akademie für Alte Musik Berlin / Bernhard Forck - Ann Malcolm - Evening (Beau Soir) Erstsendung: 17.09.2023
«Reisen ist mein Tun, mein Tun ist mein Leben» - Hansjörg Hinrichs wollte seit seiner Kindheit weg. Aufgewachsen im St. Gallischen Steinach reiste er als Jugendlicher per Autostopp nach Deutschland, später zog es ihn immer weiter in die Ferne. Nachdem er einige Jahre als Lehrer im Appenzellerland tätig gewesen war, beschloss er mit 28 Jahren, das Reisen zum Beruf zu machen. Vor allem die Inselwelt des Südpazifiks faszinierte ihn mit ihren Farben und Düften. Und so bereist der heute 74-Jährige, der ein kleines exklusives Reiseunternehmen leitet, immer neue Landschaften und Orte fernab von jeglichem Massentourismus. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Hansjörg Hinrichs über seine Liebe zur Inselwelt des Südpazifiks und über seine Beziehung zu den dortigen Menschen, aber auch über seine Verbindung zur Appenzeller Volksmusik. Und er spricht darüber, wie das Reisen ihn auch immer wieder an seine eigenen Grenzen bringt. Die Musiktitel - Iles Salomon (Musique De Guadalcanal) - Danses De Femmes, Loloele: Pana Tha Na Panani? (Label : Ocora) - Teva Tetuanui, Rod Dannys, Roger Tetuanui: Borabora Nui - Töbi Tobler, Sandro Friedrich, Heinz Bürgin: Töbis Zäuerli - Joe Cocker – Live At Montreux 1987: With A Little Help From My Friends - Mozart. Piano Concertos Nr. 27 & 20: Maria João Pires, Claudio Abbado, Orchestra Mozart: «2. Romance» Konzert für Klavier und Orchester Nr. 20 d-Moll KV 466 Das besprochene Buch Hansjörg Hinrichs – Sehnsucht Südsee: Lebensraum und Lebenstraum. Beschwörung einer entschwindenden Welt Pacific Society Erstsendung: 2.7.2023
Carl Reinecke spielte eine wichtige Rolle im kulturellen Leben Leipzigs. Ein geachteter Komponist und Pianist, war er auch ein hervorragender Lehrer (u.a. von Grieg und Janacek) und vor allem ein geschätzter Dirigent. 35 Jahre lang leitete er das Gewandhausorchester Leipzig, länger als jeder andere Dirigent nach ihm. Alles in Allem Grund genug, in diesem Jahr Reineckes 200. Geburtstag zu feiern. Komponiert hat er fast 300 Werke in allen Gattungen, besonders viel Kammermusik, darunter auch eine der raren grossen romantischen Flötensonaten. Inspiriert hat sich Reinecke dafür bei Friedrich de la Motte Fouqués Märchen «Undine». Das rätselhaft schöne Wasserwesen kann nur eine Seele bekommen, wenn es sich mit einem Menschen vermählt - doch ihrem untreuen Gatten bringt Undine schliesslich den Tod. Reinecke ist mit «Undine» eine wunderbar klangmalerische Sonate gelungen. Heute zählt sie zu den wenigen Werken von ihm, die oft aufgeführt und auf CD eingespielt werden. In der Diskothek stehen fünf Interpretationen von Carl Reineckes «Undine» zur Diskussion. Gäste von Eva Oertle sind die Pianistin Aglaia Graf und der Flötist Felix Renggli.
Bedrich Smetanas Moldau zählt zu den berühmtesten Klassikhits. Kaum jemand, der diese sanft dahingleitende, klangmalerische Tondichtung nicht kennt. Doch weit weniger bekannt ist, dass die Moldau Teil eines grösseren Ganzen ist, eines 6-teiligen Zyklus mit dem Titel «Má vlast» (mein Vaterland) - eine Art Visitenkarte von Smetanas Heimat. Das Werk hat bis heute für die Tschechen eine stark identitätsstiftende Funktion: Es ist eine Art musikalische Bibel mit alten Sagen sowie der Geschichte und der Landschaft Böhmens. So wird mit «Má vlast» auch alljährlich die Konzertsaison des «Prager Frühlings» eröffnet. In «Vyšehrad» erzählt ein wandernder Sänger von kühnen Heldentaten aus längst vergangenen Zeiten, dann verfolgt Smetana den Lauf der «Moldau», der durch «Böhmens Hain und Flur» geht, er erzählt die Geschichte der Amazone «Sárka», und er setzt den hussitischen Freiheitskämpfern samt ihrer Stadt «Tábor» ein Denkmal. In der letzten sinfonischen Dichtung geht es schliesslich um den sagenumwobenen Hügel «Blaník». Zu Smetanas 200. Geburtstag vergleicht Eva Oertle mit ihren Gästen, der Dirigentin Lena-Lisa Wüstendörfer und dem Musikwissenschaftler Hans-Georg Hofmann, Ausschnitte aus älteren und neueren Aufnahmen von Smetanas «Má vlast».
Salzburg, Wien, Paris, Mailand, New York – die Schweizer Sopranistin Regula Mühlemann singt auf den wichtigsten Opernbühnen und in den renommiertesten Konzertsälen der Welt. Mit ihrer klaren, strahlenden Stimme und ihrer grossen Bühnenpräsenz zieht sie das Publikum in Bann. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt die sympathische Luzernerin, wie sie trotz ihres Erfolgs nie die Bodenhaftung verloren hat, sie spricht über ihre Liebe zur Natur und zu Frankreich und darüber, welche Musik sie am liebsten hört. Die Musiktitel - Dino Brandao, Faber, Sophie Hunger: Derfi di hebe - Camélia Jordana: Ce qui nous lie. Bande originale du film - Samuel Hasselhorn, Ammiel Bushakevitz: «Wohin?» aus Die schöne Müllerin von Franz Schubert - Jessye Norman: «3. Beim Schlafengehen» aus den Vier letzten Lieder von Richard Strauss - Gewandhausorchester Leipzig, Kurt Masur, Leitung Die vorgespielten Titel: - Maria Stader – Non so più cosa son, cosa faccio. (Cherubino), I aus Figaros Hochzeit von W.A. Mozart - Leonard Cohen: Bird on the wire - Philippe Jaroussky: Ombra mai fu von G. F. Händel
«Durch den Schatten singen» – in ihrer soeben erschienenen Autobiografie erzählt Ruth Margot von ihrer Kindheit im Bernbiet, geprägt von Entbehrung und Lieblosigkeit. Als uneheliches Kind wuchs sie in ärmlichen Verhältnissen auf. Immer wieder musste die Familie umziehen, da ihr alkoholkranker Stiefvater seine Stelle als Melker verlor. Ruth Margot schämte sich, litt und schwieg. Aber innerlich wusste sie, wenn sie erwachsen sein würde, dann würde sie ein anderes Leben führen. Sie besass schon als Kind eine schöne Stimme und sang leidenschaftlich gerne. Nach einer kaufmännischen Lehre machte sie eine Ausbildung zur Redaktorin. Doch der Wunsch, Sängerin zu werden, liess sie nicht los. Zusammen mit ihrem Mann, dem Musiker Res Margot, hat sie sich diesen Traum erfüllt. Die beiden treten gemeinsam auf, und haben vor kurzem eine CD mit sardischen Gesängen eingespielt. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt die 78-jährige Ruth Margot auch davon, wie sie in Sardinien auf Spurensuche ging nach ihrem leiblichen Vater, einem italienischen Partisanen, und wie sie dabei die sardische Volksmusik kennen und lieben gelernt hat. Die gespielten Titel: Margot/Margot – Dillu Ruth Margot und Res Margot Melina Mercouri – Ein Schiff wird kommen (Les enfants du Pirée) von Manos Hadjidakis Mahalia Jackson – In The Upper Room Nina Simone - Nobody Knows You When You're Down And Out Jimmy & Mama Yancey - Make Me A Pallet On The Floor Maria Carta – Figli di nessuno Margot/Margot – Figli di nessuno Ruth Margot und Res Margot
Kunst und Wissenschaft faszinieren Kamilla Schatz seit jeher. Diese Leidenschaft an Kinder zu vermitteln, ist ihr ein grosses Anliegen. Seit 2017 organisiert sie die Pestalozzi Schulcamps: Projektwochen, in denen Primarschulklassen ausserhalb der normalen Unterrichtsstruktur eintauchen können in die Welt der Wissenschaften, der Musik und des Tanzes. Musikerin in ihrem ersten Beruf, war Kamilla Schatz früher als Geigerin und Kammermusikerin unterwegs, zudem ist sie seit 20 Jahren künstlerische Leiterin des Resonanzen Festivals im Engadin. Wie es kam, dass sie mit 48 Jahren die Geige weglegte und sich beruflich neu orientierte, was sie an ihrer neuen Aufgabe fasziniert und was sie mit der Musik von Nikolaj Roslavez verbindet, erzählt Kamilla Schatz in MfeG bei Eva Oertle.
Als junge Primarlehrerin hat Esther Schütz in den 80er Jahren auch Sexualpädagogik unterrichtet. Später machte sie sich selbständig und gründete das Institut für Sexualpädagogik ISP in Uster, das sie über 20 Jahre leitete. Ihr Lehrbuch «Praxis der Sexualpädagogik» wurde vom Bundesamt für Gesundheit ausgezeichnet und hat den Schweizerischen Kinder- und Jugendmedienpreis «Die rote Zora» gewonnen. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle spricht Esther Schütz über ihren Weg zur Sexologin und ihre Arbeit mit Paaren in der Sexualtherapie. Sie erzählt aber auch, wie sie nach einer langjährigen Beziehung mit einem Mann zur Partnerschaft mit einer Frau fand und welche Erinnerungen die Ballade «Bridge over troubled water» von Simon & Garfunkel in ihr weckt. Erstsendung: 15. Mai 2022
Der palästinensisch-syrische Pianist Aeham Ahmad ist im Flüchtlingslager Yarmouk bei Damaskus aufgewachsen. Sein Vater, ein blinder Instrumentenbauer, hat ihm die Liebe zur Musik mitgegeben und ihn zum Klavierspielen ermutigt. Während des Bürgerkriegs in Syrien hat Aeham Ahmad begonnen, auf Strassen und öffentlichen Plätzen aufzutreten und mit den Kindern aus dem Quartier Musik zu machen. Videos von seinen Auftritten wurden in sozialen Netzwerken geteilt und das Bild mit dem Pianisten, der inmitten der Trümmer Klavier spielt, ging um die Welt. Seit seiner Flucht 2015 lebt er in Deutschland und gibt Konzerte. 2017 erschien seine Autobiografie «Und die Vögel werden singen». In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Aeham Ahmad über seine glückliche Kindheit in Syrien, über seine Flucht nach Deutschland, aber auch darüber, warum er heute lieber eigene Musik macht als Beethoven zu spielen. Erstsendung: 19. Juni 2022
Die Sage vom Sängerkrieg auf der Wartburg sowie die Venusberg-Geschichte inspirierten Richard Wagner zu seiner Oper Tannhäuser, in der er die Spannung zwischen heiliger und gottloser Liebe thematisiert. In der Diskothek stehen fünf Aufnahmen dieser wichtigen Oper von Wagner im Vergleich. Tannhäuser ist Richard Wagners fünfte vollendete Oper. Ab 1842 hat er mit der Komposition begonnen, und ungefähr dreieinhalb Jahre hat er dann an Textbuch und Partitur gearbeitet. Aber auch später hat er die Oper immer wieder überarbeitet. Wagner verbindet in seinem Tannhäuser zwei ursprünglich unabhängige Sagen aus dem 13. Jahrhundert miteinander - die von Heinrich von Ofterdingen und dem Sängerkrieg auf der Wartburg, und die vom Tannhäuser, der für sein Verweilen im Venusberg in Rom um Vergebung bei Papst Urban IV. bittet. Die Oper thematisiert den Zwiespalt zwischen reiner, heiliger und sinnlich-gottloser Liebe sowie der Erlösung durch Liebe, ein Leitthema, welches sich durch viele von Wagners späten Werken zieht. Eva Oertle diskutiert mit der Dirigentin Graziella Contratto und dem Musikwissenschaftler François Lilienfeld fünf Aufnahmen von Wagners Tannhäuser. Erstausstrahlung: 14.01.2013
Johann Joachim Quantz war einer der bedeutendsten Flötisten des 18. Jahrhunderts - geboren 1697 in Scheden, gestorben 1773 in Potsdam. Quantz war eine schillernde Figur und ein mächtiger Mann am Hof von Friedrich dem Grossen. Quantz war als Komponist, aber auch als Flötenlehrer des preussischen Kronprinzen tätig. Zudem war er als Flötenbauer aktiv und hat ein wichtiges Traktat geschrieben, das für alle, die sich mit historischer Aufführungspraxis befassen, von grosser Bedeutung ist: «Versuch einer Anweisung, die Flute traversière zu spielen». Als Komponist hat Quantz ein riesiges Oeuvre hinterlassen, über 200 Flötensonaten, Duos, Trios und an die 300 Flötenkonzerte, von denen jedoch nur die wenigsten überhaupt im Druck erschienen sind. Anlässlich seines 250. Todestages widmen wir Johann Joachim Quantz zum ersten Mal eine Diskothek. Zur Diskussion stehen 6 unterschiedliche Interpretationen seines Flötenkonzerts G-Dur (QV5:174). Gäste von Eva Oertle sind die Flötisten Felix Renggli und Marco Brolli.
«Reisen ist mein Tun, mein Tun ist mein Leben» - Hansjörg Hinrichs wollte seit seiner Kindheit weg. Aufgewachsen im St. Gallischen Steinach reiste er als Jugendlicher per Autostopp nach Deutschland, später zog es ihn immer weiter in die Ferne. Nachdem er einige Jahre als Lehrer im Appenzellerland tätig gewesen war, beschloss er mit 28 Jahren, das Reisen zum Beruf zu machen. Vor allem die Inselwelt des Südpazifiks faszinierte ihn mit ihren Farben und Düften. Und so bereist der heute 74-Jährige, der ein kleines exklusives Reiseunternehmen leitet, immer neue Landschaften und Orte fernab von jeglichem Massentourismus. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Hansjörg Hinrichs über seine Liebe zur Inselwelt des Südpazifiks und über seine Beziehung zu den dortigen Menschen, aber auch über seine Verbindung zur Appenzeller Volksmusik. Und er spricht darüber, wie das Reisen ihn auch immer wieder an seine eigenen Grenzen bringt.
Seit Andreas Reize 2021 als erster Schweizer zum Thomaskantor in Leipzig gewählt wurde, hat sich das Leben des 45-jährigen Dirigenten stark verändert: Als Nachfolger von J. S Bach hat er ein gewichtiges Amt, das auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Seine Woche ist durchgeplant, neben den täglichen Proben mit dem Knabenchor stehen Unterrichtstätigkeit aber auch Planungssitzungen und Pressetermine an, zudem regelmässige Proben mit dem Gewandhausorchester. Viel Zeit für seine zweite Leidenschaft, den Sport bleibt dem ehemaligen Triathlonkämpfer dabei nicht. Dennoch beginnt Andreas Reize seinen Tag immer mit körperlicher Bewegung und baut diese auch in die Proben mit den jungen Sängern ein. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt er über seine Rolle als Thomaskantor, über Parallelen zwischen Sport und Musik und über seine Liebe zu Mozart und Bach. Zudem spricht er über seine Kindheit als Solothurner Singknabe, und er erzählt wie er als Jugendlicher in schlaflosen Nächten Bachs Goldbergvariationen gehört hat.
«Schnurri der Nation wünscht sich Sound of Silence» - Beni Thurnheer liefert gleich selbst die Schlagzeile für die Sendung.Schlagfertig war er schon immer - musste es sein. Als Kind war er einer der kleinsten, und da er sich nicht mit den Fäusten wehren konnte, tat er es mit Worten. Sprechen war seit jeher seine Leidenschaft, und dank seines geschliffenen Mundwerks bekam er gleich nach dem Jusstudium eine Stelle als Sportreporter - zuerst beim Radio, später beim Fernsehen. Erfolgreiche TV-Shows wie «Tellstar» oder «Benissimo» waren später ganz auf ihn als Moderator zugeschnitten. Beni Thurnheer hat zudem mehrere Bücher geschrieben, u.a. «Der Sportreporter und die Philosophen». In Musik für einen Gast bei Eva Oertle spricht Beni Thurnheer über sein Leben im Rampenlicht, seine Ordnungsliebe und darüber, warum er gerne Ranglisten führt. Er erklärt auch sein Interesse für die Philosophie und die Philosophen. Und wir erfahren, warum ihm Songs wie «Get off of my cloud» von den Rolling Stones oder Bonnie Tylors «Total eclipse of my heart» viel bedeuten.
«Andere wachsen sehen, ist das grösste Geschenk» - sagt Bea Latal. Sie ist Professorin für Entwicklungspädiatrie an der Universität Zürich und hat sich als Ärztin auf Kinder mit Entwicklungsrisiken spezialisiert. Die Arbeit mit Kindern ist ihre grosse Leidenschaft. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle spricht Bea Latal über ihre spannende Forschungstätigkeit als Entwicklungspädiaterin und wie sie ihr berühmter Vorgänger Remo Largo beeinflusst hat. Sie erzählt aber auch über ihre eigene Kindheit, über ihre Zeit in San Francisco und warum sie gerne Bach hört, wenn sie unterwegs ist.
Francis Poulenc schrieb sein Orgelkonzert, eine Fantasie in sieben Teilen, im Auftrag von Winnaretta Singer. Die Tochter des amerikanischen Nähmaschinen-Erfinders war eine der wichtigsten Kunstmäzeninnen, eine begabte Pianistin und Organistin und eng befreundet mit der Komponistin Nadia Boulanger. Unter ihrem adeligen Ehenamen «Princesse Edmond de Polignac» veranstaltete sie in ihrem Pariser Anwesen Konzerte. Da fand auch die private Uraufführung von Poulencs Orgelkonzert fand statt. An der prachtvollen Cavaillé-Coll-Orgel sass der Komponist und Organist Maurice Duruflé, der Poulenc bei der Registrierung unterstützt hatte, und das Orchester leitete Nadia Boulanger. Poulenc war zufrieden mit dem Stück und meinte: «Wenn man eine genaue Vorstellung von meiner seriösen Seite haben will, muss man – neben meinen religiösen Werken – dieses Konzert betrachten.» Das Konzert spiegelt aber nicht nur die seriöse Seite Poulencs, sondern zeigt auch seinen Humor. Auf unterhaltsame und wirkungsvolle Art verarbeitet Poulenc darin die französische Orgeltradition, macht Anspielungen an Bach und zeichnet gleichzeitig ein Bild vom pulsierenden Stadtleben vom Paris der 1930-er Jahre. Der Organist Tobias Willi und der Musikkritiker Peter Hagmann diskutieren als Gäste von Eva Oertle über fünf unterschiedliche Aufnahmen von Poulencs Orgelkonzert.
Jakob Zinsstag ist Professor für Epidemiologie am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut in Basel.Seit vielen Jahren setzt er sich u.a. für eine bessere Gesundheitsversorgung von Mensch und Tier ein, gerade auch in den armen Ländern. Mehrere Jahre lebte Zinsstag mit seiner Familie in Westafrika und forschte dort u.a. zur Gesundheit der Nomaden. Dies hat seine Forschungskonzeption nachhaltig geprägt. So plädiert er seither für «One Health», einen integrativen Ansatz der Human- und Tiermedizin aber auch Lebensmittelproduktion und Umweltbedingungen berücksichtigt. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle blickt Jakob Zinsstag zurück auf sein Leben als Tierarzt und seine Zeit in Gambia, er erzählt über seine Forschungstätigkeit sowie über die Gefahr von Epidemien und über seine Liebe zur Musik.
«Der Erfolg gestern Abend war grösser, als ich ihn mir je hätte träumen lassen.» schrieb Felix Mendelssohn nach der bejubelten Erstaufführung seiner Sinfonie Nr. 1 c-Moll in London. Das Publikum war so begeistert, dass Mendelssohn im Konzert gleich mehrere Sätze wiederholen liess. Die Sinfonie markiert einen Übergang von Mendelssohns frühen Streichersinfonien zu seinen reiferen Werken. Entstanden im März 1824, trägt sie einerseits noch jugendlich-stürmische Züge, zeigt aber andererseits die grosse Reife des erst 15-jährigen Mendelssohn. Später hat er sich jedoch von seiner so erfolgreichen c-Moll-Sinfonie distanziert, was offenbar bis heute nachwirkt: das Werk wird nur noch ganz selten aufgeführt. In der Diskothek stehen sich fünf Interpretationen von Felix Mendelssohns Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 11 gegenüber. Gäste von Eva Oertle sind der Dirigent Manuel Oswald und der Kontrabassist Christian Sutter.
Schon als Kind liebte es Fiona Coors, in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen. Als knapp 16-jährige bekam sie ihre erste Fernsehrolle. Heute ist sie einem grossen Publikum vor allem als Kriminalhauptkommissarin Kerstin Klar in der erfolgreichen Krimiserie «Der Staatsanwalt» bekannt, eine Figur, die sie seit 17 Jahren spielt und die sich mit ihr auch entwickelt hat. Doch ihrer erfolgreichen Fernsehkarriere vorausgegangen ist eine anstrengende Schulzeit, denn Fiona Coors ist Legasthenikerin, was sie selbst lange Zeit nicht wusste. Ihr Defizit wurde weder von ihren Eltern noch in der Schule erkannt. Und sie selbst versuchte jahrelang, ihre Schwäche zu überspielen und zu verstecken. Nun tritt sie mit ihrer Autobiografie «Darf ich vorstellen: Legasthenie – Die Rolle meines Lebens» damit an die Öffentlichkeit. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Fiona Coors über ihre Liebe zum klassischen Ballett, über die Beziehung zu ihrer englischen Mutter, die viel zu früh verstorben ist, über ihren Umgang mit der Legasthenie und was sie an der Musik des norwegischen Sänger Einar Selvik mag.
Fanny Hensel-Mendelssohn war 29jährig, als sie im Sommer 1834 ihr erstes und einziges Streichquartett komponierte. Sie lebte damals mit ihrem Sohn und ihrem Mann, dem Maler und Bildhauer Wilhelm Hensel noch in Berlin im Elternhaus. Dort organisierte sie musikalische Sonntagsmatineen, bei denen sie vor z.T. illustrem Publikum auftrat und auch eigene Werke präsentierte. Doch öffentlich auftreten durfte sie nicht, geschweige denn ihre Werke herausgeben. Sowohl ihr Vater wie auch ihr Bruder Felix waren strikte dagegen, obwohl Fanny genau die gleiche musikalische Ausbildung genossen hatte, wie ihr Bruder und anscheinend auch die gleich grosse Begabung zeigte. «Die Musik wird für ihn [Felix] vielleicht Beruf, während sie für Dich stets nur Zierde, niemals Grundbass Deines Seins und Tuns werden kann und soll», sagte der Vater. Erst 1989 erschien Fannys Es-Dur-Streichquartett im Druck. Mittlerweile sind nun auch mehrere gute Aufnahmen entstanden. Fünf davon stehen sich in der Diskothek gegenüber. Gäste von Eva Oertle sind die Musikjournalistin und Geigerin Corinne Holtz und der Geiger und Dirigent Manuel Oswald.
«Als Sängerin schrieb niemand über mich, jetzt plötzlich interessiert sich die Presse für mich», sagt Dina König. Der ungewöhnliche Jobwechsel der 30-Jährigen hat das öffentliche Interesse an ihr geweckt. Vor Corona war sie als freischaffende Sängerin unterwegs, hatte schon erste Auftritte als Solistin am Theater Basel und in der Berliner Philharmonie. Und dann waren von einem Augenblick auf den andern alle Engagements weg. Doch anstatt zu verzweifeln beschloss Dina König, einen neuen Job zu suchen. Bei der BVB hat sie ihn gefunden: seit einem Jahr arbeitet sie in Basel als Tramfahrerin. Ein radikaler Wechsel, den sie bis heute nicht bereut, denn er hat viel Positives in ihr Leben gebracht: eine sichere finanzielle Situation, geregelte Arbeitszeiten, Freizeit und ein Ende des Konkurrenzkampfs, unter dem sie als Sängerin gelitten hatte. Denn in der Musikszene musste sie sich täglich neu beweisen und hatte das Gefühl, nie gut genug zu sein. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Dina König über ihre Kindheit in Kasachstan, über die Gründe für ihren radikalen Berufswechsel und über die Musik, die sie gerne hört. Erstsendung: 20. Februar 2022
Der Lebenslauf von Richard Wherlock erinnert an den Film «Billy Elliot – I will dance», wo ein englischer Junge aus dem Bergbaumilieu gegen den Willen seines Vaters ein erfolgreicher Tänzer wird. Auch Richard Wherlock stammt aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater arbeitete im Bergbau, die Verwandten mütterlicherseits waren Seeleute. Seine Eltern hatten keinerlei Bezug zum Tanz, deshalb hatten sie kein Verständnis für Richards Berufswunsch, Tänzer zu werden. Allen Widrigkeiten zum Trotz schaffte er es dank seinem Talent und seiner Leidenschaft an die renommierte Rambert Ballett School in London. Bereits während seiner internationalen Karriere als Tänzer begann er, Choreografien zu entwickeln. Sein Weg führte ihn dann als Ballettdirektor nach Hagen, Luzern, Berlin und schliesslich nach Basel. Und hier hat er seine zweite Heimat gefunden: seit 20 Jahren ist Richard Wherlock Ballettdirektor und Chefchoreograf am Theater Basel. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt er, warum er Tänzer werden wollte, wie er seine Frau, ebenfalls eine Tänzerin, kennenlernte und was er mit Francis Lais Filmmusik zu «Un homme et une femme» verbindet. Erstsendung: 9. Januar 2022
Es sind Werke voller Leidenschaft, voller Kontraste und abrupter Stimmungswechsel, die vier grossbesetzten Hamburger Sinfonien von C.P.E. Bach. Während sich Bach bei Friedrich dem Grossen in Potsdam in seinen Arbeiten nach dessen Gusto zu richten hatte, war er in Hamburg als Nachfolger von Telemann als städtischer Musikdirektor viel freier. Dieser Posten ermöglichte es ihm, kompositorisch zu experimentieren, was in den Sinfonien Wq183 gut zum Ausdruck kommt. Die Bläser z.B. verstärken nicht nur die Streicher, sondern bekommen hier eine eigenständige Funktion. In der Diskothek werden fünf Aufnahmen von Carl Philipp Emanuel Bachs Sinfonie G-Dur Wq183/4 verglichen. Gäste von Eva Oertle sind die Musikjournalistin Corinne Holtz und der Cellist Daniel Rosin. Erstausstrahlung: 23.11.2020
Der palästinensisch-syrische Pianist Aeham Ahmad ist im Flüchtlingslager Yarmouk bei Damaskus aufgewachsen. Sein Vater, ein blinder Instrumentenbauer, hat ihm die Liebe zur Musik mitgegeben und ihn zum Klavierspielen ermutigt. Während des Bürgerkriegs in Syrien hat Aeham Ahmad begonnen, auf Strassen und öffentlichen Plätzen aufzutreten und mit den Kindern aus dem Quartier Musik zu machen. Videos von seinen Auftritten wurden in sozialen Netzwerken geteilt und das Bild mit dem Pianisten, der inmitten der Trümmer Klavier spielt, ging um die Welt. Seit seiner Flucht 2015 lebt er in Deutschland und gibt Konzerte. 2017 erschien seine Autobiografie «Und die Vögel werden singen». In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Aeham Ahmad über seine glückliche Kindheit in Syrien, über seine Flucht nach Deutschland, aber auch darüber, warum er heute lieber eigene Musik macht als Beethoven zu spielen.
Als junge Primarlehrerin hat Esther Schütz in den 80er Jahren auch Sexualpädagogik unterrichtet. Später machte sie sich selbständig und gründete das Institut für Sexualpädagogik ISP in Uster, das sie über 20 Jahre leitete. Ihr Lehrbuch «Praxis der Sexualpädagogik» wurde vom Bundesamt für Gesundheit ausgezeichnet und hat den Schweizerischen Kinder- und Jugendmedienpreis «Die rote Zora» gewonnen. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle spricht Esther Schütz über ihren Weg zur Sexologin und ihre Arbeit mit Paaren in der Sexualtherapie. Sie erzählt aber auch, wie sie nach einer langjährigen Beziehung mit einem Mann zur Partnerschaft mit einer Frau fand und welche Erinnerungen die Ballade «Bridge over troubled water» von Simon & Garfunkel in ihr weckt.
Ein Geschenk für den Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg waren sie, die sechs Konzerte für mehrere Instrumente von Johann Sebastian Bach. Bis heute als «Brandenburgische Konzerte» bekannt, gehören sie zu den meisteingespielten Barockkonzerten. Sie weisen eine grosse Vielfalt in der instrumentalen Besetzung auf und sind auch verschieden im Charakter. Bach ging bei der Komposition von einer idealen Hofkapelle aus, wie man sie damals allerdings nur an wenigen Höfen wie München oder Dresden fand. Hörner oder eine dritte Oboe, wie Bach sie in seinem ersten Brandenburgischen Konzert vorsieht, gab es z.B. in Köthen, wo er selbst Kapellmeister war, nicht. Das F-Dur Konzert, das mit seinem Schlussmenuett wie eine Suite anmutet, ist grossbesetzt und stellt drei Klanggruppen gegenüber – Hörner, Oboen und Streicher. Und durch eine speziell gestimmte Geige kommt noch eine solistische Klangfarbe hinzu. In der Diskothek werden fünf Aufnahmen von Bachs 1. Brandenburgischen Konzert verglichen. Gäste von Eva Oertle sind die Cembalistin Daniela Dolci und der Hornist Alexandre Zanetta.
Johannes Czwalina ist Theologe und hat über zehn Jahre als Pfarrer gearbeitet, bevor er beschloss, eine eigene Firma zu gründen und Unternehmensberater zu werden. Bis heute berät der bald 70 Jährige Führungskräfte aus Wirtschaft und Industrie, dabei geht es neben rein karrieretechnischen Fragen oft auch um die schwierige Suche einer Balance zwischen Leistungsdruck und Lebensqualität. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle spricht Johannes Czwalina über seine Kindheit in Berlin, wie er schon als kleiner Junge auf der Theaterbühne stand. Er berichtet aber auch über seine Erlebnisse in der Ukraine 2014 und warum er darüber zwei Bücher geschrieben hat. Und er erzählt, warum er in Riehen eine Gedenkstätte für jüdische Flüchtlinge errichtet hat.
Felix Huber hatte schon als kleines Kind den Wunsch, Arzt zu werden. Bereits im Kindergarten durfte er den Dorfarzt auf seiner täglichen Visite begleiten. Während seines Medizinstudiums verbrachte er ein halbes Jahr in Kamerun und erlebte dort die soziokulturelle Bedingtheit der medizinischen Versorgung in einem Buschspital, was ihn nachhaltig geprägt hat. Zurück in der Schweiz hat Felix Huber Anfang der 90-er Jahre beim Aufbau der ersten kasseneigenen HMO-Gruppenpraxis mitgeholfen und begonnen, sich intensiv mit Fragen von Managed Care auseinanderzusetzen. Heute ist er neben seiner Tätigkeit als Hausarzt Leiter von MediX, dem grössten Ärztenetzwerk der Schweiz. Zudem beschäftigt er sich intensiv mit gesundheitspolitischen Fragen. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Felix Huber über seine Erziehung zu Sparsamkeit, seine Liebe zum Cello und was ihn mit Freddie Mercurys Bohemian Rhapsody verbindet.
Als Himalaya der Klavierliteratur werden sie gerne bezeichnet, die Klavieretüden von Fréderic Chopin. Sie stellen auch für heutige Pianistinnen und Pianisten immer wieder eine Herausforderung dar. Nicht nur rasend schnelle Finger sondern auch ein grosses musikalisches Feingefühl braucht es dafür. Denn es sind keine technischen Fingerübungen im herkömmlichen Sinne mehr, sondern hochvirtuose Konzertstücke mit gewagter Chromatik, vielen überraschenden Wendungen und meisterhaft gestalteten Schlusstakten. Wie unterschiedlich die Interpretationen sein können, zeigt die Diskothek, in der sechs Aufnahmen im Vergleich stehen. Gäste von Eva Oertle sind die Pianistin Aglaia Graf und der Pianist Oliver Schnyder.
«Als Sängerin schrieb niemand über mich, jetzt plötzlich interessiert sich die Presse für mich», sagt Dina König. Der ungewöhnliche Jobwechsel der 30-Jährigen hat das öffentliche Interesse an ihr geweckt. Vor Corona war sie als freischaffende Sängerin unterwegs, hatte schon erste Auftritte als Solistin am Theater Basel und in der Berliner Philharmonie. Und dann waren von einem Augenblick auf den andern alle Engagements weg. Doch anstatt zu verzweifeln beschloss Dina König, einen neuen Job zu suchen. Bei der BVB hat sie ihn gefunden: seit einem Jahr arbeitet sie in Basel als Tramfahrerin. Ein radikaler Wechsel, den sie bis heute nicht bereut, denn er hat viel Positives in ihr Leben gebracht: eine sichere finanzielle Situation, geregelte Arbeitszeiten, Freizeit und ein Ende des Konkurrenzkampfs, unter dem sie als Sängerin gelitten hatte. Denn in der Musikszene musste sie sich täglich neu beweisen und hatte das Gefühl, nie gut genug zu sein. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Dina König über ihre Kindheit in Kasachstan, über die Gründe für ihren radikalen Berufswechsel und über die Musik, die sie gerne hört.
Richard Strauss hat neben seinen Opern auch zahlreiche Lieder komponiert in allen Phasen seines Lebens. Von den rund 150 Liedern sind die ersten bereits im zarten Alter von sechs Jahren entstanden, und auch ganz am Ende seines Lebens hat sich Strauss nochmals dem Lied zugewandt. Als 83-jähriger hat er 1948 in der Schweiz (in Pontresina und in Montreux) seine «Vier letzten Lieder» auf Gedichte von Hermann Hesse und Joseph von Eichendorff komponiert. Die Lieder sind üppig orchestriert und verlangen eine starke Stimme, die Durchsetzungskraft hat, aber gleichzeitig mit dem Orchester zu einer Einheit zusammenwächst. Die Uraufführung der Lieder hat Strauss nicht mehr erlebt, sie fand erst zwei Jahre nach seinem Tod in der Royal Albert Hall in London statt, mit Kirsten Flagstad und dem Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler. Die Vier letzten Lieder für Sopran und Orchester sind Abschiedslieder, in denen Strauss etwas wehmütig auch auf sein eigenes Leben zurückschaut - zurück auf eine Welt, die nicht mehr so ist, wie sie einmal war vor den beiden Weltkriegen. Sie sind eine Art persönliches Requiem voller Klangfülle und Poesie - Lieder von grosser Farbigkeit und von einer grossen Innigkeit, die bis heute nichts von ihrem Zauber verloren haben. Gäste von Eva Oertle sind der Dirigent Jan Schultsz und die SRF-Direktorin Nathalie Wappler.
Der Lebenslauf von Richard Wherlock erinnert an den Film «Billy Elliot – I will dance», wo ein englischer Junge aus dem Bergbaumilieu gegen den Willen seines Vaters ein erfolgreicher Tänzer wird. Auch Richard Wherlock stammt aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater arbeitete im Bergbau, die Verwandten mütterlicherseits waren Seeleute. Seine Eltern hatten keinerlei Bezug zum Tanz, deshalb hatten sie kein Verständnis für Richards Berufswunsch, Tänzer zu werden. Allen Widrigkeiten zum Trotz schaffte er es dank seinem Talent und seiner Leidenschaft an die renommierte Rambert Ballett School in London. Bereits während seiner internationalen Karriere als Tänzer begann er, Choreografien zu entwickeln. Sein Weg führte ihn dann als Ballettdirektor nach Hagen, Luzern, Berlin und schliesslich nach Basel. Und hier hat er seine zweite Heimat gefunden: Seit 20 Jahren ist Richard Wherlock Ballettdirektor und Chefchoreograf am Theater Basel. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt er, warum er Tänzer werden wollte, wie er seine Frau, ebenfalls eine Tänzerin, kennenlernte und was er mit Francis Lais Filmmusik zu «Un homme et une femme» verbindet.
Mürra Zabel ist eine Frau voller Ausdauer und Energie. Wo Andere für ihre Karriere Starthilfe bekommen, hat sie, im kargen Nachkriegs-Deutschland aufgewachsen, sich ganz alleine durchgebissen und hochgearbeitet: von der Sekretärin zur Redaktorin und weiter zur Dokumentarfilmerin. Letztes Jahr hat die 74-Jährige u.a. ein lang gehegtes Filmprojekt realisiert: «La Gyranthera» über den Schweizer Forscher Henry Pittet. Schon früher hat sie auch den Komponisten und Dirigenten Rolf Liebermann portraitiert. Und es passt auch in Biografie, dass sie mit 52 Jahren noch ein Jusstudium abgeschlossen hat. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Mürra Zabel, wie sie zu ihren filmischen Themen findet, wie der Kontakt zu Rolf Liebermann ihr Leben verändert hat, und welche Erinnerungen sie mit dem Chanson «Petite Fleur» von Sidney Bechet verbindet. Erstsendung: 4. Juli 2021
Die Musikjournalistin Lislot Frei hat sich viele Jahre intensiv kulturpolitisch engagiert: sie war Präsidentin des FrauenMusikForums Schweiz (heute Forum Diversität), hat Festivals und Konzertreihen mit Schwerpunkt Komponistinnen organisiert sowie die feministische Zeitung «clinKlong» gegründet. Über 25 Jahre war die ausgebildete Sängerin zudem Musikredaktorin, Moderatorin und Redaktionsleiterin bei SRF2 Kultur und dort u.a. verantwortlich für die permanente journalistische Begleitung der Schweizer Musikszene. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Lislot Frei, wie sie als damals 19 jährige die Einführung des Frauenstimmrechts miterlebt hat, welche Auswirkungen dies auf die damalige Musikszene hatte und was sie mit der Jazzmusikerin Irene Schweizer verbindet. Erstsendung: 7. Februar 2021
Georg Holländer ist ein erfolgreicher, höchst engagierter Forscher, der zwischen Basel und Oxford pendelt, denn in beiden Städten hat er eine Professur und leitet Forschungslabore. Schon als Jugendlicher ist er viel gereist, z.B. nach Indonesien auf der Spurensuche nach seinen Vorfahren. Holländers Fachgebiet ist die Immunologie; zudem leitet er in Basel das Botnar Institut für Kindergesundheit, das BRCCH. Vor 10 Jahren ist Georg Holländer plötzlich selbst an einem bösartigen Lymphom erkrankt. Wie er die Krankheit überwunden hat, was ihn an der Pädiatrie besonders fasziniert und welche Erinnerungen er mit dem Song Motherland verbindet, das erzählt er in Musik für einen Gast bei Eva Oertle.
Die Musikwelt feiert dieses Jahr den 100. Todestag des französischen Pianisten und Komponisten Camille Saint-Saëns, der 1835 in Paris geboren und 1921 in Algier gestorben ist. Saint-Saëns' Name wird heute vor allem mit seiner zoologischen Fantasie «Carnaval des Animaux» und der Oper «Samson et Dalila» verbunden. Weit weniger bekannt sind die Bläsersonaten, die der Komponist kurz vor seinem Tod noch komponiert hat. Im hohen Alter von 86 Jahren nahm sich Saint-Saens vor, den seiner Meinung nach von den französischen Komponisten lange Zeit vernachlässigten Holzblasinstrumenten eine Stimme zu geben und plante je eine Sonate für Oboe, Klarinette, Fagott, Englischhorn und Flöte. Drei der Sonaten konnte er noch realisieren, darunter die Klarinettensonate Es-Dur. Sie ist im Sommer 1921 für Auguste Périer, den Soloklarinettisten der Opéra-Comique und Professor am Pariser Conservatoire, entstanden. Es ist ein elegantes Werk voller Charme, das noch ganz in der klassischen und romantischen Tradition steht. Eva Oertle vergleicht mit ihren Gästen, dem Klarinettisten Reto Bieri und dem Pianisten Tomas Dratva, verschiedene Aufnahmen von Camille Saint-Saëns Es-Dur Sonate op.167.
Brigit Naef hat ihre Leidenschaft für Karton schon früh entdeckt. Aus dem wandelbaren Material stellte sie kunstvolle Schachteln und Schatullen her, von winzig klein bis ansehnlich gross, lackiert oder mit edlen Stoffen überzogen. Ihr Weg führte sie weiter zur Papierrestauration, und sie betreute eine Zeitlang die grafische Sammlung der ETH Zürich als Konservatorin. Damals begann sie auch, massgeschneiderte Verpackungen für delikate Kunstgegenstände anzufertigen. Zwei Leidenschaften - einerseits für Kunst, anderseits für Schachteln - trafen zusammen: Brigit Naef wurde zu einer gefragten Kunstverpackerin. Werke von Berühmtheiten wie Roman Signer, Louise Bourgeois oder Fischli-Weiss gingen in ihrem Atelier ein und aus. So entstand u.a. auch eine spezielle Lackbox für Pelzhandschuhe von Meret Oppenheim. Unterdessen arbeitet Brigit Naef hauptsächlich als freie Künstlerin und kreiert Skulpturen und Wandplastiken. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt sie, wie sehr und warum sie vom Material Karton fasziniert ist und welche Musik sie beim Arbeiten gerne hört.
Es ist eine Art Jukebox aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, ein seltsames Wesen zwischen Instrument und Automat - das Welte Mignon. Ein Klavier, dessen Tasten sich wie von unsichtbarer Hand berührt bewegen. Es erklingt, ohne dass ein Mensch daran sitzt. Als die Aufnahme und Wiedergabe von Musik noch in den Kinderschuhen steckte, ist der Firma Welte eine geniale Erfindung gelungen: Sie hat im Jahr 1904 ein Verfahren vorgestellt, bei dem das Klavierspiel von berühmten Komponisten und Interpreten äusserst genau auf Papierrollen festgehalten wird. In einem speziellen Apparat, dem sogenannten Welte Mignon, wird es dann wieder zum Klingen gebracht. Komponisten wie Maurice Ravel oder Claude Debussy, Max Reger oder Sergey Rachmaninov haben für Welte aufgenommen, aber auch berühmte Pianisten der Jahrhundertwende wie Arthur Schnabel, Emil Sauer oder Alfred Reisenauer. In der Diskothek haben wir so die Möglichkeit, u.a. Claude Debussy selbst als Pianist zu hören und mit modernen Interpretationen zu vergleichen. Was zeichnet das Spiel dieser Musiker aus den Anfängen des 20.Jahrhunderts aus? Welche Erkenntnisse können wir für einen heutigen Interpretationsansatz daraus gewinnen? Gäste von Eva Oertle in diesen zwei Spezialausgaben der Diskothek sind der Musikkritiker Peter Hagmann und der Pianist Tomas Dratva sowie der Pianist und Klavierrollenspezialist Manuel Bärtsch. 1.Teil: Musik von J.S. Bach, L. van Beethoven, Johannes Brahms und Robert Schumann Erstausstrahlung 19.04.21 2. Teil: Musik von Frédéric Chopin, Camille Saint-Saëns, Claude Debussy und Franz Liszt: Diese Diskothek können Sie unter dem beigefügten Link nachhören.
Ihren ersten Auftritt als Solistin hatte Chouchane Siranossian mit sechs Jahren und bereits damals stand ihr Berufswunsch fest: sie wollte Geigerin werden. Dann kam der Traum, mit vierzehn Jahren Tschaikowskis Violinkonzert mit Orchester aufzuführen, und auch das hat sie geschafft. Mit dreiundzwanzig war sie jüngste Konzertmeisterin in St. Gallen, doch auch da hat sie sich nicht zurückgelehnt sondern noch Barockgeige studiert. Und jetzt als arrivierte Solistin auf der modernen und auf der Barockgeige geht ihre Suche weiter - Chouchane Siranossian versucht, immer neue Grenzen zu überwinden. Da erstaunt es auch nicht, dass sie in ihrer Freizeit auf Berge steigt, letztes Jahr u.a. aufs Matterhorn. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Chouchane Siranossian, was sie am Bergsteigen fasziniert, was sie mit Armenien verbindet und in welchen Momenten sie gerne Heavy Metal hört.
Die Jahreszeiten und ihr Wechsel in der Natur haben viele bildende Künstler inspiriert, aber auch Musiker wie Giuseppe Verdi oder Astor Piazzolla. Die berühmtesten Jahreszeiten sind zweifellos «Le quattro stagioni» von Antonio Vivaldi. In vier Violinkonzerten schildert Vivaldi plastische Landschaftsbilder, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben: süss murmelnde Bächlein und sanften Wind, schlafende Hirten, aber auch Blitz und Donner – der Fantasie sind bei dieser Musik keine Grenzen gesetzt. Vivaldi stellt den einzelnen Konzerten Sonette voran, die er wahrscheinlich selbst geschrieben hat. Der «Sommer» mit seiner unerträglichen Hitze, den surrenden Fliegen, dem Gesang von Kuckuck, Turteltaube und Stieglitz, aber auch dem heftigen Gewitter steht im Zentrum der Diskothek. Eva Oertle vergleicht mit ihren Gästen, den beiden Geigerinnen Barbara Doll und Leila Schayegh sechs Aufnahmen von Antonio Vivalidis berühmtem Violinkonzert op. 8 Nr. 2.
Mürra Zabel ist eine Frau voller Ausdauer und Energie. Wo Andere für ihre Karriere Starthilfe bekommen, hat sie, im kargen Nachkriegs-Deutschland aufgewachsen, sich ganz alleine durchgebissen und hochgearbeitet: von der Sekretärin zur Redaktorin und weiter zur Dokumentarfilmerin. Letztes Jahr hat die 74-Jährige u.a. ein lang gehegtes Filmprojekt realisiert: «La Gyranthera» über den Schweizer Forscher Henry Pittet. Schon früher hat sie auch den Komponisten und Dirigenten Rolf Liebermann portraitiert. Und es passt auch in ihre Biografie, dass sie mit 52 Jahren noch ein Jusstudium abgeschlossen hat. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Mürra Zabel, wie sie zu ihren filmischen Themen findet, wie der Kontakt zu Rolf Liebermann ihr Leben verändert hat, und welche Erinnerungen sie mit dem Chanson «Petite Fleur von Sidney Bechet verbindet.
«Die Kirschen werden hier nicht süss, Du würdest sie nicht essen» schrieb Johannes Brahms aus seinem Sommerhaus in der Steiermark an den Dirigenten Hans von Bülow. Die Anspielung bezieht sich auf seine 4. Sinfonie, die er hier während der Sommermonate 1884/85 komponiert hatte. Es wurde ein herbes, hochkomplexes Werk, das zunächst auf Unverständnis stiess. Clara Schumann reagierte ratlos, andere Freunde rieten Brahms gar dazu, die Sinfonie zurückzuziehen. Doch die Uraufführung in Meiningen im Oktober 1885, die Brahms selbst dirigierte, wurde ein Erfolg. Auch der junge Richard Strauss war begeistert von Brahms' letzter Sinfonie: «Ein Riesenwerk neu und originell und doch von A bis Z ein echter Brahms». In der Diskothek vergleicht Eva Oertle mit ihren Gästen, dem Geiger und Dirigenten Manuel Oswald sowie dem Dirigenten und Pianisten Jan Schultsz, fünf Aufnahmen von Johannes Brahms' 4. Sinfonie.
Anna Schmid ist Goldschmiedin und übt dieses uralte Kunsthandwerk mit grosser Leidenschaft aus. Wenn man ihr Atelier betritt, das sich in einem alten Haus aus dem 13. Jahrhundert in der Basler Innenstadt befindet, hat man das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen, man fühlt sich zurückversetzt in eine längst vergangene Zeit. Da wird gehämmert, gesägt, gefeilt und gelötet und am Ende entstehen Schmuckstücke, die einen durch ihre einfache Form und Schlichtheit in Bann ziehen. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Anna Schmid, warum sie keinen Glitzer mag, wann für sie ein Schmuckstück schön ist, was sie unter Meisterschaft versteht, warum ihr Bewegung und Tanz wichtig sind und welche Erinnerung sie mit dem sephardischen Lied «La prima vez» verbindet. Erstsendung: 10.01.2021
Georges Bizet hat seine «Arlésienne» ursprüngliche als Bühnenmusik zum gleichnamigen Schauspiel von Alphonse Daudet komponiert. Das Schauspiel war ein Misserfolg, die emotionale, farbige Musik von Bizet kam aber beim Publikum sofort gut an. Bizet wählte deshalb einige besonders charakteristische Stücke aus und stellte diese zu einer Orchestersuite zusammen, die bald unabhängig vom Bühnenstück aufgeführt wurde. Sein Freund, der Komponist Ernest Guiraud, arrangierte dann kurz nach Bizets Tod eine zweite viersätzige Suite. Während die originale Bühnenmusik für ein kleines Orchester konzipiert war, sind die Suiten für grosses Orchester angelegt. In der Diskothek stehen fünf Aufnahmen von Bizets Arlésienne Suite Nr.2 zur Diskussion. Gäste von Eva Oertle sind die Flötistin Haika Lübcke und die Geigerin Isabelle Briner. Erstausstrahlung: 10.02.20
Es sind die Sehnsuchtsorte, die ihn antreiben – Boris Previsic. Auf einem der ersten Biobauernhöfe aufgewachsen, zieht es den Schweizer mit kroatischen Wurzeln immer wieder in die Alpen. Ebenso sehr liebt er auch den Balkan, wo er schon als Kind oft mit seinem Vater hingereist ist. Dort setzt der professionelle Flötist sich auch für die Förderung zeitgenössischer klassischer Musik ein. Ein Leben als Orchestermusiker konnte er sich nicht vorstellen, daher studierte Previsic auch noch Literatur- und Kulturwissenschaften. Er ist der Autor mehrerer Sachbücher, hat eine SNF Förderprofessur in Luzern und leitet das Institut der Kulturen der Alpen. Als Gast bei Eva Oertle erzählt Boris Previsic, warum er keine Flötenkarriere anstrebte, warum er sich für den Klimaschutz einsetzt und was ihn an der Musik von Jean-Philippe Rameau fasziniert.
Es ist eine Art Jukebox aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, ein seltsames Wesen zwischen Instrument und Automat - das Welte Mignon. Ein Klavier, dessen Tasten sich wie von unsichtbarer Hand berührt bewegen. Es erklingt, ohne dass ein Mensch daran sitzt. Als die Aufnahme und Wiedergabe von Musik noch in den Kinderschuhen steckte, ist der Firma Welte eine geniale Erfindung gelungen: Sie hat im Jahr 1904 ein Verfahren vorgestellt, bei dem das Klavierspiel von berühmten Komponisten und Interpreten äusserst genau auf Papierrollen festgehalten wird. In einem speziellen Apparat, dem sogenannten Welte Mignon, wird es dann wieder zum Klingen gebracht. Komponisten wie Maurice Ravel oder Claude Debussy, Max Reger oder Sergey Rachmaninov haben für Welte aufgenommen, aber auch berühmte Pianisten der Jahrhundertwende wie Arthur Schnabel, Emil Sauer oder Alfred Reisenauer. In der Diskothek haben wir so die Möglichkeit, u.a. Claude Debussy selbst als Pianist zu hören und mit modernen Interpretationen zu vergleichen. Was zeichnet das Spiel dieser Musiker aus den Anfängen des 20.Jahrhunderts aus? Welche Erkenntnisse können wir für einen heutigen Interpretationsansatz daraus gewinnen? Gäste von Eva Oertle in diesen zwei Spezialausgaben der Diskothek sind der Musikkritiker Peter Hagmann und der Pianist Tomas Dratva sowie der Pianist und Klavierrollenspezialist Manuel Bärtsch. 1. Teil: Musik von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms und Robert Schumann. 2. Teil: Musik von Frédéric Chopin, Camille Saint-Saens, Claude Debussy und Franz Liszt.
Es ist eine Art Jukebox aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, ein seltsames Wesen zwischen Instrument und Automat - das Welte Mignon. Ein Klavier, dessen Tasten sich wie von unsichtbarer Hand berührt bewegen. Es erklingt, ohne dass ein Mensch daran sitzt. Als die Aufnahme und Wiedergabe von Musik noch in den Kinderschuhen steckte, ist der Firma Welte eine geniale Erfindung gelungen: Sie hat im Jahr 1904 ein Verfahren vorgestellt, bei dem das Klavierspiel von berühmten Komponisten und Interpreten äusserst genau auf Papierrollen festgehalten wird. In einem speziellen Apparat, dem sogenannten Welte Mignon, wird es dann wieder zum Klingen gebracht. Komponisten wie Maurice Ravel oder Claude Debussy, Max Reger oder Sergey Rachmaninov haben für Welte aufgenommen, aber auch berühmte Pianisten der Jahrhundertwende wie Arthur Schnabel, Emil Sauer oder Alfred Reisenauer. In der Diskothek haben wir so die Möglichkeit, u.a. Claude Debussy selbst als Pianist zu hören und mit modernen Interpretationen zu vergleichen. Was zeichnet das Spiel dieser Musiker aus den Anfängen des 20.Jahrhunderts aus? Welche Erkenntnisse können wir für einen heutigen Interpretationsansatz daraus gewinnen? Gäste von Eva Oertle in diesen zwei Spezialausgaben der Diskothek sind der Musikkritiker Peter Hagmann und der Pianist Tomas Dratva sowie der Pianist und Klavierrollenspezialist Manuel Bärtsch. 1. Teil: Musik von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms und Robert Schumann. 2. Teil: Musik von Frédéric Chopin, Camille Saint-Saens, Claude Debussy und Franz Liszt.
Axel Mitbauer ist 1950 in Leipzig in der damaligen DDR aufgewachsen und stammt aus einer Schwimmerfamilie. Nachdem sein sportliches Talent früh entdeckt wurde, trainierte er bereits als Zehnjähriger bis zu 9 Stunden am Tag, stieg dann in die DDR-Nationalmannschaft auf und war mit Achtzehn schon zweimal DDR Meister. Trotz seiner Erfolge stand er dem Regime kritisch gegenüber. Seine Fluchtpläne in den Westen flogen auf, und er wurde inhaftiert und anschliessend für sämtliche Wettkämpfe gesperrt. Die Flucht gelang ihm schliesslich doch - schwimmend – 22 Kilometer über die Ostsee! Im Westen versuchte er, seine Karriere fortzusetzen, musste aber nach einem Unfall aus dem aktiven Spitzensport zurücktreten und war fortan als Schwimmtrainer tätig, zuerst in Deutschland, dann in Italien und seit vielen Jahren nun in der Schweiz. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Axel Mitbauer über seine spektakuläre Flucht in den Westen, aber auch, wie ihn seine Kindheit und Jugend in der DDR geprägt haben und welche Erinnerungen er mit Barbara Streisands «Women in Love» verbindet.
Die Australierin Lesley Stephenson lernte während ihres Jus-Studiums in Sydney den Schweizer Musikmäzen und Dirigenten Paul Sacher kennen. Diese Begegnung führte dazu, dass sie in die Schweiz kam und hier Gesang studierte. Nach einigen Jahren als Berufssängerin, musste sie sich wegen eines Unfalls aber neu orientieren. Heute ist Lesley Stephenson Berufsrednerin und Rhetorik-Trainerin und hat mehrmals die Europameisterschaften im Rahmen von Toastmasters gewonnen. Aber was genau ist ein Keynote Speaker? Das erklärt Lesley Stephenson in Musik für einen Gast bei Eva Oertle. Und sie erzählt, warum ausgerechnet sie die Biografie von Paul Sacher schrieb, wie sie zur Projektleiterin einer NGO in Äthiopien wurde und was sie an Puccinis Oper Turandot fasziniert. Erstsendung: 5. Juli 2020
Das Flötenkonzert von Jacques Ibert gilt als das bekannteste Flötenkonzert des 20. Jahrhundert, entstanden ist es 1934 für den französischen Flötenvirtuosen Marcel Moyse, der viel dazu beigetragen hat, dass die Querflöte in Frankreich und den USA wieder populär wurde. Ibert folgt in seinem Konzert nicht der Mode der Zeit - von der damaligen Avantgarde mit ihrer Zwölftonmusik und dem Bemühen, möglichst «atonal» zu schreiben hielt er nichts. Vielmehr verwendete er Elemente des Jazz und interessierte sich für die Musik der Renaissance und des Barock. Auch die drei Sätze des Flötenkonzerts erinnern in ihrer Anmutung an die barocken Tänze Allemande, Sarabande und Gigue. Wo liegen die Herausforderungen bei diesem Konzert? Wie setzt sich die Flöte gegen das Orchester durch? Die beiden Flötisten Felix Renggli und Kaspar Zehnder sind Gäste von Eva Oertle und vergleichen fünf Aufnahmen dieses virtuosen Bläserkonzerts.
Die Musikjournalistin Lislot Frei hat sich viele Jahre intensiv kulturpolitisch engagiert: sie war Präsidentin des FrauenMusikForums Schweiz (heute Forum Diversität), hat Festivals und Konzertreihen mit Schwerpunkt Komponistinnen organisiert sowie die feministische Zeitung «clinKlong» gegründet. Über 25 Jahre war die ausgebildete Sängerin zudem Musikredaktorin, Moderatorin und Redaktionsleiterin bei SRF2 Kultur und dort u.a. verantwortlich für die permanente journalistische Begleitung der Schweizer Musikszene. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Lislot Frei, wie sie als damals 19 jährige die Einführung des Frauenstimmrechts miterlebt hat, welche Auswirkungen dies auf die damalige Musikszene hatte und was sie mit der Jazzmusikerin Irene Schweizer verbindet.
«Es ist das lustigste Stück, das ich je gemacht habe», schrieb Mendelssohn über seine 4. Sinfonie. Noch während seines Italienaufenthalts hatte der damals 21-jährige Komponist in Rom und Neapel seine Reiseeindrücke musikalisch zu Papier gebracht. Vollendet hat er das Werk dann aber erst nach seiner Rückkehr in Berlin. Entstanden ist das musikalische Kaleidoskop eines Landes, das für den jungen Komponisten damals mehr bedeutete als Sonne, Strand und Meer. Die «Italienische», inspiriert von Bildern, Landschaften und Klängen der Reise, ist das Gegenteil der schwer beladenen Reformationssinfonie – sie ist lebensfroh, voller Energie und Esprit. Fünf Interpretationen der «Italienischen» stehen sich in der Diskothek gegenüber. Gäste von Eva Oertle sind der Geiger und Dirigent Manuel Oswald und der Dirigent Jan Schultsz. Erstausstrahlung: 14.01.19
Anna Schmid ist Goldschmiedin und übt dieses uralte Kunsthandwerk mit grosser Leidenschaft aus. Wenn man ihr Atelier betritt, das sich in einem alten Haus aus dem 13. Jahrhundert in der Basler Innenstadt befindet, hat man das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen, man fühlt sich zurückversetzt in eine längst vergangene Zeit. Da wird gehämmert, gesägt, gefeilt und gelötet und am Ende entstehen Schmuckstücke, die einen durch ihre einfache Form und Schlichtheit in Bann ziehen. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Anna Schmid, warum sie keinen Glitzer mag, wann für sie ein Schmuckstück schön ist, was sie unter Meisterschaft versteht, warum ihr Bewegung und Tanz wichtig sind und welche Erinnerung sie mit dem sephardischen Lied «La prima vez» verbindet.
Haydns Orgelkonzert in C-Dur ist ein verschlüsselter Liebesbrief. Das kann man zumindest vermuten. Entstanden ist es m Jahr 1756 anlässlich der Feierlichkeiten für seine Jugendliebe und späteren Schwägerin Therese Keller. Diese wollte ihre Ordensgelübde bei den Clarissinnen ablegen und dabei bezeichnenderweise den Namen Schwester Josepha annehmen. Kein leichter Moment für den 24-jährigen verliebten Komponisten. Aber der Musik ist davon nichts anzumerken. Das festliche Konzert präsentiert sich mit grosser Frische und zeigt sich auch stellenweise im Charakter heiterer Italianità. In der Diskothek werden fünf Aufnahmen von Joseph Haydns C-Dur Orgelkonzert Hob XVIII/1 verglichen. Gäste von Eva Oertle sind die Cembalistin Daniela Dolci und der Organist Tobias Willi.
Es sind Werke voller Leidenschaft, voller Kontraste und abrupter Stimmungswechsel, die vier grossbesetzten Hamburger Sinfonien von Carl Philipp Emanuel Bach. Während sich Bach bei Friedrich dem Grossen in Potsdam in seinen Arbeiten nach dessen Gusto zu richten hatte, war er in Hamburg als Nachfolger von Telemann als städtischer Musikdirektor viel freier. Dieser Posten ermöglichte es ihm, kompositorisch zu experimentieren, was in den Sinfonien Wq183 gut zum Ausdruck kommt. Die Bläser z.B. verstärken nicht nur die Streicher sondern bekommen hier eine eigenständige Funktion. In der Diskothek werden fünf Aufnahmen von C.P.E. Bachs Sinfonie G-Dur Wq183/4 verglichen. Gäste von Eva Oertle sind die Musikjournalistin Corinne Holtz und der Cellist Daniel Rosin.
Thomas Cerny ist einer der bekanntesten Krebsmediziner der Schweiz. Der 67-jährige Berner war von 1998 bis zur Pensionierung 2017 Chefarzt Onkologie/Hämatologie am Kantonsspital St. Gallen. Sein besonderes Interesse gilt der Entwicklung neuer Medikamente und den gesundheitspolitischen Aspekten der onkologischen Versorgung der Bevölkerung. Cerny ist Präsident der Krebsforschung Schweiz und Ehrenpräsident der Krebsliga Schweiz. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Thomas Cerny, wie seine Faszination für die Onkologie entstanden ist, wie es dazu kam, dass er eine Schule im Niger gegründet hat und warum er den Tag oft damit beginnt, auf dem Klavier Bach zu spielen. Erstausstrahlung: 19.04.20
Kaum jemand, der Daniel Koch alias «Mister Corona», den ehemaligen Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim BAG nicht aus den Medien kennt. Seit März trat er fast täglich gemeinsam mit dem Bundesrat in den Pressekonferenzen auf und informierte die Bevölkerung über die Entwicklungen und die Massnahmen gegen Corona. Ende Mai wurde Daniel Koch pensioniert, aber noch immer ist er medial präsent und weit davon entfernt, in den Ruhestand zu gehen. Im September erscheint nun auch sein Buch «Stärke in der Krise». In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Daniel Koch über seine Zeit im BAG und über seine frühere Tätigkeit beim IKRK. Er erzählt aber auch über seine Zukunftspläne und über seine Liebe zur Stimme von Stefanie Heinzmann.
Beethoven war ein virtuoser Pianist und Improvisator. Neben seinen 32 Klaviersonaten hat er u.a. auch fünf Klavierkonzerte komponiert, die in den Jahren zwischen 1793 und 1809 entstanden sind. Das Klavierkonzert Nr.2 in B-Dur ist von der Entstehung her eigentlich die Nummer eins. Erste Skizzen zu diesem Konzert reichen zurück in die Zeit, als Beethoven noch in Bonn war. 1793 entstand dann eine erste Fassung, und es folgten noch mehreren Überarbeitungen bis zur erfolgreichen Uraufführung 1795. In der Diskothek werden fünf Aufnahmen von Beethovens 2. Klavierkonzert verglichen. Gäste von Eva Oertle sind die beiden Pianisten Oliver Schnyder und Manuel Bärtsch.
Die Missa Solemnis von Ludwig van Beethoven ist eine «musikalische Kathedrale», ein Werk, das von der Dauer, von der Besetzung, vom erforderten Stimmumfang aber auch von der Harmonik her Grenzen sprengt. Beethoven begann mit der Komposition 1819, als er vernahm, dass sein Mäzen und Schüler Erzherzog Rudolph von Österreich Erzbischof und Kardinal von Olmütz werden sollte. Die Messe sollte zur Amtseinführung des Kardinals 1820 fertig sein, aber erst 1823 hatte Beethoven das Werk vollendet. Auch wenn die Messe für den gottesdienstlichen Gebrauch gedacht ist, fanden schon die Zeitgenossen des Komponisten, dass sie den Rahmen des Genres sprengt. Beethoven war sich dessen durchaus bewusst; in einem Brief spricht er von der Messe als seinem «besten Werk». In der Diskothek werden fünf Aufnahmen der Missa Solemnis besprochen. Gäste von Eva Oertle sind der Tenor Jakob Pilgram und der Dirigent Andreas Reize.
Thomas Cerny ist einer der bekanntesten Krebsmediziner der Schweiz. Der 67-jährige Berner war von 1998 bis zur Pensionierung 2017 Chefarzt Onkologie/Hämatologie am Kantonsspital St. Gallen. Sein besonderes Interesse gilt der Entwicklung neuer Medikamente und den gesundheitspolitischen Aspekten der onkologischen Versorgung der Bevölkerung. Cerny ist Präsident der Krebsforschung Schweiz und Ehrenpräsident der Krebsliga Schweiz. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Thomas Cerny, wie seine Faszination für die Onkologie entstanden ist, wie es dazu kam, dass er eine Schule im Niger gegründet hat und warum er den Tag oft damit beginnt, auf dem Klavier Bach zu spielen.
Peter Steiger ist begeisterter Landschaftsarchitekt. Schon als Kind baute er seine Traumlandschaften im Sandkasten und wäre eigentlich am liebsten für immer in diesem Reich geblieben. In der Schule war dann schnell klar, dass er einen Beruf erlernen wollte, wo er draussen in der Natur arbeiten konnte. Heute ist sein Portfolio breit gefächert: er plant Gärten, ist in der Umwelterziehung tätig, leitet Naturreisen und engagiert sich im Natur- und Landschaftsschutz. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Peter Steiger, wie er vorgeht, wenn er einen Garten plant, welche Pflanze er am liebsten wäre und warum Waldbaden gut tut. Erstsendung 3.11.2019
Alice Sara Ott ist eine international gefeierte Pianistin und tritt weltweit in den grössten Konzertsälen auf. In Japan steht das Publikum oft stundenlang Schlange, um ein Autogramm der Klaviervirtuosin zu bekommen. Die 32-jährige deutsch-japanische Musikerin bewegt aber auch sonst gerne ihre Hände: sie faltet Origamis, sie zeichnet Mangas, und kürzlich hat sie für ein bekanntes Label eine Taschenkollektion kreiert. Ästhetik ist ihr wichtig, ihre Augen müssen sich wohlfühlen, sonst geht es ihr nicht gut. Und wenn klassische Musik beim Abendessen im Hintergrund läuft, schmeckt ihr das Essen nicht mehr. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Alice Sara Ott, wie sie nach einem Konzert wieder zurück auf den Boden findet, woran sie sich beim Lied Broken Bicycles erinnert, was ein guter Whisky und der Pianist Alfred Cortot gemeinsam haben, und wie sie gelernt hat, mit ihrer kürzlich diagnostizierten Krankheit MS umzugehen.
Der Immunologe Ivan Lefkovitz ist 1937 in Presov als Sohn einer Apothekerin und eines Arztes geboren. Da die Familie als «wirtschaftlich wichtige Juden» galt, wurde sie zuerst von den Nazis verschont. 1944 aber wurden Ivan Levkovitz und seine Mutter ins Konzentrationslager Ravensbrück und später nach Bergen-Belsen deportiert. Die beiden haben den Holocaust glücklicherweise überlebt und konnten in die Heimat zurückkehren. Nach dem Abitur hat Ivan Lefkovitz dann Chemie in Prag studiert und dort auch seine Frau kennen gelernt. Sein beruflicher Weg führte ihn anschliessend nach Italien, Deutschland und in die Schweiz, wo er 1969 in Basel das Institut für Immunologie mitbegründete und dort bis zu seiner Pensionierung als Forscher tätig war. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Ivan Lefkovitz, warum das Institut für Immunologie einzigartig war, und warum Debussys «Syrinx» für ihn «Continuum des Lebens» bedeutet. Er erzählt aber auch von dem für ihn grauenvollen Jahr 1944.
Bettina Hering hat sich schon früh für Literatur und Theater begeistert und wollte diese beiden Leidenschaften gerne beruflich verbinden. Doch nicht, um als Schauspielerin im Rampenlicht zu stehen, sondern hinter der Bühne kreativ zu wirken. Als Regieassistentin stieg sie in den Beruf ein, übersiedelte dann mit ihrem Mann, dem Schauspieler Markus Hering, nach Wien, zog dort ihre drei Töchter gross und war freischaffend als Dramaturgin und Regisseurin tätig. Ab 2012 leitete sie das Landestheater Niederösterreich, und seit 2017 ist sie Schauspieldirektorin der Salzburger Festspiele. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Bettina Hering, wie sie einmal die Ranch von Jane Fonda frisch gestrichen hat, was sie mit Janaceks Oper Jenufa verbindet und wie ihr beruflicher Weg bis zur Schauspieldirektorin verlaufen ist.
Michal Abramski wollte am liebsten Musiker werden, Pianist oder Gitarrist. Aber seine Eltern wünschten sich, dass er einen «richtigen» Beruf lernte, so entschied er sich für Meeresbiologie. Er studierte in Sidney und arbeitete danach als Biologe in Papua Neuguinea. Doch die Musik liess ihn nicht los. In Madrid nahm er Unterricht in Flamencogitarre – heute arbeitet und lebt er in der Schweiz als Flamencogitarrist und Komponist. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Michal Abramski, woher seine Faszination für Fische kommt, wie er seine Leidenschaft für Flamenco entdeckt und die Flamencotänzerin, die seine Frau wurde, kennengelernt hat.
Wer nicht hören kann, lernt fühlen.Wenn man ihr gegenübersitzt und mit ihr spricht, vergisst man manchmal, dass sie nichts hört, so perfekt beherrscht Ingrid Mundschin das Lippenlesen. Doch seit ihrem 4.Lebensjahr ist sie gehörlos: Nach einer Hirnhautentzündung konnte das kleine Mädchen nicht mehr gehen, nicht mehr hören und nicht mehr sprechen. Die Ärzte hatten sie schon aufgegeben, aber sie überlebte, lernte wieder laufen und sprechen, nur das Gehör kehrte nicht zurück. Doch Ingrid Mundschin gab nicht auf. Nach schwierigen Jahren in einem Kinderheim, erlernte sie den Beruf der Hochbauzeichnerin, dann entdeckte sie per Zufall die Naturheilkunde und wurde schliesslich Naturärztin. Seit 36 Jahren arbeitet die nun 75-Jährige mit grosser Leidenschaft und Freude als Naturärztin in ihrer eigenen Praxis. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Ingrid Mundschin, wie sie als Nichthörende andere Sinne entwickelt hat, wie sie als kleines Mädchen die Blasmusik beim Hofbräuhaus bewunderte, warum sie für ein halbes Jahr nach Bali reiste, und sie versucht zu formulieren, wie sie Musik wahrnimmt. Erstsendung 5.5.2019
Peter Steiger ist begeisterter Landschaftsarchitekt. Schon als Kind baute er seine Traumlandschaften im Sandkasten und wäre eigentlich am liebsten für immer in diesem Reich geblieben. In der Schule war dann schnell klar, dass er einen Beruf erlernen wollte, wo er draussen in der Natur arbeiten konnte. Heute ist sein Portfolio breit gefächert: er plant Gärten, ist in der Umwelterziehung tätig, leitet Naturreisen und engagiert sich im Natur- und Landschaftsschutz. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Peter Steiger, wie er vorgeht, wenn er einen Garten plant, welche Pflanze er am liebsten wäre und warum Waldbaden gut tut.
Sie ist Schauspielerin, Historikerin und freischaffende Autorin: Satu Blanc. Und was wie ein Künstlername klingt, zeigt in Wirklichkeit ihre Wurzeln: die Mutter stammt aus Finnland, daher der Vorname Satu, ihr Vater aus der Romandie, daher der Name Blanc. Nach einer Kindheit und Jugend im Ballettsaal, studiert Satu Blanc Geschichte und Kunstgeschichte, arbeitet dann in Museen und beginnt, eigene Theaterstücke zu schreiben. Das Besondere daran: sie schlüpft dann auch gleich selbst in die Rolle der historischen Personen über die sie schreibt, wie der Königin Christina von Schweden, der Künstlerin Emmy Hennings oder der Nonne und späteren Ehefrau von Martin Luther, Katarina von Bora. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Satu Blanc, wie sie ihre Figuren aussucht, warum der finnische Tango Satuuma für sie als Kind «ihr Lied» war, welche Erinnerungen sie mit Finnland verbindet, und was sie an Caecilia Bartoli fasziniert.
«Als Kontrabassist im Orchester untergehen, nein das wolle er nicht», sagte Christian Sutter als Jugendlicher einmal zu Max Frisch (der die Begegnung mit dem jungen Musiker in einem seiner Tagebücher festgehalten hat). Doch es ist anders gekommen: Christian Sutter hat 35 Jahre lang als Solokontrabassist im Sinfonieorchester Basel gespielt und ist darin nicht unter-, sondern aufgegangen. Mit grossem Engagement und Leidenschaft spielt der heute 68-Jährige sein Instrument und gestaltet spannende Konzerte, in denen er Musik und Literatur verbindet. Als Gast von Eva Oertle erzählt Christian Sutter von seiner Beziehung zum Kontrabass, seinem Kindheitswunsch, Pfarrer zu werden und seiner Faszination für den Tango. Erstsendung: 06.01.2019
Der Geiger Etienne Abelin fühlt sich musikalisch in vielen Welten heimisch – einerseits wirkte er viele Jahre im Orchestra Mozart und im Lucerne Festival Orchestra unter Claudio Abbado mit, andererseits tritt er gerne auch mal mit einer Romaband auf oder spielt irische Volksmusik. Und er liebt es, verschiedene musikalische Stile zu verbinden wie z.B. Jazz und Barockmusik und sie in einen neuen Kontext zu setzen. Seit seinem MBA in Executive Management engagiert sich Etienne Abelin in vielen neuen Projekten, so ist er Mitbegründer des Sistema European Youth Orchestras, der Ynight Klassik-im-Klubnächte und dem Apples & Olives Indie Classical Festival Zürich. In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Etienne Abelin, wie wichtig für ihn Bewegung in der Musik ist, wie Claudio Abbado ihn beeinflusst hat und was er mit dem Titelsong zu Twin Peaks verbindet.
Karim Twerenbold ist Reiseunternehmer in vierter Generation. Seit dem frühen Tod seines Vaters 2015 führt der heute 34-Jährige das Familienunternehmen «Twerenbold Reisen», zu welchem mittlerweile auch das Reisebüro Mittelthurgau Fluss- und Kreuzfahrten, Imbach Reisen und Vögele Reisen gehören. Karim Twerenbolds Urgrossvater hatte 1895 mit sechs Pferden und einer Kutsche eine Fuhrhalterei gegründet und Leute zu günstigen Preisen chauffiert unter dem Motto: «Prompte Bedienung bei billigster Berechnung». In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Karim Twerenbold, warum er fliessend arabisch spricht, wie sich «Twerenbold Reisen» in den vielen Jahren seit der Gründung entwickelt hat, und was ihn mit der Musik von Ludovico Einaudi verbindet.