BredowCast

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Im BredowCast kommen die Forscherinnen und Forscher des Leibniz-Instituts für Medienforschung zu Wort. Einmal im Monat diskutieren sie mit Gastgeberin Johanna Sebauer aktuelle Themen aus der Medienwelt.

Leibniz Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI)


    • Sep 8, 2022 LATEST EPISODE
    • monthly NEW EPISODES
    • 37m AVG DURATION
    • 79 EPISODES


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    Journalismus und sein Publikum

    Play Episode Listen Later Sep 8, 2022 40:23


    Das Verhältnis von Journalismus zu seinem Publikum hat sich durch die digitalen Medien sehr verändert. Während Journalisten und andere Medienschaffende ihr Publikum einst noch als anonyme Blackbox wahrnahmen, in die sie hineinsendeten und aus der selten etwas zurückkam, hat das Publikum heute ein klareres Gesicht. Auf diversen Plattformen sind Journalist*innen in oft permanentem Austausch mit ihren Leser*innen, Hörer*innen oder Zuschauer*innen, die in Echtzeit kommentieren, loben oder anprangern und dadurch Einfluss nehmen auf die Berichterstattung. „Noch ist nicht ausgehandelt, was der Journalismus in dieser Beziehungspflege leisten kann, soll oder muss“, sagt der Journalismusforscher Julius Reimer. „Muss er sich mit dem Publikumsfeedback in all seiner Fülle auseinandersetzen? Muss er die Anschlusskommunikation an journalistische Beiträge mitmoderieren oder sie sogar anstoßen?“ Forschung über Journalismus-Publikums-Beziehungen Gerade deshalb sei es auch so spannend, dass die Forschung sich der Journalismus-Publikums-Beziehung annimmt. „In ihrer Betrachtungsweise ist sie differenzierter geworden“, sagt Louise Sprengelmeyer, „auch deshalb, weil heute ganz einfach die Möglichkeit besteht, das Publikum in seiner Vielfältigkeit und seinen unterschiedlichen Erwartungen überhaupt wahrzunehmen“. In ihrer Journalismus-Publikums-Studie haben Louise Sprengelmeyer und Julius Reimer qualitative Interviews mit über fünfzig Journalist*innen aus unterschiedlichen Mediengattungen und Fachrichtungen in Deutschland geführt und sie über ihre Erfahrungen im Umgang mit dem eigenen Publikum befragt. Elf verschiedene Beziehungstypen konnten sie unterscheiden.

    Medien im Gefängnis

    Play Episode Listen Later Aug 3, 2022 44:28


    Orte zu untersuchen, an denen es nur einen sehr eingeschränkten Zugang zu Medien gibt, war Anne Kauns anfängliche Forschungsidee. Schnell landete sie mit dieser Idee beim Ort Gefängnis. Nicht nur klassische Medien, wie Zeitung, Radio, Fernsehen und das Internet, nahm sie dort in den Blick, sondern auch etwas, was man im ersten Moment vielleicht gar nicht als Medium begreift: den Raum selbst. Architektur als Medium „Die Art wie Räume strukturiert sind, kann entweder Kommunikation ermöglichen oder sie unterbinden. In Gefängnissen wird dies sehr deutlich“, sagt Anne Kaun. In den letzten hundert Jahren haben Gefängnisse in dieser Hinsicht jedoch eine Wandlung erfahren. Während man Ende des 19. Jahrhunderts noch auf Isolation als Teil der Strafmaßnahme setzte und Insass*innen weitestgehend von der Außenwelt und voneinander fernhielt, gibt es heute meist eine weitaus „kommunikativere“ Gefängnisarchitektur mit Gemeinschaftsräumen sowie Zugang zu Medien wie Fernsehen, Tonträgern oder Literatur. Digitalisierung In US-amerikanischen Gefängnissen sind digitale Medien wie Tablets mittlerweile verbreitet. In Europa ist man diesbezüglich noch skeptisch. Digitalisierung bietet zwar unmittelbare Vorteile für Insass*innen, jedoch hat sie auch negative Auswirkungen. Es gebe Vollzugseinrichtungen in den USA, weiß Anne Kaun zu berichten, in denen Videotelefonie die klassischen Besuchszeiten nunmehr vollständig ersetzt hätten – aus Kostengründen. Spiegel der Gesellschaft Neuerungen in Gefängnisinfrastrukturen lösen oft moralische Debatten innerhalb der Gesellschaft aus. Zum Beispiel darüber, wann eine Strafe „Strafe genug“ sei. „Gesellschaftliche Diskurse werden im Gefängniskontext auf die Spitze getrieben“, sagt Anna Kaun. „Sie sind daher ein Spiegel unserer Gesellschaft.“

    Praktiken der Aneignung von Vergangenheiten

    Play Episode Listen Later Jul 7, 2022 47:21


    Barbara Christophe und Hans-Ulrich Wagner beschäftigen sich im Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit“ damit, wie Menschen Bezüge zur Vergangenheit herstellen. Sie beobachten dazu den Geschichtsunterricht in der Schule, aber auch Memes und Social-Media-Projekte. „Praktiken der Aneignung von Vergangenheiten“ – hinter dieser sperrigen Formulierung steckt ein durchdachtes Konzept. Der Begriff der Aneignung lasse sich besonders gut in Bezug auf die Auseinandersetzung mit Vergangenheit anwenden, sagt Dr. habil. Barbara Christophe vom Leibniz-Institut für Bildungsmedien. „Er impliziert eine Begegnung zwischen dem Eigenen und dem Fremden. Man nimmt etwas zunächst Fremdes und passt es der eigenen Lebenswirklichkeit an. Dadurch verändert man nicht nur das Fremde, sondern natürlich auch sich selbst.“ Genau dies geschehe nämlich bei der Bezugnahme auf Vergangenheit. Ähnlich einer Reise in ein fremdes Land muss der- oder diejenige, der/die sich mit Vergangenheit auseinandersetzt, die jeweiligen Werthorizonte der Menschen – hier: in der Vergangenheit – verstehen. Der Blick auf die Vergangenheit richtet sich jedoch immer von einem konkreten Standpunkt in der Gegenwart aus. Ein spezieller Fokus entsteht. „Darum ist der Begriff ‚Aneignung‘ so spannend“, sagt Barbara Christophe. „Man kann fragen: Welche Aspekte der Vergangenheit eignet sich jemand an und warum? Worauf werden bei der Auseinandersetzung mit Vergangenheit die Akzente gelegt?“ Diesen Fragen ist Christophe in einer Feldstudie im Geschichtsunterricht verschiedener Berliner Schulklassen nachgegangen und konnte dort beobachten, dass die unterschiedlichen Standpunkte, von denen aus die Schüler*innen auf beispielsweise den Kalten Krieg blicken, von den Lehrkräften nicht immer mitgedacht wird. „Was für eine Geschichtslehrerin selbstverständlich ist, muss für einen fünfzehnjährigen Schüler noch lange nicht selbstverständlich sein.“ Aneignung von Vergangenheiten in Online-Kommunikation „Vergangenheit hat Konjunktur und wir beobachten regelmäßig, wie Menschen sich auf sie beziehen“, sagt Dr. Hans-Ulrich Wagner. Als Beispiel nennt er etwa den Umgang in Sozialen Medien mit „Jana aus Kassel“, einer jungen Frau, die sich auf einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen mit der Widerstandskämpferin Sophie Scholl verglich. Dieser historische Vergleich wurde im Internet spielerisch aufgegriffen. Innerhalb kürzester Zeit kursierten eine Vielzahl an Memes die „Jana aus Kassel“ und ihre eigenwillige Bezugnahme auf eine historische Person ironisch konterkarierten. Eine spezielle Form der „Aneignung“ sieht Hans-Ulrich Wagner im vieldiskutierten, öffentlich-rechtlichen Instagram-Projekt „Ich bin Sophie Scholl“. „Hier sehen wir das Element der Immersion“. Die historische Person Sophie Scholl wird mit moderner Technologie ausgestattet und begleitet, ähnlich heutigen Influencer*innen, ihren Alltag in der Nazi-Zeit.

    Argument Mining

    Play Episode Listen Later Jun 9, 2022 46:21


    Was in Inhaltsanalysen einst noch mühsam händisch codiert werden musste, macht Gregor Wiedemann in einem Bruchteil der Zeit. Gemeinsam mit seinem Team entwickelt er Verfahren, die aus riesigen Textkörpern komplexe semantische Strukturen in Form von Argumenten herausfiltern. Argument Mining nennt man diese Technik. Hilfreich, wenn man in großen Textmengen, wie sie uns online begegnen, ganz bestimmte Teile herausgreifen möchte, um sie beispielsweise einer weiteren qualitativen Analyse zu unterziehen. Mit dieser Methode hat Gregor Wiedemann bereits die Debatte rund um Atomenergie in den Online-Artikeln des britischen Guardian untersucht. Aktuell extrahieren er uns sein Team Argumente aus Online-Debatten zu Mindestlohn und der Legalisierung von Marihuana. Mit fortschreitender Digitalisierung werden automatisierte Inhaltsanalysen wie das Argument Mining immer notwendiger, denn im digitalen Raum entstehen fortlaufend neue Texte. Nicht nur auf Social Media oder Online-Nachrichtenportalen: Viele Printprodukte digitalisieren ihre Archive und machen sie damit zugänglich für automatisierte Inhaltsanalysen. Die Menge an erforschbaren Texten wird somit unüberschaubar groß. Händische Inhaltsanalyse passé? Dass die automatisierte Textanalyse den forschenden Menschen je vollständig ersetzten wird, glaubt Gregor Wiedemann nicht. Es werde immer eine Mischung aus analoger und automatisierter Medienforschung geben. Wohin sich die automatisierten Analyseverfahren entwickeln werden, traut er sich nicht zu sagen. „Vor fünf Jahren konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass möglich sein wird, was heute tatsächlich möglich ist. Deswegen wage ich kaum, eine Prognose abzugeben.“ Die Entwicklung ist rasant. Spannend, was noch auf uns zukommt.

    Mit Twitterdaten forschen

    Play Episode Listen Later May 11, 2022 36:27


    In einem Auswahlverfahren, das genaue Angaben zum Forschungsvorhaben und ein Motivationsschreiben verlangte, mussten sich Philipp Kessling und seine Kolleg*innen bei Twitter um einen „akademischen Zugang“ bewerben. Einmal gewährt, erlaubt dieser das Suchen und Sammeln von Daten im Twitterarchiv, das bis ins Jahr 2006 zurückreicht. Tweetinhalte, Nutzernamen, Datum der jeweiligen Tweets, Likes und Shares können damit gesammelt werden. „Eine komplexe Datenstruktur also, mit der man ziemlich viele, ziemlich interessante Fragestellungen beantworten kann“, sagt Philipp Kessling. AfD löscht Tweets am häufigsten Zum Beispiel diese hier: Wie häufig und wann löschen Politiker*innen ihre Tweets? Dies untersuchte ein HBI-Projekt im Rahmen der Bundestagswahl 2021 und gelangte zum Ergebnis, dass ein deutlicher Anstieg der Tweet-Löschungen nach der Wahl bei fast allen Parteien zu bemerken war. Die meisten Löschungen verzeichnete die AfD. Ein weiteres Projekt hat traurige Aktualität: Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine sammeln Philipp Kessling und sein Kollege Felix Münch Tweets im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Die Daten stellen sie auf einer öffentlich zugänglichen Plattform zur Verfügung. „Ein Service für andere Forscher*innen, die mit diesen Daten forschen wollen, aber den Zugang noch nicht haben.“

    Vom Medienjournalismus in die Medienforschung

    Play Episode Listen Later Jan 27, 2022 30:46


    „Als Gesellschaft können wir es uns gar nicht leisten, NICHT über die Medienlandschaft zu berichten!“, sagt Anna von Garmissen. Über zwanzig Jahre lang hat sie in vielen namhaften Branchenblätter (journalist, kress, Übermedien, die Medienseiten der Süddeutschen Zeitung) den Journalismus kritisch beobachtet und weiß um  die Notwendigkeit einer kritischen Begleitung von Medienleistungen. Vor allem in der aktuellen Pandemiesituation werde dies deutlich. Die Themen Transparenz und Glaubwürdigkeit etwa seien in der Vergangenheit von vielen Medienhäusern vernachlässigt worden. „Das fällt nun einigen auf die Füße. Sie müssen richtig strampeln, um dies nachzuholen.“ Diese Entwicklungen müsse der Medienjournalismus im Blick haben und ein breites Publikum daran teilhaben lassen. Wechsel in die Forschung Seit April 2021 arbeitet Anna von Garmissen als Forscherin am HBI. Ihre Wurzeln als Medienjournalistin sieht sie als Vorteil. „Ich bringe neue Aspekte mit rein, habe möglicherweise andere Herangehensweisen und natürlich ein entsprechendes Netzwerk innerhalb der Journalist:innen-Blase. Das ist nie verkehrt.“ Eine Herausforderung sieht sie jedoch auch: Durch ihre persönlichen Erfahrungen und ihre Verbundenheit zum Journalismus gehen ihr die Forschungsthemen emotional nahe. In ihrem aktuellen Projekt „Journalismus unter Druck“ erforscht sie aktuelle Bedrohungen für Journalist:innen und wie sie damit umgehen – von Hassmails bis zu körperlichen Angriffen auf Demonstrationen. „Das Thema berührt micht sehr. Wahrscheinlich mehr als so manche Kollegin, die eine größere Distanz zu der Sache hat.“ Brücke zwischen Forschung und Praxis Wünschenswert für Medienjournalismus sowie –forschung wäre, wenn sich die Beziehung der zwei Bereiche intensivieren würden. „Als Medienjournalistin bekommt man oft nur am Rande mit, was in der Forschung gerade passiert. Das ist schade. Wir bräuchten stabilere Brücken.“

    Social Media-Nutzung der Kandidierenden zur BTW 2021

    Play Episode Listen Later Dec 1, 2021 34:06


    Ganz ehrlich: Ist es nicht ein bisschen altbacken, den Einsatz von Social Media im Wahlkampf zu erforschen? Nein, sagt Jan-Hinrik Schmidt, denn Soziale Netzwerke verändern sich und damit auch die (politische) Kommunikation auf ihnen. Während beim Bundestagswahlkampf 2009 heute steinzeitlich anmutenden Plattformen wie studiVZ und oder wer-kennt-wen.de zum Einsatz kamen, setzt man nun auf Facebook, Twitter, Instagram und TikTok, auf denen die Kommunikationsgepflogenheiten gänzlich andere sind. Die kontinuierliche Beobachtung der Social Media-Nutzung zur Wahlkampfkommunikation sei wichtig, um langfristige Entwicklungen zu dokumentieren.  Ergebnisse Erhoben wurde bei dieser Studie die Präsenz auf Facebook und Twitter. In künftigen Studien soll der Erhebungsrahmen auf Instagram und TikTok ausgeweitet werden. Die Ergebnisse zeigen: Zwei Drittel aller Kandidierenden zur Bundestagswahl 2021 nutzten Social Media, sie waren entweder Facebook oder Twitter vertreten. Ein Drittel der Kandidierenden nutzt ausschließlich Facebook, etwa fünf Prozent waren ausschließlich auf Twitter atkiv.

    Zusammenhaltssensibler Journalismus

    Play Episode Listen Later Oct 28, 2021 35:44


    Mit Expert*innen aus Journalismus, Wissenschaft, Integrationsarbeit und NGOs hat eine Forschungsgruppe des HBI die Rolle des Journalismus im gesellschaftlichen Zusammenhalt diskutiert. In vier Online-Gruppendiskussionen tauschten sich die Teilnehmenden aus über den Zusammenhang zwischen Journalismus und gesellschaftlichem Zusammenhalt und entwickelten Ideen, wie ein „zusammenhaltssensibler“ Journalismus aussehen könnte. Die Ergebnisse dieser Diskussionen bündelten Verena Albert und ihre Kolleg*innen in einem Arbeitspapier.   „Die Mehrheit der Teilnehmenden hält einen starken gesellschaftlichen Zusammenhalt für einen wünschenswerten Zustand, zu dem Journalismus beitragen könne“, sagt Verena Albert. Einige Expert*innen seien aber auch der Ansicht gewesen, dass die Förderung gesellschaftlichen Zusammenhalts kein grundlegendes Ziel des Journalismus sei, sondern eher ein Nebenprodukt von “gutem”, professionellen Regeln folgendem Journalismus.   Wie genau kann dies aber gelingen? In den Gru ppengesprächen haben sich drei Kernfragen herauskristallisiert: (1) Inwiefern erreicht Journalismus die Gesellschaft? (2) Wie bildet er die Gesellschaft ab? Und (3): Wie fördert er Dialog innerhalb der Gesellschaft?

    Plattformregulierung: Von den Kleinen lernen

    Play Episode Listen Later Sep 22, 2021 43:53


    Als kleine oder mittlere Plattform gilt eine Plattform nach Christina Dinars Definition dann, wenn sie weniger als 2 Mio. registrierte Nutzer*innen im Inland verzeichnet. Sie ist somit nicht vom NetzDG erfasst, muss keinen gesetzlichen Vorgaben zur Inhaltemoderation folgen, sondern kann eigene Wege gehen. Die Content-Moderation sei auf kleineren Plattformen tendenziell communityorientierter und funktioniere (notgedrungen) oft auf ehrenamtlicher Basis, beobachtet Christina Dinar. Moderator*innen seien meist selbst ein aktiver Teil der Community dadurch würden ihre Entscheidungen über z.B. Inhaltelöschungen viel eher von der Community getragen, als jene, die von einer externen Instanz vorbenommen würden. Für Christina Dinar ist der Erfolg dieser communitybasierten (Selbst-)Regulierung keine Überraschung. Aus dem Fachbereich der Sozialen Arbeit und der Pädagogik kommend, hat sie das Konzept des „Digital Streetwork“ mitbegründet, ein Konzept, das bestehende Ansätze von Unterstützungsangeboten in eine digitale Umwelt transformiert. „Eine Handvoll Sozialarbeiter*innen im Netz, würden viele externe Content-Manager*innen ersetzen“, ist Christina Dinar überzeugt. „Sie würden aufkeimende Konflikte innerhalb der Community rechtzeitig thematisieren, sodass sie gar nicht erst zu jenem Punkt hochkochen, an dem Löschungen von beispielsweise beleidigenden Inhalten notwendig sind.“ Diese und andere Aspekte könnten die großen Plattformen in Sachen Inhaltemoderation von den kleinen durchaus lernen.

    Literatur im Radio

    Play Episode Listen Later Aug 18, 2021 36:10


    Bereits kurz nach der ersten Rundfunksendung in Deutschland im Oktober 1923 begannen Schriftsteller*innen und das apparative Medium Radio aufeinander zuzugehen. Mit neuen technischen Mitteln wurde das Geschichtenerzählen für die Ohren erprobt. Das Hörspiel war geboren. Autor Alfred Döblin bezeichnete den Rundfunk gar als Rückkehr zum Ursprung des Geschichtenerzählens, der im mündlichen Erzählen liegt. Nach bescheidenen Anfängen, begann sich das Schreiben für das Radio rasch zu professionalisieren. In der nach dem Ende des Krieges unter den Alliierten neu aufgebauten dezentralen Struktur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks entstand sogar ein regelrechter Wettbewerb untereinander, der selbstverständlichen Rolle als Kulturfaktor gerecht zu werden, berichtet Dr. Hans-Ulrich Wagner. „Man wollte gute Autor*innen gewinnen, die besten Texte für das eigene Haus erhalten. Mitunter legten kleinere Anstalten zusammen, um an das Honorarniveau der großen Anstalten heranzureichen.“ Aktuelle Herausforderungen Dr. Hans-Ulrich Wagner erforscht aber nicht nur historische Zusammenhänge, wie Autor*innen mit dem Rundfunk umgegangen sind und wie der Rundfunk sich als Kulturproduzent legitimierte. Aus seiner Arbeit als Kritiker und Juror weiß er, wie Hörspielautor*innen heute mit den Folgen der Digitalisierung konfrontiert sind und dass diese ihrer Zunft nicht nur Gutes bescheren. Im Juni veröffentlichten zahlreiche Autor*innen einen an die ARD adressierten offenen Brief. Darin beklagen sie die aktuellen Honorarbedingungen und Vergütungsregeln, vor allem was das Onlinestellen ihrer Produktionen in den Mediatheken anbelangt. Denn während in vordigitalen Zeiten ein Hörspiel oft mehrmals wiederholt und von anderen Rundfunkanstalten übernommen wurde – woran die Autor*innen jedes Mal verdienten – reicht ein lediglich einmalig gezahltes Honorar heutzutage nicht aus, die lange Ausarbeitszeit für ein gutes Hörspiel auskömmlich zu finanzieren. Es wird also aktuell ein neues Kapitel dieser symbiotischen Beziehung aufgeschlagen.

    Pornoplattformen und ihre Regulierung

    Play Episode Listen Later Jul 8, 2021 34:29


    Unter den meistgeklickten Websites weltweit finden sich zahlreiche Pornoseiten. Soweit, so wenig überraschend. Umso überraschender aber, dass diese so viel besuchten Seiten bei den heute oft hitzig geführten Debatten über Netzregulierung außen vor bleiben. Und das, obwohl die Gefährdungspotenziale auf diesen Plattformen groß sind: Sie reichen von dokumentiertem Kindesmissbrauch über digitale Gewalt bis hin zu nicht-einvernehmlich hochgeladenem Material. Nicht-Debatte Die Gründe für diese Nicht-Debatte seien vielschichtig, sagen Valerie Rhein und Martin Fertmann. Seit mehreren Monaten tauschen sie sich mit Forscher*innen, Journalist*innen, Aktivist*innen und Betroffenen aus, um einen besseren Überblick über diesen noch nicht gut ausgeleuchtete Themenkomplex zu gewinnen Einerseits liege es am „Schmuddel-Stigma“, das den Plattformen nach wie vor anhafte, weshalb sich Politiker*innen womöglich lieber anderen, besser vermarktbaren Themen widmen, sagt Valerie Rhein. Andererseits habe die Strukturierung von Pornographie-Webseiten so viele Dimensionen und trage so viel politischen Zündstoff in sich, dass es schwierig sei, überhaupt Ankerpunkte zu finden, an denen man mit Regulierungsmaßnahmen ansetzten könne. Fehlende Transparenz Eine generelle Entwicklung, die wir auf sozialen Netzwerken beobachten, ist, dass private Unternehmen wie Facebook, Google etc. private Regeln aufstellen (z. B. Facebooks Community-Standards), die festlegen, wann gegen Inhalte vorgegangen wird und wann nicht. Langsam bewegt sich diese Entwicklung in Richtung einer institutionellen Kontrolle. Pornographie-Plattformen haben sich diesen Dynamiken bislang entzogen und sind immer noch vergleichsweise intransparent, was Unternehmensstruktur und Nachvollziehbarkeit ihrer Regeln und Praktiken angeht. Erste Anzeichen der Änderung hin zu mehr Transparenz gibt es. Für Valerie Rhein und Martin Fertmann gilt es, diese Entwicklungen weiter zu verfolgen.

    Nachrichtennutzung in Deutschland (Reuters Institute Digital News Report 2021)

    Play Episode Listen Later Jun 23, 2021 42:53


    Am liebsten holen sich die Deutschen ihre Nachrichten nach wie vor aus dem linearen Fernsehen. Zwar wird ihm seit geraumer Zeit der schleichende Tod vorausgesagt, doch die aktuellen Zahlen belegen, dass seine Beliebtheit in allen Altersgruppen sogar wächst. Für 44 Prozent der Befragten ist das Fernsehen die wichtigste Nachrichtenquelle, 70 Prozent nutzen mindestens einmal pro Woche TV-Nachrichten. Im Vergleich dazu haben Nachrichten in Zeitungen und Zeitschriften (26 %) sowie im Radio (40 %) 2021 in allen Altersgruppen geringere Reichweiten. Dies steht vermutlich im Zusammenhang mit den pandemiebedingten Veränderungen des Arbeitsalltags und dem Wegfallen des Arbeitswegs, welcher oft mit Radiohören im Auto oder dem Kauf einer Zeitung für Pendelfahrten verbunden ist. Nachrichten auf Social Media Außerdem sinkt die Nachrichtennutzung auf sozialen Medien. Zwar kommen insbesondere Jüngere häufig auf sozialen Medien mit Nachrichten in Kontakt (52 %), allerdings verzeichnen Nachrichten in sozialen Medien 2021 gegenüber den Vorjahren sinkende Reichweiten in allen Altersgruppen. Unter den 18- bis 24-Jährigen ist der Anteil um vier Prozentpunkte gesunken. Am größten ist der Rückgang mit -11 Prozentpunkten bei den 25- bis 34-Jährigen auf nun 42 Prozent. Vertrauen in Medien hoch Das Vertrauen in die Nachrichtenmedien ist im letzten Jahr gestiegen. Insgesamt geben 53 Prozent der erwachsenen Onliner in Deutschland an, den Nachrichten im Allgemeinen zu vertrauen – acht Prozentpunkte mehr als im Vorjahr 2020. Podcasts stagnieren Im Gegensatz zum rasanten Anstieg der Nutzungszahlen der Podcasts, war in diesem Jahr eine Stagnation zu beobachten. Ähnlich wie im Vorjahr hörte im Schnitt jeder Vierte einen Podcast pro Woche.

    Intermediäre in der Wissenschaftskommunikation

    Play Episode Listen Later Jun 9, 2021 40:55


    Das Science Media Center Germany (SMC) arbeitet an jener Schnittstelle, wo wissenschaftliche Expertise auf journalistische Praxis trifft. Das Büro in Köln dient als Anlaufstelle für mit wissenschaftlichen Themen befassten Journalist*innen, bereitet Themen auf und stellt Kontakte zu Expert*innen her. Mit diesem Vermittler oder „Intermediär“ entstehen neue Strukturen in der Wissenschaftskommunikation in Deutschland. Irene Broer hat im Jahr 2020 mehrere Monate in der Redaktion des SMC verbracht und den Redakteur*innen über die Schulter geschaut. Wie arbeiten sie? Wie wählen sie Themen aus? Die Ergebnisse dieser Feldforschung hat sie nun gemeinsam mit Louisa Pröschel in einem Arbeitspapier präsentiert. Das SMC erfülle mit seiner Arbeit drei Rollen: Neben der Rolle als „Knowledge-Broker“, der zwischen Wissens-Suchenden und Wissens-Schaffenden vermittelt, seien für das SMC außerdem die Rolle des „Trust-Brokers“ und des „Value-Brokers“ relevant. Als Trust-Broker arbeite es an der Herstellung und Vermittlung von stabilen Vertrauensverhältnissen zwischen Journalist*innen und der Wissenschaft. Als Value-Broker vermittle es außerdem gesellschaftliche Werte, zum Beispiel im Hinblick auf den Stellenwert der Wissenschaft innerhalb der Gesellschaft.

    Wie informieren sich junge Menschen?

    Play Episode Listen Later Apr 28, 2021 36:26


    Das gängige Vorurteil, dass Jugendliche und junge Erwachsene sich nicht für Nachrichten interessierten und nur bei ihren Lieblings-YouTubern im Netz abhängen, stimmt so nicht, sagt Leonie Wunderlich. Ihre eben veröffentlichte Studie „Use the News – Nachrichtennutzung und Nachrichtenkompetenz im digitalen Zeitalter“ liefert wissenschaftliche Belege dafür. „DIE Jugendlichen als homogene Masse gibt es einfach nicht“, erzählt sie im BredowCast. „Innerhalb der Altersgruppen der 14- bis 17-Jährigen und der 18- bis 24-Jährigen sehen wir immense Unterschiede in der Art des Nachichtenkonsums“ Die #UseTheNews-Studie identifiziert vier Typen der Nachrichtennutzung: die (1) Journalistisch Informationsorientierten, die (2) Gering Informationsorientierten, die (3) Umfassend Informationsorientierten und die (4) Nicht-journalistisch Informationsorientierten. Bezug zum eigenen Leben fehlt Die Studie hat außerdem nach der Relevanz von journalistischen Inhalten im Leben der Jungen gefragt und herausgefunden, dass vielen jungen Menschen bei journalistischen Nachrichten oft der Bezug zur eigenen Lebensrealität fehlt. Diesen Bezug herzustellen, sehen die Studienautor*innen daher als wesentlichen Handlungsauftrag für journalistische Nachrichtenmedien. Die Studie wurde von der Deutschen Presse Agentur (dpa) und der Hamburger Behörde für Kultur und Medien in Auftrag gegeben und vom Leibniz-Institut für Medienforschung durchgeführt.

    Mit Memes Geschichte kommunizieren

    Play Episode Listen Later Mar 3, 2021 43:36


    Memes sind zu einer Sprache des Internets geworden. Wer sie nicht beherrscht, dem entgeht so manche Stellungnahme und Pointe. Die Medienhistoriker Dr. Hans-Ulrich Wagner und Hermann Breitenborn erklären, warum es sich lohnt, Memes kommunikationswissenschaftlich zu untersuchen, und wie über Memes Geschichte kommuniziert wird. Der Begriff „Meme“ wurde zum ersten Mal vom einem Evolutionsbiologen verwendet. Richard Dawkins schrieb 1976 in seinem Buch „The Selfish Gene“ über Memes als Merkmale, die „kulturell vererbt“ werden. Im Gegensatz zu biologischen Merkmalen, die sich über Gene innerhalb der Erblinie weiterschreiben, schreiben sich Memes über Praktiken und Nachahmung innerhalb einer Kultur fort. Seit den 1990er Jahren wird der Begriff für sich schnell verbreitende, in unterschiedlichsten Formen wiederkehrende Internet-Phänomene verwendet. Internet-Memes Noch vor zehn Jahren musste man nach Memes auf speziellen Meme-Websites (z.B. Memebase) oder auf Plattformen wie reddit oder 9gag suchen. Heute gehören sie zum Alltag und fluten Social-Media-Plattformen. Meist sind es humorvolle Bilder oder Videos mit denen User*innen auf Themen aus (Pop)Kultur, Politik, etc. Bezug nehmen. Doch gerne werden Memes auch dazu verwendet, um in den Sozialen Medien auf Ereignisse in beinahe Echtzeit zu reagieren und Aktuelles zu kommentieren. Historische Themen in Memes Aus der Fülle des Materials greifen die Wissenschaftler Dr. Hans-Ulrich Wagner und Hermann Breitenborn die Memes auf, die aktuell einen Bezug auf Geschichte herstellen bzw. historische Versatzstücke für ihre Aussagen nutzen. Ihr Fokus liegt auf der Frage, wie historische Themen in Internet-Memes Verwendung finden. Zwei Kategorien von historischen Memes könne man unterscheiden, sagen die beiden. In der ersten Kategorie findet man Memes, die eine historische Darstellung aufgreifen und diese durch Vervielfältigung und Veränderung zum eigenständigen Meme machen. In der zweiten Kategorie wird historisches Material aufgegriffen und mit aktuellen Bezügen in Verbindung gesetzt. Im Podcast erklären die beiden anhand von drei Beispielen, wie in Memes insbesondere die Themen Holocaust und Nationalsozialismus behandelt werden.

    Sturm aufs Kapitol, Trump und Twitter

    Play Episode Listen Later Jan 20, 2021 43:31


    Die US-amerikanische Gesellschaft ist gespalten. Die einen feiern den neu gewählten Präsidenten Joe Biden wie einen Erlöser, die anderen wollen seinen Wahlsieg nicht anerkennen. Ein Konflikt zwischen zwei Wirklichkeiten, der im Sturm auf das Kapitol am 6. Januar seinen vorläufigen Höhepunkt fand. Im US-Parlament war für diesen Tag die offizielle Auszählung der Wahlmännerstimmen im Kongress anberaumt. Diese abschließende Zertifizierung Joe Bidens als neuen US-Präsidenten wollten die Demonstrant*innen stören. Schuld nicht (nur) bei Medien Der Sturm aufs Kapitol sei ein schockierendes, aber keineswegs überraschendes Ereignis, sagt der Politikwissenschaftler Jan Rau. Die Polarisierung der US-amerikanischen Gesellschaft sei nicht von heute auf morgen passiert, sondern schwele bereits seit vielen Jahren. Den beliebten Vorwurf, die digitalen Medien seien mit ihrer Flut an Fake-News Schuld an der Polarisierung, hält er für zu kurz gefasst. Vielmehr hätte es an der Unfähigkeit konservativer Politiker*innen gelegen, den Demagogen Trump aus ihren Reihen fernzuhalten. Hier sieht Rau auch konservative Kräfte in Deutschland in der Pflicht, sich klar gegen antidemokratische Tendenzen zu positionieren. Trump und Twitter Twitter war Trumps Lieblingsplattform zur Kommunikation mit dem Volk. Regelmäßig sorgten seine Tweets für Empörung. In der Wahlnacht im November 2020 reagierte das Unternehmen erstmals und versah einige seiner Tweets wegen Falschaussagen mit Warnhinweisen. Nach dem Sturm aufs Kapitol löschte Twitter das Benutzerkonto des amtierenden Präsidenten. Diese Entscheidung sei gleichzeitig richtig, zu spät und hochproblematisch gewesen, kommentiert Matthias Kettemann die Sperre. In dieser Entscheidung spiegeln sich viele Debatten und Probleme rund um die Macht der Plattformbetreiber. Wer klagt, Twitter würde Trumps Meinungsfreiheit beschneiden, liege zumindest nach geltendem US-Recht falsch, denn Trump hat kein Recht auf Meinungsfreiheit gegenüber Twitter, so Matthias Kettemann. Diese Freiheit genießen Bürger*innen in den USA nur gegenüber dem Staat. Private Unternehmen seien nicht dazu verpflichtet diese Freiheiten zu gewähren. In Deutschland sieht die Gesetzeslage anders aus: Hier sind auch private Akteure, die einen bedeutenden Einfluss auf die öffentliche Kommunikation haben (z.B. Stadien, Flughäfen, soziale Netzwerke), an gewisse Grundrechte gebunden.

    Wie wird man Medienrechts-Forscher*in?

    Play Episode Listen Later Dec 9, 2020 36:19


    Dass aus ihm später kein schlitzohriger Anwalt würde, war Stephan schon als junger Student klar. Während seines ersten Praktikums in einer Kanzlei musste er feststellen, dass „Anwälte dazu da sind, sich zu streiten. Ich mag Streit aber nicht besonders“, sagt er. „Lieber diskutiere ich über gemeinsame Lösungen.“ Dann also Forschung. In diese rutschte er eher zufällig und zwar über das HBI. Auf der Suche nach einem Studentenjob bewarb sich Stephan zunächst für eine Stelle des IT-Admin. Damals in den Neunzigern, brannte er für alles, was mit Computern und dem Internet zu tun hatte, und programmierte bereits selbstständig Websites. Als HBI-Direktor Wolfgang Schulz beim Bewerbungsgespräch überrascht feststellte, dass Stephan Jura studierte, stellte er ihn kurzerhand als rechtswissenschaftliche Hilfskraft ein. Diese Arbeit machte ihm so viel Freude, dass er fortan immer weniger Zeit den Hörsälen der rechtswissenschaftlichen Fakultät und immer mehr im HBI verbrachte. Gute Leute im Medienrecht gefragt Der Weg in die Wissenschaft sei kein typischer für einen Juristen, sagt Stephan. Das Jurastudium sei eigentlich darauf ausgelegt, Studierende für juristische Berufe, also Anwält*in, Richter*in, Notar*in, etc., zu befähigen.  Forscher*innen brächte es wenige hervor, obwohl es für sie durchaus Bedarf gäbe, insbesondere im Bereich Medienrecht. Jura-Studierenden, die sich gegen eine „klassische“ Jurist*innenkarriere entscheiden, rät Stephan daher, sich zu überlegen, ob das Medienrecht nicht etwas für sie sei. „In diesem Bereich werden wir in Zukunft sehr viele, sehr gute Leute brauchen.“

    BRC060 Regulierung von Telegram und Zoom

    Play Episode Listen Later Nov 25, 2020 47:35


    Spätestens seit Corona kennen wir die Plattformen Zoom und Telegram etwas besser. Hier die unersetzliche Komponente im Home-Office, dort die vermeintliche Spielwiese der Corona-Leugner*innen, auf der prominente Stimmen wie Attila Hildmann und Xavier Naidoo hunderttausende Menschen erreichen. Telegram Nicht nur bei Menschen mit sogenannten „alternativen Meinungen“ ist Telegram beliebt, sondern auch bei jenen, die illegale Inhalte verbreiten wollen. Einer Studie der Landesanstalt für Medien NRW zufolge, finden sich Telegram Rechtsverstöße in den Bereichen Rechtsextremismus, Pornografie, Drogen- und Dokumentenhandel. Der Ruf nach einer Regulierung dieser digitalen Räume wird immer lauter. Zoom Auch bei Zoom stellt sich die Frage nach Regulierung. Durch seine wachsende Bedeutung als Kommunikationsraum wachsen auch Begehrlichkeiten, Vorgaben darüber zu machen, was auf der Plattform gesagt werden darf und was nicht. Zum Teil geschieht dies bereits. Eine Vortragsveranstaltung mit der zur Palästinenser-Organisation „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ (PFLP) gehörenden Rednerin Leila Khaled hatte Zoom im September 2020 abgesagt, nachdem es im Vorfeld zu Beschwerden von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Protestaktionen vor der Zoom-Firmenzentrale gekommen war. Die PFLP wird von den USA als terroristisch eingestuft.

    BRC059 Europäische Medienkonferenz

    Play Episode Listen Later Nov 20, 2020 35:26


    Vier Monate lang, von Juli bis Oktober 2020, hat unser Institut die EU-Medienkonferenz wissenschaftlich begleitet. Die Konferenzserie fand im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft statt. Ziel war die Diskussion über einen für alle Mitgliedstaaten einheitlichen gesetzlichen Rahmen für die europäische Medienlandschaft. Wolfgang Schulz und Amélie Heldt erzählen im Detail, worüber während der Konferenz diskutiert wurde, zu welchen Ergebnissen man kam und welche Akzente das HBI bei der wissenschaftlichen Begleitung gesetzt hat. Zusammenspiel von Wissenschaft und Politik Als Wissenschaftler die Politik zu beraten sei nicht immer einfach, sagt Wolfgang Schulz. „Herausfordernd sind schon die unterschiedlichen Zeithorizonte. Politik verändert sich in nur sehr kleinen Schritten.“ Außerdem sei man beim wissenschaftlichen Beraten von Politiker*innen immer mit einem „Power Play“ konfrontiert. „Es gibt wohl kein generelles Interesse aller Akteure daran, dass sich die Medienregulierung kohärent und auf Fakten basierend gestaltet, sondern es geht auch um unterschiedliche Positionen. Wissenschaftlicher Rat kann da mal nützlich sein, mal kann er der eigenen Position entgegenstehen.“

    BRC058 Wie wird man Medienforscher*in?

    Play Episode Listen Later Oct 14, 2020 71:13


    BRC058 Wie wird man Medienforscher*in?

    BRC057 Ethnographic Media Research

    Play Episode Listen Later Sep 24, 2020 35:04


    BRC057 Ethnographic Media Research

    BRC056 Europäische Medienordnung

    Play Episode Listen Later Aug 12, 2020 42:25


    BRC056 Europäische Medienordnung

    BRC055 Die Normative Ordnung des Internets

    Play Episode Listen Later Jul 28, 2020 39:56


    Die Normative Ordnung des Internets

    BRC054 Auch im Internet sind nicht alle gleich

    Play Episode Listen Later Jul 8, 2020 46:18


    Auch im Internet sind nicht alle gleich

    BRC053 Lokaljournalismus digital

    Play Episode Listen Later Jun 14, 2020 54:29


    BRC053 Lokaljournalismus digital

    BRC052 Was Journalisten sollen und wollen

    Play Episode Listen Later May 29, 2020 34:22


    Eine neue Studie des HBI untersucht die Erwartungen der deutschen Bevölkerung an den Journalismus und vergleicht sie mit den Erwartungen, die Journalist*innen an sich selbst haben. Ergebnis: Zwischen beiden Parteien herrscht große Einigkeit darüber, was Journalismus leisten sollte. Die repräsentative Bevölkerungsumfrage wurde von der ZEIT-Stiftung gefördert. Johanna Sebauer hat mit den Autor*innen Prof. Dr. Wiebke Loosen und Dr. Sascha Hölig gesprochen Objektiv berichten, analysieren und Geschehnisse einordnen. Das – darüber sind sich Journalist*innen und ihr Publikum in Deutschland einig – sind die wichtigsten Aufgaben des Journalismus. Aber auch Toleranz und kulturelle Vielfalt innerhalb der Gesellschaft zu fördern, ist geboten. Besonders wichtig ist dem Publikum außerdem, dass Journalist*innen ihre Quellen transparent machen und ihre Themenauswahl erläutern. 1000 Leute wurden im Rahmen dieser Studie in einer repräsentativen Umfrage befragt. Die Ergebnisse wurden verglichen mit den Befunden der Worlds of Journalism-Studie von Hanitzsch et al., die deutsche Journalist*innen nach ihrem Rollenselbstverständnis gefragt. Wiebke Loosen und Sascha Hölig besprechen die Ergebnisse im Detail in dieser Episode.

    Watchdog Journalism in Mexico

    Play Episode Listen Later Feb 27, 2020 48:40


    Veronica Sánchez is a young Mexican journalist and media researcher currently researching watchdog journalism in her country. On the BredowCast she talks to Johanna Sebauer about the slow development of critical reporting in her country, the challenges of the Mexican media industry and why she, while working as a journalist, would never touch the buffet table at press conferences. Watchdog Journalism is a young concept in Mexico. As a general trend, it only started in the late 1970. Before that, the political elite and the press in Mexico were closely tied together in, what scholars now call, a “relationship of convenience”. The press offered loyalty to the powerful and the powerful, in turn, provided the press with economic benefits. Since Mexico experienced economic growth until the 1990s as well as social and political stability, nobody seemed to miss critical voices. “During this time many journalists saw themselves as a part of the political system not as someone to hold the powerful accountable”, according to Veronica Sánchez. However, things started to change. An emblematic turning point was the Tlatelolco massacre in 1968. In many corners of the world, the year 1968 was a year of civic upheaval and Mexico was no exception. During a peaceful student protest in the Mexico City neighborhood Tlatelolco 200 to 300 students were killed by the Mexican military and police forces. Mexican news did not report factually about these events. Only an article in the British Guardian revealed the actual number of fatalities. People started to become suspicious and demanded a more critical press. New Style of Journalism Between the 1970 and the 2000s, Mexico’s media landscape experienced a liberalization. Many new newspapers appeared and wanted to bring a new style of journalism to the table. Among them Reforma, a daily newspaper, where Veronica Sánchez worked at for four years. Through outlets like Reforma the journalistic profession began to implement a new self-conception, starting at the dress code: “When attending a press conference, men had to wear a tie and women formal clothing. We also took the rule of not accepting any gifts from our sources very seriously. We would not take anything from the buffet table that they usually offered to journalists at press conferences. Not even a glass of water.” Today Mexican news organizations, like many news organizations around the globe, face the challenges brought along by digitalization. A big problem is funding. Mexican media houses struggle to keep their businesses running and the root of this problem can be traced back to the questionable ties between the press and the political elite of the country. Due to decades of You-Scratch-My-Back-And-I’ll-Scratch-Yours-Type of symbiosis, Mexican media organizations were not able to build a solid foundation of trust with their audience. The solution? For Veronica Sánchez, quality journalism is a public good and should be treated as such. “That implies that it should be guaranteed by the state,” she says. “There should be a budget designated to guarantee that the journalistic profession continues to exist.”

    Inside Facebook

    Play Episode Listen Later Jan 29, 2020 47:19


    For the first time, Facebook has given scientists direct access to its internal decision-making bodies. Researchers from the Hamburg-based Leibniz Institute for Media Research | Hans-Bredow-Institut (HBI) have investigated how Facebook develops communication rules for its platform. On the BredowCast researchers Wolfgang Schulz and Matthias C. Kettemann talk about research on new territory. Facebook's Community Standards regulate what users can say on Facebook and what must be taken down and thereby influence the ways in which 2.7 billion users interact with one another and, to some degree, perceive the world: These rules are an example of the profound influence that private regulations can have on public communication. In a pilot study, researchers from the Leibniz Institute for Media Research have investigated how Facebook develops its rules and which stakeholders are involved in this process. Matthias C. Kettemann, head of research of the Institute’s research program on online rule-making and a senior researcher at HBI, spent a week studying the practices of Facebook’s  Product Policy Team which is responsible for developing community standards at the platform’s California headquarters. In addition, the researchers conducted extensive interviews with Facebook employees to develop a clear picture of how new speech-related norms are designed and how Facebook tries to increase their impact and legitimacy by engaging multiple stakeholders, from NGOs to academics. "We know a lot about the emergence of laws, but very little about the development of communication platforms’ internal rules, the rules under which Facebook deletes content and suspends users,” says Dr. Kettemann.  "For a long time this was a black box," says Prof. Dr. Wolfgang Schulz, Director of HBI, "into which we are now able to shed some light”. Key Outomes One of the findings of the pilot project is that rule-setting processes at Facebook, on the problem of hate speech, for example, are initiated independently by employees or in response to user comments or media criticism. The main part of the norm-making process is essentially independent of national and international law, but, as the researchers were able to show, Facebook attempts to recreate the legitimacy-producing effect of clear procedures, broad consultation, and stakeholder engagement. The same is true for national law-making: the more open and engaging the process of passing a law is, the greater its legitimacy. In the BredowCast interview with Johanna Sebauer, the two researchers explain how the research project came about, what the everyday life of a field researcher looks like at Facebook and why researching private norms is important. Both media law experts emphasize: "Given the impact that private regulatory approaches have on the spheres of communicative freedom of individuals and the social cohesion of society, we need to better understand how these normative processes function. Our research lays the foundations to develop this understanding".

    Was Kinder online machen

    Play Episode Listen Later Dec 18, 2019 33:19


    Bis zu drei Stunden sind Kinder und Jugendliche in Deutschland täglich online. Was sie dort machen, welche Gefahren ihnen begegnen und wie ihre Eltern die ganze Sache sehen, berichten Claudia Lampert und Kira Thiel in BredowCast Episode 49. Im Rahmen des länderübergreifenden europäischen Forschungsprojektes EU Kids Online wurden im Sommer 2019 über 1.000 Kinder und deren Eltern in Deutschland nach ihren Online-Nutzung befragt. Im BredowCast berichten die Autorinnen über die wichtigsten Ergebnisse der Respräsentativbefragung. Die Studie gibt einen Einblick in die Online-Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen – sowohl die positiven als auch die negativen. Sie izeigt, wie Kinder ihre Online-Kompetenzen einschätzen und wie sie Gefahren wahrnehmen. In manchen Punkten unterscheiden sich ihre Antworten sehr deutlich von denen ihrer Eltern. „Für Eltern ist oft die größte Sorge, dass ihre Kinder im Internet von Fremden kontaktiert würden und es in Folge auch zu einem Kontakt in der realen Welt kommt“, erklärt Claudia Lampert. „Die Kinder verstehen hier oft gar nicht, wo das Problem liegt. Sie nutzen das Netz ja gerade, um Kontakte zu knüpfen mit Gleichaltrigen bzw. Gleichgesinnten. Sich dann auch im echten Leben zu treffen, erscheint ihnen völlig normal.“ Auf Basis der Ergebnisse formuliert die Studie außerdem Handlungsempfehlungen im Hinblick auf Schutz, Befähigung und Beteiligung von Heranwachsenden im Internet. Grob zusammenfassend formulieren es die Autorinnen Claudia Lampert und Kira Thiel im BredowCast mit dem einfachen Hinweis: „Eltern und Kinder sollten viel und sehr offen über die Online-Nutzung reden.“ Dr. Claudia Lampert ist Senior Researcher am Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI), sie erforscht unter anderemdas Aufwachsen in digitalisierten Medienumgebungen, Kira Thiel ist Junior Researcher am HBI und arbeitet vor allem im Projekt „EU Kids Online“. Zu ihren Forschungsinteressen zählen (negative) Emotionen bei der Mediennutzung Heranwachsender und insbesondere das zugehörige Bewältigungshandeln.

    Internetmythen auf dem Prüfstand

    Play Episode Listen Later Nov 13, 2019 31:40


    Das Internet ist zwar schon einige Dekaden alt, dennoch ranken sich zahlreiche Mythen um den abstrakten Raum „Cyberspace“. Die Internetexperten Matthias C. Kettemann und Stephan Dreyer haben ein Buch herausgegeben, das die 50 gängigsten Mythen wissenschaftlich entzaubert. Für den über 200 Seiten starken Sammelband „Stimmt’s? 50 Internetmythen auf dem Prüfstand“ haben Stephan Dreyer und Matthias C. Kettemann Internetexpert*innen aus Amerika, Afrika, Asien und Europa gebeten, die gängigsten und wirkmächtigsten Internetmythen zu analysieren und sie auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu testen. Unter anderem wird erklärt, warum das Internet kein rechtsfreier Raum ist, dass das Internet sehr wohl vergessen kann und, dass dem Internet oftmals mehr emanzipatorisches Potenzial nachgesagt wird, als es tatsächlich leisten kann. Im Podcast erzählen die Herausgeber des Bands Gastgeberin Johanna Sebauer mehr über das Projekt und erklären einige, der darin vorgestellten Mythen. Präsentiert wird der Band am 27.11.2019 im Rahmen des Internet Governance Forums 2019, der weltgrößten UN-Internetkonferenz, die erstmalig in Berlin stattfindet. Auf der Konferenz wird der Sammelband zudem als Give-Away an alle Besucherinnen und Besucher verteilt. Ab 25. November 2019 ist der Inhalt außerdem online verfügbar unter internetmythen.de und internetmyths.eu. --- PD Mag. Dr. Matthias C. Kettemann ist Senior Researcher und Sprecher des Forschungsprogramms „Regelungsstrukturen und Regelbildung in digitalen Kommunikationsräumen“ am Leibniz Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI). Er erforscht, wie in digitalen Räumen, insbesondere in sozialen Netzwerken, neue Formen der gesellschaftlichen Verständigung entstehen. Dr. Stephan Dreyer ist Senior Researcher für Medienrecht und Media Governance am Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI). Sein Forschungsinteresse gilt den regulatorischen Aspekten medienvermittelter Kommunikation in einer datafizierten Gesellschaft. Er ist Sprecher des Forschungsprogramms „Transformation öffentlicher Kommunikation“ am HBI. --- Buch „Stimmt’s? 50 Internetmythen auf dem Prüfstand“ Ab 27. November 2019 online unter: • internetmythen.de • internetmyths.eu Dr. Stephan Dreyer • Zur Person - https://leibniz-hbi.de/de/mitarbeiter/stephan-dreyer • Auf Twitter - @dryhairtogo PD Dr. Matthias Kettemann, LL.M (Harvard) • Zur Person - https://leibniz-hbi.de/de/mitarbeiter/matthias-c-kettemann • Auf Twitter - @MCKettemann Johanna Sebauer • Zur Person - https://leibniz-hbi.de/de/mitarbeiter/johanna-sebauer • Auf Twitter - @JohannaSebauer Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut • https://leibniz-hbi.de/de • Auf Twitter - @BredowInstitut • podcast@leibniz-hbi.de

    Free Speech on US College Campuses

    Play Episode Listen Later Oct 2, 2019 37:48


    Republicans are more likely to tolerate speakers with political views different from their own on US college campuses than Democrats and liberals, a new study finds. The results seem surprising since in previous studies on political tolerance Democrats had always turned out to be more tolerant. Sociologist Anna Boch conducted the study and interprets her findings in the BredowCast. When it comes to allowing speakers with extreme political views to speak on US college campuses, self-proclaimed Democrats seem to be less open to opinions very different from their own. In that regard, Republicans are more tolerant. These findings are part of Anna Bochs dissertation project, in which she examines the attitude of US citizens towards free speech in academic contexts and its impact on social discourse. To understand the results, Anna Boch points out, it is important to be aware of the role that a college campus plays in the student life in the USA. For many US students the campus is not only a place of learning and research but also their home. Most of them live in dorms right on campus. A speaker with extreme or controversial views speaking on campus has thus a different connotation in the US university context than at European universities which are perceived as part of public space and students do not identify as strongly with. In conversation with Johanna Sebauer, Anna Boch outlines the reasons for this new “democratic intolerance” and also explains why women are seemingly less tolerant than men and younger people are less tolerant than older ones. Anna Boch is a doctoral student in the Department of Sociology at the University of Stanford. From June to August 2019 Boch was a guest researcher at the Leibniz Institute for Media Research | Hans-Bredow-Institut. --- Links Anna Boch https://leibniz-hbi.de/de/mitarbeiter/anna-boch https://www.annaboch.net/ Zur Studie Anna Bochs Paper „The Limits of Tolerance: Extreme Speakers on Campus“ erscheint Ende 2019 im Journal “Social Problems” https://academic.oup.com/socpro „The Coddeling of the American Mind“ – Atlantic-Artikel von Greg Lukianoff und Jonathan Haidt https://www.theatlantic.com/magazine/archive/2015/09/the-coddling-of-the-american-mind/399356/ Johanna Sebauer Auf Twitter - @JohannaSebauer - https://twitter.com/JohannaSebauer Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut https://leibniz-hbi.de/de Auf Twitter - @BredowInstitut - https://twitter.com/BredowInstitut

    Nachrichtennutzung auf Social Media und wie man sie erforscht

    Play Episode Listen Later Aug 8, 2019 41:27


    Soziale Netzwerke versorgen uns neben Kinderfotos unserer Freunde und Katzenvideos auch beiläufig mit Nachrichten. Dr. Anna Sophie Kümpel und Lisa Merten wissen, was das mit uns macht. Man kennt es: Ein Freund postet einen Link auf Facebook. Man klickt und einige Minuten später findet man sich ellenbogentief in einem Artikel über eine ausstrebende Tierart am anderen Ende des Erdballs. Eine Meldung, die man vielleicht nicht gesucht, die aber trotzdem zu einem gefunden hat. Incidental News Exposure bzw. „zufälliger Nachrichtenkontakt“, nennt es die Fachwelt. Dr. Anna Kümpel und Lisa Merten beschäftigen sich in ihrer Forschung intensiv mit diesem Phänomen. Vor allem wollen sie wissen, wie „zufällig“ dieser Nachrichtenkontakt wirklich ist und ob dieser immer positiv zu bewerten ist. Außerdem erzählen sie von der Schwierigkeit als Sozialwissenschaftlerinnen auf Social Media an repräsentative Daten zu kommen und von einem Kommunikationswissenschaftlichen Bias, den es oftmals zu überwinden gilt.

    Mediennutzung in deutschen Flüchtlingslagern 1945-2000

    Play Episode Listen Later Jul 10, 2019 37:42


    In Flüchtlingsunterkünften herrschen spezielle Informationsbedürfnisse und Mediennutzungspraktiken. Philipp Seuferling erforscht sie. In den vergangenen Jahrzehnten erlebte Deutschland eine Reihe von Fluchtbewegungen. Menschen aus verschiedensten Ländern fanden in Sammelunterkünften eine temporäre Bleibe. Aufgrund der speziellen Informationsbedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner bildeten sich dort ganz eigene Mediennutzungspraktiken heraus. In den Lagern der unmittelbaren Nachkriegsjahre gaben die Bewohnerinnen und Bewohner „Lagerzeitungen“ heraus, um über für sie relevante Themen zu informieren. „Lagerkinos“ dienten zur Unterhaltung, wurden von den Alliierten aber auch als Möglichkeit der demokratischen Umerziehung wahrgenommen. Später dienten Medien den Geflüchteten auch als Mittel, um auf Missstände in ihren Unterkünften aufmerksam zu machen. Philipp Seuferling, derzeit Gastforscher am Leibniz-Institut für Medienforschung, schreibt seine Dissertation über Medien in deutschen Flüchtlingslagern im Zeitraum von 1945 bis circa 2000. Im BredowCast erzählt er Johanna Sebauer, wie sich die Mediennutzung von Geflüchteten im Laufe der Zeit geändert hat und warum man sich darüber Gedanken machen sollte. ---- Links Paper von Philipp Seuferling https://www.leibniz-hbi.de/de/publikationen/we-demand-better-ways-to-communicate-pre-digital-media-practices-in-refugee-camps Philipp Seuferling Zur Person: https://www.leibniz-hbi.de/de/mitarbeiter/philipp-seuferling Auf Twitter - @PhilippSeu: https://twitter.com/PhilippSeu Johanna Sebauer Zur Person: https://www.leibniz-hbi.de/de/mitarbeiter/johanna-sebauer Auf Twitter - @JohannaSebauer: https://twitter.com/JohannaSebauer Kontakt E-Mail an das BredowCast-Team: podcast@hans-bredow-institut.de  Das Leibniz-Institut für Medienforschung auf Twitter - @BredowInstitut: https://twitter.com/BredowInstitut

    Recommender Systems: Igor, Gabriela and their YouTube journey

    Play Episode Listen Later May 29, 2019 59:11


    Igor and Gabriela are fictional characters created by media researcher Dr. Jonathon Hutchinson. In his current project, Jonathon tries to uncover patterns in YouTube’s recommender system. For that purpose he created individual YouTube accounts for five different fictional characters and observed how differently YouTube’s algorithm treats its users. Igor, a 40-something male living in Russia and Gabriela, a grandmother living in Brazil, are exposed to radically different video content when navigating the platform. In the BredowCast Jonathon talks to Johanna Sebauer about researching digital spheres as an ethnographer, about how YouTube’s recommender system might influence people’s information behavior and what public service broadcasters could do to uphold information diversity. Jonathon Hutchinson is a lecturer in online communication and media at the University of Sydney and currently a visiting fellow at the Leibniz-Institute for Media Research | Hans-Bredow-Institut (HBI). --- Links Guest: Dr. Jonathon Hutchinson https://www.leibniz-hbi.de/en/staff/jonathon-hutchinson http://jonathonhutchinson.com.au/ https://twitter.com/dhutchman Publications You can find all publications by Jonathon on his website http://jonathonhutchinson.com.au/publications/ Host: Johanna Sebauer https://www.leibniz-hbi.de/en/staff/johanna-sebauer Twitter - @JohannaSebauer: https://twitter.com/JohannaSebauer Contact Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) https://www.leibniz-hbi.de/en The Institute on Twitter https://twitter.com/BredowInstitut E-Mail to the Podcast-Team podcast@hans-bredow-institut.de

    Fake-News: Gefahr für die Europawahl 2019?

    Play Episode Listen Later May 8, 2019 52:43


    Ende Mai wählt die Europäische Union ihr Parlament. Könnte Fake-News das Ergebnis beeinflussen? Wie kann man rechtlich dagegen vorgehen? Soll man das überhaupt? Johanna Sebauer hat beim Medienrechtsexperten Mag. Dr. Matthias Kettemann nachgefragt. Lügen ist nicht verboten. Wer lügt hat in den meisten Fällen nur soziale, aber keine rechtlichen Konsequenzen zu tragen. Manche Lügen können jedoch schwere Folgen haben. Zum Beispiel dann, wenn sie politische Wahlen beeinflussen. Die US-Wahl 2016, die Bundestagswahl 2017 und zuletzt die Wahlen in Brasilien 2018 und Spanien 2019 haben gezeigt, dass über das Netz verbreitete Falschmeldungen zu einem ernsthaften Problem werden können und die ausgewogene öffentliche Meinungsbildung gefährden. Wie kann die demokratische Gesellschaft vor möglicherweise folgenschweren Lügen oder Halbwahrheiten geschützt werden ohne die Meinungsäußerungsfreiheit zu verlieren? Der Medienrechtsexperte Mag. Dr. Matthias Kettemann erzählt von der Schwierigkeit, eine Lüge im Netz als solche zu erkennen und von den Möglichkeiten und Grenzen der Justiz im Kampf gehen Desinformation.In diesem Podcast sitzen sich zwei Österreicher gegenüber, der gelegentliche Rückfall in den Dialekt sei ihnen verziehen. Sie machen es mit einem spontanen Gewinnspiel am Ende der Folge wieder gut. --- Links Definitionen Desinformation Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Desinformation Fake-News Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Fake_News  Fake-News: Definition und Rechtslage. Deutscher Bundestag: https://www.bundestag.de/resource/blob/502158/99feb7f3b7fd1721ab4ea631d8779247/wd-10-003-17-pdf-data.pdf Stellen die sich innerhalb der EU mit Fake News befassen European External Action Service: https://eeas.europa.eu/headquarters/headquarters-homepage_en Fall Radio Milles Collines Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Radio-T%C3%A9l%C3%A9vision_Libre_des_Mille_Collines BBC: http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/3257748.stm Tools um Fake-News zu entlarven Umgekehrte Bildersuche: https://support.google.com/websearch/answer/1325808?co=GENIE.Platform%3DAndroid&hl=de Hoaxsearch: http://www.hoaxsearch.com/ Matthias Kettemann https://www.leibniz-hbi.de/de/mitarbeiter/matthias-c-kettemann Auf Twitter - @MCKettemann: https://twitter.com/MCKettemann Johanna Sebauer https://www.leibniz-hbi.de/de/mitarbeiter/johanna-sebauer Auf Twitter - @JohannaSebauer: https://twitter.com/JohannaSebauer

    Gesellschaftlichen Zusammenhalt erforschen

    Play Episode Listen Later Mar 27, 2019 29:56


    Das „Institut für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ befindet sich in der Konzeptionsphase. Was ist gesellschaftlicher Zusammenhalt eigentlich und wie kann man ihn erforschen? Ein Werkstattgespräch mit Dr. Jan-Hinrik Schmidt. Im Sommer 2018 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) elf Forschungseinrichtungen aus zehn deutschen Bundesländern ausgewählt und sie mit dem Aufbau des „Instituts für gesellschaftlichen Zusammenhalts“ betraut. Auch das Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut ist daran beteiligt. Dr. Jan-Hinrik Schmidt hat sich dieses großen Projektes angenommen. Im Gespräch mit BredowCast-Gastgeberin Johanna Sebauer erzählt er aus dem Maschinenraum des sich gerade formierenden Instituts, erklärt seine Arbeitsweisen und Forschungsschwerpunkte. Ein zentraler Punkt wird sein herauszufinden, was gesellschaftlichen Zusammenhalt eigentlich ausmacht. In gegenwärtigen Gesellschaften funktioniere Zusammenhalt nicht mehr über geteilte Werte oder ähnliche Lebensstile. „Das Grundgesetz kann als gemeinsamer Werterahmen gerade noch funktionieren, aber darüber hinaus ist unsere Gesellschaft zu heterogen, und das ist auch gut so“, sagt Schmidt. Die Frage, die sich nun stellt ist: Was hält heterogene Gesellschaften wie unsere zusammen? Eine für Schmidt plausibler Ansatz: Vor allem die Art und Weise wie eine Gesellschaft mit Konflikten umgehe, sei ausschlaggebend. „Es geht nicht darum, Konflikte auszublenden oder eine Gesellschaft zu schaffen, in der es keine Konflikte mehr gibt. Sondern es geht im Gegenteil darum, Prozesse zu schaffen, in denen eine Gesellschaft ihre Konflikte zivilisiert und produktiv austragen kann. Dafür müssen diese Prozesse offen, demokratisch und verständigungsorientiert sein.“ --- Links Institut für Gesellschaftlichen Zusammenhalt https://www.leibniz-hbi.de/de/aktuelles/hans-bredow-institut-beteiligt-sich-am-institut-fuer-gesellschaftlichen-zusammenhalt Liste der beteiligten Institute https://www.bmbf.de/files/Liste.pdf --- Dr. Jan-Hinrik Schmidt https://www.leibniz-hbi.de/de/mitarbeiter/jan-hinrik-schmidt Blog: https://www.schmidtmitdete.de/ Twitter: @JanSchmidt Johanna Sebauer https://www.leibniz-hbi.de/de/mitarbeiter/johanna-sebauer Twitter: @JohannaSebauer --- Kontakt Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) https://www.leibniz-hbi.de/ Das Institut auf Twitter https://twitter.com/BredowInstitut E-Mail an das Podcast-Team podcast@hans-bredow-institut.de

    Like-Economy: Das Geschäft mit den Followern

    Play Episode Listen Later Feb 27, 2019


    Um den Handel mit Likes, Followern und Kommentaren ist ein globaler Wirtschaftszweig entstanden. Prof. Dr. Patrick Vonderau erforscht ihn. Likes, Follower, Shares und Kommentare kann man kaufen. Ganz legal und oftmals nur mithilfe ein paar weniger Klicks. „Like-Economy“ wird der Handel mit dem digitalen Gut auch genannt und er erstreckt sich über den ganzen Globus. Prof. Dr. Patrick Vonderau und sein Team forschen in verschiedenen Ländern, um ein erstes Bild dieses wirtschaftlichen Phänomens zu zeichnen. Die wichtigste Erkenntnis bislang: Mit dem medial transportierten Bild der „Click-Farms“ – digitalen Sweatshops in Billiglohnländern des globalen Südens – hat der Wirtschaftszweig wenig zu tun. Eine riesige, gar illegale Schattenwirtschaft gibt es nicht. In der Like-Economy arbeitetet man professionell organisiert und in der Regel legal. Die Arbeit ist eher mit Onlinemarketing zu vergleichen als mit ausbeuterischen Strukturen und Internetbetrug. Dennoch ist der Handel mit Likes und Followern nicht unproblematisch. Wie es rechtlich um ihn bestellt ist, ist noch nicht zur Gänze geklärt. Welchen Einfluss er auf eventuelle politische Kräfteverhältnisse hat, muss ebenso noch detaillierter erforscht werden. Prof. Dr. Patrick Vonderau ist Professor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ans Leibniz-Institut für Medienforschung kam Prof. Vonderau für einen Vortrag und erklärte sich im Anschluss spontan dazu bereit, im BredowCast mit Johanna Sebauer über seine aktuelle Forschung zu sprechen. --- Links Prof. Dr. Patrick Vonderau https://www.patrickvonderau.com/ Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Uni Halle-Wittenberg https://www.medienkomm.uni-halle.de/ Like-Economy Artikel von Carolin Gerlitz und Anne Helmond: "The like economy: Social buttons and the data-intensive web": https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/1461444812472322?journalCode=nmsa Click-Farming Wikipedia-Eintrag: https://en.wikipedia.org/wiki/Click_farm Typische Berichterstattung über Click-Farming  - https://onlinemarketing.de/news/clickfarm-thailand-entdeckt-400-iphones-300-00-sim-karten-wechat  - https://ppcprotect.com/what-is-a-click-farm/  Forschungsprojekt von Prof. Dr. Patrick Vonderau Shadow Economies of the Internet: An Ethnography of Click Farming (2018- 2020). In Zusammenarbeit mit dem Sozialanthropologen Johan Lindquist (Universita?t Stockholm). Es wird finanziert vom Vetenskapsrådet/The Swedish Research Council: https://www.socant.su.se/english/about-us/news/the-department-of-social-anthropology-receives-three-project-grants-1.356754 Kontakt Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) https://www.leibniz-hbi.de/ Das Institut auf Twitter https://twitter.com/BredowInstitut E-Mail an das Podcast-Team podcast@hans-bredow-institut.de Gastgeberin Johanna Sebauer https://www.leibniz-hbi.de/de/mitarbeiter/johanna-sebauer

    Die Wege unserer Daten

    Play Episode Listen Later Feb 20, 2019 34:37


    Im Internet gehen unsere Daten lange Wege, die oft schwer nachzuvollziehen sind. Florian Wittner hat sie verfolgt und sich gefragt, wer von den vielen Akteuren in den sogenannten „Plattformökosystemen“ für den Datenschutz zuständig ist. Online interagieren wir selten mit nur einem Anbieter, sondern – meist ohne es zu wissen – gleich mit einer Reihe von Diensten, Anbietern und Plattformen, die in einem komplexen Netzwerk miteinander verbunden sind. „Plattformökosysteme“ oder „Service-Ökosysteme“ nennt die Wissenschaft diese Konglomerate. Florian Wittner ist rechtswissenschaftlicher Doktorand am Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut, er hat die Datenflüsse in diesen Plattformökosystemen untersucht und die Frage gestellt, wer für den Schutz unserer Daten verantwortlich ist, wenn sie durch die Hände mehrere Akteure laufen. In dieser Folge des BredowCasts erklärt er Gastgeberin Johanna Sebauer anhand der WetterApp AccuWeather, wie die Datenflüsse technisch funktionieren und er erzählt von der Schwierigkeit, die datenschutzrechtliche Verantwortlichkeit juristisch zuzuordnen. --- Links Florian Wittner https://www.leibniz-hbi.de/de/mitarbeiter/florian-wittner Florian Wittners Paper “A Techno-Legal Analysis of Major Platforms in the Diffusion of Personal Data in Service Ecosystems” https://www.leibniz-hbi.de/de/publikationen/datenschutz-in-plattformoekosystemen AccuWeather https://www.accuweather.com/ RevealMobile https://revealmobile.com/ Bundeskartellamt Fall Facebook https://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Meldung/DE/Pressemitteilungen/2019/07_02_2019_Facebook.html EuGH Urteil zu Facebook-Fanpages http://www.spiegel.de/netzwelt/web/facebook-nimmt-nach-eugh-urteil-die-seitenbetreiber-in-die-pflicht-a-1227511.html Kontakt Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) https://www.leibniz-hbi.de/ Das Institut auf Twitter https://twitter.com/BredowInstitut E-Mail an das Podcast-Team podcast@hans-bredow-institut.de

    Der Fall Relotius

    Play Episode Listen Later Jan 30, 2019 38:20


    Der Fälschungsskandal um Claas Relotius hat Ende 2018 die Medienwelt erschüttert. Einige Wochen sind seither vergangen, mit etwas Abstand blickt die Journalismusforscherin Prof. Dr. Wiebke Loosen im aktuellen BredowCast auf die Geschehnisse und Hintergründe. Im Dezember 2018, kurz vor Weihnachten, gab der SPIEGEL bekannt, in einen schwerwiegenden Betrugsfall verstrickt worden zu sein. Claas Relotius, ein Starreporter des Hauses und Gewinner zahlreicher Journalistenpreise, hatte zugegeben, Geschichten in großem Stil gefälscht zu haben. Wiebke Loosen gesteht, sie sei heute ganz froh darüber, dass sie sich zum damaligen Zeitpunkt bereits in den Weihnachtsferien befand und somit für erste Statements und Analysen nicht zur Verfügung stehen konnte. Denn für sie als Forscherin sei eine gewisse wissenschaftliche Distanz zu diesem hochkomplexen Fall von Vorteil. Einen guten Monat nach den Enthüllungen nimmt sie sich im BredowCast die Zeit und erzählt vom Stellenwert, aber auch den Fallstricken der journalistischen Reportage und erklärt, warum der Fall Relotius in sämtliche Handbücher für Journalisten Eingang finden wird. Der Fall habe ihr auch wieder einmal vor Augen geführt, warum es eigentlich so wichtig ist, was sie als Journalismusforscherin tagtäglich tut: beobachten und analysieren, wie Journalismus funktioniert. --- Links Der Fall Claas Relotius Alle Beiträge zum Fall auf Spiegel Online http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/der-fall-claas-relotius-hier-finden-sie-alle-artikel-im-ueberblick-a-1245066.html Die Reportage Standardwerk über die Reportage: Haller, M (2008): Die Reportage. Halem Verlag https://www.halem-verlag.de/die-reportage/ René Pfister und Horst Seehofers Modelleisenbahn http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/in-eigener-sache-unverstaendnis-ueber-aberkennung-des-egon-erwin-kisch-preises-a-761579.html Journalistenpreise Journalistenpreise.de http://www.journalistenpreise.de/ Meedia https://meedia.de/2018/12/21/500-journalistenpreise-alpha-jurys-und-der-fall-relotius-was-passiert-wenn-sich-eine-branche-durch-eitelkeit-auszeichnet/ Kontakt Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) https://www.leibniz-hbi.de/ Das Institut auf Twitter https://twitter.com/BredowInstitut E-Mail an das Podcast-Team podcast@hans-bredow-institut.de

    Sonderausgabe: Bredow wird Leibniz!

    Play Episode Listen Later Jan 18, 2019 15:39


    Das Hans-Bredow-Institut wurde mit 1. Januar 2019 Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es ist die größte Veränderung der Institutsgeschichte. In dieser Sonderausgabe des BredowCasts spricht Johanna Sebauer mit einem der beiden Direktoren Prof. Dr. Wolfgang Schulz darüber, was dieser Schritt für das Institut und seine Forschung bedeutet und welche Veränderungen nach Innen und nach Außen stattfinden. Eine große Veränderung wurde bereits bekanntgegeben, das Institut trägt seit der Leibniz-Mitgliedschaft einen neuen Namen: Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI). Der BredowCast aber, soviel sei verraten, bleibt weiterhin BredowCast. --- Links  Leibniz-Gemeinschaft https://www.leibniz-gemeinschaft.de/ Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) https://www.leibniz-hbi.de/  Das Institut auf Twitter https://twitter.com/BredowInstitut  E-Mail an das Podcast-Team podcast@hans-bredow-institut.de

    Facebooks "Supreme Court"

    Play Episode Listen Later Dec 21, 2018 35:59


    Mark Zuckerberg hat angekündigt, dass in Zukunft eine unabhängige Instanz, eine Art „Supreme Court“, in strittigen Content-Fragen als Beschwerdestelle für Nutzerinnen und Nutzer herhalten soll. In Folge 38 des BredowCasts erklärt die Juristin Amélie Heldt, welche rechtlichen Fragen dieses Vorhaben aufwirft. Amélie Heldt ist Juristin und beschäftigt sich als Doktorandin am Hans-Bredow-Institut mit Meinungsfreiheit in Sozialen Netzwerken. Dort wird die Meinungsfreiheit bislang durch die Regeln des jeweiligen Netzwerks geregelt. Bei Facebook sind dies die Community Standards, denen man bei Eintritt in die Plattform zustimmt. Verstößt man gegen sie und postet beispielsweise gewaltverherrlichenden oder pornografischen Inhalt, hat Facebook das Recht, diesen Inhalt von der Plattform zu löschen. Mark Zuckerbergs neuer Vorschlag, die Löschung von Inhalten von einer unabhängigen Instanz überwachen zu lassen, wirft einige Fragen auf. Wer sollen die Richterinnen und Richter sein, die in Zukunft in Facebooks „Supreme Court“ sitzen? Wer bestellt sie? Wie kann diese Instanz Regeln für die gesamte Welt interpretieren? Amélie Heldt bespricht sie mit Johanna Sebauer. --- Shownotes Mark Zuckerbergs „Blueprint“ vom 15. November 2018 https://www.facebook.com/notes/mark-zuckerberg/a-blueprint-for-content-governance-and-enforcement/10156443129621634/ Podcast mit Mark Zuckerberg https://art19.com/shows/the-ezra-klein-show/episodes/0d5f503d-80d0-4e98-aa08-d29599957459 Facebook in Thailand https://www.nytimes.com/2017/05/16/world/asia/thailand-facebook-king-crop-top.html Weiterlesen LawFare https://www.lawfareblog.com/facebooks-new-supreme-court-could-revolutionize-online-speech NYT https://www.nytimes.com/2018/11/17/opinion/facebook-supreme-court-speech.html Slate https://slate.com/technology/2018/11/facebook-zuckerberg-independent-speech-content-appeals-court.html ThinkProgress https://thinkprogress.org/will-facebooks-supreme-court-be-as-terrible-on-climate-as-the-real-one-4a4f99c66810/ Kontakt Hans-Bredow-Institut: www.hans-bredow-institut.de Hans-Bredow-Institut auf Twitter: https://twitter.com/BredowInstitut E-Mail an das BredowCast-Team podcast@hans-bredow-institut.de

    Wie Jugendmedienschutz sein sollte

    Play Episode Listen Later Nov 21, 2018 56:51


    Den Umgang mit digitalen Medien muss man lernen wie das Fahrradfahren – auch wenn man dabei am Anfang mal auf die Nase fällt. Hat man ihn gelernt, ist er befreiend, aber mit Risiko verbunden. Mit dieser Analogie erklärt Prof. Dr. Uwe Hasebrink im BredowCast den Jugendmedienschutz als Risikomanagement. Folge 37 widmet sich dem Jugendmedienschutz in Deutschland und derkürzlich erschienenen Studie „Jugendmedienschutzindex“, die das Hans-Bredow-Institut zusammen mit dem Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (JFF) im Auftrag der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM) erarbeitet hat. Die Studie wollte von Kindern, Eltern sowie Pädagoginnen und Pädagogen wissen, wie ihre Perspektive auf das Thema ist, was ihre Sorgen im Hinblick auf Gefahren digitaler Medien sind und wie diesen Gefahren begegnet werden sollte. Zudem wurde ihr Wissen und ihre Einstellungen zum Jugendmedienschutz erfragt. Die Ergebnisse bieten einen multidimensionalen Blick auf das Thema und Hilfestellung in der Frage, wie Jugendmedienschutz im digitalen Zeitalter gestaltet sein soll. Hasebrink resümiert: Sinnvoller Jugendmedienschutz teilt Verantwortlichkeiten: „Jugendmedienschutz ist nichts was von oben nach unten verordnet werden kann. Es ist eine Aufgabe, die nur von allen Beteiligten gemeinsam gelöst werden kann: in einem 'Verantwortungsnetzwerk' aus Anbietern, Politik, pädagogischen Einrichtungen, Eltern und Kindern.“ --- Links Jugendmedienschutzindex Teil I: https://www.fsm.de/sites/default/files/FSM_Jugendmedienschutzindex.pdf Jugendmedienschutzindex Teil II: https://www.fsm.de/sites/default/files/FSM_Jugendmedienschutzindex_2018.pdf Podcast-Empfehlung: Forschergeist Episode 59 https://forschergeist.de/podcast/fg059-digitale-didaktik/ Hans-Bredow-Institut: www.hans-bredow-institut.de Hans-Bredow-Institut auf Twitter: https://twitter.com/BredowInstitut E-Mail an das BredowCast-Team podcast@hans-bredow-institut.de

    So tickten Twitterer: Laut, extrovertiert und meinungsstark

    Play Episode Listen Later Oct 5, 2018 29:44


    Twitterer sind wenige, aber sie sind laut. Mit ihrem Diskurs auf der Plattform haben sie großen Einfluss auf die Berichterstattung der "klassischen Medien". In seiner Studie hat Dr. Sascha Hölig aktive Twitterer beobachtet und dabei interessante, teilweise nicht gerade schmeichelhafte, Eigenschaften an ihnen erkennen können. JournalistInnen sollten dies beachten, wenn sie Twitter als Quelle für ihre Recherchen verwenden. Nur etwa 1% der Bevölkerung in Deutschland nutzt die Plattform täglich. Von diesem einen Prozent ist die überwiegende Mehrheit nur passiver Zaungast. Jene, die sich aktiv am Diskurs beteiligen, selbstständig tweeten und die Tweets anderer kommentieren, sind also eine kleine Minderheit. Außerdem sind sie besonders meinungsstark, extrovertiert und haben Tendenzen zum Narzissmus. Diese Minderheit auf Twitter hat jedoch einen überproportional großen Einfluss: Denn gerade bei JournalistInnen ist das Netzwerk sehr beliebt und Twitter-Diskurse finden schnell den Weg in klassische Medien. Was bedeutet Twitter für den Journalismus? Wie legitim ist es, seine Berichterstattung von einer Minderheit leiten zu lassen? Trägt die Orientierung an Twitter zum schwindenden Vertrauen in die klassischen Medien bei? Diese und andere Fragen klären Dr. Sascha Hölig und Gastgeberin Johanna Sebauer in der 36. Folge des BredowCasts. Die Studie von Dr. Sascha Hölig ist in der eLibrary des Nomos Verlages kostenfrei zugänglich. Links - Twitter-Studie: http://bit.ly/2CvkgoM - Das Hans-Bredow-Institut auf Twitter @BredowInsitut: https://twitter.com/BredowInstitut - Email an das BredowCast-Team: podcast@hans-bredow-institut.de

    Reality TV in Deutschland

    Play Episode Listen Later Aug 29, 2018 30:11


    Frauentausch, Dschungelcamp, Bauer sucht Frau – Prof. Dr. Joan Kristin Bleicher kennt sie alle. Und das wahrscheinlich besser als jede andere. Seit der Ausstrahlung der ersten deutschen Staffel von Big Brother beschäftigt sich die Medienwissenschaftlerin mit dem Medienformat Reality TV. Im Gespräch mit Johanna Sebauer erzählt sie, was sie an Reality TV fasziniert, welchen gesellschaftlichen „Nutzen“ dieses umstrittene Medienformat hat und inwiefern die Selbstdarstellung auf YouTube eine Konkurrenz für Reality TV darstellt.

    Breitbart, Epoch Times & Co – Alternative Medien im Fokus

    Play Episode Listen Later Jul 24, 2018 54:25


    In den vergangenen Jahren machten Medienmarken wie Breitbart mit kontroverser Berichterstattung auf sich aufmerksam. BredowCast Gastgeberin Johanna Sebauer spricht mit Medienforscher Dr. Cornelius Puschmann über diese sogenannten Alternativen Medien. Mit oft reißerischer Berichterstattung und polarisierenden Themen bieten sie eine angeblich alternative Sicht auf die Dinge und werden dafür von ihren Leserinnen und Lesern gefeiert. Was macht diese Medien aus? Warum sind sie gerade jetzt so populär? Ist es ein temporärer Boom oder sind sie gekommen, um zu bleiben? Im Gespräch mit Johanna Sebauer analysiert Dr. Cornelius Puschmann das Phänomen aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht, erklärt sein Entstehen und gibt seine Einschätzungen über die Zukunft Alternativer Medien ab.

    Fußball und Medien: Eine erfolgreiche Symbiose

    Play Episode Listen Later Jun 13, 2018 56:18


    Für die einen ist die WM ein rauschendes, weltweites Fest. Für die anderen bloß ein absurdes Spektakel, von dem sie eigentlich gar nichts wissen wollen. Entziehen kann man sich diesem Event kaum. In dieser Episode spricht die neue BredowCast-Gastgeberin Johanna Sebauer mit dem Medienhistoriker Dr. Hans-Ulrich Wagner und unternimmt eine Reise durch die fußballerische Mediengeschichte. Angefangen von den ersten experimentierenden  Radio- und Fernsehübertragungen bis hin zum hochprofessionellen Medienzirkus, der der Fußball heute ist. Dabei geht es um die Entwicklung des Fußballs in den Medien und um die wechselseitige Beeinflussung beider Sphären.

    Das NetzDG und seine Geschwister: Über Wollen, Können und Bessermachen

    Play Episode Listen Later Feb 28, 2018 22:37


    Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) soll vor allem Hate-Speech schnell aus sozialen Netzwerken verbannen. Der Gesetzesvorschlag der Franzosen soll vor allem gegen Fake-News im Wahlkampf zum Einsatz kommen. Doch beide Texte stellen keine wirklich neue Gesetzeslage her, sondern sollen die Umsetzung bestehenden Rechts in Social Networks verbessern. Was bringen die Gesetze konkret für die Rechtsdurchsetzung, die Nutzer und die Betreiber sozialer Netzwerke? Die Rechtswissenschaftlerin Amélie Heldt hat für die Seite juwiss.de einen Blogbeitrag [LINK] zu dem französischen Vorschlag geschrieben und erläutert im BredowCast zusammen mit Stephan Dreyer, was die Ankündigung in Frankreich bedeuten kann, welche Möglichkeiten die Gesetze bieten oder auch nicht bieten und wie ein richtig gutes Netzwerkdurchsetzungsgesetz aussehen könnte. Außerdem: Unsere Gastgeberin Daniela Friedrich verlässt nach über vier Jahren das Hans-Bredow-Institut und damit pausiert auch der BredowCast, bis ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gefunden ist. Wir suchen zum 15. Mai 2018 eine/n Redakteur/in Öffentlichkeitsarbeit/Social Media in Teilzeit 50 % (Entgeltgruppe 12 TV-L) und freuen uns auf interessante Bewerbungen.

    Ist der öffentlich-rechtlicher Rundfunk unnötig oder wichtiger denn je?

    Play Episode Listen Later Nov 27, 2017 29:48


    Demnächst wird die Anpassung der Rundfunkbeiträge neu verhandelt. Grund genug, dass auf Länderebene aktuell eine lebhafte Debatte über die Finanzierung sowie die Inhalte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geführt wird. Wieso ist der öffentliche Rundfunk beitragsfinanziert und föderal aufgebaut? Wofür brauchen wir angesichts vieler privater Rundfunkanbieter noch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk? Was spricht für dieses Modell, was dagegen? Und wie kann ein moderner öffentlich-rechtlicher Rundfunk aussehen? In diesem BredowCast spricht Prof. Dr. Wolfgang Schulz über wichtige Funktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und das Verhältnis zu privaten Anbietern. Er macht Vorschläge, wie die gesamtgesellschaftliche Kommunikation und „strukturelle Diversifikation“ auch in Zukunft garantiert werden können.

    Nicht noch ein Buch zu Social Media

    Play Episode Listen Later Oct 16, 2017 21:53


    Am 5. Oktober 2017 veröffentlichte Dr. Jan-Hinrik Schmidt die zweite Auflage seines Buches Social Media beim Springer Fachmedien Verlag. Das Buch ist kein Ratgeber, sondern ein wissenschaftlich fundiertes Grundlagenwerk für alle, die wirklich verstehen wollen, wie digitale soziale Medien funktionieren und genutzt werden. Was machen Menschen mit den Medien? Was machen Medien mit den Menschen? Diese zwei elementaren Fragen der Kommunikationswissenschaft beantwortet Jan-Hinrik Schmidt in seiner Neuauflage des Buchs Social Media. Anhand aktueller Beispiele erklärt er die Funktionsweise sozialer Medien und ihre Folgen, etwa in Bezug auf Privatsphäre, Meinungsbildung oder den Austausch von Wissen. Die aktualisierte Neuauflage ist in der Reihe „Medienwissen Kompakt“ erscheint und richtet sich explizit an ein nicht-wissenschaftliches Publikum.

    Algorithmisierte Öffentlichkeiten

    Play Episode Listen Later Sep 25, 2017 41:31


    Das PostDoc Kolleg „Algorithmed Public Spheres“ fördert Forschungsnachwuchs, der sich mit digitalen Themen auseinandersetzt. Dabei liegt der Fokus in diesem Kolleg auf der Bedeutung von Algorithmen für die Herstellung von Öffentlichkeit. Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler auf Postdoc-Ebene aus dem In- und Ausland arbeiten zu aktuellen Themen- und Problemstellungen zusammen. In Ergänzung zu den Forschungsprogrammen am Hans-Bredow-Institut soll das Kolleg so innovative Impulse setzen und Anstöße für künftige Programme geben. In diesem BredowCast geht es mit Beispielen aus der Praxis um die Bedeutung und Wirkung von Algorithmen, die Existenz und Problematik von Filterblasen und um den Unterschied von Vielfalt und Fragmentierung. Dr. Cornelius Puschmann und Atilla-Filipe Cevik erklären zudem mit Hilfe von Beispielen aus der Forschungspraxis, wie sie sich diesen Themen wissenschaftlich nähern.

    Staatliche Kommunikation heute

    Play Episode Listen Later Aug 28, 2017 29:53


    Nur "LaLaLand", "20mg Fakten akut" und "Zurück in die Zukunft" mit Foodporn und in Trendsprache. Vor allem die Polizei deutscher Großstädte sucht den Dialog mit den Bürgern über soziale Medien wie Twitter und verwendet dabei eine andere Sprache und einen anderen Kommunikationsstil, der nicht mehr an Amtsdeutsch erinnert. Oft sind die Beiträge - gemessen an den Reaktionen - erfolgreich und sorgen sogar in klassischen Medien für Aufsehen. Doch welche Grenzen hat die Kommunikation staatlicher Akteure, wie die der Polizei oder die von Behörden und Politikern? Im BredowCast spricht Daniela Friedrich mit Tobias Mast, der sich in seiner Dissertation mit staatlicher Kommunikation via Social Media auseinandersetzt. Wer zählt eigentlich zum Staat? Welchen rechtlichen Vorgaben unterliegt staatliche Kommunikation? Genießt der Staat Meinungsfreiheit? Und wie bewertet Tobias Mast ausgewählte Tweets Deutscher Polizeistellen?

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