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Das Stuttgarter „Spoken Arts Festival“ für Sprache, Musik und Tanz steht dieses Jahr unter dem Motto „Dass ein gutes Deutschland blühe“ und beleuchtet die deutschen Nachkriegsjahre.
Im gehobenen Alter noch fit zu sein ist ein erstrebenswertes Ziel. Margot Klug hat das mit ihren 95 Jahren erreicht und hier ist lange noch nicht Schluss. Sie tanzt geht, geht gerne spazieren und trifft sich mit Menschen. Im Interview haben wir über ihre Kindheit und Jugend, sowie die Nachkriegsjahre gesprochen, was sie tut um immer noch so fit zu sein, ob sie eine bestimmte Ernährung oder bestimmte Routinen hat und vieles mehr.
Dass diese beiden Männer Freunde waren, dürfte die meisten Literaturkenner überraschen. Siegfried Unseld, ab 1959 Leiter des Suhrkamp Verlags, und Henry Kissinger, Machtpolitiker und US-Außenminister unter Nixon, schätzten einander und hielten lebenslang Kontakt. Dass diese Freundschaft bis in die deutschsprachige Literaturszene der Nachkriegsjahre wirkte, zeichnet jetzt der Journalist Willi Winkler in einem Buch nach: "Kissinger & Unseld. Die Freundschaft zweier Überlebender". Mit ihm sprechen wir über ein wenig bekanntes Stück Zeit- und Literaturgeschichte.
Kindheit am Meer, endlose Sommerwochen, eine Großfamilie mit kauzigen Tanten und unzähligen Cousins, ein Abenteuer und eine Schule des Lebens: Der flämische Autor Eric de Kuyper erinnert sich in „An der See“ an die Nachkriegsjahre in Ostende – und an sein kindliches Ich. Rezension von Eric de Kuyper
Kindheit am Meer, endlose Sommerwochen, eine Großfamilie mit kauzigen Tanten und unzähligen Cousins, ein Abenteuer und eine Schule des Lebens: Der flämische Autor Eric de Kuyper erinnert sich in „An der See“ an die Nachkriegsjahre in Ostende – und an sein kindliches Ich. Rezension von Eric de Kuyper
„Das 20. Jahrhundert – im Grunde eine Geschichte der Mediengesellschaft – ist ohne Bilder, ohne Film, ohne Fernsehen und heute auch Internet letztlich nicht zu verstehen,“ erläutert der Flensburger Historiker Gerhard Paul. In seinem voluminösen Text-Bildband „Die Bundesrepublik“ breitet er zu deren 75stem Geburtstag am 23. Mai „eine visuelle Geschichte“ der Bundesrepublik aus – einen breiten Bilderbogen vom sachlichen Schwarz-Weiß der Nachkriegsjahre über die grellbunten Magazine der Wirtschaftswunderzeit bis zu den dauerbewegten Bildern im Fernsehen und Internet heutiger Tage. Wie wird die Bundesrepublik im Laufe der Jahrzehnte dargestellt? Und wie stellt sie sich selbst dar? Was gibt sie für ein Bild ab? Und welches gibt sie vor? Ist Schwarz-Rot-Gold durch den Regenbogen abgelöst? Und repräsentiert die bunte Republik wirklich die Bundesrepublik? Gerhard Paul, ein Hauptvertreter der Visual History in Deutschland, beschäftigt sich dabei sowohl mit der Visualität von Geschichte als auch mit der Historizität des Visuellen. Im Gespräch mit Jürgen Deppe führt er die Geschichte der Bundesrepublik mit einem besonderen Blick vor Augen.
Was hat ein ehemaliges Konzentrationslager mit der Familiengeschichte von Marcos Opa zu tun? In dieser Folge versuchen Marco und sein Opa Jo noch mehr über die Vergangenheit ihrer Familie herauszufinden. Außerdem erzählt Jo, wie es war, als die sowjetischen Soldaten auf einmal in ihrem Keller standen, und warum die Nachkriegsjahre für ihn schlimmer als der Krieg selbst war. Hier geht's zum Zeitkapsel-Podcast: https://www.ardaudiothek.de/sendung/zeitkapsel-irene-wie-hast-du-den-holocaust-ueberlebt/10383879/ Hier gibt's mehr Infos zum Thema der Folge: Zur Seite der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen: https://www.sachsenhausen-sbg.de/geschichte/1936-1945-konzentrationslager-sachsenhausen/ Ein Überlebender des KZ Sachsenhausen berichtet, wie er in das Lager kam, über die Schuhprüfstrecke und die Todesmärsche: https://www.deutschlandfunkkultur.de/joop-snep-ueberlebender-des-kz-sachsenhausen-wer-hinfiel-100.html Wie war es in Deutschland in der Nachkriegszeit zu leben? https://www.youtube.com/watch?v=CCz8P54iYfA Du willst selbst mal recherchieren, was deine (Ur-)Großeltern in der Nazizeit gemacht haben? Imre hat dir eine Anleitung gebastelt: https://www.dasding.de/dasding/podcasts/opa-lass-reden-ahnenforschung-familiengeschichte-was-wussten-oma-und-opa-ueber-die-nazizeit-100.html Hier geht's zu allen anderen Kanälen des Podcasts: https://1.ard.de/olrlinktree Ihr habt Fragen oder Feedback? Schreibt uns gerne an opalassreden@dasding.de Marco auf Instagram: https://www.instagram.com/marcoxart/ “Opa, lass reden – eine deutsche Geschichte” wird produziert von DASDING vom SWR im Kooperation mit Fritz vom rbb
Die Giacometti's - das sind: Vater Giovanni und Mutter Annetta sowie die Kinder Alberto, Diego, Ottilia und Bruno. Sie alle sind nicht mehr unter uns. Aber unzählige Dokumente berichten über diese aussergewöhnliche Künstlerfamilie aus dem Bergell. Wie lebte die Familie im schattigen Bündner Südtal, welche Rolle spielte die Mutter Annetta, und wie arbeiteten Alberto und Diego zusammen im Atelier in Paris? Susanna Fanzun's Film nimmt uns mit an den Familientisch im Bergell und ins Paris der Nachkriegsjahre. Im Film «I Giacometti» erzählen Zeitzeugen, was die Künstlerfamilie ausmachte. Zehn Jahre lang hat Susanna Fanzun am Film gearbeitet - und es hat sich gelohnt, wie die Scuoler Filmemacherin im RSO im Gspröch festhält.
Am Sonntag hatten wir ein sehr ungewöhnliches Fest. Schwester Luitburg hat ihren 100. Geburtstag gefeiert. Vielleicht denken Sie, dass es so ungewöhnlich doch nicht ist. Aber bei uns schon, denn in den letzten Jahren sind immer wieder Schwestern kurz vor diesem Geburtstag gestorben. Einen heiter fröhlichen Kaffeeklatsch mit vielen Schwestern aus den umliegenden Konventen, mit Verwandten und Wegbegleitern aus früheren Lebensorten konnten wir begehen.Die Erinnerungen daran, was in diesen 100 Jahren in Kirche und Welt so geschehen ist, lässt einen echt sprachlos erstaunen. Aufbrüche und Abbrüche, Diktaturen und Kriege, Nachkriegsjahre und Hungerzeiten, Aufbauphasen und Wirtschaftswunder, Mondlandungen und technische Revolutionen, Konzils- und Nachkonzilszeiten, Entwicklungen im Ordensleben und in der gesamten Welt. Und alle diese Entwicklungen hat diese Schwester miterlebt, mitbestritten, mitgestaltet und begleitet. Mit wachem und gläubigem Geist und Herzen kann man mit ihr bis heute über Gott und die Welt debattieren und sehr unterschiedliche Auffassungen detailliert auseinanderpflücken.Viele Jahre ihres Berufslebens war sie als Krankenschwester in der ambulanten Krankenpflege unterwegs und kannte die Sorgen und Nöte der Menschen und hat sie immer sehr sorgfältig im Gebet vor Gott getragen, weil sie wusste, bei all ihrer eigenen Mühe und Arbeit ist er es, der das Gelingen voranbringt. Und ihr ist bis jetzt immer noch deutlich anzumerken, dass sie in vielen Jahren und verschiedenen Konventen den Dienst der Oberin getan hat. Immer noch gilt ihr Denken und Tun der Mitsorge um das leibliche und geistliche Wohl der Schwestern, die mit ihr im Altenheim leben.In den letzten Monaten vor dem Geburtstag habe ich sie natürlich gefragt, was sie mir für Tipps geben würde, um wie sie in dieser Weise alt zu werden. Sie hat erst ein bisschen verwundert geschaut und dann so nach und nach aufgezählt: "Naja, jeden Tag neu das tun, was Dir aufgetragen ist von Gott und den Oberen, bei allem Tun das Gebet nicht abkürzen und die Bibel lesen, den gesunden Menschenverstand benutzen und immer darauf vertrauen, dass Gott schon vollenden wird, was ich angefangen habe. Ach ja, und das Lachen nicht vergessen."Danke Gott und Danke Sr. Luitburg für diese 100 Jahre.
Richard Lugner ist bekannt als erfolgreicher Unternehmer und Society-Löwe - seine außergewöhnliche Lebensgeschichte kennen die wenigsten. Geboren 1932 erlebte er als Kind den zweiten Weltkrieg und flüchtete in Todesangst mit dem letzten Zug aus Wien. Währen der auf einem Bauernhof die Kriegsjahre überstand, fiel sein geliebter Vater im Krieg. Die schwierigen Nachkriegsjahre wurden von der Gehörlosigkeit seiner Mutter überschattet. Nach dem Gymnasium und der Bundesgewerbeschule trat Richard Lugner 1953 seinen ersten Job an und begann damit eine beispiellose Karriere. Mit dem Sprung in die Selbständigkeit und der Gründung seines Bauunternehmens begann eine Jahrzehntelange Erfolgsgeschichte voller Höhen und Tiefen - große Erfolge und mehrmaliges Scheitern prägten sein Leben. 1990 eröffnete er allen Skeptikern zum Trotz die LUGNER CITY. 2003 drohte der Konkurs, 2008 musste er mangels Nachfolger sein Bauunternehmen schließen. Entdecken Sie die faszinierende Lebensgeschichte von Richard Lugner. Er hat nicht nur die Baubranche geprägt, sondern auch die Medienlandschaft dominiert. Ob Society-Löwe, Opernball oder Bundespräsidenten - Kandidatur. Seien Sie gespannt auf inspirierende Anekdoten, wertvolle Einblicke in sein Erfolgsgeheimnis und eine Reise durch die Höhen und Tiefen eines beeindruckenden Lebens.
Der dritte Film, den wir für den Japanuary 2024 geschaut haben, ist Miyazakis vielleicht letzter Film: DER JUNGE UND DER REIHER, im Original „Kimitachi wa Do Ikiru ka“, was so viel bedeutet wie „Wie wollt Ihr leben?“ – eine Verfilmung des Romans von Genzaburo Yoshino, der eine besondere Bedeutung für Miyazaki hat. Nach zehn Jahren Pause ist Miyazaki also wieder zurück mit einem bildgewaltigen Film. Im Mittelpunkt steht der Junge Mahito, der 1943 im Krieg seine Mutter verliert, Sein Vater heiratet später die jüngere Schwester seiner Mutter. Als sie verschwindet, gerät Mahito auf der Suche nach ihr wie einst Alice in ein Wunderland. Es sind verschiedene Welten, dominiert von einem magischen Turm. Dort sitzt sein alter Großonkel, der Herr über diese Welten, der einen Nachfolger sucht.Miyzaki spricht in diesem Film in Metaphern, er zitiert sich selbst, er codiert und assoziiert. Viel Autobiographisches ist zu erkennen: Seine frühere Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegsjahre, sein Selbstportrait als alter Künstler. Vor allem geht es um Verlust und Tod, um die Kraft weiterzuleben und das Leben anzunehmen. Wenn man als Zuschauer versucht, beim ersten Schauen von DER JUNGE UND DER REIHER die Anspielungen und Rätsel zu verstehen und zu dechiffrieren, wird einem schnell der Kopf rauchen. Dann kann der Film sogar intellektuell überladen wirken.Oder man lässt sich einfach fallen in die großartige Bilderwelt, wo sich die ganze Leinwand mit Vögeln füllt, wo wir mit Mahito immer tiefer in das Kaninchenloch fallen, mit offenem Mund die vielen Segelschiffe am Horizont bestaunen, bevor uns hunderte Pelikane auf Arnold Böcklins Toteninsel angreifen. Im Podcast direkt nach dem Film diskutieren wir unter anderem über die Musik, über den eigentlichen Filmtitel „Wie wollt Ihr leben?“, ob man den Film am liebsten direkt noch einmal sehen will und sind uns einig, dass wir nie wieder Sittiche mit den gleichen Augen sehen werden. Am Mikrofon direkt nach dem Film in der Kälte vor dem Kino: Bettina, Katharina, Kristin, Johanna, Harald, Hendrik, Tom und Thomas.
Herbert Lackner und Heinz Fischer im Gespräch ALS SCHNITZLER MIT DEM KANZLER STRITTKunst im Spannungsfeld Freiheit – Politik – Publikum Wie Rechtsradikale wegen Schnitzlers „Reigen“ die Wiener Kammerspiele verwüsteten – warum die Kirche wegen eines Besuchs von Josephine Baker Bußgottesdienste veranstaltete – warum Österreichs Regierung 1933 die Bücherverbrennung in Deutschland bejubelte – wie Stefan Zweig aus Österreich vertrieben wurde – welche Autoren schon früh zu den Nazis überliefen – wer das miefige Kulturklima der Nachkriegsjahre zu verantworten hatte – wie Valie Export, Hermann Nitsch, Peter Turrini und viele andere um ihr Werk kämpfen mussten.Herbert Lackner beschreibt in seinem neuen Buch das Ringen von Autor:innen, Musiker:innen und Künstler:innen um ihre Freiheit – eine politische Kulturgeschichte Österreichs.Bei der Erstpräsentation im Bruno Kreisky Forum spricht Herbert Lackner mit Heinz Fischer über Kunst im Spannungsfeld Freiheit – Politik – Publikum. Herbert Lackner, geboren in Wien, studierte Politikwissenschaft und Publizistik, war stellvertretender Chefredakteur der „Arbeiter Zeitung” und danach 23 Jahre lang Chefredakteur des Nachrichtenmagazins profil. Er ist Autor zahlreicher zeithistorischer Beiträge in profil und Die Zeit. Zuletzt sind seine zeithistorischen Bestseller Als die Nacht sich senkte, Die Flucht der Dichter und Denker, Rückkehr in die fremde Heimat sowie Die Medizin und ihre Feinde im Carl Ueberreuter Verlag erschienen. Heinz Fischer, geboren in Graz, Jurist und Politikwissenschaftler, war 12 Jahre lang österreichischer Bundespräsident (2004-2016). Zuvor hatte er verschiedene politische Ämter inne: So war er Abgeordneter der SPÖ im Nationalrat, Klubobmann, Wissenschaftsminister und Präsident des Österreichischen Nationalrates (1990-2002). Seit 2018 ist er Co-Vorsitzender des Ban Ki-Moon Centre for Global Citizens. In Zusammenarbeit mit dem Carl Ueberreuter Verlag
eine Rezension von Constanze Matthes Winter 1945: Verwundet liegt die sechzehnjährige Elisabeth, ein Landarbeiterkind, in einem Bunker unter der Erde und wird von einem russischen Deserteur gepflegt. Durch das Ofenloch hört sie Schritte im Schnee, und fiebernd stellt sie sich vor, dass dort oben nicht nur alle, die sie kennt und mag, ihre Eltern und Brüder, die Oma aus Danzig, sondern auch ihr künftiger Mann und die ungeborenen Kinder nach ihr suchen und sich über die Trümmer entfernen, ohne zu ahnen, dass sie darunter liegt. Und plötzlich denkt die Vergewaltigte, dass es gut so ist, dass sie nie mehr hinaufwill zu ihnen, zu allem, und für immer in dieser Nacht, diesem Frieden unter dem Schnee bleiben möchte. Aber sie muss ihr Leben zu Ende leben. In einem atemberaubend geschriebenen Panorama der frühen Nachkriegsjahre zeichnet Ralf Rothmann das Portrait einer Frau, der stets die Angst im Weg steht, während ihr das Durchlittene jedes Gefühl dafür nimmt, welches Leid sie anderen zufügt; einer lebenslang hart arbeitenden Frau und Mutter, die von einem Rummel zum anderen tanzt, um nicht mehr zur Besinnung zu kommen, und vor der man sich doch verneigen muss: weil sich in ihrer Verzweiflung der Wille zur Liebe ausdrückt. Nach den vielfach übersetzten Romanen Im Frühling sterben (2015) und Der Gott jenes Sommers (2018) schließt der Autor mit Die Nacht unterm Schnee seine Trilogie über den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit in Deutschland ab. … Constanze Matthes, ich bin Journalistin und leidenschaftliche Leserin. Die Liebe zu den Büchern begann im zarten Alter von vier, fünf Jahren, als meine Mutter mich zum ersten Mal in die kleine Bücherei unseres Dorfes mitnahm. Wenige Jahre später schleppte ich die Bücher dann stapelweise allein nach Hause. In der Schule las ich stets die Pflichtlektüre und war meinen Mitschülern ein gern gesehener Gesprächspartner, um den Inhalt des zu lesenden Buches in der Pause vor der Deutschstunde zu erzählen. Sollte man an dieser Stelle „verraten“ sagen? Nach dem Abitur und einem Auslandsaufenthalt in Norwegen studierte ich im Hauptfach Germanistik mit Schwerpunkt Literaturwissenschaft. Allerdings las ich dann nicht immer die Pflichtlektüre der mehrseitigen Lektüreliste und besuchte viel eher die wunderbare Bibliothek des Deutschen Literaturinstituts. Vor allem dann, wenn meine Mitbewohnerin den Koffer-Fernseher über das Wochenende wieder nach Hause mitnahm. Noch heute bin ich „fernseherlos“ und investiere vielmehr meine Zeit in große und kleine Geschichten, dicke und dünne Bücher.
Größte Bekanntheit hat er als Fernsehmoderator, aber lange schon schreibt Jörg Thadeusz auch Romane. Mit Daniel Finkernagel spricht er über sein neues Buch "Steinhammer", ein Roman über das Dortmund der Nachkriegsjahre, und den Maler Norbert Tadeusz. Von Daniel Finkernagel.
Unser Akademiker Krisha Kops ist interkultureller Philosoph und Autor. Seine indischen Wurzeln finden sich sich in seiner Arbeit und so entstand für das Literaturportal Bayern sein Essay "Verstumpfung oder das höchste Romantische - Indienbilder in der deutschen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts". Ihr hört Folge 3 des Essays Tiny Stricker und das Indienbild der 68er Indien wird auch für viele Vertreter der 68er-Generation zum Sehnsuchtsort. Es sind die Baby-Boomer, die nach dem wirtschaftlichen Aufschwung der Nachkriegsjahre mit vielen Idealen ihrer Gesellschaft brechen. Wie schon zuvor die Romantiker*innen und manche Autor*innen zu Beginn des 20. Jahrhunderts träumen sie sich nach Indien, dem Ort, der ihnen als spirituelles Antidot zum Materialismus ihrer Elterngeneration erscheint. Ein Aufbegehren gegen die vorherrschende Ideologie, gepaart mit westlichem Individualismus, lässt sie in Richtung Osten blicken. In Sachen Drogenkultur, Pazifismus, Kommunen (samt Guru), Liebe, Alternativmedizin, Yoga und Mode sieht man sich vom Subkontinent inspiriert. Wenngleich sich auch manche Europäer*innen auf den Hippie Trail machen, manch eine*r vielleicht mit dem Love Bus Richtung Indischer Ozean ruckelt, schlägt sich der indische Einfluss vor allem auf die angelsächsische Kultur nieder. Neben der Musik (v.a. John Coltrane und The Beatles) wirkt sie hier auf die Literatur, vornehmlich die Beat Generation. Zuvorderst der Buddhismus und die Hare-Krishna-Bewegung finden ihren Weg zu Autor*innen wie Jack Kerouac (1922-1969) (The Dharma Bums, 1958) und Allen Ginsberg (1926-1997). Leselink zum Literatur-Portal Bayern hier. Hinweis: Indische Philosophien für Einsteiger - eine ZEIT PHILOSOPHIE-REISE mit Krisha Kops führt Sie am Starnberger See theoretisch wie praktisch in indische Denktraditionen ein. Infos und Anmeldung mit diesem Link.
Riesig, farbgewaltig und völlig gegenstandslos. Hans Hartung, der die europäische abstrakte Kunst der Nachkriegsjahre stark mit geprägt hat, brachte Spuren auf die Leinwand, die an natürliche Strukturen oder Formen wie zum Beispiel Wellen, Haare, Borsten oder Vogelschwärme erinnern. Wir finden als BetrachterInnen meistens Ankerpunkte, obwohl die damals aufkeimende Kunstrichtung des Informel es vermeiden wollte, Konkretes anzubieten. Hans Hartung verwendete Besen, Quaste, Schabemesser und viele andere zum Teil selbst entwickelte Werkzeuge, mit denen er den Malprozess weitestgehend der Kontrolle entziehen und seine Kraft auf die raumgreifenden Leinwände übertragen konnte.
Peter Müller war einer der besten deutschen Boxer der Nachkriegsjahre. Wenn er in den Ring stieg, ging es meist heftig zur Sache, mit den Fäusten und mit dem Mund - er galt als kölsches Original. Unsterblich wurde der fünfmalige deutsche Mittelgewichtschampion mit einem Schlag – gegen den Ringrichter in einem Titelkampf 1952. Am 22. Juni 1992 ist er gestorben. Von Ferdinant Quante.
Ausgerechnet im Dezember 1938, als der Krieg bereits seinen Schatten vorauswirft, kehrt die dreißigjährige Käthe nach zehn Jahren in New York zurück in den »Winkel«, ihre Heimat, eine Sackgasse inmitten eines kleinen schwäbischen Dorfes. Ein Kontrast, der größer nicht sein könnte. So hart die Kriegs- und Nachkriegsjahre auch sein mögen, es sind vor allem zwei Ereignisse aus den Jahren in der Fremde, die Käthe keine Ruhe lassen.… sie ist nicht die einzige Bewohnerin des Winkels, die Geheimnisse hat. Der vorliegende Ausschnitt zeigt Käthe im Jahr 1960. Sie hat sich eingefügt in ihr kleines Leben und in ihrem Mann Josef unerwartet die Liebe ihres Lebens gefunden, eine Ehe, die sie während des Krieges eher als Zweckgemeinschaft einging. Erst später folgt ein Rückblick auf ihre Jahre in New York, der veranschaulicht, wie ihre ursprüngliche Lebenslust nach und nach einer pragmatischen Lebenseinstellung weicht, die sich im vorliegenden Ausschnitt z.B. in ihrer Reaktion auf Josefs Unfall mit der Säge zeigt.
Es war nicht gerade eine Liebesheirat, zu unterschiedlich waren die Gebiete, die damals zusammengeschlossen wurden: die bayrische Pfalz, die Regierungsbezirke Koblenz und Trier als Teil der südlichen Rheinprovinz Preussens und Rheinhessen. Entsprechend knapp fiel die Volksabstimmung über die Verfassung im Mai 1947 aus. Und da Mainz wegen der großen Kriegsschäden dem Parlament keine Möglichkeit zu tagen bieten konnte, war Koblenz die ersten Jahre Regierungssitz. Gábor Paál hat historische Tondokumente zusammengetragen über die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse der Nachkriegsjahre im Bindestrichland Rheinland-Pfalz, das inzwischen längst zu einer gemeinsamen Identität gefunden hat. Nachzuhören im Archivradio auf SWR2.de.
Historische Tonaufnahmen im SWR2 Archivradio zeigen, wie um den „Südweststaat“ gerungen wurde. Radioberichte spiegeln darüber hinaus die Situation der ersten schwierigen Nachkriegsjahre, in denen Nahrungsmittel knapp waren, viele Flüchtlinge im Land versorgt werden mussten und noch jahrelang nach Kriegsvermissten gesucht wurde. Das SWR2 Archivradio gibt es als eigenen Podcast, die Aufnahmen finden sich aber auch auf der Website archivradio.de, und wer nicht alle Audios einzeln anklicken will, kann auch den Archivradio-Webstream einschalten.
In das Paris der Nachkriegsjahre zurückgekehrt, kann der Ich-Erzähler einer Einladung der Prinzessin von Guermantes zu einer Matinee naturgemäß nicht widerstehen und macht sich auf den Weg. Mehr: http://www.rbbkultur.de/proust Audio on Demand verfügbar bis 22.04.2022
Die Schilderung der Kriegsjahre 1914 — 1918 ist zu Ende gegangen. Nach einem längeren Sanatoriumsaufenthalt kehrt der Ich-Erzähler nun in das Paris der Nachkriegsjahre zurück. Mehr: http://www.rbbkultur.de/proust Audio on Demand verfügbar bis 21.04.2022
Marie Luise Kaschnitz ist eine der bedeutendsten Dichterinnen der Nachkriegsjahre. Sie beschreibt die Trümmer des Zweiten Weltkrieges, beschäftigt sich immer wieder mit dem eigenen Ich, ist eng befreundet mit Ingeborg Bachmann und Theodor W. Adorno. Als sie 1974 stirbt, hinterlässt sie ein vielschichtiges Werk. Doch heute scheint sie fast vergessen.
Prof. Dr. Hubertus Mynarek ist ein deutscher Philosoph, Theologe und einer der prominentesten Kirchenkritiker. Er war Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. 1972 wagte er es, als erster Universitätsprofessor der Theologie im deutschsprachigen Raum des 20. Jahrhunderts, aus der katholischen Kirche auszutreten. Mit einem Offenen Brief an den Papst, in dem er dessen Herrschsucht, die Machtstrukturen und das Profitstreben der Hierarchie anprangerte, verabschiedete er sich aus diesem totalitären System. Das "verbotene" Buch HERREN UND KNECHTE DER KIRCHE brachte Mynarek 15 Prozesse von Kirchenmännern und einem Medienkonzern ein. Mit Mynarek berichtet nicht nur ein Insider über die größte und reichste religiöse Organisation der Welt – sondern auch einer, der ihre Lehre zutiefst ernst nahm, bis er sie aufgrund seiner unverwüstlichen moralisch-intellektuellen Redlichkeit schließlich überwand. Mynarek ist Autor von über vierzig Werken zu einer breiten Palette weltanschaulicher, philosophischer, theologischer, ökologischer und kultureller Themen. Dieses Gespräch ist eine absolut eindrückliche Inspiration dafür:
"1968" hat einer ganzen Generation ein Etikett verpasst, das sie nie wieder losgeworden ist: Die "68er" gelten bis heute als Generation der Revolte, des Aufbegehrens gegen den Muff der Nachkriegsjahre. Aufbrüche und Neuanfänge, politisch, künstlerisch, sexuell, sozial waren schon in den Jahren zuvor unverkennbar.
Das Deutsche Reich hat den 2. Weltkrieg verloren. Deutschland liegt in Trümmern und die Einwohner kämpfen während der Nachkriegsjahre ums nackte Überleben. In dieser Zeit gibt es gläubige Christen aus den Gemeinden Christi (Churches of Christ), die mal mehr, mal weniger geplant zur Gründung deutscher Gemeinden beitragen. Wie das u.a. in München vonstatten ging, erfahren wir in dieser Folge. Der Interviewpartner (Markus Drehsel) nimmt uns mit in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Er beschäftigt sich im Rahmen seines Studiums auch mit der Geschichte der Gemeinden Christi, die in Deutschland im Jahr 2022 immerhin schon ein 75-jähriges Bestehen feiern können. Nähere Infos zu uns, der heutigen Gemeinde Christi München am Laimer Platz, finden Sie auch unter www.gcmuc.de.
Ein Familienroman mit einem Kriegsgott schon im Titel: In «Der Wod» entzaubert Silvia Tschui das Familienglück. Es endet in Missbrauch und anderen Desastern. Der Familienstammbaum ist der einzige Ruhepol im Buch. Darauf ist alles schön friedlich geordnet und an seinem richtigen Ort. Sonst aber beherrschen Krieg und Missbrauch die Familie, die Silvia Tschui in ihrem neuen Roman «Der Wod» schildert. Die einzelnen Mitglieder tun einander Schreckliches an, verlieren und verfolgen sich, suchen Ersatzfamilien in einer Freimaurerloge, in der Kirche oder bei den Hells Angels. Kaum eine Schweizer Autorin erzählt rasanter als Silvia Tschui in «Der Wod», angetrieben von dem germanischen Kriegsgott, den sie als Titelheld gewählt hat. Wir tauchen tief ins 20. Jahrhundert ein, in die Epoche des Nationalsozialismus und der hektischen Nachkriegsjahre, springen zwischen Deutschland und der Schweiz hin und her. Silvia Tschuis Figuren scheitern oder machen Karriere in der Druckerei- oder Uhrenbranche oder im Geheimdienst. Und als es einmal zu einer Familienfeier in herrschaftlicher Umgebung am Zürichsee kommt, endet sie blutig und mit Herzinfarkt.
Die Eisenbahn ist nicht nur eine Ikone der Industrialisierung, sie steht auch für Grenzüberschreitung, Internationalität und Weltläufigkeit. Die prächtigen Bahnhofsbauten waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts keine einfachen Verkehrsknotenpunkte. In ihrer rastlosen Betriebsamkeit wurden sie Zeichen der Mondänität ihrer Stadt, ihres Landes. Kein Wunder, dass der erste Expresszug der Nachkriegsjahre von Paris über Berlin nach Warschau gerade für Deutschland ein großes Ereignis war. Dem Bericht des Berliner Tageblatts vom 17. März 1921 zumindest merkt man die Genugtuung darüber an, wieder irgendwie, mindestens ein wenig dazuzugehören. Gelesen von Paula Leu.
In der vierten Folge der mehrteiligen Audio-Spurensuche geht es um die Beziehung meiner Großeltern. Als Kind, als Enkel, ist vieles selbstverständlich. Vor allem Oma und Opa. Unter welchen Bedingungen und vor allem unter welchen Vorzeichen sich beide kennengelernt haben, weiß ich erst heute. Frankfurt in den 1950er Jahren. Im Hintergrund läuft Jazzmusik. Menschen fangen wieder an etwas das Leben zu genießen. Die ersten Nachkriegsjahre. In denen ein junger Mann aus Polen - Tadschu - seine Gerda trifft. Sie: Krankenschwester. Er Wachmann, Civilian Guard bei den US-Amerikanern. Eine Liebe, die nur ein paar Jahre zuvor undenkbar gewesen wäre. Aber auch Gerda hat eine Vergangenheit - eine Kindheit, die durch das Nazi-Regime in Deutschland geprägt wird. Für sie beim Jungmädelbund.
Hello beim 24. Stopp von "Oscars Liste"! Der amerikanische Maler Jerry Mulligan (Gene Kelly) verliebt sich im Paris der frühen Nachkriegsjahre in die junge Verkäuferin Lise (Leslie Caron). Die erwidert seine Gefühle, ist aber bereits mit dem bekannten Sänger Henri (Oscar Levant) verlobt. Alles steuert auf ein tragisches Ende hin, doch auf einem großen Kostümfest nimmt das Schicksal der drei eine überraschende Wende. "Ein Amerikaner in Paris" ist eines der schönsten und erfolgreichsten Musicals der Filmgeschichte. In der Hauptrolle ein sensationeller Gene Kelly, ganz und gar in seinem Element: Sein grenzenloser Perfektionismus bei der Ausarbeitung der Tanzszenen wurde im gleichen Jahr mit einem Ehren-Oscar belohnt. #oscarsliste #oscar #oscars #podcast #spotify #itunes #genekelly #kelly #einamerikanerinparis #paris #hollywood #movie #film #cinema #leinwand #netflixandchill #lesliecaron #caron #georgegershwin #gershwin #musical #tanz #liebe #drama #kunst
‚Stuttgart 21’ heißt die große Bahnhofsvision, welche die Baden-Württembergische Landeshauptstadt derzeit zu einer überdimensionalen Baustelle macht und jeden Tag auf’s Neue ins Verkehrschaos stürzt. Vor hundert Jahren war der Eindruck vor Ort ein anderer. Im Vergleich zum hungernden Ruhrgebiet, so der ab 1917 in Süddeutschland lebende luxembugrische Journalist Tony Kellen in der Vossischen Zeitung vom 17.1., sei das Schwabenland der Nachkriegsjahre – bei allen Schwierigkeiten – immer noch ein Paradies, in dem man sich leidlich satt essen könne. Und doch zeigt sich schon 1921, dass die Stadtplanung im ehemaligen ‚Stutengarten‘ Ludolf von Schwabens den Herausforderungen der besonderen Lage im Neckartalkessel womöglich nicht gewachsen ist. Womit wir wieder bei Stuttgart 21 wären … Gelesen von Frank Riede.
Als Vertreter des neuen Bauens war Bruno Taut einer der innovativsten Architekten der 1920er Jahre in Deutschland. Auch als Architekturphilosoph meldete er sich immer wieder zu Wort. Die Frage, ob man in der heutigen Zeit noch bauen könne, stellt sich dabei für ihn nicht. Stattdessen ist die Frage, wie! Hierzu hat Taut einige Ideen und er ist guter Dinge, dass auch aus der Not der Nachkriegsjahre ein neues Weltbild und eine neue Architektur entstehen kann, wie er in der Vossischen Zeitung vom 11. Januar schreibt. Gelesen von Frank Riede.
Die Schweizer Erfolgsserie Frieden belebte eine Diskussion, die bereits vor 20 Jahren für Aufruhr sorgte. Inwiefern konnte und wollte die Schweiz von den Kriegsjahren profitieren? Welche Rolle spielte dabei das Schweizerische Rote Kreuz und der Finanzmarkt? Und wie wurden die jüdischen Flüchtlinge behandelt im Vergleich zu den Nationalsozialisten, die nach dem Krieg in der Schweiz Zuflucht fanden? Die Drehbuchautorin Petra Volpe spricht im Podcast darüber, was sie während der Recherche zur Serie am meisten schockiert hat, wieso Ethik und Profit für sie keine Gegensätze sind und welche Vision sie für ihr Heimatland hat.
Der erste Leiter der Berlinale, Alfred Bauer, war nach einer neuen Studie enger mit dem NS-Regime verbunden als bisher bekannt. Nahezu penetrant habe Bauer versucht, seine Rolle nach 1945 zu verschleiern, so der Autor der Studie, der Historiker Tobias Hof, in SWR2. Die Internationalen Filmfestspiele Berlin hatten die Studie beim Münchner Institut für Zeitgeschichte, IfZ, in Auftrag gegeben. Bauer sei einer der beiden Referenten der Reichsfilm-Intendanz gewesen, erläutert Tobias Hof. Als Protokollant sei er deshalb über alle Aktivitäten der nationalsozialistischen Filmwirtschaft informiert gewesen, die Beauftragung von Produktionen ebenso wie Besetzungsfragen. Für letzteres und Personalfragen sei er auch überwiegend selbst zuständig gewesen. Auch über Zwangsarbeit im Filmbereich habe er Bescheid gewusst. Während der ersten Nachkriegsjahre, so Hof, habe Alfred Bauer es geschickt verstanden, sich im Hintergrund zu halten und darauf zu berufen, dass er während der NS-Zeit nur für künstlerische Fragen zuständig gewesen sei. Erst in den 70er Jahren habe er sich als Gründer der Berlinale in den Vordergrund gedrängt und diese Rolle auch offensiv für sich reklamiert. Insgesamt grenzten seine Versuche der Verschleierung beinahe an Penetranz, so der Historiker in SWR2. Auch bei der Berlinale seien gelegentlich Regisseure mit NS-Vergangenheit in Erscheinung getreten. Es sei aber noch zu früh für eine Bewertung der Arbeit von Bauer als Leiter der Berlinale. Auch andere hätten die Programme des Wettbewerbs mitgestaltet. Alfred Bauer hatte die Berlinale von 1951 bis 1976 geleitet. Nach seinem Tod hatte die Berlinale sogar eine Auszeichnung nach ihm benannt. Die Filmfestspiele hatten die Untersuchung in Auftrag gegeben, nachdem die Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtet hatte, Bauer sei während des Nationalsozialismus ein hochrangiger Funktionär der NS-Filmbürokratie gewesen.
Das Sams hat einen neuen Freund bekommen. Die Wunschmaschine hat ihm einen kleinen, Feuer speienden Drachen beschert. Das neue Kinderbuch „Das Sams und der blaue Drache“ hat Paul Maar wieder selbst illustriert, der in einem zweiten Buch, einem Kindheitsroman, auf Kriegs- und frühe Nachkriegsjahre zurückblickt. „Wie alles kam“ erzählt von glücklichen Kinderjahren auf dem Land, von prägenden Schulerlebnissen in der Stadt und von einer traumatischen Vater-Sohn-Beziehung.
Opulentes Hörspiel über eine vier Generationen umfassende Familie in der DDR, erzählt über Nachkriegsjahre und Wende bis in die heutige Zeit. | Mit: Dieter Mann, Devid Striesow, Hans Teuscher, Eva-Maria Hagen, Irina Platon, Michael Schweighöfer u. v. a. | Bearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann | Komposition: Henrik Albrecht | Produktion: SWR 2012
Im Krieg in die Bresche gesprungen - und dann zurück an den Herd. Frauen erlebten den 2. Weltkrieg und dessen Ende anders als Männer. Die Grossmutter von Redaktorin Céline Raval wuchs in Österreich auf. Sie erzählt von Ausgangssperren, wie sie Soldaten Hemden wusch und in die Schweiz zog. Die beiden Historikerinnen Franziska Rogger und Francesca Falk ordnen ein, was das Kriegsende und die Nachkriegsjahre für die Frauen in der Schweiz bedeuteten. Die Sendung ist Teil des SRF Schwerpunkts 1945 - im Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa.
Vor 70 Jahren begann der Aufstieg eines Mythos, der neben der Währungsreform und dem Wirtschaftswunder, zu den festen Gründungslegenden der deutschen Nachkriegszeit gehört. Die Rede ist vom "Mythos Trümmerfrau". Heute ist er unverzichtbarer Bestandteil nahezu jeder historischen Darstellung der deutschen Aufbaujahre nach 1945 - ganz gleich ob in TV-Dokumentationen oder Printmedien, in Schulbüchern oder Ausstellungen. Die Dokumentation "Mythos Trümmerfrau" unternimmt eine kritische Würdigung dieser Gründungslegende. In einer spannenden Spurensuche deckt der Film auf, wie vieles von dem, was wir bis heute über den Wiederaufbau der Nachkriegsjahre zu wissen glauben, sich damals tatsächlich ganz anders zutrug. Der Film folgt der Figur der Trümmerfrau durch die Zeit und zeigt, wie ihre Legende in den letzten 70 Jahren ständig umgestrickt wurde. Mit dem Kalten Krieg geriet sie mehr und mehr zwischen die Fronten des geteilten Deutschlands, diente der Glorifizierung und Abgrenzung unterschiedlicher Gesellschaftsentwürfe und Frauenrollen. Während einer Rentendebatte in den 1980er Jahren wurden Trümmerfrauen schließlich zum Symbol einer ganzen Generation von Frauen, die für ihre Aufbauleistung nach dem Krieg nie finanziellen Ausgleich erhalten hatte. Erst jetzt, über 70 Jahre nach Kriegsende, wurde sie auch im Westen zur Ikone und zur Mutter des Wirtschaftswunders erklärt. Bot ihr Mythos doch auch die Möglichkeit, den Blick auf die heroische Leistung einer scheinbar "schuldlosen" Frauengeneration zu richten und so von den schrecklichen Verbrechen der Deutschen im Nationalsozialismus abzulenken. (Online-Signatur Medienzentren: 4986764)
1918 war der erste Band von Oswald Spenglers ‚Der Untergang des Abendlands’ bei C.H. Beck erschienen und schnell zu einem der wichtigsten und polarisierendsten Bücher der Nachkriegsjahre geworden. Am 29. Februar 1920 druckt auch das Berliner Tageblatt eine enthusiastische Rezension, welche das Werk weniger als Morphologie, wie es Spengler selbst genannt hatte, sondern als eine wahre ‘Kosmologie der Weltgeschichte’ verstanden wissen will. Es liest Frank Riede.
Zeitungen, auch die der jungen Weimarer Republik, lebten und leben von wiederkehrenden Rubriken. Eine solche war im Berliner Tageblatt der Nachkriegsjahre die Rubrik ‚Was das Leben anderswo kostet‘. Am 28. Februar 1920 wird hier ein Blick über den Kanal geworfen und die rapide Teuerung der Lebenshaltungskosten im England dieser Zeit detailliert analysiert. Gelesen von Paula Leu.
Die Pariserin ist seit jeh her ein Klischee von enormer Strahlkraft. Am 26.2.1920 überprüft für die BZ am Mittag Gusti Haas das Bild der Pariserinnen unter den Bedingungen der Nachkriegsjahre. Ob es sich um einen Autor oder eine Autorin handelt, konnten wir nicht herausfinden. Was denken Sie? Hat den Text eine Frau oder ein Mann verfasst? Schreiben Sie einen Kommentar oder eine Mail an aufdentaggenau@posteo.de. Es liest Frank Riede.
Hat es die Generation der Millenials tatsächlich viel schwerer als ihre Eltern, die Babyboomer? Darüber sprechen wir mit Lukas Sustala, stellvertretender Direktor des wirtschaftsliberalen Think Tanks Agenda Austria anlässlich der Erscheinung seines Buchs "Zu spät zur Party: Warum eine ganze Generation den Anschluss verpasst". Ihm zufolge finden all jene, die heute zwischen 20 und 37 Jahre alt sind, wesentlich pessimistischere Zukunftschancen vor als ihre Eltern, die stark vom wirtschaftlichen Aufschwung der Nachkriegsjahre profitiert haben. Schuld daran ist unter anderem die Finanzkrise 2008, welche die Millenials zu einem Zeitpunkt getroffen hat, als die meisten ganz am Beginn ihrer beruflichen Karriere standen. Die Folgen sind prekäre Beschäftigungsverhältnisse, zerklüftete Lebensläufe, schwierige Wohnsituationen und ein ungleiches Machtverhältnis zwischen Alt und Jung, aber auch Burn-Out und späte Familiengründungen. Über Ursachen, Lösungsvorschläge und ob der Generationenfrage nicht eine Verteilungsfrage zugrunde liegt, diskutieren wir in dieser Folge.
Der Unmut mit den Inhalten des Versailler Friedens beschränkte sich im Deutschland der Nachkriegsjahre keineswegs auf erznationalistische Kreise, sondern zog sich quer durch quasi alle politischen Lager (und hatte etwa auch den ersten demokratisch gewählten Reichskanzler Scheidemann zum Rücktritt veranlasst). Auf besonders erbitterten Widerstand stieß u.a. die von den Alliierten dort vertraglich fixierte Auslieferung von 895 prominenten deutschen Politikern und Militärs. Gegen diese Forderung bzw. deren Erfüllung wandte sich am 6.2.1920 auch ein Kommentar des Berliner Tageblattes. Es liest Frank Riede.
Der Mord am Schokoladenkönig Johann Arthold // Blut und Schokolade - das sind die Hauptzutaten unserer fünften Episode. Diesmal geht's mit Bernhard, Claudia und Rita ins Wien der Nachkriegsjahre, auf den Schwarzmarkt, in zwielichtige Nachtlokale und ins Süßwarengeschäft. *** Für Hilfe in einer schwierigen Lebenssituation empfehlen wir folgende Anlaufstellen: Österreich: www.kriseninterventionszentrum.at oder www.telefonseelsorge.at (Telefonnummer 142, erreichbar aus ganz Österreich) Deutschland: www.telefonseelsorge.de (Telefonnummer 0800 111 0 111, erreichbar aus ganz Deutschland) Schweiz: Verein „Die dargebotene Hand“, im Netz unter 143.ch (Telefonnummer 143, erreichbar aus der ganzen Schweiz)
Akzeptanzprobleme für Flüchtlinge aus den Ostgebieten während der Nachkriegszeit Mitschnitt einer Veranstaltung in der Reihe „Geschichte“ vom 21. Mai 2015 Referent: Prof. Dr. Jörg Roesler Moderation: Dr. Stefan Bollinger Die größte Flüchtlingswelle in der jüngeren Geschichte "überflutete" Deutschland vor 70 Jahren. Mehr als 12 Millionen Deutsche aus dem heutigen Mittelost- und Osteuropa mussten innerhalb der Grenzen Nachkriegsdeutschlands eine Bleibe finden. Aus den Ostprovinzen des Deutschen Reichs kamen sie in drei Wellen zwischen Dezember 1944 und Anfang Mai 1945 mit der Bahn, auf von Pferden gezogenen Planwagen, sogar zu Fuß, als Kriegsflüchtlinge laut Evakuierungsbefehl der Wehrmacht oder aus eigenem Entschluss. Zwischen Mai und Juli 1945 handelte es sich bei den ankommenden Deutschen hauptsächlich um aus den Gebieten jenseits von Oder und Neiße durch polnische Milizen Vertriebene, ab Spätherbst 1945 wurden weitere Millionen im Rahmen der "Aktion Schwalbe" per Bahn aus Polen in die sowjetische und britische Besatzungszone transferiert. Nur auf den ersten Blick scheint es so, als ob die alltagskulturelle Integration der Migranten keine besondere Rolle gespielt haben könnte, waren doch die Neuankömmlinge Deutsche wie die Einheimischen auch. Die Zugezogenen unterschieden sich hinsichtlich Hautfarbe und Physiognomie nicht von der ortsansässigen Bevölkerung. Doch schon wenn die Flüchtlinge zu sprechen begannen, wurden die Unterschiede deutlich. Diese Deutschen verständigten sich in einem den Einheimischen fremden Dialekt. Vielfach gehörten sie auch einer fremden Religionsgemeinschaft an, jedenfalls dann, wenn sie z.B. als katholische Oberschlesier im protestantische Norddeutschland Zuflucht fanden oder als evangelische Ostpreußen ins katholische Nordrhein-Westfalen gelangten. Beide Religionsgemeinschaften huldigten dem gleichen Christengott gemäß deutlich unterscheidbaren Regeln und Ritualen. Vielfach galten die Flüchtlinge den Einheimischen nicht nur als die "falschen" Christen, sondern wurden generell auch als die "falschen" Deutschen betrachtet. Denn selbst im Alltagsverhalten war bei den Flüchtlingen manches anders als gewohnt: Sie hatten größere Familien mit deutlich mehr Kindern und gingen vielfach anders mit ihnen um. Auch der Status des Familienvaters war ein anderer und wurde von den Einheimischen als zu autoritär kritisiert. Als geradezu provozierend empfanden die Einheimischen, dass die Ankömmlinge nicht daran dachten, sich in ihrem Verhalten zu "normalisieren", d.h. sich den gesellschaftlichen Umgangsstandards ihrer Ankunftsregion anzupassen. Verwunderlich war das jedoch nicht. Die Flüchtlinge, die ihre Heimat verlassen mussten, hatten alles verloren. Ihre Sitten und Gebräuche waren oft das Einzige was sie aus ihrer alten Heimat hatten herüberretten können. Der Vortrag wirft über die Verständigungsprobleme zwischen Migranten und Einheimischen während der ersten schwierigen Nachkriegsjahre hinaus auch einen Blick auf das weitere Schicksal der Flüchtlinge bis zu ihrer schließlich gelingenden sozialen, politischen und alltagskulturellen Integration Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre in der DDR bzw. der Bundesrepublik.
In Flüchtlingsunterkünften herrschen spezielle Informationsbedürfnisse und Mediennutzungspraktiken. Philipp Seuferling erforscht sie. In den vergangenen Jahrzehnten erlebte Deutschland eine Reihe von Fluchtbewegungen. Menschen aus verschiedensten Ländern fanden in Sammelunterkünften eine temporäre Bleibe. Aufgrund der speziellen Informationsbedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner bildeten sich dort ganz eigene Mediennutzungspraktiken heraus. In den Lagern der unmittelbaren Nachkriegsjahre gaben die Bewohnerinnen und Bewohner „Lagerzeitungen“ heraus, um über für sie relevante Themen zu informieren. „Lagerkinos“ dienten zur Unterhaltung, wurden von den Alliierten aber auch als Möglichkeit der demokratischen Umerziehung wahrgenommen. Später dienten Medien den Geflüchteten auch als Mittel, um auf Missstände in ihren Unterkünften aufmerksam zu machen. Philipp Seuferling, derzeit Gastforscher am Leibniz-Institut für Medienforschung, schreibt seine Dissertation über Medien in deutschen Flüchtlingslagern im Zeitraum von 1945 bis circa 2000. Im BredowCast erzählt er Johanna Sebauer, wie sich die Mediennutzung von Geflüchteten im Laufe der Zeit geändert hat und warum man sich darüber Gedanken machen sollte. ---- Links Paper von Philipp Seuferling https://www.leibniz-hbi.de/de/publikationen/we-demand-better-ways-to-communicate-pre-digital-media-practices-in-refugee-camps Philipp Seuferling Zur Person: https://www.leibniz-hbi.de/de/mitarbeiter/philipp-seuferling Auf Twitter - @PhilippSeu: https://twitter.com/PhilippSeu Johanna Sebauer Zur Person: https://www.leibniz-hbi.de/de/mitarbeiter/johanna-sebauer Auf Twitter - @JohannaSebauer: https://twitter.com/JohannaSebauer Kontakt E-Mail an das BredowCast-Team: podcast@hans-bredow-institut.de Das Leibniz-Institut für Medienforschung auf Twitter - @BredowInstitut: https://twitter.com/BredowInstitut
Was wird bei Euch in der Familie so über die Nachkriegsjahre erzählt? Wie sah der Alltag der Menschen damals aus in Deutschland zwischen 1945 und 1955?Darüber hat der Kulturjournalist Harald Jähner das Buch "Wolfszeit" geschrieben.
Der permanente Blick nach Osten gehört zu den politischen und kulturellen Genen Bayerns. Diese Ostverbindungen prägen das Land, Bayern verliert sie seit 1500 Jahren nie mehr aus dem Blick - auch wenn dieser Blick für 40 Nachkriegsjahre im 20. Jahrhundert durch einen Eisernen Vorhang stark behindert war.
"1968" hat einer ganzen Generation ein Etikett verpasst, das sie nie wieder losgeworden ist: Die "68er" gelten bis heute als Generation der Revolte, des Aufbegehrens gegen den Muff der Nachkriegsjahre.
Die Olympischen Spiele in München waren für Stadt, Land und Bund nicht nur ein gewaltiger finanzieller und organisatorischer Aufwand. Es ging auch darum, der Welt eine zivil geprägte Bundesrepublik zu präsentieren, die das trübe Grau der Nachkriegsjahre abgelegt hat und offen nach vorn blickt.