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Off The Path Daily - Reisen, unbekannte Orte, Geschichte und mehr…
Ein Buchladen, in dem Gondeln als Regale dienen, Katzen zwischen alten Manuskripten schlafen und eine Treppe aus ausrangierten Büchern in den Himmel führt – willkommen in der Libreria Acqua Alta, dem wohl skurrilsten Buchgeschäft der Welt.
Mittelalterliche Noten, Neumen, aus alten Manuskripten in moderne Notation übertragen: Das ist eine mühsame und langwierige Aufgabe. Könnte uns da nicht KI helfen? Eine Gruppe von Wissenschaftlern aus Österreich hat es ausprobiert.
Wenn Neo Helm nicht in ein Buch vertieft ist, steckt er in Sportschuhen oder lustwandelt mit griffbereiter Kamera in der Natur. Er kommt Menschen und ihren Geschichten ganz nahe, weil er seine Leidenschaft, die Welt der Bücher, zum Beruf gemacht hat. Der promovierte Germanist arbeitete in Buchverlagen, bevor er sich 2015 als Lektor selbstständig machte. Seitdem feilt er mit Schreibenden der Genres Belletristik, Sachbuch und Ratgeber an ihren Manuskripten. Mit "Halbgott" veröffentlicht der Autor sein Fantasy-Debüt. Mehr zu Neo Helm findest Du hier: https://www.neo-helm.de/ https://www.instagram.com/neo.helm.autor/ Mehr zur BuchWerkstatt findest Du hier: https://www.instagram.com/reginalehrkind/ https://www.linkedin.com/in/reginalehrkind/ https://reginalehrkind.de https://www.youtube.com/@BuchWerkstatt Mail: info@reginalehrkind.de
Tristane und Laetitia lieben sich innig. Ihre Eltern sind sowieso nur mit sich beschäftigt. Eine Schwester haben - großes Privileg!, sagt die Bestseller-Autorin Amélie Nothomb im Gespräch. Und Lesung mit Susanne Schroeder. "Laetitia wusste nicht, dass das Herz verhungern kann, Tristane konnte das nie vergessen." Die beiden sind ungleiche Schwestern. Ihre Eltern sind sowieso nur mit sich selbst beschäftigt. Aber während die größere, Tristane, damit jahrelang allein zurecht kommen musste, hatte die kleinere, Laetitia, immer eine Verbündete. Die große Schwester fühlt sich wie eine graue Maus, die kleine will Rocksängerin werden - und zieht das auch durch. Das Buch der Schwestern ist der 102. Roman von Amélie Nothomb - jedenfalls nach der eigenen Zählung der Autorin, die viel mehr schreibt als veröffentlicht. Im Talk mit Judith Heitkamp erzählt sie, was mit den unveröffentlichten Manuskripten passieren soll, wo sie die Massen von Briefen aufbewahrt, die sie bekommt und beantwortet, und welche Bedeutung Schwestern haben. Susanne Schroeder liest aus dem Roman in der Übersetzung von Brigitte Grosse. Regie: Martin Trauner.
Kontrolle oder Unterstützung? Für die angehenden Debütautoren Erik Bauerkemper und Marcel Meder war der Beginn ihrer Co-Writing Sessions ein richtiger Game Changer. Mehrmals die Woche treffen sie sich inzwischen auf Zoom und schreiben an ihren jeweiligen Manuskripten. Der Austausch, die Verbindlichkeit und die dadurch entstehende Disziplin helfen ihnen beim Verfolgen ihrer Ziele enorm.Im Podcast erzählen sie, worauf es ankommt, welche Hindernisse es gibt und wie man am besten den oder die Schreibpartner:in für sich findet.Während Tamara ebenfalls regelmäßig Co-Working macht, ist Vera mehr als skeptisch. Können die drei sie von dem Konzept überzeugen?
Eigentlich wollten wir diese Folge mal: "Slice & Dice 2: Slice Harder" nennen — denn die Spiele, über die wir dieses Mal reden, haben zumindest das Potential, einen ähnlichen Sog auszulösen, wie der kleine Würfel-Roguelike-Hit, den wir so sehr lieben. Da wäre zum einen Inkulinati: ein Taktik-Roguelike mit einer genialen Präsentation, angelehnt an Zeichnungen in mittelalterlichen Manuskripten. Es geht um SpellRogue, ein Deck-Building-Roguelike im Stil von Slay the Spire mit so vielen Würfeln wie euer Herz begehrt. Und natürlich sprechen wir auch über DEN Hit des Moments: Helldivers 2. Zwar kein Roguelike, aber ein Spiel, in dem Sterben im Sekundentakt quasi zum Konzept gehört. Kleiner Spoiler: Jedes dieser Spiele hat uns ins Grübeln gebracht.
In dieser Folge setzen wir uns mit dem Begriff der "Entfremdung" oder "Entäußerung" auseinander. Wir halten uns dabei eng an Karl Marx, der sich in den ökonomisch-philosophischen Manuskripten mit der strukturell entfremdeten Arbeit im Kapitalismus beschäftigt.Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn euch etwas fehlt, ihr Kritik, Anregungen oder auch Lob loswerden wollt, schreibt uns gerne unter linketheorie@proton.me.Wir gehören keiner politischen Organisation an und erhalten auch keine Förderung, sondern arbeiten komplett unabhängig und ehrenamtlich neben Arbeit, Studium und unserem politischen Engagement. Deshalb freuen wir uns über jede kleine Unterstützung bei patreon.com/linketheorie oder unter ko-fi.com/linketheorie. Danke!***Literatur: Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte, Heft I, [V; Die entfremdete Arbeit]Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition.Quante: Kommentar zu Karl Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte, Kapitel 3.2.2
Interpreten: Federico Fiorio, La Florida Capella, Marian Polin Label: Tiroler Landesmuseen EAN: 9079700700566 Die CD-Reihe musikmuseum der Tiroler Landesmuseen ist mittlerweile auf die beachtliche Anzahl von 64 CDs angewachsen. Also 64 Aufnahmen mit Instrumenten oder Manuskripten aus den Sammlungen bzw. anderer Werke die mit der Stadt Innsbruck oder dem Land Tirol zu tun haben. Die jüngste Ausgabe beschäftigt sich mit Andachtsmusik für die Tiroler Landesfürstin Anna de‘ Medici von Barbara Strozzi. Michael Gmasz ist vor allem von Federico Fiorio fasziniert. Anna de‘ Medici, durch ihre Heirat mit Erzherzog Ferdinand Karl von Österreich-Tirol 1646 zur Tiroler Landesfürstin geworden, war eine kunstsinnige Frau und liebte wie ihr Ehemann die Musik und das Theater. Das ist wohl einer der Gründe, warum der Innsbrucker Hof in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu einem Musikzentrum von europäischem Rang avancierte. Pietro Antonio Cesti und der spätere Wiener Hofkapellmeister Antonio Pancotti gehörten wohl zu den prominentesten Vertretern der Hofkapelle. Mit der Widmung der „Sacri Musicali Affetti“ erhoffte sich auch die venezianische Komponistin Barbara Strozzi von Anna de‘ Medici eine Anstellung am Hof, zu der es allerdings nie gekommen ist. Immerhin ein kleines goldenes Schatzkästchen und ein Halsband mit Rubinen gab es als Dank für die großzügige musikalische Zueignung. Ergänzt um Instrumentalwerke aus der selben Zeit ist das geistliche Op. 5 von Strozzi nun auf CD nachzuhören. Auf seiner Debüt-CD ist das Ensemble La florida Capella, das bereits im Jahr seiner Gründung 2021 den renommierten Heinrich Ignaz Franz-Biber-Wettbewerb für sich entscheiden konnte, gemeinsam mit dem jungen, international erfolgreichen und von der Kritik gefeierten italienischen Sopranisten Federico Fiorio zu erleben. Und der junge Mann ist wirklich ein Erlebnis. Eine glockenhelle Sopranstimme, die manchmal Zweifel aufkommen lässt, dass es sich tatsächlich um einen jungen Mann handelt. Lupenreine Ansätze in höchsten Höhen. Eine ausgefeilte Technik, mit der Fiorio die schwierigen Koloraturen und Melismen meistert, und doch genug Schmelz, dass er auch in den lyrischen Passagen zu überzeugen weiß. Ein junger Sänger, von dem wir sicher in Zukunft noch einiges hören werden! (mg)
Wie viel in der Zeit verloren ging. Vergangene Welten zeigen sich in Musik, die erhalten blieb, in Museen oder in Zeichnungen in Höhlen, oder in durch Vulkanausbrüchen konservierten Orten. Und in Manuskripten und schriftlichen Zeugnissen. Durch Sehen, Hören, Lesen erschließen sich Welten, aber wieviel mehr ist für immer verschwunden? Wir bewundern Gemälde der Renaissance, können aber nicht wissen, ob unsere Bewunderung dem Mittelmaß gilt, weil wir nicht wissen können, was verschwunden ist. Dazu ist unsere Zeit begrenzt, und wir können nur vermuten, ob das, was wir erfahren, lernen, entdecken uns anderes gar nicht nicht erkennen lässt, weil es nicht mehr existiert und die Erinnerung daran ausgelöscht ist. Manuskripte und Bibliotheken verbrannten oder wurden verbrannt, Tonaufnahmen begannen erst vor 160 Jahren, fotografische Verfahren sind, zumindest nicht nur für Einzelne verfügbar, noch jünger. Durch wirtschaftliche und politische Interessen getragene Entscheidungen über Publikationen zeigen nur einen minimalen Ausschnitt der untergegangenen Welt.Der AVIVA-Verlag hat einen Band mit Erzählungen von Margarete Beutler veröffentlicht, der den wundersamen Titel “Ich träumte, ich hätte einen Wetterhahn geheiratet” trägt.Es ist fast 90 Jahre her, dass Margarete Beutler etwas veröffentlichte. Zwischen 1897 und 1933 erschienen zahlreiche in Zeitschriften abgedruckte Gedichte und Erzählungen, 3 Gedichtbände, 1 Versdrama sowie einige Übersetzungen von Baudelaire, Marot und Molière.Dem Band in schöner Aufmachung ist eine Zusammenfassung ihrer faszinierenden Biographie und die gleichsam zufällige Entdeckung ihres literarischen Nachlasses vorangestellt.Margarete Beutler wurde 1876 als 2. Tochter des Bürgermeisters eines kleinen Ortes in Pommern geboren und zu den Großeltern gegeben, weil man sich einen männlichen Stammhalter gewünscht hatte. Dort blieb sie die ersten 14 Jahre bis zum Tod der Großmutter, dann wurde sie von ihren Eltern nach Berlin geholt, wohin diese zwischenzeitlich mit ihren Geschwistern gezogen waren. In Berlin besuchte sie das sogenannte Lehrerinnenseminar, dass ihr höhere Bildung und Zugang zu Verdienstmöglichkeiten und damit finanzieller Unabhängigkeit ermöglichte.Ihre erste literarische Arbeit wurde 1897 in der satirischen Zeitschrift “Simplicissimus” veröffentlicht und erweckte beim damals noch unbekannten Thomas Mann Interesse, der sie um weitere Arbeiten bat. Sie trat in Cabarets, Clubs und Kaffeehäusern mit Lesungen ihrer Gedichte auf und lernte viele Künstlerinnen und Künstler wie Else Laske-Schüler, Peter Hille oder auch den sie “glühend liebenden” Erich Mühsam kennen, dessen 1903 veröffentlichte Skizze “Grete” den Erzählungen vorangestellt ist. Im Jahre 1900 gebar sie ihren ersten Sohn, dessen Vater sie nie preisgab. 1902 zog sie nach München, wo sie als Redakteurin arbeitete. In diesem Jahr wurde ihr erster Gedichtband mit naturalistisch geprägter Lyrik veröffentlicht.1905 zog sie in das Malerdorf Etzenhausen bei Dachau, wo sie Christian Morgenstern kennenlernte und sich in den Schriftsteller Kurt Franz Georg Friedrich verliebte, den sie heiratete, nachdem sie einen weiteren Sohn bekommen hatte. 1911 erschien ihr Gedichtband “Leb’ wohl Bohème”, der ihr letzter veröffentlichter Band sein sollte. Der Titel suggeriert, dass sie versuchte, die Bohème zu verlassen und ein bürgerliches geregeltes Leben zu führen. Nach 1913 zog sich Margarete Beutler fast vollständig als Autorin zurück, arbeitete aber weiter als Redakteurin und Lektorin. Ihre Ehe scheiterte 1925, geschieden wurde sie 1939. Zwischen 1930 und ‘33 erschienen lediglich 2 Erzählungen im Simplicissimus. Der Herausgeber des heute besprochenen Buches Winfried Siebert, der die den Erzählungen im Band vorangestellte biographische Zusammenstellung schrieb vermutet, dass wahrscheinlich sowohl ihre prinzipielle Ablehnung des Nationalsozialismus als auch die Ermordung Erich Mühsams 1934 im KZ Oranienburg zu den Gründen gehören, warum Beutler der Reichsschrifttumskammer nicht beitrat und deshalb nicht mehr publizieren konnte. 1949 starb sie durch Herzversagen.1985 entdeckte ein Enkel bei einem Rundgang vorm Verkauf des Hauses seiner Eltern “2 große, verstaubte und von Spinnweben überzogene Kartons in einer hinteren Ecke.” Es handelte sich um den literarischen Nachlass Margarete Beutlers: über 200 Gedichte, mehr als 50 Erzählungen, ein großangelegtes Romanfragment, sieben komplette Theaterstücke, ein vollständiges Opernlibretto, zahlreiche Briefe und Rezensionen.Im Vorwort beschreibt der Herausgeber Winfried Siebert von der “unvorhergesehenen Koinzidenz von Glück und Zufall, dass ein Teil dieses Nachlasses gut 70 Jahre nach dem Tod der Schriftstellerin der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.”Den ersten Teil des hier vorgestellten Werkes von Margarete Beutler bilden 13 erstmals veröffentlichten Erzählungen, in denen sie ihre frühen Jahre bei ihrer Großmutter literarisch verarbeitet. Es sind verstörende Betrachtungen über ihre Kindheit in einem eigenwilligen, besonderen Stil, der sich an die persönliche Entwicklung anpasst und die Werdung des “ich” vom “es” nachzeichnet: Es handelt sich um Beschreibungen ihrer Welt, die sie sich selbst erklären muss und dabei zu erschreckenden, manchmal auch komischen Überzeugungen gelangt, weil eine Erklärung der Erwachsenen nicht erfolgt. Nicht, dass sie es nicht versuchen würde. “Nun höre endlich mit der Fragerei auf. Das ist ja grässlich.”, wird ihr verkündet. Wiederkehrend ist Margarete Beutlers Erkenntnis ihres Nichtverstehens: “Warum das so ist, weiß man nicht.” Ihr eigenes Spiegelbild entdeckt sie, während sie bei ihrer Puppe versucht herauszufinden, warum diese klappert und ihr dabei die Augen hereindrückt. Die Zerstörung der Puppe hält sie zunächst geheim. Es gibt die Figur der bösen Tante Helene, die Margarete körperlich züchtigt, wie man es damals ausdrückte, also schlug und quälte. Und Margarete entdeckt “Das absolute Böse” in Gestalt eines ausgestopften Hasen. Die Beschreibung ihrer Welt und der Versuch des Begreifens zeichnen das Bild einer Gesellschaft, die wenig Fragen stellt. Manchmal ist das auch lustig, bis einem das Lachen im Halse stecken bleibt und man wieder Strafen für die kleine Margarete fürchtet. Exemplarisch steht hierfür ihr erster Kirchenbesuch, und eine Vielzahl von Vorschriften, die sie nicht versteht.Überhaupt ist ihr Unverständnis groß. So weiß sie nicht, was “meine Mutter” bedeutet, sie fragt ihre Großmutter, die verweist auf “Wenn du einmal größer bist.” Und Margarete weiß bereits “Aber es dauert sehr lange, bis man größer wird, Bis man so groß wird, dass die großen Leute nicht größer sind.”, und sie fragt: “ Mutter! Wie ist das? Wo ist das? Wozu ist das?”Neben der Entdeckung des “Ich” sind die Erzählungen über die Kindheit durch das Erlernen der Scham geprägt. “Es gibt uralte Mauern, vor denen kleine Mädchen sich ratlos und verwirrt mit nassen Hosen den Bauch vergeblich verrenken.”Einen Brand in der Stadt beschreibt sie so: “Da ist es wunderbar schön. Da ist die Luft voller blinkender Blumen und Sterne. Manche sind wie lange Ähren, die im Bogen am Himmel entlangrutschen, manche wie runde Teller, die plötzlich nach allen Seiten auseinanderspringen. Goldene Äpfel sind dabei, die in der Luft zerplatzen, und große gelbe Salatköpfe, die feurige Blätter zur Erde fallen lassen. Es stinkt aber sehr, ähnlich wie in der dunklen Besenkammer. Man muss husten. Ich meine aber, ich habe noch nie etwas so Herrliches gesehen.” Zitatende.Die Welt, die Margarete entdeckt, ist ansonsten keine besonders schöne.Die späteren Erzählungen Margarete Beutlers zeigen ihr Experimentieren mit Dialekten, verschiedenen Stilen, überspitzte und groteske Darstellungen, ihre Auseinandersetzung mit der Welt. Einer Bekannten, die ungewollt schwanger ist und von ihr Hilfe bei einer Abtreibung erbittet, gibt sie eine für uns überraschende Antwort. Sie beschreibt ihre Liebe zur Natur und einen Orgasmus, den sie sich in der freien Luft schenkt und für den sie nicht nur ihren Körper und ihre Empfindsamkeit, sondern auch Bruder Sonne verantwortlich macht. Es gibt sehr zugespitzte Fiktionen, wenn sich ihre “Freundin Ludmilla” überlegt, dass man mit der Idee, reichen Männern, die nur ihre Ruhe haben wollen, fiktive Reisen verkauft, die sie in aller Bequemlichkeit alleine verbringen ohne das Land zu verlassen reich werden kann oder in einer weiteren Geschichte “Die Ehescheidungsschule” betreibt.Zu einigen Geschichten, Überzeugungen und stilistischen Übungen fällt der Zugang leicht, zu einigen schwerer, aber: ich möchte “Ich träumte, ich hätte einen Wetterhahn” mit Erzählungen von Margarete Beutler empfehlen.Es verabschiedet sich Irmgard Lumpini, den Link zum Buch findet Ihr auf unserer Website lobundverriss.substack.com. In der nächsten Woche besprechen wir die Bücher der letzten Wochen gemeinsam. Wie immer könnt ihr gerne auf https://lobundverriss.substack.com/ schmökern! This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
128 Wir leben in einer Zeit der Mittelmäßigkeit: Gut oder schlecht? Reichweite ist das neue Gold, Sichtbarkeit die neue starke Währung. Noch nie war es so einfach, erfolgreich zu werden und gleichzeitig unabhängig zu bleiben wie heute. Durch Social Media wurden die Regeln neu geschrieben: Die alten Hürden gibt es plötzlich nicht mehr. Es muss nicht mehr bei einer höheren Instanz um Erlaubnis gefragt werden. Heute machst du einfach alles selbst! So viele Vorteile diese neue Freiheit mit sich bringt, so viele Nachteile gibt es auch. Qualität ist auf einmal zweitrangig geworden und kein echtes Kriterium mehr für Erfolg. Sichtbarkeit ist die Währung der Stunde. Plattenfirmen bauen keine Talente mehr auf, sondern suchen nach Influencern mit einer bestehenden Followerschaft, die auch ein bisschen singen oder rappen können. Buchverlage suchen nicht mehr nach außergewöhnlichen Manuskripten, sondern nach reichweitenstarken Youtubern. Begehrte Filmrollen werden nicht mehr mit aufstrebenden Schauspielerinnen, sondern mit Instagram Models besetzt. All das hat dazu geführt, dass wir heute in einem Meer aus Mittelmäßigkeit schwimmen, in dem Inhalte nebensächlich geworden sind. Auf den Punkt gebracht: Noch nie war es so einfach mit wenig Talent viel Erfolg zu haben. In dieser Folge meines Podcasts rede ich darüber, wie du diesen Fakt, der auf den ersten Blick traurig und deprimierend daherkommt, gewinnbringend für dich nutzen kannst. Viel Freude damit. One Love. One Dream. One Team. Dein Lars P.S. Hier sind die Links aus der Sendung: Der kostenlose Magic Monday Newsletter: https://www.lars-amend.de/ Hoodies, Espresso, T-Shirts, Poster etc: https://www.lars-amend-shop.de/ YouTube: https://www.youtube.com/LarsAmendCoaching Instagram: https://www.instagram.com/larsamend/
Feature von Katharina Seiler. Nach dem Tod ihres Vaters findet Katharina Seiler eine Kiste mit verstaubten Manuskripten auf dem Dachboden. Romane und Kurzgeschichten, die ihr Vater in den 50er und Anfang der 60er Jahre geschrieben hatte. Ihr Vater, 1927 in Berlin geboren, musste mit 16 als Flakhelfer in den Krieg, war Mitglied in der Waffen-SS und geriet 1945 in britische Gefangenschaft in Belgien. "Das Lager war die Vorhölle, in der den Tätowierten die Demokratie eingeprügelt wurde." Im Zentrum des Romans, wie auch des Features, steht das Verhältnis zwischen dem Vater und dem Großvater, der als überzeugter Nazi die Kindheit und Jugend des Vaters geprägt hat, von dem er sich - im Roman - nach dem Krieg lossagt, es aber im wirklichen Leben nicht schafft. Umso erschreckender erscheint in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass auch Katharina Seilers Vater später seine eigene Familie verlassen hatte, also ebenfalls zu einem "verlorenen Vater" wurde. Mit: Rudolf Krause, Maja Schöne und Peter Maertens. Technische Realisation: Corinna Gathmann und Nicole Graul. Regie: Friederike Wigger. Produktion: NDR 2015. Redaktion: Christiane Glas. Verfügbar bis 13.06.2023. https://ndr.de/radiokunst
Überarbeiten, schreiben, überarbeiten. Wie wir genau bei unseren Manuskripten vorgehen und welche Methoden wir fürs Überarbeiten nach dem Schreiben (oder schon während des Schreibens) haben, erzählen wir euch heute. Zu Anabelle kommt ihr hier: www.instagram.com/anabellestehl www.twitch.tv/nervenausstehl www.patreon.de/anabellestehl Neuer Roman ab dem 29.07.2022 - Worlds Apart Hier findet ihr Nicole www.instagram.com/nicboehm www.nicole-boehm.de Neuer Roman ab dem 28.06.2022 - Golden Hill Nights
Themen der Folge: Kater auf dem Tisch, erster Erzählband "Ein Kreis aus Salz", "...es sterben auch Menschen, natürlich", zu Fremden ins Auto steigen, Autofahren als Kick, Bedürfniserfüllung durch Literatur, Macken und Eigenheiten beim Schreiben und im Leben, wie wichtig sind Preise und Anerkennung?, Fairness im Literaturpreisbetrieb, Unterhaltungs- vs. Hochliteratur, anspruchsvolle Krimis: Volker Kutscher "Der nasse Fisch", Simone Buchholz, Literaturhaus Wiesbaden: Villa Clementine, Faktor Verlag, Weissbooks Lehrjahre, Elfenbeinturmkultur, was passiert mit unaufgefordert eingesandten Manuskripten?, erster Roman, Thema: Frauenkörper, Endometriose, Frau jenseits der 50, Feminismus, Simone de Beauvoir "Das andere Geschlecht", der weibliche Mythos und Hexen, Opferrolle, aktive Charaktere, Herbert von Karajan, Musik beim Schreiben, exklusive Autorinnenlesung: "Love is Blindness", Liebe geht durch den Magen, von verschluckten Augen und inniger Liebe, was ist Liebe für dich?, Zustand von vollständiger Entspannung. //Foto: Miriam Spies
Zeitdruck oder Zeitstress ist ein inneres Gefühl. Es ist ein Zustand, in dem man z.B. einen Abgabetermin hat und sowas denkt wie:“ O je wie soll ich das nur jemals schaffen?“ Und durch diesen inneren Druck wird die innere Anspannung noch größer und das Erledigen der Aufgabe manchmal sogar zum unüberwindbaren Hindernis. Dieser unangenehme Zustand und dieser innere Druck wird durch die äußeren Umstände (wie Abgabe-Termine, straffe Zeitpläne, Vorgaben von Autoritäten etc. ausgelöst). Aber das geschieht so auf unsere Grund unserer aufgrund unserer persönlichen Prägung und unserer Geschichte. Das erkennt man daran, dass ja verschiedene Menschen zum Beispiel in der Arbeit in genau der identischen Situation völlig unterschiedlich auf den Druck von außen reagieren. Darin liegt aber genau der ‚Schlüssel‘ für dieses Problem: Alle inneren Zustände können wir aus eigener Kraft verändern. In dieses Audio gibt Antje Ohlhoff kraftvolle Tipps, die wirklich helfen, wenn es mal wieder soweit ist, und der Zeitdruck, der Zeitstress Sie überrollt hat. Die Tipps, die hier besprochen werden, eignen sich ideal für das Schreiben von Abschlussarbeiten, das Entwerfen von Manuskripten oder größere berufliche Projekt. Dieser Podcast ist ein Telefon-Gespräch mit Prof. Dr Antje Ohlhoff (Mathe-Prof, ganzheitlicher Coach und Autorin, s.: www.schirner.com/katalog/antje-ohlhoff-a-614.html).
Nestor tritt ein seltsames Erbe an: Sein Freund Gal hinterlässt ihm einen Berg von Manuskripten. Gal hat aus seinem Leben einen Roman gemacht, Nestor fügt die Teile zusammen und macht ein spannendes Buch daraus. Eine Rezension von Monika Buschey. Von Monika Buschey.
Langsam gesprochene Nachrichten | Deutsch lernen | Deutsche Welle
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.Neue bundesweite Corona-Bestimmungen treten in Kraft Von diesem Mittwoch an gelten die in der vergangenen Woche von Bundestag und Bundesrat beschlossenen neuen Corona-Regeln in Deutschland. Dann tritt das geänderte Infektionsschutzgesetz in Kraft. Es sieht unter anderem die Anwendung der 3G-Regel in öffentlichen Verkehrsmitteln und am Arbeitsplatz vor. Soweit möglich, gilt eine Homeoffice-Pflicht. Zudem gibt es Testpflichten unter anderem für Pflegeheime. Einige Bundesländer – wie Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Berlin – haben bereits angekündigt, über die beschlossenen Vorkehrungen hinauszugehen. Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf über 400 Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Deutschland abermals gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz hat nun die 400er-Marke überschritten und liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 404,5. Am Vortag hatte dieser Wert noch bei 399,8 gelegen. Innerhalb von 24 Stunden zählten die Meldestellen mehr als 66.800 Positiv-Tests, gut 14.000 mehr als vor einer Woche. 335 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Seit Beginn der Pandemie sind damit fast 100.000 Menschen gestorben, die sich zuvor mit dem Virus infiziert hatten. Ausländer dürfen weitere fünf Monate nicht nach Neuseeland reisen Neuseeland lässt seine Grenzen für Reisende aus dem Ausland noch weitere fünf Monate dicht. Vollständig geimpfte internationale Reisende dürfen ab dem 30. April 2022 wieder einreisen, sagte der für die Corona-Bekämpfung zuständige Minister Chris Hipkins in Wellington. Die Quarantänepflicht entfalle. Die Öffnung soll schrittweise erfolgen: Geimpfte Neuseeländer und Personen mit Dauer-Aufenthaltsgenehmigung, die sich derzeit in Australien aufhalten, dürfen Hipkins zufolge ab dem 16. Januar - aus anderen Ländern ab dem 13. Februar - zurückkehren. US-Regierung will FARC von Terrorliste streichen Die USA werden die frühere kolumbianische Guerilla-Organisation FARC von ihrer Schwarzen Liste ausländischer Terrororganisationen streichen. Die US-Regierung habe den Kongress über den geplanten Schritt informiert, hieß es in Washington. An diesem Mittwoch ist der fünfte Jahrestag des Friedensabkommens mit den FARC-Rebellen. Nach 52 Jahren Bürgerkrieg legten die meisten ihrer rund 13.000 Kämpfer Ende 2016 im Rahmen des Friedensabkommens ihre Waffen nieder. Inzwischen hat sich die Bewegung in eine Partei umgewandelt. Fehlurteil in den USA nach vier Jahrzehnten aufgehoben Im US-Bundesstaat Missouri ist ein Mordurteil gegen einen Schwarzen aufgehoben worden, der 43 Jahre unschuldig im Gefängnis verbracht hat. Ein Richter ordnete eine sofortige Freilassung des 62-jährigen Kevin Strickland an. Der Afroamerikaner sei 1979 einzig und allein auf Grundlage der Aussage einer Augenzeugin zu lebenslanger Haft verurteilt worden, die ihre Aussage später widerrufen habe. Eine Entschädigung für die Zeit im Gefängnis erhält Strickland nicht. Das Gesetz sieht dies nur bei einem DNA-Unschuldsbeweis vor. NASA-Sonde soll gezielt in Asteroiden krachen Erstmals hat die US-Raumfahrtbehörde NASA eine Sonde starten lassen, die absichtlich in einen Asteroiden krachen und dadurch dessen Flugbahn verändern soll. Das Fluggerät startete mithilfe einer "Falcon 9"-Rakete vom US-Bundesstaat Kalifornien aus. Kommenden Oktober soll die Sonde den Asteroiden Dimorphos treffen, der einen Durchmesser von rund 160 Metern hat. Von der rund 330 Millionen Dollar teuren Mission "Dart" erhofft sich die NASA Erkenntnisse darüber, wie die Erde vor herannahenden Asteroiden geschützt werden könnte. Relativitätstheorie bei Christie's unter dem Hammer Ein Manuskript, in dem Physiknobelpreisträger Albert Einstein seine Relativitätstheorie entwickelt, ist in Paris für 11,6 Millionen Euro versteigert worden. Das teilte das Auktionshaus Christie's in der französischen Hauptstadt mit. Das 54-seitige Schriftstück, das Einstein mit seinem Vertrauten und Mitarbeiter Michele Besso verfasste, ist nur eines von zwei bewahrt gebliebenen Manuskripten zur Entstehung der Relativitätstheorie. Bei einer weiteren Auktion in Jerusalem wurde ein Brief Einsteins, in dem er sich zum Thema Antisemitismus äußert, für umgerechnet 48.000 Euro versteigert.
Victoria Linnea ist freie Lektorin und hat sich auf Sensitivity Reading spezialisiert. Sie hilft Autorinnen und Autoren dabei, Diversität in Romanen umzusetzen. Das gelingt nämlich noch nicht so ganz.
In Folge 13 besucht uns Dr. Wilhelm Trapp, Lektor für Belletristik bei Rowohlt Berlin. Er verrät uns, worauf es bei Manuskripten ankommt, wie aus dem Text ein Buch wird und was eigentlich zu den Aufgaben eines Lektors gehört. In der heißen Kartoffel fragen wir uns: Wem gehört eigentlich der Text, wenn er einen Verlag findet? Die Antwort darauf und viele weitere Fragen, sowie alle Folge des Podcasts findet Ihr in der Profilbeschreibung.
Liebe DENKMAL Podcast Freunde! In dieser Folge geht es um einen sehr vielschichtigen und interessanten Denker & Künstler aus der Renaissance Leonardo Da Vinci (*1452-†1519). Kaum ein Mensch schien so viele Talente zu besitzen, wie der italienische Künstler, Naturphilosoph, Bildhauer, Mechaniker, Ingenieur, Architekt & Anatom. Zeitgleich ranken sich um kaum eine Person so viele Mythen, wie um das Genie aus Vinci. Viele seiner Notizen sind bis heute durch Plünderungen und Verkäufe verloren gegangen, dennoch sind einige von Da Vincis Manuskripten erhalten geblieben. Aus den Manuskripten geht hervor, dass Leonardo die Natur studiert und gezeichnet hat (so beispielsweise den asynchronen Flügelschlag einer Libelle beim Senkflug, welchen er anscheinend präzise beobachten konnte und was erst im letzten Jahrhundert bestätigt wurde), über Roboter und Flugmaschinen nachgedacht (teilweise sogar gebaut), Kriegsmaschinen entwickelt und fantastische Gemälde gemalt hat (Dame mit dem Hermelin, Mona Lisa, Vitruvianischer Mensch & Das letzte Abendmahl). Wodurch Leonardo seine Erkenntnisse fand? Laut den bekanntesten Leonardo-Forschern durch das Studium der Natur. Gepaart mit seinem Talent entstanden so bspw. zahlreiche der heute uns bekannten Gemälde, welche nicht durch bloße Ästhetik überzeugen, sondern durch Proportionen, dein Einfluss von Licht- und Schatten, Goldener Schnitt uvm. Für Leonardo ist wohl der Leitspruch "Lebenslanges Lernen" gemacht worden. Leonardo überzeugt mich ganz persönlich mit seiner Leidenschaft, seinem Talent und (teilweise) seinem Charakter. So soll er beispielsweise damals schon Vegetarier gewesen sein und Krieg verabscheut haben (seine Kriegsmaschinen sind vielfach mehr eine Farce und dürfen wohl eher als Mittel zum Zweck gedient haben, um am italienischen Hof Mittel für seiner Forschung zu generieren). Auch wenn viele Dinge noch nicht um Leonardo geklärt sind, so ist es gerade diese Unwissenheit über das Genie, was Interesse für ihn und die damalige Zeit entflammen lässt. Wir sollten uns nur bewusst sein, dass auch Leonardo kein Heiliger war, Erzählungen über ihn in der Regel mit Mythen und Übertreibungen gepaart sind und, dass auch ein Genie wie Leonardo seine Grenzen hatte. Wie gefällt euch die Folge? Schreibt mir gerne per info@tristanstrivium.com oder auf Social-Media @tristanstrivium @denkmalpodcast. Herzlich Tristan
Hast du ein Manuskript in der Schublade liegen, mit dem du dich am liebsten bei einer Literaturagentur oder einem Publikumsverlag bewerben würdest, aber dir fehlt der Mut dazu? Hast du Angst vor einer Absage? Davor, was das mit deiner Schreibmotivation anstellen könnte? Dann solltest du dir dieses Interview mit Gesa Weiß und Kristina Langenbuch von der Literaturagentur Langenbuch und Weiß nicht entgehen lassen. Wir reden in dieser Podcast-Episode darüber, wie es hinter den Türen einer Agentur zugeht, wie Corona sich auf den Verkauf von neuen Manuskripten ausgewirkt hat und wieso du wirklich keine Angst haben musst, dich mit deinem Buch zu bewerben. Die vollständigen Shownotes findest du unter https://www.kimleopold.de/autorwerdenautorsein/ Die Literaturagentur Langenbuch und Weiß Gesa Weiß und Kristina Langenbuch haben schon lange in der Buchbranche gearbeitet und sich in einer Literaturagentur kennengelernt. 2014 haben sie dann ihre eigene Agentur gegründet, die mittlerweile einige erfolgreiche Autor*innen wie z.B. Bianca Iosivoni, Anabelle Stehl und Kim Nina Ocker an große Verlage vermittelt hat. Über den Podcast Autor werden? - Autor sein! ist ein zweiwöchiger Podcast für Autoren, die mit dem Schreiben Geld verdienen wollen. Hier geht es um all die Dinge, die mit Ver- anfangen und Schriftstellern keinen Spaß machen: Verkaufen, Vermarkten, Veröffentlichen. Kim Leopold ist seit 2015 selbstständige Autorin und hat sowohl im Self-Publishing als auch im Verlagswesen einige Erfahrungen gesammelt, die sie in diesem Podcast mit ihren Zuhörern teilen möchte. Als ehemalige Buchcoverdesignerin steht sie auch im regelmäßigen Kontakt zu zahlreichen anderen Autoren und Verlagen. Website: https://www.autorwerdenautorsein.de IG: https://www.instagram.com/autorwerdenautorsein
Diesmal sprechen wir über Aufräumen, Ordnung, Behalten oder Wegschmeißen. Dahinter steht natürlich die alte Sehnsucht nach dem Loslassen, oder die Unfähigkeit, dies zu tun. Alena findet ein sehr schönes Bild dafür aus ihrer Zirkusvergangenheit. Till schaut einer Kiste mit alten Manuskripten auf dem Weg zur Müllverbrennungsanlage nach. Aber was und warum sollte man überhaupt aufheben? Wo endet das Archiv und wo beginnt die Sentimentalität? Was ist erfreulicher, das Geräusch von Papierstapeln, die in der Mülltonne verschwinden, oder der Anblick von Papierstapeln, die in Ordnern stehen? Und soll man seine Darlings eigentlich wirklich killen oder soll man es lassen? Die Mailbox ist voll bis oben und die Themen sind sicher bis Weihnachten, wir werfen nichts weg. Ruft trotzdem weiter an, wir freuen uns so sehr darüber: 0178-1547373
Prof. Dr. Dr. Roland Werner: Der werfe den ersten Stein Im Johannesevangelium findet sich ein Textabschnitt, der nicht in allen frühen Manuskripten erhalten ist. Es handelt sich um die häufig so genannte Perikope „Jesus und die Ehebrecherin“. Anhand dieses besonderen, sicher auf eine authentische Jesusüberlieferung zurückgehenden und damit ungemein bedeutsamen Textes reflektiert Roland Werner über christliche Seelsorge und Ethik im Spannungsfeld zwischen Gebot und Gnade, zwischen „Gesetz und Evangelium“. Dabei ist es nicht zielführend, die häufig zu Diskussionen führende Polarität in eine der beiden Richtungen aufzulösen. Weder entspricht es christlicher Ethik, nur das Gebot zu betonen, noch ist es theologisch zulässig, alles in Richtung Gnade aufzulösen. Vielmehr kann gerade beim Aushalten der Spannung zwischen den Polen ein offener, heilsamer Zwischenraum entstehen, in dem die Gegenwart und Kraft des Heiligen Geistes wirksam werden kann.
Wer war Else Lasker-Schüler? Was ist das für ein Konvolut, das bislang unbekannt war und das die Briefe Else Lasker-Schülers an den bislang ebenso unbekannten Nikolaus Johannes Beversen umfasst? Was macht das Deutsche Literaturarchiv Marbach? Und was ist aus den bisherigen, von der Kulturstiftung der Länder geförderten Ankäufen im Deutsche Literaturarchiv Marbach geworden? Darüber spricht in diesem Podcast Hans-Georg Moek mit Dr. Jan Bürger vom Deutschen Literaturarchiv Marbach. 64 Briefe und Postkarten der Dichterin Else Lasker-Schüler (1869-1945) an den Literaturkritiker und Mäzen Nicolas Johannes Beversen (1860-1932) hat das Deutsche Literaturarchiv Marbach erworben. Sie werfen ein neues Licht auf das Leben der Dichterin und schillernden Persönlichkeit des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts. Die Neuerwerbung des Deutschen Literaturarchivs Marbach werden ab dem 25. August 2020 von der Stiftung Brandenburger Tor in Berlin ausgestellt. Dr. Jan Bürger ist stellvertretender Leiter der Archivabteilung des Deutschen Literaturarchivs in Marbach, das die genannten Briefe erworben hat. Dort ist Herr Bürger Leiter des in Fachkreisen bekannten Siegfried Unseld Archivs, das unter anderem die Archive des Suhrkamp, des Insel Verlages, des Jüdischen Verlages und des des Deutschen Klassiker Verlages umfasst. In den vergangenen Jahren hat die Kulturstiftung der Länder immer wieder den Ankauf von Vor- oder Nachlässen durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach gefördert. Darunter das Manuskript „Der Prozess“ von Franz Kafka oder einen Teilvorlass von Siegfried Lenz. In den Manuskripten von Lenz befand sich u.a. das unveröffentlichte Manuskript des Romans „Der Überläufer“, für dessen Veröffentlichung Lenz seinerzeit keinen Verleger gefunden hatte. Nach dessen Edierung hielt sich der Roman „Der Überläufer“ lange Zeit in den Bestseller-Listen und wurde schließlich von der ARD-verfilmt.
Schön, dass du hier bist! Willkommen zu meinem Podcast! Eigentlich reicht mir zum Schreiben ein Blatt Papier. Und ein Stift. Aber das macht mich nur kurz glücklich. Ein paar Dinge erleichtern mir das Verfassen von Manuskripten und diesen ShowNotes ungemein. Welche das sind, erfährst du in dieser Folge. Fragen für dich: Worauf kannst du beim Schreiben nicht verzichten? Welche der Dinge, die ich unbedingt brauche, sind für dich überflüssig? Schreib mir gern, welche Themen dich sonst noch interessieren und ich werde sie auf jeden Fall besprechen. Links aus der Folge (Werbung - du unterstützt mich, wenn du auf die Amazon-Links klickst) Meine Bücher Bei Amazon // https://amzn.to/313Q6nQ Hast du Fragen zu meinem Podcast? Wünschst du dir spezielle Inhalte? Dann schreib mir unter andrea@adwilk.de oder auf Instagram unter @adwilk_autorin. Klick jetzt auf Abonnieren und verpasse keine neue Folge. Meine Bücher findest du hier: https://www.adwilk.de/shop/ Danke, dass du mich hörst! Alles Liebe, Andrea Unbezahlte und Eigenwerbung
Ich stelle Euch die Anthologie vor, die wir im Rahmen eines Workshops über die Konzentrationslager im Emsland geschrieben haben. Einige Texte daraus lese ich Euch vor. Dann gehts um des Lektorieren von Manuskripten und welche Fehler ihr im Vorfeld vermeiden könnt.
Heute ist die Lektorin Diana Steigerwald bei Bücher & Sonntage zu Gast. Wir sprechen über die häufigsten Fehler in Manuskripten, wie Diana bei ihren Lektoraten vorgeht und ob sie schon einmal ein Manuskript lektorieren musste, das sie langweilig fand. Außerdem gibt es eine Hörprobe aus "Wee City Love: Poems'n'Kisses" von Julia Zieschang.
Wenn's um die Zeit zwischen dem Wörtchen "Ende" und der Veröffentlichung geht, ticken Vera und Tamara mal wieder ganz unterschiedlich. Darüber, wie lange sie an ihren Manuskripten feilen, wann der Text gut genug ist und ob man Figuren auch am Ende nochmal ändern sollten, diskutieren sie in dieser Podcastfolge.Die Themen in Zeitmarken:03:05 Sie haben Post - 04:34 Lange oder kurze Überarbeitungszeit? - 06:48 Die erste Runde nach dem Schreiben - 12:14 Kürzen oder ausschmücken? - 16:51 Figuren überarbeiten - 21:33 Recherche, Fach- und Testleser - 25:41 Den Anfang überarbeiten - 35:28 Ein Zeitplan für die Überarbeitung - 39:56 Wenn die Geschichte lebendig wird - 41:58 Feedback bekommen - 45:11 Veras Ankündigung - 45:55 Das Ding der WocheLinks:Balkenplan Buchstart: https://vera-nentwich.de/blog/dx/mir-qualmt-der-kopf.htm?openVeras Bücher mit den Schicksalsboten:Kick ins Leben - https://vera-nentwich.de/rausgekickt/bw/kisRausgekickt: Blaue Vögel - https://vera-nentwich.de/rausgekickt/bw/bvAenne Burda (Teil 1) - https://bit.ly/3ckywyBAenne Burda (Teil 2) - https://bit.ly/3coXa1hAenne Burda Dokumentation - https://bit.ly/2RGKIBRCo-Working Aufnahmeprogram BandLab: https://www.bandlab.com/
Alena und Till sind mit ihren Manuskripten fertig und haben abgegeben. Ist man jetzt euphorisch oder rauscht man in ein Loch? Wie ist es, mit blanker Kehle auf dem Rücken zu legen und auf das erste Feedback zu warten, und welche Rolle spielen in dieser Zeit Betreffzeilen von Mails aus dem Verlag? Was tut man, wenn einem auf den letzten Metern die Kraft ausgeht, und wie wichtig ist es, sich danach mal frei zu nehmen und sich selbst zu belohnen? Weiß man den letzten Satz schon und wäre es nicht immer besser, den letzten Absatz einfach zu streichen? Und, um das schon mal festzuhalten: Alena ist früher fertig geworden als Till, dafür hat Till das Guthaben der Sexy & Bodenständig-Mailbox abtelefoniert und noch nicht wieder aufgeladen. Nächstes Mal wieder mit!
In seinem Vortrag präsentiert Christian Thomas neue Funktionalitäten der edition humboldt digital: Zum einen das übergreifende Pflanzenregister, das die botanischen Taxa, die Alexander von Humboldt in seinen Reisetagebüchern und nachgelassenen Manuskripten erwähnt und über die er sich intensiv mit den mit ihm korrespondierenden bzw. zusammenarbeitenden Wissenschaftler austauscht, versammelt. Die Registereinträge werden vollautomatisch mit internationalen einschlägigen Datenbanken und Rechercheportalen verknüpft und erschließen somit insbesondere den Themenkomplex „Pflanzengeographie und Biowissenschaften“ in Alexander von Humboldts Forschung. Zum anderen werden die bisher unternommenen und zukünftig geplanten weiteren Schritte hin zu einer mehrsprachigen Präsentation sowohl der Webseite als auch der edierten Manuskripte vorgestellt. Diese mit maschineller Unterstützung vorgenommenen Bemühungen werden die internationale Zugänglichkeit der Ergebnisse des Akademienvorhabens »Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung« der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) wesentlich verbessern. Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/querkoepfe_in_ostjava_pflanzenregister_und_mehrsprachigkeit_in_der_edition_humboldt_digital?nav_id=8775
In seinem Vortrag präsentiert Christian Thomas neue Funktionalitäten der edition humboldt digital: Zum einen das übergreifende Pflanzenregister, das die botanischen Taxa, die Alexander von Humboldt in seinen Reisetagebüchern und nachgelassenen Manuskripten erwähnt und über die er sich intensiv mit den mit ihm korrespondierenden bzw. zusammenarbeitenden Wissenschaftler austauscht, versammelt. Die Registereinträge werden vollautomatisch mit internationalen einschlägigen Datenbanken und Rechercheportalen verknüpft und erschließen somit insbesondere den Themenkomplex „Pflanzengeographie und Biowissenschaften“ in Alexander von Humboldts Forschung. Zum anderen werden die bisher unternommenen und zukünftig geplanten weiteren Schritte hin zu einer mehrsprachigen Präsentation sowohl der Webseite als auch der edierten Manuskripte vorgestellt. Diese mit maschineller Unterstützung vorgenommenen Bemühungen werden die internationale Zugänglichkeit der Ergebnisse des Akademienvorhabens »Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung« der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) wesentlich verbessern. Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/querkoepfe_in_ostjava_pflanzenregister_und_mehrsprachigkeit_in_der_edition_humboldt_digital?nav_id=8775
„Ich frage mich seit 10 Jahren, warum ich mir immer noch hunderte Seiten an Romanmanuskripten aus meinem kleinen, müden Gehirn quetsche. Geschichten, die eh keiner lesen will (wahrscheinlich nicht mal mehr meine eigene Mutter). Und wenn es eine Frage gibt, die mich seitdem begleitet, die von Monat zu Monat, Jahr zu Jahr, getippter Seite um getippter Seite lauter wird in meinem Kopf, dann: Wieso sollte ich weitermachen? Warum nicht einfach aufhören, wenn es doch offensichtlich keinen Sinn hat?“ Dies schrieb Romy Hausmann vor einiger Zeit in einem Blog-Beitrag. Und Gott sei Dank hat sie trotz der Zweifel und der gefühlten Sinnlosigkeit nicht aufgegeben. Denn sie ist gerade in der Literatur-Welt DIE Frau der Stunde. Ihr Buch „Liebes Kind“ steht seit Monaten ganz vorn auf allen Bestseller-Listen. Spiegel Bestseller Platz 1. Immer mehr Übersetzungen im Ausland. Verkauf in die USA – sechsstellig! Lesungen und Auftritte ohne Ende, den Crime Cologne Award hat sie auch in der Tasche. Und die Verfilmung ist sicher auch schon irgendwo in Hollywood eingetütet. Ihr Buch - ein Thriller - ist krass. Krass gut. Und so anders als alles, was man in dem Genre kennt. Aber das Buch ist in Romys Vortrag Nebensache. Denn Romy lässt uns hinter die Kulissen schauen: Denn kam dieser unglaubliche Erfolg über Nacht? Da ist diese Romy scheinbar aus dem Nichts einfach da und mal eben on Top of the Literatur-World. Aber wie so oft: Das, was wir im Außen sehen und wahrnehmen, ist noch lange nicht das ganze Bild. Denn Romy kam nicht aus dem Nichts. Wie bei den meisten Erfolgsgeschichten ist auch ihr Erfolg im stillen Kämmerlein jahrelang hart erarbeitet. Begleitet von Ängstenm und Zweifeln. 17 Manuskripten. 3 Buchflops. Zig Absagen. Mit totalem Verlottern. Nicht-Duschen. Und einem süßen, aber langweiligen Baby. Was sie trotzdem nie hat aufgeben lassen, das erzählt sie uns - offen, ehrlich, echt und von ganzen Herzen.Mehr: www.geile-uschi.com
Vorsicht, etwas wird laut! Mieze und Ralf streifen über die lebendige Frankfurter Buchmesse und befragen Autoren und Fachleute zu ihrer Beziehung zu Sprache, Literatur und Hörbüchern. Den Anfang macht Schriftstellerin und Journalistin Ildiko von Kürhty. Sie erzählt, wann das mit dem Schreiben anfing, wie der blinde Vater ihr Gefühl für Sprache beeinflusst hat und wie sie zu den Themen ihrer sehr persönlichen Sachbücher kommt. Als Sprecherin der eigenen Bücher verbindet sie mit Hörbüchern eine große Begeisterung und ein intensiveres Erlebnis der Inhalte. UpHören-Fans wissen den Blick hinter die Kulissen zu schätzen. Daher interviewen Mieze und Ralf Martin Lorentz, den erfahrenen Lizenzchef des Aufbau-Verlages in Berlin. Er berichtet, was eigentlich ein Lizenzchef macht, welche unterschiedliche Arten des Lesens es gibt und wie er den ganzen Stoff schafft, den er täglich lesen muss. Der ausgebildete Landwirt erzählt, wie er als Expedient in den Verlag gekommen ist, welche Bücher ihn während seiner Laufbahn besonders berührt haben und dass er manchmal beim Lesen von Manuskripten schon die Stimme für das Hörbuch im Kopf hört.
Buchmessen sind eine feine Gelegenheit, um einen etwas erweiterten Blick auf das aktuelle Geschehen der Welt rund um das Erzählen von Geschichten zu werfen. Mit der Autorin und Podcasterin Klaudia Zotzmann-Koch reden wir hier direkt auf der FBM19 über einen KI-Verlag, Hörbuchproduktionen und Datenschutzaspekte bei der Arbeit mit Manuskripten.
Prof. Dr. Michael Zimmermann leitet das Numata Zentrum für Buddhismuskunde an der Universität Hamburg und forscht über indischen Buddhismus. Im Gespräch erzählt er von der Herausforderung mit überlieferten Manuskripten zu arbeiten, von der Buddha-Natur und wie Achtsamkeit zum Trend wurde.
Götter und Schriften rund ums Mittelmeer. Symposion in memoriam Friedrich Kittler | Symposium Fr, 19.10.2012 – Sa, 20.10.2012, ZKM_Medientheater Angesichts der reichen Ernte an Texten, Studienpapieren, Schaltplänen, Zettelkästen und Rechnern, die von Friedrich Kittler teils als Vor-, später Nachlass im Deutschen Literaturarchiv Marbach seit 2011 eingegangen sind, kann man übersehen, dass erst einmal gestorben werden muss, um etwas zu hinterlassen. Wie können wir von Friedrich Kittler Abschied nehmen? Wie kann man sein Werk fortführen, ohne es sich einzuverleiben? Anlässlich dieses Symposions, dass Friedrich Kittler sich als seinen großen Abschied gewünscht hatte, wollte er Position beziehen zu einer „Herzensangelegenheit“, wie er 2010 in einem Vortrag erklärte: Inwieweit die großen symbolischen und medialen Systeme Schrift und Götter miteinander verbunden sind. Die nur teilweise schriftlich ausgearbeiteten Vorstellungen zum Thema finden sich an verstreuten Orten im Nachlass in Marbach und Berlin: als Filmdokument, als Textfragment, als Notizen zur Buchreihe Musik und Mathematik, von der zwei Bände zu Kittlers Lebzeiten erschienen sind, hunderte Seiten Vorstufen des Projekts sind auf dem Computer gespeichert. Was gibt es also in diesem Nachlass? Neben Texten in verschiedenen Stadien und Formen ist auch Einiges an Film- oder Tonaufnahmen von Vorträgen, Interviews und Gesprächen nach Marbach gelangt, das nicht schriftlich fixiert vorliegt. Werden diese Dokumente nur aufbewahrt im Archiv oder anders zugänglich gemacht? Zudem sind, anders als bei üblicherweise an Archive übergebenen Nachlässen, mit den Manuskripten nicht nur Möbelstücke, Brillen, Haarlocken nach Marbach gelangt, sondern auch Programme und selbst gebaute Hardware, die nicht einfach eine technische Spielerei Kittlers darstellen, sondern den Kittlertext weiter schreiben. Tania Hron berichtet aus dem Deutschen Literaturarchiv Marbach und von dem Editionsprojekt Gesamtausgabe Friedrich Kittler. Tania Hron, geboren 1975 in Berlin, studierte Kulturwissenschaft, Neuere Deutsche Literatur und Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2004 war sie studentische Hilfskraft am Lehrstuhl von Friedrich Kittler und arbeitete nach ihrem Abschluss als persönliche Assistentin von Friedrich Kittler bis 2011. Gegenwärtig bearbeitet Tania Hron den Nachlass von Friedrich Kittler im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Des Weiteren unterstützt sie Martin Stigenlin bei der Herausgabe der gesammelten Werke Kittlers. In seinem Lebenswerk hat Medientheoretiker Friedrich Kittler (1943−2011), die Geschichte der Dichtung, der Philosophie, ja der Kultur als solche vom Kopf auf die Füße ihrer technischen und vortechnischen Medien gestellt. Was Aufschreibesysteme für die Literatur, was Befehlssätze für programmierbare Maschinen, das ist den Göttern das elementarste Medium im lateinischen Wortsinn von elementa: Buchstaben. Das Symposion »Götter und Schriften rund ums Mittelmeer«, noch zu Lebzeiten von dem deutschen Medientheoretiker Friedrich Kittler selbst vorbereitet, widmet sich dieser Hypothese. Wie bestimmen die Kontakte, Konkurrenzen, Innovationen der verschiedenen Schriften und Alphabete seit der frühesten Antike rund ums Mittelmeer die zukünftigen Geschicke des Abendlands? Seit dem Neolithikum gibt es im Mittelmeerraum Kulturen, deren Alphabete eng an Verwaltung und Handel, Befehlsflüsse und Gesetze gebunden sind, aber auch eine Kultur, die ihr Alphabet aus dem Schreiben von Musik und Gesangsvortrag, Vers und Götteranrufung schöpft. Einige Schriften des Mittelmeers − in Keilen, Bildschriftzeichen, Silbenschriften dargestellt − sind graphisch orientiert. Sie schreiben von den Worten der Sprache meist Konsonanten oder Konsonantengruppen. Andere, wie das griechische Alphabet, das als erstes der Welt auch Vokale schreibt, sind phonetisch orientiert und damit prinzipiell auf jede Sprache übertragbar. Mächtige Gesetzesgötter einerseits strafen und befehlen. Der Verkehr mit ihnen wird gesetzlich geregelt. Andererseits gibt es Götter, die an- und abwesend sind. Der Verkehr mit ihnen wird nicht verwaltet, sondern begangen. Wie sind diese verschiedenen Ausgestaltungen der Götterwelten in den Schriftsystemen widergespiegelt?
Dr. Bettina Bildhauer, Reader an der St Andrews University in Grossbritannien, unterhält sich mit Dr. Udo Thiedeke über die Nähe des Mittelalters zu unserem Denken, die Grenze zwischen Subjekten und Objekten und warum wir beim Blick zurück entdecken können, wie die Dinge das Handeln lernten. Shownotes: #00:03:30# Kritik der modernen Vorstellungen von der angeblichen Weltsicht einer "flachen Erde" im Mittelalter. Vgl. z.B. Jeffrey Burton Russell, 1991: Inventing the Flat Earth. Columbus and Modern Historians. New York: Praeger. Jürgen Wolf, 2004: Die Moderne erfindet sich ihr Mittelalter – oder wie aus der ‚mittelalterlichen Erdkugel‘ eine ‚neuzeitliche Erdscheibe‘ wurde (= Colloquia academica Nr. 5), Stuttgart: Steiner. #00:04:10# Zu den Vorstellungen des Soziologen Max Weber zum okzidentalen Sonderweg des Rationalismus. Vgl. z.B. Wolfgang Schluchter, 1980: Rationalismus der Weltbeherrschung. Studien zu Max Weber. Frankfurt/M.: Suhrkamp. Besonders S. 23-38. #00:07:10# Keine universelle Gültigkeit des christlichen Weltbilds im Mittelalter. Vgl. z. B. Robert Bartlett, 2008: The Natural and the Supernatural in the Middle Ages. Cambridge: Cambridge University Press. #00:08:57# Zur Trennung von Subjekt und Objekt in der Moderne kann man vielleicht festhalten, dass die mittelalterliche Vorstellung, das Subjektive sei das Sein der Dinge und die Objekte realisierten sich in den Gedanken davon (etwa bei Wilhelm von Ockham) in der Moderne dahingehend überschritten wird, dass das Subjekt als nur noch sich selbst unterworfenes Objekte nur wahrnimmt (Kant) oder sich den Objekten in seiner Umwelt nun gegenüber sieht und diese manipuliert (etwa bei Marx und Engels). #00:11:50# Mittelalterliche Vorstellungen von Menschen als Teil von Netzwerken. Vgl. z. B. Jan-Dirk Müller, 1998: Spielregeln für den Untergang. Die Welt des Nibelungenliedes. Tübingen: Niemeyer oder Jeffrey Jerome Cohen (Hrsg.), Animal, Vegetable, Mineral. Ethics and Objects. Washington, DC: Oliphaunt, Online. #00:13:10# Zur Bedeutung des Blutes im Mittelalter siehe Bettina Bildhauer 2006: Medieval Blood. Cardiff: University of Wales Press; oder Caroline Walker Bynum, 2006: Wonderful Blood. Theology and Practice in Late Medieval Germany and Beyond. Philadelphia, PA: University of Pennsylvania Press. #00:15:48# Die Ebstorfer Weltkarte. #00:16:25# Die Gog und Magog. #00:17:00# Zum Frontispiz und Ikonografie des Leviathan vgl. Horst Bredekamp, 2003: Thomas Hobbes, Der Leviathan. Das Urbild des modernen Staates und seine Gegenbilder. 1651 - 2001. Berlin: Akademie Verlag. #00:18:55# Zum Staat als Körper im Policraticus des John of Salisbury vgl. z.B. Jacques Le Goff, 1989. Head or Heart? The Political Use of Body Metaphors in the Middle Ages. In: Michel Feher, Ramona Naddaff und Nadia Tazi (Hrsg.) Fragments for a History of the Human Body, Part 3. New York: Zone Books, S. 12-26. #00:19:12# Herbert Spencer, Gesellschaft als Organismus. Vgl. Spencer, Herbert, 1967: The Evolution of Society. Selections from Herbert Spencer's Principles of Society. Hrsg. Robert L. Carneio. Chicago: University of Chicago Press. #00:21:10# Die Siegfried-Sage als Teil der Nibelungensage und das Nibelungenlied. #00:27:18# Zur französischen Annales-Schule in der Geschichtswissenschaft. #00:31:00# Zahlreiche Ratgeber zur Selbstverbesserung des perfekten höfischen Menschen (Fürstenspiegel), z. B. Thomasin von Zirklaere, Der wälsche Gast #00:34:00# Positives Verständnis der Selbstaufgabe im Mittelalter, besonders in der Mystik, vgl. Kurt Ruh, Geschichte der abendländischen Mystik. 4 Bände. München: Beck, 1990-1999. #00:36:40# Zum Mittelalter als mythischer Vorgeschichte vgl. Arthur Lindley, 1998: The ahistoricism of medieval film. Online. #00:40:00# Zum Ritter als Assemblage vgl. Jeffrey Jerome Cohen, 2003. Medieval Identity Machines. Minneapolis, MN: University of Minnesota Press. Besonders Kapitel 2 Chevalerie. #00:41:05# Zu den Effigies vgl. Horst Bredekamp, 2001: Vom Wachskörper zur Goldkrone. Die Versprechungen der Effigies. In: Deutsches Historisches Museum et al. (Hrsg.): Preußen 1701. Eine europäische Geschichte. Aust.-Kat. Essay-Bd. Berlin. S. 353-357. #00:43:39# Zu Bruno Latours Kritik der Moderne vgl. Bruno Latour, 1995: Wir sind nie modern gewesen. Versuch einer symmetrischen Anthropologie. Berlin: Akademie Verlag. #00:44:13# Die Turnschuhe, in denen Joschka Fischer den Amtseid als hessischer Umweltminister ablegte, heute im "Haus der Geschichte" in Bonn ausgestellt. #00:44:52# Zur Struktur des Rhizoms von Deleuze und Guattari vgl. Gilles Deleuze und Félix Guattari, 1977: Rhizom. Berlin: Merve. #00:46:50# Subjekt-Objekt-Unterscheidung im Mittelalter weniger ausgeprägt. Vgl. Kellie Robertson, 2008. Medieval Things: Materiality, Historicism and the Premodern Object. Literature Compass 5. Online. #00:48:00# Bücher über die Kraft der Edelsteine z. B. von Albertus Magnus, hier Abdruck eines englischen Druckversion von 1604. Online. #00:50:40# Podcast Episode mit Markus Hilgert "5412 Jahre Vertrauen in Materialität - Prof. Dr. Markus Hilgert im Gespräch" #00:51:37# Zu den anfänglichen Problemen mit der Glaubwürdigkeit von handschriftlichen Texten beim Übergang von der Oralität zur Literalität verweist Walter Ong auf Clanchy, 1979: 24f. Vgl. Michael T. Clanchy, 1979: From Memory to Written Record, England 1066-1307. Cambridge: Harvard University Press. #00:55:40# Zur Behauptung einer Umbruchphase in der Literatur im 13. Jhr. vgl. Christa Bertelsmeier-Kierst und Christopher Young (Hrsg.), 2003: Eine Epoche im Umbruch. Volkssprachliche Literalität 1200-1300. Cambridger Symposium 2001. Tübingen: De Gruyter. #00:56:10# Zur Veränderlichkeit von mittelalterlichen Texten in Manuskripten (statt Erhalten eines "Originals") siehe Forschungen der "New Philology". Vgl. Paul Zumthor,1972: Essai de poétique médiévale. Paris: Seuil. #00:57:20# Informationen zum Codex Manesse in der Universitätsbibliothek Heidelberg. #00:59:40# Zur Macht der Gegenstände im Mittelalter im Sprachgebrauch, siehe Bettina Bildhauer, 2013: Der Gralsroman aus Sicht des Grals: Stil und das Mithandeln der Dinge. In Elizabeth Andersen, Ricarda Bauschke, McLelland (Hrsg.): Stil: Mittelalterliche Literatur zwischen Konvention und Innovation. Berlin: Akademie Verlag oder James A. Schultz, 2006: Courtly Love, the Love of Courtliness, and the History of Sexuality. Chicago: University of Chicago Press. #01:00:05# Zum mittleren Modus und Zigarettenrauchen siehe Bruno Latour, 2010: On the Cult of the Factish Gods, trans. Catherine Porter und Heather MacLean, in: ders.: On the Modern Cult of the Factish Gods. Durham, NC: Duke University Press. S. 1-66. #01:04:50# Zur KI (Künstlichen Intelligenz) oder AI (Artifical Intelligence) Online. #01:05:27# Zu Flussers Überlegungen über ein "neues Mittelalter" vgl. Vilém Flusser, 1993: Die Wiederkunft des Mittelalters. In: ders. Nachgeschichte. Eine korrigierte Geschichtsschreibung. Schriften Bd. 2. Bensheim/Düsseldorf: Bollmann. S. 143-154. Zu Filmen und neuen Medien als Boten eines neuen Mittelalters siehe Bettina Bildhauer, 2009: Vorwand into the passt. Film as a medieval medium. In: Anke Bernau, Bettina Bildhauer (Hrsg.), Medieval Film. Manchester: University of Manchester Press. S. 40-59. #01:06:17# Zum wachsenden wissenschaftlichen Interesse an Materialität siehe etwa: Jan-Hendrik Passoth, 2008: Zum Verstehen von Dingen: die sprachliche Erforschung des Nichtsprachlichen in verschiedenen Disziplinen, in: Karl-Siegbert Rehberg, Dana Giesecke, Thomas Dumke (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft. Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2. Frankfurt/M., New York: Campus. S. 1990-1999. #01:09:10# Ray Kurzweil entwickelt Ideen zur Speicherung des Gedächnisses. Online. #01:10:10# Zur mittelalterlichen "Gehirn-Bibliothek" Mary Carruthers, 2008: The Book of Memory. A Study of Memory in Medieval Culture. Cambridge: Cambridge University Press. #01:11:10# Zur Erfahrung der Macht der Dinge in der Weimarer Republik und im Weimarer Kino vgl. Thomas Elsaesser, 2000: Weimar Cinema and After. Germany’s Historical Imaginary. London: Routledge; Hermann Kappelhoff, 2000: Jenseits der Wahrnehmung - Das Denken der Bilder: Ein Topos der Weimarer Avantgarde und ein ‘psychoanalytischer Film’ von G. W. Papst. In: Harro Segeberg (Hrsg.): Die Perfektionierung des Scheins. Das Kino der Weimarer Republik im Kontext der Künste. Mediengeschichte des Films 3. München: Fink, S. 299-318 oder Béla Balázs, 2001: Der sichtbare Mensch oder die Kultur des Films. Frankfurt/M.: Suhrkamp. #01:14:10# Zur sog. Schwarmintelligenz vgl. z.B. Constanze Kurz und Udo Thiedeke, 2010: Picknick mit Cyborgs. Ein interdisziplinäres Gespräch über die alltägliche Vernetzung. München: Grin S. 97/99; Ingeborg Breuer, 2012: Schwarmintelligenz im Internet. Modebegriff für neue demokratische Formen. Deutschlandfunk. Studiozeit. Aus Kultur und Sozialwissenschaften. 28.06.2012 Online. #01:17:00# Zu Vilém Flussers Vorstellung vom Übergang von Daten (dem Gegebenen) zu Fakten (dem Gemachten) vgl. Vilém Flusser, 1998: Technik entwerfen. In: Ders.: Vom Subjekt zum Projekt Menschwerdung. Frankfurt/M.: Fischer TB-Verlag. S. 133-146. [alle Links aktuell Oktober/November 2012] Dauer 01:20:10 Folge direkt herunterladen
Der Pianist Jascha Nemtsov macht sich nach Anregung durch einen israelischen Dirigenten auf die Suche nach unveröffentlichten Manuskripten jüdischer Komponisten. In der Berliner Staatsbibliothek wird er tatsächlich fündig.