Bei der Digitalisierung des Energiesektors von Praxiserfahrungen anderer Experten profitieren! Dieser bewährten Devise folgend erzählen Akteure aus Versorgungs- und IT-Unternehmen, Beratungen und Start-ups ausgewählte Lösungen für eine erfolgreiche digitale Transformation der Energiebranche. Durch d…
Die Jungs und Mädels von Fraunhofer haben es (vor einiger Zeit) also wieder getan. Einen neuen Standard rausgehauen. Sowas können die ja. Man denke nur an den mp3-Standard für Musik-Dateien. Kein Spotify, kein Apple Music ohne diese kleine Erfindung aus der Fraunhofer-Gesellschaft. Statt Singer Songwriter mit mp3 dann jetzt Sensor-Musik aus unseren Städten, stabil wie ein Uhrwerk mit mioty. Von Annalena (mioty Alliance), Regina (Stadtwerke Duisburg) und Michael (Diehl Metering) wollte ich in dieser Folge mehr wissen über diesen Standard, der – natürlich – einen bestehenden Standard ablösen soll. Und den kennen wir aus der Utility4.0-Bubble unter dem Namen LoRaWAN. Alle drei erzählen mir aus verschiedenen Perspektiven, was der Standard bringen soll, wo die Unterschiede liegen und was man tun muss, um mit ihm Smart-City-Sensoren oder Energie- und Wasser-Zähler besser, sicherer und zuverlässiger auszulesen. Viel Spaß beim Hören, alles Gute für euch und bis zum nächsten Mal.
In dieser Folge – deren Erstellung sich (sorry) etwas in die Länge zog – spreche ich mit Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung bei der Stadtwerke-Kooperation Trianel. Es geht mehr oder minder um sein ganzes Leben als jünger und älter werdender Mensch der Generation Golf, der vor vielen Monden aus dem Ruhrgebiet gestartet ist, um die Kieler Bucht und die (internationale) Energie- und Stadtwerke-Welt aufzumischen. Wir springen durch seinen Lebenslauf und gönnen uns hier und da ein paar Fragen zur aktuellen Situation der Branche im radikalen Transformationsmodus. Viel Freude beim Hören!
Heute wird es mal wieder kulturell bei Utility4.0, denn es geht um das Arbeiten nach agilen Prinzipien. Eine Sau, die schon ein paar Sprints über den Marktplatz machen musste. Agilität ist aber auch ein echtes Herzensthema von mir und Özbay, der sich mit seinem nicht kleinen (> 200 Leute) Team "Markt und Kunde" trotz oder wegen aller Energiekrisen und Preisbremsen auf die Reise in die agile Stadtwerke-Welt gemacht hat. Und von dieser Reise erzählt euch Özbay in dieser Folge. Viel Spaß dabei!
Kurz vor Sylvester 2023 bekomme ich ihn noch raus, den kleinen, ganz subjektiven Rückblick auf die Energiewirtschaft in 2023. Zusammen mit Marcel versuche ich, die großen Linien nachzuzeichnen und zu schauen, was uns auch in 2024 noch begleiten wird. Dabei küren wir auch die wichtigste Frage in der Energiewirtschaft, die wir beide in 2023 von unseren vielen, verschiedenen Gesprächspartner:innen aus der Branche auf den Tisch gelegt bekommen haben. Viel Freude bei dieser letzten Folge in 2023. Wir sehen uns auf der anderen Seite!
Mich hat es lange begeistert, was technologisch und kulturell aus dem Silicon Valley zu uns nach Europa kam: große Probleme mit großem Denken und mit überlegender (Software-)Technologie lösen. Dabei sehr schnell sein, oft auch radikal und durch exponentielles Wachstum möglichst kurzfristig viele Menschen erreichen. Nun hege und pflege ich schon lange das Gedankenexperiment, wie wohl so ein deutsches Stadtwerk aussehen würde, das mit diesem Moonshot-Mindset des Silicon Valley gebaut wurde. Oder wie würden Menschen aus dieser Welt ein solches Stadtwerk führen? Was würden sie anders machen, wie weit würden sie mit ihren Ansätzen und Ideen in einem kommunalen Umfeld wohl kommen? Mit Hans-Martin Hellebrand, Vorstand bei der badenova habe ich so einen Menschen gefunden. Er wurde wie einst Christoph Kolumbus von RWE für eine längere Zeit samt Familie in die USA geschickt, um dort im Silicon Valley die neue Energiewelt zu suchen. Heute versucht er, die badenova aus Freiburg in die neue Energiewelt zu führen. Eingestiegen in unser Gespräch sind wir mit Fragen rund um den Klimawandel und dann geht es natürlich um den konkreten Plan, den die badenova hat, um unseren Planeten zu retten. Sie wollen eine digitale Plattform bauen bzw. haben es schon getan, die alle zusammenbringt, die man braucht, um die Energie- und Wärmewende zu Hause hinzubekommen ("Energiewende at home"). Ein echtes Moonshot-Projekt, das auch die badenova selbst fundamental verändern wird, aber wenn es jemand schaffen kann, dann sollte er oder sie so viel unerschütterliche (im positivsten Sinne naive) Begeisterung und unbändige Energie mitbringen wie Hans-Martin. Viel Spaß beim Hören!
Zu Gast ist Peter Remmen von heatbeat. Wir haben uns zum Podcast verabredet, um über das Thema seiner noch jungen Firma zu sprechen. Digitale Zwillinge speziell zur Auslegung und Optimierung von Fernwärme-Netzen. Es wird also wieder etwas technischer heute. Weil er sich auskennt frage ich ihn natürlich mehr als ein Loch in den Bauch zu allen Aspekten rund um die Wärmepumpe. Wie sie funktionieren, welche Arten es gibt und woher sie die Wärme in unsere Häuser und Wohnungen pumpen. Danach geht es dann weiter mit der Fernwärme. Da hilft mir Peter auch erst einmal wieder dabei, die wichtigsten, auch geschichtlichen Grundlagen zu verstehen, bevor wir dann darauf kommen, warum sie sich bei heatbeat mit der Wärme aus der Ferne beschäftigten. Zum einen natürlich, weil wir mit ein paar Anpassungen an diesen Fernwärmenetzen unsere Wärmewende ein gutes Stück voranbringen können, vor allem dort, wo bereits viele Menschen auf relativ engem Raum leben. Andererseits schlummert bei der Fernwärme noch sehr viel Optimierungspotenzial, wir könnten also aus ihnen noch eine Menge mehr Wärme rausholen und dabei weniger Energie verbrauchen. Um dieses Potenzial zu heben, hat heatbeat einen digitalen Zwilling entwickelt. Das ist eine Art digitale Planungs- und Optimierungstool entwickelt, mit man die ganzen Fernwärme-Variablen wie Temperaturen, Volumenströme, Drücke, Leitungslängen, … aber auch die entstehenden Kosten zum Beispiel für den Leitungsbau viel schneller zueinander in Bezug setzen kann. Wem die Folge mit André von der Entega Gebäudetechnik gefallen hat, den wird auch interessieren, was Peter in dieser Folge zu sagen hat.
Wer Stadtwerke verstehen will, muss Städte verstehen. Das weiß ich, weil ich schon lange für einen Stadtwerke-Dienstleister arbeiten darf. Schon lange auch war ich auf der Suche nach Gäst:innen aus Städten und Stadtverwaltungen und zack heute ist Ralf Ritter bei mir. Er ist ein sogenannter technischer Beigeordneter bei der Stadt Brühl, die hier bei mir ein paar Meter südlich von Köln liegt (berufsbedingt kenne ich auch das zugehörige Stadtwerk). Und mit dieser Job-Beschreibung, die anderswo Planungsdezernent oder ähnlich heißt, sind wir gleich am Anfang auch schon mitten drin in meiner kleiner Staatsbürgerkunde: was ist eigentlich genau eine Stadt? Im Vergleich zu einem Kreis, einer Gemeinde, einer Kommune, … ? Wie hängt das alles zusammen und untereinander? Wie funktioniert das Unternehmen Stadt? Wer macht, wer darf da was? Wer gibt wo die Richtung vor? Genau das hatte ich mir insgeheim erhofft, von meiner ersten Podcastfolge mit Menschen, die eine Stadt am Leben und Laufen halten. So holt mich Ralf Stück für Stück ab, versucht, meine zum Teil recht naiven Fragen zu beantworten und nimmt mich mit in seine Welt, die er als Architekt (Schwerpunkt Städtebau!) auch nach vielen Jahren noch super spannend und wertvoll findet. Ansonsten sind wir wie gewohnt sehr quer durch alle Themen vom Phantasialand bis zur Lärmschutzwand ... und ich fand die abgeklärte, aber immer positive Art und Weise, wie Ralf offenbar die Welt sieht, sehr gut. Jedenfalls habe ich jetzt ein erstes, ungefähres Gefühl für das Spielfeld Stadt und Stadtverwaltung mit seinen Regeln, seinen Akteur:innen und Freiräumen.
Endlich mal mit jemanden sprechen, der sie tatsächlich umsetzt die Wärmewende und der auch weiß, was wirklich geht und was eben nicht. ... so in der Art bin ich reingegangen in das Gespräch mit André. Ein aus meiner Ü50-Sicht noch junger Geschäftsführer bei der ENTEGA Gebäudetechnik, der sich bei allem Hick-Hack um den CO2-freien Heizungskeller noch einen klaren Blick bewahrt hat. Er und seine Monteur:innen stecken also mitten drin in der Heizungsrevolution mit der Kühlschranktechnik. Viele Jahrzehnte ging es bei der Wärme in Häusern und Wohnungen vor allem darum, Öl- oder Gaskessel gut einzubauen, lange zu pflegen und zu reparieren und irgendwann dann auszutauschen. Wärmepumpen, auf denen heute die großen Hoffnungen für eine erfolgreiche Wärmewende liegen, waren früher eher die Exoten, werden aber mehr und mehr zur geübten Praxis in den ENTEGA-Teams. Mitgenommen habe ich, dass nicht die eigentliche Wärmepumpe die Installation teuer macht, sondern das "Drumherum" vor allem in der Elektrik. Und das wir offenbar noch ein paar große Effizienzspielräume in der Heiztechnik haben, wo früher eher mit der groben Kelle ausgelegt wurde. Ansonsten habe ich mich rund um diese Fragen an André abgearbeitet: Wie geht denn nun diese neue regenerative Heizungstechnik genau? Wer liest den aktuellen Stand des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) immer wieder neu? Was kostet das alles? Was ist so tricky bei der Installation? Wie weit ist das Handwerk? Was machen Viessmann, Daikin und Thermondo? Wie heizen wir mit der Sonne? Geht das auch im Winter?
In dieser Folge spreche ich mit Marcel über das Geeiere mit den Klimazielen. Ein weites Feld, wesentlich größer als jenes im Fussball, aber mit mindestens genauso vielen Hobby-Experten. Ich selbst bin da ganz schlicht und denke: das Halten der 1,5 Grad ist das große Ziel, weil sonst alles kippt. Daraus rückwärts von 2030 aus gedacht ergibt sich doch das Große und Ganze, was zu tun ist. Für Marcel (und vermutlich für viele andere auch) sind diese Diskussionen über Grad- und Jahreszahlen insgesamt unübersichtlich, wenig zielführend und durch ihre schiere Dimension demotivierend. Er fühlt sich wohler bei den konkreten Maßnahmen, bei Fragen der vernünftigen Umsetzung in allen Sektoren. Und so flippert unser Gespräch zwischen großen Menschheits-Missionen a la Apollo-11, Googles 10-times-better thinking und dem von Marcel spontan erfundenen Hybrid-Ansatz: einerseits jetzt mit Klima-Maßnahmen anfangen und andererseits umsetzungsbegleitende Definition und Anpassung von Klima-Zielen. Das Ganze würzen wir mit etwas mit verschiedenen Ziel- und Ausbauzahlen vor allem aus dem 2022er EY-Fortschrittsmonitor Energiewende. Was bedeutet das für ein durchschnittliches Stadtwerke mit 300 Mitarbeiter:innen? Marcel hat gehört, dass wir hier von einem Investitionsvolumen in Höhe von ca. 50 Mio. EUR für die nächsten 10-15 Jahre auszugehen haben. Na dann mal los!
Als ich auf dem Gymnasium noch Kakaotüten und Tennisbälle über den Schulhof gepfeffert habe, saß Felix höchstwahrscheinlich in irgendeinem abgeranztem Schülervertretungsraum, um mit seinen "Parteifreunden" für die Einführung der Milchschnitte im Schulkiosk zu agitieren. Heute ist der Autonarr Gründer und Geschäftsführer der ansvar2030 Holding, eine politisch, ökonomisch und aktivistisch ausgerichtete Klimaschutzberatung vor allem für Städte, Gemeinden und deren "Werke". Daneben hat er noch eine Filmfirma am Laufen (neue Ideen brauchen gute Geschichten) und gründete vor nicht allzu langer Zeit mal eben die Klimaunion innerhalb der CDU. Wir haben uns im Rahmen der Vorbereitung des Stadtwerke Impact Days kennengelernt und ich war sofort mega beeindruckt, wie schnell und klar Felix in Lösungen denken und sprechen kann. Inzwischen machen wir sogar extrem ehrgeizige Projekte mit Stadtwerken zusammen und ich konnte bislang keinen Fehler im disruptiven Dekarbonisierungs-Ansatz von ansvar entdecken (melde mich sonst nochmal). Im Gegenteil. Alles läuft bei Felix unter der großen Überschrift: Wie bauen wir möglichst vereinigt und möglichst schnell emissionsfreie Städte und ermöglichen gleichzeitig eine hohe lokale Wertschöpfung für Stadtwerke und die Bürger:innen vor Ort? Wir quatschen fast zwei Stunden über seinen Weg vom Filmemacher zum Politik- und Transformationberater für Klimaschutz und drehen uns immer wieder um die Frage, warum es nicht alles viel schneller geht, wenn die technologischen Grundlagen für ein emissionsfreies Leben doch alle auf dem Tisch liegen. Das alles hört ihr jetzt. Viel Spaß dabei!
Heute spreche ich mit Marcel über ein Deutsches-Digitalisierungs-Desaster, das es als Realsatire bis zu extra3 geschafft hat. Es geht ganz schlicht um die Einführung von digitalen, statt analogen Geräten (Smart Meter), die unseren Verbrauch von Strom, Gas und Wasser in Form von Nullen und Einsen aufzeichnen sollen. Wie bestimmt ganz viele andere auch bin ich im vergangenen Energiekrisen-Winter jede Woche ganz analog in den Keller gegangen, um die Verbrauchswerte ins Handy zu tippen, um dann in Excel meine ganz persönliche Verbrauchs- und Kostenberechnung zu erstellen. Kann man mal machen, aber 2023 ist anders. Um zu verstehen, warum das heute so ist, gehe ich mit Marcel ganz an den Anfang zurück, als im Jahre 2005 auf europäischer Ebene und dann in 2008 auch in Deutschland die sogenannte Liberalisierung des Messwesens begann. Gestartet sind wir mit den besten Vorsätzen. Wir wollten es sehr ordentlich machen (Deutschland ist nicht Italien), wollten die Kosten und Nutzen genau abwägen (Ernst & Young), wollten es sehr sicher machen (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik), wollten es bezahlbar machen (Preisobergrenzen) und wir wollten irgendwann nicht nur ablesen, sondern auch steuern (Energiewende). Trotzdem oder genau wegen all dieser Vorsätze ging es komplett schief und gerade gestern (20.04.2023) hat der Bundestag Steuerung-Alt-Entfernen gedrückt und das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende (GNDEW) beschlossen.
Stellt euch vor, ihr startet in eure erste Stelle als Geschäftsführer:in eines Stadtwerkes und ihr findet euch sofort im Krisenmodus wieder. Bei Julia Antoni war das so. Corona war noch nicht vorbei im Oktober 2021, ein paar Monate später brach der Ukraine-Krieg aus und die krassen Verwerfungen an den Energiemärkten nahmen ihren Lauf. Bis heute geht es darum, den „ganzen Laden“, das Bad, den Bus und die Stadthalle am Laufen zu halten, effizienter zu werden, Kosten zu sparen und trotzdem da zu sein für die Menschen vor Ort. Dabei ist auch Julia als Geschäftsführerin zwischen Energiesoforthilfe und Preisbremse oft auch nur ein Webinar schlauer und muss diesen Wissensvorsprung in funktionierende Prozesse verwandeln. Geht das schief, kann es heutzutage finanziell schnell brenzlig werden für das Stadtwerk genauso wie für die Kund:innen. Geht das gut, wirkt sich das kulturell sehr positiv auf den „Versorgerstolz“ aus, wie es an anderer Stelle Matthias Trunk (Vorstand bei der Gasag) auch beobachtet und gut auf den Punkt gebracht hat. Eigentlich hatte Julia sich etwas ganz anderes vorgenommen in Oberursel. Ihren Abschluss als Wirtschaftsjuristin hat sie an der berühmten Leuphana Universität gemacht, eine der ersten Hochschulen mit einer Fakultät für Nachhaltigkeit. Nach Bundesnetzagentur und Mainova-Energiekonzern wechselte sie endlich in ein richtiges Stadtwerk: überschaubare Größe, klassischer Querverbund, stetig gewachsen, ohne – und das findet sie wertvoll – overhead angesetzt zu haben. Ein spannender Macher:innen-Ort also fand die Hobby-Schreinerin, um die Energiewende im Taunus weiter nach vorne zu pushen, Solarparks zu eröffnen, Ladesäulen einzuweihen und die kommunale Wärmeplanung anzugehen. Womit wir bei einem Thema sind, dass mich schon seit längerem beschäftigt. Setzen die Stadtwerke ihre ja nicht überbordenden personellen und finanziellen Ressourcen richtig ein? Macht man bei der Energiewende wirklich das was nötig ist, um den 1,5-Grad-Kompromiss zu halten? Traut man sich überhaupt, es auszurechnen und auszusprechen? Julia macht lieber schon mal, bevor sie sich in Jahreszahlen-Spielen und moonshot-Projekten verliert, was ich auch voll sympathisch finde und vielleicht ist es am Ende auch besser. Also drücke ich mal fest die Daumen, dass es dieses Jahr endlich klappt mit den wichtigen und richtigen Wendethemen bei der Energie und vor allem bei der Wärme in Oberursel.
Wasserstoff hat unbestreitbar ein paar Vorteile auf seiner Seite. Man kann mit ihm grüne Energie speichern und diese so an Orten zum Einsatz bringen, wo es rein elektrisch schwierig wird. Also in der Chemie- und Stahlindustrie oder in den Tanks von LKWs, Schiffen oder Flugzeugen. Wir können Wasserstoff auch bis zu einem gewissen Grad in unsere bestehenden Gasnetze mixen und so Wärme in unsere Häuser und Wohnungen bringen. So weit, so fein! Leider geht auf dem Weg zur Nutzung von Wasserstoff recht viel grüne Energie verloren, von der wir aus bekannten Gründen aktuell leider auch viel zu wenig haben. Insofern sehe ich das Thema Wasserstoff eher als kostbaren Joker in unserem Energiewende-Spiel, den wir nur ausspielen sollten, wenn nichts anderes mehr geht. Es gibt aber gefühlt sehr viele Mitspieler:innen, die ihre ganze Zukunft auf diesem Joker aufbauen. Und das macht mich immer ein wenig misstrauisch. Denn warum sollten sie das tun? Vielleicht weil sie das Spiel damit in die Länge ziehen können? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Nix Böses denkt auf jeden Fall mein Gast Marcel Linnemann. Er sieht in Wasserstoff ganz nüchtern eines von vielen Teilen im Energiewende-Puzzle. Und er betrachtet die bestehenden Gasnetze auch als ein volkswirtschaftliches Vermögen, das man nicht allzu schnell über Bord werfen sollte. Mehr über all das in dieser Folge und ebenfalls im Buch „Wasserstoff kompakt – Klimaschutz, Regulator und Perspektiven für die Energiewirtschaft“, das Marcel zusammen mit Julia Peltzer im Dezember 2022 veröffentlicht hat. Hört und lest doch mal rein.
Anreiz. Regulierung. Zwei Wörter, fast so gegensätzlich und abstoßend wie Plus und Minus auf der Batterie, exklusiv zusammengeführt von unserer Bundesnetzagentur. Eine der Aufgaben der Bonner Behörde ist es, die Betreiber unserer Strom- und Gasnetze in ihren Monopolen nicht wegschlafen zu lassen, anzureizen, Jahr für Jahr besser, effizienter, kostengünstiger zu werden. Kann man nichts gegen sagen. Jetzt gibt es jedoch das Problem, dass diese Anreizregulierung auf einem Auge wenn auch nicht blind, aber doch recht kurzsichtig ist. Sie mag es eher handfest, statt flüchtig digital. Netzbetreiber also, die ihr Netz eher mit Software digitalisieren und so intelligenter machen wollen, werden in ihrem Verhalten nicht so angereizt, wie Netzbetreiber, die gerne mehr und dickere Kabel im Boden verbuddeln. Eher Muckis als Hirn. Marcel Linnemann kennt sich da ganz gut aus, hat sich auch mal unter Netzbetreibern umgehört und ist somit mein perfekter Gast für die erste Utility-Folge „Warum eigentlich …?“. Davon soll es bald noch viel mehr geben, sofern es euch gefällt. Schickt also gerne mal ein paar, gerne auch naive Why-Fragen rüber, die ich mit Marcel besprechen kann.
Lange war SMIGHT von der Idee begeistert, Straßenlaternen (wer hat sie früher nicht auch mal „ausgetreten“) mit IoT, Sensoren und E-Auto-Ladesteckern smarter, intelligenter, besser zu machen. Nicht so smart für die Produktentwicklung war immer wieder, dass in diesen Straßenlaternen tagsüber nur wenig und nachts gar kein Strom lief. Schade, aber wie so oft im Innovationsleben nicht umsonst. Denn heute hilft den Smighties (nennen sich so) die Erfahrungen und das Wissen aus der Laterne bei der Trafostation um die Ecke. Und das die smart wird, ist ein wesentlicher Faktor für das Gelingen der Energiewende. Die findet eben vor allem in den Verteilnetzen statt, wo die Prosumer sich ihre emissionsfreie Energiewelt aus Solar, Speicher, Wärmepumpe und Wallbox neu zusammenbauen. Damit uns dabei nicht die Verteilnetze schlapp machen, müssen Netzbetreiber genau sehen und überwachen können, wie sich unser aller Energieverhalten verändert, wo es abnormal oder gar kritisch wird. Am besten auch als Prognose in die Zukunft. All das macht SMIGHT Grid 2. Mehr über diese spannende Reise erfahrt ihr in dieser Folge mit Oliver, einem echten Vollblut-Netzer, der natürlich genau weiß, wie das Netzgeschäft da draußen funktioniert. Wir dröseln genau auseinander, wie das ganze funktioniert. Besprechen wie sie sich mit ihrer Lösung in den Netzmonteur hineingedacht haben und warum jetzt nur noch die Anreizregulierung der Bundesnetzagentur smarter werden muss, damit unsere Netze uns dabei unterstützen, aus dem fossilen Zeitalter herauszukommen.
Heute zu Gast sind Klaus Kisters und Dr. Markus Probst von der KISTERS AG. Klaus ist der Vorstand bei KISTERS und gehört, wie man hört, zur Gründerfamilie des bald 60 Jahre alten IT-Unternehmens aus Aachen. Zusammen mit Markus, dem Vertriebsleiter für den Geschäftsbereich Energie podcasten wir uns durch die Unternehmensgeschichte, machen recht lange halt beim überstandenen Cyber-Angriff Ende letzten Jahres und diskutieren, welchen Blick KISTERS auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Energiemarkt hat.
Was will ich schreiben über diese Folge? Was könnt ihr, die Zuhörer:innen in der nächsten Stunde erfahren, mitnehmen oder lernen? Ihr könnt zunächst einmal zwei erfolgreiche Männer kennenlernen, die nicht schlecht auf den unternehmerischen Schultern ihrer Väter und Ziehväter stehen. Ihr lernt Dominik und Julian kennen, die sich an die Spitze zweier mittelständischer IT-Dienstleister hochgearbeitet haben. Die beiden Wirtschaftsinformatiker genießen die Zeit mit ihren Kindern, basteln an alten Fendt-Traktoren und schätzen verlässliche Partnerschaften. Ihr erfahrt, wie die beiden Familienunternehmen Wilken aus Ulm und IVU Informationssysteme aus Norderstedt seit Jahrzehnten zusammenarbeiten, um moderne und robuste Software für Stadtwerke zu bauen. Sie erzählen, wie sie sich behaupten wollen im härter werdenden Wettbewerb vor allem mit jüngeren, kommunikativ sehr starken Unternehmen wie powercloud oder LYNQTECH. Der eine aus Bayern mag diesen Druck, haut auch gerne mal einen raus, um dann in positiven Zugzwang zu kommen. Der andere aus Schleswig-Holstein muss das Gelieferte dann beim Kunden einbauen und ist entsprechend diplomatischer im Umgang. Mit Blick auf die allgegenwärtigen Energiepreisbremsen frage ich natürlich, wie schnell und unkompliziert man neue Strom- und Gastarife in die Systeme einbauen kann. Oder wie die Unterstützung durch die Systeme beim schnellen Aufbau eines Wärmepumpen-Vertriebes aussieht. Neu gelernt habe ich, dass IT-Dienstleister ihre Stadtwerke-Kunden immer mehr zunehmend inhaltlich-fachlich unterstützen müssen. Das war früher auch mal anders. Als alter Apple-Fanboy war ich natürlich begeistert, wenn Dominik davon träumt, dass Wilken eines Tages genauso radikal innovativ und kompromisslos perfektionistisch ist, wie man es von dem zwischenzeitlich wertvollsten Unternehmen der Welt kennt. Das also zum Thema, einen raus zu hauen. Ganz am Anfang war es aber das visionäre Apple-Marketing eines Steve Jobs, das den Weg geebnet hat. Das hat offenbar auch Wilken erkannt, denn sie wollen in der nächsten Zeit kommunikativ auf jeden Fall lauter und selbstbewusster auftreten. Finde ich gut, bin ich sehr gespannt.
Ich war immer schon ein wenig aufmerksamer, wenn ich von Matthias Trunk las oder hörte. Denn immerhin war er mal Stadtwerke-Geschäftsführer in meiner innig hass-geliebten Heimatstadt Neumünster. Dort haben meine Eltern (liebe Grüße von hier) nicht zuletzt Dank der Leidenschaft von Matthias für die Telko-Produkte der Energiewirtschaft einen kombinierten Tarif für Strom, Gas und eben für schnelles Glasfaser abgeschlossen. Diese non-commodity-Themen fand der heutige Vertriebsvorstand der GASAG AG immer besonders spannend in der Energiewirtschaft. Aber wahrscheinlich nicht so spannend, wie die Aufgabe, einen fossilen Gasversorger wie die Berliner GASAG AG in eine grüne, emissionsfreie Zukunft zu führen. Diese wie er sagt anfangs gewöhnungsbedürftige Aufgabe hatte er nach einigen Geschäftsführer-Stationen in der deutschen Energiewirtschaft in 2016 übernommen. Nur sechs Jahre später muss er zusammen mit seinen Vorstandskollegen das über 175 Jahre alte Unternehmen mit seinen über 1700 Mitarbeiter:innen in Richtung „Zukunft G“ einschwören. So nennen sie dort das aktuelle Klima&Kultur-Transformationsprogram. Was da drin steht, darüber sprechen wir natürlich im Podcast (aufgenommen Ende Juni 2022), genauso wie über die jetzt so wichtige Gas- und Wasserstoff-Strategie der GASAG. Selbstverständlich wird das alles garniert durch persönliche Lebenslauf-Rückblenden von Matthias und ich befrage ihn natürlich auch dazu, wie so ein Dreier-Vorstand eigentlich tickt und arbeitet. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir beim ihm diese Haltung, einfach mal mit Mut zur Lücke etwas anzufangen, um bei tiefgreifenden Veränderungen die Zeit nicht am Anfang zu verlieren.
Wäre ich mit dem Schneiden dieses Podcast so früh angefangen wie Trier mit den erneuerbaren Energien (mind. seit 2007) hättet ihr auch nicht so lange warten müssen. Sorry dafür und zurück zu Arndt Müller, der sich in den letzten 25 Jahren bei den Stadtwerken in Trier quasi aus dem Rohrgraben zum Vorstand hochgearbeitet hat. Mit ihm kann man also lange Strecken gehen und das scheint irgendwie zu den Trierern zu passen, die als Römer verkleidet ja schon seit über 2000 Jahren unterwegs sein sollen. Jetzt kommen aber mit 50 und 15 zwei weitere Zahlen, die vielleicht dafür sorgen können, dass wir und Trier noch für weitere 2000 Jahre bestehen können. Vor 15 Jahren hat der Stadtrat beschlossen, dass „möglichst schnell“ 50 % der Stromversorgung in Trier aus erneuerbaren Energien kommen sollen. Zack, dieses Jahr war es dann soweit und bis 2030 sollen dann die 100 % erreicht werden. Wie sie das als Stadtwerk geschafft haben und warum sie zuversichtlich sind, den Rest bis 2030 auch noch zu packen, darüber spreche ich natürlich mit Arndt. Eine geschickte gesellschaftsrechtliche Konstruktion des Stadtkonzerns sowie die permanente Arbeit an Win-Win-Situationen innerhalb der Stadt haben sich als wichtige Erfolgsfaktoren herausgestellt für die Vernetzung von heute immerhin 12! verschiedenen Infrastruktur-Dienstleistungen unter dem Dach der SWT. Nicht vergessen habe ich aber auch, dass Arndt viel Zeit investiert hat in das Stakeholder-Management, damit die Menschen in Trier mit einem guten Gefühl entscheiden und vertrauen können. Viel Spaß beim Hören!
Eigentlich hatte ich mir das Gespräch mit Manfred Ackermann (bis vor kurzem noch Geschäftsführer der Stadtwerke Emden) anders vorgestellt. Schon im letzten Jahr hatte ich mit ihm in einem kurzen Live-Podcast sprechen wollen über die Notwendigkeit, aufzubrechen in eine Zukunft jenseits unserer Komfortzone (damals hat uns Corona gestoppt). Jetzt wollte ich mit mehr Zeit natürlich auch mehr über die Stadtwerke Emden erfahren, vor allem darüber, wie er es vor einigen Jahren preisgewürdigt geschafft hatte, die Stadtgesellschaft hinter einer gemeinsamen Digitalisierungsstrategie (Smart City Emden) zu versammeln. Beide Aspekte, also der Mut aufzubrechen und die eigene Begeisterung auf andere Menschen zu übertragen, sind heute essentiell wichtig, um (wahrscheinlich nicht nur) als Stadtwerk in widrigen Zeiten eine Daseinsberechtigung für die Menschen einer Stadt zu haben. Nicht absehbar war jedoch, dass sich Manfred relativ kurz (8 Monate) nach seiner Verlängerung als Geschäftsführer dazu entschlossen hatte, sein vermeintliche Komfortzone in Emden zu verlassen. Inzwischen ist er im Ruhrgebiet bei der ELE (Emscher Lippe Energie) und bei den Stadtwerken Gelsenkirchen angekommen und startet als Geschäftsführer neu durch. Was war los in Emden? Wie man den einschlägigen Medien unserer Branche entnehmen kann, ging es vordergründig um nichts Geringeres als ein Freibad und um dessen Renovierung und der Frage, wer bestimmt, woher das Geld dazu kommen soll. So einfach, so dysfunktional und vermutlich kein Einzelfall. Das alles war dann aber noch zu frisch, um in Ruhe die Hintergründe und Wirkgefüge zu diskutieren. Vielleicht finden wir die Zeit nochmal. Also Emden, Nordseeküste, viel Wind, Otto, Wolfgang Petersen (RIP) und natürlich die Stadtwerke. Weil der Wind dort ordentlich bläst, waren die Stadtwerker:innen ganz früh (schon 1991), ganz vorn mit dabei in Sachen Windkraft. Diese Weitsicht und Durchsetzungskraft seines Vorgängers zahlt sich bis heute aus, sagt Manfred, der das Engagement der Stadtwerke in seinen 10 Jahren als Geschäftsführer bei erneuerbaren Energien weiter ausgebaut und um das andere große Thema Digitalisierung ergänzt hat. Wir gehen das alles wie immer in Ruhe durch, zeichnen seinen beruflichen Weg nach, seine ersten Schritte und wie es dann weiterging für ihn, das smarte Emden und die Stadtwerke. Wir mixen dazu aktuelle Fragen zur Zukunft der Gasnetze, zu den aktuellen energiepolitischen Gesetzespaketen der Bundesregierung („Wir haben alle Schiss in Deutschland.“) und kurz auch zur wichtigen Frage, woher angesichts niedriger Eigenkapital-Quoten die finanziellen Freiräume für den eigenen digitalen 1,5-Grad-Komplettumbau kommen sollen ("Der Gesellschafter ist gefordert"). Zum Ende unseres Gespräches, als wir in uns hineinhorchen, was die aktuelle Weltlage mit uns macht und wohin uns das alles noch führen soll, haut Manfred diesen Satz raus, den wir dann auch als Folgentitel gewählt haben: „Ich lasse mich gern von mir selbst überraschen.“ Daraus spricht ein positives Urvertrauen in die eigenen Fähigkeiten, eine tiefe Gelassenheit (kein Fatalismus), mit neuen, auf den ersten Blick vielleicht „unkomfortablen“ Situationen und Wendungen irgendwie gut klar zu kommen. Ein großes Stück von diesem mindset wünsche ich uns allen. Viel Spaß beim Hören!
Ich muss es ehrlich zugeben. Mein Bild von der SIV AG war geprägt von Vorurteilen und Ressentiments eines alten, weißen West-Energie-Mannes. Zu alt, zu weit ab vom Schuss, zu sehr alte Nachwende-Welt mit einer Vorliebe für seltsame Produktnamen („kVASy“). Dazu kam der inhaltlich sehr logische aber lautmalerisch bisweilen schwierige Unternehmensname. Bereits in den ersten Minuten mit Guido Moritz, dem extrem sympathischen Ostsee-Segler und mit Ende dreißig noch sehr junge Vorstandsvorsitzenden der SIV AG, war es mir etwas peinlich, was ich mir da für ein Bild zurechtgezimmert hatte. Dabei ist ihre Geschichte super spannend. Gegründet vor über 30 Jahren nach der Wende irgendwo mitten in Meckpomm und dann 2016 mit dem Ausstieg des Gründers Jörg Sinnig stand die nicht kleine kanadische Harris Computer Group bei der SIV AG auf der Matte (Komplettübernahme). Vom ostdeutschen Familienunternehmen zum wichtigen Teil einer internationalen IT-Gruppe für die Versorgungsindustrie, und Guido mittendrin. Ein Typ, der eigentlich gar nicht rauswollte in die große Business-Welt, der es eigentlich schon ganz end-gut fand dort in Rostock am Meer. Er ist sich treu geblieben, er ist dort geblieben und hatte das Glück (des Tüchtigen), das ein starker, internationaler Partner sie gefunden hat. Wie auch in den anderen Podcastfolgen mit den alten und neuen Playern der deutschen Energie-IT-Welt sprechen wir einmal ganz philosophisch formuliert darüber, wie sich das Alte und das Neue in Zeiten des Umbruchs neu sortiert und welche menschlichen und technischen Übergangs-Effekte dabei zu beobachten sind. Ein tolles Gespräch, für das ich mal wieder sehr dankbar bin. Viel Spaß beim Hören!
Vor ein paar Wochen im Mai war ich eingeladen, auf dem items-Forum 2022 über das Thema „Digitalisierung in Zeiten der Energiewende“ zu diskutieren. Mit dabei waren Karl Heinz Land (Tausendsassa in Sachen Digitalisierung und Innovation, dazu Sprecher, Autor, Unternehmer), dann Tobias Esser (Bereichsleiter Digitalisierung und Informationstechnik bei der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH), Dr. Andreas Hoffknecht (brandneuer Geschäftsführer Technik bei der DB Energie GmbH) und Sascha Schlosser (Geschäftsführer Digimondo GmbH), den der / die ein oder andere vielleicht hier aus dem Utility4.0-Podcast kennt. Mein erster Impuls bei der Vorbereitung des Themas war: Was gibt es denn da zu diskutieren Natürlich spielt die Digitalisierung in der Energiewirtschaft auch und gerade in Zeiten der Energiewende eine zentrale, wenn nicht essentielle Rolle. Die Frage, die wir uns natürlich stellen und gefallen lassen sollten, ist, ob wir als Branche das digitale Thema richtig angehen. Ob wir wirklich auch die Chancen der Digitalisierung sehen und für uns und unsere Kunden und Kundinnen nutzen. Ob wir auch verstanden haben, dass in Zeiten des Klimawandels, in Zeiten des Krieges, in Zeiten des Zeitenwandels nochmal viel schneller digitalisiert werden muss als vorher, wo es „nur“ um effiziente Geschäfts- und Arbeitsprozesse, Kundenzentrierung oder den Smart-Meter-Roll-Out ging. Woher aber soll dieses zusätzliche Tempo kommen? Energieversorger und Stadtwerke kämpfen schon länger mit dem digitalen Wandel, vor allem weil es dort einfach zu wenig bis keine Menschen gibt, die sich neben dem vielfältigen Tagesgeschäft um all die neuen, komplexer und dringender werdenden Digitalisierungs-Aufgaben kümmern können. Dazu schmiss ich mal diese These in den Raum: vielleicht braucht es dazu einfach die richtigen Leute am richtigen Platz, mit Energie, Freiraum – und wenn all das nicht reicht, mit der Bereitschaft ins Risiko zu gehen? Hört mal rein in diese Folge, bei der ein wahrer digital animal, ein Stadtwerke-Digitalisierer mit einem Technik-Geschäftsführer bei der Deutschen Bahn und einem Internet-of-Things-Technologe mit mir genau diese Frage diskutieren.
Hat die eigentlich jemand auf dem Schirm? Glaubt irgendwer, dass neben power.cloud noch ein weiteres, junges Unternehmen die klassische Energie-IT-Welt angreifen und sich nachhaltig etablieren kann? Hier kommt eine weitere U40-Folge zum Thema neue, cloudbasierte IT-Lösungen für Energievertriebe (sorry, ich bin bald durch, aktuell noch auf der Liste ist die SIV AG und WILKEN und vielleicht kommt noch ein weiterer, aber das musste mal geklärt werden). LYNQTECH ist der Name, des noch nicht alten Unternehmens aus Hannover, in dem sich Mandy seid bald einem Jahr die Geschäftsführung mit meinem Gast Dr. Joachim aka Achim Wittinghofer teilt. Damals sagte sie hier auf Utility4.0, dass sich die EVU und Stadtwerke doch bitte nicht vernaschen lassen sollten, wenn es darum geht, konsequent und blitzschnell auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kund:innen und des Marktes zu reagieren. Wenn ein wackeliger Bestandskunde anruft, die Beschaffungsmärkte Flipper spielen, dann muss trotzdem schnell ein neuer Preis, ein neues Angebot raus, vielleicht auch noch schnell ein rabattiertes Waschmaschinen-Leasing dazu … who knows, auf jeden Fall auf Knopfdruck. Touchpoint, Touchpoint und immer an die Kund:innen denken. Besser man kann reagieren und muss kein Ticket irgendwo aufmachen. So sieht auf jeden Fall Joachim die Energie-Welt da draußen. Natürlich habe ich ihn auch angesprochen auf den Netzmandanten. Viele Stadtwerke reden eigentlich erst gar nicht mit IT-Unternehmen, die nicht beides können, Vertrieb und dieses anstrengende Netzgeschäft. „Machen wir nicht, Timo, wir konzentrieren uns auf den Vertrieb, der lange genug die nervige Schwester des Netzmandanten war. Und so werden sich zukünftig noch mehr Energie-IT-Unternehmen fokussieren und spezialisieren.“ Okay dachte ich, so digital hatte ich es bislang noch nicht gehört. Apropos: Hört doch auch mal rein in die neue Folge, vielleicht während der Fahrt zur E-World, die morgen startet (dann muss ich jetzt reinhauen mit der Postproduction)? Natürlich quatschen wir wie immer auch ein bisschen links und rechts des Weges. Ihr kennt das ja.
IT-Landschaften bauen und umbauen ist für mich als C64-Kind wie ein etwas zu großes Puzzle. Erst natürlich die Ecken, dann die Seiten und von da aus in die Mitte. Struggelig wird es dann beim Himmel, der am besten impressionistisch durchsetzt ist mit changierenden Wolkenfeldern. Ähnlich ging es mir mit encore, was eigentlich stehen soll für „Energie im Kern“, aber auch französisch im Sinne von „wieder“ eine neue IT-Lösung stehen kann. Ja, aber so ist es und so wird es zukünftig immer mehr der Fall sein auch in der Energiewirtschaft. Eine komplexe IT-Architektur mit verschiedenen offenen Systemen verschiedener Hersteller, die sich gegenseitig integrieren, miteinander auf Event- und Feldebene kommunizieren und bei Problemen auch einfach mal ausgetauscht werden. Viel Himmel, viel Wolken auch dort. Aber Dirk kennt sich als ehemaliger Head of Distribution bei Nokia gut aus mit großen, weltweiten Logistik-Puzzles. Er beschreibt encore als eine E-Commerce-Plattform für Neu- und Bestandskunden mit einem sehr zeitgemäßen Kundenservice-Portal und umfangreichen Fullfillment-Dienstleistungen. Damit kommt die Waschmaschine nach dem Umzug und dem Wechsel des Energieversorgers als Bonus pünktlich zur Einweihungsparty dazu, inklusive der „Vorwärts- und Rückwärtslogistik“, wie es Dirk so schön beschreibt. Wir besprechen in dieser Folge wie immer seine beruflichen Meilensteine, genauso wie die langjährige Entwicklung der encore-Plattform. Vom ersten Problem, ein emotionales Handy mit einem lamen Energievertrag zu verkaufen. Von der IT-Büchse der Pandorra, die man mit dieser Idee für lange Zeit geöffnet hat. Und vom Aufbau und Management eines großen Partner-Netzwerks, man könnte es auch wieder Partner-Puzzles nennen, aber reicht jetzt auch mit der Metapher. Oder ach, einmal vielleicht noch: mit Dirk versuche ich natürlich auch herauszuarbeiten, wo das encore-Teil am besten reinpasst. In die Ecken, am Rand oder doch irgendwo in der Mitte.
Es ist wieder so eine scheinbare no-brainer-Geschäftsidee. Das Menschen-CO2 muss schnell wieder weg und dazu müssen wir leider, leider unser Leben komplett umbauen. Aber alles hängt wie immer mit allem zusammen wie in einem Riesen-Mobilee: Energie, Produktion, Verbrauch, Mobilität, Ernährung, Natur, Menschen. „Wo stehen wir, wo fangen wir an und was können wir mit welchen Maßnahmen schaffen?“ fragen sich zunehmend hektischer die vielen Mobilee-Spieler:innen in unseren Städten und Kommunen. Dann ist noch wenig Zeit, denn letztlich steht unsere Existenz auf dem Spiel. Endgegner-Modus. Genau der richtige Moment für unsere beste Waffe. Die Digitalisierung. Das dachte sich auch Thomas Koller von enersis und startete sein Start-up enersis als IT- und Beratungsunternehmen für die Digitalisierung der Energiewirtschaft. Schon damals vor so ungefähr 10 Jahren ging es vor allem darum, Daten aus kaufmännischen und technischen Systeme von Energieversorgern so zu verbinden, dass digitale Applikationen und Dienstleistungen für eine nachhaltige Welt entstehen konnten. Es ging viel um erneuerbare Energien, um Trafostationen und um transparente Verteilnetze. Die Zeit bis heute war dann alles andere als ein no-brainer für enersis. Immerhin musste über die Jahre eine SimCity programmiert werden mit Häusern, Fabriken, Gebäuden, Straßen, Parks und den Energie- und Wassernetzen über und unter der Erde. Dazu kommt das, was und wie viel von den Menschen in einer Stadt, in einer Kommune (vor allem an Energie) produziert und verbraucht wird. All diese Daten mussten gefunden, sicher digitalisiert und über einen regelmäßigen Datenfluss in das Modell eingebunden werden. Daten, Daten, Daten – und dabei das Geldverdienen nicht vergessen. Heute hat sich die enersis-Lösung unter dem Slogan „climate intelligence“ zu einem zentralen Simulations-, Planungs- und Visualisierungsinstrument für die Erreichung und Kommunikation von Klimazielen entwickelt. Hört sich an, wie eine echte CO2-Killer-Applikation, oder? Ich beleuchte mit Thomas den nicht einfachen enersis-Weg der letzten Jahre und wir besprechen, welche Möglichkeiten die enersis-Lösung heute für unsere Städte und Regionen bietet und warum es den Preis von 1 EUR pro Einwohner:in im Jahr wert sein kann.
Ich erinnere mich noch genau, wie erstaunt ich war, als ich das erste Mal die Website der Carbonauten sah. Sehr ästhetische Schwarz-Weiß-Fotos, eine ausgewählte Typographie und ein Layout im klassischen Bauhaus-Stil, dazu feine isometrische Illustrationen und Infografiken. Dann standen dort noch so eingängige Wortschöpfungen wie „the minus CO2 factory“ oder so unmissverständliche Navigationspunkte wie „Fuck CO2“. Das gefiel mir irgendwie. Besonders der Kontrast zwischen der sehr schönen Gestaltung und dem sehr technischen Thema zog mich an, denn inhaltlich geht es bei den Carbonauten (was für ein geiles Wort auch) darum, wie man aus Holzresten so etwas wie Grillkohle machen kann, auch Biokohlenstoff genannt. Das „Fuck CO2“-Label bekommt diese (Achtung!) pyrolytische Karbonisierungstechnologie im Batch-Retorten-Verfahren dadurch, dass wir damit große Mengen CO2 aus der Atmosphäre rausholen können. Hinter den Carbonauten steht Torsten Becker, ein gestandener Industriedesigner in bester Bauhaus-Tradition. Er will das Verfahren der pyrolytischen Karbonisierung („Verbrennen ohne Luftzufuhr“), das letztlich zurückgeht auf die mittelalterliche Köhlerei, systematisch groß, industriell und günstig machen. Voraussetzung: die Idee wird nicht tot-reguliert, wozu wir Deutschen ja leicht neigen. Seine Vision sind preiswerte und massenhaft eingesetzte Kunststoffe, Düngemittel, Baumaterialien, … aus Biokohle, die ordentlich CO2 gespeichert haben. Wir bauen das CO2 im wahrsten Sinne des Wortes in unsere kapitalistische Produkt- und Wachstumsmaschine ein („mehr Wachstum, weniger CO2). Dann gibt es das „MinusCO2-Haus“, die „MinusCO2-Straße“ oder das „MinusCO2-Ikea-Regal“. Achso und nebenbei sozusagen entsteht bei der Herstellung von Biokohle auch noch CO2-freie Energie, die als Prozess- oder Fernwärme genutzt werden kann. Ich versuche, in dieser Folge viel zuzuhören und zu verstehen, was nicht einfach ist, wenn man sich wie ich bislang nix aus Biomasse und Industrietechnik gemacht hat. Aber Torsten gibt sein Bestes, hört selbst. Eine Frage geht mir allerdings bis heute nicht aus dem Kopf: „Wenn das alles so weltrettend genial ist, warum hört man davon so wenig?“ Liegt es an meiner Bubble, an mächtigen Interessensgruppen oder einfach an unserer deutschen Misstrauenskultur (too good, to be true)?
Achtung: die initiale Version hatte ab 01:00:00 ein paar Tonspurüberlagerungen, die zwischenzeitlich korrigiert wurden. Wenn euer Podcast-Player, die Folgen automatisch runterlädt und auch sonst am besten einmal aktualisieren. Sorry & Danke! ### Heute geht es weiter mit meiner kleinen Reise durch die Abrechnungssysteme der Energiewirtschaft. Daniela und Guido von SAP sind zu Gast im Utility4.0-Podcast. Ganz spannend bei den beiden ist, dass sie quasi ganz neu ist im Bereich SAP für Energieversorger und er ganz von Anfang an dabei bei SAP IS-U (Industry Solution for Utilities). Guido kennt als Technologe der ersten Stunde also so ziemlich jede Schraube im System und Daniela wird sich zukünftig um den Markt und die Kunden kümmern. Das ist sehr gut und sehr nötig, denn eine Zeit lang gab es bei den Kunden die diffuse und falsche Wahrnehmung, dass SAP sich aus dem Energiemarkt zurückzieht. Ein Fest natürlich für neue Wettbewerber wie powercloud oder LYNQTECH, dem Marktführer endlich ein paar Zählpunkte abzuluchsen. Doppelt doof ist diese Situation, weil es mit SAP S/4HANA ja bereits ein cloud-basiertes Nachfolgeprodukt gibt für das lediglich aus der Wartung laufende SAP IS-U. Aber irgendwie haben das viele Kunden ausgeblendet, haben sich ablenken lassen von Äpfel-Birnen-Vergleichen, wollten vielleicht auch gar keine technologische Veränderung in die cloud? So und genau darum geht es heute. Wie konnte es soweit kommen? Was denken Kunden noch über SAP? Zu groß? Zu teuer? Zu alt? Kann SAP als traditionelle on-premise-(vor-Ort)Software überhaupt das Cloud-Ding? Was ist im Kern wirklich neu bei SAP HANA (meint übrigens High Performance Analytic Appliance) und was ist eigentlich genauso wie bei den neuen Wettbewerbern. Was ist vielleicht sogar besser? Und wie wird sich SAP für den Energiemarkt jetzt kommunikativ und vertrieblich neu aufstellen in den Köpfen und Herzen ihrer Kund:innen?
Sascha ist im Grunde ein waschechter Werber, den es zum Glück irgendwie in die doch wenig glamouröse Energie- und IoT-Wirtschaft verschlagen hat. Der frankophile Lebe- und Begeisterungsmensch hat sich über verschiedenen Unternehmen hochgearbeitet von der Messstelle zum LoRa-Sensor zum IoT-Netzwerk und jetzt zuletzt bei Digimondo zum Digitalen Zwilling ganz oben in der sogenannten Applikationsschicht. Als Geschäftsführer und Chief Marketing Officer will er das Hamburger Start-up, das vor 5 Jahren aus dem E.on-Konzern entstanden ist, zum Scale-up pushen. Denn IoT-Projekte waren lange Jahre vor allem show-case-Lösungen für das Innovations-Schaufenster vieler Energieversorger, die es dann aus vielfältigen Gründen doch nicht als pro-case ins Kerngeschäft und in den Massenmarkt geschafft haben. „Mittlerweile aber steht die Technik“, sagt Sascha, der Spieltrieb der ersten Anwender:innen genauso wie die Kinderkrankheiten seien überstanden und der Anbietermarkt hätte sich auch wohltuend konsolidiert. Es könnte also losgehen mit der systematischen Digitalisierung der Energie- und Klimawende, vorausgesetzt die Köpfe der Entscheider:innen vor allem aus den nicht-technischen Bereichen öffnen sich noch ein wenig mutiger für die neue IoT-Technik genauso wie die IT-Archiktekturen der Energieversorger.
Sebastians berufliche Komfortzone war ganze 11 Jahre lang der Oldenburger EWE-Konzern. Angefangen als Trainee hat er sich bis zum Vorstandsassi hochgearbeitet und war zuletzt Geschäftsführer für den Telko- und den Energievertrieb. Eine BWLer-Karriere wie aus dem Meffert ;-) Irgendwann nur war das Konzern-Game ausgespielt, er kannte alle und alles und hatte Lust auf frische Luft. Die fand er als neuer Geschäftsführer bei den Stadtwerken Münster. Andere Stadt, anderes Mindset, andere Strukturen. Er kannte keine und keinen und war weder im Unternehmen bekannt noch in der für ein Stadtwerk nicht unwichtigen Stadtpolitik. Und on top wurde er quasi blind verheiratet mit einem zweiten, ebenfalls neuen Geschäftsführer an seiner Seite. „You are leaving your comfort zone“, las der Walsroder auf seinem inneren Ortsausgangsschild und ... ging weiter. Wie er es dann geschafft hat, ein über Jahre geplantes Kraftwerksprojekt zu stoppen und stattdessen ein 500-Millionen-EUR-Fahrplan für ein bis 2030 klimaneutrales Münster aufzulegen, erzählt er in dieser aktuellen Folge. Seine entwaffnend offene, positive und gewinnende Art hat ihm bei dieser und bei vielen anderen Herausforderungen der Stadtwerke Münster sicher genauso geholfen wie sein schnelles Humor-und Gedanken-Florett. Wir sprechen über persönliche und gesellschaftliche Komfortzonen, die Lust und Last, sie verlassen zu müssen und Sebastian bringt mir dann noch sein Menschen- und Führungsbild näher, mit dem er versucht, kulturelle Fußstapfen zu hinterlassen: er will nicht polarisieren und da, wo es thematisch vielleicht nicht anders geht, da will er wenigstens Positionen wertschätzen und Veränderungen gut begründen in der Hoffnung, so möglichst viele Menschen um ihn herum letztlich doch mitzunehmen.
Letztes Jahr im Juli, das Tief hieß damals Bernd und war gefangen zwischen zwei Hochs. Es drehte sich mit heftigen Niederschlägen um sich selbst und ließ Bäche und Flüsse reißend über die Ufer treten. Henning und Theo waren Geschäftsführer ganz nah dran an den Ereignissen in Hagen und im Ahrtal. Beide arbeiten seit langer Zeit für die Netzbetreiber der betroffenen Regionen. Ihr Job in der sogenannten Daseinsvorsorge ist es, die Menschen mit Strom, Gas und Wasser zu versorgen. So war es viele Jahrzehnte lang und dann kam die zerstörerische Flutkatastrophe. Wir blicken gemeinsam noch einmal zurück in die schwere Zeit, in der die beiden erleben durften, was gemeinsam alles möglich wird, wenn es Spitz auf Knopf steht. Was genau haben sie erfahren bei ihren Einsätzen? Konnten sie irgendetwas mitnehmen ins normale Arbeitsleben zum Beispiel für die operative Bewältigung der Energiewende oder für den Kampf gegen den Klimawandel? Entstanden ist diese im November 2021 live aufgenommenen Podcastfolge im Rahmen des von smartOPTIMO veranstalteten Forums Netz & Vertrieb.
Für Daniela ist das Glas auf jeden Fall immer halb voll, es sei denn es ist ein Kölschglas. Diese Einstellung ist nicht von Nachteil als Geschäftsführerin einer in Köln sitzenden Arbeitsgemeinschaft von über 300 Stadtwerken, genannt ASEW. Gegründet wurde sie bereits vor über 30 Jahren mit der Idee Energie und Wasser sparsamer zu verwenden. Schon damals ging es vor allem um Energieeffizienz und um erneuerbare Energien. Vermutlich lag der Fokus Ende der achtziger Jahre offenbar noch nicht auf dem stetigen Ausbau von erneuerbaren Energien zur konsequenten Dekarbonisierung und CO2-Reduktion. Ansonsten hätte es die jüngst von der ASEW gegründete Stadtwerke-Initiative Klimaschutz wahrscheinlich nicht gebraucht. Daniela erzählt uns, was es mit dieser neuen Klimaschutz-Initiative auf sich hat. Besonders interessiert hat mich die Frage, wie ernsthaft und stringent man in der Stadtwerke-Wirtschaft den Kampf gegen den Klimawandel angehen will. Welche Erfahrungen hat Daniela mit der Gemüts- und Motivlage in deutschen Stadtwerken gemacht? Wie wird in den Städten und Kommunen die Dringlichkeit zu Handeln gesehen und zusammen mit den Stadtwerken umgesetzt? Welchen Rolle spielen die aktuell und wohl auch zukünftig sehr hohen Energie-Beschaffungspreise? Wie kann eine Arbeitsgemeinschaft wie die ASEW die Dinge schneller zum Laufen bringen?
Florian ist trotz seiner noch jungen Jahre ein echtes Urgestein und serial entrepreneur der PV-Branche. Der Kölsche Jung wusste aber eben auch schon sehr früh, dass er Unternehmer in der Sonnenstrom-Branche sein will. So war er bereits im Kindergarten festen Willens, das Phantasialand zu übernehmen, durchzuspielen und mit PV-Panels zu pflastern (letzteren Punkt habe ich dazugedichtet). Aktuell ist er mit Installion dabei, eine banale, aber essentiell wichtiges Frage auf dem Weg in eine klimaneutrale Welt zu beantworten: „Wer wird eigentlich all die Photovoltaiksysteme auf die Dächer, die Wärmepumpen in den Keller und die Ladeboxen in die Garagen montieren, die wir eigentlich ab gestern schon gebraucht hätten, um endlich das klimaschädlichen CO2 los zu werden?“ Zusammen mit Florian fräse ich mich noch einmal durch den wilden Markthochlauf der PV-Industrie. Angefangen in der 2000er-Goldgräberzeit als das EEG mit seiner garantierten Einspeisevergütung der Branche eine wahre Gelddruckmaschine auf den Hof gestellt hat. Damals gründete der fixe Florian gleich mal einen Marktplatz für PV-Panels und Wechselrichter (PV-Exchange), die sehr schnell sehr knapp wurden. Dann als die ersten early adopter ihre Anlagen auf dem Dach hatten wurden irgendwann die Endkunden knapp, die trotz zwischenzeitlich gesunkener Vergütungen noch Lust hatten auf PV auf dem Dach. Auch für dieses Problem hat Florian ein Unternehmen erfunden (Greenergetic), mit denen Stadtwerke einfach wie nix PV-Lösungen an ihre Kund:innen verkaufen konnten. Und heute? Die Teile sind da und sie sind günstig. Die Kund:innen auch, denn alle müssen raus aus dem CO2! Aber jetzt fehlen halt die Menschen, die all den stuff montieren können. Florians Lösung mal wieder? Siehe oben. Siehe Installion. Neben den Irrungen und Wirrungen des PV-Marktes in den letzten 20 Jahren und den unternehmerischen Antworten von Florian sprechen wir auch übers Gründen an sich und wie schön es doch ist, nach all den rein digitalen Marktplätzen und Vertriebs-Frontends auch mal was mit echten Baustellen, kühlen Montage-Hallen und flinken MB Sprintern auf die Beine zu stellen.
Was machen eigentlich die in der Energiewirtschaft etablierten IT-Anbieter, die z. B. im Abrechnungsbereich von den SaaS-native-Anbietern wie powercloud oder LYNQTECH herausgefordert werden? Wie reagiert ein in den 70er-Jahren gegründeter Anbieter wie Schleupen auf die neue Marktdynamik und auf all die guten Argumente der vorpreschenden SaaS-pure-player? Volker Kruschinski ist der Vorstandsvorsitzende der Schleupen AG und ihn befrage ich wie immer quer durchs Beet zu seinem persönlich-beruflichen Weg, zu seiner grundsätzlichen Motivation und zu seiner Führungskultur. Wir sprechen natürlich über seine aktuelle Wahrnehmung des Wettbewerbsumfeldes, darüber wie Schleupen bislang reagiert hat und wie sie zukünftig wieder angreifen wollen.
„Es eskaliert sowieso“ war so ein Spruch, über den ich letzte Woche im Kliemannsland lachen durfte. „Es skaliert sowieso“ fällt mir ein, wenn ich daran denke, dass powercloud zuletzt die Ausschreibung für die TAP (Thüga Abrechnungsplattform) mit 15,5 Mio. Zählpunkten gewonnen hat und jetzt mit der PwC-Instanz auch für kleine und mittlere Stadtwerke ein attraktives Angebot vorlegt. Über genau diese Abrechnungsinstanz spreche ich in dieser Folge mit Zoran (Geschäftsführer bei powercloud) und Philipp (Partner bei PwC). Also, was die kann, was noch nicht. Wie eine Migration funktionieren kann, was das langfristig bringen soll. Wichtig dabei ist es, zu verstehen, dass eine SaaS-Cloud-Lösung wie powercloud für alle Kunden ein- und dieselbe ist und dass sie mit jedem Kunden und mit jedem Update besser wird.
Ramona arbeitet generell gerne an Produkten, die überkommene Geschäfts-Logiken auf den Kopf stellen. Ganz nah dran an den Menschen sucht sie nach Lösungen für tricky problems, die allzu oft doofe Bauchgefühle und quälende Gewissensbisse erzeugen. Zum Beispiel spreche ich mir ihr über die Lebenswelten sogenannter Schlechtzahler, wie diese Downer-Kundengruppe in der Energiebranche genannt wird. Ramona erklärt uns die Produktidee von Energierevolte, die einen Öko-Energietarif mit einer App und einem fern-abschaltbaren Zähler zu einem Prepaid-Stromprodukt kombiniert. Im Gespräch mit ihr wurde mir dann auf einmal klar, dass wir ja alle schon seit Jahrzehnten Schlechtzahler sind, nämlich wenn es um die Begleichung unserer CO2-Rechnungen geht. Die aktuell sehr hohen Energiepreise nehmen vorweg, was durch die in den nächsten Jahren ansteigende CO2-Bepreisung eh passieren wird: hohe Energie-Rechnungen für fossilen Verbrauch. Da könnte es ja durchaus sein, dass aus einer Nischenlösung „für Assis“ schon bald ein pädagogisch wertvolles Massenprodukt für den Übergang in eine klimapositive Zukunft wird. Who knows? Weitere Themen mit Ramona: Wie dankbar sind eigentlich Kunden, denen man aus der Sch… hilft, ohne dabei das Licht abzudrehen? Wie reagieren andere Stadtwerke, die diese Produktidee als Whitelabel-Lösung einkaufen können? Wie war das „damals“ als Ramona bei der SOPTIM AG aus Kunden Partner machen wollte, Liebesschloss inklusive?
... sondern weil wir sie nicht wirklich wagen, ist sie schwierig. „Was ein Ernst, was ein Fokus!“ dachte ich noch lange nach meinem Gespräch mit Florian Henle, damals als ich ihm vor Jahren gegenüber saß in einer der wenig guten Kantinen-Restaurants auf der E-world in Essen. Er war dort, wo sich gefühlt seit Jahrzehnten vor allem die Klassik der deutschen Energiewirtschaft trifft, um zu schauen, ob sie wirklich bereit sind für ein Ökoenergie-Start-up wie Polarstern. Großartig abgelenkt oder ins Zweifeln wird es ihn nicht gebracht haben, was er von den Etablierten gehört und gesehen hat, sonst wäre Polarstern heute nicht einer der führenden und vielfach ausgezeichneten Anbieter von Ökoenergie. Disclaimend muss ich hier vorausschicken, dass auch ich seit Jahren Polarstern-Kunde bin. Ein paar Fanboy-Vibes sind also am Start. Was mich damals und heute so fasziniert ist die Ernsthaftigkeit, mit der das Team aus inzwischen fast 50 Polarstern:Innen zeigt, dass es wirklich geht, die Welt mit Energie ein bisschen besser zu machen. Dazu kommt, dass der ganze Auftritt von Polarstern nicht so nischig-ökig daherkommt, sondern ganz modern-urban, zeitgemäß einfach. Ich slide mit Flo ein bisschen durch alle Gründungs- und Wachstums-Themen, wir sprechen natürlich über das Ergebnis der Bundestagswahl („Mei, ist halt 'ne Wahl.“) und seine Einschätzung, ob wir die Netto-Null an CO2-Emissionen schaffen werden. Wissen wollte ich auch, wie es in Kambodscha oder Madagaskar aufgenommen wird, wenn dort mitfinanziert durch die Polarstern-Kunden Mikro-Biogas-Anlagen oder PV-Systeme entstehen. Spoiler: auch dort tun sich die Menschen schwer mit Veränderung, auch wenn sie ihr Leben ein gutes Stück besser machen können. Viel Spaß jetzt mit Flo und auf geht's …
Was ist eigentlich aus dem Smart Home geworden? Die Energiebranche erinnert sich noch sehr gut, als RWE vor ungefähr 10 Jahren versucht hat, das Thema mit vielen Millionen in den B2C-Markt zu drücken. Inzwischen sind die Aktivitäten in einer Tochtergesellschaft gelandet und ein Blick in die einschlägigen Foren lässt ein baldiges Ende vermuten. Aber auch Stadtwerke und andere Energieversorger haben sich an der Idee versucht, oft unterstützt durch ein Unternehmen, das Yüksel 2010 unter dem Namen ROCKETHOME gegründet hat. Von ihm wollte ich wissen, was in diesem Markt passiert ist seit dem? Warum es letztendlich keine gute Idee war, Smart-Home-Produkte über die Energiewirtschaft zu vertreiben? Welche Rolle Alexa und Siri gespielt haben? Wie RocketHome das alles er- und überlebt hat und wie so viele Start-ups letztlich gezwungen war, sich noch einmal neu zu erfinden. Dabei erfahre ich auch, wie wichtig für Yüksel der Weg seines Vaters war, der in der 60/70er-Jahren als einer von vielen Gastarbeitern bei Ford in Köln sein Glück versuchte (genauso übrigens wie der Vater von Ugur Sahin, Gründer von Biontech, dessen Covid-Impfstoff auch durch meine Adern fließt). Der der Neuausrichtung seines Unternehmens mit Fokus auf digitale, nachhaltige aka smarte Quartiere hat Yüksel wie er sagt, die „Fischnetze neu ausgeworfen“ und greift zusammen mit neuen Partnern nochmal an. Viel Spaß jetzt mit Yüksel und auf geht's …
Haßfurt in Unter-Franken ist mit rund 13000 Einwohnern klein und die Stadtwerke sind noch kleiner, aber was sie in den letzten Jahrzehnten an energiewirtschaftlichen Themen gerockt haben, ist schon sehr bemerkenswert, ein echter Leuchtturm für eine innovative und klimapositive Stadtwerke- und Energiewirtschaft. Zusammen mit so unterschiedlichen Unternehmen wie der großen SIEMENS oder der grünen Greenpeace haben der Geschäftsführer und Grünenpolitiker Norbert Zösch mit seinem Team nahezu alle Themen ins Stadtwerk bzw. in die städtischen Betriebe eingebaut, die man sich so vorstellen kann. Und vor allem: viel früher als es sich fast alle anderen Stadtwerke vorstellen konnten. Ich sage nur Smart-Meter seit 2008, Rechenzentrum und Power-to-Gas-Anlage (bald mit Erweiterung zum Wasserstoff-Blockheizkraftwerk). Natürlich will ich von Norbert vor allem eines wissen: Wie zum Teufel kann es so ein kleines Stadtwerke das alles schaffen? Woher kommt all das Geld und das notwendige Know-how? Besonders interessiert mich, wie es Norbert in all den Jahren geschafft hat, seine Gremien davon zu überzeugen, seine innovativen Ideen über teilweise sehr lange Zeit mit zu gehen aka mit zu finanzieren. Ihr werdet schnell merken, was der Norbert für ein gewitzter und mit allen Wassern gewaschener Möglichmacher ist, sehr sympathisch und geerdet. Viel Spaß jetzt mit Norbert und auf geht's …
Mit meinem heutigen Gast spreche ich über eines meiner Lieblingsthemen. Wie funktioniert Innovation in der Energiewirtschaft? Dabei ist mir sofort die freundliche und positive Energie aufgefallen, die Christoph in die Zoom-Kamera lächelt und von der ich mir auch mal eine Scheiben abschneiden sollte. Der 36-jährige leitet bei der Pfalzwerke AG den Bereich Technologie und Innovation und balanciert in dieser Rolle – wie so viele Innovatoren – auf dem schmalen Grad zwischen (noch) knackigem Kerngeschäft und (hoffentlich bald nicht mehr) wackeligen Neugeschäft. Wir deklinieren zusammen das ganze Innovationsthema bei den Pfalzwerken durch, schauen, was sie Neues unternehmen, wie sie es tun und warum überhaupt. Viel Spaß mit Christoph und auf geht's …
Henning Deters erzählt im U40-Podcast wie man sauberes Wasser macht. Neben seinem raschen beruflichen BWLer-Aufstieg bei der ehemaligen Ruhrgas AG sprechen wir über seine Rolle als “Erdgeschoss-Vorstandsvorsitzender” der Gelsenwasser AG. Besonders interessiert hat mich die Frage, wohin sich so ein Traditions-Unternehmen in einem aus guten Gründen nicht-wettbewerblichen Marktumfeld überhaupt entwickeln muss, um uns auch in Zeiten des Klimawandels mit 1a-Wasser zu versorgen. Dabei geht es vor allem darum, dass sich Menschen und Unternehmen öffnen und zusammenstehen.
Fragt man Metti nach den Wettbewerbern seiner Firma so tut er sich schwer. Das liegt vor allem an seiner Kooperationsstörung. Diese extrem gutartige Anomalie hat ihn schon viele Nerven und ein paar Lebensversicherungen gekostet, aber er kann und will einfach nichts anderes als das Positive, das Bessere im Anderen zu sehen. Denn jeden morgen steht irgendwo kein Dummer auf, dem man IRGENDetwas verkaufen kann (so ein gemerkter Spruch aus der frühen Jugend von Metti), sondern es steht ein Guter auf, der an eine gemeinsame Sache glaubt. Genauso ist es gekommen, als er damals mit seiner Digital-Marketing-Agentur beauftragt wurde, eigentlich nur eine Stadtwerke-Website zu faceliften und am Ende hat er für denselben Kunde das nicht unter-komplexe Thema Glasfaser einmal zu Ende gedacht. Und zwar mit allem Zipp und Zapp (neudeutsch end-to-end), also auch mit dem Vermarktungsaufbau, dem Tiefbau-Bagger und was sonst noch alles gebraucht wird, damit Stadtwerke-Kunden nach langer Bauzeit endlich glasfaserschnell netflixen können. Über das alles und noch viel mehr quatschen wir in dieser U40-Folge. Bis Minute 47 mussten wir allerdings einmal kurz die Ups & Downs im Leben des Metti besprechen. Spoiler: einer seiner Fails in den Anfängen des Internets hat mit Fotobüchern und Werder Bremen zu tun und ließ Metti nur knapp am Unicorn-Status vorbeischießen. Hört 'mal rein in diese lange Folge über das Leben, die Anderen und das Glück, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen!
Dan ist ein E-Commerce-Plattformbauer alter Schule, den seine Walz auch zu den bärenstarken B2C-Tech-Playern Check24 und Zalando verschlagen hat. Vor ungefähr drei Jahren dann überzeugte ihn der Arbeitsdirektor eines großen deutschen Stadtwerkes in bester Steve-Jobs-Manier, den Digital-Bereich der enercity AG zu übernehmen: “Willst du den Rest deines Lebens weiße Ware oder fast Fashion verkaufen, oder …” Heute ist Dan CTO der enercity AG und der CEO der enercity Digital, wo unter anderem auch die Start-up-Aktivitäten des Stadtwerke-Konzerns zum Beispiel beim Energy-Commerce-Spezialisten e-pilot oder bei den IoT-Experten von Digimondo koordiniert werden.
Ralf Leufkes ist seit kurzem Geschäftsführer der noch jungen (Gründung Mitte 2020) kommunalen Kooperationsplattform Civitas Connect, in der sich Stadtwerke, Städte und Kommunen organisiert haben, um beim Thema Smart City weiter zu kommen. Und zwar step-by-step und zusammen mit anderen. Dabei geht es um die Aspekte wie Augenhöhe, Neutralität und Fokus auf nachhaltige Entwicklung vor Ort. In diesem Podcast spreche ich mit Ralf relativ lange, also bis 00:43:20 (Eilige können da ja einfach vorspulen) wie immer über seinen beruflichen Weg als SAP-und Innovationsexperte beim IT-Dienstleister items aus Münster, über deren Einstieg in das Thema LoRaWAN und dann schließlich auch über die Motivation und Idee, einen Smart-City-Verein zu gründen.
Sehr gerne erinnere ich mich zurück an das in 2016 gestartete P2P-Microgrid-Projekt aus Brooklyn, New York. Die Bilder und Videos, die damals von den Brooklyner Solar-Dächern durch die Energiewelt gingen, mit New York im Hintergrund, der Stadt, in der alles möglich ist, waren eine perfekte Zukunftsprojektion auf eine menschliche, nachhaltige und lokale Energiezukunft. Dann ging es abwärts im Hype-Karussell, es kamen die Jahre der Desillusion und zack in 2019 gründeten Liliane, Anselma und Arne Meeuw die Exnaton AG. Sie greifen die New-Yorker Idee des Peer-to-peer-Energiehandels wieder auf, statt Brooklyn diesmal Walenstadt, St. Gallen, diesmal ohne die Blockchain und mit mehr Konzentration auf die echtzeitige Abbildung und Abrechnung der wechselseitigen Energieflüsse zwischen Produzenten, Konsumenten und Prosumern. Zusammen mit Liliane und Anselma spreche ich über ihren Hintergrund, ihre Motivation und das making-of-coming-out der Exnaton AG, die aus einem Forschungsprojekt an am “Bits to Energy Lab” der ETH Zürich entstanden ist.
Bernd Reichelt ist schon ein sehr besonderer Mensch und Geschäftsführer der Stadtwerke Menden. Sehr offen, verletzlich, immer Positives suchend geht er auf Menschen zu und versucht, die Dinge in eine gute Beziehung zu lenken. Wir sprechen in dieser sehr persönlichen U40-Folge über seine Prägungen, seine Begegnungen und seine Entwicklung hin zu einem "ungebossten" Stadtwerke-Geschäftsführer, zu einem von 23 Teamleitern, der sich selbst vor allem nicht zum Maß aller Dinge macht.
Malte ist Gründer und Geschäftsführer von endios, einem 2015 gegründetem Unternehmen für die Entwicklung von Stadtwerke-Apps. Früh hat er erkannt, wohin das Smartphone-Game laufen wird und dass da noch was gehen wird müssen an der Kundenschnittstelle von Energieversorgern. Heute kommunizieren und interagieren über 90 Stadtwerke-Kunden mit endios-App-Platform, die technologisch gerade auf den neuesten Stand gebracht wurde. Wie gewohnt durchleuchte ich mit Malte seine Story und die seiner Firma von den ersten Anfängen bis hin zu einem veritablen Energy-Tech-Unternehmen mit 35 Mitarbeiter*Innen.
Als Co-Gründer und Geschäftsführer von Lemonbeat will Oliver van der Mond das Internet der Dinge so einfach, elegant und massenfähig machen, wie Apple es in den letzten Jahrzehnten mit dem Mac, dem iPod und dem iPhone geschafft hat. Wir sprechen in dieser Podcastfolge lange über die vielschichtige Vorgeschichte von Oliver und der Lemonbeat-Technologie, um dann zu schauen, wie er und sein Team das Unternehmen über die Jahre aufgebaut hat. Er teilt mit uns seine Erfahrungen beim Einstieg in die IoT-Welt, wie man solche Projekte am besten aufsetzt und auf welche Herausforderungen sich einstellen sollte.
Meine Suche nach der New IT für deutsch Utilities führt mich diesmal zu LYNQTECH nach Hannover. Damals in 2017, irgendwo auf den Fluren der enercity AG hackten ein paar Entwickler die ersten Code-Zeilen in den Rechner. Sie hatten den schlichten Auftrag, ganz neu anzufangen mit einer konsequent vom Kunden aus gedachten Stadtwerke-IT.
Wie blickt eigentlich ein international erfahrener Tech-Experte auf die IT der deutschen Energie- und EVU-Branche? Wie baut so ein Mensch den Tech-Stack für sein Energie-Startup zusammen? Was würde er machen als IT-Leiter in einem ganz normalen Stadtwerk? Und was können deutsche EVUs vielleicht davon lernen, damit die IT nicht länger ein limitierender Faktor bleibt, sondern ein Möglichmacher-Werkzeug, um schnell und unkompliziert neue Produktideen auszuprobieren und auf den Weg zu bringen?
Ernesto hat als Mensch und Unternehmer etwas, was ich mir für das Führungspersonal der deutschen Energiewirtschaft sehr viel häufiger wünschen würde. Es ist diese schöne Mischung aus straightem BCG-Brain und entspanntem caribbean mindset mit viel Gefühl für den korrekten beat drop. Es vielleicht auch ganz richtig, dass jemand mit haitianischen Wurzeln mit seinem Team von EINHUNDERT Energie dafür sorgt, dass viel mehr CO2-freier Sonnenstrom in die Plattenbausiedlungen dieser Welt kommt. Wie immer in diesem Podcast erzählt uns Ernesto seine persönliche Gründungsgeschichte, beschreibt die anfänglichen Überlegungen zu seinem Mieterstrom-Startup EINHUNDERT Energie und schildert die ersten ganz konkreten Schritte zum Aufbau des Unternehmens. Ja, und dann geht es so weiter, wie in den Show-Notes beschrieben. Viel Inspiration & Spaß mit dieser U40-Folge!
Diese Podcast-Folge dreht sich rund um die Digitalisierung vor, am und hinter dem Netzanschluss, den wir alle haben, so wir denn Strom heute aus den allgemeinen Netzen ziehen oder aus der eigenen Energieernte in sie einspeisen. Dabei haben sich im Gespräch mit Tina Hadler (Product Manager Energy Communities bei coneva) und Martin Stötzel (Product & Marketing Manager bei coneva) inhaltlich zwei Schwerpunkte entwickelt: - Was bedeutet dieser "Post-EEG-Systemwechsel” für die Endkunden und welche neue Chancen und Optionen ergeben sich für Stadtwerke und andere Energieversorgungsunternehmen? - Wie eine Energy-Buddy-App die Energy-Consumer und zukünftigen -Prosumer dort abholen und begeistern kann, wo sie heute stehen?