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In dieser Folge des Podcast "Streitkräfte und Strategien" begrüßt Anna Engelke Stefan Niemann. Der langjährige China- und USA-Korrespondent folgt Carsten Schmiester, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat. Im Interview: der Russland-Kenner Michael Thumann von der ZEIT. Er hat in der Ära der Sowjetunion in Moskau studiert und beobachtet Wladimir Putin seit dessen Amtsantritt vor 25 Jahren. Thumann erklärt, dass Putin seine Erfahrungen als KGB-Offizier in Dresden entscheidend geprägt haben. Damals habe er vor allem gelernt, das Volk zu fürchten, weil er ja beobachten konnte, wie die Menschen aufstanden gegen die Regierung der DDR. Thumann kommentiert auch Trumps neuen Sondergesandten für Russland und empfiehlt Steve Witkoff einen "Grundkurs" Ukraine, weil er nicht mal die vier besetzten ukrainischen Regionen aufzählen kann. Trumps Golfpartner und Freunde seien den russischen Verhandlungspartnern nicht gewachsen, die mangelnde Vorbereitung der Amerikaner sei besorgniserregend. Zur Lage in der Ukraine berichtet Stefan Niemann, dass offenbar Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un zur Unterstützung der Russen nochmal 3.000 Soldaten in den Raum Kursk schickt. Ende 2024 waren es bereits 12.000 Mann gewesen - von denen jedoch Tausende verwundet worden oder gefallen sein sollen. Der Frontverlauf in der Ukraine hat sich kaum verändert, die russischen Drohnenangriffe gehen mit unverminderter Stärke weiter. Die Zivilbevölkerung leidet auch unter dem ungewissen Schicksal zigtausender ukrainischer Soldaten. Die 55jährige Larissa kommt zu Wort. Sie sucht verzweifelt nach ihrem Mann - schon seit einem Jahr. Lob und Kritik, alles bitte per Mail an: streitkraefte@ndr.de Putin schlägt UN-Übergangsverwaltung für Ukraine vor https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-putin-un-100.html Ostcast - der Podcast mit Michael Thumann und Alice Bota https://www.zeit.de/serie/der-ostcast Buch-Tipp: Michael Thumann - Eisiges Schweigen flussabwärts https://www.beck-shop.de/thumann-eisiges-schweigen-flussabwaerts/product/37976535 Das Interview mit Michael Thumann https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1842696.html Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Podcast-Tipp: punktEU - Der Europa-Podcast https://www.ardaudiothek.de/sendung/75833082/
Die Trump-Regierung sorgt mal wieder für Schlagzeilen. Diesmal mit einem Sicherheitsleck, durch das ein Journalist Informationen über die Angriffspläne der USA auf die Houthi-Rebellen im Jemen bekommen hat. Außerdem liefert u.a. US-Vizepräsident Vance den Europäern weitere Argumente, um sich so schnell wie möglich von den USA unabhängig zu machen. Kai Küstner erläutert die Hintergründe. Er berichtet über Gespräche US-amerikanischer mit russischen bzw. ukrainischen Vertretern in Riad sowie ein Treffen europäischer Staats- und Regierungschefs am Donnerstag in Paris. Bei dem geht es u.a. um die Frage, wie sich eine mögliche Verhandlungslösung in der Ukraine absichern lässt. Von einer solchen Lösung und einer umfassenden Waffenruhe ist man derzeit aber noch weit entfernt. Carsten Schmiester moderiert zum letzten Mal eine Ausgabe von “Streitkräfte und Strategien”. Er geht in den Ruhestand und übergibt an seinen Nachfolger Stefan Niemann. In dieser Folge spricht der langjährige Host des Podcast erneut mit Vassili Golod. Der ARD-Korrespondent im Studio Kiew erzählt, wie es den Menschen in dem von Russland angegriffenen Land geht und wie der Krieg sie verändert hat. Die Hoffnungen in den neuen US-Präsidenten seien groß gewesen, mittlerweile aber gebe es Trump gegenüber Skepsis und Misstrauen. Allerdings sei auch klar, so Golod, dass es ohne Trump und ohne die USA nicht geht. Gleichzeitig setzen die Menschen in der Ukraine größere Hoffnungen auf Europa und sie suchen Wege, selbst mehr zu tun. Der ARD-Korrespondent berichtet über den Zusammenhalt der Ukrainer auf der einen und Spannungen auf der anderen Seite, über Herausforderungen für die Zeit nach dem Krieg und wie wichtig Sicherheitsgarantien für die Ukraine sind. Lob und Kritik, alles bitte per Mail an: streitkraefte@ndr.de Sicherheitsleck in den USA: https://www.theatlantic.com/politics/archive/2025/03/trump-administration-accidentally-texted-me-its-war-plans/682151/ https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/sicherheitspanne-usa-chat-jemen-reaktionen-100.html Alle Folgen von "Streitkräfte und Strategien" https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Podcast-Tipp: Raus aus der Depression https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast5110.html
In dieser Woche wurde in Deutschland Geschichte geschrieben. Bundestag und Bundesrat haben den Weg für ein milliardenschweres Finanzpaket freigemacht. Unter anderem wird die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben gelockert. Diese Entscheidung und Investitionspläne der EU für die Aufrüstung bezeichnet Margarete Klein von der "Stiftung Wissenschaft und Politik" (SWP) im Gespräch mit Host Anna Engelke als wichtigen Schritt, "der auch zeitlich mehr als nötig war". Es werde jetzt darauf ankommen, was man aus diesen Geldern macht. Aus Sicht der Osteuropa-Expertin war die vergangene Woche eine gute für Russlands Machthaber Putin, der mit US-Präsident Trump telefoniert hat. Putin habe zumindest Zwischenziele erreicht, so Klein. "Es geht in die Richtung einer Normalisierung der Beziehungen mit den USA - über die Köpfe der Europäer und der Ukrainer hinweg". Der russische Machthaber versuche minimale Zugeständnisse zu machen, um Trump "im Prozess zu halten". Seine großen Ziele gebe er nicht auf. Nämlich eine neue europäische Sicherheitsordnung. Die Osteuropaexpertin bewertet, wie realistisch der Einsatz europäischer Soldaten zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstands in der Ukraine ist und wie Russland nach mehr als drei Jahren Angriffskrieg gegen die Ukraine militärisch und innenpolitisch dasteht. Außerdem erläutert Klein, welche Fehler eine künftige Bundesregierung im Umgang mit Russland vermeiden sollte. Die aktuelle Lage in der Ukraine fasst Carsten Schmiester zusammen. Er berichtet, warum der EU-Gipfel am Donnerstag hinter den Erwartungen der Ukraine geblieben ist. Außerdem blickt er auf die Beratungen hochrangiger Militärs aus mehr als 30 Ländern Europas in London zurück. Und auf weitere Verhandlungen über eine Waffenruhe von US-Vertretern mit Unterhändlern aus Russland und der Ukraine voraus. Lob und Kritik, alles bitte per Mail an: streitkraefte@ndr.de Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html das Interview mit Margarete Klein https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1837974.html Podcast-Tipp: Berlin-Code https://www.ardaudiothek.de/sendung/14053111/
Das "Ja, aber" von Russlands Präsident Putin zu einer Waffenruhe in der Ukraine wirft Fragen auf: Das Auswärtige Amt bezeichnet es als "Verzögerungstaktik". US-Präsident Trump hingegen spricht von "guten und produktiven Diskussionen" mit Putin. Host Kai Küstner sieht in den Äußerungen Putins keinerlei Anzeichen, dass dieser bereit ist, von seinen Maximalforderungen abzurücken. Carsten Schmiester berichtet, dass auch ukrainische Soldaten an der Front skeptisch bleiben. Außerdem befasst er sich mit den russischen Eroberungen in Kursk und der Frage, ob diese die Gespräche über eine Waffenruhe beeinflussen könnten. Was Deutschland und dessen Widerstandskraft im Krisenfall betrifft, so stellt die Politikwissenschaftlerin Christina Moritz im Interview mit Kai Küstner fest, dass wir uns in einer "sehr, sehr kritischen Lage" befinden. Seit Jahren sei die deutsche Sicherheitspolitik unterfinanziert: "Wir haben zu lange gewartet, bis etwas passiert". Der Einsatz in Afghanistan sei nicht der erste gewesen, bei dem die Abstimmung nicht funktioniert hat. Moritz plädiert daher für einen nationalen Sicherheitsrat, eine im Kanzleramt verortete Steuerungsgruppe, um Informationen zentral zu bündeln und strategische Bereiche für den Krisenfall besser, widerstandsfähiger zu vernetzen - von der Rüstung über Medikamentenvorräte bis hin zur Cyberabwehr. NDR Reporter Johannes Koch berichtet von der Ausbildung ukrainischer Soldaten an einem geheimen Ort - viele von ihnen hätten noch nie zuvor einen Panzer gesehen. Nach der Zeit in der deutschen Brigade gehen sie danach unmittelbar an die Front. Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Das Interview mit Christina Moritz http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1833304.html https://www.ardaudiothek.de/episode/14289533/ Was hinter Putins "Nuancen" steckt https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-reaktionen-waffenruhe-ukraine-analyse-100.html Zur Debatte um F35 https://www.twz.com/air/you-dont-need-a-kill-switch-to-hobble-exported-f-35s Podcast-Tipp: "Mein Einsatz – der Feuerwehrpodcast" https://1.ard.de/meineinsatz20
Kann sich Europa noch auf den nuklearen Schutzschirm der USA verlassen? Und wie sicher leben wir ohne diesen Schutz? "Nicht sicher genug", findet der französische Präsident Macron, der Deutschland Hilfe angeboten hat. In dieser Podcast-Folge erläutert Dr. Liviu Horovitz, Nuklearwaffen-Experte von der Stiftung Wissenschaft und Politik, wie aussichtsreich ein solcher französischer Schutz wäre. Er verweist auf das bisherige, auf vier Pfeilern basierende NATO-System der nuklearen Abschreckung und die Balance zwischen konventionellen und nuklearen Fähigkeiten. Dabei steht für Horovitz jetzt fest: "Der Hauptakteur in der nuklearen Abschreckung ist die USA". Eine erweiterte nukleare Abschreckung sei sehr schwer. Wie diese - in Teilen noch mit oder ganz ohne die USA - aussehen könnte, analysiert er anhand von drei möglichen Szenarien im Gespräch mit Carsten Schmiester. Dabei komme insbesondere Großbritannien eine wichtige Rolle zu, auch wenn das Land nicht mehr Teil der EU ist: "Wenn die Amerikaner tatsächlich weg sind, dann kann man sich nicht vorstellen, wie eine europäische Sicherheitsordnung ohne Großbritannien aussehen könnte", so Horovitz. Generell seien wir von einer Welt ohne Atomwaffen zurzeit "leider ziemlich weit entfernt". Unterdessen hat die Ukraine den größten Drohnenangriff auf Russland gestartet mit hunderten dieser unbemannten Systeme. Wohl kein Zufall, so die Einschätzung von Co-Host Kai Küstner: Weil die Ukraine Stärke zeigen will am Tag des Treffens ukrainischer und russischer Vertreter in Saudi-Arabien. Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de Alle Folgen von "Streitkräfte und Strategien" https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Das Interview mit Dr. Liviu Horovitz http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1830986.html Zu ukrainischen Erwartungen an die Gespräche in Saudi-Arabien https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-erwartungen-treffen-usa-100.html Link zum Weltspiegel Podcast https://1.ard.de/USA_Weltspiegel_Podcast_Extra?cp=sus
„Es passiert tatsächlich jeden Tag irgendwas Historisches“, sagt Frank Sauer, Experte für Sicherheitspolitik an der Bundeswehr Universität München. Und auch in dieser Woche haben sich die Ereignisse überschlagen. In Deutschland wollen Union und SPD ein Sondervermögen für marode Infrastruktur in Höhe von 500 Milliarden Euro einrichten und für den Verteidigungshaushalt die Schuldenbremse aufweichen. Außerdem plant die EU, bis zu 800 Milliarden Euro zur Verteidigung gegen Russland zu mobilisieren. Mit Christian Mölling, Sicherheitsexperte der Bertelsmann-Stiftung, spricht Host Anna Engelke über die Einschätzung des Militärhistorikers Sönke Neitzel, wonach Russland noch in diesem Spätsommer ein Test-Manöver durchführen wird - ganz in der Nähe der EU, an der weißrussischen Grenze zu Litauen. Mölling schätzt außerdem ein, inwieweit die Europäer bei ausbleibender Unterstützung der USA für die Ukraine einspringen und wie sie sich auch ohne die USA verteidigen könnten. „Wir können schon was, aber wir werden uns kurzfristig sehr strecken müssen“. Der Sicherheitsexperte rechnet zudem vor, wie viel Geld in den nächsten Jahren für Investitionen ausgegeben werden müsste. In der Ukraine gab es derweil neue russische Angriffe, vor allem auf Gasanlagen und die Energieversorgung. Carsten Schmiester berichtet außerdem über Pläne der US-Regierung, rund 240.000 ukrainische Geflüchtete ausweisen zu wollen. Und dass Delegationen aus den USA und der Ukraine nach US-Angaben in der kommenden Woche in Saudi-Arabien über eine Waffenruhe mit Russland beraten wollen. Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Interview mit Christian Mölling https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1828732.html Podcast-Tipp “Hintergrund”: Sicherheit im Ostseeraum – Wie der Krieg in der Ukraine eine Region verändert https://www.ardaudiothek.de/episode/14186233/
Im Weißen Haus folgte diese Woche ein Treffen dem nächsten. Der französische Präsident Macron und der britische Premier Starmer waren bei US-Präsident Trump zu Gast. Dabei ging es um den Krieg in der Ukraine und die Forderung der Europäer, bei möglichen Verhandlungen mit dem russischen Machthaber Putin mit am Tisch zu sitzen. Carsten Schmiester berichtet über die Gespräche und warum ein Treffen der EU-Chefdiplomatin Kallas mit US-Außenminister Rubio abgesagt wurde. Außerdem blickt er auf die kommende Woche, in der zwei Gipfel in Europa folgen – in London und Brüssel. Während Staats- und Regierungschefs zusammensitzen, meldet die Ukraine erneut massive russische Drohnenangriffe. Diese sind mittlerweile Alltagsrealität, sagt der ukrainische Journalist Denis Trubetskoy im Interview mit Host Anna Engelke. Nach drei Jahren Krieg in seinem Land seien die Menschen erschöpft, der Wunsch nach Frieden riesengroß. Ukraines Präsident Selenskyj besucht ebenfalls Trump in Washington. Ziel ist, ein Rohstoff-Abkommen zu unterzeichnen. Aus Sicht von Trubetskoy hat die Ukraine bei der Vereinbarung das „Maximum“ herausgeholt. Für seinen Umgang mit Trump bekomme Präsident Selenskyj in seinem Land Respekt auch vom politischen Gegner. Die USA sind aus Sicht des Journalisten kein verlässlicher Partner mehr, die Zeiten der „kostenlosen Hilfen“ seien vorbei. Trubetskoy erklärt, warum sein Land aber weiter auf die Hilfe der USA angewiesen ist und welche Rolle die Europäer spielen. Sie seien der neue strategische Partner Nummer eins für die Ukraine. Umgekehrt sei klar, dass die Sicherheit Europas jetzt noch mehr vom Erfolg der Ukraine in diesem Krieg abhänge. Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de 3 Jahre Zeitenwende - die "Meinung" von Anna Engelke in den tagesthemen (ab 18:45 Min) https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tagesthemen/tt-11590.html Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Interview mit Denis Trubetskoy https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1823986.html Plusminus-Podcast: Milliarden-Grüße nach Moskau - warum Europa weiter Gas kauft https://www.ardaudiothek.de/episode/14215231/
Noch hat die US-Regierung keinen Plan für ein Ende des Krieges in der Ukraine vorgelegt. Gut möglich aber, dass der US-Sondergesandte für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg, einen solchen in der kommenden Woche bei der Münchner Sicherheitskonferenz präsentiert. Welche Ideen kursieren, erläutert Claudia Major im Gespräch mit Host Anna Engelke. Die Sicherheitsexpertin von der Stiftung Wissenschaft und Politik weist darauf hin, dass es in den USA zwei Strömungen gibt. Die eine plädiere für einen „Frieden durch Stärke“, die andere für einen "Frieden durch Anpassung an russische Forderungen". Beide Lager hätten gemein, dass sie eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine kritisch und die Europäer für die Absicherung eines möglichen Waffenstillstandes in der Verantwortung sehen. Allerdings sei Europa ohne die USA sehr schlecht aufgestellt, betont Sicherheitsexpertin Major. Den Europäern fehle es an militärischer Handlungsfähigkeit. Majors Schlussfolgerung: "Wir Europäer zahlen wieder einmal dafür, dass wir in den letzten zehn, zwanzig Jahren nicht genug in unsere eigene Verteidigung investiert haben.” Außerdem hapere es bei den Europäern nicht nur an der militärischen Einsatzfähigkeit, sondern auch an der politischen Geschlossenheit. Während über einen möglichen Waffenstillstand und dessen Absicherung diskutiert wird, läuft der Krieg weiter. Ukrainische Truppen haben zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Offensive in der russischen Region Kursk gestartet. Carsten Schmiester berichtet zudem über den Austausch von Kriegsgefangenen, die Lieferung weiterer niederländischer F-16-Kampfflugzeuge und französischer Mirage-Jets an die Ukraine sowie über ein mögliches Treffen von Russlands Präsident Putin mit US-Präsident Trump. Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de "Modelle zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstandes in der Ukraine" - Arbeitspapier von Claudia Major und Aldo Kleemann von der SWP (Stiftung Wissenschaft und Politik) https://www.swp-berlin.org/publications/products/arbeitspapiere/Arbeitspapier_FG03_02_2025_C_Major_A_Kleemann.pdf Claudia Major über mögliche Verhandlungen mit dem russischen Machthaber Putin – Focus: https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/ukraine-wer-frieden-mit-putin-will-muss-zwei-kritische-fragen-beantworten_id_260032484.html Das Interview mit Claudia Major http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1809910.html Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Podcast-Tipp: Die Entscheidung – Comeback der Wehrpflicht https://1.ard.de/die-entscheidung-strategie-streitkraefte-
US-Präsident Trump konnte den Krieg in der Ukraine nicht – wie vollmundig angekündigt – innerhalb von 24 Stunden beenden. Stattdessen droht er Russland mit weiteren wirtschaftlichen Sanktionen und damit, den Ölpreis zu drücken. Russland-Kennerin Sarah Pagung von der Körber-Stiftung bezweifelt, dass dies Präsident Putin zum Umdenken bewegen kann. Dieser sei bereit, für seine imperialen Träume „einen sehr hohen wirtschaftlichen Preis zu zahlen.“ Russland gehe es nicht nur um die Ukraine, betont Pagung im Gespräch mit Host Kai Küstner. Sondern auch um eine Neuordnung der europäischen Sicherheitsordnung und darum, die NATO in Europa zu schwächen und nach Westen zurückzudrängen. Diese Dimension sollte man mit Blick auf mögliche Verhandlungen zwischen Trump und Putin nicht vergessen. Aus Sicht der Politikwissenschaftlerin ist man derzeit von einem echten, wirklichen Frieden weit entfernt. Der Krieg geht derweil unvermittelt weiter, Russland setzt die Ukraine im Osten weiter unter Druck. Der Schwerpunkt liegt auf der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk, so Carsten Schmiester in der Lage. Er berichtet auch über den aktuellen Sicherheitsreport 2025. Danach fühlen sich immer mehr Menschen in Deutschland weniger sicher, ein Grund ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der trifft nicht nur die Menschen vor Ort besonders hart, sondern auch die Umwelt. Laut Forschern belaufen sich die Schäden inzwischen auf rund 72 Milliarden Euro. Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de Interview mit US-Außenminister Marco Rubio https://www.youtube.com/watch?v=S5RJwmw1ihE Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Tipp für die Audiothek: Sachsen-Politik-Podcast https://www.ardaudiothek.de/sendung/sachsen-politik-podcast/14007391/
Erst nach zwei Tagen im Amt hat sich US-Präsident Trump ausführlich zum Krieg in der Ukraine geäußert. Dabei hat er Russland unter anderem mit Zöllen und Sanktionen gedroht. Aus Sicht von Carlo Masala ist dies ein Weg, Präsident Putin an den Verhandlungstisch zu holen. Trump wolle den Krieg aus verschiedenen Gründen beenden, erklärt der Professor für Internationale Politik an der Bundeswehr-Universität in München im Gespräch mit Host Anna Engelke. Zum einen wolle sich der US-Präsident außenpolitisch künftig auf Asien konzentrieren. Zum anderen müsse Trump in der Ukraine erfolgreich sein, damit er auch auf der Weltbühne als erfolgreicher "Deal-Maker" wahrgenommen wird. Allerdings gebe es für Russland derzeit wenig Anreize, zu verhandeln. Bis die Waffen schweigen, wird es noch eine Weile dauern, ist der Militärexperte überzeugt. Derweil desertieren immer mehr ukrainische Soldaten. Dies hängt laut Masala auch mit fehlenden Waffenlieferungen aus dem Westen zusammen. In Deutschland streiten sich Politiker immer noch über weitere Hilfen für die Ukraine in Höhe von drei Milliarden Euro. Der Hintergrund des Streits ist weniger die Finanzierungsfrage als der derzeitige Wahlkampf, vermutet der Politik-Professor. Die aktuelle militärische Lage in der Ukraine fasst Carsten Schmiester zusammen. Er berichtet über den Einsatz nordkoreanischer Streitkräfte in der russischen Region Kursk und über Meldungen, wonach es um die Wirtschaft in Russland nicht so gut bestellt ist wie Moskau beteuert. Außerdem blickt er auf den Besuch von Verteidigungsminister Pistorius in Polen und das erfolgreiche Vorgehen der Briten gegen ein mutmaßlich russisches Spionageschiff in ihren Hoheitsgewässern. Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de Das Interview mit dem Militärexperten Prof. Carlo Masala https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1800310.html Wie der Flugverkehr im Ostseeraum unter GPS-Spoofing leidet https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ostseeregion-gps-stoerungen-russland-100.html Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Podcast-Tipp: Synapsen – ein Wissenschaftspodcast https://1.ard.de/Synapsen
Nach mehr als 15 Monaten Krieg zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas soll es eine Feuerpause geben. Damit die Waffen im Gaza-Krieg schweigen, zogen die politischen Gegner Joe Biden und Donald Trump offenbar an einem Strang. Größtmöglicher Druck auf die Kriegsparteien und Drohungen des künftigen US-Präsidenten sind aus Sicht von Michael Kimmage aber keine Blaupause für Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. Im Interview mit Anna Engelke erklärt der Professor von der Catholic University in Washington DC, warum. Der Historiker geht nicht von einem schnellen Ende des russischen Angriffskrieges in der Ukraine aus. Zumal in den USA derzeit der Nahe Osten im Vordergrund stehe, die Ukraine sei „im Moment kein großes Thema.“ Von den Europäern werde der neue US-Präsident Trump mehr Engagement in der Ukraine fordern, ist Kimmage überzeugt. Der Direktor des Kennan-Instituts erwartet, dass die NATO auch eine zweite Amtszeit Trumps übersteht, „politische Dramen“ aber nicht ausgeschlossen sind. Über eindringliche Warnungen von Noch-Präsident Joe Biden in seiner Abschiedsrede vor einer “Oligarchie” und “Machtmissbrauch” in den USA berichtet Host Kai Küstner. In dieser Rede erwähnte Biden auch das Nahost-Abkommen, die Ukraine allerdings nur sehr kurz. Carsten Schmiester guckt auf die Lage in der Ukraine bzw. auf ukrainische Angriffe auf vor allem russische Infrastruktur. Er berichtet über Verluste nordkoreanischer Streitkräfte, den andauernden Streit in Deutschland über die weitere finanzielle Unterstützung für die Ukraine und die Stationierung deutscher Patriot-Systeme in Polen. Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de Podcast-Tipp: Sockenpuppenzoo – Angriff auf Wikipedia https://1.ard.de/sockenpuppe Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Schon vor seinem Amtsantritt sorgt der künftige US-Präsident Donald Trump für reichlich Wirbel: Vor allem mit seinen Äußerungen zu Grönland, dem Panama-Kanal und Kanada. Was ist von diesen imperialen Fantasien zu halten und wie sollten Deutschland und Europa damit umgehen? Völlig unklar ist auch, ob ein von Trump geplantes Treffen mit Putin Erfolg haben kann und wie es künftig mit der Unterstützung der Ukraine weiter geht: Ein letztes Mal vor Trumps Amtseinführung saßen die westlichen Ukraine-Unterstützer in Ramstein zusammen. Carsten Schmiester berichtet über das Treffen und die Bilanz des scheidenden US-Verteidigungsministers Austin. Von großer Bedeutung für Europa ist auch die Frage, wie stabil Syrien bleibt: Über die Lage einen Monat nach dem Fall des Assad-Regimes spricht Host Kai Küstner mit Daniel Gerlach, Chefredakteur des Zenith-Magazins. Eine gewisse Rücksichtnahme bestimme das Bild in der Hauptstadt Damaskus, berichtet der Nahost-Experte direkt aus dem Land. Dies liege wahrscheinlich an der Freude der Menschen über das Ende des Regimes. Aber auch daran, dass sie auf „keinen Fall in irgendeiner Form Vorwand für eine Explosion geben wollen.“ Daniel Gerlach sieht ein hohes Konfliktpotenzial in Syrien und spricht von einem „Tanz auf dem Vulkan“. In den nächsten Monaten würde sich entscheiden, ob wieder ein Bürgerkrieg ausbricht. Der Westen könne Syrien unterstützen, in dem er die Sanktionen aufhebt, diplomatische Vertretungen wieder eröffnet und insgesamt den Kontakt verstärkt. Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de Link zum Interview mit Daniel Gerlach: https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1790946.html Zur geostrategischen Bedeutung von Grönland: https://www.ft.com/content/26b2c424-b163-447b-94a7-ffe5a21f3807 Kanzleramt blockiert Ukraine-Hilfen: https://www.spiegel.de/politik/ukraine-krieg-olaf-scholz-blockiert-milliarden-paket-fuer-fuer-kiew-a-15318d4e-bc41-40e1-9a31-1d57409db2d5 Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ardaudiothek.de/sendung/7852196/
An der östlichen Front verschlechtert sich die Lage der Ukrainer weiter, das Militär hat mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. ARD-Korrespondentin Rebecca Barth berichtet, dass für einige Menschen in der Ukraine der neue US-Präsident Trump ein Hoffnungsträger ist. Mit Blick auf dessen am 20. Januar beginnende Amtszeit zeigt sich der Militärexperte und Oberst des österreichischen Bundesheeres Markus Reisner im Gespräch mit Host Anna Engelke vorsichtig optimistisch. Trump wolle einen „Deal“ haben. Auf der einen Seite stehe eine mögliche Einigung im Raum, die dazu führen könne, den Krieg so einzufrieren, dass es keine weiteren Toten und Verletzten gibt. Auf der anderen Seite sieht Reisner aber auch das Potenzial einer massiven Eskalation. Bis zum Amtsantritt von Trump muss man laut Oberst Reisner davon ausgehen, dass Putin versucht, so viel ukrainisches Gebiet wie möglich zu besetzen. Ein Einsatz von Friedenstruppen bei einem Waffenstillstand ist für den Militärexperten mit vielen Fragen verbunden. Etwa, welches Mandat die Soldaten haben und welches Land bereit ist, sie zu entsenden. In Syrien hat Russland aus Sicht des Experten einen Rückschlag erlitten. „Dieser ist aber nicht so entscheidend, dass er das Hauptschwergewicht der russischen Angriffsbemühungen in der Ukraine wirklich verändern wird.“ Einen Überblick über die Lage in Syrien nach dem Sturz von Machthaber Assad liefert Carsten Schmiester. Er fasst die Planungen der von den Islamisten eingesetzten Übergangsregierung und den Besuch von Verteidigungsminister Boris Pistorius in der Region zusammen. Und er berichtet über die russisch-indische Energiepartnerschaft, die beide Länder offenbar massiv ausbauen wollen. Lob oder Kritik bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de Das Interview mit Oberst Markus Reisner: https://www.ardaudiothek.de/episode/13989635/ Syrien feiert Neuanfang nach Assad https://www.tagesschau.de/ausland/asien/syrien-assad-feiern-100.html Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Podcast-Tipp: Antonias Weg aus der Depression https://www.ardaudiothek.de/sendung/13978011/
In Syrien ist Machthaber Assad Geschichte, die siegreiche Rebellenallianz ist dabei, eine Übergangsregierung zu bilden. Im Schatten der Ereignisse in Nahost geht der Krieg in der Ukraine weiter. Über die aktuelle Lage, den Besuch von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz in Kiew und ein Interview des designierten US-Präsidenten Donald Trump zur Zukunft der NATO berichtet Carsten Schmiester. Beim Bündnis warnt man vor einem bedrohlichen Erstarken Russlands in den kommenden Jahren. Auch der Militärhistoriker Sönke Neitzel hält es im Gespräch mit Host Kai Küstner für wahrscheinlich, dass Machthaber Putin in absehbarer Zeit das Bündnis in einem lokalen militärischen Konflikt auf die Probe stellen wird. Darauf müsse die Bundeswehr in viel größerem Tempo vorbereitet sein, Reformen dürften nicht verschleppt werden: „Jeder Schritt, den wir jetzt nicht tun, wird im Konfliktfall das Blut unserer Soldaten kosten.“ Das müsse man den Politikern ins Gesicht sagen, so Professor Neitzel. Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine attestiert er dem Westen fehlendes „entschlossenes Handeln“. Man sei nicht bereit, den russischen Vormarsch aufzuhalten. Vielmehr regiere das Prinzip Hoffnung. Und das auch in Bezug auf mögliche Verhandlungen mit Putin. Darauf zu vertrauen, dass der ernsthaft Frieden wolle, sei aber naiv. Auch um Syrien und die Folgen für Russland und die Ukraine dreht sich das Interview. Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de Sonderfolge “Streitkräfte und Strategien” nach Sturz von Assad: https://www.ardaudiothek.de/episode/13972069/ Israelische Angriffe auf Ziele in Syrien: https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israelische-luftangriffe-syrien-100.html Das Interview mit Militärhistoriker Prof. Sönke Neitzel: https://www.ardaudiothek.de/episode/13978953/ Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Podcast-Tipp: Mission Klima - Lösungen für die Krise “traceless - wenn klimaschädliches Plastik einfach verschwindet” https://www.ardaudiothek.de/episode/13936409/
In Syrien haben Aufständische die Macht übernommen. Die Ereignisse nach dem Sturz von Diktator Assad sind so umwälzend, dass Kai Küstner und Carsten Schmiester sich am Sonntag entschieden haben, eine Sonderfolge von „Streitkräfte und Strategien“ aufzunehmen. Sie stellen dabei auch die Frage, welche Auswirkungen dies auf Assads Schutzmacht Russland und den Krieg in der Ukraine haben könnte. Putin hatte bislang in Syrien eine Luftwaffenbasis und einen Mittelmeerhafen. Dass nun unklar ist, ob er diese halten kann, ist für Russland „eine echte Niederlage“. So sieht es der Politikwissenschaftler Nico Lange, Senior Fellow bei der Münchner Sicherheitskonferenz, im Gespräch mit Kai Küstner. Die Ereignisse in Syrien zeigen: „Russland ist nicht unendlich stark. Wenn andere agieren, muss auch Russland sich zurückziehen.“ Putins Nimbus der Unbesiegbarkeit habe stark gelitten, so Lange. Ob die Ereignisse in Syrien die Ukraine dem Frieden näherbringen, so wie der künftige US-Präsident Trump es sich wünscht, ist unklar. Es bestehe die Gefahr, dass Russland Truppen aus Syrien nun in der Ukraine einsetzt und dort seine Position militärisch stärkt, warnt Nico Lange. Wie Assad gestürzt wurde und was das bedeutet - FAQ tagesschau.de https://www.tagesschau.de/syrien-sieg-rebellen-entwicklung-100.html Das Interview mit Nico Lange, Sicherheitsexperte an der "Münchner Sicherheitskonferenz": http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1771374.html Alle Folgen von "Streitkräfte und Strategien" https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Fragen und Feedback zum Podcast: streitkraefte@ndr.de Podcast-Tipp: Wo bist Du? Verschollen auf der Flucht https://1.ard.de/wo_bist_du
Erst kamen die neuen EU-Spitzen, die Außenbeauftrage Kallas und Ratspräsident Costa, dann Bundeskanzler Scholz: bei Besuchen in Kiew sicherten die Politiker der Ukraine weitere Unterstützung zu. Gleichzeitig wird häufiger über Verhandlungen gesprochen, wie Carsten Schmiester berichtet. Allerdings habe Putin nach Einschätzung von Experten daran kein Interesse. Russlands Präsident hat derzeit mit einigen Problemen zu kämpfen. In Syrien ist die Gewalt wieder ausgebrochen – mit Folgen auch für die russischen Streitkräfte, die dort im Einsatz sind. Die russische Wirtschaft kämpft mit anhaltenden Sanktionen und Arbeitskräftemangel, der Rubel verfällt, die Inflation steigt auf Rekordhöhen. Trotzdem ist die Situation für Putin noch nicht bedrohlich, meint der Wirtschaftswissenschaftler und Osteuropa-Experte Janis Kluge von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Er rechnet im Interview mit Host Kai Küstner nicht damit, dass sich die Russen gegen Putin und den Krieg wenden. Viele würden den Krieg einfach ausblenden. Auf den Krieg hätten wirtschaftliche Probleme erst mal geringe Auswirkungen, sie würden „Russland nicht kompromissbereiter machen.“ Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de Interview mit Guido Steinberg zur Lage in Aleppo: https://www.tagesschau.de/ausland/interview-syrien-steinberg-100.html Interview mit Wirtschaftswissenschaftler Janis Kluge: https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1767510.html Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Deutscher Reporterpreis: Podcast des Jahres (Rammstein Row Zero): https://1.ard.de/Rammstein_Row_Zero_Podcast
Der Chef des Bundesnachrichtendienstes, Bruno Kahl, warnt vor einem möglichen Austesten der NATO-Bestandsgarantie. Russland bereite sich auf einen Krieg gegen den Westen vor, sagte der BND-Präsident in dieser Woche vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. "Mit dem umfassenden Einsatz der hybriden Methoden und Mittel durch Russland steigt auch das Risiko, dass sich irgendwann die Frage eines NATO-Bündnisfalls stellt." Carsten Schmiester berichtet, dass Putin mit dem Einsatz der Mittelstreckenrakete "Oreschnik" gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew gedroht habe. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, gibt im Podcast ausführlich Einblicke, wie sich Deutschland militärisch auf die aktuelle Lage vorbereitet. Die Ukraine führe im Moment ein Verzögerungsgefecht durch. Militärisch bedeutet das, Raum aufzugeben und sich dafür Zeit zu kaufen. "Diese Zeit wird uns für den Westen im Moment gekauft." Damit die russischen Geländegewinne nicht weiter zunehmen, müsse der Westen weiter Waffen liefern, sagt er im Interview mit Anna Engelke. Deshalb unterstützt die Bundeswehr auch weiter mit Flugabwehr und Kampfpanzern wie dem Gepard. Nicht nur aus Beständen der Bundeswehr, sondern auch aus der Produktion der Industrie. Ziel sei es, den Krieg so zu beenden, dass Putin eben nicht recht behält. Auch zur Rolle der USA unter dem zukünftigen Präsidenten Donald Trump äußert sich Breuer: "Es wird sicherlich an der einen oder anderen Stelle eine andere Kleiderordnung geben." Trumps Mann für das Ende des Ukraine-Kriegs https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/trump-ukraine-kellogg-100.html Das Interview mit Generalinspekteur Carsten Breuer: http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1765134.html Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de Podcast-Tipp: Agenten der Angst – Fereydoun und der iranische Geheimdienst https://1.ard.de/fereydoun-podcast?p=sus
Mit ihren endlosen Sturmangriffen hat die russische Armee nur kleine Gebietsgewinne erzielt. Deshalb setzt sie immer mehr auch darauf, die Menschen aufzureiben. Sie zerstört die Infrastruktur in der Ukraine, gezielt vor allen Dingen die Stromversorgung, so dass die Menschen im Land teilweise gar nicht mehr heizen können. Mehr als eintausend Tage Krieg, Beschuss, Zerstörung, Tod und Grauen an der Front haben ihre Spuren hinterlassen. Viele Frauen fürchten um ihre Männer, andere verstecken sie. Kinder wachsen ohne ihre Väter auf. Wie resilient ist die ukrainische Gesellschaft? Wir schauen im „Tag“ auf den dritten Kriegswinter: die Ukraine zwischen Hoffnung und Zermürbung, auf die Hilfsbereitschaft im Land und die von außen sowie auf die Geschichte von Abnutzungskriegen, zusammen mit Christoph Brumme, Schriftsteller im Donbass, Christof Johnen, Leiter der Internationalen Zusammenarbeit beim DRK, Prof. Dr. Klaus Lieb, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Leibniz-Institut für Resilienzforschung Mainz und Prof. Dr. Alaric Searle, stv. Kommandeur und leitender Wissenschaftler des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Podcast-Tipp: Streitkräfte und Strategien Warum ist die Gegenoffensive gescheitert, welche Waffen sollte der Westen liefern und wie lange reicht eigentlich noch die Munition? Die langjährige ARD-Korrespondenten Anna Engelke und Carsten Schmiester sprechen über die drängenden Fragen zum Ukraine-Krieg mit den ARD-Reportern in der Ukraine, mit Militärhistorikern und Sicherheitsexpertinnen. „Streitkräfte und Strategien“ ist die ruhige Antwort auf die vielen beunruhigenden Nachrichten. https://www.ardaudiothek.de/sendung/streitkraefte-und-strategien/7852196/
Die Diskussion über Raketen und Marschflugkörper hat die Woche rund um den 1.000 Kriegstag bestimmt. Die US-Regierung hat der Ukraine erlaubt, amerikanische Raketen vom Typ ATACMS gegen Ziele in der russischen Region Kursk einzusetzen. Am Donnerstag antwortete der russische Präsident Putin mit dem Einsatz einer neuartigen Mittelstreckenrakete auf Ziele in der ukrainischen Großstadt Dnipro. Was über diese Raketen bekannt ist und welche Reaktionen es gab, das fasst Carsten Schmiester zusammen. Im Gespräch mit Host Anna Engelke erklärt der Militärexperte und Buchautor Franz-Stefan Gady, dass die Rakete eingesetzt wurde, „um dem Westen eine klare Botschaft zu schicken, eine Botschaft der Abschreckung.“ Denn theoretisch kann die Rakete auch mit einem nuklearen Sprengsatz versehen werden. Gady schlägt vor, dass Europa und Deutschland mit einer Mischung aus Abschreckung und militärischer Stärke gepaart mit Dialog und Diplomatie reagieren sollten. Im deutschsprachigen Europa sei man zu sehr auf letzteres fokussiert, so der Militärexperte. Im Interview spricht Gady auch über die Mängel der Bundeswehr, über langfristige Ziele Russlands und er betont, dass man der Bevölkerung klar machen muss, warum die Unterstützung für die Ukraine wichtig ist. Putin kündigt Serienproduktion von Oreschnik-Rakete an: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/krieg-ukraine-neue-raketen-rutte-nato-100.html Buch von Franz Stefan Gady - "Die Rückkehr des Krieges" - Warum wir wieder lernen müssen, mit Krieg umzugehen: https://www.luebbe.de/quadriga/buecher/politik/die-rueckkehr-des-krieges/id_10507815 Putins Videoansprache und Reaktionen Selenskyjs: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-oreschnik-100.html Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de Podcast-Tipp: Becoming the Beatles https://1.ard.de/beatles-podcast?cp
"Die Tatsache, dass ein solcher Vorfall sofort den Verdacht auf vorsätzliche Beschädigung aufkommen lässt, spricht Bände über die Unbeständigkeit unserer Zeit." schreibt das Auswärtige Amt im Bezug auf das defekte Datenkabel zwischen Deutschland und Finnland. Unklar ist bisher, ob Fremdeinwirkung im Spiel war, der Verdacht besteht aber. Wir wollen darauf schauen, was das für uns bedeutet. Was passiert, wenn Deutschlands Infrastruktur im großen Maße angeriffen wird? Wäre das Land darauf vorbereitet? Hierzu spricht unsere Moderatorin Anne Kleinknecht mit Carsten Schmiester, Moderator des NDR Podcasts "Streitkräfte und Strategien". Zuerst aber bringt uns Ann-Brit Bakkenbüll auf den aktuellen Stand.
Laut einer aktuellen Umfrage der Körber-Stiftung lehnen zwei Drittel der Deutschen eine militärische Führungsrolle in Europa ab. Ist das noch vereinbar mit einer Welt, in der sich eine neue autoritäre Achse herausbildet und in der die USA unter Trump Europa deutlich mehr zumuten werden, fragt Kai Küstner im aktuellen Podcast. 57% der Deutschen (Vorjahr 66%) wollen der Ukraine weiter militärisch helfen. Außer Frage steht die Unterstützung für Kaja Kallas. Die ehemalige Ministerpräsidentin Estlands soll neue EU-Außenbeauftragte werden. Bei einer Anhörung im Europaparlament hat sie betont, dass ein Sieg der Ukraine Priorität für die EU haben müsse, Europa müsse seine Verteidigung ausbauen. Carsten Schmiester hat Kallas zugehört und berichtet in der aktuellen Ausgabe von Streitkräfte und Strategien auch über die schlechte Lage, in der sich die Ukraine befindet. Russland wiederum erhält auch Unterstützung - von Nordkorea. Das Land liefert nicht nur Artilleriemunition, sondern schickt auch Bodentruppen. Nordkorea-Experte Professor Rüdiger Frank von der Universität Wien sieht im Gespräch mit Kai Küstner in dieser Allianz Anzeichen für einen neuen Kalten Krieg und eine neue "Systemkonfrontation". Wie bedrohlich die Entsendung der Truppen für Europa wird, hänge auch davon ab, wie genau sie eingesetzt werden, erklärt Frank. Sollte Nordkorea reguläre Soldaten in eigenen Uniformen auf ukrainisches Gebiet schicken, könnte dies im schlimmsten Fall sogar zum dritten Weltkrieg führen. Weil Nordkoreas Machthaber Kim die NATO damit zu einer Reaktion zwingen könnte. In jedem Fall hält der Ostasien-Experte und Politikberater die Kooperation von Kim und Putin für einen "Win-win-Deal" mit Vorteilen für beide Länder. Stärker jedoch für Nordkorea, das in seiner Rolle als internationaler Akteur aufgewertet wird, wirtschaftlich profitieren kann und künftig - wegen Russland - keine Sanktionen mehr des UN-Sicherheitsrats fürchten müsste. Den Europäern rät Professor Rüdiger Frank angesichts der neuen Konfrontation zwischen autoritären und liberalen Staaten, sich zu einem eigenständigen, unabhängigen Akteur zu entwickeln, um handlungsfähig zu werden. Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de Deutsche wollen mehrheitlich keine stärkere militärische Rolle. Repräsentative Umfrage der Körber-Stiftung: https://koerber-stiftung.de/projekte/the-berlin-pulse/ Das Interview mit dem Nordkorea-Experten Prof. Rüdiger Frank: http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1753078.html Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Podcast-Tipp: Wo Bist Du? Verschollen auf der Flucht https://1.ard.de/wo_bist_du
Im Podcast "Streitkräfte und Strategien" geht es um die Situation in der Ukraine vor dem dritten Kriegswinter. Gemeinsam mit Andrea Beer aus dem ARD-Studio Kiew thematisieren Carsten Schmiester und Kai Küstner die aktuelle Lage in der Ukraine nach fast 1.000 Tagen Krieg. "Wir sehen eine Zunahme der Nordkoreaner, aber wir sehen keine Zunahme der Reaktion unserer Partner - leider", kritisiert der ukrainische Präsident Selenskyj den Westen. Die systematische Zerstörung der Infrastruktur hat die Lebensbedingungen im Land erheblich verschlechtert, was vor allem den Winter zu einer besonders schwierigen Herausforderung macht. Größte Sorge der Menschen ist dabei die Energieversorgung: Ohne Strom und Gas wird das Überleben in vielen Regionen schwer. Anstatt den Mut zu verlieren, zeigt die Ukraine aber beeindruckende Widerstandsfähigkeit und Kreativität, beispielsweise mit Balkonkraftwerken. Angesichts der Zerstörung wird auch die Frage von Hörer Frank Eismann beantwortet, ob mit einer neuen Flüchtlingswelle zu rechnen sei und wie Ukrainer darüber denken. Fragen gerne per Mail an streitkraefte@ndr.de Was kostet die (Nicht-)Unterstützung der Ukraine? (IfW-Studie): https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/was-kostet-es-die-ukraine-nicht-zu-unterstuetzen-33411/ Interview mit John Bolton, Ex-Trump-Sicherheitsberater: https://www.youtube.com/watch?v=aCCtrR5d9w0 Alle Folgen des Podcasts Streitkräfte und Strategien: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Anna Engelke spricht mit dem Journalisten und Buchautor Christian Schweppe. Er schreibt über sicherheitspolitische Themen und hat ein Buch mit dem Titel "Zeiten ohne Wende" veröffentlicht. Darin kritisiert er das Konzept der "Zeitenwende" von Olaf Scholz und Deutschlands Unterstützung für die Ukraine. "Zu wenig, zu langsam", fasst Schweppe zusammen und erklärt, warum viele Entscheidungen zu spät getroffen wurden: Olaf Scholz wolle stets als besonnen gelten, aber sein zögerliches Handeln koste Zeit und Vertrauen. Ein weiteres Gesprächsthema ist die innere Zeitenwende, speziell die Umstrukturierung der Bundeswehr. Laut Schweppe sind die Soldaten frustriert. Die Bundeswehr schrumpfe, werde aber teurer. Das sei ein paradoxer Zustand, der durch fehlende Koordination und mangelnden politischen Willen verschlimmert werde. Schweppe kritisiert weiterhin zu komplexe Beschaffungsprozesse, die effiziente und schnelle Aus- und Aufrüstung der Bundeswehr verhinderten. In der Ukraine bleibt die Lage für die Verteidiger kritisch, aber auch Russland stößt an Grenzen. Carsten Schmiester erläutert die unterschiedlichen Deutungen der Entwicklungen an der Front, wo Russland zwar aktuell größere Geländegewinne macht, aber unter extrem hohen Verlusten, während der Krieg weiterhin im Wesentlichen ein Stellungskrieg bleibe. Daran dürfte auch der Einsatz Tausender nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite wenig ändern, mit dem die US-Regierung dennoch in wenigen Tagen rechnet und der nicht nur aus Sicht der Nato das Eskalationsrisiko erheblich vergrößern würde. Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de Das Interview mit Christian Schweppe: http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1746088.html Das Buch "Zeiten ohne Wende - Anatomie eines Scheiterns. Ein Report" von Christian Schweppe im C.H. Beck Verlag. Zur Bestellung: https://www.chbeck.de/schweppe-zeiten-wende/product/36959122 Podcast-Tipp: “10 Minuten Wirtschaft” immer montags bis freitags neu https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcasts/podcast5840.html Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html https://www.ardaudiothek.de/sendung/7852196/
Nach Südkorea und der Ukraine bestätigen nun auch USA und NATO: 10.000 nordkoreanische Soldaten sollen sich mittlerweile in Russland befinden. Einige von ihnen wurden offenbar bereits in die Region Kursk verlegt. Von einer "erheblichen Eskalation” spricht NATO-Generalsekretär Mark Rutte. Doch die Frage ist: Wie soll man darauf reagieren, wenn Soldaten aus Fernost in Europa Krieg führen? Kurz vor der US-Präsidentschaftswahl erscheinen Teile des Westens bisweilen wie gelähmt, analysiert Kai Küstner. Mindestens genauso spannend aber ist die Frage, was nun das einer zunehmenden Bedrohung ausgesetzte Südkorea unternimmt: Noch diese Woche soll eine Delegation aus Seoul Kiew besuchen, um “Gegenmaßnahmen” zu besprechen. Fällt das südkoreanische Tabu, der Ukraine keine schweren Waffen zu liefern? Im Schwerpunkt geht es um “Wargames”. Im Gespräch mit Carsten Schmiester beschreibt Julia Weigelt, wie Bundeswehr-Offiziere in sehr komplexen, aber eben “gespielten” Kriegsszenarien an fachliche und emotionale Grenzen geführt werden, ohne Sorgen haben zu müssen, als “loser” abgestempelt zu werden. Denn, so sieht es die Bundeswehr in ihrem Wargaming-Handbuch selbst: “Verlierer haben grundsätzlich die steilere Lernkurve”! Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de Das gesamte Interview mit Professor Simon Koschut: https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1744150.html Wargaming - Handbuch der Bundeswehr: https://www.bundeswehr.de/resource/blob/5833530/fcce347642d690f89ba698c1d988fd4d/handbuch-wargame24-data.pdf Lernen aus den Erfahrungen von militärischen Wargames (Wirtschaftsinformatik & Management): https://link.springer.com/article/10.1365/s35764-023-00494-y Wargaming for Peace in Asia (Modern War Institute/West Point): https://mwi.westpoint.edu/wargaming-for-peace-in-asia/ Podcast-Tipp: kino.to - die verbotene Streamingrevolution https://www.ardaudiothek.de/sendung/13769851/ Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” zum Nachhören: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html https://www.ardaudiothek.de/sendung/7852196/
Falschinformationen, Sabotage, Anschläge: Im hybriden Krieg geht es darum, einen Gegner nicht direkt militärisch anzugreifen, sondern ihn wirtschaftlich und gesellschaftlich zu schwächen und ihm so die Widerstandskraft zu nehmen. Geheimdienstexperten wie Gerhard Conrad sehen, dass Russland schon seit Jahren mit diesen Mitteln gegen den Westen, gegen Europa und damit auch gegen Deutschland vorgeht und sorgen sich um unsere Resilienz. Conrad war hochrangiger Mitarbeiter des Bundesnachrichtdienstes und berät nach seiner Pensionierung unter anderem die Münchner Sicherheitskonferenz in nachrichtendienstlichen Fragen. Im Gespräch mit Carsten Schmiester analysiert er Putins hybride Kriegsführung und beschreibt Wege zur Stärkung der deutschen Dienste und zur Härtung unserer kritischen Infrastruktur: Etwa durch ein zentrales Lage- und Analysezentrum und eine bessere “begleitende” Kontrolle der Dienste, die ihnen wichtige Aufklärungsoptionen nicht von vornherein nimmt und sie damit schwächt. Gestärkt werden soll die russische Armee im Angriffskrieg gegen die Ukraine, und zwar mit Hilfe aus Nordkorea, berichtet Kai Küstner. Hinweise verdichten sich, dass die nordkoreanischen Soldaten bald schon in die Kämpfe bei Kursk eingreifen werden. Wie aber reagiert der Westen, den die Meldungen zu einem ungünstigen Zeitpunkt erreichen, wie Küstner berichtet? Weiter geht es im Podcast unter anderem um die scharfe Kritik am Gutteres-Auftritt beim BRICS-Gipfel in Russland und das neue deutsch-britische Sicherheitsabkommen. Anregungen, Lob und Kritik bitte per E-Mail an streitkraefte@ndr.de Doku über Vitali Klitschko: https://www.ardmediathek.de/video/klitschko-der-haerteste-kampf/klitschko-der-haerteste-kampf/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9jNjJkNTk0Mi1kZmFkLTQyMjktYWNhOS1iNmM4NzZjNTAyYmVfZ2FuemVTZW5kdW5n Deutsch-britische Militärkooperation: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/deutschland-grossbritannien-militaerkooperation-100.html Einigung auf 50-Milliarden-Kredit für Ukraine: https://edition.cnn.com/2024/10/23/politics/us-g7-ukraine-loan-package/index.html
China, Iran, Nordkorea – in seinem imperialistischen Feldzug gegen die Ukraine kann sich Russlands Machthaber Putin auf eine Reihe von Unterstützern verlassen. Nordkorea hilft ihm dabei mutmaßlich sogar mit tausenden Soldaten. Diese Staaten lassen sich zwar nicht gleichsetzen, sie entstammen aber doch alle dem „autoritären“ Lager. Was den Verdacht nährt, wie Kai Küstner analysiert, dass wir es mittlerweile mit einem fast weltweiten „Kulturkampf“ zu tun haben. In dem Russland auch versucht, unsere liberal-demokratische Lebensweise mit Desinformation „von innen“ auszuhöhlen. Doch hat man im Westen den Ernst der Lage wirklich verstanden? Schon Ende des Jahrzehnts, warnen Sicherheitsdienste und auch Verteidigungsminister Pistorius, sei Russland in der Lage, einen NATO-Staat anzugreifen. Im Exklusiv-Interview mit Anna Engelke mahnt die finnische Außenministerin Elina Valtonen, solche Warnungen gerade wegen der russischen Zusammenarbeit mit China, Iran und Nordkorea ernst zu nehmen: „Wir müssen endlich verstehen, dass dies uns alle betrifft“, sagt Valtonen. Carsten Schmiester analysiert im Blick auf die aktuelle Lage die Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland. Was dazu führen könnte, dass Südkorea sich stärker engagiert – Waffenlieferungen an die Ukraine schließt Seoul nicht aus. Parallel versucht Russlands Präsident Putin mit der Ausrichtung des BRICS-Gipfels den Beweis zu erbringen, dass er international keineswegs isoliert ist. Anregungen, Lob und Kritik bitte per E-Mail an streitkraefte@ndr.de Rede von Anne Applebaum bei der Friedenspreisverleihung: https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2FyZC1zb25kZXJzZW5kdW5nLzIwMjQtMTAtMjBfMTAtNDUtTUVTWg Berichte über nordkoreanische Truppen in Russland: https://edition.cnn.com/2024/10/19/asia/north-korea-ukraine-russia-troops-uniform-intl/index.html
Im Podcast “Streitkräfte und Strategien” analysieren Carsten Schmiester und Kai Küstner das Treffen von Bundeskanzler Scholz und US-Präsident Biden in Berlin. „Wir stehen an der Seite der Ukraine, so lange wie das nötig ist. Putin hat sich verrechnet, er kann diesen Krieg nicht aussitzen“, sagte Scholz. Die USA und Deutschland setzen sich weiter gemeinsam für die Souveränität und die Integrität der Ukraine ein, damit Russland sie nicht gewaltsam unterjochen kann. Präsident Biden bezeichnete Deutschland als "engsten und wichtigsten Verbündeten" Amerikas. Deutschland sei nach der brutalen Invasion Russlands aufgestanden und habe sich dem Augenblick gestellt. Dafür dankte er dem Kanzler: "Sie haben die Entschlossenheit aufgebracht, die deutsche Außenpolitik auf die neuen Realitäten einzustellen und der Ukraine stark und unerschütterlich zur Seite zu stehen." Am Donnerstag hat der ukrainische Präsident Selenskyj am Rande des EU-Gipfels in Brüssel für Aufsehen gesorgt, als er seinen „Siegesplan“ vorstellte. Weil er dafür eine klare Absage der EU und NATO bekommen hatte, drohte er mit einer nuklearen Aufrüstung. „Welchen Ausweg haben wir? Entweder wird die Ukraine Atomwaffen haben, oder wir müssen in irgendeiner Allianz sein.“ Im Schwerpunkt geht es um die „Multinational MRTT Unit“ der NATO. Alex Drost erklärt, wie medizinische Evakuierungen und Luftbetankungen in Krisengebieten funktionieren. Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de Biden sagt zum Abschied Danke: https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/scholz-biden-treffen-berlin-100.html Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Podcast-Tipp: Mission Klima mit Maja Göpel https://1.ard.de/MissionKlima_Podcast
Im Podcast Streitkräfte und Strategien geht es um den für Freitag geplanten Besuch von US-Präsident Biden in Deutschland. Washington und Berlin dürften hart bleiben in ihrer Haltung, dass die Ukraine im Krieg keine NATO-Mitgliedschaft erhalten soll. Auch die Reichweitenbeschränkungen für westliche Langstreckenwaffen werden nicht aufgehoben. „Deshalb hätten wir auch keine Nachrichten aus Ramstein bekommen, die die Ukraine sonderlich glücklich gemacht hätten.“ So schätzt die Expertin für Außen- und Sicherheitspolitik, Constanze Stelzenmüller von der Denkfabrik Brookings Institution in Washington, rückblickend die Absage des Treffens wegen des Wirbelsturms ein. Im Interview mit Kai Küstner kritisiert Stelzenmüller, Europa gebe bei der Ukraine-Unterstützung ein „trübes Bild“ ab. Mit Blick auf russische Sabotage, Desinformation und Mordversuche in Deutschland sei es Zeit, sich zu wehren. „Gerade weil die russische Einflussnahme immer dramatischer wird, sollte das ein Motiv für uns sein, uns das nicht bieten zu lassen.“ Im Podcast analysiert Carsten Schmiester auch einen Bericht von Präsident Selenskyj, wonach Russland Soldaten aus Nordkorea in der Ukraine einsetzt. Anregungen, Lob und Kritik bitte per E-Mail an streitkraefte@ndr.de Was braucht es für Verhandlungen mit Russland? https://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-friedensverhandlungen-114.html Angriffe auf Viktor Orban in Rede von EU-Kommissionspräsidentin: https://www.facebook.com/EuropeanCommission/videos/551771107233395 Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Podcast-Tipp: Der talentierte Mr.Vossen https://1.ard.de/podcast_vossen
Der Militärexperte Nico Lange von der Münchner Sicherheitskonferenz wirft im Podcast "Streitkräfte und Strategien" einen nüchternen Blick auf die Lage in der Ukraine: "Russland hat eigentlich nichts erreicht in diesem Krieg in zweieinhalb Jahren." Die Verlustraten seien für Russland nicht durchhaltbar und deshalb sei das Militär auch nicht in der Lage, große Städte einzunehmen oder in der Ukraine durchzubrechen. Sein Fazit: Trotz militärischer Probleme der Ukraine stehe kein Sieg der russischen Streitkräfte bevor, auch nicht die Eroberung der Ukraine. Das ist das eigentliche Ziel von Wladimir Putin gewesen. Im Interview mit Anna Engelke teilt Nico Lange deshalb auch die Hypothese von Wolodymyr Selenskyj, dass es gar nicht so viel bräuchte, um den russischen Angriff aufzuhalten. In der Folge geht es also auch wieder um Waffenlieferungen, den Staatsbesuch des ukrainischen Präsidenten, die abgesagte Reise des US-Präsidenten und den Friedensnobelpreis, der an die japanische Organisation Nihon Hidankyo verliehen wurde. Seit fast 80 Jahren hat es keinen Einsatz von Atomwaffen gegeben. Doch das nukleare Tabu steht auch mit Blick auf den russischen Angriffskrieg unter Druck, warnt Carsten Schmiester, der die Begründung des Nobelkomitees in Oslo beobachtet hat. Friedensnobelpreis für japanische Organisation https://www.tagesschau.de/ausland/europa/friedensnobelpreis-194.html Interview mit Nico Lange: http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1732404.html Podcast-Tipp: 11KM über den US-Wahlkampf https://1.ard.de/11KM_Podcast_USA Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Militärisch läuft es weiterhin nicht gut für die Ukraine, weshalb immer häufiger über mögliche Verhandlungen spekuliert wird. Im Podcast Streitkräfte und Strategien gehen Carsten Schmiester und Kai Küstner auch auf das geplante, diesmal mit US-Präsident Biden hochrangig besetzte, Ramstein-Treffen am kommenden Wochenende ein. Dort will der ukrainische Präsident Selenskyj seinen Friedens- bzw. “Siegesplan” erläutern: “Frieden durch Stärke”, so lautet ein Kernbestandteil. Das heißt: Die Ukraine dringt auf mehr Waffenlieferungen aus dem Westen, um Russland an den Verhandlungstisch zu zwingen. Wie aber lässt sich Schluss machen mit dem Krieg? Dr. Ulrich Kühn vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg verweist auf Sicherheitsgarantien und bilaterale Lösungen. Bei der Patt-Situation sei unklar, wie sich der Krieg im kommenden Winter entwickelt. Dabei sei entscheidend, wie viel Personal Russland bereit ist, an der Front zu "verfeuern". Eine nukleare Eskalation ist zum jetzigen Zeitpunkt unrealistisch, schätzt Kühn Putins Drohungen ein. Russland wäre dann international komplett isoliert. Zur US-Haltung gegenüber Israel: https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-einfluss-israel-100.html das Interview mit Sicherheitsexperte Dr. Ulrich Kühn: http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1729944.html Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Podcast-Tipp: Hörspiel-Serie Kalkar 81 https://1.ard.de/kalkar-hoerspiel
Wolodymyr Selenskyj hat aus Deutschland erneut eine Absage bekommen. Bundeskanzler Olaf Scholz wird die Reichweitenbeschränkung für Präzisionswaffen nicht aufheben. Die Ukraine will die russische Logistik angreifen und Militärflugplätze der Luftwaffe weit hinter der Frontlinie zerstören. Aber Deutschland erlaubt nur den Einsatz solcher Waffen gegen Ziele auf russischem Boden nur für ein begrenztes Gebiet rund um Charkiw. Andrea Beer aus dem ARD Studio Kiew berichtet im Gespräch mit Carsten Schmiester, dass die russische Logistik laut ukrainischer Militärbeobachter weiterhin intakt sei, obwohl zuletzt Drohnen ein russisches Lager mit 30.000 Tonnen Munition zerstört haben sollen. Unklar ist weiterhin, wie der neue Friedensplan von Präsident Selenskyj aussieht, der am Donnerstag US-Präsident Biden vorgestellt werden soll. Vieles sei noch schwammig, sagt Andrea Beer. Aber aus Sicht der Ukraine gehe es um eine große Systemauseinandersetzung. Demokratie gegen Autokratie. Die Menschen in der Ukraine seien aber wirklich erschöpft und fühlten sich im Stich gelassen, weil sie nur so viele Waffen bekämen, dass sie nicht untergingen. Deshalb sei die Erwartung auch groß an den Westen, sagt die Korrespondentin. „Macht ihr jetzt mit, ja oder nein?" Im Schwerpunkt geht es um die Rolle der Bundeswehr in Schulen. Julia Weigelt hat einen Jugendoffizier beim Besuch in einer Schule begleitet. Sie berichtet von ihren Eindrücken, über Schüler- und Lehrerreaktionen und über die grundsätzliche Kritik der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de Artikel über Jugend und Bundeswehr aus dem Jahr 1982 “Aus Politik und Zeitgeschehen” https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/archiv/532267/jugend-und-bundeswehr/ Jahresbericht Jugendoffiziere 2023 (Bundeswehr) https://www.bundeswehr.de/resource/blob/5808806/d5cf753896d38fbc4c6c9e9e088792f2/jahresbericht-2023-data.pdf Übersicht Beutelsbacher Konsens (Bundeszentrale für politische Bildung) https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/1793_Beutelsbacher_Konsens_ba.pdf Alle Folgen des Podcasts Streitkräfte und Stragien: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Podcast-Tipp: So Long, Cohen. Beautiful Loser und Weltstar Leonard Cohen https://1.ard.de/So_Long_Cohen_Podcast
In dieser Folge von "Streitkräfte und Strategien" geht es um die Militärhilfe und die Frage, wie lange die Ukraine noch unterstützt werden kann. Wolodymyr Selenskyj will in der kommenden Woche angeblich seinen Plan des Sieges vorstellen, bislang ist aber wenig über diesen Victory Plan bekannt. Es könnte sein, dass der ukrainische Präsident erneut mit leeren Händen aus Amerika zurückkommt, ähnlich wie bei seinem letzten Besuch im Frühjahr. So schätzt es zumindest Christian Mölling ein, der Sicherheitsexperte bei der Bertelsmann-Stiftung und dort Direktor des Programms "Europas Zukunft". Im Podcast stellt er eine Studie vor, wie teuer die Verteidigung in den nächsten Jahren für Deutschland vermutlich wird. Anna Engelke und Carsten Schmiester fragen sich in dieser Folge, wie Deutschland weiterhin ein verlässlicher Partner bleiben kann. Immerhin haben Außen- und Finanzministerium weiteres Geld beschafft. Der ukrainische Botschafter Makeiev sagt im Podcast: "Wir brauchen dieses Geld für die Unterstützung unserer Streitkräfte." Diese kommt jetzt auch überraschend aus Indien. Bisher war das Land ein enger Partner Russlands, allerdings soll Indien trotz Moskaus Einwände Artilleriegranaten über dritte Länder in die Ukraine geliefert haben. Obwohl das indische Außenministerium dementiert, zeigt die Meldung, wie komplex das geopolitische Unterstützungsnetz für die Ukraine ist. Fragen, Anregungen und Kritik an: streitkraefte@ndr.de Diese Waffen liefert Deutschland an die Ukraine: https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/krieg-in-der-ukraine/lieferungen-ukraine-2054514 das Interview mit Christian Mölling: https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1718882.html Podcast-Tipp: Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste https://1.ard.de/dark_matters Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Hat dieser Krieg seinen Schrecken verloren, fragt sich Carsten Schmiester angesichts der Tatsache, dass deutsche Nachrichtenredaktionen immer öfter andere Themen wichtiger finden. Mit Blick auf die Landtagswahl in Brandenburg geht es auch um die Frage, wie der Krieg die Wählerinnen und Wähler beeinflusst. AfD und BSW stellen sich gegen die Ukraine-Politik der Bundesregierung. "Ganz viele Menschen haben Angst davor, dass Deutschland sich in diesen Krieg hineinziehen lässt", behauptet beispielsweise Sahra Wagenknecht. Meinungsforscher widersprechen. Roland Abold von Infratest DIMAP stellt im Podcast fest, dass eine deutliche Mehrheit Waffenlieferungen an die Ukraine weiter unterstützt. 57 Prozent der Befragten sagen, das sei entweder angemessen oder gehe sogar nicht weit genug. 36 Prozent geht die Unterstützung zu weit. Kai Küstner schaut im Podcast auf die Lage im Donbass und angesichts der schweren Kämpfe auch auf die Frage, ob die Ukraine mit westlichen Waffen Kampfjets auf russischen Flughäfen angreifen darf. Darüber gibt es offiziell jedoch weiter keine Erlaubnis aus Washington. Aus dem Kreml gibt es unterdessen Meldungen, dass Putin die russischen Streitkräfte weiter ausbauen will - ein Hinweis auf einen länger anhaltenden Konflikt mit dem Westen. Anregungen, Lob und Kritik bitte per Mail an: streitkraefte@ndr.de Interview mit Roland Abold von Infratest dimap: http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1716548.html Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Podcast-Tipp: Synapsen über Bio- und konventionelle Landwirtschaft https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1712744.html
Seit Monaten wartet die Ukraine auf die Erlaubnis, weitreichende Waffen aus dem Westen auch für Angriffe tief auf russischem Gebiet nutzen zu dürfen. In den letzten Tagen gab es Anzeichen, dass sich die USA in der Frage bewegen könnten, berichtet Carsten Schmiester. Vor einem wichtigen Treffen von US-Präsident Biden und dem britischen Premierminister Starmer hatte Russlands Präsident Putin dem Westen gedroht: Eine solche Freigabe würde eine direkte Beteiligung von NATO-Staaten am Krieg in der Ukraine bedeuten. Moskau werde darauf reagieren. Gleichzeitig wird aktuell auch viel über Frieden im Ukraine-Konflikt gesprochen. Aus Deutschland kommen Forderungen für einen Stopp der Waffenlieferungen, insbesondere von der AfD und dem BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht). Doch will Putin wirklich ernsthaft verhandeln? Wilfried Jilge, Experte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, DGAP, warnt im Gespräch mit Kai Küstner nach seiner Ukraine-Reise vor Naivität im Umgang mit Russland und vor zu hohen Erwartungen: „Putin wird allenfalls aus taktischen Gründen verhandeln wollen, um die westliche Unterstützung zu schwächen.“ Gespräche seien wichtig, sie fänden hinter den Kulissen auch statt, erklärt Jilge. Ebenso wichtig sei es aber, die militärische Unterstützung der Ukraine noch auszuweiten, um ernsthafte Verhandlungen realistischer werden zu lassen. Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de Freigabe für Einsatz weitreichender Waffen auf russischem Gebiet? https://www.nytimes.com/2024/09/12/us/politics/biden-ukraine-weapons.html Nachrichten zur Ukraine auf tagesschau.de https://www.tagesschau.de/thema/ukraine Das Interview mit Wilfried Jilge, Experte der DGAP: https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1714402.html Alle Podcast-Folgen von Streitkräfte und Strategien https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html Podcast-Tipp: Messner – ein extremes Leben https://www.ardaudiothek.de/sendung/messner-ein-extremes-leben/13686069/
In der Ukraine sind laut Präsident Selenskyj mindestens 41 Menschen bei einem russischen Raketenangriff getötet worden. Mehr als 180 weitere wurden bei dem Angriff auf die Stadt Poltawa verletzt. Die Raketen seien auf dem Gelände einer Hochschule und eines Krankenhauses eingeschlagen, hieß es am Dienstag aus Kiew. Es wird vermutet, dass eigentlich ein militärisches Ausbildungszentrum in der Stadt getroffen werden sollte. Kai Küstner fasst zusammen, was er bislang über den Angriff erfahren hat. Er schaut im Podcast auch auf den Verlust eines ukrainischen F-16-Kampfjets und geht auf die Vermutung ein, dass es sich um "friendly fire" handelt, also einen irrtümlichen Beschuss der eigenen Streitkräfte. Die Meldungen kommen in einer schwierigen Phase, weil Russland im Osten der Ukraine weiter auf dem Vormarsch ist. Schwerpunkt im Podcast ist die zivile Wehrverwaltung der Bundeswehr und die Debatte, ob diese nach der "Zeitenwende" noch zeitgemäß ist. Im Gespräch mit Host Carsten Schmiester berichtet Julia Weigelt von ihrer Recherche. Kritiker bemängeln die bürokratische Hürde und ineffiziente Verwaltung, während Befürworter die zivile Kontrolle als Schutzmechanismus gegen eine Machtkonzentration im Militär betonen. Mindestens 41 Tote bei russischem Angriff auf Poltawa https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-angriff-poltawa-100.html tagesschau.de über den neuen Führungsstab im Verteidigungsministerium https://www.tagesschau.de/inland/verteidigungsministerium-pistorius-fuehrungsstab-101.html Analyse zur Trennung zwischen Streitkräften und Bundeswehrverwaltung (Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages) https://www.bundestag.de/resource/blob/959758/92abfdf4201b14ac6450222e9a572561/WD-2-034-23-pdf.pdf Wie bedroht ist unser Rechtsstaat? 11KM: der tagesschau-Podcast https://1.ard.de/11KM_Wehrhafte_Demokratie Sollen wir der Ukraine weiter Waffen liefern? - Darüber diskutiert Carsten Schmiester bei "Politik & wir" am 3.9. ab 20:15 Uhr auf dem ARD-Twitch-Kanal: https://1.ard.de/puw_waffen-ukraine?p=sus
Die Beschränkungen für weitreichende Waffensysteme des Westens in der Ukraine müssen aufgehoben werden. Das fordert der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev im Podcast. "Es wäre doch richtig, den Bogenschützen zu töten und nicht nur zu versuchen, die Pfeile abzufangen." Im Interview mit Anna Engelke erklärt Makeiev, warum russische Militärflughäfen, Munitionsdepots und Kampfflugzeuge angegriffen werden müssten, damit nicht wieder hunderte Raketen in einer Nacht auf die Ukraine geschossen werden, wie Anfang der Woche. "Ein Fußballteam wird nie gewinnen, wenn dem Verteidiger verboten wird, den Ball nach vorne zu spielen." Man könne einen Krieg nicht mit einem Fußballspiel vergleichen, aber ohne Verteidigung würde sein Land jeden Tag Männer und Frauen an der Front und Zivilisten im Land verlieren. In Sachen Militärhilfe ist er aber weiter oprimistisch und äußert die Hoffnung, im nächsten Jahr doch mehr Militärhilfe aus Deutschland zu bekommen. In der Folge geht es auch um die Stimmung vor den Landtagswahlen und die Suche nach den Attentätern der Nord-Stream-Pipelines. "Es gab kein Diplomaten-Auto der ukrainischen Botschaft, das da irgendwie verwickelt werden konnte", weist Makeiev den jüngsten Vorwurf zurück. Ukraine-Korrespondentin Andrea Beer vermittelt aus erster Hand ihre Eindrücke aus dem Donbass, und Carsten Schmiester beobachtet unter anderem die Offensive in Kursk. Fragen, Lob oder Kritik an: streitkraefte@ndr.de Interview mit Botschafter Oleksii Makeiev: http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1705158.html Alle Folgen Streitkräfte und Strategien: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html “Politk & wir” Live-Diskussion auf twitch https://1.ard.de/puw_waffen-ukraine?p=sus
Nach der Feier zur Unabhängigkeit ist die Ukraine massiv bombardiert worden. Russland hat am Montag mit 127 Raketen und 109 Drohnen angegriffen und hauptsächlich auf Kraftwerke gezielt. Teilweise dauert es Monate oder bei einem Staudamm auch Jahre, bis die kaputte Infrastruktur wieder repariert ist, berichtet Vassili Golod. Der ARD-Korrespondent ist auch in Kiew in der vergangenen Nacht mehrfach aufgewacht durch die lauten Explosionen. "Irgendwann kannst du nicht bei jedem Luftalarm in den Keller oder in den Flur rennen. Das heißt, du bleibst dann liegen und dann knallt es plötzlich laut." In der Nacht waren erneut 81 Drohnen unterwegs. In Kriwyj Rih wurde auch ein Hotel angegriffen. Russland versucht mit dieser Strategie gezielt Orte anzugreifen, an denen sich Journalistinnen und Journalisten aufhalten. Präsident Selenskyj sorgt sich wegen der Angriffe auf die Stromversorgung jetzt schon vor der nächsten Angriffswelle. "Dieser anstehende Winter wird sehr heftig für die Bevölkerung", befürchtet auch Golod im Gespräch mit Carsten Schmiester und rechnet deshalb mit einer größeren Fluchtbewegung. Aus Neu-Delhi meldet sich ARD-Korrespondentin Charlotte Horn und berichtet über die Rolle von Indiens Premierminister Modi, der gerade erst Kiew besucht hat, nachdem er im Juli bei Putin in Moskau war. Obwohl Indien militärisch noch immer stark von Russland abhängig ist, hat Modi gute Kontakte in den Westen, wurde aktuell von US-Präsident Biden für seine Friedensbemühungen gelobt und gilt als potenzieller Vermittler zwischen den Kriegsparteien. Modi fordert Verhandlungen https://www.tagesschau.de/ausland/europa/modi-ukraine-besuch-102.html Podcast-Tipp: 15 Minuten. Der tagesschau-Podcast am Morgen https://1.ard.de/15Minuten
Wie reagiert Russland auf den ersten Einmarsch fremder Truppen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs? Bislang zögert Wladimir Putin. Das bedeute nicht, dass vielleicht doch noch eine harte Reaktion komme, sagt Margarete Klein von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Für die Ukraine sei der Angriff in der Region Kursk militärisch riskant, weil man jetzt an drei Fronten kämpfe, so Klein im Interview mit Anna Engelke. Für mögliche Friedensgespräche im Herbst sei der Schritt aber nachvollziehbar, weil Kiew nun weitere Gefangene und besetztes Gebiet als Verhandlungsmasse habe. Außerdem gehe es der Regierung in Kiew auch darum, zu zeigen, dass die Ukraine ein Momentum nutzen und in die Offensive gehen könne. Gleichzeitig habe man gezeigt, dass ein Überschreiten mutmaßlich “roter Linien” nicht automatisch zur Eskalation führe. Das könne ein wichtiges Argument für neue Waffenlieferungen sein. Im Interview geht es auch darum, wie Russland langfristig Soldaten rekrutiert. Aus dem Donbass melde Russland Erfolge bei der Offensive, berichtet Carsten Schmiester. Laut amerikanischem Geheimdienst zeichne sich dennoch eine Pattsituation an der Front ab. Wie Russland für einen langen Krieg rekrutiert https://www.swp-berlin.org/10.18449/2024A26/ das Interview mit Margarete Klein (SWP): http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1700602.html Podcast-Tipp: Mal angenommen, ...der Osten bleibt anders https://www.ardaudiothek.de/episode/13657239/ Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de Alle Folgen: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Erstmals nach den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines vor zwei Jahren gibt es einen europäischen Haftbefehl – gegen einen Ukrainer. Der Verdächtige Wolodymyr Z. soll sich Anfang Juli aus Polen in Richtung Ukraine abgesetzt haben. Die ukrainische Regierung bestreitet eine Beteiligung an der Sabotage. Wer steckt also hinter den Anschlägen und was bedeutet das für das Militärbündnis und weitere Waffenlieferungen? Darüber spricht Carsten Schmiester im Podcast mit dem ARD-Terrorexperten Michael Götschenberg, der den Fall mit Kollegen von der ZEIT und der Süddeutschen Zeitung recherchiert. In einem weiteren Schwerpunkt geht es um die Sahel-Region und eine schwere militärische Niederlage der russischen Wagner-Söldner in Mali. Kai Küstner erklärt, welche Rolle dabei die Ukraine gespielt hat und warum das für diplomatische Verwerfungen gesorgt hat. In der Analyse geht es auch darum, welchen Einfluss Deutschland in der Region hat. Nord-Stream-Recherche von Michael Götschenberg https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/nordstream-172.html Podcast „Tatort Ostsee“ - Wer sprengte die Ostsee-Pipelines? https://1.ard.de/Tatort_Ostsee_Podcast Podcast-Empfehlung: SPRINGERSTIEFEL – die 90er sind zurück https://1.ard.de/springerstiefel_S2
Wenn Joe Biden nicht Präsident der USA gewesen wäre, dann säße Wladimir Putin mit seinen Offizieren in Kiew. So schätzt der USA-Kenner Ingo Zamperoni die Unterstützung aus Washington für die Ukraine ein. Der Moderator der ARD-Tagesthemen erklärt im Gespräch mit Carsten Schmiester, warum die beiden Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im November in den USA so unbeliebt sind. Das liegt an ihrem Alter und an ihrer Vergangenheit. Viele Wähler interessieren sich zudem mehr für ihre eigenen Probleme und sind der Meinung, die USA sollten sich aus Europa lieber zurückziehen. Trotzdem wird die US-Sicherheitspolitik auch beim ersten TV-Duell zwischen Biden und Trump am Donnerstag eine Rolle spielen, vermutet Zamperoni. Sein amerikanischer Schwiegervater streitet sich mehr denn je mit seiner Tochter darüber, welche Rolle die USA in Zukunft spielen soll: weltoffen, multikulturell und progressiv oder lieber konservativ. Russland wirft unterdessen den USA vor, an einem Raketenangriff auf die Krim beteiligt gewesen zu sein, bei dem auch Zivilisten getötet wurden. Die Ukraine bestreitet das und erklärte, dass Angriffsziel sei militärischer Natur gewesen. Auch bei russischen Angriffen in Odessa und Charkiw hat es Opfer gegeben. Anna Engelke wirft einen Blick auf die Militärhilfen des Westens für die Ukraine. Die EU hat erstmals Zinseinnahmen aus eingefrorenen russischen Zentralbankgeldern zur Verfügung gestellt. Ausnahmezustand für Sewastopol verhängt https://www.tagesschau.de/ausland/europa/sewastopol-ausnahmezustand-angriff-100.html Podcast-Tipp: Ingo Zamperoni und Jiffer Bourguignon über TV-Debatte Trump vs. Biden https://1.ard.de/Amerika_wir_muessen_reden Die Anschlags - Russlands Spione unter uns. ALLE Folgen hier: https://1.ard.de/dieanschlags_k
Die Fußball-Europameisterschaft ist nach über zwei Jahren Krieg für viele Menschen in der Ukraine eine gute Gelegenheit, um sich abzulenken. Weil der Strom wegen russischer Luftangriffe bis zu 12 Stunden am Tag abgeschaltet wird und viele Leitungen zerstört sind, ist das Zuschauen eine große technische Herausforderung. Gleichzeitig lastet ein enormer Druck auf der Mannschaft, erzählt der Journalist und bekennende Fußball-Fan Denis Trubetskoy in Kiew. Weil die Ukraine ein sehr emotionales Volk ist, so Denis, gibt es zwar große Freude über die EM, aber eben auch riesige Enttäuschung nach der Niederlage gegen Rumänien. Im Gespräch mit Anna Engelke berichtet Denis Trubetskoy von den Sorgen über die Zukunft seines Landes. Die Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz habe jedoch gezeigt, dass mit der Türkei und Saudi-Arabien nun Länder an Bord seien, die über gute Beziehungen zu Russland und der Ukraine verfügten und bei Verhandlungen mit Moskau hilfreich sein könnten. Carsten Schmiester erzählt, dass Deutschland in diesem Jahr erstmals das Zwei-Prozent-Ziel der NATO erreicht hat. Die NATO-Mitgliedstaaten haben insgesamt ihre Verteidigungsausgaben gesteigert, gleichzeitig hat auch Russland sein Militärbudget deutlich erhöht. Unterdessen ist die Zahl der einsatzbereiten Atomwaffen wieder gestiegen. Im neuen Bericht des schwedischen Friedensforschungsinstituts SIPRI heißt es, dass weltweit mehr als 3.900 atomare Sprengköpfe auf Raketen und Flugzeuge stationiert seien. SIPRI-Bericht: Mehr Atomsprengköpfe weltweit einsatzbereit https://www.tagesschau.de/ausland/europa/sipri-atomwaffen-108.html Interview mit dem früheren deutschen Botschafter in Russland, Rüdiger von Fritsch, zur Schweizer Friedenskonferenz im ARD-Bericht aus Berlin - ab Minute 24:25 https://www.daserste.de/bericht-aus-berlin-video-520.html Militärische Lage in der Ukraine – Institute for the Study of War (ISW) https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-17-2024 Podcast-Tipp: Lost in Nahost - Die Story https://1.ard.de/lost-in-nahost?cp=streit
Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP fordert die Aktivierung von hunderttausenden Reservisten, um die Verteidigungsbereitschaft Deutschlands zu erhöhen. Der Vorsitzende des Reservistenverbandes, Patrick Sensburg, sieht dies als Bestätigung seiner langjährigen Anregungen. In der Vergangenheit wurden sie wenig beachtet, aber seit dem Einmarsch Russlands stehen sie zunehmend im Fokus. Darum geht es im Schwerpunkt des Podcast mit einer Recherche von Julia Weigelt. Reservisten sind in drei Kategorien eingeteilt: territoriale Reserve, Truppenreserve und allgemeine Reserve. Die territoriale Reserve koordiniert mit zivilen Krisenstäben und schützt wichtige Infrastruktur. Es gilt: Wer gedient hat, ist ein Leben lang Reservist. Rund 900.000 Personen sind unter 65 und unterliegen der Dienstleistungsüberwachung. Wie die Bundeswehr diese Reserve künftig effektiver ausbilden und auch mobilisieren kann, darum geht es im Interview mit Brigadegeneral Uwe Nerger. Außerdem berichtet Anna Engelke im Gespräch mit Carsten Schmiester über die D-Day Feierlichkeiten in der Normandie. Zum ersten Mal seit 80 Jahren wurde des D-Day gedacht, während in Europa wieder ein Krieg herrscht. Im Mittelpunkt standen die letzten Veteranen, aber auch der ukrainische Präsident Selenskyj. Frankreichs Präsident Macron hat der Ukraine französische Kampfflugzeuge vom Typ Mirage 2000 in Aussicht gestellt und die Menschen in der ostukrainischen Stadt Charkiw werden von Russland aus etwas weniger angegriffen. Offenbar eine Folge der Entscheidung in Berlin und Washington, dass die ukrainischen Streitkräfte auch mit westlichen Waffen militärische Ziele auf russischem Territorium angreifen dürfen. ARD-Doku über den D-Day https://1.ard.de/24-h-d-day?ig=ndrdokus Zusammentreffen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj mit einem amerikanischen Veteranen pic.twitter.com/Ac7JP6GT4F Interview mit Brigadegeneral Uwe Nerger, Kommandeur des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern https://www.ndr.de/audio1649822.html Analyse des aktuellen Reservewesens, German Institute for Defense and Strategic Studies https://gids-hamburg.de/wp-content/uploads/2023/08/GIDSresearch2023_03_Muehle_230717.pdf Operationsplan Deutschland, Bundeswehr https://www.bundeswehr.de/resource/blob/5761202/5101246ca9de726f78c4d988607532fc/oplan-data.pdf Zur Aufwuchsfähigkeit der Bundeswehr im Kalten Krieg, in der Nachwendezeit und nach Aussetzung der Wehrpflicht, Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages https://www.bundestag.de/resource/blob/557648/28772b11fdd91217dfcdfdac83cce9fc/WD-2-032-18-pdf.pdf Auftrag der Reserve, Bundeswehr https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/die-reserve-der-bundeswehr/auftrag-der-reserve-der-bundeswehr Podcast-Tipps: 27 - Der Podcast zur Europawahl https://1.ard.de/27-podcast London-Korrespondent Christoph Prössl aus der Normandie zum D-Day https://www.ardaudiothek.de/gaensehautfeeling-beim-d-day/13459923
Die Ukraine darf jetzt doch deutsche Waffen gegen bestimmte Ziele auf russischem Territorium verwenden. Nach der Zustimmung der USA am späten Donnerstagabend hat auch die Bundesregierung am Freitag ihren Kurs geändert. Man habe sich an die Lage angepasst, so Verteidigungsminister Boris Pistorius. ARD-Reporter Vassili Golod hatte den deutschen Verteidigungsminister in Odessa getroffen und skizziert im Podcast die neue Strategie des Westens. Im Gespräch mit Carsten Schmiester erzählt Anna Engelke, wie die Stationierung von Bundeswehrsoldaten in Litauen ab dem Jahr 2027 in dem baltischen Land aufgenommen wird. Die Brigade soll 4.800 Soldatinnen und Soldaten sowie 200 Zivilangestellte umfassen. Anna Engelke hat zusammen mit weiteren Journalisten u.a. den litauischen Außenminister Gabrielius Landsbergis in Vilnius getroffen. Gegenüber den deutschen Journalisten bezeichnet Landsbergis die Brigade der Bundeswehr als “historischen Markstein”. Im gleichen Atemzug verweist der litauische Außenminister auf die erheblichen Kosten von etwa einer Milliarde Euro, die sein Land für den Aufbau der notwendigen Infrastruktur aufbringen muss. Trotz der hohen Kosten für das 2,8-Millionen-Volk unterstützt die litauische Bevölkerung laut Umfrage mit einer großen Mehrheit von 80 Prozent die Stationierung der Bundeswehr zum Schutz ihrer nationalen Sicherheit. Im Gespräch mit einem in der Ukraine kämpfenden litauischen Soldaten wird deutlich, wie dominierend Drohnen in dem ukrainischen Verteidigungskrieg gegen Russland sind. Auch wegen der nach wie vor fehlenden Munition aus dem Westen. Der Soldat namens Arunas kritisiert die Unterstützung mit angezogener Handbremse durch den Westen und warnt: “Die roten Linien, die wir für uns ziehen, sind nicht richtig. Wir sollten roten Linie für die Russen ziehen”. Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte[at]ndr.de Litauische Hilfsorganisation “Blue Yellow” https://blue-yellow.lt/ Podcast-Tipp: Ingo Zamperoni - Amerika, wir müssen reden! https://1.ard.de/Amerika_wir_muessen_reden
Marcel Schlepper vom Münchner Ifo-Institut guckt auf das Geld, das die Ampel-Regierung für Sicherheit und Verteidigung ausgibt - in diesem Jahr und in den nächsten Jahren. Sollte die Bundesregierung die Ukraine in diesem Jahr mit zusätzlichen 3,8 Milliarden Euro unterstützen, wie von Verteidigungsminister Pistorius vorgeschlagen, werde das auch Auswirkungen auf das 2-Prozent-Ziel der Nato haben, so Schlepper im Gespräch mit Anna Engelke. Für dieses Jahr erwartet er, dass Deutschland dann 2,2 Prozent seiner Wirtschaftsleistung für sicherheitsrelevante Aufgaben aufwendet. Das wäre ein leichter Anstieg um 0,1 Prozentpunkte gegenüber der bisherigen Aussage der Bundesregierung. Auch im nächsten Jahr werde die Ampelkoalition das 2-Prozent-Ziel erreichen. Nach Ansicht des Ifo-Fachmanns erschwert das die Ausgangsposition von Verteidigungsminister Boris Pistorius für die Verhandlungen über seinen Etat für das nächste Jahr. Dass die Bundeswehr insgesamt mehr Geld braucht, davon ist Marcel Schlepper überzeugt. Er sieht große Finanzierungsprobleme auf die Bundeswehr zukommen, wenn das Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden € spätestens 2028 ausgegeben ist. Deshalb plädiert er dafür, bereits jetzt jedes Jahr den Verteidigungshaushalt zu erhöhen. Carsten Schmiester berichtet über anhaltende schwere Kämpfe in der Ost-Ukraine, russische Grenzprovokationen in Estland und Moskaus neuestes Atom-Manöver. Kritik, Anregungen oder auch Lob – bitte per E-Mail an: streitkraefte[at]ndr.de Das Interview mit Marcel Schlepper: http://www.ndr.de/audio1641308.html Podcast-Tipp: Human Minded über das Leben von Anna Politkowskaja https://1.ard.de/Human-Minded
Russland führt einen hybriden Krieg gegen den Westen, einschließlich gezielter Desinformation und digitaler Sabotage. Ein konkreter Verdacht: Mehrfacher GPS-Ausfall in der Nähe des estnischen Flughafens Tartu. Zwei finnische Passagierjets konnten deshalb nicht landen und mussten nach Helsinki zurückkehren. NDR-Redakteur Martin Möller hat mit einem Team aus dem NDR-Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin dazu recherchiert und erläutert im Podcast die Auswirkungen dieser immer wieder auftretenden GPS-Ausfälle in der gesamten Ostseeregion. Im Podcast beleuchten Anna Engelke und Carsten Schmiester außerdem gemeinsam die jüngste Offensive Russlands im Raum Charkiw und die widersprüchlichen Aussagen aus Kiew und Moskau dazu. Die Diskussion um den Einsatz von westlichen Waffen durch die Ukraine gegen militärische Einrichtungen auf russischem Territorium und die mögliche Beteiligung von NATO-Staaten am Schutz des ukrainischen Luftraums reißt nicht ab. Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert von NATO-Staaten eindringlich, mit ihren Luftverteidigungssystemen und sogar Kampfflugzeugen den Luftraum über der West-Ukraine zu schützen. Werden in diesem Jahr noch zusätzliche deutsche Militärhilfen für die Ukraine benötigt? Nach Ansicht von Verteidigungsminister Pistorius von der SPD offenbar ja. Die Lage in der Ukraine ist und bleibt angespannt. Welche geopolitische Bedeutung hat das für unsere Sicherheit? “An der Front“: Gespräch mit ARD-Korrespondentin Rebecca Barth (3. Mai 2024): https://www.ndr.de/nachrichten/audio1627680.html Marc Dugge: “Fünf Jahre und kein Ende in Sicht” (20. Mai 2024): https://www.tagesschau.de/multimedia/audio/audio-190430.html “GPS über der Ostsee gestört: Flugzeuge mussten umkehren“ (2. Mai 2024) https://www.ndr.de/nachrichten/balticjammer102.html Podcast-Tipp: “Rammstein – Row Zero“: https://1.ard.de/Rammstein_Row_Zero_Podcast Podcast-Tipp: “Deep Doku“: https://1.ard.de/deep_doku Fragen, Kritik und Feedback gerne an: Streitkraefte@ndr.de
Die russische Offensive bei Charkiw hat die ukrainischen Truppen offenbar überrascht und stellt sie militärisch vor eine große Herausforderung. Die Armee führt zwar nach Angaben von Präsident Selenskyj Einheiten zur Abwehr der Angriffe nach, hat aber dennoch zu wenig Soldaten und immer noch viel zu wenig Munition. Dabei könnte diese Offensive ein Täuschungsmanöver Moskaus sein, um möglichst viele ukrainische Kräfte in der Gegend um Charkiw zu binden, berichtet Kai Küstner. Experten halten es für möglich, dass Moskau in Wahrheit daraufsetzt, weiter südöstlich von Charkiw in der Region Donezk die – jetzt gefährlich geschwächten - ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Unterdessen hat Russlands Präsident Putin den schon länger als angeschlagen geltenden Verteidigungsminister Schoigu entlassen und den Wirtschaftsexperten Beloussow als Nachfolger benannt. Im Gespräch mit Carsten Schmiester deutet ARD-Russlandkorrespondent Björn Blaschke dies als Zeichen für den Versuch Putins, Korruption und mangelnde Effizienz im Sicherheitsapparat zu bekämpfen. Weiter solle die Rüstungsindustrie des Landes gestärkt und unabhängiger von Waffenkäufen im Ausland gemacht werden. Ist es eine Offensive, oder nicht? FAQ auf tagesschau.de https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-angriff-region-charkiw-100.html Podcast-Empfehlung: Rammstein - Row Zero https://www.ardaudiothek.de/sendung/rammstein-row-zero/13382699/
Die russische Armee hat offenbar einen Großangriff nahe der ukrainischen Stadt Charkiw gestartet. Ist das die befürchtete Offensive, mit der Moskau die ukrainischen Verteidigungslinien durchbrechen will? Carsten Schmiester berichtet auch von neuen Atomdrohungen durch Russlands Präsident Putin und von möglichen Anschlagsplänen auf den ukrainischen Präsidenten Selenskij. Kai Küstner widmet sich im Schwerpunkt dem Systemkonflikt "autoritär" gegen "liberal", der weltweit ausgetragen wird, sich aber besonders anschaulich in Westafrika beobachten ließe: Vor wenigen Wochen landeten erstmalig russische Militärs im gigantischen Sahel-Staat Niger. Die dortige Militärregierung wirft die noch rund 1000 US-Truppen hingegen aus dem Land, genau wie sie es zuvor mit den Franzosen getan hatte. Das heißt: Moskaus Fußabdruck in Afrika wird immer größer, der europäische und amerikanische Einfluss schwindet. Was bedeutet das für Deutschland und den globalen Systemkonflikt? Verteidigungsminister Pistorius erklärte auf seiner US-Reise, Deutschland wolle im Sahel weiter engagiert bleiben. Zum Besuch von Verteidigungsminister Pistorius in den USA: https://www.tagesschau.de/ausland/pistorius-washington-100.html Zum Einfluss Russlands in Westafrika: https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/sahel-soeldner-russland-100.html https://www.reuters.com/world/africa/russian-troops-enter-base-housing-us-military-niger-us-official-says-2024-05-02/ Podcast-Tipp: https://www.ardaudiothek.de/sendung/wir-weltmeister-auf-der-suche-nach-2014/13360445/
Russland will den Einsatz von Atomwaffen üben. Ausgerechnet in der Nähe zur ukrainischen Grenze. Wie reagieren die westlichen Staaten auf diese psychologische Kriegsführung? Carsten Schmiester und Kai Küstner diskutieren über die neuen Einschüchterungsversuche Wladimir Putins. Im Podcast geht es auch darum, wie und mit welchen Waffen ein Krieg geführt wird. Welche Rolle spielen Kampfpanzer? Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges stellt sich die Frage, ob traditionelle Panzer in einer Zeit, in der Drohnen und Anti-Panzerwaffen die Überhand gewinnen, noch eine Zukunft haben. Das ambitionierte MGCS-Projekt (Main Ground Combat System) ist ein deutsch-französisches Rüstungsvorhaben, das die Landkriegsführung durch die Integration von Panzern in einem vernetzten Datennetzwerk mit Drohnen und unbemannten Systemen revolutionieren könnte. Der wissenschaftliche Direktor des Deutschen Panzermuseums in Munster, Ralf Raths, erklärt im Interview, ob Panzer ihre Rolle als "Gewaltmaschinen" behalten oder in der Kriegsgeschichte neu positioniert werden müssen. New York Times über Putins Nukleardrohungen: https://www.nytimes.com/2024/03/09/us/politics/biden-nuclear-russia-ukraine.html Streitkäfte-Folge über Mini-Nukes https://www.ndr.de/audio1228142.html Diskussion um Einsatz westlicher Waffen auf russischem Gebiet (6. Mai 2024) https://www.ndr.de/nachrichten/audio1628844.html Das Interview mit dem wissenschaftlichen Direktor des Panzermuseums Ralf Raths: http://www.ndr.de/audio1629908.html “Der Panzer der Zukunft im Krieg der Drohnen” https://www.youtube.com/watch?v=BXkCL70jGtw „Kleine Zeitwende“ im Panzermuseum Munster (10. Februar 2023) https://www.ardmediathek.de/video/ndr-info/kleine-zeitenwende-im-panzermuseum-in-munster/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS8wY2VmOTdlMC02YjI0LTQxNjUtYmM4Mi02NzM1NzIxOWIyZDM Fragen, Kritik und Feedback gerne an: Streitkraefte@ndr.de
ARD-Korrespondentin Rebecca Barth berichtet in dem Podcast von ihrer Recherchereise in die Region Donezk. Dort hat sie eine ukrainische Artillerieeinheit besucht und selbst das nahe Donnern russischer Kanonen gehört. Mit einem jungen Kommandeur war sie unterwegs in einem Waldgebiet. Acht Männer einer kleinen Einheit kämpfen da seit einem halben Jahr, eingebuddelt in Schützengräben, weit weg jeglicher Zivilisation. Umgeben von Eichhörnchen, viel zu vielen Mücken und ständig unter Beschuss. Sie sehen auf Bildschirmen, wo sich der Feind bewegt, wie er stirbt. Darüber und wie der Personalmangel die Division lähmt, was die Soldaten an der Front denken, erzählt Rebecca sehr eindrucksvoll im Gespräch mit Carsten Schmiester. In ihren Interviews und Gesprächen hört sie auch immer wieder Kritik an der Regierung. Auch zwei Jahre nach Kriegsbeginn gebe es immer noch kein transparentes Verfahren, um herauszufinden, wo in der Ukraine Männer leben, die grundsätzlich bereit wären, das Land zu verteidigen. Im zweiten Teil des Podcast spricht Anna Engelke mit Claudia Major, Forschungsgruppenleiterin für Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik über das schwierige deutsch-französische Verhältnis. Radio-Tipp: "Mitreden! Deutschland diskutiert". Sollte Deutschland die Wehrpflicht wieder einführen? https://www.ndr.de/sendung1441330.html
Für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj steht fest: Weitere Hilfen aus den USA sind kriegsentscheidend. Doch das derzeitige Milliardenpaket blockiert der US-Senat seit Monaten. Warum ausgerechnet ein “Trumpist” daran was ändern könnte, erfahrt ihr in dieser 11KM-Folge mit Anna Engelke, Host des NDR Info Podcasts “Streitkräfte und Strategien”. Die NDR-Journalistin analysiert, wie wahrscheinlich es ist, dass die Ukraine Russland nicht mehr standhalten kann und was eine ukrainische Niederlage bedeuten würde; für das Land selbst und für die NATO. Mehr Infos zum Krieg in der Ukraine findet ihr immer aktuell auf tagesschau.de: https://www.tagesschau.de/thema/ukraine Und hier geht's zum NDR Info-Podcast Streitkräfte & Strategien mit Anna Engelke und Carsten Schmiester: https://www.ardaudiothek.de/sendung/streitkraefte-und-strategien/7852196/ Außerdem gibt's hier unsere NATO-Geburtstagsfolge “75 Jahre NATO – Bedrohter Kraftprotz”: https://www.ardaudiothek.de/episode/11km-der-tagesschau-podcast/75-jahre-nato-bedrohter-kraftprotz/tagesschau/13284511/ An dieser Folge waren beteiligt: Folgenautor: Lukas Waschbüsch Mitarbeit: Lisa Hentschel Produktion: Viktor Veress, Alexander Gerhardt, Jonas Teichmann, Jacob Böttner und Eva Erhard. Redaktionsleitung: Fumiko Lipp und Lena Gürtler 11KM: der tagesschau-Podcast wird produziert von BR24 und NDR Info. Die redaktionelle Verantwortung für diese Episode liegt beim BR.