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Die Rudi-Dutschke-Straße stößt auf die Axel-Springer-Straße. Ausgerechnet. Zu seinen Lebzeiten waren der Verleger und der Anführer der Studentenbewegung verfeindet.
Die Demokratie, heißt es immer, müsse verteidigt werden. Vor wem eigentlich? Die größten Angriffe auf die Demokratie erfolgten doch zuletzt durch jene, die sich als ihre Beschützer aufspielen: Durchregieren in Krisenzeiten, Lügen im Wahlkampf, Umgehen neuer Parlamentsmehrheiten, Verbotsversuche und Gesetze zur Einschränkung des Sagbaren. Serdar und Bent analysieren das aktuelle politische Klima, und vergleichen die aktuelle Situation mit der Studentenbewegung der 60er und 70erl, aus der später die RAF hervorging. Sie fragen sich, ob wir kurz vor einer neuen Revolte stehen. Zum Abschluss wird's noch zünftig, denn über das Thema "Kleidung" finden sich die beiden in einem Austausch über ihre bevorzugten Unterhosenmodelle wieder, die sie auch sogleich vorführen und beschreiben, in welcher Situation welche modische Entscheidung untenrum zu treffen ist. BOYGROUP-Liveshows in Köln (03.11.25) und Berlin (29.11.25) – Jetzt Karten sichern: https://www.eventim.de/eventseries/3673365 "Lügen: Kulturgeschichte einer menschlichen Schwäche" – das neue Buch von Serdar Somuncu: https://www.wortart-shop.de/buecher/serdar-somuncu/ "Wieder sehen" – die neue Single von Bent-Erik Scholz: https://distrokid.com/hyperfollow/benterikscholz/wieder-sehen-2 Podcast als Video: https://www.youtube.com/playlist?list=PLdI4HcSO6kBScmb3Fa0YnyMoy4xerN7-7 Serdar Somuncu: https://www.instagram.com/mundzu/ Bent-Erik Scholz: https://www.instagram.com/benterikscholz/ Spenden: https://www.paypal.me/serdarsomuncu Tickets, Texte und Termine: https://somuncu.plus/de
Vor gut 40 Jahren kam Rajan Rajakumar als Flüchtling aus Sri Lanka in die Schweiz. Seine Vorstellung: Hier ein neues und sicheres Leben zu beginnen. Denn Rajan hatte sich in seiner Heimat in der Studentenbewegung für einen unabhängigen tamilischen Staat eingesetzt. Er landete im Gefängnis, wurde gefoltert und musste flüchten.Er kam in die Schweiz zu einer Zeit, in welcher grosse Teile der Bevölkerung viele Vorbehalte gegenüber Migrantinnen und Migranten hatten. Insbesondere gegeüber Tamilen und Tamilinnen. Diesen Vorbehalt bekam Rajan Rajakumar damals sehr direkt zu spüren.Heute, 40 Jahre nach seiner Flucht, ist die tamilische Diaspora Teil der Schweizer Gesellschaft – und Rajan Rajakumar hat eine neue Heimat gefunden.In einer neuen Folge des täglichen Podcasts «Apropos» spricht die langjährige Tages-Anzeiger Autorin Helene Arnet über die Geschichte von Rajan Rajakumar, darüber wie ihn seine Vergangenheit einholte und was ihm in der Schweiz Boden unter den Füssen gab.Mehr zum Thema: Porträt: Er fand in der Schweiz wieder Boden unter den Füssen Unser Tagi-Spezialangebot für Podcast-Hörer:innen: tagiabo.chHabt ihr Feedback, Ideen oder Kritik zu «Apropos»? Schreibt uns an podcasts@tamedia.ch
Die Russische Revolution war eine der wenigen erfolgreichen Revolutionen. Das scheint Lenins Theorie der Avantgarde Recht zu geben. Aber alle leninistischen Nachahmer in Westeuropa sind gescheitert. Um das zu verstehen, brauchen wir Rudi Dutschke. Artikel vom 24. Dezember 2024: https://jacobin.de/artikel/rudi-dutschke-attentat-bolschewismus-lenin Seit 2011 veröffentlicht JACOBIN täglich Kommentare und Analysen zu Politik und Gesellschaft, seit 2020 auch in deutscher Sprache. Die besten Beiträge gibt es als Audioformat zum Nachhören. Nur dank der Unterstützung von Magazin-Abonnentinnen und Abonnenten können wir unsere Arbeit machen, mehr Menschen erreichen und kostenlose Audio-Inhalte wie diesen produzieren. Und wenn Du schon ein Abo hast und mehr tun möchtest, kannst Du gerne auch etwas regelmäßig an uns spenden via www.jacobin.de/podcast. Zu unseren anderen Kanälen: Instagram: www.instagram.com/jacobinmag_de X: www.twitter.com/jacobinmag_de YouTube: www.youtube.com/c/JacobinMagazin Webseite: www.jacobin.de
Wir beginnen eine kleine Reihe zur Frankfurter Schule: Dabei geht es uns um die ökonomischen Aspekte der Werke. Den Anfang macht der Denker, der wie kein anderer in der Frankfurter Schule die Nähe zu Protestbewegungen und Studentenrevolte suchte, der mit seinen Schriften direkt interveniert hat und auf eine reale Revolution hoffte: Herbert Marcuse ist keiner, der sich im Ohrensessel zurücklehnte, sondern sich während der 1960er-Jahre weiter radikalisierte. Davon zeugt eine seiner berühmtesten Schriften, die den schlichten Titel „Versuch über die Befreiung“ trägt. Darin setzt sich Marcuse mit dem herrschenden korporativen Kapitalismus auseinander und versucht, Studentenbewegung, Bürgerrechtsproteste, den Aufstand in der sogenannten Dritten Welt und viele weiter Strömungen miteinander zu verbinden, um einen gemeinsamen Widerstand zu ermöglichen. Jedoch sieht Marcuse, dass all diesen verschiedenen Protestformen und Organisationen die Massenbasis fehlt, da die Arbeiterklasse vor allem in den Industrieländern für jene „Große Weigerung“ nicht zu begeistern ist. In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ diskutieren Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über das Werk von Herbert Marcuse! WERBUNG: Zu den Blättern für deutsche und internationale Politik geht es hier: https://www.blaetter.de/shop/abonnieren/das-blaetter-weihnachtspaket Literatur: Herbert Marcuse: Versuch über die Befreiung, in: Ders.: Schriften Bd. 8, zu Klampen Verlag. Am 7.12. ist Wolfgang in Hannover zu Gast: https://pavillon-hannover.de/event/details/59066/selbst-schuld-mit-wolfgang-m-schmitt-sebastian-friedrich Unsere Zusatzinhalte könnt ihr bei Apple Podcasts, Steady und Patreon hören. Vielen Dank! Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/de/podcast/wohlstand-f%C3%BCr-alle/id1476402723 Patreon: https://www.patreon.com/oleundwolfgang Steady: https://steadyhq.com/de/oleundwolfgang/about Unser Kinderbuch namens "Die kleinen Holzdiebe" ist nun erschienen! Alle Informationen findet ihr unter: https://www.suhrkamp.de/buch/die-kleinen-holzdiebe-und-das-raetsel-des-juggernaut-t-9783458644774 Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Konto: Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Social Media: Instagram: Unser gemeinsamer Kanal: https://www.instagram.com/oleundwolfgang/ Ole: https://www.instagram.com/ole.nymoen/ Wolfgang: https://www.instagram.com/wolfgangmschmitt/ TikTok: https://www.tiktok.com/@oleundwolfgang Twitter: Unser gemeinsamer Kanal: https://twitter.com/OleUndWolfgang Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
Folge 2/4: Ikea eröffnet in Deutschland und schockiert die Kunden mit einem rebellischen Image und flotten Sprüchen. Ikeas modernes, helles Design krempelt die eher antiquierte Branche um. Billy und Co. werden zu Ikonen der Studentenbewegung. Doch das Unternehmen wächst zu schnell. Kamprad versucht die Kontrolle zu behalten, baut Ikea zu einem Bollwerk gegen feindliche Übernahmen aus und schafft einen Unternehmensgeist, der auf ihn zugeschnitten ist. Doch Kamprads weiße Weste ist nicht so sauber, wie es scheint.+++ Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern findest du hier: https://linktr.ee/kampfderunternehmen +++Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
Es ist ein Schlag ins Gesicht für die Studentenbewegung: Freispruch für Karl-Heinz Kurras, für den Polizisten, der Ohnesorg erschossen hatte. Einige Studenten wollen einen radikaleren Protest. Am 2. April 1968 legen drei junge Männer und eine Frau Brandbomben in zwei Frankfurter Kaufhäusern. Die Frau ist Gudrun Ensslin, Pastorentochter und Mutter eines kleinen Sohnes, einer der Männer, Andreas Baader, ein Kleinkrimineller. Die Pudding und Eier werfende „Spaßguerilla” der Studentenbewegung soll bald eine grausame Schwester bekommen. Du möchtest Werbung in diesem Podcast schalten? Dann erfahre hier mehr über die Werbemöglichkeiten bei Seven.One Audio: https://www.seven.one/portfolio/sevenone-audio
ACHTUNG: Anlässlich des 57. Jahrestages der Erschießung von Benno Ohnesorg wiederholen wir ein Interview mit dem früheren APO-Aktivisten Thorwals Roll aus dem Sommer 2023. Viel Vergnügen. Thorwald Proll ist Schriftsteller, Buchhändler und ehemaliger APO-Aktivist. 1941 geboren, wurde Thorwald in den späten 60er-Jahren Teil der Studentenbewegung, die nach der Tötung von Benno Ohnesorg begann, sich zu radikalisieren. Zusammen mit Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Horst Söhnlein beteiligte er sich an den Kaufhaus-Brandstiftungen am 2. April 1968. Während des Gerichtsprozesses, in dem er und seine Komplizen von Horst Mahler verteidigt wurden, flohen Thorwald, Baader und Ensslin nach Paris. Dort kam es zur Trennung, und Thorwald kehrte nach Deutschland zurück, um sich bei der Polizei zu stellen. Nach Ende seiner Haft arbeitete er als Buchhändler und weiterhin linkspolitischer Autor. Mit Bent-Erik Scholz spricht Thorwald Proll über die Geschichte der APO (Außerparlamentarische Opposition), aus der sich nach seinem Ausstieg die RAF bilden würde, über die Kunst des zivilen Ungehorsams und über die Romantik der Revolution. Die gute Gesellschaft – Der Interview-Podcast mit Bent-Erik Scholz. Neue Folgen jeden Donnerstag! https://linktr.ee/diegutegesellschaft Datum der Aufzeichnung: 19. Juni 2023 Musik: cascreativearts | Station Voice: sarahsvoicstudio
Regelmäßig an jedem dritten Sonntag im Monat spielt Peter Fobian “Lieder mit Botschaft” von deutschen Liedermacher*innen und aus der internationalen Singer-Songwriter-Szene. Diesmal hört ihr Lieder, die sich mit den Herausforderungen rund um Klima und Umwelt befassen.U nd das hat einen Grund: Im Jahr 1970 entstand Earth Day als spontane Studentenbewegung in den USA. Mit dem Earth Day sollte dem Establishment und der Öffentlichkeit demonstriert werden, dass es eine Umweltbewegung gibt und dass die Natur eine Lobby hat. Die Botschaften sind in den Liedern enthalten, deshalb lohnt es sich, genauer hin zu hören. Es sind auch ältere Titel dabei, die zeigen, dass diese Themen auch schon vor Jahren Interpretinnen und Interpreten bewegt haben. Der Einstieg ist wieder das Lied „Die Gedanken sind frei“. Das ist inzwischen so etwas wie das Motto der Sendung. Dieses Mal wird es gesungen vom hier eher unbekannten österreichischen Musikkaberett-Duo Pizzera&Jaus, die das alte Volkslied mit aktuellen politischen Themen angereichert haben. Wie immer gibt es politische Einordnungen, Biographisches und nicht so bekannte Querverbindungen zu entdecken. Freue dich auf eine ebenso nachdenkliche wie auch persönliche Stunde. Schalte dein Radio ein and get tuned, für eine Stunde „Lieder mit Botschaft“. In unserer Audiothek verfügbar bis einschließlich 28.4.2024.
Er ist Politiker, Publizist und Moderator, Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur, Ex-Sponti und Ex-Revolutionär und wurde wahlweise "Dany Le Rouge", "Dany le Vert" und "Dany the Bourgeois" genannt sowie "Das Wappentier des Europäischen Parlaments". Daniel Cohn-Bendit ist zu Gast bei Alles gesagt?. Er ist wohl der einflussreichste deutsch-französische Politiker unserer Zeit. Er war einer der Köpfe der 68er-Studentenbewegung in Frankreich und Deutschland - und ist in beiden Ländern gleichermaßen bekannt. Im Alter von 23 gab der informelle Anführer der französischen 68er-Bewegung dem Philosophen Jean-Paul Sartre ein Interview in der ZEIT, später begleitete Cohn-Bendit den Philosophen bei seinem Besuch der RAF im Gefängnis. Daniel Cohn-Bendit prägte die Grünen seit ihrer Gründung mit und war in Frankfurt am Main Chef des bundesweit ersten Amts für Integration. Später wurde er zunächst für die deutschen Grünen und später für die französischen Les Verts ins Europaparlament gewählt. Im Gespräch mit den Gastgebern Jochen Wegner und Christoph Amend erzählt er von seiner jüdischen Familiengeschichte und von seinem frühen Ruhm, mit dem er kaum umgehen konnte, von seinen wichtigsten politischen Erfolgen und von seinem größten Fehler. Er spricht über seine Erfahrungen mit der linksradikalen Terrororganisation RAF und seine Nähe zu ihren Mitgliedern, seine Freundschaften mit Jean-Paul Sartre und Joschka Fischer, die Gründung des Frankfurter Stadtmagazins "Pflasterstand", über seine Zeit als Moderator von Literatursendungen - und über die Philosophin Hannah Arendt, die mit seiner Familie eng befreundet war. Marc Daniel Cohn-Bendit wurde am 4. April 1945 als Kind von Juden, die vor den Nazis geflohen waren, in Frankreich geboren und wuchs zunächst dort auf. Ende der 1950er Jahre zog der offiziell Staatenlose zunächst nach Deutschland, nahm die deutsche Staatsbürgerschaft an und ging später nach Paris, um dort zu studieren. 1968 zog er nach Frankfurt am Main, wo er bis heute seinen Hauptwohnsitz hat. Bis heute besitzt er ein französisches und ein deutsches Handy. Nach 7 Stunden und 26 Minuten beendet Daniel Cohn-Bendit das Gespräch, denn das kann bei Alles Gesagt? nur der Gast. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Der Schah besucht mit seiner Frau Farah Diba Berlin und Tausende protestieren gegen ihn wegen der Menschenrechtsverletzungen in Persien. Abends, als das Schah-Ehepaar sich die "Zauberflöte" ansehen will, versammeln sich die Studenten vor der Deutschen Oper. Unter ihnen ist auch der Student Benno Ohnesorg, der an jenem Abend um 20:30 Uhr von einem Polizisten erschossen wird. Ein Schlüsselereignis für die Radikalisierung der Studentenbewegung. Reporter ist Erich Nieswandt. Auch die Journalistin – und spätere RAF-Terroristin – Ulrike Meinhof äußert sich in einem ARD-Kommentar zum Schah-Besuch. Sie vergleicht darin den Polizeistaat im Iran mit der Situation in der Bundesrepublik.
Terrorrechtfertigung von der RAF bis Hamas: International empfindet eine größere Gruppe von Studierenden, Intellektuellen und Künstler*innen den brutalen Angriff der Hamas, wenn nicht als legitimen, so doch als verständlichen Akt eines antikolonialen Kampfes. Damit stehen sie in einer Argumentationslinie mit Protagonisten der Studentenrevolte in den 1968er Jahren, die damals im militanten Kampf der Roten Armee Fraktion mündete. Der bekannte Kulturtheoretiker Klaus Theweleit (u.a. „Männerphantasien“ „Das Lachen der Täter“) zeichnet - im Rahmen einer Gegenüberstellung von Ausschnitten aus Bekennerschreiben und Theoriepamphleten der Roten Armee Fraktion (RAF) und einem ausführlichen Interview mit dem von der RAF später getöteten damaligen Deutsche Bank-Chef Alfred Herrhausen - für uns noch einmal den Weg dieser militanten Radikalisierung nach. // Mit Katharina Bach, Kilian Land und Matthias Leja im O-Ton Friedrich Christian Delius und Klaus Theweleit unter Verwendung des Gesprächs Gero von Böhms mit Alfred Herrhausen zwei Wochen vor dessen Ermordung im Rahmen der Südwestfunk-Fernsehsendung „Wortwechsel“ und Ausschnitten aus Bekennerschreiben und öffentlichen Theorietexten der Roten Armee Fraktion // Produktion: hr 2019 // (Audio verfügbar bis 25.11.2024) // Noch mehr Hörspiele und Hörbücher finden Sie im Podcast-Pool des Hessischen Rundfunks: https://www.hr2.de/podcasts/hoerspiel/index.html
Die kalabrische Mafia 'Ndrangheta entführt im Juli 1973 den 16-jährigen US- Amerikaner John Paul Getty III, Enkel des gleichnamigen Ölmagnaten. Weil der reiche Großvater nicht zahlen will, schneiden die Gangster ihrem Opfer das rechte Ohr ab. Getty kommt frei, aber auf seinem Leben liegt fortan ein dunkler Schatten.
Der "Frankfurter Tomatenwurf" am 13.9.1968 gilt als Initialzündung der neuen deutschen Frauenbewegung: Die Aktion zeigt einen Konflikt innerhalb der Linken. Von Daniela Wakonigg.
Mit seinem Buch "Männerphantasien" mischte er den Wissenschaftsbetrieb in den 1970er Jahren ordentlich auf. Wie hier einer über männliche, faschistische Gewalt schrieb, in einem wilden Textstrom, gespickt mit Assoziationen aus Filmen, Popmusik und Comics, hatte die Universität bis dahin noch nicht gesehen und gelesen. Kein Wunder, dass Klaus Theweleit damals im traditionellen, akademischen Lehrbereich nicht gleich Fuß fassen konnte - er wurde dennoch zu einem der einflussreichsten Intellektuellen seiner Generation. (Wdh. vom 08.09.2021)
Daniel Cohn-Bendit war einst ein Hauptdarsteller der Studentenbewegung, ein "Studentenlautsprecher", wie er im Gespräch betont, und kein 'Studentenführer'. Aber er war noch viel mehr - ehrenamtlicher Dezernent für Multikulturelles in Frankfurt, Sportjournalist, Fernsehmoderator, Europaabgeordneter. (Wdh. vom 14.11.2022)
Der „Heidegger-Marxist“ Herbert Marcuse floh vor den Nationalsozialisten in die USA. Nach dem Krieg blieb er dort und lehrte an amerikanischen Universitäten. Hierzulande aber wurde er zu einem der wichtigsten Theoretiker der Studentenbewegung.Gerstenberg, Ralphwww.deutschlandfunk.de, KalenderblattDirekter Link zur Audiodatei
In der zweiundzwanzigsten Folge «Rosalux History» geht es um den antiautoritären Aufbruch der Studentenbewegung der 1960er Jahre. Anika Taschke und Albert Scharenberg sprechen mit dem Publizisten und «Blätter»-Redakteur Albrecht von Lucke über das NS-faschistische Erbe und den Generationenkonflikt der «68er», mit dem Kultur- und Poptheoretiker Diedrich Diederichsen über «Counter Culture» und die Revolution in der Musikkultur und mit Prof. Ilse Lenz über die Anfänge der Neuen Frauenbewegung im SDS.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verblieben viele Menschen mit nationalsozialistischer Gesinnung in ihren Positionen, auch in den Universitäten. Die 68er-Bewegung wollte die Gesellschaft modernisieren – Rudi Dutschke führte die Studierenden an und polarisierte dadurch. **********Den Artikel zum Stück findet ihr hier.**********Ihr könnt uns auch auf diesen Kanälen folgen: Tiktok und Instagram.
Das chinesische Regime gab am 30. November in einem Nachruf den Tod des ehemaligen Staatschefs der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), Jiang Zemin, bekannt. Darin heißt es, Jiang sei eine herausragende Führungspersönlichkeit des kommunistischen China gewesen. Allerdings werden einige grundlegende Fakten über ihn nicht erwähnt. So stieg er zum Beispiel aufgrund seiner aktiven Rolle bei der Niederschlagung der demokratischen Studentenbewegung im Jahr 1989 in die Spitzenposition auf. Er verriet China, indem er Land an Russland abtrat, verwandelte China in einen korrupten Staat und untergrub Chinas moralisches Fundament, indem er die Verfolgung und Niederschlagung von Falun Dafa befahl.... https://de.minghui.org/html/articles/2022/12/6/164321.html
Simon Brückner musste für seinen Film "Eine deutsche Partei" viel Kritik einstecken. Eine Dokumentation über die AfD, in der nur Protagonisten der Partei zu Wort kommen, sei fragwürdig. Er biete den Rechtspopulisten eine Bühne und verharmlose sie. Doch dem Dokumentarfilmer geht es nicht um das Verurteilen, sondern um das Beobachten. Das gilt auch für "Aus dem Abseits", den Film über seinen Vater, Peter Brückner, eine Ikone der Studentenbewegung. Simon Brückner schaut an die Ränder der Gesellschaft.
Der Schriftsteller, Essayist und Herausgeber der Zeitschrift „Konkursbuch“, dem Kultmagazin der Studentenbewegung, Hans Magnus Enzensberger gehörte zu den einflussreichsten deutschen Intellektuellen. Angefangen hat er als Lyriker in den 50er Jahren und immer wieder hat er auch Gedichte übersetzt. Dabei legte er stets Wert darauf, den Charakter des Ausgangstextes zu erfassen. Wie zum Beispiel beim Gedicht „Das Blumenfest“, das aus dem Codex Florentinus von Bernardino de Sahagún stammt. Einer Sammlung von Handschriften aus dem 16. Jahrhundert mit Texten über die Eroberung Mexikos und die Kultur der Azteken. Die Übersetzung von Hans Magnus Enzensberger, der am 24. November 2022 im Alter von 93 Jahren gestorben ist, liest Kerstin Bachtler.
Daniel Cohn-Bendit war einst ein Hauptdarsteller der Studentenbewegung, ein "Studentenlautsprecher", wie er im Gespräch betont, und kein 'Studentenführer'. Aber er war noch viel mehr - ehrenamtlicher Dezernent für Multikulturelles in Frankfurt, Sportjournalist, Fernsehmoderator, Europaabgeordneter.
In den 1960er Jahren begehren in Deutschland, vor allem an den Universitäten, viele junge Menschen auf gegen den Kapitalismus, das Schweigen über die NS-Zeit, den Krieg der USA in Vietnam. Doch es bleibt nicht bei politischer Kritik, bei Streiks und Demonstrationen: Gelangweilt von den intellektuellen Debatten der linken Studentenbewegung, setzt eine Gruppe um Andreas Baader und Gudrun Ensslin auf gewaltsame Aktion. Am 2. April 1968 brennen zwei Kaufhäuser, und schon bald werden Menschen sterben. So beginnt die Geschichte der RAF – und die der staatlichen Jagd auf die Terrororganisation.+++GEO EPOCHE und Peter Kaempfe LIVE - Erleben Sie den Redaktionsleiter von GEOEPOCHE Joachim Telgenbüscher im Gespräch mit dem Historiker Ian Kershaw, einem der besten Kenner der europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert und Autor preisgekrönter Bücher wie „Hitler“, „Höllensturz“ oder „Achterbahn“.Am 25.10.2022 ergründen die beiden Historiker, wie einzelne Menschen den Lauf des 20. Jahrhunderts geprägt haben – darunter Adolf Hitler, Margaret Thatcher und Michail Gorbatschow. Verbrechen der Vergangenheit-Sprecher Peter Kaempfe präsentiert Passagen aus Ian Kershaws neuem Buch „Der Mensch und die Macht“. Ein Abend in Kooperation mit der Buchhandlung Heymann und der Verlagsgruppe Penguin Random House, an dem Sie auch mit Mitarbeitenden von GEOEPOCHE ins Gespräch kommen können.Zeit: Dienstag, 25. Oktober 2022, 19:30 Uhr, Ort: Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek HamburgVon-Melle-Park 3 (Eingang Edmund-Siemers-Allee / Ecke Grindelallee), 20146 HamburgTickets (je € 18,-) sind hier erhältlich: https://kurtheymann.reservix.de/tickets-ian-kershaw-der-mensch-und-die-macht-in-hamburg-lichthof-der-staats-und-universitaetsbibliothek-hamburg-am-25-10-2022/e1984906Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
Mit seinem Buch "Männerphantasien" mischte er den Wissenschaftsbetrieb in den 1970er Jahren ordentlich auf. Wie hier einer über männliche, faschistische Gewalt schrieb, in einem wilden Textstrom, gespickt mit Assoziationen aus Filmen, Popmusik und Comics, hatte die Universität bis dahin noch nicht gesehen und gelesen. Kein Wunder, dass Klaus Theweleit damals im traditionellen, akademischen Lehrbereich nicht gleich Fuß fassen konnte - er wurde dennoch zu einem der einflussreichsten linken Intellektuellen seiner Generation. (Wdh. vom 08.09.2021)
Als Studenten haben wir gegen Springer demonstriert. Die Mitbegründerin der NachDenkSeiten z.B. hat damals in Berlin mit anderen zusammen versucht, die Auslieferung der Bild-Zeitung zu verhindern. Nicht aus Lust und Dollerei. Der Protest galt der antidemokratischen Macht dieses Konzerns und seiner Hetze gegen die Friedenspolitik und gegen die Studentenbewegung. Der Heidelberger Grafiker und Sozialdemokrat KlausWeiterlesen
Rätsel des Unbewußten. Ein Podcast zu Psychoanalyse und Psychotherapie
Die deutsche Gesellschaft der Nachkriegszeit will vielleicht weniger die Sexualität verdrängen – als ihre Vergangenheit. In dieser Folge beschäftigen wir uns mit der Bedeutung der Psychoanalyse für die Entwicklung der Demokratie im Nachkriegsdeutschland – und ihrem Aufstieg zum medizinischen Establishment. Unterstütze unser Projekt auf Patreon und erhalte das Skript zur aktuellen Folge sowie weitere Bonusinhalte, Extrafolgen und Hintergrundmaterial: https://www.patreon.com/raetseldesubw Wir freuen uns auch über eine Förderung unseres Projekts via Paypal: https://www.paypal.com/donate/?hosted_button_id=VLYYKR3UXK4VE&source=url Besucht unsere Website unter: www.psy-cast.de Unseren Podcast gibt es auch auf Englisch: www.psy-cast.org Copyright (Text, Audio, Cover): C. Loetz & J. Müller
In der Studentenbewegung werden Lebensformen jenseits der traditionellen Familie ausprobiert. Die Einführung der Pille ermöglicht Sex ohne Angst vor ungewollten Schwangerschaften. Die sexuelle Revolution verändert die Gesellschaft nachhaltiger als viele politische Entscheidungen. Hintergründe: Die sexuelle Revolution http://www.ndr.de/geschichte/chronologie/sexuellerevolution118.html Sexualdelikte im reformierten Strafrecht https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1966/-,panorama10748.html Die "Kommune 1" https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/audio308364.html Sexualforscher Kinsey https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/audio293404.html Zeitschrift "konkret" jugendgefährdend? https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1965/-,panorama10468.html Oswalt Kolle https://www.ndr.de/geschichte/koepfe/oswaltkolle102.html Beate Uhse https://www.ndr.de/geschichte/koepfe/eateuhse182.html Sex und Politik: Die "St. Pauli Nachrichten" https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/sexuellerevolution101.html Die 68er und die Frauen https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/achtundsechzig106.html
Die Studentenbewegung protestiert gegen die Verhältnisse an den Universitäten, gegen die Notstandsgesetzgebung, gegen den Vietnamkrieg - und will die ganze Gesellschaft verändern. Der Tod Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967 markiert einen Wendepunkt. Hintergründe: Vom Protestbanner zur Studentenbewegung https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/studentenbewegung2.html Studentenbewegung und APO https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/studentenbewegung104.html Die geistigen Väter der 68er https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/achtundsechzig112.html Benno Ohnesorg: Ein Tod verändert die Bundesrepublik https://www.ndr.de/geschichte/koepfe/ohnesorg126.html Vom Studentenprotest zum Terror https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/entstehungraf101.html
Grass' Vortrag wurde zwei Tage vor dem Attentat auf Rudi Dutschke im Rundfunk ausgestrahlt. Grass spricht auch über die Ereignisse in der Tschechoslowakei.
Gretchen Dutschke ist eine wichtige Figur der Studentenbewegung - so wie ihr Ehemann Rudi Dutschke, auf den 1968 ein Attentat verübt wurde, an dessen Folgen er 1979 starb. Und sie hat sich früh und ihr Leben lang für Gleichberechtigung eingesetzt. Jetzt wird sie 80 Jahre alt.
Anfang der 1970er Jahre nahm die politisierte Gewalt in Deutschland zu. Teile der Studentenbewegung haben sich radikalisiert. Andere vor allem linke Gruppen folgten offen der von Studentenführer Rudi Dutschke ausgegebenen Parole vom Marsch durch die Institutionen. In dieser politischen Stimmung beschließen Bund und Länder parteiübergreifend den sogenannten Radikalenerlass. Das Ziel war zu verhindern, dass Verfassungsfeinde den Staat unterwandern. Die Folge war, dass, bevor eine Lehrerin oder auch ein Bahn- oder Postbeamter eingestellt wurde, eine sogenannte Regelanfrage beim Verfassungsschutz gestellt wurde. Welches Verhalten genau als verfassungsfeindlich gelten sollte, war allerdings nicht eindeutig definiert. Klar war, dass es nicht nur um Parteizugehörigkeit – etwa zu kommunistischen Parteien gehen sollte. Sowohl die SPD-geführte Bundesregierung unter Willy Brandt als auch die unionsgeführten Länder fassten den Beschluss gemeinsam. Die SPD auch deshalb, um ihre Distanz zum Kommunismus zu unterstreichen. Denn der SPD wurde – gerade auch wegen Brandts Ostpolitik und der Verträge mit Moskau – eine Nähe zum Kommunismus immer wieder vorgeworfen. Es ist der 29.1.1972. Hamburg hat als erstes Bundesland den Radikalenerlass umgesetzt – und erntet dafür viel Kritik, nicht nur von Gewerkschaften. Der folgende Beitrag – der in seiner archivierten Fassung vorne und hinten etwas abreißt - zeigt die Reaktionen auf den neuen Erlass.
Der Verleger Klaus Wagenbach ist im Alter von 91 Jahren in Berlin gestorben. Das hat sein Verlag mitgeteilt. Wagenbach galt in den sechziger Jahren als Vertreter der außerparlamentarischen Opposition und der Studentenbewegung. Ein Nachruf von Salli Sallmann.
Als in den 1960er Jahren vielerorts junge Menschen auf die Straße gehen und "das System" herausfordern, entstehen neue Lebensentwürfe: In West-Berlin wird 1967 die "Kommune 1" gegründet, deren Mitglieder im WG-Leben ein politisches Statement sehen. Mit ihrem provokativen Spaß-Protest bringen sie es schnell zu landesweiter Bekanntheit.
1968 wollte die Studentenbewegung, vorneweg Rudi Dutschke, die Welt verändern. Heute will Fridays for Future, vorneweg Greta Thunberg, die Welt verändern. Beide vereint revolutionäre Ungeduld. Dutschke-Biograf Ulrich Chaussy meint, Thunberg könnte von Dutschke lernen. Von Ulrich Chaussywww.deutschlandfunkkultur.de, ZeitfragenDirekter Link zur Audiodatei
IM GESPRÄCH - Verleger, Autoren und Freunde des Westend Verlags im Podcast
Die Antideutschen sind eine kleine, aber schrille Politsekte, die links zu sein glaubt, bei Lichte betrachtet aber schon rechts angekommen ist und dem deutschen Belehrbedürfnis frönt. Einige waren mal Funktionäre in kommunistischen Gruppen der Studentenbewegung, andere kommen vom Schwarzen Block oder sind bloß Anti-Ostdeutsche, die Kleinbürger verachten. Sie haben viele Sympathisanten in den Medien. Das verleiht ihnen viel mehr Einfluss auf politische Debatten, als gut ist. Eva C. Schweitzer zeigt die Ursprünge dieser Ideologie in den USA auf, legt den schädlichen Einfluss der Antideutschen offen und erklärt, wer hinter diesem Phänomen steckt. Ihr neues Buch "Links blinken, rechts abbiegen" gibt es ab sofort Überall im Handel.
„Wir sprechen nur mit maßgeblichen Bonzen!“ erklärt Mörder Heinz Klett und getreu diesem Motto redet Kinomensch Lucas Barwenczik folgerichtig im CrossCast mit Thomas von SchönerDenken – über Rolf Olsens Action-Exploitation BLUTIGER FREITAG von 1972 in der mittlerweile auf Bluray verfügbaren 4K-Fassung. Während Thomas noch Probleme hat den richtigen Einflugswinkel zu finden, ist Lucas schon vom unverwundbaren Überbösewicht Klett fasziniert, der fast Schwarzenegger und Stallone vorweg nimmt. Der Film ist Exploitation und zeigt Exploitation – nämlich in den Arbeitsverhältnissen, wenn die Ausbeutung der Arbeit am Beispiel Heidis und Luigis gezeigt werden, bis einem die Halsschlagadern schwellen. Ein klarer Blick in die klassistische Kälte der BRD der frühen Siebziger: Know your place – Bleib, wo Du hingehörst – Heidi wird zusammengestaucht, „damit sie wieder in die Tüte passt“. Dazu passen immer wieder Anspielungen auf die RAF, Revolutionsattitude hat sich auf jeden Fall auch Heinz Klett zugelegt: Polizisten sind keine Heilsarmisten und wenn einer draufgeht, dann war das Berufsrisiko. Da klingt Heinz Klett gewiß nicht zufällig wie Andreas Baader. Der Tod eines Polizisten (die Handgranate!) führt dann auch zur beeindruckendsten und billig inszenierten Gore-Szene. Vorbild für den Bankraub, den Heinz Klett mit seinem Kumpanen durchführt, war ein echter Bankraub in München 1971, bei dem alle Täter zu Tode kamen. Beeindruckend wird die trostlose Stimmung der BRD zwischen Studentenbewegung und Deutschem Herbst gezeigt – Heinz Klett wird vor diesem Hintergrund von Lucas als Symbol des Ausbruchs und als gesellschaftliche Gegenfigur interpretiert – mit allen kriminellen und brutalen Aspekten. Die Menschen sind fast ausnahmslos Täter oder Opfer des deutschen Faschismus und seiner Verbrechen – 1971 liegt bei einigen der Geldbeutel schon fast in den 1980ern aber die Werte und Normen hängen noch im Dritten Reich fest. Thomas kämpft beim Hauptdarsteller Raimund Harmstorf noch mit Kindheitserinnerungen: Harmstorf hatte als Seewolf kartoffelzerquetschend Alpträume verursacht – auch mit einer dunklen, bedrohlichen Stimme, die gar nicht Raimund Harmstorfs eigene Stimme war. Harmstorf beging viele Jahre später Selbstmord – viele geben der BILD-Zeitung daran die Schuld. Auch andere Schauspieler sind früh gestorben, besonders tragisch bei Heidi-Darstellerin Christine Böhm, die wenige Jahre nach dem Film bei einem Unfall starb. Lucas und Thomas diskutieren, mit welchen Erwartungen die Zuschauer:innen einem B-Film gerecht werden – der Vergleich mit BULLITT oder FRENCH CONNECTION ist auf jeden Fall nicht fair, spätestens wenn das Rennen zwischen einem VW-Käfer und einem Ford Taunus unfreiwillig komisch wie ein Rollatorenrennen wirkt. Am Ende steht die ebenso irritierende wie brutale Vergewaltigungsszene im Mittelpunkt. Sie wird mit expliziten Genitaldarstellungen und surreal wirkenden Fleischereibildern gegengeschnitten. Besonders vor dem Hintergrund dieser schwer zu ertragenden Szene fragt sich Thomas: Wie kann Heinz Klett heute trotzdem als Kultfigur gefeiert werden? Obwohl er von Regisseur Olsen als das gezeigt wird, was er ist: Inbegriff der toxischen Maskulinität. Aber das ist ein Problem der Rezeption, nicht des Films, sind sich Lucas und Thomas am Ende dieser Episode einig.
Anfangs Symbol für Demokratie und freie Presse. Ein Ort, den die Westberliner stolz gemacht hat. Doch dann kam die Studentenbewegung und Sprechchöre riefen „enteignet Springer“. Wie konnte sich das Image dieses Hauses in nur zehn Jahren so vollständig verändern?
Syd Atlas, Kommunikationstrainerin. Pflegte ihren ALS-kranken Mann und schrieb das Buch „Das Jahr ohne Worte“.Mit dabei: Prof. Christoph Schöbel, Schlafforscher. Behandelt Schlafstörungen aller Art und steht für ein ganzheitliches Therapiekonzept.Rainer Langhans, 68er Legende. War das Gesicht der Studentenbewegung und zieht die Bilanz eines 80jährigen Lebens.Dr. Franz-Werner Haas, Curevac-Vorstandschef. Leitet das Tübinger Biopharma-Unternehmen und informiert über den Corona-Impfstoff.Jochen Laube, Filmproduzent. Studierte an der Filmakademie Ludwigsburg und bekommt den Baden-Württembergischen Ehrenfilmpreis 2020.
Rainer Langhans ist eine der schillerndsten Figuren der Studentenbewegung und bis heute das Gesicht der wilden 68er Zeit. Mit anderen zusammen gründete er in Berlin die legendäre Kommune 1. Mit dem Fotomodell Uschi Obermaier bildete er das erste Pop-Paar in der Geschichte der Bundesrepublik. Dann lebte er lange asketisch und spirituell. Vor kurzem, gerade 80 Jahre alt geworden, hat Langhans seine Prostata-Krebserkrankung öffentlich gemacht und gesagt: "Ich möchte angesichts eines so bösartigen Angriffs schauen, ob ich noch immer lieben kann."Moderation: Wolfgang Heim
Siegward Lönnendonker mischte mit in der 68er -Studentenbewegung in Berlin. Er sammelte Flugblätter und Thesenpapiere, woraus sich das Archiv „APO und soziale Bewegungen“ entwickelte.
Daniel Cohn-Bendit wirkte als wacher Geist in der Studentenbewegung der sechziger und später sollte er in Frankfurt das deutschlandweit erste Dezernat für multikulturelle Angelegenheiten übernehmen. Dann war er lange Jahre als Vertreter der deutschen und französischen Grünen im Europaparlament. Heute ist er vor Allem Autor und Publizist. Nicolas Markwald spricht mit Ihm über gesellschaftliche Folgen der Coronakrise, über Kommunikation, Frankfurt, den Theaterplatz und die Welt.
17.2.1968 | Der Sozialistische Deutsche Studentenbund organisiert den Internationalen Vietnamkongress im Auditorium Maximum der TU Berlin. 5.000 Teilnehmer aus 14 Ländern waren gekommen – eines der zentralen Ereignisse der deutschen Studentenbewegung. Wichtigste Akteure sind Karl Dietrich Wolff und Rudi Dutschke. Wir hören die Rede von Rudi Dutschke – zwei Monate vor dem Anschlag auf ihn.
Vor 51 Jahren fragt sich jeder in Hamburg und bald darauf auch im Rest Deutschlands: "Wer zum Teufel ist ?" Denn im Mai 1968 hinterlässt ein Unbekannter in Toiletten, auf Verkehrsschildern, Hauswänden und Briefkästen Sprüche wie diese: " for President - Frühling für Europa" , "Eiffe liebt dich" oder "Eiffe der Bär ist lieb, stark und potent". Einmal bekritzelt Eiffe sogar den Rücken der gerade frisch gekürten Uni-Schönheitskönigin: "Eiffe will auch Mister Universitas werden", steht da. Heute gilt Peter-Ernst Eiffe als Hofnarr der 68er Studentenbewegung und außerdem als erster Graffiti-Tagger der Bundesrepublik. Später verliert er dann den Verstand. Fährt mit einem Auto in den Hauptbahnhof, gründet in der Psychiatrie die Partei "Freie Eiffe-Republik" und stirbt schließlich auf tragische Weise. Er entläuft aus einer Irrenanstalt und erfriert. Das Buch zum Podcast gibt es hier: http://shop.mopo.de/mopo-magazine/buch-der-tag-an-dem.html Die Magazine "Unser Hamburg" finden Sie hier: http://shop.mopo.de/mopo-magazine.html
Anfang der 1960er Jahre sieht es so aus, als sei der Kalte Krieg im Grunde entschieden. Im Westen gibt es Vollbeschäftigung und ein Wirtschaftswunder. Auch im Osten herrscht Vollbeschäftigung, nur können die Menschen von ihrem Geld wenig kaufen. Die Versorgungslage ist schlecht. Auch die Weltlage bleibt angespannt: Der Krieg in Vietnam ist ein Stellvertreterkrieg der Supermächte, und in beiden deutschen Staaten bleibt die Angst vor einem Dritten Weltkrieg, den keiner gewinnen kann. Deshalb rüsten beide Staaten auf, entwickeln neue Raketensysteme und bespitzeln sich gegenseitig. Der Film erzählt von der Studentenbewegung im Westen und von ostdeutschen Agenten in Bonn sowie von einem legendären Auftritt des Liedermachers Wolf Biermann 1976 in Köln. Aus ihren Erinnerungen an diese Zeit berichten unter anderem Antje Vollmer, Gerhart Baum, Fritz Pleitgen und Helge Malchow. (Online-Signatur Medienzentren: 49800384)
Manchmal machen ganz alltägliche Entscheidungen Geschichte. Ende der 1960er Jahre: Ein Student kämpft für eine bessere Welt – und wird zum RAF-Terroristen. Eigentlich will er die Gesellschaft aufrütteln. In der Studentenbewegung kämpft er gegen ein Totschweigen der NS-Vergangenheit und gegen die immer noch einflussreichen Alt-Nazis. Die Studenten streiten für politische Reformen und prangern die Grausamkeit des Vietnamkriegs an. Idealistische Anfänge – und doch werden einige später verantwortlich sein für 34 Morde. Die Lebenswege der RAF-Mitglieder haben deutsche Geschichte geschrieben – doch angefangen hat alles mit Fragen, die uns heute ähnlich begegnen könnten, und mit ganz menschlichen Entscheidungen. Die Zuschauer erleben Geschichte aus der Ich-Perspektive. Unmittelbar und emotional: Der fiktive Terrorist, gespielt von Christian Löber, erzählt von den Entscheidungen, die sein Leben verändert haben: War es richtig, für eine bessere Welt zu den Waffen zu greifen? Welche Beweggründe, welche Zufälle und Entscheidungen haben aus einem idealistischen Rebellen einen Terroristen gemacht? Er schafft die Verbindung aus dem Schwarz-Weiß des Geschichtsarchivs hinein in unsere Gegenwart: Wie würde ich heute handeln? Hätte die Vergangenheit auch anders verlaufen können? Die Erzählung wird ergänzt durch beeindruckendes Archivmaterial und Interviews mit den Wissenschaftlern Wolfgang Kraushaar und Sabine Bergstermann sowie „Baader“-Regisseur Christopher Roth. Mehr Informationen und Zusatzmaterial finden Sie unter: www.wasgehtmichdasan.de (Online-Signatur Medienzentren: 4986625)
Man hat ihn einen "sanften Revolutionär" genannt, weil er nicht – wie manche seiner Mitstreiter in die Politik ging, sondern nach dem Ende der Studentenbewegung einen Verlag gründete. Der hielt sich zunächst an Leitlinien, wie die im Titel der Zeitschrift „Erziehung und Klassenkampf“ bereits deutlich wurden, und publizierte den Überraschungsbeststeller "Männerphantasien" von Klaus Theweleit, ein Erklärungsversuch der Grundlagen des deutschen Fasschimus. Aber irgendwann setzte er literarhistorische Schwerpunkte in seiner Arbeit und brachte das heraus, was er selbst gerne las. Als erster wagte er es, Friedrich Hölderlins Handschriften in Faksimiles zu veröffentlichen. Nach 33 Jahren editorischer Feinarbeit war die 20-bändige Hölderlin-Ausgabe komplett. Ebenso von Bedeutung: seine Kafka-und Kleist-Editionen. Für so etwas bekommt man als Ex-APO-Mann irgendwann das Bundesverdienstkreuz, aber keine schwarzen Zahlen mit vielen Nullen auf dem Bankkonto. Weshalb der mit sehr viel Ironie und leisem Humor ausgestattete ehemalige Studentenführer KD Wolff für sich die Berufsbezeichnung "Bankrotteur" in Anspruch nimmt. Tatsächlich ist er längst Rentner und lebt ganz solide in einem mehrstöckigen Altbau im Frankfurter Nordend. Dort haben wir ihn vor ein paar Wochen besucht und uns für den "212 Podcast" vor allem einen ganz bestimmten Teil seiner schillernden Biographie erzählen lassen: seine besondere und zugleich brüchige Beziehung zu den Vereinigten Staaten.
Er gehört zu den anerkanntesten Rechtsextremismusfoschern des Landes: Hans-Joachim „Hajo“ Funke lehrte von 1993-2010 an der Freien Universität Berlin Politikwissenschaft, zuvor war er u.a. an der Harvard Universität und Berkeley in den USA akademisch tätig. 2012 trat er als Sachverständiger im NSU-Untersuchungsausschuss in Bayern auf. Auch als Pensionär meldet er sich heutzutage noch zum Bereich Rechtsextremismus, NS-Forschung, Antisemitismus und AfD zu Wort. Mit Hajo geht's zunächst um seinen Lebensweg: Wie war es mit einem überzeugten Wehrmachtssoldaten als Vater aufzuwachsen? Wie hat er sich mit seinem Vater und der NS-Zeit auseinandergesetzt? Wie wurde Hajo politisiert? Warum ist er nach (West-)Berlin gegangen? Wieso ist er in der Studentenbewegung der 60er aktiv geworden? Was haben die tödlichen Schüsse auf Benno Ohnesorg mit ihm gemacht? Wie hat Hajo die 68er miterlebt? Hat er sich radikalisiert? Gegen wen haben er und seine Mitstreiter damals gekämpft? Wie war und ist sein Verhältnis zur Springerpresse? Hajos akademischer Kampf gegen Faschismus und Rechts ging in den 70ern und 80ern weiter. Wir reden über das Erstarken der AfD-Vorgängerparteien wie DVU, Republikaner, NPD: Was hatten sie gemeinsam, was unterscheidet sie? Wo sind die Parallelen zur NS-Ideologie? Woran erkennt man heute Rechtsextremisten? Zum Schluss geht's um das Erstarken der Rechten in Ostdeutschland: Was sind die Ursachen? Was lässt sich dagegen tun? Reichen da Zuhörtouren von MinisterpräsidentInnen? Das und vieles, vieles mehr in Folge 435 - wir haben sie am 13. September 2019 in der Berliner Buchhandlung Ocelot (Brunnenstraße) aufgezeichnet. Links: - Hajos Blog https://hajofunke.wordpress.com/ - Hajo auf Twitter https://twitter.com/pressehajofunke Bitte unterstützt unsere Arbeit finanziell: Jung IBAN: DE36700222000072410386 BIC: FDDODEMMXXX Verwendungszweck: Jung & Naiv PayPal ► http://www.paypal.me/JungNaiv
Mitschnitt einer Veranstaltung in der Reihe „Philosophische Gespräche“ am 26. Februar 2015 Referent: Prof. em. Dr. Alfons Söllner (1994-2012 Universitäts-Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Technischen Universität Chemnitz) Über Begriff und Inhalt der Totalitarismustheorie wurde lange Zeit ein erbitterter Streit zwischen Links und Rechts geführt. Der Vortrag diskutiert die Geschichte des Konzepts: den pluralen Ursprung in den 1920er Jahren, die polemische und wissenschaftliche Ausformulierung in den 1930er/40er Jahren, die politische Instrumentalisierung in der Epoche des Kalten Krieges und die Neutralisierung durch Sovietforschung und Studentenbewegung. Was bedeutet seine Renaissance nach 1989?
"Ho-Ho-Ho Chi Minh"! Sein Name ist in den 60er Jahren der Schlachtruf der Studentenbewegung. Der hagere Mann mit dem spitzen Bart, der 1945 die Unabhängigkeit Vietnams verkündet, wird zum Symbol für die Befreiung unterdrückten Völker. Autor: Matthias Wurms"
ReferentInnen: Mascha Jacoby (Wissenschaftlerin und freie Journalistin aus Hamburg) und Morten Paul (Lektor, Berlin) Mitschnitt einer Veranstaltung der Reihe „Vielfalt sozialistischen Denkens“ im Mai 2018 1967 erschien die "Mao-Bibel" in Westdeutschland. Die deutschsprachige Ausgabe der Worte des Vorsitzenden Mao Tse-tung machte die Ideen des chinesischen Revoltionsführers für die 68er-Bewegung greifbar. Aktivisten feierten das kulturrevolutionäre China als Vorbild. Jung und solidarisch schien der chinesische Sozialismus zu sein – im Gegensatz zum sowjetischen. Die Schriften Maos wurden zum Trend und zur Anleitung für den Aufbau von Parteien, die auch in der Bundesrepublik die Revolution machen wollten. Kaum bekannt ist jedoch, dass der Maoismus schon in die Bundesrepublik schwappte, bevor die Studentenbewegung mit der Kulturrevolution flirtete. Anfang der sechziger Jahre, unmittelbar nach Chinas offenem Bruch mit der Sowjetunion, trafen immer mehr chinesische Propagandamaterialien ein – mit Flugzeugen, auf Schiffen und in Botschaftsautos. Westdeutsche Postboten trugen sie aus. Und ausgerechnet der Verfassungsschutz half der chinesischen Regierung ungebeten, das "Spalter-Material" an die richtigen Adressen zu bringen: in die Briefkästen von Mitgliedern der verbotenen sowjetnahen KPD. Die Wissenschaftlerin und freie Journalistin Mascha Jacoby schildert, mit welchen Methoden der Verfassungsschutz während der ersten Hälfte der sechziger Jahre Pionierarbeit bei der Verbreitung des Maoismus leistete. Dabei zeigt sie, dass die Bundesrepublik kein Einzelfall war: Mehrere westliche Sicherheitsbehörden nutzten den sino-sowjetischen Streit, um den Feind im Kalten Krieg zu bekämpfen. Ein Aufsatz Jacobys zum Thema ist kürzlich in dem Band Ein kleines rotes Buch. Die Mao-Bibel und die Bücher-Revolution der Sechzigerjahre (Matthes&Seitz 2018) erschienen. Morten Paul, Mitherausgeber des Bandes, führt in die Rolle der Texte Maos in der Geschichte der Studentenbewegung ein.
Die Rudi-Dutschke-Straße stößt auf die Axel-Springer-Straße. Ausgerechnet. Zu Lebzeiten waren der Verleger und der Anführer der Studentenbewegung verfeindet.
FAZ Essay – der Podcast für die Geschichte hinter den Nachrichten
Die Rebellion der Studenten und die Revolte der Jugend haben 1968 zwar keine steinernen Verhältnisse zum Tanzen gebracht. Aber sie waren im letzten Drittel der Sechzigerjahre ein getriebener, zugleich treibender und übertreibender Ausdruck von gesellschaftlich tiefgreifenden Veränderungen. Axel Schildt, langjähriger Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte und Professor für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg, blickt zurück.
1968 gab es viele Studentinnen, die sich genauso wie die Männer für die "Kritische Theorie" der Frankfurter Schule begeisterten - nur mit dem Unterschied, dass die Männer sie für die Revolution lieber Kaffee kochen sahen. Damit war Schluss, als die berühmten Tomaten gegen die Arroganz der Männer geworfen wurden.
Vor 50 Jahren war in Frankfurt ein Ausnahme-Jahr. Neben Berlin und Paris wird die Stadt am Main zu einer der Hauptstädte des Protestes in Europa: Studenten sprengen Lehrveranstaltungen und machen daraus Teach-Ins. Die Goethe-Universität wird zeitweilig umbenannt in "Karl-Marx-Universität".
Heute geht es bei uns um die innenpolitischen Veränderungen im Iran. Die komplexen Strukturen politischer Macht in der Islamischen Republik sind sowohl von republikanischen als auch autoritären Elementen gekennzeichnet. Den obersten Befehl hat der "Oberste Führer der Islamischen Revolution", der auf unbestimmte Zeit ernannt wird, dem entgegen steht der auf 4 Jahre vom Volk gewählte Regierungschef Hassan Ruhani. Dieser strebt seit den großen Protesten Ende letzten Jahres einige Reformbemühungen hin zu einem demokratischen Staat an. Zusätzlich scheint es so, dass seit die Wirtschaftlichen Sanktionen aufgehoben wurden ein wirtschaftlicher Aufschwung im Land stattfindet doch wie wirkt sich dieser auf die Bevölkerung aus? Auch ist die staatliche Zukunft des Iran durch das bröckelnde Atomabkommen ungewiss, kann der Fortschritt hin zu mehr Mitbestimmung des Volkes erhalten bleiben? Zu diesem Thema haben wir Herrn Bahman Nirumand eingeladen. Er studierte Germanistik, Philosophie und Iranistik. 1960 promovierte er in Tübingen über Probleme der Verpflanzung des europäischen Dramas in die neupersische Literatur. In diesem Jahr war er auch Gründungsmitglied der Konföderation Iranischer Studenten (CISNU). Nach Abschluss seines Studiums kehrte Nirumand 1960 in den Iran zurück und arbeitete dort an der Universität Teheran. Da Nirumand als Oppositioneller galt und ihm eine Verhaftung drohte verließ er das Land und ging 1965 erneut nach Deutschland. Nirumand erhielt dort ein Stipendium für eine Habilitationsschrift über Goethe und Hafis. Im Frühling 1967 erschien sein Buch Persien, Modell eines Entwicklungslandes, das die westdeutsche Studentenbewegung stark beeinflusste. Darauf hin folgten noch viele weitere Publikationen wie zum Beispiel „Sturm im Golf: Die Irak-Krise und das Pulverfass Nah-Ost.“, „Der unerklärte Weltkrieg.“ oder sein letztes Buch 2012 „Iran Israel Krieg - Der Funke zum Flächenbrand.“. Zusätzlich schreibt er seit 2001 den Iran Report der Heinrich Böll Stiftung. In eigener Sache: Wenn euch unser Podcast Projekt gefällt, ihr Anregungen, Fragen, oder auch Themenvorschläge für uns habt, würden wir uns freuen, wenn ihr uns euren Freunden und Bekannten weiterempfehlen würdet. Gebt uns ein Like auf Facebook oder Twitter, oder schreibt uns doch eine kurze Rezession auf ITunes – ihr würdet uns so immens helfen auch für andere interessierte Hörer sichtbarer zu werden. Dafür vielen Dank und viel Spaß an hoffentlich noch vielen Folgen GASPacho Podcast! Moderation: Patrick Zerrer & Emily Spanl Redaktion: Patrick Zerrer Projektkoordination: Matthias Fiebig Intro: Flamenco Rhythm by Sunsearcher
2018: Alles ist politisch in meinem Leben, sagt Felix. Er ist Soziologie-Student an der Frankfurter Goethe-Universität und die Fragen, die ihn umtreiben, sind die gleichen wie vor 50 Jahren. Wie soll die Gesellschaft, wie das eigene Leben aussehen?
"Global denken, lokal handeln" ist das Motto des weltweiten Earth Days, der am kommenden Sonntag (22. April 2018, Anm. d. Red.) stattfindet. 1970 aus einer spontanen Studentenbewegung in den USA entstanden, gibt es den Aktionstag für den Umweltschutz mittlerweile in über 190 Ländern.
"Global denken, lokal handeln" ist das Motto des weltweiten Earth Days, der am kommenden Sonntag (22. April 2018, Anm. d. Red.) stattfindet. 1970 aus einer spontanen Studentenbewegung in den USA entstanden, gibt es den Aktionstag für den Umweltschutz mittlerweile in über 190 Ländern.
Es waren zwei Ereignisse im April, die entscheidend zur Eskalation und zur Radikalisierung der Proteste beigetragen haben: Die Mordanschläge auf Martin Luther King und Rudi Dutschke. Und die Schockwellen danach. 1968 ist ein Jahr der Gewalt.
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit nach Frankfurt am Main. Freuen Sie sich auf einen Rundgang durch Mainhatten. Da dürfen all die Wolkenkratzer nicht fehlen. Auf einem sind wir oben, auf dem Maintower, und haben den Rundumblick über die Stadt, die viel grüner ist als viele denken. Wir sind an der Wiege der deutschen Demokratie, in der Paulskirche. Frankfurt am Main ist das Finanzzentrum Europas, was zum Beispiel der Sitz der Europäischen Zentralbank zeigt. Das große blaue E mitten in der Stadt ist nicht nur das Symbol der Gemeinschaftswährung, es ist auch ein Symbol des offenen Europas. In Frankfurt am Main werden wir an die 68-iger Studentenbewegung einnert, wenn Namen wie Joschka Fischer fallen. Wir sind dabei, wenn Mainhatten die Lichter ausmacht. Erleben Sie akustisch die vedunkelten Wolkenkratzer zur Earth Hour. Außerdem besuchen wir das legendärste Hotel der Stadt und eines der legendärsten in Deutschland. Ob Scheich oder Präsident, ob Rockstar oder Fussballer
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit nach Frankfurt am Main. Freuen Sie sich auf einen Rundgang durch Mainhatten. Da dürfen all die Wolkenkratzer nicht fehlen. Auf einem sind wir oben, auf dem Maintower, und haben den Rundumblick über die Stadt, die viel grüner ist als viele denken. Wir sind an der Wiege der deutschen Demokratie, in der Paulskirche. Frankfurt am Main ist das Finanzzentrum Europas, was zum Beispiel der Sitz der Europäischen Zentralbank zeigt. Das große blaue E mitten in der Stadt ist nicht nur das Symbol der Gemeinschaftswährung, es ist auch ein Symbol des offenen Europas. In Frankfurt am Main werden wir an die 68-iger Studentenbewegung einnert, wenn Namen wie Joschka Fischer fallen. Wir sind dabei, wenn Mainhatten die Lichter ausmacht. Erleben Sie akustisch die vedunkelten Wolkenkratzer zur Earth Hour. Außerdem besuchen wir das legendärste Hotel der Stadt und eines der legendärsten in Deutschland. Ob Scheich oder Präsident, ob Rockstar oder Fussballer
Alles war politisch-Die 68 er Studentenproteste im Saarland: Ein Feature von Karin Mayer
Lutz Taufer ist ein ehemaliges Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF) und war Teil des Kommandos Holger Meins, das im April 1975 die Deutsche Botschaft in Stockholm überfiel, um über eine Geiselnahme von Botschaftsangehörigen eine Gruppe in Deutschland inhaftierter RAF-Häftlinge freizupressen. Die deutsche Bundesregierung verweigerte Verhandlungen mit der Gruppe, woraufhin zwei der Geiseln getötet wurden. Als von dem Kommando installierter Sprengstoff detonierte, wurden weitere Geiseln verletzt und zwei Mitglieder des Kommandos getötet. Lutz Taufer wurde verhaftet und zu zwei Mal lebenslänglicher Haft verurteilt. 1995 wurde er nach zwanzig Jahren Haft entlassen und arbeitete in den darauf folgenden Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit in den Favelas brasilianscher Großstädte. Heute ist Taufer im Vorstand des Weltfriedensdienstes e.V. 2017 veröffentlichte er seine Autobiographie Über Grenzen. Vom Untergrund in die Favela.. Hier findet er klare Worte der Selbstkritik am Anschlag in Stockholm, bekennt sich zu seiner Mitschuld am Tod der beiden Geiseln und beschreibt in detaillierter Form seine persönliche Perspektive auf die Verhältnisse während der Studentenbewegung ab 1968, die RAF, seine Haft und das Leben danach. Zur Podcast-Episodenseite: viertausendhertz.de/ef14
Lutz Taufer ist ein ehemaliges Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF) und war Teil des Kommandos Holger Meins, das im April 1975 die Deutsche Botschaft in Stockholm überfiel, um über eine Geiselnahme von Botschaftsangehörigen eine Gruppe in Deutschland inhaftierter RAF-Häftlinge freizupressen. Die deutsche Bundesregierung verweigerte Verhandlungen mit der Gruppe, woraufhin zwei der Geiseln getötet wurden. Als von dem Kommando installierter Sprengstoff detonierte, wurden weitere Geiseln verletzt und zwei Mitglieder des Kommandos getötet. Lutz Taufer wurde verhaftet und zu zwei Mal lebenslänglicher Haft verurteilt. 1995 wurde er nach zwanzig Jahren Haft entlassen und arbeitete in den darauf folgenden Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit in den Favelas brasilianscher Großstädte. Heute ist Taufer im Vorstand des Weltfriedensdienstes e.V. 2017 veröffentlichte er seine Autobiographie Über Grenzen. Vom Untergrund in die Favela.. Hier findet er klare Worte der Selbstkritik am Anschlag in Stockholm, bekennt sich zu seiner Mitschuld am Tod der beiden Geiseln und beschreibt in detaillierter Form seine persönliche Perspektive auf die Verhältnisse während der Studentenbewegung ab 1968, die RAF, seine Haft und das Leben danach. Zur Podcast-Episodenseite: viertausendhertz.de/ef14
Lutz Taufer ist ein ehemaliges Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF) und war Teil des Kommandos Holger Meins, das im April 1975 die Deutsche Botschaft in Stockholm überfiel, um über eine Geiselnahme von Botschaftsangehörigen eine Gruppe in Deutschland inhaftierter RAF-Häftlinge freizupressen. Die deutsche Bundesregierung verweigerte Verhandlungen mit der Gruppe, woraufhin zwei der Geiseln getötet wurden. Als von dem Kommando installierter Sprengstoff detonierte, wurden weitere Geiseln verletzt und zwei Mitglieder des Kommandos getötet. Lutz Taufer wurde verhaftet und zu zwei Mal lebenslänglicher Haft verurteilt. 1995 wurde er nach zwanzig Jahren Haft entlassen und arbeitete in den darauf folgenden Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit in den Favelas brasilianscher Großstädte. Heute ist Taufer im Vorstand des Weltfriedensdienstes e.V. 2017 veröffentlichte er seine Autobiographie Über Grenzen. Vom Untergrund in die Favela.. Hier findet er klare Worte der Selbstkritik am Anschlag in Stockholm, bekennt sich zu seiner Mitschuld am Tod der beiden Geiseln und beschreibt in detaillierter Form seine persönliche Perspektive auf die Verhältnisse während der Studentenbewegung ab 1968, die RAF, seine Haft und das Leben danach. Zur Podcast-Episodenseite: viertausendhertz.de/ef14
Lutz Taufer ist ein ehemaliges Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF) und war Teil des Kommandos Holger Meins, das im April 1975 die Deutsche Botschaft in Stockholm überfiel, um über eine Geiselnahme von Botschaftsangehörigen eine Gruppe in Deutschland inhaftierter RAF-Häftlinge freizupressen. Die deutsche Bundesregierung verweigerte Verhandlungen mit der Gruppe, woraufhin zwei der Geiseln getötet wurden. Als von dem Kommando installierter Sprengstoff detonierte, wurden weitere Geiseln verletzt und zwei Mitglieder des Kommandos getötet. Lutz Taufer wurde verhaftet und zu zwei Mal lebenslänglicher Haft verurteilt. 1995 wurde er nach zwanzig Jahren Haft entlassen und arbeitete in den darauf folgenden Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit in den Favelas brasilianscher Großstädte. Heute ist Taufer im Vorstand des Weltfriedensdienstes e.V. 2017 veröffentlichte er seine Autobiographie Über Grenzen. Vom Untergrund in die Favela.. Hier findet er klare Worte der Selbstkritik am Anschlag in Stockholm, bekennt sich zu seiner Mitschuld am Tod der beiden Geiseln und beschreibt in detaillierter Form seine persönliche Perspektive auf die Verhältnisse während der Studentenbewegung ab 1968, die RAF, seine Haft und das Leben danach. Zur Podcast-Episodenseite: viertausendhertz.de/ef14
Oktober 1967: Kurz hintereinander liegen Ereignisse mit politischer und kultureller Tragweite, die wir heute als Vorboten der 68er-Revolte lesen können - und fast immer haben sie mit Pop und Medien zu tun.
Hans-Christian ist seit 1998 ständiges Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist der bisher einzige Grünen-Politiker, der als Direktkandidat ins Parlament eingezogen ist. Mit Hans-Christian geht es um sein politisches Leben: Was wollte er nach der Schule machen? Warum war er bei der Bundeswehr? War er Teil der Studentenbewegung in den Sechzigern? Wofür bzw. wogegen haben sie protestiert? Welche Fehler hat die Studentenbewegung gemacht? Was hat Hans-Christian mit der RAF zu tun gehabt? Warum ist er in die SPD eingetreten und rausgeflogen? Wie hat alles mit den Grünen begonnen? Wie kam es, dass er Mitte der Achtziger in den Bundestag eingezogen ist? Haben die heutigen Grünen noch was mit den damaligen Grünen zu tun? Warum stellt er im Bundestag so viele Fragen? Das und vieles mehr in Folge 303 plus eure Fragen an Hans-Christian Ströbele: - Hat die Bundesregierung Kontrolle über die Geheimdienste? - warum sollen wir im Jahr 2017 die Grünen wählen? Wählst du sie selbst? - Mit wem isst du gewöhnlich zu Mittag? - Durch welche Medien informierst du dich täglich? - Wie ist dein Verhältnis zu Otto Schily und Horst Mahler heute? - Welche Pflegeprodukte nutzt du für deine Augenbrauen? - Wer geht dir im Bundestag am meisten auf den Sack? - Legt er immer noch sein Smartphone in den Kühlschrank? - Welche zwei Gesetze/Änderungen würdest du durchsetzen wenn du morgen Kanzler wärst und die Mehrheit des deutschen Bundestages hinter dir wüsstest? - Wann sind deiner Meinung nach, militärische Einsätze legitim? - Wie sieht deine Meinung zur NATO aus ? - gibt es Themen, zu denen er heute eine andere Meinung hat als früher? Diese Folge haben wir am 6. April 2017 im Bundestag aufgenommen. Bitte unterstützt unsere Arbeit finanziell: Tilo Jung IBAN: DE36700222000072410386 BIC: FDDODEMMXXX Verwendungszweck: Jung & Naiv PayPal ► http://www.paypal.me/JungNaiv Fanshop ► http://fanshop-jungundnaiv.de/ (Wer mindestens €20 gibt, wird im darauffolgenden Monat in jeder Folge als Produzent gelistet)
Rainer Langhans ist eine Symbolfigur für die Zeit der 1968er Studentenbewegung. Zusammen mit weiteren Aktivist*innen gründete er 1967 die politische Wohngemeinschaft Kommune I. Im Interview erzählt er von seinen Erfahrungen und Begegnungen in dieser Zeit, unter anderem von seinen diskursiven Auseinandersetzungen mit den Gründern der Roten Armee Fraktion.
Rainer Langhans ist eine Symbolfigur für die Zeit der 1968er Studentenbewegung. Zusammen mit weiteren Aktivist*innen gründete er 1967 die politische Wohngemeinschaft Kommune I. Im Interview erzählt er von seinen Erfahrungen und Begegnungen in dieser Zeit, unter anderem von seinen diskursiven Auseinandersetzungen mit den Gründern der Roten Armee Fraktion.
Rainer Langhans ist eine Symbolfigur für die Zeit der 1968er Studentenbewegung. Zusammen mit weiteren Aktivist*innen gründete er 1967 die politische Wohngemeinschaft Kommune I. Im Interview erzählt er von seinen Erfahrungen und Begegnungen in dieser Zeit, unter anderem von seinen diskursiven Auseinandersetzungen mit den Gründern der Roten Armee Fraktion.
Rainer Langhans ist eine Symbolfigur für die Zeit der 1968er Studentenbewegung. Zusammen mit weiteren Aktivist*innen gründete er 1967 die politische Wohngemeinschaft Kommune I. Im Interview erzählt er von seinen Erfahrungen und Begegnungen in dieser Zeit, unter anderem von seinen diskursiven Auseinandersetzungen mit den Gründern der Roten Armee Fraktion.
Es wird Zeit für ein dunkles Kapitel der neueren deutschen Geschichte: Die RAF. RAF steht für Rote Armee Fraktion. Das war eine linksextremistische terroristische Vereinigung in Deutschland. Gerade jetzt, wo wir alle Angst vor dem Terror haben, der von Al Kaida oder IS ausgeht, müssen wir uns an die RAF erinnern. Fast 3 Jahre lang terrorisierte die RAF Deutschland. Sie ermordete 34 Menschen, und zwar wichtige Menschen. Es waren Politiker, Führungskräfte aus der Wirtschaft, Polizisten oder sogar Richter. Aber fangen wir vorne an. Wir schreiben das Jahr 1968. Es ist das Jahr der Studentenbewegung. Viele junge Menschen protestieren gegen den Vietnamkrieg. Auch Andreas Baader und Gudrun Ensslin. Sie legen Brände in zwei Frankfurter Kaufhäusern und werden erwischt – drei Jahre lang sollen sie ins Gefängnis. Beim Prozess lernen sie einen Anwalt kennen und Ulrike Meinhof, eine Journalistin. Bei einer günstigen Gelegenheit tauchen sie unter. Sie verschwinden. Sie gründen eine Stadtguerilla, so wie es sie in Südamerika gibt. 1970 befreien sie Andreas Baader, der verhaftet worden war. Es klappt nicht so, wie es geplant war: Es gibt eine Schießerei und Verletzte. Die RAF ist geboren. 20 Mitglieder hat sie am Anfang ungefähr. Sie lassen sich in Jordanien militärisch ausbilden. Zu Beginn tun sie alles, um weiterhin im Untergrund leben zu können. Sie überfallen Banken, stehlen Autos und Ausweise. 1971 gehören mittlerweile 50 Menschen zur RAF und die Polizei fahndet nach ihnen, sie sucht diese Menschen also. Wenn es eng wird und die Polizei der RAF zu nahe kommt, wird es gefährlich: drei Polizisten werden erschossen. Die RAF wird immer größer und stärker. Und die Taten größer. 1972 werden US-Militäreinrichtungen und staatliche Einrichtungen bombardiert, ebenso ein Verlagsgebäude. Viele Menschen sterben bei den Explosionen oder werden verletzt. Der Druck auf die Polizei wächst, und 1972 werden die fünf wichtigsten Terroristen der RAF verhaftet. Man baute extra ein sehr sicheres Gefängnisgebäude für sie in Stuttgart. Sie wurden angeklagt und nach einem langen Prozess verurteilt – zu lebenslanger Haft. Vier Angeklagte begingen im Gefängnis Selbstmord. War damit der Terror der RAF zu Ende? Nein. Es gab längst eine zweite Generation. Und sie war genauso furchteinflößend. Sie ermordete einen Generalbundesanwalt in seinem Auto und den Vorstandssprecher der Dresdner Bank. Auch der Präsident des Bundesverbandes der Arbeitgeber wurde entführt und schließlich getötet. Die RAF entführte ein Lufthansa-Flugzeug – der Pilot wurde erschossen. Die Passagiere konnten zum Glück befreit werden. Bis in die 90er-Jahre gab es weitere Anschläge, bei denen viele Menschen getötet wurden. 1998 tauchte ein offizielles Schreiben auf – die RAF hatte sich aufgelöst. 25 RAF-Mitglieder waren lebenslänglich im Gefängnis – sie sind alle mittlerweile wieder frei. Viele andere wurden bis heute nicht gefasst und dadurch auch nicht bestraft. Manche werden heute noch gesucht. Warum haben sie das alles getan? Alles begann in den 60er-Jahren. Nicht lange nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Es gab immer noch viele Menschen, die Nazis waren. Viele von ihnen hatten wichtige Stellungen in Deutschlands Wirtschaft oder Politik. Die RAF war gegen dieses System. Sie kritisierte, dass Deutschland seine Nazivergangenheit nicht richtig aufgearbeitet hatte. Menschen in Uniform waren für die RAF „keine Menschen“ - das traf auch auf Polizisten zu. Der Staat war der Feind. Die RAF wollte bei der kommunistischen Weltrevolution helfen. Auch wenn manch ein Kritikpunkt der RAF sicher richtig war, waren es die Taten niemals. Es hätte andere Wege gegeben, um etwas zu verändern. Was hat sich durch die RAF in Deutschland geändert? Einiges. Es wurden Anti-Terror-Gesetze verabschiedet und die Rasterfahndung eingeführt. Mit Hilfe von verschiedenen Datenbanken werden so Menschen gesucht und gefunden – in erster Linie sollen so Terroristen gefasst werden.
Das Jahr 1968 steht in der europäischen Erinnerungskultur vor allem für die westeuropäische Studentenbewegung. Welche Bedeutung der Prager Frühling und dessen Niederschlagung für die Menschen in Ostmitteleuropa hatte, wird erst nach und nach deutlicher. Zwar wurde auch die 68er-Generation des Ostens von den Fernsehbildern, der Mode und der Musik des jugendkulturellen Aufbruchs im Westen geprägt. Hinzu kam jedoch der lange währende Schock, als im August 1968 sowjetische Truppen in der ČSSR alle Hoffnungen auf einen »Sozialismus mit menschlichem Antlitz« zunichte machten. Vor allem jüngere Menschen nahmen dies widerstandslos hin. Welche Zäsur das Jahr 1968 für DDR-Bürger darstellen konnte, berichteten vier Zeitzeugen, die damals auf unterschiedliche Weise ihren Protest zum Ausdruck gebracht hatten. Ein Einführungsvortrag resümierte die Bedeutung des Jahres 1968 für die DDR-Gesellschaft und vermittelte zudem einen Eindruck davon, wie vielfältig der Widerspruch in der DDR gegen die Intervention in der ČSSR war. Einführungsreferat: Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk Im Gespräch: Bernd Eisenfeld, Toni Krahl und Brigitte Martin Moderation: Dr. Ulrich Mählert
Das Jahr 1968 steht in der europäischen Erinnerungskultur vor allem für die westeuropäische Studentenbewegung. Welche Bedeutung der Prager Frühling und dessen Niederschlagung für die Menschen in Ostmitteleuropa hatte, wird erst nach und nach deutlicher. Zwar wurde auch die 68er-Generation des Ostens von den Fernsehbildern, der Mode und der Musik des jugendkulturellen Aufbruchs im Westen geprägt. Hinzu kam jedoch der lange währende Schock, als im August 1968 sowjetische Truppen in der ČSSR alle Hoffnungen auf einen »Sozialismus mit menschlichem Antlitz« zunichte machten. Vor allem jüngere Menschen nahmen dies widerstandslos hin. Welche Zäsur das Jahr 1968 für DDR-Bürger darstellen konnte, berichteten vier Zeitzeugen, die damals auf unterschiedliche Weise ihren Protest zum Ausdruck gebracht hatten. Ein Einführungsvortrag resümierte die Bedeutung des Jahres 1968 für die DDR-Gesellschaft und vermittelte zudem einen Eindruck davon, wie vielfältig der Widerspruch in der DDR gegen die Intervention in der ČSSR war. Einführungsreferat: Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk Im Gespräch: Bernd Eisenfeld, Toni Krahl und Brigitte Martin Moderation: Dr. Ulrich Mählert
Die dritte Veranstaltung der Reihe »Das doppelte 1968. Hoffnung Aufbruch Protest« ging der Frage nach, welche Auswirkungen die West-Arbeit von SED und Staatssicherheit tatsächlich auf die »1968er« hatten. Dabei ging es um die Frage, wie genau die Einflussnahme erfolgte, wie ertragreich sie war und welche Langzeitfolgen sich daraus ergaben. Ideologische Konfliktlinien fanden dabei ebenso Berücksichtigung wie unterschiedliche Vorstellungs- und Erfahrungswelten der Protestierenden im Westen und der Herrschenden im Osten.