Podcasts about vergleichsgruppe

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HRM-Podcast
GainTalents - Expertenwissen zu Recruiting, Gewinnung und Entwicklung von Talenten und Führungskräften: #352 „Gehaltstransparenz und die damit verbundenen arbeitsrechtlichen Auswirkungen“ – mit Smaro Sideri

HRM-Podcast

Play Episode Listen Later May 21, 2024 43:25


Achtung (Werbung in eigener Sache):  Jetzt mein Buch "Die perfekte Candidate Journey & Experience" unter folgenden Links bestellen: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-66875-7 https://bit.ly/3KEgwDF https://amzn.to/3mbzhUO Der inhaltliche Fokus liegt auf Recruiting für mittelständische Unternehmen sowie Startups und darum, wie die Candidate Journey und deren Touchpoints so gestaltet werden können, dass eine hervorragende Candidate Experience möglich wird.   Smaro Sideri (Arbeitsrechtlerin und Podcast Host „Attraktive Arbeitgeber”) Smaro Sideri ist seit etwa 19 Jahren als Anwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht tätig. In diesem Zusammenhang berät Smaro in allen Bereichen des Arbeitsrechts und führt als Referentin arbeitsrechtliche Seminare durch. Mit großer Leidenschaft veröffentlicht sie wöchentlich ihren eigenen Podcast mit dem Titel “Attraktive Arbeitgeber” mit spannenden Interviews aus der Arbeitswelt.    Themen Mit Smaro Sideri (Arbeitsrechtlerin und Podcast Host „Attraktive Arbeitgeber”) habe ich in der GainTalents-Podcastfolge 352 das Thema Gehaltstransparenz und die damit verbundenen arbeitsrechtlichen Auswirkungen besprochen. Herzlichen Dank an Smaro für das sehr gute Gespräch und die vielen guten Tipps zum Thema. Worum geht es beim Thema Gehaltstransparenz? Es geht nicht darum, dass alle Gehälter auf individueller Ebene offengelegt werden, sondern darum, Transparenz im Unternehmen zu Gehaltssystemen entstehen zu lassen: in Bezug auf Positionen sowie den dazugehörenden Aufgaben und Gehaltsranges auch die Reduzierung des Gender Pay Gap steht im Fokus Es gibt heute bereits das Entgelttransparenzgesetz in Deutschland Auskunftsanspruch von Arbeitnehmer:innen gegenüber dem Arbeitgeber (Grundgehalt und zwei weitere Komponenten des Gehalts) Arbeitgeber muss innerhalb von drei Monaten Auskunft erteilen gilt aber erst ab 200 Mitarbeitende und sechs weitere Personen im Vergleichsmaßstab es gibt aber keinen Anspruch auf Ausgleich, wenn Mitarbeitende unterhalb des Mittelwertes in der Vergleichsgruppe liegen (Ausnahme: Arbeitgeber verstößt gegen AGG - z.B. Diskrimierung aufgrund des Geschlechts) Neu ist eine EU-Transparenz-Richtlinie seit Juni 2023 - muss von den EU-Mitgliedsländern bis Juni 2026 umgesetzt werden schon beim Einstieg in ein neues Unternehmen, muss Mitarbeitenden transparent aufgezeigt werden, in welchen Gehaltsranges er/sie sich bewegen (auch schon in Stellenanzeigen) aber auch im Laufe des Berufslebens von Mitarbeitenden muss die Gehaltstransparenz auch jederzeit bereitgestellt werden Achtung: eine gute Vorbereitung auf Unternehmensseite wird notwendig sein: Tätigkeits- und Rollenprofile sowie die dazugehörige Vergütung oder Gehaltsrange müssen definiert und dokumentiert werden sollte jederzeit “auf Knopfdruck” abrufbar sein Größenordnungen für Unternehmen sind noch nicht klar - soll aber unabhängig davon sein Die genauen Gehaltsbestandteile als Grundlage für die Transparenz sind auch noch nicht exakt definiert Kriterien für die Nachvollziehbarkeit der Transparenz sind sehr individuell (für Unternehmen, für Berufsgruppen, etc.) Welche Vorteile ergeben sich für Unternehmen, wenn sie Gehaltstransparenz schaffen? höhere Arbeitgeberattraktivität einfachere Talentgewinnung  bessere Bindung von Mitarbeitenden   #Gehaltstransparenz #Genderpaygap #Arbeitgeberattraktivitaet #Gaintalentspodcast   Shownotes Links - Smaro Sideri Websiten      https://teilzeit-anspruch.de/                      https://www.arbeitsrecht-sideri.de LinkedIn       https://www.linkedin.com/in/smaro-sideri/ Video zum Thema Gehaltstransparenz: https://www.youtube.com/watch?v=AF8BheyPzt8   Links Hans-Heinz Wisotzky:  Website https://www.gaintalents.com/podcast und https://www.gaintalents.com/blog Buch: https://www.gaintalents.com/buch-die-perfekte-candidate-journey-und-experience LinkedIn https://www.linkedin.com/in/hansheinzwisotzky/ LinkedIn https://www.linkedin.com/company/gaintalents XING https://www.xing.com/profile/HansHeinz_Wisotzky/cv Facebook https://www.facebook.com/GainTalents Instagram https://www.instagram.com/gain.talents/ Youtube https://bit.ly/2GnWMFg

HRM-Podcast
GainTalents - Expertenwissen zu Recruiting, Gewinnung und Entwicklung von Talenten und Führungskräften: #352 „Gehaltstransparenz und die damit verbundenen arbeitsrechtlichen Auswirkungen“ – mit Smaro Sideri

HRM-Podcast

Play Episode Listen Later May 21, 2024 43:25


Achtung (Werbung in eigener Sache):  Jetzt mein Buch "Die perfekte Candidate Journey & Experience" unter folgenden Links bestellen: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-66875-7 https://bit.ly/3KEgwDF https://amzn.to/3mbzhUO Der inhaltliche Fokus liegt auf Recruiting für mittelständische Unternehmen sowie Startups und darum, wie die Candidate Journey und deren Touchpoints so gestaltet werden können, dass eine hervorragende Candidate Experience möglich wird.   Smaro Sideri (Arbeitsrechtlerin und Podcast Host „Attraktive Arbeitgeber”) Smaro Sideri ist seit etwa 19 Jahren als Anwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht tätig. In diesem Zusammenhang berät Smaro in allen Bereichen des Arbeitsrechts und führt als Referentin arbeitsrechtliche Seminare durch. Mit großer Leidenschaft veröffentlicht sie wöchentlich ihren eigenen Podcast mit dem Titel “Attraktive Arbeitgeber” mit spannenden Interviews aus der Arbeitswelt.    Themen Mit Smaro Sideri (Arbeitsrechtlerin und Podcast Host „Attraktive Arbeitgeber”) habe ich in der GainTalents-Podcastfolge 352 das Thema Gehaltstransparenz und die damit verbundenen arbeitsrechtlichen Auswirkungen besprochen. Herzlichen Dank an Smaro für das sehr gute Gespräch und die vielen guten Tipps zum Thema. Worum geht es beim Thema Gehaltstransparenz? Es geht nicht darum, dass alle Gehälter auf individueller Ebene offengelegt werden, sondern darum, Transparenz im Unternehmen zu Gehaltssystemen entstehen zu lassen: in Bezug auf Positionen sowie den dazugehörenden Aufgaben und Gehaltsranges auch die Reduzierung des Gender Pay Gap steht im Fokus Es gibt heute bereits das Entgelttransparenzgesetz in Deutschland Auskunftsanspruch von Arbeitnehmer:innen gegenüber dem Arbeitgeber (Grundgehalt und zwei weitere Komponenten des Gehalts) Arbeitgeber muss innerhalb von drei Monaten Auskunft erteilen gilt aber erst ab 200 Mitarbeitende und sechs weitere Personen im Vergleichsmaßstab es gibt aber keinen Anspruch auf Ausgleich, wenn Mitarbeitende unterhalb des Mittelwertes in der Vergleichsgruppe liegen (Ausnahme: Arbeitgeber verstößt gegen AGG - z.B. Diskrimierung aufgrund des Geschlechts) Neu ist eine EU-Transparenz-Richtlinie seit Juni 2023 - muss von den EU-Mitgliedsländern bis Juni 2026 umgesetzt werden schon beim Einstieg in ein neues Unternehmen, muss Mitarbeitenden transparent aufgezeigt werden, in welchen Gehaltsranges er/sie sich bewegen (auch schon in Stellenanzeigen) aber auch im Laufe des Berufslebens von Mitarbeitenden muss die Gehaltstransparenz auch jederzeit bereitgestellt werden Achtung: eine gute Vorbereitung auf Unternehmensseite wird notwendig sein: Tätigkeits- und Rollenprofile sowie die dazugehörige Vergütung oder Gehaltsrange müssen definiert und dokumentiert werden sollte jederzeit “auf Knopfdruck” abrufbar sein Größenordnungen für Unternehmen sind noch nicht klar - soll aber unabhängig davon sein Die genauen Gehaltsbestandteile als Grundlage für die Transparenz sind auch noch nicht exakt definiert Kriterien für die Nachvollziehbarkeit der Transparenz sind sehr individuell (für Unternehmen, für Berufsgruppen, etc.) Welche Vorteile ergeben sich für Unternehmen, wenn sie Gehaltstransparenz schaffen? höhere Arbeitgeberattraktivität einfachere Talentgewinnung  bessere Bindung von Mitarbeitenden   #Gehaltstransparenz #Genderpaygap #Arbeitgeberattraktivitaet #Gaintalentspodcast   Shownotes Links - Smaro Sideri Websiten      https://teilzeit-anspruch.de/                      https://www.arbeitsrecht-sideri.de LinkedIn       https://www.linkedin.com/in/smaro-sideri/ Video zum Thema Gehaltstransparenz: https://www.youtube.com/watch?v=AF8BheyPzt8   Links Hans-Heinz Wisotzky:  Website https://www.gaintalents.com/podcast und https://www.gaintalents.com/blog Buch: https://www.gaintalents.com/buch-die-perfekte-candidate-journey-und-experience LinkedIn https://www.linkedin.com/in/hansheinzwisotzky/ LinkedIn https://www.linkedin.com/company/gaintalents XING https://www.xing.com/profile/HansHeinz_Wisotzky/cv Facebook https://www.facebook.com/GainTalents Instagram https://www.instagram.com/gain.talents/ Youtube https://bit.ly/2GnWMFg

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GET HAPPY!
Dankbarkeit - mit Alexandra Schack

GET HAPPY!

Play Episode Listen Later Dec 9, 2022 58:51


Dankbarkeit ist Superfood für Körper, Geist und Seele- das beweisen zahlreiche Studien. Dankbarkeit ist nicht einfach etwas, das wir uns sozusagen als Pflichtgefühl überstülpen sollten, sie umfasst tatsächlich sehr viel und es ist sehr lohnenswert, sich mit dieser Superpower mal näher zu beschäftigen. Zur Dankbarkeit und dem damit verbundenen Gefühl gibt es mittlerweile zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, Veröffentlichungen und Studien. Schon Anfang der 2000er fand man durch die sogenannte McCullough- Studie heraus, dass sehr dankbare Menschen (im Vergleich zur weniger dankbaren Vergleichsgruppe) öfter positive Gefühle empfinden, ihr Leben als hoffnungsvoller und zufriedener beschreiben und weniger Depressionen, Angst und Neid erfahren. Dankbare Menschen sind einfühlsamer, verzeihender, hilfsbereiter und legen weniger Wert auf materialistische Dinge. Und Bluttests ergaben sogar, dass die dankbaren Patient*innen niedrigere Entzündungswerte hatten als die, die weniger Dankbarkeit empfanden.

Der Data Analytics Podcast
Googles Causalimpact Modell - Testverfahren-Vorhersage eines Effekts trotz fehlendem Vergleich

Der Data Analytics Podcast

Play Episode Listen Later Jul 7, 2022 9:15


Google hat ein Testverfahren entwickelt (einige Jahre bereits her), wo trotz fehlender Vergleichsgruppe, eine Vorhersage über das Verhalten der nicht vorhandenen Kontrollgruppe getroffen werden kann.

Studio B - Lobpreisung und Verriss (Ein Literaturmagazin)
Hans Rosling (mit Ola Rosling & Anna Rosling Rönnlund): "Factfulness: Ten Reasons We're Wrong About the World And Why Things are better than you think"

Studio B - Lobpreisung und Verriss (Ein Literaturmagazin)

Play Episode Listen Later Sep 26, 2021 8:55


Vor einigen Wochen las ich eine Meldung, dass Bill Gates, seines Zeichens einer der reichsten Männer der Welt, der zusammen mit seiner Frau Melinda Gates Malaria und Kinderlähmung abschaffen möchte, im nächsten Jahr allen College-Absolventen in den USA ein Buch schenken wird, dass den Titel “Factfulness: Ten Reasons We're Wrong About the World And Why Things are better than you think” trägt. Hierzulande, wo Optimismus oft als die Abwesenheit von relevantem Wissen angesehen wird, trägt es den der Gesellschaft angepassten Titel “Factfulness: Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist”. Ganz so, als ob die deutschen Verleger gefürchtet hätten, dass ein Buchtitel trotz seines Welterfolgs unter den miesepetrigen und besorgten Bürgern keine Chance hätte, wenn er gleich auf dem Cover mit der Botschaft “Die Welt ist besser als du denkst” aufwarten würde.Hans Rosling, der 1948 in Schweden geboren wurde und 2017 verstarb, war ein Mediziner, der auch Statistik studiert hatte und gemeinsam mit seinem Sohn Ola Rosling und dessen Frau Anna Rosling Rönnlund die Stiftung gapminder gründete und leitete, deren Ziel es war und ist, eine auf Fakten beruhende Sicht auf die Welt zu fördern und dabei ausschließlich frei zugängliche öffentliche Statistiken zu verwenden.Große Berühmtheit erlangte er durch seine Auftritte bei den TED Talks, in denen er in schlecht geschnittenen Jackets mit einem überlangen Zeigestab Lacher erzielte und seine Zuhörer schockierte, indem er Multiple Choice Fragen stellte, die auf ein allgemeines Verständnis der Verfasstheit der Welt zielen und in absurder Höhe falsch beantwortet werden; unabhängig davon, ob er vor Studenten sprach oder vor den sogenannten World Leadern in Davos. Letztere müssten es eigentlich wissen und schneiden auch etwas besser ab. Trost spendete Hans Rosling mit der überraschend gut, weil die Unwissenden zum Lachen bringenden gewählten statistischen Vergleichsgruppe, den Schimpansen. Da sie die Fragen eher wenig verstehen, gelingt ihnen bei jeweils 3 Antwortmöglichkeiten die Auswahl der richtigen Antwort zu immerhin 33%. Damit schneiden sie jedes Mal besser als die befragten Menschen ab.Hans Rosling spricht - zu Recht - von einer verheerenden Ignoranz seiner Zuhörer gegenüber der eigentlichen Weltlage. In seinem Weltbestseller “Factfulness” zitiert er viele Statistiken, zeigt Entwicklungen und Vorurteile, die sich hierzulande, wie im Rest der sich als “entwickelt” - in Abgrenzung zur sich “als entwickelnd” wahrgenommenen Welt, als äußerst hartnäckig erweisen. Er benennt Ursachen und - dies scheint mir neben seinem aufklärerischen Ansatz die Überzeugungskraft seiner Arbeit auszumachen - erhebt sich dabei nie über die noch nicht Aufgeklärten, schreibt und spricht mit einem zutiefst emphatischen und humanistischen Ansatz, der stets Verständnis für das Einzelschicksal zeigt, dessen Schwere verstörend sein kann, das aber nichts daran ändert, dass die Welt eine bessere ist, als wir im Allgemeinen glauben.Eine augenöffnende Leseerfahrung, die tatsächlich das eigene Bild der Welt korrigiert und in Gesprächen und Streits mit Freunden, Familie, Stammtisch und Kollegen helfen wird. Ein Buch, dessen Empfehlung den Bildungsauftrag unseres kleinen Lokalsenders coloRadio für die ganze Dekade erfüllt: lest “Factfulness”! Obwohl ein Bestseller, ist der Titel der automatischen Rechtschreibkorrektur noch nicht bekannt, die ihn gern in Tactfulness ändern möchte.Es ist ein Verdienst Hans Roslings und seiner Kollaborateure, tatsächlich taktvoll vorzugehen, wenn er nach und nach so ziemlich jede als sicher geglaubte Annahme widerlegt. Wie aber kommt es zur von ihm als “verheerend ignoranten” Weltsicht?Wir wachsen in bestimmten Gegebenheiten auf, die unseren Blick auf die tatsächliche Verfasstheit der Welt mit voreingenommenen Sichtweisen vernebeln. Wir lernen von Lehrern, deren Ansichten sich nicht gemäß den Veränderungen und Umschwüngen anpassen und mit Lehrmaterialien, die aufgrund von fehlenden Praxen und Prioritäten viel zu selten aktualisiert werden. Kurz, wir lernen die Welt kennen, wie sie vor 50 Jahren war, nicht, wie sie tatsächlich ist, und beantworten Fragen wie z. B.: Wie ist das weltweite Einkommen verteilt? Wie schnell und wo wächst die Bevölkerung der Welt? Wie ist die Entwicklung der Kindersterblichkeit? Was sind die häufigsten Todesursachen? Wieviel Prozent der Weltbevölkerung sind geimpft? oder Wieviel Prozent der Mädchen weltweit genießen die gleiche Schulbildung wie Jungen? immer und immer wieder falsch.Eine der bedeutendsten Fehlannahmen ist die Überzeugung, dass die Welt eine duale ist: auf der einen Seite die entwickelte, den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt anführende Welt, wie wir sie in Nordamerika und Europa und einigen weiteren Staaten vermuten, auf der anderen Seite die sich entwickelnde Welt, also den ganzen großen Rest. 1975, also vor mehr als 40 Jahren, war dies tatsächlich noch so. Die Einkommensverteilung zeigte 2 große Buckel: den größeren für den Teil der Weltbevölkerung, die mit weniger als 1 Dollar pro Tag auskommen musste und den weit kleineren Teil, die bis zu 100 Dollar am Tag zur Verfügung hatte. Diese Welt gibt es nicht mehr: Hans Rosling zeigt, dass die Verteilung des Einkommens weltweit längst der Normalverteilung entspricht: nur noch ein geringer Anteil der Weltbevölkerung lebt in absoluter Armut und muss sein Leben dem Überleben widmen, ebenso ist der Anteil der Superreichen - und dies ist ein Fakt, der uns wiederum bekannt ist - sehr gering. Aber der Großteil der Weltbevölkerung gehört inzwischen zur Mittelschicht, die sich dadurch auszeichnet, dass genügend Essen und Elektrizität zur Verfügung stehen, alle Heranwachsenden eine Bildung erhalten, in überwiegender Zahl geimpft und nicht durch Masernepidemien bedroht sind.Dies wird nur zögerlich durch Weltorganisationen adaptiert, auch wenn Hans Rosling einen Großteil seiner Zeit dafür verwandte.Unsere zweigeteilte Weltsicht ignoriert dies, da es auch wesentlich einfacher und evolutionär begünstigt wird, die Welt in 2 Teile, in Arm und Reich, in den Westen und den Rest, in Freund und Feind zu teilen.Die Entwicklung, für die ich hier nur ein Beispiel nennen möchte, ist eine andere: reiche Konsumenten, für deren Einordnung das Kriterium gewählt wird, dass sie sich eine Flugreise für ihre Ferien leisten können, kamen 1975 nur zu 30% außerhalb von Europa und Nordamerika, heute sind es bereits 50%. Legt man Voraussagen des Internationalen Währungsfonds zum Bruttoinlandsprodukt zu Grunde, werden 2035 73% der reichen Konsumenten außerhalb des von uns als der “reichen Welt” empfundenen Länder kommen.Auf die Frage, wie ein Umgang mit diesen Fragen gestaltet werden soll, wird eine einfache Antwort gegeben: Zuerst messen, dann handeln.In “Factfulness” werden die häufigsten Irrglauben benannt und Faustregeln erläutert, wie die Welt heute aussieht und wie man mit seinen Vorurteilen und - fast noch bedeutender - Ängsten, aber auch mit Meldungen umgehen kann:1. Alles wird schlechter ist schlicht falsch, (fast) alles wird besser.2. Die Welt ist in arm und reich geteilt. Falsch: es gibt einen Auswuchs in der Mitte, in dem sich die Einkommen der meisten Menschen befinden.3. Zuerst müssen die Leute sozial “aufsteigen”, damit die größten Herausforderungen wie die Abschaffung der Kindersterblichkeit, Schulbildung, Elektrizität, Impfungen und ähnliches für alle gemeistert werden können. Wieder falsch, das ist schon passiert, denn nur noch ein geringer Teil lebt in der sogenannten absoluten Armut.4. Sachen, die einem persönlich besonders gefährlich erscheinen, wie z. B. Haie, Terrorismus oder die Gefahr von Erkrankungen des eigenen Kindes, wenn man es impfen lässt, spielen in globalen Statistiken eine verschwindend geringe Rolle, auch wenn sie für das Individuum bei ihrem Auftreten gefährlich sein können.Hans Rosling, dem sein Privileg in einem Sozialstaat aufzuwachsen, sehr wohl bewusst war und der während seines Lebens einen großen Aufschwung seines Heimatlandes Schweden erlebte, verteidigt diesen und staatliche Programme zur Bildung und Gesundheitsversorgung als Pfeiler einer Welt, die sich weiter zum Besseren wandeln wird, wenn die zunehmende Individualisierung und große Ignoranz der reichsten Einkommensschicht, die sich ausschließlich in Europa und Nordamerika findet, sich gegenüber den Fakten und den daraus gewonnenen Statistiken nicht verschließt. Es ist eines der Symptome unserer Zeit, dass sich einige wenige Superreiche diesen Aufgaben verschreiben, während die Neoliberalisierung immer noch zunimmt und diese Probleme und Herausforderungen, für die unsere Steuern vorrangig verwendet werden sollten, aus ihren Stiftungsgeldern bezahlt. Und trotzdem: Things are better than we think. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com

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Sunday Secrets - Dein Podcast für entspannten Erfolg
#124 - Energy Boost Part IV - Die Alchemie der Dankbarkeit

Sunday Secrets - Dein Podcast für entspannten Erfolg

Play Episode Listen Later Aug 1, 2021 18:33


In dieser Episode lernst du die Abkürzung zu einem freudvollen und glücklichen Leben kennen. Herzlich willkommen! Ich bin Claudia Homberg ganzheitlicher LifeBalance und Business Coach. In den Sunday Secrets verrate ich dir, wie du vom Stress in deine innere Stärke findest und dein Leben in gesunde Balance bringst. Mit Tools aus Psychologie, Yoga und Meditation unterstütze ich dich, damit du ganz entspannt erfolgreich wirst. Hey, wie schön, dass du da bist! Hallo und herzlich willkommen zur 124. Episode der Sunday Secrets , Dein Podcast für spannenden Erfolg! Ich bin deine Gastgeberin Claudia Homberg und ich freue mich, dass wir heute über dieses wichtige Thema sprechen können. Und ja, heute, wie du in der Überschrift gesehen hast, geht es nochmal um Dankbarkeit. Ich hatte das bereits in Folge 116 zum Thema gemacht. Aber in dieser Mini-Serie mit der Überschrift Dein Energy Boost gehört Dankbarkeit einfach dazu. Also, wir kommen nicht drumherum, uns dieses Thema nochmal genauer anzuschauen und ich möchte es gern für dich genauer unter die Lupe nehmen. Lass uns jetzt direkt hineinspringen und eintauchen in das Thema Dankbarkeit. Und ich gehe mal mit dir hinein in eine wissenschaftliche Studie zum Thema Dankbarkeit. 2003 kam der Psychologe Robert EEmmons aus Kalifornien zum Thema Dankbarkeit. So ein bisschen wie die Jungfrau zum Kinde. Es war ihm das Thema aufgedrückt worden in einer Forschergruppe und er sollte darüber vor Kollegen referieren. Daraufhin hat Emmons gemeinsam mit seinem Kollegen Michael McCough drei Studien erarbeitet zum Thema Dankbarkeit. Und in diesen Studien hat er wissenschaftlich ergründet, wie sich das Thema Dankbarkeit auf die Probanden auswirkt und kam zu ganz erstaunlichen Ergebnissen. Ich möchte jetzt gar nicht so tief in die Zahlen der Studie eintauchen. Die Studie kannst du nachlesen, wenn ich das Thema tiefer interessiert. Die Probanden, die Dankbarkeit kultiviert hatten, wiesen messbar mehr Optimismus auf. Sie fühlten sich vitaler und verspürten mehr Lebensfreude. Körperliche Symptome wie Bauch oder Kopfschmerzen, Schwindel oder Muskel Verspannungen hatten sich reduziert. Sie gingen seltener zum Arzt. Sie schliefen länger und besser. Sogar ihre Fitness war besser geworden. Sie trieben messbar mehr Sport als die Vergleichsgruppe. Dankbarkeit hat eine soziale Komponente. Denn bei einer genaueren Befragung stellte sich heraus, dass auch die sozialen Bindungen durch die Dankbarkeits-Praxis weiter verstärkt worden sind. Die dankbaren Menschen, die das praktiziert hatten, verbuchten größere Fortschritte im Bereich von Motivation und hatten ihre Ziele besser erreichen können. Die Studie der beiden Wissenschaftler war die Voraussetzung dafür, dass heute in der Positiven Psychologie davon ausgegangen wird, dass Dankbarkeit bei der Prävention von Angst- und Panik-Erkrankungen hilft. Dass Dankbarkeit, ich spreche hier von der wirklich regelmäßigen Dankbarkeits- Praxis, Phobien mildern und ein Schutz vor Depressionen und Suchterkrankungen sein kann. Gefühle wie Angst, Neid und Wut können nicht neben Dankbarkeit existieren. Es ist fast unmöglich, zugleich frustriert und dankbar zu sein. Nach dieser Studie wurde das auch weiter verfeinert und so fanden die Forscher heraus, dass regelmäßige Dankbarkeits-Übungen das Glücks-Niveau um 25 Prozent heben und Antidepressiva bei leichten bis mittelschweren Depressionen ersetzen können. Und auch posttraumatischer Stress ließ sich durch Dankbarkeits-Interventionen lindern. Und inzwischen ist auch die Schulmedizin so weit, dass sie das Dankbarkeits-Gefühl erforscht. Eine weitere Forschergruppe hat sich mit dem Thema Dankbarkeit und den Auswirkungen auf das Herz befasst und konnte zeigen, dass die Herz-Gesundheit direkt auf das Dankbarkeits- Gefühl zurückzuführen ist. Diese Forscher gehen davon aus, dass Dankbarkeit den Wagons Nerv im menschlichen Körper aktiviert. Der Teil unseres körpereigenen Ruhe Systems ist der ist Teil des sogenannten Parasympathikus. Das heißt, chroni

KenFM: Die Macht um Acht
Die Macht um Acht (72) „Tagesschau-Therapie-Tip“

KenFM: Die Macht um Acht

Play Episode Listen Later Feb 17, 2021 12:02


Das Wut-Programm – Tagesschau-Therapie-Tip! Es war der Psychologe Professor Klaus-Jürgen Bruder, der angesichts der Wut über die Corona-Maßnahmen einen Tip zum Aggressionsabbau gab: Man solle ein Blatt-Papier kräftig knüllen und in die Gegend werfen. Das könnte temporär helfen. Endgültig, so Dr. Bruder, hälfe aber nur die Ablösung des Corona-Regimes. Gesagt getan: Die Macht-Um-Acht akzentuiert in dieser Folge der Nachrichten der Tagesschau die Wut-Stellen mit Papier und Wurf. Wenn Patrick Gensing, der in der ARD-Redaktion als Faktenfinder firmiert, über seinen Freund Markus Söder feststellt, dass der zum neuen „Feindbild von Corona-Leugnern“ geworden wäre, bekommt er glatt zwei Wut-Punkte. Denn der Begriff Corona-Leugner ist ein dreckiges Ideologie-Wort und hat mit Journalismus nichts zu tun. Das Wort soll die Kritiker des Merkel-Spahn-Regimes sprachlich in die Nähe der „Holocaust-Leugner“ rücken und sie so in den Nazi-Verdacht bringen. Zudem bestreiten die Grundrechte-Verteidiger natürlich keineswegs die Existenz von Viren. Aber wenn man behauptet, sie würden das Virus „leugnen“, macht man sie zu Idioten, die wissenschaftliche Erkenntnisse bestreiten. Patrick Gensing macht sich so allerdings vom Journalisten zum miesen Propaganda-Hiwi. „Mehr Infektionen durch Querdenken-Demos“ lautet eine weitere Propaganda-Schlagzeile der Tagesschau. Sie stützt sich dabei auf eine angebliche Studie, die sich schon durch die permanente Verwendung des Manipulationswortes „Corona-Leugner“ disqualifiziert. Zudem tarnt sich das Diffamierungs-Papier als „wissenschaftliche“ Erhebung, obwohl sie nicht einmal eine soziologische Vergleichsgruppe zur Verifikation hinzugezogen haben. Was bleibt ist Regierungs-Gefälligkeits-Wissenschaft, Regierungs-Müll als Nachricht getarnt: Papier und Wurf! Aber nicht nur beim Thema Corona ist die Tagesschau der Regierung dienlich. Mit der „Überschrift Bundeswehr-Einsatz - Maas will Afghanistan-Mandat verlängern“ verkauft die Redaktion den Krieg in Afghanistan als „Einsatz“. Als sei die verfassungswidrige Präsenz der Bundeswehr in Afghanistan ein Sportereignis, bei dem die Mannschaft Einsatz zeigen würde. Man lügt noch weiter, wenn die Redaktion behauptet „Der Einsatz deutscher Soldaten am Hindukusch begann als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA.“ Aber alle anständigen Menschen wissen, dass Afghanistan nicht für die Anschläge verantwortlich war. Aber bei der ARD ist man gern unanständig, dafür wird man ja bezahlt. Papier und Wurf! Langsam gibt es nicht mehr genug Papier, um die Tagesschau-Wut zu bewältigen. Auch diese Ausgabe der MACHT-UM-ACHT stützt sich auf eine Vielzahl von Zuschauer-Zuschriften, die an diese Adresse gesandt wurden: DIE-MACHT-UM-ACHT@KENFM.DE. Dafür bedankt sich die Redaktion ganz herzlich. Der Journalist und Filmemacher Uli Gellermann beschäftigt sich seit Jahren mit der Dauermanipulation der Tagesschau. Gemeinsam mit den Co-Autoren, Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer, schrieb er das Buch „Die Macht um Acht: der Faktor Tagesschau“. Eine herausragende Lektüre über die tägliche Nachrichtensendung der ARD. Das Buch ist hier erhältlich. Bei KenFM nimmt er mit dem gleichnamigen Format die subtile Gehirnwäsche der Tagesschau alle zwei Wochen unter die Lupe. KenFM jetzt auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommt Ihr zu den Stores von Apple und Google. Hier der Link: https://kenfm.de/kenfm-app/ Abonniere jetzt den KenFM-Newsletter: https://kenfm.de/newsletter/ Jetzt KenFM unterstützen: https://www.patreon.com/KenFMde Dir gefällt unser Programm? Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten hier: https://kenfm.de/support/kenfm-unterstuetzen/ Jetzt kannst Du uns auch mit Bitcoins unterstützen. BitCoin Adresse: 18FpEnH1Dh83GXXGpRNqSoW5TL1z1PZgZK See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.

KenFM: Standpunkte
Die Impf-Rambos | Von Walter van Rossum

KenFM: Standpunkte

Play Episode Listen Later Feb 13, 2021 11:00


Harald Lesch und andere TV-Wissenschaftler leugnen die Gefahr durch Corona-Impfungen und reden bereits aufgetretene schwere Nebenwirkungen klein. Ein Standpunkt von Walter van Rossum. Professor Harald Lesch verkörpert die Biederkeit. Insofern macht er sich mit einer Darstellung als Impfcowboy, der mit übergroßer Spitze in der Hand Jagd auf das Virus macht, geradezu lächerlich. Mit dieser Comicversion seiner selbst beginnt sein neuester TV-Beitrag (1) über die „äußerst wirkungsvollen Impfstoffe“ gegen das Coronavirus. Es ist der letzte aus einer ganzen Reihe ähnlicher Filmchen, die alle einen Zweck verfolgen: den Zuschauer von den Wonnen des Impfens zu überzeugen. Wer überzeugen will, muss Argumente haben. Lesch — der sich als verständnisvoller Onkel Doktor gibt — hat kein einziges Argument. Er reiht ein paar Behauptungen aneinander, lässt ein paar Erkenntnisse unter den Tisch fallen und vertraut hauptsächlich auf die Wirkung seiner Biederkeit. Sein Film wirkt wie eine etwas zu lang geratene Reklame der Pharmaindustrie. Normalerweise nimmt die Entwicklung eines Impfstoffs, die Erprobung seiner Wirkung und Prüfung seiner Unbedenklichkeit hinsichtlich der Nebenwirkungen bis zu 15 Jahre in Anspruch, räumt der nette Impfonkel ein. Doch er kennt auch die Gründe für dieses langatmige Prozedere: „Es vergeht viel Zeit mit Warten, Warten auf die Auswertung der Daten, auf Geld, auf behördliche Genehmigung.“ Doch „gute Vorbereitung und verzahntes Arbeiten“ könnten das alles enorm beschleunigen. Auf einer Grafik folgen jetzt die einzelnen Entwicklungsschritte nicht mehr nacheinander, sondern wie von Wunderhand stapeln sich die Etappen — und auf der Zeitachse verkürzt sich alles auf ein im Nu. Leider versäumt der Naturerklärer zu erläutern, wie das denn möglich sei. Bekanntlich gibt es bei Impfungen oft erst Spätfolgen, auf die zahlreiche etwas skrupulösere Kollegen dutzendfach hingewiesen haben. Selbstverständlich müssten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ausgetestet werden so wie die Verträglichkeiten mit bestehenden Vorerkrankungen. Wie man eine üblicherweise auf ein bis zwei Jahre angesetzte Erprobung bei Tieren auf ein paar Stündchen verkürzt, erfahren wir ebenso wenig wie etwas darüber, wie die „Teleskopierung“ der klinischen Phasen wohl funktionieren mag. Was Lesch weiß, aber verschweigt: Die heute Geimpften werden zu den Versuchskaninchen der Hersteller. Allerdings ohne Vergleichsgruppe...weiterlesen hier: https://kenfm.de/die-impf-rambos-von-walter-van-rossum/ Jetzt KenFM unterstützen: https://www.patreon.com/KenFMde https://de.tipeee.com/kenfm https://flattr.com/@KenFM Dir gefällt unser Programm? Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten hier: https://kenfm.de/support/kenfm-unterstuetzen/ Du kannst uns auch mit Bitcoins unterstützen. BitCoin-Adresse: 18FpEnH1Dh83GXXGpRNqSoW5TL1z1PZgZK Abonniere jetzt den KenFM-Newsletter: https://kenfm.de/newsletter/ KenFM jetzt auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommt Ihr zu den Stores von Apple und Google. Hier der Link: https://kenfm.de/kenfm-app/ Website und Social Media: https://www.kenfm.de https://www.twitter.com/TeamKenFM https://www.instagram.com/kenfm.de/ https://soundcloud.com/ken-fm See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.

Ratgeber
Warum die Natur uns Menschen gut tut

Ratgeber

Play Episode Listen Later Oct 19, 2020 5:21


Die Natur kann bei uns Menschen für einen besseren Schlaf sorgen, Heilungsprozesse beschleunigen und Stress abbauen. Zeit, dies zu beherzigen. Im Sprechzimmer vom Allgemein- und Umweltmediziner Cornel Wick in Winterthur hängt ein Bild vom Lai da Palpuogna. Bäume und Berge spiegeln sich im glasklaren See. «Ich erhalte sehr viele positive Rückmeldungen von meinen Patientinnen und Patienten. Sie finden das Bild nicht nur schön, es tut ihnen auch gut.» Besserer Schlaf, bessere Heilung Warum tut uns die Natur so gut? Cornel Wick erklärt: * Natur entstresst: Schon nur der Anblick von Natur beruhigt unseren Blutdruck und unsere Herzfrequenz, hemmt die Produktion von Stresshormonen und verbessert unseren Schlaf. Das Riechen, Hören, Beobachten, Wahrnehmen von Natur verstärkt diese Wirkungen noch. * Natur heilt: Der US-amerikanische Architekt Roger Ulrich beobachtete in den 1980er-Jahren, dass Spitalpatientinnen und -patienten, die Aussicht auf Grünflächen hatten, schneller heilten, weniger Schmerzmittel benötigten und weniger unter Komplikationen litten als die Vergleichsgruppe mit Aussicht auf eine Wand. * Natur lenkt ab: Die Natur fasziniert. In unserer modernen Lebenswelt richten wir unsere Aufmerksamkeit gezielt auf etwas. In der Natur können wir unsere Aufmerksamkeit zerstreuen lassen und stärken so unsere Achtsamkeit. * Natur stärk unsere Abwehr: Terpene, Ausdünstungen von Bäumen, helfen nicht nur den Bäumen, sich gegen Fressfeinde zu wehren, sie stärken auch unser Immunsystem. * Natur beugt vor: Natur ist eine wirksame Medizin gegen moderne Stressoren wie unsaubere Luft, ungesundes Essen, Umweltverschmutzung oder psychische Belastung. Diese Stressoren sind die Hauptursachen von Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Übergewicht und daraus resultierend Typ-2-Diabetes. Natur ist die günstigste Tablette für eine gute Gesundheit.

Apella Podcast
#12 Investment-Talk mit Ulrich Harmssen

Apella Podcast

Play Episode Listen Later Sep 30, 2020 24:42


Gesprächspartner ist Maximilian Thaler, Fondsmanager des Lloyd European Hidden Champions - seit Auflage (April 19) in allen Perioden immer weit vorne und einer der Besten in seiner Vergleichsgruppe.

KenFM: Standpunkte
Corona-Untersuchungsausschuss – Teil 2 | Von Jochen Mitschka

KenFM: Standpunkte

Play Episode Listen Later Aug 6, 2020 22:38


Majestätsbeleidigung oder notwendige Prüfung? Ein Standpunkt von Jochen Mitschka. In Teil 1 dieser Serie berichteten wir über den Anfang der ersten Sitzung des außerparlamentarischen Untersuchungsausschusses, mit dem Titel "Lernen vom Untersuchungsausschuss Schweinegrippe" (1). Aber nach Darstellung der Geschichte und Entlarvung der ersten Pandemie, nachdem die WHO seine Definition über Pandemien anscheinend den offensichtlichen Wünschen der Pharmaindustrie angepasst hatte, ging es schnell über zu anderen Themen beim Interview von Dr. Wolfgang Wodarg. Es wurde bereits über die Analysemethode diskutiert, und die Frage angerissen, warum Deutschland so toll dastehe, im Vergleich zu den USA oder Italien. Dann, gegen Ende des zweiten Videos der Anhörung, kam das Thema auf den vermutlichen neuen Impfstoff, auf den die Politik wartet. Der Corona-Impfstoff im Gespräch Wodarg vermutete, dass ein eventueller Impfstoff gegen Corona ebenso wie der gegen Influenza, jedes Jahr erneuert werden müsste. Außerdem erwähnte er eine Untersuchung, die feststellte, dass gegen Influenza geimpfte Menschen zwar seltener an Influenza erkranken, dafür öfter an anderen Viren, als eine ungeimpfte Vergleichsgruppe. Weshalb die Sinnhaftigkeit einer Influenza oder Corona-Viren-Impfung durchaus umstritten ist. Ergebnisse von Studien deuten darauf hin, dass wenn ein Virus unterdrückt wird, andere "leichteres Spiel" haben. Wodarg wunderte sich, dass das Paul-Ehrlich Institut und das Robert-Koch-Institut die politische Aussage mittragen, dass "Normalität nur durch Impfung" erreicht werden könne. ... weiterlesen hier: https://kenfm.de/corona-untersuchungsausschuss-teil-2-von-jochen-mitschka/ Jetzt KenFM unterstützen: https://www.patreon.com/KenFMde https://de.tipeee.com/kenfm https://flattr.com/@KenFM Dir gefällt unser Programm? Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten hier: https://kenfm.de/support/kenfm-unterstuetzen/ Du kannst uns auch mit Bitcoins unterstützen. BitCoin-Adresse: 18FpEnH1Dh83GXXGpRNqSoW5TL1z1PZgZK Abonniere jetzt den KenFM-Newsletter: https://kenfm.de/newsletter/ KenFM ist auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommst Du zu den Stores von Apple und Google. Hier der Link: https://kenfm.de/kenfm-app/ https://www.kenfm.de https://t.me/KenFM https://www.twitter.com/TeamKenFM https://www.instagram.com/kenfm.de/ https://www.youtube.com/KenFM https://soundcloud.com/ken-fm See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.

Aktuelle Wirtschaftsnews aus dem Radio mit Michael Weyland

Thema heute:    Sparerinnen und Anlegerinnen in Europa könnten Reserven von rund 200 Milliarden Euro investieren Fehlendes finanzielles Selbstbewusstsein, ausbaufähige Anlagekenntnisse und zu wenig Zeit in der Alltagshektik sind nur einige der Faktoren, die Frauen zwischen 30 und 65 Jahren in Europa daran hindern, angespartes Kapital von rund 200 Milliarden Euro an den Finanzmärkten anzulegen. 45 Milliarden Euro davon könnten auf Deutschland und Österreich entfallen. Dies ist nur eine der Erkenntnisse einer europaweiten Umfrage zum Thema Frauen und Geldanlage von J.P. Morgan Asset Management, für die insgesamt rund 3.000 Frauen sowie eine Vergleichsgruppe von 600 Männern befragt wurden, die jeweils bereits Spar- oder Anlageprodukte nutzen oder über ein bestimmtes Mindesteinkommen verfügen. Frauen weniger selbstbewusst im Umgang mit Geld als Männer Laut der Umfrage gibt mit 34 Prozent zwar ein Drittel der Frauen an, über ein hohes Selbstvertrauen im Umgang mit Geld zu verfügen. Bei den Männern ist es mit 46 Prozent aber fast die Hälfte der Befragten. Frauen glauben zudem, dass sie über geringere Anlage- und Finanzkenntnisse verfügen - nur eine von fünf Frauen (21 Prozent) bezeichnet sich bei dem Thema als sachkundig. Bei den Männern ist es etwas mehr als ein Drittel (36 Prozent). Fast 60 Prozent der Frauen vertraten zudem die Meinung, dass es schwierig sei, genügend Zeit während des Tages aufzubringen, um alle Aufgaben zu erledigen. Daraus abgeleitet nehmen sich Frauen entsprechend weniger Zeit für die Geldanlage als Männer, von denen 40 Prozent mehr Zeit für den Vermögensaufbau einplanen. Frauen, die bereits investieren, bewerten ihr Selbstvertrauen höher als Frauen, die nicht investieren. Dabei zeigte sich mit 51 Prozent die Hälfte der investierenden Frauen überzeugt, die richtige Vorsorge für die Zukunft getroffen zu haben, verglichen mit einem Drittel (34 Prozent) der Frauen, die nicht investieren. "Unsere Befragung zeigt, dass die Finanzbranche Frauen viel stärker einbinden könnte, damit sie ihr Vermögen vermehren und ihre Anlageziele besser erreichen. Wir können mehr tun, um Frauen Informationen anzubieten, die einfach zugänglich und ansprechend sind. Dann können Frauen aktiver werden, wenn es darum geht, ihr Erspartes zu vermehren und die Kontrolle über ihre finanzielle Zukunft zu übernehmen", erklärt man bei J.P. Morgan Asset Management. Zur Studie: Die Befragung wurde in Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweden sowie in den gemeinsam untersuchten Ländern Deutschland/ Österreich sowie Spanien/Portugal von dem Research-Haus Kantar durchgeführt. Die Feldarbeit erfolgte zwischen dem 8. und 31. Juli 2019 durch die Panel-Partner von Kantar mithilfe eines 75 Fragen umfassenden Online-Fragebogens zur Selbsteinschätzung. Diesen Beitrag können Sie nachhören oder downloaden unter:

FAZ Einspruch
Folge 6: NetzDG & AfD-Tweets, Gröning muss mit 96 in Haft, Entgelttransparenzgesetz tritt in Kraft, Interview zur Gesellschaft für Freiheitsrechte

FAZ Einspruch

Play Episode Listen Later Jan 3, 2018 72:01


Herzlich willkommen zur sechsten Ausgabe des F.A.Z. Einspruch Podcasts! Mit Inkrafttreten des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes sehen soziale Netzwerke sich potentiell drastischen Bußgeldern ausgesetzt, sofern sie rechtsverletzende Kommentare nicht zeitnah löschen. Ob das eine sinnvolle Stärkung des Persönlichkeitsrechtsschutzes oder eine indirekte Beschneidung der Meinungsfreiheit darstellt, diskutieren wir anhand zweier gelöschter Beiträge der AfD-Politikerinnen Beatrix von Storch und Alice Weidel. Oskar Gröning, der „Buchhalter von Auschwitz“, muss mit 96 Jahren eine vierjährige Haftstrafe antreten. Wir erläutern eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, wonach Alter nicht vor Strafe schützt, und erklären, wieso die gerichtliche Aufarbeitung der Verbrechen der NS-Zeit viele Jahrzehnte kaum vorangekommen ist. Am kommenden Samstag tritt zudem das Entgelttransparenzgesetz in Kraft. Arbeitnehmer können danach das durchschnittliche Gehalt anderer Angestellter in vergleichbaren Positionen von ihrem Arbeitgeber erfragen, doch die Bestimmung einer passenden Vergleichsgruppe wird absehbar zu gerichtlichen Streitigkeiten führen. Schließlich heißen wir Ulf Buermeyer als Gast in der Sendung willkommen. Er spricht über die Arbeit der von ihm gegründeten Gesellschaft für Freiheitsrechte, die aussichtsreiche Musterfälle aufspürt und mit strategisch vorbereiteten Verfassungsbeschwerden nach Karlsruhe trägt. Wie jede Woche folgt zum Abschluss der Sendung das gerechte Urteil – diesmal zu einem ehemaligen Anwalt, der stolze 36 Millionen Euro von einem Hotel einklagen will, vor dessen Eingang er auf Glatteis gestürzt ist. Shownotes: Erklärung zum Netzwerkdurchsetzungsgesetz: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/so-funktioniert-das-netzwerkdurchsetzungsgesetz-15370362.html Streit um Posts von Alice Weidel und Beatrix von Storch: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/netzdg-beatrix-von-storch-und-alice-weidel-haben-twitter-aerger-15369259.html Entgelttransparenzgesetz tritt in Kraft: http://einspruch.faz.net/einspruch-magazin/2018-01-03/kampf-der-lohnluecke/33881.html Das gerechte Urteil - Artikel des Spiegel: http://www.spiegel.de/spiegel/glatteisunfall-in-berlin-37-millionen-euro-schaden-a-1185457.html Gesellschaft für Freiheitsrechte: https://freiheitsrechte.org/ Lage der Nation Podcast: http://lagedernation.org/

Fakultät für Psychologie und Pädagogik - Digitale Hochschulschriften der LMU
Förderung pragmatisch-kommunikativer Fähigkeiten bei Kindern

Fakultät für Psychologie und Pädagogik - Digitale Hochschulschriften der LMU

Play Episode Listen Later Jan 27, 2014


Zusammenfassung Theoretischer Hintergrund Zahlreiche Studien belegen, dass Störungen der pragmatisch-kommunikativen Fähigkeiten in anderen Entwicklungsbereichen massive Folgestörungen nach sich ziehen können. Neben sprachlichen Auffälligkeiten zeigen betroffene Kinder Einschränkungen, grundlegende Entwicklungsaufgaben, wie die Knüpfung von Sozialkontakten altersadäquat zu meistern. Dadurch wird ihnen die Teilhabe an der Gesellschaft erschwert. Im deutschsprachigen Raum ist gegenüber dem angloamerikanischen Forschungsraum eine äußerst geringe Forschungsaktivität zu verzeichnen. So liegt bislang kein ausreichend validiertes und normiertes Diagnostikinstrument für die Erhebung pragmatisch-kommunikativer Störungen vor. Des Weiteren existiert derzeit kein Therapiekonzept, das auf die Charakteristik des Störungsbildes adäquat eingeht. Ziel der Studie Ziel der vorliegenden Studie ist es, einen Therapieansatz zur Förderung pragmatisch-kommunikativer Fähigkeiten zu entwickeln und zu evaluieren. Dabei werden Methoden des Improvisationstheaters implementiert, da diese Methode der Theaterpädagogik große Überschneidungspunkte mit sozialer Interaktion und somit den Bereichen der Pragmatik zeigt. Methodik Zur Überprüfung der Fragestellung wurde ein Zwei-Gruppen-Prätest-Postest-Plan verwendet. Dazu wurden Kinder der dritten Jahrgangsstufe von Sonderpädagogischen Förderzentren (SFZ) betrachtet. Die Probanden der Experimentalgruppe (N = 20) erhielten dabei zehn Einheiten Intervention zur Förderung der pragmatisch-kommunikativen Fähigkeiten. Das theoriegeleitet entwickelte Therapiekonzept arbeitet mit Methoden des Improvisationstheaters und ist als Gruppenintervention konzipiert. Die Kontrollgruppe (N = 21), ebenfalls Schüler eines SFZ, fungierte als Wartegruppe. Sowohl in Experimental- als auch Kontrollgruppe wurden im Prä- und Posttest die pragmatisch-kommunikativen Fähigkeiten anhand unterschiedlicher Testverfahren erhoben. Hierzu wurde die Eltern- sowie Lehrereinschätzung anhand der Children’s Communication Checklist (Spreen-Rauscher 2003a) erfasst. Mögliche Verhaltensauffälligkeiten wurden mit Hilfe der Child Behavior Checklist (Achenbach & Edelbrock 1983) erfragt. Die Beurteilung des Textverständnisses erfolgte anhand der Mäuschengeschichte (Baumgartl & Vogel 1977). Da im deutschsprachigen Raum zum Zeitpunkt der Erhebung kein geeignetes Diagnostikverfahren zur Beurteilung der kindlichen Erzählfähigkeit existierte, wurde in Anlehnung an das Screening der kindlichen Erzählfähigkeit von Schelten-Cornish (2008) ein Onlinefragebogen zur Bewertung der erhobenen Bilder- und freien Geschichte konzipiert. Dieser wurde in Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim validiert. Auf Grund der unzureichenden Datenlage zu pragmatisch-kommunikativen Fähigkeiten im deutschen Sprachraum wurde außerdem eine Vergleichsgruppe mit Regelschülern der dritten Jahrgangsstufe (N = 26) herangezogen. Ergebnisse/Interpretation Die Überprüfung des Onlinefragebogens hinsichtlich der Testgütekriterien ergab valide und reliable Ergebnisse. Somit zeigte sich das Instrument für die Verwendung in der vorliegenden Studie geeignet. Zur Evaluation der Intervention wurde mit den Diagnostikergebnissen aus Prä- und Posttest eine Regressionsanalyse durchgeführt, die noch weitere mögliche Einflussfaktoren berücksichtigte. Dabei zeigte sich im Fall der Lehrereinschätzung der Children’s Communication Checklist ein großer, signifikant positiver Einfluss der durchgeführten Intervention. Dies konnte in der Elterneinschätzung der Children’s Communication Checklist und im Textverständnis jedoch nicht nachgewiesen werden. Die Analyse der kindlichen Erzählfähigkeit zeigte eine deutliche Tendenz zu besseren Ergebnissen in der Experimental- gegenüber der Kontrollgruppe, dies verfehlte jedoch die Signifikanzgrenze. Diese vorläufigen Ergebnisse sind vor dem Hintergrund der zur Verfügung stehenden Diagnostikinstrumente zu sehen und sollten zudem anhand einer größeren Stichprobengröße und einer verlängerten Interventionsphase repliziert werden.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Der Einfluss von Cholesterin auf die Motilität der äußeren Haarzellen der Meerschweinchencochlea und auf das Motorprotein Prestin

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19

Play Episode Listen Later Jun 9, 2011


Gerade in der heutigen Kommunikationsgesellschaft führen Hörstörungen häufig zu einem Verlust der Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität. Nicht selten enden sie in einer sozialen Isolation der Patienten. Bisher sind kausale Therapiemaßnahmen zur Behandlung einer Innenohrschwerhörigkeit nur in begrenztem Umfang möglich. Die wichtigste Therapieoption besteht darin, den Patienten mit einem Hörgerät zu versorgen. Nach einer Mitteilung der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker wird die Zahl der ca. 2,5 Millionen in Deutschland lebenden Hörgeräteträger aufgrund der demographischen Entwicklung weiter zunehmen. Der Prävention und Behandlung von Innenohrerkrankungen kommt somit aus sozioökonomischer, aber auch aus klinischer Sicht eine große Bedeutung zu. Deshalb ist eine intensive Erforschung der Pathophysiologie von Innenohrstörungen notwendig. Pathogenetisch spielen neben Ursachen wie Hypoxie, Lärm und Hypertonie auch metabolische Erkrankungen wie eine Hypercholesterinämie eine auslösende Rolle. Erste Hinweise auf die schädigende Wirkung von Cholesterin auf das Innenohr ergab bereits im Jahr 1962 eine Untersuchung von Samuel Rosen, welcher die Prevalenz der Presbyakusis bei dem sudanesischen Stamm der Mabaan mit einer Kontrollgruppe aus den USA verglich. Das verminderte Auftreten der Altersschwerhörigkeit bei den Mabaan führte er unter anderem auf eine cholesterinarme Ernährung zurück. Zahlreiche epidemiologische, klinische und experimentelle Studien bestätigen diesen Zusammenhang und weisen unter anderem auch auf eine direkte schädigende Wirkung von Cholesterin auf die Funktion der äußeren Haarzellen hin. Die äußeren Haarzellen sind in der Lage, durch Längenänderungen Schallsignale zu verstärken und die Sensitivität des Corti-Organs zu erhöhen. Dieser Vorgang wird aufgrund seiner Abhängigkeit vom Membranpotenzial auch Elektromotilität genannt. Er wird durch Konformationsänderungen des Motorproteins Prestin, welches in der Zellmembran der äußeren Haarzellen lokalisiert ist, ausgelöst. Bei einer Depolarisation kommt es zur Verkürzung, eine Hyperpolarisation führt zur Verlängerung der Zellen. Obwohl zahlreiche Studien vorliegen, ist die genaue Wirkungsweise von Cholesterin auf die äußeren Haarzellen noch weitgehend ungeklärt und Inhalt kontrovers geführter Diskussionen. Die zentrale Aufgabe dieser Arbeit bestand darin, den Einfluss von Cholesterin auf die Motilität von äußeren Haarzellen qualitativ und quantitativ zu untersuchen. Dazu wurden V. Zusammenfassung und Ausblick 65 die Längenänderungen von insgesamt 77 Zellen bei unterschiedlichen extrazellulären und intrazellulären Bedingungen gemessen. Die äußeren Haarzellen wurden aus der Cochlea von Meerschweinchen frei präpariert und mit der Patch-Clamp-Technik zu Änderungen der Zelllänge stimuliert. Zur Aufzeichnung dieser Bewegungen diente die Videomikroskopie auf Subpixelniveau, die eine Auflösung im Nanometerbereich aufweist. Die Zellen wurden in mehrere Versuchsreihen aufgeteilt. In einer Versuchsreihe wurden die Längenänderungen von 12 äußeren Haarzellen bei physiologischen intra- und extrazellulären Bedingungen gemessen. Diese Zellen dienten als Kontrollgruppe für die weiteren Experimente. Die Ergebnisse dieser Versuchsreihe konnten das Bewegungsmuster der Zellen, das in der Literatur beschrieben worden ist, bestätigen. Es zeigte sich ein asymmetrischer Verlauf der Bewegungen in Depolarisations- und Hyperpolarisationsrichtung mit einer maximalen Längenänderung von ca. 1,5 μm. Um den Einfluss von extrazellulärem Cholesterin auf die Motilität der äußeren Haarzellen zu quantifizieren, wurden die Zellen in Abhängigkeit von der Cholesterinkonzentration untersucht. Insgesamt wurden die Längenänderungen von 12 Zellen mit 0,1 mmol/l, von 10 Zellen mit 0,5 mmol/l, von 12 Zellen mit 1 mmol/l und von 7 Zellen mit 1,5 mmol/l Cholesterin gemessen. Das Versuchsergebnis ergab einen konzentrationsabhängigen Einfluss von Cholesterin auf die Elektromotilität von äußeren Haarzellen. Dieser Effekt war ab einer Cholesterinkonzentration von 1,0 mmol/l mit einem Motilitätsrückgang um 29 % bei der maximalen Verkürzung und um 9 % bei der maximalen Verlängerung signifikant. Gleichzeitig zeigte sich eine Verschiebung der Spannung Vpkc in die hyperpolarisierende Richtung. Vpkc entspricht der Spannung, bei der am effektivsten eine Bewegung der äußeren Haarzellen erzeugt wird. Die Verschiebung von Vpkc wurde in früheren Studien als Stellschraube für die Regulation der Elektromotilität gesehen. Mit diesen Ergebnissen konnte die vorliegende Studie nicht nur den seit Jahrzehnten diskutierten schädigenden Einfluss von Cholesterin auf die äußeren Haarzellen nachweisen, sondern auch Hinweise auf eine Regulationsfunktion von Cholesterin bei der Elektromotilität geben. Der Einfluss von Cholesterin auf die Elektromotilität beruht sowohl auf Wirkungen auf die passive Zellmembran, als auch auf das Motorprotein Prestin. Eine weitere Versuchsreihe sollte Hinweise liefern, ob der Einfluss von Cholesterin eher das Ergebnis von Auswirkungen auf die passiven Eigenschaften der Zellmembran darstellt oder mehr auf einem Effekt auf die Funktion des Motorproteins Prestin beruht. Dazu wurde bei 12 Zellen durch Reduktion der intrazellulären Chloridkonzentration die Prestinfunktion 66 V. Zusammenfassung und Ausblick auf die Hälfte verringert und extrazellulär 1 mmol/l wasserlösliches Cholesterin zugegeben. 12 Zellen mit halbmaximaler Prestinfunktion, bei denen die extrazelluläre Lösung kein Cholesterin enthielt, dienten als Vergleichsgruppe. Bei den mit einer Cholesterinkonzentration von 1 mmol/l behandelten Zellen mit halbmaximaler Prestinfunktion zeigte sich ein Motilitätsrückgang um 18 % bei der maximalen Verkürzung und um 5 % bei der maximalen Verlängerung im Vergleich zu den Zellen mit halbmaximaler Prestinfunktion ohne Cholesterinzugabe. Aus dem Vergleich dieser beiden Zellgruppen mit den Zellen, die nur mit 1,0 mmol/l Cholesterin behandelt wurden, konnte ermittelt werden, dass Cholesterin stärker auf das Motorprotein Prestin als auf die physikalischen Eigenschaften der Zellmembran wirkt. Die Ergebnisse dieser Arbeit unterstützen die in mehreren Studien diskutierte Vermutung, dass zwischen einer Hypercholesterinämie und Hörschädigungen ein Zusammenhang besteht. Sie ermöglichen ein besseres Verständnis der Wirkung von Cholesterin auf die Hörfunktion. Als präventive Maßnahme könnte neben der Vermeidung von Lärmbelastung auch die rechtzeitige Diagnose und Therapie einer Hypercholesterinämie sein. In Studien wurde ein therapeutischer Effekt einer Senkung des Cholesterinspiegels bei einem Hörsturz nachgewiesen. Diese klinischen Beobachtungen scheinen bei Betrachtung der Ergebnisse dieser Arbeit plausibel zu sein. Durch Senkung des Cholesterinspiegels besteht womöglich eine gute Chance, erstmals eine suffiziente Therapie des Hörsturzes zu entwickeln. Die genauen Mechanismen der Wirkung von Cholesterin auf die Zellmembran bzw. auf das Motorprotein Prestin sind jedoch noch weitgehend unbekannt. Die in dieser Arbeit beschriebenen Hinweise auf eine Regulationsfunktion von Cholesterin bei der Motilität von äußeren Haarzellen bieten durchaus neue Ansatzpunkte für weitere Untersuchungen auf diesem Forschungsgebiet. Durch das Verständnis grundlegender Pathomechanismen ergeben sich in Zukunft neue Möglichkeiten zur Prävention und Therapie von Erkrankungen des Innenohres wie Altersschwerhörigkeit, Hörsturz und Tinnitus. Angesichts der steigenden Anzahl betroffener Patienten und der überragenden Bedeutung des Gehörsinns für das soziale Zusammenleben sind Erkenntnisse auf diesem Gebiet von großer klinischer Bedeutung

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 12/19
Europäische Multicenter-Analyse über die Entstehung von Sekundärmalignomen nach hämatopoetischer Stammzelltransplantation bei Langzeitüberlebenden

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 12/19

Play Episode Listen Later Dec 2, 2010


Hintergrund: Patienten nach HSZT haben ein ansteigendes Risiko erneut an malignen Zweittumoren zu erkranken. Die Häufigkeit und Risikofaktoren für maligne Zeittumore bei Langzeitüberlebenden wurden in dieser retrospektiven Multicenter-follow-up-Studie berechnet. In der bereits 1999 vorgenommenen Analyse dieser 1036 Patienten aus 45 Transplantationszentren der EBMT, welche mehr als 5 Jahre nach Transplantation überlebten, galten Patientenalter und Immunsuppression als Hauptrisikofaktoren für die Entstehung von malignen Zweittumoren. Patienten und Methoden: In der aktuellen Follow-up Studie konnten Daten von 636 Patienten erneut erhoben werden, 100 Patienten starben und von 300 Patienten konnten die Daten nicht aktualisiert werden. Erneut wurden Zweittumore erfragt, die kumulative Inzidenz ermittelt und einer Vergleichsgruppe nach Alter und Geschlecht gegenübergestellt. Als Variablen wurden Patientenalter und –geschlecht, Diagnose und Krankheitszustand zum Zeitpunkt der Transplantation, Histokompatibilität des Spenders, Konditionierungsschemata, Prophylaxe, Entwicklung und Therapie einer Graft versus Host-Erkrankung geprüft. Mit Hilfe des Log Rank Testes wurden in der Univariaten Analyse potenzielle Risikofaktoren für maligne Zweittumore mit der Zeit bis zur Tumordiagnose ermittelt. Risikofaktoren mit p < 0,200 wurden in die Multivariate Analyse (Cox Regression) einbezogen. Ergebnisse: Die mediane Beobachtungszeit nach Transplantation lag bei 17,9 Jahren. Zweittumore wurden bei 114 Patienten erfasst, das errechnete Risiko für einen malignen Zweittumor betrug nach 10 Jahren 4,0% nach 15 Jahren 8,5%, nach 20 Jahren 14% und nach 25 Jahren 21%.Die Inzidenz für maligne Tumore in dieser Patientengruppe war ca. 6-mal höher als in einer nach Alter und Geschlecht geordneten Vergleichsgruppe (p < 0,001).Als Risikofaktoren nach HSZT ergaben sich in der multivariaten Analyse Patientenalter > 30 Jahre (HR 1,022; 95% KI 1,003-1,0042; p = 0,025) und immunsuppressive Behandlung (HR 3,223; KI 1,168-8,899; p = 0,024), speziell mit Thalidomid. Tumorfreies Überleben reduziert sich bei Patienten älter als 30 Jahre bei Transplantation (HR 1,032; KI 1,019-1,046;48 p < 0,001), bei Patienten, die einen weiblichen Stammzellspender haben (HR 1,426; KI 1,052-1,931; p = 0,022), immunsuppressiver Behandlung (HR 1,441; KI 1,060-1,957; p = 2,020) und Strahlentherapie (HR 1,986; KI 1,067-3,696; p = 0,030). Schlussfolgerung: Eine längere Nachbeobachtung von Patienten nach HSZT zeigt einen übernormalen Anstieg der kumulativen Inzidenz für maligne Neubildungen. Eine Nachbeobachtungszeit von mehr als 15 Jahren beweist, dass nicht nur älteres Patientenalter und Immunsuppression, sondern auch weibliches Spendergeschlecht und Strahlentherapie Risikofaktoren für ein Überleben ohne Zweitmalignome sind.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Interaktion von Emotion und Kognition als Grundlage für die Verhaltensregulation bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19

Play Episode Listen Later Mar 3, 2010


Zu den Kernsymptomen der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) zählen die Störung der Impulskontrolle und die emotionale Dysregulation, die für die sozialen und zwischenmenschlichen Konflikte sowie für das bei Patienten mit einer Borderline- Persönlichkeitsstörung (BPS-Patienten) fast immer vorhandene selbstverletzende Verhalten ursächlich verantwortlich gemacht werden. Ziel des Promotionsvorhabens war es, die Inhibitions- und Regulationsfähigkeit für Reize unterschiedlicher Valenzen und unterschiedlicher Arousalausprägungen als Grundlage der Verhaltensregulation bei BPS-Patienten mittels experimenteller Paradigmen (mit Papier und Bleistift-Methode oder am Computer) und funktioneller Kernspintomographie (f-MRT) zu untersuchen. Aufgrund der heterogenen Befundlage sollte zudem ein Beitrag zur Erstellung des neuropsychologischen Leistungsprofils bei der BPS geleistet werden. Somit stellt die vorliegende Arbeit eine umfangreiche Untersuchung von klinischen, kognitiven und neurofunktionellen Leistungen bei einer einzigen klinischen Stichprobe und einer vergleichbaren Stichprobe von gesunden Probanden dar. Nachdem das Untersuchungsmaterial (Bildersammlung) für die experimentelle Kernspinuntersuchung nach eigens für die Studie festgelegten Kriterien entwickelt und zusammengestellt und anhand einer gesunden Stichprobe bewertet wurde, konnte die klinische, neuropsychologische, experimentelle und neurofunktionelle Untersuchung der BPS-Patienten und einer gesunden Vergleichsgruppe durchgeführt werden. Die Inhibitions- und Regulationsfähigkeit für neutrale und emotionale Reize wurden mittels unterschiedlicher Inhibitionsarten (willentliche kognitive Inhibition, automatische kognitive Inhibition und affektive Interferenzkontrolle) und verschiedener emotionaler Regulationsmechanismen („Top-down-“ und „Bottom-up-Regulation“) geprüft. Im Theorieteil wird ein Überblick über das Störungsbild der BPS sowie über neuropsychologische und neurofunktionelle Befunde bei der BPS gegeben. Des Weiteren werden die für diese Arbeit relevanten Aspekte der Impulsivität und Inhibition sowie der Emotion und Emotionsregulation behandelt. Im Methodenteil Teil A wird die methodische Vorgehensweise bei der Erstellung der neuen Bilderbatterie ausführlich erläutert. Im Methodenteil Teil B werden alle eingesetzten standardisierten bzw. etablierten Instrumente sowie die experimentellen Paradigmen und das fMRT-Paradigma beschrieben. Erhoben wurden klinische Daten aus den Selbstauskunftsfragebögen, kognitive Leistungsparameter, Verhaltensdaten aus den experimentellen Paradigmen sowie aus dem fMRT-Paradigma und neurofunktionelle Daten mittels funktioneller Kernspintomographie. Die Ergebnisse werden zunächst pro Bereich und abschließend integrativ diskutiert. Die neuropsychologischen Ergebnisse suggerieren, dass die Leistungsunterschiede zwischen BPS-Patienten und gesunden Probanden sowohl im verbalen als auch im non-verbalen Gedächtnis auf Beeinträchtigungen des Arbeitsgedächtnisses und der Planungsfähigkeit für komplexe Informationen zurückzuführen sind. Insgesamt lassen sich die bei den BPS-Patienten beobachteten Einbußen einem rechtshemisphärischen fronto-temporalen Netzwerk zuordnen. Die bereits von mehreren Autoren postulierte rechtshemisphärische fronto-temporale Beeinträchtigung wurde ebenfalls im Rahmen der Emotionsregulationaufgabe beobachtet, da die BPS-Patienten bevorzugt eine linkshemiphärische Beteiligung im Vergleich zu den gesunden Probanden zeigen. Zur kognitiven Inhibitionsfähigkeit ergaben sich lediglich für die intentionale kognitive Inhibition (geprüft anhand des Emotionalen Directed Forgettings) eindeutige Ergebnisse, die die Vermutung einer erhöhten Interferenzanfälligkeit für negativ geladene Reize bei der BPS bestätigen. Sowohl aus der Prüfung der intentionalen kognitiven Inhibition als auch aus den klinischen Daten geht hervor, dass bei den BPS-Patienten die bevorzugte Vearbeitung aversiver Reize mit einer defizitären Verarbeitung appetitiver Reize bzw. das Zurückgreifen auf stressinduzierende Strategien mit einem Defizit an stressreduzierenden Strategien einhergeht. Obwohl die Hypothese, dass BPS-Patienten negativ geladene Reize im Arousal stärker bewerten als Gesunde, nicht bestätigt werden konnte, fanden wir eine stärkere Beteiligung der Amygdala sowohl für stark erregende aversive als auch bereits bei leicht erregend aversiven Reizen. Die ausgebliebene höhere Arousalbewertung trotz vorliegender limbischer Hyperreagibilität geht mit ähnlichen Befunden aus der Literatur einher (Herpertz et al., 1999; 2001) und bekräftigt die Vermutung einer Dissoziation der Reaktionsebenen als Charakteristikum der BPS (Renneberg, 2003). Im Vergleich zu den gesunden Kontrollprobanden fiel die Arousalreduktion bei den BPS-Patienten lediglich in der willentlichen Emotionsregulation durch Distanzierung signifikant geringer aus. Für die automatische Regulation durch Ablenkung zeigten sich weder bei den BPS-Patienten noch bei den Gesunden Veränderungen in der subjektiven Wahrnehmung des Arousals. Das neuronale Aktivierungsprofil unterschied sich zwischen den Gruppen sowohl in der Distanzierungs- als auch in der Ablenkungsbedingung. Mögliche Ursachen hierfür werden diskutiert. Auch in der Gedächtnisleistung zeigten sich unterschiedliche Leistungsprofile zwischen der Distanzierung- und Ablenkungsbedingung, die mit den Ergebnissen aus der Arousalbewertung und der neuronalen Aktivierung gut vereinbar sind. Die BPS-Patienten zeigten im Vergleich zu den Gesunden in der Ablenkungsbedingung mehr Fehler für aversive Bilder. In der Distanzierungsbedingung, und teilweise in der Ablenkungsbedingung, zeigten die BPS-Patienten eine Beeinträchtigung im Erinnern positiver Wörter. In der Distanzierungsbedingung ging diese Beeinträchtigung mit einer besseren Erinnerungsleistung von stark erregenden aversiven Bildern einher. All diese Ergebnisse können mit der Psychopathologie der BPS in Zusammenhang gebracht werden: Die erhöhte Interferenz für aversive Reize führt zusammen mit einer geringeren Verarbeitungsfähigkeit von appetitiven Reizen zu einem physiologischen Hyperarousal, das auf Verhaltensebene aufgrund mangelnder subjektiver Wahrnehmung und fehlenden adäquaten Strategien nicht unterdrückt werden kann und durch das Zurückgreifen von inadäquaten Strategien weiter verstärkt wird. Das Hyperarousal kommt vor allem in interpersonellen bzw. sozialen Interaktionen zum Tragen, da sie komplexe Anforderungen an das Individuum stellen und eine ständige Analyse und Interpretation der verbalen und non-verbalen Informationen sowie eine nahezu ständige on-line Regulation der parallel ablaufenden emotionalen Prozesse erfordern. Da die BPS-Patienten eine Beeinträchtigung des Arbeitsgedächtnisses und der Fähigkeit komplexe Informationen zu strukturieren aufweisen, ist es ihnen jedoch kaum möglich diesen Anforderungen gerecht zu werden. Der aversive Spannungszustand wirkt nach dem Modell von Herpertz und Saß (1997) als modulierender Faktor auf den impulsiven Antrieb und/oder auf die Impulskontrolle und führt somit zu einer erhöhten Impulsivität, die dazu beiträgt, dass die fehlerhafte kognitive Analyse verstärkt wird. Dadurch kommt es zu einem Hochschaukeln von aversiver Spannung und fehlerhafter kognitiver Informationsverarbeitung und endet schließlich in inadäquaten, selbstschädigenden Reaktionen sowie interpersonnellen Konflikten. Zum Abschluss wird die Arbeit kritisch gewürdigt und ein Blick auf die aus den diskutierten Ergebnissen sich ergebenden weiterführenden Untersuchungen geworfen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
Vergleich der Lebensqualität onkologischer Patienten unter Strahlentherapie allein versus onkologischer Patienten unter Radiochemotherapie

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19

Play Episode Listen Later Oct 29, 2009


Es wurden zwei heterogene Patientenkollektive mit unterschiedlichem onkologischen Therapieansatz - Strahlentherapie allein vs. Radiochemotherapie - bzgl. ihrer Lebensqualität, ihrer medizinischen und soziodemografischen Daten miteinander verglichen. Hierbei zeigte sich, dass die Patienten mit einer Radiochemotherapie älter waren, einen niedrigeren Karnofsky-Index hatten und sich in einem fortgeschritteneren Krankheitsstadium (bzgl. der TNM-Klassifikation) befanden. Zudem wurden sie zu ca. 90% stationär behandelt. Patienten mit einer Strahlentherapie allein wurden hingegen in einem annähernd ausgeglichenen Verhältnis stationär und ambulant behandelt und zeigten einen sig. höheren Anteil an weiblichen Patientinnen. Bzgl der soziodemografischen Daten fand sich nur ein geringer Unterschied beim höchsten Schulabschluß. Trotz der unterschiedlichen Ausgangssituation fanden sich nur geringe Unterschiede in der Lebensqualität beider Gruppen. So waren die Patienten mit Radiochemotherapie etwas höher belastet (FBK), hatten phasenweise (zu Ti2) höhere Depressionswerte (SDS) und zeigten zu Ti2 und Ti3 ein geringeres körperliches Wohlbefinden (FACT-G). In den Fragen zum Betreuungsbedarf (BB) fanden wir bei diesen Patienten auch ein verstärktes Interesse für eine pflegerische Betreuung zu Hause. Keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen sahen wir in der Lebenszufriedenheit (FLZ), in der Krankheitsverarbeitung (FKV) und in der sozialen Unterstützung (SSS) der Patienten. Physische Parameter wie der Karnofsky-Index konnten also nicht ohne weiteres als Maß für die Lebensqualität von Patienten genommen werden, da hohe Werte hierbei nicht zwingend mit einer hohen Lebensqualität korrelierten und vice versa (Mackworth et al. 1992). Zudem wurde von Patienten die Toxizität einer Hochdosispolychemotherapie nicht unisono mit einer geringeren Lebensqualität gleichgesetzt (Coates 1987, Richards 1992). Trotzdem fanden sich in der Literatur auch Hinweise auf den Einfluß medizinischer Parameter beispielsweise auf die Krankheitsverarbeitung (Buddeberg 1996, Faller et al. 1997) oder die soziale Unterstützung (Dakof und Tailor 1990, Ell et al. 1992). Die Lebensqualität der Patienten mit einer kombinierten Radiochemotherapie war insgesamt nicht schlechter zu bewerten als die der Vergleichsgruppe.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19

Ziel der vorliegenden Arbeit war die Evaluation der Therapieergebnisse nach ESWT bei Patienten mit erworbener IPP. Im Gegensatz zu bisher publizierten Studien wurde insbesondere die im Rahmen der Erkrankung auftretenden psychosozialen Beeinträchtigungen des Patienten und seiner Partnerin, die Auswirkungen der Erkrankung auf die partnerschaftliche Beziehung sowie eine mögliche Beeinflussung dieser Effekte durch die ESWT untersucht. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Anwendung der Stoßwellentherapie bei IPP zu einer signifikanten Reduktion der Schmerzintensität führt und dadurch die psychische Beeinträchtigung der Patienten verringert werden kann. Diese Beobachtung geht mit einer signifikanten Steigerung der Geschlechtsverkehrsfrequenz einher und bewirkte eine messbare Verbesserung der partnerschaftlichen Beziehungsqualität. Hingegen zeigte sich keine signifikante Beeinflussung von Plaquegröße, Deviation und erektiler Funktion durch die ESWT. Diese Beobachtungen entsprechen der aktuellen Studienlage. Die IPP stellt in der männlichen Bevölkerung eine seltene Erkrankung dar. Ebenso wie zahlreiche publizierte Studien weist auch das dieser Arbeit zugrunde liegende Patientenkollektiv eine geringe Fallzahl auf, welche die Aussagekraft der Ergebnisse einschränkt. Darüber hinaus befanden sich viele der untersuchten Patienten zum Behandlungszeitpunkt in einer relativ späten Erkrankungsphase. Die beobachtete Schmerzreduktion könnte daher auch durch den natürlichen Krankheitsverlauf der IPP bedingt sein. Weiterhin konnte aufgrund des retrospektiven Studiendesigns keine Vergleichsgruppe zur Beurteilung hinzugezogen werden. Eine definitive Effektzuschreibung zur ESWT ist daher nicht sicher möglich. Zusammenfassend lässt sich jedoch sagen, dass die ESWT eine minimalinvasive, nebenwirkungsarme und kostengünstige Methode zur Behandlung der IPP darstellt. Auf der Basis einer effektiven Schmerzreduktion gelingt durch ihren Einsatz die signifikante Verbesserung der psychosozialen Situation von Patient und Partnerin.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Changes in Dental Arch Dimension among Dental Class II Patients after Rapid Maxillary Expansion Therapy

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19

Play Episode Listen Later May 5, 2008


Für eine Studie zur Evaluierung der Behandlungseffekte bei Patienten, die kieferorthopädisch mit der forcierten Gaumennahterweiterungsapparatur (GNE) behandelt wurden, standen die Befundunterlagen von 32 Kindern (13 Mädchen und 19 Jungen) im Wechselgebissalter aus der Poliklinik für Kieferorthopädie im Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität zur Verfügung. Sie wurden nach folgenden Kriterien ausgesucht: (1) keine vorherige kieferorthopädische Behandlung (2) keine kraniofazialen Anomalien oder Syndrome (3) keine fehlenden Zähne (Unterzahl) im Ober- oder Unterkiefer (4) maxilläre transversale Diskrepanz im Sinne einer Verschmälerung (5) Klasse II Malokklusion nach der ANGLE-Klassifikation (6) Patienten im Wechselgebiss mit Indikation zu einer Non-Ex-Therapie Die Patienten wurden mit einer forcierten Gaumennahterweiterung (Hyrax Expansionsschraube, Forestadent®, Germany) gefolgt von einer Therapie mit festsitzenden kieferorthopädischen Apparaturen behandelt. Im Unterkiefer kamen während der Erweiterungsphase keine aktiven kieferorthopädischen Geräte zum Einsatz. Zur Beurteilung der Behandlungserfolge wurden jährlich kieferorthopädische Modelle erstellt und ausgewertet. Die Ergebnisse wurden mit den natürlichen Wachstumsveränderungen bei ebenfalls 32 Kindern (13 Mädchen und 19 Jungen), die keine maxilläre Diskrepanz im Sinne einer Verschmälerung auswiesen, ansonsten aber dieselben Kriterien wie die behandelten Kinder aufwiesen, verglichen. Zielsetzungen dieser Modellstudie waren: (1) Erfassung und Auswertung der transversalen, sagittalen und vertikalen Veränderungen der maxillären und mandibulären Zahnbögen sowie der Okklusionsverhältnisse bei den 32 behandelten Patienten der Behandlungsgruppe • vor Behandlung (T1), • nach GNE und während der festsitzenden kieferorthopädischen Behandlung (T2), • nach festsitzender kieferorthopädischen Behandlung (T3), • und in der Postretentionsphase (T4). (2) Evaluierung der dreidimensionalen Veränderungen der Zahnbögen und Okklusionsverhältnisse bei den 32 Probanden ohne kieferorthopädische Einflussnahme (Vergleichsgruppe) zu vergleichbaren Untersuchungszeitpunkten T1, T2, T3, T4. (3) Ableitung der dentalen Behandlungseffekte für Zahnbögen und Okklusion durch Gegenüberstellung der Veränderungen bei behandelten Patienten und unbehandelten Probanden an allen vier repräsentativen Beobachtungszeitpunkten. Das durchschnittliche Alter der Kinder in der Behandlungsgruppe zum ersten Erfassungszeitpunkt (T1) betrug 9 Jahre 3 Monate ± 1 Jahr 6 Monate, das in der Vergleichsgruppe 9 Jahre 5 Monate ± 1 Jahr. Die Ober- und Unterkiefermodelle von jedem Untersuchungszeitpunkt wurden von einer Untersucherin mit Hilfe einer auf 0,01 mm Genauigkeit geeichten digitalen Schieblehre vermessen. Alle Veränderungen zwischen den Untersuchungszeitpunkten innerhalb der Behandlungs- bzw. Kontrollgruppe wurden mit dem t-Test bei gepaarten Stichproben statistisch geprüft. Der t-Test nach Student (t-Test bei unabhängigen Stichproben) kam zur Anwendung, um die Unterschiede zwischen der GNE-Bandlungsgruppe und der unbehandelten Vergleichsgruppe zu ermitteln. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern innerhalb der behandelten und unbehandelten Gruppe gab. Zwischen den Zeitpunkten T1 (Anfangsbefund) und T2 (nach GNE-Behandlung) • fielen in der behandelten Gruppe signifikante Unterschiede (p

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Die sprunggelenksnahe Unterschenkelfraktur im Kindes- und Jugendlichenalter

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19

Play Episode Listen Later Jan 24, 2008


Einleitung: Sprunggelenksnahe Unterschenkelfrakturen zählen zu den häufigsten Verletzungen, die bei Kindern bisher kaum beziehungsweise pedographisch noch nicht ausführlich in der Literatur Bedeutung fanden. Bei operativer Versorgung zeigen sich bezüglich Patientenzufriedenheit, des funktionellen Ergebnisses und des radiologischen Befundes sehr gute Behandlungsergebnisse, jedoch können signifikante Gangbildveränderungen beobachtet werden. Die Ergebnisse aus dem Erwachsenenalter können aber nicht einfach in das Kindesalter übernommen werden. Nach einem Trauma am Bein stellen die klinische Untersuchung, Röntgen, Computertomographie bzw. Kernspinuntersuchung den ebräuchlichen Weg dar. Diese sind jedoch nicht ausreichend um die Komplexität des Ganges zu beurteilen. Fragestellung: Ziel dieser Untersuchung ist die vergleichende Analyse des Fußes sowohl intraindividuell zwischen unverletzter unterer Extremität und ehemals bei sprunggelenksnaher Unterschenkelfraktur im Kindes- und Jugendlichenalter osteosynthetisch versorgter Extremität, als auch interindividuell zu einem Normalkollektiv. Material und Methoden: Retrospektiv wurden insgesamt 37 Patienten (Durchschnittsalter 17,6 Jahre bei Nachuntersuchung) mit operativ versorgten sprunggelenksnahen Frakturen bei einer Latenzzeit (Unfalltag bis Nachuntersuchung im Mittel) von 62 Monate mit Fragebogen, klinischer Untersuchung und mit der dynamischen Pedographie (EMED-SF-4, Firma Novel GmbH, München, Deutschland) nachuntersucht. Als Vergleichsgruppe wurden im gleichen Altersbereich (10 bis 24 Jahre) gesunde Probanden (N=46) akquiriert. Aufgrund der besonderen Verhältnisse bei Kindern, insbesondere des Wachstums, wurden drei Altersgruppen gebildet (10-13, 14-17 und 18-24 Jahre). Ergebnisse: Alle befragten Personen sind mit der Therapie zufrieden, jedoch sind nur 25 Patienten schmerzfrei und 9 Leute können nicht dasselbe sportliche Level wie zuvor erreichen. Unter Verwendung eines Clinical Scores erreichen drei Patienten ein schlechtes klinisches Ergebnis (8%). Bei der komplexen Ganganalyse zeigen sich bei diesen drei Patienten Auffälligkeiten, bei allen anderen nicht. Bezüglich der Analyse der Fußfläche zeigt sich annährend Symmetrie bis auf beide Patienten mit schlechtem klinischen Ergebnis der ältesten Gruppe mit verkleinerter Fußfläche auf der verletzten Beinseite. Annähernd gleiche Kontaktzeiten weisen alle Patienten bis auf drei (zwei aus der schlechten Gruppe) mit einer stärkeren Verlängerung der Bodenkontaktzeit auf der unverletzten Seite auf. Es finden sich signifikante verminderte Spitzenkraftwerte auf der verletzten Seite im Seitenvergleich bei den 14-17 jährigen, auf der unverletzten bei den 18-24 jährigen Patienten mit gutem klinischen Ergebnis. Die mittlere Patientengruppe zeigt jedoch eine signifikante Entlastung der medialen Ferse auf der verletzten Seite hinsichtlich des Spitzendruckes im Seitenvergleich. Erhebliche Veränderungen bezüglich des Maximaldruckes, Relativimpulses und speziell berechneten Verhältnis-Indizes (MLF, FFI, VFI) weisen aber alle drei Patienten mit schlechtem klinischen Ergebnis auf. Interessanterweise weisen die Probanden ebenfalls zum Teil signifikante Veränderungen auf. Diskussion: Es kann aufgezeigt werden, dass die Patienten, wie die Vergleichsgruppe, asymmetrisch laufen, somit keine perfekte Symmetrie aufweisen. Jedoch muss man in ganz besonderem Maße beachten, dass die operativ versorgten Kinder sich zum Teil noch im Wachstum befinden und dieses je nach Zeitpunkt des Traumas Einfluss nehmen kann. Ferner ist zu bedenken, dass Asymmetrien in der Ganganalyse, wie bei den Probanden gefunden, nicht an klinische Beschwerden geknüpft sein müssen. Die drei Patienten mit schlechtem klinischen Ergebnis weisen jedoch erhebliche asymmetrische Gangmuster auf. Schlussfolgerung: Die Kombination aus einem Clinical-Score mit der kostengünstigen, nicht schmerzhaften dynamischen Pedographie kann Untersucherunabhängig zusätzliche Informationen bei stattgehabter älterer Sprunggelenksverletzung liefern. Schlechte Verläufe können so frühzeitig erkannt und beeinflusst werden. Die gefundenen Ergebnisse können bezüglich der dadurch frühzeitig entdeckten posttraumatischen Arthroseentwicklung als Fortschritt gesehen werden. Die vergleichende klinische und pedographische Analyse des Fußes zwischen unverletzter und ehemals verletzter unterer Extremität scheint mit zusätzlichem interindividuellen Vergleich zu einem Normalkollektiv auch in der Routineuntersuchung sinnvoll.

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Teilantagonisierbare intramuskuläre Injektionsnarkose mit Midazolam, Medetomidin und Ketamin bei der Katze - eine klinische Studie

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07

Play Episode Listen Later Jul 20, 2007


Die drei verschiedenen Midazolam -Medetomidin – Ketamin (MMK) Dosierungen 0,5 + 0,01 + 1,0 mg/kg (MMK A), 0,5 + 0,02 + 2,0 mg/kg (MMK B) und 0,5 + 0,03 + 3,0 mg/kg (MMK C), und eine etablierte Vergleichsgruppe mit 0,05 + 10,0 mg/kg Medetomidin und Ketamin (MK D) werden im Zusammenhang mit einer Studie zur Verbesserung der Maulhöhlengesundheit und Zahnsteinprophylaxe verglichen. Zusätzlich werden für die mittlere MMK-Dosierung 0,5 + 0,02 + 2,0 mg/kg zwei verschiedene Methoden zur Teilantagonisierung getestet: 0,05 mg/kg Atipamezol, subkutan (A/SC) und intravenös (A/IV), bzw. kombiniert je 0,05 mg/kg Atipamezol und Flumazenil, subkutan (AF/SC) und intravenös (AF/IV). Insgesamt wird jede der 18 Katzen acht- bis neunmal mit einer der verschiedenen Varianten nach dem Zufallsprinzip in Narkose gelegt. Zur Prämedikation bekommen alle Tiere 0,04 mg/kg Atropin fünf Minuten vorher intramuskulär verabreicht. Die Antagonisten werden nach durchschnittlich 68 ± 11 Minuten verabreicht. Um die umfangreichen Messungen in der Maulhöhle abschließen zu können, wird die Hypnose bei Bedarf mit Propofol nach Wirkung verlängert. In den MMK-Gruppen A, B und C wird eine durchschnittliche Anästhesiedauer von 30 ± 15, 45 ± 19 und 68 ± 28 Minuten erreicht. Alle Tiere sind gut relaxiert und eine Intubation ist in über 64% ohne Probleme möglich. Mit ansteigender Dosis wird ein signifikanter Abfall der Atemfrequenz beobachtet, der aber, im Zusammenhang mit venösen Blutgaswerten und der peripheren Sauerstoffsättigung betrachtet, nicht gravierend ist. Der diastolische Blutdruck steigt mit MMK signifikant an. Die Propofolgabe hat auf die Aufwachphase, auch nach Antagonisierung, keinen deutlichen Einfluss. Alle partiellen Antagonisierungsversuche zeigen im Vergleich zur Variante ohne Narkoseaufhebung nur eine Tendenz aber keine signifikante Verkürzung der Aufwachzeit, bzw. der Gesamtnarkosedauer. Die Wiedererlangung des Bewusstseins ist nach Antagonistengabe aber signifikant schneller. Exzitationen und Hyperästhesie treten in Gruppe AF/IV nicht auf, während nur in dieser Gruppe Speicheln beobachtet wird. Für eine Erhebung objektiverer Daten wie Atem- und Herz-Kreislauf Parameter während der Aufwachphase am bereits wachen Tier, wäre Telemetrie eine geeignete Messmethode. Die Kombination mit Flumazenil hat keinen signifikanten Vorteil gegenüber der alleinigen Atipamezolgabe, wobei Atipamezol subkutan in dieser Dosierung kaum Wirkung zeigt. MMK A ist trotz guter kardiovaskulärer Resultate nicht empfehlenswert. Das Verhältnis von Einschlafzeit und Narkosedauer von MMK B und C eignet sich dagegen gut, auch im Hinblick auf die kurative Praxis. Vor allem mit der Option einer Teilantagonisierung stellen diese beiden Dosierungen eine echte Alternative für kurze, bzw. wenig schmerzhafte Eingriffe (z.B. Zahnreinigung, Scheren, Röntgen, Wundversorgung etc.) zu etablierten Kombinationen dar, ohne das Tier mit einer hohen Dosis zu belasten.

Psychologie und Pädagogik - Open Access LMU - Teil 02/02
Psychische Belastung, Alkoholabhängigkeit und Rauchen

Psychologie und Pädagogik - Open Access LMU - Teil 02/02

Play Episode Listen Later May 1, 2007


Die Prävalenz des Tabakkonsums ist bei Personen mit einer Neigung zur Depression höher als in der Allgemeinbevölkerung. Gleiches gilt für Personen mit einer Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis. Alkoholabhängige Patienten weisen eine höhere psychische Belastung auf als nichtabhängige Personen. Bislang ungeklärt ist, inwiefern sich die rauchenden von den nichtrauchenden alkoholabhängigen Personen hinsichtlich ihrer psychischen Belastung unterscheiden. Es wurden Daten von 1403 Patienten mit der Hauptdiagnose „Alkoholabhängigkeit“ aus 40 Suchtrehabilitationskliniken zu Beginn der stationären Behandlung erhoben. 84% der Stichprobe sind Raucher. Die Messung der subjektiv empfundenen psychischen Symptombelastung erfolgte mittels der neun Skalen des Brief Symptom Inventory (BSI). Innerhalb der untersuchten Population der alkoholabhängigen Patienten weisen die zusätzlich rauchenden Patienten in den Bereichen Zwanghaftigkeit (T-Werte: 58 vs. 55), Depressivität (T-Werte: 64 vs. 61), Aggressivität (T-Werte: 59 vs. 55) und Psychotizismus (T-Werte: 63 vs. 59) signifikant höhere Werte auf als die Vergleichsgruppe. Diese Ergebnisse implizieren eine im Durchschnitt höhere Symptombelastung von rauchenden Alkoholpatienten im Vergleich zu nichtrauchenden Patienten. Dies impliziert eine klarere Diagnostik dieser Patientengruppe sowie das Bereitstellen von intensiveren Tabakentwöhnungsmaßnahmen für spezifische Subgruppen von Rauchern. Die Ergebnisse können als mögliche Erklärung herangezogen werden, weshalb diesen Patienten eine Aufgabe des Tabakkonsums besonders schwer fällt. Zu diskutieren bleibt die Richtung der Kausalität.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Veränderungen der Verordnungen von Antidepressiva durch niedergelassene Haus- und Fachärzte im Rahmen des „Nürnberger Bündnisses gegen Depression“

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19

Play Episode Listen Later Mar 1, 2007


Einleitung Während der letzten Jahre wurde in mehreren Studien zunehmend auf die große Bedeutung depressiver Erkrankungen aufmerksam gemacht. Nach wie vor existieren erhebliche Defizite bei der Diagnostik, Behandlung und Erforschung der depressiven Erkrankungen zugrunde liegenden Mechanismen, die der Thematik in Verbindung mit der hohen Prävalenz depressiver Erkrankungen eine besondere gesundheitspolitische Bedeutung verleihen. Obwohl seit längerem gut untersuchte und bewährte pharmakologische und psychotherapeutische Behandlungsverfahren vorliegen, erhalten nur etwa 10% der Betroffenen eine effektive Therapie. Auch bei politischen Entscheidungsträgern ist während der letzten Jahre eine steigende Bereitschaft zu erkennen, sich mit der zunehmenden Bedeutung psychischer und insbesondere depressiver Erkrankungen auseinanderzusetzen. In Deutschland spiegelt sich dies zum Beispiel in der Einrichtung des seit 1999 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Kompetenznetzes „Depression, Suizidalität“ wider, in dessen Rahmen mehr als 20 Einzelstudien initiiert und durchgeführt wurden, die sich mit unterschiedlichen Fragestellungen der sich überlappenden Themengebiete „Depression“ und „Suizidalität“ befassen. Zahlreiche Projekte in unterschiedlichen Ländern haben sich in den vergangenen Jahren eine Verbesserung der Versorgung depressiver Menschen zum Ziel gesetzt. Die Ansätze reichen dabei von einfachen Fortbildungsinitiativen für Ärzte bis zu komplexen Interventionsprogrammen, die unterschiedliche Zielgruppen parallel adressiert haben. Antidepressiva kommt (neben psychotherapeutischen Verfahren) bei der Behandlung depressiver Erkrankungen eine Schlüsselrolle zu. Die Optimierung der Verordnungen von Antidepressiva stellt daher insbesondere vor dem Hintergrund der bekannten Versorgungsdefizite ein wichtiges (Teil-)Ziel vieler dieser Projekte dar. Fragestellung und Methodik Eingebettet in das Kompetenznetz „Depression, Suizidalität“ wurde in den Jahren 2001 und 2002 das „Nürnberger Bündnis gegen Depression“ als weltweit einmaliges Modellprojekt in Nürnberg durchgeführt. Aufbauend auf den Erfahrungen der schwedischen „Gotland-Studie“ und der englischen „Defeat Depression Campaign“, wurden in dieser Studie Interventionen auf vier parallelen Ebenen durchgeführt. Im Zentrum stand dabei eine Optimierung der Diagnose und Therapie in der Primärversorgung. Dazu wurden für die Nürnberger Hausärzte fachärztlich moderierte Schulungen durchgeführt und zahlreiche Informationsmaterialien an diese Ärzte ausgehändigt (Lehr- und Informationsvideos, Screening-Instrument). Daneben fand eine umfangreiche Informationskampagne statt (Plakate, Vorträge, Informationsflyer, Kinospot etc.), die von einer umfangreichen Berichterstattung in den Medien flankiert wurde. Darüber hinaus wurde mit zahlreichen Berufsgruppen kooperiert, die sekundär in die Versorgung depressiver Menschen eingebunden sind (z.B. Pastoren, Lehrer, Altenpflegekräfte, Mitarbeiter von Beratungsstellen etc.). Im Rahmen von Angeboten für Betroffene wurde eine Telefonhotline geschaltet, über die im Falle einer akuten Krise schnell Unterstützung erreichbar war. Schließlich wurden mehrere Selbsthilfegruppen initiiert und unterstützt. Neben dem Hauptoutcome-Kriterium der Studie (Reduktion der Zahl suizidaler Handlungen) und anderen sekundären Evaluationskriterien (Analyse der Berichterstattung in den Medien, Änderung von Wissen und Einstellungen in der Allgemeinbevölkerung), stellten Veränderungen der durch die Nürnberger Ärzte verordneten Mengen an Antidepressiva und anderen ausgewählten Psychopharmaka ein wichtiges Evaluationskriterium des „Nürnberger Bündnisses gegen Depression“ dar. Gegenstand dieser Arbeit ist die Untersuchung der verordneten Mengen von Antidepressiva und anderer Medikamentengruppen in Nürnberg im Interventionszeitraum (2001/2002) im Vergleich zum Baselinejahr (2000) und einer Vergleichsregion (Restbayern) für verschiedene Arztgruppen. Ergänzend werden auch die Entwicklungen im ersten follow-up Jahr (2003) dargestellt. Grundlage für diese Analysen sind Abrechnungsdaten der bayerischen AOK, die von etwa 11.000 niedergelassen Ärzten in Bayern stammen. Die Haupthypothesen zielen auf die Klärung der Frage ab, ob das „Nürnberger Bündnis gegen Depressionen“ zu einer Zunahme der Verschreibung von Antidepressiva durch niedergelassene Haus- und Fachärzte in Nürnberg geführt hat, die stärker ausfällt als im Rest Bayerns. Ergänzende explorative Hypothesen widmen sich möglichen Veränderungen bei den Verordnungen ausgewählter anderer Medikamentengruppen wie Fluspirilen (z.B. „Imap“), Opipramol (z.B. „Insidon“) und Benzodiazepinen sowie der Analyse des Verordnungsverhaltens der Teilnehmer der im Rahmen des „Nürnberger Bündnisses gegen Depression“ durchgeführten Schulungen. Ergebnisse Der Vergleich der Entwicklungen für alle Antidepressiva und die Gesamtgruppe der niedergelassenen Ärzte ergibt für den Interventionszeitraum einen signifikanten Unterschied zwischen Nürnberg und Restbayern (p

pr depression arbeit erfahrungen dar durch bei ziel wissen dazu beispiel haus schl bedeutung gegen medien krise unterschied neben intervention analyse verbindung rahmen projekte bayern unterschiede programm nachdem mitarbeiter daten vergleich kollegen entwicklungen hintergrund ans gruppe problemen diagnose schlie bildung allerdings lehrer eindruck obwohl forschung grundlage ebene zahl therapie studien teilnehmer falle erg effekt nerven aufgrund depressionen ebenen patienten vortr behandlung verlauf betroffenen trainings prim in deutschland thematik betroffene verfahren verbesserung gegensatz regionen erkrankungen handlungen effekte berichterstattung versorgung analysen betrachtung baseline fach angeboten optimierung bereitschaft daneben untersuchung mechanismen einstellungen einrichtung wirksamkeit anstieg fragestellungen zielgruppen arbeitsweise gegenstand die entwicklung mengen ssri im zentrum erforschung diagnostik projektes psychiater fragestellung defizite bundesministerium zunahme lehr schulungen fortbildungen leitlinien vermutung kontaktaufnahme plakate entscheidungstr nachweis berufsgruppen antidepressiva verordnungen hypothesen ansatzes einbeziehung pastoren aok spielr beratungsstellen die tatsache selbsthilfegruppen aufbauend psychopharmaka imap benzodiazepine medikation modellprojekt limitationen suizidalit vorliegen zuw die optimierung dieses ergebnis verschreibung mehrheitlich allgemeinbev die vermutung differenziert telefonhotline die ans anstiegen dieser r vergleichsgruppe ddc:600 dieser unterschied gesamtgruppe
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Überprüfung des operationalisierten Krankheitskonzepts "Atypische Depressionen" anhand einer Stichprobe leicht bis mittelgradig depressiver Patienten in der Primärversorgung

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19

Play Episode Listen Later Feb 1, 2007


Theoretischer Hintergrund: Depressionen zählen zu den häufigsten Störungen in der Primärversorgung. Einen großen Anteil hieran haben die atypischen Depressionen. Da depressive Patienten durch ihre Erkrankung eine deutliche Minderung ihrer Lebensqualität erfahren, ist entmutigend festzustellen, dass sie von Hausärzten häufig nicht erkannt und selten richtig behandelt werden. Bei den atypischen Depressionen, die eine besondere Untergruppe depressiver Erkrankungen darstellen, ist das diagnostische und therapeutische Defizit sogar als noch gravierender zu betrachten. Ein Grund dafür könnte die immer noch bestehende Uneinigkeit bezüglich der diagnostischen Kriterien für die atypische Depression sein. Fragestellung und Zielsetzung: Gegenstand der Arbeit war es, anhand einer Stichprobe von 403 depressiven Patienten aus der Primärversorgung die bisher aufgestellten diagnostischen Konzepte zur atypischen Depression, wie sie z.B. im DSM-IV beschrieben worden sind, auf ihre Gültigkeit hin zu überprüfen und besonders häufige und seltene Symptomkonstellationen sowie wichtige von weniger wichtigen Symptomen zu unterscheiden. Als Nebenfragestellung wurden Prävalenz, Geschlechter-, Altersverteilung und Schweregrad der atypischen Depression untersucht. Methodik: Die erhobenen Daten wurden in Kooperation mit etwa 20 hausärztlichen Praxen gewonnen. Der Schweregrad der Depression wurde mit zwei Fremdbeurteilungsskalen (IDS und HAM-D) bewertet. Überzufällig häufig oder selten auftretende Symptommuster wurden mittels Konfigurationsfrequenzanalyse (CFA) identifiziert. Die Definition der atypischen Depression, der diese Untersuchung zu Grunde liegt, lehnte sich im wesentlichen an das DSM-IV an. Je nachdem sich die Stimmung des Patienten nach positiven Ereignissen aufhellte, wurde eine engere Definition der atypischen Depression (Stimmungsaufhellung bis zum Normalbefinden) und eine weiter gefasste (Stimmung des Patienten hellte sich zwar auf, Normalbefinden wurde jedoch nicht erreicht) unterschieden. Zusätzlich zur Stimmungsreaktivität mussten mindestens zwei der vier Nebenkriterien der atypischen Depression gem. DSM-IV erfüllte werden. Ergebnisse: Unter Zugrundelegung der enger gefassten ("harten") Definition wurden fünf atypisch depressive Symptommuster identifiziert, die mit einer Häufigkeit von 8,5% bis 28,3% auftraten. Unter Zugrundelegung der weiter gefassten ("weichen") Definition wurden vier atypisch depressive Symptommuster mit einer Häufigkeit von 11,0% bis 35,8% gefunden. Die affektive Schwingungsfähigkeit depressiver Patienten in der Primärversorgung ist gem. den Ergebnissen einer hierarchischen CFA relativ selten mit Sensitivität bei Zurückweisung oder bleierner Lähmung, jedoch häufig mit Hypersomnie oder Hyperphagie assoziiert. Es wurde eine Prävalenz für 26,3% für die harte Definition und von 61% für die weiche Definition gefunden. Bezüglich der Geschlechterverteilung konnte kein signifikanter Unterschied zwischen der atypisch depressiven und der nicht atypisch depressiven Gruppe festgestellt werden. Bei Anwendung der weichen Definition war die atypische Gruppe signifikant jünger als die Vergleichsgruppe. Beim harten Kriterium ergab sich ein geringerer Schweregrad in der Gruppe der atypisch Depressiven, verglichen mit den nicht atypisch Depressiven. Schlussfolgerung und Ausblick: Die hohen Prävalenzraten, die in dieser Studie gefunden wurden, stimmen mit den Ergebnissen der Studien zahlreicher anderer Autoren überein und betonen die Bedeutung der atypischen Depression für die Primärversorgung. Da der Schweregrad bei Patienten mit atypischer Depression unter Anwendung des harten Kriteriums signifikant niedriger als bei Patienten mit nicht atypischer Depression war, aber bei Anwendung des weichen Kriteriums kein signifikanter Unterschied beim Schweregrad festgestellt werden konnte, könnte man daraus schließen, dass Patienten, die beim Eintritt von positiven Ereignissen eine volle Aufhellung der Stimmung bis zum Normalbefinden erreichen, zu einer leichteren Form der atypischen Depression tendieren. Dies legt den Schluss nahe, dass die Stimmungsreaktivität ein Indikator für den Schweregrad der atypischen Depression sein könnte. Das Konzept der atypischen Depression hat sich historisch aus der Tatsache entwickelt, dass atypisch depressive Patienten im Gegensatz zu nicht atypisch depressiven besser auf MAO-Hemmer als auf TCAs ansprechen. Daher wären Studien zur pharmakotherapeutischen Response geeignet, die Kriterien der atypischen Depression näher zu bestimmen. Um bei der Erkennung und Diagnosestellung - speziell der atypischen Depression - den Ärzten in der Primärversorgung konkrete Diagnosehilfen anbieten zu können, sollte darauf hingewiesen werden, dass nicht nur Symptome wie Schlaflosigkeit oder Gewichtsverlust, sondern auch umgekehrt vegetative Symptome wie Hypersomnie und Hyperphagie auf eine Depression hindeuten können. Schulungen und Fortbildungen können dazu beitragen, die Erkennungsrate depressiver Erkrankungen in der Primärversorgung zu erhöhen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Früh- und mittelfristige Ergebnisse nach Koronarer Bypassoperation mit und ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19

Play Episode Listen Later Dec 8, 2005


Fragestellung: Diese retrospektive Studie vergleicht die früh- und mittelfristigen Ergebnisse von koronaren Bypassoperationen mit und ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine und analysiert die Ergebnisse beider Techniken für verschiedene Patientengruppen. Zudem beschäftigt sie sich mit der Frage, ob man bei OPCAB-Patienten, eine Erhöhung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (Quality of Life/QOL), ein Nachlassen der kardialen Beschwerdesymptomatik und eine Reduktion der Häufigkeit benötigten Reinterventionen im mittelfristigen Follow up oder Nachbeobachtungszeitraum nachweisen kann. Methode: In der vorliegenden Studie wurden 330 OPCAB (Off Pump Coronary Arteria Bypass/Bypassoperation ohne Zuhilfenahme der Herz-Lungen-Maschine) Patienten, die zwischen November 1997 und April 2001 an der Ludwig Maximilians Universität München operiert wurden, aufgenommen. Diese 330 OPCAB Patienten wurden mit einer im Computer erstellten, gepaarten Kontrollgruppe von 330 Patienten verglichen, die einer konventionellen koronaren Bypassoperation unterzogen wurden. Die Gewinnung der Daten erfolgte aus der herzchirurgischen Datenbank. Aus den zwei Gruppen wurden Paare gebildet, die sich in Bezug auf Alter, Geschlecht, Auswurfsfraktion, Canadian Cardiovascular Society Klassifikation (CCS-Klassifikation), Begleiterkrankungen, Dringlichkeit und Anzahl des Bypassgrafts entsprachen. Von den zwei Hauptvergleichsgruppen (OPCAB & CABG) wurden jeweils vier Untergruppen gebildet: Hochrisiko-Patienten mit mehreren Begleiterkrankungen (Multimorbidität), Patienten mit schlechter Auswurffraktion, ältere Patienten und junge Patienten ohne relevante Begleiterkrankungen. Ergebnisse: In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass in der Hauptgruppe die OPCAB-Patienten eine signifikant kürzere Operationszeit (p=0,008), einen reduzierten Bedarf an postoperativen inotropen Medikamenten (p=0,041), eine kürzere postoperative Intubationszeit (p

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19
Ein- und Durchschlafstörungen in den ersten zwei Lebensjahren

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19

Play Episode Listen Later Feb 19, 2004


In dieser Studie wurde das Schlaf-/Wachverhalten von 91 Kindern im Alter von 6 bis 24 Monaten aus einer klinischen Stichprobe mit dem von 100 Kindern gleicher Altersverteilung aus einer unausgelesenen, nicht klinischen Stichprobe anhand eines Schlaftagebuchs verglichen. Die Eltern beider Gruppen wurden in gleicher Weise aufgefordert, in einem Schlaftagebuch an fünf aufeinanderfolgenden Tagen die unterschiedlichen Verhaltenszustände ihrer Kinder im Schlaf- und Wachzustand im 24h-Tagesablauf zu dokumentieren. Anhand der Auswertung stellten sich im Schlaf-/Wachverhalten folgende signifikante Unterschiede zwichen beiden Gruppen heraus: Nicht nur nachts, sondern auch tagsüber schliefen die Kinder der klin. Stichprobe signifikant weniger als ihre Vergleichsgruppe. Im Durchschnitt brauchten sie länger zum Einschlafen, bekamen häufiger und mehr elterngesteuerte Einschlafhilfen, waren häufiger und länger nachts wach und schliefen außerdem häufiger und länger im Elternbett als ihre Vergleichsgruppe. Die Wachbefindlichkeit der Kinder wurde anhand der Parameter Unruhe- und Schreidauer über 24 Stunden bemessen. Die Kinder der klin. Stichprobe waren nicht nur nachts, sondern auch tagsüber signifikant häufiger und länger unruhig bzw. haben geschrien als die Kinder der Vergleichsgruppe. Als Ergebnis der Operationalisierung bewährter Kriterien zur Diagnose einer Durchschlafstörung in der Schreiambulanz im Kinderzentrum München wurden sogenannte Schlafscores erstellt. Es wurden dabei sieben Schlaf- und Wachparameter ausgewählt, bei denen der Unterschied zwischen der klin. Stichprobe und der unausgelesenen, nicht klin. Stichprobe statistisch am deutlichsten sichtbar wurde.Im folgenden sind die sieben Schlafscores (mit max. 5 Punkten/Schlafscore) nach den Ergebnissen der logistischen Regressionsanalyse in der Reihenfolge abnehmender Bedeutsamkeit angeordnet: -Score für die Anzahl der Wachnaächte an 5 aufeinanderfolgenden Tagen -Score für die Einschlafhilfen (kind- versus elterngesteuerte Einschlafhilfen) -Score für die Gesamtschlafdauer -Score für die Schrei- und Unruhedauer in der 2. Nachthälfte (0-6Uhr) -Score für die Schrei- und Unruhedauer tagsüber (6-18Uhr) -Score für die Wachdauer/Wachepisode -Score für die Anzahl an Wachepisoden/Nacht Der Gesamtschlafscore der Kinder aus der klin. Stichprobe lag im Mittel mit 29 Punkten (von max. 35 Punkten) signifikant höher als der Gesamtschlafscore der Kinder aus der unausgelesenen, nicht klin. Stichprobe mit 16 Punkten. Der Cut-off zur Diagnose einer Durchschlafstörung wurde etwas unterhalb der 80. Perzentile in der unausgelesenen, nicht klin. Stichprobe gewählt (d.h. bei einem Gesamtschlafscore > 22 Punkten), um möglichst alle Kinder, die unter einer Durchschlafstörung leiden mit dieser Diagnostik zu erfassen. 91.7% der Kinder aus der klin. Stichprobe und 21.3% der Kinder aus der unausgelesenen, nicht klin. Stichprobe erhielten unter dieser Voraussetzung (Gesamtschlafscore >22) die Diagnose einer Durchschlafstörung. Die hier beschriebenen Schlafscores sind nicht nur zur Diagnostik und zur Einschätzung des Schweregrades einer Durchschlafstörung besonders geeignet, sondern v.a. auch als Verlaufsparameter vor, während und nach Therapie.