Das Reisemagazin mit Berichten über Menschen, Länder und Kulturen.
Die Kombination aus traditioneller Tiroler Bauernküche und mediterraner Finesse machen Südtirol zu einer Genussregion. Genuss ist in Südtirol eine Lebenseinstellung, das Essen wird hier zelebriert. Verwendet werden in den Kochtöpfen vor allem hochwertige regionale Produkte. Sie werden zu typischen Gerichten wie Speckknödel, Mohnkrapfen oder Kaiserschmarrn verarbeitet. Wer hier unterwegs ist, kann sich hinter die Kulissen begeben und von den Einheimischen erfahren, was das Besondere an den regionalen Köstlichkeiten ist. Denn das vielfältige Südtirol lässt sich auf kulinarische Art entdecken. Am besten direkt auf dem Acker beim Landwirt, der einige ungewöhnliche Gewächse zu bieten hat und weiß, wie er die Kreisläufe der Natur aufrecht erhalten kann. Auf den Berghütten, die auf Wanderungen oder Skitouren zum Verweilen einladen, wird Saisonalität groß geschrieben und es kommt oft nur auf den Tisch, was gerade im eigenen Betrieb oder in Wald und Wiesen wächst. Außerdem gibt es kleine Manufakturen, die sich der Verarbeitung von regionalem Getreide verschrieben haben und wunderbare Nudeln, Brote und Grissini herstellen. Die Traditionellen Spezialitäten der Täler und Dörfer dürfen bei einer Reise durch Südtirol probiert werden und ganz nebenbei lassen sich die eindrucksvollen Bergwelten erkunden. Ilka Tempel war für ‚Zwischen Hamburg und Haiti‘ unterwegs.
Dass man auch in den USA gut essen kann, hat sich mittlerweile herumgesprochen. In Metropolen wie New York, Los Angeles, Miami. Tucson in Arizona dagegen kennt man nicht als Food-Destination. Sollte man aber, denn die Wüstenstadt, nur eine Autostunde von der mexikanischen Grenze entfernt, ist geprägt von Einflüssen aus aller Welt, von prä-kolumbianische, indianischen, europäische und mexikanischen. Zu erleben in Mission Garden. Früher war Mission Garden eine jesuitische Mission. Die Geschichte reicht aber noch weiter zurück: Schon vor 4.000 Jahren betrieben indigene Völker hier Landwirtschaft. Damit ist Mission Farm die älteste, dauerhaft bewirtschaftete Farm Amerikas. Und das Zentrum einer neuen gastronomischen Bewegung, die Tucson den Titel City of Gastronomy der UNESCO eingebracht hat. Tucson interpretiere kreative Gastgeber ein jahrhundertealtes kulinarisches Erbe neu. Nicht um Sinne internationaler Sterneküche, sondern bodenständig, erschwinglich und von höchster Qualität. Tom Noga hat für uns gekostet.
Der fünfte Kontinent ist für viele immer noch so etwas wie ein Sehnsuchtsort. Ob Wellenreiten, guter Wein oder pulsierende Metropolen: vor allem Australiens Ostküste lässt das Herz vieler Reisenden höherschlagen. Und im Zentrum steht immer wieder die Frage: Wer ist die Schönste? Sydney oder Melbourne - ein ewiger Wettstreit. Wer von Australien träumt, denkt vor allem auch an Flip Flops und braungebrannte Surferinnen und Surfer. Kaum ein Ort verkörpert wilde Hippie-Surfromantik so sehr wie Byron Bay. Doch das Paradies hat Kratzer bekommen: überteuerte Immobilienpreise ziehen wohlhabendere Menschen an. Die Gentrifizierung wird zunehmend zum Problem. Neben unendlichen langen Sandstränden und atemberaubender Natur ist Down Under auch eine Adresse für Genießer. Der Bundesstaat Victoria baut mit mehr als 850 Weingütern und 600 Kellereien mehr Wein an als jeder andere australische Staat. Zudem gilt Melbourne als die Wiege des australischen Kaffeekults. Wir besuchen die besten Surf-Spots, gehen der Kaffee-Sucht der Australier auf den Grund. Und machen einen Abstecher auf die Mornington Peninsula, eine Halbinsel, die vor allem für den Anbau von Pinot Noir bekannt ist. Für uns war Franziska Amler in Australien unterwegs.
Anfang der 1990er-Jahre, kurz nach der Aufnahme Portugals in die Europäische Union, begann der Immobilienboom an der Algarve. Aus beschaulichen Fischerdörfern wurden Bettenburgen - und aus idyllischen Landschaften Villensiedlungen für sonnenhungrige Nordeuropäer. "Eine Katastrophe", nannten das deutsche Portugal-Touristen, die Andreas Lueg 1992 für seine Reportage "Ein Paradies wird ausverkauft" befragte. Damals wurde der Strukturwandel beklagt - von dem Franka Welz, aktuell ARD-Korrespondentin für Spanien und Portugal heute sagt: In der Finanzkrise haben die vielen Touristen Portugal sehr geholfen. Außerdem fragt sie im Gespräch mit Juliane Eisenführ, ob die harte Arbeit als Fischer und Landarbeiter wirklich attraktiver war als die heutige Beschäftigung im Tourismus? Unberührte Gegend gebe es in dem an Historie und freundlichen Menschen reichen Land darüber hinaus auch heute noch viel für zahlreiche Besuche.
Basare sind die Supermärkte des Orients. Hier pulsiert das Leben. Sie sind Treffpunkt, Einkaufsmeile und Restaurant zugleich. Wer hier einkauft, findet alles: Obst und Fleisch ebenso wie Kleidung, Putzmittel oder CDs. Es riecht nach Koriander und Curcuma, Knoblauch und orientalischen Gewürzen. Berühmt sind die Basare von Taschkent und Samarkand, in Usbekistan, im Herzen von Zentralasien. Hier verlief die alte Seidenstraße. Aber auch kleinere Städte wie Termiz oder Bishkek, Kirgistan, haben ihre Basare. Zentralasien, zwischen dem Kaspischen Meer, Russland und China gelegen, mit den fünf unabhängigen Staaten Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan hat rund 65 Millionen Einwohner. Die Hälfte von ihnen wohnt im Herzen der Region, in Usbekistan. Dort leuchten die türkisfarbigen Kuppeln berühmter alter Bauten über vielspurigen Straßen und modernen Shopping Centern. Trotz der vielen Neuerungen in Usbekistan in den letzten Jahren, hat Usbekistan seine Traditionen erhalten - und die Basare! Sie sind viel besucht und beliebt, von jung und alt, bei jedem Wetter und zu allen Jahreszeiten. Birgit Wetzel war für uns unterwegs auf den Basaren in Zentralasien.
Ein Land, das es offiziell nicht gibt, in das man aber trotzdem reisen kann? Somaliland stellt neugierige Besucher vor viele Herausforderungen – nicht zuletzt jene, besorgten Freunden und Angehörigen zu erklären, dass man eben nicht in das von Konflikt und Krieg zerrüttete Somalia fliegt, sondern in ein anderes Land. Gelegen am Horn von Afrika erzählen Somaliländer die Geschichte ihrer Heimat als Erfolgsgeschichte: Demokratie mit Wahlen, Machtwechsel ohne Schusswechsel, unabhängige Medien, großes Wachstumspotenzial. Kurzum: 30 Jahre Frieden. Doch Armut, Klimawandel und zunehmende Konflikte im Inneren stellen das junge Land auf eine ernste Probe. Vom Viehmarkt in Burrao, über den frisch ausgebauten Hafen am Roten Meer bei Berbera, hin zum Kulturzentrum in der Hauptstadt Hargeisa: Eine Reise durch den de-facto Staat zeigt, was Somaliland neugierigen Reisenden zu bieten hat. Und wie es sich lebt, wenn der Rest der Welt die eigene Unabhängigkeit nicht anerkennt.
Die Einwohner von Ucluelet und Tofino fiebern dem Frühling entgegen. Wann der beginnt, entscheidet aber nicht das Wetter: Erst wenn 20000 Grauwale vor Kanadas Küste vorbeigezogen sind, haben die Jahreszeiten dort offiziell gewechselt. Die Menschen nehmen die Wanderung der Grauwale zum Anlass, Volksfeste zu feiern und den Walen mit Booten entgegenzufahren. Pacific Rim Festival nennen sie dieses alljährliche Frühlingsfest auf der Insel Vancouver Island. Denn so nennt sich diese Gegend im äußersten Westen der kanadischen Provinz British Columbia: „pazifischer Rand“ oder „pazifische Kante“. Westlich von hier kommt nur noch Wasser. Der nördliche Pazifik gilt als einer der artenreichsten Lebensräume der Erde – zu Wasser und zu Lande. Um die einheimische Tier- und Pflanzenvielfalt zu schützen, hat Kanada dieses Gebiet 1970 zum Nationalpark erklärt – dem Pacific Rim Nationalpark. Er umfasst eine Fläche von mehr als 500 Quadratkilometern - das ist ungefähr so groß wie der Bodensee. Hier begegnen sich Menschen und Wale.
Schneeschuhwandern ist etwas für Genießer, für Naturliebhaber! Wenn es leise unter den Schuhen knirscht, wenn man wie auf Watte gehend nur wenige Zentimeter sanft einsackt und wenn die Sonne unberührte Felder mit Pulverschnee zum Glitzern bringt, dann sind die Bedingungen optimal. In den Allgäuer Alpen lässt sich das bestens ausprobieren, auch für Schneeschuh-Anfänger gibt es geführte Touren, mit und ohne Hüttenübernachtung. Wer sich allerdings für eine oder mehrere Übernachtungen – zum Beispiel im Berghaus Schwaben - entscheidet, der muss wissen, worauf er oder sie sich einlässt. Zwei Duschen für 30 Personen oder mehr, Bettenlager für 10 Personen, da kommt man sich automatisch näher. Da entsteht an der Dusche auch schon mal „Staugefahr“. Dafür gibt es auf 1500m Höhe aber ein sensationelles Alpenpanorama, traumhafte Sonnenauf- und untergänge und gemütliche, urige Hüttenatmosphäre. Eine gewisse sportliche Grundkondition ist beim Schneeschuhwandern von Vorteil, schließlich kann man mit den angeschnallten Hilfsmitteln auch steilere, schneebedeckte Berghänge bewältigen. Die aktuelle Lawinengefahr sollte dabei allerdings immer berücksichtigt werden. Carsten Vick war mit Schneeschuhen unterwegs.
Im tropischen Archipel im Indischen Ozean vereinen sich das Savoir Vivre der Franzosen, der Humor der Briten und die Leidenschaft der Afrikaner. 115 Inseln mit einer atemberaubenden Vielfalt an Pflanzen, seltenen Tieren und traumhaft schönen Stränden. Ihre Bewohner machen der Welt vor, wie unterschiedlichste Kulturen friedlich zusammenleben. Hier vereinen sich das Savoir Vivre der Franzosen, der Humor der Briten und die Leidenschaft der Afrikaner - eine Mischung, die das tropische Archipel im Indischen Ozean so einzigartig macht -die Seychellen. Eine Inselwelt, deren gewitzte Bewohner das Leben so nehmen wie es ist. Zum Beispiel Sony Jaques auf der Insel La Digue. Mit seinen Freunden im Dorf genießt er den nicht versiegenden Strom eines leichten alkoholischen Getränkes: Calou. Eine Art Wein, der in der drückenden Hitze direkt aus angeritzten Palmblüten tropft. Oder die Coco de Mer: Die berühmte Verwandte der ordinären Kokosnuss wächst nur auf den Seychellen. Die größte Baumfrucht der Erde, wird mehr als zwanzig Kilogramm schwer. Da sie in Asien als Aphrodisaikum gilt, ist sie durch Wilderei und illegalen Handel bedroht. Auf der Pier im Hafen von Mahé stapeln sich bunte Privatpakete, offene Gemüsekisten und rostige, kleine Container, Möbel, Zementsäcke, Matratzen und Kartons mit Autoersatzteilen. Von hier aus versorgen uralte hölzerne Schoner die vielen Inseln des Archipels. Es gibt kein Fracht-Terminal im Hafen, keine Lagerhalle. Das gesamte Geschäft spielt sich unter sengender Sonne auf einer staubigen Betonfläche ab. Steffen Schneider war auf den Seychellen unterwegs.
Die Glattalp im Kanton Schwyz in weniger als 2.000 Meter Höhe gilt als kältester Ort der Schweiz. Sie zieht viele Wanderer an. Die Glattalp liegt im Kanton Schwyz in weniger als zweitausend Meter Höhe. Während der kurzen Sommersaison zieht sie Wanderer an, danach bricht schon bald wieder Grabeskälte über die grünen Alpenhänge herein. Eine Senke sammelt sie wie in einem Gefrierfach. Minus 52,5 Grad wurden 1991 gemessen – und damit einer der kältesten Orte Europas. Im Winter fällt das Thermometer regelmäßig unter minus 40 Grad und der Schnee türmt sich haushoch. Nicht weit von hier leben die "Wätterschmöcker": Inner-schweizer Wetterpropheten nennen sie sich offiziell, doch jeder im Land kennt sie nur als "Wätterschmöcker", als die Männer, die das Wetter schmecken und riechen können. Ein elitärer Zirkel in Jodeltracht, mit zerfurchten Wangen, stoischen Gesichtern und seltsamen Spitznamen wie Steinbockjäger, Missionar, Musers, Tannzapfen und Naturmensch. Den Rest des Jahres sind sie draußen in den Alpen zwischen Bergtann und Edelweiß unterwegs - hacken Brennholz, treiben Kühe, verhökern Sensen und spüren dabei im Vorübergehen kleinste Regungen der Umwelt auf, was Wettersatelliten und Computervorhersagen in hundert Jahren nicht auf die Reihe kriegen werden.
Steile Straßen, ein Nebel, der seinen eigenen Spitznamen hat und Zebrastreifen in Regenbogenfarben: San Francisco ist ungewöhnlich in jeglicher Hinsicht. Die Stadt der Subkultur fällt bis heute mit kommunistischer Kunst und alternativer Kultur auf. Als Spitze des Silicon Valleys ist sie inzwischen außerdem ein Mekka für Tech-Begeisterte. Immer wieder sind Impulse von hier ausgegangen, die die Welt geprägt haben. Nirgends in den USA wird Toleranz so sichtbar gefeiert wie im LGBTQ-Viertel Castro. Regiert wird die San Francisco von London Breed, einer schwarzen Frau aus armen Verhältnissen. Und doch gibt es kaum irgendwo so viel Obdachlosigkeit wie zwischen der Golden Gate Bridge und der Bay Bridge. Wir suchen im Golden Gate Park nach den letzten Hippies und schlendern durch das größte China-Town außerhalb Asiens. Außerdem erklimmen wir den Telegraph Hill, einen der schönsten Berge San Franciscos, wo schon Frida Kahlo und Diego Rivera gemalt haben.
Der Frühling kommt – endlich wieder Reisen. Die Monate von April bis Juni sind besonders geeignet, um Sardinien zu entdecken. Dann ist es noch nicht so heiß. Überall blüht der Ginster und Rosmarin würzt die salzige Meeresluft. Sardinien hat viele Namen. Die Phönizier nannten die Insel „Šrdn“, die Griechen „Sandalyon“ – ihre Form erinnerte sie an den Abdruck einer Sandale. „Sardegna“, wie die Insel auf Italienisch heißt, ist ein ideales Reiseziel für Wanderer, Radfahrer, Feinschmecker und Hobbyarchäologen. In den Naturparks trifft man Gänsegeier, Mufflons, Salamander und Giara-Pferde. Familiengeführte Molkereien laden Besucher ein, sie hüten ihre alten Rezepte zur Käseherstellung wie kostbare Schätze. Wer gern wandert, kann in jedem Supermarkt Köstlichkeiten finden und bei einem Picknick den Ausblick genießen. Nur etwas Zeit sollte man mitbringen. Denn sie vergeht viel zu schnell auf dieser Insel, die es ihren Bewohnern nie leicht gemacht hat und die man genau darum auch besser als andere Mittelmeerinseln riechen, hören, fühlen und schmecken kann. Für uns war Isa Hoffinger auf Sardinien.
Der Frühling kommt – endlich wieder Reisen. Die Monate von April bis Juni sind besonders geeignet, um Sardinien zu entdecken. Dann ist es noch nicht so heiß. Überall blüht der Ginster und Rosmarin würzt die salzige Meeresluft. Sardinien hat viele Namen. Die Phönizier nannten die Insel „Šrdn“, die Griechen „Sandalyon“ – ihre Form erinnerte sie an den Abdruck einer Sandale. „Sardegna“, wie die Insel auf Italienisch heißt, ist ein ideales Reiseziel für Wanderer, Radfahrer, Feinschmecker und Hobbyarchäologen. In den Naturparks trifft man Gänsegeier, Mufflons, Salamander und Giara-Pferde. Familiengeführte Molkereien laden Besucher ein, sie hüten ihre alten Rezepte zur Käseherstellung wie kostbare Schätze. Wer gern wandert, kann in jedem Supermarkt Köstlichkeiten finden und bei einem Picknick den Ausblick genießen. Nur etwas Zeit sollte man mitbringen. Denn sie vergeht viel zu schnell auf dieser Insel, die es ihren Bewohnern nie leicht gemacht hat und die man genau darum auch besser als andere Mittelmeerinseln riechen, hören, fühlen und schmecken kann. Für uns war Isa Hoffinger auf Sardinien.
In der rumänischen Bergbauregion Rosia (sprich: Roschia) Montana haben schon die Römer nach Gold gegraben. Viel später holten dann die Habsburger 500 Tonnen Gold aus den Bergen, um ihren Prunk zu finanzieren. Und 1999 versprach ein kanadischer Investor den Bewohnern das Blaue vom Himmel, nämlich Arbeitsplätze und Wohlstand: 300 Tonnen Gold, das größte Vorkommen Europas, sollten den Bergen im Tagebau entnommen werden. Dafür hätten vier Berge abgetragen und pulverisiert, hätte die idyllische waldreiche Berglandschaft um Rosia Montana einfach verschwinden müssen. Landesweiter Protest regte sich gegen das Mammut-Projekt. Dennoch verkauften 80 % der Bewohner ihre Häuser und zogen weg. 2021 wurde die Bergbauregion Rosia Montana von der UNESCO als gefährdetes Weltkulturerbe anerkannt – mittendrin das sehenswerte historische Zentrum von Rosia Montana, dominiert von Leerstand und Abwanderung. Das gigantische Goldschürf-Projekt scheint damit ad acta gelegt. Und jetzt? Alexander Musik war in Rosia Montana unterwegs und hat auch geschaut, wie sich der Tourismus in der Region entwickelt.
Fast 200 Inseln und Inselchen, die nur knapp über dem Meeresspiegel liegen, sommerliche Temperaturen fast das ganze Jahr über, das Meer immer in Blickweite: das sind die Florida Keys. Die sich von der Südspitze Floridas Richtung Kuba ziehen, aufgereiht wie auf einer Perlenschnur. Das quirlige Key West hat nicht nur eine von Lateinamerika und der Karibik beeinflusste Küche zu bieten, sondern auch reichlich Nightlife, dazu viel Geschichte und Geschichtchen. Schließlich lebte Hemingway einige Jahre in Key West, schrieb hier seinen Roman "Wem die Stunde schlägt" und fuhr zum Fischen aufs Meer. Kein Wunder, dass es ihm auch heutzutage viele gleich tun wollen, Angeln aber auch Delfinbeobachtungstouren gehören zu den touristischen Highlights. Ebenso wie eine Radtour auf der Old Seven-Mile-Bridge, die sich von Marathon kilometerweit übers Meer zum Inselchen Pigeon Key Island zieht. Wo man in einem kleinen OpenAir-Museum erfährt, wie hier einst Eisenbahngeschichte geschrieben wurde.
Grüner geht's nicht. Und das mitten in der Karibik: Steil ragen uralte Vulkane aus dem Meer und bilden die Schwesterinseln St. Kitts und Nevis, die Hänge in üppigen Regenwald gehüllt. Türkisfarbenes Wasser und einsame Strände sind der perfekten Rahmen für dieses kleine Inselparadies. Hier ist alles mini: Die beiden Eilande sind der kleinste unter den karibischen Zwergstaaten, zählen zu den 12 kleinsten Staaten der Erde und zu den kleinsten der kleinen Antillen. Die Inseln waren ein umkämpfter Außenposten der Krone. Und erst seit 1983 sind sie unabhängig. Überfallen werden die Inseln heutzutage nur noch von Kreuzfahrt-Touristen – die mit dem berühmten Zuckerzug um die Insel rollen wollen. Die klapperige Schmalspurbahn ist eine Attraktion aus der Kolonialzeit, als die Inseln von Zuckerrohrplantagen bedeckt war und das von Sklaven abgeerntete Zuckerrohr auf Gleisen in die Zuckerfabrik transportiert wurde. Im Haus von Violet und Llewellyn Clarke in den Bergen der Insel Nevis köchelt ein großer Topf mit Hot Pepper Sauce: eine kreative Mixtur aus Ingwer, Knoblauch, Thymian und superscharfen Chilischoten, die im feuchtheißen Klima der Insel bestens gedeihen. Und die allerschärfsten Schoten wachsen bei Llewellyn und Violet im Garten. Lemuel Pembertongräbt am Strand von Nevis mit bloßen Händen bereits verlassene Schildkrötennester aus. Er will sicher sein, dass es auch wirklich alle Schildkrötenbabys nach draußen geschafft haben. Und siehe da, er findet zwei frisch Geschlüpfte, die tief im Sand steckengeblieben sind. Das sind, kurz zusammengefasst, drei Geschichten, die uns Steffen Schneider aus St.Kitts und Nevis mitgebracht hat.
Die „Drei Zinnen“, die „Geislerspitzen“, der „Pragser Wildsee“, der „Langkofel“ – das sind die Dolomiten in Südtirol. Es ist ein abrupter Wechsel zwischen sanft gewellten Almen und steilen Riffen aus Kalkstein und Dolomit, bunt, monumental, fast architektonisch, von weißer, silbergrauer oder rötlicher Farbe. Die Dolomiten sind anders als die anderen Alpen. Man spricht deutsch in Südtirol, man genießt die italienische Küche, den einheimischen Wein, die Sonne bis in den Herbst. Südtirol und die Dolomiten sind daher natürlich Urlaubs- und Ausflugsziele von Menschen aus aller Welt, im Sommer wie im Winter: 4,6 Millionen Ankünfte und 21,7 Millionen Übernachtungen. Das führt zeitweise zum sogenanntem Overtourismus, zu viele Gäste, zu viele Autos. Südtirol entwickelt diverse Konzepte, dem entgegenzuwirken. Gleichzeitig ist die autonome Region Bozen-Südtirol zur wirtschaftlich wohlhabendensten Italiens geworden. Und dann ist da noch, am südöstlichen Rand, das Ladinische: Eigene Sprache, andere Kultur, eigene Mythologie. Knut Benzner war in Südtirol unterwegs.
Barbados ist die jüngste Republik und hat das drittälteste Parlament der Welt. Bis zum 30. November 2021 war der Inselstaat noch über den „Commonwealth of Nations“ mit der britischen Krone verbunden. Prinz Charles und auch die inzwischen verstorbene Queen wünschten Barbados damals offiziell alles Gute. Nun herrscht Aufbruchsstimmung. Seit einem Jahr stehen mit Sandra Mason als Staatspräsidentin und mit Mia Mottley als Premierministerin zwei Frauen an der Spitze. Nicht nur die Politik von Barbados ist bemüht um Geschlechtergerechtigkeit - feministisch im besten Sinne ist auch der ganze Vibe auf dieser karibischen Insel. Die Historikerin Claudette Levi-Farnum begleitet uns zu den Sehenswürdigkeiten in Bridgetown. Von der alten Synagoge über die ehemalige "Indian Bridge", die der Hauptstadt von Barbados den Namen gab, bis zum Parlamentsgebäude. Die gebürtige Britin Karen Whittaker von der Tierrettungsorganisation Ocean Acres und Carla Daniel vom Barbados Sea Turtle Project erklären uns, warum es süchtig macht, Schildkröten zu retten und Straßenhunden ein neues Zuhause zu geben. Und in Oistins tanzen wir zu Calypso durch die Nacht. Am Wochenende gehört der Platz am Fischmarkt in dieser Kleinstadt nur den Barbadiern - beziehungsweise den "Barbadians" wie sie in englischer Sprache heißen oder den "Bajans", so nennen sich die Einheimischen selbst. Für uns war Isa Hoffinger auf Barbados.
Er ist keine Legende wie die Route 66 oder der Highway 1 an der Küste Kaliforniens. Aber was das Naturerlebnis angeht, kann der Highway 50 es locker mit den wohl berühmtesten Straßen Amerikas aufnehmen, jedenfalls der Abschnitt in Nevada. Einen Superlativ hat er auch zu bieten: Die Strecke zwischen Baker an der Grenze zu Utah und dem Westernstädtchen Virginia City gilt als „Loneliest Road in Amerika“. als einsamste Straße der USA. Weil hier kaum jemand lebt. Und noch weniger Autos unterwegs sind. Also eingestiegen, angeschnallt und los geht's: auf einen Road-Trip für Genießer, abseits der Touristenpfade und voller skurriler Erlebnisse.
Eine Sendung mit Torsten Teichmann, ARD-Studio Washington, und Wolfgang Heinemann Moderation: Juliane Eisenführ Seinen 150. Geburtstag beging der Yellowstone Nationalpark im Jahre 2022. Als er 1872 im Nordosten der USA gegründet wurde, war Wilhelm I. Kaiser des jungen Deutschen Reichs. Und in den Vereinigten Staaten von Amerika zog es immer mehr Einwanderer in den "Wilden Westen". Sie siedelten, wo bislang nur "Native Americans" in friedlicher Koexistenz mit Büffeln, Bären und Wölfen lebten. Der Tierschutz überwog nicht, - eher das Erholungs-Interesse - als das riesige Yellowstone-Gelände vulkanischen Ursprungs damals geschützt wurde. Als Sehenswürdigkeit sollte es darüber hinaus europäischen Schlössern und Kathedralen Paroli bieten. Viele Touristen durchgängig übers Jahr im Yellowstone Nationalpark Seitdem kommen sommers wie winters ungezählte Touristen - aber hat sich auch viel verändert. Diverse Naturschutzkonzepte entstanden, wurden umgesetzt und wieder verworfen. "Versuch und Irrtum" prägt bis heute den Umgang mit dem wilden und artenreichen Park. So berichtete Wolfgang Heinemann vor 20 Jahren zum Beispiel von dem "Schneemobil-Krieg". Torsten Teichmann kann im Gespräch mit Juliane Eisenführ heute erzählen: Kompromiss gefunden. Ausgangspunkt der Gespräche sind Auszüge aus Reportagen von Wolfgang Heinemann und Markus Wolff aus dem Jahr 2000 und von Wolfgang Heinemann und Susanne Hülsmeyer aus dem Jahr 2002.
London wurde gerne für „Zwischen Hamburg und Haiti“ besucht. Die britische Hauptstadt war mindestens einmal pro Jahrzehnt Thema einer Reportage. Und so unterschiedlich die Stücke, so verschieden die Perspektiven waren: Britische Traditionen spielten immer eine wesentliche Rolle. Ob imperiale Gebäude, die Sperrstunde in den Pubs oder das üppige britische Frühstück - nichts blieb unerwähnt. Im Gespräch mit Juliane Eisenführ taucht Gabi Biesinger, ARD-Korrespondentin in London, tief ein in die Geschichte britischer Werte. Warum ist das Frühstück so reichhaltig? (Weil der Adel Gastfreundschaft und Wohlstand beweisen wollte). Warum ist „Fish & Chips“ so wichtig? (Weil es das britische Seelen-Essen ist.) Wo ist der Afternoon-Tea besonders interessant? (in einem edlen Hotel) Ohne von den Traditionen und ihrer Geschichte zu wissen versteht man England kaum. Ausgangspunkt der Gespräche sind Auszüge aus Reportagen von Dörte Kiehnlein (1981), Franz Herre (1986), Susanne Prill (1992) und Holger Senzel (2008).
Mitten in Texas gibt es einen ziemlich merkwürdigen Dialekt: das "Texas German". Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Deutsch und Englisch. Dieses Kauderwelsch haben deutsche Auswanderer vor Jahrhunderten nach ihrer Ankunft gesprochen. Es hat bis heute überlebt und dabei viele Eigenarten entwickelt - mit Wörtern, die es eigentlich weder im Deutschen noch im Englischen gibt. Doch dieser Dialekt stirbt allmählich aus, zusammen mit den Alten, die ihn noch sprechen. Und die Jungen interessiert dieses Erbe nicht mehr besonders. Die Historikerin eines Museums in Fredericksburg, eine ehemalige Lehrerin, Kulturschaffende aus New Braunfels und der Veranstalter eines Radioprogramms mit deutscher Musik versuchen, den Bedeutungsverlust des Texas German in den vergangenen Jahrzehnten zu erklären. Guido Meyer nimmt uns mit zu "Auer Haus in the Middle of the Street" und berichtet vom Verschwinden des Texas German.
Ein Ausflug der besonderen Art auf die beliebte Nordseeinsel: zu Börtebooten, Tunneln, dem Bunkermuseum und einer Landebahn.
Swanetien liegt im Nordwesten Georgiens. Swanetien wird als das Land der tausend Türme bezeichnet. Diese Wehranlangen prägen überall die Landschaft, und sie sind die Visitenkarte dieser Region und ihr Stolz. Aus diesem Grund wurde Oberes Swanetien zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Swanetien hat viel zu bieten. Es ist ein Paradies für Ski-Fahrer und Wanderer. Die swanetische Geschichte, swanetische Sagen und Legenden, Kunst und Architektur schlagen einen sofort in ihren Bann und lassen nicht mehr los. Touristen aus aller Welt kommen nach Swanetien, um dessen polyphonen Gesang und das Leben der Menschen zu studieren, die eng mit der Natur verbunden sind. Tatjana Montik ist in Swanetien unterwegs gewesen, um zu erfahren, warum die Swanen den Traditionen und dem Erbe der Vorfahren gegenüber eine solche Treue bekunden.
Achim Nuhr führt durch den Urwald zu den Adivasis, dann zu den Bewohnern der Slums und Apartmentblöcke. Wie lebt man mit Leoparden als Nachbarn, warum lebt man im Dschungel, wenn hinter den Baumwipfeln die Hochhäuser durchschimmern? Umgeben von Slums und Hochhäusern liegt mitten in der indischen Metropole Mumbai der Gandhi National Park: ein Urwald, in dem Menschen und Leoparden in enger Nachbarschaft leben. Diese "Adivasis" kennen die Raubkatzen und kommen mit ihnen aus. Aber der Park ist nicht umzäunt: Die Leoparden streifen auch durch anliegende Straßen und Gassen, wo sie Anwohner verletzen, manche töten. Achim Nuhr führt durch den Urwald zu den Adivasis, dann zu den Bewohnern der Slums und Apartmentblöcke. Wie lebt man mit Leoparden als Nachbarn, warum lebt man im Dschungel, wenn hinter den Baumwipfeln die Hochhäuser durchschimmern?
Die süditalienische Metropole Neapel lässt sich nicht mit einem Wort beschreiben. Der Buchhändler Raimondo Di Maio antwortete auf die Frage, was Napoli für ihn ist, mit den Worten „Viele Probleme, eine große Vitalität, viel Originalität und eine fehlende Rationalität.“ Drei Figuren können dabei helfen, den Charakter der Menschen am Vesuv zu beschreiben: Totò, Pulcinella und Maradona. So sind Bilder des besten Fußballers aller Zeiten im Stadtbild Neapels nicht zu übersehen. An Wänden, in den quartieri spagnoli, einem Viertel der historischen Altstadt, sogar haushoch. Maradona hat die Stadt nach seinem Vereinswechsel 1991 nie verlassen und schon gar nicht seit seinem Tod vor zwei Jahren. Pulcinella, die Figur mit der Halbmaske, kommt aus dem Volkstheater. In der Straße Vico del Fico Al Purgatorio steht seine Büste. Die Vorbeikommenden streichen über seine Nase, das bringt Glück! Totò, wie er von allen bis heute genannt wird, ist der beliebteste Schauspieler Italiens. 1967 gestorben, ist er nicht nur in seiner Heimatstadt Neapel lebendig wie eh und je, unter anderem durch zahlreiche Wiederholungen im Fernsehen. Ob ebenfalls an Häuserwänden oder auf Fotos in Restaurants: Totò, der im Altstadtviertel Sanità geboren wurde, ist allgegenwärtig. Als Komiker ging er in seinen Rollen, oft sind es kleine Leute, souverän und mit Schläue durch alle Prüfungen des Lebens. Darüber hinaus hatte er ein großes Herz für die Armen. Für uns war Jörn Pissowotzki in Neapel.
Eine Sendung von Ilka Tempel Der Wilde Kaiser in Tirol in Österreich ist ein zerklüfteter Berg. Schroff und erhaben liegt er als Teil des Kaisergebirges da. Dieses Gebirge ist seit den 1960er-Jahren ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet. Hier gibt die Natur den Ton an und der Mensch ist seit jeher nur zu Gast. Der Tourismusverband (TVB) Wilder Kaiser hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Unter dem Motto "Lebensqualität durch nachhaltigen Tourismus" liegt das Augenmerk auf einem Tourismus, der die Bedürfnisse aller hier lebenden, arbeitenden und urlaubenden Menschen vereint. Wanderung mit Ziegen in Söll In Söll kann sich der Besucher auf eine geführte Wanderung mit Ziegen begeben, sich dem Tempo der Tiere anpassen und für den Moment Teil einer Herde werden. Betritt man den Oberkollerhof in Söll, fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt, geht der Bau des altehrwürdigen Hauses doch auf das Jahr 1492 zurück. Hier wird aus den Früchten der hofeigenen Obstbäumen Schnaps gebrannt. Auch auf einer Schneckenfarm in Ellmau tickt die Welt ein wenig langsamer. Schon die malerische Lage auf einem kleinen Hochplateau mit Blick auf das Kaisergebirge lässt den Besucher entspannen. Beobachtet man dann noch die Weinbergschnecken beim gemütlichen Kriechen durch ihr Gehege, ist der Alltag vergessen. Für Hamburg und Haiti ist die Autorin Ilka Tempel rund um den Wilden Kaiser unterwegs.
Wer an die Provence denkt, der denkt sofort an Lavendel und nochmal Lavendel. Doch die Provence hat mehr zu bieten, weitaus mehr. Etwa die "Juden des Papstes", die in der Provence unzählige Spuren hinterlassen haben, weil sie hier Asyl vor Verfolgung fanden. Und auch die "Savon de Marseille", die echte Seife aus Marseille ist die Reise wert. Im kleinen Städtchen Saint-Remy war Vincent van Gogh vor über 130 Jahren für ein Jahr in Behandlung, unzählige heute weltberühmte Gemälde zeugen vom Leiden des Malers. Wenig entfernt gießt der Chocolatier Durand koschere Schokolade in prächtige Formen, und wer ihm auf der "Straße der Gewürze" folgt, der schmeckt Himmlisches.
Deutschlands größtes Granitfelsenlabyrinth und eine der ältesten Naturbühnen, auf denen jeden Sommer Festspiele stattfinden. Sprudelnde Quellen, romantische Flusstäler und Bayerns erstes Archedorf. Dazu ein „Stück von Entenhausen“, Ruinen von Raubritterburgen und eine spannende Industriegeschichte – all das findet man in Bayerns Nordosten, im Fichtelgebirge. Einer Mittelgebirgsregion, deren Gipfel ein Hufeisen bilden und in der vier große Flüsse entspringen. Eine Region, die gerade in den letzten Corona-Jahren "gepunktet" hat, lässt sich doch hier "mit Abstand" Natur genießen und dabei auch die eine oder kulturelle Entdeckung machen. Eine Reportage von Sabine Loeprick
In der Sendereihe "Zwischen Hamburg und Haiti" war Venedig war mindestens ein Mal pro Jahrzehnt Reiseziel für Reporter. Jörg Seißelberg, ARD Korrespondent für Italien und Juliane Eisenführ sprechen über die Reize und die Probleme der Lagunenstadt.
Der 16. Juni ist für Leseratten in aller Welt ein besonderer Tag. An jenem Tag im Jahre 1904 haben Leopold Bloom und Stephen Dedalus, die beiden Protagonisten aus James Joyces' Jahrhundertwerk "Ulysses", einem der bedeutendsten modernen Romane der Moderne, ihre abenteuerliche Reise durch Dublin unternommen. Diesen Tag nennt man bis heute "Bloomsday", und er ist ein traditionsreicher Tag für Joyce-Fans. Von Tokio bis Sydney, San Francisco bis Paris feiern Menschen rund um den Erdball ihre eigenen Bloomsday-Feste - vor allem aber in der Heimat von Joyce: in Dublin. Michael Marek war für uns auf den Spuren des Autors in der irischen Hauptstadt - dort, wo Literatur und Pubkultur zusammengehören wie Guinness und Hammelnieren zum Bloomsday-Frühstück.
Der 19. September 2021 hat La Palma verändert. An jenem Tag ist auf der Kanareninsel ein neuer Vulkan ausgebrochen, der Tajogaite. Auf diesen Namen habe sich die Bewohner La Palmas in einer Abstimmung geeinigt. Anders als bei den beiden Vulkanausbrüchen im 20. Jahrhundert floss die Lage diesmal nicht durch unbewohntes Gebiet ins Meer. Sie begrub Bananenplantagen und Dörfer unter sich und machte das Touristenzentrum Puerto Naos zur Geisterstadt. Ein Jahr später haben die Menschen auf La Palma noch immer mit den Folgen des Vulkanausbruchs zu kämpfen. Aber langsam kehren die ersten Touristen zurück, die La Palma zum Überleben braucht. Schritt für Schritt kehrt die Zuversicht zurück auf die Kanareninsel, wie Tom Noga beim Besuch La Palmas festgestellt hat.
Von Dennis Burk. Für die echten Balkan-Kenner ist Nordmazedonien mehr als nur ein kleiner Binnenstaat. Das Land hat viel mehr als Balkan-Flair zu bieten: Eine spannende Geschichte, eine abwechslungsreiche Kultur und wunderschöne Natur. Zentrum des Landes ist die Hauptstadt Skopje. Hier vermischt sich alter Charme mit Neuem im barocken und neoklassischen Stil. Denkmäler, Statuen, ein Triumphbogen - alles in Weiß gehalten. Vor allem das Archäologische Museum samt eigener Fußgängerbrücke ist ein beliebtes Fotomotiv bei Touristen aus dem In- und Ausland. Matka-Schlucht - beliebtes Wochenendausflugsziel Südlich von Skopje - keine 30 Minuten vom Stadtzentrum entfernt - befindet sich die Matka-Schlucht. Hier her kommen die Hauptstädter zum Wochenendausflug. Sie fahren mit dem Boot über den künstlich angelegten Canyon, besuchen die Vrelohöhle oder wandern zu nahegelegten Klöstern. Ohnehin ist Wandern Nationalsport in Mazedonien. Sei es im Nationalpark rund um den Matka-Canyon oder rund um den Ohridsee. Er ist einer ältesten Seen der Welt - die gleichnamige Stadt Ohrid ebenfalls alt und ehrwürdig mit einer langen Geschichte. Hier in Ohrid ist auch bekannteste Postkartenmotiv des Landes zu finden: Die Kirche Kaneo - auf einem Felsen über dem Ohridsees erbaut. Auch die Mazedonier vergessen hier schnell ihren harten Alltag. Ein möglicher Beitritt zur Europäischen Union sehen viele Menschen in dem Land kritisch. Die Umbenennung von "Mazedonien" in "Nordmazedonien", um die Chancen eines möglichen EU-Beitrittes zu wahren, ist für viele Mazedonier ein zu hoher Preis. In Gesprächen hört man oft den Satz: "Als ob man unsere Seele verkaufe!" Ob Pro oder Contra EU - alle eint die Hoffnung: Dass das Leben in Ihrer Heimat (Nord-)Mazedonien besser und erschwinglicher wird.
Der Schaalsee hat viel zu bieten! Er ist Teil eines UNESCO Biosphärenreservats, er ist Erholungsgebiet mit seltenen Tieren und Pflanzen, man findet einsame Badestellen und genügend Rad- und Wanderwege. Er ist aber auch ein Stück deutsch-deutscher Geschichte – ein Symbol der deutschen Teilung. Rund 30 Jahre teilte der Schaalsee Deutschland in Ost und West, heute ist es der "Grenzsee" zwischen dem Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein und dem Landkreis Ludwigslust Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Von der Nord- bis zur Südspitze sind es gut 14 Kilometer und mit bis zu 72 Metern ist er der tiefste See Norddeutschlands. Besonders zu empfehlen, in den gemütlichen Restaurants rund um den See ist die Maräne, ein Fisch den es nur selten, den es aber im Schaalsee gibt. Dass sich die Natur rund um den Schaalsee so prächtig entwickeln konnte, ist auch eine Folge der deutschen Geschichte. Zumindest auf ostdeutscher Seite war der Schaalsee rund drei Jahrzehnte kaum zugänglich. Das Sperrgebiet aus Grenzzäunen und Wachtürmen ließ der Natur freien Lauf. Auch wenn der Schaalsee zu DDR-Zeiten extrem gesichert war, einige Bürger schafften dennoch über den See die Flucht in den Westen. Mal schwimmend, oder sogar im Winter übers Eis. Eine Reportage von Carsten Vick.
Ruanda ist ein kleines, schönes Land in Ostafrika - mit ener grauenvollen Geschichte - spätestens seit dem Völkermord in den 1990er Jahren. Doch die Zeiten haben sich geändert. Ruanda - unauslöschlich in Erinnerung ist das kleine Land in Ostafrika durch Bürgerkrieg und Völkermord in den 90er-Jahren. Für den "Zwischen Hamburg und Haiti" - Autor Götz Bolten war diese Katastrophe 1982 nicht absehbar. Er beschrieb Ruanda als außergewöhnlich schönes Land - und als eines mit stabiler Zukunft nach blutigen Konflikten zwischen Hutu und Tutsi in den Jahrzehnten zuvor. Dass sich dies als Irrtum erwies, liege auch am Erbe der Kolonialzeit, erklärt Antje Diekhans, ARD-Korrespondentin im Studio Nairobi, im Gespräch mit Juliane Eisenführ. Bis 1962 war Ruanda zunächst Teil von Deutsch-Ostafrika, danach belgische Kolonie. Und die Kolonialherren haben über lange Zeit Stammeskonflikte geschürt, die sich dann brutal entluden. Heute versucht Ruanda, einen gemeinsamen Weg zu finden und unter anderem Tourismus zu verstärken. Einen Besuch bei Berggorillas beschrieb Werner Bloch 2011. Und auch Antje Diekhans nennt Ruanda - zum Beispiel wegen schöner Strände am Kivu-See und der aufgeräumten Infrastruktur "vielleicht einen Geheimtipp". Übrigens einen mit "Kehrwoche" fürs ganze Land. Monatliche Pflicht für alle Ruander.