Podcasts about pathologien

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Best podcasts about pathologien

Latest podcast episodes about pathologien

Entspannt & Schmerzfrei Leben Podcast
#073 - Let's talk about: Arthrose vs. Arthritis

Entspannt & Schmerzfrei Leben Podcast

Play Episode Listen Later Feb 12, 2025 62:09


In dieser Folge spricht Sebastian über ein Wunschthema von unseren Hörern. Es geht rund um Arthrose. Aber als wäre das nicht schon genug, spricht er zusätzlich über den Unterschied zwischen Arthrose und Arthritis sowie mögliche Behandlungsansätze. Viel Spaß beim Hören!Weiterführend empfehlen wir die Folgen 2/024 - "Let's talk about: Orthopädie feat. Dr. Jan Albersmeier" mit und #068 - "3 Pathologien, bei denen passive Maßnahmen nichts bringen" Viel Spaß.Infos und Anmeldung zu den Assessment Seminaren:https://myomechanics.de/seminare/

Auskultiert: Der DocCheck Podcast
FlexTalk – ein menschliches Pflaster: Die Blutgerinnung

Auskultiert: Der DocCheck Podcast

Play Episode Listen Later Dec 23, 2024 40:55


Bei Frank und Moritz sprudelt nicht das Blut, sondern die Worte. In diesem Redefluss zum Blutfluss erfährst du, wie dem Körper durch eine ausgeklügelte Kaskade die Balance zwischen zu viel und zu wenig Hämostase gelingt und warum bei diesem Thema auch ein Abstecher in Pathologien und Pharmakologie sinnvoll ist. Du willst noch mehr zum Thema Mimische Muskulatur wissen? Dann schau doch mal in unseren Flexikon-Artikel zum Thema. Übrigens: Schickt uns eure Fragen und euer Feedback zum Podcast gerne an: podcast@doccheck.com

Kreisky Forum Talks
Andreas Reckwitz: VERLUST - Ein Grundproblem der Moderne

Kreisky Forum Talks

Play Episode Listen Later Dec 14, 2024 59:02


Robert Misik im Gespräch mit Andreas Reckwitz VERLUST Ein Grundproblem der Moderne »Kann der Fortschrittsanspruch der westlichen Moderne noch aufrechterhalten werden, wenn die Erfahrungen und Erwartungen von Verlusten so mächtig werden, wie wir es gegenwärtig erleben?« Verlusterfahrungen, aber auch nur das Gefühl drohender Verluste, die Empfindung, dass alles auf schwankendem Boden steht und die Zukunft eingetrübt ist – das ist heute ein beinahe dominantes Zeitgefühl geworden und ist mitverantwortlich für Gereiztheiten, Populismus und andere politische und soziale Pathologien unserer Tage. Andreas Reckwitz, der vielgefeierte Soziologe und Zeitdiagnostiker, hat zum Verlust, dem „Grundproblem der Moderne“, nun das Buch der Saison geschrieben. Verluste bedrängen die westlichen Gegenwartsgesellschaften in großer Zahl und Vielfalt. Sie treiben die Menschen auf die Straße, in die Praxen der Therapeuten und in die Arme von Populisten. Unter dem Banner des Fortschritts, so legt Reckwitz dar, wird die westliche Moderne schon immer von einer Verlustparadoxie angetrieben: Sie will (und kann) Verlusterfahrungen reduzieren – und potenziert sie zugleich. Dieses fragile Arrangement hatte lange Bestand, doch das Fortschrittsnarrativ büßt massiv an Glaubwürdigkeit ein. Die existenzielle Frage des 21. Jahrhunderts lautet: Können Gesellschaften modern bleiben und sich zugleich produktiv mit Verlusten auseinandersetzen? Ein wegweisendes Buch. Andreas Reckwitz, geboren 1970, ist Professor für Allgemeine Soziologie und Kultursoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und war Fellow im Thomas Mann House in Los Angeles. Sein Buch „Die Gesellschaft der Singularitäten“ wurde 2017 mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet und stand 2018 auf der Shortlist des Sachbuchpreises der Leipziger Buchmesse. 2019 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Robert Misik, Autor und Journalist

Entspannt & Schmerzfrei Leben Podcast
#068 - 3 Pathologien, bei denen passive Maßnahmen nichts bringen

Entspannt & Schmerzfrei Leben Podcast

Play Episode Listen Later Nov 27, 2024 52:32


Die Standardlösungen bei den meisten Pathologien? Pause, manuelle Therapie oder Stoßwelle... Doch wie wirksam ist das wirklich? In dieser Folge sprechen wir über 3 Pathologien, wo solche passiven Maßnahmen ineffizient sind, warum das so ist und was du stattdessen machen solltest. Viel Spaß beim Hören! Infos und Anmeldung zu den Assessment Seminaren: https://myomechanics.de/seminare/

Auskultiert: Der DocCheck Podcast
Flextalk - Ein unbesungener Held: Das Becken

Auskultiert: Der DocCheck Podcast

Play Episode Listen Later Oct 2, 2024 32:13


Das Becken zählt zu den massivsten Knochenstrukturen des Körpers und trägt eine Menge Last und Verantwortung – damit dir dein Herz nicht in die Hose rutscht. Unsere Anatomiehelden BECKman Frank und HIPster Moritz trichtern euch in dieser Folge ein, welche Gelenk-Stars, Universalknorpel und Bänderschrauben man dabei aber keinesfalls vernachlässigen sollte, wie sich das Becken während der Schwangerschaft verändert, und welche Pathologien des Beckens ihr auf der Pfanne haben solltet. Du willst noch mehr zum Thema Becken wissen? Dann schau doch mal in unseren Flexikon-Artikel zum Thema. Übrigens: Schickt uns eure Fragen und euer Feedback zum Podcast gerne an: podcast@doccheck.com

Weiterdenken
Die kranke Wirtschaft heilen

Weiterdenken

Play Episode Listen Later Aug 20, 2024 62:38


Wie schaffen wir es starre Organisationen für eine neue Zeit aufzustellen, die Wirtschaft zum Laufen zu bringen? Indem wir die Pathologien gezielt behandeln! Denn diese zeigen sich an dem, was nicht funktioniert. Denn: Nicht nur die Mitarbeitenden und Führungskräfte sind zunehmend und buchstäblich „krank“; auch die Organisationen leiden an multiplen Krankheiten und Störungsbildern. Die “Medizin” der letzten Jahre jedoch war oft ein Doktern an Symptomen. Ignoriert wurde, was wir über Organisationen wissen (könnten). Svenja Hofert ergründet mit dem Mathematiker und Kybernetiker Conny Dethloff typische "Unternehmenskrankheiten" wie "schwaches Management", "autopoietisches Biest" oder "Zukunftsblindheit. Seien Sie gespannt! Wir müssen zum Verständnis dem Grundgedanken folgen, dass Organisationen nicht die Summe der Menschen sind, die in ihnen arbeiten, sondern ein eigenes komplexes System bilden. Indem wir dieses System heilen, schaffen wir Umgebungen, in denen Menschen wachsen können. Warum das viel menschlicher ist als am Mindset zu arbeiten? Hören Sie rein!

SALTO Podcast
Neue Normalität: Reflektionen zu (Post) - Corona | 2. Widerstand zwecklos

SALTO Podcast

Play Episode Listen Later Feb 15, 2023 7:51


Ein Audio Beitrag der Zeitschrift Kulturelemente zur Reflexion unserer Zeit. Die Parameter unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens haben sich in zwei Jahren Pandemie verschoben. Was die einen als Weg hin zu einer Gesundheitsautokratie beschreiben, ist für die anderen die Mindestanforderung einer Solidargemeinschaft und gesellschaftliche Notwendigkeit. Doch was suggeriert uns der Titel unseres Audiobeitrags „Widerstand zwecklos“ der Autorin und Philosophiehistorikerin Nina Lex? Widerstand wogegen? Und wieso ist er zwecklos? Die Expertin für soziale Pathologien im Kontext ethisch-moralischer Fragestellungen erörtert in ihrem Beitrag, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft entwickeln könnte, wenn bestimmte Lehren daraus gezogen werden. Sie plädiert für ein Nachdenken über unsere Krisen Erfahrungen und stellt die Bedeutsamkeit des sozialen Raumes und der Diskursivität in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. Wo sind all jene Chiffren wie: zivilisierter Umgang, respektvolle Debatte und kollektive Resilienz geblieben? Musik: Alan Preims Für weitere Salto Podcasts hier klicken: https://www.salto.bz/de/podcasts --- Send in a voice message: https://podcasters.spotify.com/pod/show/saltobz/message

Medizin im Ohr - Der Podcast mit „Natürlich Elli“
Medizin-Quickie: Das akute Koronarsyndrom und was du darüber wissen solltest!

Medizin im Ohr - Der Podcast mit „Natürlich Elli“

Play Episode Listen Later Feb 2, 2023 11:25


Heute sprechen wir über einen absoluten Notfall: Das akute Koronarsyndrom! Weißt du, welche Pathologien unter diesen Begriff fallen? Medizincoaching: Herz-Kreislaufsystem & Blutgefäße https://elopage.com/s/natuerlich-elli/herz-kreislaufsystem-blutgefaesse Warteliste: https://natuerlich-elli.de/hppruefung/ Folge mir auf Instagram: https://www.instagram.com/natuerlich_elli/ Komm in unsere kostenlose FB-Lerngruppe: https://www.facebook.com/groups/natuerlichelli

Entspannt & Schmerzfrei Leben Podcast
2/013 - Karpaltunnelsyndrom & ähnliche Pathologien, Dehnen sowie Sinn und Unsinn von Dehnen

Entspannt & Schmerzfrei Leben Podcast

Play Episode Listen Later Aug 31, 2022 57:28


In dieser Folge sprechen über das Karpaltunnelsyndrom. Wir erklären, wie es dazu kommt und wie sich das typische Karpaltunnelsyndrom äußert. Außerdem sprechen wir über andere Pathologien, die einem Karpaltunnelsyndrom ähneln können und stellen zwei Case Studies dazu vor. Darüber hinaus diskutieren wir über das Thema Dehnen. Welche Formen gibt es? Wie wirkt es? Wie sinnvoll oder sinnlos ist es? Viel Spaß beim Hören! Anmeldung zum Assess & Correct Seminar: https://www.felixkade.de/assess-correct/

Startup Insider
MedTech PreciPoint erhält 10 Mio. Euro in Serie A (Medicine • Mikroskopie • Pathology)

Startup Insider

Play Episode Listen Later Aug 17, 2022 29:59


In der Mittagsfolge sprechen wir heute mit Nicolas Weiss, CEO von PreciPoint, über die erfolgreich abgeschlossene Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 10 Millionen Euro. PreciPoint stellt Lösungen für die Digitalisierung der Mikroskopie und von Laborprozessen für Anwendungen in der Medizin, Forschung und Lehre her. Dabei arbeitet das Startup mit verschiedenen Pathologien in Deutschland zusammen, um Produkte herzustellen, die einerseits den höchsten Anforderungen entsprechen, gleichzeitig aber leicht und schnell zu bedienen sind. Dazu gehört auch die Ausrichtung auf die Entwicklung von LFD-Technologien, bei denen Proben ganz ohne kostenintensive und zeitaufwendige Vorbehandlung betrachtet werden können, sowie auf die Entwicklung von Highspeed-Anwendungen, um die steigenden Anforderungen an Pathologien mit auffangen zu können. Die voll motorisierte Durchlichtmikroskope M8, O8 und FRITZ werden bereits auf dem Markt angeboten. Diese funktionieren vollständig digital und optional remote. Neben Hardware-Produkten bietet das Unternehmen auch vielseitige Softwareapplikationen an, mit denen die Bilder visualisiert, bearbeitet und analysiert werden können. Die Plattform PreciCloud ermöglicht neue Arbeitsmodelle und einen schnellen sowie wenig datenintensiven Austausch. Das Jungunternehmen wurde im Jahr 2018 von Fritz Müller im bayerischen Freising gegründet. Das ISO 13485 zertifizierte Medizintechnikunternehmen hat im Jahr 2022 die Auszeichnung des 3. Platz als „Top Innovator“ von „TOP 100“ in der Größenordnung „B“ erhalten. Zur Jury gehörten u.a. Dorothee Bär, Prof. Dr. h. c. Roland Berger, Dr. Gregor Gysi, Christoph Keese, Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer, Simone Salden, Prof. Dr. Hermann Simon, Michael Theurer und Frank Thelen. In einer Series-A-Finanzierungsrunde hat das MedTech nun 10 Millionen Euro eingesammelt. Die Bestandsinvestoren des BM-T Beteiligungsmanagements Thüringen sowie ein neues Family Office beteiligen sich an der Runde. Als Beteiligungsgesellschaft des Freistaats Thüringen investiert das BM-T Beteiligungsmanagement Thüringen in wachstumsstarke Startups. Dabei hat der Risikokapitalgeber bereits über 60 Investee-Partner mit 9 gemanagten Fonds unterstützt. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt 360 Millionen Euro. Zu dem Portfolio gehören u.a. Zeilenwert, Intercept, Tediro, Smartplatz, Neurocare, Heyfair, Ifesca und Laxxon. Mit der Finanzierung möchte PreciPoint den Ausbau der internationalen Kommerzialisierung des ersten IVD-Medizinproduktes, den Markteintritt in die USA sowie die technologische Entwicklung weiterer Produkte vorantreiben. One more thing wird präsentiert von OMR Reviews – Finde die richtige Software für Dein Business. Wenn auch Du Dein Lieblingstool bewerten willst, schreibe eine Review auf OMR Reviews unter https://moin.omr.com/insider. Dafür erhältst du einen 15€ Amazon Gutschein.

Forum
Markus C. Kerber: Ist Deutschland in guter Verfassung?

Forum

Play Episode Listen Later Jun 16, 2022 56:29


Am 13. Februar 2019 hielt Markus C. Kerber seinen Vortrag „Ist Deutschland in guter Verfassung? Institutionelle Pathologien und ihre Heilung“. Der Jurist zeiget zunächst die Dysfunktionalitäten unseres politischen Systems auf, besonders im Verhältnis von Regierung zu Abgeordneten. Der Autoritätsverfall des Staates sei augenscheinlich und die institutionellen Pathologien offenbar. Um den Bürgerwillen wieder ins Recht zu setzen, seien Reformen der politischen Institutionen und Parteien notwendig. * Die Bibliothek des Konservatismus unterstützen: PayPal: https://www.paypal.com/cgi-bin/webscr?cmd=_s-xclick&hosted_button_id=BEB99H36UCDSL Banküberweisung: Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung IBAN: DE15 1009 0000 2125 2750 04 BIC: BEVODEBB www.bdk-berlin.org Facebook: https://www.facebook.com/bdk.bln Instagram: https://www.instagram.com/bdk_berlin/ Twitter: https://twitter.com/BdK_Berlin Gettr: https://gettr.com/user/bdk_berlin

Sach ma....! - der Fitness- und Gesundheits-Podcast
Folge 61 - Therapietalk#7 Halswirbelsäule

Sach ma....! - der Fitness- und Gesundheits-Podcast

Play Episode Listen Later May 3, 2022 25:15


Christiane im Talk mit Theresa: Die Halswirbelsäule - kurz HWS - ist filigran, aber oder vielleicht sogar deshalb supermobil. Was sie kann, und was sie können sollte, ihre Pathologien und die erste Hilfe, besprechen Trainerin und Therapeutin im heutigen Therapietalk.

MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Therapietreue – Muss ich nur Medikamente nehmen, wenn die MS aktiv ist? #132

MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker

Play Episode Listen Later Apr 18, 2022 45:35


Prof. Dr. Mathias Mäurer erklärt, wie die MS funktioniert, wie man sie am besten unter Kontrolle bekommt und wie Therapietreue schützt.   Hier geht es zum Blogbeitrag: https://ms-perspektive.de/therapietreue-bei-ms/ Willkommen zu Folge #132 vom MS-Perspektive-Podcast. Heute begrüße ich erneut Prof. Dr. Mathias Mäurer zu Gast im Interview. Wir sprechen über die Bedeutung der verlaufsmodifizierenden Therapie und wie wichtig es ist, seine Therapie auch langfristig so durchzuführen, wie es gedacht ist. Gerade im Social Media Bereich gibt es leider so einige Influencer, die zwar Patienten, aber eben keine Experten auf dem Gebiet der Behandlung von MS sind und Empfehlungen aussprechen, die wissenschaftlich betrachtet kompletter Unfug sind. Diese Folge soll helfen, wissenschaftlich basierte Fakten einfach verständlich zu erklären und Dir auf Deinem Weg mit der Erkrankung sinnvolle Tipps mitzugeben. Inhaltsverzeichnis Begrüßung Was passiert denn genau im Körper, wenn die MS aktiv ist? Wie viel von dieser Aktivität spürt man denn als Patient bewusst im schubförmigen Verlauf? Verkürzt die Kortison-Stoßtherapie vor allem die Dauer eines Schubes oder hat sie einen Einfluss auf die Langzeitprognose? Gibt es einen Unterschied was die Langzeitprognose angeht, bei der Blutwäsche? Können Sie bitte erklären, was man genau mit der verlaufsmodifizierenden Therapie erreichen will? Und wie sie wirkt? Was bedeutet denn genau Therapietreue? Welche medizinisch sinnvollen Gründe gibt es, eine verlaufsmodifizierende Therapie zu wechseln oder gar auszusetzen? Welche Therapieoptionen haben Frauen mit Kinderwunsch, die eine aktive MS haben? Was passiert denn, wenn ich eine aktive MS mit einer verlaufsmodifizierenden Therapie zum Stillstand gebracht habe und denke, jetzt ist alles gut und jetzt setze ich die Medikamente ab? Welche Risiken sind mit einem wiederholten Wechsel von Therapie und Therapieabbruch verbunden? Welcher Prognose sehen Menschen entgegen, die die MS mit, in Anführungsstrichen, nur einer gesunden Lebensweise eindämmen wollen? Wie sieht die Prognose von MS-Patienten aus, die eine wirksame Therapie nutzen, wo wirklich die Aktivität komplett unterdrückt wird, auch im subklinischen Bereich? Wie umkehrbar sind Spätfolgen, die sich im progredienten Verlauf der MS zeigen, nach aktuellem Stand der Forschung und Behandlungsoptionen? Sind Ihnen denn schon Patienten begegnet, die ihre frühere Entscheidung gegen verlaufsmodifizierende Medikamente bereut haben? Möchten Sie den Hörerinnen und Hörern noch was mit auf den Weg geben zum Schluss? Begrüßung Nele Handwerker: Hallo Herr Professor Mäurer, ich freue mich sehr, dass Sie da sind und heute den Hörerinnen und Hörern noch mal was zum Thema Therapietreue sagen. Muss ich nur Medikamente nehmen, wenn die MS aktiv ist? Danke, dass Sie sich so spontan Zeit genommen haben. Prof. Mathias Mäurer: Ja, sehr gerne, Frau Handwerker. Schön, dass ich mal wieder dabei sein darf. Und ich freue mich natürlich auf Ihre Fragen. Nele Handwerker: Wer Professor Mäurer nicht kennt, er hat einen Master of Health Business Administration, ist Chefarzt der Neurologie und neurologischen Frührehabilitation am Klinikum Würzburg Mitte, am Standort Juliusspital. Und ich hatte ihn schon mal zu Gast, In Folge 89 hat er sich ein kleines bisschen mehr vorgestellt. Hör gerne noch mal in die Folge rein. Aber kommen wir zu dem, worum es heute geht. Was passiert denn genau im Körper, wenn die MS aktiv ist? Prof. Mathias Mäurer: Ja, also letztlich ist der Schub ja an sich das, was die MS ausmacht. Den merkt der Patient und danach richtet sich natürlich so ein bisschen das, wie die MS bewertet wird. Aber im Endeffekt muss man natürlich sagen, was die MS wissenschaftlich ausmacht, ist die Attacke des Immunsystems auf das zentrale Nervensystem. Das kann nicht nur im Sinne von Schüben manchmal passieren, sondern wir haben generell eine entzündliche Aktivität, die wir teilweise nur im Kernspintomogramm sehen. Man kann ungefähr rechnen, dass auf einen klinischen Schub circa zehn Läsionen in der Kernspintomographie kommen. Das heißt, der Schub alleine ist jetzt kein unbedingt ausreichender Maßstab, um die Aktivitäten der MS zu bewerten, sondern meistens ist es die Kombination aus dem, was klinisch passiert, der Kernspintomographie und dem, wie sich der Patient fühlt. Da werden ja auch teilweise bei uns Screening Methoden gemacht wie die Gehstrecke, das Stäbchen stecken oder auch kognitive Tests, und Fatigue-Skalen, wo man insgesamt bewerten kann, wie aktiv die Erkrankung zum Zeitpunkt ist. Nele Handwerker: Hmm, okay. Genau dieses 1:10, das kannte ich auch. Das hatte mich damals auch ein bisschen schockiert, aber auch sofort davon überzeugt, dass ich besser was gegen die MS bei mir unternehmen sollte. Wie viel von dieser Aktivität spürt man denn als Patient bewusst im schubförmigen Verlauf? Nele Handwerker: Also Sie haben es jetzt schon im Prinzip gesagt und im verborgenen…. Prof. Mathias Mäurer: Ja, wobei ich, ich kann es gerne auch noch so ein bisschen spezifizieren. Es ist ja tatsächlich so, das zentrale Nervensystem ist groß. Gerade das Gehirn hat natürlich Regionen, wo es Stellen gibt, wo Sie Entzündungen haben können, ohne das jetzt direkt zu merken. Also Sie merken die Entzündung in der Regel meistens nur dann, wenn Sie einen Entzündungsherd in einer eloquenten Region haben. Unter eloquent verstehen wir Regionen, die wirklich klar einer Funktion zugeordnet sind. Also wenn Sie irgendwo in einer motorischen Bahn was haben, dann haben Sie eine Lähmung. Wenn Sie im Sehnerv was haben, sehen Sie nichts. Aber wenn das irgendwo im Parietallappen liegt oder irgendwo periventrikulär , dann müssen Sie nicht unbedingt von einer entzündlichen Aktivität was merken. Es gibt Theorien, dass man sagt, dass vielleicht die Fatigue sozusagen auch so eine Art, ja, Summenmarker für Entzündungsaktivität ist. Also wenn Patienten auch merken, sie fühlen sich irgendwie doch sehr leistungsgemindert, dass es unter Umständen auch ein Zeichen dafür sein kann, dass sich da irgendwas tut. Aber in der Regel können gerade Läsionen im Gehirn selber häufig stumm sein. Im Rückenmark merkt man sie eher, weil da viele wichtige Bahnen eng beieinander liegen. Aber im Gehirn selber ist es manchmal als Patient gar nicht wahrscheinlich, dass man merkt, was da passiert. Nele Handwerker: Passt genau zu dem, was ich erlebt habe, auch wenn mein einer Fall nicht statistisch relevant ist. Bevor ich mit einer Therapie begonnen habe, hatte ich mit der Fatigue total Probleme. Nachdem meine Therapie nach drei Monaten gegriffen hat, hat sich zum Glück alles zurückentwickelt. Da geht es auch so ein bisschen um die neurologische Reserve. Das Gehirn hat gewisse Kapazitäten zum Umbauen und wenn die aufgebraucht sind, rutscht man in den chronischen Verlauf. Prof. Mathias Mäurer: Genau, die Sache mit der neurologischen Reserve oder Brain Reserve, wie es auch genannt wird, in der Fachliteratur, das ist schon eine ganz, ganz wichtige Sache. Und das muss man sich eben auch vor Augen halten, dass man natürlich als junges Gehirn, und bei vielen MS-Patienten fängt die Erkrankung ja doch in sehr jungen Jahren an, eine extrem große Kompensationsreserve hat. Also man kann vieles was dann passiert, gerade in den jungen Jahren, einfach wegstecken. Und dadurch letztlich zwischen den Schüben überhaupt nichts merken. Man fühlt sich vielleicht bis auf die Fatigue relativ gesund. Es gibt aber sehr schöne Studien. Ich weiß nicht, ob ich die mal schildern darf. Das ist so funktionelle Kernspintomographie, wo man letztlich sehen kann, wie viel Hirn muss eigentlich jemand aktivieren, um eine bestimmte Aufgabe durchzuführen. Da gibt es sehr schöne Untersuchungen. Bei einem Gesunden, wenn der eine Bewegung macht, dass Finger so hin und her tappen, da wird im Prinzip nur der motorische Cortex und ein paar prämotorische Areale aktiviert. Wenn das gleiche ein MS-Patient macht und der muss überhaupt nicht irgendwie im Bereich der Handfunktion betroffen sein, das reicht, wenn es jemand war, der eine Sehnervenentzündung hatte und vielleicht ein paar entzündliche Flecken, dann sieht man, dass der für die selbe Motoraufgabe letztlich viel mehr Hirnsystem aktivieren muss. Das heißt, der nutzt schon viel mehr von seiner Reserve um das gleiche auszuführen. Ich vergleiche das immer mit so einem Motor, der letztlich viel, viel höher dreht als der Motor von einem Gesunden. Und genauso wie beim Auto, wenn Sie das lange machen, dann haben Sie irgendwann einen Motorschaden. Und das ist es, was bei der MS passieren kann. Wenn sie lange immer wieder ihre Kompensationsfähigkeit belasten, ist sie irgendwann aufgebraucht. Und in dem Moment merkt man die MS dauerhaft. Und das ist häufig, aber erst im mittleren Lebensalter der Fall. Sprich, derjenige, der die MS früh bekommt und seine Reserve aufbraucht, weil er halt sonst nichts machen möchte, der wird nach einer gewissen Zeit in Schwierigkeiten laufen. Jetzt ist mir auch ganz wichtig, ich möchte nicht mit Ketten rasseln, weil das immer ein bisschen doof ist, wenn man mit irgendwelchen Konsequenzen droht. Nicht jede MS ist gleich und das heißt nicht bei jedem, wenn er jetzt, sagen wir mal, therapeutisch komplett ablehnend ist, dass das gleich im Desaster landen muss. Aber es gibt halt, sagen wir mal, vielleicht so prozentual allenfalls 20 bis 30 %, die auch da Glück haben mit der Erkrankung. Bei der überwiegenden Mehrzahl läuft es halt doch so, wie ich es sage, ja, dass man eben unter Umständen in Probleme reinläuft, wenn man das System zu sehr stresst. Nele Handwerker: Und das ist dann schon arg, quasi Roulette spielen mit der eigenen Gesundheit. Jetzt kommen wir mal zur Kortison-Stoßtherapie. Ich habe oft genug von Leuten gehört, die denken, dass es ganz wichtig ist, super hilft, und auch die Langzeitprognose positiv beeinflusst. Verkürzt die Kortison-Stoßtherapie vor allem die Dauer eines Schubes oder hat sie einen Einfluss auf die Langzeitprognose? Prof. Mathias Mäurer: Es gibt keine verlässlichen Studien, die irgendwie zeigen, dass Kortison an der Langzeitprognose der Multiplen Sklerose was macht. Das hat sich nie in Studien wirklich beweisen lassen. Es ist noch nicht mal so, dass man jetzt unbedingt sagen kann, dass Kortison auch im Schub irgendwas macht. Es gibt sogar Arbeiten, also im Tiermodell, die zeigen, dass Kortison schädlich sein kann bei einer Opticus Novartis. Wir gehen davon aus, dass Kortison schon in der Lage ist, gerade hoch dosiert, bestimmte Entzündungszellen in den programmierten Zelltod zu schicken. Also dass die Entzündungszellen Selbstmord begehen, und dass dieser Selbstmord, relativ positiv ist für die Entwicklung des Schubes. Aber eben nur als Akutmaßnahme und sicherlich nicht als Langfrist-Maßnahme. Ich weiß, dass viele Patienten auf diese wiederholten Kortisonstöße schwören, gerade auch in späteren Krankheitsphasen. Das hat aber unter Umständen damit zu tun, dass Kortison auch ein bisschen euphorisierend wirkt, dass es anti-spastisch wirkt und dass es natürlich so einen doch kurzen Effekt hat, das man sich besser fühlt. Aber diese langfristigen Effekte, die manche auch propagieren, die sind wirklich nie bewiesen worden. Also man kann das Kortison, und das machen wir ja auch im akuten Schub, natürlich einsetzen und das ist auch eine wichtige therapeutische Maßnahme, aber für die Langzeitprognose der Erkrankung und für den Langzeitverlauf zählt eigentlich nur die immunmodulatorische Therapie und da zählt das Kortison gar nicht dazu. Weder als Hochdosis und schon gar nicht als orale Dauertherapie. Auch diese Meinung ist manchmal noch anzutreffen und da schlage ich immer die Hände über dem Kopf zusammen. Weil das, was wir bei der MS machen, das funktioniert ja auch nur bei diesen wirklich sehr, sehr hohen Dosen. Kortison niedrig dosiert, da nimmt man nur die Nebenwirkungen mit und hat eigentlich diesen Vorteil, dass man Entzündungszellen in den programmierten Zelltod schickt überhaupt nicht. Da braucht man Hochdosis-Konzepte dafür und nicht diese niedrig dosierten oralen Konzepte. Also ich würde ganz klar propagieren Kortison bitte aus der Liste der Langzeitprophylaxen komplett streichen. Das ist eine Schubtherapie. Nele Handwerker: Ja. So hatte ich es auch verstanden. Aber Ihre Erläuterungen dazu sind nochmal sehr wertvoll. Gibt es einen Unterschied was die Langzeitprognose angeht, bei der Blutwäsche? Nele Handwerker: Wenn man die vornimmt, ist da schon irgendwas klar? So lange wird die Blutwäsche ja noch nicht eingesetzt. Prof. Mathias Mäurer: Ja, also das ist gar nicht so einfach zu beantworten die Frage. Es gibt natürlich bestimmte MS-Pathologien, wo auch Antikörper eine Rolle spielen. Das kann man aber im Moment jetzt noch nicht unbedingt von außen festlegen. Deswegen ist es so, die Blutwäsche spielt dann eine Rolle, wenn die Kortisontherapie in einem Schub keine deutliche Verbesserung bringt. Das Schema ist ja so, dass man erst mal einen Kortisonstoß geben soll. Wenn das nicht zu einer Verbesserung führt, dann kann man so nach ein zwei Wochen entweder den Steroidschuss wiederholen oder alternativ die Blutwäsche einsetzen. Und wenn man da sehr gute Erfolge dann hat, dann ist es unter Umständen auch bei den nächsten Schüben sinnvoll man fängt gleich mit der Blutwäsche an, weil dann scheinbar die Antikörperpathologie im akuten Schub eine größere Rolle spielt als die T-Zell-Pathologie. Wahrscheinlich ist es bei jedem irgendwo eine Mischung sein. Aber vermutlich gibt es individuell Unterschiede, wie viel Anteil pathologische Antikörper im Schub haben, um eine Funktionsstörung hervorzurufen und wie viele Anteile die zelluläre Immunität hat. Das ist dann leider ein bisschen Versuch und Irrtum. Man kann nicht von außen vorhersagen, wer auf was besser anspricht. Deswegen ist es zumindest bei den ersten schweren Schüben immer Versuch und Irrtum. Aber da die Blutwäsche ein bisschen invasiver ist als die Kortisongabe, man braucht ja in der Regel einen sehr großvolumigen Katheter in der Jugularvene, das ist nicht so angenehm, wird man das nicht bei milder Schubsymptomatik machen. Das sind Maßnahmen, die für schwere Schübe mit Erblindung, mit schwerer motorischer Störung, mit einer schweren Gleichgewichtsstörung vorbehalten sind. Wenn es nur kribbelt, verzichtet man auf Blutwäsche. Das wissen vielleicht auch viele Zuhörer, so ein sensibler Schub, der kann manchmal hartnäckig sein und länger dauern, bis er wirklich komplett weggeht. Kortison ist k eine Garantie dafür, dass das Kribbeln weggeht. Da muss man manchmal ein bisschen Geduld haben. Denn wir müssen immer Nutzen und Risiko gegeneinander abwägen, auch in der Schubtherapie. Deswegen die Blutwäsche hat eine wichtige Bedeutung, vor allen Dingen eben bei schweren Schüben, wenn das mit dem Kortison nicht so klappt, wie man es sich wünscht. Nele Handwerker: Ja, so war es bei mir auch. Ich hatte vor Therapiebeginn einen Sensibilitätsschub. Da wurde nichts gemacht, sondern einfach gesagt, okay, jetzt bitte die verlaufsmodifizierende Therapie beginnen, weil beim Abwägen von Nutzen und Risiko, entschwieden wurde auf Kortison zu verzichten. Und die Blutwäsche habe ich zum Glück bisher noch nicht benötigt. Meine Therapie wirkt. Prof. Mathias Mäurer: Ja, das ist tatsächlich eine Methode, die eher seltener angewandt wird auf die Gesamtzahl von Schüben. Wie gesagt, die meisten Schübe der MS sind ja so, dass man sie unter Kontrolle kriegt. Und häufig haben sie nicht so ein ganz extremes Ausmaß. Nele Handwerker: Ja, zum Glück. Jetzt haben Sie schon die verlaufsmodifizierende Therapie angesprochen. Können Sie bitte erklären, was man genau mit der verlaufsmodifizierenden Therapie erreichen will? Und wie sie wirkt? Prof. Mathias Mäurer: Na ja, alle verlaufsmodifizierenden Therapien, also die ganze Palette von, ich glaube, jetzt mehr als 17 Medikamenten, die wir haben, sind Medikamente, die versuchen das Immunsystem ein wenig zu unterdrücken. Also MS ist ja eine Erkrankung, wo kein Immundefekt vorliegt, im Gegenteil, MS-Patienten haben eher ein Immunsystem, was ein bisschen zu gut funktioniert. Und alle diese Medikamente versuchen dieses etwas zu gut funktionieren wegzunehmen, die Spitzen wegzunehmen, und dennoch die normale Immunfunktion zu erhalten. Das Prinzip ist letztlich bei allen das Gleiche, das Immunsystem auf irgendeine Art und Weise zu beruhigen. Und da gibt es verschiedene Strategien. Unterschiedliche Wirkstoffklassen haben unterschiedliche Ansätze. Grundsätzlich ist es so, dass man versucht, diese Überaktivität des Immunsystems langfristig runterzufahren. Und das ist genau das, was dabei hilft, dass es nicht zu Attacken auf das zentrale Nervensystem kommt und das auch die subklinische Krankheitsaktivität unterbunden wird, die man vielleicht als Patient gar nicht merkt. Letztlich geht es langfristig darum, Entzündungsaktivität, egal ob das jetzt Schübe sind oder neue MRT-Läsionen möglichst effizient zu unterdrücken. Nele Handwerker: Und damit auch die neurologische Reserve zu schonen, damit es dann bitte nie in den chronischen Verlauf übergeht. Prof. Mathias Mäurer: Genau, Sie können jetzt nämlich eigentlich fragen, ja, was bringt mir das, wenn ich jetzt selten Schübe habe und vielleicht auch gar nicht so viele MRT-Läsionen, ist das dann wirklich sinnvoll, so was auch zu machen? Das Problem ist, dass wir mittlerweile ganz gut wissen, dass diese Entzündungseinwirkungen auf das Gehirn auch am Hirngewebe selber wahrscheinlich irgendeine Art von, ich sage mal, Sollwertverstellung macht. Also irgendwie wissen wir, dass wohl die ortständigen Entzündungszellen im Gehirn anfangen überzureagieren. Und dass es dann sogar unabhängig von Schüben, die ja von außen, also im peripheren Immunsystem getriggert werden, auch im Hirn selber eben gewisse Veränderungen des ortständigen Immunsystems gibt. Wir haben vor allen Mikrogliazellen im Verdacht, dass sind so ortständige antigenpräsentierende Zellen, Unterstützungszellen für Entzündungszellen, dass die anfangen so ein bisschen durchzudrehen. Und die drehen umso mehr durch, je mehr man letztlich auch Entzündungsreaktionen hat einwirken lassen. Man hat im Moment schon die Ahnung, dass das wahrscheinlich bereits mit Beginn der Erkrankung losgeht, diese Gefahr, dass man so eine, ja, wir nennen das Entzündung im Hirnkompartement selber bekommt. Deswegen bin ich ein Freund davon, auch wenn das sich am Anfang vielleicht harmlos anlässt, so eine MS, von Anfang an wirklich sehr, sehr konsequent zu therapieren, weil die Konsequenzen wahrscheinlich noch umfangreicher sind, als wir bisher gedacht hatten. Und der Nutzen, den man gerade früh erreichen kann, der scheint noch größer zu sein, als wir bisher gedacht haben. Ich bin wirklich dafür, von Anfang an Therapien zu empfehlen. Und dieses ‚Watch and Wait‘ ist nicht mein Ding, ja, weil ich einfach die MS doch als ernsthafte Bedrohung für die langfristige Gesundheit sehe. Nele Handwerker: Ich auch. Und diese Aufklärung, wie sie es gerade machen, ist mit ein Grund, warum ich diesen Podcast mache. Prof. Mathias Mäurer: Wie gesagt, am Anfang wird das alles gut weggesteckt. Am Anfang ist das kein Problem. Da tut man die paar Schübe, die paar Entzündungsläsionen mit seiner Hirnreserve relativ gut kompensieren, also ungeschehen machen. Aber man verbraucht natürlich einen Kredit. Und das halte ich für sehr gefährlich. Deswegen ist mein Ansatz, bei allem, sagen wir mal Verständnis, dass man natürlich als junger Mensch nicht unbedingt dauerhaft Medikamente nehmen will oder dass man auch Angst hat, sich da irgendwie zu belasten oder unnötige Nebenwirkungen einzukaufen, dass man eben nicht vergessen soll, dass dagegen durchaus eine Bedrohung von einer Erkrankung steht, die einem im Laufe des Lebens einfach Ärger machen kann. Und man ist ja nicht immer 20. Also ich kann es jetzt sagen, man möchte auch mit Mitte 50 noch ein gutes Leben haben. Und nicht unbedingt an irgendwelchen Symptomen leiden, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind. Auch eine Blasenstörung kann einem das Leben vermiesen zu dem Zeitpunkt. Und wenn eine Chance hat, das zu unterdrücken, dann würde ich die nehmen und würde mich nicht auf irgendein Achtsamkeitsgeschwurbel einlassen, dass man auf die Therapie auch verzichten kann und dass man selber entscheiden kann. Natürlich kann man selber entscheiden, was man macht, aber bitte auf einer Wissensbasis entscheiden und nicht auf irgendeinem Blödsinn, der verbreitet wird. Oder was, was man sich vielleicht selber ausdenkt oder sich von irgendwelchen Influencern im Internet abgeguckt hat. Bitte mal die Fachliteratur lesen. Ich bin total liberal, wenn ich merke, der Patient hat sich sorgfältig informiert und trifft die Entscheidung wirklich auf einer informierten Basis. Da gehe ich mit. Weil letztlich jeder für sich selber entscheiden muss. Aber wo ich echt aggressiv werde ist, wenn man mir irgend so einen Scheiß erzählt, der überhaupt keinerlei Entsprechung hat in dem, was wir wissenschaftlich im Moment wissen. Irgendein Mist, der so mit Allgemeinplätzen und, ja, ich sag mal, Wellness-Blabla bestückt ist. Also da kann ich überhaupt nicht mit. Nele Handwerker: Ja, das habe ich ja auch schon zum Teil angesprochen. Es ist eine Sache, wenn man wissend, sehenden Auges da reinläuft und sagt, ich kann damit leben, dass ich irgendwann mal chronisch belastet sein könnte. Prof. Mathias Mäurer: Oder auch sagt, ich gehe das Risiko ein. Das ist in Ordnung. Aber nicht praktisch mit so einer kompletten Beschränktheit. Also dann erwarte ich schon, wenn man sagt, ich stehe für mich selber ein, dass ich mich dann auch anständig informiert habe. Und anständig informieren heißt eben auch nicht irgendeinem, sagen wir mal, Laien auf den Leim gehen, sondern sich wirklich bei denen informieren, die auch ein bisschen Ahnung haben von dem Thema. Nele Handwerker: Ja, übrigens, was Sie angesprochen haben, ist ja diese ‚Hit Hard and Early‘-Strategie. Für dich da draußen, falls du es noch nicht kennst. Dazu hatte ich eine Folge mit Professor Schwab aufgenommen. Er erklärt darin sehr schön, warum man zeitig mit einer hochwirksamen Therapie einsteigen sollte und das ganze Drumherum. Und ich hatte jetzt neulich erst von einem guten amerikanischen Podcast gehört, dass die eine Studie in Schweden durchgeführt wurde, wo Daten mit Dänemark verglichen wurden. Ähnliche Gesundheitssysteme und Rahmenbedingungen, und wer zeitig und stark einsteigt… Prof. Mathias Mäurer: Ja das ist eine sehr, sehr, sehr spannende Geschichte der skandinavischen Register, die sind ja sehr, sehr gut. Da wird jeder Patient auch sehr sorgfältig eingeschlossen, also die Datenqualität ist super. Und es ist tatsächlich so, dass die Schweden wesentlich aggressiver therapieren als der Rest von Europa. Die haben halt Rituximab für sich entdeckt, also so eine B-Zellen depletierende Therapie, die wird da auch staatlich unterstützt, dass man sie gibt. Und da ist ein sehr, sehr hoher Prozentsatz der schwedischen MS-Patienten, die Rituximab kriegen. Ich glaube, um die 34 %, wohingegen in Dänemark mit so einer Therapie nur in knapp 7 % der Fälle begonnen wird. Und wenn man die Dänen und die Schweden einfach so nebeneinander laufen lässt ge-machted, dann haben die Schweden ein wesentlich niedrigeres Progressionsrisiko als die Dänen. Und das ist echt eine gut gemachte Studie. Die finde ich auch von der Anzahl her gut. Es wurde eine hohe Anzahl an Patienten eingeschlossen. Bei anderen Studien gab es immer die Kritik, das sind viel zu wenig Patienten, die ihr da aus den Registern rauszieht, aber bei diesen beiden Registern, das sind schon so knapp 2000 Datensätze, die man miteinander vergleichen kann, das ist schon ein Wort. Und dementsprechend verhärtet sich die Theorie, dass eine konsequente Therapie gleich am Anfang wirklich Sinn macht. Was bedeutet denn genau Therapietreue? Prof. Mathias Mäurer: Ja, also sagen wir mal, man kann das wissenschaftlich als sogenannte Medikation Procession Rate ausdrücken. Praktisch bedeutet es, dass man einfach die eingenommene Medikation mit den Tagen abgleicht, wo sie hätte eingenommen werden sollen. Man sagt eine gute Therapietreue ist, wenn 80 % der Medikation genommen wurde. Mehr wäre wünschenswert, aber man weiß ja, wie das Leben so ist, dass man das nicht immer auf die Reihe kriegt ein Medikament regelmäßig zu nehmen. Und dementsprechend sind wir mit 80 % schon ganz zufrieden. Aber man weiß auch, wenn der Wert unter 80 % fällt, dann kriegt man nicht mehr die volle Wirkung des Medikamentes. Also Therapietreue ist schon ein ganz entscheidender Punkt, weil Medikamente, die nicht genommen werden können nicht wirken. Und natürlich ist es dann auch entscheidend, was habe ich für eine ‚Burden of Therapy‘, also eine Therapiebelastung habe. Die steht immer dagegen. Deswegen sind wir durchaus begeistert von Medikamenten, die nur relativ selten gegeben werden müssen. Wo man eventuell mit halbjährlichen Infusionen oder eben auch mit Tabletteneinnahmen zweimal im Jahr gute Ergebnisse erzielt. Denn da hat man meistens eine sehr hohe Adherenz. Ich bin mir manchmal nicht so sicher, ob Tysabri auch gerade deswegen so ein Knaller war als Medikament ist, weil es eben immer von Ärzten gegeben wurde. Schließlich hat man die Patienten somit immer voll unter Kontrolle. Und da war die Therapietreue natürlich wahnsinnig hoch. Wohingegen wir wissen, dass zum Beispiel Interferon, was ja auch unangenehm zu nehmen ist, manchmal nur so eine Medikation Possession Rate von um die 40 % hat. Und da können Sie natürlich die Wirkung vergessen. Also von daher Adhärenz, ist ganz wesentlich. Natürlich entdecke ich manchmal auch dieses Schema. Ich gehe immer davon aus, dass ein Patient sich bemüht, die Medikamenteneinnahme ganz gut zu machen. Dennoch frage ich auch immer nach, ob man es geschafft hat, das einzuhalten. Ich gehe gar nicht davon aus, dass das regelmäßig ist. Jemand, der mir sagt, ich habe es immer genommen, dem glaube ich sowieso nicht, weil das geht nicht. Geht mir auch selber so, ich versage schon bei Antibiotika, die regelmäßig einzunehmen, was ja wirklich wichtig ist und kurz. Von daher fragt man eher, wie viel haben Sie jetzt versäumt oder hat es ganz gut geklappt oder nicht? Und ja, das ist letztlich schon ein wesentlicher Punkt mit der Therapietreue, dass man verhindert, dass dann so Schemata aufkommen wie, ich nehme das nur, wenn es mir schlecht geht. Also wenn man so was entdeckt, dann muss man noch mal ernsthaft miteinander reden, dass das so nicht gedacht ist. Und man kann ja auch über alles reden. Wenn das Schema wirklich zu anstrengend ist für jemanden durchzusetzen, dann muss man schauen, was noch an Alternativen möglich ist. Es gibt ja durchaus die Möglichkeit zu einer individualisierten Therapie, eben weil wir so viele Präparate haben. Irgendwas wird man finden, was mit dem persönlichen Leben gut vereinbar ist. Aber dieses, ich mach das mal so zwischendurch, wenn es mir nicht so gut geht oder mal nach einem Schub, das geht am Ziel vorbei. Nele Handwerker: Ja, da bin ich doch froh, dass meine Eltern mir klare Linie beigebracht haben. Ich musste mein Medikament die ersten Jahre siebenmal die Woche spritzen, irgendwann wurde das Präparat angepasst und seitdem muss ich mir nur noch dreimal die Woche spritzen. Und ja, ich habe mir dann mal zum Geburtstag frei gegeben oder zu Weihnachten. Aber ansonsten, wenn es ging, nachgeholt. Prof. Mathias Mäurer: Da habe ich auch ganz hohen Respekt, wenn das jemand so durchzieht. Ich finde das schon bewundernswert und ich kann mir vorstellen, dass das schwierig ist. Deswegen, versuche ich meine Patienten immer zu ermuntern, dass sie klar sagen, was sie meinen zu schaffen und was eben nicht. Grundsätzlich ist das, wie wir eben besprochen haben, mit der Therapietreue eine ganz, ganz wesentliche Sache, um auch Therapieerfolge zu erzielen. Und ich finde, jeder Patient hat das Recht zu sagen, ja, das schaffe ich oder das schaffe ich nicht. Es macht ja keiner mir zuliebe. Davon sollte man sich lösen. Mir tut niemand einen Gefallen damit, wenn er seine Medikamente regelmäßig einnimmt. So erwachsen muss man sein, dass man sagt, das ist letztlich für mich. Ich bin nur dafür da, um zu helfen, wie man es möglichst optimal hinbekommt. Welche medizinisch sinnvollen Gründe gibt es, eine verlaufsmodifizierende Therapie zu wechseln oder gar auszusetzen? Nele Handwerker: Es gibt ja bestimmt welche, wo Sie sagen, das ist okay an der Stelle. Prof. Mathias Mäurer: Na ja, wir haben über den Convenience-Aspekt gesprochen. Da darf man natürlich wechseln. Man darf wechseln oder man soll sogar wechseln, wenn das Medikament nicht das macht, was es tun soll. Man darf natürlich auch wechseln, wenn irgendwie Nebenwirkungen nicht beherrschbar sind. Das sind alles Gründe. Und natürlich darf man auch das Absetzen mal ins Feld führen. Wir haben da auch von den Leitlinien schon eine klare Vorstellung, wo man sagen kann, hier kann ich auf ein Medikament verzichten. Also wenn tatsächlich jemand über Jahrzehnte mit einer Basistherapie komplett stabil war und auch nach den initialen Schüben nichts mehr gekommen ist, kann man selbstverständlich auch mit dem Patienten, wenn es dann schon ein höheres Lebensalter ist, über 45, besprechen, dass man es absetzt. Es gibt die Leitlinien die sagen, nach fünf Jahren mit einer moderat wirksamen Therapie kann man darüber sprechen. Ich habe viele gesehen, die dann doch wieder Schübe bekommen haben. Von daher, bin ich da etwas vorsichtiger, auch bei den moderat wirksamen und würde sagen, eigentlich sollte man vor dem 45. Lebensjahr die Diskussion nicht unbedingt beginnen. Aber wenn es in diese Altersklasse geht und die MS war lange stabil und es war jetzt auch keine allzu schwere Verlaufsform, dann kann man darüber reden. Ein bisschen anders ist es bei den hochaktiven Patienten, die von Anfang an eine sehr hohe Krankheitlast gehabt haben, die man nur mit sehr hochwirksamen Medikamenten still bekommt. Da wäre ich insgesamt sehr, sehr zurückhaltend überhaupt abzusetzen, weil das häufig in die Hose geht. Letztlich muss man sich ja auch vor Augen halten, wenn so eine MS stabil ist, die einen als chronische Erkrankung begleitet über zumindest das mittlere Lebensalter, dann hat man genau das erreicht, was man will. Und dann ist das Absetzen zwar ein verständlicher Wunsch, aber eigentlich hat man wahrscheinlich nur durch das Medikament diese Situation erreicht und dementsprechend sollte man es beibehalten. Also ich bin immer so ein bisschen zurückhaltend, aber klar, man kann auch Absetzen besprechen unter bestimmten Voraussetzungen. Nele Handwerker: Also ich kann dazu nur sagen, bei mir war die MS auch lange stabil und ich nutze quasi Medikamentenklasse 1, Basismedikation. In der Schwangerschaft habe ich anderthalb Jahre ausgesetzt und ich hatte nach der Geburt auch eine kleine sensitive Störung und habe meine Therapie dann wieder fortgesetzt. Nun habe ich noch nicht die 45 erreicht. Dreieinhalb Jahre habe ich noch bis dahin. Aber ich persönlich rechne im Moment auch damit, dass ich das bis an mein Lebensende nehme. Und hoffe dann darauf, dass ich dank funktionierender Therapie und gesunder Lebensweise mit 80 Jahren fitter bin als meine Klassenkameraden, die über die Stränge geschlagen haben. Das ist meine Hoffnung. Welche Therapieoptionen haben Frauen mit Kinderwunsch, die eine aktive MS haben? Nele Handwerker: Denn da kenne ich mich wirklich nicht aus. Gibt es da Möglichkeiten von den hochwirksamen Medikamenten oder macht es Sinn zumindest auf eine weniger wirksame Therapie zu wechseln? Wie verträgt sich das? Prof. Mathias Mäurer: Genau, man muss da ein bisschen unterscheiden. Also in der Regel ist es so, man sollte stabil in eine Schwangerschaft reingehen, weil man weiß, da ist eine ganz gute Korrelation zwischen der Schubhäufigkeit vor Beginn der Schwangerschaft und dem, was man nach Entbindung zu erwarten hat, wo ja manchmal die Schubhäufigkeit auch etwas steigt. Also wenn man stabil reingeht, ist die Chance, dass man auch stabil rauskommt aus der Schwangerschaft ziemlich gut. Und jetzt muss man unterscheiden, es gibt ja wie gesagt auch moderate MS-Formen, die jetzt gar nicht so eine hohe Entzündungsaktivität haben. Bei denen ist die Schwangerschaft meistens auch ausreichend, um die Medikation zu ersetzen, weil die Schwangerschaft per se ja auch ein bisschen immunsublimierend wirkt. Man muss ja das Kind tolerieren, was ja zur Hälfte vom Vater ist, deswegen reguliert sich das Immunsystem selber runter. Und das führt auch dazu, dass man eben mit zunehmender Schwangerschaft immer weniger Schübe bekommt. Man holt das dann zwar statistisch wieder auf in der Perinatalphase. Aber grundsätzlich, wenn man eine moderate MS hat, kann man eigentlich bis zum Eintritt der Schwangerschaft so ein Medikament nehmen und dann setzen es viele ab und das funktioniert mit der Schwangerschaft ganz gut. Ein bisschen anders ist es, wenn man eine sehr hoch aktive MS hat, die nur mit hoch aktiven Medikamenten stabil ist. Zum Beispiel die Frauen, die unter Tysabri sind, das sind ja meistens Frauen, die eine sehr hochaktive MS haben, denen empfehlen wir heutzutage, das Tysabri auch über die Schwangerschaft zu nehmen. Nur kurz vor Entbindung sollte es abgesetzt werden, um danach gleich wieder zu starten. Auch bei Therapien wie Ocrelizumab, die alle halbe Jahr gegeben werden, kann man eigentlich die Schwangerschaft ganz gut mit den Infusionen planen. Man kann letztlich die Schutzwirkung, die man durch diese zyklischen Infusionen hat, so ausnutzen, dass man auch in der Schwangerschaft noch ganz gut protegiert ist. Auch da haben wir mittlerweile ganz gute Konzepte. Nele Handwerker: Super. Schön. Prof. Mathias Mäurer: Deswegen einfach den Neurologen fragen, wie man da in der individuellen Phase mit Kinderwunsch verfahren kann. Aber unsere Maßgabe ist, wir wollen natürlich jeder Frau, auch mit MS, eine ganz normale Schwangerschaft ermöglichen und natürlich auch ihren Kinderwunsch absolut realisieren lassen. Das war ja früher furchtbar mit den ganzen Verboten, die es da gab. Und ich möchte nicht wissen, wie viele Schicksale da zerstört worden sind mit komplett falschen Empfehlungen. Wir versuchen heute alles möglich zu machen, aber man sollte halt vorher drüber sprechen, wie man das am besten realisiert. Nele Handwerker: Okay, super. Das heißt, es gibt Medikamente, die kann man nehmen. Das finde ich sehr schön. Was passiert denn, wenn ich eine aktive MS mit einer verlaufsmodifizierenden Therapie zum Stillstand gebracht habe und denke, jetzt ist alles gut und jetzt setze ich die Medikamente ab? Nele Handwerker: Das lese ich leider immer mal wieder, auch bei Social Media. So nach dem Motto, jetzt ist es super und jetzt kann ich endlich wieder auf diese, in Anführungsstrichen, bösen Medikamente verzichten. Prof. Mathias Mäurer: Na ja, die Krankheitsaktivität wird wiederkommen. Das kann, wie gesagt, bei einer moderaten MS auch klappen, dass man nicht unbedingt sofort irgendwas bekommt oder dass es lange dauert. Obwohl, wenn man so in Studien guckt, auch Absetzstudien mit Interferonen, merkt man schon, dass eben die Gruppe, die abgesetzt hat, schlechter läuft. Also zumindest im statistischen Mittel. Im Einzelfall kann es natürlich klappen, genauso wie es im Einzelfall auch ziemlich in die Hose gehen kann. mit Einzelfällen kann man sowieso nichts entscheiden. Es wird immer jemanden geben, der sagt, bei mir hat das ganz gut geklappt, aber das kann man eben nicht auf die Allgemeinheit ausrollen. Wenn man aber eine hochaktive Therapie oder eine hochwirksame Therapie stoppt, da kann man ziemlich auf die Nase fallen. An der Stelle sei gesagt, zum Beispiel Patientinnen, die auf Fingolimod sind oder auf den S1P-Modulatoren, wenn die absetzen, die machen halt gerne mal einen Rebound, also das er dann so richtig zuschlägt der Schub. Auch bei Tysabri hat man häufig eine Wiederkehr der Krankheitsaktivität und Rebound-Phänomene. Das Absetzen sollte man in der Tat mit seinem Neurologen sehr gut besprechen und zusammen durchsprechen, wie das persönliche Risiko ist, zumindest statistisch, wenn ich jetzt das Medikament weglasse? Wie gesagt, ich habe teilweise auch diese Beiträge im Internet gesehen. Da gruselt es mir natürlich ein bisschen. Das sind einfach ziemlich dämliche Empfehlungen. Welche Risiken sind mit einem wiederholten Wechsel von Therapie und Therapieabbruch verbunden? Nele Handwerker: Also ich mache jetzt Therapie, weil ich einen Schub hatte und sobald die Aktivität gestoppt ist, höre ich wieder auf damit. Anstatt dankbar zu sein und das weiter zu nutzen, höre ich auf und spiele dieses Ping Pong Spiel. Prof. Mathias Mäurer: Na ja, zum einen gibt es tatsächlich Medikamente, dazu gehören die S1P-Modulatoren, so First Dose Effekte. Das heißt, man bringt sich dann natürlich mit so einem On/Off-Schema auch immer wieder in eine blöde Situation, weil man halt diese First Dose Effekte als Nebenwirkung mitnimmt. Das ist nicht besonders klug bei solchen Medikamenten. Dann ist es natürlich auch so, Medikamente müssen sich auf ein gewisses Steady State einpendeln. Die meisten Basismedikamente zum Beispiel, die brauchen eine gewisse Zeit, bis sie die volle Wirksamkeit entfalten. Also wenn man diese Medikamente drei Monate nimmt, dann absetzt, dann irgendwann mal wieder drei Monate nimmt, dann wird man nie den Effekt haben, den man eigentlich versprochen bekommt durch das Medikament. Deswegen sollte man es so nehmen, wie es auch im Beipackzettel drinsteht. Das haben wir ja am Anfang schon durchgegangen, es geht um eine Art Prophylaxe. Das ist nichts, was die akute Entzündung bremst. Sondern diese Medikamente sind dafür da, um für die Zukunft weniger Entzündungslast auf das Hirn einwirken zu lassen. Das heißt, diese Medikamente sind wie eine Versicherung. Ist ja auch nicht so, dass sie ständig Ihre Reiseversicherung kündigen, wenn sie mal gerade nicht im Urlaub sind. Das macht man ja auch nicht. Man lässt sie weiterlaufen. Und so muss man das auch bei den MS-Medikamenten betrachten. Das ist eine Art Versicherung, die lässt man einfach laufen und freut sich, wenn das gut funktioniert. Und wenn es nicht gut funktioniert, dann kann man nach Alternativen suchen. Und nicht funktionieren können eine mangelnde Wirksamkeit oder zu viele Nebenwirkungen sein. Aber eben keine, aus meiner Sicht, eigenen Ideen verwirklichen. Nele Handwerker: Ja, das bitte für den kreativen Bereich lassen, nicht für die medizinische Behandlung. Prof. Mathias Mäurer: Genau. Nicht kreativ werden mit den Medikamenten. Also, das sage ich auch ärztlichen Kollegen. Das ist auch manchmal so der Fall, dass man sich dann irgendwelche Schemata ausdenkt. Bitte nicht. Welcher Prognose sehen Menschen entgegen, die die MS mit, in Anführungsstrichen, nur einer gesunden Lebensweise eindämmen wollen? Prof. Mathias Mäurer: Ich glaube, das wird nicht funktionieren. Also ich habe überhaupt nichts gegen natürlich diese supportiven Konzepte, gesunde Lebensweise, Achtsamkeit, viel Sport, auch wegen mir, alles mögliche Komplementäre, wenn es guttut, geschenkt. Aber bitte immer als zusätzliches Konzept. Die Basistherapie für jede MS ist, dass man das Immunsystem in seiner Wirksamkeit bremst, in seiner Auswirkung. Und dem Immunsystem ist ziemlich egal, wie sie sich ernähren. Also das ist vielleicht jetzt ein bisschen vollmundig ausgedrückt. Es gibt natürlich schon so gewisse Ideen, was jetzt dem Immunsystem besser und schlechter gefällt, aber sie brauchen da keine speziellen Diäten. Es reicht einfach, wenn man gesunden Menschenverstand walten lässt und eigentlich den Gesundheitsempfehlungen folgt, die eigentlich für alles gelten, wenn man im Leben gut zurechtkommen will. Das ist auch als MS-Patient absolut ausreichend. Aber wie gesagt, wenn jemand Spaß an bestimmten Diäten hat, Spaß an bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln, solange es nicht gefährlich ist, ist das von meiner Seite aus kein Problem. Aber wie gesagt, bitte mit einer vernünftigen Immuntherapie, angepasst an den Schweregrad der Erkrankung. Nele Handwerker: Und eine gegensätzliche Frage: Wie sieht die Prognose von MS-Patienten aus, die eine wirksame Therapie nutzen, wo wirklich die Aktivität komplett unterdrückt wird, auch im subklinischen Bereich? Nele Handwerker: Wo auch die MRTs, keine Aktivität zeigen, möglichst noch ergänzt durch einen gesunden Lebenswandel. Prof. Mathias Mäurer: Ich glaube, dass es denen langfristig wahrscheinlich besser gehen wird. Ich meine auch das kann man jetzt individuell nicht für jeden sagen, weil es gibt in der Tat auch wirklich schon sehr, sehr aggressive Verläufe, wo man auch manchmal der Erkrankung bei bestem Willen auch als Arzt so ein bisschen hinterherläuft. Aber ich sage mal, mit einer normalen MS, die vernünftig behandelt ist, erzielen wir schon heute doch ganz gute Verläufe. Wenn ich mir zum Beispiel jetzt Daten angucke, was die Transition in diese sekundär chronisch progrediente Erkrankungsphase angeht, da gibt es ja noch diese alten Daten, die auch noch in den alten Lehrbüchern drinstehen und meistens auch in irgendwelchen Ratgebern, dass so nach zehn Jahren doch 50 % eben eine sekundäre, chronisch progrediente Verlaufsform auch in Kauf nehmen müssen. Also die letzten Daten, die ich gesehen habe, die das systematisch ausgewertet haben, also nach der Ära der Immunmodulatoren, die ist mittlerweile schon weit unter 20 %. Und wenn man hochwirksame Therapien anguckt, kann man sogar das noch weiter drücken, sogar in den einstelligen Bereich. Und die Studie, die Sie eben angesprochen haben, Dänemark/Schweden, die zeigt ja auch, dass man letztlich Progression durch eine frühe, konsequente Therapie ganz gut verhindern kann. Und dann gibt es auch noch einige Registerauswertungen, die zeigen, dass es von Vorteil ist, je früher man anfängt mit der Therapie, desto weniger wahrscheinlich eben den Übergang auch in so progressive Phasen zu erleben. Es gibt schon einige, wirklich gut gemachte Daten, die zeigen, dass das vernünftig ist da auch was zu machen. Noch mal, im Endeffekt ist es natürlich immer die eigene Entscheidung. Und wenn die eigene Entscheidung auf der Basis von Wissen und Evidenz getroffen ist, ist das alles in Ordnung. Ich würde dann zwar auch versuchen, dagegen zu argumentieren. Aber da kann ich gut mit umgehen, wenn ich jemanden gegenüber habe, der mir letztlich evidenzbasiert versichert, dass er das verstanden hat, wie MS funktioniert. Wo ich aber, wie gesagt, gar nicht mit kann, das ist mit irgend so einem Geschwurbel, wo ich merke, da hat sich eigentlich niemand die Mühe gemacht, sich mal damit auseinanderzusetzen, was das eigentlich bedeutet und dass das eben doch eine chronische Erkrankung ist, die auch nicht zwischen den Schüben weg ist. Sondern die ist da und die ist auch bei den meisten aktiv da und es lohnt sich, diese Aktivität auch langfristig gesehen zu unterdrücken. Wie umkehrbar sind Spätfolgen, die sich im progredienten Verlauf der MS zeigen, nach aktuellem Stand der Forschung und Behandlungsoptionen? Nele Handwerker: Vielleicht gibt es ja irgendwelche Leute, die denken, ach und dann erfindet die Forschung was in zehn Jahren und dann kann das alles wieder rückgängig gemacht werden, mein Gehirn wird wieder größer, alles wird wieder toller. Und ich kann hüpfen wie ein Kind. Prof. Mathias Mäurer: Da wird natürlich dran gearbeitet und das ist auch eine große Hoffnung. Das wünschen sich ja viele, dass man die Sache wieder reparieren kann. Irgendwelche Remyelinisierungsstrategien oder auch Neuroprotection oder vielleicht sogar auch ein Wiederaufbau mit Stammzellen oder so. Klar, da wird dran geforscht. Nur da muss man ganz klar sagen, das ist noch so weit weg von einer klinischen Realität, dass ich da nicht drauf warten würde. Da geht nämlich viel Zeit ins Land. Also natürlich ist das mal ein Ziel, dass man eben auch denjenigen helfen kann, die durch die Erkrankung ernst zu nehmende Symptome bekommen haben. Aber im Moment können wir das nicht zurückdrehen. Was passiert ist, ist häufig dann auch fixiert. Man kann das zwar durch Reha auch kompensieren, das Gehirn ist ja wirklich sehr leistungsfähig, auch sogar in späteren Phasen der Erkrankung kann man da noch viel durch Kompensation erledigen. Aber man wird bestimmte Dinge nicht zurückdrehen können oder hat auch noch keine Möglichkeiten in der Hand, das zurückzudrehen. Das erfolgreichste Konzept ist in der Tat eben die frühe entzündungshemmende Therapie. Das ist das, wo wir eigentlich doch in den letzten Jahren gesehen haben, das hat eine ganze Menge Fortschritt gebracht bei der Erkrankung. Nele Handwerker: Jetzt sind Sie schon eine Weile MS-Spezialist. Sind Ihnen denn schon Patienten begegnet, die ihre frühere Entscheidung gegen verlaufsmodifizierende Medikamente bereut haben? Prof. Mathias Mäurer: Ich mache das jetzt seit fast 25 Jahren, dass ich in der MS-Ambulanz arbeite und ich habe wahrscheinlich schon mehrere 1000 Patienten gesehen. Ich bin niemand, der zurück guckt. Natürlich denkt man sich manchmal, Mensch, das hätten wir besser machen können oder hätten wir irgendwie ein bisschen früher begonnen. Aber das interessiert mich eigentlich in so einer Situation nicht mehr. Ich nehme jeden so, wie er kommt und versuche das Beste rauszuholen. Dieser Blick zurück, der ist sowohl von Arztseite Schwachsinn als auch von Patientenseite. Sie können es ja nicht mehr ändern. Der Blick muss immer nach vorne gehen und da muss man die Situation so nehmen, wie sie zu dem Zeitpunkt ist. Ich bin auch der Meinung, man kann, egal zu welchem Zeitpunkt und in welcher Phase immer irgendwas rausholen. Sei es durch Reha, sei es durch symptomatische Therapie und natürlich auch wenn in frühen Phasen vielleicht dieser Sinneswandel passiert dann auch noch durch eine gut gewählte Immunmodulation. Ich sage mal so, ich habe noch keinen MS-Patienten erlebt, der, wenn er sich auf das eingelassen hat und nicht so ein Grundmisstrauen gegen uns als Mediziner mitbringt, der nicht verstanden hat, was wir ihm damit sagen wollen und der dann auch selber sagt, ja, das sehe ich irgendwo ein, das überzeugt mich. Häufig ist es tatsächlich diese Situation, wenn man sich überhaupt nicht auf unsere Sichtweise der Dinge einlässt, sondern nur stur auf auf seinem Modell beharrt, das man dann wahrscheinlich falsche Berater hat, denen man eben mehr vertraut als den Profis. Nele Handwerker: Vielen Dank, war ein tolles Interview. Möchten Sie den Hörerinnen und Hörern noch was mit auf den Weg geben zum Schluss? Prof. Mathias Mäurer: Ich sage mal so: Bleiben Sie in dem, was Sie tun entspannt, aber nicht so entspannt, dass Sie den Kopf in den Sand stecken und denjenigen hinterherlaufen, die Ihnen das Blaue vom Himmel herunter versprechen. Die Erkrankung ist saublöd und letztlich erfordert das auch, dass man sich damit auseinandersetzt und teilweise in manche saure Äpfel beißt oder manche Kröten schlucken muss. Aber irgendwelchen falschen Propheten hinterherzulaufen mit Heilversprechen, das ist auf lange Sicht nicht gut. Nele Handwerker: Ein sehr gutes Schlusswort. Prof. Mathias Mäurer: Ja, das würde ich mitgeben. Nele Handwerker: Vielen, vielen Dank, Herr Professor Mäurer, das war ein tolles Interview. Ich freue mich und ich hoffe, ich darf Sie noch mal irgendwann zu einem schönen Thema einladen. Nochmals danke. Prof. Mathias Mäurer: Immer gerne. Hat mich auch gefreut. Und auch an alle Hörer und Leser noch einen schönen Tag. Nele Handwerker: Tschüss. Prof. Mathias Mäurer: Tschüss. ++++++++++++++++++++ Ich wünsche Dir bestmögliche Gesundheit, Nele Mehr Informationen rund um das Thema MS erhältst du in meinem kostenlosen MS-Letter. Hier findest Du eine Übersicht über alle bisherigen Podcastfolgen.

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Inside Brains
Fakten und Rätsel - die menschliche Lunge - Dr. Kai-Michael Beeh

Inside Brains

Play Episode Listen Later Nov 15, 2021 64:10


Dr. med. Kai-Michale Beeh ist habilitierter Internist und Pneumologe mit eigenem Atemwegsforschungsinstitut isaf in Wiesbaden. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und des sehr informativen Buches "Die atemberaubende Welt der Lunge". Wir sprechen in dieser Episode nicht nur über die spannenden Theme rund um die Funktionen und Pathologien der menschlichen Lunge, sondern auch über aktuelle Trends von Atemtechniken. In diesem Gespräch erfährst Du viel über Medizinische Fortschritte bei Lungenkrankheiten Ursachen von Asthma Mikrobiom der Lunge Rätselhafte Dehnungsrezeptoren Wir verfolgen den Weg des Atems in die Lunge Messungen, die man selbst machen kann Was sind Alveolen Apnoe-Tauchen Plastizität der Lunge Nasenatmung und N2O (Lachgas) Jetzt im Atemcodeclub die Wim Hof Methode begleitet lernen und erfahren. Mit den Code WHM50 sparst Du jetzt 50% auf den ersten Monatsbeitrag (gültig bis zum 19.11.2021). Die Clubmitgliedschaft, die monatlich kündbar ist, ist bezogen auf die virtuelle Plattform; Treffen und Events finden über Zoom statt. Gehe direkt zur Anmeldeseite: bit.ly/wim-acc Mehr über mich und meine Arbeit findest Du hier. matthiaswittfoth.de Homepage des Podcasts  

cogitamus
#11.1 - Macht & Wirtschaft: Kapitalistische Pathologien und Cambridge Analytica

cogitamus

Play Episode Listen Later Nov 12, 2021 56:20


Hinterlasst bitte ein Abo und empfehlt uns weiter. Ihr könnt gerne bei YouTube in den Kommentaren oder über cogitamus@posteo.de mit uns diskutieren und argumentieren. Für neue Gedanken sind wir immer offen. Ihr dürft uns gerne bei YouTube abonnieren: https://www.youtube.com/channel/UC2YdZ5ryFQ32Zd75m2AW5cw. Unterstützen könnt ihr uns ebenfalls: paypal.me/cogitamus oder cogitamus@posteo.de. Trotz der kurzen Special-Folge zu Christine Korsgaard (Special #7) befinden wir uns mitten in unserer Macht-Reihe. Nach den letzten beiden Folgen zur Verschränkung der Macht mit der Politik (#9) und den Menschen (#10) nehmen wir nun wirtschaftliche Vorgänge unter die Lupe. Wir setzen den Schwerpunkt auf die Folgen für das Individuum. Was bedeutet es für uns selbst in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem zu leben? Wir stellen euch Adornos Theorie der Profitökonomie dazu vor. Wie vereint er systematische Analysen mit psychologischen Aspekten? Welchen sozialen Pathologien ist das Individuum ausgesetzt, wie wahrt die Psyche den Schein? Was sind die Vorteile des Systems und was hat das mit dem individuellen Eigentum zu tun? Zum Übergang zur zweiten Folge von Macht & Wirtschaft (#11.2) stellen wir euch die Macht durch moderne Social-Media-Unternehmen vor und beleuchten die politischen Verstrickungen von Cambridge Analytica. Timemarker 00:00 Intro, Rückblick, Ablauf 03:35 Adornos kapitalistische Profitökonomie 25:34 Soziale Pathologien 44:30 Facebook (Abschlussfrage) 49:10 Cambridge Analytica Literatur/Links/Quellen Tilo Wesche - Adorno. Eine philosophische Einführung Georg Simmel – Philosophie des Geldes (https://www.getabstract.com/de/zusammenfassung/philosophie-des-geldes/3412) Cambridge Analytica: https://de.wikipedia.org/wiki/Cambridge_Analytica Bild: https://www.facebook.com/ZDFheute/photos/er-war-stichwortgeber-der-68er-und-ein-medienstar-seiner-zeit-der-philosoph-sozi/10157652632870680/

Philosophie, die dich begeistert
Was wollte Platon?

Philosophie, die dich begeistert

Play Episode Listen Later Jun 10, 2019 24:00


Platons Geburt liegt fast zweieinhalbtausend Jahre zurück, aber seine große Zeit kommt erst noch. Davon ist der Philosoph Christoph Quarch überzeugt. Er hält Platon für den Denker des dritten Jahrtausends, mit dessen Hilfe wir die Krisen und Pathologien der modernen Welt überwinden können. Und das genau im Widerspruch zu Nietzsche und Popper, die Platons Werk gründlich missverstanden haben, so Quarch. Wie man Platon lesen sollte, wie sein Werk verstehen und welche "Ordnung" man beim Lesen beherzigen sollte, erklärte er bei der phil.cologne 7 am 8. Juni 2019. Eines, laut Quarch ist sicher: es gibt keine Lehre Platons. Was Platon aber vermutlich wollte, ist: einen jeden ins eigenständige Denken und Fragen bringen und damit sind wir genau an der Problemlösung der Neuzeit angekommen. Denn: nur wenn wir unser Denken hinterfragen, können wir in ein anderes Denken kommen und damit unsere Sicht auf die Welt und unser Handeln in der Welt ändern. Mehr zu Platon im Buch von Christoph Quarch "Platon und die Folgen" J.B. Metzler Verlag ISBN 978-3-476-04636-9 www.christophquarch.de

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19
Konzeption, Entwicklung und Evaluation eines kostengünstigen reproduzierbaren Gefäßmodells für die Simulation und das Training endovaskulärer interventioneller Prozeduren an der Aorta anhand anatomischer Vorlagen eines realen Patienten

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19

Play Episode Listen Later Feb 5, 2015


Seit Einführung der endovaskulären Aneurysmareperatur in den klinischen Alltag ist die Anzahl der elektiv durchgeführten Interventionen deutlich gestiegen. Gleichzeitig ist dieses minimalinvasive Verfahren einem ständigen Fortschritt unterworfen und entwickelt sich stetig weiter. Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden bedarf es einerseits einer guten Ausbildung endovaskulärer Chirurgen und interventioneller Radiologen. Andererseits ist es notwendig vor Anwendung am Patienten technische Neuerungen so realitätsnah und umfassend wie möglich zu evaluieren. Industriell gefertigte Modelle und Computersimulatoren bieten zwar eine realitätsnahe Simulation der endovaskulären Eingriffe, sind jedoch aufgrund der extrem hohen Anschaffungskosten kaum in medizinischen Einrichtungen verbreitet und meist auf Industrie gesponsorte Workshops beschränkt. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, ein aortales Gefäßmodell zu entwickeln, welches ein Aortenaneurysma trägt und nach Anschluss an ein Perfusionssystem die Simulation endovaskulärer aortaler Eingriffe ermöglicht, um diese zu trainieren und neue Methoden zu erproben. Das Modell sollte kostengünstig, zugleich aber mit hoher Genauigkeit und ohne großen Aufwand reproduzierbar sein. Prinzip des Modellbaus war es aus dem CT-Datensatz eines an unserem Institut behandelten Patienten mittels gängiger Modelliermittel eine Kopie aus Silikon zu konstruieren. Dabei kamen die Techniken des modernen Formenbaus zur Anwendung um die Reproduzierbarkeit des Modells zu ermöglichen. Für die Erzeugung eines Kreislaufs im Modell wurde eine selbstansaugende Niedervolt-Durchlaufpumpe angeschlossen. Das fertiggestellte Aortenmodell wurde durch zwei erfahrene interventionelle Radiologen hinsichtlich des Realitätsbezugs bei der Simulation von endovaskulären Interventionen evaluiert. Die Bewertung fand nach dem Schulnotenprinzip statt, wobei die Note 1 einem sehr hohen, die Note 6 keinem Realitätsbezug entsprach. Es wurden mehrere Kategorien unterschieden: Die Anatomie des Modells allgemein sowie die Anatomie der Pathologien, die Visualisierung durch verschiedene radiologische Modalitäten (CTA, MRA, Fluorsokopie mit DSA und Roadmap), die Simulation des Workflows, von der Punktion über das Legen der Schleuse bis zur Kontrasmittelinjektion über einen Katheter, sowie insbesondere die Führung des Führungsdrahtes. Ein weiteres Bewertungskriterium war der Erfolg bzw. Misserfolg der Sondierungen aller Gefäßabgänge mittels eines weichen und eines steiferen Führungsdrahtes und frei wählbarer Angiografiekatheter. In diesem Zusammenhang wurde auch die Compliance der Gefäße als Realitätskriterium erfasst. Abschließend wurde der Realitätsbezug des Modells insgesamt bewertet und die Kosten kalkuliert. Zusammenfassend wurde das Modell mit einer Note 2, entsprechend einem hohen Realitätsbezug bewertet. Die Evaluation zeigte die realitätsnahe Visualisierung in allen relevanten radiologischen Modalitäten sowie die gute Simulation von Workflow und Führung des Führungsdrahtes sowie der Angiographiekatheter. Auch die anatomische Realitätsnähe des Aortenmodells wurde von den Radiologen insgesamt positiv bewertet. Allerdings zeigten die wenige Millimeter zu weiten Durchmesser der Gefäßabgänge die Grenzen der verwendeten Herstellungstechnik auf. Diese waren ein notwendiger Kompromiss bei der segmentierten Konstruktion, wodurch zu Lasten der Durchmesser die Reproduzierbarkeit des Modells gewährleistet wurde. Mit einem Bruchteil der Kosten für ein industriell gefertigtes Modell stellt dieses Aortenmodell eine ernst zu nehmende Alternative dar. Es kann sowohl im Ausbildungs- als auch im Forschungsbereich angewendet werden und ist aufgrund seiner Kostengünstigkeit für einen breiten Einsatz gut geeignet.

Radiologie up2date
MR-Neurografie – Bildgebung des peripheren Nervensystems

Radiologie up2date

Play Episode Listen Later Dec 4, 2012


Die Magnetresonanzneurografie (MRN) ist ein nicht invasives Untersuchungsverfahren mittels hochauflösender Magnetresonanztomografie (MRT) zur präzisen Diagnostik von Pathologien des peripheren Nervensystems und deren zugrunde liegenden Ätiologien. Bereits jetzt wird die anatomische MRN auf breiter Basis zur Diagnostik einer Vielzahl von Erkrankungen des Nervensystems verwendet. Ebenso sind Verlaufskontrollen von Degenerations- und Regenerationsprozessen möglich. Dieser Artikel stellt neue, sowohl derzeit bereits verwendete als auch in Entwicklung stehende MRN-Technologien sowie deren klinische Anwendung und zukünftiges Potenzial als nicht invasive Methoden zur Abklärung von Störungen des peripheren Nervensystems vor.

Radiologie up2date
MR-Neurografie – Bildgebung des peripheren Nervensystems

Radiologie up2date

Play Episode Listen Later Dec 4, 2012


Die Magnetresonanzneurografie (MRN) ist ein nicht invasives Untersuchungsverfahren mittels hochauflösender Magnetresonanztomografie (MRT) zur präzisen Diagnostik von Pathologien des peripheren Nervensystems und deren zugrunde liegenden Ätiologien. Bereits jetzt wird die anatomische MRN auf breiter Basis zur Diagnostik einer Vielzahl von Erkrankungen des Nervensystems verwendet. Ebenso sind Verlaufskontrollen von Degenerations- und Regenerationsprozessen möglich. Dieser Artikel stellt neue, sowohl derzeit bereits verwendete als auch in Entwicklung stehende MRN-Technologien sowie deren klinische Anwendung und zukünftiges Potenzial als nicht invasive Methoden zur Abklärung von Störungen des peripheren Nervensystems vor.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Kombinierte Messung des bronchialen und nasalen Stickstoffmonoxids bei nasalen Erkrankungen und Pathologien mit nasaler Beteiligung

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19

Play Episode Listen Later Apr 7, 2011


Hintergrund und Zielsetzung: Die Messung des bronchialen Stickstoffmonoxids (FENO) ist mittlerweile in der klinischen Praxis, insbesondere beim Asthma bronchiale, etabliert. Aktuell wird ein möglicher diagnostischer Nutzen der nasalen Stickstoff-Messung (nNO) kontrovers diskutiert. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit möglichen Veränderungen des FENO und des nNO bei verschiedenen nasalen Pathologien sowie möglichen Einflussfaktoren. Material und Methoden: Die Untersuchung der Studienteilnehmer (n=127) beinhaltete das Ausfüllen eines Fragebogens zur Erhebung der Anamnese, die bronchiale Stickstoffmonoxidmessung, die Rhinomanometrie und eine Spirometrie. Weiterhin wurde ein Atopie-Screening im Serum und im Nasensekret durchgeführt. Bei einer Untergruppe (n=62) konnten zusätzlich die nNO-Messung und eine akustische Rhinometrie durchgeführt werden. Ergänzend wurden noch fünf Patienten mit Z.n. Laryngektomie auf Grund der bei ihnen veränderten physiologischen Situation untersucht. Ergebnisse: Die Median-Werte von FENO waren bei Patienten mit Atopie und Chronischer Rhinosinusitis (CRS) mit Atopie tendenziell höher als bei gesunden Kontrollen, Patienten mit CRS ohne Atopie und NARES. Ein deutlicher Unterschied zeigte sich zwischen Gesunden (Median: 13 ppb) und Patienten mit Z.n. Laryngektomie (5 ppb; p

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Dreidimensionale Modelle zur Planung komplexer Eingriffe in der kardiovaskulären Chirurgie

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19

Play Episode Listen Later Mar 17, 2011


Ziel dieser Arbeit war, mit Hilfe von dreidimensionalen, plastischen Modelle komplexe anatomische Situation zu veranschaulichen und die chirurgische Planung zu vereinfachen. Die durchgeführte Routinediagnostik ist im Allgemeinen ausreichend, um kardiale Pathologien exakt zu veranschaulichen, Diagnosen zu stellen und Behandlungsstrategien zu entwerfen. Bei sehr komplexen anatomischen Situationen mit vaskulären und kardialen Fehlbildungen und zusätzlicher Narbenbildung ist es jedoch mitunter schwierig die kardiale Anatomie vollständig zu verstehen und die relevanten Strukturen zu identifizieren. Unter diesen Umständen kann eine dreidimensionale Darstellung hilfreich sein. Zusätzlich zu virtuellen 3D-Rekonstruktionen, die lediglich am Computer betrachtet werden können, bieten plastische Modelle die Möglichkeit, Eingriffe zu simulieren, Devices zu testen und die Modelle zur intraoperativen Orientierung mit in den Operationssaal zu nehmen. Fortschritte in der medizinischen Bildgebung und der Bildbearbeitungssoftware haben die Anwendung von anatomischen Modellbau-Verfahren in der Herzchirurgie ermöglicht. Basierend auf routinemäßig erstellter Diagnostik, wie CT, MRT und MR-Angiographie gelang es für unterschiedliche Indikationen in der Herzchirurgie mittels spezieller Software und dem 3D-Printing Verfahren dreidimensionale Modelle zu erstellen. Die in dieser Arbeit realisierten Indikationen umfassen Pathologien aus den Bereichen der Kinderherzchirurgie, Transplantationschirurgie, Erwachsenenherzchirurgie und der interventionellen Kardiologie. Die Modelle wurden zur präoperativen Planung und intraoperativen Orientierung im Operationssaal eingesetzt. Anhand der Modelle konnten maßgeschneiderte Devices für die interventionelle Kardiologie entwickelt werden und deren Einbringen präoperativ getestet werden. Es hat sich gezeigt, dass die Anwendung von plastischen Modellen zusätzlich zur Routinediagnostik in komplexen Fällen gerechtfertigt ist und dem behandelnden Team die Operationsplanung und die Orientierung im Situs vereinfachen kann.

Radiologie up2date
Impingement-Syndrome am Sprunggelenk

Radiologie up2date

Play Episode Listen Later Jun 15, 2010 29:10


Impingement-Syndrome sind eine anerkannte Ursache für chronische Beschwerden am Sprunggelenk sowohl in der Normalbewölkung als auch bei Sportlern. Die Diagnose wird typischerweise klinisch gestellt. Bildgebende Verfahren dienen dazu, diese zu erhärten bzw. andere oder gleichzeitig vorliegende Pathologien auszuschließen. Dabei führt in einem Teil der Fälle bereits die konventionelle Röntgendiagnostik zu Befunden, welche die klinische Symptomatik ausreichend klären können. Dies gilt insbesondere für den Nachweis von ossären Anbauten/Anomalien beim anterioren bzw. posterioren Impingement.

Radiologie up2date
Impingement-Syndrome am Sprunggelenk

Radiologie up2date

Play Episode Listen Later Jun 15, 2010 29:10


Impingement-Syndrome sind eine anerkannte Ursache für chronische Beschwerden am Sprunggelenk sowohl in der Normalbewölkung als auch bei Sportlern. Die Diagnose wird typischerweise klinisch gestellt. Bildgebende Verfahren dienen dazu, diese zu erhärten bzw. andere oder gleichzeitig vorliegende Pathologien auszuschließen. Dabei führt in einem Teil der Fälle bereits die konventionelle Röntgendiagnostik zu Befunden, welche die klinische Symptomatik ausreichend klären können. Dies gilt insbesondere für den Nachweis von ossären Anbauten/Anomalien beim anterioren bzw. posterioren Impingement.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Magnetresonanztomographische kardiovaskuläre Ganzkörperuntersuchung mit paralleler Bildgebung

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19

Play Episode Listen Later Feb 4, 2010


Wir führten eine MRT-Studie mit Probanden durch. Wir wendeten dabei bei jedem Probanden eine Ganzkörper- Magnetresonanz (GK-MR)- Tomographie, eine GK-MR- Angiographie und eine Kardio-MRT zum Screening auf kardiovaskuläre und Tumorerkrankungen an. Neu an dieser Untersuchung ist die Kombination dieser bislang in Einzelprotokollen eingesetzten Untersuchungsschritte in ein integriertes GK-MR-Protokoll. Ziel dieser Studie war es die technische Machbarkeit dieses GK-MR-Protokolles zu zeigen und zum anderen die diagnostische Wertigkeit überprüfen. Wir schlossen 138 beschwerdefreie Angestellte zweier Unternehmen wurden eingeschlossen, nachdem es in einer ausführlichen Anamnese keine Hinweise auf kardiovaskuläre oder maligne Erkrankungen gab. Alle Teilnehmer komplettierten die gesamte Untersuchung. Die Untersuchungszeit lag in den allermeisten Fällen bei knapp 90 Minuten. Das ist eine gemeinhin als noch tolerabel eingeschätzte Untersuchungszeit für Routinemessungen. In allen Fällen wurde eine gute bis sehr gute diagnostische Bildqualität erzielt. Wir fanden bei ca. 84% der Patienten pathologische Befunde. Davon waren allerdings nur ca. 35% für eine weitere Abklärung, Kontrolle oder Therapieinitiierung relevant. Die Mehrzahl der pathologischen Befunde fanden wir im vaskulären System (32% aller pathologischen Befunde), am häufigsten im Bereich der Beinarterien (35% aller vaskulären Befunde oder absolut 9,3%). Keiner der Probanden musste einer Operation oder angiographischen Intervention zugeführt werden. Wir fanden lediglich gering- oder mittelgradige Stenosen, die im Verlauf kontrolliert werden sollten. In der Kardio-MRT fanden wir bei 6 Probanden eine Wandbewegungsstörungen, bei 2 Fällen eine verzögerte Kontrastmittelanreicherung, bei 12 einen Perfusionsdefekt. Diese Befunde sprechen für eine abgelaufene Myokardischämie. Klappenvitien fanden wir bei 9 Prob. Sowie eine Perikarditis und eine Perikardzyste, eine eingeschränkt myokardiale Globalfunktion, 4 Mal Hinweise für eine Myokardhypertrophie. In dem Tumorscreening fanden wir kein Malignom, aber ein Meningeom, welches sich auch in einer dezidierten MRT des Neurocraniums bestätigte, histologisch bislang jedoch nicht gesichert ist. Wir fanden außerdem eine asymptomatisch abgelaufene cerebrale Ischämie. Wir stellten Häufigkeiten für Pathologien in der GK-MRT und auch die in der MR-Angiographie in unserem Kollektiv fest, die denen vergleichbarer Kollektive in der Literatur weitestgehend entsprechen. Auch die Ergebnisse der Herz-MRT-Untersuchung korrelieren gut mit Kardio-MRT Studien an Probanden. Limitierend an unserer Studie ist der fehlende Vergleich zum jeweilig anerkannten Goldstandard. Diese wäre Ultraschall, CT, CT-Angiographie und konventionelle digitale Subtraktionsangiographie. Bei der Untersuchung von Probanden war es nicht zu rechtfertigen Strahlung zu applizieren. Auch wollten wir unsere Probanden unter keinen Umständen durch Anwendung jodhaltigen Kontrastmittels gefährden. Ultraschall könnte als Goldstandard für die MRA eine gute nicht invasive Alternative darstellen. Die Darstellung des gesamten arteriellen Gefäßsystems ist jedoch nur diskontinuierlich möglich, sehr aufwändig und zudem untersucherabhängig. Die Kardio-MRT hätte mit der Echokardiographie als Goldstandard vergleichen werden können. Diese führten wir in unserer Studie jedoch nur auf Einzelfallebene durch. Aufgrund der Rekrutierung des Kollektives ist darüber hinaus ein Selektions-Bias zu erwarten. Das vorliegende GK-MR-Protokoll zeigte eine gute klinische Anwendbarkeit und Akzeptanz. Die nicht geringe Anzahl detektiereter kontrollbedürftiger Befunde veranlasste uns diesen Studienteilnehmern zur Prophylaxe potentiell letaler kardiovaskulärer Ereignisse engermaschige Kontrollen anzubieten.

Braincast - auf der Frequenz zwischen Geist und Gehirn
Braincast 173 - Was ist normal 3

Braincast - auf der Frequenz zwischen Geist und Gehirn

Play Episode Listen Later Sep 26, 2009 27:16


Schlussendlich definieren wir sie doch, die Normalität. Doch vorher sprechen wir über die Neuentwicklung von Pathologien, schwere Diagnosen und die Mad-Pride-Bewegung. In der Gehirn&Geist-Kolumne spricht Steve Ayan über Motivation.

Billrothhaus Video Podcast
NEWS: Störungen des stomatognathen Systems: krankheitsrelevante Auswirkungen

Billrothhaus Video Podcast

Play Episode Listen Later Apr 20, 2009 4:26


Zähne und Mundmuskulatur werden als Auslöser unangenehmer Beschwerden immer noch unterschätzt. Funktionsstörungen im stomatognathen System müssen vor allem durch die Kaumuskulatur ausgeglichen werden. Die Folge sind Myospasmen, die bis zur Erschöpfung dieser Muskulatur führen können. Akzessorisch übernehmen in diesem Fall die Muskeln im Hals-, Nacken- und sogar im Schulterbereich die Funktion dieser Muskulatur und es kommt auch in diesen Bereichen zu Verspannungen. Daneben führen Funktionsstörungen des stomatognathen Systems auch an anderen Stellen zu Pathologien wie z.B. zu Einbrüchen im Zahnhalteapparat oder zu Entzündungen. Mitunter kommt es auch zu Störungen im Zentralnervensystem mit Migräne oder Kopfschmerzen. Aus zahnärztlicher Sicht wird als erste Hilfe eine Aufbissschiene angebracht. Die endgültige Therapie ist die okklusale Rehabilitation. Billrothhaus-News Experte o.Univ.-Prof. DDr. Wolfgang Sperr weist darüber hinaus auch darauf hin, dass Stress über die Zähne - durch Zähneknirschen - in die Muskulatur abgeleitet wird und bestehende Störungen noch verstärken kann.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
Kraniale CT mit 64-, 16-, 4- und 1-Schicht Computertomographen – Evaluation der Bildqualität, der Darstellung zerebraler Strukturen und des Artefaktvorkommens

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19

Play Episode Listen Later Jan 15, 2009


Die native kraniale CT ist in der heutigen Notfalldiagnostik von entscheidender Bedeutung, und ist insbesondere für die initiale Diagnostik akuter Schlaganfälle und Schädel-Hirn- Traumen die Untersuchungsmethode der Wahl. Im Bereich der hinteren Schädelgrube ist die diagnostische Aussagekraft der Schädel-CT jedoch aufgrund ausgeprägter Artefakte stark limitiert. Eine Reduktion dieser Artefakte ist möglich, wenn die longitudinale Auflösung in z-Richtung erhöht wird. Die modernsten Mehrschicht-Computertomographen erlauben auch bei Routine-Aufnahmen des Schädels eine isotrope Auflösung im Submillimeterbereich, und sollten daher nicht nur die Artefakte der hinteren Schädelgrube verringern, sondern auch eine bessere Darstellung der infratentoriellen Strukturen ermöglichen. Das Ziel dieser Fall-Kontroll-Studie war es, praktische Vor- und Nachteile der 1-, 4-, 16- und 64-Schicht CT aufzuzeigen, die für die native kraniale CT von Bedeutung sind. Dazu wurden 100 nichtpathologische CT-Aufnahmen des Gehirns im Hinblick auf verschiedene Bildparameter, darunter auch Artefakte der hinteren Schädelgrube, verglichen. Die Datenakquisition erfolgte mit Untersuchungsprotokollen für Routine-Aufnahmen, wobei die Kollimation umso dünner war, je mehr Schichten simultan akquiriert wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Artefakte der hinteren Schädelgrube umso geringer und infratentorielle Strukturen umso besser darstellbar sind, je dünner die kollimierte Schichtdicke ist. Während die allgemeine Bildqualität, die Darstellung der Temporallappen und supratentorielle Artefakte von einer reduzierten Kollimation ebenfalls positiv beeinflusst werden, gelingt die Abgrenzung der Basalganglien und des Kortex besser bei breiteren Kollimationen, die bei den älteren Geräten verwendet werden. Weitere Studien werden klären müssen, inwieweit diese Leistungen der modernen Mehrschicht-CT die Diagnostik verschiedener Pathologien beeinflussen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
ADC-Wert-Quantifizierung muskuloskelettaler Strukturen und deren Pathologien mit diffusionsgewichteten mRARE- und EPI-Sequenzen

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19

Play Episode Listen Later Nov 8, 2007


Thu, 8 Nov 2007 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/7686/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/7686/1/Sommer_Julia_K.pdf Sommer, Julia Katrin

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Mehrzeilen-Spiral-Computertomographie in hochauflösender Darstellung und in Niedrig-Dosis-Technik zur Detektion von konventionell nicht erfassbaren Lungeninfiltraten bei immunsupprimierten Patienten mit FUO

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19

Play Episode Listen Later May 10, 2007


Die Bedeutung der HR-Spiral-CT für die Diagnostik von Lungeninfiltraten bei FUO ist nach heutigem Kenntnisstand unumstritten (158). Oftmals wurden die exzellente Treffsicherheit und die Überlegenheit gegenüber konkurrierenden Verfahren bestätigt. Insbesondere im Vergleich zur konventionellen Röntgenaufnahme können mit der CT pneumonische Infiltrate frühzeitiger und somit auch in einem geringeren Schweregrad erkannt werden. Dies gilt gerade auch für abwehrgeschwächte Patienten (44, 45, 46, 99, 112, 115), da in dieser Gruppe von Erkrankten eine frühzeitige und auch erregeradaptierte Behandlung von vitaler Bedeutung ist (48, 159). Trotz der unbestrittenen diagnostischen Vorteile gilt die verhältnismäßig hohe Strahlenexposition als großer Nachteil der Spiral-CT. Die CT verursacht trotz eines relativ geringen Anteils von 3-4% an der Gesamtzahl der radiologischen Untersuchungen einen erheblichen Prozentsatz der radiologisch-diagnostischen Strahlenexposition (ca. 40 % der kollektiven Dosis aller Röntgenuntersuchungen) (33). Dieser Sachverhalt wiegt besonders im hier untersuchten Krankengut schwer, weil die Patienten verhältnismäßig jung sind (Mittelwert 47,3 Jahre) und infolge des langen Verlaufes ihrer Krankheit u. U. wiederholt untersucht werden müssen. Daher ist es notwendig, diese Untersuchungstechnik auf eine mögliche Optimierung im Sinne von Dosisminimierung hinsichtlich des Strahlenschutzes zu untersuchen. Die Lunge bietet sich aufgrund ihrer Eigenschaft als „Hochkontrastorgan“ besonders für deutliche Dosiseinsparungen an (126). In dieser Studie wurde unter Verwendung eines modifizierten Aufnahmemodus untersucht, ob die CT des Thorax mit reduzierter Strahlendosis die gleiche diagnostische Information erzielt wie die CT-Untersuchung mit Standarddosis. Gleichzeitig wurde die Auswirkung der Dosisreduktion auf die Bildqualität untersucht. Ausserdem erfolgte ein Vergleich mit der als infiltratunverdächtig beurteilten Thoraxübersichtsaufnahme in zwei Ebenen, um deren Wertigkeit neu zu überprüfen. Dazu wurden 90 Patienten, bei denen im Rahmen einer antitumorösen Therapie eine Neutropenie und Fieber unklarer Genese (FUO) aufgetreten war, konsekutiv untersucht. Es wurden insgesamt 270 Untersuchungen durchgeführt. Diese bestanden aus 1. 90 Thoraxübersichtsaufnahmen 2. 90 Mehrzeilen-Spiral-Computertomographien in hochauflösender Technik (Standard-Dosis-CT = SDCT, 120 mAs, 120 kV, 4x1 mm Kollimation, pitch 6, rekonstruierte Schichtdicke 1 mm, Inkrement 0,6 mm) und 3. 90 Mehrzeilen-Spiral-Computertomographien in Ultra-Niedrig-Dosis-Technik (UND-CT, 10 mAs, 120 kV, 4x2,5 mm Kollimation, pitch 6, rekonstruierte Schichtdicke 3 mm, Inkrement 2 mm). Jeder einzelne Patient erhielt alle drei genannten bildgebenden Verfahren. Die berechnete effektive Strahlendosis lag bei der Standard-Dosis-CT-Untersuchung bei 5,3 mSv (Männer) und 8,3 mSv (Frauen), bei dem hier vorgestellten Ultra-Niedrig-Dosis-CT Verfahren bei 0,4 mSv (Männer) und 0,6 mSv (Frauen). Dies entsprach einer Dosisreduktion um 92,8%. Die effektive Dosis der Thoraxübersichtsaufnahme in 2 Ebenen lag mit 0,25 mSv (p.a. 0,10 mSv, lat. 0,15 mSv) nur geringfügig unter derer der Ultra-Niedrig-Dosis-CT-Untersuchung. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass Punkt 1 (Thoraxübersichtsaufnahme in 2 Ebenen) und Punkt 2 (Spiral-CT im hochauflösenden Modus (Standard)) die Untersuchungen beinhalteten, die der Patient bei genannter klinischer Studie „routinemässig“ erhielt, lediglich Punkt 3 (Spiral-CT in Ultra-Niedrig-Dosis-Technik) war die zusätzliche Untersuchung und damit die Dosis, die dem Patienten im Rahmen dieser Studie appliziert wurde. Die Studie wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz, vom bayerischen Landesamt für Arbeitsschutz, Arbeitsmedizin und Sicherheitstechnik und von der lokalen Ethikkommission (Projekt Nr. 085/01) genehmigt. Im Rahmen der Studie wurden die anonymisierten Aufnahmen durch zwei Befunder im Konsens und geblindet hinsichtlich Anamnese, Dosis, sowie der Diagnose der Routinebefundung in zufälliger Reihenfolge unter dem Aspekt der diagnostischen Aussagekraft, sowie der Bildqualität, beurteilt. Hinsichtlich der Aussagekraft wurden die für eine Entzündung stark indikativen CT-morphologischen Bewertungskriterien Konsolidierung, milchglasartige Dichteanhebung, Kaverne, Erguss und Bronchiektasien gewählt (44, 47, 48, 115, 171). Die Bildgüte wurde anhand Atem-, sowie Pulsationsartefakten und Rauschen beurteilt. Bezüglich des Bildeindruckes zeigte sich, dass der Rauschanteil der UND-CT-Aufnahmen um den Faktor 3,8 höher lag. Ungeachtet dessen ergab die Auswertung, dass die Erkennbarkeit der im Rahmen von Lungeninfiltraten auftretenden CT-Zeichen durch die Dosisreduktion nicht signifikant eingeschränkt wurde (p= 0,69 bei einem Signifikanzniveau von p< 0,05). Als weiterer Vorteil zeigte sich eine weitaus geringere Beeinflussung der Bildgüte durch Atemartefakte, da durch die dickeren Schichten des UND-CTs die Zeitspanne, in der der Patient den Atem anhalten muss, durchschnittlich um 20 Sekunden kürzer ist. Die Erkennbarkeit von Lungeninfiltraten in der konventionellen Röntgenübersicht war unbefriedigend. Dies drückte sich durch einen hochsignifikanten Unterschied (p=0,000 bei einem Hochsignifikanzniveau von p< 0,001) zwischen Übersichtsaufnahme und den CT-Sequenzen aus. Trotz der Tatsache, dass alle Übersichtsaufnahmen als nicht infiltratverdächtig beurteilt wurden, zeigten doch 70,0% (SD-CT) bzw. 67,8% (UND-CT) der Patienten in den CT-Bildserien Befunde, die mit Lungeninfiltraten vereinbar waren. Lediglich in einem Prozentsatz von 30,0% (SD-CT) bzw. 32,2% (UND-CT) bestätigte sich die mittels konventioneller Übersicht erhobene Diagnose (keine Hinweise für eine pulmonale Ursache des FUO) auch tatsächlich in den CT-Untersuchungen. Diese Studie erbrachte den Nachweis, dass in der Durchführung thorakaler Computertomographien zur Detektion konventionell nicht erfassbarer pulmonaler Infiltrate bei Immunsupprimierten mit FUO sehr geringe effektive Strahlendosen ausreichen. Lediglich eine geringfügig höhere Dosis, welche üblicherweise für eine konventionelle Übersichtsröntgenaufnahme benötigt wird, reichte aus, um die gesuchten Pathologien zuverlässig zu diagnostizieren. Die konventionelle Thoraxübersichtsaufnahme bietet im Gegensatz hierzu keine zufriedenstellende Sicherheit. Diese Methode ermöglicht nun fortan, den wichtigsten Nachteil der Spiral-CT - die verhältnismäßig hohe Dosisbelastung - zu beseitigen. Deshalb empfehlen wir aus strahlenhygienischen Gründen den konsequenten Einsatz des vorgestellten Untersuchungsprotokolls in Ultra-Niedrig-Dosis-Technik. Dies resultiert in einer Änderung im Ablauf des Diagnostikalgorithmus der deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Korrelation von Netzhautdicke und Gesichtsfeld bei Normalprobanden und bei diabetischem Makulaödem

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19

Play Episode Listen Later Jul 22, 2004


Die diabetische Retinopathie und das Glaukom zählen zu den wichtigsten Erblindungsursachen in der westlichen Welt. Deshalb wurden in den letzten Jahren neue bildgebende Verfahren zur möglichst frühen Diagnostik beider Erkrankungen entwickelt. Eines dieser Verfahren ist der Retinal Thickness Analyzer (RTA), der sowohl detaillierten Karten der Netzhautdicke am hinteren Pol als auch eine Topographie des Sehnervenkopfes, der Papille liefert. Damit ist prinzipiell eine Früherkennung sowohl diabetischer als auch glaukomatöser Veränderungen möglich. Ziel dieser Arbeit war es deshalb zunächst, hierfür eine valide Normdatenbank zu schaffen. In einem ersten Schritt erfolgte eine Messung mit dem RTA an einem Normkollektiv sowohl des hinteren Pols als auch der Papille. Insgesamt wurden 106 Augen von 106 Probanden gemäß des Studienprotokolls rekrutiert. Nach klinischer Untersuchung und Gesichtsfelduntersuchung zum Ausschluss von Pathologien erfolgte die Vermessung mit dem RTA. Insgesamt 74 Probanden erfüllten die Einschlusskriterien und wurden weiter ausgewertet. Neben dem Normdatensatz zeigten sich dabei einige interessante Zusammenhänge. So besteht beispielsweise eine Korrelation zwischen der Papillenrandsaumfläche und der zentralen fovealen Netzhautdicke. Außerdem zeigte sich, dass je stärker hyperop ein Auge ist, desto kleiner ist die Fläche des Randsaums der Papille, desto geringer ist auch dessen Volumen und desto dünner ist die Nervenfaserschicht. Das kann die erhöhte Glaukomgefährdung hyperoper Augen erklären und bestätigt das Konzept, nicht nur die Papille sondern auch die Netzhautdicke zur Glaukomdiagnostik zu verwenden. Besonders interessant ist vor diesem Hintergrund, dass der Augeninnendruck bei normalen Augen nur mit der Asymmetrie der Netzhautdicke korrelierte, nicht hingegen mit Maßzahlen der Papille. Im zweiten Schritt wurden als praktischer Anwendung 39 Augen von 39 Diabetikern rekrutiert. Es wurden drei Subgruppen gebildet: keine klinische Retinopathie, Makulaödem ohne Lasertherapie, und Makulaödem nach Lasertherapie. Zusätzlich zum RTA erfolgte eine Untersuchung des zentralen Gesichtsfeldes und eine Messung mit der optischen Kohärenztomographie (OCT), einem anderen Verfahren zur Bestimmung der Netzhautdicke. Es zeigte sich gute Korrelation der Meßwerte des RTA mit dem OCT. Die Gesichtsfelddefekte korrelierten mit der Sehschärfe, nicht jedoch mit der gemessenen Netzhautdicke. Darüber hinaus unterschieden sich trotz positiven Effekts einer Lasertherapie auf die Netzhautdicke die Gesichtsfelddaten dieser Gruppen nicht voneinander. Das legt die Hypothese nahe, dass hier irreversible Schäden vorliegen, die eine funktionelle Besserung verhindern, obwohl die reine Sehschärfe tendentiell durch Lasertherapie anstieg. Zugleich wirft das die Frage auf, ob nicht der optimale Zeitpunkt einer solchen Therapie früher als bisher praktiziert liegt. Zu diesem Punkt sind weitere Studien an hohen Fallzahlen nötig. Insgesamt kann aus den Normdaten abgeleitet werden, dass für eine Frühdiagnostik bei Glaukom Veränderungen der Netzhautdicke einen vielversprechenden Ansatz bieten. Dass Veränderungen hier auftreten, wenn Papille und Gesichtsfeld normal sind, konnte in dieser Arbeit erstmals gezeigt werden. Aus dem Zusammenhang von Netzhautdicke und Gesichtsfeld bei diabetischem Makulaödem läßt sich ableiten, dass die Netzhautdicke prinzipiell als zentraler Parameter zur Verlaufskontrolle geeignet ist. Wenn zusätzliche Faktoren wie Ischämie ausgeschlossen werden, so kann mittels der neuen quantitativen bildgebenden Verfahren die Diagnosestellung und Therapiekontrolle gegenüber der rein klinischen Untersuchung verbessert werden.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Welche Bedeutung hat der Gyrus temporalis superior in der Pathologie schizophrener Störungen?

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19

Play Episode Listen Later Jul 8, 2004


Der Gyrus temporalis superior (STG) ist anatomischer Sitz von funktionell relevanten Zentren der Sprachorganisation und der Verarbeitung akustischer Reize. Durch temporo-limbische und die neocorticale Assoziationsfaserbündel ist er eng in das heteromodale (polymodale) assoziative kortikale Netzwerk eingebunden. In der Diskussion über die Ätiologie schizophrener Störungen mit ihren Kernsymptomen akustische Halluzinationen und formale Denkstörungen wurde daher dem STG bereits sehr früh eine zentrale Rolle in der Pathogenese schizophrener Störungen zugeschrieben. Post-mortem-Studien konnten diese Annahmen nicht ausreichend bestätigen. Mit Einführung moderner Bildgebungsverfahren wie der MRT erhärteten sich die Hinweise auf fokale Pathologien bei schizophrenen Störungen: Eine erste Studie von Shenton beschrieb 1992 eine linksseitige Reduktion des posterioren STG, die mit auditorischen Halluzinationen bzw. formalen Denkstörungen in Zusammenhang gestellt werden konnte. Darauf folgende Studien fanden wiederholt Hinweise auf eine linksseitige Volumenreduktion des STG, insbesondere der grauen Substanz, welche invers mit Halluzinationen und Denkstörungen korrelierte. Allerdings gab es auch Ergebnisse, die eine Korrelation nicht bestätigten, so dass Befunde zwischen den Studien nicht konsistent waren, wobei methodische und technische Aspekte sowie die Auswahl und zu geringe Anzahl zu untersuchender Patienten und gesunder Kontrollpersonen für diese Unterschiede ursächlich gewesen sein könnten. Die Ätiologie der beobachteten Veränderungen blieb bisher ungeklärt. Neben einem neurodegenerativen Prozess wurde eine neuronale Entwicklungsstörung diskutiert. Die vorliegenden Studie wirkt diesem mangelhaften Untersuchungsdesign entgegen und untersuchte in einem experimentellen Ansatz mit einer methodisch klar definierten kernspintomographischen Untersuchung unter Anwendung eines etablierten methodischen Verfahrens (BRAINS) mit hoher Spezifität und Sensitivität die Volumina ausgewählter Hirnregionen. Dabei wurde auf eine strenge Auswahl einer männlichen Patientengruppe hoher Fallzahl mit bekannter Schizophrenie und einer nach Alter, Geschlecht und Händigkeit entsprechenden Kontrollgruppe geachtet. Lokale Volumenreduktionen oder veränderte Lateralisierungsverhältnisse des STG sollten verifiziert und ein Zusammenhang zwischen den Symptomen der formalen Denkstörungen mit Reduktionen der grauen Substanz des linken posterioren STG bestätigt werden. Es konnten unter Betrachtung des gesamten STG, seiner anterioren und posterioren Anteile einschließlich der grauen Substanz keine signifikanten Gruppendifferenzen beobachtet werden. Eine für schizophrene Störungen typische strukturelle Pathologie wurde nicht nachgewiesen. Schließlich konnte eine gestörte Lateralisierung in der Region des linken und rechten posterioren STG bei schizophrenen Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden nicht bestätigt werden. Eine inverse Korrelation von Voluminareduktionen des STG zu formalen Denkstörungen konnte ebenfalls nicht hergestellt werden. Somit konnte die weiterführende These einer Diskonnetivitätsstörung bei schizophrenen Störungen nicht bestätigt werden. Die negativen Ergebnisse dieser Studie beruhen wohl im Vergleich zu den bisherigen Studien in erster Linie auf eine unterschiedliche Patientenpopulation bzw. auf einen unterschiedlichen Krankheitsverlauf in der Population. Insbesondere scheinen hierbei die gute Symptomremission während der stationären Behandlung als auch das methodische Auswahlverfahren der zu untersuchen Probanden maßgeblich zu sein. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die hier vorgestellten Ergebnisse an einer großen Patientenstichprobe keine Reduktion der grauen Substanz des linken posterioren STG nachweisen konnten. Darüber hinaus fanden sich in in der untersuchten Region keine Hinweise für gestörte Lateralisierungsverhältnisse bei schizophrenen Patienten. Gleichzeitig weist die fehlende Assoziation von klinischen Daten mit der darunterliegenden anatomischen Makrostruktur des STG darauf hin, dass die Zusammenführung von strukturellen und funktionellen Daten nicht immer einfache Erklärungen für die Schizophrenieforschung liefern kann.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19
Frühe akustisch evozierte Potentiale bei intracraniell erhöhtem Druck bei Kindern

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19

Play Episode Listen Later May 27, 2004


Bei Kindern mit erhöhtem Hirndruck infolge eines Hydrocephalus oder eines Schädelhirntraumas wurden die frühen akustisch evozierten Potentiale (FAEP) unter nicht labortechnischen Untersuchungsbedingungen abgeleitet. Die Kinder wurden in Gruppen unterteilt, je nach zugrunde liegender Störung (Hydrocephalus oder SHT) und erhöhtem Hirndruck und in Abhängigkeit des Alters (jünger als 3 Jahre und über 3 Jahre alt). Vor allem Veränderungen des Gesamtwellenbildes ließen auf Störungen im Verlauf der Hörbahn bei erhöhtem Hirndruck schließen. Diese äußerten sich in Deformierung der Wellen und Amplitudenreduktion bis hin zum vollständigen Verlust der Wellen. Bei Betrachtung der Einzelwellen zeigten sich die deutlichsten Amplitudenminderungen ebenfalls im Untersuchungskollektiv der Patienten mit erhöhtem intracraniellen Druck. Die Veränderungen äußerten sich dabei vor allem bei den Wellen II, IV, VI und VII, die als erste amplitudengemindert und deformiert wurden. Aber auch die Amplitude der Wellen I, III und V wurden deutlich durch ICP-Erhöhung beeinträchtigt. Zusammenfassend können die Untersuchungen der frühen akustisch evozierten Potentiale dann wertvolle Aussagen über die Integrität des auditorischen Systems im Verlauf des Hirnstammes oder Pathologien wie beispielsweise erhöhten intracraniellen Druck liefern, wenn erstens die Läsion direkt oder indirekt die Hörbahn tangiert, zweitens ein peripherer Hörschaden ausgeschlossen werden kann und FAEP-Voruntersuchungen des Patienten zum intraindividuellen Vergleich vorliegen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19
Hochauflösende Magnetresonanztomographie der hyalinen Wirbelkörperknorpelplatte und angrenzender Strukturen

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19

Play Episode Listen Later Oct 9, 2003


Anhand von 15 unfixierten Präparaten von Lendenwirbelkörpern wurde in dieser Arbeit an 56 Wirbelsegmenten die Darstellbarkeit der hyalinen Knorpelabschlussplatte mit der hochauflösenden Magnetresonanztomographie untersucht. Die Präparate wurden von Leichen entnommen und sofort tiefgefroren. Es wurden Sägeschnitte von 3 mm Dicke mit einer Bandsäge an den tiefgefrorenen Präparaten durchgeführt. Dadurch konnten die Messergebnisse korreliert und auf Validität entsprechend der magnetresonanztomographischen Schnittführung überprüft werden (coronar beziehungsweise sagittal). Zur Dokumentation wurden sämtliche Präparate fotografiert und Kontaktradiographien hergestellt. Segmente mit Modellcharakter oder besonderen Pathologien wurden fixiert, gefärbt und histologisch untersucht. Trotz der nur geringen Knorpeldicken von 0,8 cm im Durchschnitt bei den Präparaten ließen sich diese durch die hochauflösende Magnetresonanztomographie gut darstellen. Bei den T1 gewichteten MRT-Bildern konnte man gut die hyaline Knorpelabschlussplatte als signalärmeren Bereich vom Diskus intervertebralis und signalreicheren Bereich von der knöchernen Abschlussleiste differenzieren. Bei den T2- und Protonendichte-gewichteten Bildern ließ sich diese Knorpelplatte hingegen nur erahnen. Gute Darstellungen der Knorpelplatte wurden mit den Gradientenechosequenzen erzielt. Bilder von Gradientenechosequenzen mit dreidimensionaler Bildgebung waren hinsichtlich der Darstellung der Knorpelplatte der zweidimensionalen überlegen. Beste Ergebnisse wurden mit der DESS Sequenz mit einem Anregungswinkel α 40° erzielt. Bei dieser Sequenz konnte die Knorpelplatte an insgesamt 84 Prozent der Messpunkte nachgewiesen werden. Bei den untersuchten Präparaten konnten Normvarianten zahreiche Pathologien gesehen und beschrieben werden: Bei 14 der 96 untersuchten Deck- und Grundplatten der Wirbelkörper fand sich ein Cupid’s bow Phänomen. An den untersuchten Präparaten jeder Altersgruppe konnten degenerative Prozesse der Bandscheibe, der hyalinen Knorpelplatte und der knöchernen Abschlussplatte nachgewiesen werden: Bei den insgesamt 96 untersuchten Deck- und Grundplatten der einzelnen Wirbelsegmente waren 29 Schmorl’sche Knoten nachweisbar. Desweiteren sah man als Prozeß der degenerativen Bandscheibenerkrankungen die erosive intervertebrale Osteochondrose. Es konnte gezeigt werden, dass die Defekte der Erosionen durch Knorpelproliferate von Faser- und Hyalinknorpel aufgefüllt sind. Im Falle der erosiven Osteochondrose wurde ein besonderer Prozess beobachtet, und zwar die Proliferation von Knorpelgewebe in die osseären Erosionen. Es scheint sich um einen unspezifischen Reparaturmechanismus im Finalstadium der Bandscheibendegeneration zu handeln. Dieser entwickelt sich, nachdem der Faserknorpel des Diskus intervertebralis, die hyaline Knorpelplatte und die knöcherne Abschlussplatte vollständig destruiert sind. Die histologisch nachgewiesenen Knorpelproliferate wurden auf MRT-Bildern entdeckt. Der genaue Mechanismus der Knorelproliferation ist noch unbekannt. Für die Klinik dürfte aber dessen Kenntnis und die eventuelle Reproduzierbarkeit enorme Bedeutung haben.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Die Aussagekraft von prä- und postoperativen MRT-Untersuchungen für den Einheilungsprozeß operativ rekonstruierter Rotatorenmanschettenrupturen

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19

Play Episode Listen Later May 15, 2003


Die Magnetresonanztomographie wird in der derzeitigen Literatur als diagnostisches Mittel der Wahl bei Pathologien der Rotatorenmanschette und als wichtigstes Diagnostikum in der Evaluation von rekonstruierten Rotatorenmanschetten angesehen. Präoperativ kann die Magnetresonanztomographie Aussagen über die Grösse und Lage der Rotatorenmanschettenruptur und den qualitativen Zustand des Muskel- und Sehnengewebes liefern. In der vorliegenden Arbeit wurden bei 32 in die Studie eingeschlossenen Patienten mit 32 Schultern die kernspintomographisch prognostischen Faktoren ermittelt, welche zusammen mit den erhobenen klinischen und operativen Befunden eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Rekonstruktion der Rotatorenmanschette darstellen. Im postoperativen Nachuntersuchungszeitraum, der insgesamt acht Monate betrug wurde jeweils drei und acht Monate nach der Operation eine kernspintomographische und eine klinische Kontrolluntersuchung durchgeführt. Durch die detailgetreue Darstellung der gesamten Rotatorenmanschette mittels standardisierter MRT-Aufnahmen kann nicht nur eine exakte Diagnose gestellt werden, sondern z.B. bei grossen RM-Defekten eine direkte therapeutische Konsequenz abgeleitet werden. Bei Massendefekten wird die Abwägung zwischen rekonstruierenden Therapieoptionen (Sehnennaht, Muskeltransposition) und palliativen Massnahmen (arthroskopisches Debridement, Tuberkuloplastik) entscheidend erleichtert. Auch im postoperativen Beobachtungszeitraum stellt die Magnetresonanztomographie ein nichtinvasives, reproduzierbares diagnostisches Mittel von hoher Sensitivität und Spezifität dar, was in dieser Arbeit gezeigt werden konnte. Durch die Anwendung von zwei postoperativen MR-Kontrolluntersuchungen drei und acht Monate nach der Operation konnte so eine Aussage über den Verlauf des Einheilungsprozeßes der rekonstruierten Rotatorenmanschette gemacht werden. Besonders eignet sich die Magnetresonanztomographie im postoperativen Zeitraum zur Differenzierung der Patienten mit Rerupturen von den Patienten mit intakten Rotatorenmanschetten, welche klinisch symptomatisch sind. Dies ist allein durch eine klinische Untersuchung nicht möglich. Die vorliegende Studie zeigte, daß vor allem die ersten Monate nach der Operation eine entscheidende Phase für die Einheilung der rekonstruierten Rotatorenmanschette darstellen. 49 Mit Hilfe der Magnetresonanztomographie können pathologische Veränderungen der Rotatorenmanschette, welche mit klinischen Symptomen einhergehen, als auch morphologische Veränderungen der Gewebe diagnostiziert werden, die noch klinisch asymptomatisch sind. Obwohl diese subklinischen Zustände meist noch keine klinische Relevanz besitzen, sind sie doch von prognostischer Bedeutung für die stufenweise voranschreitende Pathogenese der Rotatorenmanschettenruptur. Die Verwendung von zwei postoperativen Kontroll- untersuchungen drei und acht Monate nach der Operation ermöglicht eine Verlaufsbeobachtung des Einheilungsprozeßes der rekonstruierten Rotatorenmanschette anhand der ermittelten prognostisch wichtigen MRParameter in Korrelation mit den zugehörigen klinischen Befunden. So konnten Rotatorenmanschettenrerupturen im postoperativen Zeitraum frühzeitig erkannt werden und ein weiteres konservatives oder operatives Procedere rechtzeitig festgelegt werden. Ein signifikanter Rückgang der Signalintensität der rekonstruierten Rotatorenmanschette in der T1- und der T2-Wichtung (p