Die Bob- und Skeleton-WM 2020 in Altenberg begleitet Sächsische.de mit dem Podcast "Dreierbob". Vom 21. Februar bis 2. März gibt es täglich eine Folge, bei der sich die beiden SZ-Reporter Tino Meyer und Fabian Deicke einen Gast in ihr mobiles Studio direkt an der Bobbahn im Osterzgebirge einladen. Athleten, Trainer, Organisatoren und die Macher des schnellen Eises - sie alle werden in den "Dreierbob" einsteigen. Zudem geben der Bob-Trainer Gerd Leopold und die ehemalige Spitzen-Skeleton-Pilotin Diana Sartor in jeder Episode interessante Einblicke in ihre Sportarten.
Ein guter Wintersportler, das ist bekannt, wird im Sommer gemacht. Und ein sehr guter Wintersportler, das ist zumindest in Sachsen mittlerweile Tradition, wird im April geehrt - beim Empfang von Landessportbund Sachsen und dem für den Sport im Freistaat verantwortlichen Innenministerium. Allen voran auch diesmal: Weltklasse-Rodlerin Julia Taubitz, die im vergangenen Winter drei WM-Goldmedaillen im kanadischen Whistler gewann, sowie Bobdominator Francesco Friedrich, der gut 5.000 Kilometer östlich im nordamerikanischen Lake Placid zwei WM-Erfolge einfuhr. Was die Annabergerin mit dem Pirnaer verbindet, ist zudem der Sieg im Gesamtweltcup sowie der Blick zurück verbunden mit der Vorschau auf das, was kommt, im „Dreierbob“, dem Wintersportpodcast von Sächsische.de und RedaktionsNetzwerk Deutschland. Auch das gehört inzwischen zum Abschluss einer Saison dazu. Zugleich gibt es eine Premiere in dieser Folge: Mit Selina Freitag ist erstmals eine Skispringerin am „Dreierbob“-Mikrofon. Die 23-Jährige aus dem Erzgebirge hat mit zwei Silbermedaillen bei der WM in Trondheim für Schlagzeilen gesorgt und die erfolgreichste Saison ihrer Karriere absolviert. Im Interview erzählt sie davon. Wie bei Taubitz und Friedrich stellt sich natürlich auch bei Freitag die Frage, mit welchen Erwartungen und Wünschen sie auf die nächste, die olympische Saison blickt. Mit dem Trio wird Sachsen in jeden Fall drei Top-Kandidaten für Top-Platzierungen am Start haben, wobei es vor allem bei den Kufen-Assen um mehr als lediglich Medaillen geht. Die haben sie fest eingeplant - und den Olympiasieg als Ziel. Bis zum Saisonstart ist indes noch reichlich Zeit, das Training aber hat bereits wieder begonnen. Und nachdem Julia Taubitz vor einem Jahr das Surfen lernte, ist sie diesmal läuferisch unterwegs - bei einem Halbmarathon in den Alpen. Wo genau, mit wem zusammen und warum, auch das erzählt sie in der letzten Folge „Dreierbob“ für diese Saison.
Es waren aufregende, ereignisreiche, mitunter turbulente, heiße und kalte, vor allem aber erfolgreiche Tage für die deutschen Bobfahrerinnen und Bobfahrer bei der Weltmeisterschaft in Lake Placid. Im berühmt-berüchtigten Eiskanal am Mount van Houvenberg haben sie in der Vergangenheit selten etwas Großes gewonnen – und diesmal so richtig abgeräumt. Die schwarz-rot-goldige Bilanz: insgesamt neun von zwölf möglichen Medaillen, darunter drei von vier Siegen. Für den krönenden Abschluss, so hat das Bundestrainer René Spies gesagt, haben dabei die Frauen gesorgt mit ihrem nicht für möglich gehaltenen Dreifach-Triumph im Zweierbob gesorgt. In der WM-Bilanz des „Dreierbobs“, dem Wintersportpodcast von Sächsische.de und RedaktionsNetzwerk Deutschland, sprechen die neuen Weltmeisterinnen Laura Nolte und Deborah Levi über ihren Titel, den sie eigentlich schon im Vorjahr bei ihrer Heim-WM in Winterberg gewinnen wollten. Für Nolte und Levi, die zusammen im Zweierbob starten, hat es also nun ausgerechnet auf der Heimbahn der US-Amerikanerinnen geklappt. Für Nolte gab es dazu noch Silber im Monobob. Die beiden Sportlerinnen machen deutlich, warum der Eiskanal von Lake Placid ein besonderer ist – und vor allem besonders anspruchsvoll und herausfordernd. Das ist zugleich die Steilvorlage für Brigitte Schmailzl, Physiotherapeutin aus München, spezialisiert auf Atmung und seit elf Jahren mit der Bob-Nationalmannschaft unterwegs. „Die Bahn in Lake Placid ist schon eine ordentliche Möbelei.“, sagt Schmailzl im Podcast. Die Sportlerinnen und Sportler müssten nach ihren Fahrten intensiv betreut werden. "Sie haben nach den vielen Erschütterungen einfach wahnsinnig viel Druck im Körper." Und wie sie den aus eben diesen raus bekommt, erklärt die Therapeutin. Und sie sagt auch, wie es Bobdominator Francesco Friedrich immer wieder schafft, den nicht nur sprichwörtlich langen Atem zu beweisen und zum Saisonhöhepunkt abzuliefern. Mit seinem Team fährt der Pirnaer in Lake Placid schließlich die WM-Titel 15 und 16 ein. Seine Karriere krönen möchte Friedrich ebenso wie der erneut zweimal besiegte Dauerherausforderer Johannes Lochner in einem Jahr bei Olympia – in Cortina!? Ob Ausrufe- oder Fragezeichen, das ist bis zuletzt nicht ganz klar gewesen, weil die italienischen Gastgeber die Bahn auf den letzten Drücker und nun in Rekordtempo bauen. Dass es gelingt, davon ist Heike Größwang überzeugt. Die Generalsekretärin des Bob- und Skeleton-Weltverbandes IBSF zieht im Podcast zum einen WM-Bilanz und schaut zum anderen voraus auf Cortina. Dort, das betont sie, wird es bereits Ende März die ersten offiziellen Testfahrten geben. Der Plan B des Internationalen Olympischen Komitees, also die Eiskanal-Wettbewerbe in Lake Placid statt Cortina, werde nicht benötigt. Größwang sagt: "Daran gibt es keinen Zweifel."
Nach dem WM-Sieg im Zweier ist vor dem WM-Sieg mit dem Vierer? So einfach geht das selbst bei Bobdominator Francesco Friedrich nicht, auch wenn es mittlerweile den Anschein macht. In Lake Placid hat der Pirnaer, schon jetzt der beste, weil erfolgreichste Bobpilot aller Zeiten, seinen 15. Titel perfekt gemacht – auf spektakuläre, fast unglaubliche Art und Weise. 0,02 Sekunden lagen er und sein Anschieber Alexander Schüller vier, fünf Kurven vor Schluss zurück, 0,03 Sekunden betrug im Ziel dann ihr Vorsprung. So spannend war Bobsport lange nicht mehr. Ein Herzschlagfinale verbunden mit emotionalen Extremen. Und nicht nur Johannes Lochner, Dauerkonkurrent und nun zum neunten Mal bei Olympia oder WM auf Platz zwei hinter Friedrich, fragt entnervt wie bewundernd: Wie macht der das nur? Die Antworten gibt es im "Dreierbob", dem Wintersportpodcast von Sächsische.de und RedaktionsNetzwerk Deutschland. Diese Folge fasst die Ereignisse des ersten Wochenendes dieser Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaft zusammen, ordnet ein und bietet Hintergründe. Dazu die O-Töne der Protagonisten: Was also sagen Friedrich, Lochner sowie deren Anschieber Alexander Schüller und Georg Fleischhauer zur dramatischen Entscheidung im Zweier der Männer? Eine Erklärung liefert zudem Gerd Leopold, der stellvertretende Bundestrainer aus Riesa und zugleich Friedrichs Heimtrainer. Dabei fällt es ihm hörbar schwer, und das ist ein Puzzleteil für den immer wiederkehrenden Erfolg, den Sieg zu genießen. „Es gibt Dinge, die müssen wir nächstes Jahr besser machen. Das wissen wir, und das haben wir uns jetzt schon gesagt“, so Leopold. Denn im nächsten Jahr stehen dann die ganz großen, die allerwichtigsten Rennen an, dann ist Olympia. Den WM-Titel im großen Schlitten am kommenden Wochenende, den hätten sie trotzdem sehr gerne, Friedrich wie auch Lochner. Und vielleicht wiederholt sich ja Geschichte: 2017 wurden beide zeitgleich Viererbob-Weltmeister. Und apropos Olympia: Das haben auch die beiden sächsischen Skeletoni Susanne Kreher und Axel Jungk fest im Blick. Jungk, gerade 34 alt geworden, feiert in Lake Placid überraschend Bronze. Kreher wird nach einem verkorksten ersten Lauf noch starke Sechste. Beide sind im Dreierbob im Interview.
Die eine Medaille hat er sich so sehr vorgenommen, und dann sind es sogar zwei geworden. „Das ist natürlich praktisch und nehme ich gern so mit“, sagt Justus Strelow mit verschmitztem Grinsen in dieser Folge „Dreierbob”. Gemeint sind die Bronzemedaillen im Single-Mixed-Wettbewerb und in der Mixed-Staffel, die der aus dem sächsischen Schmiedeberg stammende Biathlet im Februar bei der Weltmeisterschaft in Lenzerheide fürs deutsche Team, aber natürlich zuallererst auch für sich selbst gewonnen hat. Medaillen bei einem Großereignis sind immer etwas Besonderes, bei Strelow gilt das jedoch umso mehr. Denn sieht man einmal ab von einem ersten Platz in einem Single-Mixed-Rennen beim Weltcup in Antholz in der Vorsaison, sind eben diese beiden dritten Plätze bei der WM jetzt die bisher größten sportlichen Erfolge in seiner Karriere. Doch der 28-Jährige macht schnell klar: Ausgelassen feiern konnte er das nicht. Allein die Zeit würde dazu schon fehlen, meint Strelow, der für das Podcast-Gespräch aus dem Team-Hotel der deutschen Mannschaft im tschechischen Nové Město zugeschaltet ist. Dort steht am kommenden Wochenende der nächste Weltcup auf dem Programm, die Saison ist schließlich längst noch nicht vorbei. „Es gilt also immer noch die Spannung zu halten für die letzten noch ausstehenden Rennen, weil ich noch andere Ziele habe“, betont Strelow. Der Biathlet erzählt, was er sich für den Rest dieser Saison noch vorgenommen hat. Ein Platz unter den besten 15 im Gesamtweltcup wäre schon toll, aktuell steht er auf Rang 17. Fest im Blick, auch wenn er darüber noch gar nicht so richtig sprechen mag, hat er auch Olympia in einem Jahr. Wie bereitet er sich auf diesen nächsten Karriere-Höhepunkt vor? Wird er wieder wie im vergangenen Sommer einen Marathon unter drei Stunden laufen? Und wie wichtig ist für ihn, den Einzelsportler, eigentlich die große Biathlon-Mannschaft, mit er etwa 180 Tage im Jahr zusammen unterwegs ist? Antworten auf diese vielen Fragen liefert das gut 40 Minuten lange Gespräch mit Justus Strelow. Und ganz nebenbei wird auch geklärt, wieso ein Ritual mit Kaffee und Kuchen einen nicht ganz unwesentlichen Anteil am Erfolg des Sachsen hat.
Sekundenbruchteile entscheiden im Spitzensport oft über Sieg oder Niederlage. Es gleicht also umso mehr einer Kunst, wenn sich Athletinnen und Athleten mitunter jahrelang auf genau den einen Wettkampf vorbereiten. Hartes körperliches Training, Schweiß, Entbehrungen: All das ist nötig in der nicht selten als „Mission“ titulierten Vorbereitung für den Gewinn einer Medaille bei Großereignissen wie Olympia und Weltmeisterschaften – oder eben einer neuen persönlichen Bestleistung. Weil Sport von Menschen und bestenfalls mit, nicht von Maschinen betrieben wird, dürfte klar sein: Auf den Schultern von Spitzensportlern lastet in solchen Situationen enormer Druck. Die Problemzone, um im Bild zu bleiben, liegt dabei allerdings genau dazwischen, nämlich im Kopf. Womit das Thema für diese Folge „Dreierbob“, dem Wintersportpodcast von Sächsische.de und Redaktionsnetzwerk Deutschland, klar umrissen ist: Es geht um mentale Fitness und vier überraschende Erkenntnisse. Zu Gast ist die Dresdner Sportpsychologin Grit Reimann. Sie sagt, was grundsätzlich gilt: „Wenn ich mental fit bin, kann ich zum entscheidenden Zeitpunkt mein volles Potenzial abrufen – unabhängig von äußeren Bedingungen“. Reimann betreut zahlreiche Spitzenathleten, darunter Wintersportler wie die Weltklasse-Rodlerin Jessica Degenhardt, die bei der WM in Whistler kürzlich einen kompletten Medaillensatz eingefahren hat, oder das Bogenschützen-Duo Michelle Kroppen und Florian Unruh, das bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 Silber gewann. Unter anderem auch im Eisschnelllauf, Shorttrack und Turnen ist ihre Expertise gefragt. „Es wäre leichter, die Sportarten aufzuzählen, mit denen ich noch nicht in Berührung kam“, meint Reimann. Mentale Fitness, das wird im Podcast schnell deutlich, geht alle an - und bewirkt, man möchte es sagen, fast schon Wunder.
Sie sind scheinbar harmlos und kommen nicht selten mit einem gesundheitsfördernden Leistungsversprechen daher: Nahrungsergänzungsmittel. Auch im Spitzensport sind die Pulver und Tabletten weit verbreitet. Dabei gibt es Risiken, die gerade Top-Athleten kennen – doch womöglich auch unterschätzen. Denn nicht immer ist klar, was genau oder wie viel von einer möglicherweise verbotenen Substanz in einem solchen Mittel steckt. Und bei manchen Stoffen ist es zudem so, dass sie lediglich im Wettkampf verboten sind, nicht aber im Trainingsprozess. Die Folge der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann also schlimmstenfalls sogar einen positiven Dopingtest nach sich ziehen. Genau das ist Simon Wulff, dem Dresdner Supersprinter und inzwischen Bobanschieber im Team von Francesco Friedrich, passiert. Im „Dreierbob“ erklärt Dopingforscherin Maria Kristina Parr, wieso Nahrungsergänzungsmittel im Leistungssport problematisch sind – und was Methylhexanamin ist. Diese Substanz wurde Anfang Dezember 2024 nach einer Wettkampfkontrolle bei Wulff nachgewiesen. Parr ist Leiterin des Instituts für Pharmazie an der Freien Universität Berlin. Sie hat vor ihrer Zeit an der Universität mehrere Jahre im Kölner Anti-Dopinglabor gearbeitet und gilt als Expertin für Nahrungsergänzungsmittel. Im Podcast ordnet Parr den aktuellen Fall im Bobsport ein. Schließlich stellt sich die Frage: Kann sich ein Sportler also überhaupt sicher sein, dass er bei der Einnahme von harmlos wirkenden Pillen nicht doch eine verbotene Substanz schluckt? Die Antwort darauf gibt es in dieser Folge „Dreierbob“ – und eine Warnung nicht nur für Profis, sondern auch für alle, die nach dem Fitnessstudio, dem Lauftraining oder auch im Alltag zu Nahrungsergänzungsmittel greifen. Denn wie die Forscherin Parr betont: „Es gibt keine Wirkung ohne Nebenwirkung.“
Bob ist, wenn am Ende die Deutschen gewinnen. Das ist fast schon eine der vielen festen Regeln im Eiskanal. Ein großes Interesse daran, nicht immer nur die Deutschen siegen zu sehen, hat deshalb auch der Weltverband IBSF – und deshalb vor dieser Saison an den Regeln für die Bobbauer geschraubt. So deutlich mag das öffentlich im Verband niemand bestätigen, das übernimmt stattdessen Michael Nitsch, Direktor des Instituts für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten in Berlin, kurz FES und besser bekannt als die Medaillenschmiede des deutschen Sports. Im "Dreierbob" sagt Nitsch: „In letzter Zeit ist aus meiner Sicht zu spüren, dass unsere Konkurrenz in Teilen versucht, unsere Geschwindigkeit durch Regeländerungen zu begrenzen.“ Neben Nitsch ist auch FES-Projektleiter Bob Enrico Zinn im Podcast dabei. Zinn, den man auch als Chef-Entwickler der deutschen Bobs bezeichnen könnte, erklärt, was sich genau geändert hat – und warum die Deutschen trotzdem nach wie vor die Nase vorn haben. Schnell wird klar, in der Komplexsportart Bob, bei der es auf Athletik, fahrerisches Können und Material ankommt, ist letztgenannte Komponente wohl die Schwierigste. Eben eine Wissenschaft für sich. Nitsch und Zinn erzählen von fast staatstragenden Geheimnissen und einer bestimmten Anzahl von Verbindungen zwischen einzelnen Bauteilen unter der Haube. Diese Verbindungen sind es schließlich, auf die es die Regelhüter abgesehen und mutmaßlich darin eine Schwachstelle ausgemacht hatten. Außerdem erklären die beiden Ingenieure, wie sich ein Techniker eine Bahn erarbeitet, um den Athleten einen optimal ausbalancierten Bob bereitzustellen. Besonders mit Blick auf die Olympischen Winterspiele in ziemlich genau einem Jahr im italienischen Cortina ist das entscheidend – denn die Bahn dort wird gerade erst noch gebaut. Wie also kann beim FES in Berlin jetzt ein Schlitten entstehen, der im Februar 2026 zu Medaillen fährt? Und was heißt es eigentlich für das FES, wenn Bundestrainer René Spies und immer wieder auch Bobdominator Friedrich nach Rennen bei den TV-Übertragungen sagen, man habe etwas am Schlitten probiert und müsse weiter „unsere Hausaufgaben“ machen? Die Antworten gibt es in dieser Folge „Dreierbob“.
Der Termin ist ganz sicher nicht der beste gewesen, das Wetter erst recht nicht – da sind sich Sportler, Trainer, Organisatoren und eben auch das Publikum einig. An der Lust auf Eiskanal wird es noch am allerwenigsten gelegen haben, schon gar nicht bei den Bobfahrerinnen und Bobfahrern. Lange genug mussten sie auf ihren Saisonstart warten. Und der Mythos Altenberg – der ist Herausforderung und Reiz zugleich. Aber wer hat am zweiten Adventswochenende schon Zeit für den Abstecher ins Mekka des Bobsports, wenn doch gerade überall die Weihnachtsmärkte öffnen und es noch dazu wie die sprichwörtlichen Bindfäden regnet? Klare Antwort: rund 3.600 Zuschauer – die wiederum Weltklasse-Sport geboten bekamen. Es war tatsächlich ein „Wow-Weltcup“, den der Sachsen-Energie-Eiskanal am vergangenen Wochenende erlebte, verbunden mit unerwartet vielen Aha-Effekten – zusammengefasst in dieser Folge „Dreierbob“. Pilotin Laura Nolte beeindruckte mit einem Comeback-Sieg im Monobob und einem Bahnrekord im Zweierbob, unterstützt von Anschieberin Deborah Levi. „Ein super Einstand in die Saison, so kann es weitergehen“, sagt Nolte im Podcast-Interview an der Bahn. Francesco Friedrich, der „Bobdominator“, stellte mit seinem neuen Anschieber Simon Wulff einen Startrekord im Zweierbob auf - und das in Wulffs ersten Weltcup-Rennen überhaupt. Auch im verkürzten Viererbob-Wettbewerb am Sonntag zeigte Team Friedrich Stärke und setzte mit einem Sieg ein großes Ausrufezeichen hinter dieses Wochenende. „Wir sind gut aufgestellt, bauen auf diesen Erfolgen auf und ziehen mit Blick Richtung Olympia mit dieser Mannschaft jetzt durch“, so Friedrich. Es wirkte fast so, als wollte Friedrich den Wirbel um den Wechsel seines Anschiebers Thorsten Margis zu Konkurrent Johannes Lochner einfach abschütteln. Natürlich wird diese Nachricht, die auch an diesem Weltcupwochenende die Runde machte, im Podcast thematisiert. "Dieses Hin und Her mit den Anschieben, nach dieser ganzen Publicity, wollten wir jetzt einfach zeigen, dass wir gut aufgestellt sind", sagte Friedrich. Und was meinte Johannes Lochner dazu? Er betont im Podcast, dass es trotz aller Konkurrenz im deutschen Team ein gemeinsames Ziel gebe: Olympia. Aber was wäre Lochner ohne einen typischen Lochner-Spruch? Den lieferte der Bayer natürlich auch - und zwar auf die Frage, ob er mit Friedrich nach all dem Streit noch auf ein Bier gehen könnte. Diese Antwort gibt's im Podcast, genauso alle Hintergründe dazu, warum das Viererbob-Rennen am Sonntag auf nur einen Lauf verkürzt werden musste. Nur so viel dazu sei verraten: Es hat mit dem Thema Sicherheit und einer steilen Lernkurve zu tun.
Alle Jahre wieder: Besonders zu Beginn einer neuen Saison wird im Bobsport viel am Material getestet und gefeilt – in diesen Tagen allerdings noch mehr und noch intensiver als sonst. Grund dafür sind Änderungen am Reglement, die vor allem ein Ziel haben: die Übermacht der deutschen Schlitten zu brechen. „Diese ersten Wochen jetzt sind deshalb entscheidend“, sagt Bob-Bundestrainer René Spies in der neuen Folge des Podcasts „Dreierbob“ von Sächsische.de und RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Material spielt in unserer Sportart eine Riesenrolle“, erklärt Spies und beschreibt, wieso die Regeländerungen das deutsche Team vor eine große Herausforderung stellen. Auffällig ist, wie ruhig Spies dabei bleibt. Der Bundestrainer, der in seine neunte Saison geht, hat schon einige knifflige Situationen erlebt und scheint auch diesmal genau zu wissen, was zu tun ist. Und schließlich erklärt er: „Es gibt Komponenten, die grün waren – das heißt, das Material ist schneller als vorher.“ Mindestens ebenso knifflig wie die Materialfragen dürfte das Auflösen der atmosphärischen Störungen gewesen sein, die der Bob-Nationalmannschaft vor gut einem Monat einige Schlagzeilen beschert haben. Die beiden weltbesten Piloten Johannes Lochner und Francesco Friedrich stritten, so schien es jedenfalls, auf offener Bühne um den Anschieber Georg Fleischhauer. Spies ordnet ein - und räumt das ganz Lochner-Friedrich-Thema zugleich endgültig ab. Die Materialfrage bleibt indes – und das wohl bis zu den Olympischen Spielen im Februar 2026 in Cortina. Einen ersten echten Gradmesser auf dem Weg dahin könnte Altenberg liefern, Friedrichs Heimstrecke. Dort startet am 7. und 8. Dezember der Bob-Weltcup in den vorolympischen Winter ...
Der eine ist 2,02 Meter groß und rennt die 100 Meter in 10,06 Sekunden. Der andere ist vierfacher Olympiasieger und Rekordweltmeister. Im Wintersport-Podcast „Dreierbob“ von Sächsische.de und RedaktionsNetzwerk Deutschland erzählen Bobdominator Francesco Friedrich und sein neuer Anschieber, der Ausnahmesprinter Simon Wulff, wie sie sich gefunden haben und warum sich die Konkurrenz in diesem Winter warm anziehen muss. Wer sich mit dem Bobsport ein bisschen auskennt, weiß um den Dreiklang der komplexen Sportart. Das Material ist wichtig, es braucht Fingerspitzengefühl des Piloten an den Lenkseilen. Und entscheidend ist zudem der Start, was wiederum eine Sache für sich ist. Auf die richtige Technik beim Einsteigen der Athletinnen und Athleten in die engen Schlitten kommt es an - und zudem auch einfach nur auf brachiale Schnellkraft und Masse. Wenn es für letzteres einen Katalog geben würde, wäre Simon Wulff so etwas wie das Covermodel. Der gebürtige Dresdner ist mit seinen über zwei Metern Körpergröße nicht nur optisch eine Erscheinung. Die Leistungsdaten des 23-Jährigen, der bis Sommer noch Leichtathlet war, sprechen für sich: Im August lief er bei der Einweihung des neuen Heinz-Steyer-Stadions beim Goldenen Oval in Dresden die viertschnellste Zeit, die jemals von einem deutschen Athleten über 100 Meter gelaufen wurde. Eben jene 10,06 Sekunden – und das mit der Vorbereitung eines Bob-Anschiebers, denn die Sportart hatte Wulf bereits vorher gewechselt. Das Rennen in seiner Heimatstadt ist sein Abschiedslauf gewesen. Aber was treibt einen so jungen und so schnellen Mann in den Bobsport, wo er doch mit viel Anlauf die Olympischen Sommerspiele 2028 in Los Angeles ins Visier nehmen könnte? „Die Perspektive“, antwortet Wulff - und meint Olympia, allerdings die Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina. „Wenn man von so einem Piloten eingeladen wird, ist es eine ganz andere Hausnummer als im Sprint“, erklärt Wulff. Die Chancen auf Edelmetall sind im Bob für ihn schließlich um ein Vielfaches größer. Doch wie schwer oder leicht ist so ein Umstieg von Sommer- auf Wintersport? Und wie ist das, wenn man zum Training nicht mehr nur Laufschuhe und kurze Hose braucht, sondern auch Kufen polieren oder um die 200 Kilogramm schwere Schlitten schleppen muss? Im Podcast-Interview erzählt Wulff von seinen Erlebnissen und ersten Fahrten. Und sein neuer Chef, Weltklasse-Pilot Friedrich? Der hört genau zu, was der Supersprinter zu sagen hat, spricht über die derzeit laufende Vorbereitung auf den Weltcup-Winter und lässt sich am Ende sogar zu einer Kampfansage hinreißen.
Jens Morgenstern hat allen Grund zur Freude. Der Chef des SachsenEnergie Eiskanals blickt auf einen vollen Terminplan. Die Wintersaison, die mit der Vereisung der Bahn am 14. Oktober begonnen hat, ist so gut wie ausgebucht: mit Weltcups in Bob, Skeleton und Rodeln, mit Junioren-Weltmeisterschaften, zahlreichen Trainingstagen verschiedener Nationalmannschaften sowie mit Gästebobfahrten oder Firmenfeiern. Und dann überreicht der Freistaat Sachsen am Montag auch noch einen Fördermittelbescheid in Höhe von 15,4 Millionen Euro. Die guten Nachrichten, von denen der Bahnchef erzählen kann, überwiegen klar. Wenn da nicht dieses eine Thema wäre, das seit Februar 2024 wie ein Schatten über der Bahn und dem Bobsport insgesamt liegen würde. Die Rede ist von einer Sicherheitsdebatte, die nach zwei schweren Stürzen im vergangenen Winter entbrannt ist und bis heute schwelt. Im „Dreierbob“ spricht Morgenstern über die (nicht nur der Fördergelder wegen) guten Aussichten für die Bobbahn im Osterzgebirge. Der frühere Rodler verdeutlicht seine Vision für Leistungssport verbunden mit Freizeitvergnügen in Altenberg. Er fordert, dass sich der Wintersport generell offener für Veränderung zeigen müsse und erklärt, wie der Eiskanal beispielsweise vom Biathlon lernt. Konkret zum Bobsport meint er: „Die Diskussion über Sicherheit muss überhaupt erst einmal richtig beginnen.“ Morgenstern spricht damit aus, was Kenner der Szene bestätigen: Nach den schlimmen Stürzen im Training für den Weltcup im Februar, die im Fall des Schweizer Anschiebers Sandro Michel auch lebensgefährliche Folgen hatten, ist über den Sommer vonseiten des Weltverbandes IBSF wenig passiert. „Wir haben uns deshalb vor Ort auf ein eigenes Format verständigt“, erklärt Morgenstern – und wahrt dabei hörbar den diplomatischen Ton. Gemeinsam mit Bob-Ingenieuren, Architekten, dem Innenministerium Sachsens und Vertretern der Stiftung Sicherheit im Sport habe man überlegt, was getan werden muss und was überhaupt getan werden kann. Auch die Frage, wie viel Einfluss die Bobbahn als Veranstalter auf grundlegende Sicherheitsstandards in einer Rennsportart hat, steht dabei in der Diskussion. Am Ende wird deutlich: Die einfache, schnelle Lösung gibt es ist. Aber immerhin ist ein Anfang gemacht.
Der Sommer ist längst vorbei, und bis zum Winter sind es nicht mehr so viele Tage – höchste Zeit also, so langsam Fahrt aufzunehmen im "Dreierbob". Und passender könnte der Start in die sechste Saison des Wintersportpodcasts von Sächsische.de und RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) kaum sein, denn die Neuigkeiten stapeln sich geradezu. Ganz oben natürlich: der Zoff zwischen den beiden besten Bobpiloten der Welt – die über einen der schnellsten Bobanschieber streiten. Es geht um den früheren Dresdner Leichtathleten Georg Fleischhauer, den Bobdominator Francesco Friedrich im März zu einem möglichen Wechsel angehauen hat. Was wiederum im Nachgang Johannes Lochner, dem ewigen Zweiten hinter Friedrich, überhaupt nicht gefallen hat, wie er jetzt wortstark in einem Interview öffentlich machte. Der Berchtesgadener sprach dabei unter anderem von „unverschämt“ und „geplatzter Bombe“. Der „Dreierbob“ rollt diese besondere Dreiecksbeziehung auf, ordnet ein – und hat nachgefragt. Der Pirnaer Friedrich verdeutlicht per Sprachnachricht seine Sicht auf die Dinge und Bob-Bundestrainer René Spies sagt im Podcast, was er davon hält und wie es jetzt im deutschen Team weitergeht. Für Stimmung, so viel steht fest, ist nun auf jeden Fall gesorgt und für Spannung sowieso, wenn der Weltcup Anfang Dezember in Altenberg beginnt. Thema außerdem, sowohl im Podcast als auch rund um den SachsenEnergie-Eiskanal im Osterzgebirge: die Sicherheitsdebatte, ausgelöst durch den folgenschweren Sturz des Viererbobs des Schweizer Top-Piloten Michael Vogt, bei dem dessen Anschieber Sandro Michel lebensgefährlich verletzt wurde. Zudem der Blick zu den anderen Kufen-Sportarten: Weltklasse-Rodlerin Julia Taubitz erzählt von ihren Surf-Erlebnissen im Sommer und der Vorbereitung auf die neue, die vorolympische Saison – während Tina Herrmann, die Rekordweltmeisterin im Skeleton, ihre Karriere in dieser Woche offiziell beendet hat. Die beiden Podcast-Hosts Tino Meyer und Fabian Deicke sortieren die Themen und bringen den "Dreierbob" in der ersten Folge der Saison zurück in die Spur.
Die eisigen Temperaturen der vergangenen Tage lassen die Vermutung zu, dass immer noch Winter ist. Doch weil eine Saison zweifelsfrei für beendet erklärt werden darf, wenn der Freistaat Sachsen mit dem Landessportbund jedes Jahr im April seine besten Wintersportler zum Empfang in den Landtag lädt, ist jetzt wirklich offiziell Schluss. Mit dem Winter, der Saison - und auch vorerst mit dem Podcast "Dreierbob". Landtag statt Bobgarage: Der "Dreierbob" nimmt gewissermaßen in Sachsens Hohem Haus seine Parkposition für den bevorstehenden Sommer ein. In der letzten Folge der aktuellen Staffel blicken die Reporter Tino Meyer und Fabian Deicke noch einmal auf die Höhepunkte der Saison zurück und sprechen mit den beiden aktuell erfolgreichsten sächsischen Wintersportlern: Rodlerin Julia Taubitz und Bobpilot Francesco Friedrich. Beide haben in ihren Disziplinen jeweils Gesamtweltcupsiege eingefahren und bei Weltmeisterschaften die Top-Platzierungen erreicht. Julia Taubitz knackte die Marke von 1.000 Punkten im Weltcup - 1.034 waren es, um genau zu sein. Vor ihr ist das erst einer Frau gelungen: der inzwischen zurückgetretenen Natalie Geisenberger. Hinzu kamen bei der Heim-WM in Altenberg zwei Gold- und eine Silber-Medaille. Taubitz erzählt von den Höhen und Tiefen der Saison, wie Rodler im Sommer überhaupt trainieren und warum sich ihr neu entdecktes Hobby, Surfen in Portugal, noch als hilfreich erweisen könnte. Was die Freizeitgestaltung bei Francesco Friedrich anbelangt, gibt es weniger ausgefallene Hobbys zu erfahren. Der Pirnaer will sich in seinem Garten betätigen. "Da ist noch einiges zu tun", sagt er. Doch wer Friedrich kennt, weiß, dass er gedanklich schon längst bei den nächsten Rennen ist. Friedrich, der im Zweier- und Viererbob jeweils Weltmeister und Gesamtweltcupsieger wurde, blickt auf eine erfolgreiche wie außergewöhnliche Saison zurück. Außergewöhnlich, weil nach folgenschweren Stürzen in Altenberg die Bobwelt eine Sicherheitsdebatte führt. Wie Friedrich darüber denkt und was über den Sommer passieren muss, auch das erzählt er im Podcast.
Die Bob- und Skeleton-WM in Winterberg ist Geschichte - und es wurde dabei tatsächlich auch wieder einmal mehr Geschichte geschrieben. Von insgesamt 21 Medaillen, die in den zwei WM-Wochen vergeben worden sind, hat das deutsche Team allein 15 abgeräumt. Sechs von sieben Weltmeistertitel gehen an deutsche Athletinnen und Athleten. Hinzu kommen dreimal Silber und sechsmal Bronze. Der Wintersportpodcast "Dreierbob" zieht Bilanz. Die Weltmeisterschaft war trotz der inzwischen gewohnten deutschen Dominanz eine mit vielen Überraschungen. Die beeindruckendste Geschichte, die zugleich überraschte, lieferte einmal mehr Francesco Friedrich. Der Bobdominator aus Pirna, dessen Saison bisher eher durchwachsen verlief, wischte alle Zweifel beiseite. Auf beeindruckende Weise folge nach dem Sieg im Zweierbob am vergangenen Wochenende nun auch der Titel im Vierer. Mit 0,88 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Johannes Lochner - im Bobsport sind das Welten. Friedrich schafft zudem erneut Historisches: Es ist der 5. Doppelpack bei Weltmeisterschaften in seiner Karriere. Zudem schraubte er die Bilanz seiner WM-Goldmedaillen auf 16 hoch. Zum Vergleich: Zweitbester in dieser Statistik ist der Italiener Eugenio Monti, der in den 50er- und 60er-Jahren neun Titel schaffte. "Wir sind stolz, dass wir das so souverän gemeistert haben", sagt Friedrich im Podcast und gibt sich wie immer betont bescheiden. Sein Heimtrainer und zugleich stellvertretender Bundestrainer Gerd Leopold, der ausführlich im "Dreierbob"-Interview spricht, verrät, was das Geheimnis für Friedrichs Erfolge ist: "Niemand weiß, wie viele Stunden er zu Hause sitzt und grübelt, ackert oder arbeitet: an Kufen, am Bob oder auf der Suche nach neuen Unterstützern. Diese Arbeit sieht kein Mensch. Er ist einer der ganz Wenigen oder der Einzige, der das so macht." Außerdem im Podcast: Bobpilot Johannes Lochner, der erzählt, wieso er mit seiner WM-Bilanz auch ohne Sieg voll und ganz zufrieden ist. Und Lisa Buckwitz, die im Zweierbob der Frauen alle düpierte und zu ihrem ersten WM-Titel raste.
Das erste von zwei Wochenenden bei der Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaft in Winterberg ist Geschichte. Die Bilanz bisher: vier von fünf möglichen Goldmedaillen gehen an Athletinnen und Athleten aus Deutschland. Für die größte Überraschung sorgt einer, dessen Siege sonst eigentlich nicht überraschen: Francesco Friedrich aus Pirna. Wieso? Unter anderem darum geht es in der neuen Folge "Dreierbob" bei Sächsiche.de. Der Rekordweltmeister hat seinen achten WM-Titel im Zweierbob eingefahren - und hat noch nicht genug. In Winterberg soll nun noch der sechste WM-Sieg im Viererbob folgen. Seit 2017 ist Team Friedrich in der Königsdisziplin bei Großereignissen, also Olympia und WM, ungeschlagen. Was Friedrich bei den Männern ist, könnte Laura Nolte im Frauenbereich werden: eine Alles-und-immer-wieder-Gewinnerin. Auf ihrer Heimbahn in Winterberg hat sie mal eben das Monobob-Rennen gewonnen, obwohl Stunden vor dem dritten Lauf gar nicht klar war, ob sie verletzungsbedingt überhaupt starten könne. Es ist eine besonders emotionale WM, gerade für sie - wie Nolte im "Dreierbob" erzählt. Auf der Gefühlsachterbahn ist schließlich auch Skeletoni Axel Jungk vom BSC Sachsen Oberbärenburg in diesen Tagen unterwegs. Dass seine Sportart auch bei der WM wieder mal nicht mehr als ein Anhängsel ist, treibt den Olympiazweiten von 2022 um. Dabei ist es doch vergleichsweise einfach: Der Weltverband IBSF müsste den Zeitplan ändern, was offenbar doch nicht so einfach ist. Oder wie Jungk es vermutet: nicht gewollt? Gäste in dieser Folge: Bobpilotin Laura Nolte, Bobpilot Francesco Friedrich, Bundestrainer René Spies und Skeletoni Axel Jungk
Die vergangenen Tage in Altenberg werden den Bobsport verändern. Und das ist jetzt keine zu dick aufgetragene Floskel. Denn nach den schweren Unfällen beim Training im Eiskanal und dem anschließenden Weltcup am Wochenende ist eine Sicherheitsdebatte ins Rollen gekommen. Erste konkrete Ideen, wie Sportlerinnen und Sportler künftig bei Stürzen besser geschützt werden sollen, gibt es bereits. Welche, darum geht es unter anderem in der neuen Folge des Wintersportpodcasts "Dreierbob" bei Sächsische.de. Zu hören ist Thorsten Margis, Anschieber aus dem Team des Pirnaer Piloten Francesco Friedrich. Margis berichtet von einem Athletentreffen, das er mit organisiert hatte. Das Treffen fand am Freitag statt und ist eine Reaktion von Sportlerinnen und Sportlern auf den folgenschweren Sturz des Schweizer Viererbobs von Michael Vogt vergangene Woche Dienstag. Bei dem Unfall hatte sich Vogts Anschieber Sandro Michel schwer verletzt, schwebte kurzzeitig in Lebensgefahr und liegt seither in einem Dresdner Krankenhaus. "Wir wissen alle, dass Stürze zu unserem Sport dazu gehören", sagt Margis. Das sei auch allen der rund 170 Beteiligten bei dem Treffen klar gewesen. Es sei nicht darum gegangen, einen Schuldigen für den Unfall zu suchen, sondern Lösungen zu erarbeiten. So sei die Forderung nach einem "Safety Commissioner" entstanden, der bei allen Rennen fester Ansprechpartner für Sicherheitsfragen werden soll. "Und wir denken über eine Pflicht zum Tragen von Teflonwesten nach", erzählt Margis. Denn: Auch wenn Bobbahnen vereist sind, so sind häufig schwere Verbrennungen eine Folge von Stürzen. Neben diesem ernsten Thema hat der "Dreierbob" aber auch den bevorstehenden sportlichen Höhepunkt der Saison im Blick: die WM in Winterberg. Wenn man so will, ist das eine Heim-WM im doppelten Sinne für Pilotin Laura Nolte. Sie kommt aus Winterberg und hat mit zwei Siegen, einem Bahnrekord und einer großen Überraschung beim Weltcup in Altenberg reichlich Selbstvertrauen getankt. Wobei streng genommen nicht Nolte für die Überraschung sorgte, sondern ihre Anschieberin Deborah Levi. Wieso, das erzählen die beiden Frauen ausführlich im "Dreierbob". Außerdem zu hören sind Francesco Friedrich und dessen Anschieber Candy Bauer, der in Altenberg sein letztes Rennen vor heimischer Kulisse fuhr und emotional Abschied feierte ...
Die Pressekonferenz vor dem Bob-Weltcup in Altenberg am Donnerstag sollte sich eigentlich mit sportlichen Dingen befassen und Vorfreude wecken auf die WM-Generalprobe im anspruchsvollen wie beliebten Eiskanal im Osterzgebirge. Doch seit den zwei schweren Stürzen am Dienstag sind die Themen andere – verbunden mit der einen großen Frage: Wie konnte das passieren? Der Wintersportpodcast "Dreierbob" von Sächsische.de ist bei dem Vor-Ort-Termin dabei und liefert nun erste Antworten darauf, warum es zu den Stürzen der Top-Piloten Johannes Lochner aus Berchtesgaden und dem Schweizer Michael Vogt kam. Vor allem aber befasst sich der "Dreierbob" mit den Folgen und den deren Ursachen. Warum also rutschte der in Kurve 13/14 umgekippte Schweizer Bob zunächst den steil aufsteigenden Zielhang hinauf, dann wieder unkontrolliert herunter – und kollidierte dabei mit dem beim Sturz aus dem Schlitten geschleuderten und benommen in der Bahn liegenden Anschieber Sandro Michel. Der 27-Jährige musste daraufhin per Hubschrauber ins Uniklinikum Dresden gebracht und dort notoperiert werden. Ungeachtet dessen ist in Altenberg eine Sicherheitsdebatte entbrannt. "Wir haben keine Fehler gemacht", betont Altenbergs Bahnchef Jens Morgenstern auf der Pressekonferenz und im Podcast. Er verweist auf eingehaltene Regularien und Bestimmungen. Der Unfall hätte verhindert werden können, halten indes einige Athleten entgegen. Der Weltverband IBSF wiederum erklärt sein Bedauern, hält allerdings nichts davon, dass Trainings und Weltcup ausfallen sollten. Der sportliche Wettbewerb geht wie geplant weiter. Wie, das Jos Mattli, der als Koordinator für Weltcups und Weltmeisterschaften bei der IBSF fungiert, im Podcast. Der Schweizer ist seit rund 40 Jahren im Geschäft und spricht auch über mögliche Folgen für Sicherheitskonzepte bei Bobrennen. "Wir sind für alle Vorschläge offen", sagt er. Allerdings, das betont Mattli auch, sei Bobsport ein Rennsport, bei dem man nie alle Risiken ausschließen könne. So gesehen gibt es aktuell drei Lager, die eines verbindet: Das Ansinnen, hochklassigen Sport zu bieten mit größtmöglicher Sicherheit. Wie das klappen soll, das ist die große Frage für die Zukunft. Der "Dreierbob" liefert schon einige Antworten. Und um den Sport geht es in dieser Folge auch. Gerd Leopold, stellvertretender Bob-Bundestrainer, spricht über die Verletzungen von Johannes Lochner und dessen Anschieber Erec Bruckert und wie das deutsche Team insgesamt mit den folgenschweren Stürzen umgeht.
Nach der einen WM ist vor der nächsten, im Winter geht es Schlag auf Schlag. Gerade haben die Rodler ihren Saisonhöhepunkt in Altenberg absolviert, warten nun die Biathleten auf den Startschuss zu ihren Weltmeisterschaftsrennen im tschechischen Nove Mesto. Grund genug, den "Dreierbob" ausnahmsweise mal neben Loipe und Schießstand zu parken - für ein exklusives Interview mit Justus Strelow im Wintersportpodcast von Sächsische.de. Sachsens bester Biathlet hat mittlerweile nicht nur einen festen Platz im deutschen Weltcup-Team, Strelow ist drauf und dran, den Abstand zur Weltspitze immer weiter zu verkleinern. Ein Beweis dafür ist Platz zwölf im Gesamtweltcup - und auch der Weltcup-Sieg kürzlich in der Single-Mixed-Staffel mit Vanessa Voigt im italienischen Antholz. Es war Strelows erster Triumph überhaupt auf der ganz großen Biathlon-Bühne - der plötzlich ganz neue Herausforderungen mit sich brachte, nämlich den Zieleinlauf mit der deutschen Fahne in der Hand. Wieso das für ihn zur Kopfsache auf der letzten Runde wurde, erklärt er im Gespräch - und sagt: "Natürlich war das ein ganz toller Moment, den man in der Karriere nicht allzu oft erlebt." Generell gilt festzuhalten: Die deutschen Biathleten sind mit unerwartet guten Ergebnissen in die Saison gestartet. Und die größte von vielen Überraschungen ist vermutlich Strelow. Im Podcast erzählt er, wie er sich seinen Leistungssprung erarbeitet hat. Für ihn kommt der nämlich gar nicht so überraschend. Zu den weltweit besten Athleten am Schießstand zählt er mit Trefferquoten von 95 (liegend) und 93 Prozent (stehend) sowieso schon seit einiger Zeit, nun kommt die Verbesserung in der Loipe dazu. "Ich bin noch nicht ganz an der Weltspitze angekommen. Aber ich habe es geschafft, einen Schritt in die richtige Richtung zu gehen." Wenn neben dem Schießen die Form in der Loipe passt, hat er, das sagt er selbst, inzwischen tatsächlich "das Zeug, aufs Podium und vielleicht sogar ganz nach vorne zu laufen". Am besten bei der am kommenden Mittwoch beginnenden WM. Kampfansagen lässt sich der 27-Jährige indes nicht entlocken, dafür ist er nicht der Typ, das entspricht nicht seinem öffentlich eher zurückhaltenden Naturell. Und ein Stück weit, das wird im Podcast-Interview auch deutlich, traut er dem bislang so guten wie überzeugenden Saisonverlauf noch nicht. So lang und zu hart ist Strelows Weg bis zur Stammkraft im Weltcup gewesen, als dass er das jetzt leichtfertig gefährden will. Außerdem erzählt Strelow, wie für ihn im Alter von sechs Jahren im ostsächsischen Schmiedeberg alles angefangen. Und es kommen so manche Details zu Tage, wie sich die deutsche Biathlon-Mannschaft vor großen Wettkämpfen in Stimmung bringt. Nur so viel sei schon verraten: Es hat mit Kaffee und Kuchen zu tun. Aber hören Sie selbst ...
Die Bilanz der Rodel-WM fällt ganz unterschiedlich aus, je nach dem, wen und wie man danach fragt. Sportlich konnte die deutsche Mannschaft mit dreimal Gold und je zweimal Silber und Bronze nicht an die großen Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen. Stark ist das Ergebnis trotzdem, und sowieso sorgen diesmal andere Dinge dafür, dass diese Weltmeisterschaft in Erinnerung bleiben wird. Welche das sind, darum geht es in der WM-Ausgabe des Wintersportpodcasts "Dreierbob" bei Sächsische.de. In der Folge, die direkt am Eiskanal aufgenommen wurde, berichtet die sächsische Rodlerin Julia Taubitz, wie sie ihre Heim-WM erlebt hat. Die Spitzenathletin aus Annaberg-Buchholz war das Gesicht der WM, seit Monaten zierte ihr Konterfei Werbeplakate überall in Sachsen und darüber hinaus. "Jetzt fällt schon auch Druck ab", gibt sie zu. Dass sie am Ende mit zwei Goldmedaillen und einmal Silber dasteht, fühle sich gut an. Außerdem im Podcast: Der Thüringer Max Langenhan, der seinen ersten Weltmeistertitel im Einzel feierte und Rodel-Routinier Felix Loch, der sich über Bronze freute und nebenbei noch für die wohl größte Schlagzeile der WM sorgte. Im Gespräch mit dem "Dreierbob" und anderen Journalisten im Zielbereich fiel dieser Satz: "Wie ihr sicher wisst, tritt mein Dad am Ende dieser Saison zurück." Sein Vater Norbert Loch, seit 2008 Bundestrainer, macht Schluss. Noch lange nicht Schluss macht die Dresdnerin Jessica Degenhardt. Die 21-Jährige macht allerdings ganz sicher einen großen Haken an die WM. Zweimal patzte sie zusammen mit ihrer Doppelpartnerin Cheyenne Rosenthal. Statt der erhofften Medaille blieb den beiden nur das Sammeln wichtiger Erfahrungen. Über die Gründe ihres Scheiterns und was das mit der verflixten Kurve neun zu tun hatte, sprach sie kurz nach dem Rennen.
Sie ist gerade einmal 21 Jahre alt. Doch wenn man ihr zuhört, bekommt man das Gefühl, da redet jemand mit der Erfahrung einer ganzen Karriere. Auch ihre bisher schon eingefahrenen drei Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften bestätigen den Eindruck. Was macht die Dresdnerin Jessica Degenhardt also so gut, in dem was sie tut? Kurz vor der WM in Altenberg erzählt es die Rennrodlerin im Wintersportpodcast "Dreierbob" bei Sächsische.de. Degenhardt hat bereits im Alter von sieben Jahren mit dem Rodeln angefangen. Sie wollte das Gleiche machen wie ihr großer Bruder. "Eigentlich wollte ich noch eher loslegen, aber meine Mama hat gesagt, wir warten bis zur zweiten Klasse", erzählt sie. Sie erinnere sich auch noch an ihre erste Fahrt, die in Altenberg am Übergang zwischen Kurve 14 und 15 startete. "Da fährst du dann zwar nur drei Kurven", doch das Erlebnis und der Sport hätten sie und ihre Familie dann nicht mehr losgelassen. Der Vater hilft als Bahnsprecher aus und hat einen Job in Altenberg angenommen, der kleine Bruder rodelt auch - und der große Bruder, dem sie einst nacheifern wollte, feuert alle an. "Wir sind inzwischen eine richtige Rodelfamilie geworden", erzählt Degenhardt. Stück für Stück, so erzählt sie, habe sie sich in die Weltspitze gearbeitet - und stand dann vor einer richtungsweisenden Entscheidung: Fährt sie Einzel oder fährt sie im Doppel? Beides zu machen, würde zwar gehen, meint sie, sei aber eigentlich kaum zu stemmen. Im Juniorenbereich hat sie es noch so gemacht - und hat 2020 bei den Olympischen Jugendspielen im Einzel Silber gewonnen sowie Gold im Doppel. Die Entscheidung fiel schließlich aufs Doppel. "Auch weil nun klar ist, dass diese Disziplin bei den Olympischen Spielen 2026 erstmals bei den Frauen im Programm steht", betont Degenhardt. Am kommenden Wochenende geht Degenhardt mit ihrer Doppelpartnerin Cheyenne Rosenthal auf der Heimbahn in Altenberg auf Medaillenjagd. Zusammen mit der Winterbergerin Rosenthal hat die Sächsin sowohl bei der WM 2022 in Winterberg als auch bei der WM 2023 in Oberhof Gold gewonnen, in Oberhof zudem auch Gold im Doppel-Sprint. Degenhardt sagt zwar, sie wäre zufrieden mit der WM, "wenn schönes Wetter ist, alle gute Laune haben und alle zufrieden nach Hause fahren können." Doch dass sie und Rosenthal als eine der großen Favoriten an den Start gehen, daran bestehen kaum Zweifel. Außerdem Thema in dieser Podcast-Folge: Ein Empfang am Dienstag in Schellerhau, zu dem anlässlich der Rodel-WM Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer geladen hatte. Während dieser Veranstaltung hatte eine Podiumsdiskussion stattgefunden, auf der Kretschmer auch zu möglichen deutschen Olympia-Plänen befragt wurde. Dabei fiel unter anderem dieser Satz: "Wir stehen bereit." Aber hören Sie selbst ...
Der Countdown zum Höhepunkt der Saison läuft. Das gilt gleichermaßen für die weltbesten Rodlerinnen und Rodler sowie für alle, die am Eiskanal in Altenberg noch in den letzten Vorbereitungen für die kommende Woche stattfindende Weltmeisterschaft stecken. "Die letzten Pinselstriche werden gerade gemacht", erzählt Bahnchef Jens Morgenstern im "Dreierbob" bei Sächsische.de. In der neuen Folge des Wintersportpodcasts, der ersten des Jahres 2024, wird auf das Event vorausgeblickt. Über 160 Athleten aus 22 Nationen reisen an, am 25. Januar ist Eröffnungsfeier. "Danach folgen drei Tage volles Programm", sagt der Bahnchef, der nun nur noch hofft, dass möglichst viele Zuschauer kommen. Tickets seien über die offizielle WM-Website zu haben. Sportlich im Fokus, darauf legt der Podcast natürlich besonderes Augenmerk, sind die sächsische Weltklasse-Rodlerin Julia Taubitz aus Annaberg-Buchholz, die aus Dresden kommende Jessica Degenhardt, die zusammen mit Doppel-Partnerin Cheyenne Rosenthal auf Medaillenjagd geht, sowie der Thüringer Max Langenhahn. Letzterer geht bei den Männern als Favorit auf Gold an den Start. Die ganze Saison über hat er jedes Rennen gewonnen, bis auf das beim Weltcup vergangene Woche in Innsbruck, wo zugleich eine EM-Wertung vorgenommen wurde. "Ich bin super unzufrieden mit dem Rennen gewesen" sagt er nach Platz drei. Die Frage ist: Inwiefern beeinflusst dieser Dämpfer seine Vorbereitung auf die WM? Und selbstverständlich wird im "Dreierbob" auch der Jahresauftakt bei den Bobfahrern genau unter die Lupe genommen. Denn eins ist dort klar: Das neue Jahr hat nicht nur angefangen, wie das vergangene endete, sondern hat auch ein Novum parat: Johannes Lochner gewinnt nicht mehr nur im Zweier. Wie vergangene Woche in St. Moritz zu sehen, hat der Pilot vom Königsee nun auch im Vierer die Nase vor dem Pirnaer Francesco Friedrich. Das Duell dieses Winters spitzt sich also weiter zu. "Das kann gern so weitergehen", findet zumindest Lochner. Oder wird der Dominator der vergangenen Jahre, also Friedrich, schon bald den Spieß wieder umdrehen?
Im Spitzensport kommt es oft auf Hundertstelsekunden an. Ob Sommer oder Winter, ob auf Schnee, Eis, Wasser oder Beton - es sind immer wieder Winzigkeiten, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. So mancher wichtiger Millimeter, den deutsche Athletinnen und Athleten auf ihrem Weg zu Top-Ergebnissen herausholen, geht dabei auf eine kluge Idee zurück, die in einem unscheinbar wirkenden Industriebau in Berlin-Schöneweide entstanden ist. Dort hat das Institut für Forschung und Entwicklung für Sportgeräte seit 1963 seinen Sitz. Kurz und besser bekannt unter dem Kürzel FES. Oder: die Medaillenschmiede des deutschen Spitzensports. Im Wintersportpodcast "Dreierbob" bei Sächsische.de erzählen Institutsdirektor Michael Nitsch und der für die Bobsparte zuständige Ingenieur Enrico Zinn, wie ihre Arbeit dafür sorgt, dass es im Eiskanal und weit darüber hinaus deutsche Erfolge zu feiern gibt. Im Podcast erklären die Ingenieure, wieso ihre Arbeit in der Regel im Verborgenen bleibt und welche politischen wie gesellschaftlichen Dimensionen ihr Schaffen hat. Das FES, das ist wiederum kein Geheimnis, ist ein von der Bundesregierung finanziertes Institut - und hat die Aufgabe, mit öffentlichen Mitteln für deutsche Spitzensportler Spitzen-Ausrüstung zu entwickeln. In erster Linie profitieren von der Arbeit der rund 100 Mitarbeiter des Instituts deutsche Spitzensportler. Unter anderem Bobdominator Francesco Friedrich aus Pirna, der viele seiner Siege in Bobs der FES eingefahren hat.
Für den deutschen Bob- und Schlittenverband BSD und damit auch seine Athletinnen und Athleten beginnt eine in vielerlei Hinsicht spezielle Saison. Zwei Heim-Weltmeisterschaften in einem Winter gibt es tatsächlich nicht so oft: erst die der Rodler Ende Januar in Altenberg und drei Wochen später Bobfahrer und Skeletonis in Winterberg. Für die Weltklasse-Rodlerin Julia Taubitz aus Annaberg-Buchholz sind die Titelrennen in Altenberg aber noch eine Schippe mehr besonders. "Altenberg ist wie mein Wohnzimmer", sagt sie im Wintersportpodcast "Dreierbob" bei Sächsische.de über die Heim-WM in ihrer Heimat. Taubitz blickt im Podcast-Interview zurück auf ihren Karriere-Beginn als "nervige kleine Schwester", die ihrem Bruder überall hin folgte - und wie in Oberwiesenthal alles begann. Die 27-Jährige erzählt von Rückschlägen wie dem Sturz bei Olympia 2022, und sie verrät, wie sie dem Druck als neue Nummer eins im deutschen Team begegnet. "Wir sind ein sehr gutes Damenteam, da kann auch jeder mal an die Spitze reinfahren. Deswegen finde ich das immer ein bisschen blöd, dann zu sagen, das ist die Nummer eins in Deutschland. Wir haben mehrere Nummer eins", meint Taubitz und betont: "Ich bin einfach immer noch die Julia, die super gerne rodelt." Die WM in Altenberg ist natürlich ihr großes Ziel, und ihren Sieg im Gesamtweltcup aus der Vorsaison will Taubitz ebenfalls verteidigen. Beides sei im Moment aber noch weit weg und Olympia 2026 noch viel mehr. Sie denke in diesen Tagen vor allem an den Saisonstart im Dezember im US-amerikanischen Lake Placid. "Ich gucke wirklich von Woche zu Woche, von Station zu Station." Auf eine ganz neue Situation muss sich der BSD einstellen. Die jetzt startende Saison wird die letzte sein mit dem Logistikunternehmen DHL als Großsponsor des Verbandes. Damit wird die Zeit mit gelben Bobs und deutschen Athletinnen und Athleten in gelben Jacken auf dem Siegerpodest enden. Welche Konsequenzen das hat - neben rein optischen bei Siegerehrungen - und wie der BSD die daraus resultierende fast siebenstellige Finanzlücke schließen will, erklärt Verbandsvorstand Alexander Resch. Neben dem eher unangenehmen Sponsoren-Thema äußert sich Resch aber auch zur laufenden Diskussion um einen Ersatzaustragungsort für die Eiskanalsportarten bei Olympia 2026. "Im tiefsten Inneren wäre es natürlich schon ein Traum, wenn wir das bei uns in Deutschland haben könnten. Aktuell ist es so, dass wir drei Bahnen ins Rennen schicken: Altenberg, Winterberg und den Königssee", sagt Resch exklusiv im „Dreierbob“.
Das erste Weltcup-Wochenende der Saison liegt hinter den Bobfahrern. Es ist ein außergewöhnliches gewesen, das wird allein schon mit Blick auf die Ergebnislisten deutlich. Denn ganz oben steht bei allen drei Rennen, die im chinesischen Yanqing ausgetragen wurden, der Name Johannes Lochner. Dagegen muss sich Francesco Friedrich, der große Dominator der vergangenen Jahre, mit einem zweiten Platz im Zweier sowie Platz und drei in den beiden Viererrennen zufrieden geben. Die Bobwelt blickt mit einer Mischung aus Neugier und Verwunderung auf diese Resultate. Deutet sich hier etwa eine Wachablösung an? Um diese Frage geht es in der neuen Folge "Dreierbob", dem Wintersportpodcast von Sächsische.de. Zu hören sind beide Weltklasse-Piloten. Während für Lochner klar ist, dass es "genau so weitergehen kann", hat Friedrich hörbar daran zu knabbern, was sich im Olympia-Eiskanal von 2022 abgespielt hat. Dort, wo er vor rund anderthalb Jahren zu zwei olympischen Goldmedaillen gefahren ist, sagt er nun: "Wir werden das genau analysieren." Und der Pirnaer hat auch schon einen Verdacht, woran es gelegen haben könnte: "Eine Sitzposition war nicht optimal." Das sei schlecht für die Aerodynamik gewesen, so Friedrichs erste Einschätzung. Zugleich steht die Frage, ob das Auftakt-Wochenende genügt, um tatsächlich Rückschlüsse für die gesamte Saison zu ziehen. "Nein", findet der Vize-Bundestrainer und Friedrich-Heimtrainer Gerd Leopold. Der Auftakt in China sei für Friedrich nicht zum optimalen Zeitpunkt gewesen. "Er braucht immer etwas mehr Vorlauf", sagt er im Podcast. Diesen Vorlauf, also möglichst viele Trainingsfahrten, hatten die deutschen Bobpiloten diesmal nicht, weil es aufgrund der späten Vereisung der Bobbahnen in Deutschland kaum Trainingsmöglichkeiten gab. Taugen die Ergebnisse also, um von einer Wachablösung zu sprechen? Hören Sie selbst ...
Eben noch erste Testfahrten in Winterberg und Altenberg, jetzt schon Abflug zum Weltcup im chinesischen Yanqing: Der Saisonauftakt der Bobfahrer kommt in diesem Jahr einem Blitzstart gleich. Zwar zeichnet sich die Disziplin Bob vor allem durch explosive Sprints am Start aus, doch wie es diesmal losgeht, ist für alle gewöhnungsbedürftig. Im Wintersportpodcast "Dreierbob" von Sächsische.de berichten Top-Pilot Francesco Friedrich und Bundestrainer René Spies von den besonderen Herausforderungen. "Es ist mehr oder weniger ein Kaltstart", sagt Spies - und klingt dabei entspannt. Die Energie- und Umweltdebatte sei am Bobsport nicht vorbeigegangen. "Wir haben uns deshalb dazu entschieden, in diesem Jahr später ins Eis zu gehen", erklärt er. Weil der Oktober teils viel zu warm ist, sei es nur konsequent und richtig, dass das Vereisen auf den deutschen Bahnen später losging. "Auch wenn wir dadurch Wettbewerbsnachteile haben, weil alle anderen schon länger fahren. Wir wollten einfach dieses Zeichen setzen", betont Spies. Für den Weltklasse-Piloten Friedrich bedeutet das allerdings, dass er nur wenige Tage Bahntraining absolvieren konnte. Am Dienstag ging es noch einmal in Altenberg den Eiskanal hinunter, tags darauf hob der Flieger nach China ab. Auf der Olympiabahn von 2022, wo er zu seinen Olympiasiegen Nummer drei und vier gefahren ist, findet kommende Woche der erste Weltcup statt. Reicht diese knappe Vorbereitung?
Mit Baustellen ist das immer wieder so eine Sache, erst recht unter Zeitdruck. Jens Morgenstern, Geschäftsführer der Bob- und Rennschlittenbahn in Altenberg, antwortet in der ersten Folge der neuen Saison im Wintersportpodcast "Dreierbob" bei Sächsische.de trotzdem nur mit einem Wort: "Ja!" Damit ist, jedenfalls aus seiner Sicht, alles gesagt auf die Frage, ob denn spätestens Mitte Dezember, wenn die ersten Saisonhöhepunkte auf der Bahn im Osterzgebirge anstehen, die umfangreichen Baumaßnahmen wirklich beendet sind. Noch sind Bagger, Radlader und LKW am Werk, wo schon bald wieder Weltklasse-Sport geboten werden soll. Rund 3,6 Millionen Euro haben Bund, Freistaat und Landkreis für die Erneuerung des Wiegehauses und den sogenannten Materialkontrollraum sowie eine Überdachung von zwei Kurvenpassagen investiert. Gut angelegtes Geld, wie Morgenstern erzählt. Eismeister Ralf Mende, der wie die Bobbahn in seine 41. Saison geht, beginnt mit der Vereisung. Ob er nach vier Jahrzehnten in seinem Job noch aufgeregt sei vor einer neuen Saison: "Auf jeden Fall", sagt Ralf Mende, den eigentlich jeder Hans nennt. "Die Qualität zu bringen, die die Sportler mit ihren immer besser werdenden Material brauchen, ist immer wieder herausfordernd." Der Höhepunkt in Altenberg findet am letzten Januar-Wochenende statt: die Rodel-WM. Zudem werden Bobfahrer und Skeletonis Mitte Februar ihre WM-Generalprobe beim Weltcup in Altenberg bestreiten. Und danach – wird idealerweise weiter gebaut. Der Podcast "Dreierbob" blickt hat den ganzen Winter über ein Auge drauf. Außerdem Schwerpunkte in dieser Folge Dreierbob: - Die Debatte um das Aus für den Eiskanal in Cortina bei Olympia 2026 - Wieso sich Altenberg nicht als Olympia-Ersatz ins Spiel bringt - Was die Eiskanal-Diskussion für künftige Olympia-Bewerber bedeutet
Es ist Frühlingsanfang, bis auf wenige Ausnahmen haben Wintersportler ihre Saison beendet. Auch der "Dreierbob" macht Schluss, zumindest für den Moment. In der letzten Folge des Podcasts von Sächsische.de in diesem Winter blickt Gerd Leopold, stellvertretender Bob-Bundestrainer und Heimtrainer von Rekordweltmeister Francesco Friedrich, zurück auf turbulente fünf Monate - und hat einen Wunsch für die kommende Saison. Eines stellt Leopold, der jetzt seinen 41. Winter als Trainer beendet, gleich klar: "Eine Sommerpause gibt es eigentlich nicht." Auch nach dem letzten Weltcup Ende Februar im lettischen Sigulda, erzählt der Riesaer, sei es für viele seiner Athleten nicht direkt in den Urlaub gegangen. "Francesco Friedrich ist keine 48 Stunden nach den Rennen in Lettland schon wieder Materialtests in Altenberg gefahren." Und Anfang April, so Leopold weiter, gehe die normale Vorbereitung auch schon wieder los. Zum Ausruhen bleibt also nur wenig Zeit. Und ohnehin ruht die Wintersportwelt nicht und beschäftigt sich schon jetzt mit den wichtigsten Fragen für die kommende Saison. "Dass alle gesund bleiben, ist erstmal die Grundvoraussetzung", sagt Leopold und denkt dabei an die nicht ganz reibungslose zweite Saisonhälfte von Friedrich, die von einer schweren Muskelverletzung überschattet war. Doch den Trainer treiben auch sportpolitische Fragen um. Etwa die nach der Rückkehr russischer Athleten in den Spitzensport, auf die das Internationale Olympische Komitee mit Blick auf die kommenden Sommerspiele 2024 hinarbeitet. Die Antwort auf diese Frage sei, egal wie sie ausfalle, widersprüchlich. "Der eine wird dafür sein, dass die Athleten wieder am Wettkampf teilnehmen dürfen, andere nicht, solange Krieg in Europa herrscht. Die Diskussion ist gespalten, ich würde das nicht entscheiden wollen", sagt Leopold. Mit Blick auf seinen Sport meint er: "Man vermisst auch die russischen Sportler als Konkurrenten." Es sei, unabhängig der Debatte und Umstände, eine bedauerliche Entwicklung, dass bei den Überseeweltcups in Nordamerika diesmal teilweise nur drei Nationen an den Start gegangen seien. "Da wünsche ich mir eine Verbesserung." Zudem spricht der 64-Jährige auch über sich und seine Trainerlaufbahn. Eigentlich sollte schon 2018 mit dem Bobsport Schluss sein, nachdem Friedrich und sein Team zweimal Gold bei Olympia in Pyeongchang gewann. Seitdem verschiebt Leopold den Abschied immer wieder aufs Neue - und das aus gutem Grund, wie er im Podcast erzählt.
Die Pläne des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) spalten die Sportwelt und weit darüber hinaus. Athleten aus Russland und Belarus, so das Vorhaben der Funktionäre, sollen wieder an sportlichen Wettkämpfen sowie vor allem an den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris teilnehmen dürfen. Im Wintersportpodcast "Dreierbob" erklärt Léa Krüger, Mitglied des Präsidiums der Vereinigung "Athleten Deutschland", eindrucksvoll und deutlich, wie der deutsche Spitzensport darüber denkt und sich in der Debatte positioniert. Krüger, selbst Säbelfechterin und Teil des deutschen Olympiakaders fürs nächste Jahr, stellt klar: "Es herrscht nach wie vor Krieg, es ist einfach nicht der Zeitpunkt dafür, um über Lockerungen zu sprechen, auch was Sanktionen im Sport angeht." Sport sei eben nicht von der Politik trennbar. Erst recht nicht, wenn man es mit Russland zu tun habe. Es sei, das betont Krüger in dem Gespräch immer wieder, für ukrainische Sportlerinnen und Sportler derzeit einfach nicht vermittelbar, in Wettkämpfen gegen Athleten aus Russland und Belarus antreten zu müssen. Im Fechten aber, auch das verdeutlicht die 27-Jährige in dem Podcast, wird das schon bald wieder Alltag sein. Krüger kritisiert zudem die Rolle des IOC mit seinem deutschen Präsidenten Thomas Bach an der Spitze, das Verantwortung an andere abschiebt - in dem Fall an die Weltverbände, die über Russlands Rückkehr auf die Sportbühne entscheiden sollen - anstatt selbst Verantwortung zu übernehmen. "Man bräuchte gerade jetzt eine einheitliche Linie, eine einheitliche Regelung und nicht wieder so ein Flickenteppich und Larifari", sagt Krüger. Die Bedingung des IOC, russische Sportler müssten sich öffentlich vom Krieg distanzieren, um bei Olympia starten zu können, hält die Fechterin für absurd und realitätsfern. Krüger, die auch Kontakte zu russischen Sportlern pflegt, sagt: "Wenn Sportler in Russland etwas gegen den Krieg sagen, sind sie weg vom Fenster." Schließlich bezieht Krüger auch Stellung zur Boykott-Reaktion der Ukraine, die bei einer Teilnahme Russlands auf Olympia 2024 verzichten will. Eine Haltung, der sich andere Nationen dann anschließen könnten. Für die Fechterin selbst ist das keine Lösung, sondern vielmehr die Verlagerung des Konflikts. "Einen Boykott, der von oben geordnet wird, befürworten wir nicht. Jeder Athlet sollte selbst die Entscheidung dazu fällen dürfen, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung", sagt Krüger, und sie betont: "Wir fordern, dass wir überhaupt gar nicht als Athleten in diese Situation gebracht werden. Die Debatte muss früher geführt werden. Wir brauchen da ganz klare rote Linien, die festgelegt werden vom IOC." Der neue ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksij Makejew, der ebenfalls mit einem Statement in dem Podcast zu hören ist, sagt gefragt nach einem ukrainischen Boykott, dass dass das IOC die Verantwortung übernehmen müsse. "Man muss die Augen öffnen und sehen, was Russland in der Ukraine zerstört hat: Schulen, Sporthallen, Universitäten", sagt Makejew. Zudem würden ukrainische Sportler jetzt auch teils an der Frontlinie stehen und das Land verteidigen. "Sollen wir hier die Augen zudrücken und sagen, dass russische Sportler nichts mit Politik zu tun haben? Das können wir uns nicht erlauben."
Bei der Biathlon-WM in Oberhof gibt es genau genommen zwei goldene Hingucker. Der eine heißt Johannes Tingnes Bö, mit fünf Siegen in fünf Rennen der erwartete Dominator dieser Weltmeisterschaft, der andere ist Michael Rösch. Wieso, das klärt sich auf in der neuen Folge des Wintersportpodcasts "Dreierbob" bei Sächsische.de. Nur so viel sei verraten, es hat mit einem goldenen Sakko zu tun. Der sächsische Ex-Biathlet Rösch ordnet in dem Podcast die bisherigen Leistungen der deutschen Athletinnen und Athleten ein. Dass vor allem die Sächsin Denise Herrmann-Wick die bisherige deutsche Bilanz bei dieser Heim-WM rettet, sei erfreulich. Jedoch dürfe man nicht nur auf die Leistungen der Top-Athletin blicken. "Es kommen auch gute junge Leute nach, denen man Zeit geben muss", betont der 39-Jährige. Rösch analysiert außerdem die Leistungen von Justus Strelow. Der junge Dippoldiswalder ist de facto Röschs Nachfolger als bester sächsischer Biathlet und mit den Plätzen elf, zwölf und 13 bei dieser WM der bislang konstanteste Deutsche in Oberhof. Schließlich erklärt Rösch auch, was sein emotionales Highlight dieser WM ist und dass dabei der Sport in den Hintergrund rückt. Der Ukrainer Dmytro Pidruchnyi, dessen Foto mit Stahlhelm im Kriegseinsatz um die Welt ging, war als Sprint-Fünfter eingerahmt von fünf Norwegern auf den Plätzen eins, zwei, drei, vier und sechs. "Er hat mir in den vergangenen Monaten immer wieder Bilder aus seiner Heimat gezeigt", sagt Rösch, der mit Pidruchnyi gut befreundet ist. Wieso Rösch die Pläne des Internationalen Olympischen Komitees, Russland und Weißrussland an Olympia 2024 in Paris teilnehmen zu lassen, ablehnt, erklärt er ausführlich und sagt schließlich: "Russland und Weißrussland haben im Weltcup oder auch bei Olympia derzeit nichts zu suchen. So lange kein Frieden herrscht, ist das für mich ein No-Go."
Zwei Wochen in der Wiege des Bobsports sind vorbei. In der neuen Folge des Wintersportpodcasts "Dreierbob" bei Sächsische.de werden die Medaillen gezählt. Die Bob- und Skeleton-WM in St. Moritz war aus Deutscher Sicht ein großer Erfolg: sechs von sieben Titeln gingen ans deutsche Team. Den Schlusspunkt setzte Francesco Friedrich am Sonntag mit dem Sieg im Viererbob, der Königsdisziplin im Bobsport. Dass der Pirnaer diesen Titel holen würde, davon war aufgrund einer Verletzung im Verlauf der Saison nicht zwingend auszugehen. Umso ausgelassener jubelte der 32-Jährige mit seinen Anschiebern Thorsten Margis, Candy Bauer und Alexander Schüller. "Wir sind einfach nur happy, dass es so gelaufen ist", sagt Friedrich im Kurz-Interview nach dem Rennen und erklärt, was im Vierer den Ausschlag gegeben hat ... Ebenfalls im Gespräch ist Kim Kalicki, die am Samstag für eine große Überraschung im Zweierbob der Frauen sorgte. Die Wiesbadenerin, die bei den Olympischen Spielen vor einem Jahr in dieser Disziplin knapp Vierte wurde, gewann Gold. Schließlich zieht noch Bob-Bundestrainer René Spies eine WM-Bilanz, die durch Freude über vier Titel einerseits aber auch von Respekt vor der immer näher rückenden Konkurrenz geprägt ist.
Steht, fertig ... und! Mit dem Startkommando von Bobdominator Francesco Friedrich und seinem Team beginnt jede Folge "Dreierbob". Angefangen hat alles in Altenberg bei den Bob- und Skeletonweltmeisterschaften im Februar 2020. Ziemlich genau drei Jahre später feiert der Wintersportpodcast von Sächsische.de, der 2021 mit dem deutschen Lokalsportpreis ausgezeichnet wurde, nun Jubiläum: die 50. Folge erscheint. Und auch das stilecht – in St. Moritz, der Wiege des Bobsports. Auf der dort 1904 erstmals und seitdem jedes Jahr neu errichteten Natureisbahn findet derzeit die Weltmeisterschaft statt. Das Auftaktwochenende hätte aus sächsischer Sicht kaum besser laufen können: Zweimal Skeleton-Gold für die Dresdnerin Susanne Kreher, die anschließend bei ihrer ersten Fahrt im "Dreierbob" von dem sensationellen Erfolg erzählt. Zudem gab es die Silbermedaille im Zweierbob für den Piloten Friedrich, der wie Kreher für den BSC Sachsen Oberbärenburg startet und sich nach einer Muskelverletzung gehandicapt lediglich seinem größten Herausforderer Johannes Lochner geschlagen geben musste. Lochner genoss dabei quasi sächsische Hilfe. Sein Anschieber Georg Fleischhauer war für viele Jahre als Leichtathlet beim Dresdner SC aktiv und hatte seine Anfänge im Bobsport ebenfalls in Oberbärenburg. Fleischhauers Trainer jetzt: Boblegende Kevin Kuske. Im "Dreierbob"-Gespräch spricht der frühere Anschieber über die WM, seine guten wie schlechten Erinnerungen an St. Moritz und macht überdies noch ein Versprechen: Dem "Dreierbob" will er zum 50. eine Torte backen.
Als sie kam, ging es bergauf mit dem deutschen Bobsport. Könnte man sagen - weil es zeitlich passt. Die wahren Gründe, wieso nach dem Debakel bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi gänzlich ohne Bob-Medaille eine bis heute andauernde Erfolgsära angebrochen ist, sieht Brigitte Schmailzl aber nicht bei sich. "Es ist das gesamte Team", sagt die Physiotherapeutin der Bob-Nationalmannschaft und damit die Frau, die aktuell für die "Adduktoren der Nation" zuständig ist, im Podcast "Dreierbob". Jene Adduktoren sind die von Francesco Friedrich. Der Bob-Dominator hat sich kurz vorm Jahreswechsel verletzt - ausgerechnet an seiner "seiner sensiblen Stelle", wie Schmailzl weiß. Die in München lebende und praktizierende Physiotherapeutin hat Friedrich bereits mehrfach vor großen Wettkämpfen fit gemacht und damit WM-Titel ermöglicht. "Stundenlanges Behandeln" sei auch diesmal nötig, damit der 32-Jährige bei der WM in St. Moritz am kommenden Wochenende zu der gewohnten Höchstform findet. Mehr will und darf sie nicht verraten. Dennoch gewährt Schmailzl tiefe Einblicke in ihre Arbeit und die ihrer Kollegen mit den Sportlern. Auch darüber, was Friedrichs Adduktoren-Anfälligkeit mit langen Flugreisen zu tun haben könnte, verrät sie einige Details. Und wie die Zusammenarbeit überhaupt zustande gekommen ist, Stichwort Nasendusche. Schließlich geht es in dem Podcast um "den Franz" (gemeint Francesco Friedrich), der nach Schmailzls Erzählungen eine besondere Gabe zu haben scheint. "Er kann nicht nur das Maximum aus seinem Material herausholen, sondern auch aus den Menschen, die mit ihm Arbeiten". Schmailzl beschreibt das, was an der Behandlungsbank passiert, als etwas Magisches. Friedrich könne, wie kaum ein anderer durch das exakte Beschreiben dessen, was er in seinem Körper spürt, die Physiotherapeutin wie von Geisterhand leiten.
Nach der EM ist vor der WM und das binnen einer Woche. Der nacholympische Winter im Eiskanal ist eng getaktet an Höhepunkten. Als am späten Sonntagnachmittag in Altenberg noch die besten Männerteams des Weltcup-Rennens inklusive Europameisterschaftswertung gekürt wurden, waren die Frauen längst unterwegs ist gut 750 Kilometer entfernte St. Moritz. Im mondänen Schweizer Skiort, der mit seiner Natureisbahn auch als Wiege des Bobsports gilt, finden nun die Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften statt. Mit zwei EM-Goldmedaillen im Gepäck und deshalb zudem mit einem sehr guten Gefühl hat sich Laura Nolte auf den Weg gemacht. "Eine WM-Medaille wäre schön - und das ist auch das Ziel. Es muss auch nicht unbedingt die Goldene sein", sagt die Olympiasiegerin in der neuen Folge des Dreierbobs, dem Wintersportpodcast von Sächsische.de - der sich diesmal ganz der WM und den Frauen widmet. Nolte weiß um die starken Konkurrentinnen, allen voran Kaillie Humphries. Die US-Amerikanerin hat in Altenberg sowohl mit dem Monobob als auch im Zweier gewonnen, und sie gilt auch in St. Moritz als Topfavoritin. Mindestens Außenseiterchancen werden die Gastgeberinnen eingeräumt, und da insbesondere dem Duo Melanie Hasler/Nadja Pasternack. "Natürlich träumen wir von Medaillen, aber auch ein Top-5-Resultat wäre ein Traum", sagt Pilotin Hasler, die in Altenberg zuletzt die Plätze acht (Mono) und drei (Zweier) belegte. Und generell gilt: Auf St. Moritz freuen sich alle, Frauen wie Männer. "Darüber müssen wir nicht viel reden. Geile Bahn, meisten super Wetter, nette Leute - das werden zwei schöne Wochen", meint Kim Kalicki, neben Nolte, Lisa Buckwitz und Maureen Zimmer eine der vier deutschen WM-Starterinnen, und bringt die Vorfreude damit auf den Punkt.
Ohne sie, die Männer und Frauen im Spurbob, geht nichts. Denn mit ihrem Schlitten, der vor jedem Wertungslauf zum Einsatz kommt, prüfen sie den Zustand der Bahn und dass die Sicht passt. Besonders bei Nebel oder Schnee muss die Jury danach abwägen, ob ein Rennen gestartet wird. Und auf ihr Urteil war dabei stets Verlass: Pilot Harald Czudaj, Vierer-Olympiasieger von 1994, und sein Anschieber Rainer Jacobus - ein rund um den Eiskanal hochgeschätztes Duo und zu Gast in der neuen Folge "Dreierbob", dem Wintersportpodcast von Sächsische.de. Letzte Ausfahrt Altenberg hieß es vergangenen Samstag im Rahmen des Weltcups im Osterzgebirge schließlich für Czudaj und Jacobus, die in den nächsten Wochen jeweils ihren 60. Geburtstag feiern. Eine gute Gelegenheit also, um endgültig Abschied zu nehmen - nachdem Czudaj seine Leistungssport-Karriere bereits 2001 beendet hatte und fünf Jahre später dann mit Jacobus den Neuanfang im Spurbob startete. Ergeben hat sich das bei einem Firmenevent. "Dann haben wir es zusammen bei der Senioren-EM in Innsbruck probiert und seitdem fahren wir Spurbob in Altenberg. Nach 2008 und vergangenes Jahr ist das jetzt unsere dritte Heim-WM", erzählte Jacobus 2021 bei der WM in Altenberg. In der Podcastfolge jetzt und bei ihrem Abschied blicken beide nun zurück auf prägende Erlebnisse, sprechen über Veränderungen im Bobsport in den vergangenen 20, 30 Jahren und sagen, wie sie auch künftig ihre Sportart unterstützen. Außerdem wird in dieser Folge vorausgeblickt: auf das anstehende zweite Weltcup-Wochenende in Altenberg und die schon Ende nächster Woche beginnende WM in St. Moritz.
Es ist das beherrschende Thema am Eiskanal verbunden mit der einen großen Frage, auch am Wochenende beim Weltcup in Altenberg wieder und jetzt in der neuen Folge "Dreierbob", dem Wintersportpodcast von Sächsische.de: Wie schwer ist Francesco Friedrich denn nun verletzt? Die Ergebnisse nach seinem Muskelfaserriss im Adduktorenbereich, den er sich kurz vorm Jahreswechsel beim Training zugezogen hat, lassen jedenfalls Konkurrenz und Fans gleichermaßen rätseln. Beim Weltcup in Winterberg belegte Team Friedrich die Plätze sechs (Zweier) und eins (Vierer), am ersten von zwei Wochenende in Altenberg waren es die Ränge drei (Zweier) und vier (Vierer). Fest steht: Der Weltklasse-Pilot aus Pirna, seit 2017 in allen großen Rennen unbesiegt und in seiner Sportart so dominant wie keiner vor ihm, ist nicht im Vollbesitz der Kräfte und durch die Verletzung vor allem am Start stark gehandicapt. Bis zu 0,2 Sekunden Rückstand handelt sich Friedrich derzeit auf den ersten 50 Metern ein - weil er auf jeden Schritt achtet und jedes Risiko meidet, wie er im "Dreierbob", dem Wintersportpodcast von Sächsische.de erzählt. Und Friedrichs Heim- und Co-Bundestrainer Gerd Leopold aus Riesa verrät zudem, was das alles für die Weltmeisterschaft in St. Moritz in knapp zwei Wochen bedeutet. Wer beim Saisonhöhepunkt des nacholympischen Winters Friedrichs Hauptkonkurrenten sein werden, ist spätestens seit den Rennen in Altenberg klar: Johannes Lochner vom Königssee mit seinem bärenstarken Anschieber Georg Fleischhauer, der übrigens für den BSC Sachsen Oberbärenburg fährt, sowie der Brite Brad Hall und dessen Team. Lochner (Zweier) wie Hall (Vierer) haben zuletzt eine überzeugenden Eindruck gemacht - und betonen, dass ihnen die Favoritenrolle nichts ausmacht. Das letzte Wort in dieser Podcast-Folge aber gebührt diesmal nicht Trainern oder Piloten, sondern Martin Grothkopp, dem Anschieber im Team Friedrich. Und das aus gutem Grund.
Zwei Weltcup-Wochenenden in Bob und Skeleton hintereinander, das hat es noch nie gegeben am Eiskanal in Altenberg. Und den gibt es immerhin schon seit 40 Jahren. Besonders werden die kommenden 14 Tage im Osterzgebirge aber nicht nur deshalb. Es gibt gleich mehrere Gründe, wie in der neuen Folge "Dreierbob" dem Wintersportpodcast von Sächsische.de, zu hören ist. Angefangen damit, dass es nach zwei Pandemie-Wintern jetzt erstmals wieder Zuschauer an der Bahn geben wird. Altenbergs Bahnchef Jens Morgenstern erklärt rückblickend auf die Corona-Zeit, dass es schwerfiel, unter den damals herrschenden Bedingungen in Stimmung zu kommen. "Und die ist hier legendär", sagt der Bahnchef und hofft auf großen Andrang. Aus sportlicher Sicht könnten die Rennen kaum in eine spannendere Zeit fallen. Ende Januar steht die WM in St. Moritz auf dem Programm. Die Tage in Altenberg gelten deshalb als Generalprobe. Dass ausgerechnet jetzt Seriensieger und Lokalmatador Francesco Friedrich an einer Verletzung laboriert, erhöht die Brisanz. Kann die Konkurrenz daraus Kapital schlagen? Auch diese Frage sowie der geplante Abschied von Martin Grothkopp, langjähriger Anschieber im Bobteam Friedrich, sowie von den Spurbob-Urgesteinen Harald Czudaj und Rainer Jacobus werden im Podcast besprochen.
So schnell wie er sind nur wenige in Deutschland auf den ersten 30 Metern unterwegs: 2,77 Sekunden und Tempo 38 km/h sei sein Spitzenwert gewesen auf dieser Strecke, erzählt Martin Grothkopp in der neuen Folge des Wintersportpodcasts "Dreierbob" bei Sächsische.de. Der Dresdner gehört seit 2013 zum Team von Bob-Dominator Francesco Friedrich. Im Januar beim Heim-Weltcup in Altenberg plant der 36-Jährige nun letztmals als Anschieber bei einem Bobrennen zu starten. Nach 27 Jahren Leistungssport, einer erfolgreichen Karriere als 400-Meter-Läufer und einer noch erfolgreicheren Zeit im Eiskanal verabschiedet sich Grothkopp, der im Bobteam Francesco Friedrich 2018 zum Olympiasieg fuhr sowie zu drei WM-Titeln, rundum glücklich und zufrieden. "Ich habe alles erreicht in meiner sportlichen Karriere bis hin zu dem absoluten Traum, Olympiasieger zu sein, der man ja bekanntlich ein Leben lang ist. Ich denke, ich habe nichts verpasst. Ich habe auch viel in der Welt gesehen und die Zeit geht weiter", sagt der gebürtige Dresdner, der inzwischen auch schon die Karriere nach der Karriere angeschoben hat. Seit Anfang November arbeitet Grothkopp bei der Firma Solarwatt in Dresden. Nachdem er also jahrelang Bob angeschoben hat, tut er dies nun in Sachen Energiewende mit dem Vertrieb von Photovoltaik-Anlagen. Und eine Fläche hat er da unter anderem in Dresden ganz konkret vor Augen: das Dach des gerade im Bau befindlichen neuen Heinz-Steyer-Stadions. "Das wäre natürlich super schön. Und es ist ja auch in Planung, dass da eine Anlage drauf soll", sagt Grothkopp. Noch ist die Ausschreibung dafür aber nicht erfolgt, und noch ist ja auch seine Bobkarriere noch nicht endgültig beendet. Drei bis fünf Trainingseinheiten absolviert Grothkopp pro Woche, während die Teamkollegen um Weltklasse-Pilot Friedrich derzeit in Nordamerika die ersten Weltcups des nacholympischen Winters bestreiten. Mit vier Siegen übrigens in den ersten vier Rennen. Grothkopp, der ab 1. Januar auch als Abteilungsleiter der neuen Abteilung "Bob, Skeleton und Rodeln" beim Dresdner SC fungiert, sitzt dann am zweiten oder dritten Januar-Wochenende bei den Weltcups in Altenberg im Bob - und fühlt sich bereit. "Ich will dem Team nicht als Last am Schlitten hängen und auch nicht bremsen, sondern mehr beschleunigen. Ich denke, das wird mir gelingen. Also die Form sieht sehr vielversprechend aus." Unter 3 Sekunden auf 30 Metern - das hat er jedenfalls immer noch drauf.
Der Winter hat begonnen - zumindest in der Bobbahn Altenberg. Bereits Anfang Oktober wurde der anspruchsvolle Eiskanal im Osterzgebirge vereist, zum 40. Mal und vielleicht zum letzten Mal so zeitig. Denn ein golden-sonniger Herbst, wie ihn Sachsen seit Wochen erlebt, ist für das Team um Eismeister Ralf Mende schon immer eine Herausforderung gewesen. Nun kommen in ohnehin veränderten Klimakrise-Zeiten auch spürbare finanzielle Konsequenzen hinzu. Die Energiekrise lässt nicht zuletzt die Strompreise in die Höhe schnellen. "Am liebsten wären uns minus 5 Grad und bedeckter Himmel. Dann haben wir optimale Bedingungen, auch was die Energie angeht", sagt Altenbergs Bahnchef Jens Morgenstern in der neuen Folge "Dreierbob", dem Wintersportpodcast von Sächsische.de. "Wir haben ungefähr einen Verbrauch im Jahr von 1,5 Millionen Kilowattstunden. Deshalb sind wir froh über jedes Grad weniger, denn da müssen wir den Energieverbrauch nicht so ganz hochschrauben", erklärt Morgenstern, der in dieser Saison mit bis zu 40.000 Euro an Mehrkosten rechnet. Wieso er aber trotz Krise eher optimistisch in die Zukunft blickt, verrät der Bahnchef auch und berichtet von längst erzielten Erfolgen im sogenannten Projekt "Grüner Eiskanal". Man habe schon eigene Photovoltaikanlagen an der Bahn und arbeite bereits CO2-neutral. Welche weiteren Schritte geplant sind, erklärt er im Podcast. Über den sportlichen Stellenwert der aktuell in Altenberg ausgetragenen Deutschen Meisterschaften im Bob und seine Erwartungen an den nacholympischen Winter spricht in dieser Podcast-Folge zudem Bob-Bundestrainer René Spies.
Die guten Wintersportler werden im Sommer gemacht - und Bob-Olympiasieger auf der Anschubstrecke in Riesa. Etwas versteckt liegt die abschüssige Tartanpiste hinter Leichtathletik-Stadion und Sachsen-Arena, und ein kleines Geheimnis ist ja tatsächlich auch, was dort Woche für Woche in den warmen Monaten passiert, wenn sich hier das Bobteam Friedrich trifft. Grund genug für den Podcast Dreierbob, diesmal an der Rollbob-Doppelstartbahn - so der offizielle Name - halt zu machen, um Weltklasse-Pilot Francesco Friedrich und seine Anschieber ein kleines Stück auf dem Weg in den nacholympischen Winter zu begleiten. Das gemeinsame Anschubtraining gehört schließlich zu den vielen Puzzleteilen, die ihre Dominanz seit mittlerweile einem halben Jahrzehnt begründen. Zugleich ist diese Folge der Auftakt für die vierte Saison des Wintersportpodcasts von Sächsische.de, der Dreierbob gehört damit inzwischen de facto genauso zum Eiskanal wie Erfolge von Team Friedrich. Und ein Ende ist vorerst nicht abzusehen. "Meine Planung geht bis Olympia 2026", sagt der 32-jährige Friedrich. Es klingt wie eine Kampfansage an die Konkurrenz. Training in Riesa ein "Fundament der Erfolge" Bei den Winterspielen in vier Jahren in Cortina d'Ampezzo möchte er die Olympiasiege fünf und sechs einfahren - und damit den nächsten Rekord in seiner jetzt schon einmaligen Karriere aufstellen. Und noch eine Bestmarke hat Friedrich anvisiert: 100 Weltcupsiege. Momentan steht er bei 66. Heißt: "Wenn ich ab sofort 8,5 Siege pro Saison erreiche, wäre ich am Ende der einzige Wintersportler, der in einer Einzeldisziplin 100 Mal gewonnen hätte", verdeutlicht der Pilot des BSC Sachsen Oberbärenburg. Der Eindruck nach dem Besuch in Riesa: Könnte klappen. An Motivation, Ehrgeiz und Leidenschaft fürs Bobfahren hat Team Friedrich, zu dem die Anschieber Thorsten Margis, Candy Bauer, Alexander Schüller, Martin Grothkopp und jetzt neu auch der bisherige Leichtathlet Felix Straub gehören, jedenfalls nichts verloren. Und die Lust am Trainieren ganz offensichtlich ebenfalls nicht. Auf der Abschubstrecke in Riesa hat das Team in den vergangenen Wochen einmal mehr neue Start-Bestzeiten aufgestellt. "Genau dieses Training in Riesa ist auch ein Fundament der Erfolge der letzten Jahre. Insofern können wir darauf gar nicht verzichten", betont Trainer Gerd Leopold in dem Podcast. Ein Novum ist indes auch diese Anlage: 1996 eröffnet und immer noch die einzige Doppelstartbahn dieser Art in der Welt, die auf 65 Metern mit einem maximalen Gefälle von zwölf Prozent professionelles Training unter Nachgestaltung einer vereisten Bobbahn erlaubt. "Es ist halt wahnsinnig entscheidend, ob das der erste Impact, der an diesen Schlitten geht, von allen vier Athleten gemeinsam kommt. Genauso trainieren wir, dass wir möglichst schnell hintereinander einsteigen - weil das hier auch notwendig ist. Die Strecke ist so steil, dass das Gerät so schnell wird wie im Winter auf dem Eis", erklärt Friedrich im Podcast, was das Training in Riesa besonders wertvoll macht.
Die Olympischen Spiele in Peking sind Geschichte. Aus rein sportlicher Sicht fällt die deutsche Bilanz überwiegend positiv aus: 27 Medaillen hat Team D gesammelt; zwölf goldene, zehnmal Silber und fünfmal Bronze. Nur Norwegen war besser. Beim genauen Hinsehen fallen in der deutschen Edelmetallsammlung jedoch zwei Dinge auf. Erstens: Mit allein 16 Medaillen, die im Eiskanal von Yanqing gewonnen wurden, tragen die Kufensportlern (Bob, Rodeln, Skeleton) den größten Teil zur erfolgreichen deutschen Bilanz bei. Und zweitens: Acht Medaillen haben sächsische Athletinnen und Athleten geholt. Einen Tag nach der Abschlussfeier ist im Wintersportpodcast "Dreierbob" bei Sächsische deshalb ein guter Zeitpunkt für ein Resümee. Mit dabei in dieser Folge: - Axel Jungk: Der Dresdner Skeletoni hat in Peking Silber gewonnen. In einem ausführlichen Interview spricht er im "Dreierbob" über seinen langen und entbehrungsreichen Weg zu der Medaille, und wie kurz vor Olympia eine Corona-Infektion fast alle Träume hätte zerplatzen lassen. - Francesco Friedrich: Nur wenige Augenblicke nach dem Gewinn der Goldmedaille im Viererbob spricht der Pirnaer Bobpilot kurz mit SZ-Reporter Tino Meyer darüber, was ihm der Doppelerfolg in Peking bedeutet, wie gefeiert wird, und ob er weitermacht. - Christian Dahms: Der Chef des Landessportbundes Sachsen würdigt die Leistungen der sächsischen Athletinnen und Athleten - insbesondere auch derer, die neben Medaillen auch gute Platzierungen eingefahren haben. Mit dieser Folge "Dreierbob" endet auch die Olympiareise unseres Reporters Tino Meyer. Nach drei Wochen in der Blase berichtet er noch ein letztes Mal aus Peking und zieht ein Fazit. Neben einem Bericht über einen letzten gewagten Exkurs in die chinesische Küche schildert er, wie das Arbeiten und Leben inmitten eines Landes war, das er eigentlich gar nicht richtig betreten hat. Aber hören Sie selbst ...
So viel ist schon zwei Wettkampftage vor dem Ende der Olympischen Spiele in Peking klar: Die sächsische Bilanz ragt heraus. Dreimal Gold, dreimal Silber, einmal Bronze. Bisher sieben Medaillen gibt es mit sächsischer Beteiligung. Doch nicht nur zählbares Edelmetall liefert Stoff für besondere Geschichten. Es sind auch persönliche Dramen mit Höhen und Tiefen, die sinnbildlich für den vielzitierten und doch manchmal auch leider platzenden "Traum von Olympia" stehen. Um vier solche Geschichten geht es in der neuen Folge des Wintersportpodcasts "Dreierbob" bei Sächsische.de. In dieser Folge zu hören sind: - Katharina Hennig: Die im Erzgebirge geborene und aufgewachsene Ski-Langläuferin gewann Silber in der Staffel und gemeinsam mit Victoria Carl (Thüringen) Gold im klassischen Team-Sprint. Die 25-Jährige berichtet von den Erfolgen und mit noch heiserer Stimme, wie es dazu kam. - Jens Benedict: Der Bürgermeister Oberwiesenthals schätzt die Bedeutung der Medaillen von Athletinnen und Athleten aus dem Erzgebirge ein. Er sei nicht nur "stolz", sondern sehe in den erbrachten Leistungen auch den Beleg dafür, dass sich das sportliche Engagement seiner Region auszahle und zukunftsweisend sei. "In Denise Herrmann und Katharina Hennig sehen unser Nachwuchssportler, dass wir in Oberwiesenthal Olympiastarter - und Sieger hervorbringen." - Anna Seidel: Die Dresdner Shorttrackerin spricht hörbar emotional berührt über ihr frühes Aus bei ihrem Rennen auf der 1.500-Meter-Strecke. Die 23-Jährige war im ersten Lauf gestürzt und ausgeschieden. "Ich kann das noch gar nicht begreifen und wollte am liebsten noch mal starten", sagt sie unter Tränen. - Eric Frenzel: Der Kombinierer erlebt in Peking die "Olympischen Corona-Spiele". Direkt nach der Ankunft muss er wegen zweier positiver Tests in Quarantäne. Zwölf Tage verbringt er in Isolation. Im Team-Wettbewerb holt er sich schließlich Silber nach einem nervenaufreibendem Rennen, das er selbst im Nachhinein als "das schwerste der Karriere" bezeichnet. Ob diesen emotional wie sportlich außergewöhnlichen Geschichten aus sächsischer Perspektive am verbleibenden letzten Olympia-Wochenende noch eine hinzu kommt, daran besteht kaum Zweifel. Am Sonntag fällt im Viererbob-Wettbewerb die Entscheidung. Im Blickpunkt: der Pirnaer Francesco Friedrich, der mit einer weiteren Goldmedaille seinen insgesamt vierten Olympiasieg und die Wiederholung des Doppel-Erfolgs von 2018 klarmachen kann. Doch bevor das sicher ist, muss er genauso wie alle anderen mit hohen Ambitionen auf den Sieg startenden deutschen Bobs vier möglichst fehlerfreie Läufe in den Eiskanal von Yanqing drücken. Ob das gelingt, darum geht es in der nächsten Folge "Dreierbob".
Der späte Dienstagabend am olympischen Eiskanal von Yanqing ist ein besonders aufregender. Und das in vielerlei Hinsicht: - Dem Pirnaer Bobpiloten Francesco Friedrich gelingt mit Anschieber Thorsten Margis die Wiederholung ihres Erfolgs im Zweierbob. Sie werden wie 2018 in Südkorea auch jetzt bei den Spielen in China Olympiasieger. - Mit Lochner/Bauer sowie Hafer/Sommer rasen zwei weitere deutsche Duos aufs Podest. Ein kompletter Medaillensatz in einem Wettbewerb für eine Nation, das hat es seit Beginn der olympischen Bobwettkämpfe 1924 noch nie gegeben. - Und schließlich wird ein kurzfristiger Schlittentausch zu einer dieser speziellen Olympiageschichten. Friedrich ist mit dem Bob von Teamkollegin Kim Kalicki gestartet. Schnell taucht an dem Abend der Begriff "Frauenbob" auf. Doch gibt es diesen überhaupt? Und was ist tatsächlich das Einzigartige an dieser schließlich zum Erfolg führenden taktischen Entscheidung? Darum geht es in der aktuellen Folge des Wintersportpodcasts "Dreierbob" bei Sächsische.de. SZ-Sportreporter Tino Meyer, der aktuell in Peking bei den Olympischen Spielen vor Ort ist, erklärt, was in den Bobs steckt, wieso ein teaminterner Tausch unabhängig der Geschlechter von den Pilot:innen überhaupt möglich ist - und was das nun für Kim Kalicki bedeutet. Bobpilotin Kim Kalicki: Mit ihrem Zweierbob hat Francesco Friedrich Olympiagold gewonnen. Die 24-jährige Wiesbadenerin geht am Freitag mit exakt dem Schlitten an den Start, den sie an Friedrich verliehen hat. Der Pirnaer sagt, und auch im Podcast zu hören, dass er Kalicki "unheimlich dankbar" ist, und verspricht: "Sie wird jeden Tipp von uns kriegen, den sie haben will. Und vielleicht klären wir auch noch ein paar Material-Geschichten." Wer die Karriere von Friedrich verfolgt, weiß, dass den Sachsen neben aller athletischer Klasse vor allem eben die "Material-Geschichten" zu dem machen, was er ist: den aktuell Besten in seiner Sportart. Ob das nun eher Bürde oder doch Vorteil für die junge Kalicki ist, die vor ihrem ersten olympischen Bobrennen steht? Hören Sie selbst ... Außerdem Themen in dieser Folge "Dreierbob": - Friedrich-Trainer Gerd Leopold spricht über den Anteil der Mannschaft am Erfolg - Wie sich die Männer auf das Vierer-Rennen am Samstag und Sonntag vorbereiten - Gold-Sensation der deutschen Teamsprinterinnen Hennig und Carl im Langlauf
Die Vision ist nicht neu, doch sie kommt überraschend. Olympia in Sachsen, das hatte Riesas Oberbürgermeister Wolfram Köhler vor ziemlich genau 20 Jahren schon mal vorgeschlagen. Leipzig ging schließlich in den internationalen Wettbewerb für die Sommerspiele 2012, die dann in London stattfinden. Ein Jahr später wagt Altenbergs Bürgermeister Thomas Kirsten erneut einen Vorstoß, diesmal für die Winterspiele 2026. Weil er das für den Sport zuständige Innenministerium nicht einweiht, scheitert die Initiative, bevor sie richtig Fahrt aufnehmen kann. Im Dreierbob, dem Wintersport-Podcast von Sächsische.de, bringt Rainer M. Jacobus das Thema nun wieder auf die Tagesordnung. "Olympia in Sachsen, warum denn eigentlich nicht?", fragt der Vereinsvorsitzender des BSC Sachsen Oberbärenburg, Verein von Bobdominator Francesco Friedrich und einer der erfolgreichsten Wintersportklubs weltweit. Er will seine Aussagen zunächst einmal ausschließlich als Gedankenspiel verstanden wissen, hat allerdings auch schon konkrete Ideen: Die Hallenwettbewerbe könnten demnach vor allem in Dresden ausgetragen werden, Eiskunstlaufen am Traditionsstandort Chemnitz, das Skispringen in Klingenthal, die alpinen Wettbewerbe im tschechischen Riesengebirge. "Und das Eishockey-Finale findet in Prag statt. Mit Tschechien hätte man zudem eine wintersportbegesiterte Nation dabei", sagt Jacobus. Und mit dem Altenberger Eiskanal gäbe es auch schon eine international anerkannte Sportstätte für Bob, Rodeln und Skeleton. Ebenfalls in dem Podcast-Gespräch dabei ist Harald Czudaj. Der Viererbob-Olympiasieger von 1994, der mit Hobby-Anschieber Jacobus in Altenberg regelmäßig bei großen Wettkämpfen im Spurschlitten im Einsatz ist, ergänzt: "Ich denke, die Menschen wollen doch gar nicht diese Mega-Olympischen Spiele. Und es gibt doch schon Weltcups, die hier als olympiatauglich durchgehen könnten. Da müssten nicht extra Millionen investieren werden, nur weil man fünf Ringe drauf klebt." Jacobus geht noch einen Schritt weiter. "Wir müssen Olympia neu denken", sagt er. Und da gehe es nicht im Spitzensportbereich los. "Zuallererst muss über den Stellenwert des Sports bei uns in der Gesellschaft diskutiert werden", sagt Jacobus, der jahrelang als stellvertretender Vorsitzender im deutschen Bob- und Schlittenverband tätig war und international sehr gut vernetzt ist. Statt die Winterspiele in China zu kritisieren, da sind sich beide einig, müsse man sich vielmehr fragen, warum bei der Vergabe 2015 lediglich Peking und das kasachische Almaty zur Wahl standen. Auch München hatte eine Bewerbung für 2022 geplant, scheiterte aber an einer Bürgerbefragung. "Dabei sind in der Region dort Wettkampfstätten von internationaler Spitzenklasse vorhanden", so Jacobus. Dass es trotz dieser Voraussetzungen eine Olympiabewerbung schwer habe, zeige für Jacobus, wieso man in Deutschland wieder mehr für den Sport tun müsse. "Ich frage mich ganz ernsthaft, welchen Stellenwert hat der Sport, wenn selbst bei Vorliegen solcher Voraussetzungen und bei der Möglichkeit für die örtliche Wirtschaft auf ökonomisch interessante Winterspiele, die Bevölkerung das ablehnt?" Für eine mögliche sächsische Bewerbung, so Jacobus und Czudaj sinngemäß, sei das Nachbessern im gesellschaftlichen Bereich nötig. Würde man an der Idee festhalten, kämen für Spiele in Sachsen frühestens die im Jahr 2034 infrage. Natürlich geht es in dem Podcast-Gespräch auch um sportliche Fragen. Welche Chancen hat Francesco Friedrich jetzt bei den Wettbewerben im Eiskanal von Yanqing? Undwie sieht es überhaupt aus mit dem Bobsport in Sachsen? Czudajs Sohn Alexander, Jugend-Olympiasieger von 2020, ist eines der großen Talente. Olympia 2034 in Sachsen – er wäre dann im besten Pilotenalter.
Etwas ungewöhnlich ist diese Geschichte schon. Genauso auch die Rahmenbedingungen, unter denen dieses Gespräch im "Dreierbob" aufgrund der Corona-Regeln bei den Olympischen Spielen in Peking geführt wird. Aber der Reihe nach: In dieser Folge des Wintersportpodcasts von Sächsische.de beschreibt die Dresdner Shorttrackerin Anna Seidel, wieso diese Spiele ihre bisher emotionalsten sind. Mit gerade einmal 23 Jahren steht Seidel vor ihrer dritten Olympia-Teilnahme. Kommende Woche Mittwoch beginnt ihr Wettkampf über die 1.500 Meter. Dass sie überhaupt starten kann, davon war vergangenes Jahr nicht unbedingt auszugehen. Anfang März 2021 hat sie sich bei einem Trainingsunfall schwer verletzt, Schien- und Wadenbein gebrochen. Nach Operation und Reha kämpft sie sich zurück. Trotz nur halb erfüllter Olympianorm nominiert der DOSB Seidel schließlich. "Genau das alles ist es auch, was es diesmal emotional für mich alles ein bisschen anders macht. Verglichen mit den Jahren davor, nehme ich alles bewusster wahr und genieße es." Genießen muss Seidel ihre dritte Olympiateilnahme allerdings fast allein. Sie ist die einzige, die im Team D in Peking im Shorttrack antritt. Begleitet wird sie von einem Trainer, der zugleich auch für ihr Material zuständig ist. "Das macht die Sache schon nicht immer so einfach. Zumal auch der ganze Druck jetzt auf mir lastet", sagt sie. Dennoch ist Seidel optimistisch. "Man muss halt einen Weg finden, dass man das nicht als Druck sieht. Ich bin einfach froh, überhaupt hier sein zu können." Als persönliches Ziel steckt sich die Dresdnerin den Einzug ins Halbfinale und merkt an: "Im Shorttrack sind Vorhersagen immer schwierig. Und Olympia hat eigene Gesetze." Vielleicht kann Seidel diese Gesetze zu ihren Gunsten nutzen. Apropos Gesetz. Ein eisernes schreiben die Corona-Regeln bei Olympia vor: Dass man sich mit Sportlerinnen und Sportlern nur in der für Interviews vorgesehenen Mixed-Zone treffen kann. Und so kommt es auch für die Aufnahme in diesem Podcast so, dass man sich im Gespräch in der Eishalle in Peking zwar sehen, aber nicht nah kommen kann. Getrennt durch Gitterzäune, unter den Augen eines Volonteers und auf gut zwei Meter Abstand, ist immerhin, Interviews zu führen. Mit allen Besonderheiten und Tücken, die das mit sich bringt. Aber hören Sie selbst ...
Yanqing. Die Tränen sind getrocknet, also fast. Zwei Tage nach ihrem folgenschweren Sturz, der sie mindestens die erhoffte Medaille kostete, wenn nicht gar den Olympiasieg, kann Julia Taubitz schon wieder lächeln. "Ich habe ganz, ganz tolle Nachrichten bekommen und viel Zuspruch. Ich war sehr überrascht, wie viele Leute mit mir gelitten haben", sagt sie im Wintersportpodcast "Dreierbob" bei Sächsische.de und stellt zugleich fest: "Mir geht es aber immer noch sehr bescheiden." Die Winterspiele in Peking - das sollte ihre große Chance sein, erst recht nach einer starken Saison und dem Sieg im Gesamtweltcup. "Ich bin eigentlich eine echt gute Rodlerin und bin in zwei von vier Läufen bei den Olympischen Spielen auch Bestzeit gefahren. Doch davon kann ich mir überhaupt nichts kaufen, denn am Ende fahre ich mit leeren Händen nach Hause", erzählt Taubitz im und spricht von einem Gefühlschaos mit immer wieder auch Tränen. Eine Medaille sollte es sein, am Ende war es Platz sieben. "Das ist Olympia, und irgendwie ist es doch auch schön, dass so viele Emotionen rauskommen", sagt sie, äußerlich erstaunlich gefasst. Und tatsächlich, bei Olympia gibt es Heldengeschichten wie die von Teamkollegin Natalie Geisenberger, die knapp zwei Jahre nach der Geburt von Sohn Leo zum fünften Olympiasieg rodelte, und zugleich zerplatzen regelmäßig die schönsten Medaillenträume, nicht nur im Eiskanal. Skispringerin Katharina Althaus versammelt beides in einer Person: erst im Einzel zu Silber gesprungen, dann im Teamwettbewerb wegen eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert. Triumph und Tragik - das lag am Montag speziell aus sächsischer Sicht ganz nah beieinander. Denn zwei Stunden vor dem Sturz der Annabergerin wurde die Oberwiesenthalerin Denise Herrmann völlig überraschend Olympiasiegerin in der Königsdisziplin der Biathleten, dem Einzel über 15 Kilometer. "Ich habe das anfangs gar nicht mitbekommen, mich dann aber riesig gefreut für Denise. Und ich muss ehrlich sagen, das hat mich noch mal richtig gepusht und motiviert. Ich dachte, jetzt läuft's für Sachsen so richtig", erzählt Taubitz. Es kam anders. Nach Bahnrekord im ersten Lauf und auf dem Weg zur nächsten Bestzeit passierte es in der ominösen Kurve 13, die selbst Olympiasiegerin Geisenberger bis zuletzt zittern ließ. Taubitz stürzt und rutscht dann bäuchlings mit dem Schlitten auf dem Rücken ins Ziel. Aus der Traum vom Siegerpodest. "Ich bin umgefallen", antwortet sie salopp auf die Frage, wie das passieren konnte. Die Erklärung folgt direkt im Anschluss: "Es war einfach nur ein kleiner Fahrfehler. Das hatte nichts mit Nerven oder sonstigem zu tun. Ich hatte den Schlitten in Kurve 13 ein bisschen zu früh ausgelenkt und dadurch einen Linkszug bekommen. Den Kipper konnte ich noch echt gut abfangen und dachte, ich hab's wieder. Doch dann kam der kleine Buckel in Kurve 16 - und da hast du keine mehr." Am liebsten hätte sie in dem Moment 30 Sekunden zurückspulen wollen, um noch mal alles richtig zu machen. "Es geht halt ganz schnell, von Top auf Flop", meint Taubitz. Dass sie im vierten Lauf wieder die Laufbestzeit erzielt, ging unter im Jubel um Geisenberger und Anna Berreiter, die die Gunst der Stunde nutzte und den zweiten Platz belegte. "Es war ein versöhnlicher letzter Lauf für mich, im Großen und Ganzen bin ich trotzdem enttäuscht", sagt Taubitz. Im Podcast-Gespräch erzählt sie außerdem vom Leben im olympischen Dorf ("ziemlich geil"), das sie am Tag nach dem Wettkampf schon verlassen musste (die Bobfahrer kommen), und sie zieht Bilanz ihrer ersten Winterspiele. Ihre Kampfansage mit Blick auf Olympia 2026 im italienischen Cortina d'Ampezzo: "Nach den Spielen ist vor den Spielen. Ich habe es auch auf meinen Schlitten geschrieben: Jetzt erst recht." Außerdem im Podcast: Was Biathletin Denise Herrmann über ihren Sieg und das Leben bei Olympia unter Coronabedingungen sagt.
Nach einer kurzen Nacht mit vielen Gedanken und noch mehr Emotionen, wie er sagt, beginnt für Olympiasieger Johannes Ludwig die zweite Disziplin bei diesen Winterspielen in Peking: der Medien-Marathon. Es ist sozusagen die Pflicht nach der Kür am Abend zuvor, als der Rodler im Eiskanal von Yanqing zur Goldmedaille fuhr. Noch dazu ist es die erste fürs deutsche Team - und das Interesse am 35-Jährigen noch einmal größer. Zwischen Fernseh-Interview und Telefonat mit der Heimatzeitung in Thüringen nimmt Ludwig auch Platz im Dreierbob, dem Wintersportpodcast von Sächsische.de. Im Podcast-Gespräch gesteht er, dass er es immer noch nicht so richtig fassen kann. "Ich werde mir jetzt im Nachhinein alles noch mal in Videos anschauen, was überhaupt passiert ist. Und dann werde ich das wahrscheinlich so Stück für Stück verarbeiten", erzählt Ludwig und verrät, dass er die Medaille wie angekündigt in der Nacht unterm Kopfkissen nahe bei sich hatte. "Jetzt habe ich sie in der Hand und streichle sie nebenbei immer ein bisschen." Dass Ludwig, der noch nie einen Einzeltitel gewonnen hat, in Peking triumphiert - wer hätte das schon gedacht? Tatsächlich wohl nicht mal unbedingt er selbst, wobei Ludwig in dieser Saison so gut wie nie unterwegs ist. Fünf Weltcups hat er für sich entschieden, außerdem den Gesamtweltcup. Vor allem aber verblüfft die souveräne Art und Weise, mit der er den technisch anspruchsvollen Eiskanal im Griff hatte. Start- und Bahnrekord im ersten Lauf, noch einen Bahnrekord im dritten Lauf, seinem besten, wie er meint. Schließlich die nervenstarke Fahrt zu Gold. "Dieses Level zu finden zwischen der richtigen Anspannung und Entspannung, das ist mir ganz gut gelungen. Ich war wirklich überrascht, wie gut ich über die Nacht gekommen bin", sagt Ludwig. Im Podcast beantwortet der neue Olympiasieger auch die zwei wichtigsten Fragen, die sich nun stellen: Beendet Ludwig als bald 36-Jähriger auf dem vermeintlichen Höhepunkt jetzt wirklich seine Karriere? "Ich habe nicht gesagt, dass ich aufhören werde, und ich habe nicht gesagt, dass ich weitermache", sagt er. Jetzt wolle Ludwig erst einmal genießen, Luft ranlassen und dann mit seiner Familie reden, "ob ich mir eine weitere Saison gönnen möchte oder nicht". Verlockend ist die WM 2023 in Oberhof natürlich schon. Eine WM, die für den Thüringer im doppelten Sinne eine Heim-WM wäre. Und wie hat er eigentlich jetzt die Goldmedaille gefeiert? Seine Mannschaftskollegen hatten schließlich so eine Vorahnung. "Das wird eine fette Party geben. Ganz egal, ob mit Cola, Wasser oder Bier", sagte der Sechsplatzierte Max Langenhahn am Sonntagabend im Ziel. Der weitaus erfahrenere viermalige Olympiasieger Felix Loch, diesmal Vierter, wusste da schon mehr. Er frohlockte, dass die Österreicher im Olympischen Dorf gleich nebenan wohnen und immer einen guten Schluck dabei haben. Und so kam es dann auch. Aber hören Sie selbst ... Außerdem in dieser Folge: Hören Sie, wie sich Eisschnellläuferin Claudia Pechstein kurz nach ihrem 3.000-Meter-Rennen und ihrer achten Teilnahme an Olympischen Spielen geäußert hat.
Es ist kalt in Peking in diesen Tagen, eisig kalt und die Sonne trügerisch, sehr trügerisch. Sie sorgt für schöne Bilder, wärmt aber nicht – was ganz gut passt zu diesen Olympischen Winterspielen, die am Freitag in Peking eröffnet werden. SZ-Reporter Tino Meyer ist seit Dienstag in Peking und berichtet über die Spiele in der chinesischen Hauptstadt. Im Wintersport-Podcast Dreierbob erzählt er vom Ankommen im Land, aus dem das Coronavirus kam, und von seinem Leben in der olympischen Parallelwelt mit täglichen Tests und abgeriegelten Sportstätten und Unterkünften. Vom der historischen Idee, dass sich bei Olympia die „Jugend der Welt“ zum sportlichen Wettstreit trifft, ist nicht viel geblieben. Das habe erst mal nichts mit Peking im Speziellen zu tun, stellt Meyer fest. Doch falle es ein mehr auf als bei früheren Spielen. Neben dem Dauer-Thema Corona, das schon die Sommerspiele im vergangenen August in Tokio überlagert hat, kommt nun ein explizit chinesisches hinzu: der Umgang mit Menschenrechten wie die freie Meinungsäußerung. Von speziellen Umständen ist zuletzt bei Sportlern und Trainern immer wieder die Rede gewesen, und das hat schon vor der Einreise angefangen. Normalerweise müssen die Athleten eine sportliche Norm erreichen, um sich den Traum von Olympia zu erfüllen. Zweimal beim Weltcup unter den besten 15 oder einmal in den Top 8 – das sind beispielsweise die Kriterien in Deutschland. Mannschaften müssen sich extra bei Turnieren qualifizieren - und Journalisten einen Akkreditierungsantrag beim Deutschen Olympischen Sportbund einreichen. Doch damit ist es diesmal eben nicht getan ... Den langen Weg nach Peking, der vor allem ein bürokratischer Marathon war, und die ersten Eindrücke vor Ort schildert der SZ-Reporter in dieser Podcast-Folge. Zudem kommt Francesco Friedrich zu Wort, der Bobdominator aus Pirna - und nun auch Fahnenträger. Bei der Eröffnungsfeier am Freitag führt er zusammen mit Eisschnellläuferin Claudia Pechstein die deutsche Mannschaft ins Olympiastadion. Das heißt auch für ihn: Noch einen Corona-Test extra, so sind die Regeln.
Die Uhr tickt runter, die heiße Phase vor Olympia hat begonnen. Das Kürzel im Leistungssport dafür lautet UWV, unmittelbare Wettkampfvorbereitung. So steht es auch diesmal wieder in den Trainingsplänen von Gerd Leopold. Und kaum einer weiß besser, worauf es jetzt ankommt: Kräfte sammeln, Konzentration schärfen. Seit 40 Jahren arbeitet der Riesaer nun schon als Bobtrainer, seit 2011 ist er Heimtrainer von Francesco Friedrich. Vor den Olympischen Spielen, die am 4. Februar in Peking eröffnet werden, kommt diesmal noch ein geradezu zentraler Punkt hinzu, mahnt der Trainer im Wintersportpodcast "Dreierbob" bei Sächsische.de an: "Kontakte meiden!" Um sich vor dem Coronavirus zu schützen, hat sich die gesamte deutsche Bob-Nationalmannschaft, Techniker, Serviceleute und Physiotherapeuten inklusive, eine Woche vor dem Abflug nach Peking aus der Öffentlichkeit komplett zurückgezogen. Im Trainingszentrum Kienbaum am Rande von Berlin bestreitet das Team nun also die UWV. "Wir haben es die ganze lange Weltcup-Saison jetzt ohne Infektion geschafft, da wollen wir auf die letzten Tage nichts anbrennen lassen", sagt Leopold und klopft sich dreimal leicht auf den Kopf. Das Motto für den Aufenthalt in Kienbaum lautet also: "Noch mal gut trainieren. Aber bloß nicht infizieren!" So kurz vor dem herausragenden Saisonhöhepunkt, der maßgeblich über den weiteren Karriereverlauf der Athleten entscheidet und zudem die Förderung der gesamten Sportart in Deutschland bestimmt, könnte ein positiver Fall empfindliche Folgen haben. Leopold weiß das, er hat auch schon oft genug Krisen und Extreme erlebt. Harald Czudaj, mit dem er mittlerweile Fitnessstudios mit dem vielsagenden Namen "Olympia" in Riesa und Coswig betreibt, und dessen Vierer-Team hat Leopold 1994 in Lillehammer zum Olympiasieger gemacht, danach trainierte er Jamaikaner, Franzosen und Niederländer. Und seit 2011 ist der frühere Marathonläufer vom SC Einheit Dresden (Bestzeit 2:32 Stunden) an einem besonders ambitionierten Projekt beteiligt. Die Erfolge von Bobdominator Francesco Friedrich aus Pirna, dem Rekordweltmeister und zweimaligen Olympiasieger von 2018, gehen auch auf ihn zurück. Leopold schreibt die Trainingspläne, er ist zudem so etwas wie die Vaterfigur, zugleich Motivator, Netzwerker und einer, der immer wieder innovative Ideen einbringt. Zum Beispiel, dass auch Yoga gut ist für starke Männer, die sonst Kniebeuge mit einer 200-Kilo-Hantelstange im Nacken machen. Einmal pro Woche versammelt er Team Friedrich, zu dem die Anschieber Thorsten Margis, Candy Bauer, Martin Grothkopp, Alexander Schüller sowie in diesem Jahr auch der überaus erfahrene Alexander Rödiger gehören, zum gemeinsamen Training auf der Anschubstrecke in Riesa. Und selbstverständlich ist Friedrichs Ziel, die Olympiasiege Nummer drei und vier, auch seines. "Wir haben in dieser Saison 16 von 18 Rennen gewonnen. Etwas anderes als zu sagen, wir fahren um den Sieg, kann nicht unser Anspruch sein", sagt Leopold - und schiebt nach: "Doch es gibt keine Garantie." Am Samstag fliegt die Bob-Mannschaft nach Peking. Von dort geht es dann weiter in die gut 80 Kilometer nordwestlich gelegenen Berge nach Yanqing, wo auf der neu gebauten Olympia-Bahn kurzfristig noch vor der Eröffnung zwei Trainingstage für die Bobfahrer vorgesehen sind. Eine unverhoffte Chance, die sich der Perfektionist Friedrich nicht entgehen lässt. Die Männer-Rennen stehen dann am 14. und 15. (Zweier) sowie am 19. und 20. Februar (Vierer) im olympischen Programm. Vorab wartet auf Friedrich womöglich jedoch noch eine besondere Aufgabe. Er steht als Fahnenträger der deutschen Mannschaft für die Eröffnungsfeier zur Wahl, die Abstimmung läuft bis zum 30. Januar. "Diese ehrenvolle Aufgabe würde Francesco sehr gerne übernehmen", sagt Leopold.
Technisch macht ihm keiner etwas vor, schon gar nicht seit seinem Seitenwechsel. "Aufnahme läuft", sagt Michael Rösch, Biathlon-Olympiasieger von 2006, bei seiner Premiere im Wintersport-Podcast "Dreierbob" bei Sächsische.de. Und statt die erste Frage an ihn, den Talk-Gast, abzuwarten, stellt er die lieber selbst: "Bin ich Pilot, der Bremser oder sitze ich mittendrin?" Schlagfertig ist der Altenberger also wie eh und je, was ganz gut passt zu seinem neuen Job als TV-Experte. Bei Eurosport kommentiert Rösch jetzt zusammen mit Sigi Heinrich die Weltcups, auch in diesen Tagen wieder. Nach Oberhof macht der Biathlon-Tross momentan Halt in Ruhpolding, für den 38-Jährigen ein besonderer Ort. Vor ziemlich genau drei Jahren beendete der Olympiasieger von 2006 im bayrischen Biathlon-Mekka seine Karriere. Im Podcast erzählt Rösch natürlich auch von jener sportlichen Sternstunde damals in Turin - wobei er sich gar nicht mehr genau erinnern könne, wie er gesteht. Erst diese Woche habe er mit seinem damaligen Teamkollegen Sven Fischer, der jetzt als ZDF-Experte arbeitet, beim Abendbrot zusammengesessen und über die Winterspiele 2006 gesprochen. "Fisch hat noch alles präsent und weiß jedes Detail, da sind auch bei mir wieder viele Erinnerungen hochgekommen", sagt Rösch. Als Toptalent hatte er es sozusagen auf Anhieb in die Olympia-Staffel geschafft und mit schnellen Schießzeiten die Fachwelt verblüfft - und sogar eine kleine Revolution in seiner Sportart ausgelöst. Unvergessen sein legendäres 17-Sekunden-Schießen beim Weltcup-Sprint 2008 in Oslo, das es zum Klick-Hit bei Youtube geschafft hat. Solche Zeiten sind heute immer noch die Ausnahme, doch an die 20 Sekunden kommen inzwischen viele Biathleten heran. Schnelles Schießen gehört inzwischen dazu. Das weiß auch Rösch, der in Anlehnung an seinen nicht minder erfolgreichen Vater Eberhard unverändert von allen Ebs genannt wird. Im Podcast redet Rösch zudem ausführlich über den Leistungsstand der deutschen Biathleten, neue Talente auch in Sachsen, die Perspektive für Sachsens derzeit Besten, Justus Strelow, der Olympia sehr wahrscheinlich verpasst, sowie die Erfolgsaussichten generell bei den Winterspielen in Peking. Er selbst ist ganz froh, nicht selbst nach Peking zu müssen. "Schönes Stadion, breite Strecke, doch selbst ohne Corona würden dort keine Zuschauer sein. Biathlon interessiert in China keinen. Das ist das eine", sagt Rösch. Das andere sind die vieldiskutierten Corona-Bedingungen vor Ort und nicht zuletzt die kritische Menschenrechtslage: "Olympische Spiele haben in so einem Land einfach nichts zu suchen. Aber dafür können wir nichts, das liegt am IOC. Und das IOC macht mit dem den Handschlag, wo es das meiste Geld gibt - so sieht es zumindest aus." Rösch, der aus dem Eurosport-Studio in München berichten wird, bemängelt jedoch zugleich, dass beispielsweise in Europa keiner mehr Olympia haben wolle. Seine Begründung: "Die Werte sind einfach mehr da, wenn selbst Nationen wie Deutschland, Norwegen und Schweden die Spiele nicht mehr wollen. Ich finde es nicht schön, dass Olympia in China stattfindet." Rösch selbst erfindet sich also immer wieder neu, er lebt dabei nach dem Prinzip Hinfallen, Aufstehen, Weitermachen. Weltklasse-Sportler ist er gewesen, dabei ein Stück weit immer auch sein eigener Manager, erst recht in den Jahren als Wahl-Belgier, nach der Karriere war er dann für kurze Zeit auch Trainer, er ist zudem Werbegesicht und nun eben Journalist. Der Bezugspunkt ist dabei stets der gleiche: Biathlon. Es bleibt seine Leidenschaft.
Geht es ums Rodeln in Deutschland, kommt man an ihm nicht vorbei: Georg Hackl - oder wie man den dreimaligen Olympiasieger längst nicht mehr nur in seiner bayerischen Heimat nennt: der Hacklschorsch. "Was mich als Kind schon fasziniert hat, dass es möglich ist, dass ein Rennrodler an einer senkrechten Wand entlang fahren kann und da nicht runterfällt", erzählt der 55-Jährige im "Dreierbob", dem Wintersport-Podcast von Sächsische.de - der in dieser olympischen Saison auch mal schnell zum Dreierrodel wird. Im Gespräch mit Hackl, der in Berchtesgaden zu Hause ist und mittlerweile als Stützpunkttrainer arbeitet, kommt man natürlich auch an dem alles beherrschenden Thema dieser Tagen nicht vorbei: Corona. Hackl wirbt mit Nachdruck fürs Impfen, das sei die einzige Chance im Kampf gegen das Virus. Die Pandemie beschäftigt auch den Leistungssport mehr denn je, erst recht mit Blick auf die Olympischen Winterspiele im Februar 2022 in Peking. Auch das erfolgsverwöhnte und vor allem Erfolg gewöhnte deutsche Rodel-Team ist betroffen. Olympiasieger Felix Loch sowie Dajana Eitberger fehlten beim letzten Weltcup vor Weihnachten in Innsbruck aufgrund einer Corona-Infektion. Mehr noch wirkt allerdings das Erlebte von den Trainingswochen auf der neuen Olympiabahn in Yanqing nach, sowohl bei den Sportlern als auch bei Hackl selbst. "Die Gefahr einer Ansteckung mit Corona halte ich in China für sehr, sehr gering, weil hier starke Maßnahmen gegen eine solche Ansteckung ergriffen wurden", sagt der gebürtige Bayer. Etliche Maßnahmen seien allerdings wenig sinnvoll und würden vielmehr die Freiheit des Individuums stark einschränken. So habe er beispielsweise beim Einchecken ins Hotel seinen Ausweis abgeben müssen und habe den erst am letzten Tag wiederbekommen. Dies sei ein kleines, aber aussagekräftiges Beispiel. Die Corona-Quarantäne habe sich wie Strafvollzug angefühlt mit Stacheldraht rund ums Hotel, meint Hackl mit leiser, ernster Stimme. Ursächlich verantwortlich dafür macht er "ein anderes Menschenbild, ein anderes Weltbild, das man in diesem Land hat und Dinge handhabt, die wir in freien, demokratischen Ländern unter ,geht gar nicht' einordnen würden. Da ist der Mensch nichts wert, und da ist es wurscht, wenn der Mensch nicht raus darf." Unter diesen Voraussetzungen, stellt Hackl weiter fest, "hat das Große, Schöne und Tolle, was Olympia immer war, für mich ganz grundsätzlich seinen Zauber verloren". Es falle ihm daher auch sehr schwer, sich für eine erneute Reise nach China im Februar zu motivieren, er verbucht es inzwischen vielmehr als reine Arbeitsreise. "Mir tun vor allem die Sportler leid, die um das Erlebnis Olympia und die großartigen Momente, wie ich sie mehrfach erleben durfte, betrogen werden", sagt Hackl und macht dafür gleichermaßen die Pandemie und den Austragungsort verantwortlich. Hackl kommt nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in China zu dem Schluss: "Augen auf bei der vergabe der Olympischen Spiele." Es tue ihm für die Sportler leid, es tut ihm für Olympia leid. "Und mir tut es für alle sehr, sehr leid, die unter solch einem Regime leiden", betont er. Was bleibt, ist der sportliche Wettbewerb - auch in Peking und trotz der widrigen Umstände, die auch von den Athleten anderer Länder kritisiert wurden. "Wir sind gut aufgestellt, sind gut vorbereitet. Und wir haben unsere Erfahrungen mit der Bahn gemacht", sagt Hackl. Er spricht von einer sehr aufwendig und großzügig gebauten Anlage. "So etwas hat der Rodelsport bisher noch nicht gesehen. Eigentlich eine Vorzeige-Anlage." Im Podcast erzählt der erfolgreichste Rodler aller Zeiten zudem von der Leidenschaft für seinen Sport, vom Tüfteln am Schlitten und auch über den zerstörten Eiskanal am Königssee sowie den Stand der Planungen zum Wiederaufbau dieser Bahn. Und Hackl verrät das Erfolgsgeheimnis der Rodelnation Deutschland, die selbstverständlich auch diesmal wieder
Weihnachten kam noch nie so ungelegen und doch genau zum richtigen Zeitpunkt. Da geht es den Bobfahrern in diesem Jahr wie wohl allen Wintersportlern. Nach fünf Weltcup-Wochen sehnen sie sich nach einer Pause, doch die Füße hochlegen will und kann gut einen Monat vor den Olympischen Spielen in Peking niemand. Selbst Bob-Bundestrainer René Spies macht da keine Ausnahme. "Weihnachten ist schon sehr willkommen, doch ich glaube, abschalten kann jetzt keiner, Es geht eher darum, sich mental noch mal ein bisschen runterzufahren, um wieder zu Kräften zu kommen", sagt Spies im "Dreierbob", dem Wintersport-Podcast von Sächsische.de. Wenigstens zur Bescherung will er das Handy ausmachen und die Zeit mit seiner Familie genießen - nachdem sich vorher alle getestet haben. So viel Vorsicht und auch Professionalität muss sein. Nach harten Vorbereitungswochen soll Olympia nicht durch solche Nachlässigkeiten in Gefahr geraten. Ein positiver Corona-Fall und alles kann vorbei sein. Einreisen nach China darf nur, wer kurz vor dem Abflug zwei negative PCR-Tests vorweisen kann. Olympia - das ist nicht nur ein großer Traum für die Aktiven, es ist der Höhepunkt schlechthin für Nischensportarten wie auch den Bobsport. Weil eine Olympia-Medaille nicht zuletzt um ein Vielfaches mehr zählt als Podestplätze bei Welt- oder Europameisterschaften. "Das ist in jedem Fall so", betont Spies, spricht vom wertvollsten Wettkampf und sagt auch warum: "Wir werden nach dem Ergebnis abgerechnet und der Verband danach eingeordnet, wie viele Fördermittel er in den kommenden vier Jahren bis zu den nächsten Olympischen Spielen erhält." Auf eine Medaillenvorgabe will sich der Bundestrainer im Podcast nicht festlegen, doch er nennt seine prinzipielle Herangehensweise: Vor dem entscheidenden vierten Lauf solle in jeder der vier Bob-Disziplinen mindestens ein deutsches Team die Chance auf die Goldmedaille haben. Da ist es gut, und das weiß auch Spies, einen wie Francesco Friedrich in der Mannschaft zu haben. Über dessen unglaubliche Dominanz, Friedrich hat im Kalenderjahr 2021 alle Rennen gewonnen, und auch dessen Standing innerhalb der Nationalmannschaft spricht Spies ebenfalls wie auch über seine Arbeit als Bundestrainer und den mutmaßlich größten Gegner für alle: Corona. "Das ist in der Tat nicht nur für die Aktiven, sondern auch für uns als Trainer eine riesige Angst und auch Sorge, was passiert, wenn du dort positiv bist oder wenn du dich dort irgendwie ansteckst", erklärt Spies, der seit 2016 als Cheftrainer der deutschen Nationalmannschaft arbeitet und als Bobpilot selbst zweimal bei Olympischen Spielen am Start war. Eine Ansteckung hundertprozentig vermeiden, das könne man nicht. Es gehöre auch etwas Glück dazu, dass man verschont bleibe. Und das gehe bei der Anreise nach China los. "Wir müssen im Flugzeug dahin fliegen. Wenn da zwei, drei Infizierte im gleichen Flieger zufällig neben einem oder in der Nähe sitzen, hat man ganz schlechte Karten." Spies weiß um die Erlebnisse der deutschen Rennrodler, die bei ihrem Aufenthalt kürzlich in China aus genau diesem Grund in Quarantäne mussten. Im "Dreierbob" sprach die sächsische Rodlerin Julia Taubitz anschließend von "menschunwürdigen" Zuständen. Seine Wünsche fürs neue Jahr sind für Spies deshalb klar: Gesundheit - für seine Familie, die Sportler und auch sich selbst. "Und was mir echt Sorgen macht, und da kenne ich auch ein paar Leute, ist diese Corona-Radikalisierung. Die hat extrem zugenommen, da trifft man im Sport wie in der Gesellschaft auf verhärtete Positionen. Ich hoffe, dass wir da zurückfinden und im Dialog bleiben. Das ist ein Wunsch von mir für den Sport, aber auch für ganz Deutschland."