Politische, wirtschaftliche und rechtliche Themen: Der Experten-Talk für Landwirtinnen und Landwirte.
Verkehrsschilder, Stallzelte und Technische Delegierte: Was braucht es für ein internationales Turnier? Wir haben es in unserem Podcast "Die Wegweiser" geklärt. Nicht nur einen Reitplatz und einige Hindernisse braucht es, auch viele Sicherheitsmaßnahmen müssen eingehalten werden, wenn ein Reitverein ein Turnier ausrichten will. Soll es dann noch international sein, wird es noch anspruchsvoller. Wir haben für unseren Podcast "Die Wegweiser" mit Silke Meyer vom Ammerländer Reitclub (ARC) aus Westerstede (Landkreis Ammerland) gesprochen und für Sie in Erfahrung gebracht, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um auf der eigenen Anlage Turniere auszurichten. Schon mal was von einem Technischen Delegierten gehört? Von einem Parcoursbauer? Von der FEI oder der FN? Aus diesem Podcast werden Sie schlauer, denn der ARC hat schon einige internationale Veranstaltungen auf die Beine gestellt im Vielseitigkeitssport. Auch im kommenden Jahr 2024 steht ein großes Event an. Wir decken auf, woher die hohen Kosten kommen, wieso es beinahe ein Jahr Vorbereitungszeit benötigt, wie häufig die VS-Hindernisse gepflegt werden und welche Erschwernisse sowohl die Corona-Pandemie als auch die verpflichtende Herpes-Impfung mit sich gebracht haben.
Der Kampf gegen den Krebs ist eine "Big Challenge": Aber es ist auch eine Spendenveranstaltung, gegründet von Landwirten. Wir sprechen für unseren Podcast dazu mit Gisela Heinrichs, einer fleißigen Teilnehmerin. Aufgeben ist keine Option: Eine "Big Challenge" ist der Kampf gegen den Krebs allemal. Der gleichnamige Verein sammelt bei Sportveranstaltungen Spenden für die Deutsche Krebshilfe. In diesem Jahr startete die Aktion am vergangenen Wochenende in Kevelaer-Winnekendonk am Niederrhein. Radfahrer und -fahrerinnen sowie Läufer und Walker konnten einen Rundkurs von etwa 43 beziehungsweise 8 Kilometern in der schönen Sonsbecker Schweiz möglichst oft bewältigen. Auch eine gesonderte "Kinderrunde" wurde wieder angeboten. Motivation für die Big ChallengeMit dabei sein wollte in diesem auch wieder Gisela Heinrichs aus der Region Uelzen. Sie kam in Kontakt mit der Big Challenge im Jahr 2016 – und ist in den Folgejahren dem Projekt treu geblieben. Für unseren Podcast "Die Wegweiser" haben wir im Vorhinein mit der Landwirtin eines Schweinemastbetriebes mit Ackerbau gesprochen: Über ihre Motivation, sich für die Big Challenge zu engagieren und über die Beweggründe des Projekts. Aber auch über die momentane Situation in der Landwirtschaft und die Hindernisse aufgrund des Wetters, wegen derer sie letztlich in 2023 gar nicht an den Start gehen konnte. Weil rund um das Wochenende endlich besseres Wetter Einzug gehalten hatte, mussten Gisela Heinrichs und ihr Partner ernten, was das Zeug hielt: Getreide geht vor! 227 Personen radeln und laufen für den guten ZweckSeit 2014 haben Radfahrer und Läufer während der Challenges insgesamt mehr als 1,64 Millionen Euro für die Krebshilfe gesammelt. Die Spendengelder gehen in diesem Jahr an die Uniklinik Aachen, die Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz als Unterstützung gegen Tumore erforscht. Bedauerlicherweise konnte der diesjährige Fachvortrag nur über eine Videobotschaft erfolgen, wie Petra Zöller vom BIG Challenge Team aus Bruchhausen-Vilsen im Nachgang mitteilt. Der zuständige Leiter Prof. Dr. med. Jakob Nikolas Kather musste kurzfristig mit einer Delegation um Karl Lauterbauch eine Reise nach Indien zum G20-Gipfel antreten. Bei der anschließenden Scheckübergabe konnte aber ein Scheck in Höhe von über 190.000 Euro übergeben werden. Angemeldet waren in diesem Jahr 227 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die morgens ab 6 Uhr bei einem Temperatur von 21 Grad starteten. Die örtlichen Landfrauen versorgten mit viel Freude und Motivation die Teilnehmer ab 7.30 Uhr mit einem leckeren Frühstücksbuffet am Startplatz sowie einem breit sortierten Angebot an den Verpflegungsstationen auf der 43 km langen Strecke, so Petra Zöller weiter. Zwar habe es am Nachmittag eine Weile geregnet, berichtet sie, aber das habe der gelösten und freudigen Stimmung keinen Abbruch getan. "Zwischendurch habe ich überlegt, eine Abkürzung zu nehmen", gibt sie zu. Doch dann habe sie sich wieder an das Motto der Challenge erinnert und weiterhin feste in die Pedale getreten. Denn: Aufgeben ist keine Option! Wer Lust hat, mehr zu hören, klickt sich in unsere aktuelle Podcastfolge. Ansonsten gibt's mehr Infos zur Big Challenge auf online unter www.bigchallenge-deutschland.de.
Mit 18 war das Pferd noch fit, jetzt ist es 22 und baut sichtlich ab. Was Pferde-Senioren brauchen, klären wir in unserem Podcast "Die Wegweiser". Unsere Gesprächspartnerin ist Christiane Gromöller, sie kommt aus Jemgum in Ostfriesland, ist Tierheilpraktikerin und Agraringenieurin und führt eine mobile Tierheilpraxis für landwirtschaftliche Nutztiere sowie Pferde. Das Wichtigste in den Augen der Expertin: Pensionsstallbetreiber sollten – wenn sie Stellplätze für alte Pferde anbieten – die Möglichkeit haben, zu individualisieren. „Den Tieren kann es jeden Tag anders gehen. Ist es regnerisch und windig, mag der Senior vielleicht nicht mehr in der Gruppe laufen, in der wild gespielt wird. Ist es sommerlich warm, kann er vielleicht in derselben Gruppe auf einer weitläufigen Wiese noch gut zurechtkommen.“ Aber natürlich gibt es weitere Faktoren, an denen Pferdebesitzer erkennen, dass sie handeln müssen. Welche das sind und welche Tipps die Expertin noch hat, um den Pferdesenioren im Pensionsstall einen schönen Lebensabend zu ermöglichen, erfahren Sie in unserem Podcast-Interview.
Hackschwärme, künstliche Intelligenz und digitale Agenten: Michael Clasen, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Hannover, hat eine Vision, wie Landwirtschaft in Zukunft betrieben werden könnte. Zentrale Rolle spielt dabei das Feld, das sich selbst bestellt. Wir haben mit dem 51-Jährigen über Landwirtschaft 4.0 gesprochen. Bereits heute sind mechanische Prozesse in der Landwirtschaft einigermaßen automatisiert. Darunter fallen unterschiedliche Entscheidungen, beispielsweise sehr kurzfristige wie es bei Steuerprozessen von Maschinen („Fahre nach links! / Fahre nach rechts!“) der Fall ist. Aber was ist mit operativen, taktischen und strategischen Entscheidungen wie etwa die Frage „Wo will ich in fünf Jahren sein?“. Auch bei diesen Entscheidungen hilft Digitalisierung mehr und mehr. Doch es gibt auch einige Argumente gegen die Vision des Feldes, das sich selbst bestellt. Alles über die digitalen Zwillinge der Äcker, darüber, wie sich die Kernkompetenz des Berufsbildes Landwirt/Landwirtin verändert und welche Prognosen es für die Digitalisierung in der Landwirtschaft gibt, hören Sie in der neuen Folge unserer "Wegweiser".
Einem Roboter beibringen, einen Kaffee zu holen? Gar nicht so leicht. Noch schwieriger wird es, wenn es um autonomes Ackern geht. Wir haben dazu mit dem Experten Prof. Joachim Hertzberg vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) gesprochen und herausgefunden, wo die Herausforderungen sind. Was genau ist eigentlich Künstliche Intelligenz (KI)? Welches sind die Meilensteine? Und wieso ist der Bereich speziell für die Landwirtschaft so interessant? Diese und weitere Fragen hat uns Joachim Hertzberg im Interview beantwortet. Er berichtet von "Deep Blue", dem ersten Computer, dem es gelang, den damals amtierenden Schachweltmeister Garri Kasparow in einem Turnier zu schlagen, von den ersten Stationen der Automatisierung in Fabriken und Autonomisierung in der Robotertechnik. P.S. Prof. Hertzberg hatte in dem Podcast-Interview einen Versprecher, was das Jahr von "Deep Blue" angeht. Er spricht von 1996, richtig ist jedoch 1987. Der erste Sieg von Deep Blue über Gary Kasparow in einer einzelnen Schachpartie war 1996, in einem regulären Turnier dann im Jahr 1997. Was all das mit Chat GPT zu tun hat und wieso dieses Themengebiet eng verwoben ist mit Fragen nach Gesetz und Recht, klärt unsere stellvertretende Chefredakteurin, Cornelia Krieg, in diesem Podcast! Hören Sie auf den üblichen Plattformen, wie beispielsweise Spotify, rein in die Prinzipien des Programmierens, in die Welt der Algorithmen und die Galaxie der Technik.
In Tarmstedt geht es wieder rund: Vom 7 bis 10. Juli wird die Landwirtschaftsmesse ausgerichtet und wer sich darauf auch schon sehr freut, ist Carina Ulrich. Sie ist für das Rahmenprogramm zuständig und ist nach den Corona-Jahren und dem sehr erfolgreichen "Restart" der Messe in 2022 froh, dass alles wieder seinen gewohnten Gang geht. Zumindest was das Wesentliche angeht. Dennoch gibt es natürliche viele Neuheiten und Trends zu sehen, die viel zu tun haben mit Digitalisierung oder Automatisierung. Apropos: Das ganze Gelände können Besucherinnen und Besucher dieses Jahr online anschauen, sich einen Ablauf-Plan zurechtlegen - und natürlich auch online Eintrittskarten sowie Parktickets kaufen. Neugierig geworden? Dann reinhören in unseren Podcast "Die Wegweiser" zur Landwirtschaftsmesse in Tarmstedt in 2023!
Die LAND & FORST wird 175! Das muss gefeiert werden. Wir haben sieben Betriebe in Niedersachsen besucht, diese Hofgeschichten erscheinen nun wöchentlich – zum Teil auch mit einem dazugehörigen Podcast "Die Wegweiser". In unserer letzten Geschichte ist Redakteur Jörg Rath-Kampe nach Bad Bevensen gereist und hat Familie Strampe besucht. Hier werden auf mehr als 10 Hektar Süßkartoffeln angebaut. Nach dem Studium haben Anna und Sönke Strampe aus Bad Bevensen auf den Ökolandbau gesetzt. Und dabei auch gleich die ganze Fruchtfolge umgekrempelt und auch mit in Deutschland noch nicht so häufig angebauten Kulturen ergänzt. Das gilt speziell für die Süßkartoffel. Ein eigenes Marketingkonzept zugeschnitten auf Sönke mit der Marke Sönkes Süßkartoffel soll die Sichtbarkeit im Markt verbessern. Mittlerweile verkauft der Betrieb seine Süßkartoffeln europaweit. Über die Plattform Crowd Farming konnten Strampes vergangenes Jahr rund 35 Tonnen Süßkartoffeln vermarkten. Ziel dieser Plattform war und ist es, dass für die Landwirte vernünftige Preise erzielt werden können. Mittlerweile bauen Strampes 10,5 Hektar Süßkartoffeln an. Aber es gibt noch mehr auf Hof Strampe: Es wird beispielsweise Kleegras angebaut, auch wenn hier keine Tiere leben. Genutzt wird diese Leguminose als Dünger. Spannend, oder? Dann hören Sie doch gern rein in die neue Folge unseres Podcasts "Die Wegweiser".
Die LAND & FORST wird 175! Das muss gefeiert werden. Wir haben sieben Betriebe in Niedersachsen besucht, diese Hofgeschichten erscheinen nun wöchentlich – zum Teil auch mit einem dazugehörigen Podcast "Die Wegweiser". Dieses Mal geht um die Direktvermarktung. Redakteurin Antje Wilken war dafür bei Familie Faß in Friedeburg. Hier ist die Welt schwarz-rosa. Denn hier leben inzwischen um die 80 Bunte Bentheimer Schweine. Zu Beginn waren sie nur als Hobby von Dirk und Deborah Faß gedacht - inzwischen gehören sie fest zum Betriebskonzept. Denn die Direktvermarktung steht inzwischen im Vordergrund, die Milchkühe sind ausgezogen. Dennoch gibt es noch eigene Molkereierzeugnisse im Hofladen, denn der Hof Faß arbeitet mit vielen anderen landwirtschaftlichen Betrieben aus der Region zusammen. Auf mehreren Wochenmärkten in Ostfriesland macht das Team vom Hof Faß mit dem Verkaufswagen Station – einmal im Monat sogar auf der Insel Norderney. Was Deborah und Dirk Faß besonders am mobilen Verkauf lieben? Das sind die Begegnungen mit Kundinnen und Kunden sowie mit den Markt-Kolleginnen und -Kollegen. Was die Familie zu dem Schritt der Hofumstellung veranlasst hat, welche Hürden ihr begegnet sind und welche Pläne sie noch für die Zukunft schmiedet, können Sie in unserer neuen Podcast-Folge hören.
Die LAND & FORST wird 175! Das muss gefeiert werden. Anlässlich des Jubiläums hat unsere Redakteurin Dr. Laura Schneider mit dem Historiker Prof. Karl Christian Führer gesprochen. Der Wirtschaftshistoriker und mittlerweile emeritierter Professor an der Universität Hamburg hat die Entwicklung in Tierhaltung und Fleischindustrie in Westdeutschland in den Jahren 1950 bis 1990 untersucht. Das Ergebnis stellt er in seinem Buch „Das Fleisch der Republik“ aus dem Jahr 2022 vor - und für uns im Interview. Ein Ergebnis: Ganz maßgeblich gesteuert haben die Verbraucher die Entwicklungen. Haben sie also entschieden, wie unsere heutige Fleischproduktion aussieht? "Ja", sagt Karl Christian Führer, "auch wenn den Verbrauchern nicht klar war, welche Folgen ihr Handeln haben würde. Aber ihr Verhalten veränderte sich seit Mitte der 1950er Jahre so signifikant, dass der Fleischmarkt völlig umgekrempelt wurde." Wie sich die Schlachtungen verändert haben und welche Auswirkungen das auf die Angebote in Supermarkt-Kühlungen hatte, was das für Landwirte und Landwirtinnen bedeutet hat und welche Schlussfolgerungen wir heute aus den Entwicklungen ziehen können, hören Sie in unserer neuen Podcast-Folge.
Die LAND & FORST wird 175! Das muss gefeiert werden. Wir haben sieben Betriebe in ganz Niedersachsen besucht, diese Hofgeschichten erscheinen nun wöchentlich - zum Teil auch mit einem dazugehörigen Podcast "Die Wegweiser". Diesmal geht es in den Landkreis Diepholz auf den Betrieb Schierholz. Alexander Schierholz hat sich infiziert – und ist froh darüber. „Die Direktsaat ist wie ein Virus“, sagt der 45-jährige Landwirt. „Am Anfang willst du nichts damit zu tun haben. Aber wenn es dich erst einmal erwischt hat, kommst du nicht mehr davon los.“ Gemeinsam mit seiner Frau kombiniert er die Tierhaltung mit der Land- und Forstwirtschaft und bewirtschaftet alle Flächen seines Betriebes in Eydelstedt im Landkreis Diepholz komplett ohne Bodenbearbeitung. Wie das kam? Längere Geschichte. Denn früher stand Alexander Schierholz der Direktsaat skeptisch gegenüber. Nach seiner Ausbildung und ersten Erfahrungen als Betriebsleiter war er zuerst für ein Jahr in Russland unterwegs, anschließend für zehn Jahre in der Ukraine. Seine Erkenntnisse brachte er mit nach Deutschland, seit 2018 wird der eigene Betrieb schrittweise auf die Direktsaat umgestellt. Inzwischen werden die gesamten 135 Hektar ohne Bodenbearbeitung bewirtschaftet. Damit die Ernteerträge am Ende stimmen, braucht es jedoch mehr als nur den Verzicht auf die Bodenbearbeitung. Wieso sich Alexander und Friederike Schierholz also mit Fruchtfolgen, der Wahl der Zwischenfrüchte, Rindern auf dem Acker und ihrem gesamten Anbausystem beschäftigt haben, erklären sie Redakteurin Leonie Jost in unserer neuen Podcastfolge.
Die LAND & FORST wird 175! Das muss gefeiert werden. Wir haben sieben Betriebe in ganz Niedersachsen besucht, diese Hofgeschichten erscheinen nun wöchentlich - zum Teil auch mit einem dazugehörigen Podcast "Die Wegweiser". Diesmal geht es in die Grafschaft Bentheim auf den Milchviehbetrieb der Familie Maatmann. Vor dem Jungviehstall auf dem Betrieb Maatmann leuchtet ein rotes Lämpchen. Gerald Maatmann geht durch den Stall, kontrolliert die Tiere und reinigt die Tränken. Als er herauskommt, drückt er einen Knopf über dem roten Licht und es geht aus. „Jetzt sieht jeder, der vorbeigeht, dass schon jemand im Jungviehstall war und das erledigt ist“, erklärt er. Der Schalter ist nur eines von zahlreichen, meist selbstgebauten, technischen Hilfsmitteln, die auf Maatmanns Betrieb in der Grafschaft Bentheim zum Einsatz kommen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Hilke, seinen Eltern Gerda und Jan Maatmann und seinen drei Kindern lebt er auf dem Familienbetrieb, der auch noch zwei Minijobber beschäftigt, regelmäßig Lehrlinge ausbildet und etwa 116 Hektar Fläche bewirtschaftet - sowie 150 Milchkühe plus Jungvieh hält. Unsere LAND & FORST-Redakteurin Dr. Laura Schneider hat sich gemeinsam mit Chefredakteurin Maren Diersing-Espenhorst diese Raffinessen live vor Ort angeschaut - und den Landwirt gleich für unseren Podcast "Die Wegweiser" interviewt. Spannend? Dann rein hören in die neue Folge!
Die LAND & FORST wird 175! Das muss gefeiert werden. Wir haben sieben Betriebe in ganz Niedersachsen besucht, inzwischen sind wir bei der zweiten Folge angelangt. Unsere Redakteurin Leonie Jost ist dafür in die Nähe von Bad Bentheim gefahren. Der Hof Bodenkamp hat eine jahrhundertelange Tradition und war einst der größte Schweinemastbetrieb der Region. Inzwischen ist er deutschlandweit bekannt – allerdings für sein alternatives Haltungssystem. 2014 haben Dr. Katja Bodenkamp und Dr. Jens van Bebber begonnen, die konventionelle Schweinemast mit 10.000 Mastplätzen abzustocken und umzustellen. Ein Teil der Ställe wurde zu Offenställen umgebaut, die eher an Boxenlaufställe aus der Rinderhaltung erinnern, als an einen Schweinestall. „Unsere Hauptmotivation war es, den Tieren das zu bieten, was sie brauchen, um ihre natürlichen Verhaltensweisen besser ausleben zu können“, sagt Jens van Bebber. Die Buchten im Offenstall sind etwa zweieinhalb Meter breit und zwölf Meter lang. In einer Bucht sind maximal 18 Tiere, wodurch jedes Tier mindestens 1,6 m² Platz hat. Zusätzlich hat das Ehepaar sich eine Vermarktungskette aufgebaut. Wer mehr dazu erfahren will, kann sich hier das ganze Interview anhören.
Die LAND & FORST wird 175! Das muss gefeiert werden. Wir haben sieben Betriebe in ganz Niedersachsen besucht, der erste war der einstige "Lost Place" von Charlotte Rothert und Daniel Marinkovic aus dem Landkreis Osnabrück. Das Paar will den verfallenen Artländer Resthof sanieren, zu neuem Leben erwecken und sich hier ihren "Happy Place" errichten. Bereits vor zwei Jahren war ein Team der LAND & FORST bei den beiden Jungunternehmern. Seitdem ist einiges passiert: Kurioses, Erhellendes, Ernüchterndes. Sie haben aufgeräumt, Bäume gefällt, die aus dem Haus wuchsen, das Fachwerk instand setzen lassen. Hölzer wurden ausgetauscht, alle Grundmauern erneuert und mit Klinkern und Sandstein ausgemauert. Und dabei liegt der Fokus auf dem sogenannten "ökologischen Bauen". Was das genau heißt und was es mit Kreisläufen, Stroh und Hanf zu tun hat, erfahren die Hörerinnen und Hörer in dieser Podcast-Folge. Viel Spaß!
Vor anderthalb Jahren wurde die Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft, die ZKHL, gegründet. Über die Aufgaben, Ziele und erste Erfolge sprach die LAND & FORST-Redakteurin Leonie Jost mit dem Geschäftsführer Peter Jürgens für den Podcast "Die Wegweiser" . Vielen Menschen ist die ZKHL noch gar kein Begriff. Gelegentlich wird sie auch mit der ZKL, der Zukunftskommission Landwirtschaft, verwechselt. Was genau sind die Aufgaben der ZKHL? Aufgaben der ZKHLPeter Jürgens sagt dazu: "Unser Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, über die sich Handel und Landwirtschaft über gemeinsame Themen verständigen und Probleme lösen können. Wir wollen die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette verbessern." Neben dem Handel und der Landwirtschaft gehören dazu natürlich auch die Industrie und die Verarbeitungskette landwirtschaftlicher Produkte. Gegründet wurde die ZKHL im Herbst 2021, in Folge der vielen Proteste von Landwirtinnen und Landwirten, bei denen es um die Markt- und Preisgestaltung für landwirtschaftliche Betriebe ging. In dem Zuge gab es einen Zusammenschluss verschiedener Initiativen: den Agrardialog. Die Fortsetzung dieses Agrardialogs ist in Form des Netzwerks Agrar e. V. heute Mitglied in der ZKHL. Fokusthemen: Darum geht's der ZKHLDie beiden wesentlichen Themen, an denen die ZKHL derzeit arbeitet, sind zum einen die Schaffung eines gemeinsamen Herkunftkennzeichens, zum anderen die Erarbeitung eines Verhaltenscodex für die Lebensmittelbranche. Zwar gibt es die ZKHL noch nicht so lange, aber dennoch kann schon von Erfolgen gesprochen werden: nämlich wichtige Erkenntnisse hinsichtlich der Chancen, die eine solche Zusammenarbeit bietet. Eine Zusammenarbeit, die für viele in dieser Form bislang unbekannt oder neu ist. Da prallen natürlich Erwartungen unterschiedlichster Art aufeinander. Auch unterschiedliche Bereitschafften hinsichtlich Dialog- und Kompromissbereitschaft. "Das ist ein ganz essenzieller Lernprozess", sagt Peter Jürgens. Mehr hören in unserem Podcast "Die Wegweiser"Welche Chancen sich seiner Ansicht nach noch bieten und welche Meilensteine schon erreicht wurden, hören Sie in der aktuellen Folge der Wegweiser auf LAND & FORST oder bei Plattformen, bei denen es Podcasts gibt, beispielsweise Spotify.
"Sozialwahlen sind das Stiefkind in der deutschen Wahlenlandschaft." Das findet zumindest Sandra Glitza, Rechtsanwältin und Sozialreferentin beim Landvolk Niedersachsen. Und das, obwohl sie die drittgrößte Wahl in Deutschland sind - nach den Bundestags- und Europawahlen. Am 31. Mai dieses Jahres sind wieder Sozialwahlen, die letzten hatte es im Jahr 2017 gegeben. Auch in der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung (SVLFG) wird erneut eine Vertreterversammlung, das sogenannte „Versichertenparlament“ gewählt, über die die Beitragszahler ein Mitwirkungsrecht erhalten. Was bringt das? Speziell für Landwirte? Für den Podcast "Die Wegweiser" hat sich LAND & FORST-Redakteurin Cornelia Krieg mit Sanda Glitza getroffen und mehr erfahren, unter anderem über die Vertreterversammlung, also die Interessenvertretung der Versicherten. Sie wählt den Vorstand und besteht aus jeweils 20 Mitgliedern der Arbeitnehmer, 20 Mitgliedern der Arbeitgeber und 20 Mitgliedern der „Sofas“, der Selbstständigen ohne fremde Arbeitskräfte (SofA). In den Vorstand werden dann jeweils 5 Mitglieder aus jeder dieser drei Gruppen gewählt. Die gemeinsam vom Landvolk Niedersachsen und dem Bauernverband Schleswig-Holstein betriebene Liste hat die Nummer 6 und heißt wie schon in 2017 „klarer Kurs Nord“. Je mehr Stimmen die Liste im Verhältnis zu den übrigen acht Listen erhält, desto mehr Vertreter kann sie entsenden. Die Vertreter haben dann die Möglichkeit, sich in den Ausschüssen zu engagieren, beispielsweise im Widerspruchsausschuss, im Finanzausschuss, Bauausschuss, im Präventionsausschuss, im Haushaltsausschuss oder anderen Ausschüssen. So können sie unter anderem Einfluss auf die Leistungen nehmen. Klingt ziemlich wichtig. Dennoch ist die Aufmerksamkeit gering, "die Wahl wird wenig kommuniziert“, ist der Eindruck von Sandra Glitza. Bundestagswahlen seien stets in aller Munde, Sozialwahlen nicht. "Dadurch, dass jeder Sozialversicherungsträger für sich wählt, gibt es keine gemeinsame Wahlkampagne wie zum Beispiel bei der Bundestagswahl." Das sei schade, denn: "Das ist die direkteste Form der Mitbestimmung, die wir haben können." Damit in diesem Jahr möglichst viele Menschen ihr Kreuz setzen - und sich vor allem erst einmal Kandidaten und Kandidatinnen finden -, hat sich das Landvolk Niedersachsen einiges einfallen lassen. Neben persönlichen Gesprächen sind Informationsveranstaltung organisiert worden, zum Beispiel bei Nebenerwerbslandwirten und bei Realverbänden, zudem sind Videos veröffentlicht worden. Das vollständige Gespräch hören Sie in unserem Podcast „Die Wegweiser“.
Am 21. März ist jährlich der "Tag der Hauswirtschaft". Dieser Aktionstag wurde 1982 durch den Internationalen Verband für Hauswirtschaft (IFHE) eingeführt und soll die Bedeutung der Hauswirtschaft für die Bewältigung des Alltags hervorheben. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Gewusst wie: Ressourcen schonen und Müll vermeiden“ steht. Für den Podcast "Die Wegweiser" hat sich LAND & FORST Redakteurin Anne Hirschfeld auf den Weg nach Wüsting bei Hude im Landkreis Oldenburg gemacht und Bettina Heinemann einen Besuch abgestattet. Sie ist hauswirtschaftliche Betriebsleiterin und hat anlässlich des Aktionstages mehr zu dem Berufszweig der Hauswirtschaft erzählt. Ihr Credo ist: "Jeder Tag sollte „Tag der Hauswirtschaft“ sein!" Denn: "Hauswirtschaft finden wir überall – sei es im privaten kleinen - oder professionell im großen Haushalt. Solange die Hauswirtschaft funktioniert, ist alles gut. Doch stellen Sie sich beispielswese ein Altenheim ohne funktionierende Hauswirtschaft vor: Leere Kühlräume, verunreinigte Bewohnerzimmer, keine saubere Kleidung. Das möchte man als Bewohner nicht erleben. Wie wichtig Hauswirtschaft ist, merkt man oft also erst, wenn sie nicht mehr rundläuft", ist Bettina Heinemann überzeugt. Was sich in den vergangenen Jahren in der hauswirtschaftlichen Ausbildung verändert hat und welche besondere Anekdote Bettina Heinemann zu ihrem ersten Ausbildungstag berichten kann, erfahren Sie in der neuen Podcast-Folge.
Statt der Bullenmast eine Pferdepension aufmachen - oder als private Familie die Pferde im Garten halten? Wir klären, was geht. Redakteurin Imke Harms – selbst leidenschaftliche Reiterin – ist nach Cloppenburg gefahren und hat mit Dr. Bernhard Rump gesprochen, dem Leiter der Fachgruppe Ländliche Entwicklung bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Cloppenburg, und mit seinem Kollegen, Dirk Klaus, Berater für das Thema Bauen im Außenbereich, um zu erfahren, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen für den eigenen Pferdehof. Denn das Bild im Kopf sieht so romantisch aus: Aus dem Küchenfenster die geliebten Vierbeiner beim Grasen beobachten und hinter dem Haus wartet der eigene kleine Reitplatz. Doch in der Realität gibt es häufig ein böses Erwachen: Nur weil irgendwo ein kleiner Resthof zum Verkauf steht, heißt das noch lange nicht, dass ich meine Wünsche dort alle umsetzen kann. „Wer einen landwirtschaftlichen Betrieb hat und irgendwann Teile davon umnutzen möchte, hat gute Karten“, steigt Bernhard Rump in das Thema ein. Einen alten Geräteschuppen zum Pferdestall umzugestalten oder einen Teil des ehemaligen Schweinestalls als Laufstall umzunutzen: „Ziemlich unproblematisch“, so die Meinung des Experten. Doch sobald es um Neubauten geht, stellt sich die Situation schon anders dar. Zurück zu den Privatleuten, die ihre Vierbeiner gern zu Hause halten möchten: „Hier stellt sich die Sache noch schwieriger dar, denn häufig liegen Resthöfe baurechtlich gesehen im Außenbereich – und in diesem geht gelinde gesagt ,nix‘“, wie Bernhard Rump mit einem Lachen sagt. Welche Möglichkeiten sich dennoch bieten, woran landwirtschaftliche Betriebe denken müssen, wenn sie sich ein weiteres Standbein mit der Pferdehaltung oder der Pferdezucht aufbauen wollen und welches die Besonderheiten der Hobbyhaltung sind, hören Sie in der aktuellen Podcastfolge.
Eine Bucht von Mastschweinen nachbauen und dabei die unterschiedlichen Haltungsformen berücksichtigen oder einen Stall digital modernisieren. All das lernen Jugendliche in der mobilen Mitmach-Ausstellung zur Schweinehaltung, mit der Experten des Landwirtschaftlichen Bildungszentrums (LBZ) derzeit auf Tour sind. LAND & FORST-Redakteurin Leonie Jost hat das „Lernlabor ökologische Schweinehaltung“ in Echem besucht und mit den LBZ-Mitarbeiterinnen und Entwicklerinnen des Lernlabors, Bettina Labesius und Anne Zetl, darüber gesprochen. Mit Hilfe der Mitmach-Ausstellung, die die Form einer Mastbucht hat, können Schüler und -innen 5. bis 13. Jahrgangsstufe sowie deren Lehrer an verschiedenen Stationen Wissenswertes rund um die Schweinehaltung erfahren. „Mit diesem Anhänger wollen wir die Schweinehaltung erstmal insgesamt darstellen, aber auch den Unterschied zwischen ökologischer und konventioneller Haltung“, beschreibt Bettina Labesius. So lernen sie zum Beispiel verstehen, warum eine Bio-Wurst teurer ist als eine mit Fleisch aus konventioneller Haltung. Mit Hilfe von Knöpfen und Audio-Beschreibungen können die Jugendlichen etwa auch erfahren, wie das Wühlverhalten von Schweinen ist oder was es über den Rüssel zu lernen gibt. An einer der sieben Stationen steht der Nährstoffkreislauf im Mittelpunkt. Daneben können die Schüler selbst eine Mastbucht zusammenbauen und sich dabei entscheiden, wie sie die Elemente wie Auslauf, Beschäftigungsmaterial und Bodenbeschaffenheit zusammensetzen. „Wir haben das so konzipiert, dass man die Stationen auch einzeln benutzen kann“, erklärt Anne Zetl. So kann das Lernlabor auf dem PKW-Anhänger nicht nur auf Schulhöfen, sondern auch in seinen einzelnen Teilen bei Messen, Festen oder Aktionstagen verwendet werden. Es ist zwar erst seit einigen Monaten im Einsatz, soll aber noch viele Jahre gute Dienste leisten – auch nach dem offiziellen Ende der Projektlaufzeit im Dezember 2023. Ziel ist, dass die Jugendlichen landwirtschaftliche Produktionsprozesse besser verstehen, Vorurteile abbauen und das eigene Konsumverhalten überdenken. „Mein Eindruck war, dass die Kinder sehr gerne an den Exponaten gearbeitet haben und dass es auch wirklich nochmal ein anderer Zugang ist, als wenn wir mit ihnen vor den Fenstern des Schweinestalls stehen“, schildert Anne Zetl. Mehr zu dem Thema hören Sie in der neuen Podcastfolge.
27 Jahre, angehender Lehrer und der Landwirtschaft als Städter eher fremd: Mit viel Humor nimmt Timo Poltrock im Podcast „StadtLandKuh“ alle mit, sich ein Bild von verschiedenen Höfen in Niedersachsen und der Tierhaltung dort zu machen. Im Gespräch mit LAND & FORST-Redakteurin Kristina Wienand erzählt der Hannoveraner von seinen Erlebnissen auf den Höfen. Was er über die Landwirtschaft gelernt hat, seitdem das Format im September 2020 auf Sendung ging? „Das ist nicht nur Kühe melken und dann Feierabend machen, sondern dazu gehört auch viel Finanzierung, Betriebswirtschaft und Personalmanagement. Es ist generell ein richtig harter Job. Auf der anderen Seite sehe ich immer wieder, wie viel Leidenschaft darin steckt: Trotz extremer Arbeitszeiten, viel Verantwortung und finanzieller Risiken werde ich auf den Betrieben oft angestrahlt und mir wird gesagt: `Das ist mein Leben!`“, berichtet der Podcast-Moderator. Er sieht den Podcast als gute Chance, zwischen Verbrauchern und Landwirten und -innen zu vermitteln. Viele machten sich keine Gedanken, wie viel Arbeit hinter einer im Supermarkt gekauften Packung Milch steckt, meint Timo Poltrock. Er selbst sei da ein guter Vergleich, weil auch er beim Einkaufen teils etwas gedankenlos zu landwirtschaftlich erzeugten Produkten greife. Auch über steigende Preise für Butter und Co. sollten sich die Verbraucher seiner Meinung nach angesichts der Mühe, die dahintersteckt, nicht zu sehr aufregen. Timo Poltrock schätzt an dem Podcast StadtLandKuh, den er im Auftrag von Milchland Niedersachsen produziert, auch, dass er bei seinen Besuchen auf den Höfen kritisch nachfragen darf: „Wir haben zum Beispiel Themen wie die Kuh-Kalb-Trennung behandelt. Indem ich das anspreche und die Landwirte es auch erklären können, und ich sehe, dass das dort gut läuft, können Brücken gebaut werden. Meine Haltung ist: Informiere dich bitte doch, was hier in Niedersachsen sehr viel produziert wird! Wenn du es nicht isst, ist es ja nicht weg.“ Was der Vegetarier von Imagekampagnen wie etwa den Aufrufen zum sogenannten Veganuary und Februdairy (engl. dairy für Milchprodukte) hält, verrät der Grundschullehrer ebenfalls in der neuen Podcastfolge. Hören Sie rein!
Wochenlanges Planen, das Tüfteln an der besten Lösung, kaufen von Ersatzteilen und einen alten Trecker schließlich neu zusammensetzen: So kann man das Restaurationsprojekt von Max Heermann-Többenotke aus Spahnharrenstätte bei Sögel im Landkreis Emsland zusammenfassen. „Ich bin dann wie in einem Tunnel“, erklärt der 17-Jährige. Obwohl der Schüler schon seit einigen Jahren gemeinsam mit seinem Vater Georg alte Trecker restauriert, hat sein aktuelles Projekt etwas Ungewöhnliches: Max hatte die innovative Idee, einen Allgaier AP22 auf einen Elektroantrieb umzurüsten. Schnell war im Internet ein passender Allgaier AP22 mit Motorschaden zum Kauf gefunden. Das knapp 70 Jahre alte Oldtimer-Modell sei vor allem wegen seiner großen Haube „wie maßgeschneidert“ für das Projekt Elektroantrieb gewesen, erläutert Max im Gespräch mit LAND& FORST-Redakteurin Kristina Wienand. Anschließend überlegt der 17 Jahre alte Emsländer, wie er den Trecker im Detail modernisieren könnte, sodass man langfristig etwas davon hat. „Das war eher so ein Geistesblitz. Mit der Diskussion um Klimawandel und diesen E-Auto-Boom fand ich das zunehmend interessanter, alte Technik mit neuer, zeitgenössischer Technik zu verbinden“, beschreibt Max weiter. Dabei reizt den Schüler eines beruflichen Gymnasiums im Fachbereich Mechatronik vor allem das Zusammenspiel alter und neuer Teile. Genau das Richtige Abenteuer für den Technikbegeisterten! Es kam bei dem Projekt auf Genauigkeit und technisches Verständnis an, das Max sich schon beim Umbau anderer Trecker und durch die Theorie im Unterricht aneignen konnte. Auch die Finanzierung des Projektes war durch die Restauration und dem anschließenden Verkauf vorheriger Oldtimer-Trecker gesichert. Glücklicherweise hatte er auch die geeignete Werkstatt, tatkräftige Unterstützung seines Vaters und zusätzliche Hilfe von einem Werlter Unternehmen für eine bestimmte Feinarbeit. Doch nicht immer lief alles rund, denn Lieferschwierigkeiten machten Max zu schaffen: „Eine neue Steuerung hätte 40 bis 50 Wochen Lieferzeit gehabt, deshalb habe ich eine gebraucht gekauft“, schildert Max. Doch das Zusammenspiel funktionierte nicht: „Ich dachte, es liegt an meiner Verkabelung. Da fängt man dann an, an sich selbst zu zweifeln, alles nochmal nachzuprüfen.“ Letztendlich findet der 17-Jährige den Fehler in der gebrauchten Steuerung. Den Defekt konnte er beheben. Auf welche Herausforderungen der junge Technik-Fan während seines Umbaus noch gestoßen ist, wie sich die erste Probefahrt mit dem restaurierten Traktor mit dem Elektromotor anfühlte und wie es jetzt bei Max Heermann-Többenotke weitergeht, das erzählt er uns in der neuesten Podcast-Folge.
Arbeitsbereitschaft, Offenheit, Neugier und vielleicht noch ein wenig Abenteuerlust. Das sollte man am besten mitbringen, wenn man eine Zeit lang auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Ausland arbeiten möchte. Dorothee Martens aus Apen im Landkreis Ammerland hat es gewagt: Direkt nach dem Abitur verbrachte sie mehrere Monate in Neuseeland und arbeitete dort unter anderem auf einer Milchviehfarm, die ein Schweizer leitete. Was sie dort alles – beruflich und privat – erlebt hat, erzählt sie im Gespräch mit LAND & FORST-Redakteurin Cornelia Krieg. Die jetzt 26-Jährige möchte diese Erfahrungen nicht missen. Ihr Fazit: „Es lohnt sich auch manchmal durchzuhalten, auch wenn man vor Herausforderungen gestellt wird.“ Daran wachse man persönlich, ist sich die gelernte Landwirtin sicher. In Neuseeland stand Dorothee schon morgens um fünf Uhr im Stall, kümmerte sich um frisch geborene Kälber und die Kühe. Auch Zäune auf den Weiden zu versetzen, gehörte zu ihren Aufgaben auf der Farm. Die Kühe seien wegen des milden Klimas in Neuseeland das ganze Jahr über draußen, beschreibt Dorothee. „Ich selbst kann es empfehlen, die Zeit im Ausland erst nach der Ausbildung zu machen. Ich habe einfach gemerkt: Es ist vielleicht doch ganz gut, noch etwas mehr über Landwirtschaft zu wissen.“ Wenn man eine Ausbildung gemacht hat, begreife man viel mehr, erläutert die junge Frau, deren Eltern einen Hof mit Milchvieh und mobiler Hühnerhaltung betreiben. Dorothee Martens hat dank ihrer Zeit in Neuseeland vor allem den Blick über den Tellerrand zu schätzen gelernt – von Freundschaften, über neue Anregungen und landwirtschaftliche Routinen, die sich von Land zu Land unterschieden: „Das hat mir auch viele Dinge deutlicher gezeigt, was ich in Zukunft machen möchte und was nicht“. Einige Erfahrungen haben sie auch nachdenklich gestimmt: „Dankbarkeit – für das, was wir in Deutschland haben. Privilegen, ein gutes Leben, auch mein eigenes Umfeld, meine Freunde. Das habe ich auf jeden Fall zu schätzen gelernt.“ Auch der Bundesbauernverband und die Schorlemer Stiftung werben auf ihrer Internetseite damit: „Ein Auslandspraktikum fördert nicht nur die späteren Berufschancen, sondern gibt auch neue Ideen und Impulse, den eigenen Betrieb zu führen und weiterzuentwickeln.“ Die Schorlemer Stiftung und die Landwirtschaftskammer helfen bei der Vermittlung von Praktikumsstellen im Ausland. In der neuen Podcastfolge verrät Dorothee Martens übrigens auch, warum die Sonnenaufgänge in Neuseeland die schönsten sind, die sie je erlebt hat. Das Gespräch wurde im August 2022 aufgenommen.
Wenn ein Stall in Flammen steht, gilt es nicht nur, schnell zu löschen und eine Ausbreitung zu verhindern, sondern auch, die Tiere zu evakuieren. Hier zahlt es sich aus, wenn sich der Tierhalter vor dem Brand Gedanken gemacht hat. Das betont Florian Diel im Gespräch mit LAND & FORST-Redakteurin Laura Schneider. Diel ist Doktorand an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Er hat im Rahmen seines Promotionsprojektes einen Evakuierungsversuch durchgeführt, bei dem die Einsatzkräfte eine Herde aus dem Stall getrieben haben. Wie eine Evakuierung von Rindern im Idealfall abläuft und welche Schlüsse er aus seiner Arbeit für die Praxis ableiten kann, schilderte der Tierarzt bei einem Webseminar der LWK Nordrhein-Westfalen im Projekt Netzwerk Fokus Tierwohl und in unserem Podcast. Im Idealfall bricht ein Brand natürlich gar nicht erst aus. Zum vorbeugenden Brandschutz gehört laut Diel aber auch, auf eine Evakuierung vorbereitet zu sein. „Es zahlt sich aus, wenn man sich nicht erst in der Brandnacht Gedanken macht, sondern vorher überlegt: Was würde ich im Brandfall tun?“, ist er überzeugt. Da es in puncto Brandschutz wenige gesetzliche Vorgaben gibt, müssten Tierhalter keine Angst haben, auf strenge Auflagen zu stoßen, die sie nicht erfüllen. Deshalb rät Diel allen Landwirten, sich aktiv verschiedenen Punkten zu beschäftigen: Dazu zählt, die Frage zu klären, wohin die Tiere im Fall eines Brandes gebracht werden. Wichtig ist Diel zufolge im Stall zudem, Ausgänge und mögliche Treibwege vorzubereiten – und auch den Gesichtspunkt zu Bedenken, dass Rinder Gewohnheitstiere sind und vor allem schwarz-weiße Kontraste wahrnehmen. Was das zum Beispiel für eine Folge für den Einsatz von Scheinwerfern der Feuerwehr hat, schildert der Experte in der neuen Podcastfolge. Damit eine Evakuierung von Tier und Mensch auf einem landwirtschaftlichen Betrieb mit möglichste wenig Stress gelingt, ist eine gute Zusammenarbeit mit der Feuerweht nötig, sagt Diel. Stallbrände seien für die Feuerwehr ohnehin herausfordernd, weil es sich oft um Großbrände handele und umliegende Gebäude geschützt werden müssen. Hinzu komme, dass die Rettungskräfte auch im ländlichen Raum kaum noch Erfahrung mit Nutztieren haben. Deshalb ist es Diel zufolge umso wichtiger, dass Tierhalter die Einsatzkräfte über Gefahren informieren wie Bullen in der Herde oder Kühe rund um die Geburt. Weitere nützliche Tipps für die Brandvorsorge und den Brandfall hören Sie in der neuen Podcastfolge.
Sein Herz schlägt für alte Landmaschinen und Trecker: Kai-Uwe Böschen ist Vorsitzender des 1975 gegründeten Lanz-Bulldog-Clubs Oyten-Backsberg. In der neuen Podcastfolge spricht der 64-Jährige mit LAND & FORST-Redakteurin Kristina Wienand über seine Leidenschaft. „Es ist die Technik, die fasziniert. Und die Geschichten. Die Club-Mitglieder sind stolz, dass sie ihre Maschinen zeigen dürfen und auch erklären können. Unsere Aufgabe ist es auch, den Leuten zu zeigen, wie schwer eigentlich die Landwirtschaft früher war. So möchten wir etwa Kindern alte Landtechnik nahebringen – zum Beispiel, indem wir Tiefpflügen bei Veranstaltungen zeigen. Das ist für uns sehr wertvoll“, beschreibt Böschen während des Gesprächs, das während der Tarmstedter Ausstellung aufgenommen wurde. Auf „Tarms“ stellt der Lanz-Bulldog-Club Oyten-Backsberg traditionell mehrere Oldtimer auf dem LAND & FORST-Stand aus. In diesem Jahr hat der Club unter anderem den ersten Rohölschlepper, der von der Firma Lanz gebaut worden ist, mitgebracht. Baujahr 1921. Der Rohölschlepper habe damals meist Lohnunternehmen, die von Hof zu Hof gefahren sind, gehört. Der Schlepper wurde dann Böschen zufolge vor Ort für Drescharbeiten genutzt oder Pumpen oder Mahlwerke wurden damit angetrieben. Er konnte somit für alles verwendet werden, was per Riemen angetrieben worden ist, beschreibt der Vorsitzende des Lanz-Bulldog-Clubs Oyten-Backsberg. Kai-Uwe Böschen schildert weiter: „Das war eine Revolution! Dieses Fahrzeug läuft sechs km/h. Man lacht zwar heute darüber, aber man muss eines bedenken: Der Schlepper ist mehr als hundert Jahre alt und im Vergleich zu den Pferden war das schon eine starke Verbesserung. Und die Lohnunternehmen waren damit sehr erfolgreich. Wie der Rohölschlepper von Lanz Bulldog klingt, was Kai-Uwe Böschen zu der seltenen Landmaschine zu sagen und welche Tipps er für Einsteiger in die Oldtimer-Reparatur hat, hören Sie in der neuen Podcastfolge „Die Wegweiser“. Das Gespräch wurde im Juli 2022 aufgenommen.
Landwirtin Iris Tapphorn züchtet und mästet Gänse auf ihrem Betrieb im Landkreis Vechta. Futter- und Energiepreise, Geflügelpest und Politik machen es ihr aktuell schwer. Optimistisch bleibt sie aber trotzdem. Warum? Das erzählt sie im Gespräch mit LAND & FORST-Redakteurin Leonie Jost, die sie auf ihrem Hof besucht hat. Zu einer Art Schicksalstag wurde im vergangenen Jahr der 18. März für die 38 Jahre alte Landwirtin: 3.400 Zuchtgänse hielt Iris Tapphorn zu dieser Zeit auf ihrem Betrieb. Keine 24 Stunden später waren Ställe und Weiden leer. Auf dem Gänsehof Tapphorn war eingetreten, wovor sich auch aktuell viele Geflügelhalter fürchten: der eigene Zuchtbestand hatte sich mit der Geflügelpest infiziert. „Für einen Zuchtbetrieb unmittelbar vor der Brutsaison ist das natürlich der Super-GAU“, sagt Iris Tapphorn rückblickend. Die 38-Jährige züchtet und mästet auf dem Familienbetrieb Gänse im geschlossenen System. Im März 2021 musste Iris Tapphorn unter der Aufsicht und mit der Hilfe der GESEVO, der Gesellschaft für Seuchenvorsorge, ihren kompletten Bestand noch am gleichen Tag keulen. „Ich hätte auch den Hof verlassen und die ganze Keulung der GESEVO überlassen können. Aber für mich war es wichtig, dabei zu sein“, sagt die Landwirtin. „Wir haben das dann mit unserem eigenen Personal gemacht, das die Tiere auch kannten. Dadurch ging alles sehr schnell und nach fast drei Stunden waren wir fertig.“ Wovon sie sich mehr Unterstützung erhofft hatte, war der Staat. Die Ausgleichszahlungen für gekeulte Zuchtgänse seien zu niedrig, betont Tapphorn. Hintergrund: Im Gesetz, das die Entschädigungszahlungen regelt, wird zwar nach Tierarten unterschieden, aber nicht ob es eine Mast- oder Zuchtgans ist. Tapphorn hat den breit aufgestellten Familienbetrieb 2009 von ihren Eltern übernommen und seitdem einiges verändert: Mittlerweile gibt es eine EU-Schlachterei auf dem eigenen Betrieb, einen Hofladen und einen Onlineshop, über die die Produkte vermarktet werden. Auch die Federn und Daunen der Tiere werden hier gereinigt und aufgearbeitet und danach in Daunendecken und -kissen verkauft. Warum sich Iris Tapphorn auch in anderen Bereichen eine Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Gästezüchter und -mäster wünscht, beschreibt sie in der neuen Podcastfolge. Außerdem hören Sie, warum die Landwirtin dennoch versucht, als niedersächsische Tierhalterin auch jetzt positiv in die Zukunft zu schauen.
Seit dem 8. November 2022 ist sie offiziell im Amt – als neue Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Niedersachsen. Miriam Staudte ist in Kiel geboren und hat im Wendland ihre Wahlheimat gefunden. Im Gespräch mit LAND & FORST-Redakteurin Madeline Düwert erzählt sie, wie sie als Diplom-Pädagogin doch wieder zurück zur Landwirtschaft fand. Auch über ihre jahrelange Arbeit als Landtagsabgeordnete für die Grünen und zuletzt im Agrarausschuss des Landtags in Hannover berichtet die 47-Jährige in dem Gespräch. Auf was freut sie sich in ihrem neuen Amt besonders? Welche Ideen hat sie, um mit der Wolfsproblematik und den Weidetierhaltern umzugehen? Was sind aus ihrer Sicht die großen Themen der Landwirte und Landwirtinnen in Niedersachsen in den kommenden Jahren? Antworten auf diese Fragen gibt die Politikerin in unserer neuen Podcastfolge. Außerdem erzählt Miriam Staudte von ihren ersten Kindheitsjahren mit ihrer Großmutter auf dem Bauernhof und warum ihr Herz auch jetzt noch für die Landwirtschaft schlägt.
Die letzte EuroTier in Präsenz liegt vier Jahre zurück. In diesem Jahr haben sich die Aussteller und Besucher deshalb besonders darauf gefreut, sich wieder von Angesicht zu Angesicht zu begegnen und auszutauschen. An insgesamt vier Messetagen (Dienstag bis Freitag, 15. bis 18.11.) bieten in diesem Jahr 1.800 Aussteller aus 55 Ländern ihre Produkte, Dienstleistungen und Visionen für die Zukunft der Branche an. Vor allem der TopTierTreff ist für viele Messebesucher von der EuroTier nicht wegzudenken. LAND & FORST-Redakteurin Laura Schneider hat dort einen Blick hinter die Kulissen geworfen und mit einer Tierbetreuerin auf der diesjährigen EuroTier gesprochen. Silke Bruns ist 25 Jahre alt und kommt aus Jever im Kreis Friesland. Die ausgebildete Landwirtin studiert derzeit Agrarwissenschaften an der Universität Kiel. Während der EuroTier-Woche kümmert sie sich gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen darum, dass es den Tieren in der Messehalle an nichts fehlt und sie bestens auf die täglichen Auftritte im Tierschauring vorbereitet sind. Welche Aufgaben sie dabei genau übernimmt und wie sie überhaupt Tierbetreuerin geworden ist, das erzählt Silke Bruns in der neuen Podcastfolge, die direkt während der EuroTier aufgenommen wurde. Außerdem äußert sie ihre Meinung zu der häufig in der Öffentlichkeit diskutierten Frage, ob die Tiere bei solchen Veranstaltungen nicht viel mehr Stress als sonst erleben. Hören Sie rein!
Von Kommunalpolitik über Ausschüsse bis zu Vereinen: Philipp Hattendorf ist bestens vernetzt. Der Landwirt aus Immensen in der Region Hannover hält das unter anderem für einen Schlüssel des Erfolgs, wie er im Gespräch mit LAND & FORST-Redakteurin Carolin Hasemann-Bär erzählt. Philipp Hattendorf beschreibt in der neuen Podcastfolge: „Ich kann dabei immer wieder über den Tellerrand schauen, mich inspirieren lassen und mich über aktuelle Themen austauschen.“ Der 30-Jährige bewirtschaftet mit seiner Familie einen Betrieb mit Legehennen, Ackerbau, Direktvermarktung und einem Hofladen. Seit einigen Jahren gehört auch ein angrenzender Biobetrieb dazu. Philipp ist erfinderisch und hat unter anderem auch schon Sojabohnen angebaut. Diese hat er teilweise als Snack geröstet und gesalzen im Hofladen verkauft. In Gesprächen mit anderen Landwirten und -innen bekomme er auch immer wieder neue Ideen, was er zum Beispiel noch anbauen oder ausprobieren könnte. Der engagierte Landwirt hat viele Termine: Er ist im Vorstand der Junglandwirte Niedersachsen, im Maschinenring Hannover Land und bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen im Nährstoffausschuss. Außerdem ist er noch in der Feuerwehr und in der Kommunalpolitik aktiv: „Wir werden immer weniger Leute in der Landwirtschaft, deswegen ist es wichtig, dass auch junge Leute in die Politik gehen“, betont Philipp Hattendorf. Dabei schätzt er vor allem den persönlichen Austausch mit anderen: „Zum Glück kann man sich wieder sehen. Auf den Partys ist reger Austausch. Der Zusammenhalt ist in der Landwirtschaft so stark.“ Warum es ihm wichtig ist, auch über Themen wie Burnout in der Landwirtschaft zu sprechen, das erklärt Philipp Hattendorf in der neuen Podcast-Folge „Die Wegweiser“. Das Gespräch wurde im Juli 2022 während der Tarmstedter Ausstellung aufgezeichnet.
Der frisch gebackene Ceres-Award-Gewinner Sönke Strampe aus Bad Bevensen im Landkreis Uelzen spricht in der neuen Podcastfolge über seine große Leidenschaft: die Süßkartoffel. „Anbau, Ernte und Vermarktung der Süßkartoffel als neues Gemüse in Deutschland – ein perfekt gelungenes Projekt“, so überzeugte der 33-Jährige die Jury, ihn als besten Biolandwirt des Jahres 2022 auszuzeichnen. Seit sechs Jahren leitet der Landwirt den Bioland-Familienbetrieb in der Lüneburger Heide. Er baut Dinkel, Gerste, Hanf, Kürbis, Erbsen, Ackerbohnen und Kleegras an. Und natürlich Süßkartoffeln. Bis Sönke Strampe auf die diesjährige Erntemenge von 150 Tonnen kam, waren viele Experimente und noch mehr Erfindergeist nötig. Es galt am Anfang das Prinzip ‚Learning by doing‘, schildert Sönke Strampe im Gespräch mit Cornelia Krieg, stellvertretende Chefredakteurin der LAND & FORST. Alles fing 2016 mit der Umstellung des Betriebes von konventionell auf ökologisch und den ersten im Supermarkt gekauften Knollen an. Aus diesen zog der Landwirt Setzlinge und ließ „den ersten kleinen Setzling im Kübel auf unserer Terrasse wachsen und gedeihen“. Gleichzeitig stand die Pflanze dort unter ständiger Beobachtung. „Das war sehr hilfreich“, sagt Sönke Strampe rückblickend. Der Weg führte weiter von der Terrasse über den Gemüsegarten und schließlich aufs Feld, das zunächst nur 0,8 Hektar groß war. Heute wachsen Süßkartoffeln dort auf mittlerweile zehn Hektar. Vermarktet werden sie unter dem Namen „Sönkes Süßkartoffeln“ in der ganzen Region und weit darüber hinaus. Gemeinsam mit seiner Frau Anna hat er ein Logo entwickelt, das auf allen verarbeiteten Produkten und auch beim Abverkauf der losen Ware zu sehen ist. Er vermarktet seine Süßkartoffeln bevorzugt regional – etwa über Supermärkte sowie Bio- und Unverpacktläden in der Region. Zudem bietet er seit 2021 einen direkten Paketversand für Verbraucher über die Plattform „Crowdfarming“ an. Mittlerweile berät der 33-Jährige selbst auch andere Landwirte zum Anbau der Süßkartoffel. Der Landwirt erklärt: „Das Interesse ist recht groß.“ Auf welche Herausforderungen Sönke Strampe bei der ersten Ernte der orangefarbenen Knolle gestoßen ist, welche Rolle es spielt, dass die Süßkartoffel eine rankende Pflanze ist und wie sich seine Geräte weiterentwickelt haben -, auch darüber spricht er in der neuen Podcastfolge. Das Gespräch wurde im Juli 2022 aufgezeichnet.
Artenvielfalt ist schon lange ein Thema der Landwirtschaft und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die LWK hat nun mit der Biodiversitätsberatung ihr Angebot erweitert. Wie das genau aussieht und was sich die Beteiligten zukünftig davon versprechen –, das fragt LAND & FORST-Chefredakteurin Maren Diersing-Espenhorst den stellvertretenden Kammerdirektor Stefan Ortmann. In der neuen Podcastfolge stellt Ortmann fest, dass sich für den Artenschutz viele Akteure in den jeweiligen Regionen vernetzen und praktikable Konzepte vorschlagen sollen. Ziel sei, dass die Beratung der Kammer in Zukunft die Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Naturschutz ist. Die Biodiversitätsberater haben Ortmann zufolge eine wichtige vermittelnde und verbindende Funktion. „Dabei muss man berücksichtigen, dass wir bereits seit 2014 im Rahmen der aktuell noch laufenden GAP-Förderperiode eine Biodiversitätsberatung haben. Das ist eine einzelbetriebliche Beratung, bei der es darum geht, wie die Landwirte ihre individuellen Anbausysteme oder Abläufe so ausrichten können, dass sie die Artenvielfalt noch mehr in ihrem Betrieb stärken“. Neu ist jetzt, dass die Biodiversitätsberatung ergänzend zu dieser bestehenden Beratung die gesamte Region und den umgebenden Naturraum in den Blick nimmt. Ortmann, der auch Leiter des Geschäftsbereichs Landwirtschaft bei der LWK Niedersachsen ist, argumentiert: „Denn die Artenvielfalt endet ja nicht an der Hofgrenze, sondern wir reden über Lebensräume. Dafür werden die Kommune, die Landwirtschaft, die Landwirtschafts- und Unterhaltungsverbände, die Jägerschaften, die Landschafts- und Naturschutzverbände vernetzt – einfach alle, die in der Region und der Landschaft aktiv sind.“ Doch wie soll das praktisch funktionieren? Der Vize-Kammerdirektor geht von einem übergreifenden Konzept für die Region aus, in dem der Einzelbetrieb dann seinen Beitrag leisten kann. Ortmann erläutert, dass die Beteiligten gemeinsam ein Ziel- und Maßnahmenkonzept entwickeln und sich überlegen, wie man diesen Raum entwickeln kann. „Biotopverbünde sind hier ein Beispiel, aber auch, wie man Kompensationsflächen so legen kann, dass sich der Raum für die Artenvielfalt entwickeln kann“, schildert Ortmann. Weitere wichtige Informationen zu dem Thema wie etwa zu finanziellen Mitteln und Modellregionen hören Sie in der neuen Podcastfolge.
Strom, Gas und Öl sind teurer geworden, was nun im beginnenden Herbst und Winter viele Menschen beschäftigt. Teilweise sind in alten Bauernhäusern noch Ölheizungen eingebaut. Zudem benötigen vor allem tierhaltende landwirtschaftliche Betriebe sehr viel Energie. Lohnt es sich jetzt, ein neues Wärmesystem zu installieren? Und falls ja: Was sollte man vorher bedenken? Antworten auf diese Fragen gibt Gerold Tammen, Berater für Energietechnik und Erneuerbare Energien bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in einer neuen Podcastfolge. Im Gespräch mit LAND & FORST-Redakteurin Heidrun Mitze erläutert er unter anderem, was bei einer Investition in eine neues Heizsystem zu beachten ist. Wichtig bei allen Überlegungen ist aus Tammens Sicht, dass man die Wirtschaftlichkeit nicht außer Acht lässt. „Sie sollten ihren eigenen Energiebedarf kennen“, erklärt Tammen. Davon hänge dann auch die Größe der Anlage ab. Schließlich investiere man in ein neues System für viele Jahre im Voraus. Auch Nachhaltigkeit spiele vor allem für jüngere Kunden eine Rolle, wenn sie sich für ein neues Wärmesystem entscheiden, schildert der Experte. Biomasse, Pellets, Hackschnitzel oder Scheitholz? Der Energieberater und die Redakteurin besprechen auch, welcher Heizrohstoff sich für wen am besten eignet, wie teuer er derzeit ist und wie viel Arbeit er mit sich bringt. Und: Darf zum Beispiel Strauch- und Heckenschnitt für die Anlagen verwendet werden? Der Experte gibt nützliche Tipps, wo Interessierte Zuschüsse beantragen können und in welcher Höhe. Gerold Tammen weist in diesem Zusammenhang darauf hin: „Wenn Sie noch keinen Förderbescheid bekommen haben, dann dürfen Sie auch keine Umbaumaßnahmen in den Bereich vollziehen bzw. mit den Arbeiten beginnen.“ Außerdem sollte man einige Zeit einplanen, bis das Heizsystem installiert werden kann. Bis dahin gilt Tammens Worten zufolge: „Nicht in Panik verfallen oder Entscheidungen übers Knie brechen.“ Solide Beratung und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung können helfen.
Die Borchert-Kommission hat der Politik im Februar 2020 Empfehlungen vorgelegt, wie man die Tierhaltung in Deutschland transformieren kann. Noch ist wenig davon umgesetzt worden. Die beiden LAND & FORST-Redakteure Cord Leymann und Madeline Düwert haben den Vorsitzenden der Kommission, Jochen Borchert, gefragt, wie er das findet. In der neuen Podcastfolge schildert der ehemalige Bundesagrarminister (1993 bis 1998) das Dilemma: „Wir haben in der Kommission darauf hingewiesen, dass es eine große Differenz gibt zwischen den gesellschaftlichen Anforderungen für mehr Tierwohl und der Nachfrage der Konsumenten. Ich hoffe, dass sich das ändert, aber das wird lange dauern. Wir können nicht warten, bis sich die Nachfrage in der Gesellschaft verändert, denn dem stehen die ersten Gerichtsurteile des Bundesverwaltungsgerichts entgegen.“ So sei es etwa im Urteil zum Kükentöten gewesen, als das Gericht erklärte, dass das Interesse der Küken das Interesse der wirtschaftlichen Betriebe überwiegt. Borchert schlussfolgert: „Das heißt, hier hat Tierwohl Vorrang. Es gibt den gesellschaftlichen Wunsch, dass Tiere artgerecht gehalten werden. Und wenn wir die Nutztierhaltung nicht umstellen, müssen wir damit rechnen, dass es weitere Klagen und Urteile gibt.“ Dann wäre der Gesetzgeber schließlich gezwungen, die Nutztierhaltung mit gesetzlichen Vorschriften zu verändern. Seiner Ansicht nach würde das bei vielen Vieh haltenden Betrieben zu großen Problemen führen. Wie könnte der Umbau gelingen? Wie teuer wäre er? Auch Antworten auf diese Fragen gibt Borchert im Gespräch. Jochen Borchert ruft außerdem dazu auf: Engagiert euch politisch! „Wir werden unsere berechtigten Interessen nur durchsetzen können, wenn wir auch bereit sind, uns politisch zu engagieren und dafür zu kämpfen. Und dafür muss man auch in der Partei, in den Gremien, Kreistagen und Landtagen und Bundestagen sein. Das geht nicht von außen.“, ergänzt der ehemalige Spitzenpolitiker. Warum es Borchert nicht sinnvoll findet, in der Debatte emotional zu werden und wie seine Frau damals Demonstrationen vor ihrem Wohnhaus aufgelöst hat, das hören Sie in der neuen Folge des Podcasts „Die Wegweiser“.
Gemeinsam Neues ausprobieren: Tochter Rebekka Stünkel und Vater Bernd Scharein haben das Abenteuer Chiaanbau gewagt. In diesem Jahr haben sie auf Schareins Betrieb in Rethem im Heidekreis zum ersten Mal rund 1,2 Hektar mit der Sonderkultur bepflanzt. Mittlerweile ist der Chia gut gewachsen, seine kleinen blauen Blüten sind auf dem Feld gut zu sehen. Doch vorher sind Vater und Tochter schon auf einige Tücken beim Anbau gestoßen, wie Rebekka Stünkel im Gespräch mit LAND & FORST-Redakteurin Corinna Mayer erzählt. Kniffelig war schon die Aussaat: Der Vater drillt Mitte Mai. Doch das Saatgut in Reihen auszubringen, ist auch für so einen erfahrenen Landwirt wie Bernd Scharein eine Herausforderung. Denn es ist nur ein kleiner Zwei-Kilo-Sack, der 1,2 Millionen keimfähige blau leuchtende Lichtkeimer-Samen enthält. Trotzdem: Die Aussaat des „Golds der Azteken“ gelingt. Wie kam es überhaupt zum Chiaanbau? Das Interesse der 25-Jährigen an der Landwirtschaft wurde durch besondere Umstände geweckt. „Im letzten Jahr ist meine Mama gestorben, mein Papa war schon immer ein ziemlicher Alleinkämpfer, aber seitdem noch viel mehr“, erzählt Rebekka Stünkel. Seitdem greift die chemisch-technische Assistentin ihrem 61 Jahre alten Vater unter die Arme und übernimmt die Büroarbeit des Hofes. Schnell stellt sie fest: „Mein Papa arbeitet von frühmorgens bis spätabends, auf dem Acker und bei den Tieren, auch an Weihnachten und trotzdem bleibt einfach wenig übrig.“ Sie macht sich Sorgen und beginnt die Suche nach einer Nische, die hier bei ihnen funktionieren kann und den Betrieb erweitert. Und so findet Rebekka über Umwege auch zum Chia, der in Deutschland lange als nicht anbaubar galt. Wie genau die junge Frau schließlich an das knappe Saatgut gelangte, welche Hürden es mit dem Chia bisher zu überwinden gab und welcher Weg noch vor dem Vater-Tochter-Gespann liegt, schildert sie in der neuen Podcastfolge.
Das Grundsteuersystem in Deutschland ist überarbeitet worden. Für Hausbesitzer und landwirtschaftliche Betriebe heißt das: alle Grundstücke müssen neu bewertet werden. Eigentümer müssen jetzt eine sogenannte Feststellungserklärung abgeben. Die Frist hierfür endet am 31. Oktober 2022. Die Erklärungen müssen elektronisch an das Finanzamt abgegeben werden. In der neuen Podcastfolge klären Matthias Schriever, Steuerberater von Twistern & Partner in Geestland im Landkreis Cuxhaven, und LAND & FORST-Vizechefredakteurin Cornelia Krieg wichtige Fragen rund um die neue Grundsteuer: Was verändert sich ab 2025 generell bei Grundsteuer A und B? Wie werden Flächen und Gebäude zugeordnet? Welche Nutzungsarten sind in Zukunft teurer? Was gilt in Zukunft für Gebäude und Flächen auf der Hofstelle? Muss ich neu ausmessen? Für die Grundsteuer B geht Niedersachsen mit seinem Flächen-Lage-Modell einen eigenen Weg. Es gilt hierzulande ab 2025. Demnach werden Gebäude und Flächen ausschließlich nach ihrer Größe und Lage bewertet - und nicht etwa nach ihrem Zustand oder Alter. Ist das gerecht? Müssen Landwirte in Zukunft mehr bezahlen? Und wie werden sich die Hebesätze der Gemeinden entwickeln? Die Antworten darauf und praktische Tipps zum Thema hören Sie in der neuen Podcastfolge.
Männliche Ziegenkitze wertschöpfend zu vermarkten, ist eine Herausforderung. Gwendolyn Manek hat sich überlegt, wie es trotzdem gelingen kann. LAND & FORST-Redakteurin Laura Schneider hat die junge Landwirtin auf dem Furth-Hof in Schwanewede besucht, um mit ihr über die Nische der Ziegenmast zu sprechen. Ein frisch renoviertes altes Stallgebäude steht im Zentrum des Hofes im Landkreis Osterholz. Es gibt einen liebevoll eingerichteten Hofladen, daneben stehen Fahrradständer und Blumenkübel. Besucher werden so willkommen geheißen. Das Erklären spielt eine wichtige Rolle bei dem Betriebskonzept, wie Manek in der neuen Podcastfolge erzählt. Denn das Produkt, das sie vermarktet, ist alles andere als ein Selbstläufer: Es geht um Ziegenfleisch – „ein Erklärprodukt, das man nicht einfach im Supermarkt verkaufen kann“, wie Manek es beschreibt. Während Ziegenkäse mittlerweile auf fast jeder Speisekarte steht, findet man Ziegenfleisch dort so gut wie nie. „Ähnlich wie in der Milchvieh- oder Legehennenhaltung sind die männlichen Tiere „übrig“: Sie bringen keine Milch und in der Mast sind sie eher extensiv mit schlechteren Zunahmen“, erklärt Manek. Bei Ziegenfleisch komme noch dazu, dass es keine Marktstrukturen und kaum Nachfrage gibt. „Ziegenfleisch hat ein Imageproblem. Viele Menschen haben es noch nie gegessen, denken aber an einen stinkigen, zähen Geschmack. Sie ekeln sich regelrecht davor“, erklärt Manek, die hauptberuflich Geschäftsführerin der Bioland-Tochtergesellschaft für Forschung und Entwicklung ist. Die Folge: Die meisten Ziegenbetriebe haben keine Möglichkeit, die männlichen Kitze gewinnbringend zu vermarkten. Maneks Ansatz ist es, mit Veranstaltungen und Hofführungen ein Erlebnisumfeld zu schaffen und darüber mit den Menschen ins Gespräch zu kommen – von Landwirtschaft bis zum Ziegenfleisch. Das darf dann auch verkostet werden. Der Geschmack sorge meistens für einen Aha-Effekt: „Meistens erntet man pures Erstaunen. Die Leute sind fassungslos, weil das Fleisch nicht streng schmeckt und so zart und fein ist.“ Oft sei es ein längerer Weg von der Bratwurst als Einsteigerprodukt über Salami oder Mortadella zu Kotelett oder Keule. Doch mittlerweile hat sich eine Stammkundschaft entwickelt. „Im ersten Jahr hatte ich 40 Kitze aufgestallt und eigentlich erwartet, dass sie bis zu zwei Jahre reichen. Aber sie haben nicht mal für ein Jahr gereicht. Im Moment komme ich mit 75 Kitzen im Jahr ganz gut hin.“ Die Zahl der Kitze will Gwendolyn Manek auf 90 bis 100 pro Jahr steigern. Welche weiteren Pläne sie für die Zukunft hat, verrät sie in der Podcastfolge.
Seit Kindertagen ist Carina Ulrich auf der Tarmstedter Ausstellung aktiv. Angefangen hat alles mit ihrem Opa und Autos, die im Matsch feststeckten und mit Hilfe des Rentnertrupps herausgezogen werden konnten. Im Interview mit LAND & FORST-Chefredakteurin Maren Diersing-Espenhorst erzählt sie, wo es manchmal auf der Messe hoch her geht und warum sie die Atmosphäre während der Messetage so liebt. Carina Ulrich ist bei der Tarmstedter Ausstellung mittlerweile unter anderem für das Rahmenprogramm und die Tombola zuständig. Wie es dazu kam und was sie mit Tarmstedt verbindet, schildert sie im persönlichen Gespräch. Denn als gebürtige Tarmstedterin ist ihr völlig klar: „Während Tarms fährt man auch nicht in den Urlaub. Da hat man da zu sein.“ Das erzählt die lebensfrohe junge Frau mit einem Lachen. Aber hat die 32-Jährige auch mal eine Pause von der Ausstellung? Ja, jeweils nach Tarms fährt sie erstmal in den Urlaub, um nach der schönen, aber stressigen Ausstellungszeit durchzuatmen. Stressbewältigung hat sie bestens trainiert, als sie als gelernte Sport- und Fitnesskauffrau ein paar Jahre zur See gefahren ist und auf einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet hat. „Wir brauchen hier keine Probleme. Wir brauchen Lösungen“, sagt sie über die Tage der Ausstellung. Da müsse man als Mitarbeiter die nötige Portion Gelassenheit mitbringen, ist Carina Ulrich überzeugt - zum Bespiel während ihrer früheren Tätigkeit im großen Informationsbüro am Eingang West. Carina Ulrich berichtet: „Dort waren wir zu dritt und haben bereits eine Woche im Vorfeld der Messe Fragen von Ausstellern und Besuchern beantwortet. Da bekamen wir zum Beispiel Anfragen, weil ein Aussteller Strom auf dem Gelände brauchte oder die Feuerwehr wissen wollte, wo sie sich platzieren sollte.“ Der Puls stieg beim Messeteam in diesem Jahr kurz vor Beginn der Tarmstedter Ausstellung 2022, weil das digitale Ticketsystem plötzlich nicht funktionierte. „Dann waren am Vortag der Eröffnung die Server nicht erreichbar. Da sind bei uns die Telefone heiß gelaufen“, erzählt Carina Ulrich ganz offen. Ob dieses Problem schnell gelöst werden konnte, hören Sie in der neuen Podcastfolge.
Wenn man weiß, warum Rinder in welcher Situation wie reagieren, kann man bei der täglichen Arbeit nicht nur Stress vermeiden, sondern auch viel Zeit sparen. Darauf baut die Methode des Low Stress Stockmanships auf, mit der sich der Belgier Ronald Rongen umfassend auseinandergesetzt hat. Der Experte stellt sich in der neuen Podcastfolge den teils kritischen Fragen von Laura Schneider, LAND & FORST-Redakteurin für den Bereich Tierhaltung. Rongen erläutert in dem Gespräch unter anderem, wie seine Aussage „Mach langsam, wir haben keine Zeit“ gemeint ist. Denn wenn man sich mit den Grundlagen des Low Stress Stockmanships (LSS) beschäftigt, braucht man im praktischen Arbeitsalltag zunächst etwas Geduld. Doch die Zeit, die man sich anfangs zum Beispiel beim Training der Kälber nimmt, zahlt sich langfristig aus, ist Rinderexperte Ronald Rongen überzeugt. Um LSS erfolgreich anwenden zu können, muss man sich in die Wahrnehmung der Tiere hineinversetzen, rät Rongen. So sind Rinder uns etwa in puncto Schnelligkeit überlegen, wie Rongen bei einem Seminar des Netzwerks Fokus Tierwohl in Großefehn verdeutlichte: „Rinder schaffen bis zu 52 km/h – nicht lange, aber länger als wir.“ Die Konsequenz: „Wir müssen das clever angehen, wenn wir mit ihnen arbeiten.“ Das Ziel von LSS ist, die Arbeit mit Rindern sicherer, effizienter und schneller zu machen, indem man das Stresslevel möglichst geringhält. Das gelingt, indem man berücksichtigt, wie Rinder ihre Umgebung wahrnehmen und wie sich das auf ihr Verhalten auswirkt. Wie genau das aussehen kann, schildert Rongen anhand einiger Beispiele eindrücklich in der Podcastfolge. Welche fünf Regeln im Umgang mit Rindern gilt es zu beachten, um den Stress für Weidetiere und deren Besitzer zu mindern? Dazu gibt Ronald Rongen allen interessierten Tierhaltern im Gespräch - und bei Seminaren - wertvolle Tipps. Darin betont er zum Beispiel auch: „Wichtig ist, dass ich den Druck allein mit meiner Körperhaltung aufbaue. […] Ich benutze meine Hände nicht und ich berühre das Tier nicht.“
Etwa ein Drittel der Fläche in der Wesermarsch sind Moorböden. Diese werden zumeist seit Jahrhunderten landwirtschaftlich genutzt. Dazu mussten sie entwässert werden, was nach heutigen Erkenntnissen den CO2-Ausstoß aus diesen Böden stark erhöht hat. Moore als natürliche CO2-Speicher könnten hingegen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Deshalb ist nun ist geplant, genau diese landwirtschaftlichen Moorböden wieder zu vernässen. Das hätte weitreichende Konsequenzen, vor allem im Landkreis Wesermarsch. Zwei Landwirte und der Landrat schildern in unserer neuen Podcastfolge ihre Bedenken. Alle drei Gesprächspartner stehen Edith Kahnt-Ralle, LAND & FORST-Redakteurin für den Bereich Pflanzenbau, Rede und Antwort zu dem Thema. Landwirt Dirk Hanken aus Moorriem hat einen Hof in der Birkenheide in Elsfleth und schilderte seine Erfahrungen schon Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast. Hanken wirtschaftet auf 160 Hektar Moorgrünland. Er weiß, dass eine Wiedervernässung nur gelingt, wenn winters wie sommers genügend Wasser zur Verfügung steht. Das sei allerdings nicht der Fall, erklärt Hanken. Um Wasser in der Region zu halten, müsste er viele Stauwehre bauen, doch wer zahlt dem Landwirt das? Abgesehen davon würde sich die Futterqualität auf den stark wiedervernässten Flächen verschlechtern, was die Milcherzeugung durch Zukauffutter verteuern würde. Und auf nassen Moorflächen ist keine Weidehaltung sicher möglich, seine Kühe müssten auf den Stall. Stephan Siefken spricht als Landrat des Kreises Wesermarsch über die Moorwiedervernässung. Fakt ist: die intensive Milcherzeugung stellt ein wichtiges Standbein der Wesermarschlandwirtschaft dar. Siefken betont, dass aber auch der Tourismus und unter anderem die Hafenwirtschaft prägende Branchen in dem nördlichen Landkreis sind. Weiteres Problem: Die Moorstandorte der Wesermarsch sind besiedelt und ein bedeutender Anteil der Infrastruktur liegt auf Moorflächen. Eine Besonderheit der Region ist ihre Lage unter dem Meeresspiegel. Das erfordert eine Eindeichung, die auch den steigenden Meeresspiegel infolge des Klimawandels mit berücksichtigen muss. Auf diese Problematik geht Heiko Holthusen als Verbandsvorsteher der Braker Sielacht ein: Denn die Landschaft zwischen dem Weser- und Nordseedeich gleicht einem Suppenteller. Ohne aufwendiges und umfangreiches System aus Entwässerungsgräben und Pumpen könnte der Landstrich nicht vom Wasser befreit werden, berichtet Holthusen, der zugleich auch betroffener Landwirt ist. Das Graben- und Pumpensystem ist allerdings in die Jahre gekommen und schon heute – unter anderem durch Starkregen – an seiner Leistungsgrenze. Wie könnte ein Wassermanagement in Zukunft aussehen? Ideen hören Sie in der Podcastfolge.
Projektierer kommen gerade verstärkt auf Landwirte zu und wollten ihre Flächen pachten, um dort Photovoltaik-Freiflächenanlagen zu errichten. Dabei sollten Landwirte und Landwirtinnen auf keinen Fall vorschnell Verträge unterschreiben, selbst wenn diese auf den ersten Blick lukrativ klingen. Das stellen Anwalt Marc-André Delp und Cornelia Krieg, LAND & FORST-Redakteurin für den Bereich Recht, in ihrem Gespräch klar. Delp ist Fachanwalt für internationales Wirtschaftsrecht und arbeitet in der Kanzlei Bremer und Kollegen in Peine. In der neuen Podcastfolge klären die beiden auch folgende Fragen: Mit was kann der Landwirt denn überhaupt rechnen? Wonach richtet sich zum Beispiel die Höhe des Nutzungsentgelts? Und was ist besser: festes Entgelt oder anteiliger Prozentsatz? Fachanwalt Delp rät eindringlich: „Lassen Sie die Verträge vorher prüfen.“ Dabei könne man auch mehrere Verträge direkt vergleichen und die eigene Situation berücksichtigen. Denn solche Nutzungsverträge laufen in der Regel rund 20 Jahre, mit einer entsprechenden Verlängerung von jeweils fünf Jahren auch oft 30 Jahre. Das ist eine lange Zeit, gibt Marc-André Delp zu bedenken. Was passiert, wenn in dieser Zeit ein Hof übergeben wird? Oder die Projektfirma insolvent wird? Oder sich die Bauphase in die Länge zieht? Auch zu diesen Fragen gibt der Experte seine Einschätzung ab. Wenn es am Ende um den Rückbau von solchen Anlagen geht, gibt Delp den Tipp: „Dokumentieren Sie alles – am besten mit Fotos.“ Denn dann könne man auch in 30 Jahren noch sehen, dass vor dem Aufbau der PV-Anlage Ackerfläche vorhanden war, wo eventuell Wege und Drainagen verliefen. Denn das muss Delp zufolge dann alles wieder hergestellt werden. Wo bekommen Landwirte weitere Infos und welche Auswirkungen haben PV-Anlagen zum Beispiel auf die Grundsteuer. Auch darauf gehen Marc-André Delp in Cornelia Krieg in ihrem Gespräch ein.
Alles fing an mit Kindergarten- und Schulklassengruppen, die auf den Hof von Anita Lucassen kamen, um hautnah Landwirtschaft zu erleben. Mit ihrem Mann bewirtschaftet Anita einen Milchviehbetrieb in Elisabethfehn im Landkreis Cloppenburg. Schnell dachte sie das Thema Öffentlichkeitsarbeit weiter und ist seitdem stark in den Sozialen Netzwerken und präsent. Ob Instagram, Facebook oder Twitter – die Landwirtin gibt im Gespräch mit LAND & FORST-Chefredakteurin Maren Diersing-Espenhorst hilfreiche Tipps zum Einstieg ins Posten. Sie hat durch ihre langjährige Erfahrung gelernt: Um den Verbraucher zu erreichen, sei es manchmal besser nicht den Fachbegriff, sondern andere passende Worte zu wählen und Umstände einer Situation, die man zum Beispiel auf einem Foto sieht, zu beschreiben, schildert Anita Lucassen in der Podcastfolge. Und warum überhaupt sich die Mühe der Öffentlichkeitsarbeit machen? Anita Lucassen sagt ganz klar: „Ich finde es wichtig, dass die Landwirtschaft ein Gesicht bekommt. Wir, die Landwirtschaft betreiben, können sie auch am besten erklären. Wir wissen, warum wir Dinge auf eine bestimmte Art und Weise machen.“ Auch einen Rat, wie man am besten mit einem Shitstorm umgeht und wie man grenzwertigen Kommentaren von Nutzern begegnet, hat die leidenschaftliche Landwirtin parat. Ein weiterer Vorteil von sichtbaren Auftritten im Internet: Das Netz mit anderen Menschen aus der Landwirtschaft. Anita dreht unter anderem auch Videos für den Youtube-Kanal „My Kuhtube“. Das erfolgreiche Format betreibt die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. Mittlerweile ist Anita Lucassen auch in vielen Verbänden und Gremien aktiv und hat gute Kontakte zur lokalen Politik. „Das hilft uns tatsächlich auch oft, wenn es zum Beispiel um Baugenehmigungen geht“, meint Lucassen. Ob sie ein Geheimrezept für eine gut sichtbare und erfolgreiche Präsenz auf Social Media hat? Und wer war der berühmteste Gast auf dem Hof der Lucassens? Antworten darauf können Sie im Gespräch von Milchviehhalterin Anita Lucassen und Maren Diersing-Espenhorst hören.
Dass man sich nicht in finanzielle Sicherheit heiratet, ist den meisten Menschen bewusst. Trotzdem verlassen sich viele Paare beim Thema Absicherung auf ihren jeweiligen Partner. Keine gute Idee, wie sich im Gespräch zwischen Cornelia Krieg, LAND & FORST-Redakteurin für den Bereich Geld und Recht und stellvertretende Chefredakteurin, und Juristin Elfriede Werdermann herausstellt. Frauen sollten sich rechtzeitig um eine eigene Absicherung und Altersvorsorge kümmern, betont Werdermann, die auch Mediatorin und Geschäftsführerin des Landwirtschaftlichen Kreisvereins Grafschaft Bentheim im Landvolkhaus Neuenhaus ist. Sie hat die Erfahrung gemacht: Männer reden, wenn sie in einen landwirtschaftlichen Betrieb einheiraten, deutlich früher über beispielsweise arbeits- und ehevertragliche Regelungen als Frauen. Meistens ist die Konstellation allerdings umgekehrt – der Ehemann ist Landwirt und Hoferbe und ihm gehört der Hof oder (noch) seinen Eltern. Fakt ist, dass die Scheidungsrate von Ehen in Deutschland im Jahr 2020 rund 38,5 Prozent betrug. Das belegen Zahlen des statistischen Bundesamtes. Auf drei Eheschließung kamen damit rein rechnerisch zirka eine Scheidung. Was passiert dann? Mit dieser Frage sollten sich die Paare unbedingt am Anfang der Ehe beschäftigen, rät Elfriede Werdermann. Einige Frauen wüssten nicht einmal, wie hoch ihre Rente sein wird und welche Möglichkeiten der Vorsorge es auch mit kleinen Beträgen schon gibt. „Und das ärgert mich“, erklärt Elfriede Werdermann. Ein Mal habe sie in ihrer jahrelangen Tätigkeit erlebt, dass eine Frau nach vielen Ehejahren mit „leeren Händen“ und mit ihren Kindern vom Hof musste und zu ihrer Mutter ziehen. „Das möchte ich nicht noch einmal erleben. Und das muss auch nicht sein“, beschreibt Werdermann im Gespräch. Auf was es genau beim Thema Altersvorsorge ankommt, was im Fall der Scheidung die Knackpunkte bei einer Zugewinngemeinschaft sind und was ein Versorgungsausgleich bedeutet. All diese Fragen beantworten die beiden Rechtsexpertinnen in der neuen Podcastfolge.
Essen in wir in Zukunft mehr Insekten, Quallen und Algen? Wie ernähre ich mich generell nachhaltig, gesund und klimafreundlich? Sollte ich nur noch regional einkaufen? Antworten auf diese Fragen gibt Prof. Dr. Achim Spiller im Gespräch mit LAND & FORST-Redakteurin Katharina Treu. Prof. Spiller ist seit mittlerweile 22 Jahren Professor für „Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte“ der Georg-August-Universität Göttingen und hat in dieser Zeit viele Beobachtungen zum Thema Ernährung, Lebensmittelkonsum und Verbraucherverhalten gemacht. „Es gibt, glaube ich, keine Branche, die auch ökonomisch so vielfältig ist“, sagt Spiller über die Landwirtschaft. Prof. Spiller ist außerdem Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des „Tierwohllabels des Deutschen Tierschutzbundes“. Im Moment entwickelt er gemeinsam mit einem Team ein Klimalabel. Wie kann man als Verbraucher die produzierten Treibhausgasemissionen eines Lebensmittels erkennen? Sehr schwierig sei das, sagt der Experte und schildert das anhand eines Beispiels: „Tomaten sind, wenn sie aus dem Freiland oder einem unbeheizten Treibhaus hier aus der Region kommen, sehr klimafreundlich. Wenn sie aber aus einem fossilbeheizten Gewächshaus kommen, dann haben sie einen ziemlichen Klima-Rucksack, den sie mitschleppen.“ Wenn so ein Markt wie der Agrarmarkt nicht reguliert würde, tendiere er zum Dumping und Green Washing. Im Gespräch geht es auch um unsere Koch- und Essgewohnheiten, Gemüse als Sättigungsbeilagen und wo wir am liebsten einkaufen. Schlägt billig nachhaltig? Das Kaufverhalten hat sich Spiller zufolge geändert: Die Supermärkte haben gegenüber den Discountern Marktanteile gewonnen. „Edeka ist der größte deutsche Lebensmittelhändler, nicht Aldi oder Lidl“, erklärt Prof. Spiller. Warum die Möhre klimatechnisch der Star ist und wie sich die Speise- und Menüpläne von Restaurants, Kantinen und Mensen ändern müsste, damit unsere Ernährung nachhaltig und zukunftssicher ist – auch darüber diskutieren der Marketing-Professor und unsere Redakteurin in der neuen Podcastfolge.
Zwischen Mistgabel und Management – so vielfältig ist der Beruf des Landwirtes, zumindest nach Einschätzung von Dr. Andreas Block, Koordinator für Agrar- und Tierberufe der Justus-von-Liebig-Schule in Hannover. In der neuen Folge spricht er mit LAND & FORST-Redakteurin Madeline Düwert über die Möglichkeiten, die sich jungen Menschen bieten, die sich für einen der Grünen Berufe entscheiden. Und inwiefern die Ausbildungsinhalte auf konventionelle oder biologische Bewirtschaftung abzielen. Dr. Block gibt für die Berufswahl den Tipp: „Ich würde einen jungen Menschen fragen, woran er Spaß hat. Nur darin wird er auch wirklich gut sein und den Beruf bis zum Rentenalter mit Freude ausüben können. Das ist für mich der zentrale Punkt.“ Wer gerne etwas in der Natur, mit Menschen, Tieren und Technik zu tun haben möchte, für den könnte Landwirt, Tierwirt, Gärtnerin oder Forstwirtin der passende Job sein. Dr. Andreas Block ist selbst auf einem Hof groß geworden und hatte jede Menge Möglichkeiten, den Beruf als Landwirt kennenzulernen. Im Gespräch verrät er, warum das sein absoluter Traumberuf ist. Ein weiterer Vorteil sind für ihn die kleinen Strukturen der Betriebe und meist flachen Hierarchien. „Dort gibt es keine 100 Mitarbeiter, sondern den Chef und vielleicht noch zwei, drei weitere, wenn es hochkommt. Damit haben Sie eine enge persönliche Bindung an den Betrieb oder auch den Betriebsinhaber. Häufig ist man dann auch automatisch in allen Bereichen des Betriebes tätig, von der Mistgabel bis zum Management ist alles dabei. Auch wenn es zum Beispiel um Investitionsentscheidungen geht, etwa welcher Trecker es sein soll, kann normalerweise der Mitarbeiter mitreden. Das wird Ihnen bei Siemens nicht passieren“, erklärt Block. Außerdem schildert der Ausbildungskoordinator, warum es auch schon während der Ausbildung gut ist, eine Zeit lang woanders als auf dem heimischen Hof zu verbringen und weshalb dieser „Blick über den Tellerrand“ junge Menschen meist positiv verändert.
Der Krieg in der Ukraine beeinflusst auch die europäische Agrarpolitik. Was das für die Landwirte und die GAP bedeuten könnte, darüber spricht LAND & FORST-Chefredakteurin Maren Diersing-Espenhorst mit Dr. Wilfried Steffens, Experte für Agrarpolitik beim Landvolk Niedersachsen. In einem Punkt habe die EU-Kommission schon reagiert, schildert Steffens: So betrifft ein Vorschlag der Kommission die Brachflächen und Zwischenfrüchte im Rahmen der Ökologischen Vorrangflächen, die für die Produktion genutzt werden können. Der Bund muss nun schnellstmöglich entscheiden, wie Deutschland hier handeln will, erklärt der langjährige Agrarpolitik-Experte weiter. Aus der nun aktivierten Krisenreserve für die Landwirtschaft hat die EU-Kommission 500 Mio. Euro an Geldern zur Unterstützung zur Verfügung gestellt. Deutschland bekommt von diesen Krisengeldern 60 Mio. Euro, die laut dem Landwirtschaftsministerium auf 120 Mio. Euro verdoppelt werden sollen. Wofür das Geld eingesetzt werden könnte, beschreibt Dr. Wilfried Steffens ebenfalls in der neuen Podcast-Folge. Außerdem erklärt Steffens, warum es für Junglandwirte sinnvoll sein kann, noch in diesem oder im nächsten Jahr einen Antrag auf Förderung zu stellen. Und: Lohnt es sich überhaupt noch, eine GAP-Antrag zu stellen? Auch auf diese Frage hat der Agrarpolitik-Experte des Landvolks eine Antwort.
Die eigenen Kinder haben Sommerferien, die Ernte steht an, die Tiere müssten versorgt werden und der Hof ist voller Feriengäste – im Sommer kann es auf Ferienhöfen ganz schön trubelig zugehen. Martina Warnken, die gemeinsam mit ihrem Mann den Huxfeld Hof betreibt, würde sich aber trotzdem immer wieder für dieses Modell entscheiden. Seit 20 Jahren ist der ehemals reine Milchviehbetrieb in Grasberg im Landkreis Osterholz nun schon Ferienhof. Martina Warnken beherbergt mittlerweile nicht nur Gäste aus ganz Deutschland, sondern ist auch Vorsitzende der LandTouristik Niedersachsen e.V. Der Verband betreibt das Portal www.bauernhofferien.de und zählt etwa 230 Mitgliedsbetriebe. Regelmäßig berät Martina Warnken auch andere interessierte Hofbesitzer rund um das Thema Ferienbauernhof. Im Gespräch mit LAND & FORST-Redakteurin Kristina Wienand, erklärt sie, was sich die Betriebe unbedingt vorher überlegen sollten und warum fast nichts ohne Genehmigung geht. Ihr Rat: Interessierte Betriebe sollten sich auch das Angebot drumherum, zum Beispiel in anliegenden Ortschaften und der Region, anschauen, bevor sie ihre Entscheidung samt Umbauten und viel Aufwand treffen. „Entscheidend ist die Qualität!“, sagt Martina Warnken ganz klar. „Es nützt nichts, etwas halbherzig zu machen und Omas Möbel da reinzustellen, weil die eh noch da sind. Das wird nicht funktionieren.“ Doch wer gut plane und seine Zielgruppe kenne, könne dank Feriengästen eine recht stabile weitere Einnahmequelle generieren. Auch auf menschlicher Ebene könne man viel hinzugewinnen, ist sich Martina Warnken sicher: Die Gäste kommen ihrer Beobachtung nach immer häufiger mit Fragen im Gepäck. Indem Landwirte und Landwirtinnen diese Fragen beantworten, ergebe sich eine große Chance für die Höfe, Transparenz und Verständnis beim Verbraucher zu schaffen.
Kurse für Eltern mit Kindern geben oder Popcorn auf dem eigenen Hof herstellen: Dr. Sabina Fleitmann hat als Gründungslotsin schon viel erlebt und gehört. Sie gibt bei den Landfrauen Weser-Ems Workshops für Frauen, die sich selbstständig machen wollen. Sie rät, sich zuerst zu überlegen: Ist das etwas für mich? Traue ich mir das zu? Und passt es zu meiner Persönlichkeit? Ebenfalls zu Gast in dieser Folge ist Bianca Ewering-Janßen. Sie ist stolze Inhaberin des „Kurvenhaven“, einem Geschäft für Plus-Size-Mode in Wilhelmshaven. Ewering-Janßen schildert ihre eigene Geschichte und wie es war, sich rund 20 Jahre nach der Ausbildung zur Verkäuferin in diesem Bereich doch noch selbstständig zu machen. Die Landleben-Ressortleiterin der LAND & FORST, Corinna Mayer, fragt die beiden Frauen außerdem: Gibt es ein Gründer-Gen? Was muss ich – außer einer guten Geschäftsidee – mitbringen, um mich erfolgreich selbstständig zu machen und vor allem dauerhaft am Markt zu bestehen? Fleitmann, die auch als selbstständige Beraterin für Verbände und Hochschulen tätig ist, erklärt auch, warum Frauen auf dem Weg zur Existenzgründung manchmal eine andere Art von Beratung als Männer brauchen. Ihre Kollegin ist überzeugt: „Du musst laut sein, sichtbar sein, mutig sein“, wenn du mit deiner Geschäftsidee erfolgreich sein willst. Warum das manchen gründungswilligen Frauen schwer fällt, darüber diskutieren die beiden Frauen. Eines ist für Bianca Ewering-Janßen ganz klar: Irgendwann muss der Moment kommen, in dem man sich sagt: „Jetzt mache ich das.“ Wann das bei ihr der Fall war, schildert sie im Gespräch mit Gründungslotsin Sabina Fleitmann und Redakteurin Corinna Mayer.
Per Mail eingeschleuste Trojaner, einsehbare Standardpasswörter, Farmroboter und sensible Daten, die in falsche Hände gelangen können: Cyberkriminalität umfasst viele Bereiche der IT von Unternehmen. Auch landwirtschaftliche Betriebe sind immer häufiger davon betroffen, sagt Heino Beewen. Er ist Geschäftsführer der Landvolkdienste GmbH, die Landwirte in Versicherungsfragen berät und Versicherungen vermittelt. Welche Einfallstore in der eigenen IT gibt es für Kriminelle und wie lassen sie sich schließen? Wie kann ich mich als Landwirt oder Landwirtin davor schützen? Kann man sich gegen Schäden durch Cyberkriminalität versichern? Lohnt sich das und was kostet es? Cornelia Krieg, stellvertretende Chefredakteurin der LAND & FORST, klärt mit Heino Beewen und dem IT-Experten Thomas Bertram, der auch Datenschutzbeauftragter der Landvolkdienste ist, diese Fragen. Beide Experten geben außerdem nützliche Tipps, wie man möglichen Gefahren, die im Internet lauern, begegnen kann.
Ein Informationsleck, unnötige Vorgaben und nicht erreichbare Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner: Volkhard Pohlmann weiß, in Niedersachsen wird Wolfsberatern die Arbeit nicht leicht gemacht. Der pensionierte Pohlmann lebt in Celle und hat acht Jahre ehrenamtlich als Wolfsberater gearbeitet. Doch damit ist jetzt Schluss. Seiner Meinung nach ist das Ende der Fahnenstange mit neun Rudeln rund um Celle erreicht. Geeignete Mittel, um den Wolf von Weidetieren fern zu halten gibt es nicht. Klar, es können Zäune aufgestellt werden - am besten direkt zwei hintereinander. Aber das bedeutet einen immensen Aufwand für die Tierhalter. Und der Ex-Wolfsberater sagt deutlich: "Nur durch Zäune, wie der NABU das will, werden wir das Problem nicht aus der Welt schaffen." Pohlmann ist sich deshalb sicher: der Wolf muss ins Jagdrecht aufgenommen werden. Mit unserer LAND & FORST-Redakteurin Madeline Düwert hat Pohlmann darüber gesprochen, was seiner Meinung nach im Umgang mit dem Wolf generell falsch läuft - und warum er sein Amt aufgegeben hat.
Oliver Vorwald ist Radiopastor des NDR und hat sich die Zeit genommen, mit unserer LAND & FORST-Redakteurin Katharina Treu jetzt kurz vor Weihnachten über die Kirche und das Weihnachtsfest zu sprechen. Er erzählt offen über eigene Familientraditionen und seine Erfahrungen mit der Landwirtschaft in Ostfriesland. Dabei hat uns der Pastor auch verraten, wie er so richtig in Weihnachtsstimmung kommt, warum er Radiopastor geworden ist und wie viel er in seiner Zeit in Ostfriesland über die Landwirtschaft gelernt hat. Frohe Weihnachten!
Ob bei der Feuerwehr, bei der Tafel, im Schützenverein oder in der Schule: Rund 32 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland in ihrer Freizeit ehrenamtlich. Doch warum ist das Ehrenamt so wichtig und wo wären wir ohne alle diese fleißigen Helferinnen und Helfer? Darüber haben wir mit Elisabeth Brunkhorst, Präsidentin des Niedersächsischen Landfrauenverbandes Hannover gesprochen. Denn am Am 5. Dezember ist Internationaler Tag des Ehrenamtes. "Ehrenamt ist der Kleber, gerade im ländlichen Raum", weiß Elisabeth Brunkhorst. "Ehrenamtler halten die Dorfgemeinschaft zusammen, halten das Dorfleben am leben. Deshalb finde ich Ehrenamt unverzichtbar." Und was wünscht sich die Landfrauen-Präsidentin für die Zukunft? "Ganz viel Nachwuchs! Ich fänd es schön, wenn jedes Mitglied in Niedersachsen mal eine Neue dazubringen würde", hat Elisabeth Brunkhorst unserer Landleben-Redakteurin Corinna Mayer erzählt.
"Hätten wir Sie doch früher geholt", diesen Satz hört Constanze Brinkmann vom Sorgentelefon Oesede oft. Denn gerade auf landwirtschaftlichen Familienbetrieben sind Arbeit und Alltag eng verbunden - was zu vielen Konflikten führen kann. Kommen dann auch noch wirtschaftliche Sorgen hinzu, fällt es vielen Landwirtinnen und Landwirten schwer, sich Hilfe zu suchen. Wie eine Familienberatung aussehen kann oder wie ein Gespräch mit Betroffenen am Telefon abläuft, erklärt Brinkmann unserer LAND & FORST-Redakteurin Hilke Lehmann. "Uns rufen auch häufig Menschen nicht wegen akuter Probleme an, sondern viele, weil sie einsam sind", sagt Brinkmann. "Gerade während der Coronazeit haben viele, die alleine auf dem Hof leben, niemanden zum Reden. Unsere mehr als ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater haben alle "Stallgeruch" und eine sehr gute Ausbildung." Niedersachsenweit gibt es mehr als 30 Ehrenamliche am Sorgentelefon, das übrigens für Anrufer kostenlos ist. Falls auch Sie Hilfe brauchen, melden Sie sich gerne beim Sorgentelefon Oesede unter: 05401-866862.
Warum gibt es in Schweden weniger Wölfe als in Niedersachsen? Wann wird der Wolf ins Jagdrecht übernommen? Und was passiert wenn man die Wolfspopulation ungebremst wachsen lässt? In Niedersachsen gibt es immer mehr Wolfsrisse und auch immer mehr Wolfsbegegnungen. LAND & FORST-Chefredakteurin Maren Diersing-Espenhorst hat sich mit Benedikt Schwenen, Chefredakteur des Niedersächsischen Jägers, über den Wolf unterhalten und auch darüber diskutiert, ob das Raubtier ins Jagdrecht aufgenommen werden sollte. Nach Angaben von Umweltminister Olaf Lies leben allein in Niedersachsen 36 Rudel mit mindestens 350 Tieren. "Diese Veränderung beunruhigt", so der SPD-Politiker. Er ist sich daher sicher: die Zahl der Wolfsbegegnungen und auch die der Wolfsrisse wird weiter zunehmen.