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Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine geht über einen Kampf um Territorien hinaus. Der Kreml sieht sich generell im Widerstreit mit dem Westen und seinen liberalen Demokratien – und dieser Konflikt nimmt nicht nur gegenüber Nachbarn kriegerische Züge an.Mit den deutschen Autoren und Russland-Kennern Gesine Dornblüth und Thomas Franke spricht Cathrin Kahlweit im Bruno Kreisky Forum.Das Buch "Putins Gift" ist im faltershop erhältlich. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Wer hat die große Dürre beendet und den Regen zurückgebracht nach Ruanda: die Anbetung Marias oder das Ritual für Prinz Kibogo? Darüber streiten sich im Roman "Kibogos Himmelfahrt" die Dorfbewohner mit den weißen Missionaren. Das Buch erzählt von Glaubens- und Identitäts-Konflikten und dem Widerstreit von Tradition und Überlieferung und den Kolonialmächten. Die Autorin Scholastique Mukasonga und ihr deutscher Übersetzer Jan Schönherr sind mit "Kibogos Himmelfahrt" für den Internationalen Literaturpreis nominiert, der am Freitagabend vom Haus der Kulturen der Welt und der Hamburger Stiftung Elementarteilchen verliehen wird. Unsere Literaturkritikerin Nadine Kreuzahler verrät uns, wie preiswürdig sie den Roman und seine Übersetzung findet.
Aus dem Kulturkampf der Gegenwart: Im artechock-podcast sprechen Rüdiger Suchsland und der Leiter der Kurzfilmtage Oberhausen, der Filmwissenschaftler Lars Henrik Gass aus Anlass der Kurzfilmtage, die in diesem Jahr ihr 70. Jubiläum feiern, über die Frage "Wozu Filmfestivals?", über zunehmenden Konformitätsdruck und über die neue Sehnsucht nach Widerspruchsfreiheit. Diesem Thema ist in Oberhausen eine ganze Debattenreihe gewidmet. Sie fragt nach der Rolle der Kultur bei den antisemitischen Kampagnen der letzten Monate und im Zusammenhang mit den neuesten Boykott-Kampagnen gegen Filmfestivals. Kann sich heute im Widerstreit das bessere Argument, die bessere Kunst, die tiefere Einsicht noch durchsetzen?
Entstehung und Charakter der Südtiroler Städte. Die Stadt Bozen / TEIL 2 Spannung, Wettkampf und Widerstreit sind das Lebenselixier der Stadt Bozen, wer hier reüssieren will, braucht eine Rüstung, oder zumindest eine Hose. Wie am Anfang, so auch jetzt und in alle Ewigkeit! --- Send in a voice message: https://podcasters.spotify.com/pod/show/saltobz/message
Empowerment durch Aufklärung: Die Mission der Deutschen Diabetes Hilfe Moin FettUcinies, seid ihr bereit, mehr über die Deutsche Diabetes Hilfe zu erfahren? In dieser aufschlussreichen Podcast-Episode tauchen wir tief in die Welt dieser Organisation ein und enthüllen, wie sie das Leben von Menschen mit Diabetes verändert. Von politischem Engagement bis hin zur praktischen Unterstützung für Betroffene - wir beleuchten ihre breit gefächerten Aktivitäten und zeigen auf, wie weit ihre Hilfe reicht. Wenn du neugierig darauf bist, wie du oder deine Lieben von ihrer Arbeit profitieren können, dann darfst du diese Folge nicht verpassen! Begleite uns auf einer Reise, um herauszufinden, wie die Deutsche Diabetes Hilfe das Leben mit Diabetes positiv beeinflusst und welche Rolle sie in der Prävention und Unterstützung spielt. Sei dabei und entdecke, wie diese Organisation einen echten Unterschied macht! Wenn dir gefällt, was ich so treibe, dann kommentiere, abonniere und bewerte gerne meinen Podcast. Just in Case damit du keine neuen Folgen verpasst, aktiviere am besten die Glocke. Für mehr FettUcation kannst du mir gerne auf Instagram Folgen! FettUcation auf Instagram! Und falls du mal eine Frage hast an mich oder Experten dann zögere nicht schreib mir gerne auf Instagram oder via Mail an fettucation@gmail.com Und falls dir das noch nicht genug ist, hier findest du noch mehr zu mir Hier kannst du mich sehen Sat1: https://www.sat1.de/serien/sat1-fruehstuecksfernsehen/videos/abnehmspritze-ozempic-fuer-wen-ist-sie-geeignet-v_ugx7rj45nk8i ZDF - Die Spur: https://www.youtube.com/watch?v=F5y1UyhYNVk&t=1s RBB: https://www.ardmediathek.de/video/rbb-praxis/spritze-oder-operation-was-hilft-bei-uebergewicht/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYl81Y2RmNjc3OC0wOGRmLTRhMGQtOWZkNi0wMTY3ZTg2ZDQxNDhfcHVibGljYXRpb24 Hier kannst du was lesen FitBook https://www.fitbook.de/health/ozempic-erfahrung https://www.fitbook.de/ernaehrung/25-kilo-abnehmen-bis-zum-sommer?fbclid=PAAaZ3dv1nk3l_F7sW5SNzU8HD0ZtdqfZr_yq_QTe4gTBeqoA7FwVpIUUn3K0_aem_th_AcV7xWj0YTuTbHycpt-QoyNWiS4Jnog19WLFYr3D6YT7nlY4IYt-Bf1z_3fX_qFahcs Und hier bekommst du noch mal was auf die Ohren Flux FM: https://podcasts.apple.com/de/podcast/fettucation-meine-abnehmreise-aus-der-adipositas/id1668131859?i=1000626022411 https://open.spotify.com/episode/6IJPHFNbtJlm0fc4DLehsJ?si=3f212319cc2148a2 Dein Serdar
Ein Mittschnitt der Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 20. Januar. Der mosaik-Podcast setzt sich diesmal mit Unvereinbarkeiten innerhalb feministischer Strömungen auseinander, die gleichsam betonen, dass das Geschlechterverhältnis bis heute als ein Herrschaftsverhältnis besteht. So kämpfen Feminist:innen weltweit nach wie vor gegen Geschlechterungleichheit und -ungerechtigkeit sowie für Gleichstellung, Zugang und Teilhabe. Gemeinsames Ziel war und ist es, männliche Herrschaft und damit androzentrische Logik, Prinzipien und Praktiken zu überwinden und abzuschaffen. Hierüber sind sich Feminist:innen prinzipiell einig. Wenn es aber um die Verständigung darüber geht, wie sich dieser herrschaftlichen Strukturen zu entledigen sei, stoßen wir seit jeher in der feministischen Geschichte, Theorie und Praxis auf Uneinigkeit und Unvereinbarkeit darüber, welche Mittel und Wege das feministische Projekt an ihr Ziel bringen könnten. So scheiden sich die Geister bis heute an den Begriffen der Gleichheit und Differenz, am Verständnis des Subjekts, der Notwendigkeit einer materialistischen Klassenanalyse und Kapitalismuskritik, Fragen der Identität sowie Erfahrung und den komplizenhaften Verstrickungen in das neoliberale Geschlechterregime. Es bedarf also der Diskussion darüber, inwieweit Unvereinbares in Einklang gebracht werden und Feminist:innen sich darauf einigen können, uneinig zu sein, ohne das dahinterliegende Ziel aus den Augen zu verlieren. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr dazu einen Mitschnitt der Veranstaltung „Atonal. Über (Un)Vereinbarkeiten in der feministischen Geschichte, Theorie und Praxis“, die im Rahmen der Reihe „Es ist nichts zwischen uns – Über die Produkitivität des Konflikts im feministischen Widerstreit“ am 20. Januar im Museum des Kapitalismus in Berlin stattgefunden hat. Eingeladen war Ute Gerhard, die zum Thema „Gleichheit und Differenz – eine transhistorische Konfliktlinie im innerfeministischen Widerstreit“ gesprochen hat. Daran anschließend hört ihr einen Beitrag von Friederike Beier zu „Materialistischer Queer-Feminismus – Zur Aktualität und Produktivität des Konflikts zwischen Identität und Klasse“. Und zum Schluss noch einen Beitrag von Barbara Grubner, die der Frage nachgegangen ist, „Warum die „Verteidigung der Negativität“ ein feministisches Anliegen ist“. Moderiert wurde die Veranstaltung von Johanna Grubner und los geht es direkt mit dem ersten Vortrag von Ute Gerhard.
Die Huthi greifen im Roten Meer weiter Frachtschiffe an. Die Miliz spricht von Vergeltung für die Bombardierung ihrer Stellungen im Jemen durch die USA und Großbritannien. Die Lage im Roten Meer vor Jemen eskaliert und nun plant auch die EU eine Marine-Mission zur Sicherung der Handels-Schifffahrt. Auch Deutschland wird sich mit einer Fregatte beteiligen. Wie wichtig ist die Wasserstraße für internationalen Handel und die Wirtschaft in Deutschland? Schicken wir Kriegsschiffe, um unseren Wohlstand zu schützen? Welche Rolle spielen die USA, welche Allianzen bilden sich im Roten Meer und könnte sich der Konflikt ausweiten? Darüber sprechen wir mit unter anderen mit Matthias Dembinski von Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung, mit Julian Hinz vom Kiel Institut für Weltwirtschaft und mit dem Wirtschaftsjournalisten Marin Krauss. Podcast-Tipp: Zur Diskussion - Deutschlandfunk Zu Israels Krieg gegen die Hamas in Gaza kommen wachsende Spannungen im Roten Meer und am Golf von Aden hinzu. Wie gefährlich ist die Lage an der arabischen Halbinsel wirklich? Droht der Konflikt in Gaza sich auf die ganze Region auszubreiten? In der Sendung "Zur Diskussion" kommen alle Themen zur Sprache, die gesellschaftlich relevant sind und die Öffentlichkeit bewegen. Die Sendung lebt vom Widerstreit der Meinungen, von Erläuterung und Einordnung. https://www.ardaudiothek.de/episode/zur-diskussion-deutschlandfunk/nahost-konflikt-huthis-hisbollah-und-der-iran-wie-gefaehrlich-ist-die-lage/deutschlandfunk/13078425/
Ein Mitschnitt aus der Online-Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 29. November. Herzlich willkommen zur ersten Folge des mosaik-Podcast im neuen Jahr, in der wir uns mit Architektur und Stadtplanung als Konfliktlinie in feministischen Debatten beschäftigen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie und auf welche Weise unser gebauter (Um-)Raum Geschlechterverhältnisse prägt und (de)konstruiert. Welche kritischen Praktiken in Architektur und Stadtplanung sind möglich? Wie lässt sich eine Transformation von Stadt und Raum denken? In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Whose City? Gebaute Konfliktlinien“ mit zwei Beiträgen von Sandra Huning und Tanja Mölders sowie von Bernadette Krejs und Susanne Mariacher. Sandra Huning (Stadtplanerin an der Bauhaus-Universität Weimar) und Tanja Mölders (Professorin für Umweltplanung und Transformation an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) sprechen in ihrem Vortrag über das Thema „Feministische Stadtplanung – „pragmatisch“ oder „strategisch“? Kontroversen über die „richtige“ Art und Weise, Städte feministisch zu planen. Bernadette Krejs (Architektin und Forscherin an der TU Wien) und Susanne Mariacher (lehrt im Feld der Architektur und Social Design), die beide im Claming Space Kollektiv aktiv sind, beschäftigen sich mit „Konfliktlinien einer feministisch Wissensproduktion in der Architektur". Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe „Es ist nichts zwischen uns – Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit“ statt. Organisiert wurde die Reihe vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“, aus der bereits Mitschnitte im mosaik-Podcast gesendet wurden und dir ihr hier nachhören könnt. Foto: Steve Johnson
Ein Mittschnitt aus der Online-Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 22. November. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des mosaik-Podcasts, in der wir uns mit dem konflikthaften Verhältnis von Feminismus und Sprache auseinandersetzen. Der Konflikt um Sprache und Bedeutung hat in der feministischen Geschichte eine lange Tradition und wird auch aktuell virulent geführt. Hierbei geht es nicht nur um Fragen, wer (für wen) sprechen kann und soll, sondern auch um Konflikte über Verständlichkeit, über feministische Sprachkritik und die Benennung eines Subjekts des Feminismus. In Anbetracht dessen scheint es daher notwendig – unter Berücksichtigung vergangener und aktueller sprachpolitischer Debatten – feministischer Sprachkritik tiefer auf den Grund zu gehen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage danach, wie Sprache, Macht(-Ausübung) und politische Praxis miteinander verknüpft sind. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcasts hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Postmodern Talking. Sprache als feministisches Konfliktfeld“ mit Beiträgen von Katharina Lux, Elke Schimpf und Ioanna Menhard. Den Anfang macht Katharina Lux (wissenhaftliche Mitarbeiterin an der HU Berlin) mit einem Vortrag zum Thema „Sprachrohr oder Avantgarde? Zum Konflikt um Verständlichkeit in der autonomen Frauenbewegung“. Daran anschließend spricht Elke Schimpf, Professorin für soziale Arbeit an der Hochschule Darmstadt, über „Feministische Sprachkritik, ein langjährig umkämpftes Konfliktfeld mit widersprüchlichen (Er)Folgen“. Den dritten und letzten Input liefert Ioanna Menhard, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule RheinMain, zum Thema „Konflikthafte Adressierungen mit Blick auf Zugänge und Frei-Räume: 45 Jahre feministische Mädchen_arbeit zwischen Bewegung, Institutionalisierung und Marginalisierung“. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe „Es ist nichts zwischen uns – Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit“ statt. Organisiert wurde die Reihe vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“, aus der bereits Mitschnitte hier im mosaik-Podcast gesendet wurden. Los geht es mit Katharina Lux. Foto: Huzeyfe Turan
Ein Mittschnitt aus der Online-Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 25. Oktober Angesichts multipler Krisenerscheinungen, wie sie im neoliberalen Kapitalismus sichtbar werden, beschäftigen sich auch feministische Analysen verstärkt mit Problemen gesellschaftlicher Reproduktionssicherung, geschlechtlicher Arbeitsteilung und damit verbundenen Ungleichheiten. In diesem Kontext gilt es daher, bestehende Konzepte von Elternschaft, Mutterschaft wie auch (neue) Möglichkeiten reproduktiver Selbstbestimmung kritisch zu beleuchten und vor dem Hintergrund gegenwärtiger feministischer Debatten zu diskutieren. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Burning Down The House – Kinder haben im Kapitalismus“, die vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“ organisiert wurde. Alicia Schlender (systemische Beraterin und Promovendin) und Lisa Yashodhara Haller (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialforschung) sprechen über das Thema „Elternschaft und Feminismus: Konfliktpotential und produktive Schnittmengen“. Ihr hört außerdem die Politikwissenschaftlerin und Journalistin Antje Schrupp, die in ihrem Vortrag über das Thema „Mutterschaft politisieren – ohne Essenzialismus und binäre Geschlechterkonzepte“ spricht. Beide Vorträge fanden im Rahmen der Vortragsreihe: „Es ist nichts zwischen uns - Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit“ statt. Mehr Infos zum Programm findet ihr online. Los geht es mit dem Beitrag von Alicia Schlender und Lisa Yashodhara Haller.
Ein Mitschnitt aus der Online-Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 18. Oktober. Mit dem weltweiten Erstarken der extremen Rechten ist es nötig, sich mit antifaschistischer Politik und Praxis sowie mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Einen besonderen Blick bietet dabei eine feministische Perspektive, die nicht nur das Zusammenwirken von patriarchaler und faschistischer Herrschaft thematisiert, sondern die zugleich auch die (Mit-)Täterinnenschaft wie auch marginalisierte Positionen von Frauen im Faschismus und Nationalsozialismus erinnert und benennt. In der heutigen Ausgabe des Mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Tear The Fascists Down – Zum Verhältnis von Feminismus, Antifaschismus und der Erinnerung an den Nationalsozialismus“. Organisiert wurde die Veranstaltung vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“. Eingeladen waren die Historikerin Sina Speit, die sich in ihrem Beitrag mit der autonomen Frauenbewegung der 1970er und 80er Jahre und den damit verbundenen innerfeministischen Konflikten in Bezug auf die Erinnerung an den Nationalsozialismus beschäftigt. Daran anschließend spricht die Sozialwissenschaftlerin Juliane Lang in ihrem Vortrag „Antifa und Feminismus – Szenen einer unglücklichen Ehe“ über das schwierige Verhältnis von antifaschistischer und feministischer Bewegung. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe „Es ist nichts zwischen uns” - Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit statt. Auch in den kommenden Ausgaben werden wir Mitschnitte der Vortragsreihe senden. Zu Beginn hört ihr nun Sina Speit mit ihrem Vortrag „Die autonome Frauenbewegung und Erinnerung an den Nationalsozialismus – Gespräch, Identifikation, Konflikt“. Foto: Wesley Tingey
Noch nie hat ein sportlicher Erfolg ein Land in eine so tiefe Krise gestürzt: Zwei Wochen nach der Fußball-WM der Frauen kennt Spanien nur ein Thema – die Kuss-Affäre um den Präsidenten des Fußballverbandes, Luis Rubiales. Auf den Straßen demonstrieren Frauen gegen toxische Männlichkeit, in der Verbandszentrale treffen stündlich neue Rücktrittsforderungen ein – und in einer Kirche in der spanischen Provinz tritt die Mutter des Küssers in einen Hungerstreik, um "die unmenschliche und blutige Hetzjagd" gegen ihren Sohn zu beenden. Mit seiner Anklage, der "falsche Feminismus" sei "das größte Übel des Landes" hat Rubiales die Debatte über den Machismo im Fußball ins Politische gewendet – und den Blick auf ein zutiefst gespaltenes Land freigelegt. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren Ileana Grabitz und Peter Dausend mit zwei Gästen über einen Kuss wider Willen, den Widerstreit zwischen Feminismus und Machismo, moderne Frauenpolitik und aus der Zeit gefallenes Machtgebaren – und darüber, was Spanien sonst noch auseinandertreibt. Die ZEIT-Journalistin Cathrin Gilbert blickt hinter die Kulissen der Kuss-Affäre, berichtet von ihrem Interview mit Maria Teixidor, der möglichen Nachfolgerin von Rubiales an der Spitze des spanischen Fußballverbandes – und erzählt, was sie als Fußballreporterin in einer Männerdomäne erlebt hat. Der Hauptgast, der Politikwissenschaftler Günther Maihold, analysiert, wie sehr die progressive Frauenpolitik der Regierung des Sozialdemokraten Pedro Sánchez die Gesellschaft verändert hat – und wie heftig sich das rechte Lager dagegen wehrt. Der Spanien- und Lateinamerika-Experte sieht in der Macht der Regionalparteien, dem Streit über eine kritische Auseinandersetzung mit der Franco-Diktatur sowie im Streben einzelner Regionen nach mehr Autonomie oder gar nach Unabhängigkeit weiter Treibkräfte einer zunehmenden Spaltung. "Spanien hat kein politisches Zentrum mehr", stellt er fest. Cathrin Gilbert verantwortet die Interview-Seite der ZEIT. Zuletzt hat sie unter anderem Wolodymyr Selenskyj, Olena Selenska und Peter Sloterdijk interviewt. Ihre journalistische Karriere begann sie als Fußballreporterin beim Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Auch für DIE ZEIT hat sie zahlreiche Artikel über Fußball geschrieben. Günther Maihold ist seit 2006 Honorarprofessor an der Freien Universität (FU) in Berlin. Davor war er Lehrbeauftragter am Lateinamerika-Institut der FU sowie an der Universität/GH Duisburg. 1999 wurde er zum Direktor des Ibero-Amerikanischen Instituts Preußischer Kulturbesitz berufen, 2004 gab er den Posten ab. Bis Juni 2023 war er 19 Jahre lang stellvertretender Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.
Diese Podcast-Episode möchte ich meiner Community und ihren Themen widmen. Eure Fragen drehen sich um Beziehungen, Freundschaften, weibliche Energie, Schwangerschaft, wie man mit Eifersucht umgehen kann, wie wir uns aus Abhängigkeiten lösen können und wie wir es schaffen, loszulassen, um mehr in die Akzeptanz zu kommen. Du kennst sicher auch den Widerstreit zwischen Kopf und Bauch, alias Verstand und Gefühl und den ständigen Versuch, die beiden in Einklang zu bringen. Betrachte sie doch mal als Mehrwert, denn in Wahrheit sind Verstand und Gefühl ein Team und sagen dir oft ähnliche Dinge, nur auf andere Art und Weise. Unsere Gefühle brauchen außerdem viel mehr Zeit für die Verarbeitung als unser Kopf. Gib deinem Nervensystem Zeit an den Punkt zu kommen, an dem der Verstand schon ist. Das gelingt, wenn du dir bewusst wirst, was da in dir emotional passiert und im nächsten Schritt bestätige das Gefühl, so gelingt im dritten Schritt die Verarbeitung. Langfristig wirst du wahrscheinlich deinem Gefühl, deiner Intuition folgen. Es zeigt dir, wo du wirklich hinwillst. Es wird sich am Ende immer durchsetzen, weil jeder nach seinen Grundüberzeugungen und authentisch leben will. Dein Gefühl führt dich wie ein Kompass in die richtige Richtung. Lass dich nicht verunsichern, wenn dein Verstand etwas anderes sagt. Auch er hat recht: Er weist dich auf eventuelle praktische Aufgaben hin, warnt dich vor möglichen Sackgassen. In der Episode mehr zu allen anderen oben genannten Themen. Höre rein! Hier noch ein kleiner Reminder an alle Coaching Kolleg*innen: Wenn du erfolgreich werden willst als Coach, darfst du verstehen, dass es beim Coaching nicht um dich geht. Es wird um die Menschen gehen, denen du helfen kannst, die du unterstützen kannst. Es geht um die Glaubenssätze anderer Menschen, nicht um deine. Wenn du dich im Moment noch nicht wichtig genug fühlst und das Gefühl hast, niemand wird interessieren, was du zu geben hast, dann schaue auch hier erst mal, wo die Wurzel dieses Glaubenssatzes: “Ich bin nicht wichtig”, ist! Arbeite dich da durch und dann starte in dein eigenes Coaching Business. Für alle, die schon ein Coaching Business haben. Im Mai startet eine neue Runde meiner BUSINESS MASTERMIND! Willst du 2023 zu deinem Durchbruchsjahr für dein Business machen? Yes! Dann sei dabei! Ich begleite dich dabei, step-by-step, dein Coaching Business auf einen fünfstelligen (or more) Monatsumsatz zu bringen, ortsunabhängig zu arbeiten, ein Team aufzubauen und bereite dir ein geschütztes Umfeld für den Austausch mit anderen High-Value Unternehmerinnen. Wenn du dabei sein möchtest, melde dich HIER zum Bewerbungsgespräch an. Wenn dir der Podcast gefällt, freue ich mich riesig über eine Bewertung auf iTunes oder Spotify und natürlich über dein Feedback auf Instagram. Meine Webseite: nicole-davidow.com Let's connect bei Instagram: nicoledavidow Wöchentliche Inspirationen in meinem Newsletter. The best is yet to come! Much love Deine Nicole
Liebe. Wenn Sie schon immer einmal wissen wollten, was Quallen mit Liebe zu tun haben, dann sollten Sie sich diesen Podcast von Karin Barthelmes-Wehr und Dr. Irina Kummert anhören. Zusätzlich geht es um neue Führungskonzepte, die auf Liebe basieren, um den Widerstreit zwischen Vernunft und Gefühl und die noch nicht abschließend behandelte Frage, ob man Liebe eigentlich malen kann.
einzlkinds verstörender Zukunftsroman über den Streit zwischen Populismus und Künstlicher Intelligenz: „Minsky“ lässt keine Wahl Eigentlich gibt es hier wenig zu entscheiden, denn von Anfang an ist klar, worauf am Ende alles hinausläuft. Auch wenn in dieser düsteren künftigen Welt der Widerstreit zwischen den Systemen, in denen die Künstliche Intelligenz eine von allen menschlichen Fehlern bereinigte, perfekte Welt geschaffen hat, und denen, in denen noch so etwas wie Demokratie herrscht, lange unentschieden scheint, ist der Untergang einer von Menschen gesteuerten Welt unabwendbar.
Podcast #55 stammt von Jana Rush (https://soundcloud.com/planetmurecords) aka https://soundcloud.com/jaru-1, einer der interessantesten Künstlerinnen Chicagos, der Stadt von Dance Mania. Das Label um DJ Deeon und seine Crew haben Jana musikalisch großgezogen und geprägt, seit sie im Alter von elf Jahren anfing aufzulegen. Keine Überraschung, dass sie in dieser Szene später auch DJ Rashad und andere Teklife Künstler kennenlernte. Dennoch fehlte ihr damals das Vertrauen in ihr eigenes Talent und Jana entschied sich, sich zunächst auf einen "richtigen" Job zu konzentrieren. In ihrem Artistprofile kann man zum Beispiel lesen, dass sie bei der Feuerwehr arbeitete, als Chemie-Ingenieurin bei einer Ölraffinerie und gerade als CT-Scan Assistentin im Krankenhaus. Musik war dabei immer eine Art mentale Rettungsleine für sie, etwas an das sie sich klammmern konnte wenn der Stress des Alltags zu groß wurde oder die Depression, mit der sie kämpfen musste, die Oberhand gewann. Indem sie diesen Struggle in ihrer eigenen Musik einfließen ließ (und immer noch lässt) hat sie ihren eigenen Sound und so am Ende zu sich selbst gefunden. "Painful Enlightenment" heißt dann passenderweise auch ihr aktuellstes Album. In den letzten Jahren konnte sie nicht nur als DJ Dancefloors auf der ganzen Welt beglücken sondern auch einige grandiose Releases auf Labels wie Objects Unlimited oder Planet Mu veröffentlichen, wo auch ihr neues Album "Dark Humor" im März rauskommt. Im April steht auch eine kleine Tour durch Europa an, die von Corona hoffentlich nicht vermiest wird. Um ihren Style zu beschreiben greift das Label "Footwork" definitiv zu kurz, vor allem da Jana selbst eher ein gespaltenes Verhältnis zum Genre und seinen Konventionen hat. Schlauerweise macht sie jedoch diesen Konflikt zum Ausgangspunkt ihrer musikalischen Experimente und zitiert, destilliert und dekonstruiert fast jedes bekannte Footwork Motiv von sich wiederholenden, wild zerstückelte und neu zusammengesetzte Vocalsamples, 808 Drumsounds, Rhythmen, die ihren Puls zwischen schnellen Offbeats und swingendem Halftime-Feel verschieben bis hin zu smoothen Jazz-, Rap- und Soulsamples, die auf die reiche Musikgeschichte des Genres und Chicagos selbst verweisen in eine düsterere, dystopische Version. Besonders in ihren eigenen Tracks drückt sie dieser Mischung einen Stempel auf, der von ihrem persönlichen Struggle erzählt, vom Widerstreit zwischen dem Etablierten, "Erwachsensein" und mit "richtiger Arbeit" Geld verdienen, Alltagsstress und Depression auf der einen Seite und Innovation, zu sich selbst finden, Vertrauen in die eigene künstlerische Stimme aufbauen und Halt in der Musik finden auf der anderen Seite. Die Grenzen zwischen DJ-Set und Live-Performance verlaufen dabei fließend, denn ihr Samplepad hat sie meistens auch beim Auflegen dabei. Big ups to Jana for this breathtaking mix! Find Jana Rush at: https://soundcloud.com/jaru-1 https://jaru.bandcamp.com/ https://www.instagram.com/jana_rush/ You like our podcast and want to get to know Infinite Sequence? Find us at: https://infinite-sequence.de https://soundcloud.com/infinitesequence/ https://podcasts.apple.com/de/podcast/infinite-sequence-podcast/id1176967264 https://facebook.com/infinitesequencedd https://instagram.com/infinite_sequence
Das Verhältnis der Deutschen zur Cucina Italiana beginnt wie jede gute Lovestory mit großer Abneigung. Dieter Richter erzählt in "Con gusto", wie wir trotzdem auf den Pizza- und Pasta-Geschmack kamen. Eher toxisch hingegen bleibt die Beziehung, die Jenny Erpenbeck in ihrem neuen Buch "Kairos" beschreibt. Dickes Buch und doch ein flüchtiges Lesevergnügen, meint unsere Kritikerin. Zum 30jährigen Jubiläum der Ukraine besuchen wir die aufregende Literatur- und Verlagsszene des jungen Staates. In dem Buch "Der Holzweg" weisen uns 32 Autorinnen und Autoren Wege aus der aktuellen Waldkrise zwischen Trockenheit, Waldbrand und Monokultur. Und zum Abschluss erklärt uns der Comic "Widerstand ist zwecklos? - Nein!", wie gewaltfreier Protest funktioniert und was er bewirkt. Dieter Richter - Con gusto. Die kulinarische Geschichte der Italiensehnsucht Wagenbach Verlag, 168 Seiten, 20 Euro ISBN 978-3-8031-1362-7 Rezension von Julia Schröder Jenny Erpenbeck - Kairos Penguin Verlag, 384 Seiten, 22 Euro ISBN 978-3-328-60085-5 Rezension von Kristine Harthauer DIE LITERATURSZENE IN DER UKRAINE Stanislaw Assejew - "In Isolation" edition.fotoTAPETA, 224 Seiten, 15 Euro ISBN 978-3-940524-94-2 Natalka Sniadanko - Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde Aus dem Russischen von Maria Weissenböck Haymon Verlag, 424 Seiten, 25,90 Euro ISBN 978-3-7099-3448-7 Tanja Maljartschuk - Blauwal der Erinnerung Aus dem Russischen von Maria Weissenböck Kiepenheuer & Witsch Verlag, 288 Seiten, 22 Euro ISBN 978-3-462-05220-6 Serhij Zhadan - Internat Suhrkamp Verlag, 300 Seiten, 22 Euro ISBN 978-3-518-42805-4 Reportage von Christiane Seiler Hans Dieter Knapp, Siegfried Klaus, Lutz Fähser (Hrsg.) - Der Holzweg. Wald im Widerstreit der Interessen Oekom Verlag, München 2021, 477 Seiten, 39 Euro ISBN 978-3-96238-266-7 Johannes Zechner - Der deutsche Wald. Eine Ideengeschichte zwischen Poesie und Ideologie 1800 und 1945 Philipp von Zabern Verlag, Darmstadt 2016, 447 Seiten, mit 10 s/w Abb., Bibliogr., 69,95 Euro ISBN 978-3-8053-4980-2 Rezension von Andreas Kohm Lea Loos - Widerstand ist zwecklos. Nein! Avant Verlag, 154 Seiten, 16 Euro ISBN 978-3-96445-055-5 Fabien Grolleau und Nicolas Pitz - Gejagt. Die Flucht der Angela Davis Cross Cult Verlag, 136 Seiten, 25 Euro ISBN 978-3-96658-342-8 Rezension von Andrea Heinze
Es sind apokalyptische Bilder: vertrocknete Wälder in Schwarzwald oder Harz, unzählige Waldbrände am Mittelmeer. Auch in diesem Sommer wird klar, wie schlecht es unseren Wäldern geht. In „Der Holzweg“ zeigen Fachleute Wege aus dem Wald-Dilemma und „Der Deutsche Wald“ erinnert daran, wie wichtig uns die Wälder sind – nicht nur klimatisch, sondern kulturell. | Rezension von Andreas Kohm. | Hans Dieter Knapp, Siegfried Klaus, Lutz Fähser (Hrsg.) - Der Holzweg. Wald im Widerstreit der Interessen | Oekom Verlag, München 2021, 477 Seiten, 39 Euro | ISBN 978-3-96238-266-7 | Johannes Zechner - Der deutsche Wald. Eine Ideengeschichte zwischen Poesie und Ideologie 1800 und 1945 | Philipp von Zabern Verlag, Darmstadt 2016, 447 Seiten, mit 10 s/w Abb., Bibliogr., 69,95 Euro | ISBN 978-3-8053-4980-2
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Was verbirgt sich hinter dem menschlichen Bewusstsein? Eine allgemein anerkannte "Theorie des Geistes" existiert nicht, wohl aber gegensätzliche Modelle. Man könnte sich der Wahrheit annähern, wenn Forschungsteams mit widerstreitenden Auffassungen zusammenarbeiten, glaubt die Psychologin Lucia Melloni. Lucia Melloni im Gespräch mit Sophie Stigler www.deutschlandfunk.de, Forschung aktuell Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Auf Kurs - Der Podcast für mehr Klarheit und Freiheit und Stabilität
Rational oder emotional – Herz oder Kopf? Mit Sicherheit kennst auch du diesen inneren Widerstreit, der dich mitunter jede Menge Energie kosten kann. Wie ist es bei dir? Herz über Kopf oder Kopf über Herz? Kopflos und herzlos? Oder Herz und Kopf gleichzeitig? Wir alle haben unsere persönliche Strategie und sind doch oftmals hin- und hergerissen. Manche Menschen müssen ihre Entscheidungen zum Beispiel rational begründen können, während andere einfach aus dem Bauch heraus entscheiden. Wie sieht es bei dir aus?
Die Widersprüchlichkeit in unserem Empfinden und Erleben ist nichts Ungewöhnliches. Wir sind einerseits bestimmt von Persönlichkeitsanteilen, zu denen wir uns gern und offen, ohne offensichtlichen Konflikt bekennen wollen, andererseits tragen wir jedoch solche Anteile in uns, die wir uns selbst nicht eingestehen möchten und erst recht nicht anderen zu erkennen geben wollen. Sigmund Freud (1856–1939), österreichischer Neurologe und Begründer der Psychoanalyse, hat uns den Stellenwert des dynamischen Unbewussten in vielen seiner Schriften deutlich gemacht und uns auf den Widerstreit der in uns vorhandenen Triebimpulse – sexueller und aggressiver Ausrichtung – mit der uns ebenfalls kennzeichnenden und bestimmenden Gewissensinstanz hingewiesen. In dieser Gewissensinstanz tragen wir unser Wunsch– bzw. Idealbild von uns selbst. Um diesem gerecht zu werden, müssen wir die nicht damit in Einklang stehenden negativen, sexuellen oder aggressiven Anteile unterdrücken, verdrängen, verleugnen oder von unserem bewussten Erleben abspalten. Dieser Vorgang kann so erfolgreich gelingen, dass wir selbst nicht mehr davon ausgehen, negative und unvereinbare Anteile in uns zu tragen. Wir glauben aufgrund unserer Verdrängungsleistung selbst daran, dass wir nur positive und edle Motive in uns tragen. Auf diese Weise betrügen wir uns selbst, glauben selbst, dass unser Schein das wahre Sein widerspiegelt.
Was dem Leben dient - Die Ethik der Biophilie für Entscheiden und Handeln
Täglicher Auszug aus dem Buch ''Was dem Leben dient - Die Ethik der Biophilie für Entscheiden und Handeln'' von Rupert Lay. Eine Zusammenstellung aus den 49 Büchern von Prof. Dr. Rupert Lay SJ gibt es in 8 Themenfeldern meist kurze, gut verständliche Schlüsselpassagen, die seine vielfältige biophile Philosophie und Ethik spiegeln. - Sprecher: Erich Ruhl-Bady
Podcast 106: Behandlungsfehler in Praxis und Apotheke – Arzthaftung im Kreuzfeuer Was tun, wenn ein Patient unzufrieden ist oder ein Fehler passiert ist? Herr Dr. Schlegel empfiehlt: Ruhe ist der beste Ratgeber und aus rechtlicher Sicht, keine Erklärungen abgeben, rechtlichen Rat einholen und ggfls. zeitnah den Haftpflichtversicherer informieren bzw. einschalten. Nach Einschätzung von Herrn Dr. Schlegel werden die meisten Behandlungsfehler erst vom Behandler wahrgenommen, wenn ein Gutachten über die Behandlung vorgelegt wird. Zwei Dinge stehen bei einem Behandlungsfehler in der Praxis im Fokus: die fehlerhaft durchgeführte / nicht durchgeführte Behandlung sowie eine umfassende Aufklärung des Patienten. Bei der Aufklärung ist es wichtig eine ausführliche und zielgerichtete Dokumentation durchzuführen, auch wenn sich der/die Behandler*in häufig im Widerstreit zwischen Behandlungsauftrag und Bürokratie befindet. Sind außergerichtliche Regelungen im Streitfall möglich? Nur mit anwaltlicher, rechtssicherer Unterstützung und ggfls. zeitnaher Information des Haftpflichtversicherers, sagt Herr Dr. Schlegel. Mit 2 Tipps schließt Herr Dr. Schlegel unsern heutigen Podcast: Prüfen Sie vorab, ob der Behandlungswunsch des Pateinten zu Ihnen und Ihrer Praxis passt. Vor allen: hören Sie auf Ihren Bauch, bevor Sie Patienten Versprechungen machen, denn häufig wissen Sie schon vorher, bei welchen Patienten es Ärger geben könnte.Prüfen Sie regelmäßig die Höhe Ihrer Haftpflichtsumme und passen Sie diese laufend nach den Regularien der Versicherung an, um für mögliche Risiken immer gut und umfassend abgesichert zu sein. Gute Gedanken wünscht Ihnen Michael Brüne Folge direkt herunterladen
* Kennst du schon den kostenlosen Onlineworkshop Bewusstsein in Aufruhr auf homodea? Erfahre, wie du das Chaos der Welt surfen kannst. http://go.homodea.com/hd873 In der heutigen Podcastfolge freue ich mich ganz besonders, dir Ronald Engert vorzustellen. Ronald ist Herausgeber und Chefredakteur der Tattva Viveka - Zeitschrift für Wissenschaft, Philosophie und spirituelle Kultur. Wir widmen uns in diesem Gespräch der Verführbarkeit der spirituellen Szene, denn wir leben gerade in stürmischen Zeiten. Was ist los in der Welt? Welcher Schatten wurde individuell und kollektiv durch ein kleines, unsichtbares Virus geweckt? Wie können wir Chaos nicht nur ertragen, sondern sogar für die Evolution unseres Bewusstseins nutzen? Welche Rolle spielst du dabei und wie kannst du dieser Krise selbstwirksamer und friedvoller begegnen? Ich wünsche dir wertvolle Erkenntnisse und, dass du dieser Folge mit einem offenen Geist und Herzen lauschst. * Blog | Ronald Engert | https://ronaldengert.com/ * Tattva Viveka | Zeitschrift für Wissenschaft, Philosophie & spirituelle Kultur | https://www.tattva.de/ * Zum Artikel | Revolution, Diktatur und Verschwörung – die spirituelle Szene auf politischen (Ab-)Wegen | https://go.veitlindau.com/ronald-engert-artikel * Zum Artikel | Fakten und Meinungen im Widerstreit | https://go.veitlindau.com/ronald-engert-fakt-meinung * Buch | Hitler. Die wenig bekannten Fakten | von Claus Hant | https://amzn.to/2RA6k2m * Buch | Gott 9.0: Wohin unsere Gesellschaft spirituell wachsen wird | von Marion Küstenmacher, Tilmann Haberer, Werner Tiki Küstenmacher | https://amzn.to/2ZJsjsg * Buch | Integrale Spiritualität. Spirituelle Intelligenz rettet die Welt | von Ken Wilber | https://amzn.to/33DbtfA * Buch | Wahrheit und Lüge in der Politik: Zwei Essays | von Hannah Arendt | https://amzn.to/32AU4Vz * Hier gehts zu homodea | http://go.homodea.com/hd191 * Alles zu Veit Lindau | https://go.veitlindau.com/bold-impact * Du kannst dir den Podcast überall auf iTunes, Spotify, meinem Blog, YouTube, SoundCloud und allen Podcastapps kostenlos anhören. * Ich freu mich sehr, wenn dich die Folge inspiriert. Schreib mir sehr gern unter podcast@veitlindau.com dein Feedback oder deine Wünsche für weitere Themen und Gäste. In Verbundenheit, Veit
Ausreichend Schlaf ist essentiell. Wusste schon Heinrich Heine (siehe Titel-Zitat). Steht nur leider meistens im Widerstreit mit all unseren beruflichen, familiären, sozialen Verpflichtungen und Bedürfnissen, die wir Tag für Tag angestrengt unter den Hut zu kriegen wollen. Viel zu oft kürzen wir dabei am Schlaf. Lieber zwei Tassen Kaffee mehr am Morgen statt einer Stunde verlässlichen Kraft- und Energietankens in der Nacht. Wer auf Dauer zu wenig schläft, macht sich weniger stressresistent und gleichzeitig anfälliger für negative Gedanken – Befürchtungen, Ängste, Zweifel und Sorgen. Und das kann eine erfolgreiche UnternehmerIn nun wirklich nicht gebrauchen ... Freu Dich auf eine hochspannende Episode rund um Deine wichtigste Ressource: SCHLAF. Bis gleich, Deine Katl Hier erfährst Du mehr über mich: Du willst über mehrere Monate mit mir unterwegs sein? So richtig in die Tiefe gehen? Mich als wohlwollend unbequemen, höflich hartnäckigen Coach an Deiner Seite haben? Um in Deinem Business so richtig, richtig Fahrt, aufzunehmen und das nächste Oberlimit garantiert und charmant zu knacken? Buche hier ein kostenfreies STRATEGIE GESPRÄCH mit mir: https://katrinziebart.youcanbook.me Hol Dir den kostenfreien MINDSET Video Kurs: https://katrinziebart.de/mindset-video-kurs/ Bleib auf dem Laufenden und sei beim Start meiner neuen Facebook Gruppe für coole MacherInnen im September dabei. Hier geht's zu meinem Newsletter: https://katrinziebart.de/newsletter Stöber auf meiner Website: https://katrinziebart.de
Ich erlebe es immer wieder in der Praxis und sicherlich erleben es auch die meisten Menschen unter uns, ich eingeschlossen, dass es immer wieder im Leben so etwas gibt wie einen inneren Widerstreit oder das Gefühl, dass trotz größten Bemühens und trotz aufrichtigster Absicht manche Dinge einfach nicht gelingen, weil scheinbar im Inneren sich irgendetwas sperrt, blockiert oder sabotiert. Genau auf dieses Phänomen möchte ich heute eingehen. Genau dieses Phänomen möchte ich gerne aus der Sicht der Ego State Therapie verstanden wissen, denn dann kann es gelingen, es zu verändern. Ein super wichtiges Prinzip ist essenziell für heilsame Arbeit mit dem eigenen Inneren und besonders mit eigenen inneren Anteilen. Das Prinzip, das in der menschlichen Psyche tief, tief verwurzelt ist. Das Prinzip, dass nichts geschieht ohne Sinn und ohne einen Zweck, der eigentlich dem Überleben dienen soll. Das bedeutet übertragen auf die Ego State Arbeit, dass jeder Anteil, den du in deinem Inneren trägst, irgendwann entstanden ist, um zu helfen. Das gilt ganz besonders für die verletzenden und verletzten Ego States, also für die traumanahen Anteile. Denn sie sind entstanden unter dem Druck einer traumatischen Erfahrung. Das heißt sie sind entstanden und sozusagen hereingekommen, um zu schützen und in dieser Situation etwas Sinnvolles, Hilfreiches oder Rettendes zu gestalten, zu geben. Genau deswegen haben diese Anteile und insbesondere diese Anteile unser Wohlwollen und unsere Anerkennung verdient…
Zu den Polarisierungen in der Kirche gehört das Auseinanderdriften von Grenzziehern und Grenzleugnern. Grenzzieher sind die, die nach einer Art binärem Code die Grenze zwischen drinnen und draußen, innerhalb und außerhalb der Gnade, Sündern und Gerechten berechnen zu können meinen. Sie merken nicht, dass das Leben keine Matheaufgabe ist und verwechseln nicht selten ihren Geschmack mit dem Dogma der Kirche. Grenzleugner sind die, die schon das Reden von Grenzen für eine Diskriminierung halten. Sie merken nicht, dass auch jede Kontur eine Grenze ist und dass ohne solche Grenzen das Leben des Einzelnen wie der Kirche konturlos, gestaltlos und richtungslos wird. Jesus weist heute auf zwei Unterscheidungen hin, die Grenzzieher wie Grenzleugner korrigiert. Die eine betrifft seine Macht über die unreinen Geister, die lähmen und verstummen machen. Wo Menschen befreit werden, die Wahrheit in Liebe zu sagen und zu hören, weiterzusagen und zu tun (vgl. Eph 4,15), dort bricht Gottes Reich an. Auch und gerade dort, wo wir schmerzlich auszuhalten haben, dass sich die Wahrheit Gottes erst im Widerstreit unserer Wahrnehmungen offenbart. Die andere betrifft die Haltung zu ihm außerhalb und innerhalb der Kirche. Außerhalb der Kirche gilt: „Wer nicht gegen uns ist der ist für uns“ (Mk 9,40). Innerhalb der Kirche gilt: „Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; wenn nicht mit mir sammelt, der zerstreut.“ (Lk 11,23) Dieses Wort gilt mir. Es ist scharf und klar, streng und dennoch voller Liebe. Dies ist alltäglich mein kürzestes Gebet: Mit Dir! Amen. Fra' Georg Lengerke
Mehr von mir auf bloodword.com, Youtube, Bandcamp und Amazon. Hier der rohe Text: «Armin, sie kommen!“ Im ersten Moment hatten diese aufgeregten, dringlichen Worte keinerlei Bedeutung für Wanda. Viel zu sehr war sie noch damit beschäftigt, gegen Armins eisernen Griff anzukämpfen. Auch Armin reagierte zunächst nicht auf die Warnung. Im Gegenteil, er verstärkte seinen Griff um Wandas Hals, schnürte ihr die Luft gnadenlos ab. Sein wutverzerrtes Antlitz brannte sich in diesem Moment in Wandas Hirn wie die Fratze einer Alptraumkreatur und das Bild verdrängte jeden logischen Gedanken. Sie vergaß schlicht ihre Pistole am Gürtel, oder das Messer. Beinahe wäre ihre Gegenwehr vollends zusammengebrochen, als sie den unendlichen Schmerz erkannte, der unter seiner Wut verborgen lag. Sie nahm wahr, dass rings um sie herum Dinge geschahen, viele Dinge. Mariam schrie und zerrte an Armin herum. Motoren wurden lauter, durch den Tunnel zu einem unheimlichen tiefen Brummen verstärkt. Sie hörte Breitmann Kommandos bellen und sie hörte Leanders Stimme, als er die Befehle weitergab. Phrasen wie in Deckung gehen, Verteidigung einrichten, Maschinengewehr aufbauen, aber in diesem Moment hatte keines von ihnen eine Bedeutung für Wanda, und auch die Tatsache, dass der unheimlich verhallte Motorenlärm immer lauter wurde, drang nicht bis zu Wanda durch. Sie fühlte, dass sie schwächer wurde, dass sie nicht mehr lange bei Bewusstsein bleiben würde und mit dieser Erkenntnis begriff sie die Tatsache, dass sie von der Brücke fallen würde, sobald ihre Beine nachgäben. So brutal Armins griff um ihren Hals auch war - würde sie sich nicht mehr auf den Füßen halten können, würde Armin sie loslassen müssen, oder, falls er das nicht tun würde, zusammen mit ihr hinunter stürzen. „Armin! Armin! Armin, lass den Scheiß bleiben! Wir brauchen Dich hier! Ihr steht da oben auf wie auf einem Präsentierteller!“ Leanders Stimme hob sich über den bedrohlichen Lärm, der ringsum aufbrandete. Die Motorengeräusche waren jetzt weniger verhallt, beinahe konnte man einzelne Fahrzeuge voneinander unterscheiden. Mariam schrie noch immer Armin an und zerrte an ihm. Aus dem Augenwinkel sah Wanda ihr panisches Gesicht und dann war Leander da und riss Armin nach hinten. Der größere Mann ließ sie los, stolperte zurück, fiel aber nicht. Ganz im Gegensatz zu Mariam, die von den Füßen gerissen wurde und Gesicht voran hart auf dem abschüssigen Boden aufschlug. Für den Bruchteil einer Sekunde kam es Wanda vor, als würde sie schweben. Dann verlor sie die Balance, ruderte mit den Armen und kippte langsam nach hinten. Zum Schreien fehlte ihr die Luft, aber sie hätte geschrien, wenn sie gekonnt hätte. Ein Schrei, der alles übertönt hätte. Stattdessen schrie Mariam laut und hoch und schrill und Wanda fiel. Schwerelosigkeit. Wind. Ein beinahe außerweltliches Rauschen in den Ohren. Die Zeit verlangsamte sich. Oben war unten und unten war oben. Schlieren und verschwommene Farben vor ihren Augen, und Wandas Geist wurde ruhig und leer und friedlich. So ungewohnt. So neu. So schön. So frei von allem. Erstaunt bemerkte sie, dass sich ein Lächeln auf ihr Gesicht stahl, die Augen weit geöffnet in kindlicher Verzückung. Dann ein steinharter Schlag mitten ins Gesicht. Schmerz. Haut riss auf. Sie fiel weiter, die Zeit lief wieder schneller. Etwas zerrte an ihr, an ihrem Arm, riss auch ihn auf, stoppte ihren Sturz auf sehr schmerzhafte Weise. Endlich konnte sie schreien, endlich wieder Luft in ihre Lunge saugen. Sie schwang hin und her, gerade mal zwei Meter über dem Boden, kollidierte mit dem Brückenpfeiler, dann wurden die Amplituden der Schwingungen kleiner und Wanda sah die kleine, aus dem Pfeiler ragende Eisenstrebe, beinahe wie ein Ast, die sich vom Oberarm bis zum Handgelenk durch den Ärmel ihrer Winterjacke gegraben hatte. Es war nur noch die feste Naht des Bundes, die ein endgültiges Durchreißen des Stoffes verhinderte. Aber lange würde sie auch nicht mehr halten. *** Mariam war nicht wieder aufgestanden. Voller Panik kroch sie bäuchlings zum Rand der Brücke, alles in ihr im Widerstreit. Sie musste wissen was mit Wanda geschehen war, doch die Bilder vor ihrem geistigen Auge waren so schrecklich und angsteinflößend, dass sie die Schmerzen, die ihr Aufschlag auf dem verfallenen Asphalt der Brücke ihr verursacht hatten kaum ins Gewicht fielen. Sie sah Wanda dort unten liegen. Sechs oder acht oder zehn oder zwölf Meter tiefer, den Schädel aufgeschlagen wie ein rohes Ei und bar jeden Lebens. Das hatte sie nicht gewollt. Natürlich nicht. Sie liebte Wanda, trotz allem. Aber als sie sie so über Ella und die anderen Verhungerten hatte reden hören, gehört hatt, wie sie so kalt und nüchtern ihren Tod in Kauf genommen, ja sogar eingeplant hatte, hatte sie einfach nicht an sich halten können. Und jetzt war sie schuld, an dem was passiert war. Sie hörte Armin hinter sich brüllen, hörte ihn Leander an brüllen, aber sie beachtete das Geschrei der Erwachsenen nicht. Instinktiv wusste sie, dass sie in diesem Moment von niemandem beachtet wurde. Angsterfüllt kroch sie voran, die wenigen Meter bis zu der Stelle, von der aus Wanda gefallen war. Nur wenige Zentimeter fehlten noch, dann würde sie hinunter schauen können. Ich will das nicht sehen, ich will das nicht sehen, ich will das … Ihr Geist nahm in diesem Moment jegliche Ablenkung von den schrecklichen Bildern in ihrem Kopf nur zu gerne wahr. Und davon gab es mehr als genug. Der Lärm, der aus den etwa zweihundert Metern entfernten Tunnelröhren drang. So etwas ähnliches hatte sie schon einmal gehört und sie verband nichts Gutes damit. Das Geschrei von Armin und Leander, der versuchte, seinen Anführer zu beruhigen. Der Name „Eva“, der immer und immer wieder aus den wütenden Lauten herausstach. Die Rufe von Breitmann, der die Situation auf der Brücke erfasst hatte, und nun versuchte in Windeseile eine Verteidigung zu organisieren. Fragen und Bestätigungen, die zu ihm zurückgerufen wurden. Mariam erkannte das tuckernde Motorengeräusch des Transporters, in dem Armin und Wanda und sie selbst gefahren waren, und gleichzeitig registrierte sie, wie die Hecktüren aufgerissen wurden. Jemand holte die großen Waffen heraus. Endlich hob sie den Blick vom Asphalt. In den Röhren war noch nichts zu sehen. Doch! In der linken der beiden Tunnelöffnungen. Kleine, helle Punkte. Scheinwerfer. Dann die Silhouette eines Fahrzeugs, von hinten durch die Lichter des folgenden Autos angestrahlt. Mariam erkannte auch, dass die Röhre tatsächlich rechts und links verengt worden war. Sie müssen hintereinander fahren … In dieser Sekunde begriff Mariam, dass Schlimmeres würde verhindert werden können, wenn es ihnen gelänge, das erste Fahrzeug aufzuhalten, noch bevor es den Tunnel verlassen hätte. Es würde die Röhre blockieren und es den Nachfolgenden unmöglich machen, nach draußen zu gelangen. Schnell drehte Mariam den Kopf, wandte den Blick ab, von den hypnotischen und immer größer werdenden Lichtern, wandte sich Armin und Leander zu. Es war Leander inzwischen gelungen, den größeren Mann etwas zu beruhigen. Sie schrien nicht mehr. Armin zischte mit gesenkter Stimme viele Worte, die aber alle den gleichen Inhalt hatten: «Sie hat Eva auf dem Gewissen! Meine Eva. Unsere Eva. Wir haben sie aufgenommen und sie hat …» Leander reagierte auf Armins wütenden Sermon mit ruhigen, beschwichtigenden Worten. Mariam erkannte, dass er mit seinem Unterfangen, Armin zu beruhigen und ihn dazu zu bewegen, sich endlich von der Brücke herunter und in Deckung zu bringen, über kurz oder lang Erfolg haben würde. Aber auch, dass es zu lange dauern würde. Armin würde nicht in der Lage sein, die Situation schnell genug zu erfassen und die richtigen Befehle zu geben. In diesem Augenblick war es für Mariam kristallklar zu erkennen, was geschehen musste, um Schlimmeres zu verhindern, um wenigstens für den Moment zu verhindern, dass es zu einer großen Schießerei kommen würde. Sie rappelte sich auf, so schnell sie konnte. Mit der Leander und Armin war nichts anzufangen. Sie rannte los, rannte die lange Auffahrt der zerstörten Brücke nach unten zu den anderen. Etwa fünfzig Meter bis zu dem Lkw-Parkplatz, wo Breitmannn noch immer in seiner Lauerposition verharrte und über den Lauf seiner Waffe hinweg die Öffnungen der Tunnel im Auge behielt. Es fiel Mariam schwer, zu rennen so schnell sie konnte, und gleichzeitig darauf zu achten, dass sie nicht stürzte. Weiter hinten, hinter den Mauern der Raststätte hervor kamen eine Hand voll Gestalten im Laufschritt. Sie setzten Breitmanns Kommando in die Tat um, suchten Deckung und verteilten sich. Eine dieser Gestalten hielt das Maschinengewehr in Händen, das Breitmann gemeint haben musste. Zu weit weg. Das ist zu weit weg, um das erste Fahrzeug sicher zu erwischen, ging es Mariam durch den Kopf. Sie hatte keine Ahnung, woher sie das wusste. Wusste sie das überhaupt, oder war das nur ein Gefühl? Sie war inzwischen näher herangekommen, so nahe, dass sie Breitmanns Gesichtszüge deuten konnte. Er wirkte konzentriert und angespannt, aber nicht ängstlich. Als er wahrnahm, dass Mariam direkt auf ihn zu hielt, verzog er unwillig das Gesicht. Verärgerung machte sich in ihm breit, die sofort einem sorgenvollen Stirnrunzeln wich. Mit einem Arm winkte er sie zu sich heran und als sie da war zog er sie unsanft zu sich hin und nach unten. Sein Griff war fest und tat Mariam weh, aber sie wehrte sich nicht, wusste dass es nicht böse gemeint war. «Was, verdammte Scheiße noch mal, ist da oben bei Euch los? Das ist ein ganz mieser Zeitpunkt für irgendwelchen Emotionsmist.“, flüsterte er heiser in Mariams Ohr. Aber er schien keine Antwort auf diese Frage zu erwarten, denn kaum hatte er die Worte ausgesprochen, fluchte er lauthals. „Fuck!» Die Silhouette des vorderen Fahrzeuges zeichnete sich jetzt noch viel deutlicher ab als zuvor und Mariam konnte erkennen, dass es groß war. Kein Panzer, aber doch eindeutig ein Militärfahrzeug. Ein Jeep, wusste sie. Und oben auf den Jeep war, wie bei den Lkw der Motorisierten ein Maschinengewehr montiert. Mariam erkannte sogar die Umrisse des Mannes, der es bediente, erkannte sogar die in diesem Moment etwas seltsam wirkenden Umrisse seiner Uniformmütze. Sie wollte Breitmann sagen, dass sie sofort schießen mussten, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten, dass sie auf die Reifen oder auf den Motor zielen sollten, um das Fahrzeug noch im Tunnel zum Stehen zu bringen. Aber sie war zu langsam. Ein einzelner Schuss krachte, er kam von hinten, von hinten, wo Regine war. Die Gestalt des Mannes hinter der auf dem Jeep montierten Waffe kippte weg. Ein guter Schuss, aber auf das falsche Ziel. Der Fahrer des Jeeps gab Vollgas, ließ den Motor aufheulen, kaum dass das Echo des Schusses verklungen war und er registriert hatte, dass sein Fahrzeug zur Zielscheibe geworden war. Das Geräusch des hochdrehenden Motors hörte sich für Mariam an wie das Fauchen eines wilden Tieres. Sie zog instinktiv ihre Pistole. Als breit man das bemerkte, fuhr er sie an: „Bist Du irre Mädchen? Lass den Mist bleiben und zieh den Kopf ein! Belib unauffällig“. Kaum hatte er die letzte Silbe ausgesprochen, war der Jeep aus dem Tunnel heraus. Dann noch einer und noch einer. Eine neue Gestalt war hinter dem Maschinengewehr des ersten aufgetaucht. Sie fuhren in einer engen Dreierformation, die verhinderte, dass Mariam erkennen konnte, ob da noch mehr Fahrzeuge kamen, aber das spielte keine Rolle. Sie wusste einfach, dass da noch mehr sein würden. Erneut bellte Regines Gewehr auf, aber Mariam konnte keinen Treffer erkennen. Dann Mündungsblitze aus den montierten Waffen der schnell näherkommenden Jeeps. *** Wanda sah hinunter. So tief ist es nicht. Inzwischen war es ihr gelungen, die Panik, die der Sturz in ihr verursacht hatte zurück zu drängen. Sie analysierte den Schmerz in ihrem Arm, und kam zu dem Schluss, dass es kein tiefer Schnitt sein konnte, den die Eisenstrebe verursacht hatte. Eher eine Schürfung. Vielleicht ein bisschen Blut. Ein bisschen aufgerissene Haut, aber sie hatte schon Schlimmeres überstanden. Durch bewusst ausgeführte Schwingbewegungen versuchte sie, mit der anderen Hand nach oben zu greifen, und die Strebe zu fassen zu bekommen. Würde ihr das gelingen, konnte sie den Ärmel ihrer Jacke frei bekommen und dann einen kontrollierten Absprung nach vollführen, anstatt die letzten Meter nach unten einfach zu fallen. Sie hatte bereits zwei Versuche gemacht, als sie den ersten Schuss hörte. Verdammte Scheiße, ich hänge hier ohne Deckung wie eine Zielscheibe! Wanda vervielfachte ihre Anstrengungen und beim vierten Versuch gelang es ihr. Ihre Hand griff die etwa dreißig Zentimeter aus dem Brückenpfeiler ragende Strebe und sie hielt sich fest. Da jetzt nicht mehr all ihr Gewicht auf dem Jackenärmel lastete, war es kein besonders großes Problem, ihn frei zu bekommen. Jetzt hing sie mit beiden Händen an der Strebe, den Rücken gegen den kalten Pfeiler und starrte gebannt in Richtung der beiden nebeneinanderliegenden Tunnelröhren, sah mit Schrecken, wie die ersten drei Fahrzeuge eine Dreiecksformation bildeten. Ein weiterer Schuss krachte von hinten und wie Mariam, erkannte Wanda jetzt den charakteristischen Klang von Regines Scharfschützengewehr. Dann krachte das Gegenfeuer aus den Läufen der Waffen der heranrasenden Jeeps. Es war ohrenbetäubend, wollte und wollte nicht abbrechen, und die Bergwände rings um warfen den Schall zwischen sich hin und her. Wanda ließ los, ließ sich fallen. Sie landete auf den Füßen, ihre Beine gaben nach und der eigene Schwung stockte ihren Leib zusammen, hämmerte ihr ihr linkes Knie gegen die Unterlippe, aber sie ignorierte den Schmerz und halb rennend und halb kriechend rettete sie sich um den Pfeiler herum, brachte ihn zwischen sich und die heran nahenden Fahrzeuge. Für einen Moment verschnaufte sie, den Rücken gegen den kalten Beton gepresst und den Blick vom Geschehen abgewandt. Sie sah nach hinten. Auch dort blitzte Mündungsfeuer auf, von verschiedenen Stellen. Das haben sie gut gemacht. Sie haben sich verteilt. Auf diese Weise lieferten sie den Jeeps keinen Punkt, auf den sie ihr Feuer konzentrieren konnten. Ein drittes Mal ertönte das mächtige Bellen von Regines Waffe, erhob sich für einen winzigen Moment über das akustische Inferno von Maschinengewehrfeuer und den trotzigen Antworten kleinkalibriger Waffen. Dann eine lang anhaltende Serie von Mündungsblitzen von etwa zwanzig Metern links der zerstörten Raststätte. Jetzt konnte Wanda auch Regine sehen. Nicht wie üblich auf dem Dach ihres Transporters sondern etwa zehn Meter hinter und fünf Meter rechts neben den Mündungsblitzen. Sie hatten ebenfalls ein Maschinengewehr aufgebaut. Wanda meinte, die Geschosse die ringsum an ihr vorbei zischten sehen zu können, wusste aber dass das nicht sein konnte. Jeden Moment würden die ersten Fahrzeuge an ihr vorbei gerast sein. Sie würde diesen Augenblick abpassen und sich dann in Bewegung setzen und … Was war das? Hinten? Hinter den Mündungsblitzen ihrer eigenen Leute? Hinter Regine? Von hinten näherten sich weitere Fahrzeuge! Wir sind eingekreist! Sie merken es nicht! Verdammte Scheißkerle! Sie merken es nicht! Dann ein anderer Gedanke: Wie sind die hinter uns gekommen? Sind wir an ihnen vorbeigefahren? Wieso sind die überhaupt hier? Dann Begriff Wanda, dass sie die anderen warnen musste. Noch immer war das Feuer nicht abgerissen und das Krachen der Maschinengewehre der Jeeps, die in diesem Moment an ihr vorbei rasten, löschte kurzzeitig jeden Gedanken in ihr aus. Gefühlt sofort, nachdem die ersten Fahrzeuge sie passiert hatten, vollführten diese eine Vollbremsung, wobei das vordere der Fahrzeuge sich quer stellte und die flankierenden beiden in Fahrtrichtung stehen bleiben. Die Fliehkräfte hatten die Schützen hinter den Maschinengewehren gezwungen, ihre Feuerstöße für einen kurzen Moment zu unterbrechen und für wenige Sekunden war dem akustischen Inferno rings um etwas von seiner ohrenbetäubenden Macht genommen. Eine Kugel erwischte den Schützen der rechten Fahrzeuges an der Schulter, riss ihn herum und er verschwand nach unten ins Fahrzeuginnere. Der Fahrer setzte zurück, aber bereits nach wenigen Metern, die ihn bedrohlich nah an Wanda heran gebracht hatten, stoppte er. Einen weiteren Sekundenbruchteil später wusste Wanda auch warum. Er konnte nicht zurück, weil weitere Fahrzeuge dicht auf gefolgt waren, ebenfalls an ihr vorbei geschossen, dann abrupt anhielten und sich in Feuerpositionen brachten. Und dann war Wanda jegliche Sicht auf das Geschehen versperrt. Sie hatten eine breite Phalanx aus Fahrzeugen aufgestellt, die unaufhörlich schossen und Sperrfeuer auf Breitmann, die Verhungerten und die übrigen Motorisierten legten und sie so in Deckung zwangen. Mit angehaltenem Atem verharrte Wanda und kämpfte gegen ihre Panik an. Zerfetzte Leiber vor ihrem inneren Auge. Dann verstärkte sich das Entsetzen um ein Vielfaches, als sie bemerkte, dass jetzt auch direkt rechts und links von ihr Fahrzeuge angehalten hatten und dass der Schütze eines von ihnen, nicht der am MG, sondern der Mann daneben, der einen Karabiner in Händen hielt, sie entdeckt hatte. Er schwenkte den Lauf seines Gewehrs in ihre Richtung. Wanda hob die Hände. Sie hoffte nur, dass die anderen das auch tun würden. Die Übermacht war zu groß. Würden sie weiter kämpfen, würden sie alle drauf gehen. Ein Brüllen mischte sich in den Lärm. Es kam von irgendwo oben. Von direkt über ihr, von den Resten der eingestürzten Brücke. Von dort, wo Armin und Leander sich noch befinden mussten. Es war kein Brüllen, wie es ein Verwundeter brüllen würde. Es war ein einzelnes Wort, das wieder und wieder wiederholt wurde. Armin, der von dort oben eine deutlich bessere Übersicht über die Lage haben musste, als Wanda, war zum selben Schluss gekommen wie sie. „Aufhören!», brüllte er. *** Sie saßen dicht an dicht gedrängt. Mit Kabelbindern gefesselt, zusammengeschlagen und entmutigt. Niemand redete. Die einzigen Laute, die zu hören waren, waren das Stöhnen und Ächzen der Verwundeten. Regine hatte es am linken Bein erwischt. Marcelo hatte ein großes Loch in einer Hand. Er würde sie nie wieder benutzen können. Im Grunde sollte er sogar froh sein, wenn er sie überhaupt behalten kann, dachte Wanda, als sie sich an die Gefangennahme zurück erinnerte. Einem von Regines Leuten, Roland hatte eine in der Nähe ein schlagende Kugel tausende kleiner Gesteinssplitter ins Gesicht geschleudert. Entsprechend sah er aus. Aber er lebte noch. Immerhin. Erstaunlicherweise war die Zahl direkter Todesopfer des Scharmützels, das in objektiv gemessener Zeit kaum eine Minute angedauert hatte sehr klein. Zwei Verhungerte hatten den Rückweg zum Brennerpass mit dem Leben bezahlt, und Wanda war sich sicher, dass noch weitere folgen würden. Sie hatten die Tunnelröhren schon lange hinter sich gelassen. Das Fahrzeug schaukelte und schüttelte sie durch, obwohl sie nach allem, was Wanda sagen konnte sehr, sehr langsam fuhren. Mit ihnen waren vier Wachen hinten im fensterlosen und nur schwach erleuchteten Laderaum des Lkw, was mit ein Grund war, aus dem keiner etwas sagte. Sofort, als Breitmann leise und flüsternd das Wort an Armin gewandt hatte, hatte er einen Schlag mit dem Gewehrkolben kassiert. Seitdem war er damit beschäftigt das Bluten seiner gebrochenen Nase und das Tränen seiner Augen zu erdulden. Er sah fast schon dämlich aus, wie er konzentriert durch den Mund atmete. Das Exempel hatte funktioniert. Aber immerhin hatten sie Mariam erlaubt, sich neben Wanda auf den Boden zu setzen. Armin saß schräg gegenüber, und wenn er Wanda nicht finster anstarrte, sah er auf seine Stiefel hinunter. Wanda hasste es, gefesselt zu sein. Der Versuch, keinen hysterischen Anfall zu bekommen, nahm einen Großteil ihrer mentalen Kräfte in Anspruch und sie nahm kaum war, dass Mariam sich an sie drückte. Als sie es dann doch tat, konnte sie dem Kind keinen Trost spenden. Was für ein Trost hätte das auch sein sollen? Wanda dachte zurück an Ellas Erzählung. Die Flucht zu Fuß durch die Tunnelröhren. An diesen Uri mit seinem Flammenwerfer. Wanda hatte niemanden gesehen, auf den die Beschreibung passte und erstrecht niemanden, der mit einem Flammenwerfer herumgelaufen war. Noch dazu waren sie schon eine ganze Weile unterwegs. Vermutlich mussten sie so langsam fahren und immer wieder halten, weil Barrikaden und Straßensperren entweder überwunden, oder aus dem Weg geräumt werden mussten. Wanda warf einen fragenden Blick zu Ella hinüber. Diese erwiderte ihn kurz und schlug dann die Augen nieder, wobei sie leicht den Kopf schüttelte. Sie hatte auch keine Ahnung, wo sie hingebracht werden sollten. An dem Lager, aus dem Ella und die anderen Verhungerten entkommen waren, mussten sie eigentlich schon lange vorbei sein. Aber vielleicht wurden sie auch absichtlich in die irre geführt. Vielleicht fuhren sie im Kreis, um ihren Gefangenen die Orientierung zu erschweren. Aber hatten sie das nötig? Ihre Übermacht war so erdrückend gewesen, dass Wanda sich das eigentlich nicht vorstellen konnte. Sie hätte viel gegeben, um in Ellas Kopf hinein sehen zu können. Rein äußerlich wirkte die magere Frau ruhig und gefasst, aber in ihren Augen sah Wanda, dass sich in ihrem Kopf schreckliche Dinge abspielten. Sie war von hier desertiert, geflohen, hatte Schaden angerichtet mit ihrer Flucht. Wenn man sie wieder erkennen würde, wovon auszugehen war, erwartete sie mit Sicherheit ein schreckliches Schicksal. Zwei der insgesamt sechs Jeeps, die aus den Tunneln gekommen waren, hatten gar nicht abgewartet, bis die Gefangen verladen worden waren, sondern hatten direkt gedreht und waren zurückgefahren. Vermutlich ins Lager. Zumindest hatte Wanda das angenommen, nachdem sie wieder im Tunnel verschwunden waren. Die anderen Fahrzeuge hatten sie eingekreist und die Umgebung gesichert, nachdem Armins Befehl zu kapitulieren nach und nach in die adrenalingefluteten Köpfe der Verhungerten und Motorisierten durchgesickert war. Dann, vielleicht dreißig Minuten später war der Lkw gekommen. Uniformierte Männer und Frauen hatten sie umstellt und gefesselt, während die Maschinengewehre der Fahrzeuge noch auf sie gerichtet waren. Generell nahmen die Verhungerten die Gefangennahme und die darauffolgende Durchsuchung besser auf, als die Motorisierten. Fast schon schicksalsergeben. Vielleicht wussten Sie um ihre gesundheitliche Verfassung. Vielleicht wussten sie ganz tief drinnen, dass sie ohnehin nicht mehr lange am Leben bleiben würden. Vielleicht machte das alles einfacher, dachte Wanda. Die Motorisierten, allen voran Leander, hatten sich deutlich mehr sinnlose Rangeleien mit den uniformierten Italienern geliefert und sich dabei das eine oder andere blaue Auge eingehandelt. Breitmann sah noch immer dämlich aus. Die Blutung allerdings war zum Stillstand gekommen. Atmen konnte er allem Anschein nach trotzdem nicht, und Wanda nahm an, dass seine Nase zum einen zugeschwollen war und zum anderen, dass das Blut in ihr langsam aber sicher verkrustete. Und Armin? Starrte noch immer verbissen auf seine Stiefel hinunter, die Zähne zusammengepresst, dass seine Kiefermuskeln hervortraten. Sie musste eine Möglichkeit finden, ihm zu erklären, was mit Eva … Der Lkw wurde plötzlich gestoppt. Gedämpfte Kommandos drangen von außen heran. Dann wurden, von metallischen Lauten begleitet, die Türen geöffnet und gleißend helles Licht flutete den Laderaum. Noch bevor Wanda wieder richtig sehen konnte wurden sie nach draußen gescheucht. Die Gewehrkolben der Wachen machten die Sprachbarriere vergessen. Wann das Knie schmerzte als sie aus dem Laderaum des LKW gestoßen wurde und sich gerade ebenso noch auf den Füßen halten konnte. Hektisch flogen ihre Blicke umher. Zelte. Container. Schützennester von Sandsäcken umgeben etwas weiter weg. Fahrzeuge. Vorräte auf Paletten. Umhereilende Soldaten. Weiter hinten Zäune, von Stacheldraht gekrönt. Es wurde ihm keine Verschnaufpause gewährt. Ohne viel zaudern, wurden sie auf diese Zäune zu getrieben. Die Gesamtfläche des Lagers schätzte Wanda auf etwa die Größe eines Fußballfeldes. Weitere Befestigungen an den Rändern. Berge ringsum. Sogar drei Wachtürme, gebaut aus Holz, Stein und Metall. Aus allem eben, was man hatte auftreiben können. Sie waren nicht sehr hoch, vier Meter etwa, oder vielleicht fünf. Sie alle waren bemannt. In der Mitte, auf einer kleinen Anhöhe standen einige Container, welche von Schiffen und tatsächliche Wohncontainer, Wand an Wand. Auf einem wahren einige Funkantennen angebracht. Jetzt fiel Wanda auch das Brummen eines Generators auf und weiter hinten, außerhalb des Lagers auf einem Hügel eine Ansammlung von schräg stehenden Solarpaneelen. Kurz und fest drückte sich etwas gegen Wanda. Sie sah hin. Mariam hatte sie angerempelt, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Fragend sah Wanda sie an, und das Mädchen nickte hart nach links. Wanda folgte ihrem Blick. „Oh, Scheiße!“ Wanda hatte diese Worte leise, wie zu sich selbst ausgesprochen. Trotzdem brachte es ihr einen Stoß mit dem Gewehrkolben in den Rücken ein. Galgen. Fünf, und an jedem von ihnen baumelte ein Gehenkter. Aber da war noch etwas. Zelte. Etwas war anders an ihnen. Zuerst erkannte Wanda nicht, was das war, aber als sie es dann Begriff, erschauerte sie. Die Zelte hier unten im Lager waren eindeutig Militärmaterial. Die, die dort oben bei den Galgen standen waren anders. Flickwerk, bestehend aus Fellen, Laken, Plastikplanen und Tüten. Zelte, wie die Degenerierten sie hatten. Ella hatte das scheinbar auch bemerkt. Sie war vor Wanda gegangen und blieb bei dem für sie wohl ebenso überraschenden Anblick für eine Sekunde stehen. Hier schien schwindlig zu werden, denn sie schwankte etwas und Marcelo packte sie mit seiner unverletzten Hand an der Schulter und zog sie weiter. Werden das Lager rasch durchquert und näherten sich jetzt dem hoch aufragenden Zaun, in dessen Mitte etwa ein Tor, ebenfalls bestehend aus über einen zwei Meter breiten und drei Meter hohen Rahmen gespannten Zaunmaschen angebracht war. Die beiden Posten, die das Tor bewachten machten sich an dem Vorhängeschloss zu schaffen, dass die dicke Stahlkette zusammenhielt, mit der das Tor gesichert war. Einer nach dem anderen wurden sie ein zweites Mal durchsucht und dann in das umzäunte Gelände hinein gestoßen. Viehtrieb, ging es Wanda durch den Kopf. Sie treiben uns zusammen wie Vieh.
Nicolas ist spiritueller Sucher, Autor und Coach. Sebastian ist kreativer Querdenker und App-Architekt. Wir unterhielten uns diesmal über den Widerstreit zwischen kreativem Schaffen und bewusstem Loslassen, sowie über die Relativität von Werten. https://www.flowtoolz.com https://www.nicolas-alschibaja.de
Nach DIE SÄULEN DER ERDE und DIE TORE DER WELT der neue große historische KINGSBRIDGE-Roman des internationalen Bestsellerautors: 1558. Noch immer wacht die altehrwürdige Kathedrale von Kingsbridge über die Stadt. Doch die ist im Widerstreit zwischen Katholiken und Protestanten zutiefst gespalten. Freundschaft, Loyalität, Liebe … nichts scheint mehr von Bedeutung zu sein. Die wahren Feinde sind dabei nicht…
Lektorin Stefanie Heinen stellt den neuen Roman von Bestseller Autor Ken Follett „Das Fundament der Ewigkeit“ vor. Dieser erscheint am 12.09.2017. Mit der kostenlose Hörprobe könnt Ihr bereits jetzt ins Kingsbridge des 16. Jahrhunderts eintauchen. 1558. Noch immer wacht die altehrwürdige Kathedrale von Kingsbridge über die Stadt. Doch diese ist im Widerstreit zwischen Katholiken und Protestanten zutiefst gespalten. Freundschaft, Loyalität, Familie – nichts scheint mehr von Bedeutung zu sein. Auch der Liebe zwischen Ned Willard und Margery Fitzgerald steht der Glaubensstreit im Weg. Als die Protestantin Elizabeth Tudor Königin wird, verschärfen sich die Gegensätze noch. Die junge Queen kann sich glücklich schätzen, in dieser schwierigen Lage den treuen Ned an ihrer Seite zu haben – als Unterstützer und als ihren besten Spion. Die Liebe zwischen Ned und Margery scheint jedoch verloren zu sein, denn von Edinburgh bis Genf steht ganz Europa in Flammen … Nach DIE SÄULEN DER ERDE und DIE TORE DER WELT der neue große historische KINGSBRIDGE-Roman des internationalen Bestsellerautors. „Säulen der Erde“: Das gekürzte Hörbuch zu „Säulen der Erde“ gibt es hier : https://itunes.apple.com/de/audiobook/die-s%C3%A4ulen-der-erde/id408999268 Das ungekürzte Hörbuch zu „Säulen der Erde“ gibt es hier: https://itunes.apple.com/de/audiobook/die-s%C3%A4ulen-der-erde/id405169806 Und hier gibt es das komplette E-Book zu „Säulen der Erde“: https://itunes.apple.com/de/book/die-s%C3%A4ulen-der-erde/id394749212?mt=11 „Die Tore der Welt“: Das gekürzte Hörbuch zu „ Die Tore der Welt“ könnt Ihr euch hier gerne runterladen: https://itunes.apple.com/de/audiobook/die-tore-der-welt/id305928453 Das ungekürzte Hörbuch zu „Die Tore der Welt“ findet Ihr hier: https://itunes.apple.com/de/audiobook/die-tore-der-welt/id304008203 Das komplette E-Book zu „Die Tore der Welt“ gibt es hier: https://itunes.apple.com/de/book/die-tore-der-welt/id374944803?mt=11
„Wer Waffen sät, wird Flüchtlinge ernten“, ein Zitat von Jürgen Grässlin - gerichtet an die deutsche Bundesregierung. Ob Panzer, Kampfflugzeuge oder Kleinwaffen, sie alle tragen das Etikett „Made in Germany“. Der Pädagoge, Journalist, Autor und Sprecher der aktuellen Kampagne „Aktion Aufschrei: Stoppt den Waffenhandel!“ hat es mit der deutschen Waffen- und Rüstungsindustrie aufgenommen. In seinen Büchern - „Schwarzbuch Waffenhandel: Wie Deutschland am Krieg verdient“ und „Netzwerk des Todes: Die kriminellen Verflechtungen von Waffenindustrie und Behörden“ - ist er dem Widerspruch von Friedenspolitik und Waffenexporten auf der Spur. Waffenexporte müssen und werden nur all zu oft vom Bundeswirtschaftsministerium genehmigt, Lieferungen in die Krisengebiete der Welt. Empfänger sind z. B. Somalia, Iran, Irak, Ägypten oder Saudi Arabien, also Länder, aus denen die Menschen zu uns fliehen. Könnte da vielleicht ein Zusammenhang bestehen? Er nennt Konzerne beim Namen, verklagt und wird verklagt. Der deutsche Anteil am weltweiten Waffenexport beträgt 10 %, doch das Herz der deutschen bzw. europäischen Waffenindustrie schlägt vor allen Dingen in Bayern, denn hier sind die meisten waffenproduzierenden Konzerne ansässig. Letzten Freitag (11.11.16) hielt Jürgen Grässlin zum Thema „Waffenexporte“ im DGB-Haus einen interessanten Vortrag. Veranstalter waren: ver.di Frauen, ver.di Jugend, ver.di SeniorInnen; Arbeitskreis gegen Rechts Bezirk München; Helmut-Michael-Vogel-Verein; Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft; Stadtverband München; Deutsche Friedensgeswllschaft - Vereinigte KriegsdienstverweigerInnen Gruppe München; Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund des AntifaschistInnen Kreisverband München. Beide Bücher sind im Heyne Verlag erschienen.
Michaela Meliáns IN A MIST ist eine mehrteilige Arbeit, die verschiedene Medien wie Sound, Zeichnung, Fotografie, Film, eine Wandarbeit und installative Elemente umfasst. Ausgangspunkt ist das Theaterstück "Fritz Bauer", das 1929 von den revolutionären Künstlern Natalia Saz und W. Selichowa geschrieben und im Moskauer Theater für Kinder uraufgeführt wurde. Aus sowjetischer Perspektive werden in diesem Kinderstück der Klassenkampf und die schweren Lebensbedingungen einer Arbeiterfamilie in Deutschland Ende der 1920er Jahre thematisiert. Der kommunistische Arbeiter Karl Bauer, der aufgrund seines Engagements bei der Organisation eines Streiks von der Polizei gesucht wird, ist gezwungen, sich versteckt zu halten. Seine Frau und sein Kind bleiben ohne Existenzgrundlage zurück. Mit allen Mitteln versucht die Gendarmerie von seinem Sohn Fritz Bauer das Versteck seines Vaters zu erfahren und scheut dabei keine Gewalt. Das Stück endet damit, dass die Familie von den russischen Genossen nach Moskau gebracht wird. "Fritz Bauer" ist laut Natalia Saz das erste Stück des Moskauer Theaters für Kinder, das auf die internationale Erziehung von Kindern im "mittleren und fortgeschrittenen Pionieralter" ausgerichtet war. Viele der in diesem Stück angesprochenen Themen sind auch heute noch aktuell, wie zum Beispiel prekäre Beschäftigungsverhältnisse oder ungerechte Bildungschancen. Zudem spiegelt das Theaterstück einen Grundkonflikt des letzten Jahrhunderts wider: den Widerstreit zwischen Kommunismus und Kapitalismus. // Übersetzung aus dem Russischen: Marina Lindemann / Mit Stefan Hunstein, Thomas Schmauser, Wiebke Puls, Edmund Teigenkämper, Annette Paulmann, Hans Kremer, Wolfgang Pregler, Çigdem Teke, Peter Brombacher, Angelika Krautzberger, Oliver Mallison / Bildegestaltung: Jonas Spriestersbach / Ton: Johann-Jürgen Koch, Christine Söring / Tonmischung: Adele Kurdziel, Marcus Huber / Licht: Wolfgang Göbbel / Zusätzliche Kamera: Ikenna Okegwo / Requisite: Klaus Dorstewitz / Musikproduktion: Felix Raeithel / Schnitt: Jonas Spriestersbach / Dramaturgische Beratung: Matthias Günther / Konzept, Regie, Musik: Michaela Melián / Eine Koproduktion von Badischer Kunstverein, Karlsruhe / Münchner Kammerspiele / Bayerischer Rundfunk - Hörspiel und Medienkunst 2014
Ref.: Pfr. Dr. Friedrich Oberkofler, München
"Diese Gesetze schließen Lücken" - Bundesminister der Justiz Hans-Jochen Vogel kommentiert das Anti-Terrorismus-Gesetz„Unionsländer wollen ‚zähneknirschend’ dem Anti-Terror-Gesetz zustimmen“ - schrieb die „Kölnische Rundschau“ am 29. Juli 1976. Gemeint hat die Zeitung das vom Bundestag verabschiedete so genannte Anti-Terrorismus-Gesetz. Die Bestimmungen Der Paragraph 129a des Strafgesetzbuches stellte nun eindeutig klar, dass die „Bildung terroristischer Vereinigungen“ einen Straftatbestand erfüllt, der mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren geahndet werden kann, für Rädelsführer oder Hintermänner wurde eine Strafe zwischen einem und zehn Jahren Haft vorgesehen. Zudem waren auch Einschränkungen in der schriftlichen Kommunikation zwischen den Anwälten und den Angeklagten vorgesehen, die Zuständigkeit für derartige Delikte wurde in die Zuständigkeit des Bundesanwalts gelegt. Jedermann wurde dazu verpflichtet, die Planung oder Gründung solcher Vereinigungen anzuzeigen. Die Parteien im Formulierungsclinch Da dieses Gesetz auch der Zustimmung des Bundesrats – in dem zu diesem Zeitpunkt die Mehrheit die unionsregierten Länder saßen - bedurfte, war ein Ringen der Parteien um noch so kleine Formulierungen vorprogrammiert. Die Union kündigte an, das Gesetz durch den Bundesrat nicht passieren zu lassen. Vorausgegangen waren zunächst Gesetzesentwürfe der Regierungskoalition und der Opposition, die an den Vermittlungsausschuss gingen. Für die Opposition war der Entwurf nicht drastisch genug, denn sie wollte die Gründung einer terroristischen Vereinigung nicht als Straftatbestand, sondern als Verbrechen qualifiziert wissen. Friedrich Karl Fromme beschreibt die damaligen Vorgänge in seinem Buch „Gesetzgebung im Widerstreit“ auf folgende Weise: „…Die Resultante dieser komplizierten Kraftlinien war ein Gesetzesentwurf, der einige Schärfungen des Strafrechts brachte und die Möglichkeit einführen sollte, den schriftlichen Verkehr zwischen Verteidiger und inhaftiertem Mandanten unter bestimmten Voraussetzungen zu gestatten. Die Unionsmehrheit des Bundesrates setzte am 16. Juli 1976 die Überweisung dieses Entwurfs an den Vermittlungsausschuss durch, in dem der Elf-zu-elf-Stimmen-Gleichstand dazu führte, dass kein Einigungsvorschlag zustande kam.“ Die Wahltaktik entscheidet Dass die Unionsparteien letztendlich dennoch dem Gesetz im Bundesrat zugestimmt haben, hatte einen wahltaktischen Grund: CDU und CSU wollten vor der Wahl nicht als jene Parteien dargestellt werden, die angesichts des immer noch drohenden Terrorismus entsprechende Gesetze blockieren. Obwohl das Land Bayern dagegen stimmte, trat das Gesetz am 20. September 1976 in Kraft. Einen Tag zuvor sprach DW-Redakteur Manfred Bohr mit dem damaligen Bundesminister der Justiz, Hans-Jochen Vogel, über Einzelheiten des Gesetzes. Andreas Zemke Redaktion: Diana Redlich