Ein Thema – vier Bücher. Jede Woche neu. Schnell, kurz und stark: Das ist Suhrkamp espresso. In diesem Video-Podcast sind es die Lektorinnen und Lektoren unseres Verlags, die im Gespräch mit Moderator Max Spallek zu Wort kommen. Jede Woche geht es um ein Thema und vier Bücher – um schöne und unterha…
Können Identitätskrisen durch die Flucht in ein anderes Leben überwunden werden? Wie lebt man, wie liebt man unter falscher Identität? Und wie kann man sich zugehörig fühlen, wenn man nirgends zuhause ist? In der 50. und letzten Folge von Suhrkamp espresso stellen wir vier Bücher zu diesem Thema vor. In seinem Roman Das Leben eines Anderen beschreibt Keiichiro Hirano, was geschieht, wenn wir mit einer anderen Person die Identität tauschen. Er schreibt in einem raffinierten literarischen Spiel über eine scheinbar ganz normale japanische Familie – und über das fatale Verlangen nach einem anderen Leben. Yannic Han Biao Federer erzählt in seinem Roman Tao von einer Spurensuche entlang biographischer Brüche und historischer Verwerfungen, in der deutschen Provinz wie im zerrissenen Hongkong von heute. Sein Buch stellt die Frage, wie gemeinsame Erinnerung erzählt werden kann, wem sie gehört – und was sie verspricht. In An der Grasnarbe erzählt Mirjam Wittig von einer suchenden jungen Frau, von ihren Zweifeln und den Widersprüchen unserer Gegenwart. Um ihren Angstattacken in der Großstadt zu entfliehen, ist Noa als freiwillige Helferin auf einen Hof nach Südfrankreich gekommen. Doch in der Abgeschiedenheit der Berge holen sie schließlich die Ängste und inneren Konflikte ein, mit denen sie bereits zuhause zu kämpfen hatte. Matthias Nawrats Roman Reise nach Maine, der 2021 im Rowohlt Verlag erschien, erzählt von einem jungen Schriftsteller, der mit seiner Mutter in die USA reist. Auf der Reise beginnt ein Konflikt zwischen beiden aufzubrechen, der nicht nur das Leben der beiden und ihr Verhältnis zueinander prägt. Die Bücher der Folge: Das Leben eines Anderen von Keiichiro Hirano: http://shrk.vg/LebenEinesAnderen-P Tao von Yannic Han Biao Federer: http://shrk.vg/Tao-P An der Grasnarbe von Mirjam Wittig: http://shrk.vg/Grasnarbe-P Reise nach Maine von Matthias Nawrat: https://www.rowohlt.de/buch/matthias-nawrat-reise-nach-maine-9783498002312
Welche Freiheit lohnt es, verteidigt zu werden? Wieso lässt sich besonders in Krisenzeiten ein Erstarken des Populismus und des Faschismus beobachten? Und woher kommt die verbreitete Angst, dass schon die kleinste Einschränkung der individuellen Freiheit automatisch in der Knechtschaft mündet? Vier Bücher zu diesem Thema im neuen Suhrkamp espresso. Tempolimit? Nein, danke! Selbst angesichts des rasant voranschreitenden Klimawandels hat sich in weiten Teilen des politischen Diskurses die Ablehnung von Verboten und die Betonung von individueller Freiheit als schlagkräftiges Argument etabliert. Philipp Lepenies geht diesem Aspekt in seinem Buch Verbot und Verzicht nach und beschreibt, wie stark sich die Ideale des Neoliberalismus in den Köpfen festgesetzt haben. Aus politischen Debatten ist der Begriff des »Populismus« kaum wegzudenken, doch noch immer herrscht Uneinigkeit, was darunter eigentlich genau zu verstehen ist. In seinem gleichnamigen Sammelband hat Herausgeber Kolja Möller rund ein Jahrhundert Populismusdiskussion versammelt – mit Texten u. a. von Antonio Gramsci, Isaiah Berlin, Chantal Mouffe, Stuart Hall, Ernesto Laclau, Jan-Werner Müller und Karin Priester – und bietet eine umfassende Einführung in den Forschungsstand zu dieser hochaktuellen Debatte. »Der Faschismus ist Furcht vor der Freiheit, geweckt durch eine Ahnung von Freiheit.« – auf diese Weise definiert Paul Mason das Phänomen, mit dem er sich in seinem gleichnamigen Buch beschäftigt. Für Mason ist Faschismus nicht zuletzt ein Gedankengebäude, in dessen Zentrum eine ethnisch definierte Mehrheit steht, die sich als Opfer emanzipatorischer Bestrebungen sieht und alles ablehnt, was sie in ihrem Widerstand dagegen einschränken könnte. In Faschistische Ideologie, das 2019 in einer Neuauflage im Verbrecher Verlag erschien, nimmt Zeev Sternhell eine genaue Bestimmung des Begriffes Faschismus aus seiner historischen und ideologischen Entwicklung heraus vor. Die Bücher der Folge: Verbot und Verzicht von Philipp Lepenies: http://shrk.vg/VerbotVerzicht-P Populismus, hg. von Kolja Möller: http://shrk.vg/Populismus-P Faschismus von Paul Mason: http://shrk.vg/Faschismus-P Faschistische Ideologie von Zeev Sternhell: https://www.verbrecherverlag.de/book/detail/935https://www.verbrecherverlag.de/book/detail/935
Welchen Herausforderungen begegnen Frauen auf der Suche nach ihrer Identität? Mit vier Romanen beleuchten wir in dieser Folge des Suhrkamp espresso verschiedene literarische Ausprägungen weiblicher Selbstverortung. Natasha Brown erzählt in Zusammenkunft davon, was es heißt, als junge schwarze Frau im London der Gegenwart Karriere zu machen. Sie erzählt von Rassismus und dem Erbe des Kolonialismus, von Herkunft und Besitz und von den Nachwirkungen einer toxischen Vergangenheit, die noch lange nicht überwunden ist. In ihrem autobiografischen Roman Ich werde leben berichtet Lale Gül vom Aufwachsen eines muslimischen Mädchens im abgehängten Amsterdamer Westen, von Grenzen und Geboten einer ultrakonservativen Familie und von der Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben. In Jennifer Clements neuem Roman Auf der Zunge kehrt eine namenlose Protagonistin ihrer lieblosen Ehe den Rücken, indem sie einfach davonspaziert. In sanft lyrischen und brutal ehrlichen Bildern beschwört die Autorin das Aufbäumen einer Frau gegen den Verlust der Träume und der Leidenschaft. Das goldene Notizbuch von Doris Lessing, erstmalig 1962 erschienen, gilt als Klassiker des Feminismus. Das Buch erzählt von den Schmerzen des unbedingten Versuchs, in dieser Welt eine ganze Frau zu sein. Die Bücher der Folge: Zusammenkunft von Natasha Brown: http://shrk.vg/Zusammenkunft-E-P Ich werde leben von Lale Gül: http://shrk.vg/IchWerdeLeben-P Auf der Zunge von Jennifer Clement: http://shrk.vg/AufDerZunge-P Das goldene Notizbuch von Doris Lessing: https://www.fischerverlage.de/buch/das-goldene-notizbuch-9783596522330
Prekäre Verhältnisse, wohin man schaut: Befristete Arbeitsverträge, schlechte Bezahlung und eine ungewisse Zukunft sind schon lange nicht mehr nur der arbeitenden Klasse vorbehalten – auch in Forschung und Lehre ballen sich derartige Probleme. In der neuen Folge von Suhrkamp espresso stellen wir vier aktuelle Bücher vor, die diese Verhältnisse beleuchten und konstruktive Lösungsansätze bieten. 2021 lancierten Amrei Bahr, Kristin Eichhorn und Sebastian Kubon den Hashtag #IchBinHanna, unter dem die prekäre Arbeitssituation in der Wissenschaft thematisiert wird. Binnen weniger Stunden machten darunter zahllose Betroffene ihrem Ärger Luft . In ihrer gleichnamigen Streitschrift zur Onlinekampagne haben die Initiator:innen alle wichtigen Punkte der Debatte sowie mögliche Lösungsansätze versammelt. Auch in der Institution, die eigentlich Nährboden für die Wissenschaft sein soll – in den deutschen Schulen – herrschen prekäre Verhältnisse. Von Lehrermangel, über fehlende Digitalisierung bis hin zu maroden Schulgebäuden: In Berlin kommen diese Probleme besonders geballt zum Tragen. Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Bildungsredakteurin Susanne Vieth-Entus versammeln in Klassenkampf die drängendsten Probleme des Berliner Schulsystems und entwerfen mögliche Lösungsansätze für das Bundesland der »organisierten Unzuständigkeit«. Minijobs, Zeitarbeit, schlechte Arbeitsbedingungen: in der arbeitenden Klasse sind prekäre Verhältnisse nichts Neues. Geschichten aus dieser Gesellschaftsschicht hat Magdalena Schrefel in ihrem Erzählungsband Brauchbare Menschen versammelt. Ihre Figuren berichten von den absurd-alltäglichen Herausforderungen des Spätkapitalismus und fragen, unter welchen Bedingungen modernes Arbeiten möglich ist – und ab wann sie unzumutbar wird. In Exzellent!?, 2021 erschienen im C.H.Beck Verlag, liefert Peter-André Alt eine Reflexion über die Universität im 21. Jahrhundert in drei Teilen: Das Buch beinhaltet einen historischen Abriss der Universität seit 1960, diskutiert den Status Quo und erläutert Gestaltungspotentiale für die Zukunft. Die Bücher der Folge: #IchBinHanna von Amrei Bahr, Kristin Eichhorn und Sebastian Kubon: http://shrk.vg/IchBinHanna-P Klassenkampf von Lorenz Maroldt und Susanne Vieth-Entus: http://shrk.vg/Klassenkampf-E-P Brauchbare Menschen von Magdalena Schrefel: http://shrk.vg/BrauchbareMenschen-P Exzellent!? von Peter André Alt: https://www.chbeck.de/alt-andre-exzellent_/product/32447674
Im Jahr 1951 wurden die ersten sechs Bände der Bibliothek Suhrkamp veröffentlicht. Zum Jubiläum stellen wir drei aktuelle Bücher aus dem Herbstprogramm der Reihe vor. Für alle, die in diesem Jahr nicht zur Frankfurter Buchmesse fahren, präsentieren wir ausgewählte Bücher unseres aktuellen Herbstprogramms in einem zwölfteiligen »Suhrkamp espresso«-Spezial. Alle Bücher zur Folge: »Mensch Gott!« von Wolf Biermann: http://shrk.vg/MenschGott-P »Das Ereignis« von Annie Ernaux: http://shrk.vg/DasEreignis-P »Schwarze Spiegel« von Nicolas Mahler und Arno Schmidt: http://shrk.vg/SchwarzeSpiegel-P »Mein Privatbesitz« von Mary Ruefle: http://shrk.vg/MeinPrivatbesitz-P
Aus unserem Herbstprogramm des insel taschenbuch stellen wir fünf unterhaltsame und spannende Lektüren vor, die für jeden Lesegeschmack das Richtige bieten. Für alle, die in diesem Jahr nicht zur Frankfurter Buchmesse fahren, präsentieren wir ausgewählte Bücher unseres aktuellen Herbstprogramms in einem zwölfteiligen »Suhrkamp espresso«-Spezial. Die Bücher der Folge: »Hilde Knef und das Lied des Lebens« von Maxine Wildner: http://insel.vg/HildeKnef-P »Nur ein einziger Tag« von Caroline Khoury: http://insel.vg/EinEinzigerTag-P »Schwund« von Tatjana Kruse: http://insel.vg/Schwund-P »Ein perfektes Paar« von Jackie Kabler: http://insel.vg/EinPerfektesPaar-P »Das Geheimnis des Bücherschranks« von Frida Skybäck: http://insel.vg/GeheimnisDesBuecherschranks-P
Bewegende Zeiten, ungekannte Perspektiven: Unsere Highlights aus dem Insel Herbstprogramm entführen in fremde Welten – von Frankfurt bis Lappland, von London bis Hanoi. Für alle, die in diesem Jahr nicht zur Frankfurter Buchmesse fahren, präsentieren wir ausgewählte Bücher unseres aktuellen Herbstprogramms in einem zwölfteiligen »Suhrkamp espresso«-Spezial. Die Bücher der Folge: »Der Gesang der Berge« von Nguyễn Phan Quế Mai: http://insel.vg/GesangDerBerge-P »Die Frau, die den Himmel eroberte« von Vanessa Giese: http://insel.vg/Himmeleroberte-P »Überwintern« von Katherine May: http://insel.vg/Ueberwintern-P »Das verbotene Notizbuch« von Alba de Céspedes: http://insel.vg/VerboteneNotizbuch-P »Land aus Schnee und Asche« von Petra Rautiainen: http://insel.vg/SchneeUndAsche-P »Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund« von Lars Mytting: http://insel.vg/EinRaetsel-P
Vom Scharlatan zum Almanach – in dieser Folge stellen wir sechs Werke aus dem Jüdischen Verlag vor. Für alle, die in diesem Jahr nicht zur Frankfurter Buchmesse fahren, präsentieren wir ausgewählte Bücher unseres aktuellen Herbstprogramms in einem zwölfteiligen »Suhrkamp espresso«-Spezial. Alle Bücher der Folge: »Jesus von Nazareth. Seine Zeit, sein Leben und seine Lehre« von Joseph Klausner: http://shrk.vg/JesusVonNazareth-P »Der Scharlatan« von Isaac Bashevis Singer: http://shrk.vg/DerScharlatan-P »Anatomie eines Genozids« von Omer Bartov: http://shrk.vg/AnatomieEinesGenozids-P »Die Legenden der Juden« von Louis Ginzberg: http://shrk.vg/LegendenDerJuden-P »Jüdischer Almanach Natur. Erkundungen aus der jüdischen Welt« von Gisela Dachs (Hg.): http://shrk.vg/JuedischerAlmanachNatur-P »Martin Buber. Ein Leben im Dialog« von Paul Mendes-Flohr: http://shrk.vg/MartinBuber
Gesellschaft heute und morgen – neue Bücher aus der edition suhrkamp und weitere Sachbuch-Highlights widmen sich gegenwärtigen Herausforderungen und Problemen – und zeigen, wie wir ihnen zukünftig entgegentreten könnten. Für alle, die in diesem Jahr nicht zur Frankfurter Buchmesse fahren, präsentieren wir ausgewählte Bücher unseres aktuellen Herbstprogramms in einem zwölfteiligen »Suhrkamp espresso«-Spezial. Alle Bücher der Folge: »Wir Klimawandler. Wie der Mensch die Natur der Zukunft erschafft« von Elizabeth Kolbert: http://shrk.vg/WirKlimawandler-P »Bedrohte Bücher. Eine Geschichte der Zerstörung und Bewahrung des Wissens« von Richard Ovenden: http://shrk.vg/BedrohteBuecher-P »Gemeinschaft der Ungewählten« von Sabine Hark: http://shrk.vg/GemeinschaftDerUngewaehlten-P »Radikalisierter Konservatismus« von Natascha Strobl: http://shrk.vg/RadikalisierterKonservatismus-P »Verkannte Leistungsträger:innen« von Nicole Mayer-Ahuja und Oliver Nachtwey (Hg.): http://shrk.vg/VerkannteLeistungstraegerinnen-P »Automatisierung und die Zukunft der Arbeit« von Aaron Benanav: http://shrk.vg/ZukunftderArbeit-P »Wo bin ich? Lektionen aus dem Lockdown« von Bruno Latour: http://shrk.vg/WoBinIch-P
Perspektiven, weltweit: Unsere Taschenbuch-Highlights aus dem Herbstprogramm erzählen gesellschaftlich relevante Geschichten, die unter die Haut gehen. Für alle, die in diesem Jahr nicht zur Frankfurter Buchmesse fahren, präsentieren wir ausgewählte Bücher unseres aktuellen Herbstprogramms in einem zwölfteiligen »Suhrkamp espresso«-Spezial. Die Bücher der Folge: »Ehrensache« von Burak Yilmaz: http://shrk.vg/Ehrensache-P »Kamala Harris. Ein Porträt« von Marie-Astrid Langer: http://shrk.vg/KamalaHarris-P »Kinder von Hoy« von Grit Lemke: http://shrk.vg/KinderVonHoy-P »Hoch oben. Eine Reise durch den Himalaya« von Erika Fatland: http://shrk.vg/HochOben-P »Die Tote mit der roten Strähne« von Kathleen Kent: http://shrk.vg/RoteStraehne-P »Und auf einmal diese Stille« von Garrett M. Graff: http://shrk.vg/AufEinmalDieseStille-P
Zwischen Selbstoptimierung und Gesellschaftstheorie: Unsere aktuellen Bücher aus der Wissenschaft geben tiefe Einblicke in verschiedene aktuelle Themen und Debatten. Für alle, die in diesem Jahr nicht zur Frankfurter Buchmesse fahren, präsentieren wir ausgewählte Bücher unseres aktuellen Herbstprogramms in einem zwölfteiligen »Suhrkamp espresso«-Spezial. Alle Bücher der Folge: »Spätmoderne in der Krise« von Andreas Reckwitz und Hartmut Rosa: http://shrk.vg/SpaetmoderneInDerKrise-P »Im Geiste des Vertrauens« von Robert B. Brandom: http://shrk.vg/GeisteDesVertrauens-P »Was ist sexuelles Kapital?« von Dana Kaplan und Eva Illouz: http://shrk.vg/SexuellesKapital-P »Schreiben. Eine Soziologie literarischer Arbeit« von Carolin Amlinger: http://shrk.vg/Schreiben-P »Die Musik und das Unaussprechliche« von Vladimir Jankélévitch: http://shrk.vg/MusikUndDasUnaussprechliche-P »Lost in Perfection« von Vera King, Benigna Gerisch, Hartmut Rosa (Hg.): http://shrk.vg/LostInPerfection-P »Europa, Demokratie, Verfassungsgerichte« von Andreas Voßkuhle: http://shrk.vg/EuropaDemokratie-P »Verfassungsgerichtsbarkeit« von Dieter Grimm: http://shrk.vg/Verfassungsgerichtbarkeit-P
Junge Stimmen und etablierte Autor:innen – in dieser Folge stellen wir sechs Highlights aus dem Herbstprogramm der deutschsprachigen Literatur vor. Für alle, die in diesem Jahr nicht zur Frankfurter Buchmesse fahren, präsentieren wir ausgewählte Bücher unseres aktuellen Herbstprogramms in einem zwölfteiligen »Suhrkamp espresso«-Spezial. Die Bücher zur Folge: »Die Aufdrängung« von Ariane Koch: http://shrk.vg/DieAufdraengung-P »Im Menschen muss alles herrlich sein« von Sasha Marianna Salzmann: http://shrk.vg/ImMenschenMuss-P »Ein von Schatten begrenzter Raum« von Emine Sevgi Özdamar: http://shrk.vg/SchattenBegrenzterRaum-P »Kazimira« von Svenja Leiber: http://shrk.vg/Kazimira-P »Eine andere Epoche« von Ulf Erdmann Ziegler: http://shrk.vg/EineAndereEpoche-P »Pflaumenregen« von Stephan Thome: http://shrk.vg/Pflaumenregen-P
Dank unserer Übersetzerinnen und Übersetzer können wir Literaturen aus aller Welt genießen – in dieser Folge stellen wir Bücher aus den Niederlanden, aus Südkorea, Frankreich, Großbritannien und den USA vor. Für alle, die in diesem Jahr nicht zur Frankfurter Buchmesse fahren, präsentieren wir ausgewählte Bücher unseres aktuellen Herbstprogramms in einem zwölfteiligen »Suhrkamp espresso«-Spezial. Alle Bücher der Folge: »Der andere Ort« von Rachel Cusk: http://shrk.vg/DerAndereOrt-P »Den Sturm ernten« von Phil Klay: http://shrk.vg/DenSturmErnten-P »Die Rache ist mein« von Marie NDiaye: http://shrk.vg/DieRacheIstMein-P »Mein kleines Prachttier« von Marieke Lucas Rijneveld: http://shrk.vg/MeinKleinesPrachttier-P »Weiße Nacht« von Bae Suah: http://shrk.vg/WeisseNacht-P
Der Herbst wird bunt: In dieser Folge stellen wir fünf neue Bände aus unserer Insel-Bücherei vor. Für alle, die in diesem Jahr nicht zur Frankfurter Buchmesse fahren, präsentieren wir ausgewählte Bücher unseres aktuellen Herbstprogramms in einem zwölfteiligen »Suhrkamp espresso«-Spezial. Alle Bücher zur Folge: Der Bär auf dem Försterball von Peter Hacks: http://insel.vg/BaerAufFoersterball-P Krautwelten von Angelika Overath: http://insel.vg/Krautwelten-P Die Regentrude von Theodor Storm: http://insel.vg/DieRegentrude-P Warum Dante? von Sibylle Lewitscharoff (Hg.): http://insel.vg/WarumDante-P Weihnachten auf Thompson Hall von Anthony Trollope: http://insel.vg/WeihnachtenThompsonHall-P
»Suhrkamp espresso« goes Theater Verlag: In dieser Folge spricht Moderator Max Spallek mit Mitarbeiterinnen des Suhrkamp Theater Verlags über neue Theaterstücke – in Buchform und auf der Bühne. Christiane Schneider, Leiterin des Theater Verlags, erklärt die Besonderheiten, die ein Theaterbuch ausmachen, gibt Einblicke in die neue Buchreihe des Verlags und empfiehlt aktuelle Aufführungen von Frank Castorf, Rainald Goetz, Thomas Köck und weiteren. Anja Sackarendt und Ruth Feindel, Lektorinnen des Theater Verlags, präsentieren die ersten beiden Bände der neuen Buchreihe des Theater Verlags: »WUNDER« von Enis Maci und »Mutter Vater Land« von Akın Emanuel Şipal. Die Idee der neuen Reihe ist es, Texte, die fürs Theater entstanden sind, auch als Lesetexte vorzustellen. Die Texte werden begleitet von Material aus den Werkstätten der Autor:innen und variieren von Band zu Band. Anja Sackarendt empfiehlt als Seitensprung außerdem »Effingers«, den großen Berlinroman von Gabriele Tergit, der bei Schöffling & Co. erschien und im September 2021 in den Münchner Kammerspielen uraufgeführt wurde. Die Bücher zur Folge: »WUNDER« von Enis Maci: http://shrk.vg/WUNDER-P »Mutter Vater Land« von Akın Emanuel Şipal: http://shrk.vg/MutterVaterLand-P »Reich des Todes« von Rainald Goetz: http://shrk.vg/ReichDesTodes-P »Zdeněk Adamec« von Peter Handke: http://shrk.vg/ZdenkAdamec-P »und alle tiere rufen: dieser titel rettet die welt auch nicht mehr« von Thomas Köck: http://shrk.vg/undalletiere-P »Effingers« von Gabriele Tergit: http://shrk.vg/Effingers-P
Die anstehenden Bundestagswahlen rücken brisante Fragen zur Zukunft der Demokratie in den Fokus: Wieso ist der radikalisierte Konservatismus ein prägendes Phänomen unserer Zeit? Woher kommt der inzwischen seit Jahrzehnten währende Absturz der SPD – und gelingt ihr tatsächlich vor der Wahl noch die Kehrtwende? Und wie müsste ein funktionierendes demokratisches Zusammenleben heute überhaupt aussehen? Moderator Max Spallek spricht dazu mit Politikwissenschaftlerin und Publizistin Natascha Strobl, Soziolog:in Sabine Hark und Suhrkamp-Lektor Heinrich Geiselberger. Natascha Strobl analysiert in ihrem Buch »Radikalisierter Konservatismus« die rhetorischen und politischen Strategien der konservativen Mitte-rechts Parteien in Europa und beschreibt damit ein Phänomen, das auf diese Weise bisher noch nicht zusammenfassend in den Blick genommen wurde. Seit vielen Jahren lässt sich beobachten, wie die SPD die Beziehung zu ihren Wählerinnen und Wählern verliert. In »Vorwärts oder abwärts?« beschrieb Franz Walter bereits vor zehn Jahren die Ursachen für den Niedergang der Sozialdemokratie, der, so Walter, schon 1973 begann. In »Gemeinschaft der Ungewählten« entwirft Sabine Hark ein politisches Ethos für ein plurales, demokratisches Zusammenleben. Sie erzählt die Geschichte von Zugehörigkeit und Gleichheit ausgehend von den Leben jener, deren Stimmen sonst unerhört bleiben. Der Sammelband »Unbedingte Solidarität«, erschienen 2021 im Unrast Verlag, beschäftigt sich mit der Frage, was Solidarität heute bedeutet, was ihr entgegensteht und diskutiert aus unterschiedlichen Perspektiven Beispiele praktizierter Solidarität. Die Bücher zur Folge: »Radikalisierter Konservatismus« von Natascha Strobl: http://shrk.vg/Konservatismus-P »Vorwärts oder abwärts« von Franz Walter: http://shrk.vg/Vorwaerts-P »Gemeinschaft der Ungewählten« von Sabine Hark: http://shrk.vg/Gemeinschaft-P »Unbedingte Solidarität«: http://shrk.vg/Solidaritaet-P
Wie schaffen wir es, im Rahmen unserer Möglichkeiten besonders effektiv Gutes zu tun? Wieso sind Selbstsorge und Altruismus unweigerlich miteinander verbunden? Und warum ist eine Gesellschaft, die sich permanent selbst optimiert, nicht automatisch eine gute Gesellschaft? Der Begriff »Effektiver Altruismus«, der maßgeblich von Peter Singer geprägt wurde, beschreibt eine Philosophie und Bewegung, die danach strebt, möglichst effektiv Gutes zu tun – wie zum Beispiel durch Spenden. In seinem Buch »Effektiver Altruismus – Eine Anleitung« zeigt Singer anhand von Fakten und wissenschaftlichen Methoden, welcher gute Zweck der bessere ist. Kae Tempests erster großer Essay »Verbundensein« ist ein Plädoyer für mehr Selbstsorge, Empathie und Gemeinsinn. Darin fragt sich Tempest, wie eine Gesellschaft aussehen könnte, die nicht von Leistung und Selbstoptimierung, sondern von Nähe und Miteinander geprägt ist und wie uns die Kreativität dabei helfen kann, uns gegenseitig näher zu kommen. Was hat es eigentlich mit der permanenten Selbstoptimierung in unserer Gesellschaft auf sich? Anja Röcke entwickelt in »Soziologie der Selbstoptimierung« eine Begriffsdefinition dieses weit verbreiteten Phänomens, diskutiert dessen Geschichte und bestimmt die Faktoren, die diese als ambivalentes Phänomen der spätmodernen Gesellschaft ausmachen. Thomas Alexander Szlezák, einer der berühmtesten Platonforscher Deutschlands, stellt in seinem Buch »Platon – Meisterdenker der Antike« den Denker und Menschen Platon vor, der bekannt ist für seine Thesen über das gute Leben. Das Buch erschien 2020 im Verlag C.H.Beck . Die Bücher zur Folge »Effektiver Altruismus – Eine Anleitung« von Peter Singer: http://shrk.vg/EffektiverAltruismus-P »Verbundensein« von Kae Tempest: http://shrk.vg/Verbundensein-P»Soziologie der Selbstoptimierung« von Anja Röcke: http://shrk.vg/Selbstoptimierung-P»Platon – Meisterdenker der Antike« von Thomas Alexander Szlezák: http://shrk.vg/Platon-P
Was können wir gegen die fehlende Gleichberechtigung von Frauen in unserer Sprache, Geschichte und Gesellschaft tun? Wie kann eine feministische Revolution aussehen? Und warum lohnt sich in diesem Kontext ein Blick auf die Protestbewegung in Belarus? In ihrem Buch »Im Wir und Jetzt« sucht die Schriftstellerin Priya Basil nach ihrer eigenen feministischen Stimme. Dabei verbindet sie persönliche Erfahrungen – insbesondere das Aufwachsen zwischen einer Mutter und einer Großmutter mit grundlegend gegensätzlichen Ansichten – mit einer scharfen Gegenwartsanalyse. Im direkten Dialog mit dem Denken Simone de Beauvoirs untersucht Manon Garcia in ihrem Buch »Wir werden nicht unterwürfig geboren« die Mechanismen der Selbstunterwerfung von Frauen gegenüber Männern. Denn diese zu verstehen, so Garcias These, ist die notwendige Voraussetzung für jede Emanzipation. Als Reaktion auf die gefälschten Präsidentschaftswahlen im August 2020 entstand in Belarus eine von Frauen iniziierte, friedliche Protestbewegung. Philosophin und Aktivistin Olga Shparaga beschreibt in ihrem Buch »Die Revolution hat ein weibliches Gesicht – Der Fall Belarus«, wie Frauen auf die Gewaltexzesse des Regimes antworteten und stellt die Ereignisse in den Kontext europäischer und globaler Emanzipationsbewegungen. Lyrikerin Volha Hapeyeva, 1982 in Minsk geboren, blickt in ihrem Gedichtband »Mutantengarten«, der 2020 in der Edition Thanhäuser erschien, aus einer dezidiert weiblichen Perspektive auf die Politik und Geschichte von Belarus. Die Bücher zur Folge: • »Im Wir und Jetzt« von Priya Basil: http://shrk.vg/Basil-P • »Wir werden nicht unterwürfig geboren« von Manon Garcia: http://shrk.vg/Garcia-P • »Die Revolution hat ein weibliches Gesicht – Der Fall Belarus« von Olga Shparaga: http://shrk.vg/Shparaga-P • »Mutantengarten« von Volha Hapeyeva: http://shrk.vg/Mutantengarten-P
Was bedeutet Mannsein heutzutage, was Vatersein? Wieso schadet das Patriarchat nicht nur Frauen, sondern auch Männern? Und was muss sich in der Gesellschaft ändern, um die veralteten Narrative von Heldentum und Männlichkeit zu überwinden? In elf Erzählungen seziert Rumena Bužarovska in »Mein Mann« verschiedene Mann-Frau-Konstellationen. Gemeinsam ist allen die ernüchterte Sicht der Frauen auf ihre Männer sowie die tiefen Einblicke in das Innenleben, in die Schwächen und psychischen Abgründe der Protagonist:innen. In »Fast ein Vater« erzählt Alejandro Zambra die Geschichte von Gonzalo, der von seiner Jugendliebe Carla eine zweite Chance bekommt, und damit auch eine neue Aufgabe: Vater sein. Zambra erzählt von der Beziehung zwischen Stiefvater und Stiefsohn und den inneren Kämpfen eines Mannes, der veraltete Narrative von Männlichkeit ablehnt, sie aber selbst noch in sich trägt. Nora Hespers ist die Enkelin des Widerstandskämpfers Theo Hespers, der von den Nazis gejagt und umgebracht wurde. In ihrem Buch »Mein Opa, sein Widerstand gegen die Nazis und ich« erzählt sie die Geschichte ihres Opas, aber auch die ihres Vaters und ihre eigene – und stellt sich die Frage, was man aus dem Widerstand von damals lernen kann. JJ Bola sucht in seinem Buch »Sei kein Mann«, das 2020 im Hanser Verlag erschien, Lösungen für eine Gesellschaft, die noch immer von toxischer Männlichkeit dominiert wird. Anhand von Beispielen aus nichtwestlichen Traditionen, aus Popkultur und der LGBTQ+-Community zeigt er, wie vielfältig Männlichkeit eigentlich sein kann. Die Bücher zur Folge: • »Mein Mann« von Rumena Bužarovska: http://shrk.vg/MeinMann-P • »Fast ein Vater« von Alejandro Zambra: http://shrk.vg/FastEinVater-P • »Mein Opa, sein Widerstand gegen die Nazis und ich« von Nora Hespers: http://shrk.vg/MeinOpa-P • »Sei kein Mann« von JJ Bola: http://shrk.vg/SeiKeinMann-P
Wie wirkt sich Migration auf die Gesellschaft aus? Welche Erfahrungen machen Migrant:innen auf der Suche nach einer neuen Heimat? Und weshalb wird das Thema seit jeher so gern von Agitatoren instrumentalisiert? In dieser Folge von »Suhrkamp espresso« stellen wir Bücher vor, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit den Themen Flucht und Migration beschäftigen. In »Falsche Propheten«, einem erstmals 1949 erschienenen Klassiker der politischen Psychologie, analysiert Leo Löwenthal Themen und Techniken politischer Demagogie. Er untersucht dabei, wie faschistische Agitatoren das Unbehagen in der Gesellschaft für ihre Zwecke nutzen und legt dar, weshalb dem Agitator so schwer beizukommen ist. Inwiefern es auch ein Buch für unsere Gegenwart ist, zeigt Carolin Emcke in ihrem Nachwort zu dieser Neuausgabe. In »Guldenberg« zeichnet Christoph Hein anhand einer Dorfgemeinschaft, in der eine Gruppe minderjähriger Migranten untergebracht wird, exemplarisch das Sittengemälde einer Gesellschaft, die aus den Fugen gerät. Er erzählt von Menschen, die sich als Opfer sehen und dabei zu Tätern werden und von Rassismus, wie er uns jeden Tag und überall begegnet. »Kleiner Bruder – Die Geschichte meiner Suche« von Ibrahima Balde und Amets Arzallus erzählt die wahre Geschichte der Suche des in Guinea geborenen Ibrahima nach seinem jüngeren Bruder. Das Buch gewährt die Innenansicht einer Fluchterfahrung von Westafrika nach Europa. Carolin Emcke analysiert in ihrem 2021 im S. Fischer Verlag erschienen »Journal« sowohl auf persönlicher als auch auf politischer Ebene das Pandemiejahr 2020. Dabei geht sie auf die nationalistischen Reflexe Europas wie auf die autoritäre Verführung ein, die vom Corona-Virus ausgeht. Die Bücher zur Folge: • »Falsche Propheten« von Leo Löwenthal: http://shrk.vg/FalschePropheten-P • »Guldenberg« von Christoph Hein: http://shrk.vg/Guldenberg-P • »Kleiner Bruder« von Ibrahima Balde: http://shrk.vg/KleinerBruder-P • »Journal« von Carolin Emcke: http://shrk.vg/JournalEmcke-P
Sie haben großen Einfluss auf uns, bleiben aber für die meisten von uns unsichtbar: Nahezu jeden Tag begegnen wir Algorithmen, ob es uns bewusst ist oder nicht. Doch wie weit reicht die Macht der Algorithmen? Sind wir auf dem Weg in einen digitalen Monopolkapitalismus? Und was passiert, wenn die KI nicht mehr nur für logische, sondern auch für kreative Prozesse genutzt wird? Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt analysieren in ihrem gleichnamigen Buch das Phänomen der »Influencer« und zeigen, warum sie als Sozialfiguren symptomatisch für Abstiegsgesellschaft und Spätkapitalismus sind, für welche Ideologien die Werbekörper stehen, wie Influencer rückwärtsgewandte Rollenbilder, Konsumismus und rigide Körpernormen propagieren – und damit einem konservativen Backlash Vorschub leisten. Adrian Daub ist Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Stanford University und kennt das Silicon Valley aus nächster Nähe. In seinem Essay Was das Valley denken nennt gibt er einen aufschlussreichen Einblick in die Ideengeschichte eines Orts, der gerne so tut, als hätten seine Ideen keine Geschichte. Hanno Rauterberg nimmt in seinem Essay Die Kunst der Zukunft die Kreativität im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit in den Blick. Dabei geht es weniger darum, wie kreativ künstliche Intelligenz ist, als darum, was es über uns Menschen aussagt, dass wir von einer kreativen künstlichen Intelligenz träumen. In seinem Buch Plattform-Kapitalismus, das 2018 in der Hamburger Edition auf Deutsch erschien, thematisiert Nick Srnicek aus US-amerikanischer Sicht die digitale Transformation des Kapitalismus und die durch monopolistische Unternehmen vorangetriebene Entwicklung von digitalen Plattformen als neues Geschäftsmodell. Die Bücher zur Folge: • »Influencer« von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt: http://shrk.vg/Influencer-P • »Was das Valley denken nennt« von Adrian Daub: http://shrk.vg/Valley-P • »Die Kunst der Zukunft« von Hanno Rauterberg: http://shrk.vg/KunstZukunft-P • »Plattform-Kapitalismus« von Nick Srnicek: http://shrk.vg/Srnicek-P
Lyrik gilt vielen als die Königsdisziplin der Literatur. Vier Gedichtbände, die es zu entdecken lohnt, stellt Max Spallek im Gespräch mit dem Lyriker und Übersetzer Steffen Popp und der Lektorin Martina Wunderer in dieser Folge von Suhrkamp espresso vor. Der Gedichtband Das ist hier der Fall, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Steffen Popp und Monika Rinck, versammelt ausgewählte Gedichte aus dem umfassenden Werk von Elke Erb – angefangen mit den ersten Arbeiten bis hin zu ihren jüngsten Gedichten. Der zweisprachige Gedichtband No Art von Ben Lerner wurde von Steffen Popp in Zusammenarbeit mit Monika Rinck ins Deutsche übertragen. Der Band zeigt das breite Spektrum lyrischer Formate, das Lerner beherrscht und kontinuierlich weiterentwickelt: das zerstörte Sonett, das poetische Denkbild, die gestisch verschobene Elegie. Juliane Liebert, Journalistin und freie Autorin, hat mit lieder an das große nichts ihren ersten Lyrikband im Suhrkamp Verlag veröffentlicht. Ihre Gedichte verorten sich zwischen Popkultur und der Tradition des literarischen Sprechens, sind emotional und persönlich, ohne dabei ins Kitschige zu driften. In über 80 Gedichten geht Dana Ranga in Cosmos! der Frage nach, was Menschen in den Weltraum treibt, was sie dort erleben und was sie vor, während und nach der Reise empfinden. Der Gedichtband erschien 2020 im Verlag Matthes & Seitz Berlin. Die Bücher der Folge: Elke Erb, Das ist hier der Fall: http://shrk.vg/FallErb-P Ben Lerner, No Art: http://shrk.vg/NoArt-P Juliane Liebert, lieder an das große nichts: http://shrk.vg/LiebertLieder-P Dana Ranga, Cosmos!: http://shrk.vg/RangaCosmos-P
Mit welchen Themen beschäftigt sich junge Literatur? Wie greifen die Autor:innen Fragen nach Identitäts- und Sinnsuche auf und welche Ausdrucksformen nutzen sie dafür? Und welche Rolle spielt die Realität in ihren Texten? Anhand der Bücher von Mischa Mangel, Jakob Nolte, Niña Weijers und Mary MacLane gewähren wir in dieser Folge Suhrkamp espresso einen Einblick in Inhalte und Formen junger Literatur. Die Bücher der Folge: Mischa Mangel, Ein Spalt Luft: http://shrk.vg/SpaltLuft-P Jakob Nolte, Kurzes Buch über Tobias: http://shrk.vg/BuchTobias-P Niña Weijers, Ich. Sie. Die Frau. http://shrk.vg/IchSieDieFrau-P Mary MacLane, Ich erwarte die Ankunft des Teufels: http://shrk.vg/AnkunftDesTeufels
Die Liebe lenkt und leitet unser Leben – kein Wunder also, dass sie zentrales Thema zahlreicher Bücher ist. Neben literarischen Werken, die sich mit der romantischen Liebe beschäftigen, wird sie auch aus wissenschaftlicher Perspektive untersucht. Doch kann man dieses größte aller Gefühleüberhaupt theoretisch erfassen, ohne seine Magie zu zerstören? Welche Formen der Liebe gibt es? Und wie hat sie sich im Laufe der Zeit gewandelt? In dieser Folge Suhrkamp espresso stellen wir Bücher vor, die sich in literarischer und theoretischer Form sowie anhand von Fotografien mit dem Gefühl der Liebe zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten auseinandersetzen. Eva Illouz ist eine der wichtigsten Wissenschaftlerinnen, wenn es darum geht, das Mysterium der Liebe zu erforschen. Seit zwei Jahrzehnten beschäftigt sie sich mit der Frage, wie der Konsumkapitalismus und die Kultur der Moderne unser Gefühls- und Liebesleben transformiert haben. In Gefühle in Zeiten des Kapitalismus (2007) prägt Illouz den Begriff des »emotionalen Kapitalismus« und zeigt dessen unterschiedliche gesellschaftliche Ausformungen. In Warum Liebe weh tut betrachtet Illouz die Schattenseite der Liebe. Sie zeigt, inwiefern der Liebesschmerz wesentlich von den gesellschaftlichen Bedingungen der jeweiligen Zeit geprägt wird und wie sich das heutige Liebesleiden von dem in vormodernen Zeiten unterscheidet. Isaac Bashevis Singer (1902-1991), Nobelpreisträger und Dichter jiddischer Sprache, erzählt in den Bänden Old Love und Ein Tag des Glücks kurze Geschichten über die Liebe, Lust und Leidenschaft – von den ersten Momenten des Glücks, über Eifersucht bis zu ihren traurigen Enden. Der Bildband LOVING – Männer, die sich lieben, herausgegeben vom New Yorker Ehepaar Hugh Nini und Neal Treadwell, gewährt Einblicke in bisher unbekannte Fotografien von homosexuellen Paaren in der Zeit zwischen 1850 und 1950. Die Fotos zeigen die Liebe als ein universelles Gefühl – zu verschiedenen Zeiten und in all ihren Facetten. In dem Buch Sarahs Gesetz, das 2018 im S. Fischer Verlag erschien, erzählt Silvia Bovenschen von ihrer Lebensgefährtin, der Malerin Sarah Schumann. Es ist die Hommage an eine außergewöhnliche Frau und die Geschichte einer liebevollen Freundschaft. Die Bücher der Folge: Eva Illouz, Gefühle in Zeiten des Kapitalismus – Adorno Vorlesungen 2004: http://shrk.vg/Illouz-Gefuehle-PEva Illouz, Warum Liebe weh tut: http://shrk.vg/Illouz-LiebeWehTut-PIsaac Bashevis Singer, Old Love: Geschichten von der Liebe: http://shrk.vg/Singer-OldLove-PIsaac Bashevis Singer, Ein Tag des Glücks: Geschichten von der Liebe: http://shrk.vg/Singer-TagDesGluecks-PNeal Treadwell, Hugh Nini (Hg.), LOVING: Männer, die sich lieben – Fotografien von 1850-1950: http://shrk.vg/LOVING-PSilvia Bovenschen, Sarahs Gesetz: http://shrk.vg/SarahsGesetz-P
Suhrkamp espresso mal anders: Für diese Spezialfolge haben wir unsere Lektorinnen und Lektoren und unseren Verleger Jonathan Landgrebe gebeten, heimliche und weniger heimliche Klassiker vorzustellen, die man unbedingt gelesen haben sollte. Wir haben tief in die Schatztruhe gegriffen, fast in Vergessenheit geratene Meisterwerke gefunden und sicherlich auch den einen oder anderen großen Klassiker, der schon bekannt sein dürfte. Die Jahre von Annie Ernaux ist ein moderner Klassiker, der 2008 erstmals in Frankreich erschien. In dem Buch erkundet die große französische Autorin das eigene Selbst und stellt dabei anhand von Fotografien, Liedzeilen und Werbeanzeigen bestimmte Episoden aus ihrem Leben in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang. Auf der Plaça del Diamant von Mercè Rodoreda ist ein Klassiker der katalanischen Literatur, in dem die Lebensgeschichte der jungen Frau Colometa geschildert wird, die im Spanischen Bürgerkrieg ihren Mann verliert und dadurch gezwungen ist, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. Im Dezember 1991 erkrankte Isabel Allendes Tochter Paula schwer und fiel ins Koma. Das Schicksal ihrer Tochter wurde für lsabel Allende zur schwersten Prüfung ihres Lebens. Um die Hoffnung nicht zu verlieren, schrieb sie, der Tochter zur Erinnerung um sich selbst zur Tröstung, mit Paula ihr persönlichstes und intimstes Buch. In Eine Jugend erzählt Patrick Modiano die Geschichte eines jungen Paares Mitte der sechziger Jahre. Nachdem beide auf schwere Zeiten zurückblicken, in denen sie von Menschen ausgenutzt wurden, fassen sie eine Entscheidung, die ihr ganzes Leben verändern wird. Ein Baum wächst in Brooklyn von Betty Smith erschien 1943 in den USA und eroberte die Bestsellerlisten im Sturm. Der Roman über ein Mädchen, das gegen alle Hindernisse anliest, ist eine Geschichte erfüllt von Lebenslust und Kraft, beseelt von der Euphorie über das Sein. Der historische Roman Die Verlobten von Alessandro Manzoni, erstmals erschienen im Jahr 1827, erzählt vor dem Hintergrund einer politisch bewegten Zeit die Geschichte eines Liebespaars im Jahr 1630 in Mailand, deren Heirat durch Intrigen, Kriege, Aufstände und die Pest über Jahre verhindert wird. In Wittgensteins Neffe schildert Thomas Bernhard auf ungewohnt warmherzige Weise die Freundschaft zu Paul Wittgenstein und führt dabei seine Autobiographie, die Beschreibung seiner Kindheit und Jugend in fünf Bänden, weiter in die Jahre 1967 bis 1979. 1984, der dystopische Klassiker von George Orwell, in dem er das düstere Szenario eines totalitären Überwachungsstaats zeichnet, wurde von Eike Schönfeld in ein neues und zeitgemäßes Deutsch übersetzt. Tante Julia und der Schreibkünstler gilt als einer der berühmtesten Romane der lateinamerikanischen Literatur. Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa erzählt in dem Buch eine rasante Liebes- und Gesellschaftskomödie voll lebensklugem Witz. In Die Autonauten auf der Kosmobahn beschreiben Carol Dunlop und ihr Mann Julio Cortázar, die zu dem Zeitpunkt bereits sterbenskrank sind, ihre letzte Reise mit dem VW-Bus von Paris nach Marseille. Stadt der Engel, das letzte große Buch der 2011 verstorbenen Christa Wolf, erzählt in einer Art autobiographischer Prosa von einem Menschenleben, das drei deutschen Staats- und Gesellschaftsformen standhält, von einer Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und von der Kunst, sich zu erinnern. Die Bücher der Folge: Annie Ernaux, Die Jahre: http://shrk.vg/DieJahre-P Mercè Rodoreda, Auf der Plaça del Diamant: http://shrk.vg/PlacaDelDiamant-P Isabel Allende, Paula: http://shrk.vg/Paula-P Patrick Modiano, Eine Jugend: http://shrk.vg/EineJugend-P Betty Smith, Ein Baum wächst in Brooklyn: http://shrk.vg/BaumBrooklyn-P Alessandro Manzoni, Die Verlobten: http://shrk.vg/DieVerlobten-P Thomas Bernhard, Wittgensteins Neffe: http://shrk.vg/WittgensteinsNeffe-P George Orwell, 1984: http://shrk.vg/1984-P Mario Vargas Llosa, Tante Julia und der Schreibkünstler: http://shrk.vg/TanteJulia-P Carol Dunlop und Julio Cortázar, Die Autonauten auf der Kosmobahn: http://shrk.vg/Autonauten-P Christa Wolf, Stadt der Engel: http://shrk.vg/StadtDerEngel-P
Laufen und Alleinsein – manchmal braucht es nicht mehr als das, um den Kopf freizubekommen von der Überzahl an Bildern, die sich jeden Tag in uns ansammeln. Die Bewegung in der Natur belebt Körper und Geist und zeigt uns, dass wir auch mit weniger auskommen, uns mit weniger zufrieden geben können. Was aber ist es noch, das uns am Gehen so glücklich macht? Robert Moor reiste sieben Jahre lang rund um den Globus, beschritt große Routen ebenso wie schmale Cherokee-Pfade. In seinem Buch Wo wir gehen begibt er sich auf die Suche nach dem Ursprung und der Entstehung von Wegen und verbindet dabei seine eigenen Erlebnisse mit Erkenntnissen aus Wissenschaft, Geschichte und Philosophie. Ausgehend von den Abenteuern, die er auf seinen Reisen erlebt hat, zeigt Erling Kagge in seinem Buch Philosophie für Abenteurer in siebzehn reich bebilderten Kapiteln wie wir nicht nur abenteuerliche Expeditionen, sondern auch die Abenteuer des alltäglichen Lebens meistern können, indem wir uns auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Sigrid Damm, bekannt für ihre Biographien von Personen aus der Weimarer Klassik, schreibt in ihrem Buch Wandern – ein stiller Rausch eine Hommage an die Natur Lapplands, an die Langsamkeit und an das einsame Gehen in der Natur. Im Roman Der Sommer im Garten meiner Mutter, der 2020 im bilgerverlag erschien, erzählt Ariela Sarbacher, wie sich Mutter und Tochter im Angesicht einer unheilbaren Krankheit in einem kurzen, aber intensiven Sommer voneinander verabschieden. Die Bücher der Folge: Robert Moor, Wo wir gehen: http://shrk.vg/WoWirGehen-PErling Kagge, Philosophie für Abenteurer: http://shrk.vg/PhilosophieFuerAbenteurer-PSigrid Damm, Wandern – ein stiller Rausch: http://shrk.vg/Wandern-PAriela Sarbacher, Der Sommer im Garten: http://shrk.vg/SommerImGarten-P
Für die einen gilt der Kapitalismus als Quelle des Wohlstands und des Fortschritts, andere wiederum kritisieren die Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten, die das Wirtschaftssystem mit sich bringt. Wie zukunftsfähig ist der entfesselte globale Kapitalismus? Und wie entsteht überhaupt Kapital? Kapital ist das bestimmende Merkmal moderner Volkswirtschaften, doch die meisten Menschen haben keine Ahnung, woher es tatsächlich kommt. Die Juristin Katharina Pistor erzählt in ihrem Buch Der Code des Kapitals die Geschichte der rechtlichen Schöpfung des Kapitals von der frühen Neuzeit bis ins digitale Zeitalter der Bitcoins. Dabei zeigt sie, wie das Recht Reichtum und Ungleichheit schafft – und liefert ganz nebenbei auch eine verständliche Erklärung, was in der Weltfinanzkrise 2008 bei Lehman Brothers eigentlich schiefgelaufen ist. Branko Milanović untersucht in Kapitalismus global die Zukunftsfähigkeit von zwei Ausprägungen des Kapitalismus: dem liberalen, rechtsstaatlichen und dem autoritären. Dabei untersucht er die Spannungen, denen unser Wirtschaftssystem ausgesetzt ist und erklärt, weshalb der liberale Kapitalismus die Oberhand gewinnen muss, um eine gerechtere Welt zu ermöglichen. Welche persönlichen Motive hinter dem Vorantreiben des Kapitalismus stehen können und wie sich die Schattenseiten des Systems im Leben einzelner Menschen manifestieren, zeigt Christoph Nußbaumeders Roman Die Unverhofften. Das Sozialepos erzählt die Geschichte einer Unternehmerdynastie und skizziert dabei die Entwicklung der Wirtschaftsordnung im Nachkriegsdeutschland bis hin zum entfesselten Neoliberalismus des beginnenden 21. Jahrhunderts. Angefangen bei der Erfindung des Kredits erzählt David Graeber in seinem Buch Schulden. Die ersten 5000 Jahre, das 2012 bei Klett-Cotta erschien, die Geschichte der Menschheit als eine Geschichte der Schulden. Die Bücher der Folge: Katharina Pistor, Der Code des Kapitals: http://shrk.vg/CodeDesKapitals-PBranko Milanović, Kapitalismus global: http://shrk.vg/KapitalismusGlobal-PChristoph Nußbaumeder, Die Unverhofften: http://shrk.vg/Unverhofften-PDavid Graeber, Schulden. Die ersten 5000 Jahre: http://shrk.vg/Schulden-P
Ob reale Geschichten oder fantastische Welten: Der Buchmarkt hält herausragende aktuelle wie zeitlose Jugendbücher bereit, deren außergewöhnliche, mutige und vor allem unvergessliche Protagonistinnen es zu entdecken gilt. Einige stellen wir in dieser Ausgabe von Suhrkamp espresso vor. Sharon Cameron erzählt in ihrem Roman Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete, basierend auf einer wahren Geschichte, die sich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in Polen ereignete, von Stefania, die von 1943 bis 1944 dreizehn Menschen auf ihrem Dachboden vor den Nazis versteckte und ihnen so das Leben rettete. Amelie Thoma, die Übersetzerin der Spiegelreisenden-Saga von Christelle Dabos, spricht über die französische Autorin, ihre vierbändige Saga und die Übersetzungsarbeit an den Büchern. Die Reihe handelt von der jungen Ophelia, die in der fantastischen Welt der Archen lebt und ganz besondere Fähigkeiten hat: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Die vier Bücher begleiten Ophelia auf ihren Abenteuern, bei denen es um nichts Geringeres geht als die Lösung aller Rätsel und die Rettung der Welt der Archen. Momo, der beliebte Kinder- und Jugendbuchklassiker von Michael Ende, der 1973 erstmalig im Thienemann Verlag erschien, handelt von einem kleinen Mädchen, das die Menschen vor Zeitdieben rettet. Die Bücher der Folge: Sharon Cameron, Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete: http://insel.vg/Cameron-Maedchen-P Christelle Dabos, Die Spiegelreisende: http://insel.vg/Spiegelreisende-P Michael Ende, Momo: http://insel.vg/Momo-P
Vom Thriller bis zur Detektivgeschichte, von zart bis hart: Das Genre der Kriminalliteratur ist beeindruckend vielseitig – vier ausgewählte Bücher stellen wir in dieser Folge Suhrkamp espresso vor. Umfrage & Gewinnspiel zu unserem Video-Podcast: https://www.suhrkamp.de/umfrage In Tim MacGabhanns Thriller Der erste Tote recherchiert der Journalist Andrew nach dem Tod seines Partners und Lovers die Geschichte von Julían Gallardo, einem jungen Umweltaktivisten, der ermordet wurde. Damit bringt er nicht nur Polizei, Militär und Kartelle gegen sich auf… In Dark von Candice Fox machen sich eine verurteilte Mörderin, eine talentierte Diebin, eine skrupellose Gangsterin und eine desillusionierte Ermittlerin auf die Suche nach einem verschwundenen Mädchen. In der Todeszelle sitzt währenddessen der Bankräuber und Mörder Fishback und zieht die Fäden. Killerin Fiona und Dandy-Betrüger Bill, die beiden Protagonisten in Nick Kolakowskis Thriller Love & Bullets, sind das ideale Liebespaar. Als sich Bill von New Yorker Gangstern ein paar Millionen »borgt«, was er wohl lieber hätte bleiben lassen sollen, müssen die beiden fliehen wie einst Bonnie & Clyde. Mit Realismus, einer saftigen Portion Gewalt und dem ihm eigenen Humor entführt Un-Su Kim den Leser in seinem Krimi Heißes Blut, der kürzlich in der deutschen Übersetzung im Europa Verlag erschien, mitten ins südkoreanische Gangstermilieu. Die Bücher der Folge: Tim MacGabhann, Der erste Tote: http://shrk.vg/DerErsteTote-PCandice Fox, Dark: http://shrk.vg/Dark-PNick Kolakowski, Love & Bullets: http://shrk.vg/LoveAndBullets-PUn-Su Kim, Heißes Blut: http://shrk.vg/Blut-P
Umfrage & Gewinnspiel: www.suhrkamp.de/umfrage In vielen Ländern lässt sich in jüngster Zeit eine zunehmende Polarisierung der Gesellschaft beobachten und gerade 2020 wird in vielerlei Hinsicht als Krisenjahr in Erinnerung bleiben. Wie aber lassen sich gespaltene Gesellschaften wieder zusammenführen? Woran erkennt man, dass sich eine demokratische Gesellschaft in der Krise befindet? Und was kann Literatur in Zeiten von Krisen ausrichten? In Krisen der Demokratie gibt Adam Przeworski einen Überblick über die gegenwärtige politische Lage in den gefestigten Demokratien der Welt, stellt sie in den Kontext historischer Fälle, in denen demokratische Regime scheiterten und untergingen, und spekuliert über die Zukunftsaussichten dieser Regierungsform. Die Welt und wir von Jedediah Purdy untersucht die von politischen Spaltungen geprägte US-amerikanische Gesellschaft. Dort stehen sich Liberale gegenüber, die sich für den Klimaschutz und gegen Rassismus und Sexismus engagieren und Menschen, die Donald Trump feiern und die das politische Establishment bekämpfen. Seit dem Beginn der Kämpfe in der Ostukraine hat Serhij Zhadan keine Herausforderung gescheut, um sich eine starke lyrische Stimme zu erarbeiten, die einer vom Krieg gezeichneten, zerfallenden Gesellschaft Trost spenden möchte. In seinem Gedichtband Antenne gedenkt er auch seines verstorbenen Vaters, er findet einen Ton, um über die Unvermeidlichkeit des Todes und den Schmerz der Liebe zu sprechen – und über die Trauer. Dmitri Strozew, einer der wichtigsten belarussischen Gegenwartslyriker, erkundet in seinem Gedichtband staub tanzend, der 2020 im hochroth Verlag erschien, Themen wie das schwere Erbe des 20. Jahrhunderts, existenzielle Glaubensfragen und die Kritik an der orthodoxen Kirche, aber auch Liebe und Familienbande. Die Bücher der Folge: Adam Przeworski, Krisen der Demokratie: http://shrk.vg/KrisenDerDemokratie-PJedediah Purdy, Die Welt und wir – Politik im Anthropozän: http://shrk.vg/DieWeltUndWir-PSerhij Zhadan, Antenne: http://shrk.vg/Antenne-PDmitri Strozew, staub tanzend: http://shrk.vg/StaubTanzend-P
Welche unterschiedlichen Formen der Gewalt gibt es? Wie verhalten sich Menschen in Momenten existenzieller Bedrohung? Wie können wir mit der Möglichkeit umgehen, dass unsere eigene Kultur zusammenbrechen könnte? Und warum gelingt es dennoch, inmitten großer Bedrohung nicht die Hoffnung zu verlieren? Auf Grundlage der Anthropologie und Geschichte der Crow, einem indigenen Volksstamm Nordamerikas, und mittels Philosophie und psychoanalytischer Theorie erforscht Jonathan Lear ihre Geschichte im Angesicht der kulturellen Zerstörung. Sein Buch Radikale Hoffnung ist eine philosophische Studie über eine eigentümliche Verletzlichkeit, die den Kern der conditio humana betrifft. Elsa Dorlin bietet in ihrem Buch Selbstverteidigung – Eine Philosophie der Gewalt den Versuch einer Geschichte der Selbstverteidigung. Vom Sklavenwiderstand bis zum Jiu-Jitsu der Suffragetten, vom Aufstand im Warschauer Ghetto bis zu den Black Panthers und den Queer-Patrouillen zeichnet Dorlin in ihrem Buch eine Genealogie der politischen Selbstverteidigung nach, verbunden mit einer kritischen Reflexion über legitime und illegitime Formen der Gewalt. Polina Barskova, 1976 in Leningrad geboren, debütierte bereits als Achtjährige und galt als literarisches Wunderkind. Lebende Bilder umfasst zehn längere und kürzere Prosastücke und als zentralen Text die titelgebende Geschichte: eine Dokumentation aus Stimmen, die im eisigen Blockadewinter 1941/42 in einem dunklen Saal der Leningrader Ermitage spielt. Barskova schreibt über Menschen, die selbst in der größten Not, in Zeiten des größten Zerfalls noch in der Lage waren, Mut zu beweisen und der Gewalt zu trotzen. In Theorien der Gewalt, das 2017 im Junius Verlag erschien, stellen Teresa Koloma Beck und Klaus Schlichte Sozialtheorien der Gewalt vor, die sich der Frage nach dem Verhältnis von Gewalt und sozialer Ordnung widmen. Die Bücher der Folge: Jonathan Lear, Radikale Hoffnung – Ethik im Angesicht kultureller Zerstörung: http://shrk.vg/RadikaleHoffnung-PElsa Dorlin, Selbstverteidigung – Eine Philosophie der Gewalt: http://shrk.vg/Selbstverteidigung-PPolina Barskova, Lebende Bilder: http://shrk.vg/LebendeBilder-PTheresa Koloma Beck; Klaus Schlichte, Theorien der Gewalt: http://shrk.vg/TheorienDerGewalt-P
Biographien geben uns Einblicke in das Leben eines Menschen, in seine Geschichte und die, mit der er verwoben ist, sie lassen uns seine Handlungsmotive und sein Werk besser verstehen. Allerdings können biographische Werke völlig unterschiedlich gestaltet sein – in dieser Folge von Suhrkamp espresso stellen wir vier biographische und autobiographische Werke vor und beleuchten die verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten innerhalb des Genres. Richard J. Bernstein, der Hannah Arendt als junger Professor noch selbst kennengelernt hat, bietet in seinem Buch Denkerin der Stunde anhand zentraler Themen einen kompakten Überblick über das Denken der Philosophin und zeigt, warum ihr Werk gerade in der heutigen Zeit relevanter ist denn je. In Die Scham rekonstruiert Annie Ernaux die Erinnerung an ihr prägendstes Erlebnis aus dem Jahr 1952, das zum Wendepunkt ihrer Kindheit wurde: Als Zwölfjährige beobachtet Annie, wie ihr Vater versucht, die Mutter umzubringen. In der Graphic Novel Herzl – Eine europäische Geschichte zeichnen der Autor Camille de Toledo und der Illustrator Alexander Pavlenko die Stationen von Theodor Herzls Leben und Wirken nach. Bilder und Texte verbinden sich zu einer langen Reise von Wien über Budapest und Konstantinopel bis nach Jerusalem und Tel Aviv. Barbara Honigmann beschreibt in ihrem 2019 im Hanser Verlag erschienenen Buch Georg das Leben ihres Vaters und das ihrer jüdisch-kommunistischen Familie sowie damit verbunden auch ein Stück deutsche Vor- und DDR-Nachkriegsgeschichte. Die Bücher der Folge: Richard J. Bernstein, Denkerin der Stunde – Über Hannah Arendt: http://shrk.vg/DenkerinDerStunde-PAnnie Ernaux, Die Scham: http://shrk.vg/DieScham-PCamille de Toledo; Alexander Pavlenko, Herzl – Eine europäische Geschichte: http://shrk.vg/Herzl-PBarbara Honigmann, Georg: http://shrk.vg/Georg-P
Die Vereinigten Staaten von Amerika wirken heute weniger vereint denn je – der Ruf als Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist längst passé. Doch auch die Vergangenheit des Landes ist durchzogen vom Ringen um den richtigen Weg, der alle diejenigen vereint, die seine Geschichte mitgestaltet, sich für das Land eingesetzt und auch gelitten haben. Welche Auswirkungen hat die bewegte Geschichte des Landes auf unsere Gegenwart? Und wie stellt sich dies in der Literatur dar? Die Topeka Schule ist die Geschichte einer amerikanischen Familie um die Jahrtausendwende: Die Geschichte eines Jungen, der in der Spannung zwischen dem Streben nach sozialer Anerkennung und den Zweifeln an alltäglichen Männlichkeitsritualen erwachsen wird; die Geschichte eines Vaters, der seine Ehe verrät; die Geschichte einer Mutter, die sich fragt, wie man einen Sohn in einer Kultur toxischer Männlichkeit großziehen soll. Maya Angelou, die Ikone der afroamerikanischen Literatur, erzählt in ihrem siebenteiligen Memoir ihre bewegte Lebensgeschichte und gibt einen Einblick in ihr Leben als Schwarze Frau in Amerika. Die ersten beiden Bände Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt und Was für immer mir gehört sind bereits auf Deutsch erschienen. Für sein Buch Und auf einmal diese Stille hat Garrett M. Graff über 500 Interviews, Dokumente, Telefonmitschnitte und Funksprüche ausgewählt und sie zu einer Oral History des wohl einschneidendsten Tags der jüngeren Geschichte zusammengesetzt: Minute für Minute rekonstruiert er die Ereignisse des 11. September 2001 und macht den Tag und macht den Tag somit aus der Sicht jener erfahrbar, die es unmittelbar und vor Ort erlebt haben. In ihrem Buch Citizen, das 2018 bei Spector Books erschien, erzählt die US-amerikanische Autorin Claudia Rankine von Formen rassistischer Aggression im Alltag und in den Medien. Alle Bücher der Folge im Überblick: Ben Lerner, Die Topeka Schule: http://shrk.vg/DieTopekaSchule-P Maya Angelou, Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt: http://shrk.vg/Angelou-Vogel-P Maya Angelou, Was für immer mir gehört: http://shrk.vg/WasFuerImmerMirGehoert-P Garett M. Graff, Und auf einmal diese Stille: http://shrk.vg/StilleGraff-P Claudia Rankine, Citizen: http://shrk.vg/Rankine-Citizen-P
Was passiert mit uns, wenn wir lesen? Sind wir, was wir gelesen haben? Welche Bedeutung hatte Lesen für die Generationen vor uns und wie hat sich diese Bedeutung verändert? Diesen und weiteren Fragen geht Katharina Raabe im Gespräch mit Katja Petrowskaja und Thomas Köck nach – gemeinsam mit Frank Wegner hat sie die Anthologie Warum Lesen herausgegeben. Warum Lesen ist gleichzeitig ein Lesebuch und ein Buch über das Lesen, eine Anthologie, die das Abenteuer des Lesens beschreibt, seziert und feiert. Ausgehend von ihren literarischen oder wissenschaftlichen Arbeiten kommen hier Romanschriftstellerinnen, Lyrikerinnen und Lyriker, Dramatikerinnen, Philosophinnen und Philosophen, Soziologinnen und Neurologinnen zu Wort. Sie alle nehmen sich die Freiheit, auf ihre Weise mit dem Thema umzugehen. Und liefern eine Theorie, eine Erzählung, eine Szene, eine Anekdote ab, eine Erläuterung des eigenen Lesens, beispielsweise als Kindheitserinnerung oder als Streifzug durch die eigene Bücher- und Lesegeschichte. Alle Bücher der Folge im Überblick: • Warum Lesen. Hg. von Katharina Raabe und Frank Wegner: http://shrk.vg/WarumLesen-P
Kanada, das zweitgrößte Land der Welt, hat nicht nur eine atemberaubend vielfältige Landschaft, sondern auch eine Fülle an eindrücklicher Literatur zu bieten. Neben bekannten literarischen Größen wie Margaret Atwood oder Alice Munro, gibt es noch viele weitere kanadische Autorinnen und Autoren, die es zu entdecken lohnt. 2020 ist Kanada virtuell und 2021 physisch Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse. Zu diesem Anlass stellen wir in dieser Folge Suhrkamp espresso vier Bücher von kanadischen Autorinnen vor. Marie-Claire Blais porträtiert in ihrem Buch Drei Nächte, drei Tage ein tropisches Inselkollektiv zwischen Exzess und Verzweiflung. In nur 65 Sätzen, verteilt auf 400 Seiten, entwirft die Grand Dame der kanadischen Literatur ein schillerndes Ensemble an Charakteren: Künstler, Drag-Queens, Ku-Klux-Klan-Mitglieder, Kinder, die in unschuldige Spiele vertieft sind, Geflüchtete der benachbarten Inseln. Der neue Roman Was dir bleibt von Jocelyne Saucier erzählt die Geschichte der 76-jährigen Gladys, die eines Tages den Northlander-Zug besteigt und aus ihrem kanadischen Dorf verschwindet, ohne dass jemand weiß, wohin sie geht und was sie vorhat. Saucier schreibt über eine außergewöhnliche Frau, von Freiheit, Freundschaft und von der Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben. In ihrem Gästebuch versammelt die Autorin Leanne Shapton Fotografien, Zeichnungen und Porträts und kombiniert sie mit Anekdoten, Erinnerungen und Geschichten. In ihren ebenso klassischen wie modernen Geistergeschichten geht es dabei immer um übernatürliche Begegnungen, von denen man sich kaum zu erzählen traut. In dem Buch Irdischer Durst, das 2020 im Verlag Matthes und Seitz erschien, verbindet Anne Carson in vier poetischen Streifzügen Rhythmus und Metaphorik der Dichtung mit der schweifenden Natur des Essays und der Direktheit des Theaters. Die Bücher der Folge: Marie-Claire Blais, Drei Nächte, drei Tage: http://shrk.vg/DreiNaechteDreiTage-PJocelyne Saucier, Was dir bleibt: http://shrk.vg/WasDirBleibt-PLeanne Shapton, Gästebuch: http://shrk.vg/Gaestebuch-PAnne Carson, Irdischer Durst: http://shrk.vg/Carson-P
Was macht ein Gedicht zu einem Gedicht? Was kann dichterisches Denken, was andere Herangehensweisen nicht vermögen? Und wie drückt es sich in anderen Kunstformen aus? In dieser Folge geht es um Bücher, die eine besondere dichterische Form aufweisen, oder sich damit beschäftigen. In seinem Essayband Dichterisch Denken zeigt Amir Eshel anhand von Gedichten und Bildern, wie dichten das Denken beeinflusst und wie es ihm neue Perspektiven eröffnen kann. Er richtet seine Aufmerksamkeit auf zeitgenössische Künstler, die in ihrer Gestaltungsweise einen Ausweg aus der negativen Wirklichkeit, Erfahrung und Einschränkung weisen – hin zu eigenem Denken, zu perspektivischer Weite, zu neuen Formen und Inhalten. Friederike Mayröckers Buch da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete lässt keine Zweifel an dem, was für die Autorin noch immer Tag für Tag zu tun ist: hellwach und neugierig auf die Welt blicken und sie in poetische Sprache verwandeln. Die Sprache selbst wird dabei als ein unerschöpflicher poetischer Zauberkasten begriffen. Mit dem zweisprachigen Lyrikband Running Upon The Wires / Vibrationen hat Kae Tempest erneut ein hochmusikalisches Sprachkunstwerk geschaffen, das mit Hilfe vieler unterschiedlicher Stilmittel sowohl das menschliche Herz als auch die politischen und sozialen Gegebenheiten beobachtet und abbildet. Radikal ehrlich und radikal verletzlich zeigt Kae Tempest, wie wir unser Zusammenleben neu gestalten können. Bei dem Buch Erinnerungen von Albrecht Schöne, das kürzlich im Wallstein Verlag erschien, handelt es sich um den Lebensbericht des großen Germanisten, der eine Vielzahl dichterischer Werke kommentiert und herausgegeben hat. Alle Bücher der Folge: Dichterisch Denken von Amir Eshel: http://shrk.vg/DichterischDenken-P da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete von Friederike Mayröcker: http://shrk.vg/Moosgruen-P Running upon the Wires / Vibrationen von Kae Tempest: http://shrk.vg/Vibrationen-P Erinnerungen von Albrecht Schöne: http://shrk.vg/AlbrechtSchoene-P
Wie leben wir heute, wie wollen wir in Zukunft leben? Wie werden wir durch die reale und die digitale Welt beeinflusst? Und welchen Einfluss hat unser Verhalten wiederum auf die Welt von morgen? In Paradise City entwirft Zoë Beck ein wirklichkeitsnahes Zukunftsszenario, in dem die Bevölkerungszahl durch eine Pandemie dezimiert wurde und das gesamte Leben von Algorithmen gesteuert wird. Allen geht es gut – solange keine Fragen gestellt werden. Denn Freiheit ist der Preis, den die Menschen in dem Thriller bereit sind zu zahlen, um ein bequemes Leben zu führen. Marius Goldhorn erzählt in seinem Debütroman Park von einer Reise durch Europa, von einer rastlosen Generation, für die das Virtuelle genauso nah ist wie die Realität – und von einem Protagonisten, der gerade deshalb umso deutlicher spürt, dass es da noch mehr geben muss. In Die verwundbare Welt zeigt Nick Bostrom düstere Zukunftsbilder auf: Er entwickelt in mehreren Hypothesen plausible Szenarien, in denen sich die Menschheit durch die Errungenschaften des technischen Fortschritts eines Tages selbst auslöschen wird, wenn nicht rechtzeitig Gegenmaßnahmen getroffen werden – hierfür gibt der Autor mögliche Problemlösungsstrategien an die Hand. Der Roman Abschied von Atocha von Ben Lerner, erschienen 2015 im Rowohlt Verlag, beschreibt einen jungen Künstler in der schönen neuen Welt von Globalisierung und ironischer Lebenshaltung. Lerner erzählt, wie wir mit Sprache umgehen und wie wir uns selbst und andere in dieser Welt verstehen können.
Welchen Einfluss hat unsere Herkunft auf unser Leben? Auf Bildung, Karriere, unsere Beziehungen? Gibt es Chancengleichheit wirklich? Und wann ist eine Gesellschaft gerecht? In dieser Folge von Suhrkamp espresso geht es um soziale Herkunft und Chancengleichheit. In ihrem neuen Roman Das lügenhafte Leben der Erwachsenen erzählt Elena Ferrante von der 13-jährigen Giovanna, die sich auf die Suche nach ihrer Tante und damit auch nach ihrer, von den Eltern verleugneten, Herkunft macht. Ihr Weg führt sie aus den höher gelegenen, bürgerlichen Stadtteilen Neapels, in denen sie aufgewachsen ist, tief hinein in eine ganz andere Welt. Der Roman erzählt von den Heucheleien der Eltern, den Verunsicherungen des Erwachsenwerdens – und von Emanzipation. In ihrem Romandebüt Streulicht erkundet Deniz Ohde die unsichtbaren Schranken in unserer Gesellschaft und erzählt von der Kluft zwischen Bildungsversprechen und erfahrener Ungleichheit. Die aus einer Arbeiterfamilie stammende Ich-Erzählerin kehrt in ihren Heimatort zurück und beginnt, sich zu erinnern: an die nicht enden wollenden Anstrengungen des Alltags, in dem sie gegen Diskriminierung, Vorurteile und Ungleichheit zu bestehen versucht. An die soziale Scham, das Streben nach Aufstieg und die zermürbende Auseinandersetzung mit einem Bildungssystem, das Gleichheit verspricht, obwohl die eigene Herkunft am Ende doch maßgeblich den eigenen Erfolg beeinflusst. In ihrem Buch Politische Gleichheit plädiert die amerikanische Politologin Danielle Allen dafür, die im Liberalismus in den Hintergrund geratene politische Gleichheit wieder in den Vordergrund zu rücken. Echte politische Gleichheit, so Allen, lässt sich nur in demokratischen Gesellschaften mit starken sozialen Bindungen realisieren. In ihrem Roman 1000 Serpentinen Angst, der vor kurzem im S. Fischer Verlag erschien, erzählt Olivia Wenzel von einer jungen, schwarzen, queeren Frau – von ihrem Aufwachsen in der DDR, von den Diskriminierungen denen sie ausgesetzt ist, von dem Rassismus, aber auch von den Privilegien, die sie erfährt.
Unsere Gesellschaft wird immer älter: 28 Prozent aller Mitbürgerinnen und Mitbürger sind derzeit älter als 60 Jahre – Tendenz steigend. Welche Folgen hat dieser demographische Wandel für unsere Gesellschaft? Ist das Alter eigentlich eine Zeit der Einschränkungen oder der Freiheit? Und was kann die jüngere Generation von den Älteren lernen? In »Seniorendemokratie« erläutert Emanuel Richter, wie wichtig es ist, dass möglichst viele Menschen jeglichen Alters als politische Profis oder als politische Laien, als Betroffene und als Akteure öffentlich sichtbar werden und die Politik mitgestalten – und warum wir die herrschenden Altersbilder kritisch durchdenken müssen. In »Besser spät als nie« berichtet die 80-jährige Mechthild Grossmann, aufgezeichnet von ihrer Enkelin Dorothea Wagner, über ihre Erfahrungen und Gedanken rund ums Älterwerden. Sie schildert, warum das Alter einem keine Angst machen muss und warum es viele Vorzüge bietet – verschweigt dabei aber nicht die Schwierigkeiten, sondern zeigt, wie daraus etwas Positives erwachsen kann. Nicole Andries hat in »Wir wollen es nochmal wissen« die Geschichten von 15 Frauen versammelt, die im Alter noch einmal berufliche Neuanfänge wagen. In ihrem Buch zeigt sie, dass Jugendlichkeit kein Lebensabschnitt ist, sondern eine Lebenshaltung. »Unsere Seelen bei Nacht« von Kent Haruf, 2017 im Diogenes Verlag erschienen, erzählt von der Begegnung zweier älterer Menschen und zeigt, dass auch der Neubeginn in der Liebe keine Altersgrenze kennt.
Wie die Menschheit mit der Natur umgeht, muss sich dringend ändern. Nicht nur aufgrund des Klimawandels, sondern auch, um Leid zu verringern, wie es zum Beispiel in der Nutztierhaltung verursacht wird. Warum aber sollten Tierrechte ein Thema für die politische Philosophie sein? Weshalb ist eine radikalere Umsetzung von Klimaschutzgesetzen so dringend notwendig? Und wie kann ein zukunftsfähiger und schonender Umgang mit der Natur aussehen? In seinem Buch »Wasser und Zeit« verbindet Andri Snær Magnason seine persönliche Geschichte als Einwohner Islands mit der Verantwortung für die größeren Zusammenhänge, die uns alle betreffen: Denn wenn in Island die Gletscher schmelzen, steigt der Meeresspiegel weltweit. Um zu verstehen, was mit der Erde passiert und welche Folgen der Klimawandel für die Menschheit hat, führt Magnason Gespräche mit Wissenschaftlern, dem Dalai Lama und mit den eigenen Großeltern. Nicht nur der Umwelt, auch Tieren schadet der Mensch seit langem. Da die Verletzung der Rechte von Tieren zu den gesellschaftlichen Grundordnungen gehört, die wir gemeinsam verantworten, ist sie ein Thema für die politische Philosophie. Bernd Ladwig gibt in seinem Band »Politische Philosophie der Tierrechte« einen umfassenden Einblick in die heutige Debatte. Auch Agustina Bazterrica macht in ihrem Roman »Wie die Schweine« auf höchst radikale und anschauliche Weise deutlich, was am Fleischkonsum falsch ist. Die Autorin erzählt in ihrem Roman von einer Welt, in der nicht Tiere, sondern Menschen zum Fleischverzehr gezüchtet werden und hinterfragt dabei unsere Konzepte von Moral und Empathie. In »Unsere Welt neu denken« untersucht Maja Göpel aus ökonomischer Sicht, wie das Wohlergehen der Umwelt mit dem der Menschheit in Einklang gebracht werden kann. Claudia Kemfert erläutert in »Mondays for Future« auf zugängliche Weise Fakten und Zusammenhänge der Klimadebatte. Alle Bücher der Folge: Andri Snær Magnason: »Wasser und Zeit« Bernd Ladwig: »Politische Philosophie der Tierrechte« Agustina Bazterrica: »Wie die Schweine« Maja Göpel: »Unsere Welt neu denken« Claudia Kemfert: »Mondays for Future«
Traumatische Erlebnisse und ihre psychischen Folgen können unbewusst über Generationen hinweg weitergegeben werden. Welche Rolle spielt mangelnde Kommunikation dabei? Und können die modernen, digitalen Kommunikationsmöglichkeiten helfen, Nähe und Austausch zwischen den Generationen zu schaffen? Anna Katharina Hahn entwirft in »Aus und davon« ein weites Panorama zwischen den vier Generationen einer Familie im 21. Jahrhundert, die immer weiter in die Sprachlosigkeit abdriftet. Sie behandelt dabei die Frage, ob und wie eine Familie trotz großer räumlicher und emotionaler Distanz in Kontakt bleiben kann. In ihrem Roman »Herzklappen von Johnson & Johnson« erzählt Valerie Fritsch von Almas Sohn Emil, der wegen eines Gendefekts keinen Schmerz empfinden kann. Auf der Suche nach den Gründen begibt sich Alma tief hinein in die eigene Familiengeschichte – und in das Schweigen, das sie umhüllt. Auch in Maya Lasker-Wallfischs Buch »Briefe nach Breslau« geht es um das Schweigen zwischen den Generationen und um ein Trauma, das nicht verarbeitet werden kann. Die Mutter der Autorin überlebte den Holocaust, spricht jedoch nie darüber. In einem Versuch der Rettung schreibt Maya Lasker-Wallfisch Briefe an die verstorbenen Großeltern und macht so erfahrbar, wie ein transgenerationales Trauma das eigene Leben bestimmen kann. Auch Joshua Groß’ Roman »Flexen in Miami«, der vor Kurzem im Verlag Matthes und Seitz Berlin erschien, beschäftigt sich mit Familie, Beziehungen und Kommunikation im Zeitalter der Smartphones. Die Bücher der Folge: Anna Katharina Hahn: »Aus und davon« Valerie Fritsch: »Herzklappen von Johnson & Johnson« Maya Lasker-Wallfisch: »Briefe nach Breslau« Joshua Groß: »Flexen in Miami«
Die Corona-Pandemie ist mehr als nur eine gesundheitliche und wirtschaftliche Krise. Sie hat unsere Gesellschaft tief erschüttert und vor ganz neue Fragen gestellt. Warum erfreuen sich in diesen Zeiten Verschwörungstheorien so einer großen Beliebtheit? Und warum treffen die gesellschaftlichen Auswirkungen von Corona besonders die Frauen? In dieser Folge von »Suhrkamp espresso« geht es um die Auswirkungen der Corona-Krise auf unsere Gesellschaft. Michael Butters Buch »›Nichts ist, wie es scheint‹« beschäftigt sich mit dem Phänomen der Verschwörungstheorien, die sich in Zeiten von Corona besonders großer Beliebtheit erfreuen – nicht zuletzt dank reichweitenstarker Multiplikatoren wie Attila Hildmann, Xavier Naidoo und Ken Jebsen. Butter erläutert, wie Verschwörungstheorien funktionieren, welche Auswirkungen sie haben können und wo ihre Gefahren liegen. Während manche spekulieren, ob es die Krankheit überhaupt gibt, hat der Autor Paul B. Preciado sie unmittelbar erlebt – er erkrankte Anfang März an Covid-19. Inzwischen ist er wieder gesund und hat zwei Texte über die Erkrankung in sein Buch »Ein Apartment auf dem Uranus« aufgenommen. Basierend auf Michel Foucaults Überlegungen diskutiert Preciado, was die Wahl der Strategie zur Bekämpfung einer Pandemie über die jeweilige Gesellschaft aussagt. Jenseits dessen sind Preciados Kolumnen eine Chronik der Transformation des eigenen Körpers und der eigenen Identität von Beatriz zu Paul – und zugleich dokumentieren sie die im Wandel begriffenen politischen Verhältnisse in Europa seit 2013. Zu den Problemen, die durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie besonders deutlich zutage treten, gehört auch die Benachteiligung von Frauen in unserer Gesellschaft. Kristen R. Ghodsee zeigt in ihrem Buch »Warum Frauen im Sozialismus besseren Sex haben«, wie Frauen von einer gerechteren Gesellschaft profitieren können. Auch das Buch »Armee der Schlafwandler« des Autorenkollektivs Wu Ming, das 2020 im Assoziation A Verlag erschien, handelt von einer Zeit der Zäsur. Der Roman erzählt das epochale Ereignis der französischen Revolution aus der Perspektive des gemeinen Volkes. Alle Bücher der Folge im Überblick: »›Nichts ist, wie es scheint‹« von Michael Butter: http://shrk.vg/Verschwoerungstheorien-P»Ein Apartment auf dem Uranus« von Paul B. Preciado: http://shrk.vg/PreciadoUranus-P»Warum Frauen im Sozialismus besseren Sex haben« von Kristen R. Ghodsee: http://shrk.vg/GhodseeSozialismus-P»Armee der Schlafwandler« von Wu Ming: http://shrk.vg/Schlafwandler-P
Was haben die bedeutendsten Wissenschaftler des 20. und 21. Jahrhunderts gemeinsam? Unter welchen Umständen kann Wissenschaft gefährlich werden? Und wie nah liegen Genie und Wahnsinn beieinander? In dieser Folge von »Suhrkamp espresso« stellen wir vier Bücher zum Thema Wissenschaft, Genie und Wahnsinn vor. In seinem Buch »Das blinde Licht« erzählt Benjamín Labatut in vier beeindruckenden Geschichten von europäischen Wissenschaftlern des 20. Jahrhunderts – darunter Werner Heisenberg, Erwin Schrödinger und Karl Schwarzschild – und ihren großen Entdeckungen. Lindsey Fitzharris widmet sich in »Der Horror der frühen Medizin« dem Leben und Schaffen von Joseph Lister. Der englische Arzt revolutionierte Mitte des 19. Jahrhunderts die Chirurgie, indem er Desinfektionsmittel erfand und ein steriles Umfeld bei Operationen forderte. Eines der bedeutendsten mathematischen Probleme des 21. Jahrhunderts löste Grigori Perelman. In ihrem Buch »Der Beweis des Jahrhunderts« erzählt Masha Gessen die faszinierende Geschichte des russischen Mathematikers, der sich nach dem Beweis der Poincaré-Vermutung, an dem sich bereits die klügsten Köpfe die Zähne ausgebissen hatten, im Jahr 2002 für immer aus dem öffentlichen Leben zurückzog. Dietmar Daths »Niegeschichte«, erschienen bei Matthes & Seitz, befasst sich mit der Frage, was Science Fiction ist und wie sie sich in den Kanon der Literatur- und Geistesgeschichte einfügt.
Briefe und Briefwechsel ermöglichen uns tiefe Einblicke in das Leben und Werk von Autorinnen und Autoren. Denn, anders als bei Biographien, vermitteln die Korrespondenzen einen ganz direkten Einblick in deren Persönlichkeit und Schaffen. Von der Auswahl der Briefe bis hin zum Einband – welche Arbeit steht hinter der Veröffentlichung von Briefen und Briefwechseln? Für Marcel Proust, der krankheitsbedingt lange Zeit seines Lebens ans Bett gefesselt war, gehörte der Brief zu einem der wichtigsten Kommunikationsmittel. Umso umfassender lässt sich deshalb seine persönliche und schriftstellerische Entwicklung in der zweibändigen Ausgabe »Briefe 1879-1922« ablesen. »Am Strand von Bochum ist allerhand los« ist eine Sammlung von Postkarten, die Jurek Becker seit seinem USA-Aufenthalt 1978 bis zu seinem Lebensende schrieb. Obwohl es ihm in den Karten weniger um eine Auskunft über sich selbst ging, erfährt man dennoch viel über die Vorlieben und Leidenschaften des Autors. Die vierbändige Ausgabe von »Samuel Beckett – Die Briefe« vermittelt ein umfassendes, lebendiges und persönliches Bild Samuel Becketts aus den Jahren, in denen er schriftstellerisch aktiv war. Der Briefband »Die Zuneigung ist etwas Rätselvolles«, der 2018 im Aufbau Verlag erschien, gewährt intime Einblicke in das Eheleben von Emilie und Theodor Fontane. Die Bücher der Folge: Marcel Proust: »Briefe – 1879-1922«: http://shrk.vg/Proust-Briefe-P Jurek Becker: »Am Strand von Bochum ist allerhand los«: http://shrk.vg/AmStrandVonBochum-P Samuel Beckett: »Die Briefe«: http://shrk.vg/Beckett-Briefe-P Emilie & Theodor Fontane: »Die Zuneigung ist etwas Rätselvolles«: http://shrk.vg/Zuneigung-P
Der Klimawandel ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit, denn die Folgen der globalen Erwärmung nehmen schon jetzt ein katastrophales Ausmaß an. Und so drängen sich einige Fragen auf: Wie muss Klimapolitik heute aussehen und was kann jeder und jede Einzelne dafür tun, dass wir optimistischer in die Zukunft schauen können? Und was genau kann Menschen zum Umdenken animieren? Das Buch 102 grüne Karten zur Rettung der Welt, herausgegeben vom KATAPULT Magazin, verschafft den Lesern mit anschaulichen Karten sowohl über die intellektuelle als auch über die ästhetische Erfahrung einen leichteren Zugang zum Thema Klimaschutz. Bernward Gesangs Studie zur Klimaethik verfolgt drei Ziele: die Darstellung der naturwissenschaftlichen Fakten zum Thema Klimaethik, die Entwicklung einer eigenen utilitaristischen Position inklusive einer Kritik der bisherigen Klimaethik sowie die Suche nach einem Konsens zwischen verschiedenen Ethiken, um politische Maßnahmen konkret zu bewerten. Zehn Milliarden von Stephen Emmott, das nun in erweiterter Neuauflage vorliegt, beschreibt das komplexe System Klima in seinem derzeitigen Stand und wie es sich verändern wird, wenn die Weltbevölkerung auf zehn Milliarden angewachsen ist. In kurzer und knapper Darstellung fordert der Autor eine radikale Veränderung der bisherigen Verhaltensweisen von Konsumierenden und Produzierenden. In ihrem Buch Stadt der Zukunft, das 2019 im S. Fischer Verlag erschien, entwerfen der Architekt Friedrich von Borries und der Stadtplaner Benjamin Kasten das Bild einer Stadt der Zukunft, die ökologischer und gerechter ist als die Stadt der Gegenwart. Alle Bücher der Folge im Überblick:
Die Familie: Für viele stellt sie ein lebenslanges Bündnis dar – und manchmal auch eine lebenslange Bürde. Doch welche Kräfte wirken innerhalb von Familien? Welche Pflichten erwachsen aus familiären Beziehungen? Und was passiert, wenn die familiären Bande zerbrechen? Katya Apekina erzählt in ihrem Debütroman »Je tiefer das Wasser« die Geschichte der beiden Schwestern Edie und Mae, die zu ihrem unbekannten Vater ziehen müssen, weil ihre Mutter versucht hat, sich umzubringen. Dabei schildert sie jene Emotionen, die entstehen, wenn sich familiäre Abgründe auftun und das Band zwischen Eltern und Kindern zu zerreißen droht. Helga Bürster hat in »Luzies Erbe« ihre eigene Familiengeschichte als Vorbild genommen, um zu erzählen, wie das Schweigen über die Vergangenheit eine Familie über mehrere Jahrzehnte hinweg überschatten kann. Die Anthologie »Familiäre Pflichten« stellt aus wissenschaftlicher Perspektive die Frage, ob und inwieweit aus familiären Bindungen Verpflichtungen entstehen. In ihrem Roman »Vater Unser«, der 2019 im Hanser Verlag erschien, lässt die Autorin Angela Lehner eine Psychiatrie-Patientin über ihre Familie berichten. Alle Bücher der Folge im Überblick:
Wie wird sich unser Leben in der nahen Zukunft verändern? Wo liegt die Grenze zwischen natürlicher und künstlicher Intelligenz? Und inwieweit können Roboter und Menschen gleichberechtigt miteinander leben? In dieser Folge von »Suhrkamp espresso« stellen wir vier Bücher zum Thema Zukunft vor. Die Anthologie »2029 – Geschichten von morgen« versammelt elf Erzählungen von jungen deutschsprachigen Autorinnen und Autoren, die in ihren Texten unterschiedlichste Zukunftsvisionen entwerfen. Bei dem Projekt, das in Kooperation mit dem Futurium, dem NDR und SWR entstand, geht es vor allem um technische und gesellschaftliche Veränderungen in den nächsten zehn Jahren. Emma Braslavskys Roman »Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten« spielt im Berlin der nahen Zukunft und erzählt anhand einer Kriminalgeschichte von der Beziehung zwischen Menschen und Androiden, von der Grenze zwischen realem und virtuellem Leben – und fragt damit letztlich, was den Menschen menschlich macht. Die Wiener Philosophin Janina Loh beschäftigt sich in ihrem Buch mit der Frage, inwiefern nicht-menschliche Androiden moralische Subjekte sind. Können Roboter Verantwortung tragen? Wie soll etwa ein selbstfahrendes Auto reagieren, wenn vor ihm eine Person auf die Straße läuft? Im Einführungswerk zum Thema »Roboterethik« geht es um künstliche Intelligenz im Bereich Mobilität, Pflege und Medizin sowie Militär. In »Warum an die Zukunft denken?«, erschienen im Duden Verlag, beschäftigt sich Mario Sixtus mit Erkenntnissen der Neurowissenschaft, Philosophie und Evolutionspsychologie und spannt den Bogen dabei bis zu Popkultur und aktueller Politik. Alle Bücher der Folge:
Spätestens die Attentate in Halle und Pittsburgh lassen keinen Zweifel mehr daran, dass Antisemitismus kein Phänomen einer dunklen Vergangenheit ist, sondern auch heute offen und aggressiv gelebt wird. Doch war der Antisemitismus in unserer Gesellschaft jemals verschwunden? Und wo liegt der Unterschied zwischen »klassischem« und »neuem« Antisemitismus? In dieser Folge von »Suhrkamp espresso« stellen wir Bücher zum Thema Antisemitismus vor. In »Gegen Judenhass« schildert Oliver Polak seine persönlichen Erfahrungen mit Antisemitismus und appelliert für eine klare Haltung: Wenn wir eine liberale Gesellschaft sein wollen, müssen wir uns endgültig von unseren Vorurteilen befreien. »Neuer Antisemitismus?«, herausgegeben von Christian Heilbronn, Doron Rabinovici und Natan Sznaider, ist eine Dokumentation und Fortsetzung der globalen Debatte zum Thema. In einer multiperspektivischen Annäherung beleuchten die Autorinnen und Autoren unterschiedliche Aspekte und Ausprägungen von Antisemitismus. »Das KZ-Universum« von David Rousset, das bereits 1945 verfasst wurde und nun erstmals auf Deutsch erscheint, beschreibt das System, das hinter den Konzentrationslagern steckte, und welche Konsequenzen dieser Apparat für die Nachgeborenen hat. Matthias Bormuth portraitiert in seinem Buch »Die Verunglückten«, das 2019 im Berenberg Verlag erschien, vier verzweifelte Menschen, die ein Leben im Schatten des Holocausts führten: Ingeborg Bachmann, Uwe Johnson, Jean Améry und Ulrike Meinhof. Alle Bücher der Folge im Überblick:
Liberalismus und Neoliberalismus hatten schon mal bessere Zeiten – beide Begriffe sind in Verruf geraten und werden heute häufig abwertend verwendet. Doch wie kam es dazu? Und lassen sich all die verschiedenen liberalistischen Spielarten überhaupt zu einer Denkrichtung vereinen? In dieser Folge von Suhrkamp espresso stellen wir vier Bücher zum Thema Liberalismus vor. In »Globalisten« beschreibt der Historiker Quinn Slobodian die Entwicklung des Welthandelssystems im 20. Jahrhundert. Im Mittelpunkt steht dabei die politische Einflussnahme der Neoliberalen und die sogenannte »Genfer Schule«, eine Gruppe von Ökonomen um Friedrich von Hayek und Wilhelm Röpke. Jan-Werner Müller entwirft und beantwortet in »Furcht und Freiheit« Fragen nach den Grenzen zwischen Liberalismus und Neoliberalismus und formuliert einen Entwurf zu einem neuen, anderen Liberalismus. In »Der Ruf der Horde« erzählt Mario Vargas Llosa seine Geschichte als politischer Schriftsteller, eng verknüpft mit der Geschichte des Liberalismus und liberaler Denker von Adam Smith bis in die Gegenwart. Jens Biskys »Berlin. Biographie einer großen Stadt«, 2019 erschienen bei Rowohlt Berlin, erzählt von der Großstadt als Ort, an dem liberale Ideen gelebt werden. Alle Bücher der Folge im Überblick:
Wie würde ein Atheist den Begriff »Religion« definieren? Wie kann ein Dialog zwischen Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen stattfinden? Und welchen Beitrag kann Religion bei der Bewältigung schicksalhafter Ereignisse leisten? In dieser Folge von Suhrkamp espresso stellen wir vier Bücher zum Thema Glaube und Religion vor. »Die Bedeutung des Glaubens« von Tim Crane versucht, so breit und so offen wie möglich die Frage zu diskutieren, was Religion für Menschen bedeutet. Anhand seiner Definition zum Begriff der Religion fordert der britische Philosoph und Atheist Gläubige und Ungläubige dazu auf, in einen produktiven Dialog zu treten. Sibylle Lewitscharoff und Najem Wali betrachten in ihrem Buch »Abraham trifft Ibrahîm« neun Figuren, die sowohl in der Bibel als auch im Koran vorkommen. In ihrem Roman »Was man sät« erzählt Marieke Lucas Rijneveld eindringlich und poetisch über das Aufwachsen in einer streng gläubigen Familie, die am Tod des jüngsten Sohnes zerbricht. Außerdem stellen wir Thomas Bauers »Die Vereindeutigung der Welt« vor. Das Buch ist im Reclam Verlag erschienen und beschreibt den Verlust der Vielfalt in der Welt im Allgemeinen und in der Religion im Besonderen. Alle Bücher der Folge im Überblick:
Sind Mutterschaft und Selbstbestimmung unvereinbare Gegensätze? Mit welchen gesellschaftlichen Erwartungen sind Mütter konfrontiert? Und ist Autonomie überhaupt ein wesentliches Kriterium für ein gelungenes Leben? In dieser Folge von »Suhrkamp espresso« stellen wir Ihnen vier Bücher zum Thema Mutterschaft und Selbstbestimmung vor. In ihrem Buch »Lebenswerk« dokumentiert Rachel Cusk das erste Jahr ihres Lebens als Mutter. Ehrlich und unsentimental schildert sie den Übergang aus einem geordneten, selbstbestimmten Leben zum mitunter überfordernden Chaos, das sie mit einer neugeborenen Tochter erlebt. Das Buch, das bereits 2001 erschien und zum Klassiker der »Regretting Motherhood«-Debatte wurde, liegt endlich auch in deutschsprachiger Übersetzung vor. Elena Ferrante erzählt in ihrem Roman »Frau im Dunkeln« von einer Professorin und Mutter, die ihre Selbstbestimmung nach dem Auszug ihrer Töchter zurückerlangt hat. Im Urlaub stiehlt sie einem kleinen Mädchen die Puppe – und sorgt damit für zunehmendes Chaos am Strand. Die Autorin der Neapolitanischen Saga hinterfragt in ihrem Roman konventionelle Mutterbilder und gibt den widersprüchlichen Gefühlen ihrer Figuren Raum. Beate Rössler nähert sich dem Thema »Autonomie« auf philosophische Weise: Für sie sind Selbstbestimmtheit und das Verfolgen eigener Ziele Grundstein für ein erfülltes Leben – auch wenn das bedeutet, dass man nicht immer ans Ziel kommen kann. Maria-Christina Piwowarski, Buchhändlerin in der Berliner Buchhandlung »ocelot, not just another bookstore«, stellt außerdem den Roman »Meine Gedanken stehen unter einem Baum und sehen in die Krone« vor. Das Buch der Norwegerin Kjersti A. Skomsvold ist bei Hoffmann und Campe erschienen und erzählt von einer Mutter, die zu begreifen versucht, ob Mutterschaft und Schriftstellerei vereinbar sein können. Alle Bücher der Folge im Überblick: