Federal Republic of Germany from 1949 to 1990
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Hunger, Kälte und Trümmer bestimmen nach Kriegsende 1945 das Bild an Rhein und Ruhr. In Köln und Düsseldorf gab es 1946 schon wieder Karneval in kleinem Rahmen. Die Cranger Kirmes in Herne oder Pützchens Markt in Bonn erwachen auch wieder. Die Menschen hungern zugleich nach Kultur. Die Theater in Düsseldorf und Bochum spielen moderne, internationale Stücke. Kunst und Literatur knüpfen an avantgardistisches Vorkriegsniveau an. Was entstand da, worauf fußt das gerade entstehende NRW kulturell? Von Michael Köhler.
Franz Josef Strauß hat der Bonner Republik seinen Stempel aufgedrückt wie kaum ein anderer Politiker. Besonderen Gefallen fand er an außenpolitischen Missionen.
Beeindruckende Bilder, kluge Texte: Man muss nicht zu Beginn der Bonner Republik geboren sein, um an den Seiten und den vielen Bilder in diesem Buch hängenzubleiben. WDR 2 Buchkritikerin Christine Westermann stellt "Die Bonner Republik" von Heribert Prantl vor. Von Christine Westermann.
Vor 70 Jahren unterzeichneten Frankreich und Westdeutschland einen Vertrag, der dem Saarland die Existenz als eigenständiger, demokratischer Staat ermöglichen sollte. Doch ein Jahr später wurde die Unabhängigkeit per Volksabstimmung abgelehnt. Das Gegenmodell zur postfaschistischen Bonner Republik fand damit sein Ende. Artikel vom 30. Oktober 2024: https://jacobin.de/artikel/saarland-eingliederung-saarstatut-adenauer-bonner-republik-johannes-hoffmann Seit 2011 veröffentlicht JACOBIN täglich Kommentare und Analysen zu Politik und Gesellschaft, seit 2020 auch in deutscher Sprache. Ab sofort gibt es die besten Beiträge als Audioformat zum Nachhören. Nur dank der Unterstützung von Magazin-Abonnentinnen und Abonnenten können wir unsere Arbeit machen, mehr Menschen erreichen und kostenlose Audio-Inhalte wie diesen produzieren. Und wenn Du schon ein Abo hast und mehr tun möchtest, kannst Du gerne auch etwas regelmäßig an uns spenden via www.jacobin.de/podcast. Zu unseren anderen Kanälen: Instagram: www.instagram.com/jacobinmag_de X: www.twitter.com/jacobinmag_de YouTube: www.youtube.com/c/JacobinMagazin Webseite: www.jacobin.de
Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verkündet. Gab es vor 75 Jahren auch eine "Stunde Null" der Kultur, einen Neuanfang aus dem Nichts, oder knüpfte die "Bonner Republik" an Avantgardekonzepte an? Von Michael Köhler.
Das Buch dokumentiert in mehr als 300 beeindruckenden Fotos vier Jahrzehnte Politik und Wirtschaft, Sport und Kultur.
Der Rückspul-Kiosk am Rande der Ewigkeit öffnet zum zweiten Mal – und hinterm Tresen steht erneut Sebastian als Lottoannahmestellenbesitzer, dem die Retro-Fans vertrauen… Zuerst geht es mit Jan in die peppig-testosterongeschwängerte In-Your-Face-heit der 90er, denn er holt Disneys Limit von Anfang 1995 aus dem Regal, worin sich neben Enten-Comics vor allem Wrestling-Muskelberge der Wahl zum Hero des Jahres stellen und dem siebten Star-Trek-Kinofilm eine Vorstellung widerfährt, die Captain Kirk das Haarteil bügelt. Simon greift noch zwölf Jahre tiefer in die Print-Geschichte, denn er entscheidet sich für eine klassische Illustrierte, genauer gesagt für die Bunte aus dem Hause Burda. Es ist die Zeit der drei Programme und des staubig-angenehmen Miefs der Bonner Republik. "Dallas" und Blacky Fuchsberger sind die absoluten Publikumslieblinge – und Helmut Kohl wird ein halbes Jahr nach Amtsantritt nun auch per Volkswahl als Bundeskanzler bestätigt. Die ultimative Zielgruppen-Fallhöhe also: Pubertierende Möchtegern-Machos vs. Damen mittleren Alters mit Zeit, Geld & Lust an gehobenem Klatsch. … und immer dran denken: Das ist hier keine Lesestube!
Kann die deutsche Autoindustrie nach dem Autogipfel, einer Konferenz zwischen Politik und Wirtschaft, aufatmen? Dirk Spaniel, verkehrspolitischer Sprecher der AfD, beurteilt die Ergebnisse des Treffens. Dem italienischen Verkehrsminister Matteo Salvini drohen sechs Jahre Haft in Zusammenhang mit einem Flüchtlingsschiff, das er 2019 nicht in einem Hafen anlegen ließ. Was von dem Strafverfahren zu halten ist, sagt der deutsch-italienische Schriftsteller Claudio Mancini. Zwischen der Schweiz und Indien gibt es jetzt ein Freihandelsabkommen. Warum das die eidgenössische Wirtschaft elektrisiert, erklärt Jan Atteslander vom Wirtschaftsdachverband Economiesuisse. Und Markus Vahlefeld kommentiert die Absicht der Werteunion, Deutschland zurück in die Zeiten der Bonner Republik zu führen.
Vor 25 Jahren zogen Bundestag und Bundesregierung von Bonn nach Berlin. Jürgen Rausch betrieb lange Zeit das "Bundesbüdchen", ein beliebtes Kiosk mitten im Bonner Regierungsviertel. Was ist seinem Betreiber besonders in Erinnerung geblieben? Von WDR 5.
Mitte der 50er-Jahre hatte sich der Eiserne Vorhang über Europa gesenkt – und in Deutschland verfestigte sich die Teilung von Ost und West. Im Sommer 1954 verschwindet dann plötzlich der oberste Verfassungsschützer der Bonner Republik – und taucht in der DDR wieder auf. Wie es zum ersten großen deutschen Polit-Skandal kam, darum dreht sich diese Folge. Außerdem geht es um die traurige Geschichte des Taj Mahal. "Aha! History – Zehn Minuten Geschichte" ist der neue History-Podcast von WELT. Immer montags und donnerstags ab 6 Uhr. Wir freuen uns über Feedback an history@welt.de. Produktion: Serdar Deniz Host/Redaktion: Wim Orth Redaktion: Johanna Lauscher Impressum: https://www.welt.de/services/article7893735/Impressum.html Datenschutz: https://www.welt.de/services/article157550705/Datenschutzerklaerung-WELT-DIGITAL.html
Nach dem Dokfilm „Die Unbeugsamen“ über Frauen in der Bonner Republik, widmet sich Regisseur Torsten Körner jetzt in einem zweiten Film den Frauen in der DDR. Er untersucht darin, wie es dort um die vielgepriesene Emanzipation wirklich stand. Körner, Torsten www.deutschlandfunkkultur.de, Vollbild
„Politik ist eine viel zu ernste Sache, als dass man sie allein den Männern überlassen könnte.“ Dieser Satz stammt von Käte Strobel, die in den 60ern u.a. Gesundheitsministerin war. Wiederentdeckt wie viele andere kluge Aussagen von Politikerinnen in dem Film ‚Die Unbeugsamen‘, der vor 3 Jahren in die Kinos kam und sich dort sehr lange gehalten hat. Man muss keine Feministin, kein Feminist sein, um diese Doku einfach grandios zu finden. Regisseur Torsten Körner, porträtiert darin Frauen der Bonner Republik, die um Teilhabe an politischen Entscheidungsprozessen kämpften und dies oft mit Erfolg. Viele Pionierinnen der ersten Jahrzehnte Bundesrepublik, wie etwa Herta Däubler-Gmelin, Christa Nickels und Rita Süssmuth werden abwechselnd zu den historischen Filmaufnahmen interviewt. Man hört ihnen gerne zu und muss oft schmunzeln, nebenbei zieht die jüngere Geschichte nochmal vorüber. Unvergessen z.B. die Grüne Waltraud Schoppe, die 1983 über Sexismus um Bundestag sprach, auch über Sexualität in den noch patriarchalischen Strukturen in der deutschen Gesellschaft und dafür höhnische Kommentare und Gelächter zu hören bekam. Mutig zieht sie aber ihr Thema und ihre Rede u.a. zum Paragraph 218 durch. Oder die Zerrissenheit auch der liberalen Frauen, als die FDP 1982 abrupt die Koalition mit der SPD verließ und mit der CDU den Machtwechsel herbeiführte. Bei mir hat dieser Film zu großem Respekt vor diesen engagierten Frauen geführt, vor Politik allgemein, die in jüngster Zeit ja allzu oft verächtlich gemacht wird und deren Protagonisten oft rundweg abgelehnt werden. Ein erfreulicherweise noch in manchen Kinos und sowieso in verschiedenen Mediatheken gezeigter Film: ‚Die Unbeugsamen‘ – 100 Minuten lang, davon keine einzige langweilig. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Seit bald 25 Jahren ist der Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin abgeschlossen. Mit der Regierung gingen Tausende Diplomaten vom Rhein an die Spree – und hinterließen Botschaftsgebäude. Einige stehen immer noch leer. Was wird aus diesen "Geisterhäusern"? Autoren: Markus Harmann und Joachim Heinz Von Markus Harmann und Joachim Heinz.
Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verkündet. Tags darauf trat es in Kraft. Der Parlamentarische Rat hatte es nach Beratungen im Zoologischen Museum König und der Pädagogischen Hochschule in Bonn verabschiedet. Von WDR 3.
14 Minuten - Deine tägliche Portion Deutsch - Deutsch lernen für Fortgeschrittene
Wie ist Deutschland entstanden? Wie wurde Deutschland gegründet? In der Reihe „Der Weg zur Einheit“ will Jan euch das in insgesamt sechs Teilen erklären. Im fünften Teil geht es um die Gründung der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Transkript dieser Folge findest du kostenlos auf www.14minuten.de Gefällt dir der Podcast? Unterstütze uns auf www.patreon.com/14minuten
In der 4. Episode des GovCast spricht Faruk Tuncer mit Lars Zimmermann, Mitgründer und Vorstandsmitglied des GovTechCampus Deutschland. Faruk spricht mit Lars über Themen wie den GovTech Campus, warum das Betriebssystem der Bonner Republik ein Auslaufmodell ist, wie man als Gründer mit Missgunst umgeht, No Gos in der Zusammenarbeit mit der Verwaltung und vieles mehr.In the 4th episode of the GovCast, Faruk Tuncer talks to Lars Zimmermann, co-founder and board member of GovTechCampus Germany. Faruk talks to Lars about topics such as the GovTechCampus, why the operating model of the old Bonn Republic is outdated, how to deal with begrudging people as a founder, no gos in working with the public sector and much more.Host: Faruk Tuncer, Gründer & CEO von PolyteiaGuest: Lars Zimmermann, Mitgründer und Vorstandsmitglied des GovTechCampus DeutschlandTimestamps00:00 Beginn der Episode03:19 Der GovTech Campus06:00 Föderalismus hacken09:24 Missgunst14:00 Verwaltungs-Fuck-ups16:41 Mit der Verwaltung arbeiten oder aufgeben?17:42 Humor in der Verwaltung18:26 Das Betriebssystem der Bonner Republik26:10 Der IT-Planungsrat oder Passierschein A38?29:47 Fehlende Talente32:15 Parteien bleiben unter sich35:58 Würdest du erneut kandidieren?37:24 Die Modernisierung des Staates und die Modernisierung der Wirtschaft42:34 Mathias Döpfner45:24 Gute Führung48:07 Auf LinkedIn spielen Leute Führung50:26 Tipps für Gründer:innen
Sun, 29 Oct 2023 11:00:00 +0000 https://www.thepioneer.de/originals/edle-federn/podcasts/juli-zeh-spricht-mit-adam-soboczynski-ueber-sein-buch-traumland 53104150beb8e8b017b4a56d96b2ae20 The Pioneer Literatur-Podcast Edle Federn In dieser Folge von “Edle Federn” spricht Juli Zeh mit dem Autor, Journalist und Leiter des Literatur-Ressorts der "Zeit" Adam Soboczynski über sein neues Buch “Traumland”. “Traumland” ist eine wunderbar erzählte Analyse des Lebens in den 80'er Jahren in Deutschland mit besonderem Blick auf die damaligen Ost-West Beziehungen. In diesem Essay mit autobiographischen Zügen über seine Migration aus Polen nach Westdeutschland zaubert Soboczyinski seine Leserschaft mit wunderbarer Detailkenntnis in die Zeit der alten Bonner Republik zurück - nicht ohne eine Brücke zu aktuellen politischen Ereignissen zu schlagen. Zusammen mit Juli Zeh und diskutiert er rückblickend die Zeit der Wiedervereinigung, den Wandel des deutschen Zeitgeistes und wie sich Deutschland im Laufe der Jahre entwickelte und veränderte. Juli Zeh sagt über das Buch: “Adam Soboczynski hat mit Traumland ein zauberhaftes Buch geschrieben. Man erlebt die wohlfeile Kapitalismuskritik von Leuten, die gar nicht merken, dass sie auf einem Luxusdampfer durch die Zeitgeschichte schippern. Alles das erscheint uns durch die Augen eines heranwachsenden Jungen, der im Alter von sechs Jahren aus Polen nach Deutschland eingewandert ist. Gerade aufgrund dieser Herkunft ist er vielleicht anders als viele Deutsche in der Lage, das Traumland mit dem dicken Kanzler aus vollem Herzen zu lieben. Adam Soboczynski kontrastiert seine Erinnerungen immer wieder in scharfen Schnitten mit der bundesdeutschen Gegenwart, mit der kollektiven Nahtoderfahrung der Corona-Pandemie und dem russischen Angriff auf die Ukraine. Aus heutiger Sicht scheint der Rückblick fast wie eine Zeitreise in ein verschlossenes Paradies, aus dem wir unlängst vertrieben wurden. Und trotzdem ist Traumland kein nostalgisches oder gar depressives Buch, sondern eher ein Reisebericht durch verschiedene Perspektiven aus Ost und West. Die Welt ist keine Ansichtskarte, aber immer auch Ansichtssache, weshalb am Ende die Hoffnung bleibt, es möge sich in 40 Jahren jemand trotz allem auf genauso scharfsinnige und liebevolle Weise an unsere Zeit erinnern. 2404 full The Pioneer Literatur-Podcast Edle Federn no Gabor Steinga
In dieser Folge von “Edle Federn” spricht Juli Zeh mit dem Autor, Journalist und Leiter des Literatur-Ressorts der "Zeit" Adam Soboczynski über sein neues Buch “Traumland”. “Traumland” ist eine wunderbar erzählte Analyse des Lebens in den 80'er Jahren in Deutschland mit besonderem Blick auf die damaligen Ost-West Beziehungen. In diesem Essay mit autobiographischen Zügen über seine Migration aus Polen nach Westdeutschland zaubert Soboczyinski seine Leserschaft mit wunderbarer Detailkenntnis in die Zeit der alten Bonner Republik zurück - nicht ohne eine Brücke zu aktuellen politischen Ereignissen zu schlagen.Zusammen mit Juli Zeh und diskutiert er rückblickend die Zeit der Wiedervereinigung, den Wandel des deutschen Zeitgeistes und wie sich Deutschland im Laufe der Jahre entwickelte und veränderte. Juli Zeh sagt über das Buch: “Adam Soboczynski hat mit Traumland ein zauberhaftes Buch geschrieben. Man erlebt die wohlfeile Kapitalismuskritik von Leuten, die gar nicht merken, dass sie auf einem Luxusdampfer durch die Zeitgeschichte schippern. Alles das erscheint uns durch die Augen eines heranwachsenden Jungen, der im Alter von sechs Jahren aus Polen nach Deutschland eingewandert ist. Gerade aufgrund dieser Herkunft ist er vielleicht anders als viele Deutsche in der Lage, das Traumland mit dem dicken Kanzler aus vollem Herzen zu lieben. Adam Soboczynski kontrastiert seine Erinnerungen immer wieder in scharfen Schnitten mit der bundesdeutschen Gegenwart, mit der kollektiven Nahtoderfahrung der Corona-Pandemie und dem russischen Angriff auf die Ukraine. Aus heutiger Sicht scheint der Rückblick fast wie eine Zeitreise in ein verschlossenes Paradies, aus dem wir unlängst vertrieben wurden. Und trotzdem ist Traumland kein nostalgisches oder gar depressives Buch, sondern eher ein Reisebericht durch verschiedene Perspektiven aus Ost und West. Die Welt ist keine Ansichtskarte, aber immer auch Ansichtssache, weshalb am Ende die Hoffnung bleibt, es möge sich in 40 Jahren jemand trotz allem auf genauso scharfsinnige und liebevolle Weise an unsere Zeit erinnern." Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
In dieser Folge von “Edle Federn” spricht Juli Zeh mit dem Autor, Journalist und Leiter des Literatur-Ressorts der "Zeit" Adam Soboczynski über sein neues Buch “Traumland”.“Traumland” ist eine wunderbar erzählte Analyse des Lebens in den 80'er Jahren in Deutschland mit besonderem Blick auf die damaligen Ost-West Beziehungen. In diesem Essay mit autobiographischen Zügen über seine Migration aus Polen nach Westdeutschland zaubert Soboczyinski seine Leserschaft mit wunderbarer Detailkenntnis in die Zeit der alten Bonner Republik zurück - nicht ohne eine Brücke zu aktuellen politischen Ereignissen zu schlagen.Zusammen mit Juli Zeh und diskutiert er rückblickend die Zeit der Wiedervereinigung, den Wandel des deutschen Zeitgeistes und wie sich Deutschland im Laufe der Jahre entwickelte und veränderte.Juli Zeh sagt über das Buch: “Adam Soboczynski hat mit Traumland ein zauberhaftes Buch geschrieben. Man erlebt die wohlfeile Kapitalismuskritik von Leuten, die gar nicht merken, dass sie auf einem Luxusdampfer durch die Zeitgeschichte schippern. Alles das erscheint uns durch die Augen eines heranwachsenden Jungen, der im Alter von sechs Jahren aus Polen nach Deutschland eingewandert ist. Gerade aufgrund dieser Herkunft ist er vielleicht anders als viele Deutsche in der Lage, das Traumland mit dem dicken Kanzler aus vollem Herzen zu lieben. Adam Soboczynski kontrastiert seine Erinnerungen immer wieder in scharfen Schnitten mit der bundesdeutschen Gegenwart, mit der kollektiven Nahtoderfahrung der Corona-Pandemie und dem russischen Angriff auf die Ukraine. Aus heutiger Sicht scheint der Rückblick fast wie eine Zeitreise in ein verschlossenes Paradies, aus dem wir unlängst vertrieben wurden. Und trotzdem ist Traumland kein nostalgisches oder gar depressives Buch, sondern eher ein Reisebericht durch verschiedene Perspektiven aus Ost und West. Die Welt ist keine Ansichtskarte, aber immer auch Ansichtssache, weshalb am Ende die Hoffnung bleibt, es möge sich in 40 Jahren jemand trotz allem auf genauso scharfsinnige und liebevolle Weise an unsere Zeit erinnern."Die aktuellen Folgen finden Sie hier. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Er hatte der Bundeswehr treu gedient, war bis zum ranghöchsten General Deutschlands befördert worden und sollte vor der Pension noch Vize des Europa-Chefs der NATO werden – doch es kam ganz anders: Vier-Sterne-General Günter Kießling löste 1983/84 einen der skurrilsten Skandale der Bonner Republik aus. Da durchkämmten Spione und Reporter die Schwulenkneipen Kölns, ließ sich der Verteidigungsminister Kleinkriminelle auf die Hardthöhe kommen, um sich mit ihnen zu verbünden – bis er dem Bundeskanzler Kohl seinen Rücktritt anbieten musste. Alles wegen einer Frage: Ist General Kießling ein Sicherheitsrisiko – weil er schwul ist? Über ehrpusselige Militärs, homophobe Dienstherren und Verteidigungsminister Wörner, der sich immer tiefer in die Krise manövrierte, sprechen die RND-Hauptstadtkorrespondenten Steven Geyer und Andreas Niesmann mit Militärhistoriker Heiner Möllers und dem Journalisten Udo Röbel, der den Fall seinerzeit mit einer finalen Wendung auflöste.
In vielen Familien gibt es ein Geheimnis, das lange verborgen bleibt. Klaus Schirmer berichtet über Polas Familie, die auf einen Schlag erfuhr, dass ihr Vater über Jahrzehnte ein gefährliches Doppelleben in der Bonner Republik führte. Von Klaus Schirmer.
Er hatte der Bundeswehr treu gedient, war bis zum ranghöchsten General Deutschlands befördert worden und sollte vor der Pension noch Vize des Europa-Chefs der NATO werden – doch es kam ganz anders: Vier-Sterne-General Günter Kießling löste 1983/84 einen der skurrilsten Skandale der Bonner Republik aus. Da durchkämmten Spione und Reporter die Schwulenkneipen Kölns, ließ sich der Verteidigungsminister Kleinkriminelle auf die Hardthöhe kommen, um sich mit ihnen zu verbünden – bis er dem Bundeskanzler Kohl seinen Rücktritt anbieten musste. Alles wegen einer Frage: Ist General Kießling ein Sicherheitsrisiko – weil er schwul ist? . Über ehrpusselige Militärs, homophobe Dienstherren und Verteidigungsminister Wörner, der sich immer tiefer in die Krise manövrierte, sprechen die RND-Hauptstadtkorrespondenten Steven Geyer und Andreas Niesmann mit Militärhistoriker Heiner Möllers und dem Journalisten Udo Röbel, der den Fall seinerzeit mit einer finalen Wendung auflöste. . +++ „True Crime Politik“ - mit Geyer & Niesmann: Neue Folgen jeden Freitag. +++
Zeitgeschichte erleben. Der Podcast der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung
Vom „Volkskörper“ zum Individuum. Das Bundesministerium für Gesundheitswesen nach dem Nationalsozialismus (Zeitgeschichte im Dialog): Im Herbst 1961 – zwölf Jahre nach Entstehung der Bundesrepublik – wurde das Bundesministerium für Gesundheitswesen gegründet. Lutz Kreller und Franziska Kuschel untersuchen erstmals auf breiter Quellenbasis die Geschichte dieses „verspäteten“ Ministeriums von den Anfängen bis zur Mitte der 1970er Jahre. Sie analysieren die Biografien und das Selbstverständnis seiner leitenden Beamtinnen und Beamten, beleuchten deren Rolle bei der Gestaltung zentraler gesundheitspolitischer Themen der 1960er und 1970er Jahre und nehmen dabei auch in den Blick, welchen Einfluss die Hypotheken der NS-Medizinverbrechen auf die Gesundheitspolitik der Bonner Republik hatten. Im Anschluss an eine kurze Vorstellung des Buches diskutierten Lutz Kreller (Institut für Zeitgeschichte München–Berlin) und Franziska Kuschel (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur) mit Bundesgesundheitsministerin a. D. Ulla Schmidt. Moderation: Johannes Hürter (Institut für Zeitgeschichte München–Berlin). Kristina Meyer (Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung) begrüßt und eröffnet die Veranstaltung. Die Veranstaltung fand am 14. Februar im Forum Willy Brandt Berlin und im Livestream statt. Die Reihe „Zeitgeschichte im Dialog“ findet in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte München–Berlin statt. Die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung online: Webseite: https://www.willy-brandt.de/ Newsletter: https://www.willy-brandt.de/newsletter/ Instagram: https://www.instagram.com/bwbstiftung/ Facebook: https://www.facebook.com/BundeskanzlerWillyBrandtStiftung/ Mastodon: https://social.bund.de/@BWBStiftung Twitter: https://www.twitter.com/bwbstiftung/ YouTube: https://www.youtube.com/@BWBStiftung
Ricarda Lang ist die jüngste Politikerin, die je einer Regierungspartei vorsaß, im Februar 2022 wurde sie im Alter von 28 Jahren gemeinsam mit Omid Nouripour zur Vorsitzenden der Grünen gewählt. Sie ist 1994 in Filderstadt geboren und in Nürtingen aufgewachsen, ihr Abitur hat sie mit der Note von 1,1 abgeschlossen. Sie hat ohne Abschluss Jura in Heidelberg und Berlin studiert und ist die erste offen bisexuelle Politikerin im Bundestag. Seit sechs Jahren ist sie mit ihrem Freund zusammen, mit dem sie sich auch oft auf Instagram zeigt. Im unendlichen Podcast spricht Ricarda Lang über ihren Willen zur Macht und über harte Entscheidungen, über alten und neuen Feminismus, über die Bedeutung von Religion und Region, über Hasskommentare und Morddrohungen, über ihren politischen Lieblingsgegner Friedrich Merz und ihren Parteifreund Robert Habeck. Sie redet über die Folgen der Lützerath-Proteste für die Grünen und erklärt, was der Krieg in der Ukraine für eine Friedenspartei bedeutet. Lang ist bei ihrer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen, die in einem Frauenhaus gearbeitet hat, bis es geschlossen wurde - ein Schlüsselmoment in der Politisierung von Ricarda Lang. Ihr Vater war der 2019 verstorbene Bildhauer Eckhart Dietz, "von ihm", sagt sie, "habe ich mein Selbstbewusstsein". Mit den Podcast-Gastgebern Christoph Amend und Jochen Wegner unterhält sich Lang auch über ihre politischen Fehleinschätzungen, über die alte Bonner Republik – und über ein YouTube-Video, in dem eine WG-Mitbewohnerin sie in eine Dragqueen verwandelt hat. Ricarda Langs Spitzname sei früher "Ricipedia" gewesen, erzählt sie, "wahrscheinlich weil ich immer schon mein Wissen geteilt habe". Am Ende verrät sie auch, dass sie liebend gerne einmal bei "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" auftreten würde und welche Frage sie an Joschka Fischer habe. Nach 4 Stunden 45 Minuten beendet Ricarda Lang das Gespräch, denn das kann bei "Alles gesagt?" nur die Gästin.
Ihre politische Haltung war ihr immer wichtiger als ihre Partei: Ingrid Matthäus-Maier wechselte nach dem Ende der Sozial-Liberalen Koalition 1982 von der FDP zur SPD, blieb aber auch danach eine der prägenden Frauen der Bonner Republik. Als Vorstandsvorsitzende der Kreditanstalt für Wiederaufbau war sie die erste Frau an der Spitze einer deutschen Großbank. Moderation: Achim Bogdahn
Auf einer Karikatur von 1968 heißen Sie „Die Marx Brothers“: Adorno, Horkheimer und Habermas sind die Poster-Boys der „Frankfurter Schule“ in der Bonner Republik. Sie entfalteten eine neomarxistische, kritische Gesellschaftstheorie. Angefangen hat das schon Ende Januar 1923. Neuartig war ihre Verbindung von philosophischer Theorie, empirischer Sozialforschung und literarischem Stil. Was eint sie über 100 Jahre hinweg? Lebt der Gründungsgedanke der Herrschaftskritik und Utopie weiter? Gibt es „kein richtiges Leben im falschen“? Michael Köhler diskutiert mit Dr. Svenja Flasspöhler - Chefredakteurin Philosophie Magazin, Berlin, Prof. Dr. Martin Saar - Sozialphilosoph, Goethe-Universität Frankfurt a.M., Dr. Jörg Später - Historiker, Freiburg
Die Industriepolitik firmierte in Deutschland lange Zeit unter einem anderen Namen: „Strukturpolitik“ war der von Politik und Ökonomik bevorzugte Begriff, denn er klang weniger nach Planwirtschaft und stellte das marktwirtschaftliche Wettbewerbsdogma nicht infrage. Tatsächlich aber gibt es schon in der frühen Bundesrepublik industriepolitische Maßnahmen – vor allem in Form von Steuererleichterungen, günstigen Krediten, Investitionshilfen und Forschungsgeldern. Keineswegs ging es darum, alle in die Krise geratenen Industriezweige zu retten. Unterstützung erfuhr vor allem, wer für die Interessen des Staates relevant war: Das betraf den Agrarsektor ebenso wie die Steinkohlenindustrie. In Letztere flossen die meisten Milliarden, aber auch die Stahl- und Eisenindustrie profitierte von Subventionen. Heute ist die Industriepolitik wieder in aller Munde, wird jedoch neu gedacht. Mariana Mazzucato, Robert Habecks „Lieblingsökonomin“, wie die FAZ schrieb, skizziert die Unterschiede zur alten Industriepolitik. In der neuen Folge zeichnen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt Kontinuitäten und Brüche nach. Literatur: Ralf Ahrens: Strukturpolitik und Subventionen. Debatten und industriepolitische Entscheidungen in der Bonner Republik, Wallstein. Mariana Mazzucato: „Das Wachstum in eine grüne Richtung umlenken“, in: Michael Vassiliadis, Kajsa Borgnäs (Hrsg.): Nachhaltige Industriepolitik: Strategien für Deutschland und Europa, Campus. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Konto: Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Patreon: https://www.patreon.com/oleundwolfgang Steady: https://steadyhq.com/de/oleundwolfgang/about Twitter: Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
Der einflussreiche deutsche Architekt Meinhard von Gerkan ist am 30. November 2022 im Alter von 87 Jahren gestorben. 2009 war von Gerkan zu Gast bei SWR2 Zeitgenossen und sprach mit Eggert Blum über seine Arbeit und sein Leben. Zusammen mit Volkwin Marg baute er das erfolgreichste deutsche Architekturbüro mit internationalem Ruf auf, gmp (Gerkan, Marg und Partner). Geboren wurde er 1935 in Riga. Seine Kindheit im Baltikum wurde geprägt vom Verlust der Eltern und der Flucht nach Westdeutschland. Er machte seinen Weg nach oben in der Bonner Republik, und das kühle Understatement ihrer Formensprache, die Ablehnung modernistischer Spielereien finden sich in allen seinen Bauten. Eines der in Deutschland bekanntesten ist wohl der Berliner Hauptbahnhof. Als die Bahn eigenmächtig die Gleisüberdachung verkürzte, setzte sich von Gerkan gerichtlich zur Wehr – und schuf damit einen Präzedenzfall des Architekten-Urheberrechts.
Christof Meueler: Die Fußball-WM, die am Sonntag in Katar beginnt, gilt als besonders schlimm. Sie findet im Winter statt, in der Wüste und in einer absoluten Monarchie ohne Demokratie. Ist das nicht der richtige Zeitpunkt zu sagen: Mit diesem Profifußball wollen wir nichts mehr zu schaffen haben? Christian Klemm: Für mich war schon der Umgang mit Corona der Grund, mit dem Profifußball Schluss zu machen. Ich fand es nicht vermittelbar, dass zum Beispiel die Bundesliga in der Pandemie weiterläuft, während der Breitensport darniederliegt. Meueler: In leeren Stadien. Das war schlimm. Klemm: Und jetzt kommt diese WM in der Wüste. Sie ist für mich der größte Skandal des Profifußballs, wenn nicht sogar des Profisports überhaupt. Man muss sich nur daran erinnern, wie das Turnier 2010 an Katar vergeben wurde. Für dieses Land als Ausrichter sprach nur, dass es noch nie in einem arabischen Land eine Fußball-WM gab. Katar hatte keinen nennenswerten Fußballbetrieb. Es gab keine Stadien, keine Trainingsplätze und auch keine Infrastruktur für die Millionen Fans, die jetzt kommen werden. Auch die Bewerbung Katars hat nach Ansicht von Experten nicht überzeugt. Und da reden wir noch gar nicht von den Menschenrechten oder Arbeitsbedingungen. Bei der Vergabe waren eigentlich die USA der Favorit. Und trotzdem hat das Fifa-Exekutivkomitee dieses Turnier mit einer Entscheidung von 14:8 an die Kataris vergeben. Wenn eine WM gekauft ist, dann ist es diese. Alexander Ludewig: Die Fifa ist ja nicht erst seit dieser Vergabe in der Kritik. Soll man sich wegen dieser WM vom Fußball abwenden? Auf der persönlichen Ebene geht das: Wenn die Einschaltquoten deutlich niedriger sind als sonst, dann merken das die Sender, die viel Geld dafür bezahlt haben. Das Merchandising merkt es auch, wenn die Umsätze sinken. Aber wie soll das institutionell gehen? Die Kontinentalverbände und deren Landesverbände sind Mitglied in der Fifa. Die könnten ja sagen: Nein, so wollen wir das nicht, wir steigen da aus. Aber da hängt zu viel Geld dran. Was ich begrüßen würde: einen Boykott der Fernsehübertragungen. Meueler: 56 Prozent der Deutschen sagen, dass sie die WM boykottieren wollen. Oliver Kern: Das habe ich auch gelesen. Und dann gegoogelt, wie groß denn die Einschaltquote vom WM-Finale 2014 war. Wenn irgendjemand in Deutschland ein Fußball-WM-Spiel geschaut hat, dann wohl dieses. Das waren 34 Millionen Zuschauer. Auf 80 Millionen gerechnet, sind das nicht mal 50 Prozent. Wenn jetzt 56 Prozent erklären, sie wollen auf keinen Fall WM gucken, dann sind es vielleicht genau die Leute, die sowieso keine WM sehen würden. Es gibt sogar drei Prozent, die gesagt haben, ich gucke diesmal mehr. Ist die Initiative »Boycott Qatar« vielleicht nur eine Twitter-Blase? Und der ganze Rest Deutschlands oder der Welt sagt: Hey, was interessiert mich das? Ich will einfach Fußball gucken, das ist meine Unterhaltung hier. Und auch gerne im Winter. Klemm: Im Herbst eigentlich. Der Winter beginnt erst am 21. Dezember. Kern: Ich schau immer nach vorn, für mich ist das die Winter-WM. Ursprünglich war ja der Hauptkritikpunkt, dass sie im Sommer hätte stattfinden sollen, wenn es in Katar noch heißer ist. Klemm: Bei Temperaturen zwischen 40 und 50 Grad. Wahnsinn! Kern: Und als man merkte, das geht doch nur im Winter, haben sich die europäischen Ligen erst mal dagegen ausgesprochen, weil sie ihren Liga-Betrieb nicht unterbrechen wollten. Doch Katar zog sie mit Geld auf seine Seite. Das gilt auch für die Klubs: Paris Saint Germain ist in katarischer Hand. Man könnte auch sagen, der FC Bayern München ist in katarischer Hand. Aber Geld zu verdienen ist gar nicht das Ziel, auch nicht bei der WM. Meueler: Sondern? Kern: Es geht um den Aufbau von Softpower zur politischen Absicherung. Katar liegt zwischen Iran und Saudi-Arabien. 1990 überfiel der Irak das kleine Land Kuwait, das sich militärisch dagegen nicht wehren konnte. Katar hat das erkannt und arbeitet seitdem daran, seinen Namen in der Welt viel größer und bekannter zu machen, weil es damit symbolisch unangreifbarer wird. Wie geht das besser als mit Sportveranstaltungen? Seitdem folgt da eine WM auf die andere, im Handball, in der Leichtathletik, im Schwimmen, Tischtennis und Turnen. Die Formel 1 startet dort, ebenso die Motorrad-Profis. Und es gibt diverse Asien-Turniere in allen möglichen Sportarten. Klemm: Angefangen hat das 1993 mit den Qatar Open im Tennis. Ziel der Kataris war es damals und ist es auch heute, das eigene Land ins Schaufenster zu stellen. Das ist nichts Ungewöhnliches. Die Bundesrepublik hat das mit den Olympischen Spielen 1972 auch gemacht, als man die Bonner Republik nach dem Nazi-Faschismus als freundlich und weltoffen präsentieren wollte. Ludewig: Katar verdient auch mit der WM kein Geld. Es gibt ja diese neue ZDF-Doku, in der fällt zum Beispiel der Satz, dass es ein politischer Preis ist, wenn der FC Bayern pro Jahr 25 Millionen Euro für eine relativ kleine Werbeplattform von Qatar Airways bekommt. Diese Plattform ist keine 25 Millionen Euro pro Jahr wert. Aber die Kataris zahlen sie gerne. Meueler: Von den fast 2,7 Millionen Einwohnern sind nur 10 Prozent katarische Staatsbürger. 90 Prozent sind Arbeitsmigranten, die teilweise unter sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten. Für die Fifa spielt das keine Rolle, die ist nur für die Menschenrechte, wenn es sie nichts kostet. Kern: Die Fifa spricht jetzt mehr über Menschenrechte, aber sie beruft sich immer auf das, was die Kataris sagen. Und die Kataris berufen sich auf die paar Stimmen, die gut für sie sind. Die weisen dann darauf hin, dass in Katar die Gesetze verändert worden wären. Das berüchtigte Kafala-System wurde angeblich außer Kraft gesetzt. Das wiederholt dann Fifa-Präsident Gianni Infantino gebetsmühlenartig. Da geht es natürlich um die Frage: Wie wird das kontrolliert? Die ILO, die Internationale Arbeitsorganisation der UN, sagt, Katar habe nun westliche Standards, und zwar auf dem Stand von Australien. Aber es heißt auch, ein kritischer Bericht der ILO sei auf Druck der Kataris aussortiert worden. Die Kataris zahlen der ILO auch Geld. Kann man denen glauben? Oder doch einem ZDF-Team, das mit versteckter Kamera eins dieser Lager der Migranten filmt, wo acht Leute auf zehn Quadratmetern wohnen? Meueler: Infantino hat in Katar doch auch einen Wohnsitz? Kern: Stimmt, der lebt seit einem halben Jahr da. Ludewig: Aber es ist ja nicht so schwarz-weiß, wie ihr das schildert. Mehrere Seiten haben bestätigt, dass auf den Großbaustellen in Katar tatsächlich Standards wie in Australien herrschen – und das sind die höchsten weltweit. Hinzu kommt, dass dieses Kafala-System im ganzen arabischen Raum verbreitet ist. Katar hat hier tatsächlich Reformen angestoßen, dafür bekommen sie in der Region extremen Druck. Trotzdem gibt es Kritik von Human Rights Watch und auch von der Gewerkschaf IG BAU. Wobei man aber sagen muss, dass Katar diese Organisationen reinlässt. Das macht fast kein anderes Land in dieser Region. Meueler: Ich habe in den Nachrichten gehört, dass die Fifa dem dänischen Fußballverband verboten hat, auf seine Trainingsanzüge den Slogan »Menschenrechte für alle« zu drucken. Ludewig: Ja, es gibt eine Vorgabe, dass keine politischen Äußerungen erlaubt sind – das gibt es ja bei allen großen Sportverbänden. Klemm: Da will ich mal einhaken. Infantino hat davon gesprochen, dass es auf den WM-Baustellen nur eine Handvoll Tote gegeben habe, andere sprechen von Tausenden Menschen, die dort umgekommen sind. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass Katar ein hoch entwickeltes Land ist, dann vermute ich stark, dass auch ihre sagenhaften Wolkenkratzer mit dem Blut der Arbeitsmigranten erbaut wurden. Wenn Stars wie Neymar oder Manuel Neuer ein katarisches Stadion betreten oder sich in der Sauna ihres Luxushotels verwöhnen lassen, dann müsste sie doch ein Gefühl der Beklemmung überkommen. Also mir würde es kalt über den Rücken laufen, wenn ich weiß, dass für dieses Stück Rasen, auf dem ich stehe, Menschen gestorben sind. Selbst als Zuschauer kann ich das nicht ausblenden. Ludewig: Viele sagen, dass diese Verhältnisse erst durch die WM offenkundig geworden sind und nun verbessert werden. Das mag sein. Aber es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass sportliche Großereignisse zu Verbesserungen im Land selbst geführt hätten. Wenn man China oder Russland betrachtet, dann hat sich da die Lage anschließend sogar verschlimmert. Das ist die eine Seite. Die andere ist die mit den Spielern. Natürlich könnten die durch offensive Kritik ein Bewusstsein schaffen oder sagen: Wir machen da nicht mit. Aber das hieße, dass der Boykott von Sportlern verlangt wird, die ihr Großereignis nur alle vier Jahre haben, besonders die, die nicht in den Topligen in Europa spielen. Gleichzeitig werden die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Katar immer enger. Da können die Politiker doch nicht sagen: Na ja, liebe Sportler, aber ihr könnt doch bitte darauf verzichten. Das finde ich unfair den Sportlern gegenüber. Kern: Ich finde, man kann von den Sportlern durchaus verlangen, etwas zu sagen. Aber dann muss man es eben auch von anderen verlangen. Stattdessen ist Bundeskanzler Scholz in Doha und schweigt dazu. Genauso wie er in China nichts über die Uiguren gesagt hat. Aber dann wurde der Biathlet Erik Lesser vor den Olympischen Winterspielen in Peking dazu aufgerufen, er solle als Athletensprecher sich doch bitte öffentlich zu den Menschenrechtsverletzungen in China verhalten. Das ist unfair. Meueler: Darf denn Manuel Neuer als Kapitän in Katar jetzt die Regenbogen-Binde tragen? Kern: Nein, er wird so eine »One Love«-Binde tragen. Und nicht die Regenbogenfarben, die klar als Solidaritätsbekundung für die LGBTQ+-Community zu verstehen war. Jetzt ist es eine Binde, mit der generell Diskriminierung abgelehnt wird. Eigentlich eine gute Idee. Das Problem ist: Niemand kann diese Binde irgendwie einsortieren. Ludewig: Die Regenbogenfarben sind in dieser One-Kampagne auch drin. Der katarische WM-Botschafter hat jetzt vor »geistigen Schäden« gewarnt, wenn jemand schwul oder trans ist. Aber die Frauen werden ebenso diskriminiert und die Arbeitsmigranten sowieso. Da ist diese One-Binde aus meiner Sicht eigentlich ein besserer Protest, weil die alle Formen der Diskriminierung einschließt. Meueler: Den Dänen wurde es verboten. Kern: Wo da der Unterschied zur Kapitänsbinde sein soll, ist mir wirklich nicht ganz klar. Diskriminierung ist ein interessanter Punkt, weil die Kataris sich ja sehr oft darüber beschweren, dass all die Kritik an ihnen Ausdruck einer westlichen Arroganz sei, wenn nicht sogar westlicher Rassismus gegenüber den arabischen und muslimischen Ländern. Würdet ihr sagen, da ist was dran? Denn so viel Kritik an einem Gastgeberland wie jetzt bei Katar gab es noch nie. Meueler: Historisch gesehen stimmt es, wenn man sich die Weltmeisterschaften von früher anschaut. Das waren fast reine europäisch-lateinamerikanische Veranstaltungen; es gab kaum Vertreter afrikanischer Länder, von Asien ganz zu schweigen. Das wurde langsam verändert, auch um den asiatischen Markt zu erschließen. Andererseits: Wenn man sich jetzt, sagen wir mal, über einen sizilianischen Mafia-Chef lustig machen würde, weil der vielleicht so dick ist, dann bleibt er trotzdem ein Mafia-Chef und ist in seiner Funktion als krimineller Organisator zu kritisieren. Klemm: Seit dem 11. September steht die muslimisch-arabische Welt praktisch im Fadenkreuz des Westens, Stichwort: Krieg gegen den Terror. Muslime gelten seit den Anschlägen bei uns tendenziell als rückständig und gefährlich. Das spielt da mit rein, denke ich. Deswegen finde ich diesen Reflex, den Oli gerade geschildert hat, ein Stück weit nachvollziehbar. Aber Christof hat natürlich ebenso recht: Menschenrechte sind universell, die gelten in Osteuropa genauso wie im Nahen Osten und in Nordamerika. Meueler: Die gelten auch für Mafia-Chefs. Kern: Für mich gibt es ein weiteres Problem: Interessieren wir uns für Katar nur deshalb, weil es dort eine Fußball-WM gibt? Haben wir uns auch aufgeregt, als dort die anderen Events stattfanden? Nein. Ist es vielleicht sogar ein positiver Punkt für den Fußball, da hinzugehen, weil dann endlich mal darüber gesprochen wird? Zum Beispiel über das Kafala-System, das ich vorher noch nicht kannte, muss ich ehrlich zugeben. Klemm: Das ist ein wichtiger Punkt. Natürlich ist die Fußball-WM neben den Olympischen Spielen das sportliche Großereignis überhaupt. Du hast auf der einen Seite die Aufmerksamkeit. Auf der anderen Seite aber auch den Friedhof der Bauarbeiter. Der ist ein zu hoher Preis für die Aufmerksamkeit. Kern: Übrigens stand die Geschichte über das Sterben der Bauarbeiter in Katar als Erstes im »nd«. Das war 2013, Jahre bevor der »Guardian« dieses Thema aufgegriffen hat. Ludewig: Die einzige nachhaltige Verbesserung, die man erreichen könnte, wäre die Stärkung der Zivilgesellschaften. Denn nach der WM sind alle wieder weg, da interessiert sich dann niemand mehr dafür. Meueler: Entsetzt nach Katar blicken nicht nur wir alte Fußball-Moralisten, sondern auch die Klimaschützer. Die verstehen nicht, dass man Stadien in der Wüste runterkühlt, um ein internationales Sportereignis zu veranstalten. Das wiederum wird von den deutschen Ampel-Politikern nicht so kritisiert, weil die nach den Sanktionen gegen Russland das katarische Gas haben wollen. Klemm: Doppelmoral in Reinform. Dass die Temperaturen in den Stadien auf 27 Grad runtergekühlt werden sollen, ist sinnvoll für die Sportler, um sie vor dem Kollaps zu bewahren. Aber was ist mit den Millionen von Fans, die in der Hitze durch die Gegend laufen? Ludewig: Das Klima ist dort nun mal so, wie es ist. Und was Christof meinte, das ist ja ein neuer Bestandteil der westlichen Kritikbewegung, der kommt zur Auseinandersetzung mit Katar noch hinzu. Anders als Katar haben wir ja eine starke Zivilgesellschaft, dass so was aufgerufen wird. Kern: Das mit der Zivilgesellschaft stimmt. Ich hatte letztens ein Gespräch mit Sylvia Schenk von Transparency International Deutschland. Sie ist Expertin für Korruption im Sport. Sie sagte, dass es nicht nur in Katar pro forma Änderungen gegeben hat, sondern auch bei der Fifa selbst. Dort entscheidet nicht mehr nur der kleine Kreis der Exekutive, sondern alle nationalen Verbände, die Mitglied sind. Wenn man die jetzt alle bestechen will, müsste man noch ein bisschen mehr Geld ausgeben. Auch das Bewerbungsverfahren hat sich geändert. Nun soll jeder Verband vorher unabhängige Bewertungen zur Menschenrechtslage im eigenen Land in Auftrag geben. Steht das nur auf dem Papier? Oder wird die übernächste WM, die 2026 in Kanada, den USA und Mexiko stattfindet, schon nachhaltiger sein? Ludewig: Nachhaltig glaube ich nicht. Wenn man sieht, wie Infantino jetzt mit der Situation in Katar umgeht, dann weiß man, dass diese Absichtserklärungen nicht ernst zu nehmen sind. Übrigens war die Vergabe der WM an Nord- und Mittelamerika Teil dieser Vergabe an Katar – denen wurden vorab enorme Summen an Medienrechten versprochen. Infantinos Vorgänger Sepp Blatter hat immer gesagt, die Fifa sei nicht korrupt. Damit hat er ja recht. Die vielleicht 400 Mitarbeiter, die die Fifa beschäftigt, sind nicht bestechlich, aber die Funktionäre, die von ihren Verbänden entsandt werden, die schon. Im Fifa-Kongress sitzen dieselben Leute, die früher im Exekutivkomitee saßen, bloß ein bisschen breiter aufgestellt. Klemm: Wer überträgt eigentlich die Fußball-WM ab Sonntag? Ist das wieder in den Öffentlich-Rechtlichen zu sehen? Sprich: Finanziere ich als GEZ-Zahler dieses Event mit? Ludewig: Einerseits produzieren ARD und ZDF kritische Dokumentationen über die WM, andererseits geben sie für die Übertragungsrechte über 200 Millionen Euro aus. Das ist so viel Geld, wie für vier Olympische Spiele zusammen. Meueler: In den Bundesligastadien gab es große Transparente und Ultra-Choreografien »Boykottiert die WM«. Es gibt Fußball-Kneipen, die erklärt haben, wir zeigen das nicht. Was macht nun das »nd«? Kern: Wir werden viel berichten. Das hat jetzt nicht die Sportredaktion alleine beschlossen, sondern mit Vertretern aller Ressorts diskutiert. Und ich als Interims-Sport-Chef habe aus zwei Gründen dafür gesprochen. Der erste ist eine Marketing-Entscheidung. Wenn man erklärt, wir boykottieren das, dann ist das vielleicht für ein, zwei Tage eine Nachricht, aufgrund derer vielleicht sogar Leute noch mal extra bei uns reinschauen. Aber danach ist vier Wochen WM, und alle, die doch was über die WM lesen wollen, finden es nicht bei uns. Und die, die etwas anderes lesen wollen, finden das wiederum auch bei allen anderen. Der zweite, viel wichtigere Grund, nicht zu boykottieren, ist: Wenn wir etwas kritisieren, dann müssen wir es auch glaubwürdig tun; dann müssen wir dranbleiben, müssen wir Leute von vor Ort berichten lassen. All unseren Autoren haben wir mitgegeben: Wir werden auch mal über ein Spiel berichten, aber bitte, Leute, schaut über den Sport hinaus. Wir wollen zur WM noch viel mehr, als wir es eh schon tun, über das Gesellschaftspolitische und das Sportpolitische berichten. Wir haben tolle Schreiber dafür: Ronny Blaschke, Frank Hellmann, Maik Rosner und Daniel Theweleit, was uns sehr freut. Das wird also keine normale WM-Berichterstattung wie sonst. Weil es eine andere WM ist. Und da ist ganz klar, dass wir auch anders darüber berichten. Klemm: Es gab auch Stimmen in der Redaktion, die sich dafür ausgesprochen haben, diese WM zu boykottieren. Es gab den Vorschlag, stattdessen über das, was auf den Bolzplätzen dieser Republik passiert, zu berichten. Fernab von Fifa-Millionen und klimatisierten WM-Stadien. Kern: Die Ultras wollen ihre eigenen Turniere ausrichten. Finde ich gut. Genauso, wenn sie das wahrmachen, was sie angekündigt haben, dass sie sich auch mal Spiele der Frauen-Bundesliga im Stadion anschauen. Aber das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Meueler: Es gibt noch ein weiteres Argument, warum das »nd« über die WM berichten sollte: Denn wenn man die ganze Zeit Bundesliga und Champions- und Europa-League mitmacht, kann man jetzt nicht einfach bei Katar sagen: Nein. Denn das ist nur die Konsequenz des bisherigen Kommerz-Fußballs. Klemm: Dazu können die beiden Kollegen aus dem Sportressort doch bestimmt etwas sagen. Ich meine, der Profifußball ist inzwischen so was von … Meueler: … hinüber … Klemm: … abgehoben und weit weg von der Realität, mit der die Menschen konfrontiert sind. Ein Transfer von Spieler X von Deutschland nach Spanien oder England für eine dreistellige Millionenablöse ist doch angesichts von Niedriglöhnen und Altersgrundsicherung schon lange nicht mehr vermittelbar. Kern: Alex, ist der Profifußball am Ende? Ist das Fass zum Überlaufen gebracht worden? Ludewig: Anscheinend noch nicht. (alle lachen) Denn sonst wäre ja schon etwas passiert. Es gibt immer einen Punkt, an dem sich die Wege trennen. Vielleicht ist für viele Katar ein Punkt, wo sie sagen: Nee – und das dann auch mitnehmen in den eigenen Konsum von Bundesligaspielen. Corona, das hattest du ja schon gesagt, Christian, war auch so ein Punkt. Klemm: Ja, das war mein Ausstieg. Ludewig: Die Folgen sind noch immer zu spüren. Dass der Profifußball weiterspielte, als alle anderen nicht spielen durften, ist die eine Seite. Das sind Wirtschaftsunternehmen. Die andere Seite sind die Spieler. In der Bundesliga verdienen die 1,5 Millionen Euro. Das ist der Durchschnitt. Es gibt auch welche, die verdienen 20 Millionen. Und das Maximum, was man diesen Spielern abringen konnte, war drei Monate Gehaltsverzicht, obwohl vier, fünf Bundesligaklubs kurz vor dem Kollabieren gestanden haben sollen. Das ist so verrückt. Man muss aber unterscheiden zwischen einer aktiven Fanszene aus der Ultrabewegung und den Konsumenten. Kern: Aber auch die Ultras sind dabei. Ludewig: Aber kritisch dabei. Für viele ist es wirklich Leidenschaft und Liebe. Die musst du erst mal von der Liebe trennen. (lacht) Die aktive Ultra-Szene hat für viele gute Sachen gesorgt, zum Beispiel dafür, dass der FC Bayern sich mit seiner Nazi-Vergangenheit auseinandersetzen musste. Meueler: Wann habt ihr zum ersten Mal als Fußballzuschauer und Fans gemerkt, dass da etwas schiefläuft? Ludewig: Das hängt davon ab, in welcher Zeit man groß geworden ist. Viele Ältere sagen ja, Uwe Seeler war der letzte Gute, weil er nie den Verein gewechselt hat. Meueler: Eben. Schon in den 80ern wurden die Ablösesummen immer höher. Endgültig schwindlig wurde mir 2009, als Cristiano Ronaldo für 94 Millionen Euro von Manchester United zu Real Madrid gewechselt ist. Kern: Bei mir war es viel eher. Anfang der 90er, als Dynamo Dresden zum ersten Mal insolvent ging, total heruntergewirtschaftet vom Präsidenten Rolf-Jürgen Otto. Dresden bekam keine Lizenz mehr für den Profifußball und musste zu den Amateuren. Ich war noch ein Teenager und habe mich gefragt: Oh Gott, was passiert denn hier? Und dann hab ich begriffen: Da ist einfach viel Geld drin, und da sind ganz andere Interessen im Spiel. Ein normaler Fan sieht doch auf nur auf Tore und auf Ergebnisse und lässt sich davon unterhalten. Ich bin dann stattdessen auf Volleyball, Basketball oder Biathlon umgestiegen. Ludewig: Ich fand es erschreckend, dass Nationalspieler, die mitten in ihrer Karriere standen und wirklich gut waren, nach China oder sonst wohin wechselten, um noch mehr Geld zu verdienen, wie zum Beispiel der Belgier Axel Witsel 2017. Das ist so ein sportlicher Abstieg aus rein finanziellen Motiven, das kann ich überhaupt nicht verstehen. Profifußballer sind Sportler, sie wollen gewinnen. Aber dieser Schritt, der geht davon weg. Klemm: Ich weiß noch, wie der FC Bayern die halbe Liga leer gekauft hat, um die Konkurrenz zu schwächen. Die haben Mehmet Scholl, Michael Sternkopf und Oliver Kahn in den 90er Jahren vom Karlsruher SC geholt. Das hab ich ebenso wie das Sponsoring von Bayer und Volkswagen in Leverkusen und Wolfsburg ignoriert. Als es dann mit RB Leipzig losging, da ging mir langsam ein Licht auf. Dass ein Brausehersteller aus Österreich eine Fußballmannschaft startet, mit dem Ziel, auch international oben mitspielen zu wollen – das ist doch grotesk. Ludewig: Um das klarzustellen: Das Ziel von RB Leipzig ist nicht der internationale Wettbewerb, sondern das ist der Weg, um Red Bull zu vermarkten. Meueler: Jetzt Hand aufs Herz: Wer guckt von euch WM? Klemm: Ich nicht. Kern: Ich kann es clevererweise dienstlich begründen. Ich weiß, warum man es nicht gucken sollte. Aber am Ende sind es Sportler, die vielleicht nur einmal WM spielen, und denen nimmt man dann vielleicht die Plattform. Also ich gucke. Ludewig: Ich auch, sehr reduziert. In jüngeren Jahren, da hat man durchgeguckt nächtelang, jeden Tag, vier Wochen Olympia oder WM. So auf gar keinen Fall. Tatsächlich ist es auch beruflich bedingt. Ein bisschen Interesse habe ich ja auch immer noch an dem Sport an sich. Meueler: Ich werde darüber in der Zeitung lesen. Und im Fernsehen höchstens Stichproben vornehmen, aus politisch-wissenschaftlichem Interesse. Kern: Alles klar. Lesen Sie alle unsere Beiträge zur Fußball-WM in Katar unter: dasnd.de/katar
Friedrich Küppersbusch ist Journalist und TV-Produzent. Sein Name tauchte immer wieder in der Vorbereitung für viele Gäste im Hotel Matze auf. Zum Beispiel bei Kurt Krömer, Benjamin von Stuckrad-Barre, Sandra Maischberger oder Katrin Bauerfeind. Für sie war und ist er eine Art Startrampe, ein Mentor, eine Vaterfigur oder auch Kollege. Irgendwann habe ich mich dann mal näher mit ihm beschäftigt. Ich habe seine Show “Zak”, die er Anfang der 1990er moderierte, entdeckt und bin in ein richtiges Internet Rabbit Hole abgetaucht. Wie kaum ein anderer verbindet Friedrich Küppersbusch darin Schlagfertigkeit, Neugierde und Empathie. Er war der junge, wilde Fernsehstar, der im Grunde den Popjournalismus der Bonner Republik erfand und ein krasser Interviewer. Nach ein paar Jahren wechselte er – auf den ersten Blick unfreiwillig – die Seiten hinter die Kamera. Er produzierte unter anderem "Maischberger bei n-tv", “Raus aus den Schulden” mit Peter Zwegat und “Der große Deutsch–Test“ mit Hape Kerkeling. Und ganz aktuell “Chez Krömer”. Kennt ihr! Er erhielt viele, viele Fernsehpreise und entdeckte eben auch viele viele Fernsehgesichter. Heute ist er 61 Jahre und lebt mit seiner Frau in Dortmund, produziert noch immer und steht auch wieder selbst vor der Kamera. Wir unterhalten uns über seine Sicht auf die deutsche Medienlandschaft und wie diese sich verändert hat. Es geht um seine Familiengeschichte, seine Karriere, das Entdecken, den Umgang und das Trennen von großen Persönlichkeiten. Es geht um Märchen, Krieg und das gute alte Ego. MEIN GAST: https://instagram.com/kueppersbuschtv/ DINGE: Chez Krömer mit Torsten Sträter - https://youtube.com/watch?v=ZxL1lJnHJNQ&t=689s YouTube Küppersbusch TV - https://youtube.com/c/KüppersbuschTV/ ProBono - https://probono.tv/ Christopher Clark “Die Schlafwandler” - https://thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1034937930 Hermann Hesse “Narziß und Goldmund” - https://thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1000425406 Eugen Drewermann “Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter: Grimms Märchen tiefenpsychologisch gedeutet” - https://bit.ly/3UJJZia WERBEPARTNER: KoRo Drogerie - https://korodrogerie.de/ Code “HOTELMATZE” Pilot - https://pilotpen.de CODE “hotel20” gültig bis 10.12.2022 Lautsprecher Teufel - https://teufel.de MITARBEIT: Redaktionelle Mitarbeit: Lena Rocholl Musik: Jan Köppen Mix & Schnitt: Maximilian Frisch MEIN ZEUG: Mein neues Buch: https://bit.ly/3cDyQ18 Die Hotel Matze Suite bei Apple: https://apple.co/3DTfsFb Die Hotel Matze Suite bei Spotify: https://bit.ly/3J7OLjJ Wunschgäste bitte in die Kommentare: https://apple.co/2RgJVH6 Mein Newsletter: https://matzehielscher.substack.com/ Instagram: https://instagram.com/matzehielscher LinkedIn: https://linkedin.com/in/matzehielscher/ YouTube: https://bit.ly/2MXRILN Twitter: https://twitter.com/hotelmatze1 Mein erstes Buch: https://bit.ly/39FtHQy Mein Fragenset: https://beherzt.net/matze Übersicht zu meinen Partnern: https://bit.ly/34cEJ0E
Der Bundestag lebt von leidenschaftlichen Debatten, die in der Ära Merkel fehlten. In der Bonner Republik waren Strauß und Wehner berüchtigt für ihren Furor. Berühmt wurde die Grüne Waltraud Schoppe, die offen über die Penetration im Ehebett sprach.Von Ralph Gerstenbergwww.deutschlandfunkkultur.de, Zeitfragen. FeatureDirekter Link zur Audiodatei
Wofür steht die Bonner Republik? Welcher kultureller Raum wird damit assoziiert? Michael Köhler diskutiert mit seinen Gästen. Von WDR 3.
Deutschland erhebt sich gerne moralisch über andere Länder, in denen die Menschen- und Freiheitsrechte missachtet werden. Und was geschieht in unserem eigenen Land? Die ehemalige Bonner Republik ist inzwischen nicht mehr wiederzuerkennen. Deutschland ist scheinbar zu einer links-totalitären Diktatur transformiert worden. Es gilt anscheinend kein Grundgesetz mehr. Keine wirkliche Meinungsfreiheit. Kein wirkliches Demonstrationsrecht. Kein wirkliches Versammlungsrecht. Ein Artikel von Sven Korte Gesprochen von: Oliver Ratzke © www.hallo-meinung.de
Zeitgeschichte erleben. Der Podcast der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung
Von der „Volksgemeinschaft“ zur „Wertordnung“. Der Vortrag von Fabian Michl (Universität Leipzig) widmet sich den inhaltlichen Kontinuitäten und Brüchen in dieser äußerlich (fast) bruchlosen Laufbahn einer deutschen Ausnahmejuristin. Wiltraut Rupp-von Brünneck (1912–1977) war eine der profiliertesten Juristinnen der Bonner Republik. Von 1963 bis 1977 trug sie als seinerzeit einzige Richterin des Bundesverfassungsgerichts maßgeblich zur Verwirklichung der „Wertordnung“ des Grundgesetzes bei. Ihre juristische Laufbahn hatte sie 1937 unter ganz anderen Vorzeichen begonnen: als sozialreformerisch eingestellte „Rechtswahrerin“ in der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“. Die Vortragsreihe Kolloquium zur Zeitgeschichte findet in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte Berlin-München statt. Anmerkung: Bitte entschuldigen Sie die schlechte Tonqualität zu Beginn des Vortrags von Fabian Michl. Dies ist eine Aufzeichnung eines Livestreams. Live können immer Fehler passieren. Wir hoffen, dass die Hörfreude dadurch nicht getrübt wird und danken für Ihr Verständnis.
Am 15. September 1949 ist es so weit: Der gerade formierte Bundestag wählt Konrad Adenauer im Gebäude der Pädagogischen Hochschule in Bonn zum ersten deutschen Bundeskanzler. 14 Jahre lang, bis zum Oktober 1963, wird er es bleiben. Adenauer ist der Erste in jenem Amt, das wie kein anderes die Geschicke des Landes bis heute bestimmt. Sechs weitere Männer und eine Frau haben nach ihm die Bundesrepublik Deutschland regiert. Sie waren Sozialdemokraten und Christdemokraten, Rheinländer, Norddeutsche und eine Ostdeutsche. Ihre Namen sind eng mit den Meilensteinen der deutschen Zeitgeschichte verbunden: mit dem Wirtschaftswunder, dem Mauerbau. Mit Westbindung und Ostpolitik. Mit dem Terror der RAF, der Friedensbewegung, mit Mauerfall und Wiedervereinigung, der Agenda 2010, dem "Nein" zum Irakkrieg, mit dem Sommer von 2015. Im zweiten Teil unserer Miniserie über die deutschen Kanzler und die Kanzlerin zeichnen wir im Gespräch mit dem langjährigen Chefredakteur der ZEIT, Theo Sommer, die Anfangsjahre der Bundesrepublik nach und die Zeit des Kalten Krieges; Sommer erzählt über sein Verhältnis zu Willy Brandt und Helmut Schmidt und von seiner Zusammenarbeit mit Marion Gräfin Dönhoff. Wir versetzen uns mit Tondokumenten aus dem alten Bundestag zurück in die Zeit der Bonner Republik. Und wir diskutieren mit Frank Werner, dem Chefredakteur von ZEIT Geschichte, über die Frage, ob es nun die Personen sind, die Geschichte machen – oder ob es doch vor allem die Geschichte ist, die uns Menschen formt. Mehr zum Thema lesen Sie auch in der aktuellen Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte. Unter diesem Link können Sie eine Gratisausgabe von ZEIT Geschichte zum Testen bestellen: https://abo.zeit.de/zg-testen/?icode=01w0169k0575angaudall2110&utm_medium=audio&utm_source=zgpodcast&utm_campaign=zg_zon_podcast&utm_content=&wt_zmc=audall.int.zabo.zgpodcast.zg_zon_podcast....x
Thu, 23 Sep 2021 01:35:00 +0000 https://alte-schule.podigee.io/113-eckhard-seeber b3592b5becd94b3e3806a915001e20db Der Fahrer von Helmut Kohl erzählt von seinen über 40 Jahren am Lenkrad an der Seite des Kanzlers. Eckhard "Ecki" Seeber war über 40 Jahre lang der persönliche Fahrer von Helmut Kohl. Meist saßen die Beiden alleine im Auto, Personenschützer, Staatssekretäre und Assistenten mussten in Begleitfahrzeugen hinterherfahren und so manches Mal rief der Kanzler noch spontan am Abend an, um mit seiner Frau Hannelore und den Seebers und so ganz ohne weitere Begleitung essen zu gehen. Ecki, wie Kohl ihn genannt hat, war sein Ruhepol, Ohr zur Basis und später auch persönlicher Assistent, dessen Hilfe nicht nur hinterm Lenkrad gefragt war. Wenn Kohl mal wieder spontan anhalten ließ, um im Dorfkrug am Wegesrand etwas zu essen und die Köchin vor Aufregung nichts mehr hinbekam, war es Ecki Seeber, der seinem Chef das Spiegelei briet. So geht es in diesem Interview nicht nur um gepanzerte S-Klassen, sondern auch um eine Übernachtung im Weißen Haus und einen Saunabesuch mit Boris Jelzin. Viel Spaß mit Eckhard Seeber. Die Alte Schule im Netz findet ihr unter www.alteschule.tv und wenn ihr Lust auf Videos habt, dann schaut einmal hier rein: www.youtube.com/geleedeluxe 113 full Der Fahrer von Helmut Kohl erzählt von seinen über 40 Jahren am Lenkrad an der Seite des Kanzlers. no eckhard seeber,mercedes benz,s-klasse,panzerung,helmut kohl,chauffeur,fahrer,politik,bonner republik,bundeskanzler Karsten Arndt
Mitten im Abitur erfährt Pola, dass ihr Vater als Stasi-Spion gearbeitet hat. Das geheime Doppelleben zerstört die westdeutsche Familienidylle. In vielen Familien gibt es ein Geheimnis, das lange verborgen bleibt. Wenn es dann - plötzlich und unerwartet - gelüftet wird, ist der Schrecken meist groß. So wie bei Pola. Mitten im Abitur erfährt sie, dass ihr Vater Jakob fast 20 Jahre ein gefährliches Doppelleben geführt hat, als Spion in der Bonner Republik. Niemand ahnt etwas. Ihr Vater ist Spitzenbeamter im Bundesministerium, ihre Mutter Grundschullehrerin. Pola verlebt eine glückliche Kindheit. Alle gehen herzlich miteinander um, strahlen einen engen Zusammenhalt aus, unternehmen schöne Urlaube, haben einen großen und interessanten Freundeskreis. Eine Bilderbuchfamilie …. bis zu jenem Abend im Mai 1993, als Beamte des Bundeskriminalamtes an der Haustür klingeln und das Doppelleben des Vaters auffliegt. Jakob wird unter dem Verdacht, jahrzehntelang für die DDR spioniert zu haben verhaftet und am Ende wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit zu drei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Pola und ihre Mutter sind geschockt. Wie blicken sie heute auf ihren Vater, auf ihren Ehemann? Wie hat sich das Familienleben nach der Enttarnung verändert? Welche Spuren hinterlässt das Geheimnis des Vaters in der Familie?
Christa Nickels ist gelernte Intensiv-Fach-Krankenschwester, Politikerin, Parlamentarische Staatssekretärin a.D., Gründungsmitglied der Grünen in Nordrhein-Westfalen und eine der Pionierinnen der Bonner Republik. Der aktuelle Kinofilm DIE UNBEUGSAMEN erzählt die Geschichte dieser Frauen, die sich ihre Beteiligung an den demokratischen Entscheidungsprozessen gegen die Männer erkämpfen mussten. Es ist eine Reise zurück in die deutsche Politik der Bonner Republik. Es geht um die Gestaltungs- und Wirkungsräume in unserer Demokratie, um Machtkämpfe, Quote, um Netzwerke und um Sexismus. Wir begehen gemeinsam mit Christa Nickels den langen Weg zur Parität. Politikerinnen wie Christa Nickels haben unglaublich viel für die politische Teilhabe von Frauen getan, sich für die Änderung von Gesetzen eingesetzt, um mehr Gleichberechtigung zu ermöglichen. All das erzählt sie in unserem “demokratischen Lagerfeuer-Gespräch”, wie sie es selbst nannte, und das fasst es sehr gut zusammen! Show Notes: Film DIE UNBEUGSAMEN http://www.dieunbeugsamen-film.de Buch zum Film von Torsten Körner: In der Männer-Republik Diese Episode wird von unseren Partnern She's Mercedes und Manufactum unterstützt. Vielen Dank! Im She's Mercedes Newsletter werden einmal im Monat eindrucksvolle Porträts, spannende Homestories und inspirierende Interviews präsentiert. Zudem erfahrt ihr von exklusiven Veranstaltungen und Gewinnspielen. Lass Dich inspirieren und werde Teil der She's Mercedes Community. Anmelden könnt ihr euch unter: https://newsletter.shesmercedes.de Manufactum steht für die guten Dinge, an denen man lange Freude hat – also Produkte, die reparierbar, langlebig und funktional sind. Um diese Produkte und die Geschichten dahinter geht es auch im Manufactum Podcast „Bewusst gemacht“ mit Theresa Frigger. In der nun startenden zweiten Staffel geht es vor allem darum, gewohnte Routinen zu hinterfragen, die Menschen zum Nachdenken anzuregen und aufzuzeigen, wie man schon mit kleinen Veränderungen im Alltag Großes bewirken kann. Hört rein: https://open.spotify.com/show/38r6RwaVPxuC66wqXkK1RF Folgt Role Models auf: Instagram: https://instagram.com/_rolemodels LinkedIn: https://de.linkedin.com/company/rolemodels Twitter: https://twitter.com/rolemodels Facebook: https://facebook.com/rolemodels Newsletter: http://eepurl.com/dJ3j2Q Website: https://rolemodels.co
Politikerinnen waren viele Jahre in der Bundesrepublik kaum sichtbar. In der Männerbastion Bundestag mussten sich Frauen erst noch durchsetzen. Eine der Kämpferinnen während der Bonner Republik war Christa Nickels, Gründungsmitglied der Grünen in NRW. Moderation: Jürgen WIebicke
In vielen Familien gibt es ein Geheimnis, das lange oder für immer verborgen bleibt. Polas Familie erfuhr auf einen Schlag, dass ihr Vater über Jahrzehnte ein gefährliches Doppelleben in der Bonner Republik führte, von dem niemand ahnte. Autor: Klaus Schirmer Von Klaus Schirmer.
Chaos und Verzweiflung nach der Machtübernahme der Taliban. Ein Gespräch mit der Filmemacherin und Autorin Ronja von Wurmb-Seibel über die Frage, was das für Afghanistan bedeutet. / "Ein ewiger Augenblick" - Fritz Wepper und seine Autobiographie zum 80. Geburtstag / Der Dokumentarfilm "Gunda" über den Alltag einer Sau und "Die Unbeugsamen" - die Filmpremiere in Berlin über die Geschichte der Frauen in der Bonner Republik.
Der Film die "Die Unbeugsamen" von Torsten Körner erzählt die Geschichte der Frauen in der Bonner Republik, die sich ihre Beteiligung an den demokratischen Entscheidungsprozessen gegen erfolgsbesessene und amtstrunkene Männer wie echte Pionierinnen buchstäblich erkämpfen mussten. Gestern Abend fand im Berliner Delphi Filmpalast in Anwesenheit der Protagonist*innen die Premiere statt. Für rbbKultur war Alexander Soyez dabei.
In unserem fünften Teil der Reihe "Was ist deutsch?" spricht Simon Strauss mit dem aus Tansania stammenden CDU-Politiker und Musikmanager Joe Chialo über die Bonner Republik, Identitätspolitik und Saumagen.
Autor: Köhler, Michael Sendung: Kultur heute Hören bis: 19.01.2038 04:14
Autor: Köhler, Michael Sendung: Kultur heute Hören bis: 19.01.2038 04:14 Berichte, Meinungen, Rezensionen Glitzerturm in der Provence - Frank Gehrys "Luma Arles" eröffnet Teil 2&3 der Trilogie: Tom Stoppards "Die Küste Utopias" am Theater Wiesbaden "The Fall" - Tobias Zielony im Museum Folkwang in Essen Ende der Bonner Republik. Kulturhistorische Tagung zum Berlin Beschluss 1991 Am Mikrofon: Michael Köhler
Könnt ihr euch daran erinnern, wann ein*e Bundeskanzler*in das letzte Mal die Vertrauensfrage gestellt hat? Wir müssten auch erstmal recherchieren. Im März 2021 forderten im Deutschen Bundestag einige Politiker*innen Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, die Vertrauensfrage zu stellen. Doch was hat es mit der Vertrauensfrage überhaupt auf sich? Und welche Rolle spielt das konstruktive Misstrauensvotum? Das klingt alles ziemlich sperrig. Doch Vertrauensfragen und Misstrauensvoten hatten immer spannende Folgen. Wir blicken also auch zurück in die "alte Bonner Republik." Außerdem beschäftigen wir uns in dieser Folge damit, was im VCP passiert wenn Ämter nicht besetzt werden können oder Amtsinhaber*innen zurücktreten. Protokoll der Plenarsitzung des Deutschen Bundestags vom 01. Oktober 1982: https://dserver.bundestag.de/btp/09/09118.pdf Die Rede von Helmut Schmidt zum Konstruktiven Missvertrauensvotum: https://www.youtube.com/watch?v=CjWeDMJ8YY0&t=528s Die komplette Plenarsitzung: https://www.youtube.com/watch?v=YuxgXReinAI Quelle Redebeitrag Dietmar Bartsch - Deutscher Bundestag Quelle Coverbild: Deutscher Bundestag --- Ihr habt Fragen, Lob und Kritik? Oder wollt Schokolade? Dann meldet euch unter elefantenrunde@vcp-bayern.de oder schreibt uns unter: 0160 9915205. Redaktion und Moderation: Marie Geuß, Maximilian Randelshofer, Patrick Ott. Ein besonderer Dank geht für die Audio-Bearbeitung an: Philipp Scholz von Scholz Kampka audio operations.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/podiumsdiskussion_zur_tagung_die_entstehung_einer_hauptstadtregion_zwischen_koeln_duesseldorf_und_bruessel_die_bonner_republik?nav_id=9345
Die Wiedervereinigung Deutschlands bleibt für Cornelia ein unvergessliches Ereignis. Ihre Studienfreundin Ulrike erzählt die Geschichte ihrer Flucht im Herbst 1989.
Das Bundesbüdchen war ein wichtiger Treffpunkt in der Bonner Republik. Hier kauften Bundeskanzler ihre Zeitungen, Journalisten bekamen Informationen und Abgeordnete holten sich in der Sitzungspause einen Imbiss. Jetzt ist der Zeitungskiosk (fast) zurück am alten Platz. Von Antje Allroggen www.deutschlandfunk.de, @mediasres Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Er ist zurück, der legendäre Kiosk der Bonner Republik. Fast am Originalstandort. Und bringe so wunderbare Erinnerungen mit, meint Peter Zudeick in seinem satirischen Schrägstrich. Von Peter Zudeick.
Referent: Matheus Hagedorny (studierte Philosophie, Neuere Geschichte und Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Bonn, er ist Autor des Buches Georg Elser in Deutschland, das im ca ira Verlag erscheinen wird) Mitschnitt einer Veranstaltung in der Reihe "Geschichte" Vom Feind der Volksgemeinschaft zum deutschen Helden in 80 Jahren: Georg Elser (1903-1945) wollte Adolf Hitler 1939 mit einer Bombe töten und scheiterte nur knapp. Nach langer Verleumdung setzt ihm die deutsche Gesellschaft ein Denkmal nach dem anderen. In Deutschland vergeht kein 8. November mehr ohne ausführliche Ehrung des Attentats auf Adolf Hitler im Jahr 1939. Bis zum Ende der Bonner Republik stand der proletarische Widerstandskämpfer aus dem schwäbischen Königsbronn im Schatten der Putschisten des 20. Juli 1944. Inzwischen scheint sich das Verhältnis umzukehren. Im Land erinnern mehr Denkmäler an Elser als an Stauffenberg. Die Spitzen des Nachfolgestaats des ›Dritten Reiches‹ sparen nicht mit Respektsbekundungen, wenn die Rede auf Elser kommt. In der Rezeptionsgeschichte des Bürgerbräu-Attentats zeigen sich die Leerstellen und Abgründe der deutschen "Aufarbeitung der Vergangenheit". Der Vortrag konzentriert sich auf den ideologischen Zusammenhang, in dem die Motive zur Tötung Hitlers reiften, und die daraus resultierenden Nachwirkungen auf die Wahrnehmung des Attentats während und nach der Zeit des Nationalsozialismus. Er wird der Frage nachgehen, was das Andenken an den christlich und kommunistisch geprägten Attentäter in Deutschland über Jahrzehnte blockierte und warum der einsame Widerstandskämpfer heute kein Vorbild sein kann.
In der Bonner Republik wurden Frauen im Bundestag anfangs noch bösartig verhöhnt. Der Politologe Torsten Körner hat sich damit beschäftigt, wie sie im Laufe der Zeit ihren Platz in der Politik behauptet haben. Bei WDR Thadeusz spricht er über außergewöhnliche Politikerinnen, das für einige Unionspolitiker immer noch schwere Trauma "Bundeskanzlerin Angela Merkel" und ob sich die Berliner Republik demnächst als neue, alte Männerbastion entpuppt.
In der Bonner Republik wurden Frauen im Bundestag anfangs noch bösartig verhöhnt. Der Politologe Torsten Körner hat sich damit beschäftigt, wie sie im Laufe der Zeit ihren Platz in der Politik behauptet haben. Bei WDR Thadeusz spricht er über außergewöhnliche Politikerinnen, das für einige Unionspolitiker immer noch schwere Trauma "Bundeskanzlerin Angela Merkel" und ob sich die Berliner Republik demnächst als neue, alte Männerbastion entpuppt.
Mit „Bühlerhöhe“ hatte sich Brigitte Glaser schon vor drei Jahren sehr erfolgreich in deutsche Regierungskreise hineingeschrieben. Damals ging es um die Adenauerzeit, die sie als Ausgangspunkt für ihre fiktive Handlung gewählt hatte. Jetzt springt sie mit „Rheinblick“ ins Jahr 1972, als Willy Brandt Bundeskanzler ist und seine Stimme verliert. Es ist an der jungen Logopädin Sonja, ihn wieder hinzukriegen. Wesentlich bei der Geschichte ist das Lokal „Rheinblick“, wo sich Mächtige und Gewöhnliche am Tresen begegnen. Axel Schwalm hat die Autorin zum Interview getroffen und mit ihr über die Qualitäten der Bonner Republik im Allgemeinen und die Willy Brandts im Besonderen gesprochen. Moderation: Erika Altenburg
FAZ Essay – der Podcast für die Geschichte hinter den Nachrichten
Die Frankfurter Allgemeine trat stets für die Wiedervereinigung ein – während andere von einer "Lebenslüge" der Bonner Republik sprachen und das Provisorium für einen Dauerzustand hielten. Ein Essay von Professor Dr. Peter Hoeres.
Ein kleiner Junge bringt seine noch kleinere Schwester um, während die Eltern beim Betriebsfest sind und die Babysitterin mit einem dubiosen Typen einparken lernt anstatt auf die Kinder aufzupassen. Warum hat das Bübchen das gemacht? Liegt es an den sozialen Umständen, der emotionalen Kälte der Bonner Republik, dem Patriarchat, ist das Bübchen ein Psychopath, geht es hier um nature oder um nurture? Roland Klicks BÜBCHEN beantwortet keine dieser Fragen so wirklich. Stattdessen geht es darum, diese Tat und ihre Folgen zu erleben. Wir reden darüber, wie der Film das macht. Und darüber, wie der Maverick Klick hier noch zwischen den Stühlen steht, zwischen Neuem Deutschen Film und echter Unabhängigkeit.
Knut Bergmann ist in Bonn geboren und hat hier Politik studiert. Als 1999 der G8-Gipfel am Rhein stattfand, fing er zum ersten Mal an, sich dafür zu interessieren, was bei Staatsbanketten auf den Teller und ins Glas kommt. Jetzt hat er mit diesen Beobachtungen und Recherchen ein Buch geschrieben: “Mit Wein Staat machen: Eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland”. Erika Altenburg hat den ehemaligen Redenschreiber des Bundespräsidenten im Rahmen einer Lesung in der Kessenicher Buchhandlung Jost getroffen. Im Interview sprach sie mit ihm über die kulinarischen Einblicke in das Bonner Hauptstadtgeschehen. Moderation: Axel Schwalm
Es war die Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland, als Konrad Adenauer das Grundgesetz verkündet. Eigentlich sollte es ein Provisorium für die Zeit der Teilung Deutschlands sein. Es galt gut 40 Jahre in der Bonner Republik und gilt seit 30 Jahren auch im wiedervereinigten Deutschland. Autorin: Marfa Heimbach
Ein Spion im Herzen der Bonner Republik, der sogar den Bundeskanzler zu Fall bringt – HOAXILLA geht auf Agentenjagd und betrachtet dieses Mal die Guillaume-Affäre, die im Frühjahr 1974 die BRD erschütterte. Bitte schickt eure Gewinnspielmail mit dem Betreff „Illuminatics“ bis zum 26.05.2019, 23:59 Uhr an uns. Die Temine für das Theaterstück in Moers lauten: 02. Juni 2019, 18:00 Uhr 15. Juni 2019, 19:30 Uhr 23. Juni 2019, 18:00 Uhr Hier gibt es Informationen dazu, wie man uns unterstützen kann.
2018 hat mit der Gewaltorgie einiger Flüchtlinge in Amberg geendet und 2019 mit dem Terror eines Deutschen in Essen begonnen. Werden wir uns daran gewöhnen müssen oder gibt es eine Chance, zu den friedlicheren Zeiten der Bonner Republik zurückzukehren?
Kleine Reise in die Vergangenheit: Herr Löbker und Herr Laux sind in Bonn, wo sie sich vor einem Wellensittich-Leben kennengelernt haben. In der Bonner Republik war alles nicht so aufgeregt. Es gab aber auch noch keine Siegtreffer von Özil.
No Sozi, No Cry: Deutschland hat gewählt und das Ergebnis deutet auf Jamaika hin — sowohl als Regierungskoalition als auch als lohnendes Exil-Ziel angesichts von 12,6% für die AfD. Lucky und Fred drücken die Zornbank, sprechen über gute und schlechte „Spiegel“-Titelgeschichten und leider dann doch auch wieder über die Partei von Tourette-Trixi und Alexander IrgendwasmitGAU. In der Rubrik „Johnny Cash fragt, Lucky & Fred antworten“ dreht sich diesmal alles ums Thema Heimat, Fred vermisst die Bonner Republik und Lucky entdeckt sein Herz für Konservative und spricht über sein neues Hobby Staatsphilosophie. All das und unsere beliebte Serie „Es war nicht alles schlecht“ gibt es in der neuen, 19. Ausgabe Eures Lieblingspodcasts! Shownotes unter http://www.coffeeandtv.de/2017/10/13/lucky-fred-episode-19/
Nach dem 2. Weltkrieg frisch aus der Taufe gehoben, wird das Bundesland schon wenig später durch die Bonner Republik auch zum Zentrum Westdeutschlands. Die 1950er Jahre erzählen sich wie ein modernes Märchen: Nordrhein-Westfalen, das neugeschaffene künstliche Bindestrichland an Rhein und Ruhr, wird in weniger als zehn Jahren zum größten und wirtschaftlich stärksten Land – nicht nur in der jungen Bundesrepublik, sondern in ganz Westeuropa. Aus denkbar schlechten Startbedingungen gelingt NRW aus dem Nichts ein ungeahnter Höhenflug. Der schnell erblühende Wohlstand kurbelte auch den Konsum an. Auf der Düsseldorfer Königsallee wurde flaniert, Geld ausgegeben oder die reiche Auslage bestaunt. Pelze und Perlenketten sorgten für Glamour und Schönheit – die Westdeutschen präsentierten sich selbstbewusst. Selbst die erste Miss World kam 1956 aus NRW: In London wurde die gebürtige Mönchengladbacherin Petra Schürmann zur schönsten Frau der Welt gekürt. Zwischen Kriegstrümmern, Stahlbau und neuem Reichtum entfalteten sich große Geschichten und kleine Anekdoten – eine spannende Zeitreise durch durch ein erfolgreiches Jahrzehnt in der vielfältigen Geschichte Nordrhein-Westfalens. (Online-Signatur Medienzentren: 4986617)
Walter Möbius war viele Jahre Chefarzt am Johanniter-Krankenhaus in Bonn. Er heilte Diplomaten und Politiker, darunter Altkanzler Helmut Kohl, mit dem er bis heute befreundet ist. Reden und Zuhören - das vermisst der Arzt in deutschen Praxen. Der 77-Jährige findet auch in der Natur-Fotografie eine Quelle, die heilen hilft. Bei Typisch deutsch spricht er unter anderem über seine ärztlichen Maximen. 1937 wurde Walter Möbius in Bonn geboren, dort hat er mit zwanzig Jahren sein Medizinstudium begonnen. Schon als junger Mann reiste der passionierte Fotograf und Bergsteiger durch die ganze Welt. Von 1978 bis 2002 war Walter Möbius Chefarzt am Bonner Johanniter-Krankenhaus, das zur Zeit der Bonner Republik so etwas wie das "Regierungs-Krankenhaus" war. Unter den Patienten gab es viele Diplomaten und Politiker. In dieser Zeit lernt Walter Möbius auch Helmut Kohl kennen, den er in den Jahren seiner Kanzlerschaft auf zahlreichen Regierungsreisen begleitete. Noch heute berät er den Altkanzler als Arzt und Freund.
Die Weimarer Republik, deren Untergang die meisten Zeitgenossen noch miterlebt hatten, war die Negativfolie, vor deren Hintergrund nach 1945 die zweite deutsche Demokratie konzipiert, und an der sie seitdem immer wieder ängstlich gemessen wurde. Doch während heute gerne eine gerade Linie von den Lehren aus Weimar zur stabilen Ordnung der Adenauerzeit gezogen wird, war der demokratische Neubeginn nach 1945 sehr viel umstrittener und kontroverser. Es gab gerade im bürgerlichen Parteienspektrum starke Kontinuitäten zur Parlamentarismus- und Parteienkritik der Weimarer Zeit. Ohne die Alliierten, die den Rahmen vorgaben, in dem sich die Neuordnung bewegen konnte, wäre vermutlich keine liberale parteienstaatliche Demokratie entstanden. Es brauchte die Erfolge der Ära Adenauer und die Furcht vor der Sowjetunion, um die Vorbehalte gegenüber dem westlichen politischen Modell schwinden zu lassen. In den Debatten und dem politischen Streit um Weimar nach 1945 spiegelt sich daher auch das Einleben der Westdeutschen in die bundesrepublikanische Demokratie.