School must go on

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Der Podcast „School must go on“ entstand während der Schulschließungen im Frühjahr 2020. Für Bildungsunternehmer Stephan Bayer (sofatutor.com) und Podcaster Philipp Glöckler war klar, dass das Lernen immer weitergeht – auch wenn es zunächst unvorstellbar schien. Mit spannenden Denkanstößen und gelungenen Praxisbeispielen macht Stephan Bayer den Schulen Mut, sich nachhaltig und sinnstiftend weiterzuentwickeln. Er tauscht sich dazu jede Woche mit Lehrkräften, Bildungsexpert/-innen und Familien über Themen wie Krisenmanagement, digitale Bildung oder neue Lernkonzepte aus. Seine Gäste zeigen, dass neue Bildung unkompliziert gelingen kann, wenn man mit Herz und Verstand zur Tat schreitet. Für Ideen & Anmerkungen: podcast@sofatutor.com Für mehr Infos: LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/bayerstephan/ Twitter: https://twitter.com/stephan_bayer_ Web: https://www.sofatutor.com/

Stephan Bayer


    • Mar 24, 2025 LATEST EPISODE
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    Latest episodes from School must go on

    EdTech wissenschaftlich untersucht– Prof. Dr. Klaus Hurrelmann zur Wirksamkeit von sofatutor

    Play Episode Listen Later Mar 24, 2025 143:06


    Was muss Schule heute leisten – und wo stößt sie an ihre Grenzen? Welche Rolle spielen Eltern, wenn es um Lernmotivation geht? Und wie erleben Lehrer*innen den Spagat zwischen pädagogischem Anspruch und systemischen Schranken? In dieser Folge von School must go on spricht Stephan Bayer mit dem Jugend- und Bildungsforscher Prof. Dr. Klaus Hurrelmann über die großen bildungspolitischen Fragen unserer Zeit: darüber, was Schule heutzutage leisten muss, über die sich verändernden Ansprüche an Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern und über die Frage, wie sich Bildungseinrichtungen öffnen und weiterentwickeln können – auch im Zusammenspiel mit außerschulischen Partnern wie EdTechs. Ausgangspunkt für das Gespräch ist eine aktuelle Wirksamkeitsstudie zur Nutzung von sofatutor, die vom Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie (FIBS) gemeinsam mit Trimion applied social research im Auftrag von sofatutor durchgeführt wurde. Befragt wurden über 6.600 Personen – darunter Lehrkräfte, Schüler*innen und Eltern. Die Ergebnisse zeigen: Digitale Lernplattformen können einen Beitrag leisten – zur Stärkung der Lernmotivation von Schüler*innen oder der Unterstützung von Lehrkräften beim Unterrichten. Eine Studie dieser Art ist auf dem deutschen EdTech-Markt einzigartig und gibt spannende Einblicke in den Nutzen von digitalen Lern- und Lehrangeboten.

    Die Welt als Klassenzimmer – Familie Gencalp segelt um die Welt

    Play Episode Listen Later Apr 25, 2023 24:52


    Familie Gencalp hat ihr Leben letztes Jahr komplett auf den Kopf gestellt und sich auf den Weg gemacht, die Welt zu umsegeln. Im Podcast „School must go on“ berichtet die dreiköpfige Familie über die Hintergründe ihrer Entscheidung und wie Sohn Aybars das Lernen außerhalb des Klassenzimmers gelingt. – „Was machen wir hier eigentlich?“ – Den Traum vom Leben auf dem Boot und dem Umsegeln der Welt hatten Mama Daniele und Papa Güven schon lange. Nach einem schweren Schicksalsschlag entschieden sie sich schließlich, ihr Leben grundlegend zu verändern und ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. „Das war auch für uns der Auslöser, wo wir gesagt haben: ‘Was machen wir eigentlich?'“, erklärt Daniele. „Man verschiebt immer alles auf später und wartet, aber das Leben kann von heute auf morgen vorbei sein!“. So verkauften die beiden Haus und Firma und zogen gemeinsam mit Sohn Aybars auf ihr Boot, mit dem im Mai die Weltreise starten soll. – „Der Schulleiter ist der Meinung, dass Reisen auch bildet” – Der 15-Jährige Aybars hat seine bisherige Schulzeit, wie die meisten Jugendlichen seines Alters, in einer deutschen Schule verbracht. Die Freistellung von der Schulpflicht sei jedoch einfach und unkompliziert gewesen. „Wir haben dem Schulleiter von unseren Plänen erzählt und er hat es von Anfang an befürwortet“, erinnert sich Daniele. „Er ist ebenso der Meinung, dass Reisen auch bildet.“ So wurde der Antrag bei der Schulbehörde gestellt und knapp eine Woche später kam die Bestätigung der Freistellung von der Schulpflicht für drei Jahre. – Neu gewonnene Freiheiten beim Lernen – „Am Anfang hatte ich ein bisschen Angst davor, dass ich meine Freunde nicht mehr sehe und das mit der Schule nicht schaffe“, erklärt Aybars. Beides habe sich aber nicht bewahrheitet. Gelegentliche gegenseitige Besuche und der Kontakt über das Internet ermöglichen es dem 15-jährigen, sich mit seinen Freunden auszutauschen. Das Lernen sei inzwischen einfach. „Ich habe die entsprechenden Schulbücher der 9. Klasse und lerne parallel mit den Videos und Aufgaben von sofatutor“, so der Jugendliche. „Es ist angenehmer, man lernt nach seinen eigenen Regeln und kriegt nicht das meiste vorgeschrieben, wie zum Beispiel wann der Unterricht startet oder wann die Schule endet.“ Es ist diese gewonnene Freiheit für ihren Sohn, über die sich auch Mutter Daniele freut. „Manchmal ist es so, dass das Wetter toll ist und der Wind stimmt. Dann geht Aybars morgens Kitesurfen und macht am Nachmittag Schule oder am nächsten Tag entsprechend ein bisschen mehr. Das ist diese Freiheit, die er dann eben auch genießen kann, aber man trotzdem das Gefühl hat, dass er die Schule ernst nimmt.“ Außerdem berichtet die Familie von Dingen, die man über den Lehrplan hinaus beim Reisen lernt, wie das Fehlen der sozialen Aspekte einer Schule auf Reisen kompensiert werden kann und welche Route sie segeln werden.

    “There is no huge support from the governments” – about Optima School with Yuriy Balkin

    Play Episode Listen Later Jan 11, 2023 33:46


    (The English interview starts at 3:10) According to current statistics, each German high school has enrolled between 10 and 30 Ukrainian students. Many principals have done this without additional staff and have often exceeded the maximum class sizes allowed by law. This raises the question of how well or poorly Ukrainian students are able to follow the lessons when they speak little German and are forced by German school law to be present in the German school. At the beginning of the war and the wave of refugees, Optima School tried to offer supplementary lessons for Ukrainian students. With live lessons and on-demand learning content in Ukrainian. In the morning, Ukrainian children could have learned at the German school and in the afternoon, they could have consolidated content in their own language or learned Ukraine-specific topics such as history, geography and social studies. Unfortunately, there was no longer much talk about the Optima School in Germany, which Stephan took as the occasion to talk to Yuriy Balkin. Yuriy is Chief Strategy Officer of Optima Education Group which operates Optima School, the first and the largest Ukrainian K-12 distance learning school. – No state funding in Germany – As Yuriy explains in this episode of “School must go on” Optima has been running reliably for years and is easily scalable. Optima School is in the same situation as many EdTechs in the education sector: There is no state funding, because stakeholders such as the ministry of education do not want to support "for-profit" companies, even in times of acute crisis. This is also how the documentation of the rejection of cooperation between KMK and Optima can be read: No interest in cooperating with companies with the excuse that it is not that easy to procure. Instead, the SAP Foundation and the Bosch Foundation stepped in and helped more than 100,000 Ukrainian students gain access to the Optima platform at short notice. Yuri Balkin also talks about the background and concept of Optima School and how they are currently trying to continue to provide education to as many Ukrainian children as possible, regardless of location, economic circumstances, and government support.

    Bridging a gap in the conversation around innovation – about the US education system with Doug Roberts

    Play Episode Listen Later Sep 9, 2022 44:04


    Doug Robers, who started out as a teacher, has worked in and with the US education system in a wide variety of roles over the years. Based on his accumulated experiences, he founded the Institute for Education Innovation in 2018, which he still manages as CEO. In the podcast “School must go on,” Doug Roberts talks about the unique structures in the US education system, and the background and work of the Institute for Education Innovation. – “We aim to bridge a gap in the conversations around innovation” – Doug Roberts talks about two different groups: On the one hand the district leaders who are working hard to try to find the most creative and innovative solution to problems, and on the other hand, entrepreneurs and founders of organizations who are similarly working to provide creative and innovative solutions to challenges. “It can be hard for them to find each other, partially because our process of buying and selling in K12 is somewhat antiquated”, Doug explains. “So what if we create a robust and sort of level playing field, democratized ecosystem where any company or nonprofit or other organization, regardless of its size, experience, influence, investor backing or not, can have access to districts that are trying to solve the problem that they're working on.” It's not necessarily about doing business, Doug says, it's about learning what's out there and then figuring out how you can improve what you are currently doing. “Overall it's a community of people who are curious and engaged in trying to get better at what they do.” – Building relationships instead of only doing business – “You can't come to the Institute for Education Innovation and just think about profit”, Doug explains. “What you want to think about is growing your organization and growing your relationships.” The companies that do best, he says, come in with a focus on listening, on building relationships and on working the problem. “So, if you're a solution in search of a problem, that's going to be tough. If you know that there's a problem and you're looking at the problem and trying to provide a solution to it, our members will see that, identify it and then try to work with you to figure out how you can solve the problem on the ground in their place.” Doug observed that in the end relationships are much more important than the business. “But if you go and build the relationships and listen and take the right approach, the business comes.” – The importance of superintendents – “We do have a unique thing here in the fact that our schools are governed by local boards of education who hire a superintendent who then runs a school system”, Doug says. He thinks the business acumen of these superintendents is not appreciated enough. “They see all the different angles to work in a district. They are running a hundreds-of-millions budget, and managing all the complex operations with thousands of people reporting to them. They have to be over these large bureaucracies, organizations and civil servants and we all kind of know what a school looks like.”, Doug emphasizes. “And it's the entrepreneurial aspect of superintendent work that we try to help people understand that it is a big part of their jobs.” So, the superintendent is the right place to start the conversation, Doug Roberts says, but also the hardest person to reach in the school district because of the massive operations they have to run. “But anything that's kind of enterprise level, you really need the district Leadership team on board, and that's where we help.” Doug Roberts also talks about the procurement and purchasing process, the current state of tech, and past and future development.

    “We've given students a voice in their education” – about school in Canada with Brandy Yee

    Play Episode Listen Later Mar 4, 2022 61:30


    Brandy Yee is the Assistant Professor and Director of Liberal Studies in Education Program at the California Lutheran University. She is from Canada where she worked as a teacher and principal. In addition, she has also worked as a professor in Germany and Finland, which gave her an insight into the educational systems there. In the podcast “School must go on” Brandy Yee talks about the huge shift in the Canadian education system during the last years. – PISA scores vs. intellectual engagement – A study in Canada (“What did you do in school today?”) found out a few years ago that students do not enjoy being students. And this in spite of the consistently good results in PISA. “We need to ensure that our students cannot just regurgitate content. But they have the skills and abilities necessary to engage in lifelong learning to be agile and to be able to pivot when times change”, Brandy Yee explains. She describes intellectual engagement as a deep investment in learning through which the kids come to school because they're so excited about what they're learning. So, the PISA scores are important, Brandy says, but you need to also ask yourself “Are the kids engaged?” Can they not only do well on standardized tests of achievement? Is there an environment where the kids want to be continuous learners? “The Canadian study really forced us to reconsider the things that we were doing.” – A system for every student – In the past, if you weren't a kid who did very well in the core subjects, Brandy explains, there was really no place for you in the Canadian education system. “It was hard for us to come to terms with that – that we had created structures within our system that only served some of our students well.” For a long time there were students that believed that they could never make it at a university or post secondary setting – so they didn't even try and apply. “We started to create opportunities within our high schools where they could start to take some of those preliminary University courses”, the Professor says. There are also partnerships with some trades, technical schools and art schools and the students even have the possibility to go to other high schools for specific courses. In addition to this, Canada started to bring mentors from the industry into education. “So we're supporting the students as they transition from high school into post-secondary, and then we're supporting them with those key connections as they transition from post-secondary into the workforce.” – Progress reports instead of classic report cards – “We also started to look at formative assessment”, Brandy Yee sums up. For a long time summative assessment was the main form of assessment used in Canada – and in many other educational systems around the world. “That was something that we just accepted as the acceptable practice. But when you actually start to unpack, it runs quite counterintuitive to teaching and the learning process,” the former principal explains. “So, if we only test students at the end of a unit by a test and it shows that either, they get an 82 or 94 and so they've sort of met the learning outcome, or they get a 60 or a 50 or 40, which means that they maybe haven't quite met the learning outcome. What happens the next day? Will we move on to the next unit?”, Brandy wonders. “We started to shift and integrated three important concepts into the progress report: Student growth, progress, and achievement.” All in all, Brandy Yee says, they have given students a voice in their education. Brandy Yee also talks about the role and self-concept of teachers, how to move from ideas to implementation, and the importance of middle school to adolescents.

    Bildungspezialist*innen in der Schulleitung und viel Autonomie – über den PISA-Vorreiter Estland mit Kaarel Rundu

    Play Episode Listen Later Dec 14, 2021 55:19


    Kaarel Rundu ist Schulleiter am „Tallinna Saksa Gümnaasium“. Das Gymnasium ist die einzige Schule im Baltikum, die das deutsche Abitur anbietet. Im Podcast „School must go on“ spricht der Schulleiter über Estlands Status als PISA-Vorreiter in Europa und darüber, wie das estnische Bildungssystem positiv beeinflusst wird: Unter anderem durch Mitarbeiter*innen aus Privatunternehmen. – „Bildungstechnolog*innen gibt es hier an fast allen Schulen.“ – Der größte Unterschied für ihn als Schulleiter: Am deutschen Gymnasium in Tallinn besteht die Schulleitung aus acht Personen – jede von ihnen hat ganz unterschiedliche Aufgaben: „Es gibt den Schulleiter, zwei pädagogische Leiter, einen Leiter der deutschen Sprachabteilung, eine Eventmanagerin, eine Infotechnologin, einen Entwicklungsmanager und eine Verwaltungsleiterin“, erklärt der gebürtige Este. Er als Schulleiter müsse dadurch viele administrative Aufgaben nicht selber erledigen, sondern könne diese Aufgaben dem Team aus Spezialist*innen überlassen, die dafür ausgebildet sind. Darüber hinaus gibt es an der Schule ein technisches Team, bestehend aus einem Techniker, einem Infotechnologen und einer Bildungstechnologin. „Die Bildungstechnologin hat die Aufgabe, neue innovative Wege zu finden, die die Kolleg*innen im Klassenzimmer benutzen können. Sie hat eine pädagogische und eine technologische Ausbildung und übernimmt auch die Lehrkräftefortbildungen bei neuen Themen“, so Kaarel Rundu. Dies sei in Estland aber keine Besonderheit, sondern eine Selbstverständlichkeit. „Bildungstechnolog*innen gibt es hier an fast allen Schulen.“ – Praktizierende Spezialisten im Bildungssystem integrieren – „In Estland werden Angestellte nicht über den Staat vermittelt, sondern sind direkt bei der Schule angestellt“, erklärt der Schulleiter. Die finanziellen Mittel dafür berechnen sich dabei anhand der Schülerzahl. Dadurch habe der Schulleiter viel Autonomie bei der Wahl des Personals. Neben Lehrkräften, die von sich aus Lust haben, sich in neue Themen reinzufuchsen, gebe es auch das System, dass Leute aus Privatunternehmen in einem kleinen Stundenumfang an Schulen unterrichten. „Dadurch bezieht man praktizierende Spezialist*innen ins Bildungssystem mit ein, die wissen, was man können muss, um auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu sein“, so Kaarel Rundu. Dadurch könne an Estlands Schulen ein breites Repertoire an AGs, Wahlpflichtkursen und Unterrichtsinhalten, wie beispielsweise 3D-Druck und -Design, Programmieren, Architektur, Finanzrechnung, kreatives Schreiben oder auch die Ausbildung als Basketball-Schiedsrichter*in, angeboten werden. – Autonomie auch für Lehrkräfte – „Unser staatliches Curriculum ist sehr voll, aber unsere Lehrer*innen haben viel Autonomie herauszufinden, welche Lernmethoden und Materialien sie anwenden können. Wir wissen, was das Ziel am Ende jeder Klassenstufe ist und welche Kompetenzen gelernt werden sollen, aber der Weg dahin ist mit viel Autonomie verbunden“, so Rundu. Es werde dabei nichts aufgezwungen, sondern jede*r könne selber schauen, was am besten funktioniert. Durch das Technikteam und die verschiedenen Spezialist*innen habe jede Lehrkraft Unterstützung dabei, Neues auszuprobieren und Fragen zu stellen. „Leute schätzen ihre Zeit sehr und wenn wir ihnen zeigen können, wie sie über die digitalen Möglichkeiten Zeit gewinnen, dann ist das immer ein großer Motivationsschub“, erklärt Kaarel Rundu die Bereitschaft der Lehrkräfte, stetig Neues auszuprobieren. Außerdem spricht der Schulleiter über die Rolle von Community-Arbeit, den Umgang mit standardisierten Tests und das Einbinden von Alumni.

    „Ressourcen besser nutzen, Workflow optimieren“– über die Digitalisierung der Verwaltung mit QIYou-Gründer Guido Dermann

    Play Episode Listen Later Nov 19, 2021 51:26


    Guido Dermann lebt und wirkt in Münster und hat dort mit seiner Digitalagentur „ai-port GmbH“ QIYou gegründet – eine digitale Weblösung zur Lernförderung. Hauptziel von QIYou ist es, den Verwaltungsaufwand rund um Bildung und Teilhabe sowie den Aufholpaketen zu minimieren und gleichzeitig den Workflow zu optimieren. Im Podcast „School must go on“ spricht der studierte Erziehungswissenschaftler über die Mission von QIYou, falsch verstandene Digitalisierung und fehlende Metastrukturen. – Mehr Zeit & Geld für die Kinder – Trotz dessen, dass es Bildungsungleichheit in Deutschland gibt, wird das Geld für Bildung und Teilhabe nicht komplett abgerufen. An diesem Punkt soll QIYou ansetzen und einige der Gründe dafür beheben: „Wir schauen uns daher die verschiedenen Zielgruppen an und möchten die Struktur sowohl digital als auch analog so aufbauen, dass der Zugang zu der Förderung möglichst leicht ist. Wir benutzen hier den Begriff ‚barrierearm‘“, erklärt der Erziehungswissenschaftler. Lernförderkraft und die Verwaltung seien dabei begrenzte Ressourcen, die man besser nutzen müsse. „Wir möchten möglichst viele Menschen, in dem Fall vor allem Kinder, mitnehmen. Daher besteht das Interesse, dass die Menschen in der Verwaltung ihre Zeit nicht damit vergeuden, Formulare auszufüllen, sondern den Kindern zu helfen.“ Die aus dieser Erkenntnis resultierende Reduzierung von Verwaltungsaufwand und Optimierung von Prozessen habe aber auch noch andere Vorteile: „Von einem Euro, den Bürger*innen als Steuerzahler*in in das eigentlich sehr gute Projekt Bildung und Teilhabe steckt, fließen zwei Drittel in die Verwaltungskosten und die Organisation“, so Guido Dermann. Man habe durch eine Optimierung des Workflows also insgesamt auch mehr Geld zur Verfügung. – Falsch verstandene Digitalisierung – „Jede*r versteht unter Digitalisierung etwas anderes, insbesondere versteht die Verwaltung darunter etwas anderes“, erklärt der Bildungsenthusiast. Wenn Digitalisierung jedoch falsch verstanden wird, dann bestehe kein Anspruch mehr auf das Weitermachen. Mit einem bloßen Online-Formular beispielsweise sei der Verwaltungsgang danach nicht digitalisiert. „Man hört dann auf, weil man denkt, jetzt sind die Formulare digital. Aber es geht um die Prozesse und das automatisierte Verarbeiten von validen Daten“, appelliert Guido Dermann. „Unsere Hauptaufgabe ist es deshalb klarzumachen, dass Digitalisierung nicht bedeutet, dass es ein Online-PDF gibt. Das soll es eh geben.“ Vielmehr gehe es darum, dass alle Beteiligten unabhängig voneinander arbeiten können und immer das angezeigt bekommen, was jetzt gerade für ihre Rolle Priorität hat. – Wie man Digitalisierung up to date hält – Bevor man sich inhaltlich mit der Frage beschäftige, wie man das Know-how zur Digitalisierung up to date hält, müssen Metastrukturen geschaffen werden. „In den Kommunen werden die Erfahrungen gesammelt. Das heißt, da sammelt sich unglaublich viel Wissen. Beim Land oder Bund sitzen die Entscheider*innen. Was wir also brauchen sind schnelle Informationsstrukturen von den Kommunen zum Land bzw. Bund. Das heißt, IT-Systeme, die es ermöglichen, Daten zu erheben und Abfragen zu gestalten“, so Guido Dermann. Die Entscheider*innen können dann herausfinden, wo beispielsweise ein Tool gut funktioniert, es noch mal prüfen und dann allen Kommunen zur Verfügung stellen. „Dabei kann man immer parallel Daten einsammeln, Erfahrungen sammeln und sich dann laufend verbessern.“ Außerdem spricht Guido Dermann über die Entstehung von QIYou, Förderer bzw. Förderinnen und Kritiker*innen des Projekts und seine Prognose zum IT-Verständnis.

    Digitalisierung zur Verbesserung der Lebensqualität – über den Digital-Vorreiter Estland mit Tobias Koch

    Play Episode Listen Later Aug 6, 2021 45:58


    Tobias Koch lebt und arbeitet seit sechs Jahren in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Er war in der Zeit bei verschiedenen IT-Firmen angestellt und ist Digitalisierungsberater für Regierungen, Verwaltungen und Privatfirmen. Im Podcast „School must go on“ spricht der gebürtige Berliner über Estlands Weg zum digitalen Vorreiter, inwiefern die Schule dabei berücksichtigt wurde und die Rolle der Zusammenarbeit zwischen dem Staat und privaten Unternehmen. – Estlands Weg zur Informationsgesellschaft – Seit seiner Unabhängigkeit vor 30 Jahren habe Estland stark auf Informationstechnologie in der öffentlichen Verwaltung gesetzt. „Estland hatte es zum politischen Projekt gemacht und es konsequent durchgesetzt, eine digitale Gesellschaft zu werden“, so Tobias Koch. Dafür habe das estnische Parlament schon Ende der 90er-Jahre ein Dokument verabschiedet, das den Fahrplan festlegen sollte. „Da steht unter anderem drin, dass Estland eine Informationsgesellschaft werden möchte, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern“, erklärt der gebürtige Berliner. „Im Mittelpunkt stehen vor allem grundlegende Technologien, die die Voraussetzungen geschaffen haben, damit Estland eine digitale Gesellschaft sein kann.“ Mittlerweile habe man sich dadurch einen international anerkannten Stellenwert erarbeitet: „Man geht gerne nach Estland, um Experten zur Digitalisierung zu befragen und die im eigenen Land in die Spur zu bringen“, sagt Tobias Koch. – 90er-Jahre: Computer an den Schulen – Die Fokussierung auf die Informationstechnologie habe sich auch an den Schulen bemerkbar gemacht. „Es gab ein staatliches Programm, der sogenannte Tigersprung, Ende der 90er-Jahre, welches sich zum Ziel gemacht hat, alle Schulen mit Computern auszustatten“, berichtet Tobias Koch. „Es war schon damals eine hohe politische Priorität, dass auch Schulen mit Computern ausgestattet werden und WLAN eingeführt wird.“ Dadurch habe Estland 2001 sein selbstgewähltes Ziel erreicht, alle Schulen ans Internet anzuschließen. „Dieser Gestaltungswille, der Wille einen Unterschied zu machen, sich weiterzuentwickeln, das sehe ich als Alleinstellungsmerkmal von Estland“, so der IT-Experte. – Alle wollen die digitale Gesellschaft mitgestalten – Der estnische Staat nehme in dem Prozess der stetigen Digitalisierung zwar eine aktive Rolle ein, indem er einen politischen Rahmen schafft, jedoch arbeite er dabei auch viel mit Privatfirmen zusammen und hole sich von ihnen Rat ein. „Die Unternehmen haben auch ein Interesse daran, an der digitalen Gesellschaft mitzuwirken. Dabei gehe es nicht automatisch um eigennützige Interessen“, erklärt Tobias Koch. „Eine Gesellschaft besteht nicht nur aus dem Staat, sondern auch aus den ganzen Akteuren, die darin sind und alle haben Interesse daran, Estland kontinuierlich voranzubringen.“ Auch dies unterscheide Estland bei der Digitalisierung von anderen Ländern. „Es gibt hier einen starken Wettbewerb zwischen Softwareentwicklungshäusern und sie haben schon einen entscheidenden Einfluss auf die Richtung, die die öffentliche Hand letztendlich vorgibt.“ Außerdem spricht Tobias Koch über die estnische ID-Karte und digitalen Unterricht in Estland.

    Bitten der Regierung statt klarer Vorgaben – über die Deutsche Schule Tokyo während Corona mit Wolfram Schrimpf

    Play Episode Listen Later Jul 23, 2021 41:28


    Wolfram Schrimpf ist Schulleiter an der Deutschen Schule Tokyo Yokohama. Bevor er dieses Amt 2018 übernahm, ist er als Schulleiter in Leverkusen und in Schanghai tätig gewesen. Im Podcast „School must go on“ spricht Wolfram Schrimpf über den Umgang mit den Schulschließungen aufgrund der Pandemie, die daraus resultierenden Erkenntnisse in Bezug auf den Unterricht und den kollegialen Austausch zwischen Lehrkräften. – „Wir waren auf die Schulschließungen nicht vorbereitet.“ – Als im Frühjahr 2020 die Corona-Zahlen in Tokio stiegen, habe die Regierung die Schulen gebeten zu schließen. „Es war dann relativ schwierig, weil wir keine konkreten Vorgaben hatten, sondern nur die Bitte der Regierung“, erklärt der Schulleiter. „Das Gesellschaftsverständnis in Japan ist, dass man sich an die Bitten hält, aber es gibt kein klassisches Kontrollsystem. Es besteht eher eine gesellschaftliche Kontrolle.“ Die Schulen seien nicht vorbereitet gewesen und mussten innerhalb von einer Woche ein System entwickeln, um den Unterricht fortführen zu können. „Man hatte keine Zeit, mit den Schüler*innen und einer Lernplattform zu üben, aber wir wollten von Anfang an irgendwie Unterricht machen“, so Wolfram Schrimpf. „Uns blieb nichts anderes übrig, als möglichst schnell möglichst viel mitzunehmen, auszuprobieren und sich auszutauschen, um möglichst viel dazuzulernen, wie Unterricht am besten funktioniert unter den Umständen.“ – Erkenntnisse aus den Schulschließungen – „Unsere Prämisse nach der ersten Schulschließung war: Möglichst in Präsenz, möglichst lange zu unterrichten während der verschiedenen Wellen“, resümiert der Pädagoge. Es habe unter anderem eine strikte Trennung der verschiedenen Bereiche Kindergarten, Grundschule und Gymnasium gegeben, um das zu ermöglichen. Man habe aus den ersten drei Monaten viel gelernt, wie man mit digitalen Medien unterrichten kann und habe diese Erkenntnisse auch in den Präsenzunterricht integriert. „Zusätzlich zu digitalen Medien im Unterricht hat sich auch die Meetingkultur verändert. Viele Meetings und Treffen finden seither nur noch online statt. Das erleichtert für alle das Zusammenkommen.“ – Kollegialer Austausch, auch von zu Hause – „Wir hatten genau einen Tag, um das Kollegium nochmal zusammenzubringen und haben dann von morgens bis abends Schulungen und Einführungen gemacht“, erklärt Wolfram Schrimpf. Als danach alle von zu Hause unterrichtet haben, habe man gemerkt, dass es nicht nur darum geht, die technischen Bedingungen herzustellen, sondern auch um den kollegialen Austausch. Dieser sei schwieriger, wenn alle zu Hause sind. „Wir haben das Kollegium, inklusive des Schulleitungsteams, in Kleingruppen aufgeteilt, welche sich regelmäßig für Feedback-Gespräche zusammengesetzt haben. Es wurde gefragt: Wie läuft es? Wo sind Schwierigkeiten? Was braucht ihr noch? Wo ist noch Bedarf?“ Danach habe sich dann das Schulleitungsteam zu den verschiedenen Anmerkungen ausgetauscht. Auf dieser Grundlage habe man dann entsprechende Angebote, Fortbildungen oder Plattformen organisiert. Außerdem spricht Wolfram Schrimpf über die japanische Einstellung zur Bildung und den daraus resultierenden Druck für die Kinder, die Ausstattung mit digitalen Endgeräten in den Familien und die soziale Interaktion zwischen den Schüler*innen während Corona.

    Politisches Engagement vs. Chancenarmut – über die aktuelle Generation junger Menschen mit Klaus Hurrelmann

    Play Episode Listen Later Jun 4, 2021 51:12


    Klaus Hurrelmann ist „Professor of Public Health and Education“ an der Hertie School und bereits seit vielen Jahren in der Kindheits- und Jugendforschung tätig. Unter anderem war er zwölf Jahre lang Direktor eines Forschungszentrums für Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter an der Universität Bielefeld. Darüber hinaus hat er im Laufe seines Lebens an diversen Publikationen zu den Themen Kindheit, Jugend und Bildung mitgewirkt und 2020 das Buch „Generation Greta“ veröffentlicht. Im Podcast „School must go on“ spricht Klaus Hurrelmann über seine Erkenntnisse zur sogenannten „Generation Greta“, wie es dazu kommt, dass Jugendliche in unserem System abgehängt werden und welche Veränderung im Schulsystem ihnen helfen könnte. – Ungewöhnlich optimistische Grundstimmung unter jungen Leuten – „Die wertmäßige Orientierung, die die jungen Leute haben, ist ganz stark abhängig von den Lebensbedingungen und den Chancen, die sie haben, sich selbst zu entfalten. Das gilt insbesondere beruflich“, erklärt der Jugendforscher. Die sogenannte „Generation Greta“ konnte sich in ihrer sensiblen Jugendphase sehr sicher sein, dass sie eine Ausbildung bekommt und einen Beruf ausüben kann. Das habe zu einer ungewöhnlich optimistischen Grundstimmung geführt. „Die Generation kann es sich leisten, politisch zu werden und an die Zukunft zu denken“, so Hurrelmann. Diese Verantwortungsübernahme heutzutage sei auffällig. „Ein Teil der jungen Leute nimmt also keine existenzielle Risikosituation für sich im wirtschaftlichen und beruflich Bereich wahr. Der andere Teil ist nicht in der Lage, sich so uneigennützig politisch zu betätigen. Die Metapher ‚Generation Greta‘ passt also nicht für die ganze Generation der jungen Leute heute, sondern nur für ein paar.“ Insgesamt gebe es im Moment eine große Spannbreite an Positionen in der jungen Generation. – Chancenarmut in einer reichen Gesellschaft – Entscheidend dafür, wo man sich in dieser Spannbreite von Positionen befinde, sei die Chance auf einen Beruf. Diese hängt wiederum stark von der schulischen Erfolgsbilanz ab. „Über 50 % der jungen Leute schaffen heutzutage das Abitur. Wenn du das als junger Mensch nicht schaffst, dann bist du schon in der Gefahr, dich subjektiv als einen Menschen wahrzunehmen, der den Standards nicht entspricht“, erklärt Klaus Hurrelmann. Die Anforderungen seien hoch und steigen weiter. Die Mehrheit der jungen Leute könne hierbei mithalten. Für die, die das nicht schaffen, werde die Luft aber immer dünner. „Das Gefühl, was dann entstehen kann, in einer reichen Gesellschaft keine Möglichkeiten zu haben, eine Chancenarmut zu haben, ist ganz bitter und kann ein unterschwelliges Protestpotenzial mit sich bringen“, so der Jugendforscher. „Als Gesellschaft kriegen wir es nicht hin für diese jungen Leute angemessene Plätze zu präsentieren, die ihnen ein spannendes, würdiges persönliches und berufliches Leben ermöglichen. Hier liegen echte politische Herausforderungen für die nächsten Jahre.“ – Alle Abschlüsse an einer Schule – Eine mögliche Lösung für die Problematik rund um das Abitur könnte sein, dass Gymnasien Schulen werden, an denen man alle Abschlüsse machen kann. „Es gibt dann nach der Grundschule nur noch eine Schulform. Das Gymnasium wird zu der Gemeinschaftsschule, von der man dachte, dass man sie neben dem Gymnasium aufbauen müsste“, so Klaus Hurrelmann. So entscheide man dann nicht nach der Grundschule durch die Schulauswahl, ob jemand die Chancen hat, das Abitur zu machen oder nicht. Außerdem müsse es eine noch stärkere Profilierung der Schulen geben, sodass es ganz individuelle Schultypen, mit unterschiedlichen Schwerpunkten gibt. „Wertvoll wären unterschiedliche Schulen im Wettbewerb miteinander, die sich nicht mehr durch die Schulform unterscheiden, sondern durch ihr Programm. Man hätte dann ein lebendiges und offenes Schulsystem, das so vielfältig ist, dass es alle anspricht, insbesondere auch die Schwächeren.“

    „Viele Schüler/-innen arbeiten kaum noch handschriftlich“ – über Schule in Norwegen mit Anja Pietzuch

    Play Episode Listen Later May 7, 2021 37:15


    Anja Pietzuch lebt seit 2011 in Norwegen und hat dort seit 2014 einen festen Job als Lehrerin für Deutsch und Spanisch. Darüber hinaus engagiert sie sich als stellvertretende Vorsitzende im „TYSKFORUM“, welches die wichtigste Interessenorganisation für Deutsch-Lehrende und andere Deutsch-Expert/-innen in Norwegen ist. Im Podcast „School must go on“ spricht Anja Pietzuch über das Schulsystem in Norwegen, Unterricht während Corona und den Fortschritt in der Digitalisierung. – Mindestens 12 Jahre Schule für alle Schüler/-innen – „In Norwegen besucht man je nach Alter unterschiedliche Schultypen“, erklärt die Lehrerin. Es gibt eine sogenannte Kinderschule, die bis zur 7. Klasse geht. Danach besucht man 3 Jahre lang eine Mittelschule und im Anschluss kann man sich auf bestimmte Studienprogramme an weiterführenden Schulen bewerben. „Bei den Programmen gibt es zwei unterschiedliche Typen: studienvorbereitende und berufsvorbereitende Programme“, so Anja Pietzuch. Das Besondere sei dabei, dass alle Schüler/-innen, unabhängig von dem gewählten Programm, in der selben Schule sind. „Das politische Ziel hinter dem System ist, dass alle mindestens 12 Jahre Schule haben. Wenn man diese weiterführende Schule nicht beendet hat, hat man es auf dem Arbeitsmarkt schwer.“ – So viel Präsenzunterricht wie möglich – Es gibt viele lokale Corona-Maßnahmen in Norwegen. In manchen Gegenden, mit einer geringen Fallzahl, finde ganz normal Präsenzunterricht statt, während in Regionen wie Oslo, die als Ansteckungsherd gelten, ein gemischter Schulalltag durchgeführt werde. „An manchen Tagen lernt man dann zu Hause und an manchen Tagen in der Schule. Man versucht dadurch die Anzahl der Schüler/-innen, die gleichzeitig in der Schule sind, möglichst gering zu halten“, berichtet Anja Pietzuch. „Die generelle Meinung der Regierung ist, dass so viel Präsenzunterricht wie möglich stattfinden soll, weil es für das Wohlbefinden und die soziale Entwicklung der Schüler/-innen so wichtig ist. Außerdem ist der Unterricht, nach Meinung der Regierung, besser, wenn er in Präsenz stattfindet“, so die Lehrerin. Viele Lehrkräfte seien damit nicht einverstanden und kritisieren, dass sie diejenigen sind, die der Ansteckung in der Schule ausgesetzt sind. „Mein Eindruck ist, dass viele Lehrer/-innen sich wünschen würden, sie könnten mehr Einfluss darauf nehmen.“ – Jede/-r Schüler/-in bekommt vom Staat einen Laptop – „Ich finde, dass es in Norwegen mit der Digitalisierung relativ extrem ist. Es gibt mittlerweile schon reine iPad-Klassen in der Grundschule, die schon ab der 1. Klasse keine Lehrbücher mehr haben, sondern nur am Tablet arbeiten“, kritisiert Anja Pietzuch. Ab der Mittelschule habe fast jede/-r Schüler/-in einen eigenen Laptop. An der weiterführenden Schule muss sogar jede/-r einen haben. „Dafür gibt es auch staatliche Unterstützung. Der Staat zahlt jeder/-m Schüler/-in das Geld für den günstigsten Laptop zurück. Wenn man einen teureren will, muss man die Differenz selbst zahlen“, erklärt die Pädagogin. Daher laufe so viel Unterricht über die Laptops, wodurch man jedoch Konzentrationsprobleme bei den Schüler-/innen beobachten könne. „Selbst im Präsenzunterricht ist es sehr verführerisch, Dinge zu tun, die nichts mit dem Unterricht zu tun haben. Man merkt, dass das was mit der Aufmerksamkeitsspanne der Schüler/-innen macht“, so Anja Pietzuch. Darüber hinaus gerate das handschriftliche Notieren von Informationen oder das Erstellen von Übersichten dadurch in Vergessenheit. „Viele Schüler/-innen arbeiten kaum noch handschriftlich.“ Außerdem spricht Anja Pietzuch über die verschiedenen digitalen Tools und darüber, welche Rolle sie im Online-Unterricht einnehmen. Sie spricht über Datenschutz in Norwegen, Prüfungen in einem Land mit weit fortgeschrittener Digitalisierung und über das Lehrkräftedasein in Norwegen.

    Von Auslandsschulen profitieren alle Beteiligten – ein Gespräch mit Thilo Klingebiel

    Play Episode Listen Later Apr 29, 2021 46:13


    Thilo Klingebiel ist seit 2010 Geschäftsführer des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen. Zuvor war der der Bildungsmanager (MBA) und Non-Profit-Manager (VMI) 5 Jahre als Gymnasiallehrer und Projektleiter an der Deutschen Schule Shanghai sowie Bereichsleiter bei Bundesliga.de. Aufgrund seiner Erfahrungen schaut er aus unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema Bildung. Im Podcast „School must go on“ spricht Thilo Klingebiel über die Kombination aus Schulträgerautonomie und deutschen Standards, den Begegnungscharakter der Auslandsschulen und inwieweit alle Beteiligten von den Schulen profitieren. – Weltweite Schulträgerautonomie mit deutschen Standards – Es gibt derzeit weltweit 140 anerkannte deutsche Auslandsschulen, an denen ca. 80.000 Schüler/-innen unterrichtet werden. „Die freien Schulträger finanzieren sich zu 70 Prozent selber aus den Schulgebühren“, erklärt der Verbandsmanager. Durch das Auswärtige Amt erhalten die Schulen darüber hinaus im Rahmen der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik sowohl eine finanzielle als auch eine personelle Förderung, die durch das Auslandsschulgesetz geregelt wird. „Jede Deutsche Auslandsschule hat eine/-n Schulleiter/-in aus dem öffentlichen Schulsystem, der mit dem ehrenamtlichen Vorstand aus dem jeweiligen Land zusammenarbeitet“, so Thilo Klingebiel. „Man hat somit Schulen, die auf der einen Seite autonom sind und eine große wirtschaftlich strategische Freiheit haben, und auf der anderen Seite gibt es eine gewisse Zentralsteuerung und deutsche Standards." Diese Mischung sei eine sehr gute Kombination und habe auch Auswirkungen auf die Lehrkräftekultur, da vermittelte Lehrer/-innen aus Deutschland mit den beim Schulträger angestellten Lehrkräften zusammenarbeiten. Dadurch entstehe ein toller Spirit und eine besondere Qualität. – „Begegnungen schaffen & zusammen bringen“ – „Dass 75 Prozent der Schüler/-innen nicht-deutsch sprechende Eltern haben, ist Ausdruck der zentralen Aufgabe dieser Schulen: Begegnungen schaffen und zusammen bringen“, erklärt der ehemalige Lehrer. Es gebe zwei Schultypen: Zum einen Begegnungsschulen, bei denen vorwiegend Kinder aus der Region zur Schule gehen und an die deutsche Kultur herangeführt werden und zum anderen Schulen, deren Schülerschaft sich hauptsächlich aus Kindern aus Deutschland zusammensetzt. „Es gibt also diese zwei Teile: Erstens ein starker Begegnungscharakter und zweitens der klare Auftrag, deutsche Kinder, deren Eltern im Ausland arbeiten, zu beschulen und ihnen die Rückkehr zu ermöglichen.“ – „Tripple-Win“ durch Auslandsschulen – „Wir sehen anhand einer durchgeführten Studie, dass große Teile der Absolventen von deutschen Auslandsschulen ein eigenes Geschäft aufbauen, Entrepreneure werden, die sich teilweise dann auch wieder in ihrem Land in den eigenen Schulvorständen engagieren. Der Kreis schließt sich dann also auch“, erklärt der Geschäftsführer. „Das ist, was wir wollen. Dass wir Leute mit den Eindrücken aus der deutschen Herangehensweise in ihre eigene Kultur wieder zurückbringen.“ Es gebe also einen „Tripple-Win“ für das Sitzland, für Deutschland, weil wir auch von anderen Systemen etwas lernen können, und für die Absolventen. Außerdem spricht Thilo Klingebiel über Schule in China, Elternbeteiligung, die Rolle des Verbandes bei der Schul- & Organisationsentwicklung sowie Digitalisierung in der Bildung. Weitere Infos: www.auslandsschulnetz.de & www.lehrer-weltweit.de

    „Prüfungen und Noten beenden Lernprozesse“ – Über die Prüfungs- & Bewertungskultur im Schulsystem mit Philippe Wampfler

    Play Episode Listen Later Apr 9, 2021 60:56


    Philippe Wampfler ist Lehrer und Dozent in der Schweiz und hat als Autor schon diverse Bücher zum Thema Bildung geschrieben. Sein Interesse und Engagement im Bereich Schule ist vielseitig. Aktuell engagiert sich Philippe Wampfler am Institut für zeitgemäße Prüfungskultur. Im Podcast „School must go on“ spricht er über die Problematik von Prüfungen und Noten, die begrenzte Prognosefähigkeit der Schulen und darüber, wie Feedback die Kompetenzentwicklung unterstützen könnte. – Das Problem hinter Prüfungen & Noten – „Ich habe lange gedacht, dass Digitalisierung der Hebel ist, mit dem sich Schulen verändern ließen“, erklärt der Deutschlehrer. Er habe jedoch festgestellt, dass andere Dinge eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Bildung spielen. „Prüfungen und Noten beenden Lernprozesse. Schüler/-innen hören auf zu lernen und das, was sie eigentlich interessiert, interessant zu finden. Stattdessen fokussieren sie sich auf das, was geprüft wird“, sagt Philippe Wampfler. So sehe man beispielsweise im Vorschulalter, dass Lernen etwas Lustvolles sei. Das sollte nicht aufhören. Außerdem seien Prüfungen und die damit einhergehenden Benotungen in jedem Fach willkürlich: „Das was so objektiv, so sachlich daher kommt, ist zutiefst unfair, verzerrt und problematisch!“ – Die Prognosefähigkeiten der Schulen sind beschränkt – Das Problematische an dem derzeitigen Bewertungssystem sei, dass eine andere Person einem sage, wie gut man etwas gemacht hat, anstatt auf das eigene Gefühl zu der Aufgabe zu hören. „Man entmündigt die Lernenden. Sie müssen in der Lage sein, sofort ihr Lernen reflektieren zu können. Stattdessen nimmt man ihnen diese Autonomie und gibt sie jemand anderem“, kritisiert der Schweizer. Außerdem sei problematisch, dass bei schlechten Leistungen automatisch die Prognose gestellt werde, dass einer Person das entsprechende Fach nicht liegt. Dabei gäbe es hier keinen Zusammenhang zwischen Leistung und Interesse. „Es hilft niemandem, gesagt zu bekommen ‚Das liegt dir nicht‘, wenn es einen doch interessiert“, so Philippe Wampfler. „Die Prognosefähigkeiten von Schulen, abhängig von den Fächern und dem Unterricht, sind sehr beschränkt.“ Besser sei es, mit den Schüler/-innen Wege zu finden, wie sie sich weiter für die Fächer interessieren und wie sie vorankommen können, ohne die Kränkung und ohne den Vergleich durch die Benotung. – Feedback statt Bewertung – Wenn man über eine Alternative zum aktuellen Prüfungs- und Bewertungssystem nachdenkt, müsse Feedback im Vordergrund stehen. „Leistungsmessungen dienen dazu, Hinweise zu geben, wie ein/-e Schüler/-in sich verbessern und Ziele erfüllen kann. Es geht nicht darum, dass man bewertet wird, sondern Hinweise bekommt, wie man sich verbessern kann“, erklärt Philippe Wampfler. In solchen Feedbacks gehe es darum, Selbst- und Fremdwahrnehmung in einen Bezug zu setzen. Subjektivität sei dabei also kein Problem, da von Beginn an deutlich sei, dass Wahrnehmungen geschildert werden. „Prüfungen, wie sie derzeit stattfinden, lassen Schüler/-innen im Stich in Bezug auf dieses Entwickeln von Kompetenzen und Geben von Hinweisen. Sie sagen einem: ‚Du kannst das nicht, hast ne 5 bekommen, aber hier ist der nächste Inhalt‘“, so der Deutschlehrer. Man müsse das kompetenzorientierte Lernen stärken, anstatt sich ausschließlich auf das Vermitteln von Inhalten zu versteifen. Dies könne man mit solchen Feedbacks und Gesprächen als Ersatz für die Zensurbewertungen ermöglichen. Außerdem müsse der Fokus auf dem Herstellen von Lernprodukten liegen. „Ich kann auch zeigen, was ich gelernt habe, indem ich überlege ‚Was könnte ich mit dem machen, was ich gelernt habe‘“, erklärt der Buchautor. In der Schule der Zukunft gehe es darum, viele Lernprodukte herzustellen, anstatt viele Prüfungen zu schreiben. Außerdem spricht Philippe Wampfler über Lehrpläne, Digitalisierung an Schulen in Zeiten der Digitalität und Unterschiede zwischen dem Schweizer und dem Deutschen Schulsystem.

    “A lot of private players have moved into education” – about school in India with Supriya Atal

    Play Episode Listen Later Mar 26, 2021 63:27


    Supriya Atal is the director of studies at the Bombay International School in India. She started working in education 15 years ago and has ever since witnessed the remarkable development of the Indian education system.. In the podcast “School must go on” Supriya Atal talks about the role of private players in education in India and the different curricula at international schools. – Number of international schools is growing – “Historically, the state has always tried to manage schooling in most parts of India,” Supriya Atal explains. Private players saw poor benchmarks and very poor quality of education and realized that there is a huge opportunity. “In the last 20 years, a lot of private players have moved into education in India,” sums up the director of studies. In 2005 there were only three international schools in Mumbai, while today there are 50 and the number is still growing. “The parents started getting aware of the fact that if their children go to an international school they have greater opportunities,” Supriya Atal says. “In other aspects the infrastructure in Mumbai has not changed, but in education there was a huge development.” – Curricula at international schools – The Cambridge curriculum and the International Baccalaureate curriculum (IB) are the most represented in India. “The Cambridge model is economically extremely attractive,” Supriya Atal explains. It is a very low cost curriculum, the assessment model is simple, all fees are very cheap and teacher training is moderately priced, she says. “It's an easy and small transition and it's incredible how beautiful it runs!” Overall, the Cambridge curriculum works like an autopilot for schools and teachers and it has a more traditional understanding of subjects, tests, and skills. “The IB actually defines the purpose of education as development of the learners' profile, so basically working on students' values and attributes,” the education expert says. In the context of IB, approaches to teaching and learning (ATL) were formulated. “These approaches have two parts: First, the approaches to learning skills like self-regulation, communication, academic writing and research – they call these the 21st century skills. Beyond that, the approach to teaching defines the pedagogic. It is basically telling you that in order to develop these skills in our students we need to have pedagogic skills like conceptual learning, inquiry based learning, formative assessments and collaborative platforms,” Supriya Atal explains. “These approaches are extremely seductive for the teacher, because it's so exciting to read!” The US curriculum is not as common in India because it does not have a board exam in 10th grade. “When there is no top up board exam at grade 10 parents in India will not like it and will question its validity. It's hard to break that believe system,” the director of studies says. “Otherwise, it's an internal assessment programme, which allows good schools a lot of autonomy and freedom to really drive contemporary education.” Supriya Atal also talks about school during and after the pandemic, academic regression due to school closures, the National Education Policy 2020 in India, the development of state schools and the role of social aspects in school.

    „Lehrkräfte wurden hier heroisiert in dieser Zeit“ – Über Schule in Australien mit Eva Baker

    Play Episode Listen Later Mar 5, 2021 46:08


    Eva Baker ist stellvertretende Institutsleiterin des Goethe-Instituts in Melbourne, Australien. Sie hat eine 9-jährige Tochter, die die deutsche Schule in Melbourne besucht und die während des Lockdowns im Homeschooling lernen musste. Im Podcast „School must go on“ spricht Eva Baker über digitale Infrastruktur, Datenschutz und die Rolle der Lehrer/-innen in Australien. – Gute digitale Infrastruktur – In Australien habe es schon vor Corona eine gute digitale Infrastruktur gegeben, sagt Baker. „An der Grundschule meiner Tochter wurde schon länger mit einer App gearbeitet. In der Schule wurde diese zusätzlich zu Tablets und Whiteboards in den Unterricht integriert, sodass der Umgang damit für die Kinder vertraut war“, erklärt die Mutter. Das Übergehen ins Homeschooling sei daher keine große Umstellung gewesen, da die Lehrkräfte über die App Wochenpläne erstellen, Sachen hochladen und Aufgaben korrigieren konnten. Zusätzlich habe es ein Konferenz-Tool gegeben, welches im Lockdown eingeführt wurde. „Die Kinder hatten darüber morgens einen Check-in, bei dem sie Kontakt mit ihrer Klasse und ihrer Lehrkraft hatten. Der Fokus lag dabei sehr auf dem sozialen Aspekt. Die Kinder konnten in Breakout-Rooms gehen und gemeinsam sprechen und spielen. Bei uns war es Zoom, aber das war ganz verschieden von Schule zu Schule“, berichtet Eva Baker. – Datenschutz: Nicht so eine Skepsis wie in Deutschland – In Australien gebe es nicht so viele Diskussionen über Datenschutz, wie das in Deutschland der Fall sei. „Das Department of Education macht manchmal Vorgaben, welche Software genutzt werden kann und welche nicht. Manchmal müssen Softwares auch von ihm genehmigt werden, aber in der Regel ist die Wahl der Software sehr frei und offen“, so die stellvertretende Institutsleiterin. Entscheidend bei der Genehmigung einer neuen Software sei beispielsweise, dass sie passwortgeschützt ist und Schüler sich nicht jederzeit einloggen können, sondern nur, wenn ein Betreuer auch eingeloggt ist. „Die Australier sind erstmal allem positiv gegenüber eingestellt. So eine Skepsis, wie ich das in Deutschland erlebe, gibt es hier nicht. Die Grundeinstellung hier ist eine andere und das überträgt sich nicht nur aufs Thema Datenschutz, sondern auf verschiedene Bereiche des Lebens.“ – Das Lehrer-Dasein in Australien – „Lehrer/-innen in Australien verstehen sich eher als Lernbegleiter“, berichtet Eva Baker. Sie seien jemand, der den Kindern Impulse gebe, diese die Aufgaben aber für sich lösen. Anschließend werde dann geschaut, ob die Schüler/-innen das Thema verstanden haben und wo die jeweilige Lehrkraft noch unterstützen kann. „Das ist das Gegenteil von Frontalunterricht.“ Das sei jedoch nicht der einzige Unterschied zu Deutschland. „Ich bin manchmal irritiert, wie oft in Deutschland über Lehrkräfte geschimpft wird. Wie ihnen nachgesagt wird, dass sie nur faul waren in den Ferien und nicht vorbereitet waren“, so Eva Baker. Das sei in Australien anders. „Lehrer/-innen wurden hier sehr heroisiert in dieser Zeit, es wurde anerkannt, was sie leisten“, erklärt sie. So habe der Premierminister des Staates, in dem Eva Baker mit ihrer Familie lebt, in seinen Ansprachen den Lehrkräften explizit gedankt. Auch die Eltern im Homeschooling haben festgestellt, was die Lehrkräfte alles leisten. „Lehrer/-innen sind hier sehr anerkannt, anders als in Deutschland. Ich sehe da einen großen Unterschied!“ Darüber hinaus spricht Eva Baker über das australische Schulsystem, „Distance Learning“, synchronen und asynchronen Unterricht, wie die Ausstattung mit Geräten abläuft, Benachteiligungen bei der Digitalisierung, ob die Pandemie das Lernen nachhaltig verändert hat, das Projekt „Enterprise German“ und den Podcast „Superfrauen“. - Enterprise German: https://www.goethe.de/ins/au/en/spr/unt/kum/cli/cli/unt.html - Podcast: https://www.goethe.de/ins/au/de/spr/unt/kum/gen/sup.html?wt_sc=superfrauen

    Kollaboration, Austausch & Internet als Betrugsversuch – Über Barcamps, Partizipation & Prüfungen mit Dejan Mihajlović

    Play Episode Listen Later Feb 26, 2021 55:19


    Dejan Mihajlović ist seit über 18 Jahren Lehrer, Vorstandsmitglied bei „D64 - Zentrum für Digitalen Fortschritt“, für Baden-Württemberg in der Lehrerfortbildung tätig und wirkt am Institut für zeitgemäße Prüfungskultur mit. Mit diesen und vielen weiteren Tätigkeiten rund um das deutsche Bildungssystem versucht er, Bildung in Deutschland voranzubringen. Im Podcast „School must go on“ spricht Dejan Mihajlović über Barcamps an Schulen, Skepsis unter Lehrkräften und darüber, wie Prüfungen ein Hindernis für Veränderungen sind. – Ein Schultag als Barcamp – „Ich bin der Überzeugung, dass wenn man sagen würde, Schulen organisieren sich wie ein Barcamp, bei dem die Schüler/-innen jeden Tag bestimmen können, woran sie arbeiten möchten, sie am Ende ihrer Schulzeit nicht weniger wüssten und könnten als jetzt“, erklärt der Realschullehrer. Er geht sogar noch weiter und sagt, dass alles, was sie dabei lernen würden, noch viel wirksamer und nachhaltiger verankert wäre als es jetzt der Fall sei. „Solche Prozesse muss man langsam initiieren, damit man die Schulen nicht überfordert mit dem Veränderungsprozess, aber ich glaube, dass sie möglich sind“, sagt Dejan Mihajlović. Beispielsweise könne man zunächst mit einem Testlauf an einem Schultag starten, irgendwann zu einmal pro Monat übergehen und schließlich einen Schultag pro Woche so gestalten. – Den Spirit an die Schulen bringen – Es sei Quatsch, zu glauben, dass so eine Idee, wie mit den Barcamps, in Form von schulinternen Fortbildungen nur die Lehrer/-innen erreicht, die man auch über Twitter erreichen würde. „Dass aktuell Dinge nicht funktionieren und man Sachen ändern muss, das sehen viele und auch die Lehrkräfte, die nicht im Internet ihre Meinung kund tun“, so Dejan Mihajlović. An jeder Schule, an der er bislang solche Barcamps durchgeführt habe, habe es Skeptiker gegeben und fast immer sei insbesondere bei dieser Gruppe am Ende viel Bereitschaft da gewesen. „Wenn man den Spirit in die Schule bringt, dann kann man eine große Menge von Leute aktivieren. Auch Lehrkräfte, die sich davor nicht mehr richtig aktiv eingesetzt haben, werden von dem Spirit gepackt“, erklärt der Fortbildner. Entscheidend sei, dass durch die Barcamps ein Format geschaffen werde, in dem Menschen ihre Expertise einbringen können und Raum ist für Austausch und Schulentwicklung. – Prüfungen als Hebel für Veränderungen – Prüfungen seien der Flaschenhals, an dem alles scheitert, was man an Schulen Neues aufsetzen möchte. „Wir alle, die am Institut für zeitgemäße Prüfungskultur mitwirken, haben die Erfahrung gemacht, dass wenn man Projekte angestoßen hat, es am Ende immer hieß ‘Ja, aber es kommen ja die Prüfungen und auf die muss ich vorbereiten'. Der Hebel sind also nicht unbedingt die Lehrpläne, sondern die Prüfungen“, so Mihajlović. Ziel des Instituts sei es, Ansätze zu liefern, wie es im Unterricht, aber auch beim Schulabschluss anders gehen könnte. „Es gibt schon gute Ansätze und andere Länder machen es schon anders. Dänemark hat seit über 10 Jahren Prüfungen mit Internet. Wir müssen das nicht erfinden.“ Die Prüfungs-Stress-Situation sei künstlich geschaffen und finde sich im Arbeitsleben so nicht wieder. „Später im Leben gibt es nie eine Situation, in der man sich nicht austauschen und recherchieren darf. Bei den Abschlussprüfungen ist Kollaboration, Internet und Austausch verboten und wird als Betrugsversuch gewertet“, kritisiert der Realschullehrer. Dejan Mihajlović spricht außerdem über die verschiedenen sozialen Medien, die Rolle der Lehrkräfte, die Kultur der Digitalität und deren Entwicklung, die Hintergründe zu seinem Buch und darüber, inwiefern die Pandemie die Skepsis im Kontext der Bildung beeinflusst hat.

    (Engl.) Apps für Lehrer und Eltern, Schulautonomie & Datenschutz – Über Bildung in Großbritannien mit Laura McInerney

    Play Episode Listen Later Feb 12, 2021 32:26


    (***englisches Interview***) Laura McInerney war sechs Jahre lang Lehrerin an einer Sekundarschule in London. Heute ist sie Journalistin für die britische Zeitung „The Guardian“ und Mitgründerin der Umfrage-Apps „Teacher Tapp“ und „Parent Ping“. Im Podcast „School must go on“ spricht sie über die Funktionsweise der beiden Apps, die Auswirkungen der Sparmaßnahmen der Regierung im Bildungsbereich und darüber, welche Rolle Schulautonomie und Datenschutz in Großbritannien spielen. – Das Teilen von Informationen ist etwas Gutes – Die App auf dem Handy der Lehrkräfte bzw. der Eltern pingt einmal am Tag und dann erscheinen Fragen, die beantwortet werden können. Nach der Teilnahme an der Umfrage kann man die Ergebnisse einsehen. „Wenn du eine Lehrkraft bist, bist du meistens nur in deinem eigenen Klassenzimmer und bekommst nicht zu sehen, was in den Klassenzimmern anderer Leute passiert“, so die Journalistin. Die Apps geben jedem die Möglichkeit, zu verstehen, was bei den Kollegen oder bei anderen Eltern passiert. „Wir benutzen diese Einblicke zum Informieren von Regierungen, politischen Entscheidungsträgern und Technologieunternehmen, damit sie ihr Produkt verbessern können“, erklärt Laura McInerney. In England habe das Statistikamt „Teacher Tapp“ bspw. benutzt, um einen Blick auf die Arbeitsstunden der Lehrer zu werfen, und um herauszufinden, wie gut Bildung im Homeschooling funktioniert. „Wir konnten sehr genaue Statistiken erstellen, was wirklich fantastisch ist“, schwärmt die ehemalige Lehrerin. „Wenn man einmal das Gefühl überwunden hat, dass das Teilen von Informationen unangenehm ist und sich bewusst macht, dass es sogar positiv ist, sie zu teilen, werden gute Dinge passieren.“ – Kürzungen des Schulbudgets und deren Folgen – 2018 habe es über „Teacher Tapp“ die ersten Befragungen zu Laptops und digitalen Geräten an Schulen gegeben: „Wir haben gesehen, dass sie allmählich weniger benutzt werden“, so Laura McInerney. Der Grund dafür sei gewesen, dass es seit 2010 Sparmaßnahmen durch die Regierung gegeben habe, die auch zur Kürzung des Schulbudgets geführt haben. Die zehn Jahre davor sei viel Technik an die Schulen gebracht worden, sodass die gesamte Soft- und Hardware mittlerweile veraltet ist und Lizenzen nach und nach ausgelaufen sind, ohne dass sie erneuert wurden. „Als die Pandemie kam, waren wir sehr schlecht ausgestattet. Die meisten Schulen hatten vielleicht ein paar Laptops, aber es war insgesamt nichts, worin die Leute investiert haben“, resümiert die Mitgründerin. Es habe jedoch eine Entwicklung stattgefunden, sodass der Unterricht zu Hause im Vergleich zu den ersten Schulschließungen letztes Jahr deutlich besser funktioniert. – Schulautonomie und Datenschutz – In Großbritannien entscheiden die Schulen viel selbst und es gibt wenig Vorgaben durch die Bildungspolitik. Es gebe zwar sogenannte „academy trusts“, die ein Zusammenschluss verschiedener Schulen sind und somit auch gemeinsam Entscheidungen treffen, diese seien jedoch sehr selten, sagt McInerney. „Wir haben 24.000 Schulen, die alle ihr eigenes Ding machen, ohne einen strategischen Fokus und das im Kontext von Budgets, die seit etwa einem Jahrzehnt gekürzt werden“, so Laura McInerney. Anbieter und Anwendungen wie Microsoft Teams und Google Classrooms hätten sich daher mit der Zeit an den Schulen durchgesetzt. „Wir haben kulturell bezüglich der Daten nicht die gleichen Bedenken wie in anderen Ländern. Wir haben auch nicht die gleichen Bedenken bezüglich des Arbeitens mit großen Konzernen“, erklärt die Journalistin. Dazu komme, dass man es in Großbritannien gewohnt sei, mit amerikanischen Produkten zu arbeiten und ebenso ein Englisch sprechendes Land sei. „Deshalb haben sich gewisse Anbieter wirklich guter Lernplattformen durchgesetzt.“ Zudem spricht Laura McInerney über ihre Arbeit als Journalistin, Lernmanagementsysteme und Schule während der Schulschließungen.

    „Jetzt muss das Geld auch ankommen!“ – Über den Digitalpakt mit Achim Berg

    Play Episode Listen Later Feb 4, 2021 30:39


    Achim Berg ist Präsident des Branchenverbands Bitkom und Miterfinder des Digitalpakts in Deutschland. Im Podcast „School must go on“ spricht er über den Weg zum Digitalpakt, was er von mehr Schulautonomie hält und was er sich bezüglich des Datenschutzes wünscht. – Lange Diskussionen zwischen Bund und Ländern – „Was wir bei Bitkom möchten, ist, nicht immer nur zu maulen, sondern auch wirklich zu versuchen, die Dinge zu verbessern“, erklärt Achim Berg. So sei es auch damals zu den Überlegungen bezüglich des Digitalpakts gekommen. Es habe lange Diskussionen zwischen Bund und Ländern gegeben. „Die Bundesregierung hat erkannt, dass man bei dem Thema Digitalisierung was Gemeinsames machen muss. Es kam daher die Frage auf, wie man als Bund Gelder zur Verfügung stellen kann, ohne in die Autorität der Länder einzugreifen.“ Letztlich sei es nach einigen Monaten zu einer Einigung gekommen und es wurden den Schulen 5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Von dieser Summe seien bis zuletzt jedoch nur knapp 5 % verausgabt worden. „Ich habe mich sehr gewundert, warum das so schleppend geht, weil wir doch Defizite haben, die wir mittlerweile überdeutlich sehen“, so Achim Berg. Ein großes Problem sei dabei die Beantragung der Gelder. So habe er beispielsweise einen 43 Seiten langen Antrag handschriftlich ohne Tool ausfüllen müssen. „Es ist eine hohe Summe, die zur Verfügung steht, aber jetzt muss es auch ankommen!“ – Mehr Schulautonomie? – „Ich glaube, wenn man den Schulen direkt einen gewissen Betrag mit einer vernünftigen Empfehlung zur Verfügung gestellt hätte, wäre das in Summe besser gewesen“, so Achim Berg. Ein Großteil der Schulen hätten sich davon Infrastruktur gekauft, hätten dafür gesorgt, dass Lehrer/-innen ausgebildet werden und hätten sich schnelleres Internet geholt. „Eventuell wären nicht alle Gelder toll verwaltet oder genutzt worden, aber ich bin mir sicher, dass es insgesamt zu mehr Erfolg geführt hätte“, erklärt Achim Berg. „Wir haben viele verantwortungsvolle Schulleiter/-innen und Lehrkräfte, da ist es ein Trugschluss, zu glauben, dass ein/-e Verwaltungsangestellte/-r besser entscheiden kann, was eine Schule braucht.“ – Datenschutz als Blockade – „Datenschutz ist wichtig und richtig. Aber: Ich verlange von einem Datenschützer, dass er mir nicht sagt, was nicht geht, sondern mir sagt, was geht“, appelliert der 56-Jährige. So sei es auch an den Schulen wichtig, dass man den Lehrkräften sagt, welches Tool sie nutzen können. „Das Datenschutzthema blockiert sehr viel, aber nur weil wir nicht klar sagen, was erlaubt ist. Wir lassen die Lehrer/-innen da im Regen stehen“, so Achim Berg. Dabei könne man auch die Schullösungen von Google und Microsoft datenschutzkonform einsetzen. „Es kann doch niemand an lange entwickelten, gut funktionierenden Werkzeugen vorbeischauen. Deshalb bin ich bei amerikanischen Unternehmen dafür, solange es nicht werblich genutzt wird, und das ist bei den Schulversionen absolut gegeben“, erklärt der Bitkom-Präsident. „Es muss doch vor allem in der aktuellen Situation das Recht auf Bildung erfüllt werden. Wenn man da das Thema informationelle Selbstbestimmung vorschiebt, vermischt man zwei Dinge, die nichts miteinander zu tun haben!“ Außerdem spricht Achim Berg über Breitbandanschlüsse an Schulen, die Ambitionslosigkeit unter Bildungspolitikern und wie wir auf 2020/2021 zurückblicken werden.

    “We are thinking of students as whole human beings” – about education in Denmark with Jeppe Bundsgaard

    Play Episode Listen Later Jan 29, 2021 62:32


    Jeppe Bundsgaard is a professor at the Danish school of education and the Danish representative at the world wide ICILS Study, which compares computer and information literacy of students around the world. In the podcast “School must go on” talks Jeppe Bundsgaard about how students are treated at Danish schools, the role of grades and digitization in the Danish education system. – Students and teachers are almost on the same level – With the education reform in Europe, Denmark has tried to develop a school system that is more student-centered, more project-based and more about developing whole human beings. “It's not much time that we spend on stupid drills and practice getting correct answers to really simple questions,” the education expert says. Therefore, the relationship between teachers and students in Denmark is also on equal terms. “They talk to each other like being almost on the same level,” Jeppe Bundsgaard explains. For example, occasional jokes by students in class are welcomed by teachers and both students and teachers are called by their first names. “I think it's an important basis for good education.” – Too focused on preparing for exams instead of life – A few years ago there were no exams and grades in Danish lower secondary schools. “There was a test you could take when you left school and then you could also get grades. But you were not forced to take this exam,” the professor says. Today, he says, it is mandatory to take the exam and get grades from 8th or 9th grade on at the latest. Sometimes even before in order to practice. “In my opinion we have gone towards more focus on exams and grades way too much because it has a backlash on how things are done,” Jeppe Bundsgaard explains. “Teachers are too worried about the exams. They are too focused on preparing students for exams instead of focusing on preparing them for life.” – Digitization of education – The Danish school system started getting digitized very early. “In the 60s we had the first professor of computer science. He worked very seriously on getting computer science into basic education,” explains the IT expert. This professor laid the groundwork for computers being a core part of how people in Denmark have been thinking about education since then. “Around the year 2000 almost all schools in Denmark were connected to the internet and computers started getting a big part of life. Since 2015 you wouldn't go to a school without ICT being completely integrated into teaching and learning,” sums up Jeppe Bundsgaard. Overall, he says, the ministry of education has been pushing for integration and development of 21st century skills. “In our curriculum there are three cross cutting areas: entrepreneurship and Innovation, ICT and language awareness. Those three should be part of all subjects.” Jeppe Bundsgaard also talks about the collaboration between the different stakeholders, innovative schools, autonomy in schools, establishing of digital learning materials and school during Corona in Denmark.

    Lehrer werden Begleiter, Schüler werden Gestalter – Über das Projekt „aula“ mit Marina Weisband

    Play Episode Listen Later Jan 22, 2021 48:18


    Marina Weisband ist Psychologin und Beteiligungspädagogin. Die ehemalige politische Geschäftsführerin der Piratenpartei engagiert sich heute bei den Grünen in den Bereichen Digitalisierung und Bildung. Seit 2014 leitet sie das Projekt „aula“ - ein Beteiligungskonzept, das Jugendlichen aktive Mitbestimmung an den Regeln und Angelegenheiten ihrer Schule oder einer außerschulischen Organisation ermöglicht. Im Podcast „School must go on“ spricht Marina Weisband über die Ideen und Ziele hinter dem Projekt sowie das Rollenverständnis der Lehrkräfte. – Die drei Teile von „aula“ – Das Projekt besteht aus drei Teilen: 1. Eine Open-Source-Software, die leicht zu bedienen sei und die Jugendlichen dabei begleite, einen Beteiligungsprozess zu strukturieren, protokollieren, diskutieren und zu verbessern. 2. Ein Unterrichtskonzept, also die didaktische Begleitung des Prozesses, das Lehrer/-innen beibringt, das Projekt sinnvoll zu begleiten. 3. Ein verbindlicher Vertrag, mit dem sich die Schule freiwillig verpflichtet, alle Ideen von „aula“ in einem bestimmten Rahmen mitzutragen. „Die Idee entstand in meiner Zeit bei den Piraten. Wir waren lauter junge Leute und wir stellten fest, dass das einzige, was die meisten von uns über unsere Demokratie gelernt hatten, das Organigramm war. Ich kam dann zu der Erkenntnis: Demokratie muss man nicht nur wollen, man muss sie auch können“, erklärt Marina Weisband. – Das Rollenverständnis der Lehrkräfte – Es gebe immer wieder Skepsis unter den Lehrkräften, bevor „aula“ an einer Schule eingeführt wird. „Des Öfteren hören wir von Lehrkräften die Angst ‚Schüler können etwas beschließen, was wir gar nicht wollen‘“, so die Diplom-Psychologin. Das Rollenverständnis der Lehrer/-innen sei deshalb bei der Einführung von „aula“ sehr wichtig. Was ist eine Lehrkraft? Welche Aufgaben hat sie? Woraus speist sich Autorität und wie kann ich mit dem Kontrollverlust umgehen? Das seien nur einige der Fragen, die im Rahmen dessen aufkommen. „Wir arbeiten eigentlich an ganz intimen Themen der Organisationsentwicklung“, fasst Marina Weisband zusammen. „Im besten Fall verändern wir durch die Einführung von „aula“ die Rolle der Lehrkräfte von Autoritäten hin zu Begleitern und die der Schüler/-innen von Konsumenten hin zu Gestaltern.“ – Mehr Macht für die Schüler – „Wir haben schon oft die Bedenken von Schüler/-innen gehört: ‚Warum sollen wir uns denn beteiligen, die Lehrer/-innen machen doch eh, was sie wollen‘. Das ist da, wo dieses ‚Die da oben machen doch eh, was sie wollen‘ anfängt und das ist der Einstieg in Populismus“, sagt die Beteiligungspädagogin. Das oberste Ziel von „aula“ sei daher das empowern der Schüler/-innen und das Erleben von Selbstwirksamkeit und einer eigenen Rolle in der Gesellschaft, die als aktive Rolle verstanden wird. So wurde beispielsweise schon ein Smartphone-Tag an einer Schule beschlossen, an dem alle Lehrkräfte ihren Unterricht mithilfe des Smartphones machen müssen. Oder Lehrkräfte wurden mithilfe eines Crowdfundings auf eine Fortbildung zum Thema „Smartboards“ geschickt. „‚aula‘ bringt die Schüler/-innen in das verbindliche Umsetzen ihrer eigenen Visionen.“ Außerdem spricht Marina Weisband über das Problem der Finanzierung, die Auswirkungen der coronabedingten Schulschließungen auf das Projekt, Schulentwicklung in Deutschland, Datenschutz bei der Wahl der Software und den Digitalpakt.

    (Engl.) Live-Unterricht via Google, Zoom und Co. – Über Bildung in Polen mit Joanna Juszczyk

    Play Episode Listen Later Jan 15, 2021 54:33


    (***englisches Interview***) Joanna Juszczyk ist seit 18 Jahren Englischlehrerin in Polen. Davon war sie die meiste Zeit an einer Mittelschule tätig. Seit drei Jahren arbeitet sie als Lehrerin an einer Grundschule. Vergangenes Jahr gewann sie den polnischen Wettbewerb „Brainly Educator of the Year 2020“ in der Kategorie Geisteswissenschaften. Im Podcast „School must go on“ spricht Joanna Juszczyk über das Schulsystem in Polen, wie dort derzeit der Unterricht stattfindet und über Tests. – Schulreform in Polen – Vor vier Jahren habe es in Polen eine große Bildungsreform gegeben. Zuvor seien Kinder zunächst auf eine Grundschule, dann auf eine Mittelschule und letztlich auf eine Oberschule gegangen. Im Rahmen der Reform wurde die Mittelschule jedoch abgeschafft und die Kinder verbringen nun acht Jahre auf der Grundschule. „Es ist nun genauso wie damals, als ich zur Schule gegangen bin, aber das ist halt mehr als 20 Jahre her“, merkt Joanna Juszczyk an. Es sei für die Reform nichts geplant gewesen, sodass die Grundschulen nun zu wenig Klassenräume und somit zu große Klassen haben. „Die Reform war nicht vorbereitet und sie wurde zu schnell eingeführt“, appelliert die Lehrerin. „Ich habe das Gefühl als Lehrerin, dass es sich nicht zum Guten für die Schüler/-innen verändert hat.“ – Über das ständige Testen und Benoten – Im polnischen Bildungssystem sei das Benoten der Kinder ein großer Bestandteil. Dadurch gebe es auch immer wieder und in allen Fächern Tests. „Die Lehrer/-innen können sich nicht vorstellen, Kinder zu unterrichten, ohne ihnen Tests zu geben“, erklärt Joanna Juszczyk. Der ganze Unterricht sei darauf ausgelegt, die Kinder auf die vielen Tests vorzubereiten und es bleibe keine Zeit für Konversationen oder Projekte. „Insbesondere in Englisch brauchen sie die Fähigkeit für ihr Leben, nicht für Tests. Sie müssen sprechen und die Sprache benutzen und nicht Tests schreiben“, erklärt die Grundschullehrerin. – Live-Unterricht während Corona – In Polen werde der Lehrplan und alles den Unterricht Betreffende durch das dortige Bildungsministerium vorgegeben. „Es gibt einen Lehrplan für das gesamte Land“, so die Pädagogin. Die lokalen Verwaltungen seien lediglich für organisatorische Aufgaben, wie das Renovieren von Schulgebäuden oder die Beschaffung von Computern zuständig. Anlässlich der ersten Schulschließungen im Frühjahr 2020 habe das Ministerium dann viel Autonomie und damit auch Verantwortung an die Schulen abgegeben. „Das war einerseits gut, weil es pragmatisch ist. Andererseits ging damit die ganze Verantwortung für die Dinge, die passieren und vielleicht auch nicht gut laufen, auf die Direktoren über“, erklärt Joanna Juszczyk. Nachdem der Unterricht während der ersten Schulschließungen noch viel aus dem Zusenden von Materialien bestanden habe, sei es mittlerweile üblich, den normalen Stundenplan als Live-Unterricht über Google, Zoom oder Microsoft abzuhalten und seine Schüler/-innen täglich zu sehen. „Die Direktoren haben über den Sommer gute Arbeit geleistet, was das Vorbereiten der Lehrkräfte und Organisieren des Unterrichts angeht“, lobt die Englischlehrerin. „Ich habe beobachtet, dass Kinder diesen Kontakt, wenn auch nur online, wirklich brauchen!“ Außerdem spricht Joanna Juszczyk über den Lehrkräftemangel in Polen, ihre Meinung zu Schulbüchern und was ihre Wünsche an das Bildungsministerium sind.

    „Bildung kann Freude machen“ – Über begegnungsorientierte Pädagogik mit Uli Marienfeld

    Play Episode Listen Later Jan 8, 2021 41:13


    Uli Marienfeld ist seit 36 Jahren „Pädagoge aus Leidenschaft“ und derzeit stellvertretender Schulleiter an der evangelischen Schule Berlin Zentrum (ESBZ). In seinem 2020 veröffentlichten Buch „Offene Türen“ schreibt er darüber, wie eine begegnungsorientierte Pädagogik an Schulen umgesetzt werden kann. Im Podcast „School must go on“ spricht Uli Marienfeld über den Unterricht an der ESBZ, wie Schule und Schüler/-innen von neu gewonnener Lebenserfahrung profitieren und was er mit seinem Buch bewirken möchte. – Lernen an der ESBZ – An der ESBZ findet jahrgangsübergreifender Unterricht der Klassenstufen sieben bis neun statt. „Die Annahme im deutschen Bildungssystem, dass alle 14-Jährigen in allen Fächern gleich weit sind, ist Unsinn“, erklärt der Pädagoge. Kinder seien unterschiedlich begabt, entwickeln sich unterschiedlich und haben unterschiedliche Interessen. „Durch den jahrgangsübergreifenden Unterricht kommen wir gar nicht auf die Idee Durchschnittsunterricht für den/die Durchschnittsschüler/-in zu machen, weil wir immer wieder die bereichernde Erfahrung machen, wie toll es ist, auf der einen Seite Schüler/-innen zu fördern, die besonders begabt sind, und auf der anderen Seite Schüler/-innen mitzunehmen, die in einzelnen Fächern Defizite haben“, berichtet Uli Marienfeld. Außerdem seien dadurch alle gewohnt, sich gegenseitig zu unterstützen. Ulis pädagogisches Credo: „Schule kann etwas Schönes sein und Bildung kann Freude machen!“ Und das versuche er, stets bei seiner Arbeit an der ESBZ zu berücksichtigen. – Jedes Schuljahr eine neue Herausforderung – Ab der achten Klasse beginnen die Schüler/-innen der ESBZ jedes Schuljahr mit einem selbstgewählten Projekt, der sogenannten Herausforderung. „Jede/-r reicht vor den Sommerferien ein Projekt ein, dem er/sie sich in den ersten drei Wochen des neuen Schuljahres widmen will“, erklärt Uli Marienfeld. So habe es beispielsweise schon Kanutouren durch die mecklenburgische Seenplatte als Herausforderungen gegeben. Es wurden Strände an der Ostsee aufgeräumt oder auf einem Biobauernhof geholfen. „Die Schüler/-innen kommen nach diesen drei Wochen mit einer unfassbaren Lebenserfahrung zurück“, schwärmt der Schulleiter. „Schule ist dadurch plötzlich ein Lebensraum, der mit ihrem Leben etwas zu tun hat und nicht nur aus Büchern kommt.“ – Über das Buch „Offene Türen“ – Mit seinem Buch „Offene Türen“ habe Uli Marienfeld sich bemüht, aufzuschreiben, was er erleben konnte. Ein wichtiger Hinweis, den er dabei immer wieder betone, sei: „Versucht nicht, das zu kopieren, sondern habt Mut, euer Ding zu machen und seht, dass es eigentlich überall offene Türen gibt. Schule ist so viel freudvoller, wenn ihr selber diese Türen seht und versteht, dass Schule auch ein Ort sein kann, an dem ihr anderen Türen öffnet“, so der Autor. Als Schulleiter müsse man beispielsweise nicht alles selber machen, sondern könne das Potenzial der Lehrer/-innen und Schüler/-innen erkennen und ausschöpfen. „Ich hoffe, dass mein Buch einen Beitrag dazu leistet, dass Menschen sich einfach auf den Weg machen und nicht warten, bis die perfekte Revolution da ist.“ Außerdem spricht Uli Marienfeld über Perfektionismus bei der Weiterentwicklung von Schule, seine Vision von Schule in Deutschland, Schule nach Corona und die Gründung neuer Schulen.

    „Die Umsetzung ist das Problem“ – Schule aus Sicht eines Schülers mit Joshua Grasmüller

    Play Episode Listen Later Dec 18, 2020 34:44


    Joshua Grasmüller engagiert sich bereits im zweiten Jahr als Landesschülersprecher für die Gymnasien in Bayern. Darüber hinaus hat er 2020 sein Abitur gemacht und hat hautnah die Auswirkungen der Schulschließungen und weiteren coronabedingten Maßnahmen auf Unterricht, Prüfungen und Co. miterlebt. Im Podcast „school must go on“ spricht Joshua über Schule während Corona, die Umsetzung von Entscheidungen und den Umgang mit Lehrkräften. – Es gab zu wenig Evaluation – Der zweite Lockdown in Deutschland und die erneuten Schulschließungen seien vorhersehbar gewesen. „Man hätte sich besser darauf vorbereiten müssen. Da hat das Kultusministerium gepennt“, so der 18-Jährige. Erkenntnisse aus der ersten Schulschließung seien zu wenig evaluiert und ausgewertet worden. Der Hybridunterricht hätte dabei nicht nur finanziell unterstützt werden müssen, sondern ganzheitlich und ideell. „Man hätte bessere Konzepte aufstellen müssen als Hilfe für die Schüler/-innen und die Lehrkräfte“, erklärt Joshua Grasmüller. „Ich hätte mein Ohr nah an der Praxis gelassen und die Erkenntnisse für die Zukunft genutzt.“ – Das Problem mit der Umsetzung – „Man hört uns als Landesschülervertretern zu, aber über das Hören geht es dann meistens nicht hinaus“, sagt der ehemalige Gymnasiast. „Es gibt alle zwei Wochen Treffen in der fast gleichen Runde und es kommen immer die gleichen Argumente. Alle wollen im Grunde das Gleiche. Die Umsetzung ist das Problem. Da mahlen die Mühlen sehr langsam.“ Diese Trägheit bei Verwaltungsprozessen sei insbesondere in der aktuellen Situation fatal, da es sich um eine schnelllebige Krise handle, die schnelle Entscheidungen und Umsetzungen erfordere. – Lehrer/-innen mehr wertschätzen – „Es wird immer wieder unterschätzt, was Lehrkräfte leisten und welcher starken Belastung sie ausgesetzt sind“, erklärt Joshua Grasmüller. Lehrkräfte seien in der Verantwortung, die Schüler/-innen zu motivieren, sie mitzunehmen und ihnen etwas beizubringen. Da seien die Schulschließungen und die plötzliche Umstellung des Unterrichts eine große Herausforderung gewesen. Wenn etwas nicht funktioniert, sei es leicht, den Fehler bei denen zu suchen, die es umsetzen. Aber es liege meist auch an anderen Gruppen, die am Schulalltag beteiligt sind. „Es ist wichtig, Lehrer mehr wertzuschätzen“, appelliert Joshua. Außerdem spricht Joshua Grasmüller über den Lehrermangel, die Digitalisierung an seiner ehemaligen Schule, seinen Abschluss und wie Lehrer von Schülern lernen können. Kontakt: https://lsr.bayern/kontakt/

    (Engl.) „Kostenlose Bildung ist die Grundlage für Chancengleichheit“ – Über Schule in Finnland mit Pekka Peura

    Play Episode Listen Later Dec 11, 2020 61:13


    (***englisches Interview***) Pekka Peura ist mit seinem facettenreichen Engagement ein Experte für das finnische Bildungssystem und ein Superstar unter finnischen Lehrkräften. Er ist Country Manager von Kahoot DragonBox AS, Direktor der „StartUp High School“, Gründer einer finnischen Plattform für Lehrerweiterbildung und war 10 Jahre lang selbst als Lehrer in Finnland tätig. Im Podcast „school must go on“ spricht er über seine verschiedenen Tätigkeiten und das finnische Bildungssystem. – In adaptiven Lerninhalten liegt großes Potenzial – „Wahrscheinlich wäre es besser, sich auf eines meiner Projekte zu konzentrieren, aber ich möchte die Probleme im Bildungssystem von möglichst vielen Seiten angehen“, erklärt Pekka Peura. Dabei sei es egal, mit welcher Klassenstufe oder mit welchen Lehrern man arbeite, da die grundsätzlichen Probleme und somit auch die Lösungen die gleichen seien. „Die Grundlösung gilt für jeden Menschen, egal wie alt er ist“, sagt er dazu. Eines dieser Probleme sei, dass es kaum adaptive Lerninhalte gebe. „Das große Potenzial bei der Gestaltung unserer Bildungskultur liegt aus meiner Sicht im adaptiven Lernmaterial“, so Peura. Ein Hindernis sei jedoch die Sprache: „Niemand wird die besten Lernmaterialien für die finnische Sprache entwickeln. Wir müssen das selbst tun.“ – Finnische Schulen sind mit digitalen Endgeräten gut ausgestattet – Vor 10 Jahren habe es in Finnland Diskussionen bezüglich des WLANs an Schulen gegeben. Damit sei gleichzeitig auch die Debatte um digitale Endgeräte gestartet. Das „Final Exam“ an der weiterführenden Schule sei vor 5 Jahren in ein digitales Examen geändert worden, sodass jeder Schüler seinen Computer mit zu Schule bringen musste, um das Examen ablegen zu können. „Es war ein sehr schneller Wandel. Davor hatte niemand seinen Computer im Unterricht und nun nimmt ihn jeder mit“, erklärt der Lehrer. Finnland bewege sich seither auf eine 1-zu-1-Ausstattung mit digitalen Endgeräten an allen Schulen zu. „Alles in allem sind wir in einer recht guten Verfassung, was die Ausstattung angeht“, sagt Pekka Peura. So seien beispielsweise auch WLAN, Mailadressen für Schüler und so etwas wie Lernmanagementsysteme schon vor 10 Jahren etabliert worden. – Die Bedeutung kostenloser Schule – Schule in Finnland sei derzeit bis zu 9. Klasse komplett kostenlos. „Lehrer können ihre Schüler nicht, wie zum Final Exam, dazu auffordern, ihre Laptops mit in die Schule zu bringen. Schule ist in Finnland kostenlos, also muss alles kostenlos sein – auch die Laptops“, so Peura. Schüler/-innen in Finnland müssen also theoretisch nichts mit zur Schule bringen, da Tablets, Bücher, Stifte und sogar das Essen von der Schule bereitgestellt werden. Man brauche also kein Geld, um Bildung für sein Kind zu erhalten. „Das ist die Grundlage für Chancengleichheit“, erklärt der gebürtige Finne. Außerdem spricht Pekka Peura über seine Meinung zum deutschen Bildungssystem, die Finanzierung der Digitalisierung an finnischen Schulen, die Bedeutung der Freizeit und die Rolle der Lehrkräfte. LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/pekka-peura-66b32a46/ Twitter: https://twitter.com/peurapekka Startup High School: https://highup.org/ Plattform für Lehrerweiterbildung: https://eduhakkerit.fi/

    „Wer meckert, muss auch was tun“ – Über die Schulapp „Sdui“ und ihre Entstehung mit Gründer Daniel Zacharias

    Play Episode Listen Later Dec 4, 2020 29:18


    Als Schulprojekt an einem privaten Gymnasium im Westerwald 2015 gestartet wird „Sdui“ heute von ganzen Städten und Landkreisen als Standard für DSGVO-konforme Schulkommunikation eingesetzt. Im Podcast „school must go on“ spricht einer der Gründer, Daniel Zacharias, über die Entstehung und die Arbeit von Sdui sowie die Rolle der Lehrkräfte. – „Wer meckert, muss auch was tun“ – Entstanden sei die Idee als Daniel Zacharias selbst noch Schüler war. Er habe gemeinsam mit Mitschülern festgestellt, wie wenig Digitalisierung an Schulen etabliert sei: „Man quält sich morgens für die erste Stunde aus dem Bett und stellt dann in der Schule fest, dass die erste Stunde ausfällt. Da haben wir uns gefragt, wo es hakt“, berichtet der 21-Jährige rückblickend. Auf das Problem angesprochen habe der damalige stellvertretende Schulleiter gesagt: „Macht's doch besser!“. „Unsere Philosophie ist seither ‚Entweder man meckert, aber dann muss man auch was tun, oder man akzeptiert, wie es ist, dann darf man aber nicht meckern‘. Zwischen einem von beiden muss man sich entscheiden“, erklärt der Gründer. Die Idee für Sdui sei schließlich bei dem Versuch, ihr Problem selbst zu lösen, entstanden. – Sicher, aber auch einfach kommunizieren – Anfangs ging es bei Sdui nur um Online-Stundenpläne. Nach und nach sei dann auch die Kommunikation zwischen Lehrkräften, Schülern und Eltern dazugekommen. „Wir wollten Lehrern einen Weg aufzeigen, wie sie sicher, aber auch einfach kommunizieren können“, resümiert Daniel Zacharias. Zunächst habe es dafür einen Messenger gegeben, über den die Lehrkräfte mit ihren Klassen oder Kursen DSGVO-konform kommunizieren konnten. „Wir haben irgendwann gemerkt, es gehört mehr zur Kommunikation als eine Textnachricht“, erklärt der Gründer und so seien immer mehr Funktionen, wie digitale Klassenräume oder eine Cloud, hinzugekommen. Auch Krankmeldungen oder Elternbriefen können über Sdui verschickt werden „Die Anwendung von Sdui sollte für alle Schulgruppen passen. Egal ob Berufsschule, Grundschule oder weiterführende Schule.“ – Digitalisierung funktioniert nur, wenn man alle mitnimmt – Einen großen Teil der Teamstruktur mache bei Sdui der Bereich „customer success“ aus, also die Kommunikation mit den Schulen und Lehrkräften. „Schulen kaufen uns, weil sie jeden Schüler sicher erreichen“, erklärt Daniel Zacharias. Damit die Kunden weiterhin zufrieden sind und ihre Kommunikation mit den Schüler/-innen gewährleistet ist, werde viel mit den Lehrkräften gesprochen und ihnen bei der Benutzung geholfen. „Wir wollen jedem Lehrer das Gefühl geben, dass digitale Bildung nicht schwer ist“, führt Zacharias dazu aus. „Wir glauben Digitalisierung funktioniert nur, wenn man wirklich jeden mitnimmt.“ Außerdem spricht Daniel Zacharias über die Funktionsweise und Finanzierung von Sdui sowie die Bedeutung des Datenschutzes. Sdui: https://sdui.de/ Twitter: https://twitter.com/sduiapp LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/daniel-zacharias-b25854135/

    „Education Outside The Classroom“ – Über das Schulsystem in Neuseeland mit Verena Friederike Hasel

    Play Episode Listen Later Nov 27, 2020 56:40


    Verena Friederike Hasel zog im Jahr 2017 mit ihrer Familie nach Neuseeland und war dort von der Schule ihrer Kinder positiv überrascht. Als Journalistin besuchte sie daraufhin diverse Schulen in unterschiedlichen Gegenden Neuseelands, um mehr über das neuseeländische Schulsystem zu erfahren: „Nicht die Schule meiner Kinder war eine Ausnahme, das ist ein Ausnahmesystem!“, sagt Hasel. Ihre Eindrücke schrieb sie schließlich nieder. Das Buch „Der tanzende Direktor: Lernen in der besten Schule der Welt“ wurde im Jahr 2019 veröffentlicht. Im Podcast „school must go on“ spricht Verena Friederike Hasel über ihr Buch, die Rolle der Lehrkräfte und den Unterricht in Neuseeland. – Ein Pyjamatag für Schüler-/innen & Lehrer/-innen – Nach dem ersten Corona-Lockdown in Neuseeland sei es für die Schüler schwer gewesen, wieder regelmäßig in die Schule kommen zu müssen. Daraufhin sei ein Pyjamatag eingeführt worden, an dem die Schüler, aber auch die Lehrkräfte, im Pyjama zur Schule gekommen seien. „Das hat mich überrascht. Das würden sich Lehrkräfte in Deutschland nicht so einfach trauen“, sagt die Autorin dazu. „Lehrer haben in Deutschland einen schweren Stand. Sie müssen sich ständig bemühen, ihre Autorität zu wahren und werden dazu viel angefeindet und kritisiert“, bemängelt Hasel. Da fehle ihnen letztlich auch das Selbstbewusstsein, um im Pyjama in die Schule zu kommen. „Mein Buch soll Impulse geben und Mut machen“, sagt die 42-jährige Autorin. Es solle Lehrkräften in Deutschland zeigen, wie Unterricht auch funktionieren kann und ihnen Ideen für den eigenen Unterricht mit an die Hand geben. – Fortbildungen für Lehrkräfte als Prozess – „Lehrer müssen in Neuseeland alle drei Jahre ihre Lizenz erneuern, um weiter unterrichten zu dürfen“, beginnt Verena Friederike Hasel, vom neuseeländischen Fortbildungssystem zu erzählen. Dem zugrunde liege das Prinzip des lebenslangen Lernens. „Lehrer sind Menschen, die Lehrer werden, weil sie im Leben von Kindern etwas bewirken wollen. Das ist auch die Annahme im neuseeländischen Bildungssystem. Es wird also immer eine gute Intention angenommen.“ Eine Lehrkraft könne sich jedoch auch immer noch weiterentwickeln. Ein Fortbildner komme dafür in Neuseeland mehrmals an eine Schule. Beim ersten Mal unterrichte er selber, sodass Lehrkräfte zuschauen können. Beim zweiten Mal plane er mit den Lehrkräften den Unterricht und gehe auf konkrete Fragen ein und beim dritten Mal sei er dabei, wie eine Lehrkraft unterrichtet. „Fortbildner sind in Neuseeland erfahrene Lehrer, die den nächsten Schritt gehen und Mentoren werden“, berichtet die Journalistin. – Freiheit in klaren Grenzen – Früher habe Bildung und Unterricht viel aus Auswendiglernen bestanden, das habe sich geändert, seitdem man Wissen einfach aus dem Internet abrufen kann. „Heutzutage geht es vielmehr um Kreativität, Offenheit, Neugier, Flexibilität, Selbstliebe und Fragen wie ‚Wer bin ich?‘“, erklärt Hasel. Eben diese Annahme finde sich auch im neuseeländischen Bildungssystem wieder. So gebe es beispielsweise das Schulfach „Education Outside The Classroom“, in dem die Schüler/-innen genau solche Fähigkeiten lernen sollen. Im Rahmen dieses Fachs gehen die Kinder auch in den Wald, um dort zu lernen, mit Einsamkeit umzugehen. Es gebe jedoch auch Bereiche, in denen Unterricht in Neuseeland sehr streng sei. So lege beispielsweise jede Schule sogenannte Schulwerte fest, deren Einhaltung sehr stark kontrolliert wird. Außerdem werde viel Wert darauf gelegt, dass die Kinder schon früh gut lesen und schreiben können. Auch das werde streng kontrolliert und eingefordert. „Es ist Freiheit in klaren Grenzen“, beschreibt die Autorin das neuseeländische Schulsystem. Außerdem spricht Verena Friederike Hasel über die Schulreform und die Verteilung von Geldern in Neuseeland sowie weitere veranschaulichende Beispiele aus den Schulen, die sie besucht hat. LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/verena-friederike-hasel-a919a71aa/

    „Wir brauchen mehr mutige Pioniere“ – Über die Möglichkeiten neuen Lernens mit Daniel Jung

    Play Episode Listen Later Nov 20, 2020 56:14


    Daniel Jung begann im Jahr 2011 damit, Videos über Mathematik zu produzieren und auf Youtube hochzuladen. Sein Ziel: Mathematik einfach erklären und über ein digitales Format möglichst vielen Menschen zugänglich machen. Auch heute noch verfolgt er dieses Ziel und versucht als Buchautor, Youtuber, Podcaster, Speaker und Unternehmer einen Teil zum „Neuen Lernen“ und zur Digitalisierung in Deutschland beizutragen. Im Podcast „school must go on“ spricht der 39-Jährige über seinen eigenen Werdegang, digitales Lehren und Lernen und das Prinzip „Trial and Error“. – Veränderung durch „Trial and Error“ – „Deutschland ist bekannt als das Land der Neider“, kritisiert Daniel Jung. Wenn jemand etwas Neues versuche, so werde er sofort in Schubladen gesteckt und letztlich müde belächelt. Die „Trial-and-Error-Methode“ sei in Deutschland nicht üblich und das wiederum führe dazu, dass Lehrkräfte Angst haben, etwas Neues zu versuchen. Dabei sei genau das wichtig, um Bildung in Deutschland voran zu bringen. „Wir brauchen mehr mutige Pioniere, die Sachen einfach umsetzen und ausprobieren“, appelliert der Youtuber. – Wie lernen anders funktionieren kann – Als ein weiteres Problem im Kontext der Bildung erachtet Daniel Jung die Art, wie die Schüler/-innen Inhalte lernen. „Abschlüsse aus einem alt bestehenden System sind das Nonplusultra in unserem Bildungssystem. Man erlangt jedoch auch Expertise in anderen Bereichen.“ Man könne sich heutzutage über Videos und Apps und durch intrinsische Motivation Dinge wie Videoproduktion oder Programmieren ganz leicht selbst beibringen. Da stelle man sich als Schüler/-in die Frage „Warum muss ich eigentlich noch das Übliche machen, wenn ich mir Kenntnisse heutzutage über Smartphone und Co. selbst aneignen kann?“. Daniel Jung beschreibt Lernen als einen stetigen Prozess des Erwerbs von Kompetenzen. Dieser Prozess könne auch außerhalb des Schulgebäudes und mit mehr Eigenverantwortung stattfinden. – TikTok als Lehr- & Lernplattform? – In TikTok sehe Daniel Jung die Möglichkeit, mehr Menschen, vor allem den Nachwuchs, zu erreichen. Er sei sich zu Beginn nicht sicher gewesen, ob Mathe in Form der dortigen 15-Sekunden-Videos funktioniert, aber die Rückmeldung sei sehr positiv gewesen. „Ich habe TikTok getestet und es hat funktioniert“, resümiert der Unternehmer und spielt damit erneut auf die benötigten mutigen Pioniere an. Apps wie TikTok könne man gut fürs Lehren und Lernen benutzen: „Wir lernen am besten, wenn wir zum Erklärer werden. Da fangen Lernprozesse an und das kann auch in Form solcher Videos sein.“ Außerdem spricht Daniel Jung über den Digitalpakt, sog. „Pre-Schools“ und seine Vorschläge für die Politik. Website: https://danieljung.io/ Youtube: https://www.youtube.com/c/MathebyDanielJung Twitter: https://twitter.com/DanielJungEDU

    „Maximale Transparenz“ – über das Bildungssystem in den USA mit Dominik Dresel

    Play Episode Listen Later Nov 13, 2020 77:07


    Mit einer beruflichen Tätigkeit bei „meinUnterricht.de“ und schließlich der Gründung von „Lehrermarktplatz.de“ engagierte sich Dominik Dresel lange Zeit für Bildung in Deutschland und vor allem für die Vernetzung unter Lehrkräften. Für seinen Master of Education an der Harvard University zog er 2017 in die USA und entdeckte sein Interesse am US-amerikanischen Bildungssystem. Im Podcast „school must go on“ spricht der gebürtige Münchener über seine Arbeit in der öffentlichen Schulverwaltung in Oklahoma, das Bildungssystem in den USA und welche Rolle dabei den Eltern zukommt. – Personeller Austausch zwischen Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung – „Ich habe in den USA die Möglichkeit gesehen, Bildung gestalten zu können“, sagt Dominik Dresel über seine Entscheidung, sich dort beruflich niederzulassen. Das Bildungssystem sei dort insgesamt flexibler, was das Personal angehe. „Eine Entscheidung definiert in Deutschland die berufliche Identität. Das wird in den USA nicht so gesehen“, führt er dazu aus. Dort sei der Übergang zwischen Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung fließender, sodass dort andauernd personelle Wechsel in die eine oder die andere Richtung stattfinden. Somit habe man in den USA in der Managementebene, die die Schule organisiert und strukturiert, tatsächlich auch Manager. – Hohe Transparenz im US-Bildungssystem – „Wenn man in die USA kommt, kann man sich nicht vorstellen, wie viel Transparenz hier herrscht“, beschreibt Dresel das US-amerikanische Bildungssystem. Das dortige Kultusministerium fordere andauernd Daten ein und veröffentliche diese auch. Jede/-r Schüler/-in werde zwei Mal im Jahr in sogenannten „social-emotional assessments“ nach seinem psychischem Wohlbefinden gefragt. „Es wird gefragt ‚Wie gehts dir?‘, ‚Fühlst du dich wertgeschätzt?‘, ‚Fühlst du dich willkommen?‘“, erklärt Dominik Dresel. Darüber hinaus gebe es regelmäßige Lernfortschrittsanalysen, in denen der Wissensstand jede/-r Schüler/-in in standardisierten Tests überprüft wird. Die Kritik aus Deutschland zu diesen Tests, dass dann „teaching to the test“ betrieben werde, verstehe Dresel nicht: „Standardisierte Tests sind keine Bedrohung, sondern eine Bestandsaufnahme. Wer nicht weiß, wo er sich befindet, der kann sich auch nicht orientieren.“ – Eltern als Kunden der Schulen – Für Eltern sei diese Transparenz enorm hilfreich bei der Wahl der Schule, da sie wissen, was die einzelnen Schulen anbieten und wie bspw. der Lernfortschritt ist. Für die Schulen wiederum ist die Zufriedenheit der Eltern von großer Bedeutung: „Eltern sind die Kunden und wir brauchen Bildung, die die Kunden zufriedenstellt, sonst haben sie die Möglichkeit, woanders hinzugehen“, beschreibt Dresel die Rolle der Eltern im dortigen Bildungssystem. „Eltern hier haben mehr Macht und Handhabe.“ Die Schulen stünden daher im Wettbewerb um die Eltern, die sinnbildlich einen Rucksack mit Geld mit sich herum tragen. – Die Bedeutung der Transparenz für die Lehrkräfte – Auch Lehrkräfte können von der Transparenz im US-amerikanischen Bildungssystem profitieren, da sie immer wieder ein Feedback zu ihrem Unterricht und ihrem Umgang mit den Schüler/-innen bekommen. Daher seien die Testsysteme eine gute Möglichkeit, die eigene Arbeit zu reflektieren. „Es gibt wenige Berufe, in denen so wenig auf das Endprodukt geschaut wird wie als Lehrkraft“, unterstreicht Dresel die Notwendigkeit dieser Tests. „Ich weiß dadurch als Lehrkraft auch, dass ich gute Arbeit mache.“ Außerdem spricht Dominik Dresel über Charter Schools, ins System eingebackenen Rassismus, Digitalisierung vor und während Corona, die Fortbildung von Lehrkräften und darüber, was sich seiner Meinung nach am deutschen Bildungssystem ändern müsste. Twitter: https://twitter.com/dominikdresel LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dominikdresel/

    Über Elternvertreter und ihre Bedeutung für das Bildungssystem – mit Norman Heise

    Play Episode Listen Later Nov 6, 2020 62:45


    Seit knapp 15 Jahren engagiert sich Norman Heise ehrenamtlich als Elternvertreter. Seit mehr als sechs Jahren ist er Landeselternvertreter für Berlin und in dieser Funktion nah dran am politischen Diskurs über den Digitalpakt und die Digitalisierung an Schulen. Als Vater von zwei Söhnen und aufgrund seiner verschiedenen Ämter weiß er, was Eltern sich vom Bildungssystem in Deutschland erhoffen. Im Podcast „school must go on“ spricht Norman Heise über seine Arbeit als Elternvertreter, die Verantwortung der Schulen beim Thema Homeschoolig bzw. beim Lernen von zu Hause und darüber, was er davon hält, den Schulen mehr Autonomie in Sachen Digitalisierung einzuräumen. – Über Diversität und Wissenstransfer bei den Elternvertretern – „Es geht darum, dass die Eltern gehört werden und ihre Erfahrungen einbringen können“, sagt Heise über seine Arbeit als Elternvertreter. „Wir können nicht behaupten, dass wir immer alle Interessen aller Eltern zu 100 % vertreten können, aber wir versuchen die breite Masse, die Mehrheiten zu berücksichtigen.“ Dafür sei es von großer Bedeutung, dass sich viele Eltern mit verschiedenen Hintergründen in der Elternvertretung einbringen. „Das ist wie ein Puzzle: Je größer und je unterschiedlicher die Teile sind, desto besser wird das Gesamtbild, was man am Ende hat, wenn man die Teile einbindet und vernünftig nutzt“, erklärt der Landeselternvetreter. – Neuer Fokus durch Corona: Digitale Endgeräte statt Breitbandanschluss– Im Zusammenhang mit Corona sei deutlich geworden, dass nicht nur die Schulen mangelhaft ausgestattet seien. Auch in privaten Haushalten fehlen teilweise digitale Endgeräte oder ein geeigneter Breitbandanschluss, um Unterricht zu Hause gewährleisten zu können. „Es ist kein Homeschooling, das ist nämlich gar nicht erlaubt in Deutschland, sondern schulisch angeleitetes Lernen zu Hause“, mahnt Heise. Das bedeutet: Nicht die Eltern, sondern vor allem die Schulen bzw. die Politik seien in der Verantwortung, das Lernen von zu Hause zu ermöglichen. Lange Zeit seien Breitbandanschlüsse und WLAN an Schulen die erste Priorität im Diskurs zur Digitalisierung an Schulen gewesen. Durch Corona seien jedoch digitale Endgeräte wichtiger geworden und die Prioritäten hätten sich somit verschoben. – Digitalisierung an Schulen: Wie viel Autonomie ist gut? – Norman Heise sieht es kritisch, den Schulen bezüglich der Digitalisierung mehr Autonomie einzuräumen. „Es wird Schulen geben, die an dieser Aufgabe scheitern. Es ist wichtig, einen vernünftigen Rahmen zu haben, der eine gewisse Vereinheitlichung mit den gewünschten Freiheiten vereint.“ Damit spielt er auf die Bandbreite an, die an den Schulen im Kontext der Digitalisierung zu finden ist. Wichtig sei es, dass fortschrittliche Schulen ihre Konzepte weiterführen könnten, ohne dass bei anderen Schulen die Prozesse stagnieren. „Schulen, die vieles aus eigener Kraft gestemmt und vorangebracht haben, dürfen jetzt nicht durch enge Vorgaben abgestraft werden. Und Schulen, die Bedenken vor der digitalen Welt haben, müssen die Blockaden genommen werden“, fasst Heise als Ziel für die Bildungspolitik zusammen. Außerdem spricht Norman Heise über die Maßnahmen an Schulen im Zusammenhang mit Corona, Medienkonzepte, die jede Schule erstellen sollte, und darüber, warum noch nicht alle Schulen einen guten DSL-Anschluss haben. Webseite: https://www.normanheise.de/ Twitter: https://twitter.com/normanheise?lang=de

    Fast Forward: Möglichkeiten und Grenzen digitaler Medien im Unterricht – mit Jacob Chammon

    Play Episode Listen Later Oct 30, 2020 66:31


    Nachdem Jacob Chammon acht Jahre lang als Schulleiter in Berlin tätig war, verließ er 2019 die Schule, weil er mehr als nur eine Schule bei der Digitalisierung des Unterrichts begleiten wollte. „Es gibt so viel zu tun in Deutschland! Ich möchte das System Schule begleiten und bewegen. Das war der Grund, weshalb ich meine Funktion als Schulleiter aufgegeben habe.“ Im Podcast „school must go on“ spricht der gebürtige Däne über seine neue Tätigkeit als geschäftsführender Vorstand des Forums Bildung Digitalisierung und wie er darüber das Schulsystem verändern, Schulen bei der Digitalisierung des Unterrichts unterstützen und Bildung in Deutschland voranbringen will. – Über die Rolle der Politik und der Schulträger bei der Digitalisierung– Es sei wichtig, dass die Politik und die Schulträger eine Grundlage für alle Schulen schaffen. „Digitalisierung sollte nicht nur für einige Schulen, Schulformen oder Schüler/-innen möglich sein, sondern es sollte überall ein Minimum an Digitalisierung geschaffen werden“, so Chammon. Dabei sollte jedoch auch die Autonomie der Schulleitung eine entscheidende Rolle spielen: „Ich möchte als Schulleiter nicht von oben erzählt bekommen, wie ich was zu machen habe.“ Auf der anderen Seite gebe es aber auch Schulen und Schulleiter/-innen, die nach Unterstützung für ein Medienkonzept fragen und demnach viel genauere Vorgaben „von oben“ benötigen. Die Schulträger seien daher in einer herausfordernden Position, weiß Jacob Chammon:. „Es gibt nicht das eine Rezept, wie die Digitalisierung an den Schulen am besten vorangebracht wird. Es ist wichtig, dass man die Diversität zulässt, aber auch sichert, dass alle mit auf den Zug kommen. Niemandem sollte die Möglichkeit fehlen, die Digitalisierung mitzumachen.“ – Das Zusammenspiel von Digitalisierung des Unterrichts und Pädagogik – „Digitalisierung darf man nicht losgelöst von Pädagogik diskutieren. Die Sachen gehören zusammen“, sagt Jacob Chammon darüber hinaus. Die Fragen „Welches Lern-Setting will ich schaffen?“ oder „Wie sollen die Schüler/-innen lernen?“ müssten weiterhin gestellt werden. Lehrkräfte sollten digitale Medien nicht nur als Selbstzweck einsetzen, erklärt der ehemalige Schulleiter, sondern auch die Kompetenzen erwerben, die sie für den richtigen Einsatz im Unterricht benötigen. „Sie müssen wissen, wie man damit den Unterricht gestaltet.“ Auch ein Whiteboard könne zu Frontalunterricht führen bzw. den Frontalunterricht weiter ermöglichen. Jacob Chammon sagt aber auch, dass in der Schule nicht immer alles digital sein müsse. „Tablets sollten genauso Teil der schulischen Bildung sein, wie das Lernen der Handschrift in der Grundschule.“ Dabei solle stets das Motto gelten: „sowohl als auch“ statt „entweder -oder“. – Fast Forward beim Thema digitaler Unterricht, aber mit Geduld – Um die notwendigen Soft Skills beim Umgang mit den digitalen Medien im Unterricht erlernen zu können, müsse man allen Lehrkräften Zeit einräumen und den fachlichen Rahmen schaffen. Andernfalls werden immer nur einige Lehrkräfte aus eigenem Antrieb heraus die Digitalisierung im Unterricht etablieren. „Wichtig ist, auf ‚Fast Forward‘ in der digitalen Schulentwicklung in Deutschland zu drücken, aber dabei auch den Lehrkräften und Schulleitungen die Möglichkeit zu geben zu lernen, damit zu arbeiten“, schlussfolgert Jacob Chammon. Außerdem spricht er über die verschiedenen Handlungsfelder des Forums Bildung Digitalisierung, die Schulentwicklung in Dänemark, das Vernetzen unter Lehrkräften, die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Digitalisierung, den Lehrkräftemangel in Deutschland, seine Meinung zur 1-zu-1-Ausstattung von Tablets und OER-Projekte. Forum Bildung Digitalisierung: https://www.forumbd.de/ LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/jacobchammon Twitter: https://twitter.com/chammonjacob

    Mental Load: Was Eltern von Projektmanager/-innen lernen können – mit Patricia Cammarata

    Play Episode Listen Later Oct 16, 2020 54:19


    Als Buchautorin, Bloggerin und Mutter gibt Patricia Cammarata Eltern seit mehreren Jahren Tipps zum Thema Gleichberechtigung in der Erziehung und zum verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien. Im Podcast „school must go on“ spricht die Psychologin über ihre Bücher „Raus aus der Mental Load‑Falle“ und „Dreißig Minuten, dann ist aber Schluss!“. Außerdem berichtet sie über die Erziehung ihrer Kinder und wie sie das Schulsystem in Deutschland wahrnimmt. Wie Mental Load Paare, Eltern und Projektmanager/-innen verbindet „Mental Load kennt man in der freien Wirtschaft als Projektmanagement“, erklärt die 45-Jährige. Doch Mental Load, also die vielen unsichtbaren Aufgaben des (Büro-)Alltags, gibt es auch in der Erziehung von Kindern sowie in Beziehungen ohne Kinder. Grundsätzlich gehe es um das „Sich-verantwortlich-fühlen“, also das Organisieren, Planen, Strukturieren, Gedanken machen etc. Was Eltern von Projektmanager/-innen lernen können, ist der ständige Austausch. „Man würde im Projektmanagement auch immer wieder über Meilensteine und Zuständigkeiten sprechen. Das muss man im Privaten auch machen, sowas wie eine Wochenbesprechung. Was sind die Aufgaben? Wer ist verantwortlich?“, sagt Cammarata. Das Ziel ihres Buches sei nicht gewesen, herauszufinden woher Mental Load kommt, sondern hilfreiche Tipps zu geben, um Betroffene zu entlasten. „Es geht um das Wahrnehmen (der Belastungen), darüber Sprechen und gegenseitige Wertschätzen“, erklärt Patricia Cammarata. Über die Energien von Eltern und das träge Schulsystem in Deutschland Das Sprichwort: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen“, sei eine wichtige Erkenntnis im Zusammenhang mit Mental Load. „Eltern wollen berufstätig sein, Hobbys haben, sich um ihre Kinder kümmern“, so die Autorin. Dabei sei es entscheidend, eine aktive Kommunikation herzustellen, um „das ganze Dorf“ einzubeziehen und die eigenen Energien besser einteilen zu können. Das sei auch ein wichtiger Aspekt für das Engagement von Eltern an der Schule. „Die Veränderung, die man (an der Schule) bewirkt, ist nicht die Veränderung von der man selber profitiert“, erklärt Patricia Cammarata und spielt damit auf die Trägheit der Politik und des Schulsystems in Deutschland an. „Da konzentriert man sich lieber auf seine eigene Familie und gibt da die Energie rein.“ Das ‚Entweder-oder-Denken‘ steht der Experimentierfreude von Schulen im Weg Die Bloggerin hat klare Vorstellungen davon, was sich am Schulsystem in Deutschland ändern muss, damit es insgesamt experimentierfreudiger wird. „Das ‚Entweder-oder-Denken‘ muss aufgelöst werden. Das Digitale und das Analoge sind keine Gegensätze, sondern man muss es zusammenbringen. Sie befruchten sich gegenseitig“, führt sie dazu aus. Dafür dürfe man nicht alles direkt verteufeln, sondern müsse sich anschauen, was es schon an anderen deutschen Schulen gebe, wie es funktioniere und dann müsse man es schließlich ausprobieren. Außerdem spricht Patricia Cammarata über ihre Meinung zum Datenschutz, Vereinbarungen und Grenzen in der Erziehung ihrer Kinder und wie Medienerziehung in ihrer Familie gelebt wird. Blog/Website: https://dasnuf.de/ LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/patricia-cammarata-dasnuf/ Twitter: https://twitter.com/dasnuf Podcasts: https://nur30min.de/ ; https://mkl.wtf/ ; https://fyyd.de/podcast/der-weisheit/0

    Bodyshaming an der Schule: Ausnahme oder Alltag? – Eine Instagram-Umfrage von Hannah Kaiser

    Play Episode Listen Later Oct 9, 2020 30:08


    Mehr als die Hälfte aller Schüler/-innen hat schon einmal Mobbing an der Schule aufgrund des eigenen Äußeren erlebt. Knapp 90 % der Kinder und Jugendlichen haben mitbekommen, dass ein/-e Mitschüler/-in gehänselt wurde. Das geht aus einer Instagram-Umfrage der Influencerin Hannah Kaiser zum Thema „Bodyshaming und Mobbing an Schulen“ hervor. Auf ihrem Youtube-Kanal „Klein aber Hannah“ veröffentlicht die gebürtige Wienerin regelmäßig Videos zum Thema „Body Positivity“ und möchte damit auf die gesellschaftlichen Probleme aufmerksam machen. Mit ihrer Studie wollte Hannah Kaiser pünktlich zum neuen Schuljahr herausfinden, in welchem Ausmaß Schüler/-innen von Bodyshaming und Mobbing betroffen sind. Im Podcast „school must go on“ spricht die 29-Jährige über die Ergebnisse ihrer Umfrage, ihre eigene Schulzeit und darüber, wie sie Schule in Deutschland im Umgang mit Kindern und Jugendlichen wahrnimmt. Die Ergebnisse der Befragung zeigen: Mobbing an Schulen ist genau wie Bodyshaming keine Ausnahme, sondern Alltag. „Es darf nicht als gesellschaftliche Norm angesehen werden, dass Kinder sich in der Schule unwohl fühlen oder sogar Angst haben, weil sie aufgrund ihres Aussehens oder ihres Körpers beleidigt oder gemobbt werden“, appelliert Hannah Kaiser. In der Pubertät seien die Schüler/-innen ohnehin total verunsichert. Da müsse die Schule ein Ort sein, an dem die mentale Gesundheit gefördert werde und an dem ganz individuell auf die Stärken aller Beteiligten eingegangen wird. Stattdessen sei das Gegenteil der Fall. „Man kommt raus aus der Schule, geht ins Arbeitsleben und ist ausgebildet auf Leistung, Leistung, Leistung, ohne aber zu wissen, was man kann“, bemängelt die Influencerin. Sie geht sogar noch weiter und sagt, dass Schüler/-innen eher kaputt gemacht als gefördert würden. In den Erfahrungsberichten zu der Umfrage habe es diverse Kinder und Jugendliche gegeben, die von Bodyshaming durch Lehrkräfte und Eltern berichtet hätten. Es seien also nicht nur Mitschüler/-innen das Problem, sondern auch vermeintliche Autoritätspersonen. „Lehrkräfte und auch Eltern müssen viel achtsamer sprechen“, schlussfolgert Hannah Kaiser. „Sie [Lehrkräfte und Eltern] müssen viel besser überlegen, wie sie Sachen formulieren.“ Schon kleine Kommentare könnten das Körpergefühl der Kinder oder Jugendlichen erheblich schädigen. Außerdem spricht Hannah Kaiser über die Rolle von Social Media im Zusammenhang mit Body Positivity, über die Art, wie Schüler/-innen in der Schule lernen und die Vorteile alternativer Schulsysteme. Zu den Ergebnissen der Umfrage: https://drive.google.com/drive/folders/1l4gMUpCMSBWoA8O4zU5EvDsjh9Nuq_iB?usp=sharing Youtube: https://www.youtube.com/c/KleinaberHannah/ Website: https://kleinaber.de/ Instagram: https://www.instagram.com/kleinaberhannah/ Twitter: https://twitter.com/kleinaberhannah

    „Fail Forward“: Wie Fortbildner Jan Vedder Lehrkräfte digital fit macht

    Play Episode Listen Later Oct 2, 2020 49:53


    „Lehrer zu werden, dauert 20 Jahre“, sagt Jan Vedder und spielt damit auf die eigene Schulzeit der (angehenden) Lehrer/-innen an. 13 Jahre lang lerne man am Modell, wie Schule funktioniert. Inklusive Lehramtsausbildung landet man dann bei zwei Dekaden. Dabei hätten die meisten der heutigen Lehrkräfte wenig mit digitalen Medien während ihrer Schulzeit zu tun gehabt. „Fail Forward“ gebe er daher den Menschen in seinen Seminaren und Fortbildungen als Motto immer mit. „Wir werden nur vorankommen und Schule verändern, wenn wir Fehler machen.“ Jan Vedder ist Lehrer und Fortbildner und war darüber hinaus lange Zeit pädagogischer Seminarleiter am Studienseminar in Hannover. In dieser Funktion war er für die Implementierung digitaler Bildung im Referendariat zuständig und hat eine Zusatzqualifikation zu Medienbildung geleitet. Der selbst gewählte Schwerpunkt seiner Arbeit als Lehrer und Fortbildner ist die Schul- und Unterrichtsentwicklung im Kontext der Digitalisierung und der ‚Schule im Wandel‘. Im Podcast „school must go on“ spricht Jan Vedder über seine Tätigkeit in der Lehrerausbildung, die Entwicklung der Medienbildung und wie man Lehrkräfte an die Digitalisierung des Unterrichts heranführt. „Lehrer sind Veränderungsagenten“, so Jan Vedder. Daher sei jede Lehrkraft mit dafür verantwortlich, Medienbildung an der eigenen Schule zu etablieren und in den Unterricht zu integrieren. Man mache es sich als Lehrer/-in zu leicht, die Verantwortung an bestimmte Personen oder Fächer abzugeben. Dabei reiche es nicht, das Thema Digitale Bildung immer wieder theoretisch zu diskutieren. „Man muss erfahren, wie eine Idee zur Digitalisierung des Unterrichts in der Praxis funktioniert, um darüber schlussfolgern zu können.“ Außerdem spricht Jan Vedder über Neugierde unter Lehrkräften, die Rolle des Schulleiters und darüber, wie seine Schule mit Hilfe von THEO (themenorientierter Unterricht) und LEA (Lernerfahrungsaustausch) das Lehren und Lernen verändern will.

    iPad-Klassen: Wie die Digitalisierung das Lehren und Lernen verändert – Praxisbericht von Maximilian Stoller

    Play Episode Listen Later Sep 25, 2020 49:07


    Maximilian Stoller ist Realschullehrer und Fortbildner für mobiles und digitales Lernen in Karlsruhe. Er hat an der Implementierung eines Medienprofils sowie an der Einführung sog. iPad-Klassen an der Realschule am Rennbuckel mitgewirkt. Im Podcast „school must go on“ spricht der gelernte Medienpädagoge über seine wichtigsten Erkenntnisse und welche Herausforderungen sich dabei ergeben haben. Schüler/-innen hätten sowieso mobile Endgeräte und seien schon von klein auf damit im Kontakt. „Das Problem ist derzeit noch, dass die Schüler/-innen in einer medialisierten Welt aufwachsen und die Schulen und Lehrkräfte digitale Medien außen vor lassen“, begründet Maximilian Stolle die Einführung der iPad-Klassen. Er sieht im digitalgestützten Unterricht eine Chance, den Schüler/-innen einen gewissenhaften, handlungsorientierten Umgang mit Smartphone, Tablet und Co. beizubringen – und somit letztlich die Eltern zu unterstützen. Es sei jedoch auch für Lehrkräfte ein stetiger Lernprozess, der einer wertschätzenden Atmosphäre bedarf, in der auch Fehler gemacht werden dürfen. „Wir Lehrer/-innen sind selbst zu Schüler/-innen in dem Bereich geworden“, so Maximilian Stoller. Interne Fortbildungen, flache Hierarchien sowie ein stetiger Austausch mit den Eltern seien unabdingbar, um die Digitalisierung der Schulen in allen Aspekten zu ermöglichen. „Wir verstehen uns [an unserer Schule] als Dorfgemeinschaft mit den Eltern: ‚It takes a whole village to raise a child!‘“ Außerdem spricht Maximilian Stoller über die Wahl der richtigen Apps, Gegenwehr bei Kolleg/-innen, das Feedback der Eltern, die Rolle des Datenschutzes bei der Digitalisierung an Schulen und was man von anderen Ländern lernen kann.

    „Mein Kind hat viel weniger gelernt“: Wie Kinder & Eltern die Schulschließungen erlebten – mit Dr. Katharina Werner

    Play Episode Listen Later Sep 16, 2020 33:28


    Dr. Katharina Werner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am ifo-Institut. Sie forschte zuletzt im Team zum Thema „Bildung in der Coronakrise: Wie haben die Schulkinder die Zeit der Schulschließungen verbracht?“ – Ein Fazit: Die Hälfte der täglichen „Lernzeit“ ging verloren. Denn Schule war oft nicht das drängendste Thema in den Familien. Im Podcast „School must go on“ berichtet Katharina über diese und weitere Ergebnisse der Umfrage, die im Juni 2020 durchgeführt wurde. Sie geht darauf ein, wie sich Eltern die Schule in Zukunft wünschen und wie die allgemeine Zufriedenheit mit der deutschen Bildungspolitik aussieht. „Wir haben als Gesellschaft eine Verantwortung, die Schüler/-innen nicht im Stich zu lassen“, betont Katharina Werner. Es sei wichtig, eine gesellschaftliche Diskussion anzuregen, um leistungsschwächere Schüler/-innen aufzufangen und den psychischen Druck, der auf Eltern und Kindern lastet, zu verringern.

    Lernmanagementsysteme: Wie itslearning & Co die Schulkultur verändern – Praxisbericht von Lehrer Andreas Kasche

    Play Episode Listen Later Sep 4, 2020 50:54


    Andreas Kasche ist Sport- & Physiklehrer in Bremen. Zusätzlich schult er im Zentrum für Medien Lehrkräfte im Unterrichten mit digitalen Medien und berät bei Fragen zum Lernmanagementsystem itslearning. Im Podcast „School must go on“ berichtet der Lehrer aus der Hansestadt an der Weser über die Vorteile sog. Lernmanagementsysteme (LMS) am Beispiel von itslearning. Er selbst ist seit Jahren großer Fan des LMS und schildert, welchen Mehrwert es für Lehrkräfte haben kann, den eigenen perfektionistischen Anspruch abzulegen und ins Teilen und Ausprobieren zu kommen. Das würde allen helfen und die Institution Schule insgesamt voranbringen, findet Andreas Kasche.

    Über die Vernetzung von Lehrern & Ansätze in der Aus- & Fortbildung mit Tim Kantereit

    Play Episode Listen Later Aug 3, 2020 39:20


    Tim Kantereit hat 11 Jahre Berufserfahrung als Lehrer, war 7 Jahre in der Fortbildung tätig und arbeitet seit 3 Jahren als Ausbilder von Referendar*innen und “Lehrer*innen in Ausbildung” in Mathe und Geographie. In seinem Interview berichtet Tim über seine Erfahrungen in der Aus- und Fortbildung von Lehrern und welche Rolle dabei die Digitalisierung einnimmt. Dabei geht er auch auf die Bedeutung von BarCamps (sog. informelle “Unkonferenzen”) im Vergleich zu klassischen Fortbildungen ein. Im Rahmen seiner Ausführungen berichtet er auch immer wieder von seinen Erfahrungen mit der Plattform “Twitter”, wie dort eine Vernetzung zwischen Lehrern stattfindet und welche Vorteile daraus gewonnen werden.

    Über Mobbing an Schulen & Hilfe bei persönlichen Krisen mit Julius de Gruyter

    Play Episode Listen Later Jul 22, 2020 40:32


    Der 18-Jährige Julius de Gruyter ist (Mit-)Gründer der Anti-Mobbing-App für Schulen “exclamo” und von “Krisenchat.de”. In seinem Interview berichtet Julius über die Hintergründe und Ziele beider Plattformen und erklärt wieso und wie sie niedrigschwellige Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche schaffen wollten. Außerdem teilt er seine Gedanken zum Thema Mobbing an Schulen und worin die Problematik des Mobbings in der heutigen Zeit liegt, insbesondere im Hinblick auf soziale Medien.

    Digitial unterrichten mit dem Netzlehrer Bob Blume

    Play Episode Listen Later Apr 23, 2020 32:26


    Bob Blume ist Studienrat am Windeck-Gymnasium in Bühl und unterrichtet die Fächer Englisch, Deutsch und Geschichte. Neben seiner Arbeit als Lehrer betreibt er einen Youtube-Kanal und einen Blog, in dem er über die Herausforderungen des Referendariats, die Chancen der Digitalisierung und politische Themen schreibt. Als „Netzlehrer“ ist er auf Twitter unterwegs und betreibt auch einen Podcast mit diesem Namen. Nebenher publiziert er für Zeitungen und veröffentlicht Texte in verschiedenen Online-Magazinen. Bob erzählt uns, wie er mit seinen Schülern kommuniziert und arbeitet. Wir sprechen über Blog Projekte, Video Calls und fragen ihn nach seiner Meinung zur Schulöffnung. Er erkärt, wie er seinen Unterricht in den kommenden Monaten führen wird.

    Co-Learning mit Bea Beste

    Play Episode Listen Later Apr 20, 2020 28:07


    Bea Beste ist Unternehmerin, Bloggerin, Autorin und Mutter. Sie hat die Phorms Schulen mitgegründet und das Start-up Tollabox, eine Bastelbox für Familien mit Kindern ab vier Jahren, ins Leben gerufen. Heute betreibt Bea den Blog TollaBea (https://www.tollabea.de/) und hat gerade mit Stephanie Jansen das Buch "Gemeinsam schlau statt einsam büffeln" geschrieben. Wir sprechen über Co-Learning, Corona Ferien, gute Laune im Bildungswesen und vieles mehr.

    Gemeinschaftsschullehrer Ryan Plocher aus Berlin-Neukölln

    Play Episode Listen Later Apr 15, 2020 30:08


    Der Englisch- und Politiklehrer Ryan Plocher unterrichtet an einer Gemeinschaftsschule in Berlin-Neukölln. Wir sprechen über die letzten drei Wochen. Wie er während der Corona Zeit unterreichtet und was es für ihn bedeutet, dass die Schulen in Deutschland ab dem 4. Mai 2020 langsam öffnen.

    Mathematik- und Informatiklehrerin Alexandra Kück

    Play Episode Listen Later Apr 14, 2020 39:06


    Alexandra Kück ist Mathematik- und Informatiklehrerin am Kurt-Körber-Gymnasium in Hamburg Billstedt, einem weniger wohlhabenden Stadtteil. Wir unterhalten uns über Chancengleichheit und darüber, wie sie mit der Schulleitung ein Setup entwickelt hat, um pragmatisch in Corona-Zeiten gute Lehre für ihre Schüler sicher zu stellen. Alexandra teilt ganz konkrete Erfahrungen und liefert Inspirationen für Schulleiter, Lehrkräfte und Politik.

    Scrum mit Bastian Buch

    Play Episode Listen Later Apr 3, 2020 28:31


    Bastian Buch ist Director Engineering bei einem großen Berliner Start-up. Als seine beiden Kinder in die Corona Ferien geschickt wurden, hat er sich Post-its gekauft und Scrum zuhause eingeführt. Bastian erklärt Scrum, wie die ersten Wochen waren und welches Digitale Angebot er sich von Schulen wünschen würde.

    Schulleiter André Sonnenburg

    Play Episode Listen Later Mar 31, 2020 27:49


    André Sonnenburg ist Schulleiter an der Oberschule Habenhausen in Bremen. Die Schule gehört, was ihren Digitalisierungsgrad angeht, zum oberen Drittel der deutschen Schulen. Wie genau Unterricht in Habenhausen stattfindet und wie man so eine Schule entwickelt, erzählt André im Gespräch mit Philipp und Stephan.

    Homeschooling in Zeiten von Corona mit Verena Pausder

    Play Episode Listen Later Mar 26, 2020 19:46


    Die Unternehmerin Verena Pausder hat Fox & Sheep und die HABA Digitalwerkstätten gegründet. Inspiriert von dem Hackathon #WirvsVirus hat sie in 3 Tagen Homeschooling Corona (https://homeschooling-corona.com) ins Leben gerufen.

    Lilith (13) und ihr Vater André berichten über die erste Woche Corona Ferien

    Play Episode Listen Later Mar 23, 2020 23:41


    Als klar war, dass die kommenden Wochen Home Schooling angesagt ist, hat sich André Bajorat (https://twitter.com/ambajorat) auf die Suche nach Tools gemacht. Software, Apps die seinen Töchtern beim Lernen helfen. Seine Tochter Lilith und er berichten über die erste Woche zuhause. Eigenen Stundenplan, selbstständiges Lernen, die Lehrer schreiben E-Mails. Tipps hat André bei Verena Pausder gefunden https://verenapausder.de/2020/03/14/homeschooling-in-zeiten-von-corona/ Sport wird nun von Alba Berlin über Youtube unterrichtet https://www.youtube.com/user/albabasketball/

    Erste Woche Corona Ferien in Deutschland

    Play Episode Listen Later Mar 22, 2020 23:14


    Stephan und Philipp kennen sich seit der Krise 2008/2009. Damals hat Stephan Bayer das Online-Nachhilfe-Portal Sofatutor gegründet. Anfang der Woche hat Philipp eine SMS von einem befreundeten Lehrer bekommen "Bei Sofatutor geht's jetzt richtig ab!" ... daraufhin kam Philipp die Idee. Ein Podcast mit Stephan über die Digitalisierung unsere Schulen. Aktueller denn je. In der ersten Folge berichtet Stephan wie Sofatutor von den Corona Ferien überrascht wurde. Eltern, Schulleiter und Lehrer fragen um Hilfe.

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