sprudelt dir alle wichtigen News aus der Hauptstadtregion in spritzigen 15 Minuten. Hier bekommst du deine Wochen-Meldungen aus wirklich linker Perspektive auf die Ohren: Jeden Freitag Nachmittag von und mit Marie Hecht. Mehr Infos gibts auf dasnd.de/rotebrause
Die Pandemie hat das Leben auf den Kopf gestellt - nicht nur in Deutschland. Doch wie hat das Coronavirus linke Lebensrealitäten beeinflusst? nd-Podcasterin Marie Hecht hat unsere beiden Hauptstadtredakteurinnen Claudia Krieg und Louisa Theresa Braun zum Gespräch gebeten. Zusammen ziehen sie zum Ende des Jahres 2021 Bilanz. Herausgekommen ist eine Sonderfolge der Roten Brause über die Folgen der Pandemie in linken Bewegungen, Initiativen, Räumen, Wohnprojekten und persönlichen Beziehungen.
Das Jahr neigt sich dem Ende. Diese Woche könnt ihr die vorletzte Folge eures liebsten Berliner Newspodcast für dieses Jahr genießen. Darin erfahrt ihr, welche neuen Erkenntnisse eine Anfrage der Linke-Abgeordneten Niklas Schrader und Anne Helm zu den Berliner Razzien zur sogenannten »Clankriminalität« gebracht hat und wie der Mietenwahnsinn mit dem Berliner Koalitionsvertrag in eine neue Runde geht. Ganz besonders eindrücklich kommentiert den Unsinn des Neubauwahns von Franziska Giffey (SPD) der nd-Hauptstadtregion-Redakteur Rainer Rutz. Während die Politik versucht Neubau als Allheilmittel zur Lösung des angespannten Berliner Wohnungsmarktes zu verkaufen, kämpfen rund 300 Bewohner*innen des Häuserblocks an der Straße der Pariser Kommune, direkt neben der nd-Redaktion, um ihre Wohnungen. 2015 zogen die ersten Familien in das damals fast leer stehende Gebäude, in das seit DDR-Zeiten nur wenig Geld gesteckt wurde. Sie sind Romn*ja und kamen als solidarische Gemeinschaft gemeinsam nach Berlin. Nun versucht die Eigentümerin, die das Ensemble vor rund einem Jahrzehnt ersteigert hat, mit Kündigungsklagen und anderen Mitteln die Bewohner*innen loszuwerden. Auf dem Grundstück soll ein Wohn- und Arbeitskomplex entstehen. Das BARE Bündnis, ein Zusammenschluss von Berliner Roma* und Nicht-Roma* sowie von Organisationen aus den Bereichen Bildung, Kultur, politische und soziale Arbeit, die sich gegen den Rassismus gegen Roma* und Sinti* sowie für Empowerment einsetzen, unterstützt die Bewohner*innen des Wohnblocks in der Straße der Pariser Kommune. Zwei Kundgebungen haben die Bewohner*innen und das Bündnis bereits organisiert. Die Lage wird für die Familien immer ungewisser. Sie fühlen sich von der Politik, dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, im Stich gelassen und ungesehen. Sie brauchen Unterstützung! In der aktuellen Folge vom Rote Brause Podcast hört ihr mehr zum Kampf der Bewohner*innen des Häuserblocks in der Straße der Pariser Kommune 20 um ihr Dach über dem Kopf, ihre Gemeinschaft und den Anschluss an ihren Kiez. Die Themen der Folge zum Nachlesen: Clankriminalität: Gewerbekontrollen respektvoll gestalten - Die Neuköllner Linke-Politikerin Sarah Nagel über Ordnungspolitik, die weniger stigmatisierend ist Mietenwahnsinn: Privat ist keine Lösung - Neubau und Wohnungskonzerne helfen nicht gegen den Mietenwahnsinn Kommentar der Woche: Enteignen, nicht rumkumpeln! - Das Hamburger Wohnungs-Bündnis ist ein gutes Beispiel für Berlin, wie sich Mietsteigerungen nicht verhindern lassen - ein Kommentar Verdrängung: Wut im Block - In Friedrichshain werden von Roma bewohnte Häuser entmietet. Sie fühlen sich vom Bezirk im Stich gelassen. Außerdem: BARE BERLIN Eine Roma-Community in Berlin wird bald obdachlos Das ist unser Haus! - Ein von Rom:nja bewohntes Haus in Friedrichshain will die Eigentümerin abreißen. Bewohner:innen, Bezirk und Initiativen kämpfen für den Verbleib.
Diese Woche gibt es deinen Lieblings-Newspodcast in einer spritzigen Kurzversion. Die Themen der Folge zum Nachlesen: Radikalisierung: Im Fahrwasser sächsischer Coronaleugner - In Bernau haben Impfgegner starken Zulauf – rechte Akteure mobilisieren zu Demonstrationen Kältehilfe: Vertreibung Obdachloser befürchtet - 3G-Regelung auf Bahnsteigen kann zum Problem für Menschen werden, die sich dort tagsüber aufhalten Antisemitismus in Berlin: Pandemie und Nahostkonflikt sind nur zwei Hintergründe - Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Berlin erreicht 2021 einen Höchststand Befreit: Initiative kauft Berliner Häftlinge frei - Projekt »Freiheitsfonds« kritisiert das System der »Ersatzfreiheitsstrafe« bei Fahren ohne Fahrschein und hilft Betroffenen Kommentar der Woche: Welle von rechts schlägt höher - Die Mobilisierungen der Impfgegner sind beunruhigend, man darf den Rechten unter ihnen nicht das Feld überlassen - ein Kommentar
Anfang dieser Woche stellten Rot-Grün-Rot in Berlin ihren Koalitionsvertrag vor. In der Linken und in den linken Bewegungen in Berlin formierte sich daraufhin Widerstand. Diesen Mittwochabend diskutierten Berliner Aktivist*innen, Initiativen und Bewegungen der LINKEN auf einer Podiumsdiskussion die Frage, was sie von einer rot-grün-roten Regierung erwarten. In der neuen Folge eures liebsten Berliner Newspodcast hört ihr, was Linken-Politiker Ferat Koçak und Fridays For Future Aktivistin Anna Lena Füg zum Koaltionsvertrag zu sagen haben. Auch die Berliner Krankenhausbewegung beteiligte sich an der Diskussion diese Woche. Mit ihren Streiks sorgten die Mitarbeitenden der landeseigenen Krankenhausgesellschaften in Berlin dafür, dass politischer Druck für Tarifvereinbarungen erzeugt werden konnte. Doch das reicht noch lange nicht aus, um die Notstände in den Berliner Krankenhäusern zu beheben. »Ein profitorientiertes Gesundheitswesen ist menschenfeindlich«, sagt Julia Dück. Mit der Referentin für soziale Infrastruktur und verbindende Klassenpolitik bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung habe ich für die neue Folge Rote Brause darüber gesprochen, was sich im Gesundheitswesen ändern muss und was die Berliner Krankenhausbewegung von der neuen Regierung erwartet. Außerdem hört ihr wie es den Berliner Bäumen geht, wie die Verhandlung zur Rigaer 94 diese Woche lief und wie es um das Berliner Gastgewerbe steht. Die Themen der Folge zum Nachlesen: Koalition: Veränderung passiert auf der Straße - Die Linke darf für eine Regierungsbeteiligung keine Kompromisse machen, fordern soziale Bewegungen Koalition: Die Zukunft wird Rot-Grün-Rot - SPD, Grüne und Linke haben ihren Koalitionsvertrag der Öffentlichkeit präsentiert Koalition: Neue Proteste in der Linken gegen mögliche Senatsbeteiligung - Parteimitglieder und Unterstützer rufen auf einer Internetplattform dazu auf, beim Mitgliederentscheid gegen das Mitregieren bei Rot-Grün-Rot zu stimmen Bäume: Keine Entwarnung für Kiefer, Eiche und Co. - Nur sechs Prozent der Bäume in Berlins Wäldern sind gesund - und auch das Jahr 2021 war wieder zu trocken und heiß Rigaer 94: Kein Urteil im Rigaer-94-Prozess - Richter bezweifelt Eigentümervollmacht und entsprechende Zulässigkeit der Klage Rigaer 94: Nächster Versuch gegen Rigaer 94 - Briefkastenfirma will Wohnungen im Haus räumen lassen und zieht diesen Donnerstag vor Gericht Krankenhausbewegung: Mehr Investitionen, mehr Luft - Die Berliner Krankenhausbewegung fordert mehr Geld für die Krankenhäuser Kommentar der Woche: In Zukunft auch Klimaschutz - Laut dem Koalitionsvertrag von Rot-Grün-Rot soll die Energiewende vorangetrieben werden, aber zu langsam - ein Kommentar
Frauen sind eine der am meisten gefährdeten Gruppen im Internet. Sie sind besonders brutalen Formen digitaler Gewalt ausgesetzt. 30 Prozent der Frauen in der EU haben, laut einer Umfrage der Organisation HateAid, Angst, dass Nacktbilder ohne ihre Zustimmung online veröffentlicht werden könnten. Über die Hälfte der Frauen, äußert aus Angst vor Hass ihre Meinung im Internet seltener und 43 Prozent der befragten Frauen bewegen sich aufgrund von möglichen Angriffen grundsätzlich vorsichtiger und anonymer in den sozialen Medien. Das Internet kann so zu einem Raum werden, in dem Menschen durch Hass und Gewalt zum Verstummen gebracht werden. »Die große Gefahr von digitaler Gewalt ist das Silencing, also, wenn Menschen aufhören aus Angst vor Hass oder Gewalt im Internet ihre Meinung zu sagen. So werden besonders auch marginalisierte Gruppen aus dem digitalen Raum ausgeschlossen«, sagt Basma von der Berliner Organisation HateAid. HateAid berät seit 2018 Betroffene von digitaler Gewalt und leistet Aufklärungsarbeit. Anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen, Trans- und Interpersonen habe ich für die aktuelle Folge Rote Brause mit Basma von HateAid über digitale Gewalt und Hass im Netz gesprochen. Außerdem hört ihr, welchen Kompromiss zum Volksentscheid »Deutsche Wohnen und Co. Enteignen« Rot-Rot-Grün bei den Berliner Koalitionsverhandlungen getroffen haben, wie sich eine Expert*innenkommission den Berliner Wahlpannen widmen soll und warum Hauptstadtregion Redakteurin Claudia Krieg einen Opferschutz fordert, der sich auch so nennen darf. Die Themen der Folge zum Nachlesen: Volksentscheid: Rot-grün-rote Arbeitsgrundlagen - Nach den Sondierungen stehen jetzt die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und Linken bevor Volksentscheid: Vergesellschaftung ist Koalitionsbrandherd - Rot-Grün-Rot kann Konflikt um Umsetzung des siegreichen Volksentscheids in Verhandlungen nur formal befrieden Gorillas: Betriebsrat bei Gorillas kommt - Erneut scheitert das Management des umstrittenen Lieferdienstes vor einem Berliner Gericht Gewalt gegen Frauen: Zu wenig Geld für Gewaltprävention - Berliner Projekte protestieren gegen Mittelkürzungen und fordern mehr Schutz für Frauen Kommentar der Woche: Behörden als Mittäter - Welchen Schutz sie brauchen, müssen Betroffene auch selbst definieren können Außerdem: Beratungsstelle gegen Hass im Netz HateAid
Wie kann ein junges, modernes Unternehmen genau die gleichen Fehler begehen kann, wie sämtliche Unternehmen im letzten Jahrhundert. Wie kann es in dieser Gesellschaft immer noch legitim sein, seine Mitarbeitenden bis zum Krankenhausbesuch oder zur psychischen Erkrankung auszubeuten? Diese Fragen sind aktuell übertragbar auf so viele prekäre Arbeitsbereiche in der Hauptstadt, in Deutschland und auf der ganzen Welt. Aber wie ignorant und faul können wir eigentlich sein, dass es in unserer Gesellschaft legitim ist, buchstäblich auf dem Rücken von jungen, migrantischen Kurierfahrer*innen unsere Lebensmittel in zehn Minuten nach Hause geliefert zu bekommen? Um so beeindruckender ist der Arbeitskampf, in den die Rider von Gorillas in den letzten Wochen getreten sind. Um so beeindruckender ist es, wie sie sich selbst organisieren und Stück für Stück die veralteten Strukturen des deutschen Arbeitsrechtes entlarven. Für die aktuelle Folge des Rote Brause Podcasts habe ich die Entwicklungen rund um das Gorillas Workers Collective und ihren Kampf gegen die Prekarisierung in der Hauptstadt begleitet. Außerdem hört ihr in eurem liebsten Berliner News-Podcast, was diese Woche sonst noch wichtig war in Berlin. Die Themen der Folge zum Nachlesen: Koalitionsverhandlungen: Rot-Grün-Rot läuft sich warm - In den Koalitionsgesprächen können sich SPD, Grüne und Linke auf etliche Projekte für den Klimaschutz verständigen Koalitionsverhandlungen: Rot-Grün-Rot steuert auf sicheren Hafen zu - Die Koalitionsverhandlungen biegen auf die Zielgerade ein / jetzt kommen die großen Themen Koalitionsverhandlungen: Stadtgrün statt Versiegelung - Der neue Senat muss sich besser um Berlins Parks und Klimaschutz kümmern, fordert ein Bündnis Abschiebung: Gefesselt in der Nacht - Ein Bündnis von Flüchtlingsorganisationen erhebt schwere Vorwürfe gegen die Senatsinnenverwaltung Arbeitskampf: Pleite für Lieferdienst Gorillas - Arbeitsgericht entscheidet, dass die Betriebsratswahlen bei dem Start-up wie geplant stattfinden können Arbeitskampf: Gorillas hat sich verkalkuliert - Warum sich die Beschäftigten bei Gorillas über das Urteil des Berliner Arbeitsgerichts freuen können Arbeitskampf: Legal, illegal, scheißegal - Lebensmittel-Lieferdienst Gorillas wegen Kündigungswelle weiter unter Druck Kommentar der Woche: Verdrängung ist eingepreist - Das Desaster beim Vorkaufsrecht war vielleicht kein Unfall
Wer von euch weiß, wofür WHH17 steht? Wenn ihr jetzt direkt an ein 17-stöckiges Wohnhochhaus gedacht habt, deren Wohnungen alle gleich sind und circa 22m² haben, liegt ihr genau richtig. Dieser Plattenbautyp steht gleich fünf Mal in Berlin. Entworfen hat ihn der Architekt Josef Kaiser in der DDR. Die größten Plattenbausiedlungen befinden sich in Berlin am Stadtrand. »Wenn man ganzheitliche Strategien gegen Gentrifizierung finden will, muss man Innenstadt und Peripherie zusammen denken«, sagt Architekturstudentin Charlotte. Vor dem Hintergrund der kontinuierlich steigenden Wohnungsnachfrage haben sich Architekturstudierende der Universität der Künste Berlin in dem Projekt Inside Plattenbau – Abgründe und Höhenflüge mit dem Potential bestehender Plattenbausiedlungen in Berlin beschäftigt. Das ist sinnvoll, denn 22,4% der Berliner*innen lebt in Großbausiedlungen. Das sind rund 838.000 Menschen. In der aktuellen Folge des Rote Brause Podcast hört ihr, was die Berliner Plattenhaussiedlungen ausmacht und welche Zukunft die jungen Architekturstudent*innen sich für die Platten ausmalen. Außerdem erfahrt ihr, was diese Woche sonst noch wichtig war in Berlin. Die Themen der Folge zum Nachlesen: Gedenken: Vor 80 Jahren begannen die Deportationen - Die Erinnerung an die verfolgten, verratenen und ermordeten Berliner Juden wird wachgehalten Vorkaufsrecht: Richter pulverisieren Vorkaufsrecht - Bundesverwaltungsgericht unterbindet Ausübung aufgrund erwarteter Verdrängung Kommentar der Woche: Verdrängung ist eingepreist - Das Desaster beim Vorkaufsrecht war vielleicht kein Unfall Außerdem: Inside Plattenbau – Abgründe und Höhenflüge
Die Rote Brause ist zurück aus der Urlaubspause und die kalten Tage stehen bevor. Deswegen wärmt euch euer linker Lieblingsnewspodcast diese Woche schon mal mit einer abgespeckten Folge vor, bevor es nächste Woche wieder richtig heiß wird. Passend dazu feiert unser Muckefuck-Newsletter sein Einjähriges. Das heißt natürlich auch: ein Jahr Kooperation mit der Roten Brause, dem sprudelig-spritzigen News-Podcast des »nd«. Auch hier gilt: Abonnieren, informieren, weiter sagen - Austrinken! Die Themen der Folge zum Nachlesen: Kompromiss: Schmerzhafter Kompromiss - Vivantes, Verdi und die Tochterbeschäftigten mussten viel schlucken, um sich zu einigen Auszeichnung: Einer der letzten grünen Orte - Im Samariterkiez in Berlin-Friedrichshain organisieren Ehrenamtliche eine nachhaltige Nachbarschaft Enteignung: Nicht ob, sondern wie sozialisieren - Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksparlament will Resolution zu Enteignung beschließen Kältehilfe: Notsystem als Dauerlösung - Zum Start der Kältehilfe beklagen Sozialverbände Verwaltungsträgheit und fehlende medizinische Versorgung Kommentar der Woche: Sozialisierung ist Wählerauftrag - Nicolas Šustr über eine klare Ansage zum Mietenwahnsinn
Nach der Mammutwahl am vergangenen Sonntag dreht sich in Berlin diese Woche alles um Nachverhandeln, Nachfeiern und Nachdenken. Letzteres dürfte vor allem für die Linke zum Kopfzerbrechen führen. Feiern durften diese Woche vor allem die Volksentscheid-Aktivist*innen von »Deutsche Wohnen und Co. Enteignen«. Ihre Erwartungen an die Politik sind eindeutig: Die Erarbeitung eines Gesetzes zur Sozialisierung der Bestände renditeorientierter Konzerne mit über 3000 Wohnungen in der Hauptstadt. Die Umsetzung des Volksentscheids müsse nach der Regierungsbildung oberste Priorität haben und ganz oben auf der Tagesordnung des zukünftigen Senats stehen, mahnte diese Woche der Demokratie-Fachverband »Mehr Demokratie e.V.«. Wer das Abstimmungsergebnis nicht ernst nimmt, provoziere Politikverdrossenheit. »Volksentscheide haben Verfassungsrang und der Senat ist aufgefordert den Volksentscheid umzusetzen«, betonte Oliver Wiedmann von Mehr Demokratie diese Woche. Mehr dazu hört ihr in den Wochenmeldungen der neuen Folge vom Rote Brause Podcast. Auch im Kommentar der Woche dreht sich alles um den Volksentscheid Deutsche Wohnen und Co. Enteignen. Nicolas Šustr meint, dass viele Menschen inzwischen begriffen hätten, dass der Markt viele existenziellen Dingen nicht regeln kann und findet: »Die Angst vor dem Verlust der Wohnung ist jedoch in den Metropolen bis weit in die Mittelschicht vorgedrungen.« Für den Mittelteil der 53. Folge habe ich mit Eylem Sengezer und Bahareh Sharifi vom Berliner Projektbüro für Diversitätsentwicklung Diversity Arts Culture darüber gesprochen, was der Berliner Kulturlandschaft fehlt und wie sie diverser werden kann. Eylem Sengezer fordert darin unter anderem einen Strukturwandel in der Berliner Kulturlandschaft: »Der Kulturbetrieb ist ein öffentlich geförderter Bereich und muss für alle zugänglich sein«, betont die Kunst- und Filmwissenschaftlerin. Hört unbedingt rein in die neue Folge Rote Brause, denn euer liebster Berliner News-Podcast macht jetzt erst einmal eine kleine Herbstpause. In unserem Muckefuck-Newsletter erwarten euch in den kommenden Wochen ein paar Wiederholungen aus alten Folgen, die ihr sicher noch nicht gehört habt!
»Wieso ist die Sonntagsfrage nicht verboten?«, »Wie kann der Einfluss von jungen Menschen auf die Politik gestärkt werden?«, »Wie viele Menschen dürfen eigentlich nicht wählen?« Kurz vor den Wahlen am kommenden Sonntag beantwortet die Politikwissenschaftlerin Marie Jünemann in einer Wahlspecial-Folge vom Rote Brause Podcast diese und viele andere Fragen zu den Wahlen zum Bundestag, Abgeordnetenhaus, den Bezirksverordnetenversammlungen und dem Volksentscheid »Deutsche Wohnen und Co. Enteignen«. Darunter auch all die Fragen, die ihr eingeschickt habt. Außerdem erklärt sie an welchen Stellen unser Wahlrecht veraltet ist und welche Erneuerungen dieses dringend nötig hat. »Oft geht es um politische Inhalte aber sich auch mal die Strukturen anzugucken und zu gucken was begünstigt das eine oder das andere oder wie können wir unser Wahlrecht besser machen, das machen wir viel zu selten«, meint die 25-Jährige. Seit vier Jahren engagiert sie sich im Verein »mehr Demokratie« und setzt sich für eine direkte Demokratie und mehr Entscheidungsmöglichkeiten für die Bürger*innen in Deutschland ein. Denn sie ist davon überzeugt: »Wer gefragt wird, wendet sich nicht ab.« Obwohl ich in meinem Studium zur Kulturwissenschaftlerin ein Seminar zum politischen System Deutschlands belegt habe, war dieses Gespräch mit Marie Jünemann für mich ein Augenöffner. Endlich habe ich einiges grundlegend verstanden und, weil wir die Fragen mit Überraschungseffekt aus einem Topf gezogen haben, hat es auch noch richtig viel Spaß gemacht zu lernen! Marie Jünemann hat mich beeindruckt. Sie hat sich darauf eingelassen Fragen zu beantworten, die sie vorher nicht kannte und sie hat mit so viel Respekt und Freude erklärt, dass ich Lust bekommen habe ab jetzt noch mehr von den komplexen Strukturen unseren politischen Systems zu durchschauen! Mit all den Infos und Tipps zur inhaltlichen Orientierung von Marie Jünemann fühle ich mich nun bereit am Sonntag meine Kreuze zu machen! Im Podcastplayer auf unserer Seite findet ihr außerdem Kapitelmarken zu den einzelnen Fragen. Die Themen der Folge zum Nachlesen: Unter anderen Umständen - Folge 9: Geht wählen? - Mit Ed Greve von der Partei »Die Urbane« und Azadeh Ataei & Sanaz Azimipour von der Initiative »Nicht ohne uns 14%« Stimmen ohne Relevanz - Viele, die von politischen Entscheidungen abhängig sind, dürfen nicht wählen - zum Beispiel Kinder Nicht schon wieder diese Diskussion - DER KHAN-REPORT: Wen und ob ich wählen würde? Ich darf es sowieso nicht Visueller Wahlkampf - Menschen mit Behinderung werden im Wahlkampf ignoriert, kritisiert Julia Probst Jugend ohne Repräsentation - Eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre im Land Berlin scheiterte an der CDU Außerdem: Wahlen, Wahlrecht und Wahlsysteme (wahlrecht.de) kandidierendencheck.de
Diese Woche erschien der Jahresbericht der Berliner Register 2020. Im dritten Jahr in Folge wurden in dem Bericht alle in den zwölf Berliner Registern gemeldeten extrem rechten und diskriminierenden Vorfälle erfasst. Für das vergangene Jahr wurden insgesamt 3822 Vorfälle in Berlin gemeldet. Die Zahlen der Meldungen sind im Vergleich zu den letzten Jahren angestiegen. In 58 Prozent aller Vorfälle handele es sich um Propaganda. Die Hauptmotive seien wie in den Vorjahren Rassismus und Antisemitismus. In die Zählung rassistischer Vorfälle gingen auch antimuslimische, antiziganistische und anti-Schwarze Vorfälle ein. Weiterhin verzeichnen die Berliner Register Anfragen von Abgeordneten der AfD an den Berliner Senat, die die Arbeit von Einrichtungen der politischen Bildung und Jugendbildung diffamierten. Das unabhängige Jugendzentrum Pankow »JUP« ist eine von mittlerweile über 100 sozialen Einrichtungen in Berlin, die in diesem Jahr eine Trägererklärung »gegen rechte Hetze und Verschwörungserzählungen – für ein respektvolles und demokratisches Miteinander« unterschrieben haben. Ein Grund für dieses öffentliche Statement und den starken Zusammenschluss der sozialen Verbände, Vereine und Initiativen ist auch der strategische Untersuchungswahn der AfD, dem soziale Einrichtungen in Berlin in den letzten Jahren vermehrt ausgesetzt sind. Hinzu kommen öffentliche Diffamierungen und Hetze gegen Angestellte, Vereinsmitglieder und Nutzer*innen. In der aktuellen Folge vom Rote Brause Podcast spreche ich mit der Geschäftsführerin Jana Ringer darüber, wie das Jugendzentrum Stellung bezieht und sich gegen die rechte Hetze wehrt. In den Rote Brause Tipps für das Wochenende hört ihr wann und wo sich das queer-feministische Bündnis gegen Lebensschützer und Antifeminist*innen »What the Fuck« sich für Proteste gegen den so genannten »Marsch für das Leben« versammelt. In Folge 13 der Roten Brause habe ich mit Jutta Reippainen über die Stigmatisierung und Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen gesprochen. Hört euch das Gespräch zum aktuellen Anlass doch gerne noch mal an. Die Kolleg*innen vom Supernova Magazin haben außerdem vor den Demonstrationen mit dem »What The Fuck« Bündnis gesprochen: Ansonsten gibt es in eurem liebsten linken Berlinpodcast wie immer alle wichtigen News der Woche direkt auf die Ohren! Nächste Woche beantwortet euch Marie Jünnemann, Bundesvorstandssprecherin vom »Mehr Demokratie e.V.«, alle offenen Fragen zu den Wahlen. Wenn ihr Fragen habt, egal wie simpel sie euch erscheinen mögen, schickt sie an: podcast@nd-online.de. Oder folgt unseren Storys auf Instagram @nd.aktuell Ich freue mich darauf alle offenen Fragen für euch stellen zu dürfen! Die Themen der Woche zum Nachlesen: Krankenhausstreik: »Wir wollen ein konkretes Angebot« - Die Verdi-Verhandlungsführerin Meike Jäger sieht die Arbeitgeber von Vivantes und Charité in der Pflicht Krankenhausstreik: 1200 Betten in Berliner Kliniken sollen gesperrt werden - Streiks beim Klinik-Konzern Vivantes und an der Charité werden ausgeweitet Anklage: Rudow organisiert sich gegen Neonazis - SPD-Spitzenkandidatin verspricht Betroffenen rechten Terrors Untersuchungsausschuss zu Neukölln-Komplex
In der Berliner Krankenhausbewegung kämpften diese Woche drei Tage lang Pflegekräfte von Vivantes und der Charité für verbesserte Arbeitsbedingungen, eine einheitliche Bezahlung nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, eine verbesserte Ausbildungssituation und eine Mindestpersonalausstattungen für alle Stationen und Bereiche. Insgesamt waren mehrere tausend Angestellte im Streik. Darunter auch die Auszubildenden, die nicht nur wütend, sondern auch verzweifelt in die Zukunft ihres Traumberufes blicken. Ich habe für euch mit den Auszubildenden im Streik gesprochen. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Umzug: Am Ende der Spekulationskette - Am Dienstag räumt ein Gerichtsvollzieher die Buchhandlung Kisch & Co. in der Kreuzberger Oranienstraße Wahlumfrage: Wahlkampf heißt kämpfen - Martin Kröger über die Umfragen zur Abgeordnetenhauswahl in Berlin Wahlumfrage: Volles Programm - Wahl-O-Mat Spitzenpersonal der Berliner Parteien testet Frage-und-Antwort-Tool Wahlumfrage: Berliner Grüne setzen auf Richtungswahl - Spitzenkandidatin Bettina Jarasch stellt vor dem Roten Rathaus Regierungsprogramm vor Wahlumfrage: SPD-Politikerin Giffey gegen Enteignungen - Spitzenkandidatin der Berliner Sozialdemokraten zieht »rote Linie« für Koalitionsgespräche mit Grünen und Linke - Plagiatsvorwürfe nun auch zu Franziska Giffeys Masterarbeit Mahnmal: Einwände verzögern Umbenennung - Bis die Mohrenstraße in Mitte Anton-Wilhelm-Amo-Straße heißt, kann es noch länger dauern Mahnmal: Wo das Kaiserreich noch steht - Bezirksserie zur Berliner Wahl Teil 4: In Mitte geht es auch um die Frage, wie die Stadt mit ihrer Historie umgehen will Streik: Gegen die Wand fahren lassen - Beschäftigte der Charité werfen Klinikleitungen vor, den Streik erheblich erschwert zu haben Streik: Das Recht auf Arbeitskampf erstritten - Arbeitsgericht nimmt Streikverbot für die Vivantes-Angestellten zurück, die Proteste gehen weiter Streik: Verängstigt und vergessen - Pflegende Angehörige und zu Hause gepflegte Menschen sind laut einer Studie durch die Pandemie besonders belastet Kommentar der Woche: Pflegestreik mit Sprengkraft - Die politischen Konsequenzen des Arbeitskampfes könnten insbesondere für die SPD gefährlich werden
Die ganze Woche stand in Berlin im Zeichen der Klimabewegungen, die unter dem Motto »AugustRiseUp« in vielfältigen Protesten auf die Klimakrise aufmerksam machen wollten. Ziel der Bewegung ist es »sechs Wochen vor der Bundestagswahl das politische Versagen, die globale Ausbeutung und die Lobbyverstrickungen des politischen Alltags zu entlarven.« Viele Menschen in anderen Teilen der Welt erleben schon seit Jahrzehnten, was Menschen nun hier passiert: Von dem einen auf den anderen Tag verlieren sie ihr Hab und Gut. Menschen im Globalen Süden sterben bei der Förderung von Rohstoffen für profitorientierte Großkonzerne aus dem Globalen Norden. Geschützte Lebensräume werden ausgebeutet. Peter Emorinken-Donatus fordert eine dekoloniale Klimagerechtigkeitsbewegung. In der aktuellen Folge spreche ich mit dem Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten über seine Erwartungen an die jungen Klimabewegungen »Fridays For Future« und »Extinction Rebellion«, das »Bündnis Ökozidgesetz« und das Recht nicht auswandern zu müssen. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Afghanistan-Protest: Auf Afghanistan-Flüchtlinge eingestellt - Die Länder Berlin und Brandenburg erwarten die Ankunft geretteter afghanischer Ortskräfte / Die vorhandenen Aufnahmekapazitäten sollen erweitert werden Afghanistan-Protest: Evakuierung aus Kabul kommt auf Touren - Auslandseinsatz soll heute vom Bundeskabinett und kommende Woche vom Bundestag beschlossen werden Klimaproteste: Klimaaktivisten besetzen Büros des CDU-Wirtschaftsrates - Besetzerinnen und Besetzer klebten sich mit Sekundenkleber an Fensterbrett fest Klimaproteste: Klimabündnis beklagt Polizeiübermacht - Aktionswoche von Klimaschutzgruppen in Berlin angelaufen Streik: »Es wird ein sehr, sehr starker Streik« - Arbeitgeber lassen Ultimatum verstreichen, Klinikbeschäftigte kündigen Stationsschließungen ab Montag an Außerdem: Petition: Luftbrücke für Afghanistan: Rettung ALLER gefährdeten Menschen jetzt! Offener Brief von »Space2groW«: Wir lassen uns nicht streichen! Berliner Bündnis Gesundheit statt Profite Bündnis Ökozidgesetz Wochenendtipp: Bundesweiter Aktionstag »Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten!« | Demonstration am Samstag (21.8.21), 14 Uhr, Urbankrankenhaus, Am Kanal, 10967 Berlin-Kreuzberg | Veranstaltung bei Facebook
Diese Woche bekommt ihr euren Rote Brause Podcast in der spritzigen Kurzversion nach der Sommerpause. Alle aktuellen News der Woche auf die Ohren. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Wahlkampf: Vertrauen ist gut, Transparenz ist besser - Internetplattform Abgeordnetenwatch startet Frageportal zur Berliner Parlamentswahl 2021 Wahlkampf: Ran an die Malocherinnen - Linke startet ihre Kampagne für die heiße Phase vor der Wahl in der Hauptstadt Asyl: Geflüchteter schlief auf dem Fußboden - Willkommensinitiative kritisiert Verhältnisse im Ankunftszentrum in Berlin-Reinickendorf Asyl: Streit um Ankunftszentrum setzt sich fort - Rassistische Berichterstattung über Flüchtlinge bleibt Diskussionspunkt für Senat und Flüchtlingsrat Ostkreuz: Ostkreuz droht Zukunft ohne Kultur - Mietvertrag für Berliner Kulturort läuft im Frühjahr 2022 aus Berlin Autofrei: Kein Bock auf Autos - Aktivisten für autoreduzierte Innenstadt schließen ihre Unterschriftensammlung vorzeitig ab Mieten: Für Sozialisierung und Mitbestimmung - Mieterinitiativen stellen ihre Forderungen für den Wahlkampf vor Kommentar der Woche: Kein Wahlkampf ohne Rassismus - Claudia Krieg sieht Flüchtlingsfeindlichkeit durch die Hintertür kommen Außerdem: Pressestatement Flüchtlingsrat zur RBB-Sendung »Asyltourismus« beim Berliner Ankunftszentrum für Geflüchtete Zukunft Ostkreuz
Welche Themen sind heute in der Linken wichtig? Wofür steht sie? Vor einem Jahr haben wir die erste Folge des linken News-Podcast »Rote Brause« gelauncht. Seitdem ist viel passiert. Wir haben ein neues Logo, ein aufgemotztes Sounddesign und eine Rote Brause in der Flasche als ein erfrischendes Sommergetränk. In 46 Folgen haben wir mit einigen der wichtigsten linken Aktivist*innen und Organisationen in Berlin gesprochen, sowie die wichtigsten politischen Ereignisse und Proteste hautnah begleitet. Wir haben den Lokaljournalismus umgemodelt und erfreuen uns einer viertstelligen Zahl treuer Abonnierender und Hörer*innen. Wir haben viele Fragen aufgeworfen und einige davon beantwortet. Andere sind offen geblieben. Wir denken weiter… In der ersten Folge hat Podcasterin Marie Hecht die Frage aufgeworfen, was Linkssein heute eigentlich bedeutet. Eine Frage, die ihre Aktualität nicht verliert. Wir wagen den nächsten Versuch sie zu beantworten. Zum Jubiläum des Rote Brause Podcasts laden wir zur Live-Diskussion. Zu Gast: Sookee (Musikerin, Antifaschistin, Mutter) Bafta Sarbo (Sozialwissenschaftlerin, Vorstand der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland) Simin Jawabreh (Kommunistische Feministin persisch-palästinensischer Abstammung, Politikwissenschaftlerin und professionelle Krawallbarbie) Moderation: Marie Hecht (Rote Brause Podcast)
Nächste Woche wird die Rote Brause ein Jahr alt! 46 Folgen habe ich seitdem für euch produziert. Die Redaktion und ich wollen das natürlich gebührend mit euch feiern! Dafür greifen wir nächste Woche die Frage aus der ersten Folge erneut auf: »Was bedeutet Linkssein heute« und diskutieren mit Musikerin Sookee, Sozialwissenschaftlerin Bafta Sarbo und Aktivistin Simin Jawabreh live im Hof des Franz-Mehring Platz 1. Dazu möchte ich euch herzlich einladen! Um aufzufrischen, was die Leute vor einem Jahr dazu gesagt haben, was Linkssein für sie bedeutet, wiederhole ich für euch in der aktuellen Folge Rote Brause die O-Ton Collage vom Beginn des Podcasts. Das Rote Brause Jubiläum in der Live-Diskussion »Irgendwie Links« mit Sookee, Bafta Sarbo und Simin Jawabreh gibt es nächsten Freitag um 18.30 Uhr im Hof des Franz-Mehring-Platz 1. Kommt vorbei! Direkt zur Veranstaltung anmelden könnt ihr euch unter: dasnd.de/rbliveanmeldung Außerdem erfahrt ihr in den Meldungen der Woche wie Künstler*innen gegen die Eröffnung des Humbold-Forums protestierten, warum die Berliner Mieter*innengewerkschaft Blaczko-Immobilien verklagt und was Hauptstadtressort-Co-Ressortleiter Martin Kröger zu den Ermittlungen gegen mutmaßlich rechte Polizisten zu sagen hat. Ich freue mich darauf nächsten Freitag mit euch live zu diskutieren und mit einer Roten Brause auf das einjährige Jubiläum anzustoßen! Die Themen der Woche zum Nachlesen: Durchsuchung: Polizeiproblem überschattet Wahlkampf - Giffey und Geisel besuchen die »Alex-Wache« / Linke und Grüne haben Fragen zu internen rechten Chats Klage: Mieter in Angst - Streit zwischen der Blaczko-Hausverwaltung und Mieter*innen eskaliert Protest: Kein Bock auf Raubkunst - Künstler*innen protestieren in Berlin gegen die Eröffnung des Humboldt Forums Protest: Kampf gegen die rassistische Norm - Aufarbeitung und Erinnerung der Kolonialvergangenheit stehen noch am Anfang Kommentar der Woche: Keine Toleranz für Intoleranz - Martin Kröger begrüßt die Ermittlungen gegen mutmaßlich rechte Polizisten
Kleingartensiedlungen sind wieder cool. Aber welche Rolle spielen sie für das Stadtklima? Eine Frage, die angesichts der steigenden Temperaturen immer wichtiger wird. So haben Forscher*innen bereits zeigen können, dass Bäume und richtig bebaute Grünflächen die Temperaturen in den Städten kühlen und die Luft verbessern. Eine Reihe an Forschungsprojekten in Berlin nimmt sich deshalb seit einigen Jahren der Frage an, wie man Gärten am besten gestalten kann, damit sie einen positiven Effekt auf das Stadtklima haben. In sogenannten Klimaoasen wird dieses Wissen erforscht und weitergegeben. Serafin Dinges hat sich die Klimaoasen in Berlin genauer angeschaut. Außerdem hört ihr die aktuellen News der Woche: Obdachlose verklagen Innensenator Andreas Geisel (SPD), Politik diskutiert E-Mobilität und Mietaktivist*innen stören Immobilienlobby bei Seminar zum Vermögensschutz. Und: Wir verlosen eine Baumpatenschaft! Wollt ihr Baumpat*in werden? Dann hört unbedingt rein!! Die Themen der Woche zum Nachlesen: Protest: Berlin entscheidet über Enteignung - Berliner Landeswahlleiterin bestätigt Volksbegehren der Trägerin Deutsche Wohnen & Co enteignen Protest: Vereint gegen Verdrängung - Zwei Demos, ein Kampf – für bezahlbaren und lebenswerten Wohnraum für alle E-Mobilität: Rollern für die Verkehrswende - Regulierung von Sharing-Angeboten stößt auf Widerstand in der Branche Klage: Räumung mit Nachspiel - Obdachlose klagen gegen Innensenator / Sozialsenatorin will Wohnungslosenquote für Landeseigene Außerdem: Vielen Dank an Serafin Dinges für den Mittelteil dieser Brause-Folge. Zur Homepage
An diesem Samstag laufen gleich drei Pride Demonstrationen in Sternform Richtung Alexanderplatz. Der Pride Month in Berlin ist damit wohl so politisch, wie lange nicht mehr! Auch die Rote Brause widmet sich diesen Monat queeren und LGBTIQ* Themen und blickt hinter die Fassade des Regenbogenkonsums. Diese Woche geht es um das Thema, was erst langsam an die Oberfläche der allgemeinen Aufmerksamkeit dringt: Lesbisches Leben in der DDR. Das gab es tatsächlich und es spielte sogar eine wichtige Rolle in den feministischen Bewegungen vor und nach dem Mauerfall. »Das feministische, das lesbische Engagement und die Arbeit der Homosexuellenbewegung in der DDR wurden nach der Wende unsichtbar gemacht«, sagt Maria Bühner. Sie forscht zu lesbischem Leben in der DDR. Meine Kollegin Judith Geffert hat für die Rote Brause mit der Historikerin gesprochen, in Archiven gewühlt und mit teils schrägen Tönen experimentiert. Der Beitrag macht hörbar, worüber lange nicht gesprochen wurde. Auch der »East Pride«, der am Samstag um 11 Uhr mit einem Gottesdienst in der Gethsemanekirche im Prenzlauer Berg startet, hat zum Ziel das Leben von LGBTIQ* in der DDR sichtbar zu machen. Als Teil der »Sterndemo« läuft der »East Pride«, der die »gemeinsamen Erfahrungen von LGBTIQ*, die in sozialistischen oder nachsozialistischen Gesellschaften sozialisiert wurden«, zur Sprache bringt durch Ostberlin. Mit dem »Queerschutz-Now« Pride will der Travestie für Deutschland e.V. in Kreuzberg »auf die desolate Situation der LGBTQIA* Infrastruktur sichtbar machen« und der »QTIBIPOC United« Pride »ist geprägt von feministischen Themen, der Rassismus-Debatte innerhalb der Community und der Situation von Trans- und Intersexualität und Menschen, die sich als non-binär definieren«. Alle drei Demonstrationen starten um 13 Uhr, von unterschiedlichen Orten, und enden gemeinsam am Alexanderplatz. Auch die Rote Brause ist am Samstag auf der Straße und zwar wort-wörtlich. Denn ab dieser Woche gibt es die Rote Brause für euch nicht nur auf's Ohr, sondern auch in der Flasche! Heute packen wir die Brausen direkt auf's Lastenrad und bringen sie zu euch auf die Straße! In den aktuellen Meldungen geht es um den Streik der Bauarbeiter*innen, das Ende der Unterschriftensammlung für den Volksentscheid der Initiative »Deutsche Wohnen und Co. enteignen« und das Versprechen für einen lebendigen Clubsommer in Berlin. Außerdem erfahrt ihr im Kommentar der Woche, was Hauptstadtressort-Redakteurin Claudia Krieg vom so genannten »Park-Knigge« der Initiative »Wir Berlin« hält. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Streik: Volle Schippen, leere Lohntüten Jobcenter: Notfälle sind hier alle - Viele stürzt es in tiefere Krisen, dass die Jobcenter derzeit nicht zugänglich sind DW und Co. Enteignen: Endspurt für das Enteignungsbegehren - Linke übergibt 32 662 Unterschriften an Deutsche Wohnen & Co enteignen DW und Co. Enteignen: »Man muss nicht gleich den Knüppel rausholen« - Genossenschaftsvorstand Ulf Heitmann über den Widerstand der Genossenschaften gegen das Berliner Enteignungsbegehren Clubsommer: Da geht was im Sommer - Mit dem »Sommer der Clubkultur« will die Branche wieder durchstarten Kommentar der Woche: Für Müll sind alle verantwortlich - Claudia Krieg findet, für Vermeidung von Müll braucht es keinen »Knigge« Außerdem: Der Beratungsbus des Berliner Arbeitslosenzentrums steht ab dieser Woche täglich – außer mittwochs – von 8 bis 13 Uhr vor einem der Berliner Jobcenter Schwules Museum: »Rosarot in Ost-Berlin. Erkämpfte Räume im Umbruch« Veranstaltung: »Erzählcafé: Lesbisches Leben in der DDR«, im Sonntagsclub am 7. Juli, 19:00 bis 21:00 Uhr Feature zu Lesben in der DDR vom Kollektiv der Raumerweiterungshalle Vielen Dank an Valle Döring für die Musik im Mittelteil
Auch die LGBTQI Community sind Kunden. Und zwar ziemlich gute. Laut einer Studie sind es etwa 90 Milliarden Euro pro Jahr. Und das wissen auch viele Unternehmen. Und so findet sich zum Pride Month lauter Werbung dazu, wie divers die Unternehmen sind und open minded und eben Regenbogenfarben... überall. Eigentlich ganz cool könnte man meinen. Was dabei allerdings untergeht: Bis dahin war es ein ziemlich steiniger Weg. Und es ist auch noch lange nicht alles gut. Ein eigentlich politisches Event verkommt zu einem Konsumfest. Wir nehmen den Pride Month zum Anlass und schauen auf die politische Situation queerer Menschen. Daher trifft Rote Brause auf unseren BBQ Podcast. Der Grund ist, dass unser BBQ Podcast eine Mission hat: Das Leben der queeren Community soll vorgestellt werden. Und zwar explizit nicht das weiße, sondern das von Schwarzen und People of Color. Denn immer noch sind gerade diese Geschichten ziemlich unterrepräsentiert. Rigaer 94: Brandschutzprüfung mit Kettensägen - Polizei bricht für Inspektion mit schwerem Gerät Türen zu linksradikalem Hausprojekt »Rigaer94« auf Rigaer 94: »Autonome Zone« eingerichtet - In der Rigaer Straße geht es im Vorfeld der Brandschutzbegehung hoch her Wohnungssuche: Keine Wohnung für Ateş und Yıldız - Neues Leitbild soll Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt entgegenwirken Kürzungen: Sparschwein Jugendclub - Der Kinder- und Jugendarbeit in den Kiezen drohen radikale Mittelkürzungen Kommentar der Woche: Vertrauenssache - Daniel Lücking über Staatsdiener mit politischer Gesinnung
Während zum Pride Month die Parteien und Verwaltungen fleißig ihre Regenbogenflaggen schwingen, stimmte noch vor knapp einem Monat der Bundestag gegen die Abschaffung des so genannten Transsexuellengesetzes (TSG). Im Interview mit Politikwissenschaftlerin Felicia Ewert spreche ich in der neuen Folge Rote Brause darüber, was eine solche Gesetzesänderung bewirkt hätte und warum sie den Pride Month für scheinheilig hält. Diese Woche blickt Berlin weiterhin auf ein Jahr Landesantidiskriminierungsgesetz zurück. Die kontinuierlich steigenden Meldungen von Diskriminierungsfällen an die Ombudsstelle zeigen, wie dringend Polizei, Behörden und die BVG an sich arbeiten müssen. Außerdem erfahrt ihr in der neuen Folge Rote Brause was Hauptstadtressort-Redakteur Nicolas Šustr über das Geschäftsmodell Lieferdienst denkt. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Landesantidiskriminierungsgesetz: Rassismus in Behörden - Hunderte Beschwerden wegen staatlicher Diskriminierung binnen eines Jahres Soli-Tickets: Die BVG kassiert den DJ-Euro - Soli-Tickets für darbende Kulturschaffende am Fahrkartenautomaten Pflege: Wenn niemand mehr Herrn Meyer und Frau Yilmaz pflegt - Sozialverbände fordern mit einem »Brandbrief« politische Aufmerksamkeit für die Nöte in der ambulanten Pflege Kommentar der Woche: Die Gesellschaft als Beute - Nicolas Šustr über den Streik bei Gorillas und das Geschäftsmodell Lieferdienst »Unter anderen Umständen«-Podcast Rote Brause - Folge 16: Céline Barry von Each One Teach One zum Landesantidiskriminierungsgesetz Außerdem: Proteste des »Bündnis für Demokratie und Toleranz« gegen die Landesparteitage der AfD: 12.6., 14 Uhr - bunte Fahrraddemonstration von »Helle Mitte« zum Elsterwerdaer Platz mit anschließender Kundgebung am Demokratiepavillon Kulturtipp: Freiluftkino im FMP1. Programm und Tickets auf hofkino.berlin Kurz-Glossar: trans* »Trans« ist eine lateinische Vorsilbe und bedeutet jenseits. Trans*Personen leben demnach jenseits ihres bei der Geburt zugewiesenen Geschlechts. Trans* ist ein Überbegriff für verschiedene Transidentitäten. Cis-Geschlecht »Cis« ist eine lateinische Vorsilbe und bedeutet »diesseits«. Damit wird bezeichnet, dass eine Person in Übereinstimmung mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht lebt. Cisgeschlechtlich zu sein, entspricht der Norm. Das heißt, in unserer heteronormativen Gesellschaft wird davon ausgegangen, dass alle Menschen cis-geschlechtlich sind. Cis-Frauen und Cis-Männer Frauen bzw. Männer, deren bei der Geburt zugewiesenes Geschlecht mit der gelebten Geschlechtsidentität übereinstimmt. Somit wurde einer Cis-Frau bei der Geburt ein weibliches Geschlecht zugeordnet und sie identifiziert sich selbst als Frau. Einem Cis-Mann wurde bei der Geburt ein männliches Geschlecht zugeordnet und er identifiziert sich auch als Mann. Quelle der Definitionen
Juni ist Pride Month. In Berlin wurden diese Woche schon die ersten Regenbogenflaggen gehisst. Davon einige sinnvoll, andere wohl eher Werbestrategie. Im Pride Month geht es unter anderem um die Sichtbarkeit der LGBTIQ* Communities. Unternehmen nutzen diese aber gern aus, um sich als modern und tolerant darzustellen. »Repräsentation ist nicht nur das, was du siehst, sondern auch das, was hinter der Kamera passiert«, sagt Max Weiland. Einer der beiden Gründer*innen der ersten LGBTIQ* Model- und Talentagentur »uns*«. Cora Hamilton und Max Weiland gründeten die Agentur nachdem sie selbst Jahre lang schlechte Erfahrungen als Fotograf*in und Model gemacht hatten. Cora war es Leid immer die gleichen Leute und immer die gleichen Konzepte zu fotografieren. Max hingegen fand einfach keine Agentur, die ihn als das Model vertreten wollte, das er ist. Für die aktuelle Rote Brause Folge habe ich mit Max und Cora von »uns*« über den Pride Month und Pinkwashing gesprochen. Weiterhin habe ich kritisch nachgefragt, was die Sichtbarkeit von LGBTIQ* in der Mode- und Medienwelt verändert, wenn sie trotzdem Teil eines kapitalistischen Systems ist. Außerdem erfahrt ihr in der Roten Brause wie die Rot-Rot-Grüne Koalition die Mieten begrenzen will, wer auf der Strategiekonferenz gegen Wohnungslosigkeit diese Woche fehlte und was Hauptstadtregion-Ressortleiterin Marie Frank vom Abschlussbericht zum Neukölln-Komplex hält. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Mietendeckel: Bundesratsinitiative für Mietendeckel - Rot-Rot-Grün strebt gemeinsamen Vorstoß an, um Ländern Regulierungskompetenz zu verschaffen Neukölln-Komplex: Ordentlicher Misserfolg - Expertenkommission stellt Ermittlungsbehörden im Neukölln-Komplex gutes Zeugnis aus Wohnungslosigkeit: Mehr als nur diskutieren - Zehntausende wohnungslose Berliner*innen brauchen konkrete Hilfe Wohnungslosigkeit: Finnische Krisenlösung für Wohnungsnot in Berlin - Um bis 2030 die massive Wohnungslosigkeit in der Hauptstadt zu beenden, hilft nur ein »Masterplan« Wohnungslosigkeit: Obdachlose erhalten Wärme-Anzüge - Kein Schutz vor Ansteckung, Kälte und Gewalt / Obdachlose sind im Pandemie-Winter besonders gefährdet Pinkwashing: Kein Grund, stolz zu sein - Mit »Pride-Kollektionen« wollen sich Unternehmen als queerfreundlich und divers verkaufen. Dahinter steckt meist wenig Kommentar der Woche: Inkompetenz wird belohnt - Marie Frank über den Abschlussbericht zum Neukölln-Komplex Außerdem: CSD Berlin Pride - Stern-Demo am 26. Juni 2021 Mehr Infos zu den Pride-Veranstaltungen Pressemitteilung des Bündnisses für Demokratie und Toleranz zu geplanten zivilgesellschaftlichen Protesten gegen die AfD-Landesparteitage LGBTIQ* Model- und Talentagentur Deuschlands »uns*«
Bereits im Februar haben die Verkehrsaktivist*innen der Initiative »Volksentscheid Berlin Autofrei« einen Gesetzesentwurf bei der Senatsverwaltung für Inneres zur Kostenschätzung eingereicht. Jetzt suchen sie für ihr Vorhaben Unterstützung bei den Berliner*innen. Zur Einleitung eines Volksbegehrens brauchen sie mindestens 20.000 Unterschriften. Heute findet daher ihre erste große Demonstration statt. »Ein Auto steht im Schnitt 23 Stunden am Tag herum und hat 12 Quadratmeter. Das ist größer als ein durchschnittliches Kinderzimmer. Wenn man diesen Platz mit einem stehenden Gefährt blockiert, geht in der Stadt super viel Platz verloren, den wir anders gestalten könnten«, erklärt Till von »Volksentscheid Berlin Autofrei«. Mit 30 so genannten Gehzeugen am Anfang des Demonstrationszuges wollen die Verkehrsaktivist*innen zeigen, wie viel unnötigen Platz Autos in der Stadt einnehmen. Den vier mal zwei Meter großen Holzrahmen können sich Fußgänger*innen um die Schultern hängen und nehmen so im Stadtraum dieselbe Fläche ein wie ein Auto. Ohne den motorisierten Energieverbrauch, versteht sich. Diese Idee hat sich die Berliner Initiative bei dem Verkehrsplaner Hermann Knoflacher abgeschaut. Für die neue Folge des Rote Brause Podcasts habe ich die Aktivist*innen bei den Vorbereitungen auf ihre Demonstration an diesem Samstag und dem Bau der Gehzeuge begleitet. Außerdem erfahrt ihr in eurem liebsten linken News-Podcast warum die Enteignungsinitiative die großen Immobilienkonzerne zittern lässt, dass es den Berliner Bäumen verhältnismäßig gut zu gehen scheint und, was die »Köpi« zu ihrer drohenden Räumung zu sagen hat. P.S.: Schaut doch am Samstagabend beim Fest der Linken rein. Da spreche ich mit dem »nd« darüber, wie die Rote Brause Teil einer neuen Idee von Lokaljournalismus ist. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Fusion: Endspurt auf dem Weg zum Volksentscheid - Knapp 200.000 Unterschriften für das Berliner Enteignungs-Volksbegehren gesammelt / allerdings sind viele ungültig Fusion vor Augen - Rolf Buch ist Vorstandschef des Konzerns Vonovia Fusion: Betongold-Koloss mit sozialer Note - Konzernfusion mit Zugeständnissen an Mieter Fusion: »Wir werden diesen Kampf auch gewinnen« - Stadtpolitische Aktivisten und Mieterorganisationen befürchten durch die geplante Fusion von Vonovia und Deutsche Wohnen Nachteile für Mieter Köpi: Im Zweifel kämpfen - Die »Köpi« kündigt Widerstand an, sollte der Verein den Räumungsprozess verlieren Brandanschläge: Hausprojekt wehrt sich gegen Verdacht - Die Ermittlungsbehörden verfolgen im Fall der Brandanschläge zur »Jagow15« eine umstrittene Spur Brandanschläge: Terror gegen linkes Hausprojekt in Berlin - Erneut Bombendrohung gegen Jagow 15 – rechtsextremer Hintergrund vermutet Kommentar der Woche: Enteignung lässt Konzerne zittern - Nicolas Šustr über die Fusion von Deutsche Wohnen und Vonovia
Seit heute (Freitag) sind elf der Berliner Freibäder wieder offen. Vielleicht waren einige von euch mutig und sind trotz mäßiger Temperaturen ins Wasser gesprungen? Na, dann muss es ja nur noch so richtig warm werden… Währenddessen hat der Bundestag in Berlin diesen Mittwoch seine Chance vertan das menschenverachtende - und in Teilen verfassungswidrige - Transsexuellengesetz abzuschaffen. Und das in der Woche des internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Trans- und Interfeindlichkeit. Was für ein Desaster! Ein großes Statement machen derweil unterschiedliche jüdische und muslimische Organisationen, einige davon auch aus Berlin, mit einer Aktion unter den Hashtags #wirlassenunsnichttrennen #wirstehenfüreinanderein #wirbleibenimgespräch. In einem offenen Brief nehmen rund 20 unterschiedliche jüdische und muslimische Initiativen gemeinsam Stellung und verurteilen Antisemitismus und anti-muslimischen Rassismus. »Wir schreiben diesen Offenen Brief, weil wir nicht hinnehmen, dass der Konflikt im Nahen Osten unser Zusammenleben und unsere politische und kulturelle Arbeit in Deutschland zerstört«, heißt es in dem Schreiben. All das und noch mehr hört ihr in der aktuellen Folge Rote Brause. »Wir haben etwas erreicht, was sehr lange in Berlin nicht mehr erreicht wurde und zwar, dass eine Räumung ausgesetzt wurde «, fasst Momo vom Potse-Kollektiv zusammen. Die Jugendlichen der Potse können diese Woche einen Erfolg ihres Kampfes verbuchen, denn die Räumung des Schöneberger Jugendclubs ist bis mindestens Juli ausgesetzt, ließ das selbstverwaltete Jugendzentrum diesen Montag verlauten. Die Jugendlichen setzten auf ihrer Kundgebung am Dienstagabend trotzdem ein lautes Zeichen gegen den Ausverkauf der Stadt. Meine Kollegin Linda Peikert war für euch mit ihrem Aufnahmegerät mittendrin und hat ihre Eindrücke für den Muckefuck ganz exklusiv zusammengestellt. Hört hier, was Momo von der Potse zur Aufhebung der Räumung und Zukunft für das selbstverwaltete Jugendzentrum zu sagen hat. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Potse: Keine Räumung, demonstriert wird trotzdem - Auch wenn der Jugendclub »Potse« Aufschub bekommen hat, sind seine Unterstützer*innen auf der Straße Potse bekommt neue Frist - Die Räumung des Schöneberger Jugendclubs ist bis mindestens Juli ausgesetzt Selbstbestimmung: Immense Menschenrechtsverletzungen - Gabriel_Nox Koenig vom Bundesverband Trans* über die im Bundestag gescheiterten Entwürfe für ein Selbstbestimmungsgesetz Selbstbestimmung: Kein Selbstbestimmungsgesetz - Julia Trippo über die fortgesetzte Diskriminierung von trans Personen Freibäder: Bloß nicht zu locker lassen - Martin Kröger fordert eine vernünftige Öffnungsstrategie für die Region Freibäder: Pack die Badesachen ein! - Berlin öffnen am Freitag elf Sommerbäder und ein Strandbad Kommentar der Woche: Niemand muss geräumt werden - Claudia Krieg hofft auf einen Wechsel in der Räumungspolitik Außerdem: Wir lassen uns nicht trennen – ein offener Brief Selbstbestimmungsgesetz im Bundestag gescheitert - Wie erwartet, hat sich die SPD nicht auf die Seite der demokratischen Opposition geschlagen und für die geschlechtliche Selbstbestimmung aller Menschen gestimmt. Queer.de hat die Debatte im Bundestag verfolgt (Queer.de)
Seit drei Jahren hält das selbstverwaltete Jugendzentrum »Potse« seine Räumlichkeiten in der Potsdamer Straße 180 besetzt. Damals wurde dem Kollektiv der Mietvertrag vom Bezirk nicht verlängert. Nun wurde der »Potse« die Räumung vorgelegt, für nächsten Mittwoch. Trotz alternativen Objektmöglichkeiten. »Der Bezirk hat kein Interesse Räume für selbstverwaltete Jugendprojekte zu schaffen und hält bis kurz vor knapp die Räumungsbedrohung aufrecht. Das ist psychische Gewalt, die sie uns antun«, sagt Paul vom Potse-Kollektiv. Die Jugendlichen wollen ein passendes Ersatzobjekt für ihre Räume. Derzeit steht die alte Zollgarage auf dem Tempelhofer Feld zur Debatte. Doch nicht nur die Jugendlichen, auch die derzeitigen Nutzer*innen haben Bedenken. Jugendstadtrat Oliver Schworck steht derweil stark in der Kritik. Die Jugendlichen fordern Konsequenzen. Das selbstverwaltete Jugendzentrum ist im Schwebezustand; zwischen Ersatzobjekt und Räumungsbescheid. Für die neue Folge des Rote Brause Podcast hat meine Kollegin Linda Peikert Paul und Momo von der »Potse« begleitet. Außerdem geht es um den Wasservorrat der Hauptstadtregion und die Arbeitsbedingungen in der Hauptstadt. Und im Kommentar der Woche hört ihr vom Imageproblem der Berliner Polizei. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Polizeigewalt: Alte Polizei-Probleme, neue Lösungen - Eine diverse junge Generation geht gegen Behördengewalt und rassistische Strukturen auf die Straße Klimapolitik: Eine Region, ein Klima - Umweltausschüsse des Brandenburger Landtags und des Berliner Abgeordnetenhauses wollen künftig regelmäßig zusammenkommen Klimapolitik: Klimaschutz ohne Grenzen - Grüne stellen Leitbild für gemeinsame Entwicklung von Berlin-Brandenburg vor Potse: Verhandeln mit der Räumung im Nacken - Bezirk will Jugendclub »Potse« am 19. Mai vor die Tür setzen / dabei hat der längst ein neues Domizil Aussicht Kommentar der Woche: Behörde hat ein Imageproblem - Martin Kröger über den großen Zulauf zur polizeikritischen Demonstration Außerdem: Ratgeber: Zwischen Kurzarbeit und Urlaubsanspruch - Worauf Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen achten müssen Offener Brandbrief zur Situation der Jugendkultur in Berlin vom 10.05.2021
»Meistens wird erwartet, dass Migrant*innen sich integrieren müssten. Dabei müsste ihr Mut bei der Überwindung von Barrieren anerkannt werden«, sagt Diplompsychologin Lucía Muriel. Sie ist eine der Gestalter*innen des Online-Kurses »Diaspora-Allee«. Das gleichsam poetische wie politische Projekt des Berliner Kollektivs Fairbindung macht Berlin als einen Ort der Diaspora sichtbar. Ganz pandemie-komform online und für alle zugänglich. Für die aktuelle Folge des Rote Brause Podcasts habe ich die Diaspora-Allee besucht und sehr viel gelernt - aber hört doch selbst! Außerdem lasse ich in der neuen Roten Brause die Ereignisse vom ersten Mai Revue passieren, denn die Meinungen in der Berliner Linken gehen auseinander: War der erste Mai bloß eine unpolitische Saufveranstaltung oder eine erfolgreiche Zusammenkunft verschiedenster Initiativen unter dem Banner des Klassenkampfes? Währenddessen steht schon die nächste linke Großdemo bevor: Anlässlich des heutigen 8. Mai, dem Tag der Befreiung, finden in Berlin verschiedene Veranstaltungen statt. Die habe ich euch in meinen roten, spritzigen Hinweisen zum Wochenende zusammengestellt (weiter unten). Und dann erfahrt ihr noch, was die Forderungen des ersten Behindertenparlaments sind und warum Bauen auch eine Umweltsünde ist. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Nachklapp: Eskalation statt Klassenkampf - »Revolutionäre 1.-Mai-Demonstration« wird von der Polizei gestoppt und endet in Ausschreitungen Nachklapp: Von Revolution weit entfernt - Marie Frank über die diesjährigen Proteste in der Hauptstadt am 1. Mai Nachklapp: Bloß nicht laufen lassen - Polizei rechtfertigt Vorgehen bei 1.-Mai-Demonstration / Linke: Zur Eskalation beigetragen Behindertenparlament: Her mit dem inklusiven Leben! - Behindertenparlament will mehr Beteiligung und übergibt Anträge mit Forderungen an Landespolitik Kommentar der Woche: Nicht die Zukunft verbauen - Nicolas Šustr über kurzsichtiges Metern statt vorausschauendes Planen Außerdem: Bericht zur »Revolutionären 1. Mai«-Demonstration 2021 in Berlin Antisemitische Parolen auf »Revolutionärer 1. Mai«-Demonstration in Berlin Demos zum 8. Mai - Tag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus: Gorki-Livestream: »Deutschland ist unser Problem« Gedenkkundgebung und Protest in Erinnerung an die 2017 ermordete französische Jüdin Sarah Halimi Demonstration gegen Polizeigewalt: Ihr seid keine Sicherheit!
»Ein großer Fehler der Linken heutzutage ist, dass man glaubt, es reiche, etwas Richtiges zu sagen – dann wären die Leute schon auf der eigenen Seite. Aber das klappt nicht. Man muss doch da sein, man muss Veränderung leben, man muss für Veränderungen mit anderen kämpfen. Und schon dieser Kampf muss eine Alternative bieten.« Aicha Jamal hat genug von leeren Worten. Sie will eine gelebte Alternative zu den »beschissenen Verhältnissen«, wie sie sagt. Eine Alternative zu der Vereinzelung, dem Hamsterrad, dass »die meisten unglücklich macht«. Deswegen ist sie Teil des Bündnis »Revolutionärer 1. Mai«, das zum 1. Mai eine Demo in Neukölln organisiert. Zum ersten Mal läuft dabei ein Block aus migrantischen und internationalistischen Gruppen vorneweg. Ich habe für die Rote Brause mit Aicha vorab gesprochen: Darüber, wie man mit einer 1.Mai-Demo Menschen erreicht, die sich nicht links fühlen, ob der Klassenkampf-Begriff überholt ist und was Solidarität eigentlich bedeutet. Außerdem erfahrt ihr wie immer alle wichtigsten Berlin-News der Woche in 15 Minuten: Zum Beispiel wie die Initiative »Deutsche Wohnen und Co. Enteignen« im Superwahljahr weiter Unterschriften für ein Volksbegehren sammelt, wie die Potse um ihren Raum in der Stadt kämpft und wie sich das Berliner Stromnetz auf den Weg in die öffentliche Hand macht. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Wahlen: Giffey will es mit Sicherheit angehen - Berliner SPD nominiert mit 85,7 Prozent der Delegiertenstimmen Bundesfamilienministerin als Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhauswahl Wahlen: Linke zieht mit Lederer in den Wahlkampf - Spitzenkandidat erhält starke 87,6 Prozent / Elke Breitenbach und Katina Schubert auf Platz 2 und 3 Wahlen: Traumergebnis für die Spitzenkandidatin der Grünen - Bettina Jarasch wurde mit 98 Prozent auf Platz 1 der Grünen-Liste für die Abgeordnetenhauswahl gewählt Potse: Räumung des Jugendclubs »Potse« auf der Kippe - Möglicher neuer Standort für die Jugendlichen am ehemaligen Flughafen Tempelhof Gemeinnützig: Doch nicht extremistisch - VVN-BdA erhält Status der Gemeinnützigkeit vollumfänglich zurück Volksbegehren: CDU macht Angst vor Sozialisierung - 130.000 Unterschriften für Deutsche Wohnen & Co enteignen / Konservative starten Gegenkampagne Strom: Landeseigene Leitungen - Senat beschließt Kauf der Vattenfall-Tochter Stromnetz Berlin für über zwei Milliarden Euro 1. Mai: Satirischer Protest im Villenviertel - Am 1. Mai wird nicht nur in der Berliner Innenstadt demonstriert, sondern auch im »Problemkiez« Grunewald 1. Mai: Kein Klassenkampf ohne Migranten - Das Bündnis »Revolutionärer 1. Mai« will trotz Pandemie auf die Straße gehen und inklusiver werden Kommentar der Woche: Bibbert ruhig ein bisschen - Claudia Krieg freut sich schon auf ihre Fahrradtour in den Grunewald Außerdem: Krisenzeit - Linke Bewegungen auf der Suche nach Antworten
Liebe ist ein intimes Gefühl, eine zwischenmenschliche Begegnung, eine Vereinbarung. Sie ist wunderschön und tut weh. Liebe ist kaum greifbar und doch versuchen viele, sie in lebenslänglichen Verträgen auf Papier zu bringen. Und wenn sie uns das Herz bricht, fragen wir uns, ob sie nicht doch nur eine Illusion war oder wie wir endlich den einen Menschen finden sollen, mit dem wir alt werden können. All diese Bilder haben wir im Kopf, wenn es um die Liebe geht. Sie zeigen uns, was Liebe ist, wie sie auszusehen hat, in wen wir uns verlieben können und wie wir uns liebend verhalten. Wir wissen von den Gefühlen, die sie auslösen soll. Wir kennen das berühmte Kribbeln im Bauch, das frühlingshafte Aufblühen der Seele, wir kennen den Herzschmerz. Das Herz ist das Symbol der Liebe, die Hochzeit ihr Versprechen und der Kuss das wichtigste Liebesbekenntnis. Inszeniert in tausenden von legendären Filmmomenten. Alles was du brauchst ist Liebe, singen die Beatles. Wir lernen von klein auf aus Märchen, Büchern, Filmen, Serien und Liedern was Liebe ist. So wissen wir, in welchen Konstellationen wir zu lieben haben, dass Liebe Teil von Familie ist und im Idealfall in Kindern mündet. Was so ein privates, intimes, mysteriöses Gefühl zu sein scheint, wird jedoch schnell entromantisiert, wenn wir uns anschauen, woher unsere Ideen von der Liebe stammen und welche Normen wir mit diesen reproduzieren. Welche Formen der Liebe in unserer Gesellschaft respektiert und anerkannt werden und welche nicht. Welche gar ausgeschlossen werden, benachteiligt, diskriminiert. Aber müssen wir deshalb auch noch die Liebe entzaubern? Müssen wir aus allem ein Politikum machen? Pünktlich zum Frühling widmet sich der Rote Brause Podcast in seiner dritten Live-Ausgabe der Frage: »Wie politisch ist die Liebe«? Şeyda Kurt (Journalistin und Autorin von »Radikale Zärtlichkeit – Warum Liebe politisch ist«), Lann Hornscheidt ( Prof.ens und Dr.ens in GenderStudies, schreibt, unterrichtet, workshoppt zu struktureller Gewalt und SprachHandlungen und schrieb »Zu Lieben. Lieben als politisches Handeln: Kapitalismus entlieben«), Anna Dushime (Journalistin und Speakerin, Podcast »Hart Unfair« und Kolumne »bei aller Liebe« in der taz) und Inna Barinberg (Autor*in von »Mehr ist Mehr. Meine Erfahrungen mit Polyamorie« und Bildungsdirektor*in des alternativen Sexladens Other Nature) diskutieren darüber, inwiefern die Liebe politisch ist und warum Politik Liebe braucht. Moderation: Marie Hecht (Rote Brause Podcast)
Unterstütz' die Rote Brause mit Deiner Stimme beim Deutschen Podcastpreis Am Donnerstag wurde der Berliner Mietendeckel vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gekippt. Die Entscheidung kam unerwartet früh in diesem Jahr und die Folgen für Mieter*innen in Berlin sind dramatisch. Am Abend der Entscheidung gingen deshalb über 10.000 Menschen in Neukölln gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung auf die Straße. »Die Landesregierung muss sich jetzt dafür einsetzen, dass Mieter*innen geschützt sind. Das Nicht-Gelten des Mietendeckels darf nicht auf die Mieter*innen zurückfallen«, sagt Fabian Steinecke vom Initiativenforum Stadtpolitik Berlin im Gespräch mit der Roten Brause und ist sich sicher: »Das lässt sich keine*r gefallen!«. Im Mittelteil dieser Brause hört ihr mehr über aktuelle Forderungen von Berliner Mietinitiativen im Kampf gegen Verdrängung in Berlin. Außerdem gibt es diese Woche News zur geforderten Verpackungssteuer, zur geplanten Streckenausweitung der Tram M10 und zur anstehenden Räumungsentscheidung der Kneipe »Kadterschmiede« im Seitenflügel der Rigaer94. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Karlsruhe kippt Mietendeckel - Das Bundesverfassungsgericht hat am Donnerstag seine Entscheidung zum Berliner Mietendeckel veröffentlicht. Er war ein zentrales Projekt von Rot-Rot-Grün Verkehr: Senat beschließt umstrittene Tram-Linien - Neue Strecken von Weißensee nach Pankow und Verlängerung der M10 zum Hermannplatz geplant Verkehr: Mit der Partytram durch den Görli - Die Verlängerung der M10 zum Hermannplatz soll mitten durch die innerstädtische Grünfläche führen Verkehr: Der grüne Tod - Marie Frank über die Pläne der Grünen, die M10 durch den Görli fahren zu lassen Brandstiftung: Linke im Visier von Neonazis - Polizei prüft rechten Hintergrund von Brandstiftung in linkem Hausprojekt in Spandau Kommentar der Woche: Der Bund muss handeln - Aert van Riel zum Urteil über den Berliner Mietendeckel Außerdem: Pressemitteilung des Bundesverfassungsgericht: Gesetz zur Mietenbegrenzung im Wohnungswesen in Berlin (»Berliner Mietendeckel«) nichtig Unterstütz' die Rote Brause mit Deiner Stimme beim Deutschen Podcastpreis
Unterstütz' die Rote Brause mit Deiner Stimme beim Deutschen Podcastpreis An diesem Wochenende ist Housing Action Day! In 40 europäischen Städten fordern Aktive »Wohnen für Menschen statt für Profite«. Auch in Berlin wird es am Samstag verschiedene Aktionen und eine große Demo geben, um 12 Uhr vorm Roten Rathaus. In der Krise habe sich die soziale Frage und damit auch die Mieten- und Wohnungskrise verschärft, heißt es im Aufruf zum Housing Action Day des Aktionsbündnisses gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn: »Die Kluft zwischen Privilegierten und Nicht-Privilegierten wird tiefer und breiter.« Das Bündnis fordert Wohnungen für Alle, die Erlassung von Mietschulden für Wohnraum, Kleingewerbe, die Kulturszene und soziale Zentren, keine Subventionen für hohe Mieten und Finanzinvestor*innen, das Festsetzen von Höchstmieten und die Vergesellschaftung von Wohnungskonzernen. Der größte Berliner Vermieter mit rund 110.000 Wohnungen ist die Deutsche Wohnen. Ihre am Donnerstag vorgestellte Wirtschaftsbilanz zeigt zwar, dass der Mietendeckel auch bei den Großen Spuren hinterlässt, aber der Wohnungskonzern fährt weiter satte Gewinne ein. Die Initiative »Deutsche Wohnen und Co enteignen« will das ändern. »Meine Motivation ist in erster Linie Berlin zu retten«, sagt Bärbel, die Unterschriften für »Deutsche Wohnen und Co enteignen« sammelt. Seit Ende Februar sieht man sie und viele weitere Menschen mit lilafarbenen Westen und Klemmbrettern an Straßenecken und Einkaufshäusern stehen. Sie quatschen Passant*innen an, verteilen Flyer und sammeln Unterschriften. Das Ziel der Stimmensammler*innen: Ein Volksentscheid zur Enteignung großer Wohnungskonzerne gemeinsam mit der Bundestagswahl am 26. September. Für die Rote Brause hat sich Serafin Dinges die Initiative rund um die Stimmensammler*innen genauer angeschaut. Außerdem erfahrt ihr, warum die linken Berliner*innen neue Strategien brauchen, um ihre Freiräume zu erhalten und wie ihr in Zukunft mehr über alle angemeldeten Demos in der Hauptstadt erfahrt. Hört also noch rein, bevor ihr eure Transparente aus den Fenstern hängt oder zur Demo am Roten Rathaus aufbrecht und für eine solidarische Stadt einsteht. Und dann nehmt euch doch noch einen kleinen Moment Zeit, um die Rote Brause zu unterstützen! Denn euer Berliner Lieblings-News-Podcast wurde für den Publikumspreis des Deutschen Podcastpreis nominiert! Wir freuen uns riesig und ihr könnt ganz einfach - mit nur einem Click - eure Stimme für die Rote Brause abgeben. Am besten direkt erledigen: dasnd.de/podcastpreis Die Themen der Woche zum Nachlesen: Räumung: Polizei räumt Kiezkneipe »Meuterei« mit Großaufgebot - Mehr als 1000 Beamt*innen waren in den frühen Morgenstunden im Einsatz, mindestens 400 Menschen bei Soli-Demonstration in Kreuzberg Räumung: Meutern gegen Verdrängung - Kollektivkneipe »Meuterei« lässt sich trotz drohender Räumung nicht unterkriegen Suizid aus Angst vor Abschiebung - Alpha Oumar Bah aus Guinea nahm sich in Berlin das Leben Volksentscheid: Enteignen muss noch Schwung aufnehmen - Fast 50 000 Unterschriften sind bereits für das Volksbegehren gesammelt Mieten: Deutsche Wohnen spürt Mietendeckel - Mieteinnahmen in Berlin um sechs Prozent gesunken / trotzdem satte Gewinne Kommentar der Woche: Zeit für einen Strategiewechsel - Marie Frank über die erfolglosen Proteste gegen die Räumungen linker Projekte Außerdem: Unterstütz' die Rote Brause mit Deiner Stimme beim Deutschen Podcastpreis Für den morgigen Samstag ruft das Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn zum Housing Action Day 2021 auf. Die Demo für eine solidarische Stadt startet um 12 Uhr vor dem Roten Rathaus. Mehr zur Initiative »Deutsche Wohnen und Co. Enteignen« Am kommenden Samstag [27.03.2021] wird es eine Trauerfeier für Alpha Oumar Bah geben. Sie findet um 16 Uhr am Basketballplatz des Münsinger Parks in Spandau statt Hilfsangebote für Menschen mit Suizidgedanken: Berliner Krisendienst: 030 39063-10/-20/-30...-90 Telefonseelsorge: 0800/111 0 -111/-222 Muslimisches Seelsorgetelefon: 030 443 509 821
Unterstütz' die Rote Brause mit Deiner Stimme beim Deutschen Podcastpreis Vor etwa einem Monat veröffentlichten Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah ihren Instagram-Talk, indem sie über »Deutsche mit Nazihintergrund« diskutierten. Das Video sorgte für Aufsehen. Eine Kontroverse um den Umgang Linker mit dem finanziellen Erbe aus der Nazizeit entbrannte. Teil der Debatte war eine Kritik an dem neu eröffneten queerfeministische Buchladen »She Said« in Berlin-Neukölln und die Gründerin Emilia von Senger, die in ihrer PR-Kampagne für den neuen Laden, den Nazihintergrund ihrer Familie verschwieg. Auch »nd« berichtete über den Buchladen zunächst ohne diesen Hintergrund zu erwähnen. Aber in der zweistündigen Analyse von Künstlerin politischem Geographen geht es um mehr als eine Kritik an einer Buchladenbesitzerin. Es geht um kollektive Versäumnisse von Verantwortung. Ihr Frage »was ist dein Nazihintergrund«? veranlasste mich, bei mir selbst anzufangen und in meiner eigenen Familie nachzuforschen. »Antifaschismus beginnt nicht bei den Anderen, sondern in der eigenen Familie« sagt auch Maria Gleu, die künstlerisch und wissenschaftlich zu NS-Täter*innenschaften im Stadtbild und in familiären Kontexten forscht. Mehr dazu in der aktuellen Folge von Rote Brause. Ein Beitrag über individuelle und kollektive Abwehrmechanismen im Zusammenhang mit deutschen Familiengeschichten und dem Nationalsozialismus. Im heutigen Feuilleton des wochen.nd könnt ihr außerdem lesen, dass, um den Fall von Senger genauer zu verstehen, ein Blick in die Geschichte nötig ist: nicht nur in die der Verbrechen, sondern auch des Unwillens nach 1945, angemessene Restitutionen zu leisten. Der Historiker und Publizist Erich Später betont, dass die Beteiligung an und Profitierung von der Arisierungspolitik der Nazis nicht zur Voraussetzung hatte, selber Nationalsozialist*in zu sein. Damit dürfte euer Samstag doch gut ausgefüllt sein! Die Themen der Woche zum Nachlesen: Kleingewässer: Immer weniger Platz für Frosch & Co. - BUND beklagt Verschwinden vieler Kleingewässer in Berlin - Report zu vier Bezirken liegt jetzt vor Arbeitsplatzabbau: »Wir sterben auf Raten« - Siemens Energy will Hunderte Stellen an seinem Berliner Standort abbauen - Beschäftigte sind empört Antimuslimischer Rassismus: Zielscheibe Kopftuch - Anlaufstelle meldet 228 Fälle von antimuslimischem Rassismus in Berlin Volksbühne: Petition fordert Entlassung von Volksbühne-Intendant - Klaus Dörr werden verschiedene Verfehlungen gegenüber Frauen vorgeworfen Kommentar der Woche: Längst überfällige Gleichstellung - Julia Trippo begrüßt die geplante Reform des Abstammungsgesetzes Außerdem: Demo gegen die Räumung von Meuterei und Riager94 am 23.03. um 18 Uhr
Feminismus kann vieles bedeuten: Gleiches Gehalt, gleiche Chancen, ein gewaltfreies Leben, freie Berufswahl, sexuelle Freiheit, freie Kleiderwahl, gut bezahlte Tätigkeiten )auch in der täglichen Care-Arbeit), Bewegungsfreiheit, Gesundheit... Diesen Montag gingen in Berlin zum internationalen feministischen Kampftag fast 20.000 Menschen auf die Straße. Ihre Anliegen waren vielfältig, im Mittelpunkt stand ein intersektionaler Feminismus. Das veranstaltende Bündnis »alliance of internationalist feminists berlin« rief zum Protest gegen Faschismus, Kapitalismus, das Patriarchat und die weiße Vorherrschaf unter dem Slogan »our life, our resistiance - break the silence, break the system« auf. Die aktuelle Rote Brause Folge lässt die Demo am Montag Revue passieren und weil nicht nur am 8. März für den Feminismus gekämpft wird, sondern jeden Tag habe ich mit den Demo-Aktivist*innen und dem Bündnis »What the Fuck« über intersektionalen Feminismus, Protest und Repressionen gesprochen. Außerdem erfahrt ihr in eurem Lieblings-News-Podcast wie Insekten in Brandenburg mehr Schutz bekommen, warum der Druck auf die Berliner Mietpreise zumindest etwas gesunken ist und was es kostet die Rigaer94 nicht zu räumen. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Artenschutz: Ein Herz für Insekten - Bauern und Naturschützer einigen sich auf Maßnahmen zum Artenschutz Menschenfeindliche Gewalttaten: Tatmotiv Rassismus - Opferberatung ReachOut zählt 357 menschenfeindliche Gewalttaten 2020 Immobilienmarkt: Preise für Mietshäuser sinken - Immobilienmarktbericht 2020 mit schlechten Zahlen für Spekulanten Rigaer 94: Bezirk kommt der Polizei zuvor - Bauaufsicht von Friedrichshain-Kreuzberg besichtigt »Rigaer94« / Koalition uneins über weiteres Vorgehen Öffentlicher Dienst: Dann eben ohne Quote - Rot-Rot-Grün einigt sich auf Gesetzentwurf zur Erhöhung des Migrantenanteils im öffentlichen Dienst Kommentar der Woche: Rechte Gewalt aufklären - Ulrike Wagener über rassistische und rechte Gewalttaten in der Hauptstadt Außerdem: Podcast-Tipp: »Maria und der Paragraph«
Am Montag ist der 8. März, der »internationale feministische Kampftag«. »Hä?«, denkt ihr jetzt vielleicht. Montag ist doch »internationaler Frauentag« oder »Frauenkampftag«. So habe auch ich den Tag bis vor kurzem genannt. Bis ich auf einen Insta-Post stieß. Dieser wies mich darauf hin, dass die Bezeichnung Frauentag Menschen ausschließt, die ebenfalls von der Unterdrückung des Patriarchats betroffen sind und auch feministisch kämpfen, aber keine Frauen sind. Zum Beispiel Menschen, die sich als nicht-binär, trans oder inter identifizieren. Ich gebe zu, obwohl mir dieser Hinweis sofort einleuchtete, spürte ich Widerstände, den Tag, der mir so wichtig ist und an dem ich seit Jahren für Gleichberechtigung, Emanzipation, gegen Gewalt und Unterdrückung auf die Straße gehe, anders zu nennen als bisher. »Warum?« habe ich mich gefragt und angefangen zu grübeln. In den Tiefen meines Selbst traf ich auf Unerwartetes: das Patriarchat. Schockmoment! Meine Antworten darauf, warum ich Widerstände habe, den »Frauenkampftag« anders zu bezeichnen, drehten sich natürlich um die Frage von Macht und die eigene Angst in den Bereichen, zu denen ich Zugang zu ihr habe, sie teilen oder gar abgeben zu müssen. Außerdem hatte ich Angst, als cis-Frau unsichtbar zu werden. Doch es ist einer dieser populären Trugschlüsse des Patriarchats, dass Teilen Schwäche sei und die Sichtbarkeit der einen die Unsichtbarkeit der anderen bedeute. Bester Treibstoff dieser patriarchalen Maschinerie: Angst – und das in vielerlei Hinsicht. Eigentlich weiß ich aber: Das alles ist Quatsch! Am Montag gehe ich auf die Straße, um für ein gutes Leben Aller einzustehen! Denn Patriarchat, Kapitalismus und auch Faschismus machen unsere Gesellschaft krank und zwar am Ende für alle. Die, die besonders darunter leiden, sollten sich an diesem Tag zusammentun und gemeinsam gegen ihre Unterdrückung kämpfen. Ganz besonders gehe ich an diesem Tag also auch mit und für die Menschen auf die Straße, die in unserer Gesellschaft ständig unsichtbar gemacht werden. Dazu gehören nicht-binäre, trans- und inter- Personen oder auch geflüchtete und illegalisierte Menschen. Denn wenn eine*r von uns unfrei ist, werden wir alle nie frei sein. Der Kampf jeder einzelnen dieser Personen ist mein Kampf, ist unser Kampf! So heißt der 8. März für mich seit diesem Jahr »internationaler feministischer Kampftag«. Jackie Jackpot formulierte es im Interview mit mir derweil so: »Der 8. März steht für die Eroberung der Welt«. Sie ist Berliner DJ und Mitbegründerin des Festivals »Jenseits von Nelken und Pralinen«, das den internationalen feministischen Kampftag gebührend mit einer riesigen Party am Vorabend einleitet und Frauen, nicht-binäre, trans- und inter- Personen auf und hinter der Bühne in den Mittelpunkt rückt. Warum es für Gleichberechtigung so wichtig ist, die Stimmen zu erheben und Bühnen zu erobern, erfahrt ihr in der neuen Folge meines Podcasts Rote Brause. Eine Sonderfolge, anlässlich des 8. März, zum Thema Feminismus im Hip-Hop. Mit Dj Jackie Jackpot, sowie Rapperin und Beatboxerin Lisaholic. Inklusive tanzbarem Livekonzert von Lisaholic, das euch von der Couch holen wird! Und da wir das alles auch live und in Farbe aufgenommen haben, könnt ihr diese Podcast-Sonderfolge nicht nur hören, sondern ausnahmsweise auch sehen. Viel Spaß damit, ein schönes Wochenende und einen kraftvollen internationalen feministischen Kampftag euch! Eure Podcast-Marie
Vor einem Jahr wurden Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun und Fatih Saraçoğlu erschossen. Weil sie aussahen, wie sie aussehen: Der Täter von Hanau hatte auch Mustafa Tunc die Pistole auf die Brust gesetzt – zögerte, und drückte nicht ab. Mustafa ist blond und hat helle Augen. Der Attentäter war Rassist, so durch und durch, dass man ihn anschließend leicht als einen außerhalb der Gesellschaft stehenden Einzeltäter portraitieren konnte. Aber er hat sich mit dem »Midnight« und der »Arena-Bar« sehr bewusst für zwei Tatorte entschieden, die schon vor seiner Tat von einem Großteil dieser Gesellschaft rassistisch stigmatisiert wurden. Auch in Berlin werden Shisha-Bars regelmäßig als Drehorte für irgendwelche Gangster-Filme gebucht, und wenn die Kameras weg sind, kommen die echten Razzien, die – ob die Beamten nun etwas finden oder nicht – Bilder erzeugen, die AfD-Politiker ermächtigen, kurz nach der Ermordung von neun Menschen öffentlich zu sagen, Shisha-Bars seien eben Orte, die vielen missfallen. Dass Shisha-Bars aber vor allem Schutzräume sind, in denen migrantische Menschen nicht an rassistischen Türstehern vorbei müssen und man sich auch als Muslim wohlfühlt, wenn man keinen Alkohol trinkt, weiß Mohamed Ali Chahrour von der Initiative »Kein Generalverdacht«. Der gebürtige Neuköllner hat mit mir, darüber gesprochen, wozu das Framen bestimmter Gruppen als »kriminell« führen kann. In der neuesten Folge der Roten Brause erfahrt ihr außerdem, wie der Berliner Verfassungsschutz durchleuchtet wird, wie der Arbeitskreis Wohnungsnot die Abschaffung von Wohnungslosigkeit in Berlin bis zum Jahr 2030 voran bringen will und wie der Köpi-Wagenplatz sich mal wieder gegen Verdrängung wehrt. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Housing First: Finnische Krisenlösung für Wohnungsnot in Berlin - Um bis 2030 die massive Wohnungslosigkeit in der Hauptstadt zu beenden, hilft nur ein »Masterplan« Verfassungsschutz: Geisel jagt den Einzeltäter - Innensenator will im Verfassungsschutz zumindest ein wenig aufräumen Verfassungsschutz: Rechter Schulterschluss - Berliner Verfassungsschutz gibt geheime Informationen an AfD weiter Vorkaufsrecht: Widerstand in der City West - Die Seelingstraße 29 könnte als erstes Charlottenburger Haus vorgekauft werden U-Bahnverlängerung: Geheimsache U-Bahn-Planungen - Fahrgastverband IGEB kritisiert mangelnde Beteiligungskultur der Verkehrsverwaltung U-Bahnverlängerung: Senat will U7-Verlängerung weiter prüfen - Eine Kosten-Nutzen-Untersuchung soll die Wirtschaftlichkeit einer Erweiterung der Linie belegen Bedroht: Wagenplatz ist Risikokapital - In Berlin soll ein Teil der »Köpi« geräumt werden. Das Ultimatum des Besitzers sorgt für Widerstand Kommentar der Woche: Wohnungen für alle, endlich! - Claudia Krieg fordert einen Kraftakt zur Bewältigung der Wohnungslosenfrage Abonnier' unseren Newsletter ndMuckefuck via Email oder Telegram Außerdem: Köpi-Wagenplatz Initiative »Kein Generalverdacht«
Februar ist Black History Month. Ein Monat, indem in vielen Teilen der Welt auf Schwarze Geschichte, auf Errungenschaften Schwarzer Menschen, sowie auf Rassismuserfahrungen aufmerksam gemacht wird. Auch in Deutschland ist das mehr als nötig und eigentlich nicht nur im Februar. Schließlich leben in Deutschland über eine Million Menschen afrikanischer Herkunft. Anlässlich des Black History Month spreche ich diese Woche in der Roten Brause mit Teresa Ellis Bremberger vom Afrozensus über die Unsichtbarmachung und Sichtbarmachung Schwarzer Geschichte in Deutschland. Als weiße Journalistin habe ich mir zur Vorbereitung auf unser Gespräch noch mal die drei deutschen go-to-Bücher geschnappt, wenn es darum geht Rassismus zu verstehen, denn ich habe viel zu lernen und Wissen nachzuholen! Ganz besonders allen weißen Menschen möchte ich an dieser Stelle diese drei Bücher ans Herz legen: »Deutschland schwarz weiß« von Noah Sow, »Exit Racism« von Tupoka Ogette und »was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten« von Alice Hasters. Solange noch Winter ist und dazu Lockdown, gibt es wenig Ausreden sich nicht weiterzubilden. Außerdem erfahrt ihr, was diese Woche sonst noch wichtig war in Berlin. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Rummelsburger Bucht: Eiskalt erwischt - Berlins größtes Obdachlosencamp überfallartig geräumt - angeblich wegen Kälte Rummelsburger Bucht: Nächtliche Räumung erregt Protest - Obdachlosencamp an der Rummelsburger Bucht in Blitzaktion von Bezirk aufgelöst Rassismus: Quarantäne-Verweigerer im Abschiebeknast - Innenausschuss des Landtags debattiert über etwaigen Rassismus in Gesundheitsämtern Neutralitätsgesetz: Zoff um ein Stück Stoff - SPD hält an Kopftuchverbot fest, Linke und Grüne sind dagegen. Nun ist das Verfassungsgericht gefragt Heizungsausfall: Eiskalt am Kotti - Deutsche Wohnen lässt Kreuzberger Mieter seit über acht Jahren im Winter frieren Kommentar der Woche: Laufen lassen ist keine Lösung - Nicolas Šustr über den Umgang mit obdachlosen Menschen Außerdem: Mehr zum Afrozensus Antirassistisches Aktionsbündnis Berlin (Instagram) Die Rote Brause gibt es jetzt nicht nur zum Hören, sondern auch zum Mitlesen. HIER findest Du das Brausen-Skript.
Seit vergangenem Jahr sind soziale Organisationen in Berlin und Umgebung verstärkt einem strategischen Untersuchungswahn der AfD ausgesetzt. Hinzu kommt eine öffentliche Diffamierungen. Auch Christine Reich kann davon ein Lied singen. Sie ist Geschäftsführerin der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein in Werftpfuhl und muss ständig Anfragen der Rechtspopulisten bearbeiten. Sie fragt sich, wer ihr eigentlich diese zusätzliche Arbeitszeit bezahlt und meint: »Wenn die AfD die Antworten bezahlen müsste, würden die Verwaltungen reich werden und die AfD arm.« Um besser zu verstehen, wie die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein mit den wachsenden Attacken von Rechts umgeht und was sie anderen Einrichtungen in Berlin und Umgebung empfehlen kann, bin ich für die Rote Brause nach Brandenburg gefahren. Falls ihr vorher noch mal einen Überblick von der Situation sozialer Organisationen, die Anfeindungen von rechts ausgesetzt sind, braucht, findet ihr mein Interview mit Mathias Wörsching von der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin in Folge 23 des Rote Brause Podcasts. Das Gespräch gibt es ab Minute 6:21. Außerdem erfahrt ihr in eurem linken News-Podcast diese Woche wie sich der Arzt Denis Hedeler gegen die Diskriminierung durch den Gesundheitsstadtrat des Bezirks Treptow-Köpenick Bernd Geschanowski (AfD) zur Wehr setzt, wie die Jugendlichen aus der Potse standhaft bleiben und wie sich die Berliner Wirtschaft entwickelt. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Diskriminierung: Zu Schwarz und zu schwul - Land Berlin weist Entschädigungsforderung des Ex-Vize-Amtsarztes von Treptow-Köpenick zurück Jugendzentrum: Die Jugend bleibt unbeugsam - Autonomes Zentrum »Potse« lehnt neues Angebot für Ersatzräume ab - Stadtrat leitet die Räumung ein Konjunkturbericht: Zappenduster im Kleingewerbe - Industrie- und Handelskammer Berlin stellt Konjunkturbericht vor und fordert Öffnungsperspektive Verdrängung: Kieze ohne Leben - Berlins Kleingewerbe steht nicht nur in der Pandemie unter Druck Nerv nicht, AfD: AfD will Falken Flügel stutzen - Rechte fahren parlamentarische Attacken auf sozialistischen Jugendverband Kommentar der Woche: Linke Freiräume erhalten - Marie Frank über die drohende Räumung des Jugendzentrums »Potse« Außerdem: Mehr Informationen zu dem Diskriminierungsvorfall und die Petition findet ihr HIER Broschüre »Druck aus den Parlamenten – Zum Umgang sozialer Organisationen mit Anfeindungen von rechts« Veranstaltungstipp am Wochenende: Demo von »No Border Assembly Berlin/Brandenburg« gegen Abschiebung, Samstag, 13h, Reichtstagsgebäude Die Rote Brause gibt es dieses Mal nicht nur zum Hören, sondern auch zum Mitlesen. HIER findet ihr das Skript zur Roten Brause.
Immer wieder sind Hausgemeinschaften in Berlin von Verdrängung bedroht. Das lokale Vorkaufsrecht soll Kommunen die Möglichkeit geben, gegen steigende Mieten und soziale Verdrängung vorzugehen. Wird ein Mietshaus in einem Bezirk verkauft, der stark von der Mieten-Krise betroffen ist (Milieuschutzgebiete), hat die Kommune das Recht zugunsten eines gemeinwohlorientierten Dritten, in den Kaufvertrag als Käuferin einzutreten. Dies können landeseigene Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften, Stiftungen, Vereine und sonstige Träger*innen sein, die nicht nach maximalen Profiten aus den Mieten der Menschen streben. Vertreter*innen der Mieter:innen-Initiativen 23 Häuser sagen Nein, der Nachbarschaftsinitiative Bizim Kiez – Unser Kiez und des Berliner Mieterverein e.V. finden allerdings, dass das aktuelle Vorkaufsrecht ungenügend ist und überreichten daher diesen Donnerstag über 44.000 Unterschriften an die wohnungs- und baupolitischen Sprecher der Regierungsfraktionen für ein erweitertes und preislimitiertes Vorkaufsrecht. Ziel der Initiativen ist es das »Vorkaufsrecht zu reformieren, sodass Kommunen durch den Vorkauf mehr bezahlbaren Wohnraum sichern können, ohne selbst die Preissteigerungsspirale anzuheizen«. Eine Reform des Vorkaufsrechtes käme für die Hausgemeinschaft der Hermannstraße 48 leider zu spät. Eines von neun Häusern für die der Bezirk Neukölln im Januar das Vorkaufsrecht prüft. Anfang Januar erfuhr die Hausgemeinschaft von dem Verkauf ihres Hauses, zudem auch der Projektraum »H48« gehört. Dieser und alle 140 Mieter*innen der Wohn- und Gewerberäume sind nun von Verdrängung bedroht. »Politische Gruppen, brauchen Räume, um sich zu treffen«, sagt Hanna vom H48. In der neuen Rote Brause Folge erzählt sie mir von der aktuellen Situation der Hausgemeinschaft, vom Vorkaufsrecht als ihre letzte Hoffnung und von den Schwierigkeiten, die dieses mit sich bringt. Außerdem erfahrt ihr, was sonst diese Woche in Berlin noch wichtig war. Deine Wochenmeldungen aus linker Perspektive direkt auf‹s Ohr. Viel Spaß beim Hören! Eure Podcast-Marie Die Themen der Woche zum Nachlesen: Versammlungsfreiheit mit roten Linien - Rot-Rot-Grün stärkt und liberalisiert trotz des Rechtsrucks das Demonstrationsrecht in der Hauptstadt Aquarium säuft ab - Die Frist für einen Bauantrag für das Wasserhaus an der Rummelsburger Bucht läuft im Frühjahr aus Schlupflöcher: Nicht nur das Virus passt sich an - Mit einer Parteigründung umgehen Corona-Leugner die aktuellen Beschränkungen H48bleibt: Angst vor dem Renditejäger - Neuköllner Mieter fürchten Verdrängung, wenn der Bezirk keinen Vorkauf ausübt H48bleibt: Schwierige Bündnispartner - Obwohl Genossenschaften mit Rot-Rot-Grün hadern, engagieren sie sich bei Vorkäufen. Kommentar der Woche: Argumentieren statt verbieten - Andreas Fritsche befürwortet ein weitgehendes Versammlungsrecht Außerdem: Spenden an Initiative »Bucht für Alle«
Was fehlt uns allen gerade in Berlin so sehr? Klar: Kleine Konzerte und live-Musik! Daher möchte ich das neue Jahr ganz sanft einleiten und könnte mir nichts Besseres dafür vorstellen als die Musik der Berliner Sängerin Oihane Roach. In der ersten Folge »Auf ne Brause mit…« erwartet euch ein Gespräch in gemütlicher Atmosphäre und natürlich Live-Musik! Oihane Roach fand letztes Jahr in der durch Corona bedingten Ruhe endlich die Zeit ihre eigene Musik aufzunehmen. Dabei herausgekommen sind Songs zum Abtauchen. Eine Rote Brause über das bei sich Ankommen. Gespielte Songs: Patterns What ever it takes me Waves of Water Homecoming
Was habt ihr 2020 neu angefangen? Hattet ihr überhaupt Kapazitäten für Neues? Oder habt ihr euch Altes zurückgewünscht? Zum Jahresende widmet sich die Filmemacherin und Kulturwissenschaftlerin Franzis Kabisch in der Roten Brause Neuanfängen in der Endzeitstimmung. Eine Brause über neue und alte Anfängt, Ankommen und Abschiede, weitermachen und aufhören müssen. Ab Januar geht es dann wieder gewohnt spritzig weiter. Bis dahin habt eine gute Zeit. Die Rote Brause gibt es dieses Mal nicht nur zum Hören, sondern auch zum Nachlesen. HIER findet ihr das Skript zur Roten Brause.
Diese Woche entschied das Landesverfassungsgericht in Sachsen-Anhalt, dass der von der AfD beantragte Untersuchungsausschuss zum »Linksextremismus« vom Landtag zu recht abgelehnt wurde. Der angestrebte Untersuchungsausschuss laufe dem Gewaltenteilungsgrundsatz zuwider, urteilte das Gericht. 22 AfD-Abgeordnete hatten mit dem Untersuchungsausschuss die Verbindungen von so genannten »linksextremistischen Strukturen« zu politischen Parteien, Gewerkschaften und Vereinen untersuchen wollen. Auch in Berlin sind soziale Organisationen immer wieder vom strategischen Untersuchungswahn der AfD betroffen. Dazu kommen öffentliche Diffamierungen oder Shit Storms auf Social Media. Im Laufe dieses Jahres habe ich in verschiedenen Gesprächen mit Menschen aus der bildungspolitischen Arbeit und aus dem Kulturbereich mitbekommen, dass sie sehr häufig mit Anfragen der AfD zu tun haben. Die rechte Partei stellt Anfragen bei Trägern von Initiativen, Vereinen und Projekten, um ausgewählte Bereiche unserer Gesellschaft gesonderten Überprüfungen zu unterziehen. Die mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin beobachtet diese Strategien der AfD in Berlin und Brandenburg und berät die Vereine und Initiativen, die von den Anfeindungen der Rechtspopulist*innen und Rechtsextremist*innen betroffen sind. Diese Woche gehe ich in der Roten Brause den Strategien der AfD genauer auf den Grund. Im Gespräch mit Mathias Wörsching, der sagt: »Es ist festzustellen, dass von dem ganzen Dreck, den die AfD wirft, auch etwas kleben bleibt. Das stellt eine Behinderung des demokratischen Engagements dar.« Außerdem bekommt ihr alles, was sonst diese Woche in Berlin wichtig war, direkt auf die Ohren. Nicht verpassen! Prost! Die Themen der Woche zum Nachhören: stillnotbroken: Weder zerbrochen noch stumm - Kunstinstallation zu Gewalt gegen Frauen ruft massive Kritik hervor Stadtwälder: Stadtwälder so krank wie noch nie - Nur sieben Prozent ohne Schäden / vor allem Kiefern leiden unter Dürre und Hitze, Eichen leicht erholt Homo- und transfeindliche Gewalt: Männlicher Hass trifft queere Menschen - Homo- und transphobe Gewalt ist vor allem ein männliches Problem, wie eine Studie zeigt Kommentar der Woche: Gefährliche Geschlechterrollen - Marie Frank über die neue Studie zu homo- und transfeindlichen Übergriffen Außerdem: Broschüre »Druck aus den Parlamenten«: Zum Umgang sozialer Organisationen mit Anfeindungen von rechts »MyGruni« Anti-Repressions-Winterzauber Klage gegen polizeiliche Videoüberwachung (nd berichtete)
»Ein ganz spezieller Ort, der eine Ruhe hat. Er ist wie eine Oase. Ein Stück komisches UFO, gestrandet.« Mitten im Trubel von Kreuzberg, hinter dem Finanzamt, liegt der Rathausblock, besser bekannt als Dragonerareal. Ein Ort, der durch die fast zehnjährige Initiative einer starken Zivilgesellschaft letztes Jahr rekommunalisiert wurde. Nun steht das fünf Hektar große Gelände an der Kreuzung Obentrautstraße/Mehringdamm vor einem Umbruch. Im nächsten Jahr sollen die Planungen, an denen sowohl Politik, als auch zivilgesellschaftliche Initiativen beteiligt waren, umgesetzt werden. Das Projekt »Baupalast« will im Prozess der Umgestaltung des Geländes Gemeinschaft in einem sich selbst gestaltenden Stadtlabor erproben. Was so abstrakt klingt, ist eigentlich »Hands on« Gemeinschafträume schaffen. Ganz im Sinne der Vision die eigene Stadt selbst zu gestalten. In dieser Folge des Rote Brause-Podcast geht es um die Stadt als Gemeinschaftsort. Von Guerilla-Architektin Silvia Gioberti lasse ich mir erklären, wie sich Stadt als gemeinsames Experimentierfeld gestalten lässt. Mehr dazu in der aktuellen Folge des spritzigen News-Podcasts. Außerdem erfahrt ihr, was diese Woche sonst noch in Berlin wichtig war. Die Themen der Woche zum Nachhören: Klimarat: Volksinitiative für Klimarat erfolgreich - Umweltgruppe übergibt 32 000 Unterschriften für Gremium, das den Klimaschutz verbessern soll Kältehilfe: Die Tage sind schlimmer als die Nächte - In den Obdachloseneinrichtungen zusammenrücken ist in der Pandemie nicht erlaubt Adbusting: Verfolgte Kritik - Legitimer Protest für die einen, Straftat für die anderen Enteignen: Sozialisierung geht haushaltsneutral - Initiative »Deutsche Wohnen & Co enteignen« legt aktualisierte Berechnungen zur Finanzierung vor Rekommunalisierung: Leuchtende kommunale Zukunft - Die geplante Übernahme des Berliner Stromnetzes soll den Klimaschutz verbessern Kommentar der Woche: Die kommende Kontroverse - Martin Kröger ist gespannt auf die Debatte zur Enteignung von Konzernen Außerdem: Veranstaltungstipp: Soli-Demo für die Budapester Film- und Theateruniversität Was Vergesellschaftung Kostet – Zahlen und Mythen Infos zu den Entwicklungen auf dem Dragonerareal
Anlässlich des »Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen« wurden in Berlin Fahnen gehisst, Gebäude orange angestrahlt und haufenweise Posts in sozialen Netzwerken verfasst, um darauf aufmerksam zu machen, dass Gewalt gegen Frauen, nicht-binäre-, trans- und inter-Personen kein Einzelfall ist. Aber das reicht natürlich nicht aus. Deshalb zogen diesen Mittwochabend rund 2000 Frauen, nicht-binäre-, trans- und inter-Personen durch die kalten und dunklen Straßen in Berlin-Mitte. Mit Abstand und Masken liefen die Demonstrierenden vom Auswärtigen Amt, über das Humboldt-Forum, bis zur Volksbühne und forderten: »Schwesterliche* Solidarität reicht nicht aus. Es geht um Widerstand«. Organisiert wurde die Demo von der »Alliance of Internationalist Feminists Berlin«. Sie machten deutlich, dass Gewalt an Frauen* strukturell ist und mit den rassistischen Strukturen unserer Gesellschaft einhergeht. Frauen* of Colour, Schwarze Frauen*, indigene Frauen*, geflüchtete Frauen sind in Deutschland einer doppelten Diskriminierung ausgesetzt und somit auch doppelter Gewalt. Durch ein sexistisches-partriachales und gleichzeitig rassistisches System. Für diese Rote Brause Folge habe ich die Demo der »Alliance of Internationalist Feminists Berlin« begleitet und mit Doris Dede von »Women in Exile & Friends« und Killa und Schokoofeh vom »International Women* Space« über strukturelle Gewalt gegen Frauen, nicht-binäre-, trans- und inter-Personen of Colour gesprochen. Im Kommentar der Woche fordert auch Claudia Krieg: »Widerstand statt Symbolpolitik« und findet, dass es im Hinblick auf eine »bessere Ausstattung und mehr Prävention, Aufklärung und Bildung zum Thema Gewalt gegen Frauen immer noch an zukunftsfesten Finanzierungsplänen mangelt.« Mehr dazu in der aktuellen Folge des spritzigen News-Podcasts. Außerdem erfahrt ihr, was diese Woche sonst noch in Berlin wichtig war. Hört doch mal rein! Alle weiteren Folgen meines wöchentlichen Berlin-Podcasts gibt es auf dasnd.de/rotebrause oder im Podcastplayer Deines Vertrauens… abonnieren, informieren, weitersagen! Die Themen der Woche zum Nachlesen: Stufe Rot: Rote Ampel für Polizisten - Revision gegen Freisprüche trotz mutmaßlicher »Sieg Heil«-Rufe, Disziplinarverfahren laufen Milieuschutz: Heimstaden akzeptiert Milieuschutz - Abwendungsvereinbarungen für 82 Häuser / Mieterinitiative fordert deutlich mehr Kommentar der Woche: Widerstand statt Symbolpolitik - Erklärungen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen reichen nicht, findet Claudia Krieg Außerdem: Women in Exile International Women* Space IWS Radio #08 - Women Organising Against Violence and all Forms of Oppression legalisierungjetzt.net
Im Vorfeld der Roten Brause Produktion stehe ich diese Woche mit vier weißen Männern im Studio herum und führe Gespräche über Technik. Ja, nicht nur der Franz-Mehring-Platz 1, sondern die Linke im Großen und Ganzen ist voll von Männern! Die positionieren sich ganz selbstverständlich und energisch gegen Sexismus, sexualisierte Gewalt und Diskriminierung von FLINT*-Personen. In der Theorie zumindest. Praktisch sieht das meist anders aus. Natürlich werden auch in der Linken Männlichkeit und Macht reproduziert. Nur, weil sich linke Männer entschlossen von denjenigen Männern abgrenzen, die der Feminismus anprangert, heißt das noch lange nicht, dass Sexismus vor linken Kreisen Halt macht. Die Rote Brause legt diese Woche den Finger in die Sexismus-Wunde in den eigenen Reihen. In ihrer Featurereihe des feminism on ear Podcast »der blinde Fleck linker Männer – das Patriarchat als Erbkrankheit?« arbeitet Kathrin Schmidt das Thema »Männlichkeit in der Linken« auf. Männer aus der Linken sprechen über ihre Erfahrungen, Sozialisation und die Rolle ihrer Väter. Über Privilegien, Freund*innenschaften, Beziehungen und damit einhergehende Schwierigkeiten und Fallstricke. Im Gespräch mit Marion Bergermann erzählt die Featureproduzentin in der Roten Brausen, dass sie mit ihren Fragen die linken Männer ganz schön gefordert hat. Gut so! Mehr dazu in der aktuellen Folge des spritzigen News-Podcasts. Außerdem erfahrt ihr, was diese Woche sonst noch wichtig war in Berlin. Hört doch mal rein! Die Themen der Woche zum Nachlesen: Klage: Berlin klagt gegen Horst Seehofer - Bundesinnenminister wegen Flüchtlingsfeindlichkeit in der Kritik Rechte Proteste: Ausschreitungen bei Auflösung von Querdenken-Demo - Polizei geht mit Wasserwerfern gegen mehrere Tausend Demonstranten vor / Zahlreiche Neonazis und Hooligans unter Protestierenden Rechte Proteste: Die schwarz-weiß-rote Staatsanwältin - Nach einem Lehrer beschäftigt nun eine Corona-Leugnerin im Kriminalgericht das Abgeordnetenhaus Mietendeckel: Stadtentwicklungssenator: Verstöße gegen Mietendeckel in Berlin halten sich in Grenzen - Sebastian Scheel (Linke): Bis Ende Oktober 1722 Verstöße angezeigt / Am 23.11. tritt zweite Stufe in Kraft Zwangsräumungen: Menschen nicht auf die Straße setzen - Linke-Bundestagsabgeordneter Pascal Meiser fordert Aussetzung von Zwangsräumungen Außerdem: Männlichkeit in der Linken – das Feature (Feminism on Ear - Podcast) Mietendeckelrechner
Heute vor 30 Jahren wurde die Mainzer Straße in Berlin geräumt. Ich für meinen Teil kam kurz vor dem Mauerfall auf diese Welt und habe so keinerlei Erinnerung an die legendäre Besetzung von 13 Häusern in der Mainzer Straße in Friedrichshain. Auch Pünktchen, Nancy und Bastian scheint es im ersten Moment nicht so leicht zu fallen, sich an die Räumung am 14. November 1990 zu erinnern. Vielleicht weil sie schmerzhaft war. Vielleicht, weil es ein aufreibender Kampf war oder einfach, weil es schon so lang her ist. Dabei waren die drei mittendrin. Vom Frühjahr bis in den Winter 1990 lebten sie im Tuntenhaus in der Mainzer Straße 4 eine antikapitalistische, antirassistische, radikal queer-linke Utopie, deren Themen noch bis heute nachwirken. In meinem wöchentlichen Berlin-Podcast »Rote Brause« nehme ich den Jahrestag der Räumung zum Anlass, in die aktivistische Vergangenheit Berlins zu schauen und im Gespräch mit Pünktchen, Nancy und Bastian an das legendäre Tuntenhaus zu erinnern. Diese Folge gibt einen Einblick in den anarchistischen Berliner Sommer 1990, den politischen Aktionismus zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung, zwischen zwei deutschen Systemen. Um einen Eindruck von der damaligen Zeit zu bekommen, habe ich im Archiv des »nd« gestöbert, 90er-Jahre Doku-Filmmaterial mit verschwommenen Bildern geschaut und mich gefragt, wie die Mainzer Straße heute klingt und was vom damaligen Spirit geblieben ist. Dabei darf für mich nicht unerwähnt bleiben, dass es in dieser Stadt offensichtlich einige historische Kontinuitäten gibt, wenn es um die Bereitstellung von leerstehendem Wohnraum und das Räumen von Orten geht, die gesellschaftliche Normen hinterfragen und versuchen sie im gemeinsamen Lebensalltag zu durchbrechen. Außerdem erfahrt ihr wie immer in der Roten Brause, was diese Woche in Berlin wichtig war. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Kriminalisiert: Feminismus könnte teuer werden - 100 Demonstranten gegen Abtreibungsgegner erhalten Strafbefehle und landen vor Gericht Mietwohnungen: Multimillionäre besitzen halb Berlin - Nur wenigen Tausend Eigentümern gehört fast die Hälfte aller Berliner Mietwohnungen Von AfD zu NPD: Die NPD sitzt wieder im Parlament - Der ehemalige AfD-Abgeordnete Kay Nerstheimer wechselt zur Neonazi-Partei über 30 Jahre Mainzer Straße: Die Avantgarde-Tunten - Vor 30 Jahren wurde die Mainzer Straße in Berlin geräumt. Kommentar der Woche: Sturmangriff aufs Gemeinwesen - Nicolas Šustr über die Zerstörung der Städte durch Finanzinvestoren Außerdem: Offener Brief »Gegen jeden Islamismus, Antisemitismus und Faschismus« Online-Petition des Neuköllner Café-Kollektivs »k-fetisch« Infos zu zu den Veranstaltungen der Dekoloniale
Für viele Menschen mit Migrationserfahrung, POC und Schwarze zählt rassistische Polizeigewalt zum Alltag. Zahlreiche Demos machen seit Monaten auf dieses Problem aufmerksam. Auch »nd« hat vor einiger Zeit eine repräsentative Umfrage unter den Berliner*innen in Auftrag gegeben, bei der eine Mehrheit angab, eine Tendenz der Polizei zu Rassismus zu erkennen. Dabei ist das kein neues »Trendthema«, nur weil jetzt alle drüber reden – Rassismus in den Sicherheitsbehörden hat in Europa Tradition: »Die Sicherheit der Einen läuft immer über die Kriminalisierung der Anderen«, analysiert Simin Jawabreh. Die Politikwissenschaftlerin und Aktivistin durchleuchtet seit Jahren das System Polizei. In der vergangenen Woche gab es bereits eine gekürzte Version meines Interviews mit ihr. Darin habe ich mit Simin u.a. über den Ursprung des Polizeiapparats gesprochen und warum der Überflüssig gemacht werden sollte. Weil die »Rote Brause« nun schon seit über vier Monaten nonstop sprudelt - und wir mal eine kleine Pause brauchen, um Kraft zu tanken -, gibt es in dieser Woche sozusagen eine »Pausenbrause« in der ihr nun das komplette Interview mit Simin Jawabreh hören könnt. Nächstes Wochenende könnt ihr euch aber wieder auf den gewohnten linken Wochenrückblick in freuen! Alle weiteren Folgen meines wöchentlichen Berlin-Podcasts gibt es auf dasnd.de/rotebrause oder im Podcastplayer deines Vertrauens… abonnieren, informieren, weitersagen! Bis dahin wünsche euch ebenfalls eine kleine Auszeit, am besten natürlich mit einer Brause-Folge. Prost!
Der Herbst ist da und die Systeme verlangsamen sich. Berlin ist voll von gelben Herbstblättern. So wie sie, häufen sich auch die Nachrichten zu den kommenden Coronamaßnahmen und schleichen täglich um uns herum. In der Roten Brause filtere ich weiterhin jede Woche, was sonst noch in Berlin passiert und nicht untergehen sollte. Bleibt informiert über Coronazahlen und -Maßnahmen auf dasnd.de oder im Blatt. Die Rote Brause sprudelt wie gehabt in lokal-linker News-Manier. Diese Woche besetzten obdachlose Menschen ein Haus in Berlin-Mitte, die Landesstelle für Gleichbehandlung Berlin stellte eine App zur Regristrierung von Diskrimminierung vor und die Tarifgemeinschaft deutscher Länder beschloss den Ausschluss des Landes Berlin aus ihrer Vereinigung. Außerdem bekam die Berliner Polizei eine Extremismusbeauftragte. Apropos Polizei: nach den sich häufenden Rassismus-Vorfällen in der Berliner Polizei wird es Zeit das System Polizei zu durchleuchten. Dafür spreche ich im Mittelteil dieser Roten Brause Folge mit Simin Jawabreh darüber, wo der Apparat Polizei seinen Ursprung hat und warum er überflüssig gemacht werden sollte. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Besetzt: Die Häuser denen, die sie brauchen - Obdachlose Menschen besetzen das »Papageienhaus« in Berlin-Mitte Extremismusbeauftragte: Polizei ernennt Extremismusbeauftragte - Innensenator Andreas Geisel (SPD) setzt Elf-Punkte-Plan um / Verbände begrüßen Ernennung Neues Haus für Rosa - Die Linkspartei-nahe Rosa-Luxemburg-Stiftung ist umgezogen Ausschluss: Bonuslose Ungerechtigkeit - Hauptstadtzulage im öffentlichen Dienst sorgt für Protest und Ausschluss Berlins aus der Tarifgemeinschaft Immobilienmarkt: Der Spekulationsmotor stottert - Über ein Drittel weniger Mietshäuser im ersten Halbjahr 2020 verkauft Kommentar der Woche: Zulagen müssen für alle sein - Claudia Krieg findet die Debatte um die Hauptstadtzulage katastrophal
Ansteigende Covid-19 Infektionszahlen beschäftigen uns alle. Während Nachrichten und Zahlen zu Covid-19 in den Medien rauf und runter laufen, filtere ich für euch in der Roten Brause weiterhin jede Woche, was sonst noch in Berlin passiert und nicht untergehen sollte. Die Rote Brause liefert euch weiterhin Berliner News aus linker Perspektive. Diese Woche sind rund 4000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in den Warnstreik getreten. In den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln wurde das Vorkaufsrecht ausgesprochen und auf der Museumsinsel mehr als 60 Kunstwerke und Objekte beschädigt. Außerdem geht es diese Woche um das Berliner Landesantidiskriminierungsgesetz. Ich frage mich «Was kann ein Gesetz gegen Diskriminierung bewirken?» und Céline Barry von Each One Teach One sagt: «sobald man gegen Diskrimminierung vorgeht, hat man am Ende mehr Probleme als vorher. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Liebig34: Kollektives Trauma - Ex-Bewohner*innen der »Liebig34« erheben schwere Vorwürfe gegen die Polizei Liebig34: Feuer vor der »Liebig 34« Kunstattacke: Anschlag auf das Weltkulturerbe - Mehr als 60 Kunstwerke und Objekte in Berliner Museen und Einrichtungen auf der Museumsinsel beschädigt Kunstattacke: Schäden auf der Museumsinsel werden erfasst - Polizei ermittelt in alle Richtungen, um den oder die Angreifer auf die Kunstausstellungen zu finden Luftverschmutzung: Milliardendebakel Berliner Luft - Studie: Luftverschmutzung reduziert den Wohlstand der Stadtbevölkerung erheblich Antidiskriminierungsgesetz: Wer Rassismus anzeigt, kriegt Probleme - Céline Barry über das neue Antidiskriminierungsgesetz, Racial Profiling in der Coronakrise und was sich durch Black Lives Matter getan hat Kommentar der Woche: Aufklärung statt Hetze - Meine Sicht: Marie Frank über den Einfluss von Verschwörungsideologen Außerdem: Each One Teach One (EOTO) e.V. Landesstelle für Gleichbehandlung - gegen Diskriminierung
Wir lernen, dass wir krank sind, weil wir etwas falsch machen. Rauchen, Zucker essen, uns zu wenig bewegen. Krankheit ist in unserer Gesellschaft ein individuelles Problem und so werden auch die Symptome behandelt. Die Ursachen von Krankheiten hingegen nicht. Dass die Strukturen, die uns umgeben, Teil unserer Gesundheit sind oder Krankheiten verursachen können, findet kaum Beachtung. »Pflastermedizin«, nennt Ärztin Johanna Henatsch diese Art der medizinischen Versorgung. Das Ziel des Gesundheitskollektiv Berlin ist es deshalb, Gesundheit politisch zu denken und soziale Faktoren in die Behandlung mit einzubeziehen. Mit Johanna Henatsch und Ina Schneider vom Gesundheitskollektiv habe ich darüber gesprochen, warum es so wichtig ist Gesundheit im sozialen Kontext zu denken und zu einem Politikum zu machen. Mehr darüber hört ihr in der neuen Folge von »Rote Brause«. Dem News-Podcast des nd. Von und mit Marie Hecht. Ich freue mich auf euch, Prost! Die Themen der Woche zum Nachlesen: Legalisierung jetzt: Raus aus der Unsichtbarkeit - Zehntausende Migranten leben in Berlin ohne Dokumente und ohne Rechte Friedensstatue: Denkmal für Trostfrauen darf vorerst bleiben - Die Friedensstatue in Berlin-Moabit sollte laut Bezirksamt bis diesen Mittwoch entfernt werden. Doch nach massenhafter Kritik und einem Eilantrag beim Verwaltungsgericht darf das Denkmal vorerst bleiben Solarenergie: Stadtwerke errichten Mieterstrom-Projekt - Landeseigenes Unternehmen wird immer mehr zum Vorreiter beim Ausbau der Solarenergie Gesundheit: Kiezklinik statt Profitgier - Nach fünf Jahren Vorarbeit ist das Gesundheitszentrum in Neukölln auf der Zielgeraden Kommentar der Woche: Stinkefinger für Maskenmuffel - Marie Frank über die Kampagne des Senats zur Einhaltung der Corona-Regeln Außerdem: Gesundheitskollektiv Berlin
Rebellische Wellen ziehen durch Berlin. Nicht nur Extinction Rebellion wirft diese mit ihrer Aktionswoche auf, sondern schon die ganze Woche prägt die Rebellion gegen die Räumung der Liebig34 den Samariter-Kiez. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Nazis blockiert: Nazis zwischen Platten blockiert - Antifaschist*innen nehmen sich die Straße in Berlin-Hohenschönhausen: »Erfolg der Gegenmobilisierung« Rebel Wave: Die Blockierer kommen wieder - Klimabewegung Extinction Rebellion kündigt »Rebellionswoche« in Berlin ab dem 5. Oktober an Rebel Wave: Blockaden im Regierungsviertel - »Extinction Rebellion« startet in Berlin eine Protestwoche für mehr Klimaschutz Pop-Up-Radwege: Wegpopstopp für Fahrradwege - Oberverwaltungsgericht verschont temporäre Radspuren bis zu einem endgültigen Urteil Liebig34: 1500 Beamte gegen 57 Besetzerinnen - Der Kampf um die Liebig 34 im nd-Live-Blog Liebig34: Berliner Linke fordert: Räumung von »Liebig 34« aussetzen - Absehbar überdimensionierter Polizeieinsatz sei aufgrund der rasant steigenden Corona-Infektionen nicht hinnehmbar Liebig34: »Chaos statt Räumung« - Bewohner*innen des feministischen Hausprojekts »Liebig34« rufen zu dezentralen Aktionen auf Liebig34: Anschläge vor Räumung der »Liebig34« - Gebäude der Berliner Polizei, Amtsgericht und SPD-Büro angegriffen Kommentar der Woche: Freiraum stirbt mit Sicherheit - Marie Frank über die anstehende Räumung der »Liebig34«
Der Herbst ist eingetroffen. Berlin stellt sich auf die kalte Jahreszeit ein. Dazu gehört auch die Kältehilfe für obdach- und wohnungslose Menschen, die diese Woche startet. Übergangszeiten sind auch immer gute Momente, um Neues zu schaffen. Die Clubs in Berlin sagen »wir sind noch da« und veranstalten einen Tag der Clubkultur und Berlin hat ein neues Denkmal: Ein Mahnmal zum Gedenken an die »Opfer von Rassismus und Polizeigewalt«. Außerdem ist diese Woche der internationale SafeAbortionDay. Mit Jutta Reippainen vom Familienplanungszentrum Balance habe ich über die Belastungen gesprochen, denen Menschen ausgesetzt sind, die eine Schwangerschaft abbrechen wollen. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Mahnmal: »Wo ist unser Denkmal?« - Demonstrant*innen fordern, Opfern von Rassismus und Polizeigewalt zu gedenken Kältehilfe: Dem Virus und der Kälte ausgesetzt - Für obdachlose Menschen wird die herannahende kalte Jahreszeit unter Corona-Bedingungen hart Fahrkarten: Fahrgäste sollen mehr zahlen - Brandenburgs Linksfraktion scheitert mit Vorstoß gegen Fahrpreiserhöhung Clubkultur: Projektionsfläche für dunkle Fantasien - Mit dem Tag der Clubkultur soll unter Beweis gestellt werden, wie verantwortungsvolles Feiern geht Schwangerschaftsabbruch: Laut und selbstbestimmt - In Berlin protestierten Tausende gegen den »Marsch für das Leben« und für sexuelle Selbstbestimmung Kommentar der Woche: Als ob es keinen Winter gäbe - Claudia Krieg fordert mehr Corona- Sensibilität für Obdachlose Außerdem: Wochenendtipp: Gegenprotest zu Naziaufmarsch am 3. Oktober Aufruf: BERLIN - Mahnmal für Opfer von Polizeigewalt und Rassismus muss bleiben! Nachtrag: Bundesweiter Aktionstag zum International Safe Abortion Day am 28.09.2020
In Berlin geht es weiter mit dem Kampf um eine Stadt für alle. Außerdem geht es darum Druck in der Öffentlichkeit gegen rassistische Polizeigewalt zu machen. Und am Wochenende gingen tausende Menschen für sexuelle Selbstbestimmung auf die Straße. Ihnen wurde es nicht leicht gemacht sich laut gegen den so genannten »Marsch für das Leben« zu positionieren. Wie sie es trotzdem geschafft haben, den Menschenfeind*innen den Tag zu versauen, hört ihr im Mittelteil dieser Brause. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Volksbegehren: Dünne Luft für dicke Fische - Nächste Stufe im Enteignungsprozess: Senat übergibt Volksbegehren an Berliner Parlament Diversität: Behörden sollen migrantischer werden - Gesellschaftliche Realität soll sich stärker in der Berliner Verwaltung abbilden Meuterei: Weiter so bis zur Räumung - Trotz Anordnung des Landgerichts bleibt die Kneipe »Meuterei« Kieztreffpunkt Feminismus ist Lebensschutz: Laut und selbstbestimmt - In Berlin protestierten Tausende gegen den »Marsch für das Leben« und für sexuelle Selbstbestimmung Kommentar der Woche: Nach der Quote ist vor der Quote - Marie Frank über Gleichberechtigung bei politischen Entscheidungen Außerdem: Franzis Kabisch - Filmemacherin & Pro-Choice-Aktivistin / Insta Bundesweiter Aktionstag zum International Safe Abortion Day am 28.09.2020 Kundgebung anlässlich des 4. Todestages von Hussam Fadl, am 27.09.2020, 15 Uhr Oranienplatz
In Berlin geht es diese Woche mal wieder darum, dass linke Räume bedroht sind. Aber die Potse gibt nicht auf! Lichtenberg hingegen lässt das Partyflämchen der Stadt wieder auflodern. Derweil fragte sich nd, wie die Berliner*innen den Mietendeckel einschätzen. Diese Woche beschäftige ich mich außerdem mit Klassismus: also die Diskriminierung von Personen aufgrund ihrer sozialen Herkunft oder Position. Die Themen der Woche zum Nachlesen: Unterstützung: Traumafabrik Moria - Psychologische Unterstützung ist für Geflüchtete besonders wichtig. In Berlin geht das nun ab dem ersten Tag Bedroht: Die Tage der »Potse« sind gezählt - Berliner Landgericht bestätigt Räumungsurteil gegen besetztes Jugendzentrum in Schöneberg Pop-Up-Rave auf der Platte - »Kulturoase Lichtenberg« wird Open-Air-Arena auf Zeit Mietendeckel: »Schattenmieten« laut Senator »perfide« - Sebastian Scheel (linke) kritisiert Vermieter scharf für Verfahren, zwei Mietpreise zu nennen Kommentar der Woche: Zusammenraufen für die Mieter - Nicolas Šustr über den Endspurt der Koalition für mehr Mieterschutz Außerdem: Pressemitteilung Drugstore & Potse 17.09.2020 Hochschul-Bildungs-Report 2020 editionf: Melisa Erkurt und Aladin El-Mafaalani zu Bildungschancen Mehr zum kikk-Kollektiv Termine für den Klassismus-Tresen Wochenendtipp: Queerfeministische Ralley gegen »Marsch für das Leben« - Samstag, 12 Uhr, Berlin-Mitte