Der Podcast für aktive und zukünftige Manager und Managerinnen – unmittelbar anwendbares Wissen für den Arbeitsalltag von DER DEUTSCHEN AKADEMIE FÜR MANAGEMENT.
Deutsche Akademie für Management
Hallo, schön, dass Sie wieder mit dabei sind, wenn es heißt: ChatGPT - und was nun? Heute stellen wir uns die Frage, wie sich ChatGPT auf unsere Arbeitswelt auswirken kann. Der Einfluss von ChatGPT auf die Arbeitswelt ist ein faszinierendes Thema, da diese Technologie die Arbeitsabläufe in verschiedenen Berufsfeldern erheblich beeinflusst. ChatGPT und ähnliche KI-basierte Chatbots automatisieren Routineaufgaben im Kundenservice, im IT-Support und in anderen Bereichen. Das bedeutet, dass Unternehmen weniger Personal benötigen, um einfache Anfragen zu bearbeiten, und diese Personen anderen Aufgaben nachgehen können. ChatGPT ermöglicht eine schnellere und effizientere Kommunikation mit der Kundschaft und Benutzer:innen. Dies kann zu einer besseren Skalierbarkeit von Geschäftsprozessen führen, da die KI in der Lage ist, gleichzeitig mit vielen Menschen zu interagieren. In wissenschaftlichen und datenintensiven Berufen kann ChatGPT bei der Analyse von Forschungsdaten und der Generierung von Berichten helfen. Das beschleunigt den wissenschaftlichen Fortschritt und die Datenauswertung. Im Bildungsbereich kann ChatGPT als Lehrassistenz fungieren, das Schüler:innen personalisierte Unterstützung bietet. Dies kann Lehrende entlasten und den Bildungsbetrieb effizienter gestalten. In Marketing und Vertrieb kann ChatGPT dazu beitragen, personalisierte Kundenerlebnisse zu schaffen, indem es auf Kundenanfragen und -präferenzen reagiert. Dies kann zu höherer Kundenzufriedenheit und -bindung führen. In der Software-Entwicklung kann ChatGPT Entwicklern helfen, indem es Code-Snippets generiert, technische Fragen beantwortet und Ressourcen für die Fehlerbehebung bereitstellt. Dies beschleunigt die Entwicklungszyklen. ChatGPT kann auch in der Medienbranche verwendet werden, um bspw. Artikel und Nachrichtenberichte zu generieren. Dies kann Journalisten bei der Recherche und der schnellen Erstellung von Inhalten unterstützen. Im Gesundheitswesen kann ChatGPT in der Telemedizin und als Informationsquelle für medizinische Fachkräfte dienen. Es kann ebenso bei der Vor- und Nachsorge von Patienten unterstützen. Die Integration von ChatGPT in verschiedene Berufsfelder erfordert eine sorgfältige Handhabung von Datenschutz und Sicherheit. Die Offenlegung von persönlichen Informationen und Daten muss angemessen behandelt werden, um Datenschutzverletzungen zu verhindern. Die Einführung von ChatGPT in der Arbeitswelt erfordert eine Anpassung der Fähigkeiten und eine Umschulung von Arbeitskräften. Menschen müssen lernen, wie sie mit dieser Technologie effektiv zusammenarbeiten können. Insgesamt hat ChatGPT das Potenzial, die Arbeitswelt zu verändern, indem es Arbeitsabläufe optimiert und Ressourcen einspart. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Technologie auch ethische und soziale Herausforderungen mit sich bringt, die angegangen werden müssen. Trotzdem sind die Auswirkungen von ChatGPT auf die Arbeitswelt vielversprechend und werden weiterhin erforscht und entwickelt. Britta Linde, Tutorin der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe GChatGPT
Hallo zu einer neuen Folge unserer Podcastreihe, zum Thema ChatGPT - und was nun? Das heutige Thema wird ChatGPT und die Gesellschaft betrachten. Dabei geht es um Auswirkungen von ChatGPT auf soziale Interaktionen und zwischenmenschliche Beziehungen. ChatGPT und ähnliche KI-Technologien haben erhebliche Auswirkungen auf soziale Interaktionen und zwischenmenschliche Beziehungen in unserer Gesellschaft. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte dieser Veränderungen: ChatGPT erweitert unsere Möglichkeiten zur Kommunikation und Informationsbeschaffung. Menschen können leicht auf Informationen zugreifen und Fragen in Echtzeit beantworten, was die Bildung und das Wissen fördern. Die KI ermöglicht die Interaktion mit virtuellen Gesprächspartner:innen, die rund um die Uhr verfügbar sind. Dies kann einsame Menschen ansprechen und ein Gefühl der Gesellschaft vermitteln. In der Geschäftswelt führt ChatGPT zu einem verbesserten Kundenservice, da Unternehmen in der Lage sind, auf Kundenanfragen schneller und effizienter zu reagieren. Dies erhöht die Zufriedenheit und Bindung der Kundschaft. Die Integration von KI in soziale Medien ermöglicht personalisierte Empfehlungen und Inhalte. Dies fördert die Bildung von Online-Communitys und erleichtert den Zugang zu Informationen. Die zunehmende Verwendung von ChatGPT könnte jedoch auch dazu führen, dass einige Menschen menschliche soziale Interaktionen vernachlässigen. Dies könnte zu einem Gefühl der Entfremdung oder Einsamkeit führen. In einigen Fällen ist es außerdem sehr schwer zu erkennen, ob man mit einer KI oder einem Menschen interagiert. Dies kann zu Verwirrung führen und das Vertrauen in Online-Kommunikation beeinträchtigen. Die Art und Weise, wie KI in sozialen Interaktionen verwendet wird, wirft ethische Fragen auf. Die Verantwortung dafür, wie ChatGPT in der Gesellschaft eingesetzt wird, liegt bei den Entwickelnden und den Nutzenden. Die Technologie könnte auch für betrügerische Zwecke missbraucht werden, indem gefälschte Nachrichten oder Identitäten erstellt werden. Dies kann Vertrauensprobleme in der Online-Kommunikation verstärken. Die Verfügbarkeit von ChatGPT kann dazu führen, dass Menschen weniger kritisch über die Informationen nachdenken, die sie erhalten. Die Förderung von Bildung und kritischem Denken bleibt entscheidend, um die Gesellschaft vor Fehlinformationen zu schützen. Insgesamt beeinflusst ChatGPT unsere sozialen Interaktionen und zwischenmenschlichen Beziehungen auf vielfältige Weise. Es hat das Potenzial, die Kommunikation zu bereichern und den Zugang zu Wissen zu erleichtern. Dennoch müssen wir uns der Herausforderungen bewusst sein, die damit einhergehen, und verantwortungsbewusst mit dieser Technologie umgehen, um sicherzustellen, dass sie die sozialen Beziehungen stärkt und unsere Gesellschaft positiv beeinflusst. Das Gleichgewicht zwischen Technologie und zwischenmenschlicher Interaktion ist entscheidend, um die Vorteile von ChatGPT zu nutzen, ohne die menschliche Dimension unserer Gesellschaft zu gefährden. Britta Linde, Tutorin der Deutschen Akademie für Management
Hallo, schön, dass Sie wieder zuhören bei unserer Podcastreihe, zum Thema ChatGPT - und was nun? Diese Folge befasst sich noch ein bisschen tiefer mit der Frage nach Ethik und Verantwortung von ChatGPT. Die Verwendung von ChatGPT wirft wichtige ethische Fragen auf, die nicht nur von den Nutzenden, sondern auch von den Entwickelnden berücksichtigt werden müssen. Schauen wir uns zuerst den Bereich der Nutzenden an: Die Verwendung von ChatGPT für Betrug, Desinformation oder Diskriminierung ist ethisch inakzeptabel. Nutzende tragen die Verantwortung, die Technologie verantwortungsvoll einzusetzen. Wenn ChatGPT verwendet wird, sollte es klar sein, dass es sich um eine KI handelt und nicht um einen menschlichen Gesprächspartner. Die Täuschung von Menschen ist unethisch. Die Offenlegung und der Schutz persönlicher Daten sind ethische Verpflichtungen. Die Freigabe sensibler Informationen ohne Zustimmung ist inakzeptabel. Schauen wir nun auf Ethik und Verantwortung der Entwickelnden: Entwickelnde müssen transparent darüber sein, wie ChatGPT funktioniert und wie es trainiert wurde. Dies ermöglicht Nutzenden ein besseres Verständnis der KI. Entwickelnde müssen sicherstellen, dass ChatGPT keine Vorurteile oder Diskriminierung reproduziert. Dies erfordert sorgfältiges Training und Überprüfung der Daten. Ebenso sollten sie mit Regulierungsbehörden zusammenarbeiten, um ethische Standards und Leitlinien für die Entwicklung und Nutzung von ChatGPT zu fördern. Sie müssen beständig daran arbeiten, ChatGPT ethisch zu verbessern und auf Nutzerfeedback zu reagieren. Die ethische Verwendung von ChatGPT erfordert die Zusammenarbeit von Nutzenden, Entwickelnden und Regulierungsbehörden, um sicherzustellen, dass die Technologie in einer Weise eingesetzt wird, die die Werte und Prinzipien unserer Gesellschaft respektiert und schützt. Es ist eine gemeinsame Verantwortung, die ethischen Herausforderungen von ChatGPT anzugehen und Lösungen zu finden. Unser aller Aufgabe ist es, auf ethische Fragen aufmerksam zu machen, diese zu diskutieren und ggf. an richtige Stellen weiterzuleiten, sollten uns Dinge auffallen. Wir alle, die wir KI nutzen, trainieren diese mit. Behalten wir also Ethik und Verantwortung immer im Hinterkopf. Britta Linde, Tutorin der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe GChatGPT
Hallo und wir freuen uns, dass Sie wieder mit dabei sind zu unserer Podcastreihe, zum Thema ChatGPT - und was nun? Heute ist das Thema ChatGPT vs. menschliche Kommunikation, also eine Betrachtung der Vor- und Nachteile der Interaktion mit ChatGPT im Vergleich zu menschlichen Gesprächspartner:innen. Die Interaktion mit ChatGPT im Vergleich zur menschlichen Kommunikation birgt sowohl Vor- als auch Nachteile. Vorteile können dabei die Effizienz und Verfügbarkeit sein: ChatGPT steht rund um die Uhr zur Verfügung und kann sofort auf Anfragen reagieren. Das bedeutet eine erhebliche Zeitersparnis und die Möglichkeit, schnelle Antworten zu erhalten. Ebenso kann ChatGPT gleichzeitig mit vielen Menschen kommunizieren und dies, ohne an Erschöpfung zu leiden. Dies macht es ideal für den Kundenservice oder Bildungsbereich, wo Skalierbarkeit wichtig ist. KI können auf umfangreiche Datenbanken und Wissensquellen zugreifen, was es zu leistungsstarken Informationswerkzeugen macht. Es gibt jedoch auch Nachteile in der Kommunikation mit KI, beispielsweise fehlende Empathie und emotionale Intelligenz: ChatGPT kann keine echte Empathie zeigen oder die subtilen Nuancen menschlicher Emotionen erfassen. Dies kann in Situationen, in denen emotionale Unterstützung wichtig ist, problematisch sein. Auch hat ChatGPT Schwierigkeiten, die kulturellen und sozialen Feinheiten in der Kommunikation zu verstehen, was zu Missverständnissen führen kann. Im Vergleich zu menschlichen Gesprächspartnern ist ChatGPT weniger kreativ und flexibel in seiner Denkweise. Es kann auf unkonventionelle oder innovative Fragen weniger gut reagieren. Eine übermäßige Abhängigkeit von ChatGPT kann dazu führen, dass menschliche soziale Interaktionen vernachlässigt werden, was zu Entfremdung und sozialen Problemen führen kann. Insgesamt zeigt dieser Vergleich, dass ChatGPT in bestimmten Situationen und für bestimmte Aufgaben äußerst nützlich sein kann, jedoch nicht in der Lage ist, menschliche Kommunikation in ihrer vollen Tiefe und Vielfalt zu ersetzen. Die Integration von ChatGPT in menschliche Interaktionen erfordert eine ausgewogene Herangehensweise, bei der die Stärken der KI genutzt werden, ohne die wichtigen Elemente der menschlichen Kommunikation zu vernachlässigen. KI ist eine wundervolle Ergänzung in vielen Bereichen unseres Lebens, jedoch niemals ein Ersatz. Britta Linde, Tutorin der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe GChatGPT
Es gibt bereits viele Diskussion über den Umgang mit persönlichen Daten und den Schutz der Privatsphäre bei der Verwendung von ChatGPT und anderen KI. Datenschutz und Sicherheit sind von zentraler Bedeutung, wenn es um den Einsatz von ChatGPT und ähnlichen KI-Technologien geht. Hier betrachten wir die Herausforderungen und Überlegungen im Umgang mit persönlichen Daten und den Schutz der Privatsphäre: ChatGPT erfordert den Zugang zu umfangreichen Datenbanken und Wissensquellen, um relevante Informationen bereitzustellen. Dies bedeutet, dass Nutzerdaten und -interaktionen in der Regel erfasst und gespeichert werden. Unternehmen und Entwickler:innen müssen transparent sein und klare Richtlinien zur Datenerfassung und -speicherung entwickeln. Es ist wichtig sicherzustellen, dass persönliche Informationen und Gespräche vertraulich behandelt werden. In einigen Fällen kann ChatGPT im Gesundheitswesen oder in der Rechtsberatung sensible Informationen behandeln, die streng vertraulich sind. Diese gilt es zu schützen. Die gesammelten Daten können missbraucht werden, wenn sie in die falschen Hände geraten. Dazu gehören Identitätsdiebstahl, Betrug und unerwünschte Werbung. Es ist daher entscheidend, geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um Datenverlust und -missbrauch zu verhindern. ChatGPT kann unbeabsichtigt Vorurteile und Diskriminierung reproduzieren, wenn die Trainingsdaten entsprechende Verzerrungen aufweisen. Dies ist ein ernsthaftes ethisches Problem, das angegangen werden muss, um sicherzustellen, dass die Technologie fair und inklusiv ist. Eine Möglichkeit, Datenschutz und Sicherheit zu gewährleisten, besteht darin, die Daten zu anonymisieren, um persönliche Identifizierung zu verhindern. Dies erfordert jedoch strenge Protokolle und Technologien, um sicherzustellen, dass selbst anonymisierte Daten nicht rückverfolgt werden können. Die Einhaltung der Datenschutzregulierungen wie der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist für Organisationen von entscheidender Bedeutung. Diese Gesetze legen strenge Anforderungen an die Verarbeitung personenbezogener Daten fest und erfordern die Zustimmung der Nutzer. Unternehmen und Entwickler:innen müssen transparente Datenschutzrichtlinien erstellen und sicherstellen, dass Nutzende verstehen, wie ihre Daten verwendet werden. Es ist wichtig, klare Informationen über die Datensammlung, -speicherung und -nutzung bereitzustellen. Die Integration von Datenschutz- und Sicherheitsaspekten sollte in die Entwicklung von ChatGPT-Systemen von Anfang an einfließen. Dies bedeutet, von Grund auf sichere und datenschutzfreundliche Lösungen zu entwickeln. Die Technologie zur Sicherung von Daten und zur Gewährleistung der Privatsphäre entwickelt sich ständig weiter. Organisationen sollten in die Forschung und Entwicklung von Datenschutztechnologien investieren, um den Schutz der Privatsphäre zu verstärken. In der Welt von ChatGPT ist Datenschutz und Sicherheit ein kontinuierlicher Prozess und erfordert eine gemeinsame Anstrengung von Entwickler:innen, Unternehmen und Datenschutzexpert:innen. Es ist möglich, die Vorteile von ChatGPT zu nutzen, ohne die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer zu gefährden, solange klare Regeln, Richtlinien und Technologien entwickelt und eingehalten werden. Datenschutz und Sicherheit sollten bei der Nutzung von ChatGPT immer an erster Stelle stehen, um das Vertrauen der Nutzenden zu wahren und deren persönliche Informationen zu schützen. Britta Linde, Tutorin der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe GChatGPT
Hallo und herzlich willkommen zu unserer nächsten Folge der Podcastreihe, zum Thema ChatGPT - und was nun? Unser heutiges Thema befasst sich mit der Frage, wie wir konkret den Herausforderungen des Einsatzes von KI in der Bildung begegnen können. Kritisches Denken im Umgang mit ChatGPT ist von entscheidender Bedeutung, da es uns hilft, die generierten Informationen und Antworten angemessen zu bewerten. Hier sind einige Tipps und Empfehlungen, wie man ChatGPT kritisch betrachten und interpretieren kann: Stellen Sie immer Fragen zur Quelle der Informationen. ChatGPT basiert auf riesigen Textdatenbanken, die unterschiedliche Qualitäten und Vorurteile aufweisen können. Verifizieren Sie die Informationen, wenn sie für wichtige Entscheidungen oder Recherchen verwendet werden. Die von ChatGPT generierten Informationen können veraltet sein, da die Datenbanken bis zu einem bestimmten Zeitpunkt trainiert wurden. Bei aktuellen Themen und Entwicklungen ist es wichtig, aktuelle und zuverlässige Quellen zu konsultieren. Falls ChatGPT Behauptungen aufstellt, fragen Sie nach konkreten Fakten und Beweisen, die diese stützen. Seien Sie skeptisch gegenüber Aussagen ohne Belege. ChatGPT kann unbeabsichtigt Vorurteile und diskriminierende Inhalte wiedergeben, wenn die Trainingsdaten entsprechende Verzerrungen aufweisen. Seien Sie aufmerksam gegenüber diskriminierender Sprache oder voreingenommenen Aussagen. Erkennen Sie, dass ChatGPT seine Grenzen hat. Es hat kein echtes Verständnis und verarbeitet Texte auf der Grundlage von Wahrscheinlichkeiten und Mustern. Bei komplexen oder abstrakten Themen können die Antworten ungenau sein. Wo immer möglich, vergleichen Sie die von ChatGPT generierten Informationen mit dem Wissen und der Expertise von Menschen. Menschliche Experten können Kontext und kritisches Denken bieten. Achten Sie auf Konsistenz in den Antworten von ChatGPT. Inkonsistente oder widersprüchliche Informationen sollten als Warnzeichen betrachtet werden. Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf ChatGPT. Nutzen Sie mehrere Quellen, um eine umfassendere Perspektive auf ein Thema zu erhalten. Fragen Sie nach der Motivation, warum ChatGPT eine bestimmte Antwort gibt. Könnte es eine versteckte Agenda geben? Bildung in Medienkompetenz und Informationskompetenz ist entscheidend. Schulungen und Kurse in diesen Bereichen können helfen, kritisches Denken im Umgang mit ChatGPT zu fördern. Wenn Sie auf unangemessene oder ungenaue Antworten von ChatGPT stoßen, geben Sie Feedback an die Entwickler:innen. Dies hilft dabei, die Qualität der KI-Modelle zu verbessern. Kritisches Denken im Umgang mit ChatGPT ist ein wichtiger Schritt, um die Vorteile dieser Technologie zu nutzen, ohne in die Falle von Fehlinformationen oder Vorurteilen zu tappen. Es erlaubt uns, die Antworten von ChatGPT sorgfältig zu prüfen und sie als eine von vielen Informationsquellen zu betrachten. Mit dem richtigen Maß an Skepsis und der Fähigkeit, Informationen zu hinterfragen, können wir sicherstellen, dass wir informierte und fundierte Entscheidungen treffen. Britta Linde, Tutorin der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe GChatGPT
Heute wollen wir uns noch ein bisschen tiefer mit der Frage des Einsatzes von KI in der Bildung befassen. Mit ChatGPT erhalten wir hohe Potenziale aber auch Herausforderungen durch den Einsatz von ChatGPT in Bildungseinrichtungen. Diese müssen sehr sorgfältig abgewogen werden. Folgend einige wichtige Aspekte im Zusammenhang mit dem Einsatz von ChatGPT in der Bildung: Schauen wir noch einmal auf die Potenziale: Personalisierte Bildung: Ich sprach bereits darüber, dass ChatGPT Schüler:innen und Studierenden personalisierte Unterstützung bieten kann, indem es individuelle Lernbedürfnisse erkennt und maßgeschneiderte Ressourcen und Übungen empfiehlt. Die Technologie ermöglicht es zudem, allen Lernenden, Lernmaterialien in verschiedenen Sprachen und Formaten zu bereiten, was die Bildung für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglicher macht. ChatGPT kann verwendet werden, um schnelle Antworten auf Fragen zu erhalten und Verständnisprobleme in Echtzeit zu lösen. Lehrende können ChatGPT nutzen, um Aufgaben und Tests automatisch zu bewerten und den Teilnehmenden schnelle Rückmeldungen zu geben, was Zeit spart. Dies führt ebenfalls bei der Vorbereitung von Unterrichtsmaterialien zu einer Entlastung, indem es automatisch relevante Informationen und Ressourcen bereitstellt. Neben diesen Vorteilen gibt es jedoch auch noch eine Menge Herausforderungen, mit denen wir es zu tun haben können, wenn wir KI nutzen: Der Einsatz von ChatGPT könnte die zwischenmenschliche Interaktion in der Bildung verringern, was für das soziale und emotionale Lernen entscheidend ist und auch grundlegende Fähigkeiten wie Recherche und kritisches Denken könnten vernachlässigt werden. Die Qualität der Informationen, die von ChatGPT bereitgestellt werden, variiert stark. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass die generierten Inhalte akkurat und zuverlässig sind. Die Verwendung von ChatGPT in Bildungseinrichtungen erfordert somit eine sorgfältige Handhabung von Daten und auch den Schutz der Privatsphäre. ChatGPT und andere KI können Schwierigkeiten haben, kulturelle und sprachliche Nuancen zu verstehen, was zu Missverständnissen führen kann und die Verwendung von KI in der Bildung wirft auch ethische Fragen auf, insbesondere in Bezug auf die Überwachung und Bewertung von Teilnehmenden. Um das volle Potenzial von ChatGPT in der Bildung zu nutzen und gleichzeitig die Herausforderungen zu bewältigen, sind daher kluge Strategien erforderlich: ChatGPT sollte als ergänzendes Werkzeug und nicht als Ersatz für Lehrende und zwischenmenschliche Interaktion betrachtet werden. Dies kann bspw. durch die Integration in den Lehr- oder Ausbildungsplan erreicht werden. Bildungseinrichtungen sollten sicherstellen, dass die generierten Inhalte von hoher Qualität sind, und Lehrende sowie Schüler:innen und Studierende in der Nutzung von ChatGPT geschult werden. Eine Qualitätskontrolle der Daten und notwendige Schulungen der Anwendenden sind wichtig, um eine hohe Qualität zu erlangen. Immer wieder wichtig ist zudem das Thema Datenschutz und Ethik. Bildungseinrichtungen müssen strenge Datenschutzrichtlinien einhalten und ethische Fragen im Zusammenhang mit der Verwendung von KI in der Bildung sorgfältig prüfen. Richtlinien sollten gemeinsam mit allen Beteiligten entwickelt werden. Eine regelmäßige Evaluation und Anpassung an Bedürfnisse und Herausforderungen kann diesen Prozess sehr gut begleiten.... Britta Linde, Tutorin der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe GChatGPT
Wir starten mit dem Bereich: 1. Personalisiertes Lernen: ChatGPT kann dazu beitragen, das Lernen auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden zuzuschneiden. Indem es Fragen beantwortet, Erklärungen liefert und interaktive Lernmaterialien erstellt, kann die KI personalisierte Bildungswege unterstützen. 2. Erklärung komplexer Konzepte: Die KI kann komplizierte Themen verständlich erklären. Lernende können Fragen stellen und tiefere Einblicke in den Lehrstoff erhalten, was das Verständnis und die Beherrschung schwieriger Konzepte fördert. 3. Hausarbeitenhilfe, Hilfe bei der Erstellung von Abschlussarbeiten oder Unterstützung bei wissenschaftlichen Arbeiten: ChatGPT kann bei Arbeiten jeglicher Art assistieren. Es kann Lösungsansätze liefern, Problemstellungen erklären und den Lernprozess unterstützen. Wir können Ideen erhalten, Hinweise, wo wir tiefere Recherchen vornehmen könnten oder schnelle Zusammenfassungen von Hauptpunkten zu einem Thema. 4. Fremdsprachenlernen: Die KI kann Sprachübungen, Vokabellisten und Konversationspraxis für das Erlernen neuer Sprachen anbieten, indem sie authentische Dialoge und Texte zu jedem von uns gewünschten Thema generiert. 5. Lernmotivation: Durch die Interaktion mit ChatGPT kann das Lernen unterhaltsamer und interaktiver gestaltet werden, was die Motivation der Lernenden steigert -egal ob für die eben genannte Fremdsprache, ein Referat in der Schule, ein Vortrag oder einer Abschlussprüfung zur Ausbildung. Risiken: 1.Fehlinformationen: ChatGPT kann Fehlinformationen generieren. Wir könnten irreführende Antworten erhalten, was wiederum zu fehlerhaften Kenntnissen führen könnte. Daher ist eine weitere Prüfung unablässig, vor allem wenn die Recherche mit ChatGPT für eine Prüfungsleistung oder den öffentlichen Raum gedacht ist. 2. Abhängigkeit von KI: Eine übermäßige Abhängigkeit von ChatGPT könnte dazu führen, dass Nutzer:innen grundlegende Fähigkeiten wie kritisches Denken und eigenständige Problemlösung vernachlässigen. Gerade für die jüngere Generation, die quasi mit ChatGPT aufwächst kann dies zu einer Herausforderung werden. 3. Datenschutz: Die Nutzung von ChatGPT in der Bildung erfordert von uns die Bereitstellung von Informationen und Daten. Es ist wichtig sicherzustellen, dass Datenschutzrichtlinien eingehalten werden, um z. B. Daten der Institution oder Person zu schützen. 4. Verlust menschlicher Interaktion: Wenn KI als Hauptquelle für Bildungsinhalte dient, könnte dies den Wert menschlicher Interaktion im Lernprozess mindern, was soziale und emotionale Aspekte des Lernens beeinträchtigen könnte. 5. Vorurteile und Diskriminierung: ChatGPT könnte unbeabsichtigte Vorurteile und Diskriminierung reproduzieren, die in den zugrunde liegenden Trainingsdaten vorhanden sind. Es ist wichtig, die KI darauf zu überprüfen und zu korrigieren Die Nutzung von ChatGPT in der Bildung birgt ein großes Potenzial, den Lernprozess zu bereichern und zu verbessern. Durch personalisiertes Lernen, Erklärungen komplexer Konzepte und interaktive Übungen kann die KI die Bildungsbereiche ergänzen. Dennoch müssen die Risiken, insbesondere in Bezug auf Fehlinformationen, Datenschutz und Abhängigkeit, sorgfältig abgewogen und angegangen werden. Die effektive Integration von ChatGPT erfordert eine ausgewogene Herangehensweise, bei der menschliche Interaktion, kritisches Denken und verantwortungsbewusste Nutzung der KI im Vordergrund stehen. Britta Linde, Tutorin der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe GChatGPT
Schön, dass Sie heute wieder dabei sind zu unserer Podcastreihe, zum Thema ChatGPT - und was nun? ChatGPT hat eine beeindruckende Vielfalt von Anwendungsbereichen erschlossen, die von der Kundenservice-Revolution bis zur kreativen Content-Erstellung reichen. Diese innovative KI-Technologie hat die Art und Weise, wie wir mit Maschinen interagieren, grundlegend verändert. Heute möchte ich Ihnen ein paar Beispiele vorstellen, in denen ChatGPT Anwendung finden kann bzw. schon findet. 1. Kundensupport und Service: Eine der wohl bedeutendsten Anwendungen von ChatGPT liegt im Bereich des Kundensupports. Unternehmen nutzen ChatGPT, um Kundenanfragen in Echtzeit zu beantworten, Probleme zu lösen und Informationen bereitzustellen. Die KI kann rund um die Uhr verfügbar sein und gleichzeitig menschenähnliche Konversationen führen, was die Kundenerfahrung erheblich verbessert. 2. Content-Erstellung: ChatGPT hat auch die Welt der Content-Erstellung erobert. Von Blog-Beiträgen über Produktbeschreibungen bis hin zu Nachrichtenartikeln kann die KI qualitativ hochwertigen Text generieren. Content-Erstellende können diese Technologie nutzen, um Ideen zu generieren, Engpässe zu überbrücken und ihre Schreibarbeit zu beschleunigen. 3. Bildung und Lernen: Im Bildungsbereich wird ChatGPT als hilfreiches Werkzeug zur Unterstützung von Schüler:innen und Studierenden eingesetzt. Die KI kann komplexe Konzepte erklären, Fragen beantworten und Lernmaterialien bereitstellen. Dies ermöglicht personalisiertes Lernen und unterstützt Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung. 4. Kreative Unterstützung: Künstler:innen und Kreative finden in ChatGPT eine inspirierende Partnerin. Die KI kann Gedichte, Geschichten, Drehbücher und Musiktexte generieren, die als Ausgangspunkt für weitere künstlerische Arbeit dienen können. Sie erweitert den kreativen Horizont und eröffnet neue Möglichkeiten der Selbstexpression. 5. Software-Entwicklung: ChatGPT kann Entwickelnden bei der Programmierung und Fehlersuche helfen. Indem sie Codebeispiele und Lösungsvorschläge bereitstellt, beschleunigt die KI den Entwicklungsprozess und unterstützt bei technischen Herausforderungen. 6. Psychologische Unterstützung: In der psychologischen Beratung kann ChatGPT eine Rolle spielen, indem es Menschen eine anonyme Plattform bietet, um über ihre Gedanken und Gefühle zu sprechen. Die KI kann emotionale Unterstützung bieten und Ratschläge geben, wobei sie jedoch keine professionelle menschliche Beratung ersetzen kann. 7. Forschung und Analyse: ChatGPT kann Forschenden dabei helfen, große Mengen an Textdaten zu analysieren und Erkenntnisse zu gewinnen. Die KI kann dabei helfen, Muster zu erkennen, Hypothesen zu generieren und wissenschaftliche Texte zu verfassen. Trotz dieser vielfältigen Anwendungen gibt es auch ethische Überlegungen im Umgang mit ChatGPT. Die KI kann irreführende Informationen generieren und unbeabsichtigte Vorurteile reproduzieren. Daher ist es wichtig, verantwortungsbewusst mit der Technologie umzugehen, klare Leitlinien zu entwickeln und menschliche Aufsicht zu gewährleisten. Zusammenfassend hat ChatGPT die Tür zu einer aufregenden Welt der Mensch-KI-Interaktion geöffnet und bietet Möglichkeiten zur Optimierung verschiedenster Bereiche. Während wir diese Technologie nutzen, sollten wir stets die Potenziale und Herausforderungen im Auge behalten, um ihre positiven Auswirkungen maximal zu entfalten. Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal Britta Linde, Tutorin der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe GChatGPT
Willkommen zurück zur dritten Folge unserer Podcastreihe, zum Thema ChatGPT - und was nun? Heute befassen wir uns mit der Frage, wie sich die KI in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat und welche Rolle ChatGPT dabei spielt. In den letzten Jahren hat sich die Entwicklung künstlicher Intelligenz wirklich rasend schnell fortgesetzt und unglaubliche Fortschritte gemacht. Eine herausragende Innovation in diesem Bereich ist das Aufkommen von ChatGPT, einem wirklich faszinierenden Sprachmodell. Die Rolle von ChatGPT in dieser Entwicklung ist enorm und hat die Art und Weise, wie wir mit KI interagieren, komplett auf den Kopf gestellt. Angefangen in den frühen 2010er Jahren, als KI noch hauptsächlich auf einfache Aufgaben wie z. B. maschinelles Übersetzen oder Mustererkennung beschränkt war, hat die kontinuierliche Forschung und Innovation den Weg für tiefere und vielseitigere KI-Modelle geebnet. Die Einführung von GPT-1 im Jahr 2018 brachte eine beeindruckende Fähigkeit zur Textgenerierung hervor, jedoch war die Kohärenz (also der Zusammenhang) und auch die Qualität der generierten Texte doch noch sehr begrenzt. Mit dem Erscheinen von GPT-2 im Jahr 2019 setzte OpenAI neue Maßstäbe. Die Modellgröße wurde drastisch erhöht, was zu realistischeren und kohärenteren Texten führte. Allerdings wurden anfänglich -zurecht, wie ich finde- Bedenken hinsichtlich Missbrauchs- und Fehlinformationspotenzials laut, wodurch OpenAI zunächst zögerte, das Modell vollständig freizugeben. Im Jahr 2020 überraschte OpenAI die Welt mit der Veröffentlichung von GPT-3, einem noch gewaltigeren Modell mit 175 Milliarden Parametern. Dieses Modell legte den Grundstein für ChatGPT. ChatGPT, das auf GPT-3 aufbaut, ermöglicht es Nutzern, mit der KI auf natürliche Weise zu kommunizieren, komplexe Fragen zu stellen und sogar kreative Texte zu generieren. Es findet Anwendung in Bereichen wie Kundensupport, Content-Erstellung und auch in der Bildung. Die Rolle von ChatGPT als Vorreiter für die Mensch-KI-Interaktion ist beachtlich. Es kann nicht nur auf gestellte Fragen antworten, sondern auch kontextuelle Zusammenhänge erfassen und folgerichtige Gespräche führen. Probieren Sie das bitte mal aus. Trotzdem gibt es auch Herausforderungen, wie die Fähigkeit zur Verbreitung von Fehlinformationen. Daher ist es wichtig, dass Entwickler:innen und Nutzer:innen gleichermaßen verantwortungsbewusst mit dieser Technologie umgehen. Insgesamt verdeutlicht die Entwicklung von KI und insbesondere ChatGPT, wie Kreativität und Innovation in der Technologie Hand in Hand gehen können. Während wir die beeindruckenden Fortschritte bewundern, die KI gemacht hat, sollten wir stets bedenken, dass eine verantwortungsvolle Nutzung und ethische Leitlinien von entscheidender Bedeutung sind, um das volle Potenzial dieser Technologie zu entfalten und gleichzeitig mögliche Risiken zu mindern. Wir hoffen Ihnen hat unsere Folge gefallen und freuen uns, Sie beim nächsten Mal wieder dabei zu haben. Britta Linde, Tutorin der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe GChatGPT
Schön, dass Sie bei der heutigen Folge unserer Podcastreihe des Management Journal, zum Thema ChatGPT - und was nun? mit dabei sind Heute befassen wir uns mit der Frage, was ChatGPT ist und wie es funktioniert. Wikipedia sagt: ChatGPT – das GPT- steht dabei für Generative Pre-trained Transformer ist ein Chatbot, das künstliche Intelligenz einsetzt um mit uns -über textbasierte Nachrichten- zu kommunizieren. Also ein Textbasiertes Dialogsystem, das chatten mit einem technischen System erlaubt. Chatbots kennen Sie vielleicht auch schon von anderen Anwendungen, manche Krankenkassen oder Versicherungen arbeiten mit diesen Chatbots, die in einem kleinen Fenster aufploppen und Hilfe anbieten. Mit ChatGPT können Sie in natürlicher Sprache mit einem computerbasierten System interagieren und Antworten erhalten, als ob Sie mit einem menschlichen Gesprächspartner sprechen würden. Natürliche Sprache bedeutet hierbei, dass wir keine Programmiersprache erlernt haben müssen, sondern einfach so in Textform reinschreiben können, wie wir eben unsere Texte schreiben. Die Funktionsweise von ChatGPT beruht auf maschinellem Lernen und einem Prozess namens "supervised learning". Zu Beginn wird das Modell mit einer riesigen Menge an Textdaten trainiert, die kommen aus verschiedenen Quellen wie Büchern, Artikeln, Websites und vielem mehr. Es lernt dabei, Zusammenhänge, Muster und Strukturen in der Sprache zu erkennen. Sobald das Modell trainiert ist, können Sie es verwenden, indem Sie ihm eine Anfrage oder eine Frage in ganz natürlicher Sprache stellen. Also keine Programmiersprache, sondern einfach so reintippen, wie wir sprechen. ChatGPT analysiert dann die Eingabe, zerlegt sie in verschiedene Muster und Kontexte und generiert eine passende Antwort. Diese Antwort basiert auf dem, was es während des Trainings gelernt hat. Es kann auf eine Vielzahl von Themen eingehen, komplexe Fragen beantworten und sogar kreative Texte wie Gedichte oder Geschichten generieren. Es ist wichtig zu beachten, dass ChatGPT auf Wahrscheinlichkeiten beruht und seine Antworten aufgrund der vorherigen Muster im Training möglicherweise nicht immer perfekt sind. Obwohl es große Fortschritte gemacht hat, gibt es auch Situationen, in denen die Antworten ungenau oder irreführend sein können. OpenAI LP ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das sich mit der Erforschung von künstlicher Intelligenz beschäftigt. AI steht für das englische „künstliche Intelligenz“, also Artificial Intelligence. Und die haben hart daran gearbeitet, ChatGPT sicher gestalten wird um Missbrauch zu verhindern, indem es Filter und Moderationssysteme implementiert hat, um problematische oder unangemessene Inhalte zu reduzieren. Insgesamt ermöglicht ChatGPT eine faszinierende Interaktion mit künstlicher Intelligenz und bietet uns eine spannende Reise, mehr über die Möglichkeiten und auch Grenzen der maschinellen Sprachverarbeitung zu erfahren. Vielen Dank, dass Sie Gast dieser Folge gewesen sind und wir hoffen, Sie bei der nächsten Folge wieder begrüßen zu dürfen. Britta Linde, Tutorin der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe GChatGPT
ChatGPT I und was nun?, Folge 1 Zu Beginn werde ich Ihnen einen kurzen Einblick über die Themen der kommenden Folgen geben. Um das sehr komplexe Thema einzurahmen, werden wir mit einer kurzen Einführung starten, was ChatGPT eigentlich ist und wie es so ganz grob funktioniert. Weiter werden wir auf die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz -abgekürzt KI- allgemein gucken und dabei auch einen Rückblick auf den Fortschritt der KI-Entwicklung und die Rolle von ChatGPT machen. Aufbauend schauen wir genauer auf die Entstehung von ChatGPT, vor allem die Sammlung von Informationen und über das Training mit diesen Informationen und auch die Daten, die zur Entwicklung von ChatGPT verwendet werden. Interessant werden auch die Anwendungsbereiche also einen Überblick zu bekommen über die verschiedenen Bereiche, in denen ChatGPT eingesetzt werden kann oder auch schon eingesetzt wird und die Chancen und Herausforderungen mit den dazugehörigen Diskussionen über die Potenziale aber auch möglichen Probleme im Zusammenhang mit ChatGPT. Ein weiterer Punkt unserer Podcastreihe wird dann der Umgang mit ChatGPT in der Bildung und der wissenschaftlichen Arbeit sein. Falls Sie aus dem Kontext der Bildung kommen und in irgendeiner Form eine Bildungsmaßnahme besuchen oder vielleicht selbst dozieren, werden wir uns mit der Frage beschäftigen, wie ChatGPT genutzt werden kann, ohne dass es nachher einen fehlenden Lerneffekt hat, eine Prüfung oder Thesis ausversehen einem Täuschungsversuch unterliegt oder schlichtweg falsche Informationen von ChatGPT verarbeitet oder die Informationen nicht sachgerecht angewandt werden. Die Chancen, die uns die künstliche Intelligenz bietet, ist Stand heute, immer nur so gut, wie wir sie vorgeben und anwenden. Nutzen Sie gerne ChatGPT zur Unterstützung im privaten oder auch beruflichen Kontext aber seien Sie sich auch bewusst, dass Ihr Denken, Ihre Ideen, Ihre Fragen und Kritik immer ein wichtiger Bestandteil in der Interaktion mit Mensch und Maschine sein werden. Es geht nicht darum, dass wir ersetz werden durch „denkende“ Maschinen, sondern dass wir uns diese Technologie zunutze machen können, so, wie wir es auch in der Medizin, der Mobilität und zig anderen Bereichen bereits getan haben. Es ist die logische Weiterentwicklung dessen, was in den letzten Jahrzehnten bereits an Entwicklung stattgefunden hat. Und wie immer geht es vor allem darum, offen aber auch sensibel damit umzugehen. Lassen Sie uns schauen, an welcher Stelle uns die Zusammenarbeit hilft und an welcher Stelle sie hinderlich oder gar überflüssig ist. Dies werden wir in den nächsten Folgen angehen. Vielen Dank, dass Sie Gast dieser Folge gewesen sind und wir hoffen, Sie nächste Woche wieder begrüßen zu dürfen. Britta Linde, Tutorin der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe GChatGPT
Wie Ihnen möglicherweise nicht entgangen ist, haben sich im Windschatten von Fridays for Future eine ganze Reihe Initiativen gebildet: Teachers for Future, Farmers for Future, Doctors for Future, Churches for Future, Omas for Future, Scientists for Future I und Scientists for Future II – und was uns hier besonders interessiert: Entrepreneurs for Future und Economists for Future. Entrepreneurs for Future umfasst über 5.000 Unternehmen mit 300.000 Arbeitsplätzen und über 42 Mrd. EUR Jahresumsatz mehrheitlich (aber nicht ausschließlich) aus Deutschland. Sie haben eine gemeinsame Erklärung zum wirksamen Klimaschutz unterzeichnet: Sie treten für eine konsequente Energie-, Argrar- und Mobilitätswende ein, wollen Kreislaufwirtschaft forcieren und nicht zuletzt entsprechenden Lobby-Druck auf politische Entscheider ausüben. Für sie ist das Pariser Klimaschutzabkommen absolut verbindlich. Economists for Future ist hingegen eine wirklich internationale Bewegung, deren deutschsprachiger Ableger wiederum eng mit dem Netzwerk Plurale Ökonomik verbunden ist. Dort finden Sie übrigens noch eine Reihe mehr volkswirtschaftlicher Denkschulen, die den Gedanken der Nachhaltigkeit wesentlich ernsthafter zu berücksichtigen versprechen, als es die ansonsten an den Hochschulen dominierende neoklassische Lehre tut. Beispiele sind etwa die Evolutionsökonomik, die feministische Ökonomik oder die Komplexitätsökonomik. Anders als Entrepreneurs for Future, entstammen die Initiator:innen von Economists for Future weniger der Wirtschaft, als vielmehr der Wirtschaftswissenschaften. Ich würde die Initiativen sicher nicht in einem Podcast vorstellen, wenn ich nicht an die wertvollen und konstruktiven Synergieeffekte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft und damit Gesellschaft glauben würde. Wer als Nachhaltigkeitsmanagerin oder Nachhaltigkeitsmanager einen möglichst wirksamen Beitrag leisten möchte, kommt letzten Endes nicht daran vorbei, das Potenzial und die Bedeutung solcher Bewegungen wie auch alternativer Ökonomie-Ansätze bewerten zu können. Und mit dieser Folge verabschiede ich mich dann auch von Ihnen mit dieser Podcast-Reihe „Nachhaltigkeitsmanagement“. Wenn es Ihnen gefallen hat, hören Sie einfach den Podcast noch einmal von vorn oder besuchen Sie eines meiner Webinare bei der DAM – auf bald, Ihr Klaas Kramer! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Könnte es vielleicht daran liegen, dass unser Geldsystem gar keine wirkliche Nachhaltigkeit zulässt, weil unsere Geldschöpfung auf Krediten basiert, die mit Zinsen zurückgezahlt werden wollen, also mit Geld, das erst noch verdient werden muss. Und das ganze System kann nur funktionieren, wenn wir uns darauf verlassen können, dass die Geldmenge immer weiter zunimmt? Natürlich haben wir auf der Erde Bevölkerungswachstum, aber das Wirtschaftswachstum muss im Schnitt seit Beginn der Industrialisierung stärker sein als die Zunahme der Weltbevölkerung, damit es nicht zu schlimmen Krisen kommt. Und das gilt nicht nur für Wirtschaftsräume und nationale Volkswirtschaften, sondern auch für einzelne Unternehmen und Haushalte, also jeder Verbraucher. Private Altersvorsorge wäre ansonsten eine Illusion und niemand würde sich dann noch darauf einlassen. Nun gibt es einige Männer, die ein baldiges Zusammenbrechen des Geldsystems prophezeien und eine Rückkehr zur Gold-Bindung fordern. Die Namen können Sie selbst googlen. Ende des 19. Jahrhunderts kamen in verschiedenen Regionen der Welt Freigeld-Initiativen auf: Der Wert von Freigeld basiert gerade nicht auf einem Edelmetall, sondern durch eine so genannte Umlaufsicherung. Durch Negativzinsen soll Geld den Realwirtschaftskreislauf vitalisieren, anstatt als Kapital herumliegend für sich selbst zu arbeiten. Denn im heutigen Geldsystem wird geschätzt, dass weniger als 5% des Geldverkehrs noch eine nachvollziehbare Anbindung an die Realwirtschaft haben. Bernard Lietaer war leitender Angestellter der belgischen Zentralbank. Die Business Week kürte ihn zum Top-Weltwährungshändler. Er besann sich 1999 auf ein bereits 1933 vorgestelltes Projekt einer Weltwährung mit Namen Terra, welche – ganz ähnlich dem Freigeld – eine umlaufgesicherte Währung sein sollte. Eine so genannte Demurrage-Währung, von denen es im Altertum wie im Hochmittelalter einige gegeben hat, die nachweislich Wirtschaftsregionen florieren ließen und den Lebensstandard der breiten Bevölkerung für damalige Verhältnisse erstaunlich gehoben haben sollen. In der Schweiz gibt es neben dem Fanken eine weit verbreitete Demurrage-Währung, den WIR. In Deutschland wirbt die Initiative Omnibus für direkte Demokratie für eine demokratische und ökologische Alternative des heutigen Geldsystems, die dieses nicht unbedingt ersetzen, so jedoch ergänzen soll. Es gibt sogar eine umlaufgesicherte Kryptowährung, den Freicoin. Es werden also durchaus Überlegungen angestellt, wie wir nachhaltige Wirtschaftskreisläufe mithilfe anders funktionierender Währungen fördern können. Mit einem Blick in die Zukunft hören wir uns in Folge 23 wieder. Ciao! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Zunächst ist zu betonen, dass buddhistische Wirtschaftslehre nicht als etwas Religiöses zu verstehen ist, sondern als umfassendes ethisches Prinzip. Die Wirtschaft ist nach buddhistischer Anschauung nicht von anderen Wissensgebieten zu trennen. Sie ist Bestandteil einer gemeinschaftlichen Anstrengung, Probleme der Menschheit zu lösen. Statt Bedürfnisse durch Konsum zu befriedigen – was, wie immer mehr Menschen auch im Westen erkennen, gar nicht funktioniert – setzt die buddhistische Wirtschaftslehre bei den wirklichen menschlichen Bedürfnisse hinter den Konsumbedürfnissen an. Als einer der ersten im Westen hat sich 1955 der deutsch-britische Ökonom Ernst Friedrich Schumacher damit befasst. Seit Beginn der 1970er orientiert sich die Wirtschaftspolitik im Königreich Buthan statt an der Erhöhung des BIP auf die Optimierung des Bruttonationalglücks, welches regelmäßig durch Erhebungen gemessen wird. In der jüngeren Vergangenheit hat sich der deutsche Ökonom und Wirtschaftsethiker Karl-Heinz Brodbeck mit diversen Veröffentlichungen mit Kritik am neoliberalen Wirtschaftsdogma aus buddhistischer Perspektive hervorgetan. Er übt Kritik an der Annahme, das Ich sei eine identitäre Handlungseinheit. Was wir Ich nennen, ist die Erinnerung plus Vorstellung aus einer Vielzahl von flüchtiger Empfindungen und Gedanken. Physikalisch verändert sich die Materie unseres Körpers permanent. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass auch nur ein Atom aus unserer Kindheit mit 40 Jahren noch Teil unseres Körpers ist. Auf dieser Täuschung baut jedoch das gesamte Gedankengebäude der neoliberalen Markt-Theorie auf. Es basiert auf Verblendung = ein Ego identifiziert sich mit dem Inhalt (Körper, Geld, Zahlen, Eigentum, Rechte) und dem Glaube an das bleibende Wesen der Dinge (Schein des Geldes). Daraus erwächst Gier = das Ego muss expandieren, um die Illusion an die es sich klammert zu nähren: Profit- und Nutzenmaximierung, Übernutzung und Ausschlachtung von Ressourcen als „Droge für die Sucht der Verblendung“. Wenn dann ein gieriges Ego auf weitere gierige Egos stößt, stehen sie im Wettbewerb, im Kampf, sind im Krieg, oder hassen einander gar, was zum global unfairen Wettbewerb führt. So wird sehr viel Arbeit, werden aber vor allem unfassbar viel natürliche Ressourcen aufgewandt, die ganz und gar nicht der Befriedigung echter menschlicher Bedürfnisse dienen. Kann auf Basis eines solchen Mindsets wirklich eine nachhaltige Wirtschaft entstehen? Ich überlasse es Ihnen, ob Sie den aufgezeigten Widersprüchen der klassischen Wirtschaftslehre folgen und sich eine Orientierung an der buddhistischen Wirtschaftslehre vorstellen können, gerade weil bei aller Bewunderung für die Ansätze in dem Himalaya-Staat Buthan die Vorbildhaftigkeit für eine Volkswirtschaft wie Deutschland oder die EU schon einiger Kreativität bedarf. Wir bleiben weiter am Thema und betrachten in Folge 22 die Rolle des Geldes. Auf Wiederhören! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Wenn die bislang vorgestellten Alternativen zur herrschenden Volks- und Betriebswirtschaftslehre auf dem Weg in eine nachhaltige Wirtschaft zwar teilweise vielversprechend, so doch noch immer – jedenfalls aus der Sicht der jeweiligen Kritiker –irgendetwas unberücksichtigt ließen, so verspricht vielleicht der Ansatz einer „Achtsamen Wirtschaft“, im wahrsten Sinne des Wortes, auf alles zu achten. Der frühere McKinsey-Berater Kai Romhardt hat 2004 das Netzwerk Achtsame Wirtschaft gegründet, dazu Bücher veröffentlicht und zwei prägnante Prinzipien formuliert: „Zum Glück fehlt mir nichts.“ und „Etwas weniger, bitte!“. Das Mangeldenken, welches durch den Glaubenssatz „Es ist nie genug!“ zum Ausdruck kommt, kann uns alle an den Abgrund führen. Gier, Ungeduld, Unzufriedenheit und Aggressivität sind Geistesgifte, die viel zu lange als Antreiber-Tugenden toleriert und salonfähig gemacht wurden. Worte wie Wachstum, Wettbewerb, Effizienz, Rendite, Konkurrenz und Leistung sind in vielem toxisch geworden. Es gilt, diese Begriffe zu erneuern und durch Wirtschaftsprinzipien erfahrbar zu machen, die uns Menschen dienen und uns nicht versklaven: Geben, ohne zu erwarten. Impulsdistanz statt Spontankonsum. Gemeinschaftsfähigkeit statt Ausbau individueller Komfortzonen. Nicht Geld für Arbeit, sondern Geld, um arbeiten zu können. Achtsames Wirtschaften umfasst unsere Art zu konsumieren, zu arbeiten und nicht zuletzt, mit welchem Mindset wir ein Unternehmen führen. Achtsamkeitsmeditation im Sitzen, im Gehen und in der Kommunikation untereinander sind Basis-Praktiken, um die eigene Achtsamkeit zu schulen und somit auch einen feineren Sinn für den eigenen Wirkungskreis zu entwickeln: beim Arbeiten, beim Umgang mit Geld – beim Geben und beim Nehmen – und damit bei jeder wirtschaftlichen Handlung. Das Netzwerk ist als ein gemeinnütziger Verein aufgestellt. Wer mag, kann ungezwungen und unverbindlich zu Terminen in zahlreichen Städten im deutschsprachigen Raum kommen und sich ein Bild machen. Ich verstehe es als eine komplementäre Grasswurzel-Bewegung. In der nächsten Folge stellte ich die buddhistische Wirtschaftslehre vor. Bis dahin, bleiben Sie achtsam! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Bereits in Folge 18 habe ich davon gesprochen, dass die Stadt Amsterdam sich zum Ziel gesetzt hat, ab spätestens 2050 nur noch recycelte Rohstoffe einzusetzen. Recycling ist zwar ein wesentlicher Bestandteil, jedoch geht der Ansatz der Kreislaufwirtschaft noch weiter und ist viel grundlegender. Viele traditionelle Wirtschaftsformen, etwa die Landwirtschaftssysteme in Entwicklungsländern, können als Kreislaufsystem beschrieben werden. Erst mit der Industrialisierung kam es immer mehr zu einer linearen Wirtschaftsverwertung: So dass am Ende immer mehr weggeworfen wird, ja sogar die Lebensdauer von Produkten künstlich verkürzt wird, um den Konsum anzukurbeln. Dass das alles andere als nachhaltig ist, muss ich Ihnen hier sicher nicht mehr erzählen. Das Konzept der Kreislaufwirtschaft wurde 1990 vom britischen Wirtschaftswissenschaftler David W. Pearce als Circular Economy auf Ansätzen der industriellen Ökologie entwickelt zur Minimierung von Ressourcen, dem Einsatz sauberer Technologie. Der natürliche Stoffkreislauf wird zum Vorbild genommen. So sollen Abfälle und Emissionen nach Möglichkeit komplett ausgeschaltet werden. Eine konsequente Kreislaufwirtschaft wird durch das Cradle-to-Cradle-Prinzip beschrieben: zu deutsch „Von der Wiege bis zur Wiege“. Das erreicht man etwa durch Produkte, die entweder als biologische Nährstoffe in biologische Kreisläufe zurückgeführt oder als „technische Nährstoffe“ kontinuierlich in technischen Kreisläufen gehalten werden. Sogar McKinsey & Company haben vor 10 Jahren einen Bericht veröffentlicht in dem sie die Geschäftschancen einer regenerativen Kreislaufwirtschaft hervorgehoben haben. Einzelne Unternehmen z. B. der Baubranche haben erste Schritte hin zu einer Kreislaufproduktion unternommen. Jedoch genügt es nicht, lediglich das Geschäftsmodell anzupassen, wie das Integrieren von zirkulären Maßnahmen in eine lineare Produktion. Technische Lösungen wie der 3D-Druck könnten der Kreislaufwirtschaft durch Umgestaltung der Lieferkette zum Durchbruch verhelfen, etwa wenn Kunststoffabfälle zur lokalen Fertigung neuer Produkte unkompliziert eingesetzt werden könnten. Der US-amerikanische Zukunftsforscher Jeremy Rifkin hat das in seinem Buch „Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft. Das Internet der Dinge, kollaboratives Gemeingut und der Rückzug des Kapitalismus“ 2014 als Zukunftsvision gerade für die sonnenreiche Sahara-Region beschrieben. Kritisch gesehen wird am Konzept der Kreislaufwirtschaft, dass soziale Aspekte oft nachrangig behandelt und dass ein Ausbrechen aus dem Kreislauf durch Beschaffung energieeffizienterer Technik im Ergebnis sogar nachhaltiger sein kann als ein stoisches Beharren auf Kreislaufwirtschaft. Davon abgesehen hat das Konzept seine Grenzen, die ihm schlicht durch die Gesetze der Thermodynamik auferlegt sind. Es ist also auch nicht perfekt: Blicken wir in Folge 20 auf einen weiteren Ansatz. Auf dann! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Nachhaltigkeitsmanagement I Donut-Ökonomie, Folge 18 Die Donut-Ökonomie wurde 2012 von der britischen Wirtschaftswissenschaftlerin Kate Raworth vorgestellt und seither weiterentwickelt. Die Donut-Ökonomie geht von einer Reihe planetarer und sozialer Grenzen aus: Klimawandel, Verlust der Artenvielfalt, Gesundheit und Bildung. Bei diesen Grenzen darf es kein Defizit geben. Der in Form eines Donuts visualisierte Spielraum für wirtschaftliches Handeln ergibt sich durch diese Grenzen. Es gehe darum, ökonomische Prioritäten neu zu fokussieren. Statt Wirtschaftswachstum um jeden Preis sind die ökologischen und sozialen Indikatoren als Randbedingungen zu berücksichtigen. Donut-Ökonomie ist kein generelles Postwachstumskonzept. Aber es ist diesbezüglich differenzierter. Die niederländische Hauptstadt Amsterdam hat als erstes zusammen mit Kate Raworth ein Konzept für die Stadt- und Wirtschaftsentwicklung nach der Donut-Ökonomie entwickelt. So soll die Energiegewinnung auf Solarstrom und Windkraft umgestellt und auf diese Weise der CO2-Ausstoß entscheidend gesenkt werden. Nach Möglichkeit sollen nur noch recycelte Rohstoffe zum Einsatz kommen – ab 2050 sogar zu 100 Prozent. Ein Verfahren zur Wiederverwertung von Zement wurde entwickelt. Eine Wohnungseigentümergemeinschaft baut klimaneutrale Häuser auf dem Wasser und der platzsparende Nahrungsmittelanbau mitten in der Stadt wird erprobt. Auch die Städte Kopenhagen, Philadelphia und Portland (Oregon) arbeiten an der Einführung der Donut-Ökonomie. In Deutschland stehen die Städte Bad Nauheim und Krefeld in den Startlöchern. Wie Sie hören, ist das durchaus ein umsetzbares Konzept für Wirtschafts- und Regionalpolitik. Wie jedoch einzelne Unternehmen damit nachhaltiger werden sollen, dass scheint mit der Donut-Ökonomie nicht beantwortet zu werden. Bleiben wir also noch ein Weilchen dabei, anzusehen, welche Ansätze es noch gibt, so auch in Folge 19. Auf wiederhören! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Heute stelle ich ein nachhaltigkeitskonformes Wirtschaftskonzept vor: Die Gemeinwohlökonomie, abgekürzt GWÖ. Auch wenn dieser den Begriff nicht als erster verwendete, so wird heute damit wohl zumeist der österreichische Autor und Aktivist Christian Felber wegen seiner 2010 erschienenen gleichnamigen Veröffentlichung in Verbindung gebracht. Auf ihn geht auch die in Deutschland aktive Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung zurück. Obwohl sie mehrheitlich von Aktivist:innen getragen wird, sind auch immer mehr Klein- und mittelständische Unternehmer:innen dabei. Wichtigstes Werkzeug der GWÖ ist die Gemeinwohl-Bilanz, die ökologische und soziale Aspekte ähnlich einer Balanced Scorecard erfasst. So können sich die Unternehmen selbst nachhaltige Ziele in den Teilbereichen setzen und an Schritten zur Verwirklichung arbeiten. Auch einige kommunale Einrichtungen haben bereits eine Gemeinwohlbilanz erstellt und veröffentlicht. Felber betont, dass es ihm keineswegs darum gehe, die Marktwirtschaft abzuschaffen, jedoch günstigere Bedingungen etwa für Genossenschaften und gemeinwohlorientiertere Rechtsformen befürwortet. Er steht für konsequente Demokratie und verweist darauf, dass in der Bayrischen Landesverfassung sowie in der Verfassung z.B. von Kolumbien die Gemeinwohlorientierung der Wirtschaft explizit benannt sind. Wenn Gemeinwohlbilanzen gesetzlich vorgeschrieben würden, könnte die Steuerlast auch darauf abgestimmt werden, sodass es für Unternehmen einen knallharten ökonomischen Anreiz gäbe, ihre Gemeinwohlbilanz deutlich zu verbessern. Davon ist unsere Steuergesetzgebung jedoch noch weit entfernt und im Moment kann ich nicht erkennen, dass die Entwicklung dorthin weist. So bleibt die Gemeinwohlbilanz vorerst freiwillig. Kritik gibt es natürlich zahlreich, so wird die GWÖ von traditionellen Unternehmerverbänden als weltfremd abgetan. Ein österreichischer Industrieller bezeichnete sie sogar als „Wegweiser in Armut und Chaos“. Andere wenden ein, Felber sei selbst nicht einmal Ökonom. Diese Kritik teile ich nicht, wenngleich die GWÖ bislang nur ein kleiner Beitrag auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Wirtschaft geblieben ist. Schauen wir in Folge 18, was es noch für Konzepte gibt. Bis dahin: Auf wiederhören! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Heute möchte ich Nachhaltigkeitsmanagement als Ganzes einmal absichtlich sehr kritisch beleuchten: Betrachten wir heute Nachhaltigkeitsmanagement aus der Perspektive fiktiver Aktivisten, die sagen würden, dass unser gesamtes Wirtschaftssystem mit echter Nachhaltigkeit inkompatibel und zur Erreichung der Klimaziele ungeeignet ist. Eine Ansicht, die im Übrigen von allen ernst zu nehmenden Klimawissenschaftlern geteilt wird. So bliebe also nur, ein Unternehmen zu führen, das ab sofort klimaneutral wäre, also mit Null CO2-Emissionen, ein Unternehmen, welches lückenlos nachweisen kann, dass es sowohl in Bezug auf seine direkten Wertschöpfungsketten, als auch innerhalb seine Lieferketten ökologisch wie auch sozial absolut einwandfrei arbeitet. Es gibt durchaus solche Unternehmen. Deren Anteil am globalen Wirtschaftsvolumen wird jedoch derzeit auf weniger als 0,001 Promille geschätzt. So wäre also alles, worum sich die bisherigen 15 Folgen befasst haben bloßes Green-Washing gegenüber den Kunden und Lobby-Arbeit gegenüber der Politik. Unser Unternehmen stellt sich entweder nachhaltiger dar als es ist, oder es lebt von der Arbeit am Mythos eines grünen nachhaltigen Wirtschaftswachstums – oder es beteiligt sich aktiv an der Diskreditierung des Weltklimarates und sämtlicher Nachhaltigkeitsbestrebungen, indem es die Ergebnisse von Instituten verbreitet oder sogar mitfinanziert, die Zweifel am Anteil von Industrie und Konsum am Zustand unseres Planeten säen. In Folge 6 habe ich einige dieser Institute namentlich genannt. Wie kommen Sie als Nachhaltigkeitsmanagerin aus dieser Nummer heraus? Indem Sie sich erstens dessen bewusst werden, zweitens die Finger von den Versuchungen des Green-Washings und erst recht von Verharmlosungen und Desinformation besagter Institute lassen und drittens in der Praxis Ihres Unternehmens auf Basis dieses Bewusstseins Entscheidungen in Richtung mehr Nachhaltigkeit vorbereiten, fördern und verteidigen. Auf Wiederhören in Folge 17. Dann stelle ich nachhaltigkeitskonforme Wirtschaftskonzepte vor. Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Das ist von Unternehmen zu Unternehmen sehr verschieden. Da gibt es Unternehmen, die kämpfen Tag für Tag um die bloße Weiterexistenz. Bei denen geht es darum, die Liquidität, die Zahlungsfähigkeit zu erhalten. In einer solchen Situation kann ein Unternehmen noch gar nicht nachhaltig sein. Hat ein Unternehmen das Damoklesschwert einer drohenden Zahlungsunfähigkeit für's Erste aus dem Betrieb verbannt, dann kann es auch an das Morgen denken: Wie sichere ich künftige Gewinne, vielleicht sogar Gewinnsteigerungen? Da beginnt bereits die Nachhaltigkeit – zumindest die ökonomische Nachhaltigkeit. Wenn ein Unternehmen auf der Suche nach künftigen Marktpotenzialen auf Märkte stößt, in denen auch ökologische Nachhaltigkeit oder Fair Trade (also soziale Nachhaltigkeit) für Kundinnen wichtig zu seien scheinen, wird Nachhaltigkeit an sich zum Thema. Zunächst erst einmal ein Marketing-Thema. Hier wird allerding schnell der Vorwurf des Green-Washing erhoben. Befindet sich ein Unternehmen auf dieser Entwicklungsebene, dann kommt erstmalig so etwas wie ein Nachhaltigkeitsmanagement ins Spiel. In nicht allen, aber immer mehr Unternehmen erwächst von der marktgetriebenen Nachhaltigkeit auch ein Nachhaltigkeitsbewusstsein. Inwieweit dies beim Unternehmen Tesla und Elon Musk der Fall ist, überlasse ich an dieser Stelle der kritischen Urteilskompetenz meiner Zuhörerinnen und Zuhörer. Beim deutschen Unternehmen vaude – Ausrüster für Outdoor, also Schlafsäcke, Zelte, Kleidung – ist Nachhaltigkeit längst zum zentralen Unternehmenssinn geworden. Voraussetzung dafür ist ein Durchlaufen aller grundlegenderen Nachhaltigkeitsebenen für Unternehmen. Allerdings ist Nachhaltigkeit als Unternehmenssinn auch keine risikofreie Garantie für unternehmerischen Erfolg auf allen Ebenen. Unternehmerische Nachhaltigkeit kennt also 3 Entwicklungsstufen: finanzielle, marktbezogene und sinnbezogene Nachhaltigkeit. Alle drei sind notwendig, das macht es für das Management keinesfalls einfacher, aber – wie ich finde – schöner. Schön finde ich auch den Ausblick, Sie bald in Folge 16 begrüßen zu dürfen! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Beschränkt sich das Nachhaltigkeitsmanagement in seiner Rolle als „Stake- holder-Versteher“ darauf, willfährige Reaktionen auf identifizierte Ansprüche zu zeigen, kommt es heute zu diesem und morgen zu jenem Zugeständnis, ohne eine klare Linie und echte Absichten erkennen zu lassen. Bestenfalls wird das Nachhaltigkeitsmanagement als wohlmeinender Moderator ermöglichter Diskurse im Hin und Her der erhobenen Forderungen wahrgenommen. Viel wahrscheinlicher jedoch wird es zum willenlosen Vasall der jeweils mächtigsten Koalitionen sowohl innerhalb des Unternehmen als auch im Außen auf der Arena. Um nicht in diese Falle zu geraten, ist das Nachhaltigkeitsmanagement gefordert, losgelöst von den Ansichten einzelner Stakeholder eine eigene Position zu finden, daraus Gestaltungswillen abzuleiten und eine eigene Agenda umzusetzen. Erst hieraus ergeben sich konstruktive Ansätze und Aktivitäten – mit Stakeholdern oder gegen sie. Wird das Verfolgen einer nachhaltigen Entwicklung sowohl vom Unternehmen als auch von Stakeholdern bejaht, können Nachhaltigkeitsziele als Basis geteilter Interessen dienen. Konflikte werden entschärft, wenn beide Seiten erkennen, dass bestimmte Maßnahmen zu diesem gemeinsamen Anliegen hinführen können. Nachhaltigkeitsmanager:innen kommen dabei nicht umhin, auf die spezifischen Stärken ihrer Organisation zu setzen: Diese liegen generell weniger im politischen Diskurs oder im zivilgesellschaftlichen Engagement als in einer effizienten Wertschöpfung und effektiven Leistungen auf Märkten. Welches Vorgehen sich eignet, ist nicht generell zu beantworten, sondern muss aus dem spezifischen, zeitlichen und örtlichen Zusammenhang nach eigenen Zielsetzungen beurteilt werden. Eine ausgewogene Beurteilung der Handlungsoptionen fragt sowohl nach ihrer praktischen Wirksamkeit als auch nach ihrer ethischen Vertretbarkeit im Hinblick auf mögliche Handlungsfolgen. Schließlich darf nicht übersehen werden, dass interessenpolitischen Prozessen immer etwas Unkalkulierbares, Unvorhersehbares anhaftet. Solange Stakeholder über Macht verfügen, bleiben sie unberechenbar. Und das sollten Sie diesmal nicht als Warnung verstehen, sondern als Einladung, die Rolle des Nachhaltigkeitsmanagers als eine anzunehmen, die mit unternehmerischer Souveränität und eigenständiger wertschöpfender Wirkungskraft auszufüllen ist, die sich gegenüber anderen Funktionen im Unternehmen keinesfalls verstecken oder unbotmäßig anzupassen hat. Mit diesem Appell verabschiede ich mich nun von Folge 14 und freue mich mit Ihnen gemeinsam auf Folge 15! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Drei Prinzipien bestimmen den Umgang von Unternehmen mit ihren Stake- holdern: Inklusivität, Wesentlichkeit und Reaktivität. Zuerst zur Inklusivität: Unternehmen beziehen gezielt, systematisch und kontinuierlich Stakeholder in Informations- und Entscheidungsprozesse ein. Themen sollen nicht über die Köpfe der Stakeholder hinweg definiert werden. Anspruchsgruppen sind vielmehr aktiv durch Befragungen einzubeziehen. Im geregelten Austausch können Firmen konkrete Zusagen und Absichtserklärungen zu den erhobenen Ansprüchen geben, etwa zur Einhaltung internationaler Verhaltensnormen in der Lieferkette. 2. Wesentlichkeit: Unternehmen identifizieren gemeinsam mit Stakeholdern bedeutsame Themen und legen fest, wie Stakeholder in die Diskussion darüber einbezogen werden. Möglich sind beispielsweise Workshops mit einem Beirat, der verschiedene Anspruchsgruppen repräsentiert. 3. Reaktivität: Unternehmen definieren Verfahren, die sicherstellen sollen, dass Impulse aus dem Dialog mit Stakeholdern in Strategien, Programmen und im Managementverhalten auch berücksichtigt werden. Hierzu gehören zum Beispiel systematische, dokumentierte Vorgaben für den Umgang mit Stakeholder-Beschwerden. Werden Dialoge öffentlich ausgetragen, etwa im Beisein von Medien oder gar live auf dem Bildschirm, können Teilnehmende die Veranstaltung gezielt für Provokationen nutzen, um zu mobilisieren, oder sich defensiv und politisch korrekt zu verhalten, ohne Zugeständnisse zu machen und den Prozess zu blockieren. Hier gilt es insbesondere für eingebundene NGOs, sowohl gegenüber Bürger:innen als auch Mitgliedern die Vertrauenswürdigkeit nicht zu verspielen. Diese darf durch eine Kooperation weder aufgezehrt noch durch „Greenwashing“-Verdacht beschädigt werden. Und mit dieser Warnung verabschiede ich mich von dieser Folge und freue mich bereits auf die Nächste. Auf Wiederhören! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Was kann Nachhaltigkeitsmanagement tun, um die Beziehung zu wichtigen und kritischen Stakeholdern im Dienste unserer Unternehmensstrategie mitzugestalten? Durch vertragliche Vereinbarungen können Maximalforderungen einzelner Stakeholder beschränkt werden. So etwas wird zum Beispiel bei den Verhandlungen über den zeitlich geregelten Ausstieg aus dem Kohlebergbau oder in Tarifverhandlungen umgesetzt. Sollen Forderungen jedoch abgewehrt werden, suchen wir idealerweise Partner, die ebenfalls betroffen sind. Wenn zum Beispiel eine Bürgerinitiative die Errichtung eines Windparks verhindern will, kooperieren wir mit der Kommune, denn das Scheitern der Investition gefährdet auch das kommunale Steueraufkommen und die Ertragsaussichten lokaler Investoren. Um Manipulationsresistenz zu signalisieren, lassen wir Beeinflussungsversuche sichtbar ins Leere laufen, um zu erreichen, dass für diese Stakeholder die Kosten interessenpolitischer Einflussnahme steigen oder die entsprechenden Erträge möglichst klein ausfallen. Um bei Konflikten zu einer angemessenen und tragfähigen Lösung zu kommen, können neutrale Dritte durch Mediation oder Moderation vermitteln, so wie das beim Bahnprojekt Stuttgart 21 praktiziert wurde. Um die unternehmerische Handlungsfreiheit sicherzustellen, können wir versuchen, ebenfalls interessenpolitischen Einfluss in Allianzen auszuüben, etwa zur Verbesserung der Marktrahmenbedingungen für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen oder zur Verstärkung staatlicher Anstrengungen im Klimaschutz. Dies kann durch gezielte Medieninformation oder Lobbyvertretung in Verbänden ausgeübt werden, um beispielsweise neue Märkte für fair gehandeltes Gold, Elektromobilität oder Wertstoffkreisläufe mit zusätzlichen Wertschöpfungspotenzialen zu entwickeln. Partizipation lässt die Kritik von Stakeholdern am unternehmerischen Einsatz für Nachhaltigkeitsanliegen nachweislich leiser werden. Deren Einbeziehung in den Dialog verschafft dem Engagement für Nachhaltigkeit Anerkennung. Im unternehmerischen Umgang mit Stakeholdern lassen sich 3 Prinzipien beschreiben. Welche das sind, erfahren Sie in der nächsten Folge. Bis dahin! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Eines gleich vorweg: Der Begriff Stakeholdermanagement führt leicht auf eine falsche Fährte: Stakeholder lassen sich nicht managen, ihr Verhalten können wir nicht einseitig steuern, sondern höchstens beeinflussen. Angemessener wäre die Umschreibung Mitgestaltung der Stakeholder-Beziehungen. Aber! Management – so auch Nachhaltigkeitsmanagement – bewegt sich nun einmal innerhalb des tradierten Kosmos der Aufrechterhaltung der Kontroll-Illusion. Daran wird auch diese Podcast-Folge nicht rütteln. Das Management interessenpolitischer Prozesse zielt auf eine Auswahl kritischer Stakeholder, die ihre konfliktären Interessen gegenüber dem Unternehmen aufgrund der von ihnen kontrollierten Ressourcen sowohl machtvoll durchsetzen können als auch gut organisiert sind. Sind entsprechende Stakeholder erkannt und analysiert, stellt sich die Frage nach den Handlungsoptionen. Ein vorausschauendes Vorgehen äußert sich darin, dass mögliche oder latente Konflikte noch vor der Eskalation in möglichst beidseitig vorteilhafte Arrangements einmünden. Doch eine solche Entwicklung interessenpolitischer Prozesse stellt sich gewöhnlich nicht von selbst ein, sondern nur durch ein durchdachtes Management von Stakeholder-Beziehungen. Die Gestaltung solcher Beziehungen basiert in der Regel auf Dialog und Kooperation. Ein sequenzielles Eingehen auf ausgewählte Forderungen kritischer Stakeholder kann eine gegenseitige Annäherung einläuten. Durch die Einbeziehung zusätzlicher Lieferfirmen kann die Abhängigkeit von den Ressourcen einzelner Anspruchsgruppen und damit deren Einflusspotenzial verringert werden. Dazu zählt beispielsweise der Aufbau alternativer Firmenstandorte. Einzelnen Stakeholdern kann die Einbindung in die Entscheidungsfindung angeboten werden. So können Umweltorganisationen die Sortimentsgestaltung etwa durch Ausschlusskriterien beeinflussen und mittragen. Gelingt es unserem Unternehmen mit wichtigen Stakeholdern gegenseitiges Vertrauen aufzubauen, reduziert das nicht nur Transaktionskosten in wirtschaftlichen Prozessen. Es bieten sich zusätzliche Möglichkeiten für eine gemeinsame synergetische Interessenverfolgung. In der nächsten Folge lernen Sie weitere Aspekte und Prinzipien des Stakeholdermanagements kennen. Auf Wiederhören! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Welche Strategien und Maßnahmen sind im Umgang mit kritischen Stakeholdern zu empfehlen? Als erstes sind Handlungsoptionen zu identifizieren: Welche Möglichkeiten beste- hen, um die Handlungen der Stakeholder zu beeinflussen und um selbst von Stakeholdern unterstützt zu werden? Anschließend sind die identifizierten Handlungsoptionen zu bewerten: Welche Vor- und Nachteile ergeben sich jeweils? Welche wären effektiv, ethisch vertretbar und ideal zur Zielerreichung? Welche Risiken und Nebenbedingungen sind zu beachten? Danach sind die Optionen auch nach ihrer Realisierbarkeit zu bewerten: Wie sind entsprechende Maßnahmen mit den personellen und finanziellen Ressourcen und Beziehungen zu realisieren? Sind die in Frage kommenden Handlungsoptionen ausgewählt, werden die Schritte zur Umsetzung geplant. Aufgrund begrenzter Ressourcen ist es in der Regel nicht möglich, den gesamten Prozess der Stakeholder-Identifikationsanalyse und des Managements der Stakeholder-Beziehungen für alle denkbaren Stakeholder zu durchlaufen. Es ist deshalb angebracht, interessenpolitische Handlungen auf jene Stakeholder zu fokussieren, die aufgrund ihrer Machtressourcen, ihrer Unabhängigkeit und ihres Organisationsgrades als besonders durchsetzungsfähig gelten. Prinzipiell kann dabei unter den Stakeholdern zwischen „Freund“ und „Feind“ unterschieden werden. Entsprechend wird reagiert: Wird von einem Stakeholder zum Beispiel die Forderung erhoben, ein Produkt vom Markt zu nehmen, besteht für das Unternehmen die Option, dem Druck nachzugeben, der Forderung durch Ignoranz, Herunterspielen, Verzögerung und Ablenkung auszuweichen, den Stakeholder zu diffamieren und seinen Anspruch in ein schiefes Licht zu rücken oder zu begründen, warum man am Produkt festhält und diese Haltung sowohl für nützlich als auch legitim erachtet, etwa im Interesse der Arbeitnehmerschaft. Zu jeder Option lassen sich unter Umständen weitere Gruppen involvieren, die hier als „Freunde“ – etwa Gewerkschaft, Lobbyverband – auftreten, die gewählte Reaktionsart verstärken oder komplementär reagieren. Alternativ kann das Unternehmen aus dem archaischen Freund-Feind-Schema ausbrechen, indem es nach einem Kompromiss oder nach einer beidseitig vorteilhaften Lösung von Konflikten sucht, etwa durch das Eingehen einer Kooperation. Dazu mehr in der nächsten Folge zum Thema Stakeholdermanagement. Auf dann! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Der Einfluss der Stakeholder erhöht sich mit dem Grad ihrer Vernetzung und Organisation. Werden sie durch unabhängige Agierende vertreten, die mit einer Stimme sprechen und dabei homogene Interessen vertreten, bestehen gute Aussichten auf einen hohen Erfolg. Hierbei sind Machtpotenziale zu berücksichtigen, die dynamisch aus dem konzertierten Zusammenspiel verschiedener Akteursgruppen erwachsen können. Während das Verhalten von Arbeitnehmervertretungen oder Großaktionären sich aufgrund der konstanten, offensichtlichen Ansprüche recht gut kalkulieren lässt, liegt ein besonderes Machtpotenzial von zivilgesellschaftliche Gruppen (NGOs) in ihrer Unberechenbarkeit. Das Management von Unternehmen kann schwerlich voraussehen, welche Themen und Kampagnen Gruppen wie Foodwatch oder Greenpeace demnächst auf die Agenda setzen und ob die Medien diese als Skandalthemen aufgreifen und in ihrer Wirkung potenzieren. Methoden der Szenario-Technik können dem Management helfen. Wesentlicher für das Erkennen neuer Machtkonstellationen und heikler Themen ist jedoch eine offene, unvoreingenommene Kommunikation. Besonders kritisch, da durchsetzungsstark sind Stakeholder, die in die Leistungserstellung oder den Absatz des Unternehmens eingreifen und dessen Wertschöpfung direkt beeinträchtigen können. So verfügen Kapitalgeber- und Belegschaftsseite über zentrale Ressourcen und können ihre Interessen deshalb tendenziell leichter durchsetzen als andere. Ein gezielter Umgang mit interessenpolitischen Aktivitäten im Stakeholder- Netzwerk setzt ein systematisches Vorgehen voraus: Über die Identifikation von Stakeholdern und deren Ansprüchen haben wir schon gesprochen, auch die Bewertung und Interpretation: Welche Anliegen und Interessen verfolgen die Stakeholder mit ihren Forderungen, über welche Machtressourcen verfügen sie, wie abhängig ist das Unternehmen von diesen Ressourcen und wie abhängig sind die Stakeholder von Ressourcen des Unternehmens? Über welchen Organisationsgrad verfügen die Stakeholder und wie durchsetzungsfähig sind sie damit beim Ausspielen ihrer Machtressourcen? Wie aussichtsreich ist es für diese Stakeholder in Bezug auf Kosten und Nutzen, aktiv zu werden? Zum Umgang mit kritischen Stakeholdern dann in der nächsten Folge. Ich freue mich drauf! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Da Ansprüche generell unlimitiert, Ressourcen jedoch knapp sind, können nicht alle Ansprüche berücksichtigt werden. Damit ist Management immer mit einem Konfliktpotenzial behaftet. Von besonderem Interesse sind Ansprüche, die in herkömmlichen Marktanalysen ausgeblendet bleiben, da sie nicht am Markt über freiwillige Verträge, sondern durch interessenpolitische Maßnahmen verfolgt werden. Die Vielfalt der Stakeholder kann sich für ein Unternehmen zu Beginn der Analyse wahrlich als ein unübersichtliches Gebilde offenbaren: Das Unternehmen Tchibo hat mehr als 600 externe und interne Stakeholder identifiziert, die von den Schwerpunktthemen des Nachhaltigkeitsmanagements berührt sind. Ein Viertel davon sind Stakeholder erster Ordnung. Es hat sich in der Praxis bewährt, Stakeholder je nach Beziehungsstatus in solche erster und zweiter Ordnung zu unterscheiden: Zu Stakeholdern erster Ordnung bestehen vertragliche oder administrative Beziehungen, es findet ein regelmäßiger Austausch statt. Stakeholder zweiter Ordnung werden durch Unternehmensaktivitäten beeinträchtigt oder treten stellvertretend für jene Gruppen und Individuen auf den Plan, die selbst nicht für sich sprechen oder kämpfen können. Der direkte Austausch mit dem Management ist meist nicht institutionalisiert, kann aber zum Beispiel über die Medien oder in Form von Petitionen gesucht werden. Stakeholder erster Ordnung ist zum Beispiel ein Zulieferunternehmen in der Automobilindustrie, das aufgrund seiner Marktposition auf den Fahrzeughersteller starken Einfluss nehmen kann. Private Haushalte sind dagegen Stakeholder zweiter Ordnung, da sie die Anbieterseite durch die Formulierung von Konsumwünschen kaum zu Zugeständnissen bei der Gestaltung ihrer Produkte zwingen können. Zusätzlich können so genannte „kritische“ Stakeholder markiert werden: Als „kritisch“ gelten Stakeholder mit relativ großen Einflussmöglichkeiten auf das Unternehmen. Sie sind zum Beispiel wichtig für den Bezug von Ressourcen und können auch interessenpolitisch aktiv werden, um ihre Ansprüche mit Machtmitteln durchzusetzen. Wie es mit der Stakeholder-Analyse weitergeht, davon handelt die nächste Podcast-Folge. Bis bald! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
In Folge 2 der Podcast-Reihe war die Rede von einer anschaulichen Visualisierung der verschiedenen Stakeholder und deren Interessen. Hier lässt sich mit verschiedenen Farben und Pfeilen darstellen, ob wir es mit ähnlichen, sich unterstützenden oder auch konfliktären und sich gegenseitig ausschließenden Interessen zu tun haben. So lassen sich Konstellationen kooperativer wie konfliktärer Beziehungen erkennen. Unser Unternehmen sieht sich also nicht nur Ansprüchen von Eigentümern, der Kundschaft und der Mitarbeitenden gegenüber, sondern ist in ein Sozialgefüge eingebunden, das über den Markt und die Betriebsorganisation hinaus in politische und gesellschaftliche Bereiche hineinwirkt. Werden wichtige Stakeholder vernachlässigt, besteht die Gefahr, dass dem Unternehmen notwendige Gegenleistungen verwehrt werden und der Mangel an Austausch die betriebliche Wertschöpfung beeinträchtigt. Im nächsten Schritt beginnen wir zu beurteilen, ob eine Forderung von Stakeholder X zur Nachhaltigkeit beiträgt oder nicht. So eine Bewertung sollte nicht eine Nachhaltigkeitsmanagerin allein am einsamen Schreibtisch vornehmen, sondern idealerweise in Form eines Team-Workshops. Es sind jedoch auch asynchrone kollaborative Arbeitsformen möglich und dabei digitale Tools wie Slack, GoogleDocs, WeTransfer, Trello oder Monday sehr hilfreich. Bei einer solchen Analyse ist in diesem Schritt nicht relevant, ob Forderungen der Stakeholder moralisch legitim sind. Legitimität ist lediglich eine Machtressource unter mehreren. Wichtiger ist die Frage, ob Stakeholder ihre subjektiv wahrgenommenen Ansprüche geltend machen können oder dies bereits tun. Vergessen Sie bitte nicht, dass manche Stakeholder ihre Ansprüche gegenüber Unternehmen, Regierungen oder Verbänden nicht selbst anmelden können und statt dessen von organisierten Fürsprechern vertreten werden: Minderjährige oder noch ungeborene Folgegenerationen, arbeitende Kinder oder bedrohte Tierarten seien hier beispielhaft genannt. Ansprüche an das Unternehmen können sowohl materieller als auch ideeller Natur sein. Wie das Nachhaltigkeitsmanagement seinen Handlungsspielraum gegenüber Anspruchstellern wahren kann, darum geht es in den nächsten Folgen. Auf Wiederhören! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Gerade was das Themenfeld ökologische Nachhaltigkeit und ökonomische Transformation zur Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels betrifft, spielen Daten und Einschätzungen von Institutionen wie dem Weltklimarat, dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, aber auch von Pseudo-Instituten wie Heartland, Atlas Network oder EIKE eine nicht zu unterschätzende Rolle. Hier gilt es genau hinzusehen, wer die Geldgeber jener Institutionen sind, mit deren Hilfe bestimmte Unternehmen und Verbände ihre Interessen auf das Feld der Arena tragen. Über den wirksamen Hebel der öffentlichen Meinung soll politischer Druck ausgeübt werden. Dabei wird ganz bewusst der verstärkende und polarisierende Effekt sozialer Netzwerke genutzt. Über YouTube-Kanäle, Telegram- und Facebook-Gruppen werden die Wirkmechanismen der Algorithmen ganz gezielt genutzt, um interessenpolitische Ziele zu erreichen. Dabei ist nicht mehr transparent, ob einzelne Unternehmen oder Interessenverbände direkt oder indirekt mitwirken oder ob sich Gruppen mit ihren Kampagnen längst verselbständigt haben. Beispielhaft sei hier die Facebook-Gruppe „Stopp der Deutschen Umwelthilfe“ genannt, in denen Nutzer zuweilen als Mordaufrufe zu verstehende Kommentare an die Adresse des Bundesgeschäftsführers Jürgen Resch posten. Ob und wie sich deutsche Automobilkonzerne dazu positionieren, ist eine berechtigte Frage, führen diese doch seit Jahren einen harten Kampf mit der Deutschen Umwelthilfe auf der Arena auch vor den Gerichten. Daneben gibt es Überlappungen, nachhaltige Unternehmen gehen zusammen mit FridaysForFuture als EntrepreuneursForFuture auf die Straße, veröffentlichen medienwirksam Gemeinwohlbilanzen oder organisieren Veranstaltungen, auf denen zum Beispiel der bekannte Abenteurer und Polarforscher Arved Fuchs anschaulich von seinen Eindrücken vom Klimawandel in der Antarktis berichtet. Alles sicher Aktivitäten, die außerhalb interessierter Kreise wenig Beachtung finden im Vergleich zu den Einflussnahmen großer Interessenverbände auf die Gesetzgebung. Nach diesen wichtigen Exkursen kommen wir im nächsten Podcast zurück zur Planung interessenpolitischer Aktivitäten im Unternehmen. Auf Wiederhören Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Atomausstieg, Streckbetrieb oder Verlängerung der Laufzeiten, ist die Verstromung von Gas nachhaltig oder nicht? Wie sind die Prioritäten bei der Energiewende zu setzen – die Debatten werden dieser Zeit heftiger denn je geführt und neutrale wissenschaftliche Bewertungen sind dabei von interessenpolitischen Argumenten nur schwer zu unterscheiden. Dabei wird von den Akteuren innerhalb der im letzten Podcast vorgestellten Arena ein breites Instrumentarium aufgefahren, um die öffentliche Meinung sowie parlamentarische Mehrheiten immer wieder umzustimmen sowie Beschlüsse juristisch anzugreifen. Diese manchmal smarten, zuweilen bissigen bis hin zu hetzerischen Angriffe erfolgen selten auf direktem Kanal. Vielmehr werden dabei die medialen Kanäle genutzt. Manche Medienunternehmen scheinen sich dabei nicht mehr nur als Beobachter und Kommentatoren, sondern als politische Akteure am Kampf in der Arena zu beteiligen. Für die allgemeine Öffentlichkeit auf den Zuschauerrängen ist eine allzu tendenziöse Parteinahme nicht immer als eine solche zu erkennen. Das gilt genauso für die Berichterstattung zugunsten oder Ungunsten einzelner Unternehmen. Beispielhaft sei hier die mediale Präsenz von Tesla aber auch andere unternehmerische Aktivitäten von Elon Musk zu nennen, wie seinen Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter – womit wir sogleich bei der nicht zu unterschätzenden Bedeutung der Meinungsbildung auf Internetplattformen wären: Hier werden Arenen-Kämpfe auf YouTube, Telegram oder der schon erwähnten Plattform Twitter ausgetragen. In allererster Linie geht es heiß her zu Vorschlägen und Forderungen politischer Parteien, Kampagnen von Aktivisten wie „Die letzte Generation“ aber auch das Handeln einzelner Unternehmen. Nachhaltigkeitsmanagement kommt hier die Aufgabe zu, nicht nur auf eventuelle ShitStorms zu reagieren, sondern ein proaktiver Akteur zu sein. Wie weit das zuweilen gehen kann – dazu mehr in Folge 6. Auf Wiederhören! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Mit der Interessenpolitik begeben wir uns metaphorisch in den Raum der gesellschaftlichen Arena. Hier entscheidet sich, ob Ansprüche gegenüber den Interessen anderer Agierender durchgesetzt werden können. Die Arena befindet sich im Zustand noch abzuwendender, latenter oder offener Konflikte. Deren Lösung ergibt sich aus den bestehenden Machtverhältnissen der Konfliktparteien, die sich im Verlauf von unterschwelligen und offenen Konflikten laufend verschieben können. Unser Unternehmen betritt also die Arena und begegnet vier archetypischen Gruppen: 1. politischen Interessengruppen direkt auf dem Feld; 2. der allgemeinen Öffentlichkeit auf den Zuschauerrängen und 3. Berichterstattern – also den Medien – die das ganze Spektakel kommentieren und damit bekanntlich erheblichen Einfluss nehmen können. Die vierte Gruppe wird durch nicht direkt beteiligte Institutionen gebildet, deren Status jedoch vom Ausgang der ausgetragenen Konflikte betroffen ist. Unser Unternehmen hat mit all diesen Gruppen mehr oder weniger starke Berührungspunkte, weshalb diese Stakeholder-Gruppen auch Berührungsgruppen genannt werden. Das Sinnbild der Arena veranschaulicht räumlich diese Berührungspunkte und Berührungsmomente. Auch herkömmliche Stakeholder wie Industrie- und Branchenverbände, Gewerkschaften, Firmenkunden oder Kreditinstitute erheben nachhaltigkeitsbezogene Ansprüche an Unternehmen. Proaktive Unternehmensvereinigungen wie der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M. e. V.), Future e. V., Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft und das Netzwerk Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) und des Netzwerks EntrepreneursForFuture ermöglichen es Unternehmen, inzwischen selbst organisiert als Stakeholder für Nachhaltigkeitsanliegen einzutreten. Bevor wir jedoch noch weiter ins Detail gehen, lassen Sie diese Podcast-Folge sacken. Wir hören uns wieder in Folge 5. Tschüß! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Wer hat in der Praxis schon eine reibungslose und den Planvorstellungen entsprechende Umsetzung einer Strategie erlebt? Vermutlich kann sich jeder von uns an mindestens einen Konflikt zwischen einem Unternehmen und einer Umweltorganisation erinnern. Sobald Menschen eigenwillig handeln, entstehen Konflikte – gerade dann, wenn Interessen nicht auf Märkten oder partnerschaftlich, sondern in politischen Prozessen verfolgt werden, in denen die einen ihre Interessen gegen die anderen durchsetzen können. Dies geschieht ebenso in Parlamenten wie auch, als Mikropolitik, in Unternehmen oder Organisationen und deren Umfeld. Wieso verwenden wir hier eigentlich den Begriff der Politik? Spätestens seit Niccolo Machiavelli, der im 16. Jahrhundert als politischer Berater tätig war, wird unter Politik auch die Kunst der Machtbehauptung zur Durchsetzung bestimmter Ziele verstanden; meist zum Eigennutz der Handelnden. Im diesem Sinne ist Interessenpolitik zu verstehen. Sie kann dabei auch auf das Gemeinwohl gerichtet sein, wenn zum Beispiel Menschenrechtsorganisationen Druck auf Unternehmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ausüben. Da Interessenvertreter:innen mit ihrem Einsatz zugleich den Fortbestand ihrer Organisation und ihrer Position sichern, sind Übergänge zwischen Eigennutz und Gemeinwohl zuweilen fließend. Das Nachhaltigkeitsmanagement ist davon betroffen, wenn es zum Beispiel um die Forderung geht, ein bestimmtes Produkt vom Markt zu nehmen, die geplante Erweiterung des Produktionsgeländes aus Naturschutzgründen aufzugeben oder Entschädigungen zu leisten. Andererseits können Forderungen industrieller Lobbygruppen, Umweltgesetze aufzuweichen und politische Zielvorgaben zur Realisierung der Energiewende aufzugeben, proaktive Unternehmen dazu anregen, mit eigenen Investitionen hohe Standards einzuhalten, den Markt von morgen schon heute zu bedienen und ebenfalls interessenpolitisch aktiv zu werden, um ihr Geschäft im Einklang mit Nachhaltigkeitszielen zu schützen. Für heute soll uns das jedoch genügen. Im nächsten Podcast treten wir ein in die Arena. Auf Wiederhören! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
In der unternehmerischen Alltagsrealität stehen wir vielfältigen interessenpolitischen Ansprüchen von so genannten Stakeholdern, also Anspruchsträger:innen, gegenüber. Es gilt also, deren direkt oder indirekt artikulierte Forderungen, mitunter auch bestehende, aber nicht artikulierte Erwartungen erst einmal zu identifizieren. Eine Entscheidung ob, inwiefern und wie wir als Unternehmen diese berücksichtigen wollen, ist damit freilich noch nicht getroffen. Und auch wenn wir uns dazu entschließen, diese zu berücksichtigen, muss unsere daraus resultierende Handlung nicht zwingend partnerschaftlich geschehen. Sie sollte jedoch stets mit unserer Unternehmensstrategie harmonieren. Dem Nachhaltigkeitsmanagement kommt hierbei die Rolle zu, Regeln und Werkzeuge zu entwickeln, welche zielgerichtet wirken. Planung und Zielüberwachung können jedoch unter hochgradig volatilen – also sich im permanenten Wandel befindlichen – Umweltbedingungen nicht ausreichen. Ein zeitgemäßes und zukunftsorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement wird sich eher mit einem evolutionären – sprich: agilen und anpassungsfähigen – Verständnis behaupten können. Daher verfolgt dieser Podcast – genauso wie die Studienbriefe – die Philosophie, dass eine vernetzte Einbindung der Ansprüche interner und externer Stakeholder ein Handeln in der Praxis immer konstruktiv möglich macht. Sich Stakeholder anzuschauen und deren Interessen mit den Interessen unseres Unternehmens ins Verhältnis zu setzen – am besten visuell großflächig veranschaulicht – zeigt Wege auf, wie eigene Interessen in einem Feld vielfältiger, teils konfliktärer Ansprüche an das Unternehmen gewahrt werden können und wie ein partnerschaftliches Nachhaltigkeitsmanagement gelingen kann. Was wir konkret für das Gelingen tun können, darum geht es in der nächsten Podcast-Folge. Bis dahin und auf Wiederhören Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
In einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung mit einer privatrechtlich organisierten Marktwirtschaft spielen Unternehmen als Leistungserbringer für private wie staatliche Haushalte sowie andere Unternehmen eine zentrale Rolle. In erster Linie stehen Wirtschaftsunternehmen in Beziehung zu einer Kundschaft, die deren Leistungen nachfragt und somit den Fortbestand des Unternehmens ermöglicht. Darüber hinaus sind Unternehmen aber auch Arbeitgeber, Auftraggeber, Steuerzahlende, Gegenstand der Medienberichterstattung, Interessenvertreter gegenüber der Politik, Nutzer endlicher natürlicher Ressourcen, Nachbarn, Sinnstifter und haben positive wie negative Wirkung auf andere Agierende. Kurzum: Unternehmen sind gesellschaftliche Akteure. Da Unternehmen als handelnde Subjekte über den Markt hinaus mitunter enormen Einfluss auf soziale wie ökologische Faktoren ausüben, die unsere Gesellschaft als Ganzes erheblich beeinflussen, wäre es doch nur konsequent, Nachhaltigkeitsmanagement auf die gesamte Gesellschaft bezogen zu begreifen, dessen Wirkungskreis auch nicht an einer Staats- oder der EU-Außengrenze endet. Das klingt als Zielvorstellung je nach Standpunkt entweder ehrenwert verantwortungsbewusst oder eben auch nach einer Selbstbeweihräucherung, die sich nur schwer einem empirischen Praxis-Check unterziehen lässt. Nun heißt die Podcast-Reihe nun aber Nachhaltigkeits-Management. Das bedeutet, dass wir dem Grundsatz folgen, analytisch, systematisch und überprüfbar vorzugehen und es eben nicht bei schön klingenden Werbeformulierungen belassen wollen. Wie wir das tun, darum wird es in den nächsten Podcast-Folgen gehen. Und damit verabschiede ich mich, auf Wiederhören! Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Nachhaltigkeitsmanagement
Nachdem ich bereits allgemein über Weiterbildung gesprochen habe, spreche ich in der heutigen Podcastfolge über drei Methoden die eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Ich gehe auf Mentoring, Coaching und Sponsoring ein. Mentoring wird als eine selbstorganisierte Beziehung zwischen einer erfahrenen Person (Mentor) und einer unerfahreneren Person (Mentee) bezeichnet. Es werden eigene Erfahrungen ausgetauscht. Aus meiner Sicht sollten ein paar Grundregeln für eine gute Mentor-Mentee Beziehung herrschen. Zum einen sollte es immer klare Themen geben, die besprochen werden sollten. Das bedeutet die oder der Mentee sollte im Vorfeld vor einem Gespräch sagen, was das Ziel dieses Gespräches ist und über welches Thema gesprochen werden soll. Auch sollte eine solche Beziehung eine zeitliche Endlichkeit haben und dann idealerweise in das eigene Netzwerk übergehen. Aus meiner Sicht ist es eine Entwicklungsmöglichkeit für beide Seiten. Es werden von beiden Seiten Erfahrungen ausgetauscht und beide Seiten lernen etwas. Klassische Mentoring Themen sind: - Entwicklung der eigenen Karriere - Wie baue ich ein Netzwerk auf - Welche unternehmensinternen Regeln sind bei Gehaltsrunden zu beachten Coaching ist die professionelle Beratung oder Begleitung einer Person. Es gibt einen ausgebildeten Coach und eine Person, die gecoacht wird. Die Rollenverteilung ist sehr klar und Coaches teilen nicht die eigenen Erfahrungen. Aus meiner Sicht gibt es verschiedene Arten von Coaching. Zum einen können Mitarbeitende oder Führungskräfte Coach ist für das eigene Auftreten nutzen, um dieses zu verbessern oder auch Sprachcoachs. Ich finde Coaching aber genau dann sehr sinnvoll, wenn es darum geht Themen, die vielleicht eine Krise auslösen können oder Situationen die mental belasten sind zu klären. Eine andere Meinung, zum Beispiel die eines Coaches, kann in einer solchen Situation sehr stark helfen. Außerdem wollte ich noch über das Thema Sponsoring sprechen. Ein Sponsor stellt einer anderen Person das eigene Netzwerk zu Verfügung oder auch das eigene Wissen. Dadurch fördert er oder sie diese Person. Aus meiner Sicht kann das funktionieren, allerdings ist auch eine große Abhängigkeit gegeben. Ich denke es ist besser ein eigenes, gutes Netzwerk aufzubauen und somit nicht zu sehr abhängig zu sein von nur einem Sponsor. Ich halte Mentoring und Coaching für die beiden wichtigeren Methoden. Als Mentor zu fungieren ist eine tolle Möglichkeit eigene Erfahrungen weiterzugeben und das eigene Netzwerk aufzubauen. Es ist meiner Erfahrung immer gut einen Coach für herausfordernde Situationen zu haben und diese Person entsprechend einbinden zu können. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Führen und Managen
Hallo, ich freue mich, dass Sie heute dem Podcast zuhören. Ich werde heute über ein wichtiges Instrument für Manager:innen und Führungskräfte sprechen: Den regelmäßigen Gesprächen mit Mitarbeitenden. Regelmäßige Gespräche mit Mitarbeitenden sind eine Grundlage für erfolgreiches Führen. Unabhängig davon, ob es sich beim Führen um fachliches oder disziplinarisches Führen handelt. In dieser Podcastfolge spreche ich darüber, wie Gespräche ideal gestaltet werden können. Ein erster wichtiger Aspekt ist die Regelmäßigkeit dieser Termine. Es sollte immer einen feststehenden Termin geben, der sich wiederholt. Falls der Termin aber nicht gehalten werden kann, sollte man immer einen Ersatztermin anbieten und eine Erklärung haben, warum man diesen Termin verschieben muss. Es ist wichtig, dass Mitarbeitende immer wissen, wann der nächste regelmäßige Termin stattfindet, um mit ihnen kommunizieren zu können. Der zweite Punkt ist, dass die Länge und die Frequenz des Termins immer einen Wunsch von Mitarbeitenden darstellt sollte. Das bedeutet Sie können auch regelmäßig fragen, ob die aktuelle Länge und die aktuelle Frequenz noch in Ordnung sind. Wichtig ist außerdem, dass Sie im Vorfeld klären, ob das Gespräch persönlich oder auch virtuell abgehalten werden kann. Es geht natürlich gerade beim remote führen oft nur virtuell. Dann ist es umso wichtiger, dass über den Einsatz einer Kamera gesprochen wird. Aus meiner Sicht sollte die eigene Kamera immer angemacht werden. Aber es sollte auch Regeln geben, die für den Mitarbeitenden gelten. Außerdem sollte aus meiner Sicht eine Vorabinformationen über die Themen, über die gesprochen werden soll, stattfinden. Es gibt eine Vielzahl von Tools, die das ermöglichen. Ein wichtiger Punkt ist, dass ist nicht ihr Gespräch ist, sondern das Gespräch des Mitarbeitenden. Das bedeutet auch wenn Sie die einladende Personen sind, können sie natürlich eröffnen und sich zunächst nach dem Wohlergehen des Mitarbeitenden erkundigen, es ist aber danach wichtig, dass vor allem der Mitarbeitende die Chance hat, die eigenen Themen an Sie heranzutragen und besprechen zu können. Aus meiner Erfahrung gibt es sowohl Feedback Gespräche auch als regelmäßigen Austausch. Ich finde es wichtig, dass in einer Termineinladung klar gekennzeichnet ist ob, es sich bei dem Gespräch um ein Feedback Gespräch oder einen einfachen Austausch handelt. Fachliche Themen sollten immer nur nach Wunsch des Mittarbeitenden besprochen werden. Wenn Sie mit dem Mitarbeiter zum Beispiel durch eine Projektleitung-Sponsoren Rollenverteilung verknüpft sind, sollten Projektthemen nicht in einem Mitarbeitenden Gespräch besprochen werden. Wenn es zu fachlich wird, kann ein anderer Termin dafür aufgesetzt werden. Alle Termine offen und freundlich gestalten aber auch klar kommunizieren, dass neben diesen Gesprächen immer Zeit für Dialog ist. Die Mitarbeitenden sollten immer die Priorität Nummer 1 sein. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Führen und Managen
In dieser Podcastfolge spreche ich darüber, wie sich Kommunikation unterscheidet, wenn die Nachrichten nicht positiv sind. Hierbei wird es eine Verknüpfung zu den Themen authentisches Führen und Feedback geben. Bereits in der letzten Podcastfolge habe ich über zielgruppengerechtes Kommunizieren gesprochen. Darauf aufbauend findet auch die Kommunikation von herausfordernden Nachrichten statt. Es gibt herausfordernde Themen, die eher im Aufgabenfeld des Managens liegen: § Verpflichtende Schulungen in einem Teammeeting ankündigen und kritische Fragen dazu beantworten § Sicherstellen, dass eine benötigte Zeiterfassung gemacht wird Diese Themen können herausfordernd sein, am Ende sind sie aber nicht zu diskutieren, da sie in den meisten Fällen unternehmensweiten Regeln entsprechen und verpflichtend sein. Interessanter wird es bei Themen, die im Feld des Führens liegen. Ich werde jetzt drei Beispiele nennen: § Off track Feedback geben, kann eine solche herausfordernde Nachricht sein. Diese Kommunikation ist zum einen individuell und kann daher auch Persönlichkeitstyp spezifisch sein. § Ein anderes Beispiel kann das Vermitteln der Kommunikation sein, dass sich das Aufgabenfeld des Teams verändern wird. Die Erklärung warum das so ist, sollte stark begründet und für jeden nachvollziehbar sein. Aus meiner Erfahrung ist hier eine mehrstufige Kommunikation nötig. Zum Beispiel erst das Erklären, dass es so ist in einem Teammeeting und dann noch individuelle Gespräche in denen besprochen werden kann, was sich individuell verändern wird. Wie bereits früher besprochen sollte aus meiner Sicht hier auf die Emotionen eingegangen werden. Also die Nachfrage danach, wie ein Mensch diese Veränderung wahrnimmt und was sie dabei fühlen. § Ein weiteres Beispiel ist, dass Teammitglieder sich entscheiden das Team zu verlassen. Auch diese Situation bedarf aus meiner Sicht eine gute Kommunikation. Es kann wiederum besprochen werden, was das für das Team bedeutet auf der anderen Seite in individuellen Gesprächen aber auch Entwicklungsmöglichkeiten für andere Menschen besprochen werden. Ich finde es wichtig, dass auch bei der Kommunikation von herausfordernden Nachrichten die Kommunikation von der Führungskraft authentisch und schlüssig ist. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Führen und Managen
Ein weiteres wichtige Werkzeug für ein erfolgreiches Führung ist Kommunikation. In dieser Podcastfolge spreche ich darüber, welche Kommunikationstypen es gibt und wie entscheidend die eigene Kommunikation für Führungspersonen ist. Kommunikation ist der Austausch von Informationen. Diese Informationen können auf verschiedenen Wegen und durch verschieden Arten ausgetauscht werden. Zum Thema Kommunikation gibt es viele Modelle. Eines der wichtigsten ist das Kommunikationsquadrat nach Friedemann Schulz von Thun. Ein anderes bezieht sich mehr darauf, dass die eigene Kommunikation auf die verschiedenen Persönlichkeitstypen abgestimmt sein sollte. Meiner Erfahrung hilft das sehr. Welche groben Persönlichkeitstypen gibt es? Analytiker (eher introvertiert und eher aufgabenbezogen), Initiator (eher extrovertiert und eher aufgabenbezogen), Kommunikator (eher extrovertiert und eher menschenbezogen) und den Unterstützer (eher introvertiert und eher menschenbezogen). Natürlich handelt es sich dabei erst einmal um theoretische Persönlichkeitstypen. Trotzdem ist es wichtig bei der eigenen Kommunikation darauf zu achten, mit welchen Persönlichkeitstypen man es zu tun hat. So kann mit dem Satz „Auf geht's, wir schaffen das“ der Initiator motiviert werden. Beim Analytiker wird das sicherlich noch nicht ausreichen. Eine detailliertere Erklärung muss folgen. Bei Menschen, die am ehesten dem Persönlichkeitstyp „Unterstützer“ entsprechen, sollte die Kommunikation sehr viel mehr auf das Wir-Gefühl gehen und erklären, was das Allgemeinwohl von einer Aufgabe hat. Beim Kommunikator hingegen kann darauf eingegangen werden, was diese Person vielleicht selbst dazu zu sagen hat. Natürlich ist es bei der Kommunikation vor einer Gruppe schwer für alle Gruppen gruppenorientiert zu kommunizieren. Allerdings kann das in der individuellen Kommunikation gelingen und sie können auch überlegen, mit welchen Personen sie nach einer allgemeinen Kommunikation noch individuell sprechen sollten. Bei wichtigen Informationen lohnt sich die Zeitinvestition für eine gut durchdachte Kommunikationstaktik immer. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Führen und Managen
In dieser Podcastfolge spreche ich darüber, wie wichtig zum einen Feedback als Werkzeug für die erfolgreiche Führung ist, aber auch darüber, wie wichtig es ist Feedback zu bekommen um die eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Ich gehe auch die grundlegenden Feedbackregeln ein. Feedback bedeutet zunächst einmal, dass ein Mensch einem anderen Menschen eine Rückmeldung gibt. Es ist noch nicht definiert, ob diese Rückmeldung positiv oder negativ ist. Das Feedback geben und das Feedback bekommen, sollte idealer weiße auf klaren Regeln basieren. 1) Wichtig ist, dass der Feedbackgeber beschreibt und keine nicht bewertet. Dazu beschreibt er oder sie immer nur die eigene Wahrnehmung. Ein Beispiel ist: „Ich habe wahrgenommen, dass du bei der Präsentation gestern vor unserem Kunden sehr schnell gesprochen hast.“ 2) Außerdem sollte das Feedback klar und nachvollziehbar sein. Der Feedbackgeber sollte die Situation so genau wie möglich beschreiben. Ein Beispiel: „Ich habe gestern im Teammeeting beim Thema 1 wahrgenommen, dass du deine Stimme erhoben hast und mich angeschrien hast.“ 3) Feedback sollte immer zum richtigen Zeitpunkt gegeben werden. Es sollte zwar zeitnah gegeben werden, aber in einer Umgebung, in der der Feedbacknehmende auch die Offenheit und Konzentration hat, dieses anzunehmen. Außerdem sollte Feedback nicht vor dritten Personen gegeben werden. Ein Beispiel: „Passt es dir, wenn wir uns in 10 Minuten in deinem Büro treffen. Ich möchte dir gerne Feedback zu deiner Präsentation vor den Kunden geben?“ 4) Das Feedback sollte immer in ich-Botschaften gegeben werden. Nicht in vorwurfsvollen „Du hast“ Botschaften und auch nicht in einer Form, dass für andere gesprochen wird. Ob eine Perspektive aufgezeigt wird und eine Rückmeldung vom Feedbacknehmenden gegeben wird, ist sehr abhängig von der Situation. Wenn Feedback in einem formalen Rahmen wie einem Mitarbeitendengespräch stattfindet, kann dies durchaus gemacht werden. Wenn eine kurze Rückmeldung zu einer gerade stattgefundenen Aktion, wie z.B. der Präsentation gemacht wird, muss dies nicht unbedingt stattfinden. Feedback bekommen und Feedback geben sind wichtige Methoden zur Weiterentwicklung: - Kompetenzen können verbessert werden - Verhalten kann verändert werden - Oder erzielte Erfolge können sichtbar gemacht werden und beurteilt werden Ich finde es wichtig, dass Feedback nicht nur eine formalisierte Methode ist, sondern, dass es auch innerhalb eines Teams oder einer Organisation eine Feedbackkultur gibt. So können alle Mitarbeitenden und alle Führungskräfte sich weiterentwickeln. Ein Tipp für die erfolgreiche Weiterentwicklung von Führungskräften: Fragen Sie bei den Menschen nach Feedback, mit denen sie Meinungsverschiedenheiten haben. Zum einen kann dies ihre Beziehung zu den Menschen verbessern aber auf jeden Fall wird es ihnen wertvolles Feedback geben. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Führen und Managen
Müsste es nicht heißen Familie oder Karriere? In dieser Podcastfolge spreche darüber, warum eine eigene Familie und die Karriere als Führungskraft ein perfektes Zusammenspiel ergeben kann. Ich habe in einer früheren Folge bereits über das Thema Carearbeit gesprochen. Aus meiner Sicht gibt es keinen Zweifel, dass eine Familie zu haben bedeutet Zeit in Carearbeit zu investieren. Das Schöne an der Familie ist, dass im Leben als Familie viele Kompetenzen und Erfahrungen entwickelt werden können, die auch in der Rolle als Führungskraft hilfreich sind: § Entscheidungen treffen und Prioritäten setzen In jedem Familienalltag müssen Entscheidungen getroffen werden und Prioritäten gesetzt werden. Das umfasst eine Familie mit Kindern aber auch die Verantwortung, die man vielleicht gegenüber pflegebedürftigen Angehörigen hat. Die Kompetenz Informationen zu sammeln und darauf basierend Entscheidungen zu treffen ist eine, die im Privatleben aber auch im beruflichen Alltag wichtig ist. § Durchsetzungsfähigkeit Auch ohne Ellbogenmentalität in einem Unternehmen (was wünschenswert ist) werden sie sich in der Rolle als Führungskraft durchsetzen müssen. Das kann die Diskussion über Einstellungen von Mitarbeitenden sein oder der Umgang mit einer Person, die herausfordernd ist. Im Familienalltag haben sie eine andere Rolle, aber auch dort gibt es genug Szenarien, in denen eine hohe Durchsetzungsfähigkeit gefragt ist. § Veränderungen initiieren und begleiten Sowohl im privaten Umfeld als auch im beruflichen Umfeld leben wir in einer Welt, die sich permanent verändert. Wenn es im privaten Umfeld der Besuch einer neuen Schule des Kindes ist, mag es im Unternehmen die neue strategische Ausrichtung des Teams sein. Mit der Natürlichkeit, mit der sie ihr Kind unterstützen in der neuen Umgebung zu Recht zu kommen, können sie auch ihr Team unterstützen. § Netzwerke entwickeln Netzwerke sind ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Karriere. Diese können innerhalb des Unternehmens aber auch außerhalb des eigenen Unternehmens gebildet werden. Netzwerke, die im privaten Umfeld beginne und vielleicht aus familiären Gründen gebildet wurden, können auch Karrierechancen bieten. § Begeisterungsfähigkeit und Motivation Die Fähigkeit zu motivieren ist aus meiner Sicht eine, die für Führungskräfte sehr wichtig sind. Motivation ist auch ein Werkzeug, dass in Familien sehr wichtig ist. Natürlich ist die Art der Motivation durch Außenstehende bei Erwachsenen und Kindern verschieden, die Grundsätze bleiben aber gleich. § Vertrauen bzw. Kontrolle Johann Wolfang von Goethe soll folgenden Spruch gesagt haben: "Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel." Dieser Grundsatz ist aus meiner Sicht auch im Arbeitsumfeld sehr wichtig. Führungskräfte müssen anderen Menschen Vertrauen können und nur mit der minimalnötigen Kontrolle arbeiten können. Ich denke das Zusammenspiel aus Karriere und Familie ist perfekt. Beides muss im Einklang funktionieren, damit sie aus den jeweiligen Umfeldern lernen können und mental gesund bleiben können. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Führen und Managen
In dieser Podcastfolge führe ich aus, wie eine Führungskarriere in Teilzeit gelingen kann ohne, dass die Work-Life Balance darunter leidet. Ich bringe Beispiele aus dem Leben und spreche darüber, ob eine Führungskarriere in Teilzeit ein Thema nur für Frauen ist. Unter Teilzeitarbeit versteht man, dass eine Person im Vergleich zu einer Person, die Vollzeit arbeitet, weniger Stunden arbeitet. Ich sehe diese Definition sehr kritisch, da es darin nur um Zeit und nicht Verantwortung geht. Aus meiner Sicht sollte eine Person für ihre Verantwortung bezahlt werden und nicht für die Zeit, die diese Person benötigt. Trotz dieser Kritik werde ich auf das Thema Teilzeit eingehen. Ich denke, dass man in Teilzeit arbeitend sehr gut als Führungskraft arbeiten kann. Zum einen habe ich bereits über hierarchische fachliche Führung gesprochen. Allein diese beiden Führungsarten verlangen einen verschieden hohen Zeitinvestment. Unabhängig von Führungsarten gibt es einige Werkzeuge, die helfen die Führungskarriere in Teilzeit erfolgreich zu machen. § Klare Regeln für sich selbst, wann Arbeitszeit ist und wann Privatzeit ist Wenn ein Mensch sich bewusst dafür entscheidet, die Arbeitszeit zu reduzieren, sollte dies aus meiner Sicht auch eingehalten werden können. Ich persönlich denke, dass es für niemanden hilfreich ist, wenn das Teammeeting aus dem Wartezimmer des Kinderarztes gemacht wird § Diese Regeln klar kommunizieren Ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Gelingen für Arbeiten in Teilzeit ist, dass die eigenen Arbeitszeiten klar kommuniziert werden und somit idealer weiße auch von Kolleg:Innen akzeptiert werden. § Arbeitszeit liegt nicht nur in der Kernarbeitszeit Ich habe vorhin gesagt, dass Arbeits- und Privatzeit so wenig wie möglich verschmelzen sollte. Allerdings sollte aus meiner Sicht die Bereitschaft vorhanden sein, auch außerhalb von normalen Arbeitszeiten zu arbeiten. Weniger um Besprechungen durchzuführen als selbst proaktiv die eigene Verantwortung gestalten zu können § Weniger Arbeitszeit bedeutet weniger Gehalt bedeutet weniger Verantwortung Der wichtigste Punkt, den ich in diesem Zusammenhang sehe ist, dass sichergestellt werden muss, dass weniger Arbeitszeit nicht nur weniger Gehalt bedeutet, sondern auch weniger Verantwortung. Es darf nicht passieren, dass die Arbeitszeit reduziert wird, aber nicht gleichzeitig die Verantwortung und Aufgabendichte. § Regelmäßige Reflektion wie die eigene Belastung unter der Teilzeitarbeit ist Um sicherzustellen, dass die mentale Gesundheit erhalten bleibt, sollte jede Person regelmäßig darüber reflektieren, ob das Arbeiten in Teilzeit das richtige Setup ist und wie jeder persönlich mit der Belastung umgehen kann. Eine Führungskarriere in Teilzeit ist aus meiner Sicht absolut möglich. Und das natürlich für Frauen und Männer. Die Entscheidung zu einer Führungskarriere sollte zunächst unabhängig von der eigenen Familiensituation getroffen werden. Wichtig ist allerdings, dass nicht nur die Zeit reduziert wird, sondern auch die Verantwortung. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Führen und Managen
Muss ich als Führungskraft 24*7 erreichbar sein? Sind Abwesenheiten im Urlaub wirklich in Ordnung? In dieser Podcastfolge teile ich meine Meinung darüber, wie wichtig Work-Life Balance für jeden Menschen unabhängig von der eigenen Rolle im Arbeitsleben ist. In der letzten Folge habe ich über das Thema mentale Gesundheit gesprochen. Ein Aspekt, der die mentale Gesundheit stark beeinflusst ist aus meiner Sicht die Work-Life Balance. Work Life Balance oder in der Weiterentwicklung als Work Life Flow bezeichnet, beschreibt den Zustand in dem Arbeits- und Privatleben miteinander im Einklang stehen. Es gibt viele Dinge etabliert werden können, um es Menschen einfacher zu machen einen guten Work-Life Flow zu haben. Außerdem kann man als Führungskraft Rahmenbedingungen schaffen und Menschen unterstützen. Aber es gehört auch immer sehr viel Eigenverantwortung dazu, sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Führungskräfte. Hier ist der der schmale Grat zwischen Fürsorgepflicht und Privatleben ausschlaggebend. Ich möchte jetzt ein Beispiel beschreiben: Eine Mitarbeiterin sieht wiederholt in einem Mitarbeitendengespräch müde aus. Auf die ehrlich gemeinte Frage wie es ihr geht, antwortet sie damit, dass es ihr gut gehe. Der Zustand bessert sich über Wochen nicht. Was können sie nun konkret tun? Als erstes können sie konkret ansprechen ob Hilfe benötigt wird. Wenn das nicht weiterhilft, kann in einem Teammeeting über das Thema Work-Life Balance gesprochen werden und auch noch einmal die unternehmensweiten Angebote durchgesprochen werden. Außerdem kann in den individuellen Entwicklungszielen auf das Thema eingegangen werden und zum Beispiel Entwicklungsziele formuliert werden. Gut ist es auch die eigene Meinung zu kalibrieren und mit anderen Personen sprechen, ob sie den Zustand der Mitarbeiterin ähnlich einschätzen. Doch was kann getan werden, wenn es nicht einen konkreten Fall gibt? Aus meiner Sicht kann immer sichergestellt werden, dass Termine nur innerhalb der Kernarbeitszeit liegen. Außerdem sollten die Aufgaben immer so geschnitten sein, dass sie innerhalb der Arbeitszeit erfolgreich absolviert werden können. Es gibt oft unternehmensweite Regeln die ermöglichen, dass ein ineinandergreifen von Arbeit- und Privatleben möglich ist, indem zum Beispiel flexible Arbeitsmodelle eingeführt werden. Außerdem sollte es klare Urlaubsregeln geben, die Pausen ermöglichen. Es ist wichtig, dass Sie als Vorbild fungieren und auch über eigene Schwierigkeiten sprechen. Ein schönes Ventil dafür sind zum Beispiel sogenannte Failure Stories. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Führen und Managen
Hallo, heute sprechen über das Thema mentale Gesundheit als Erfolgskriterium wertschätzen. Wie gesagt ist das Arbeitsleben ein Dauerlauf und kein Sprint. Führungskräfte und Mitarbeitenden müssen nicht nur körperlich fit bleiben, sondern vor allem auch mental. In dieser Folge sprechen darüber, wie das gelingen kann und wie herausfordernd es doch sein kann die mentale Gesundheit von Mitarbeitenden sicherzustellen. 2018 waren psychische Erkrankungen die zweithäufigste Diagnosegruppe bei krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Das dürfte in den letzten drei Jahren nicht besser geworden sein. Zusätzlich sind Personen die wegen psychischer Krankheiten krankgeschrieben werden im Schnitt dreimal so lange abwesend wie Personen mit anderen Krankheiten. Das bedeutet, dass das Thema sowohl eine Führungs- als auch eine Managementaufgabe ist. Aus meiner Sicht kann viel von Unternehmensseite richtig gemacht werden. So kann das Thema mentale Gesundheit von Unternehmensseite aus verstärkt behandelt werden, Führungskräfte können geschult werden und es können klare Regeln festgelegt werden. Außerdem können Programme für Mitarbeitende angeboten werden. Allerdings ist, aus meiner Sicht, bei dem Thema mentale Gesundheit das Führen von einzeln Führungskräften sehr wichtig. Nicht jeder Mitarbeitende möchte eine Vermischung zwischen privaten Themen, wie eben der mentalen Gesundheit, und dem beruflichen Umfeld. Doch was können sie als Führungskraft tun? Aus meiner Sicht ist es immer ein sehr schmaler Grat zwischen Fürsorgepflicht und dem Recht auf Privatheit, der akzeptiert werden muss. Wenn Personen nicht über das Thema mentale Gesundheit sprechen wollen, ist es sehr wichtig regelmäßig zu sprechen. In Mitarbeitendengesprächen kann immer sehr ehrlich gefragt werden „Wie geht es dir/wie geht es ihnen?“ oder auch „Was das Gespräch für sie/für dich so in Ordnung?“ oder „Gibt es noch Dinge die besprochen werden sollen?“ Außerdem kann aktiv nach Gefühl gefragt werden. Zum Beispiel im Falle einer größeren Veränderung, kann bewusst gefragt werden: „Wie fühlt sich diese Veränderung für dich an?“ Also nicht nur darauf zu achten oder darüber zu sprechen wie eine Veränderung der Aufgaben zum Beispiel in Zukunft abgehandelt werden kann, sondern klar auch noch den Gefühlen zu fragen. Außerdem sollte auf einen unerwarteten Leistungsabfall nicht nur negativ reagiert werden, sondern auch einfühlsam. Es ist wichtig, dass die Führungskraft versucht herauszufinden warum ein Leistungsabfall stattgefunden hat. Gibt es Themen im privaten Umfeld die den Mitarbeitenden/die Mitarbeitende zum Beispiel negativ belastet. Wie kann von Unternehmensseite aus darauf reagiert werden? Auch auf eine Verhaltensänderung sollte einfühlsam reagiert werden. Auch sollte da wiederum herausgefunden werden warum verhält sich ein Mensch plötzlich anders als davor. Aus meiner Erfahrung ist es so- ein Mensch ist immer hundert Prozent und wir können nicht zwischen Beruf- und Privatleben trennen. Wenn eine Person Probleme, hat zum Beispiel durch eine mentale Herausforderung, dann hat das immer Konsequenzen auch im Berufsleben und daher ist es die Aufgabe der Führungskraft diese Person so gut wie möglich zu unterstützen mit den Herausforderungen zurechtzukommen. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Führen und Managen
In dieser Folge spreche ich darüber, ob es nötig ist, dass jede Führungskraft eine Personal Brand entwickelt. Dazu kläre ich zunächst die Definition des Begriffes und führe anhand von Beispielen die Bedeutung einer Personal Brand aus. Unter der Personal Brand versteht man den Aufbau einer Personenmarke. Durch verschiedene Strategien wird die eigene Person vermarktet. Individuelle Persönlichkeit, Kompetenzen und Erfahrungen stehen im Fokus. Wieso sollte man als Führungskraft Zeit investieren um die Personal Brand aufzubauen? Qualifikation, Kompetenz oder Erfolge können so dargestellt werden. Außerdem kann sie zum Beispiel bei Beförderung unterstützen. Zusammenfassend wird eine sinnvoll aufgebaute Personal Brand helfen ihre Karriereziele zu erfüllen. Außerdem erzeugte Personalbrand einen Wiedererkennungswert und andere Menschen werden sich an Sie erinnern. Ich möchte nur zwei Beispiele für Personal Brand nenne. Das erste Beispiel: Eine Person hat immer Anzüge an und stellt sich selbst als stark und kompromisslose Führungskraft da. Diese Person ist firmenintern dafür bekannt klare finanzielle Entscheidungen zu treffen und diese auch umzusetzen. Das zweite Beispiel: Eine Person hört andere Menschen zu und schließt Kompromisse. Diese Person ist außerdem unternehmensinterner Coach und postet auf LinkedIn viel zum Thema Coaching und mentale Gesundheit. Das diese Menschen zu handeln, bedeutet noch lange nicht, dass dies auch ihr Charakter ist. Sie verfolgen zunächst ihre Personal Brand. Der erste Schritt zur Personal Brand ist Sie klären für welche Themen Sie stehen wollen. Wollen Sie dafür stehen, dass Sie eine Expert:In auf einem bestimmten Themenfeld sind oder, dass Sie für wichtige Themen wie Innovation Nachhaltigkeit oder Inklusion stehen? Oder wollen Sie zeigen, dass Sie gern unternehmensübergreifend Strategien erarbeiten? Wichtig ist, dass Sie das für sich definieren und auf dieses Ziel hinarbeiten. Sie sollten außerdem bei ihrer Kommunikation auf Plattformen wie LinkedIn oder Xing oder firmeninternen Plattformen dafür sorgen, dass Sie ihre Kommunikation auf diese Themen beschränken. Außerdem sollte auch ihrem Netzwerk bekannt sein, für welche Themen Sie stehen. Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass Sie darauf achten, dass Sie in sich schlüssig kommunizieren und sich lieber auf wenige Themen konzentrieren und dazu klare Aussagen treffen. Aus meiner Sicht ist der Aufbau einer Personal Brand eine bewusste Entscheidung und ein bewusstes Zeitinvestment. Sie definieren für sich selbst ein Ziel und arbeiten konsequent darauf hin. Das lohnt sich. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Führen und Managen
In dieser Podcastfolge spreche ich darüber, wie man sich in die Rolle der Führungskraft entwickeln kann. Dabei bespreche ich, welche Entwicklungsmöglichkeiten es innerhalb des Arbeitslebens aber auch außerhalb des Arbeitslebens gibt, um sich auf die Rolle als Führungskraft vorzubereiten. Ich habe zu Beginn der Podcastfolgen den Unterschied zwischen führen und managen erklärt. Aus meiner Sicht können alle Managementaufgaben erlernt werden. Herausfordernder wird es beim Thema führen. In vielen Unternehmen gibt es die Möglichkeit sich formal zu Führungskraft ausbilden zu lassen. Es gibt außerdem spannende Bücher, interessante Podcast und natürlich hilft das Netzwerk bei der Weiterentwicklung weiter. Aus meiner Sicht gibt es einige Dinge die Sie tun können um zu erkennen, ob in eine Führungsaufgabe liegt. Sie können hinterfragen, wie sich für Sie anfühlt, wenn alle Augen auf Sie gerichtet sind und Entscheidung von ihnen erwartet werden. Außerdem können Sie sich in hinterfragen, wie Sie sich fühlen, wenn Menschen mit Sorgen und Nöten zu ihnen kommen und Hilfe erwarten. Schaffen Sie es zum einen auf diese Sorgen und Nöte einzugehen und ist ihre eigene Resilienz so hoch, dass Sie die Gespräche verarbeiten können? Wie gerne geben Sie Feedback oder wie gerne erhalten Sie Feedback? Kommen Sie damit klar, wenn Menschen ihnen Rückmeldung zu ihrem Verhalten geben? Schaffen Sie es anderen Menschen gegenüber Lob und Anerkennung auszudrücken? Wie gern kommunizieren Sie vor anderen? Wie fühlt es sich für Sie an, wenn Sie der/die Trauzeug:In auf einer Hochzeit sind und eine Rede halten müssen? Wie gerne haben Sie es, wenn Sie Aufgaben in anderen Menschen weitergeben und darauf vertrauen müssen, dass diese Aufgaben erledigt werden? Wie gerne empowern Sie andere anstatt Aufgaben selbst zu machen? Ich hatte schon einmal die häufigsten genannten Erwartungen von Mitarbeitern hat Führungskräfte genannt. Sie sind: Respekt, Kommunikation, Empowerment, Lob und Anerkennung, Respekt und Wertschätzung, Förderung des Teamspirits oder auch Führungsverantwortung Es gibt im Privatumfeld genug Möglichkeiten dies auszuprobieren: Sie können als Elternbeirat in der Schule ihrer Kinder tätig sein, im lokalen Verein, der sich um geflüchtete Menschen kümmert ein Sommerfest organisieren und die Eröffnungsrede halten oder Sie können als Fußballtrainer:In die örtliche F-Jugend trainieren. In all diesen Möglichkeiten können Sie erfahren, wie es sich für Sie anfühlt, wenn Sie eine Gruppe von Menschen leiten dürfen. Ich denke es ist eine gute Erfahrung zunächst außerhalb des Arbeitslebens zu erfahren, was es bedeutet zu führen und was dies bei ihnen auslöst. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Führen und Managen
Guten Tag, heute möchte ich über ein Thema sprechen, das mir sehr am Herzen liegt. Das wertschätzende führen. Wertschätzendes führen hat zahlreiche Vorteile. Zum Beispiel steigt die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und die Fluktuation sinkt. In dieser Podcastfolge spreche ich darüber, wie wertschätzendes führen gelingt und wie ist das Klima im gesamten Team verbessern kann. Und der Wertschätzung versteht man die positive Bewertung von anderen Personen und ist verbunden mit Respekt, Aufmerksamkeit und Interesse. In einer früheren Podcastfolge habe ich bereits gesagt das Respekt eine Erwartung ist, die von Mitarbeitenden gegenüber Führungskräften formuliert wird. Aus meiner Sicht ist es immer zwingend nötig mit Mitarbeitenden und insgesamt Menschen wertschätzen zu kommunizieren, ich denke aber auch, dass Wertschätzung für jeden Menschen nicht nur von extern kommen sollte, sondern auch aus sich selbst heraus. Ein wertschätzender Umgang mit der eigenen Person, kann für ein deutlich besseres Wohlergehen sorgen und damit zu einer höheren Leistungsfähigkeit im privaten und beruflichen Kontext. Nun aber zurück zum wertschätzenden führen. Ich möchte das wertschätzende führen anhand von Beispielen erklären: Ich beginne zunächst mit einem positiven Beispiel. Das Beispiel ist das eine Person aus dem engeren Arbeitsfeld durch Überstunden ein Ergebnis gesichert hat. Es ist leicht in diesem Beispiel Wertschätzung auszudrücken und den Mitarbeitenden zu danken. „Ich schätze sehr, dass du Überstunden gemacht hast und damit sichergestellt hast, dass wir unseren Termin halten können - vielen Dank dafür“. Ein zweites Beispiel ist das eine Person aus dem Team durch Zeitinvestition eine unschöne Situation zwischen anderen en geklärt hat und zur Deeskalation beigetragen hat. Ein Dankessatz könnte sein: „Vielen Dank, dass Sie sich auf Bitten unseres Teams in die Situation eingebracht haben, ich werde schätze sehr.“ Dies ist ein Beispiel in dem es recht einfach war wertschätzen zu handeln. Nun möchte ich einen etwas schwierigeren Fall beschreiben: Eine erbrachte Leistung wird wertgeschätzt auch wenn sie ein unerwünschtes Ergebnis erzeugt hat. Ein Beispielsatz wäre: „Vielen Dank, dass Sie mehrere Arbeitsstunden in das wichtige Kundenprojekte investiert haben; ich habe von Kundenseite das Feedback erhalten, dass es weiteren Änderungsbedarf gibt. Lassen Sie uns über das Feedback sprechen, ich wertschätze Ihre Erfahrung bei diesem Thema.“ Wertschätzung ist wichtig und ein wichtiger Punkt neben anderen Dingen wie Prestige, finanzielle Anreize, der Sichtbarkeit oder guten Leistungen. Wertschätzende Kommunikation ist sehr wichtig und aus meiner Sicht ein grundlegendes Werkzeug für jede Führungskraft. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Führen und Managen
Ich freue mich, dass Sie zu dieser Podcastfolge eingeschaltet haben. Der Begriff „“führen bedeutet auch in Bewegung setzen. Daher behandle ich heute in dieser Folge die Frage wie wichtig es ist selbst als Vorbild zu dienen, wenn man einzelne Mitarbeitende oder Teams in eine richtige Richtung bewegen möchte. Häufig genannt Erwartungen von Mitarbeitenden an Führungskräfte sind Ziele vorgeben, Respekt, Kommunikation, Empowerment, Lob und Anerkennung, Respekt und Wertschätzung, Förderung des Teamspirit oder auch Führungsverantwortung. Aus meiner Sicht sind das eine Menge Erwartungen, die von Führungskräften erfüllt werden sollten. Doch was ist damit, dass die Führungskraft auch eine Vorbildfunktion haben sollte? Ich denke, dass es ausschlaggebend ist. Bereits bin der Podcastfolge zum authentischen führen habe ich darüber gesprochen, wie schmal der Grat zwischen der eigenen Authentizität und dem angemessenen Verhalten in der Führungsrolle ist. Aus meiner Sicht gibt es aber viele Beispiele, in denen man als gute Führungskraft ein Vorbild sein kann. Ich möchte jetzt einige Beispiele aufführen. Ein erstes Beispiel ist die Work-Life- Balance. Wenn eine Führungskraft abends um 22 Uhr eine Email verschickt, kann das dafür sorgen, dass Mitarbeitende sich verpflichtet fühlen zu antworten. Ein besseres Beispiel wäre hier nur klar während der Kernarbeitszeit Emails an die Mitarbeitenden zu verschicken. Ein zweites Beispiel ist die Wertschätzung von Mitarbeitenden. Wenn Führungskräfte sich gegenüber Mitarbeitenden oder auch anderen Personen im Unternehmen nicht wertschätzend Verhalten, werden das leider oft die eigenen Mitarbeitenden nicht machen. Der dritte Teil der stark verknüpft mit dem Thema Work-Life Balance ist, ist es außerdem einen gesunden Lebensstil vorzuleben und auch über den eigenen Anteil an der Cararbeit zu sprechen. Wir haben das jetzt oft erlebt in den Homeoffice Situation. Plötzlich sind Kinder von Mitarbeitenden im Videomeeting sichtbar. Das Schöne daran ist, das wird dadurch auch Mitarbeitende und Führungskräfte von einer ganz neuen Seite kennen. Ein viertel Punkt ist es, wenn ein Team Regeln aufgestellt werden. Natürlich ist sehr wichtig, dass Führungskräfte diese Teamregeln genauso stark verfolgen und auch noch promoten. Abschließend möchte ich sagen, dass es wichtig ist trotz der Vorbildfunktion auch authentisch zu sein. Ein lustiger Versuch kann es sein, eigene Arbeitskleidung in Rahmen des Annehmbaren legerer zu machen und zu schauen wie die Mitarbeiten reagieren. Das zeigt oft, dass die Mitarbeitenden den Führungskräften folgen. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Führen und Managen
Heute spreche ich über das Thema „Remote führen“. Das Thema ist nicht erst seit der verstärkten Nutzung von Homeoffice Angeboten ein Thema. In dieser Podcastfolge spreche ich darüber, wie ich erfolgreich Mitarbeitende führe, die an anderen Standorten sind oder vermehrt im Homeoffice. Anfang 2021 waren circa 25% der Beschäftigten in Deutschland im Homeoffice. Interessanterweise waren vor März 2020 4% im Homeoffice. Gründe für remote Führung können allerdings vielfältig sein. Zum einen das bereits angesprochen Homeoffice oder auch globale Organisationsstrukturen mit internationalen Teams. Eine weitere Möglichkeit sind digitale Nomaden. Der Definition nach ist remote führen das Führen von Mitarbeitenden, die nicht an der gleichen Arbeitsstelle sind wie die Führungskraft selbst. Das ist erst einmal unabhängig von Ländern oder auch Zeitzonen. Aus meiner Sicht gibt es einige Herausforderungen beim remote führen: So kann aus meiner Erfahrung Führen leichte sein, wenn eine persönliche Beziehung besteht. Durch das Standort unabhängige Arbeiten, muss aus meiner Erfahrung allerdings mehr Zeit in den Aufbau und den Erhalt der Beziehung zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft investiert werden. Ein zweiter Punkt ist das Thema Kommunikation. Es gibt oft Standort abhängige Themen, die der nur an einen ausgewählten Personenkreis im Team kompliziert werden müssen. Aber es muss klar definiert sein, wer welche Information erhält, damit auch die Fairness immer im Vordergrund steht. Der dritte Punkt ist das Zeitzonen sehr herausfordernd sein können. So ist zum Beispiel der zeitliche Abstand von Deutschland nach Japan oder der zeitliche Abstand zwischen Deutschland an die Westküste der USA oder Kanada plus minus neun Stunden. Das ist bei einem Arbeitstag teilweise herausfordern. Allerdings gibt es gute Möglichkeiten um diese Herausforderung zu umgehen. Ein erster Punkt ist eine sehr klare eigene Kommunikationsstrategie. Um immer klar vor sich zu haben welche Information an welche Mitarbeitende gehen sollen. Außerdem ist das Wissen über das Geschehen im Land aus meiner Sicht sehr wichtig. So sollte immer klar sein, was zum einen unternehmensintern aber auch unternehmensextern in einem Land eines Mitarbeitenden gerade vor sich geht. Ein dritter Punkt ist aus meiner Sicht die Zeit, die investiert werden muss um das Vertrauen und die Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden aufzubauen. Umso mehr Zeit investiert wird, umso geringer ist auch die durch die unterschiedlichen Lokationen entstanden Ferne. Außerdem ist aus meiner Sicht noch sehr wichtig, dass es klare Regeln gibt, was den Managementteil angeht. Bedeutet, dass es immer klare Ziele geben sollte und auch einen geregelten Austausch. Das bedeutet Mitarbeitergespräche basierend auf einem klaren Plan. Außerdem finde ich persönlich sehr wichtig, dass moderne Kommunikationsmittel genutzt werden. So ist zum Beispiel das Einschalten einer Kamera in einem online Meeting sehr gut um den anderen Menschen besser wahrnehmen zu können und auch seine Emotionen besser wahrnehmen zu können. Aus meiner Sicht gibt es sehr viele Vorteile von remote führen. So findet das Führen zum Beispiel deutlich bewusster statt. Das bedeutet ich nehme mir aktiv Zeit für die Person. Ich weiß die Person ist nicht an dem gleichen Ort wie ich, aber ich nehme mir Zeit, um mit dieser Person zu sprechen. Außerdem bringt die Unterschiedlichkeit interessante Themenfelder auf. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Führen und Managen
In dieser Podcastfolge spreche ich darüber wie wichtig Authentizität in der Führung ist. Ich führe außerdem aus, in welchen Situationen es leichter sein kann authentisch zu sein und in welchen Situationen auch schwieriger. Außerdem rede ich darüber, wie man den für sich richtigen Grad an Authentizität findet. Authenzität kommt aus dem Griechischen und bedeutet Echtheit im Sinne von Ursprünglichkeit. Das bedeutet, dass ich meine Gedanken, Emotionen, Bedürfnissen, Werten, oder auch Überzeugungen entsprechend kommuniziere und danach handle. Eine wichtige Voraussetzung für Authentisches Führen ist Selbsterkenntnis. Bei authentischen Führungskräften wird das Verhalten nicht von äußeren Einflüssen bestimmt, sondern kommt aus ihnen selbst. In einem Unternehmen werden Entscheidungen getroffen. Diese Entscheidungen werden durch Hierarchieebenen hindurch weitergegeben und erklärt. Als Führungskraft kann es durchaus dazu kommen, dass eine getroffene Entscheidung nicht die eigene ist und sie auch nicht vertreten werden kann. Jetzt möchte ich eine zwei Situationen beschreiben, in denen es zum einen einfacher und zu anderen etwas schwerer ist authentisch zu sein: Ein einfaches Beispiel ist, dass Ziele für das Team in Zusammenarbeit mit dem Team abgestimmt werden. Die Kontrolle ist zu einem groß und bei ihnen und ihrem Team. Die Ziele mit den einzelnen Teammitgliedern zu vereinbaren ist einfach, da sie die Ziele mitbestimmt haben. Sie können durchgängig authentisch sein, weil sie an die Ziele glauben und durch den Prozess klar ist, dass Sie die Ziele unterstützen. Sowohl das Managen als auch das Führen ist der vergleichsweise einfach, da klar ist, dass Sie die Situation voll und ganz unterstützen. Nun ein Beispiel in der Authentizität herausfordernd sein kann. Es wurde im Unternehmen entschieden, dass ihr Team zehn Prozent der Mitarbeitenden entlassen muss. Sie haben versucht diese Entscheidung zu verhindern und ihn ist das leider nicht gelungen. Sie müssen nun diese Entscheidung an das Team kommunizieren, obwohl sie denken, dass es eine falsche Entscheidung ist. Wie können sie das Team durch diese schwierige Zeit führen und dabei authentisch bleiben? Aus meiner Sicht ist immer sehr wichtig so transparent wie möglich zu kommunizieren und so transparent wie möglich zu handeln. Neben einer Team Kommunikation sollte außerdem immer eine individuelle Kommunikation stattfinden. Den wichtigsten Punkt denn es aus meiner Sicht gibt ist, dass die eigene Meinung dazu mitgeteilt werden kann und sie den Hut wechseln können. Was meine ich damit? Sie sind nicht nur eine Führungskraft, sie sind auch eine Person und sie können aus meiner Sicht auch an das Team kommunizieren, dass sie die Entscheidung als persönliche Person und mitarbeitende Person des Unternehmens als falsche ansehen und, dass sie diese Entscheidung so nicht getroffen hätten und auch versucht haben dies zu verhindern. Auf der anderen Seite können sie den Hut der Führungskraft aufziehen und sagen, dass sie in ihrer Rolle als Führungskraft die Entscheidung nicht verhindern konnten und sie diese Entscheidung nun exekutieren müssen. Jede Führungskraft hat eigene Werte. Ich denke, dass die persönlichen Werte eine große Rolle spielen und für mich persönlich ist es in meinem Führungsstil klar zu machen, was ich in der Rolle der Führungskraft kommuniziere und was ich in der Rolle als Person kommuniziere. Ich denke, dass ich dadurch authentisch bleibe. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der
Heute spreche ich über nachhaltiges führen für dich und andere. Das Arbeitsleben sollte weder für dich noch für deine Mitarbeitenden ein Sprint sein. Es ist ein Dauerlauf und umso wichtiger ist es, dass das Team als auch die Führungskraft nachhaltig arbeiten kann. In dieser Podcastfolge spreche ich darüber, wie das gesamte Team nachhaltig geführt werden kann. Ich möchte beginnen mit dem Thema nachhaltiges arbeiten für andere und wie du sie unterstützen kannst. Wenn du ein Team hast kannst du deren Kapazität aktiv managen. Zum Beispiel kann die Frage gestellt werden: „Wie ist die Arbeitslast aktuell.“ Und „Wie war die Arbeitslast in den letzten zwei Wochen und was ist in den nächsten zwei Wochen geplant“. Anschließend kann gefragt werden „Und was ist für die nächsten zwei Wochen geplant“. Außerdem kannst aktiv darüber sprechen, wie die Aufteilung im Team ist. Eine weitere Frage die zu klären kannst: „Wann sind Urlaube geplant?“ oder auch „Wie oft und warum werden Überstunden gemacht beziehungsweise wie kann das verhindert werden.“. Eine wichtige Frage um nachhaltig zu führen, ist außerdem die Frage ob es Konflikte bei der Arbeit gibt und wenn du das Vertrauen zu den Mitarbeitenden hast auch die Frage stellen, ob gibt es Konflikte außerhalb der Arbeit gibt, über die gesprochen werden möchte. Das ist aus meiner Sicht ein Thema das sehr sensibel angegangen werden muss. Ein weiterer Punkt bezieht sich auf die Ziele und Entwicklungsziele. Möglichkeit für die Frage ist: „Sind die korrekten Ziele und auch die korrekte Entwicklungsmöglichkeiten gesetzt?“. Eine letzte Frage gestellt werden kann ist: „Kann“ die geforderte körperliche Belastung während der Arbeit erfüllt werden oder nicht.“ Es ist sehr wichtig, dass du als Vorbild vorangeht und aktiv kommuniziert welche Angebote das Unternehmen anbietet oder du selbst in Anspruch nimmst, damit dir nachhaltiges arbeiten gelingt. Ich selbst nutze einige Methoden, um für mich sicher zu stellen, dass ich nachhaltig arbeite. Das ist zum einen, dass ich mir meine Ziele für die Woche anschaue. Das bedeutet ich arbeite sehr vorausschauend. Ein gutes Prinzip, dass das verdeutlicht ist das Eisenhower Prinzip. In diesem Prinzip werden Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit sortiert. So sollte es zum Beispiel nie passieren, dass wichtige Aufgaben dringlich werden, sondern sie sollten vorher erfüllt werden. Ich schaue mir außerdem an wie meine Aufgabe aufgeteilt sind. Ich analysiere wie die Aufteilung zwischen Führung- beziehungsweise managementaufgaben ist und auch wie die Aufteilung zwischen „Wohlfühl-“ beziehungsweise „Stressaufgaben“ ist. Ich mache zusätzlich eine grobe Jahresplanung, um zu unterteilen was sich in den verschiedenen Quartalen erreichen möchte. Ich finde es persönlich auch sehr wichtig, dass ich mir sehr klar bin darin, welche Aufgaben in der Carearbeit zu welchem Zeitpunkt erledigt werden müssen. Ein letzter Punkt der für mich sehr wichtig ist ist, dass ich mir klar mache, dass ich sehr gut vertreten werden kann. Mit diesen einfachen Beispielen gelingt es mir sehr gut für mich und auch für mein Team nachhaltig zu arbeiten. Außerdem finde ich sehr wichtig, dass es auch gut ist bis zu einem gewissen Grad über die eigene Belastung zu sprechen - das kann aus meiner Sicht als Stärke und nicht als Schwäche wahrgenommen werden. Anja Kunad, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management Hier finden Sie alle Podcasts der Reihe Führen und Managen