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Happy Birthday! In dieser Folge begrüßt Marc die Kölner Zivilrechtsprofessorin und akademische Mutter von Irgendwas mit Recht, Barbara Dauner-Lieb, die anlässlich ihres 70. Geburtstags auf ihre Karriere sowie ein halbes Jahrhundert im juristischen Kosmos zurückblickt. Dabei beleuchten sie Stationen vom Studienbeginn 1973 über eine prägende Referendariatszeit in einer New Yorker Großkanzlei bis hin zu ihrer Tätigkeit als Leiterin der Rechtsabteilung der Zanders Feinpapiere AG und ihrer späteren Laufbahn an der Universität zu Köln. Sie spricht offen über frühe Hürden für Frauen in der Juristerei, über die Macht der billable hour, über den Wert von Promotion und Habilitation sowie über Lehr‑ und Prüfungsformate, die sie bis heute prägen. Welche Rolle spielen Festschriften im akademischen Brauch? Welche Auswirkungen sollte künstliche Intelligenz auf die zukünftige Juristenausbildung haben? Warum benötigen wir (endlich) open book-Klausuren? Wie verschafft man sich damals wie heute Ansehen zum Berufseinstieg? Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhaltet Ihr in dieser Folge von IMR. Viel Spaß!
Welcher Fall kam in Baden-Württemberg im Staatsexamen? Wie liest man ein juristisches Lehrbuch? Und inwieweit hat sich der Verwendungsbegriff des BGH verändert? (03:27) Aktuelle Literatur: Valentin Bard und Marvin McConvey: Die „Leihstutenschaft“ in der Fallbearbeitung, JURA 2025, 450-463 Daniel Klocke und Giulia Klein: Kleinreparaturklauseln in Mietverträgen über Wohnraum, VuR 2025, 83-89 Daniel Wolff und Mona Langbein: Die Arbeit mit juristischen Lehrbüchern – Sieben Hinweise für den Studienbeginn, JuS 2025, 296-300 (09:33) Aktuelle Rechtsprechung: Rangsdorfer Hausstreit: BGH v. 14. März 2025, V ZR 153/23, Volltext Kleiner, großer Basketballer: EuGH v. 20. März 2025, C-365/23, Volltext Online-Eheschließung: BGH v. 25. September 2024, XII ZB 244/22, Volltext Auf den Spuren der Eisbären: LG München II v. 10. Januar 2025, 14 O 2061/24, Volltext
In dieser besonderen Folge von Abrechnungsfuchs, der Podcast begrüße ich Anni und Nora vom Podcast "beyond the floss". Gemeinsam sprechen wir über Empowerment in der Zahnmedizin, die Herausforderungen und Vorteile des Angestellten-Daseins und den spannenden Spagat zwischen Praxisleitung und Patientenkommunikation.Was dich in dieser Folge erwartet:Wie gelingt eine gute Zusammenarbeit zwischen Praxisleitung und Angestellten?Vor- und Nachteile des Angestellten-Daseins vs. Selbstständigkeit.Welche Rolle spielt Kommunikation und Feedback in einer erfolgreichen Praxis?Der Balanceakt zwischen Qualität der Zahnmedizin und wirtschaftlichen Zwängen.Warum es so wichtig ist, als Zahnärztin bei sich selbst zu bleiben und klare Grenzen zu setzen.Anni und Nora teilen zudem wertvolle Tipps aus ihrer Erfahrung als Zahnärztinnen, wie man mit herausfordernden Patienten umgeht und trotzdem seine Freude am Beruf bewahrt.
Alles neu - beim Studienbeginn. Gut, wenn jemand zur Seite steht - mit Informationen und Freundlichkeit
In dieser spannenden Folge sprechen David Döbele und Jonas Stegh über die perfekte Vorbereitung für einen 1er-Schnitt im Bachelor Studium.
Am Beginn des Studiums kann das Uni-Leben ganz schön verwirrend sein – nicht nur räumlich – sondern auch ganz allgemein: Welche Kurse muss ich belegen? Wie organisiere ich mich richtig? Und wie oft muss ich mein Waschbecken putzen? Benjamin, Natalie und Tuan sind Studienbotschafter:innen und haben ihren Studienbeginn schon lange hinter sich. Hier verraten sie, was ihre größten Fehler im Studium waren und welche Viertel man bei der WG-Suche meiden sollte. Infos zum Studienstart: www.uni-leipzig.de/studienstart Infos zu den Studienbotschafter:innen: www.leipzig-studieren.de/studienbotschafter
In dieser spannenden Folge sprechen David Döbele und Jonas Stegh über das richtige Mindset für deinen Studienbeginn.
Heute in der Kaffeepause: Eine ehemaliger Studiernder spricht über die Herausforderungen, die ihm in Deutschland begegnet sind. Unser Gast hat seine Bildungsreise skizziert. Hierbei werfen wir einen Blick auf den Studienbeginn in Deutschland, die Entscheidung für ein Studium hierzulande und die ersten Eindrücke von Land und Sprache. Im Hauptteil des Gesprächs vertiefen wir uns in verschiedene Aspekte wie Studienwahl und Zulassungsprozess, die besonderen Herausforderungen im Verlauf des Studiums und wie sich der Übergang vom Studium in den Beruf gestaltete.
In 1975 saßen Brian Eno (genau, der) und Peter Schmidt, ein Multimediakünstler, beim Joint oder auf Pilzen oder was immer man in der Richtung so machte in den Siebzigern. Der Peter beschäftigte sich zu dieser Zeit mit alten Drucktechnologien, Brian fiel gerade nix ein. Peter hatte gerade ein Set von 55 Drucken erstellt, mit so kurzen ganz superkünstlerischen Sätzen, sehr deep und sehr teuer. Die inspirierten den Brian so sehr, dass er sich selbst ein Set baute von 110 zusammenhanglosen Worten und Sätzen auf spielkartengroßem Karton. Er nannte das Set “Oblique Strategies”, es passte in eine Hosentasche und er trug es überall mit hin, zum Beispiel in den Proberaum. Wenn ein Stück nicht in Gang kam oder langweilig wurde oder gar kein Anfang zu haben war, zog jedes Bandmitglied eine Karte und nahm den Spruch darauf, wörtlich oder übertragen, als Anlass, “irgendetwas” zu spielen. Der Rest fand sich. Das probieren wir doch mal aus, dachten wir uns. Man kann heute natürlich virtuell Karten vom Stapel ziehen. Die Regel ist, egal was aufpoppt, dieser Satz wird genommen und ein Text geschrieben. Für diese Kolumne ist es:simple subtraction - Einfache SubtraktionMein fasziniertes, aber unglückliches Verhältnis zur Mathematik, also der richtigen, dem Fachgebiet abseits vom simplen Zahlen addieren und subtrahieren, begann mit einer 4 im Halbjahreszeugnis der siebten Klasse. Ich war in den Augen meines Vaters somit schwer versetzungsgefährdet und erfuhr eine Ansprache, mit der er mir den Ernst der Lage verdeutlichen wollte, so mit den ewigen Worten eines jeden Vaters ever: “..bald weht der Wind aus einer anderen Richtung, solange Du deine Füße unter unserem Tisch steckst, so kannst Du mit Deinen Freunden auf dem Schulhof reden” - der ganze Sermon. Am Ende der Ansprache gab es noch einen kleinen Bestechungsversuch: wenn ich zum Schuljahresende die 4 in eine 3 verwandle, gäbe es irgendein Geldgeschenk/Materielles Ding. Viel kann es nicht gewesen sein, wir hatten ja gar nichts. Damals. Im Osten.Die Predigt wirkte jedenfalls, kind of, habe ich mich doch sowohl durch die 7. Klasse, als auch durch die Mathematikprüfung der ostdeutschen polytechnischen Oberschule nach der 10. gehangelt, keine Ahnung wie. Für ein Abitur reichte es dennoch nicht, so als Verfolgter des Regimes eigenen Leistungsanspruches. Ich war genötigt, mir die halbe Hochschulreife durch ein Kurzabitur zu erschleichen, wie es das kurz nach dem Mauerfall im Osten gab. Dieses Abi war einzig als Vorbereitung für technische Studiengänge gedacht, mit der strikten Vorgabe, dass damit keinerlei geisteswissenschaftliche Abschlüsse zu haben seien. Mein Traum des Germanistikstudiums, Endstadium Lehrer, ging damit glücklicherweise an allen Beteiligten vorbei.Also studierte ich Informatik. Künstlerisch nicht wirklich selbstbewusst, aber wage zugeneigt genug, um zu wissen, dass das irgendwie funktionieren könnte, und ohnehin, machen wir uns ehrlich, 1995, Techno/Drogen/Ecstasy, keine Rolle spielend, entschied ich mich für das Studium der Medien-Informatik - nicht dass irgendjemand gewusst hätte, was das sein soll (heute wie damals). Doch es tauchte ein klassisches Zonenproblem auf: die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden (nur die war mit dem Billigabitur erreichbar) hatte versprochen, diesen Studiengang anzubieten. Kurz vor Beginn des Studienjahres jedoch stellt man fest, dass man gar keine Professoren dafür habe. Was machte man? Man steckte uns, der Kunst zugeneigte Bohémes, für das erste Jahr in den Studiengang der, oh s**t, oh f**k, Wirtschaftsinformatik! Mit den ganzen Bankangestellten, Steuerberatern und sonstigen Christian Lindners also. Damit nicht genug, hielt man uns, ich kann mich noch exakt und so genau erinnern, wie an fast nichts aus dieser Zeit, einen Vortrag, zu Studienbeginn, in der Aula, in dem man uns erklärte, dass man gelernt hätte, dass in den USA jede Universität ein Spezialgebiet habe: MIT, Berkeley, Stanford und jetzt also Auge in Auge auch die HTW Dresden, Germäny. Man würde in den nächsten Jahren besonders Augenmerk auf die mathematische Ausbildung der Studenten legen (Studentinnen wurden damals, in den good old times, noch nicht erwähnt).Man hatte wohl eiligst zusätzliche Mathematikprofessuren eingestellt, offensichtlich auf Kosten der Medienfuzzis, aber so richtig Quali bekommt man da ja auch nicht sofort an den Start. Ich durchlebte also in der ersten Semesterwoche des ersten Semesters die erste Mathematikvorlesung meines Lebens: zwei Stunden lang schrieb uns ein middle aged Professor mit grauem Gesicht tatsächlich, ich weiß die Zahl noch heute, 104 Definitionen an die Tafel. Definitionen in winziger Schrift schrieb der böse Mann von links nach rechts trippelnd über die gesamten 25m Breite der Tafel, bevor er sie wieder abwischte und auf der anderen Seite von vorn begann, wobei er wohl erwartete, dass wir den ganzen Quatsch abschrieben. Nun, das wars dann endgültig mit meiner Faszination für die Mathematik.Bis ich auf dieses großartige Buch gestoßen bin:Jan Gullberg, ein schwedische Kinderarzt, dreimal so klug wie wir alle zusammen, hatte ungefähr die gleiche Faszination für die Mathematik und wahrscheinlich eine noch schlimmere entsprechende Bildung erfahren. Damit seinen Kindern und die, die er verarztete, das nicht passiere, schrieb er mal eben ein Buch über die ganze Mathematik, von der Geburt der Zahlen bis wasweißichwohin, Multidimenionalität und so, ich habe doch keine Ahnung! 1200 Seiten, 3 kg schwer, schrieb er das alles selbst, als Kinderarzt, illustriert es, selbst, und zusammen mit einem britischen Mathematiker, und, ein Wahnsinn, setzte es selbst, in LaTex! (Das Entsetzen über den letzten Fakt verstehen nur nerds). Der Mann muss verrückt gewesen sein, glücklicherweise.Manchmal, ich gebe zu immer seltener, man hat ja kaum noch Zeit Altes zu durchforsten, so viel Neues gibt es, setze ich mich in meinen Ohrensessel und lese ein paar Seiten. Natürlich verstehe ich nur die ersten 40, danach ist alles nur noch Ästhetik. Aber es macht mich glücklich, wie etwas nur glücklich macht, was man komplett ohne Leistungsanspruch tun kann: Biertrinken, Schokoladeessen, Bingewatching, Fantasyromane lesen und Mathematik bestaunen. Das ist Glück! This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Eintrag #03: Liebes Doc's Diary, heute dreht sich alles um mein Medizin-Studium. Wie bin ich auf das Studium gekommen, wie verläuft die Zulassung, was sollte man am besten bereits vor Studienbeginn erledigt haben und jobben während des Studiums - Geht das überhaupt? Wie viele Staatsexamen man überleben muss und ob das Studium wirklich so hart ist, wie jeder sagt - erzähle ich euch heute in meinem Lifestyle Lab! Folge mir, DocAlina, auf Instagram, um weitere Updates zu mir & meinem Podcast zu erhalten. Learn more about your ad choices. Visit megaphone.fm/adchoices
Universität Münster mit Juliane Luther #042 In unserer 42. Folge dürfen wir Juliane Luther (TikTok) begrüßen. Juliane studiert Rechtswissenschaften auf Staatsexamen an der Universität Münster. Gerade hat sie ihr erstes Semester und die Klausurenphase geschafft und befindet sich irgendwo zwischen Hausarbeiten und Semesterferien. Bevor sie zum studieren nach Münster gekommen ist kannte sie die Stadt nur vom Shoppen. Bevor sie sich aber hier für das Studium entschieden hat, hat sie einige Veranstaltungen vor Ort besucht. Juliane gibt euch tiefe Einblicke in ihren ganz persönlichen Alltag, sowie in ihre Erfahrungen an der Universität (bis Oktober 2023 noch WWU Münster) und der Stadt Münster. Auch wenn Münster auf den ersten Blick als Großstadt erscheint, ist die Stadt nicht so anonym und groß, wie man meinen könnte. Vorab hat Juliane über den Hochschultag sich den Campus angeschaut, mit anderen Studierenden gesprochen und sich eine Vorlesung angeschaut. Dies war eine gute Gelegenheit um sicherzustellen, dass man sich hier wohlfühlen wird. Die Strafrechtvorlesung war nicht nur interessant, sondern auch sehr zugänglich und hat Lust auf das Studium gemacht. Den Professor hat Juliane sogar im ersten Semester wiedergetroffen. Freut euch auf eine Gästin, die euch mit durch ihren Entscheidungsprozess für das Studium, sowie ihren Studienbeginn mit ihrer O-Woche nimmt. Gerade die O-Woche ist "Das Ding" - „da müsst ihr hin“. Auch wenn ihr, genauso wie Juliane am ersten Tag super lost sein werdet, ist die erste Woche super toll. Ihr werdet super viele neue Leute kennenlernen, genauso wie die Stadt. Auf euch warten Flunkyball und Bierpong Turniere, eine Stadtrallye und viele tolle Menschen. Juliane hat in der ersten Woche auch ihre beste Freundin im Studium kennengelernt, also seid auf jeden Fall dabei! Wieso Juliane an einem Abend in der O-Woche nachts nach dem Feiern mit Freundinnen bei einer Mentorin gelandet ist und dort Nudeln mit Pesto gekocht hat, das und vieles mehr erfahrt ihr in unserer neuen Folge. Platz 1: Podcast-Ranking im Bereich Bildung >> hierhierhier
Immer mehr Raumfahrtmissionen werden privatwirtschaftlich finanziert. Was das für die Zukunft von Raumfahrt bedeutet, weiß Chiara Manfletti, Professorin für Raumfahrtantriebe und Gast dieser Folge von „We are TUM“. Sie ist kürzlich von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) an die TUM School of Engineering and Design gewechselt. Die Studierenden Merle Neumann und Simon Gruber engagieren sich in der Asian-European Society Munich, einer Hochschulgruppe, die deutsche und asiatische Studierende zusammenbringt, aber auch an politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Weltregionen arbeitet. Was sie daran begeistert, erzählen die beiden im Interview. Das Drachenbootrennen im Olympiapark gehört zu den Highlights des akademischen Jahres. Traditionell treten die Universitäten LMU und TUM gegeneinander an – dabei geht es um das schnellste Boot und die einfallsreichsten Verkleidungen. Hidden Champions Henrik Eickhoff und Luis Schnürer, wissenschaftliche Mitarbeiter am Centrum Baustoffe und Materialprüfung (cbm), waren dieses Jahr dabei. Mit dem Eintritt in das Studierendenleben beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Emma Jung von der Fachschaft Maschinenbau gibt Tipps, um den Überblick über Termine, Räume oder Ansprechpartner:innen nicht zu verlieren. Gäste in chronologischer Reihenfolge: Professorin für Raumfahrtantriebe an der TUM School of Engineering and Design Prof. Dr. Chiara Manfletti; Mitglieder im Student Club Asian-European Society Munich Merle Neumann und Simon Gruber; Wissenschaftliche Mitarbeiter am Centrum Baustoffe und Materialprüfung (cbm) der TUM School of Engineering and Design Dr. Henrik Eickhoff und Luis Schnürer; Studentin und Teil der Fachschaft Maschinenbau Emma Jung.
Ob zum Studienbeginn, nach Abschluss der Ausbildung oder weil die Freiheit ruft – irgendwann ist es für jeden jungen Menschen Zeit, in die erste eigene Wohnung zu ziehen. Neben mehr Freiheit bringt das neue Zuhause jedoch auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich. Zusammen mit unseren Stammgästen, haben wir über unsere erste Wohnung oder den ersten Auszug in eine WG gesprochen. In der ersten Wohnung gibt es so viele Dinge zu entdecken: Neue Nachbarn, ungewohnte Geräusche und das Gefühl von Freiheit und Selbstständigkeit. Doch auch die ersten Herausforderungen lassen nicht lange auf sich warten: Wie funktioniert der Herd? Wie baut man eigentlich ein Regal auf? Und wie kommt man mit neuen Mitbewohnern klar? Jeder von uns hat hier mehr als nur eine Geschichte auf Lager. Deshalb ist diese Folge auch etwas länger. Aber große Geschichten brauchen auch den entsprechenden Rahmen.
Anja Fäh (50) ist Ärztin und Unternehmerin. Sie besuchte die Rudolf Steiner Schule und war wenige Wochen vor Studienbeginn davon überzeugt, niemals Medizin zu studieren, geschweige denn Kardiologin zu werden. Wie ein tragischer Unfall eines Freundes diesen Entschluss ins Wanken brachte und wieso sie als Kind niemandem sagen durfte, dass sie einen Fernseher besass, erfahren Sie in dieser Folge von «Wir sind Klinik».
Stundenull-talk mit Dr. Michael Rabbow und Stefan HundDie Vision von Dr. Michael Rabbow war bei Studienbeginn im Bereich Medizin: Mein Berufswunsch ist Landarzt in der Lüneburger Heide. Doch dann infizierte er sich mit dem Afrika-Virus. Dieses kann man nur in den Griff bekommen, wenn man immer wieder aktiv nach Afrika kommt. Er baute, geschickt durch die evangelische Kirche, sehr praktisch von Namibia aus ein Hospital an der Grenze zu Angola mit auf. In einer Zeit, in der dort Krieg herrschte. Sein größtes Kapital ist seine Menschenliebe, seine Fachkompetenz, sein evangelischer Glaube und vor allem seine ganzheitliche Neugier.Wenn das Thema Afrika im politischen Deutschland fällt, ist der Name des Trägers des Bundesverdienstkreuzes nicht weit. Seine Ehrungen sind Legion. Er IST (wenn auch andere dazu gehören): Focus-africa.de. Das wunderbare an ihm: Er ist zeitlebens der Landarzt geworden und geblieben - nur, eben nicht für die Lüneburger Heide - sondern für einen ganzen Kontinent und darüber hinaus. Chapeau! ---Ich (Stefan Hund) traf ihn unweit seiner Wahlheimat im Schlosshof des geschichtsträchtigen Schloss Heiligenberg, der Ort an dem europäische Geschichte geschrieben wurde. ----Dieser Podcast ist von und mit Stefan Hund(C) 2023www.stundenull-talk.com/impressumMusik: Intro/Outro: Watch the world burn - Tristan Norton & Martin Kottmeier (Premiumbeat)Musik: Einblendungen: One last time by Dan Pillipson (Premiumbeat)
Ring frei für das Battle der Battles Ausbildungen vor Studienbeginn werden immer beliebter und bringen Dir zusätzlich einen Vorteil. Doch welche Ausbildung ist besser wenn es um den Studiengang Zahnmedizin geht? Wer hat mehr Erfolgsmomente und wer hatte eine bessere Zeit im Lehrbetrieb. Erfahre in der neuen Folge alles in einer kleinen Gegenüberstellung Musik von John Sib Tontechnische Nachbearbeitung von Linus Lippstreu
Absicherung Braucht Vertrauen - Dein Versicherungspodcast von ABV|MAKLER
Leider denken viele Eltern, Schüler oder Studenten erst bei Ausbildungs- oder Studienbeginn an die Absicherung einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Hier gibt es aber einen genialen Tipp, wie Du ein Leben lang bestens abgesichert bist und Du dabei auch noch bares Geld sparen wirst. Wie das genau funktioniert, erfährst Du in dieser Folge. Instagram: https://www.instagram.com/abvmakler/ Facebook: https://www.facebook.com/abvmakler/ Linkedin: https://www.linkedin.com/in/alexander-braun-abv-makler/ Webseite: www.abv-makler.de Absicherung braucht Vertrauen - der Podcast zum Thema Versicherung! Viel Spaß beim hören!
In unserer dieswöchigen Folge sprechen wir über die Finanzierung des zahnmedizinischen Studiums. Es ist verständlich sich zu fragen welche Kosten da auf einen zu kommen und mit welchen Hürden man rechnen sollte. Genau aus diesem Grund sprechen wir über dieses wichtige Thema mit dem man sich vor Studienbeginn auseinandersetzen sollte. Natürlich geben wir Euch auch hilfreiche Tipps und leiten auch gern Kontaktdaten zur genaueren Info an Euch weiter. Viel Freude beim Zuhören wünschen Euch Eure Zahnis im Durchbruch Greta & René Mit Musik von John Sib und der Nachbearbeitung von Linus Lippstreu
In dieser Pumpkin Progress-Story spricht unser Co-Founder David mit unserem Elite-Coaching Member Malte über seine Erfahrungen mit dem Elite-Coaching und darüber, wie ihm die Zusammenarbeit mit uns dabei geholfen hat, noch vor Studienbeginn ein Consulting-Praktikum zu bekommen!
Pünktlich zum Semesterstart erfahrt ihr von den Erstis des letzten Semesters, wie ihr Studienbeginn an der MHL verlaufen ist: Phillipp Grabit und Franziska Gottwalt erzählen in dieser Folge von ihren Erfahrungen bei den Aufnahmeprüfungen und von den ersten Studienwochen in Lübeck, außerdem geben sie allen Neuankömmlingen Tipps für den perfekten Start ins Semester! Weitere spannende Infos zu Phillipps und Franziskas Studiengang “Bachelor of Arts” gibt es in der Folge mit Hannes Pries, die am 19.4. veröffentlicht wird.
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
In Folge #123 berichte ich Dir, was mir geholfen hat, erfolgreich meinen Ausbildungs- und Berufsweg mit Multipler Sklerose zu gehen. Welche Etappen gab es bei mir? Welche Eigenschaften haben mir geholfen, immer wieder ein Stück voran zukommen? Und wie hat die MS meinen Weg beeinflusst? Hier geht es zum Blogbeitrag: https://ms-perspektive.de/meine-karriere-mit-ms Vielleicht hilft Dir der ein oder andere Impuls auf Deinem Weg. Mir ging es immer darum, Neues zu lernen, mit tollen Menschen zusammen zu sein, mich einzubringen und davon gut leben zu können. Meine Route beinhaltete auch Hürden und verlief eher gewunden. Ich habe unterwegs herausgefunden, was mein nächster Meilenstein werden soll. Und dort angekommen, verweilte ich eine Weile, bis ich zur nächsten Station aufbrach. Vermeintliche Sackgassen eröffneten mir neue Möglichkeiten, an die ich vorher gar nicht gedacht hatte. Darum, bleib offen, interessiert, flexibel und lernbereit, dann wird gewiss auch Dein Weg spannend und erfolgreich. Ist Karriere mit MS überhaupt möglich? Natürlich. Du kannst so ziemlich jeden Beruf ausüben, der Dir vorschwebt. Berufe im medizinischen Bereich von Krankenpfleger über Ärztin bis hin zu Wissenschaftler. Du kannst Künstler werden, Anwalt, Polizist, Handwerker, Sekretärin, Techniker, Bürokaufmann, Erzieherin, was auch immer. Es gibt auch den riesigen Bereich des Ehrenamtes, falls das eher zu Dir passt. Dabei erhältst Du zwar maximal eine geringe Aufwandsentschädigung, aber Anerkennung, das Gefühl gebraucht zu werden, und bist eingebunden in ein soziales Gefüge. Je nachdem, wie es Dir persönlich geht, ist es vielleicht erforderlich, gewisse Anpassungen vorzunehmen, wie eine reduzierte Stundenanzahl oder irgendwelche Unterstützungen. Ich selbst hatte immer das Glück Vollzeit arbeiten zu können und wenig bis keine Einschränkungen durch die MS hinnehmen zu müssen. Das verdanke ich gewiss auch meiner funktionierenden verlaufsmodifizierenden Therapie, die mich davor schützt, dass die MS weiter voranschreiten kann. Berühmte Menschen mit MS Es gibt einige berühmte MS-Patienten mit ganz unterschiedliche Karrieren. Malu Dreyer ist seit Januar 2013 Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. Ihre Diagnose erhielt sie bereits 1995. Teilweise nutzt sie einen Rollstuhl für längere Strecken, das hindert sie aber nicht daran eine hohe und verantwortungsvolle Position auszuüben. Selma Blair ist Schauspielerin. Sie erhielt ihre Diagnose 2018 und hat ihren Kampf gegen die Erkrankung offiziell geführt. Aufgrund einer hochaktiven MS entschied sie sich für eine Stammzelltherapie, die offenbar erfolgreich bei ihr verlief. Es gibt mehrere Profisportler, die die Diagnose während ihrer aktiven Laufbahn erhielten. Stan Belinda, spielte in der Major League Baseball als Werfer. Josh Harding spielte nach seiner Diagnose 2012 noch mehrere Jahre als Eishockey-Torhüter bei den Minnesota Wild und schloss ein Jahr sogar als bester Torhüter der gesamten NHL ab. Lori Schneider ist Bergsteigerin. Sie erhielt ihre Diagnose 1999 und bestieg 2009 als erste Person mit MS den Mount-Everest. Außerdem organisierte sie eine Besteigung des Kilimandscharo, des höchsten Berges von Afrika mit weiteren MS-Betroffen und Parkinson-Betroffenen. Joan Didion war eine mehrfach ausgezeichnete Autorin. Sie wurde 87 Jahre alt und veröffentliche bis zu ihrem Lebensende neue Werke. Interviewgäste mit MS Selbstverständlich gibt es jede Menge normale Menschen mit MS, einige durfte ich bereits für den Podcast interviewen. Im medizinischen Sektor arbeiten: Krankenschwester Regina Rikowski, Physiotherapeutin Corinna und Altenpflegerin Michaela Neuschwander. Bei den selbstständig Kreativen gibt es: Autorin und Verlegerin Sarah Roller, Cartoonist und Karikaturist Phil Hubbe sowie Schauspieler, Synchronsprecher, Autor und Moderator Frank Sandmann. Doch das Feld ist noch um einiges weiter und umfasst: Medizininformatiker Martin, Risk-Managerin Corinna Franz, Stadtverordneten Frank F. König, Yogalehrerin und Coach Andrea, Disponent Can Erten, und Erzieherin und nebenberuflich selbstständige Dana. Vermutlich habe ich nicht alle aufgezählt und entschuldige mich hiermit bei denen, die aktiv sind, ich bereits interviewt habe und hier nicht gelistet wurden. Die Basis meines beruflichen Erfolges mit MS Wenn ich mein bisheriges Arbeitsleben überdenke, dann sind zwei Punkte besonders wichtig. Das ich mich dem lebenslangen Lernen verschrieben habe und auf mein Bauchgefühl höre. Bauchgefühl definiere ich so, dass es die Mischung zwischen den logischen Fakten und meinen Emotionen bildet. Meine Ausbildungsstationen im Überblick 1999: Abitur in Dresden 2001: staatlich anerkannte gestaltungstechnische Assistentin für Medien und Kommunikation 2008: Diplom Medienmanagerin 2015 – 2018: Ehrenamt – Vorlesepatin Seit 2016: Autorin und Bloggerin Seit 2020: Podcasterin Seit 2022: Volle Selbstständigkeit Mit der Ausbildung fit fürs Berufsleben (4 Jahre vor MS-Diagnose) Nach dem Abitur hatte ich zunächst keine Lust auf ein Studium und begann im Herbst 1999 eine kreative schulische Ausbildung, die zwei Jahre dauerte und jeweils Praktika im Sommer beinhaltet. Ich lernte viel über Darstellung und Gestaltung, Webdesign, Marketing, Video, Audio, Animation, Fotografie und Wirtschaftslehre. Die Praktika im Sommer fanden in Unternehmen statt. Ich musste sie mir selbst suchen und bekam einen ersten Eindruck, wie ich anschließend mein Geld verdienen konnte. Ich lernte viel praktisches und erhielt eine generalistische Ausbildung, die zwar nicht in die Tiefe ging, dafür aber eine große Bandbreite an Möglichkeiten eröffnete. An der Stelle möchte ich mich noch mal bei meinen Eltern bedanken, die mir geholfen haben mich zu orientieren und die Ausbildung bezahlt haben. Das ist nicht selbstverständlich und stellt bis heute eine solide Basis für mein kreatives Können dar. Berufseinstieg in der Werbeagentur (2 Jahre vor Diagnose MS) Im Herbst 2001 fing ich nahtlos nach Ausbildungsende in einer kleinen Dresdner Werbeagentur an. Dort erlebte ich manch Höhen und Tiefen. Ich durfte kreativ arbeiten, aber nach klarer Vorgabe und manchmal ging es um einfache Themen, wie den Satzspiegel oder Bildbearbeitung. Also darauf achten, dass ein Text wenig Umbrüche und wenig Löcher auf der Seite aufweist und stundenlang Bilder ausschneiden und retuschieren. Die Aufstiegsmöglichkeiten waren begrenzt und ich saß den Großteil des Tages allein vorm Rechner. Schnell wurde mir klar, dass ich das nicht für den Rest meines Lebens machen wollte. Also schaute ich mich nach einem Studium um. Die Plätze für Medienmanagement waren begrenzt, es gab einen Eignungstest und dann glücklicherweise die Zusage. Ziemlich zeitgleich ging die Agentur, in der ich arbeitete, in Insolvenz. Das bedeutete konkret, dass ich drei Monate kein Geld bekam, aber zum Glück dann noch vom Arbeitsamt ausbezahlt. Um mir kein Geld von meinen Eltern leihen zu müssen, arbeitete ich in der Zeit in der Woche in der Agentur und am Wochenende jobbte ich im Gastrobereich, wo ich das Geld gleich ausgezahlt bekam. War nicht schön, aber eine dennoch lehrreiche Erfahrung. Die drei Monate bis zum Studienbeginn überbrückte ich als Leiharbeiterin. Als der letzte Tag in der Agentur zu Ende war, erstellte ich meine Bewerbungsmappe, ging zu mehreren Arbeitsvermittlern und hatte zwei Wochen später einen Job bei Vodafone am Empfang. Und weil ich dort motiviert & engagiert arbeitete, bekam ich ein paar Wochen später das Angebot vom Finanzchef direkt von der Firma angestellt zu werden und meine Karriere mit einem klassischen Bürojob weiterzuführen. Das war natürlich wohltuend so ein Angebot zu erhalten, aber ich entschied mich für das Studium. Dafür hatte ich aber gleich schon den Job als Werkstudentin bei Vodafone gesichert, der mir einige Jahre Geld einbrachte und ich somit keine ganz arme Studentin war. Immer freitags und Samstag ging ich in Dresden arbeiten und unter der Woche studierte ich in Mittweida. Studienbeginn (1 Jahr vor MS-Diagnose) Im Herbst 2002 startete ich also in Mittweida, einer kleinen Stadt nahe Chemnitz mein Fachholstudium des Medienmanagements. Manche meiner Kommilitonen kamen direkt vom Abitur, andere hatten bereits wie ich Ausbildung und Arbeit hinter sich. Nur wenig Geld zu haben, bedeutete eine Umstellung und das Leben in der Kleinstadt ebenfalls. Aber es ging mir gut und ich lernte viel. Die Fächer waren auch hier vielfältig und eher breit angelegt. Sie reichten von Medienlehre, Medientechnik und Medienwirtschaft jeweils über alle Mediensparten, sprich Zeitung, Radio, TV und beinhalteten auch Recht, Medienpsychologie und andere. Das eigentlich Besondere waren aber die vielen Projekte, die neben Lehre liefen. So war ich mal Nebendarstellerin in Kurzfilmen, erstellte eigene Beiträge für den eigenen Radiosender, schrieb Artikel für die Zeitung und half mit bei Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit für unser jährliches Theaterstück. Gerade diese praktischen Erfahrungen waren besonders wertvoll. Zu merken, wo es schwierig wird, im Team arbeiten und in einem relativ geschützten Rahmen auch Rückschläge hinzunehmen, um anschließend das Problem zu lösen. Sehnerventzündung & Diagnose Im Sommer 2003 fuhr ich mit einem guten Freund nach Düsseldorf. Die Sehprobleme hatten kurz vorher begonnen, nahmen aber zu. Ich sah verschwommen und blass. Also steuerten wir direkt die Uniklinik in Düsseldorf an. Ich wurde stationär aufgenommen, erhielt intravenös in Cortison und bei Entlassung stand die Diagnose KIS (klinisch isoliertes Syndrom). Ich dachte mir nichts weiter, bis ich im Sommer 2004 die Diagnose MS erhielt. Das war zunächst ein großer Schock. Doch vom Tief erholte ich mich recht schnell, auch dank der Unterstützung meiner guten Freunde, die mich bis heute begleiten. Ich trank nun keinen Alkohol mehr auf Parties. Pflichtpraktikum & Werkstudentin bei Siemens (unmittelbar nach Diagnose) Im Sommer 2004 folgte mein Pflichtpraktikum in München im Headquarter von Siemens. Das war richtig spannend. Ein halbes Jahr arbeiten mit einer Bezahlung, die für ein gemietetes Zimmer und ein bisschen private Ausgaben reichte. München war auch damals schon teuer. Ich durfte bei verantwortungsvollen Projekten mitarbeiten und sogar Teilaufgaben übernehmen, nachdem ein Kollege nach Südafrika ging für eine Job Rotation. Ich arbeitete am Videoschnitt der Corporate Videos und im Bereich globales Konzernmarketing. Dort wurde mein Interesse fürs Ausland geweckt. Es gab einen englischen Kollegen, der nach Indien ging, ein Kollege aus Holland arbeitete im Team und überhaupt war die Welt groß und international. Aufgrund meines guten Eindruckes, den ich hinterlassen hatte, erhielt ich kurz nach dem Ende des Praktikums die Anfrage, ob ich nicht als Vollzeit-Werkstudentin nach Forchheim gehen wollte. Das Angebot interessierte mich sehr. Also klapperte ich meine Professoren ab und fragte, ob ich eine Entbindung von der Anwesenheitspflicht bekommen könnte, um meine praktischen Erfahrungen zu vertiefen und einen Fuß bei Siemens in die Tür zu bekommen. Schließlich war und ist es einer der größten Arbeitgeber in Deutschland. Es war möglich und so suchte ich mir schnell ein Zimmer, was ich in Bamberg fand. Die Studienthemen, inklusive Hausarbeiten, arbeitete ich abends nach, fuhr meist am Wochenende nach Mittweida, um Hefter abzuschreiben und nahm meine Urlaubstage für die Prüfungen. Es war stressig, aber auch spannend. Denn ich war in der Medizintechnik gelandet bei der Computertomographie. Auf dem gleichen Gelände waren auch noch die Kollegen vom MRT. Allerdings hatte ich da Berührungsängste, weil ich zu dem Zeitpunkt, alle MS-Themen lieber weit von mir schieben wollte. Ich versuchte zwar besonders bewusst zu leben, aber ansonsten zu verdrängen, dass ich MS hatte. Auch hier wusste keiner von meiner Erkrankung. Ich blieb ein halbes Jahr in Forchheim und lehnte das Angebot auf Verlängerung ab, weil ich mich für das letzte Semester an der Hochschule noch mal voll aufs Studium konzentrieren wollte. War doch eine recht stressige Zeit. Aber ich wusste nun endgültig, dass ich in die USA gehen wollte, um mein Englisch zu perfektionieren, und einfach mal im Ausland zu leben. Durch meine Kontakte wußte ich von offenen Stellen bei Siemens Medizintechnik in den USA, wo ich mich als Praktikantin bewerben konnte. Drei Interviews bei verschiedenen Chefs waren nötig, bis ich eine Zusage erhielt. Dranbleiben lohnt sich also und nicht entmutigen lassen, wenn es beim ersten Mal nicht klappt. Chicago (2 Jahre nach Diagnose) Es wurde die Nuklearmedizin. Diagnostische Geräte, die extrem feine Auflösung anschauen und in den Bereichen Kardiologie, Onkologie und Neurologie eingesetzt wurden. Ich war in der Marketingabteilung, lernte dort viel Neues. Denn Marketing kann sowohl Siemens, aber vor allem auch Amerikaner. Mein englisch wurde fließend, ich belegte für drei Semester Italienisch in Abendkursen, lernte Land und Leute kennen durch meine privaten Kontakte und Kurzurlaube und wurde viel selbstständiger und selbstbewusster. Außerdem wurde mir unzählige Male vor Augen geführt, dass es ganz verschiedene Herangehensweisen zu einem Thema gibt und es nur selten ein eindeutiges richtig und falsch gibt. Nach dem halben Jahr Praktikum erhielt ich das Angebot für ein weiteres Jahr richtiges Arbeiten zu bleiben mit entsprechend mehr Verantwortung. Nach kurzer Überlegung entschied ich mich dafür und blieb auf mein Studentenvisum da. Anschließend erhielt ich die Chance, noch ein Jahr dranzuhängen mit richtigem Arbeitsvisum. Darüber dachte ich einige Wochen nach und verhandelte über meine Konditionen. Obwohl sie mir gewährt wurden und ich eine sehr gute Bezahlung erhalten hätte, entschied ich mich am Ende doch wieder zurück nach Europa zu gehen. Das lag an mehreren Gründen. Meine Familie nur selten sehen und im Ernstfall nicht schnell nach Deutschland reisen zu können. Nur zehn Tage Urlaub und fünf Krankheitstage. Der massive Besitz von Waffen in Privathand. Krasse Unterschiede im Vermögensgefälle, was zu ständigen Spannungen führt. Und das Gefühl, dass ich dort wohl nicht den Mann fürs Leben finden würde und auch zu sehr Europäerin im Herzen war, um dauerhaft dazubleiben, aber jedes Jahr länger die Rückkehr schwerer machen würde. Also ging es für mich zurück nach Dresden. Doch nach 1,5 Jahren Chicago, waren mir sowohl meine Heimatstadt, als auch der Großraum Nürnberg-Erlangen zu klein, wohin ich viele Kontakte bei Siemens hatte. Diplomarbeit verteidigen & Jobsuche (MS seit 4 Jahren) Zunächst musste ich meine Diplomarbeit abgeben und verteidigen. Ich war total aufgeregt, obwohl ich superlange daran gearbeitet hatte und sie sehr ausführlich war. Ich erhielt eine eins und mein Professor hatte nichts daran auszusetzen, dennoch begleitete mich einige Tage eine Magenverstimmung von dem Stress und sicherlich auch aufgrund der Zukunftsangst. Einen gut bezahlten Job in Chicago abgelehnt, die Option Siemens in Deutschland nicht nutzen, wegen meiner persönlichen Vorliebe für große Städte. War das zu viel gewollt? Überspannte ich den Bogen? Ich bewarb mich bei einigen Unternehmen, überlegte auch, ob ich nach Norditalien gehen sollte. Italien war schon immer meine große Liebe als Land in Europa und Mailand eine attraktive Stadt. Aber nachdem ich mich etwas genauer darüber informiert hatte, wie Bezahlung und Lebenshaltungskosten zueinander in Verhältnis standen, begrub ich diese Idee. Ich erhielt einige Absagen, führte mehrere Interviews und dann kam die Zusage aus Wien für eine Stelle im Produktmarketing für ein weltweites Technikunternehmen mit der Ausrichtung auf den osteuropäischen Raum. Klang spannend. Chef war sympathisch und Wien eine schöne Stadt. Ich startete und erlebte mehrere Dinge, die mir nicht gefielen. Großraumbüro und sehr laut mit vielen verschiedenen Sprachen, die gesprochen wurden. Die Sprachen gefielen mir, aber nicht die Lautstärke. In den USA gab es Cubes, die dämpften die Geräusche, dort nicht. Ich stand bei einem Lokaldurby der Clubs plötzlich zwischen gewaltbereiten Fans und Polizei. Abends musste ich mehrfach hungrig ins Bett, weil ich nirgendwo mehr Essen bekam, bloß weil ich lange im Büro gearbeitet hatte. Und auf Arbeit wurden mir ständig Meetings abgesagt und ich alleingelassen, ohne jede Einarbeitung und das in einem neuen Bereich. Zeitgleich kam die Zusage für Berlin, wo ich im Zweierbüro sitzen würde, mit einem sympathischen Chef und Kollegen, ähnlichen Konditionen, meiner Schwester und Oma in der Stadt, nicht weit weg von Dresden und gewiss mehr Möglichkeiten abends essen zu bekommen als in Wien am Stadtrand. Ich kündigte am Montag in Wien, reiste nach Dresden ab und startete am Donnerstag den Job in Berlin. Basierend auf meinem Bauchgefühl. 13 Jahre Berlin: 2008 - 2021 Aber nun war ich die sechsmonatige Probezeit ziemlich angespannt, der Winter kalt, die S-Bahn kam oft später, und ich fror beim Warten am Gleis. Ich verschleppte Erkältungen und die Rechnung kam Weihnachten mit meinem zweiten Schub. Immerhin hatte es ein Gutes, ich begann mit einer Basistherapie, denn die Empfehlungen hatten sich seit 2004 geändert. Mit der Diagnose MS sollte man eine verlaufsmodifizierende Therapie starten. Und das MS-Zentrum Dresden existierte seit Kurze. Bis heute werde ich dort betreut, obwohl ich seit Beginn meiner Betreuung dort nie in Dresden gewohnt habe. Bei meinem Job in Berlin arbeitete ich als internationale Marketingspezialistin in einer Spezialchemiefirma. Englisch war Voraussetzung. Ich agierte in einem internationalen Umfeld, reiste mehrfach dienstlich nach Asien – vor allem Korea, Japan und China. Über die Jahre konnte ich an vielen exzellenten Weiterbildungen teilnehmen und hatte sehr gute Konditionen, was Bezahlung, Urlaub, Überstundenregelung und Absicherungen anging. Neben vielen tollen Kollegen lernte ich außerdem beim Betriebssport meinen heutigen Ehemann kennen. Was mir aber mit der Zeit immer mehr fehlte, waren die Selbstverwirklichung und das Neue. Es gab auch kaum Entwicklungsmöglichkeiten für mich. So machte ich den gleichen Job für viele Jahre und immer mehr wuchs in mir das Bedürfnis nach Abwechslung. Ehrenamt & Erste Schreibkurse (11 Jahre nach MS-Diagnose) Nach einer Weile suchte ich mir in meiner Freizeit neue Aufgabenfelder. Ich las ehrenamtlich Kindern zwischen 4 und 8 Jahren vor bzw. half ihnen dabei, selbst lesen zu lernen. Ich belegte einen Kurs an der Volkshochschule zum Thema Kinderbücher schreiben. Das machte mir so einen Spaß, dass ich dran blieb und mittlerweile sechs Kinderbücher (Jahreszeitenreihe, Bilderbuch & ABC-Tiergedichte) veröffentlicht habe, die Website nelehandwerker.de und weitere Buchprojekte geplant sind. Ich belegte einen Kurs über das Sachbuchschreiben, der mir sehr dabei half meinen Erfahrungsbericht über meine erste 15 Jahre mit MS zu schreiben „Multiple Sklerose? Keine Angst!“. Es folgte ein Krimischreibkurs, der in einer bereits geplanten Krimibuchreihe enden soll. MS-Sachbuch & Podcast (seit 16 Jahren MS-Diagnose) Das MS Thema bekam zunehmend mehr Gewicht und mit meiner Tochter änderte ich meine Einstellung zur Erkrankung. Statt sie vor den meisten Menschen geheimzuhalten, wollte ich nun anderen Mutmachen und Wissen leicht verständlich aufbereitet weitergeben. So startete ich die Webseite ms-perspektive.de und den zugehörigen MS-Perspektive-Podcast Frühjahr 2020und veröffentlichte mein Buch. Seitdem sind über 120 Folgen mit Experten, Betroffenen, Solofolgen erschienen und der Podcast wurde über 50.000 angehört. Aufgrund meines Engagements und dem Herzblut was ich hineinstecke, entstanden Anfragen zu Beratung und Beiträgen. Denn heutzutage gewinnt die Sichtweise der Betroffenen immer mehr an Bedeutung. So passierte etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Plötzlich erschien erst nebulös, dann immer klarer die Möglichkeit mit dem, was mir wichtig ist, Geld zu verdienen und gleichzeitig einen sinnvollen Beitrag zu leisten. Das war am Anfang nie mein Ziel gewesen. Umso größer meine Freude. Selbstständigkeit (18 Jahre Leben mit MS) Und so starte ich zum Tag der Ausstrahlung der Folge in die vollständige Selbstständigkeit als Patientenvertreterin, die die Perspektive von Menschen mit MS weitergibt, für die Bedürfnisse und Wünsche eintritt. Und vor allem möchte ich, dass Du aufgrund der Informationen, die Du hier erhältst, ein besseres Leben mit MS führen kannst, sowohl gesundheitlich als auch emotional. Das ist mein persönlicher Antrieb. Die Vielfalt, die es mir ermöglicht ist ein weiterer Punkt, den ich liebe. Denn ich bin Podcasterin, Autorin, Bloggerin, Speakerin, Mutmacherin und bemühe mich täglich, um einen verständlichen und fundierten Wissenstransfer und darum Menschen und Organisationen zusammenzubringen. Es gibt so viele engagierte und großartige Menschen, die daran arbeiten, unser Leben besser zu machen, sie verdienen es gehört zu werden und Anerkennung für ihre Leistungen zu bekommen. Resümee – kann ich mit MS überhaupt arbeiten? Auf jeden Fall! Definiere Dein Ziel und überlege Dir dann wie Du es erreichst! Normalerweise gehören dazu Wissen, Kontakte, praktische Erfahrungen und Unterstützung verschiedenster Art. Und Du darfst nicht beim ersten Scheitern aufgeben, sondern es immer wieder versuchen bis es klappt und am besten analysieren, woran es hapert. Denn dann kannst Du schneller Dein Ziel erreichen. Meine Tipps für eine erfolgreiche Berufslaufbahn Lernen immer wieder Neues hinzu und höre nie damit auf. Sei und bleibe offen für Menschen und Neuerungen in jeglicher Hinsicht. Wenn du interessiert und engagiert bist, wird das irgendwann gesehen und honoriert. Probiere im Privaten Neues aus, manches wird Dich länger begleiten, anderes nicht und vielleicht ist eine entscheidende Weggabelung mit dabei. Lebe jetzt Deine Träume nicht später. Ich würde heute wohl nicht mehr so einfach in die USA gehen, wegen meiner Familie. Höre anderen Menschen gut zu und stelle Fragen. Wer fragt, zeigt Interesse und versteht besser. Bilde Dich im Job und außerhalb weiter. So wirst Du immer geschätzt bleiben und kannst besser über Deinen Weg mitbestimmen. Wäge genau ab, ob ein offener Umgang mit MS sinnvoll ist oder eher nicht bzw. welcher Personenkreis davon wissen soll oder darf. Und hör auf Dein Bauchgefühl. Mir war es immer ein guter Wegweiser. Bestmögliche Gesundheit wünscht Dir, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht aller Podcastfolgen.
Ein Großteil der aktuellen physikalischen Forschung widmet sich dem Gebiet der Festkörperphysik. Daher ist in so gut wie jedem Studienverlaufsplan mindestens eine Vorlesung zur Festkörperphysik vorgesehen. Aber was bringt dieses Wissen in der Industrie? In der zwölften Folge von Meet your Future beantwortet Dr. Ulf Gattermann diese Frage und gibt darüber hinaus einen Einblick in seine Arbeit bei dem Halbleiter-Unternehmen Siltronic AG. Dabei war es nach seinem Studienbeginn noch überhaupt nicht abzusehen, dass Ulf in diesem Industriezweig arbeiten wird. Denn zunächst studierte er Geowissenschaften und beschäftigte sich in seiner Bachelorarbeit mit Geomagnetik und Sonnenstürmen. Erst im Master und in der Promotion wechselte er zu Materialcharakterisierung und Kristallzüchtung. Weshalb er diesen Wechsel vollzogen hat, wie er schließlich in die Industrie kam und wie sein Arbeitsalltag aussieht, erfährst du in der aktuellen Folge.
Welchen Einfluss hat die Coronapandemie eigentlich auf den Studienbeginn – was ist der Unterschied zum „normalen“ Studienstart. Normalerweise kann man überhaupt keinen Vergleich ziehen – wie denn auch, schließlich hat man nicht beides miterlebt. Bei Johanna Weidling ist das anders! Denn sie hat sowohl den klassischen Studienstart als auch den Studienstart während einer Pandemie erlebt, als sie ihren Studiengang gewechselt hat. Welches die für sie größten Unterschiede sind, berichtet sie uns in der heutigen Folge. Inhalt 1:35 Min Normaler Studienstart vs. Coronapandemie 4:40 Min Socializing während einer Pandemie 7:25 Min Motivation zum Studienwechsel 9:35 Min Die Studienvorteile einer Pandemie 17:35 Min Die eigene Verantwortung 25:20 Min die erste Präsenzvorlesungen 29:55 Min Das Fazit --- Vielen Dank, dass ihr eingeschaltet habt! Hat euch die Folge gefallen? Dann empfehlt uns gerne weiter und bewertet uns bei ITunes/Apple Podcast – das ist beides kostenlos, schnell gemacht und hilft uns sehr weiter. Und/oder schickt uns eine Nachricht per Instagram, Facebook (@Juraunddieweltdadraussen) oder E-Mail (juraunddieweltdadraussen@gmx.de). Den Podcast findet ihr wie immer bei den wichtigsten Streamingdiensten.
Heute in der Kaffeepause: Ira Schmicker, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich 08, spricht über die Enkulturation und den Studienbeginn. Der Studienbeginn ist für viele eine neue Erfahrung mit neuen Herausforderungen. Frau Schmicker betreut diese Themen am Fachbereich 08 und berichtet über die Angebote seitens der Hochschule und auch über Probleme, welche Studienanfägerinnen und Studienanfänger auf ihrem Weg an die Hochschule begegnen können. Im Weiteren berichtet sie über die besonderen Probleme durch die Corona-Pandemie und wie die Erstsemester der digitalen Semester ihren Start am Campus verbringen sollen. Abschließend gibt es noch ein paar Tipps zum individuellen Studienstart.
Eine Woche seit dem Studienbeginn von Friedrich ist um und nun gilt es zu analysieren, wie es war, ist und sein wird. Außerdem geht es um tolle Impferlebnisse und -erfolge und um Johanns Laufburschen-Job beim Fußballspiel. Links: - Brotherhood auf YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCPbroabQ5M4ELq3AXPvUBRw - Brotherhood auf Twitter: https://twitter.com/Brotherhood_DE - Brotherhood auf Instagram: https://www.instagram.com/brotherhood_podcast/ - Brotherhood´s Webseite: https://www.brotherhood-podcast.de/
Ich traf zum ersten Mal auf Paula Kramar, als sie als Gast bei einer ZIB-Sitzung dabei war und mich anschliessend staunend fragte, warum ich bei der Sitzung die einzige Frau sei? Gäbe es denn im der Redaktion nicht mehr Führungsfrauen? Gibt es natürlich, aber zugegeben, es war oft ein bisschen einsam als Frau am ovalen Planungstisch. Aber so kamen Paula und ich ins Gespräch und sie gefiel mir auf Anhieb mit ihrer Natürlichkeit, ihrer Intelligenz und ihrem sprühenden Wesen und auch weil sie sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Nach der Matura ging sie an die Universität Heidelberg, um Mathematik zu studieren. Corona machte dem bald ein Ende und Mathematik war dann doch vielleicht eh nicht das Richtige für sie, sagt sie. Derzeit studiert Paula Kramar, die Tochter der Journalisten Ulla Kramar-Schmid und Konrad Kramar, an der Wirtschaftsuni in Wien Volkswirtschaft. Auch hier beeinflusst Corona das Studium natürlich sehr stark, da alle Vorlesungen seit ihrem Studienbeginn virtuell stattfinden mussten.
Moderator Max von Malotki fragt nach, wie man Abiturient:innen besser beim Studienbeginn oder der Berufswahl helfen kann. Kabarettist Mathias Tretter rät von historischen Vergleichen ab. Und: Dating-App bringt Priester in Schwulitäten.
Mit Carolin Hartmann haben wir über das Fernstudium an der Uni Hagen gesprochen, wie es ist "spät" ins Studium einzusteigen und wie man denn Selbstständigkeit, Jura & Familie unter einen Hut bekommt. Viel Spaß mit der Folge deines liebsten Jura Podcast Instagram: @thelawyalone Carolin bei Instagram:@einfach.carolin Bei Liberté, Egalité, BGB beleuchten wir das Jura-Studium genauer und arbeiten für dich praktische Tipps für deine Karriere heraus. Adde mich bei Instagram: @momuemmi Unser Jura-Start-Up: The Lawyal One. Mit Podcast10 sparst du 10 % auf Schönfelder-Taschen & das Jura-Journal unter www-thelawyalone.de und auf Schmuck für Juristinnen unter www.the-lawellery.de
In dieser Folge erzählen wir euch von unseren Erfahrungen aus dem Studium. Ein Highlight für Zoey: Jägerschnitzel mensen in Sachsen. Bibo oder Home-Study? Was würden wir jetzt anders machen und was haben wir aus unseren Entscheidungen gelernt? Wie ist ein Studium abzubrechen und was darf beim Studienbeginn nicht fehlen? Dies und noch viel mehr erzählen wir euch in der neuen Folge. Schickt uns Fragen für unsere Special-Folge! Überall, wo man kommunizieren kann! Viel Spaß mit Folge #9! Danke für's streamen & lasst uns eure Meinung bei Instagram (@undjetzt_podcast) da.Eure Pipa & Zoey
Feedback, Wünsche und Anregungen gerne an:Instagram: kuechenmedizin_PodcastMail: kuechenmedizin@gmx.de Zu Sophies Kanälen:Youtube: Sophie HobelsbergerInstagram: SophiehobelsbergerPodcast: Der Zahni Podcast
Thema heute: Notwendige Versicherungen beim Start in das Studium In Deutschland nimmt die Zahl der Studierenden von Jahr zu Jahr zu. Laut Statistischem Bundesamt lag die Anzahl der Studierenden an Hochschulen im Wintersemester 2018/19 bei rund 2.860.000. Das sind rund 42% mehr als noch vor zehn Jahren. Auch dieses Jahr haben sich zu Studienbeginn im Oktober wieder viele junge Menschen an Universitäten und Hochschulen eingeschrieben. Auch wenn die Wohnungssuche, der neue Studienplan und ein Semesterjob im Vordergrund stehen, ist der richtige Versicherungsschutz mindestens genauso wichtig. „Die private Haftpflichtversicherung ist unerlässlich, aber auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung zählt zu den wichtigsten Verträgen“, informiert der Bund der Versicherten e. V. (BdV). Die private Haftpflichtversicherung gehört zu den unverzichtbaren Versicherungsverträgen, denn jede Person, die einer anderen Person einen Schaden zufügt, ist dieser zum Ersatz des Schadens verpflichtet. „Während der Erstausbildung, also im ersten Studium, auch Bachelor- und unmittelbar anschließendem Masterstudiengang, besteht in der Regel Versicherungsschutz über die Eltern“, erläutert man beim BdV. Das Geld für den Abschluss eines eigenen Vertrages kann hier also zumindest bis zu einem bestimmten Alter gespart werden. Wir empfehlen jedoch, sich die Mitversicherung sicherheitshalber noch einmal vom Versicherungsunternehmen schriftlich bestätigen zu lassen. Auch die Berufsunfähigkeitsversicherung zählt zu den wichtigsten Verträgen, da unvorhergesehene Ereignisse oft das ganze Leben verändern können. Da die Prämien zur Erlangung des Versicherungsschutzes mit zunehmendem Alter in der Regel steigen und sich auch der Gesundheitszustand im Alter häufig nicht verbessert, bietet der Abschluss in jungen Jahren oft Vorteile. „Um einen optimalen Schutz zu erhalten, empfiehlt es sich, eine unabhängige Beratung in Anspruch zu nehmen, am besten bei einem Versicherungsberater“, empfiehlt der BdV. Die Versicherung gegen das Krankheitskostenrisiko ist gesetzlich vorgeschrieben. „In den meisten Fällen sind Studierende bis zum 25. Lebensjahr über die gesetzliche Krankenversicherung der Eltern kostenfrei mitversichert“, heißt es. Voraussetzung dafür ist, dass das regelmäßige Einkommen nicht mehr als 445 Euro beträgt oder lediglich einem 450 Euro Mini-Job nachgegangen wird. Einen Überblick über den wichtigen Versicherungsschutz gibt die BdV-Broschüre „Gut versichert in Ausbildung und Studium“. Darin kann man explizit nachlesen, was man noch benötigt. Diesen Beitrag können Sie nachhören oder downloaden unter:
Der Start des Studiums ist jedes Semester eine spannende Angelegenheit - für die gesamte Hochschule. In dieser Episode haben einige erfahrene Persönlichkeiten den ein oder anderen Tipp für den Semesterbeginn und den Studienstart. Viel Spaß beim Reinhören!
Wenn die Schulzeit endet, sind viele junge Leute auf der Suche nach einer spannenden Aufgabe. Judith und Annemarie hatten eine gute Idee und erzählen Radio 4you, was sie vor dem Studienbeginn an der Hochschule in Münster unternommen hatten. Nach Duisburg ins Medienforum bringt sie übrigens eine Studienarbeit über inklusive Medienarbeit, weshalb sie am Tag des Dialogs genau die richtigen Gäste sind. Radio 4you - Menschen mit Behinderung machen Radio (radioyou)
Im Bundesland Baden-Württemberg (BW) ist die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern für verschiedene Schulformen unterschiedlich geregelt. Für Lehrpersonen, die am Gymnasium Schülerinnen und Schüler bis zum Abitur begleiten wollen, ist die Ausbildung an den Universitäten vorgesehen, alle anderen erhalten ihre Ausbildung an den Pädagogischen Hochschulen (PH). Auch an unsere Fakultät kommen Studierende mit dem Ziel, später an Gymnasien Mathematik zu vermitteln. Es ist deshalb höchste Zeit, auch einmal über die Lehramtsausbildung an unserer Fakultät zu reden. Andreas Kirsch begleitet die Organisation der Lehramtsstudiengänge schon viele Jahre und war deshalb Gudruns Wunsch-Gesprächspartner zu diesem Thema. Prinzipiell müssen Lehramtskandidaten mindestens zwei Fächer studieren, weshalb ihre Ausbildung (und ihr Abschluss) nur zum Teil in den Händen unserer Fakultät liegen kann. Generell ist der Lehramtsstudiengang deshalb auch durch eine Ordnung geregelt, die für das ganze KIT (alle Fakultäten) gilt und sich an klaren Vorgaben des BW-Kultusministeriums orientieren muss. Hier wird dann auch festgelegt, wie groß der Anteil von pädagogischen/psychologischen Veranstaltungen ist, der neben den beiden Fachstudien-Anteilen absolviert werden muss. Viele Jahrzehnte war die Gymnasial-Lehramts-Ausbildung in BW an den Universitäten so geregelt, dass in den ersten Jahren das Studium Diplom und Lehramt Mathematik quasi identisch waren - und das in zwei Fächern. Die Idee dahinter war, dass Personen, die das Bild von Mathematik in den Köpfen unserer Kinder prägen, selbst kompetente Mathematiker und darüber hinaus von ihrem Fach begeistert sind. Das Lehramtsstudium endete mit dem ersten Staatsexamen und wurde über eine anschließende Schulpraxis-orientierte Ausbildung im Referendariat fortgesetzt, die mit dem zweiten Staatsexamen beendet wurde. Vor Ablegen des ersten Staatsexamens war auch das Anfertigen einer wissenschaftlichen Arbeit in einem der Unterrichtsfächer oder in Pädagogik verpflichtend. Schon immer gehörte zur Lehramtsausbildung auch die Vermittlung von Didaktik im Fach Mathematik. Da es in BW keine Professuren für Didaktik der Mathematik an den Universitäten gibt, wurden und werden für diese Veranstaltungen häufig Gastdozenten gewonnen. Seit 2008 änderte sich diese traditionelle Lehrerbildung an den Universitäten in BW Stück für Stück in verschiedenen Aspekten grundlegend. Zunächst wurde der Anteil der Fachdidaktik sehr stark erhöht (was zwangsläufig bedeutet, dass sich der wissenschaftliche Anteil im Faches verringerte, da das Studium nicht verlängert wurde) - inklusive eines verpflichtenden Praxis-Semesters von 13 (inzwischen 12) Wochen an einer Schule. Mit Hilfe dieses Praktikums können angehende Lehrpersonen rechtzeitig ausprobieren, ob der Schulalltag "etwas für sie ist". Etwas später wurden die Lehrinhalte in sogenannte Module gegliedert, die in der Regel schon im Verlauf des Studiums (nach Absolvieren des Moduls) geprüft werden. Damit wurde die Rolle des ersten Staatsexamens gründlich verändert. Seit dem Studienbeginn im Wintersemester 2015/16 ist der Studiengang aufgeteilt in einen ersten Teil, dem Bachelor of Education, und einen zweiten Teil,der zum Abschluss Master of Education führt. Der Masterabschluss hat dabei das erste Staatsexamen vollständig abgelöst. Wenn man heute den wissenschaftlichen Mathematik-Anteil des Studiums Lehramt Mathematik anschaut, ist er etwa so hoch wie in den Bachelor-Studiengängen Mathematik. In Karlsruhe haben wir einige dieser Veränderungen in der Lehramts-Ausbildung dadurch aufgefangen, dass die Abteilung für Didaktik vergrößert wurde und sehr erfinderisch neuartige fachdidaktische Angebote entwickelte (und entwickelt), die nicht nur den Studierenden etwas bringen. In enger Zusammenarbeit mit den Schulen in Karlsruhe und dem Schülerlabor können bei uns angehende Lehrpersonen z.B. mit besonders interessierten Schülern arbeiten oder anhand von Projekten im Schülerlabor Unterricht in sehr unterschiedlichen Formen entwickeln und erproben. Es wurden außerdem einige speziell für die Lehramtsstudierenden konzipierte Vorlesungen eingeführt. Andreas Kirsch ist seit vielen Jahren als Professor an der Fakultät für Mathematik in Karlsruhe tätig. Zu den Aufgaben der von ihm geleiteten Arbeitsgruppe gehört die Mathematikausbildung von Maschinenbauern, Bauingenieuren, Verfahrenstechnikern und den angehenden Ingenieuren in verwandten Gebieten. Sein mathematisches Spezialgebiet sind inverse Probleme. Das ist ein sehr komplexes Gebiet zwischen Analysis und Numerik mit vielen Anwendungen. Einige dieser Anwendungen waren auch schon Gesprächsthema in unserem Podcast: Unsichtbarkeit, Erdölsuche, Erdbeben und Optimale Versuchsplanung, Splitting Waves. Literatur und weiterführende Informationen Antworten auf oft gestellte Fragen rund ums Lehramtsstudium in Karlsruhe Studienberatung am KIT und in der Fakultät zum Lehramtsstudium Zentrum für Lehrerbildung am KIT Lehrer online in BW Landes Bildungsserver BW
An Pädagogischen Hochschulen werden Lehrerinnen und Lehrer für fast alle Schulformen ausgebildet, es gibt sie inzwischen in Deutschland nur noch in Baden-Württemberg. Beispielsweise seien die Pädagogische Hochschule Heidelberg und die Pädagogische Hochschule Karlsruhe genannt- hier in Karlsruhe gibt es zusätzlich auch eine Abteilung für Didaktik an der Fakultät für Mathematik am KIT. An den pädagogischen Hochschulen werden aber nicht nur Pädagogik und Didaktik unterrichtet, sondern auch die entsprechenden Fachrichtungen und jeweilige didaktische Konzepte in diesen Fachrichtungen. Christian Spannagel unterrichtet so als Professor für Mathematik und Informatik in den Fächern, und erzählt im Gespräch mit Sebastian Ritterbusch, wie er didaktische Konzepte für den Mathematikunterricht erforscht und aktiv erprobt. Die Frage nach Verbesserung des Mathematik-Unterrichts ist sehr aktuell: Die OECD-Studie zu Geschlechtsunterschieden in der Schule hat gerade in Mathematik Verbesserungspotential aufgezeigt, denn viele geben Mathe auf, weil sie nachweislich fälschlich glauben, sie könnten es nicht. Der zentrale Begriff ist hier die Selbstwirksamkeitserwartung, die insbesondere in Naturwissenschaften und Mathematik durch gesellschaftliche Einflüsse stark geprägt ist. Die Erforschung neuer Lehrmethoden kann aber nicht den Ersatz der bisherigen und erprobten Konzepte zum Ziel haben: So sind selbst vermeintlich alte Übungen zum Kopfrechnen und zur schriftlichen Division auch heute noch überaus wichtige Hilfen zur Vermittlung von Algorithmen, Stellenwertsystemen und auch zur Vorbereitung auf ein Studium. Das Ziel muss sein, den Fundus möglicher Vermittlungsformen zu bereichern, und für verschiedene Konzepte bessere Kombinationen der Verfahren zu finden. Ein nützliches neues Werkzeug ist die Tabellenkalkulation, mit der beispielsweise Würfelexperimente und Simulationen im Unterricht interaktiv erfahrbar gemacht werden können. Ebenso können Dynamische Geometriesysteme den Zugang zur Konstruktion und Analytischer Geometrie, wie beispielsweise den Satz des Thales, deutlich vereinfachen. Die Software GeoGebra ist ein solches System, das insbesondere auch unterschiedliche Darstellungen und Analyse der Konstruktionen ermöglicht. Leider ist es zu Zeit noch nicht möglich, dass in Klassen jederzeit an jedem Platz ein Rechner zum Einsatz interaktiver Experimente vorhanden ist. Aber auch an einem interaktiven Whiteboard können die Methoden durchgeführt werden. Die technische Ausstattung ist aber nur ein kleiner Schritt zur Einführung neuer Werkzeuge in den Unterricht, auch die Lehrerinnen und Lehrer müssen die Kompetenzen zum Einsatz der neuen Medien erlernen. Hier müssen die pädagogischen Hochschulen den Lehramtsstudierenden den Weg bereiten, damit das Lehrpersonal zu Beginn und auch in ihrer langen Lehrzeit für den Stand und die Entwicklung der Technik vorbereitet ist. Auch Wissensmanagement in der Form von Wikis haben in Schulen Einzug gehalten, so setzen Maria Eirich und Andrea Schellmann auf ein Schulwiki am Regiomontanus-Gymnasium Haßfurt und Lernpfade zum interaktiven Mathematik-Unterricht. Auch Schülerinnen und Schüler können hier selbst Quiz-Aufgaben erstellen. Michael Gieding und Andreas Schnirch haben für Geometrie-Vorlesungen an der PH Heidelberg ein Geometrie-Wiki auf dieser Technologie erstellt, das auch weiterhin für Lehrveranstaltungen für Lehramtsstudierende genutzt wird. Eine Einführung in die frühen interaktiven Elemente am CMS der Fakultät für Mathematik sind auf der Fragebogen-Seite mit einer Vielzahl von Beispielen zu finden. Gerade in Mathematik stellt die Einbindung digitaler Medien eine gewisse Hürde dar, da Formeln, Beweise, Algorithmen und Konstruktionszeichnung nicht leicht digitalisierbar sind- auch wenn das Textsatz-System LaTeX oder LyX im mathematischen Bereich mit perfektem Druckbild für fast alles verwendet werden kann, so muss man es erst erlernen- beispielsweise mit der l2kurz-Anleitung. Das Austauschen von abfotografierten Seiten ist da häufig deutlich effektiver. Dabei ein solcher Austausch zwischen den Lernenden sehr zu begrüßen, da es zum einen die gemeinsame Konstruktion von Lösungswegen begünstigt, aber auch die angehenden Lehrenden auf die Nutzung der Medien trainiert. Wichtig sind niederschwellige Zugänge und die Möglichkeit zu anonymen Beiträgen, da nur so das Lernen aus Fehlern ermöglicht wird. Im Flipped Classroom wird der Prozess der interaktiven Auseinandersetzung mit dem Lernstoff, der traditionell zu Hause erst bei den Hausaufgaben auftritt, in den Unterricht gebracht, und der herkömmliche Frontal-Unterricht aus dem Klassenzimmer verbannt. Dazu erhalten die Schülerinnen und Schüler oder die Studierenden zur Vorbereitung ein Video, in dem das grundsätzliche Verfahren erklärt wird. Die Unterrichtsstunde kann dann mit einer Fragerunde zum Videomaterial starten, gefolgt von einigen Aufgaben, die vom Plenum in Gruppenarbeit bearbeitet werden sollen. Hier werden Probleme und Fragen offensichtlich, die vom Lehrenden oder gemeinsam in einer Diskussion erörtert werden können. Anschließend könnte sich ein Hörsaal- oder Klassenzimmerspiel anschließen, das sowohl auflockert, als auch das Thema verfestigt. Dass besondere Ereignisse den Lernerfolg verbessern können, wurde auch beim Thema >Gestern hab ich noch Zeit genug< im Methodisch-Inkorrekt Podcast Folge 43 besprochen. Auch wenn es nicht immer außerordentliche Ereignisse geben kann, so ist eine sinnvolle Abwechslung der Lehrmethoden sicher zuträglich zur Verbesserung des Unterrichts. Neben der Frage zur zeitlichen Planung des Unterrichts sind auch Fragen innerhalb der Mathematik eine Untersuchung auf mögliche Vermittlungsmethoden interessant: Die Gaußsche Summenformel ist nicht nur wichtig zur Berechnung der Anzahl der Spiele in einer Fußball-Liga, sondern auch ein schönes Beispiel zur verschiedene mathematische Beweisverfahren. Die Formel kann durch vollständige Induktion bewiesen werden, ein anderer Ansatz ist die Verwendung von Dreieckszahlen zu einem ebenso korrekten ikonischen Beweis der Summenformel. Einen wichtigen Stellenwert hat auch die Haltung der Lehrperson: Anstatt zu demoralisieren, müssen die Lernenden in ihrem Lernprozess unterstützt und bei Bedarf geleitet werden. Dazu gehört auch die Anpassung der Komplexität an die unterschiedlichen Kenntnisse der Lernenden- eine fast unmögliche Aufgabe angesichts großer Unterschiede in den Vorkenntnissen. Eine Möglichkeit sind Angebote für optionale Übungsgruppen, oder Zusatzangebote für weitergehende Fragen. Ideal sind jedoch natürlich differenzierende Aufgaben, die von allen Lernenden je nach ihrem Kenntnisstand hinreichend und unterschiedlich umfangreich beantwortet werden können. Ein Beispiel ist hier die Aufgabe zu den Pythagoreischen Zahlentripeln, die sehr knapp, aber auch sehr weitreichend beantwortet werden kann. Eine andere interessante Frage steckt im Münzproblem, die man bis zur Frage der kleinsten Anzahl von Münzen zur Rückgabe aller Geldbeträge von 1-99 Cent beantworten kann (Optimal sind acht Münzen in vier möglichen Variationen: zB 1+1+2+5+10+10+20+50 oder 1+2+2+5+10+20+20+50). Die Frage der Evaluation von Unterrichtsmethoden wie dem Flipped Classroom ist leider nicht einfach zu beantworten: Es ist kaum möglich zwei Gruppen parallel und voneinander unbeeinflusst unterschiedlich zu unterrichten. Bei einer Evaluation zwischen verschiedenen Jahrgängen konnte ein besseres Abschneiden bei Prüfungen nicht sicher nachgewiesen werden, jedoch ist war das subjektive Empfinden der Studierenden gegenüber den neuen Methoden ausgesprochen positiv. Malte Persike hat entsprechende Ergebnisse erhalten, u.a. beim MOOC zur Wahrscheinlichkeitsrechnung, stellt aber auch zur Diskussion, dass bei mit herkömmlichen Methoden weniger erfolgreichen Dozenten die neue Methoden deutlich bessere Ergebnisse erzielen könnten. Bei der Umstellung auf Flipped Classroom-Konzepte ist die Videoerstellung oft nicht sehr aufwendig, da hier abgefilmte frühere Veranstaltungen in Frage kommen können. Dafür ist die Umstellung und die Planung des neuen Unterrichts oftmals deutlich aufwendiger, wenn man eine Stunde zum ersten Mal durchführt. Anders sieht es bei einem Massive Open Online Course, kurz MOOC, aus, für den Videos deutlich aufwendiger und in kürzerer Form produziert werden. MOOCs sind besonders durch Sebastian Thrun bekannt geworden, als er eine Vorlesung zur künstlichen Intelligenz online zur Verfügung stellte, an der etwa 160'000 Studierende teilnahmen. In der Regel werden Videos mit vorlesungsartigen Inhalten wöchentlich online gestellt, zu denen die Teilnehmer regelmäßig Aufgaben gestellt bekommen. Durch Verfügbarkeit im Internet können sehr viele an diesen Kurs teilnehmen, und durch die Verwendung offener Technologien und Zugänge ist die Teilnahme sehr niederschwellig und spricht viele Interessenten an. An der PH Heidelberg wurde der Mathe-MOOC Mathematisch Denken von Christian Spannnagel, Michael Gieding, Lutz Berger und Martin Lindner ins Leben gerufen, der das MOOC-Konzept nicht ganz klassisch umgesetzt hat. Viel mehr wurde ein Schwerpunkt auf Mathematikdidaktik gelegt: Statt einem festen Wechsel von Vorlesung und Übung wurden einführende experimentelle Einheiten eingesetzt, bei denen die Teilnehmenden schon im Vorfeld Ihre eigenen Erfahrungen mit dem Thema machen konnten. Die Bearbeitung der Aufgaben und der Vergleich der Lösungen erfolgte dann in öffentlichen Foren- eine abschließende Prüfung war in diesem MOOC nicht vorgesehen, sondern möglichst vielen einen Einstieg in die mathematische Denkweise ermöglichen. Die Teilnehmenden können sich selbst als Kiebitze, Anpacker und Formalisierer bezeichnen, auch von Aufgabe zu Aufgabe unterschiedlich- die Kiebitze sind hauptsächlich passive Zuschauer, wogegen die Anpacker die Lösungen aktiv, beispielsweise ikonisch, erarbeiten wollen. Die Formalisierer suchen schließlich die exakte mathematische Beschreibung und symbolische Lösung der Aufgaben. Diese Differenzierung ermöglicht eine Klarstellung der eigenen Teilnahmeabsicht und vereinfacht durch die Vorgabe verschiedener Ansätze den Zugang in den jeweiligen Nutzungsszenarien. MOOCs können und sollten herkömmliche Präsenzveranstaltungen nicht ersetzen, sondern die Nutzung wie beim Flipped Classroom-Konzept die Qualität der Präsenzveranstaltungen verbessern. Ausgesprochen sinnvolle Beispiele zum Einsatz von MOOCs sind Brückenkurse vor Studienbeginn, wo noch nicht alle Studierende am Studienort sind, oder in der Weiterbildung für Berufstätige. Der Mathe-MOOC Mathematisch Denken findet aktuell jedes Semester statt, und wer mitmachen möchte, kann jeweils Anfang April oder Anfang Oktober einsteigen. Die Kurse werden auch kontinuierlich weiter entwickelt. So werden nun mit Christian Freisleben-Teutscher Improvisationsmethoden eingebunden, um die gegenseitige Interaktion zwischen den Teilnehmenden zu fördern. Schon seit Beginn des Mathe-MOOCs sind auch szenische Darstellungen sehr erfolgreicher Teil der Darstellung, und dienen der Motivation und Auflockerung der manchmal trockenden Mathematik. So tritt Christian Spannagel oft als Dunkler Lord auf, der auf seine besondere Weise die Mathematik erklärt. Wie es schon Jean-Pol Martin formulierte, haben Professoren die Verantwortung neue Wege zu gehen, um für die Gesellschaft auch riskantere Wege einzuschlagen. Auch am KIT werden erfolgreich MOOCs angeboten, und der MOOC gegen Chronisches Aufschieben wurde vor kurzem mit dem Bildungsmedienpreis digita ausgezeichnet. Ein weiterer neuer Zugang ist die Gamification, bei der spielerische Elemente in spielfremde Bereiche eingeführt werden. Dies kann durch die Zuteilung von Punkten, Leveln oder Abzeichen bzw. Badges erfolgen, und dies kann auch in der Hochschullehre eingesetzt werden. Die Wahl eines Kontexts hat sich aber als kritisch herausgestellt: Wenn die Lernenden sich nicht mit dem Spiel identifizieren können, ist kaum ein Erfolg zu erwarten. Nando Stöcklin und Nico Steinbach entwickelten das erfolgreiche System QuesTanja, mit den Schülerinnen und Schüler mit Tablets selbstständig Mathematik erlernen können. Die Forschung richtet sich hier auf die Konzepte des Design-based Research, sie konzentriert sich also darauf die Methode zu entwickeln und iterativ und zyklisch zu verbessern. Auch zum Erlernen des Programmierens haben sich spielerische Konzepte bewährt, ein Beispiel dafür ist die Plattform Scratch und ScratchJr, oder auch Lightbot. Diese Lernprinzipien gehen auf Seymour Papert zurück, der schon mit der Programmiersprache Logo den Grundstein zu erziehungsorientierten Programmiersprachen gelegt hat. Die Logo-Programmiersprache gab es als Schildkrötengrafik auch schon im NDR-Klein-Computer. Eine interessante Frage im Umgang mit neuen Medien in Lehre und Wissenschaft ist die Zitierbarkeit der Angebote. Auf der einen Seite geben sich neue Nutzungsmöglichkeiten durch direkte Links an bestimmte Zeitpunkte, jedoch sind Zitate auf Videos, Audiodateien und Internetseiten noch nicht in der wissenschaftlichen Literatur etabliert. Neue Ansätze zur Vortragsaufzeichnung beim KonScience Podcast werden diskutiert. Ein wichtiger Ansatz ist auch die Vergabe von DOI-Nummern für digitale Medien, wie es auch im Open Science Radio Podcast angesprochen wurde. Letztendlich kann man bei der Erstellung von Videos für den Unterricht nicht zu viel Perfektionismus an den Tag legen, wie es auch schon Aaron Sams formulierte: "Do you need it perfect, or do you need it by Tuesday?" Literatur und Zusatzinformationen C. Spannagel: Digitale Medien in der Schule: in medio virtus, LOG IN, 180, 22-27, 2015. M. Fischer, C. Spannagel: Lernen mit Vorlesungsvideos in der umgedrehten Mathematikvorlesung, In J. Desel, J. M. Haake & C. Spannagel (Hrsg.), DeLFI 2012 – Die 10. e-Learning Fachtagung Informatik der Gesellschaft für Informatik e.V. (S. 225-236). Bonn: Köllen Druck+Verlag, 2012. C. Spannagel, J. Spannagel: Designing In-Class Activities in the Inverted Classroom Model, In J. Handke, N. Kiesler & L. Wiemeyer, L. (Hrsg.) (2013). The Inverted Classroom Model. The 2nd German ICM-Conference (S. 113-120). München: Oldenbourg Verlag, 2013. Flipped Classroom: Die umgedrehte Mathematikvorlesung Video: 10 Irrtümer zum Einsatz digitaler Medien in der Schule Podcast Lob und Tadel 019: Schulmathematik
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
In dieser retrospektiven Studie über den energetischen Erhaltungsbedarf von Hund und Katze aus der Privattierhaltung wurden Daten aus der Ernährungsberatung des Lehrstuhls für Tierernährung und Diätetik in Oberschleißheim aus den Jahren 2007 bis 2011 ausgewertet, um feststellen zu können, ob die Ergebnisse von den aktuellen Empfehlungen zum Energieerhaltungsbedarf von Hund und Katze (NRC 2006) abweichen. Zur Rationsberechnung wurden ein standardisierter Fragebogen und die Software Dietcheck Munich® verwendet. Die umsetzbare Energie der Futtermittel wurde nach NRC (2006) geschätzt. Energiebedarf des Hundes im Erhaltungsstoffwechsel Es lagen für die Studie Daten von 586 ausgewachsenen Hunden (medianes Alter 5,5 Jahre, mediane Abweichung vom Idealgewicht 0,0 %, 58 % kastriert) zur Verfügung, es handelte sich ausschließlich um Tiere im Erhaltungsstoffwechsel. 9% der Hunde waren vollkommen gesund, die anderen wiesen verschiedene chronische Erkrankungen auf. Es wurde untersucht, welche Faktoren den Energiebedarf bezogen auf das metabolische Körpergewicht beeinflussen könnten. Dabei wurde die Abweichung vom Idealgewicht, die Rasse und die Größe des Hundes, das Alter, das Geschlecht und der Kastrationsstatus, chronische Erkrankungen und die Art der Fütterung (Fertigfutter, selbstzubereitete Ration) im Bezug zur Energieaufnahme der Hunde pro kg W0,75 gesetzt. Eine Abweichung vom Idealgewicht von mehr als 10 % bei den Hunden galt als Unter-, bzw. Übergewicht. Die mittlere Energieaufnahme der Hunde lag bei 98 ± 29 kcal/ kg W0,75. Weder die Körpergröße noch chronische Erkrankungen zeigten einen Einfluss auf den Energieerhaltungsbedarf der Hunde. Auch die Art der Fütterung hatte keine Auswirkung auf den Energiebedarf. Die Einschätzung des Idealgewichts durch die Tierbesitzer stimmte gut mit dem Rassestandard nach Krämer (2002) überein. Es waren nur 11 % der Hunde übergewichtig, 9 % waren untergewichtig und 80 % der Hunde normalgewichtig. Es wurde ein signifikanter Unterschied zwischen der Energieaufnahme übergewichtiger, untergewichtiger und normalgewichtiger Hunde festgestellt (Tabelle 3). Tabelle 3: Effekt von Über- und Untergewicht auf den Energieerhaltungsbedarf des Hundes Gewichtsgruppe N medianes Alter in Jahren mediane prozentuale Abweichung vom Idealgewicht (Angabe des Besitzers) ME-Energiebedarf kcal/ kg W0.75 Mittelwert ± SD Übergewicht 62 7 15,2 86 ± 29a Normalgewicht 478 5 0 98 ± 28b Untergewicht 46 5,5 -14,5 119 ± 38c Mittelwerte aus der gleichen Spalte, die nicht den gleichen hochgestellten Buchstaben aufweisen, sind signifikant unterschiedlich zueinander (ANOVA, Holm-Sidak-Test, p < 0,05) Hunde in einem Alter von mehr als sieben Jahren (n= 149) hatten eine Energieaufnahme, die mit 93 kcal/ kg W0,75 niedriger lag als die Energieaufnahme jüngerer Hunde in einem Alter von weniger als sieben Jahren (n= 313, 100 kcal/ kg W0,75). Intakte Rüden wiesen im Vergleich zu den anderen Hunden einen überdurchschnittlichen Energiebedarf auf (p < 0,001). Es lag ein Unterschied in der Energieaufnahme bestimmter Hunderassen vor. So zeigten Jack Russel Terrier, Dalmatiner, kleine Münsterländer und der Magyar Viszla, sowie der Bearded Collie, Windhunde, der Deutsche Boxer, der Englische Foxhound, der Rhodesian Ridgeback sowie der Flat Coated Retriever einen überdurchschnittlich hohen Energiebedarf, die mittlere Energieaufnahme dieser Rassen lag bei 113 kcal/ kg W0,75. Dackel, sowie Schoßhunde, der Westhighland White Terrier, alle Collie Rassen außer der Bearded Collie, der Airedale Terrier und American Staffordshire Terrier, und auch der Golden Retriever wiesen dagegen eine unterdurchschnittliche mittlere Energieaufnahme von 82 kcal/ kg W0,75 auf. Dies muss nicht unbedingt auf einen tatsächlichen Rasseeffekt hinweisen, sondern kann auch den Lebensstil der Besitzer, die diese Rassen bevorzugen, reflektieren. Der mittlere Energieerhaltungsbedarf von Haushunden ist vergleichbar mit dem Energiebedarf von Laborhunden, die eine geringe spontane Aktivität aufweisen, sowie alten Laborhunden. Dieses Ergebnis lässt vermuten, dass die Möglichkeit und der Anreiz zur Bewegung bei Haushunden, die mit dem Menschen in einem Haushalt leben, niedriger ist als bei Laborhunden. Eine reduzierte Aktivität könnte auch einen nivellierenden Effekt auf mögliche Faktoren wie Alter, Grunderkrankung oder Rasse haben, die in dieser Studie den Energieerhaltungsbedarf der Hunde weniger stark beeinflussten als zu Studienbeginn erwartet. Energiebedarf der Katze im Erhaltungsstoffwechsel In dieser Studie wurden die Daten von 80 ausgewachsenen Katzen im Erhaltungsstoffwechsel (medianes Alter 9,0 Jahre, mediane Abweichung vom Idealgewicht: + 22.5 %, die meisten kastriert) ausgewertet. 6 % der Katzen waren vollkommen gesund, die anderen wiesen verschiedene chronische Erkrankungen auf. Es wurde dabei die Abweichung vom Idealgewicht, das Alter, das Geschlecht, chronische Erkrankungen und die Art der Fütterung (Fertigfutter, selbstzubereitete Ration) auf die Energieaufnahme pro kg W0,67 bezogen. Über- und Untergewicht wurde definiert bei einer Abweichung vom Idealgewicht von mehr als 15 %. Die Angabe des Idealgewichts laut Besitzer wurde mit den Daten aus der Studie von Kienzle und Moik (2011) verglichen. Im Gegensatz zu den Hundebesitzern überschätzten die Katzenbesitzer das Idealgewicht ihres Tieres deutlich. Auf Basis der Daten von Kienzle und Moik (2011) waren 26,3% der Katzen normalgewichtig und 63,7% übergewichtig, während nach Schätzung der Besitzer nur 26% übergewichtig waren. Daher wurde zur weiteren Beurteilung das Idealgewicht der Katzen nach Kienzle und Moik (2011) festgelegt. Die mittlere Energieaufnahme der Katzen lag bei 96 ± 33 kcal/ kg W0.67. Bei den Katzen konnte kein signifikanter Unterschied zwischen der Energieaufnahme kranker und gesunder Katzen festgestellt werden. Des Weiteren hatte das Alter, das Geschlecht oder die Art der Fütterung keinen Einfluss auf die Energieaufnahme der Katzen. Übergewichtige Katzen fraßen nach der aktuellen Studie signifikant weniger als normal- oder untergewichtige Katzen (Tabelle 4). Tabelle 4: Effekt von Über- und Untergewicht auf den Energieerhaltungsbedarf der Katze Normalgewicht Übergewicht Untergewicht kcal ME/ kg W0.67 (n) 110 ± 36X (21) 86 ± 29Y (51) 117 ± 43X (8) Mittelwerte aus der gleichen Zeile, die nicht den gleichen hochgestellten Buchstaben aufweisen, sind signifikant unterschiedlich zueinander (ANOVA, Holm-Sidak-Test, p < 0,05). Der Energieerhaltungsbedarf einer normalgewichtigen Katze entspricht den aktuellen Empfehlungen (NRC 2006), vorausgesetzt das Idealgewicht wird auf Basis der Daten von Kienzle und Moik (2011) festgelegt.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Die Einnahme oraler Kontrazeptiva kann zu unerwünschten Pigmentveränderungen an der Haut, auch Melasma genannt, führen. Histologische Kennzeichen von Melasma sind eine epidermale Hyperpigmentierung, ein Anstieg melanogener Enzyme und ein Anstieg der Melanozytenzahl. Pathophysiologisch bedeutsam ist, dass Melanozyten sowohl Östrogen- als auch Progesteron-Rezeptoren besitzen. Für die Entstehung des Melasma durch Kontrazeptiva werden vor allem die erhöhten Östrogen-Spiegel im Serum der Patientinnen verantwortlich gemacht. Orale Kontrazeptiva enthalten in der Regel eine Kombination aus synthetischen Derivaten der natürlichen weiblichen Geschlechtshormone, nämlich aus einem Östrogen (Ethinylestradiol) und einem Gestagen (Progesteron bzw. synthetische Gestagene). Bei der retrospektiven Auswertung einer Zulassungsstudie eines oralen Kontrazeptivums mit den Inhaltsstoffen Ethinylestradiol und Chlormadinonacetat wurde die Beobachtung gemacht, dass unter Anwenderinnen des Studienpräparates die Prävalenz von Melasma deutlich geringer war als unter Einnahme anderer Kontrazeptiva vor Studienbeginn. Da sich die Kontrazeptiva untereinander nicht im Östrogen-, aber im Gestagen-Anteil unterscheiden, wurde vermutet, dass Chlormadinonacetat im Gegensatz zu anderen Gestagenen eine hemmende Wirkung auf die Östrogen-vermittelte Entstehung von Melasma haben könnte. Um diese Hypothese experimentell zu untermauern, wurde in der vorliegenden Arbeit untersucht, wie sich humane Melanozyten in vitro unter Stimulation mit Östrogen und Gestagenen verhalten. Hierfür wurden primäre Melanozyten aus menschlichen Hautgeweben unterschiedlicher Spender isoliert und in Kultur gebracht. Die Melanozytenkulturen wurden unterschiedlichen Konzentrationen von Ethinylestradiol und Progesteron beziehungsweise Chlormadinonacetat ausgesetzt. Die Zellvitalität wurde mittels eines fluorimetrischen Assays ausgewertet und die Pigmentbildungsaktivität mit Hilfe eines 3H-Tyrosin-Assays bestimmt. Darüber hinaus wurden die Melanozyten in einigen Versuchsreihen zusätzlich mit ultraviolettem Licht aus dem UVA- und UVB-Bereich bestrahlt, da das Auftreten von Melasma vornehmlich in sonnenexponierten Hautarealen beobachtet wird. Es konnte gezeigt werden, dass Östrogen mit spenderabhängigen Unterschieden eine wachstumsstimulierende und eine pigmentbildungsfördernde Wirkung auf Melanozyten hatte. Sowohl Progesteron als auch Chlormadinonacetat hemmten die wachstumsstimulierenden Effekte von Östrogen, während sie keinen Einfluss auf die Pigmentbildungsaktivität hatten. Daraus ließ sich schlussfolgern, dass Chlormadinonacetat möglicherweise durch Hemmung der Proliferation den Melanozyten-aktivierenden Einflüssen von Östrogen entgegenwirkt, was in der Praxis mit einer geringeren Inzidenz von Kontrazeptiva-assoziierten Pigmentveränderungen einhergeht. Dies würde wiederum bedeuten, dass der Gestagen-Anteil in einem oralen Kontrazeptivum entscheidend ist für die Häufigkeit des Auftretens von Melasma.
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An 31 Patienten (4 Männer, 27 Frauen) mit einer nach den ACR-Kriterien gesicherten rheumatoiden Arthritis wurde untersucht, ob sich eine vergleichbare Wirkung der ALA aus Speiseöl mit EPA aus Fischöl auf den AA/EPA-Quotienten in den CE des Plasmas erzielen lässt. Alle Patienten hielten mindestens drei Monate vor Studienbeginn eine entzündungshemmende Ernährung ein und hatten damit zu Beginn der Studie einen AA/EPA-Quotienten von < 4. Das Kollektiv wurde nach Alter und BMI stratifiziert und in zwei Gruppen eingeteilt. Über jeweils 2 Monate wurde eine EPA-Zufuhr (EPA-Gruppe) von 0,3 g/Tag (1 Fischölkapsel EPAMAX) und 0,6 g/Tag (2 Fischölkapseln) mit einer ALA-Zufuhr (ALA-Gruppe) von 3 g/Tag (35 ml Rapsöl) und 6 g/Tag (35ml Rapsöl + 5,5ml Leinöl) verglichen. Die Patienten hielten eine AA-arme (≤ 80 mg/Tag) Ernährung ein, Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an ALA oder EPA wurden vom Verzehr ausgeschlossen. Ein Ernährungsupdate mittels eines 3-Tage-Ernährungs-Beschwerdeprotokoll erfolgte monatlich, jeden zweiten Monat wurde eine internistisch-rheuma-tologische und laborchemische Untersuchung durchgeführt sowie die gaschromatographische Bestimmung der FS in den CE, aus denen der AA/EPA-Quotient berechnet wurde. Die Ernährungsprotokolle und ein LA:ALA-Verhältnis von 2:1 bis 3:1 in der ALA-Gruppe sowie von 8:1 bis 10:1 in der EPA-Gruppe zeigten eine gute Adhärenz der Teilnehmer zur vorgeschriebenen Kost. In der ALA-Gruppe nahm unter 3 g ALA/Tag die ALA in den CE des Plasmas von 0,88 ± 0,3% auf 0,8 ± 0,2% ab und stieg unter 6 g ALA/Tag in den letzten beiden Monaten um 23,5% auf 0,99 ± 0,5%. Die EPA in den Plasma-CE fiel in den ersten 2 Monaten von 2 ± 1,2% auf 1,3 ± 0,4% und nahm unter 6 g ALA/Tag gering zu auf 1,4 ± 0,6%. Entsprechend nahm der AA/EPA-Quotient in der ALA-Gruppe von anfänglichen 3,5 ± 1,8% auf 4,6 ± 1,4% nach 2 Monaten zu und fiel nach vier Monaten auf 4 ± 1,4%. In der EPA-Gruppe blieb die ALA in den Plasma-CE in den ersten beiden Monaten unverändert und nahm nach vier Monaten signifikant von 0,9 ± 0,5% auf 0,7 ± 0,2% (p ≤ 0,05) ab. Unter 0,3 g EPA/Tag konnte die EPA in den CE des Plasmas gehalten werden und nahm unter einer Zufuhr von 0,6 g EPA/Tag von 1,9 ± 0,4% auf 2,5 ± 0,8% zu. Der AA/EPA-Quotient nahm entsprechend in den vier Monaten signifikant (p ≤ 0,05) von 3,9 ± 3% auf 2,65 ± 1,8% ab. Nur in der ALA-Gruppe verminderte sich das Gesamtcholesterin signifikant (p ≤ 0,05) von 223 ± 48mg/dl auf 202 ± 41mg/dl und das LDL- Cholesterin von 133 ± 41mg/dl auf 108 ± 32mg/dl (p ≤ 0,05). Eine statistisch signifikante Abnahme der Zahl (p ≤ 0,05) und des Scores (p ≤ 0,05) der geschwollenen Gelenke konnte in der ALA-Gruppe beobachtet werden, in der EPA-Gruppe nahm der Score der geschwollenen Gelenke signifikant (p ≤ 0,05) ab. Die Studie zeigt, dass sich ALA entsprechend der Zufuhr mit der Nahrung in den CE des Plasmas anreichert. Mit einer entzündungshemmenden Kost, die unsere Versuchsteilnehmer mindestens drei Monate vor Studienbeginn eingehalten hatten, werden mehr als 3 g/Tag ALA zugeführt. Deshalb beobachteten wir bei den Studienteilnehmern nur einen Anstieg der ALA in den Plasma-CE nach einer zweimonatigen ALA-Zufuhr von 6 g/Tag. Auffällig waren die erheblichen individuellen Unterschiede in den erreichten prozentualen ALA-Anteilen in den CE des Plasmas. Da die Ernährung der Versuchsteilnehmer bezüglich der Zufuhr der mehrfach ungesättigten FS standardisiert war, kommen genetische Unterschiede dafür in Betracht. Durch den Verzehr von 6 g ALA/Tag im Rahmen einer entzündungshemmenden Ernährung wird ein AA/EPA-Quotient von etwa 4 erreicht, der als ernährungstherapeutisch empfehlenswert angesehen werden kann.
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Ziel dieser Arbeit war es, die Auswirkungen eines motivationsorientierten Sportprogramms auf die Körperzusammensetzung, den Metabolismus und die Psyche von jugendlichen Typ 1 Diabetikern und stoffwechselgesunden Jugendlichen zu untersuchen. An der Studie nahmen insgesamt 14 Jugendliche teil, 8 mit Diabetes mellitus Typ 1 (männlich/weiblich = 4/4, Durchschnittsalter 14,8 Jahre, Durchschnittsdiabetesdauer 6,5 Jahre), 6 stoffwechselgesunde (männlich/weiblich = 3/3, Durchschnittsalter 15,1 Jahre). Wir untersuchten vor und nach einem sechswöchigen Sportprogramm die diabetische Stoffwechsellage, die Körperzusammensetzung, die Lebensqualität, den Trainingszustand sowie Risikofaktoren für mikro- und makrovaskuläre Folgeerkrankungen. Besonderes Augenmerk lag beim Sportprogramm auf der Wahl von Trend- und Funsportarten, welche die Jugendlichen gern betreiben und die vorher anhand eines Fragebogens ermittelt worden waren. Das Programm sollte innerhalb eines Zeitraums von 6 Wochen Impulse geben, welche die Jugendlichen in ihre gewohnte Umgebung mitnehmen könnten. Als Parameter für körperliche Fitness wurden die Peak Power, die maximale 5-s-Arbeit (Fahrradausbelastungstest) sowie die Belastungsdauer und die Maximalgeschwindigkeit (Laufbandergometrie) bestimmt. Weiterhin wurden Kraft, Ausdauer und Koordination (Münchner-Fitness-Test) untersucht. Die Peak Power nahm bei beiden Gruppen und Geschlechtern im Verlauf zu. Die maximale 5-s-Arbeit nahm sogar deutlich zu. Die Leistung auf dem Laufband nahm ebenfalls deutlich zu, da die Teilnehmer längere Belastungsdauern und höhere Maximalgeschwindigkeiten erreichten. Die anhand des standartisierten Münchner Fitnesstests ermittelten Defizite im koordinativen Bereich, der Ausdauer und der Kraft konnten im Rahmen des Sportprogramms bei allen Teilnehmern reduziert werden. Diese Ergebnisse zeigen, dass gut geführte Jugendliche mit Diabetes die selben Leistungen erbringen können wie gleichaltrige Stoffwechselgesunde. Sie stehen diesen weder bezüglich Muskelkraft noch Kondition oder koordinativen Fähigkeiten nach. Ausserdem konnte gezeigt werden, dass regelmässige sportliche Betätigung keinen negativen sondern im Gegenteil einen positiven Einfluss auf die diabetische Stoffwechsellage und den Umgang mit der Erkrankung hat. Das HbA1c nahm im Verlauf leicht ab (8,4% auf 8,1%). Während des Studienzeitraums nahm die Zahl der Unterzuckerungen im Kollektiv nicht zu und es traten keine schweren Hypo- oder Hyperglykämien auf. Insgesamt führte das Programm dazu, dass die Teilnehmer ihre Blutzuckertagebücher gewissenhafter führten oder sogar erst damit begannen, obwohl dies nicht von ärztlicher Seite gefordert wurde. Die Anzahl der täglichen Blutzuckermessungen nahm zu (4,1/d auf 4,9/d, p = 0,02) und damit auch die Zahl der täglichen Insulininjektionen ( 3,8/d auf 4,3/d, p = 0,5) bei gleichzeitiger Abnahme der gespritzten Insulineinheiten (46,5/d auf 45,8/d, p = 0,6). Die zur Bestimmung der Körperzusammensetzung verwendeten Verfahren zeigten unterschiedliche Resultate. Während die Bestimmung des Body-Mass-Index (BMI) und die Faltendickenbestimmung keine Geschlechtsunterschiede und keine Veränderungen durch den Sport zeigen konnten, fiel in der Bio-Impedanz-Analyse (BIA) bereits vor Studienbeginn ein deutlicher Unterschied bezüglich der Magermasse zwischen den Geschlechtern auf. Der Anteil der Magermasse lag bei den Jungen über dem der Mädchen. Die Fettmassen zeigten keine Unterschiede. In der zweiten Untersuchung nach Ende des Sportprogramms war die Magermasse bei beiden Geschlechtern deutlich angestiegen, die Fettmasse hatte in beiden leicht abgenommen. Auch bei der Körperzusammensetzungen konnten keine Einflüsse durch den Diabetes festgestellt werden, das heisst, dass in unserem Kollektiv die Diabetiker keineswegs dicker waren als ihre stoffwechselgesunden Altersgenossen und die Muskelmasse durch die sportliche Betätigung in beiden Gruppen gleichermassen zunahm. Weitgehend unverändert blieben während des Untersuchungszeitraums der Puls, der Blutdruck, die Serumlipide sowie das Lipoprotein (a).
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
In der vorliegenden Studie wurden Stoffwechsel und Transfer der DHA aus der Nahrung bei stillenden Müttern untersucht. Insgesamt nahmen 10 Mütter, die wir nach Entbindung in der I. Universitäts-Frauenklinik München rekrutierten, an der Auswertung der Studie teil. Die Teilnehmer erhielten 4 Wochen post partum entweder ein DHA- Nahrungssupplement (DHASCOä; DHA: 40+2 Gew.%; 200 mg DHA/Tag) oder ein Placebo. Die Zuteilung in die Gruppen geschah randomisiert und doppelblind. Die Supplementierung erfolgte über einen Zeitraum von zwei Wochen. In dieser Zeit wurden die Mütter angehalten, keinen Fisch oder Fischprodukte zu sich zu nehmen und für 7 Tage ein Nahrungsprotokoll zu führen. Im Anschluß daran wurde den Müttern beider Gruppen ein stabiles Isotop (13C- DHASCOä) in einer Dosierung von 2 mg/kg Körpergewicht oral gegeben. Diese Dosierung liegt in einem relativ niedrigen Bereich und konnte den Müttern in der Stillzeit ohne Bedenken gegeben werden. Der Tracer bestand zu einem hohen Anteil aus 13C-markierter DHA. Die Oxidation der im Tracer enthaltenen Fettsäuren wurde nach vorheriger indirekter Kalorimetrie mit Hilfe des 13C-Atemtestes gemessen. Anreicherung und Konzentration von DHA und anderen Fettsäuren wurden in Muttermilch und Plasma bestimmt. Die Proben wurden bis 48 Stunden nach Tracergabe gesammelt. In der vorliegenden Studie wurde erstmalig der Stoffwechsel von 13C- markierter DHA bei stillenden Müttern untersucht. Bezüglich der Oxidation von 13C-DHASCOä konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden. Die maximale Anreicherung war in der DHA-supplementierten Gruppe etwas früher als in der Kontrollgruppe. Im Vergleich zu 13C- markierter Linolsäure wurde 13C- DHASCOä schneller oxidiert, was möglicherweise an den kurzkettigen, gesättigten Fettsäuren liegen könnte, die in unserem Tracer enthalten waren. In der kumulativen Wiederfindung lagen die Werte für die Oxidation von Linolsäure und DHASCOä in einem vergleichbaren Bereich und erreichten etwa 15 % des verabreichten Tracers nach 48 Stunden. Die Fettsäurezusammensetzung der Muttermilch zeigte zu Studienbeginn keine signifikanten Unterschiede zwischen supplementierter und Placebo-Gruppe. Die gemessenen Werte lagen in einem Bereich, der mit dem in anderen Studien vergleichbar ist. Nach der zweiwöchigen Supplementierung beobachteten wir einen statistisch signifikant höheren DHA-Gehalt in der supplementierten Gruppe. Während der DHA-Gehalt der Muttermilch in dieser Gruppe um 28 % zugenommen hatte, wurde in der Placebogruppe ein Abfall von 25 % beobachtet. Etwa 20 % der supplementierten DHA wurden in die Muttermilch sezerniert. Eine maximale Anreicherung von 13C-markierter DHA, Myristin-, Palmitin- und Ölsäure zeigte sich 12 Stunden nach Tracergabe in beiden Gruppen. DHA, Palmitin- und Ölsäure zeigten eine ähnliche Kinetik über 24 Stunden und waren auch in ihrer kumulativen Wiederfindung vergleichbar. Dieses weist darauf hin, daß es keinen selektiven Transfer der DHA in die Muttermilch gibt. Auffällig war ein deutlich geringerer Transfer der Myristinsäure in die Muttermilch, was an einer höheren Oxidation dieser mittelkettigen Fettsäure liegen könnte. In den Plasma-Phospholipiden und -Triglyceriden konnte nach zweiwöchiger Supplementierung ein deutlich höherer DHA-Gehalt in der supplementierten Gruppe gemessen werden. Die Cholesterolester blieben unbeeinflußt. Die DHA zeigte eine bevorzugte Verteilung in die Fraktion der Phospholipide mit durchschnittlich 87,5 %. 13C-markierte DHA reicherte sich zunächst in den Plasma-Triglyceriden an. Die maximale Anreicherung lag 6 bzw. 3 Stunden (bei einer Probandin mit zusätzlichen Messungen) nach Tracergabe. In den Plasmaphospholipiden waren 24 Stunden nach Tracergabe ca. 86 % der 13C-markierten DHA nachweisbar. Die Cholesterolester zeigten nur eine leichte Anreicherung. Wir konnten keine Anreicherung von 13C-EPA, und nur eine geringe Anreicherung von 13CDPA messen. Die Beurteilung, ob ein Teil davon durch Retrokonversion aus DHA entstanden ist, war leider nicht möglich, da DPA auch zu einem kleinen Anteil im Tracer enthalten war. Dennoch scheint die Hypothese, daß die Retrokonversion von DHA in andere n-3-Fettsäuren von nur geringer Bedeutung ist, bestätigt. Schlußfolgernd läßt sich sagen, daß die mütterliche DHA-Aufnahme mit der Nahrung einen wesentlichen Faktor für ihren Gehalt in den mütterlichen Plasmalipiden und der Muttermilch darstellt. Der größte Teil der DHA scheint jedoch aus mütterlichen Fettdepots zu stammen, welche natürlich ihrerseits über entsprechende Langzeitfolgen der Ernährung zu beeinflussen sind. Empfehlungen zur Ernährung von schwangeren und stillenden Frauen sollten auf jeden Fall eine adäquate DHA-Zufuhr berücksichtigen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
5.1 Zielsetzung und Hintergrund Geringer sozialer Rückhalt, ein hohes Maß exprimierten Ärgers und zynischer Feindseligkeit sind mit gesteigerter kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität assoziiert. Der isolierte oder kombinierte Einfluss dieser Faktoren auf die Progression der menschlichen koronaren Atherosklerose ist nicht bekannt. Die vorliegende prospektive Studie untersuchte an Patienten mit koronarer Herzerkrankung (KHE) den Einfluss von sozialem Rückhalt, der Art der Ärgerexpression und zynischer Feindseligkeit auf die angiographisch fassbare Progression der koronaren Atherosklerose. 5.2 Methodik Von 223 Patienten mit einer zu Studienbeginn angiographisch dokumentierten KHE schlossen 162 Patienten die Studie nach zwei Jahren mit erneuter Koronarangiographie ab. Eine hinsichtlich aller Patientendaten verblindete Expertenkommission betrachtete die Angiographiefilme paarweise und beurteilte die Krankheitsprogression. Zu Studienbeginn erhielten alle Patienten drei Selbsteinschätzungsfragebögen zur Erfassung psychosozialer Variablen: Fragen zum emotionalen sozialen Rückhalt, das State Trait Anger Expression Inventory (STAXI) und den Cook-Medley Test. Weitere klinische Daten und Routinelaborparameter der Patienten wurden im Studienzeitraum dokumentiert. 5.3 Ergebnisse Für 150 Patienten lagen bei Studienabschluss komplette Fragebögen und angiographische Daten vor. In der bivariaten Analyse der psychosozialen Variablen zeigten nur die Patienten mit hohen STAXI anger out Werten oder geringem sozialen Rückhalt ein erhöhtes Progressionsrisiko. Die multivariate Analyse adjustierte für Störgrößen und etablierte kardiovaskuläre Risikofaktoren und untersuchte die Interaktion psychosozialer Variablen. Nur die Patienten mit der Kombination „starke Ärgerexpression (anger out)“ und „geringer sozialer Rückhalt“ zeigten ein stark erhöhtes Progressionsrisiko (Odds ratio = 30; 95% KI = 5,5-165,1; RR = 3,19). 5.4 Schlussfolgerung Patienten mit KHE, die geringen sozialen Rückhalt erfahren und starke Ärgerexpression aufweisen, haben ein mehrfach gesteigertes Risiko für die Krankheitsprogression, unabhängig von medikamentöser Therapie oder weiteren Standardrisikofaktoren der KHE.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Die neuroendokrine Aktivierung spielt bei der Entwicklung und Progression der chronischen Herzinsuffizienz sowohl im Rahmen der Pathophysiologie als auch als Ansatzpunkt einer möglichen medikamentösen Intervention eine bedeutende Rolle. In der Therapie der chronischen Herzinsuffizienz konnte durch den Einsatz von ACE-Hemmern nicht nur eine Verbesserung der Symptomatik, sondern auch eine Verringerung der Mortalität erreicht werden. Ziel der hier vorgelegten klinischen Studie war es, den Einfluss des ACE-Hemmers Perindopril auf die neurohumoralen Parameter Renin, Aldosteron, Atrialer Natriuretischer Faktor (ANF), zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP), Endothelin-1, sowie Vasopressin bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zu untersuchen. Die gewonnen Daten wurden zudem mit den im Rahmen einer parallel laufenden Untersuchung erfassten hämodynamischen Messwerten korreliert, um nähere Aufschlüsse über den Zusammenhang zwischen hämodynamischen Verhältnissen und dem dabei vorliegenden Grad der neurohumoralen Aktivierung zu erhalten. Weiterhin sollten durch die Ermittlung der Korrelationen zwischen den einzelnen neurohumoralen Parametern weitere Aufschlüsse über die bestehenden Zusammenhänge zwischen den neurohumoralen Systemen erhalten werden. Die Erhebung der Daten erfolgte im Rahmen einer doppelblinden placebokontrollierten Studie über 24 Wochen, an 25 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz im Stadium NYHA II-III aufgrund von dilatativer Kardiomyopathie oder koronarer Herzerkrankung. Die tägliche Dosierung von Perindopril betrug dabei zu Studienbeginn 2 mg und wurde bei Verträglichkeit auf 4 mg erhöht. Es wurden die Plasmaspiegel der untersuchten Neurohormone wie auch die hämodynamischen Parameter Belastungstoleranz, Herzfrequenz, sowie systolischer und diastolischer Blutdruck bei Untersuchungsbeginn, sowie nach 4, 12 und 24 Wochen erfasst. Die Bestimmung der linksventrikulären Auswurffraktion erfolgte zu Studienbeginn sowie nach 12 und 24 Wochen, die des kardiothorakalen Quotienten zu Beginn und am Ende der Studie. Perindopril führte zu einem Anstieg des mittleren Renin-Plasmaspiegels, der zu allen Untersuchungszeitpunkten das Signifikanzniveau sowohl im Vergleich zum Untersuchungsbeginn als auch im Vergleich zur Placebogruppe erreichte. Der Plasmaspiegel von Aldosteron lag zu allen Untersuchungszeitpunkten in der Verumgruppe unterhalb des Ausgangsniveaus, ein signifikanter Unterschied im Vergleich mit dem Untersuchungsbeginn konnte jedoch nicht erreicht werden. Nur zum Zeitpunkt 12 Wochen bestand ein signifikanter Unterschied im Vergleich zur Placebogruppe. Diese Ergebnisse weisen auf eine langanhaltende Hemmung des Angiotensin-Converting-Enzyms während des gesamten Untersuchungsverlaufes durch Perindopril hin. Ob eine Dosiserhöhung zu einer stärkeren Suppression des Aldosteronspiegels führt, sollte durch weitere Untersuchungen geklärt werden. Perindopril führte zu keiner signifikanten Änderung des ANF-Plasmaspiegels während des gesamten Untersuchungsverlaufes. Der Plasmaspiegel von cGMP wurde durch Perindopril gesenkt, ein Signifikanzniveau konnte aber nur zum Zeitpunkt 4 Wochen im Vergleich zum Studienbeginn erreicht werden. Auch hier sollte geprüft werden, ob eine Dosiserhöhung von Perindopril zu einem stärkeren Einfluss auf diese Parameter führen kann. Überraschenderweise kam es in der Verumgruppe zu einem Anstieg des Plasmaspiegels von Endothelin-1, der das Signifikanzniveau zu den Zeitpunkten 12 und 24 Wochen im Vergleich zum Studienbeginn erreichte. Durch weitere Untersuchungen sollte geklärt werden, ob es sich hier um eine substanzspezifische Wirkung von Perindopril handelt. Eine Beeinflussung des Vasopressin-Plasmaspiegels durch Perindopril konnte nicht gezeigt werden. Eine signifikante lineare Korrelation innerhalb der neurohumoralen Parameter ergab sich nur für ANF und cGMP sowie in schwächerer Form für cGMP und Vasopressin. Zwischen hämodynamischen und neurohumoralen Messgrößen ergaben sich für ANF und cGMP signifikante positive lineare Korrelationen mit der linksventrikulären Auswurffraktion sowie negative Korrelationen mit dem kardiothorakalen Quotienten. Für Vasopressin konnte eine schwache positive lineare Korrelation mit dem diastolischen Blutdruck und der Herzfrequenz nachgewiesen werden. Auffallend war eine starke Streuung der Einzelwerte sämtlicher gemessener Plasmaspiegel. Die Ergebnisse zeigen, dass die Aktivierung der einzelnen neurohumoralen Systeme nicht parallel, sondern interindividuell verschieden und komplex verläuft. Nur für cGMP als second messenger konnte eine Koinzidenz mit ANF nachgewiesen werden. Ansonsten ist der Rückschluss von der Aktivierung eines neurohumoralen Systems auf ein anderes bei Patienten mit Herzinsuffizienz im Stadium NYHA II-III nicht möglich. Von den gemessenen neurohumoralen Parametern haben nur die Plasmaspiegel von ANF und vor allem cGMP eine verwertbare Aussagekraft als humorale Marker für die linksventrikuläre Funktion bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz im Stadium NYHA II-III.