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Wie die Gewitter-Oma kommt unser Silvester-Spezial um die Ecke. Tief verstörend und mit dem Duktus, wie Martin Semmelrogge Hitler-Dokus aus dem Off sprechen würde. Unter dem Motto "Hüa, schneller, weiter" haben sich Alex, Marvin und Sascha vor dem Jahreswechsel nochmal kurz vor dem Mikro vereint und lassen das Jahr 2024 Revue passieren. Nicht nur Christophe Soumillon, Joseph O´Brien oder Peter Schiergen werden nochmal besprochen, sondern natürlich auch die kultigen Spezial-Folgen "Horn Hub"- quasi direkt von der Theke im Johnny Be Good, mit einem Wachtel-Smoothie in der Hand. Wir sagen Good bye Marvin und Good bye 2024 - kommt gut rein, wir hören uns im neuen Jahr!
Gert Heidenreich hat das Timbre und den Duktus, der Vorgelesenes lebendig werden lässt. Er ist aber auch selbst Literat. Zu seinem 80. Geburtstag am 30. März wiederholen wir das Gespräch mit ihm aus dem Jahr 2012.
Ein Standpunkt von Felix Feistel.Seit über zwei Jahren ist die Ampelkoalition damit beschäftigt, Deutschland zu demontieren. Unfähigkeit scheint der Markenkern dieser Regierung zu sein. Sie fährt einen zerstörerischen Kurs, der alles, was dieses Land einmal ausgemacht hat, vernichtet. Die Preise steigen, die Energieversorgung wird sabotiert, Industrie und Mittelstand geben entweder auf oder verlassen das Land. Hinzu kommt die unhinterfragte Sprengung von Nord Stream durch die USA, die keinerlei Konsequenzen zeitigt. Die industrielle Grundlage dieses Landes wird geschleift, und das bringt der Regierung einige, berechtigte Kritik ein.Diese Kritik arbeitet sich jedoch ab an der Vorstellung, es müsse alles rückgängig gemacht, und eine Rückkehr zu einem Vor-Ampel-Zustand angestrebt werden. Der Kurs der Regierung wird vollkommen faktenwidrig als neuer Sozialismus beschrieben, und damit suggeriert, es handele sich hier um ein linkes Projekt, das dieses Land vor die Wand fahre. Die Regierung bemächtige sich der Wirtschaft und zerstöre diese dadurch, eine destruktive Form staatlicher Planwirtschaft breche über uns herein, so der Duktus. Dabei verspiele sie unseren deutschen Wohlstand, um den uns die Welt beneide, weshalb sich die halbe Welt auf den Weg hierher mache, um an diesem zu partizipieren. Dieser Wohlstand ist es, auf den sich die meisten Deutschen gehörig etwas einbilden, den sie für normal und unanfechtbar halten und daher gegen alles verteidigen wollen. In dieser Kritik schwingt immer eine Botschaft mit: Die Industrie ist das Maß aller Dinge, und der Kapitalismus habe uns die beste aller Welten gebracht.Diese Vorstellung ist jedoch das Ergebnis einer Illusion und entspricht nicht der Wahrheit. Natürlich, der Kapitalismus mit seiner industriellen Basis hat uns eine Vielzahl materieller Güter gebracht. Er hat Maschinen und Geräte ebenso hervorgebracht wie Substanzen und Mittelchen, Chemie und Medizin. Diese machen das Leben zumindest auf den ersten Blick angenehmer. So bewegen sich die Menschen heutzutage weiter und schneller fort, als noch vor hundert Jahren. Sie verfügen, zumindest hier im Westen, über all die Haushaltsgeräte, die Kommunikationsgeräte und all die vielen Dinge, die das Leben so schrecklich bequem, und die es heutzutage weitestgehend auch ausmachen. Kaum jemand kann sich noch ein Leben ohne all diese technischen Gerätschaften oder das industrielle Essen oder die industriell hergestellte Kleidung vorstellen. Alles ist immer verfügbar, immer greifbar, und, wenn mal etwas kaputt geht, jederzeit zu ersetzen...... hier weiterlesen: https://apolut.net/die-schlechteste-aller-welten-von-felix-feistel+++Bildquelle: 24Novembers / shutterstock+++Apolut ist auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommen Sie zu den Stores von Apple und Huawei. Hier der Link: https://apolut.net/app/Die apolut-App steht auch zum Download (als sogenannte Standalone- oder APK-App) auf unserer Homepage zur Verfügung. Mit diesem Link können Sie die App auf Ihr Smartphone herunterladen: https://apolut.net/apolut_app.apk+++Abonnieren Sie jetzt den apolut-Newsletter: https://apolut.net/newsletter/+++Ihnen gefällt unser Programm? Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier: https://apolut.net/unterstuetzen/+++ Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Interessiert man sich für historische Kriminalromane, die das viktorianische London lebendig machen, sind David Morrells drei Romane um Thomas De Quincey ganz oben auf der Liste anzusiedeln. Morrell erreicht das hauptsächlich damit, dass er auch den Stil, in dem im 19ten Jahrhundert Romane geschrieben wurden, anwendet. Für heutige Autoren ist das gar nicht so leicht. Morrell hat sich viele Jahre lang in den Duktus der damaligen Zeit versetzt und darüber hinaus intensiv Recherche betrieben, um die viktorianische Zeit lebendig zu machen und die Fakten mit der Erzählung zu verschmelzen. Vielleicht ist der notwendige Aufwand auch der Grund, warum es so wenige erstklassige Romane in dieser Gattung gibt, denn man merkt als interessierter Leser sofort, wo die Fehlerquellen liegen. Folge direkt herunterladen
https://weekly52.de/weekly/332 . Heute sprechen Ralf Scherer und ich mit dem Cosplayer Marius Fabry. Er hat zwei Jahre an seinem Mandalorian-Kostüm aus dem Star Wars Universum gearbeitet. Er erzählt wie er zur Rolle kam, was ihn daran fasziniert, wie er sein Outfit stetig verfeinert und von seinen spannenden Erlebnissen auf der Gamescom. . (00:00) Copy me (02:15) Cosplay = costume und play (05:30) Lebe den Charakter auf Events (09:00) Ich sehe mich selbst in der Figur des Mandalorian (16:30) Unterschied zu LARP „Live-Action-Role-Play“ (18:00) Live and in action auf der Gamescom / im Kino (22:00) Wie sieht das Kostüm im Detail aus? (27:30) Kult und Duktus "Das ist der Weg" (30:00) The Mandalorian und Grogu (Baby Yoda) (37:00) Community wie bei einem Oldtimer-Treffen (39:30) Feinheiten beim 3D-Druck, Technik und Bearbeitung (43:00) Manga und Anime beim Japan-Tag in Düsseldorf (47:00) Marius auf der Comic Con am 16.-17.9.2023 in Freiburg (50:00) Ein sehr zeitintensives Hobby (56:00) Tipps und Tricks für Woody & Buzz aus Toy Story (59:30) Die große Metamorphose beim ersten Messe-Auftritt (1:07:00) Treffen auf Ralles Ausstellung in Schallstadt am 16.9.2023 (1:12:00) Keine Waffen: Ehrencodex beim Cosplay (1:14:00) Outakes: Mando, zieh den Helm wieder auf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47126Ob4k3h3hyr5r5wxobfpw24wfLcg7s5np7f
Sinéad O'Connor ist nicht mehr auf dieser Welt. Das ist sehr traurig. Und während viele sich an “Nothing Compares 2U” und das zerrissene Papstbild erinnern, ist das doch ganz schön wenig. Deshalb sei heute allen noch einmal ihre Autobiographie ans Herz gelegt und als kleine Zugabe gibt es dieses Interview: Guten Morgen!Liebe Hörerinnen und Hörer, liebe Leserinnen und Leser,vielleicht geht es euch heute früh noch nicht so gut, vielleicht habt ihr gestern in einer Bar noch einmal ausgetrunken, bevor sie ab morgen wieder geschlossen sein werden.Drückt lieber noch einmal die Stopptaste, trinkt einen Kaffee, wascht den Zigarettenrauch aus den Haaren, geht eine Runde um den Block, bis ihr wach seid.Willkommen zurück!Diese Einleitung war der bereits 2. Versuch über das Werk zu schreiben, kurz, bevor die Bars wieder einmal geschlossen wurden.Seit 6 Monaten scheue ich mich vor dieser Rezension und prokrastiniere, und eigentlich ist die TL;DR Zusammenfassung auch schnell und voller Überzeugung heruntergeschrieben:Lest Sinéad O'Connors Autobiographie “Rememberings”, sie ist das beste Buch der letzten Dekade und die nachfolgenden Zeilen sind ein paar Hinweise, Zusammenfassungen, Überlegungen, die - leider - diesem Werk sowieso nicht gerecht werden können. This is no fishing for compliments, sondern Fakt.Spoiler Alert/Triggerwarnung: In einer ersten Fassung dieser Rezension hatte ich es tatsächlich vermocht, mich auf meine Empfindungen zu beschränken und de facto nichts zu verraten, aber das heißt nichts anderes, als mich selbst zu wichtig zu nehmen, wenn es eigentlich um ein wirklich herausragendes Buch geht.Die Triggerwarnung stelle ich für sehr schwer auszuhaltende Schilderungen von physischer und physischer Gewalt voran.In einem Interview in “The View”, einer Show auf dem Sender abc hat Sinéad O'Connor ihre Autobiographie als “wichtigsten Song, den sie je geschrieben hat” bezeichnet.Unschuldig genug geht es los. Sinéad O'Connor beginnt ganz von vorn. Mit den Augen eines Kindes beschreibt sie ihre Familiengeschichte, die 1966 in Irland beginnt: wer sind die Großeltern, wer sind die Eltern, wo haben sie sich getroffen, wann sind ihre Geschwister geboren, alle Namen werden genannt. Eine verwirrende Anzahl der männlichen Personen trägt den Namen John. Dazwischen eingesprenkelt kurze Bilder von Begegnungen und Beobachtungen: die Eltern des Vaters, die Portwein trinken gehen, weil sie sich lieben. Die wüsten christlich geprägten Flüche des Großvaters mütterlicherseits, wenn er Frauen im Fernsehen oder auf der Straße sieht, die seiner Meinung nach unsittlich gekleidet sind.Der Vater lässt sich scheiden und erhält - ein für Irland außergewöhnlicher Fall - das alleinige Sorgerecht für die gemeinsamen 5 Kinder. Doch Sinéad und einer ihrer Brüder wollen zur Mutter zurück. In ruhigem Duktus, offen, ohne Scham oder Wertung beschreibt Sinéad O'Connor ihre Erlebnisse. Ihre religiösen Erfahrungen, wenn ihr Jesus erscheint, während ihre Mutter sie unbarmherzig zusammentritt. Wie sie bei einem Unfall auf einem Bahnhof schwer verletzt wird, als sich bei einem fahrenden Zug eine Tür öffnet und sie mit voller Wucht trifft. Danach kann sie keine großen Plätze mehr ertragen, Angststörungen sind die Folge. Ihre Mutter ist eine Kleptomanin, Sinéad ihre Komplizin. Sie kommt auf eine Boarding School für “schwierige” Mädchen, auch dort verstörende Ereignisse, wenn eines der Mädchen schwanger wird und ihr Kind weggenommen wird. Aber auch die Möglichkeit zu musizieren. Kurz vor der Veröffentlichung ihrer ersten Platte mit 18 stirbt ihre Mutter.Sinéad O'Connor wird zur Ikone, ihre Interpretation des von Prince geschriebenen “Nothing Compares 2U” macht sie weltberühmt und kommerziell erfolgreich. In einigen Kapiteln von “Rememberings” geht sie auf einige ihrer Begegnungen mit anderen berühmten Musikern ein. Die mit Prince ist ohne Zweifel die verstörendste, Lou Reed ist ein Feiner, über Anthony Kiedis lacht sie ganz gut.Nach ihrer 3. Platte dann der Riesenskandal, als sie in Saturday Night Live ein Bild des Papstes zerreißt. Ich kann mich nicht erinnern, dass ihre Motive dafür ernsthaft diskutiert wurden. Als Kritik an der katholischen Kirche wurde es damals als geradezu terroristische Handlung verurteilt. Aber das war vor dem Internet und während heute ziemlich sicher ihre Stimme gehört worden wäre, war es damals einfach erstmal mit der Karriere vorbei. Da wurden mit Straßenwalzen ihre Platten öffentlichkeitswirksam exorziert, sprich zerstört, und in den Medien wurde sie als Irre hingestellt. Für sie ein nicht unwillkommener Abgang von der großen Bühne, die kein Popstar, sondern ein Protest Singer sein wollte.Das Papstbild, dass sie zerriss, hatte im Schlafzimmer ihrer Mutter gehangen. Fast 20 Jahre danach begannen die weltweiten Enthüllungen und Skandale über den systemischen sexuellen Missbrauch, den Umgang mit Sündern, das System von Strafeinrichtungen in Irland, in denen unverheiratete Mütter gequält und ihre Kinder entweder weggenommen wurden oder unter schrecklichen Bedingungen starben. Mit dem Zerreißen des Bildes in einer großen Show wollte sie gegen die im Namen der katholischen Kirche verübten Gräueltaten protestieren, die nicht nur in der Kirche, sondern eben auch in den Häusern stattfanden. Für uns kaum vorstellbar, wie es sich in der irischen Theokratie lebte, in der das Verprügeln von Kindern in Schulen und in den Familien Standard war und von Generation zu Generation weitergegeben wurde; in der man keine andere Wahl hatte, als den 1. Boyfriend zu heiraten, keine Verhütungsmittel; in der es bis 1985 illegal war für Frauen nach der Hochzeit zu arbeiten, die gezwungen waren, ein Kind nach dem anderen zu gebären, und - wenn zu offensichtlich unglücklich - auf Valium gesetzt wurden. Fest ihren Überzeugungen verpflichtet, auch wenn es sie zum Paria macht. Wenn die Geschichte richtet, steht sie ohne Zweifel auf der richtigen Seite. Ihre Schilderungen der Einflüsse auf Irland, nicht nur durch die katholische Theokratie, sondern auch politisch-historisch durch Großbritannien, zeigen ein großes Bewusstsein für Ungerechtigkeit, von den Institutionen zu den Menschen in den kleinsten Winkel hinein. Nie bezeichnet sie sich als Antirassistin, ihre individuellen Handlungen, die oft konträr zu den gesellschaftlichen Erwartungen sind, zeigen sie jedoch als solche. Die Wucht ihrer Autobiographie entfaltet sich dadurch, dass sie, die immer Priesterin werden wollte (und irgendwann auch war) nicht predigt, sondern in ihrer eigenen Stimme schreibt.Zu ihrer Musik gibt sie in einem Block von “Rememberings” einen Überblick zu jeder Platte, erklärt das Warum Weshalb Wieso Mit Wem. Was ich nicht wusste ist, dass eine Vielzahl ihrer Liedtexte aus Scripture, also biblischen Texten, zusammengesetzt ist. Es gibt viele Erzählungen und Beschreibungen ihrer Erlebnisse, die anrühren ob ihrer Schönheit und auch sehr viele Spass. Nach dem Kapitel mit dem Zerreißen des Papstbildes gibt es einen Bruch, der erst gegen Ende des Buches erklärt wird. Der 1. Teil ihrer Autobiographie, der bis 1992 reicht, wurde zwischen 2010 und 2014 geschrieben. Danach sind ihre Erinnerungen an die letzten 20 Jahre stark eingeschränkt. Aber ich will ja nicht noch mehr spoilern.“Rememberings” ist ein besonderes Buch, ein literarisches Werk allererster Güte. Es hat mich angefasst - das ist Code für “zum Weinen gebracht”, aber auch wütend, fassungslos und glücklich. Ein kühles Interesse an der Biographie ist unmöglich. Die Berichterstattung über Sinéad O'Connor ist nach wie vor skandalgeprägt, ihre Darstellung in der Öffentlichkeit oft die einer Irren. Offen geht sie mit ihren psychischen Erkrankungen um.Sinéad O'Connor ist eine außergewöhnliche Künstlerin, Musikerin und Kriegerin.Danke fürs Hören und Lesen. Wie zu Beginn versprochen, sind meine Zeilen nicht im Geringsten diesem Werk gerecht geworden. Bitte lest es selbst. In einer Buchhandlung habe ich in die deutsche Übersetzung geschaut, die mir - soweit ich das einschätzen kann - gelungen erscheint.PS: Hier noch ein relativ neues Interview mit Sinéad O'Connor und den respektvollen Moderatorinnen von The View: This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Im Rahmen der “Lob und Verriss” Sommerpause die Rezension eines Buches aus dem Jahr 2015. Ein wirklicher Urlaubsschmöker mit Tiefgang, und natürlich wusste Neal Stephenson mal wieder viel mehr über unsere Zukunft als alle anderen.Holy f*****g s**t, Neal. Neal, Neal, Neal Neal, Neal.. Was machst Du hier mit uns?Neal Stephenson hat einen Roman geschrieben, der unendlich deprimierend ist. Und genauso grenzenlos empfehlbar. Es ist seit langem ein Roman, bei dem man 200 Seiten im Buch nicht das Ende ahnt. Es kommt alles ganz anders. Ganz anders. Deshalb hier mit einem Katzenbild von der Rezension getrennt die Bitte an alle, die Starke Nerven und ein positives Gemüt haben, sofort abzuschalten und sich Neal Stephensons unaussprechlich betitelten Roman “Seveneves”, auf Deutsch “Amalthea” zu holen und wiederzukommen, nachdem die letzte Seite gelesen ist. Ich verspreche beim heiligen Douglas Adams, dass niemand enttäuscht sein wird. Das Buch ist noch nicht übersetzt, aber der Schwierigkeitsgrad is mässig und man vermeidet bei sofortigem Lesen den unvermeidlichen Spoiler, den ein gedankenloser Verleger durch den Deutschen Titel verbrechen wird (was sich überraschend nicht bewahrheitet hat, Respekt!). Neal Stephenson heißt der Autor, “Seveneves” das Buch. und … an alle Fragilen, Daheimgebliebenen, zur Depression neigenden Leser kann ich ohne Angst vorm Spoiler von einem ganz unglaublichen Buch berichten. Ort der Handlung: Die Erde. Zeit der Handlung: Jetzt. Szene: Nacht. Ein Arbeiter genießt seinen Feierabend, schaut in den Sternenhimmel von Alaska. Szene: Nacht. Rio. Menschen amüsieren sich.Szene: Nacht. Eine Party in LA. Kamerafahrt: Blick zum Mond. Action. In einer Sommernacht Anfang des 21. Jahrhunderts verschwindet der Mond. Genauer, ein “Agent”, im Sinne von “eine nicht erklärbare Ursache”, “irgendeine Kraft” spaltet den Mond in 7 Teile. 300 Millionen Tweets während eines Super Bowls sind ein Scheißdreck. Jeder kann es sehen und jeder ist starr vor Schreck und Faszination. Wo gerade eben noch ein Mond war, sind jetzt, etwas größer in der Fläche, sieben verschieden große Mondteile, nicht weit voneinander entfernt, umgeben von einer Halo Mondstaub. Faszinierend. Während der Bürger noch am tweeten ist, der Politiker fragt, wer dran Schuld hat, machen sich Wissenschaftler Gedanken um die Auswirkungen. Bleiben die Gezeiten aus? Die Erde stehen? Keine Sorge, Stephenson erklärt uns kurz das Ding mit Newton, Gravitation. Der Mond ist nur gespalten, nicht verschwunden, solange die Masse halbwegs an einem Platz bleibt, sind die Gravitationskräfte, die auf die Erde und damit die Meere einwirken, die gleichen. Puh. Faszinierend. Problem: Der Mensch. Er hört nur, was er hören will. Das Entscheidende am soeben gehörten Satz war nicht, dass die Gravitationskräfte, die auf die Erde wirken, dieselben bleiben werden. Das Entscheidende war das einschränkende Konditional: Solange die Masse des Mondes halbwegs an ihrem Platz bleibt. Nunja, wo soll der Mond hin, die Gravitationskräfte der Erde wirken auch auf den Mond zurück. Dass sich da sublim etwas verändert über einen kosmischen Zeitraum, sicher, aber kurzfristig sollten die Veränderungen klein sein, schreiben wir den Gezeitenplan halt um. Ein paar Nächte später beobachtet Astrophysiker Dr. Harris, TV-Celebrity und Physikerklärer irgendwo zwischen Bill Nye und Neil DeGrass Tyson dass aus den sieben um die Erde und sich selbst kreisenden Mondteilen durch Zusammenprall zweier derer acht geworden sind. Kurze Zeit später 10, kurze Zeit später 14… Faszinierend.Problem: Entropie. Dr. Harris erklärt: Das Universum neigt zum Chaos, zum auseinanderdriften. Vom Organisierten zum Unorganisierten. Der Mond - gespalten von bis zum Ende des Romans unbekannter Kraft - wird sich weiter teilen, immer kleiner, immer kleiner. Vorbild: Saturn. Ein Mondring um die Erde. Faszinierend.Problem: Gravitation. Kein Mond bedeutet keine Gezeiten. Zumindest nicht das Bekannte, das durch das Eiern des Mondes um die Erde hervorgerufene Gezerre an zähen Wassermassen im Zwölfstundentakt. Klingt beunruhigend und ist völlig egal. Weil...Problem: Gravitation. Vor 4,5 Mrd Jahren haben sich Erde und Mond gefunden oder voneinander gespalten, je nach Theorie, so dass beide in einem Equilibrium sind. Die gegenseitig aufeinander wirkenden Kräfte sind im Gleichgewicht, man tanzt umeinander. Das geht mit sieben Teilen eine Weile gut, mit acht auch noch, mit zehn? Mit vierzehn Teilen? Eines leichter als das andere? Beunruhigend.Frage: Was passiert, wenn man es mit 100, 1000, einer Millionen Mondteilen zu tun hat?Antwort: Nichts, solange diese beieinander bleiben. Masse in halbwegs der gleichen räumlichen Ausdehnung ist im Prinzip die gleiche Masse. Problem: Beim sich gegenseitigen Splitten fallen Brocken aus dem Mond. Sie gelangen aus dem Gleichgewicht. Werden von der Erde angezogen und verglühen als Kometen. Je mehr sich der Mond splittet, desto öfter passiert das. Desto leichter wird der Mondstreusel. Desto eher fliegen Tele aus dem Verbund. Zur Erde. Desto näher rückt der Mond zur Erde. Desto ungleichgewichtiger werden die Gravitationskräfte. Desto einfacher werden Teile aus dem Mond gerissen. Desto öfter. Problem: Exponentialität. Die gerade Linie ist in der Natur unbekannt. Nichts steigert sich linear. Nicht die Anzahl von Blättern an einem Baum. Nicht die Anzahl von Menschen auf der Erde. Nicht die Anzahl von Atomspaltungen in einer Atomnombe. Nicht der Zerfallsprozess des Mondes. Insert: Exponentialität kann man berechnen. Danke Herr Euler (1707 bis 1783). Eulers Number: e=2,71828. Viel wichtiger als Pi.Lösung? Der Gleichung? Kein Problem mit Euler: Masse der Erde. Masse des Mondes. Anzahl von Teilungen pro Zeiteinheit. Eulers Number. Endlösung.Und das ist kein schnippig dahin gesagtes Wort. Höhö. Endlösung, so wie bei den Nazis. Es ist ein Gefühl, das das Buch durchzieht. Es ist alles so grausam. Gruselig, wenn das nicht ein Wort für Kinderbücher wäre. Traurig. Zutiefst. Die Menschheit hat sehr genau noch 2 Jahre. That's it. Alles, was sie der Erde, sich selbst abgerungen hat. noch 720 Tage +/-. Dann kippt die Linie in die Kurve. Die Entropie gewinnt. Meteoriten werden größer, mehr. “Hard Rain” wird der Effekt getauft. Es wird der Tag kommen, sehr genau berechenbar, in 2 Jahren, da wird es nicht einen Einschlag pro Woche geben. Nicht einen pro Tag. Nicht einen pro Stunde irgendwo auf der großen weiten Welt, da wird der ganze f*****g Mond in einem Rutsch auf die Erde fallen. Ok, nicht in einem Rutsch. Es wird ein paar hundert Jahre Steine regnen. Hard Rain. Dann wird es ein paar tausend Jahre Vulkane, kochende Meere, dünne Luft geben. Dann vielleicht wieder Bakterien. Irgendwann. Toll ausgedacht, Neal. Ganz toll. Faszinierend.Zwischendurch beim Lesen wird man einfach wütend. What the f**k. Man recherchiert ein bisschen und begreift, dass so astronomische Katastrophen nicht unüblich sind, im kosmischen Maßstab. Statistisch möglich. Diese Sinnlosigkeit. Es ist einfach nur frustrierend.Neal Stephenson also gibt der Menschheit noch 2 Jahre. Nach kurzer Schockstarre beginnt sich die Welt zu vereinen, in der Anstrengung wenigstens die “Heritage” der Menschheit zu bewahren. Etwas zu Hinterlassen. Alle Anstrengungen werden auf die Errichtung einer “Ark Cloud” gerichtet. Um die Raumstation ISS sollen Pods für jeweils 5-6 menschen gescharrt werden. Lose verbunden wie ein Fischschwarm, um Manövrierfähig zu bleiben. Jedes Land soll per Los proportional zur Weltbevölkerung junge, vermehrungstüchtige Menschen schicken, sich über dem Sturm zu halten, zu vermehren, wenn es sein muss ein paar tausend Jahre lang, bis die Erde sich abkühlt von Mondes Dauerfeuer. Keine Wissenschaftler, berühmte Künstler, oder, Gott behüte, Staatsmänner. Hier geht es um Biologie. Jung müssen sie sein, fruchtbar. Der Plan klingt so verzweifelt und aussichtslos wie er ist. Er ist Hoffnung und Therapie und gibt der “Menschheit” etwas zu tun bis zum Hard Rain. Aber der Gedanke, dass 1000 oder 2000 Menschen über 1000, 4000 oder nur 500 Jahre in ein paar hundert Raumkapseln um die Erde segeln. What are the odds? Und ist das dann noch eine “Menschheit”? Was ein Wald ist, was ein Fluss, was ein Berg, eine Bar, ein Fussballspiel ist Stoff von Erzählungen, dann Videos, dann unverständlichen Bildreihen. Was für eine Scheisse.Aber der Mensch gibt nicht auf, Selbsterhaltungstrieb over alles. Also baut man und stößt auf Schwierigkeiten und überwindet sie. Die Monate vergehen, der Mond wird größer, milchiger, Meteoriten häufiger, Einschläge kommen näher. Es sind nur noch Wochen, man verabschiedet sich von den zu Hause bleibenden, wenn man auf der ISS ist, von den glücklichen, die einen Platz dort gefunden haben, wenn man sein Leben auf der Erde runterzählt. Ein paar verzweifelte graben sich ein in tiefen Steinbrüchen. Atom-U-Boote tauchen in tiefe Meeresschichten. Ein Asteroid. Seit Millionen Jahren im Sonnensystem unterwegs wird ausgemacht. In sechs Stunden kreuzt der die Bahn der Mondwolke. Der Auslöser. Der Schmetterling in China, der den Sack Reis auf die Erde stürzen lässt. Panisch werden in höchster Eile die letzten Pods in die Luft geschickt, zur “Izzy” wie die neue Mutter der Menschheit liebevoll genannt wird. Zur Ark Cloud, ihren Babies. Die Einschläge beginnen um den Äquator herum, astronomische Gründe, die keinen mehr interessieren. In den Kathedralen, Konzerthäusern, Stadien der Welt versammeln sich Orchester. Ein letztes Mal Musik, Volkslieder, Hymnen, Mozart, Bach. Radiostationen übertragen aus London, Paris, Sao Paulo, New York. Man spielt durch, trotz Einschlägen entfernt und immer näher kommend. Man spielt für sich und für die Ark Cloud. Dort hört man das Ende der Zivilisation per Mittelwelle. Paris fällt aus. Sao Paulo. London, trotz Einschlägen spielt weiter. Nördliche Hemisphäre, weiter weg vom Äquator. Ein Tsunami löscht die East Coast aus. Die Erde trägt eine Schärpe aus Feuer. London verstummt. Die Erde schweigt.Neal Stephenson hat uns 400 Seiten lang von einer Sommernacht auf der Erde zu derem Ende als Heimstatt der Menschheit geführt. 2000 Arkies, ein paar tausend Reagenzgläser Sperma, Wasser für ein paar Jahre, nicht wirklich funktionierende Nahrungsproduktion sind übrig geblieben vom Jagen und Sammeln, vom Glauben, vom Aufklären, vom Ausbeuten, vom Bekriegen, vom Spielen mit Atombomben. Wie ausgesetzte Kinder hängt der klägliche Rest der Zivilisation aneinander und bibbert. In aller Ausführlichkeit hat uns Neal Stephenson an diesen Tiefpunkt, den tiefsten den man sich in der Belletristik vorstellen kann, geführt. Tiefer geht es nicht. Denkt man, als das letzte von der Erde gestartete Pod anlegt, sich die Schleuse öffnet und die Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika an Bord kommt. Die nunmehr einzige Politikerin in der Ark Cloud. What could possibly go wrong?Es dauert keine Stunden, da fängt Julia Bliss Flaherty, als POTUS noch sehr schön assoziativ JBF genannt, an "Politik" zu machen und sich eine Machtbasis zu suchen. Die Cloud Ark technisch bedingt geteilt in die recht groß gewordene Mannschaft der ISS, meist Techniker, Genforscher, Psychologen, Piloten und in die "Arkies", das fruchtbare Jungvolk, dass in separaten Raumkapseln und nur durch ein kleines Internet miteinander verbunden hinter der ISS her fliegt. Julia, die nicht wirklich etwas dagegen hat, wenn man sie Madam President nennt, hat den für jeden Karrierepolitiker notwendigen Spalt in der Gesellschaft gefunden.Die Cloud Ark, ISS und die Archies, mögen voneinander getrennt leben, aber sie fliegen gemeinsam und nur gemeinsam können sie überleben. Nach all dem S**t, der die letzten 2000 Menschen in diese verdammte Situation gebracht hat, alle Wunden noch offen vom nacheinander Verstummen der Orchester der Welt, sieht der Leser, was kommen muss: ein egomaner Politiker hat nichts besseres zu tun, als sich auf Kosten der Überlebenschancen des letzten verschissenen Restes der Menschheit zu profilieren. Blutdruck. E-Book weglegen. Unvorstellbar. Was für eine Scheiße.Aber Neal Stephenson ist noch nicht fertig mit uns.In den ersten 500 Seiten von “Seveneves” hat er uns eine Kerntruppe von Charakteren nahe gebracht. Fast alle Besatzungsmitglieder der ISS. Da ist Dr. Harris, der Erklärbär aus dem Fernsehen, der immer mehr sieht, dass die Cloud Ark, verkauft an Todgeweihte auf der Erde, eine Sache ist, die nicht funktionieren kann. Da sind Dinah und Ivy, respektive Robotertechnikerin und ehemalige Kommandantin der ISS, beste Freundinnen, die sich auch mal einen Tequila hinter die Binde kippen und sich ewig aufeinander verlassen können, Moira, die Gentechnikerin, die alles daran setzt den letzten Rest der Menschheit, zusammenklebend in Reagenzröhren, irgendwie zu retten, Tekla, eine russische Pilotin, aufrichtig und kompromisslos, wenn es um die Sicherheit der Cloud Ark geht. Luisa, die Psychologin aus New York, die vielleicht ohne die Erde auskommt, aber nicht ohne ein Strassencafe, eine Dive Bar, einen Tacostand und sich darum kümmert, dass, so Scheiße alles ist, es noch Reste an normalem Leben gibt. Dutzende Typen, mit denen der Leser die letzten zwei Jahre der Erde verbracht hat, an Bord der ISS und der entstehenden Cloud Ark, auf einem "Ausflug" um einen Wasserhaltigen Kometen von weit außerhalb der Umlaufbahn des ehemaligen Mondes einzufangen, denn ohne Wasser braucht man das Projekt Cloud Ark gar nicht angehen. Charaktere, die zu Menschen wurden, dank Stephenson, die sich den Arsch aufgerissen haben gegen alle odds, gegen alle Hoffnungslosigkeit, die gewachsen sind, die auf einmal Dinge können, die ihnen und sich selber niemand zugetraut hat, die jedes Problem angehen, alles unter dem Gesichtspunkt diese f*****g allerletzte Chance zu erhalten, diesen Hauch einer Chance, dass das hier nicht die letzten 1500 Menschen sind, die es je gab und dann kommt so eine B***h von abgefuckter Politikerin, Madam President Julia Bliss Flaherty an Board, mit einer Pistole, Feuerwaffe, mit Kugeln und so. Im Weltraum. Diese grenzenlose Dummheit!Bis diese zum Einsatz kommt, vergehen ein paar Monate. Monate, in denen sie zusammen mit ihrer Bewunderin "Camila" und einem fetten Schwein von Blogger die halbe Cloud Ark Besatzung aufwiegelt, sich von der ISS zu trennen. Camila ist ein Schulmädchen aus Pakistan, ein Medienstar und Beleg dafür, wie gut das "Auslosen" von Arkies in den jeweiligen Ländern funktioniert hat. Camila hat ein Vorbild in der realen Welt: Malala Yousafzai - das Pakistanische Schulmädchen, dass bei einem Talibanüberfall in den Kopf geschossen wurde und überlebt hat und seitdem ihre Bekanntheit dazu nutzt, Vorträge über die Situation von Frauen in der islamischen Welt zu halten, ihre Unkritisierbarkeit jedoch dazu missbraucht, dies in einem derart pathetischen, unhörbaren Duktus zu tun, dass man als TV-Zuschauer nur still in's Kopfkissen schreien kann. Neal Stephenson rächt sich damit, sie zu einem der Präsidentin der USA verfallenen, manipulierten Dummchen zu machen. Ich bin Fan.Zumal sich Camila rehabilitieren kann. Nachdem sich der aufgewiegelte Teil der Cloud Ark selbst und -mörderisch vom Rest des Restes der Menschheit gelöst hat, kommt es zu einem Handgemenge (alles in Zero G) und JBF, Madam President schießt auf Tekla und wird nur durch die mittlerweile augengeöffnete Camilla daran gehindert, diese zu erschießen. Aber eine Pistole im Raumschiff, zusammen mit einem Meteoreinschlag in wichtige Teile der ISS, dezimiert die Menschheit auf die Hälfte. Da waren es nur noch 800. Minus all den gesammelten und tiefgekühlten Spermavorräten. Oups. Kann ja mal passieren. Zwei Teile des Schwarmes machen sich also auf den Weg: der Eine, die Abtrünnigen in eine vermeintlich sichere Umlaufbahn, ein Korridor, in dem man den Mondsplittern entgehen kann - für den Preis, permanent Sonnenstürmen ausgesetzt zu sein - soviel zum Thema "Wenn Facebookuser entscheiden könnten". Der Rest macht sich zusammen mit der ISS zum letzten stabilen Teil des Mondes auf, eine tiefe Spalte im selben, in die man sich schmiegen möchte, geschützt von Strahlung, Meteoriten und Politikern. Problem: Physik. Um sich von der Position der Raumstation ISS in stabilem Orbit um die Erde zu einem Orbit um den Mond, oder was davon übrig ist zu bewegen, braucht es Zeit und Energie. Drei Jahre werden vergehen.Drei Jahre, in denen der abgespaltene Teil der Archies, ganz kalter Krieg, keinerlei Kontakt haben möchte. Irgendwann jedoch fehlt Wasser, die ISS hilft. Bald essen, die ISS hilft. Irgendwann, kurz vor Erreichen des Mondes, es sind noch ein paar Dutzend Menschen am Leben, meldet sich der Schwarm, man möchte wieder nach Hause. Mit letzter Kraft, in letzter Minute, auf der finalen Umlaufbahn um die Erde, bis diese in eine Umlaufbahn in den Mondrest umschlägt, stoßen ein paar wenige Überlebende zur ISS, angeführt von Aida. Eine charismatische Italienerin, Madam President Jula Bliss Flaherty entmachtet, die Zunge mit einem verschraubten Beissring ruhiggestellt. Wir sind alle dankbar. Der Schwarm dockt an, die Schleusenautomatik beginnt, das Intranet des Schwarms verbindet sich wieder mit dem der ISS, die Inboxen füllen sich mit drei Jahr lang nicht abgeholten Postings und denen, die gerade nicht mit der Landung auf dem Mondrest beschäftigt sind, stehen die Haare zu Berge. Was da ankommt, sind keine Überlebenden. Was da ankommt, sind Kannibalen. Vom Hunger getrieben hat der fette Blogger angefangen, sich selbst zu essen. Wer braucht schon Beine in der Schwerelosigkeit. Der erste Tabubruch ist getan, und bald spaltet sich der Schwarm in Kannibalen und Hungernde, Fresser und Gefressene, Tabuisten und Tabubrecher. Angeführt von Aida kommt der Schwarm und fällt über das letzte Dutzend Menschen her, mit ihrem Plan, im letzten verbliebenen Ort im Sonnensystem, auf dem wenigsten die Theorie ein Überleben hergibt. Man kämpft mit allem, was man hat, um alles was von der Menschheit übrig geblieben ist. Und verliert.Ja, es gibt Überlebende. Genau Acht. Acht Frauen. Und kein Sperma. Zugegeben, Neal Stephenson hat uns nie Hoffnung gemacht. Kein wundersamer Mondbeschuss mit Atomraketen wurde uns versprochen, keine Aliens haben uns gerettet, der Vater von Dinah, der Robotertechnikeren, Tochter eines Bergmannes, der sich am Tag 1 des “Hard Rain's" in Alaska eingegraben hat, hat sich nicht wieder gemeldet, der Bruder von Ivy, der Kommandantin, der sich als Chef eines Atom-U-Bootes am gleichen Tag unter Wasser begeben hat, auch nicht. Ein paar Arkies waren zum Mars aufgebrochen, keine Antwort von dort. Die Erde, ein oranger Feuerball, die ISS auf Restenergie in einer Mondspalte, 8 Frauen on the moon. Kein Mann. Moment. Seite 553 von 860. Mh.. What the f**k.Wir sind am grössten Climax der Literaturgeschichte. Neal Stephenson hat uns jede Hoffnung genommen, die Erdbevölkerung von 7 Millarden Menschen auf 8 dezimiert und beginnt nach dem literarischen Mord an 6.999.999.992 Menschen mit einem spektakulären Comeback, zu welchem ich alle deprimierten und labilen Hörer nochmals die Chance gebe, sich Neal Stephensons “Seveneves” zu kaufen und wenigstens die letzten 300 Seiten, brillant wie die ersten 550 zu lesen und wiederzukommen, nachdem die letzte Seite gelesen ist. ich verspreche beim heiligen Douglas Adams, dass niemand enttäuscht sein wird. Acht Frauen sitzen in einer Spalte im Mond. Dinah, die Roboterbauerin, Ivy, die Kommandantin, Tekla, die Sicherheitschefin, Julia “Madam President”, Camilla, Ihr ehemaliger Fan und Aida, die einzig überlebende Kannibalin vom Schwarm. Dazu Luisa, die Psychologin. Und - Moira, die Genbiologin.Alle bis auf Luisa, die schon in der Menopause ist, sind fruchtbar. Seven Eves. Sieben Evas.Die Männer fehlen - aber Moira weiss Rat. Parthenogenese. Die Jungfernzeugung, eine Form der Fortpflanzung durch Zellteilung, die verbunden mit Genmanipulation der Menschheit eine Chance gibt. Ressourcen sind genug da, jetzt wo nicht mehr 2000 sondern nur noch zunächst 8 versorgt werden müssen. Zeit ist da, die Genmanipulation von der Theorie in die Praxis zu bringen. FaszinierendProblem: Heterozygosität. Inzucht für Fortgeschrittene. Wenn der Genpool klein ist, und Sieben ist verdammt klein, kommt es in nachfolgenden Generationen zu Erbgutschäden. Aber wenn man schon für die Jungfernzeugung am Erbut rumspielt, kann man auch dagegen gleich was machen, sprich, die Gene der Eizellen vor der Teilung manipulieren. Problem: Moral. Welche Gene verändert man, welche lässt man lieber in Frieden. An sich klar, man baut starke Menschen, man baut kluge Menschen, man baut weniger aggressive Menschen. Problem: Philosophie. Aggressivität verursacht Konflikte, aber beschützt gegen Feinde. Körperliche Stärke löst Konflikte zu Deinen Gunsten, bis der Kluge mit der Pistole zum Boxkampf kommt. Aber Gendiversifizierung muss sein, sonst Inzucht und aus der Menschheit wird in eine paar Generationen ein Stamm von noch größeren Dummköpfen. Also Genmanipulation. Aber welche?Problem: Gruppendynamik. Seven Eves, Sieben Evas, jeder mit prototypischen Eigenschaften, klug, aggressiv, stark, milde sitzen auf einem Plenum. Fünf sind Freundinnen, eine Ausgestossene und eine ist einfach nur evil. Aber gerade diese, Aida, die Kannibalin, ist die Jüngste, und man kann nicht einfach ein Siebtel der Menschheit euthanasieren. Lösung: Ein Pakt. Jede Eva darf sich eine Modifikation aussuchen, die Moira umsetzt, aber keine weiß welche.Lösung? Oder Problem? Aida, die Kannibalin wider Willen, die Ausgestoßene ahnt: Problem. Sie stimmt zu mit diesen Worten:“Ich künde von einem Fluch. Das ist kein Fluch den ich Euch auferlege. Das ist kein Fluch den ich Euren Kindern auferlege. Nein. Ich war nie so "böse" wie Ihr alle denkt. Das ist ein Fluch den Ihr auferlegt, wenn Ihr das tut, was Ihr tun wollt. Und es ist ein Fluch, den Ihr meinen Kindern auferlegt. Denn ich weiss, ich sehe wie es sein wird. Ich bin das "Böse". Die Kannibalin. Die, die nicht mitmachen wollte. Meine Kinder, egal welche Entscheidung ich treffe, werden für immer anders sein als Eure Kinder. Denn täuscht Euch nicht, was Ihr hier entscheidet ist neue Rassen zu erschaffen. Sieben neue Rassen. Sie werden für immer anders und getrennt voneinander sein, so wie du Moira von Dir Ivy. Sie werden sich nie wieder in eine einzige Menschheit zurück vereinigen, denn so sind die Menschen nicht. In tausenden Jahren werden die Nachkommen von Euch sechsen auf meine Nachfahren schauen und sagen, "Da, schau, da kommt ein Kind von Aida, der Kannibalin, der Bösen, der Verfluchten". Sie werden die Straßenseite wechseln, meine Kinder meiden, auf den Boden spucken. Das ist es, was Eure Entscheidung meint. Ich werde meine Kind formen, meine Kinder, und ich werde viele von ihnen haben um mit diese Fluch leben zu können, um überleben zu können. Um Euch überleben zu können."Womit diese Buchbesprechung, halb Buchvorstellung, zum kreischenden Ende kommt, immer noch 300 Seiten vor dem Schluss. Man fragt sich gespannt, warum soll man ein derart deprimierendes Buch, dessen dunkelster Abschnitt mit einem Fluch auf die Zukunft endet, lesen? Punkt 1: Neal Stephenson. Stephenson begann als Novellist und findet durch seine Arbeit in der TV- und Filmbranche den Rhythmus, den ein Buch dieser Länge braucht, die richtige Menge und Tiefe an Nebensträngen und schafft es, wie schon gesagt, über 550 Seiten nicht im Ansatz zu verraten, was am Ende geschieht. Wovon die Hörer dieser Rezension nun nichts mehr haben. Sorry.Punkt 2: Neal Stephenson. Stephenson hat mit seinen Frühwerken Zodiac und Snow Crash, man beachte: in den 80ern, enormen gesellschaftlichen Weitblick besessen, Umweltkatastrophen und die Machtübernahme durch weltweite Firmenkonglomerate vorhergesehen, hat mit dem letzten Werk REAMDE die Parallelwelt viele Jugendlicher in Massenrollenspielen wie Eve Online oder World of Warcraft begleitet und bündelt in seinem Magnum Opus hier nichts weniger als sein Wissen über die Human Condition. Geschichtsverläufe sind aus deren Mitte heraus schwer zu beurteilen, aber wenn man jemandem diese Kompetenz im Ansatz zugestehen kann, ist es Neal Stephenson. Das Verschwinden des Mondes ist anlasslos, was danach folgt, jedoch mit dem heutigen Wissen um unseren Umgang mit uns selbst ursächlich unvermeidlich. Die Konzentration von Macht und Geld in den Händen weniger ist undemokratisch und für das Wohlergehen in “normalen” Situationen schon problematisch. In extremen Situationen ist sie fatal. Was “Seveneves” dabei so lesenswert macht, ist, dass Stephenson sich das alles schon lange anschaut und trotzdem nicht zum einseitigen Prediger wird: Denn man kann das Argument bringen, dass Machtkonzentration in Situationen, in denen es schnell gehen muss, positiv ist. Stephenson tut es. Er lässt einen Multimilliardär nach dem Vorbild von Elon Musk ein Problem erkennen, zukünftiger Wassermangel auf der ISS, und auf eigene Kosten, mit eigenem Antrieb und schlussendlich unter Opfern des eigenen Lebens lösen: der elon-muskeske Protagonist schleppt einen aus Eis bestehenden Asteroiden aus seiner Umlaufbahn zur ISS und ohne diese heroische Aktion wäre die Cloud Ark nicht im Ansatz bis zum Mondrest gekommen. Aber das Gegenargument folgt prompt in Form der schlussendlich renegaten US-Präsidentin und ihrer Machtspiele, die die Cloud Ark den Zusammenhalt kosten. Der Machtwille einer Person löscht nahezu die Menschheit aus. Das Argument “Demokratie löst alle Probleme” führt Stephenson im nächsten Schritt ad absurdum: Der sich abspaltende Teil der Cloud Ark mag von Madam President manipuliert worden sein, aber am Ende entscheiden sich 1100 Arkies, sich auf den Weg in eine eigene Umlaufbahn zu machen - das Argument, dass man dort an radioaktiven Sonnenstürmen drauf gehen könnte, wurde im Spacebook (dem Facebook der Cloud Ark) gemacht, aber verworfen, denn Klimawandel is for Pussies. 1050 Arkies weniger (oder 50% der Menschheit) kommt der letzte Rest derselben dann final in die Situation, solchen Entscheidungen nicht mehr wirklich unterworfen zu sein. Für Demokratie sind acht Frauen zu wenig, für Diktatorentum erst recht. Es bleibt nur noch der Glaube an wissenschaftliche Notwendigkeit, der alles, inklusive der Moral, untergeordnet wird. Eine Verurteilung von früheren Vergängnissen, die Gefahren von Rassismus werden dem Überleben geopfert und damit die achso schöne einfache Welt der “Lösung der Probleme der Welt aufgrund technischer Analyse und daraus gezogener Konsequenz” auch noch diskreditiert. Danke Neal Stephenson. Am Ende müssen sich “Die Menschen” auf das verlassen, was sie alle eint und ausmacht. Das, sorry, cheesy, “Menschsein”. Das, von dem keiner weiss, was es ist, aber für das jeder irgendwie inherent ein Gefühl hat, was es sein soll. Etwas Gutes. Und das wird auf den letzten dreihundert Seiten erzählt. Diese müssen positiver sein als die vorangegangenen fünfhundertfünfzig. Sind Sie auch, aber Aidas Fluch war kein leerer. Es wird ein Wiedersehen mit alten Bekannten geben, und um die letzten 300 Seiten von Neal Stephensons “Seveneves” nicht auch noch komplett zu verspoilern hier nur die Überschrift über diesen, letzten Teil des Romans: “Der Habitatring, 5000 Jahre nach Verschwinden des Mondes.”Gehet hin und leset dieses Buch. Es ist wichtig und es ist traurig und es ist gut und damit ertragbar. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Benjamin von Stuckrad-Barre, ein Name wie ausgedacht. Ein Lebensweg vorgezeichnet in vier Worten. In den Neunzigern war er der Liebling der Medien, so frisch, so Harald-Schmidt-Show-Witzeschreiber, so unkonventionell, so talentiert. "Doch dann kam das Koks / Dann kamen die Nutten / Dann kamen die falschen Freunde / Und dann die kaputten / Gedanken dazwischen", ollischulzt es sich Faust in die Magengrube. Kokser sind unangenehm, aber sie kommen rum. Kokser sind anstrengend, aber nur für diejenigen, die auch mal was sagen wollen. Für den Konsumenten sind sie perfekt. Sie MOVEN hyperaktiv von Thema zu Genre zu Kunst zu Buch zu TV-Show zum Schreiben des Jubiläums-Theaterstücks zum 100. Geburtstag des Verbrecherverlagsgründers. Nicht zum 100. Geburtstag von Jörg Sundermeier, (Mit-)Gründer des Berliner Verbrecher Verlags mit der klügsten Auswahl an Büchern ever. Der ist noch 47 Jahre in der Zukunft, und wir gratulieren schon jetzt. Nein, zum 100. Geburtstag von Axel Springer, dem Gründer des gleichnamigen Verlags, schrieb der damals schon abstinent lebende Stuckrad-Barre ein Theaterstück, dessen Wikipedia-Zusammenfassung man nur auf leerem Magen lesen kann: Es gehe um ein Stück, “das Springers Eigenschaften als Visionär, Lebemann und Tycoon herausstellen sollte, mit besonderem Schwerpunkt auf die Liebesgeschichte zwischen Springer und seiner letzten Ehefrau, der Mehrheitsaktionärin Friede Springer, ihre aufopferungsvolle Pflege in den Krankheitsjahren und das "Glück", das sie ihm gebracht habe.” S**t, wo ist der Eimer. Dass Stuckrad-Barre auch aus diesem gequirlten Kack ein brillantes, witziges und rasantes Stück Theater gemacht hat, ist gesetzt. Wichtiger für das hier besprochene Buch ist, dass er diesen Auftrag von einem gewissen Mathias Döpfner bekam, dem bis heute Vorstandsvorsitzenden des Axel Springer Konzerns. Mit dem war der Benjamin damals eng befreundet, was nur auf den ersten Blick seltsam erscheint. “Was will so ein bekannter linker Ex-Kokser mit so einem Nazi-Onkel?” fragt man sich. Aber genau das arbeitet im wichtigsten Nebenstrang von "Noch Wach?", dem jüngsten Roman von Benjamin von Stuckrad-Barre, ebendieser auf, und es ist seltsam herzwärmend und tragisch. Doch der Reihe nach.“Worum geht es in ‘Noch wach?'”“Um Sexismus.”“Das war's?”“Und um den Machtmissbrauch, der darauf basiert.”“Oookay… Von Stuckrad-Barre? DEM Stuckrad-Barre? Mutig, als Mann..” ist der erste Gedanke.Der zweite: “Wenn das einer stemmt, dann ‘the wunderkind' Stuckrad-Barre”.Angesiedelt zwischen dem Hotel "Chateau Marmont" in Los Angeles und dem Springerhochhaus in Berlin verarbeitet BSB - wie er todsicher genannt wird und es ihm ein bisschen peinlich ist, aber auch nur ein bisschen - also zwischen dem historischen Skandalhotel der Reichen und Schönen in Hollywood und dem Turm von Mordor, aus dem täglich die BILD-Zeitung geistig brandschatzt und mordet, erzählt der Autor mit starker Anlehnung an die Realität über den Machtmissbrauch in der BILD-Redaktion, so dass der Roman mit einem derart strikten Embargo erschien, dass selbst Jan Böhmermann erst einen Tag vor der Veröffentlichung das Inhaltsverzeichnis twitterte. Denn als zwar nicht ganz dichter Monsterpromi, aber doch offenbar supersweeter Typ, der mit der Trifecta der deutscher Supersympathinnen Ulmen-Schlingensief-Roche zusammengearbeitet hat und gleichzeitig Best Buddy von Springer-Chef Mathias Döpfner war, erhielt Stuckrad-Barre von verzweifelten Opfern des damaligen Chefredakteurs der BILD-Zeitung Julian Reichelt Belege für dessen unzählige sexuelle Übergriffe auf Mitarbeiterinnen."Was tun damit? Dem Freund und Chef des Chefredakteurs geben? Für sich behalten? An die Öffentlichkeit gehen? Was passiert dann mit den Frauen? Was mit meiner Freundschaft mit Döpfner? Was passiert mit mir?", fragte sich Stuckrad-Barre.Was er damit gerne gemacht hätte beschreibt er in “Noch Wach?” und der Konjunktiv ist nur zum Schutz vor der Armee der Anwälte des Axel-Springer-Verlags, es ist wohl ziemlich genau so abgelaufen.Der Titel des Buches ist ein Zitat, eine WhatsApp Nachricht von Bild-Chef Reichelt an eine seiner Untergebenen früh um vier. “Noch Wach?” lässt einen Mann beim Aufschlagen des Buches nur die Schultern zucken, “Warum nicht? Haben wir alle schon gesimst”. Wenn man den Kindle sechs Stunden später ausschaltet, weiß man, dass einer Frau, zumal einer abhängig beschäftigten, jungen, möglichst blonden, die gleichen Worte wie ein Omen sind, es ihr kalt den Rücken runter läuft und wenn man einen Puls hat, uns jetzt auch. Sollte das der einzige Verdienst des Buches (und damit des Autors) bleiben, hat es sich gelohnt.Aber Stuckrad-Barre hat sich mehr vorgenommen, wer immer da “Schlüsselroman” in seinen Wikipedia-Artikel geschrieben hat (es war ChickSR), es ist was dran. Ich, der ich Benjamin von Stuckrad-Barre aus den Augen verloren hatte, habe ihn wieder im Fokus und lese einen nicht weniger brillanten und lustigen Schriftsteller als in den Neunzigern und einen Mann, der sich jetzt seinem Leben stellt und davon ironisch gebrochen berichtet. Eine Formulierung von oppulentem Blödsinn. Ok, nochmal:Das Buch erzählt von Sophia, einer jungen, klugen, großstädtischen und, versteht sich, bildhübschen TV-Moderatorin in einem unbenannten deutschen Krawall-TV Sender nach amerikanischem Fox-News Vorbild, der im Buch kaum verhohlen für die BILD-Zeitung steht. Das Ganze passiert aus der Sicht eines unbekannten Erzählers, also des Alter-Egos Stuckrad-Barres, der sich im Winter normalerweise in Kalifornien im Promi-Hotel “Chateau Marmont” dem hässlichen Berliner Grau entzieht. Dort sitzt er mit Künstlern, Kiffern und Kinopromis am Pool und es ist unklar und man möchte auch nicht wirklich darüber nachdenken, ob Stuckrad-Barre im real life im “Chateau Marmont” gelebt hat oder gar lebt. Geschrieben sind die Szenen aus dem Luxushotel mit einer aufreizenden Gelassenheit und Normalität, man ist hin und hergerissen zwischen Neid und einfach nur sauer sein, dass sich jemand aus Niedersachen sowas leisten kann. Aber diese interessante Lässigkeit im Bericht über ein so privilegiertes Leben zwischen der gassigehenden Drew Barrymore und Am-Pool-Buch-Lesenden Harry Weinstein-Whistleblowerin Rose McGowan bringt uns, gewollt oder ungewollt, in einen Modus; bereitet uns vor auf einen Blick in eine Welt, die genauso seltsam und fremd ist, dafür deutlich ekelhafter und näher: die des Machtmissbrauchs im Axel-Springer-Hochhaus. Sie trainiert uns gewissermaßen, mit unerwartetem, wenn man naiv ist “unglaublichem”, S**t umzugehen. Dieser S**t heißt Machtmissbrauch. Dieser S**t heißt sexuelle Belästigung. Von abhängig Beschäftigten bei der BILD im Speziellen und dem generellen S**t, den Frauen so erleben, in der alltäglichen Ausführung, überall.Der Stil der Erzählung ist.. seltsam. Auf fast bewundernswert naive Art und Weise kritisiert Stuckrad-Barre zum Beispiel den deutschen Medienbetrieb, als hätte das noch nie jemand getan. Für einen Fast-Gar-Nicht-Konsumenten deutscher Medien, wie ich es bin - ob Zeitungen, TV oder deutsches Social Media, all das ist mir meist wurscht - ist das natürlich irgendwie interessant. Für alle, die dort täglich zu Hause sind, wahrscheinlich eher zum Gähnen. Dabei müssen Phrasen gedroschen werden, bis der Flegel bricht, so spricht man nun mal in der Branche - was man keiner Leserin zumuten kann. Stuckrad-Barre verstärkt diese Klischees, zunächst krude anmutend, indem er, wann immer der Autor oder eine Handelnde im Buch Plattitüden ablässt, er diese GROSS schreibt, damit wir auch wissen, dass es eine PLATITÜDE ist, und dass er diese Wendung ja eigentlich NIE verwenden würde. Dieser Bruch im Lesefluss ist (mir) zunächst unangenehm, aber wie an die Rechtschreibreform und die vierte Variante des Binnen-I gewöhnt man sich auch hier schnell, es sei denn man heißt Friedrich mit Vornamen, oder Horst. Der Sinn der typographischen Verkehrszeichen wird klar, wenn im Buch immer mehr moderne Sprachformen kollidieren: Instagramspeech vs. Corporatespeech vs. Auf-Drogen-Sein vs. BILD-Hetze und nur noch der präzise, ironisch-abstandswahrende innere Monolog von Stuckrad-Barre den Leser vor dem Weinen bewahrt. Man fragt sich: “What the f**k ist aus unserer German language geworden?!”Auch die Berichte über Weinstein/Hollywood/#meetoo werden nacherzählt für viele naiv klingen, als hätte man den S**t nicht gelesen, damals. Aber habe ich, zum Beispiel, tatsächlich nur peripher, ich ignoranter Macho, ich, und für mich ist es interessant, das zusammengefasst zu bekommen. Auch der Stuckrad-Barre im Buch, obwohl doch so vernetzt, so sensibel und so aufmerksam, ist immer wieder überrascht und wir haben nicht das Gefühl, er mache das “für den Leser”. Metaphern, Satzbau und Witzischkeit sind dabei zu Beginn des Buches nicht immer treffsicher, was hier zu erwähnen ein Kompliment ist, man erwartet es einfach ein bisschen besser von Stuckrad-Barre. Aber das wird. Nach der Mitte des Romans ist die Sprache deutlich konziser, die Dialoge stilgenau (und damit durchaus schmerzhaft für Menschen, die jetzt nicht so gerne in Berlin-Mitte sind und den Influenzern beim Instagrammrecorden zuhören). Es ist nun endlich der gleiche, genaue und bis zum letzten Wort kürzende Pointenmeister der späten 1990er am Werk.Das wird auch sehr nötig, denn wenn nach ein paar das Setting gebenden Kapiteln der Erzähler das milde Los Angeles mit dem selbstmordgrauen Berlin tauschen muss, weil seine mittlerweile gute Freundin Sophia, die sich, wie so viele, mit dem Chefredakteur des SENDERS, eingelassen hat, nun fallen gelassen wurde und das nicht hin nimmt. Nicht das Fallengelassenwerden ist ihr Problem, ihre eigene Dummheit und Naivität und Scham ist ihr schmerzhaft bewusst. Sophia wird willkommen geheißen im vieldutzendstarken Club derjenigen, denen es genauso ergangen ist vor ihr. Und sie beschließt, dem ein Ende zu bereiten. Der Autor kommt also zum Thema und wenn man spätestens jetzt nicht in Buch und Stil gefangen wäre, würde so mancher “Ach, come on, nicht schon wieder #meetoo” Leser, männlich, den Kindle weg legen. Kann er aber nicht mehr. Es ist zu funny. Es ist zu gut. In Teilen geschrieben wie vom letzten verbliebenen Spex Redakteur, sprachlich brillant und faszinierend und immer irgendwo auch ein bisschen peinlich. Wie dass Thema. Sophia berichtet dem Erzähler “die ganze Story”, wie man sich mit einem Chef einlässt, warum, was das beinhaltet, was man wie denkt, fühlt, macht und nicht macht. Der literarische Trick, einen Mann erzählen zu lassen, wie eine Frau ihm erzählt, was Frauen mit Männern so erleben, ist clever und verstärkt den Schock. Die literarische Tonlage wird einfach eine Oktave tiefer, der Duktus unaufgeregter, das Geschehen wird nicht aus der Opfer-, sondern aus Zeugensicht übersetzt, und damit gleichzeitig erträglicher und unerträglicher.Denn es ist bekanntermaßen recht schwer für Männer über Sexismus zu reden (oder gar zu schreiben), denn irgendwas macht man immer falsch: als Mann verstehe man das nicht, man sei potentieller Täter, man spreche nur drüber, weil man muss und wenn man nicht darüber spricht, ist man ignorant. Betroffene wollen gefragt werden, aber nicht immer, nicht von jedem und wenn, dann vorsichtig und sensibel und man soll zuhören, aber auch was sagen. Vielleicht ist die super simple, ein bisschen unsichere und überstilisierte Art und Weise, wie Stuckrad-Barre das macht, gar nicht die schlechteste Form - wie ein Schutzschild aus Naivität.Als Beispiel: Irgendwann geht der Autor im Selbstgespräch viele der #metoo Fälle durch. Was ist dran, wie soll man sich positionieren, aus persönlicher Sicht. Halt wie man das so durchspielt. Weinstein, Cosby, Trump, Kevin Spacey, Woody Allen, Louis C.K. Diese Abwägungen haben wir alle schon gemacht, Stichwort: Trennung von Künstler und Werk. Aber während wir das mit uns im Stillen tun (oder besoffen zu laut an der Bar), schreibt Stuckrad-Barre es auf. Es entsteht ein beeindruckendes Bild des modernen Menschen, der nicht immer, eigentlich nie, weiß, wofür oder wogegen er sein muss, obwohl das (scheinbar) permanent verlangt wird. Die ungeschminkte, aber natürlich sorgfältig editierte, Innenwelt des Homo Stuckrad tröstet mit seiner generischen Verwirrtheit. Man liest eine Schwester, einen Bruder. Denn es geht natürlich um Sexismus, primär, dass der Autor Mann, weiß und mittlerweile alt ist, ist auch sichtbar, aber er löst sich aus dem Selbstgespräch und im Dialog mit der fiktiven Sophia wird aus den einsamen inneren Monologen des modernen Mannes ein integratives Projekt, bei dem Stuckrad-Barre zu seiner besten schriftstellerischen Form aufläuft.Denn die Schwere des Themas bricht Stuckrad-Barre mit brillanten Bonmots, Aphorismen, albernen Vergleichen, Sprüchen. Was er dabei wirklich hervorragend macht, ist, den Roman im Rahmen zu halten. Bei einem weniger talentierten Autor wäre das ganze ratzfatz zu Betroffenheitslyrik geworden oder zu Klamauk oder einer crazy Stromberg-Parodie “mit Tiefgang”. Stuckrad-Barre aber schafft es, einen Roman über “Unglaubliches” glaubwürdig und gleichzeitig extrem lesbar zu schreiben.Natürlich wird man das Buch gelegentlich als Versuch der Selbstläuterung verstehen, denn Stuckrad-Barre hat, Max Goldt ignorierend, “gesellschaftlich absolut inakzeptabel”, zehn Jahre für den Springer-Verlag gearbeitet, und es wird genug Leute geben, die ihm das auf den Kopp hauen - alle die, die noch nie etwas falsch gemacht haben im Leben und schon immer alles richtig. Ich kann mich einer gewissen Sympathie nicht entziehen und gerate dabei gerne mit dem Autor in doppelte, dreifache Stolperfallen, ja, Sprengfallen. Erstens: kann ein Mann über Sexismus schreiben? Zweitens: wenn es einem Mann so erscheint, als dass ein anderer über das Thema ganz gut schreiben könne, kann der das denn überhaupt einschätzen? Und wenn ich also jetzt diese Rezension schreibe und der Mann bin, der das Buch von dem Mann, der über Sexismus schreibt, ganz gut finde, hat das einen glitzekleinen Hauch von Sexismus? So wir Männer unter uns? It's complicated, wie immer. Dabei hat es Benjamin von Stuckrad-Barre mit “Noch Wach?” geschafft, ein Buch zu schreiben, welches diese Frage brillant mit “Eigentlich nicht.” beantwortet.Und das behandeln wir am besten in der Diskussion mit meinen Kolleginnen des Studio B Kollektivs und ich schaue mutig, weil klüger, in die Zukunft von drei Wochen, wenn diese Diskussion auf diesem Kanal erscheinen wird. Und dass “Noch wach?” von Benjamin von Stuckrad-Barre eines der wichtigsten deutschen Bücher seit langem ist, stelle ich dann zur steilen These. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Der TSV 1860 hat allerhand zu bieten in diesen Tagen. Weniger auf dem Fußballplatz, sondern vielmehr mit Aktionen abseits des Platzes: Wüste Keilerei zwischen Bayern- und 1860-Ultras auf offener Straße, Fan-Protest in Essen, fortlaufende Indiskretionen, schwere Vertragsverhandlungen mit Yannick Deichmann, Marius Wörl und Mansour Ouro-Tagba - und ein frisches Interview von Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik, das deutlicher in seinem Duktus nicht geht. Unser Wunsch: Damit Löwen-Trainer Maurizio Jacobacci noch weiter die staunenden Augen geöffnet werden, sollte er sich schnell mit seinen Vorgängern Michael Köllner und Daniel Bierofka treffen. Nur so wird der Schweizer die Sechzger noch besser verstehen können. Darüber sprechen Oliver ...Du möchtest deinen Podcast auch kostenlos hosten und damit Geld verdienen? Dann schaue auf www.kostenlos-hosten.de und informiere dich. Dort erhältst du alle Informationen zu unseren kostenlosen Podcast-Hosting-Angeboten. kostenlos-hosten.de ist ein Produkt der Podcastbude.Gern unterstützen wir dich bei deiner Podcast-Produktion.
Mit Mithu Sanyal (Identitti, 2021) als Gast, klärt diese Folge, ob Autofiktion nur oberflächliche Selbstdarstellung oder nicht doch eher tiefgründiges Weltverstehen ist. So unbekannt der Begriff Autofiktion noch sein mag, so bekannt ist eine ihrer Pionierinnen: Annie Ernaux, Nobelpreisträgerin von 2022. Sie, die sich einmal selbst als Ethnologin ihres Lebens bezeichnet hat, speist ihre Bücher allein aus Episoden aus ihrem eigenen Leben. Sie nimmt die Ereignisse und Erfahrungen auseinander, geht ihnen auf den Grund und setzt sie neu zusammen. Und genau das ist Autofiktion par excellence - wenn die Protagonistin die Autorin selbst ist, der Roman aber nicht als deskriptive Autobiographie, sondern weiterhin im Duktus der Fiktion geschrieben ist. So wie Annie Ernaux Roman ‘Erinnerungen eines Mädchens', um den es neben Mely Kyaks Text ‘Frausein' in dieser Folge geht.Alle Zitate aus:Ernaux, Annie, Erinnerung eines Mädchens, Suhrkamp Verlag, Berlin, 2018Kiyak, Mely, Frausein, Carls Hanser Verlag, München, 2020 An alle, die noch nicht genug bekommen haben: hier geht's zu den Bonusfolgen... https://plus.acast.com/s/das-goldene-vlies-der-literaturpodcast. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Ein Bild, das zum Kopfstand herausfordert. Wo ist oben und wo unten, wo ist hier und wo ist da? Es gerät einiges in Bewegung, nicht nur körperlich, sondern auch im Innern, wenn man die Arbeiten von Georg Baselitz (geb. 1938 in Deutschbaselitz) anschaut. Nicht nur die 180°-Drehung ist kennzeichnend für Baselitz' Bilder, sondern auch der massive, kraftvolle Duktus - nach meinem Empfinden ein „Protest-Strich“. „Schritt über die Schwelle“ - ein dramatisches Werk, aber nicht ganz ohne Hoffnungsschimmer. So nehme ich es zumindest wahr. Welche Assoziationen ruft das Bild in Dir wach? Hier kannst Du es anschauen: http://www.artnet.de/k%C3%BCnstler/georg-baselitz/schritt-%C3%BCber-die-schwelle-3-18vi1985-step-over-x05FfyaEXZjMgEBQVpjW6Q2 Ein interessantes Interview gibt es unter https://channel.louisiana.dk/video/georg-baselitz-only-art-world-whole Wenn dieser Podcast Dein Leben bereichert und Du meine Arbeit unterstützen möchtest, kannst Du das hier tun: https://www.paypal.me/astridblohme. Ich freue mich über Deinen Beitrag! Musik: 4 am von noxz Peach fizz von noxz Falling fast von Aaron Paul Low
Prof. Marcel Van Eeden. Freier Künstler und Rektor der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Zitate aus dem Podcast: »Neben Schriftsteller wollte ich früher Fotograf werden. Künstler eigentlich nie.« »Ich kann gar nicht zeichnen. Ich kann nur ein Foto abzeichnen.« »Ich mache handgefertigte Fotos. Mit der Hand nachgemachte Fotos.« »Viel später habe ich realisiert, es sind keine Zeichnungen, es ist Fotografie.« »Es geht immer um (Farb)ton und um Licht, und nicht um Linien. Zeichnung ist Linie.« »Es ist pure Intuition. Man spürt einfach, das ist das Bild oder das ist es nicht.« »Die Jüngeren sind so digital natives, dass sie uns unterrichten sollten.« Marcel van Eeden wurde 1965 in Den Haag in den Niederlanden geboren. Von 1989 bis 1993 studierte er an der »Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten« in Den Haag. Seit 2014 ist er Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und seit 2021 ihr Rektor. Van Eedens Zeichnungen beruhen auf alten Schwarz-Weiß-Fotografien. Mit tiefschwarzem Duktus empfindet er diese Fotografien zeichnerisch nach, wodurch sie nicht nur an kontrastreiche Fotoabzüge erinnern, sondern auch an düstere fotorealistische Film-Noir-Augenblicke. Er lebt und arbeitet in Zürich und Den Haag. http://www.marcelvaneeden.nl https://spruethmagers.com/artists/marcel-van-eeden/ https://www.kunstakademie-karlsruhe.de https://www.hans-thoma-museum.de/eip/pages/vorankuendigungen.php - - - Episoden-Cover-Gestaltung: Andy Scholz Episoden-Cover-Foto: privat Regelmäßig gut informiert über das INTERNATIONALE FESTIVAL FOTOGRAFISCHER BILDER, den »Deutschen Fotobuchpreis« und den Podcast Fotografien Neu Denken durch unseren Newsletter: https://festival-fotografischer-bilder.de/newsletter/ Idee, Produktion, Redaktion, Moderation, Schnitt, Ton, Musik: Andy Scholz Der Podcast ist eine Produktion von STUDIO ANDY SCHOLZ 2020-2023. Andy Scholz wurde 1971 in Varel am Jadebusen geboren. Er studierte Philosophie und Medienwissenschaften in Düsseldorf, Kunst und Design an der HBK Braunschweig und Fotografie/Fototheorie in Essen an der Folkwang Universität der Künste. Seit 2005 arbeitet er als freier Künstler, Autor und ist seit 2016 künstlerischer Leiter und Kurator vom INTERNATIONALEN FESTIVAL FOTOGRAFISCHER BILDER. Seit 2012 unterrichtete er an verschiedenen Instituten, u.a. Universität Regensburg, Fachhochschule Würzburg, North Dakota State University in Fargo (USA), Philipps-Universität Marburg, Ruhr Universität Bochum, seit 2022 auch an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Im ersten Lockdown, im Juni 2020, begann er mit dem Podcast. Im Oktober 2022 integrierte er gemeinsam mit Martin Rosner den Deutschen Fotobuchpreises ins INTERNATIONALE FESTIVAL FOTOGRAFISCHER BILDER in Regensburg. Er lebt und arbeitet in Essen. http://fotografieneudenken.de/ https://www.instagram.com/fotografieneudenken/ https://festival-fotografischer-bilder.de/ https://www.instagram.com/festivalfotografischerbilder/ http://andyscholz.com/ https://www.instagram.com/scholzandy/
Das muss ihm erst mal einer nachmachen: Innerhalb von gerade mal zwei Wochen beendet Mozart 1788 erst seine g-Moll und dann seine C-Dur-Sinfonie, genannt "Jupiter". Das Werk sprengt gleich mehrfach den Rahmen, ob durch seinen majestätischen Duktus, die Dramatik oder die gewaltige Schlussfuge. Von Christoph Vratz.
Jochen Distelmeyer kam 1967 in Bielefeld auf die Welt. Aufgewachsen ist er im Stadtteil Brake. Er gründet Mitte der 80er seine erste Band Die Bienenjäger. 1988 geht er für den Zivildienst nach Hamburg und bleibt vorerst dort. 1990 gründet er mit Musikern von Der Schwarze Kanal die Band Blumfeld. Das erste Album „Ich-Maschine“ erscheint 1992, bis 2006 folgen fünf weitere Alben. Blumfeld werden zu einer der einflussreichsten Bands der deutschen Indie-Szene – was auch daran liegt, das Distelmeyer literarisch textet und die Zeilen in einem angenehm klaren Duktus transportiert. Blumfeld lösen sich 2007 auf, kommen jedoch für gelegentliche Konzerte zurück. Mit „Heavy“ erscheint 2009 Distelmeyers Solodebüt. 2016 singt er erstmals auf Englisch auf dem Coveralbum „Songs From The Bottom Vol. 1“, wo er sich auf Songs von Radiohead bis Joni Mitchell vornehmlich mit einer akustischen Gitarre begleitet. 2015 erscheint Distelmeyers erster Roman „Otis“ und – jüngst – das zweite Soloalbum mit Eigenkompositionen. Es heißt „Gefühlte Wahrheit“. Darauf gibt es zwischen Soul, Blues, Country, klassischem Singer/Songwritertum und modernem R'n‘B allerhand zu entdecken.
#20YRS #BACKTODAROOTS /// Zu Gast bei DJ SHAME & AR-GEE Radio LOTTE Weimar 106.6 MHz – "Ya independent live Hip Hop radioshow since 1999". Die Beiden haben für mich HipHop-Kultur früh in die Kleinstadt – meine Heimat – gebracht und immer auch aktiv aufrecht erhalten. Es gibt meine ersten Records und wieder ein aktuelles Leipzig-Speziale mit Trybe-X, Stylus MC, David Novell, helmuth & Irgendein Frank, Duktus, Yung Pepp, Kabuff Clikk, Mrs. Rose, Martin Meiwes & Lause Bub Beats, Pharu, Beppo S., . One Luv. www.radiolotte.de www.djshame.de www.derbystarr.com
| Look Where You're Going (Paul McLean Remix) | Patrick McLean feat. Deborah Bell | Do You Love Me (Dance Edit) | Claudia Campagnol | Fake | Swade | Twilight | Ben Macklin and Le Flex | U Fill My Void | CatchTwentyTwo | Night Time Love | Uncle Wayne feat. Sweet Nay | No Love Like Yours | Jimmy Brown (Brick) & Curtis Reynolds (Ripple) | Don't Stop | Elias | Call On Me | Lehla Samia | When I Feel How You Love Me | Mantis | Party | Rita B | Anywhere | Binky Womack | Last Night | Ty Renee | Close To The People Your Love | Swade | This Is Worth It (feat. Dennis Lorenzo) | Blue Soul Ten | You Can Be My Boo (Radio Edit) | Caro B. feat. Brooklyn B | When Your Love Is Real | Swade | Invade My Space | Diane Marsh | I'm Taken (I'm Spoken For) | Diane Marsh | Dreamer | Reva DeVito & Kartell | Celebrate | Jay Lamont | Caught Up | Terri Green | So Natural | Duktus feat. Maya Killtron | It Gets Better | Kiara Lanier | Feels | Corey Ronell | I've Been Missing You | Le Flex | Taking The Long Way Home | The Ray Alexander Technique | Can I Do You Babe | Clyde Anthony | Never Ever | No One But Me & One Universe | I Want You | Kadeem Tyrell | Give You Up | Alana | T'boo (Trackstar$ Remix) | US | Colour Me In | Dayton James | Vintage Romance (Gedi Edit) | Josiah Taylor | Little Bit Of Love | Space Ghost feat. Teddy Bryant | Cold | Anwar Marshall | Tough Love (Gedi Edit) | Mary J. Blige | Touch | Ley Vara | What's The Difference (Gedi Clean Edit #2) | Que Derry | Say What You Mean | Michon Young | Everything Will Be Alright | Umi | If It's Written In The Stars | Chubby Tavares | Maybe It's You | Ripple | Come Thru | Geovarn | I Promise | Chris Jasper | Love Changes | Roz Ryan | I'm In A Funk | Franc Moody | Set It Off | MS1 Project feat. J. Daphaney | Promise | Rockwell Hallman | Stay (Gedi Clean Edit) | Outer Stace | Where I'm From (feat. Mereba) | Ravyn Lenae | Rather Be Alone | Nelly Moar | Smoove (feat. Shamyra) | Rockwell Hallman | Love On Replay | Kenyon Dixon, Tiffany Gouche | Afterparty | Shai Monique
Duktus, Habitus und Gestik sind gleich - aus Moritz und Till wird so langsam eine Person. Ob an dieser wilden Behauptung was dran ist, hört ihr in eurem 360-Grad-Qualitästangebot der Woche. Außerdem erfahrt ihr, warum Till immer einen Spatz ähhh … Joghurt dabei hat und Moritz demnächst auf einer Slackline in Berlin rumhängt. Wir sagen nur: Männertausch.
Duktus, Habitus und Gestik sind gleich - aus Moritz und Till wird so langsam eine Person. Ob an dieser wilden Behauptung was dran ist, hört ihr in eurem 360-Grad-Qualitästangebot der Woche. Außerdem erfahrt ihr, warum Till immer einen Spatz ähhh … Joghurt dabei hat und Moritz demnächst auf einer Slackline in Berlin rumhängt. Wir sagen nur: Männertausch.
Ein toller Livestream muss ich schon sagen und ich bedanke mich bei David für seine geistigen Ergüsse.
Man ahnt es schon am Duktus des Buchtitels: Hier geht es um Menschen, die der Querdenken-Bewegung nahestehen, oder aber den historischen Vorläufern davon. Die wuchten ja auch gerne die ganz großen Wörter wie Diktatur und Zwangs-Irgendwas in ihre Verschwörungstheorien und glauben die „Wahrheit“ hinter der großen Weltverschwörung zu kennen. Steffen Greiner ist Journalist und Buchautor. Man findet seine Texte heute in diversen Musikmagazinen wie den Musikexpress, er macht beim Magazin „Die Epilog“ sehr aktiv mit und schreibt über Kultur und Politik in zahlreichen Tageszeitungen – meistens jenen, mit leichtem Linksdrall. 2020 war er einer von vier Autor*innen von „Liebe, Körper, Wut & Nazis: Wie wir beschlossen, uns alles zu sagen“ – ein interessantes Experiment, bei dem drei befreundete Autoren und eine Autorin über die genannten Themen schreibend diskutieren. Dieses und auch sein neues Buch sind im Tropen Verlag erschienen. „Die Diktatur der Wahrheit“ hätte ja eigentlich das Buch zur Stunde sein müssen: Bevor der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine losbrach, waren die Querdenker-Bewegung und die Pandemie die prägenden Themen – der Hass und der Irrsinn, der aus zahlreichen Telegram-Gruppen tropfte, faszinierte und verstörte die Menschen. Gefährliche und immer bekloppter argumentierende Typen wie Xavier Naidoo und Attila Hildmann faselten rassistische, paranoider Mist . Steffen Greiner nimmt sich nun aber nicht nur die aktuellen Strömungen und Charaktere vor: Er begibt sich auf eine persönliche, historische Spurensuche, die bis in die letzten Jahrhunderte zurückreicht. Und er tut das nicht unbedingt in der Sprache eines klassischen Sachbuchs. Steffen ist selbst eine sehr präsente Erzählt-Stimme und betont immer wieder, wo er selbst steht und was die Recherche mit ihm macht. Das haben ihm einige Kritikerinnen und Kritiker vorgehalten – ich finde es allerdings gerade bei diesem Thema sehr passend. Denn Steffen grenzt sich auf persönliche Weise von den Strömungen ab, die er dort beschreibt – und er lässt trotzdem durchblicken, dass ihn einige Charaktere durchaus faszinieren, obwohl deren Ansichten gefährlich und wirr sind. Wenn ihr jetzt neugierig geworden seid auf „Die Diktatur der Wahrheit“ dann haben wir wieder zwei Bücher für euch. Schickt uns einfach eine Mail mit eurer Postadresse und dem Buchtitel als Betreff an verlosung@diffusmag.de und mit ein wenig Glück, habt ihr es bald im Postfach.
Das Fiete Jahr 2022 ist eingeläutet. Die kurze Siesta ist etwas länger geraten als gedacht, aber wir wollten der Sonne natürlich ihre jährliche Pause gönnen. Zur ersten Folge des Jahres treffen Sebastian "E Flachwitz" Merget und Tim "Die Ratte" Mälzer auf Cornelia "Teflonpfanne Kackvogel" Poletto. Die perlenkettentragende ehemalige Klosterschülerin betritt natürlich mit keiner geringeren charmanten Begrüßung als "JO JO JO!!" Fietes heilige Hallen und bei diesem liebevoll provokanten Duktus soll es bleiben. Es wird sogar verhalten freundschaftlich, als Fiete endlich zugibt: Frau Poletto IST der beste italienische Koch außerhalb Italiens. Entsprechend der ungestümen Schnauzen der Anwesenden kommen auch ungeschönte Themen auf den Tisch: Verpasste Trends älterer Köche, die Fast-Unmöglichkeit, gleichzeitig Mutter und Köchin zu sein, der Umgang mit jungen Frauen in der Gastronomie, die kulinarischen Unterschiede zwischen Mann und Frau, der enorme Anspruch der leidenschaftlichen Nonna-Küche sowie neue Herausforderungen in der Gastronomie durch Corona. Übrigens: Schon mal auf Fietes Hintern geachtet? Soll trotz Ungläubigkeit Sebastians nach eigener Aussage außergewöhnlich schön sein...
Das Fiete Jahr 2022 ist eingeläutet. Die kurze Siesta ist etwas länger geraten als gedacht, aber wir wollten der Sonne natürlich ihre jährliche Pause gönnen. Zur ersten Folge des Jahres treffen Sebastian "E Flachwitz" Merget und Tim "Die Ratte" Mälzer auf Cornelia "Teflonpfanne Kackvogel" Poletto. Die perlenkettentragende ehemalige Klosterschülerin betritt natürlich mit keiner geringeren charmanten Begrüßung als "JO JO JO!!" Fietes heilige Hallen und bei diesem liebevoll provokanten Duktus soll es bleiben. Es wird sogar verhalten freundschaftlich, als Fiete endlich zugibt: Frau Poletto IST der beste italienische Koch außerhalb Italiens. Entsprechend der ungestümen Schnauzen der Anwesenden kommen auch ungeschönte Themen auf den Tisch: Verpasste Trends älterer Köche, die Fast-Unmöglichkeit, gleichzeitig Mutter und Köchin zu sein, der Umgang mit jungen Frauen in der Gastronomie, die kulinarischen Unterschiede zwischen Mann und Frau, der enorme Anspruch der leidenschaftlichen Nonna-Küche sowie neue Herausforderungen in der Gastronomie durch Corona. Übrigens: Schon mal auf Fietes Hintern geachtet? Soll trotz Ungläubigkeit Sebastians nach eigener Aussage außergewöhnlich schön sein... Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
HipHop-Mix-Show und zeitlose Retrospektiven straight outta Leipzig – rapresented by Kalm & DJ derbystarr. Zu Gast war der gute @Duktus. Alles begann 1987 mit seinen Breakdance-Mentoren Magic Meyer, Beat Schmidt & Thomas Bohm in Dessau. Wir reden über sein Leben als Beatmaker / Graffitiwriter / Gestalter & Vater zweier Töchter mit seinem nach all den Jahren geprägten funky Blick auf die Szene in Leipzig. Legende! Every 4th Saturday, ON:AIR, 6:00 PM. Local LE UKW: 99,2 MHz / 94,4 MHz / 89,2 MHz Show LIVE!: https://www.radioblau.de/redaktion/ruff-rugged-raw-radioshow/ Stream LIVE!: http://stream.radioblau.de Soundcloud: https://rrr.derbystarr.com Deezer: https://www.deezer.com/de/show/1776082 Spotify: https://open.spotify.com/show/07TKCrEskuMzypjkrC0vWa?si=--rmIZMhScGxV9GdkI1hFQ&nd=1 iTunes: https://podcasts.apple.com/us/podcast/ruff-rugged-raw-hiphop-straight-outta-leipzig/id1504710518 Link Up: https://www.instagram.com/duktus75/ Link Up II: http://www.derbystarr.com Its not about makin' a hit, its about makin' a classic. AIGHT!
Guten Morgen!Liebe Hörerinnen und Hörer, liebe Leserinnen und Leser,vielleicht geht es euch heute früh noch nicht so gut, vielleicht habt ihr gestern in einer Bar noch einmal ausgetrunken, bevor sie ab morgen wieder geschlossen sein werden.Drückt lieber noch einmal die Stopptaste, trinkt einen Kaffee, wascht den Zigarettenrauch aus den Haaren, geht eine Runde um den Block, bis ihr wach seid.Willkommen zurück!Diese Einleitung war der bereits 2. Versuch über das Werk zu schreiben, kurz, bevor die Bars wieder einmal geschlossen wurden.Seit 6 Monaten scheue ich mich vor dieser Rezension und prokrastiniere, und eigentlich ist die TL;DR Zusammenfassung auch schnell und voller Überzeugung heruntergeschrieben:Lest Sinéad O’Connors Autobiographie “Rememberings”, sie ist das beste Buch der letzten Dekade und die nachfolgenden Zeilen sind ein paar Hinweise, Zusammenfassungen, Überlegungen, die - leider - diesem Werk sowieso nicht gerecht werden können. This is no fishing for compliments, sondern Fakt.Spoiler Alert/Triggerwarnung: In einer ersten Fassung dieser Rezension hatte ich es tatsächlich vermocht, mich auf meine Empfindungen zu beschränken und de facto nichts zu verraten, aber das heißt nichts anderes, als mich selbst zu wichtig zu nehmen, wenn es eigentlich um ein wirklich herausragendes Buch geht.Die Triggerwarnung stelle ich für sehr schwer auszuhaltende Schilderungen von physischer und physischer Gewalt voran.In einem Interview in “The View”, einer Show auf dem Sender abc hat Sinéad O’Connor ihre Autobiographie als “wichtigsten Song, den sie je geschrieben hat” bezeichnet.Unschuldig genug geht es los. Sinéad O’Connor beginnt ganz von vorn. Mit den Augen eines Kindes beschreibt sie ihre Familiengeschichte, die 1966 in Irland beginnt: wer sind die Großeltern, wer sind die Eltern, wo haben sie sich getroffen, wann sind ihre Geschwister geboren, alle Namen werden genannt. Eine verwirrende Anzahl der männlichen Personen trägt den Namen John. Dazwischen eingesprenkelt kurze Bilder von Begegnungen und Beobachtungen: die Eltern des Vaters, die Portwein trinken gehen, weil sie sich lieben. Die wüsten christlich geprägten Flüche des Großvaters mütterlicherseits, wenn er Frauen im Fernsehen oder auf der Straße sieht, die seiner Meinung nach unsittlich gekleidet sind.Der Vater lässt sich scheiden und erhält - ein für Irland außergewöhnlicher Fall - das alleinige Sorgerecht für die gemeinsamen 5 Kinder. Doch Sinéad und einer ihrer Brüder wollen zur Mutter zurück. In ruhigem Duktus, offen, ohne Scham oder Wertung beschreibt Sinéad O’Connor ihre Erlebnisse. Ihre religiösen Erfahrungen, wenn ihr Jesus erscheint, während ihre Mutter sie unbarmherzig zusammentritt. Wie sie bei einem Unfall auf einem Bahnhof schwer verletzt wird, als sich bei einem fahrenden Zug eine Tür öffnet und sie mit voller Wucht trifft. Danach kann sie keine großen Plätze mehr ertragen, Angststörungen sind die Folge. Ihre Mutter ist eine Kleptomanin, Sinéad ihre Komplizin. Sie kommt auf eine Boarding School für “schwierige” Mädchen, auch dort verstörende Ereignisse, wenn eines der Mädchen schwanger wird und ihr Kind weggenommen wird. Aber auch die Möglichkeit zu musizieren. Kurz vor der Veröffentlichung ihrer ersten Platte mit 18 stirbt ihre Mutter.Sinéad O’Connor wird zur Ikone, ihre Interpretation des von Prince geschriebenen “Nothing Compares 2U” macht sie weltberühmt und kommerziell erfolgreich. In einigen Kapiteln von “Rememberings” geht sie auf einige ihrer Begegnungen mit anderen berühmten Musikern ein. Die mit Prince ist ohne Zweifel die verstörendste, Lou Reed ist ein Feiner, über Anthony Kiedis lacht sie ganz gut.Nach ihrer 3. Platte dann der Riesenskandal, als sie in Saturday Night Live ein Bild des Papstes zerreißt. Ich kann mich nicht erinnern, dass ihre Motive dafür ernsthaft diskutiert wurden. Als Kritik an der katholischen Kirche wurde es damals als geradezu terroristische Handlung verurteilt. Aber das war vor dem Internet und während heute ziemlich sicher ihre Stimme gehört worden wäre, war es damals einfach erstmal mit der Karriere vorbei. Da wurden mit Straßenwalzen ihre Platten öffentlichkeitswirksam exorziert, sprich zerstört, und in den Medien wurde sie als Irre hingestellt. Für sie ein nicht unwillkommener Abgang von der großen Bühne, die kein Popstar, sondern ein Protest Singer sein wollte.Das Papstbild, dass sie zerriss, hatte im Schlafzimmer ihrer Mutter gehangen. Fast 20 Jahre danach begannen die weltweiten Enthüllungen und Skandale über den systemischen sexuellen Missbrauch, den Umgang mit Sündern, das System von Strafeinrichtungen in Irland, in denen unverheiratete Mütter gequält und ihre Kinder entweder weggenommen wurden oder unter schrecklichen Bedingungen starben. Mit dem Zerreißen des Bildes in einer großen Show wollte sie gegen die im Namen der katholischen Kirche verübten Gräueltaten protestieren, die nicht nur in der Kirche, sondern eben auch in den Häusern stattfanden. Für uns kaum vorstellbar, wie es sich in der irischen Theokratie lebte, in der das Verprügeln von Kindern in Schulen und in den Familien Standard war und von Generation zu Generation weitergegeben wurde; in der man keine andere Wahl hatte, als den 1. Boyfriend zu heiraten, keine Verhütungsmittel; in der es bis 1985 illegal war für Frauen nach der Hochzeit zu arbeiten, die gezwungen waren, ein Kind nach dem anderen zu gebären, und - wenn zu offensichtlich unglücklich - auf Valium gesetzt wurden. Fest ihren Überzeugungen verpflichtet, auch wenn es sie zum Paria macht. Wenn die Geschichte richtet, steht sie ohne Zweifel auf der richtigen Seite. Ihre Schilderungen der Einflüsse auf Irland, nicht nur durch die katholische Theokratie, sondern auch politisch-historisch durch Großbritannien, zeigen ein großes Bewusstsein für Ungerechtigkeit, von den Institutionen zu den Menschen in den kleinsten Winkel hinein. Nie bezeichnet sie sich als Antirassistin, ihre individuellen Handlungen, die oft konträr zu den gesellschaftlichen Erwartungen sind, zeigen sie jedoch als solche. Die Wucht ihrer Autobiographie entfaltet sich dadurch, dass sie, die immer Priesterin werden wollte (und irgendwann auch war) nicht predigt, sondern in ihrer eigenen Stimme schreibt.Zu ihrer Musik gibt sie in einem Block von “Rememberings” einen Überblick zu jeder Platte, erklärt das Warum Weshalb Wieso Mit Wem. Was ich nicht wusste ist, dass eine Vielzahl ihrer Liedtexte aus Scripture, also biblischen Texten, zusammengesetzt ist. Es gibt viele Erzählungen und Beschreibungen ihrer Erlebnisse, die anrühren ob ihrer Schönheit und auch sehr viele Spass. Nach dem Kapitel mit dem Zerreißen des Papstbildes gibt es einen Bruch, der erst gegen Ende des Buches erklärt wird. Der 1. Teil ihrer Autobiographie, der bis 1992 reicht, wurde zwischen 2010 und 2014 geschrieben. Danach sind ihre Erinnerungen an die letzten 20 Jahre stark eingeschränkt. Aber ich will ja nicht noch mehr spoilern.“Rememberings” ist ein besonderes Buch, ein literarisches Werk allererster Güte. Es hat mich angefasst - das ist Code für “zum Weinen gebracht”, aber auch wütend, fassungslos und glücklich. Ein kühles Interesse an der Biographie ist unmöglich. Die Berichterstattung über Sinéad O’Connor ist nach wie vor skandalgeprägt, ihre Darstellung in der Öffentlichkeit oft die einer Irren. Offen geht sie mit ihren psychischen Erkrankungen um.Sinéad O’Connor ist eine außergewöhnliche Künstlerin, Musikerin und Kriegerin.Danke fürs Hören und Lesen. Wie zu Beginn versprochen, sind meine Zeilen nicht im Geringsten diesem Werk gerecht geworden. Bitte lest es selbst. In einer Buchhandlung habe ich in die deutsche Übersetzung geschaut, die mir - soweit ich das einschätzen kann - gelungen erscheint.PS: Hier noch ein relativ neues Interview mit Sinéad O’Connor und den respektvollen Moderatorinnen von The View:Es verabschiedet sich Irmgard Lumpini, den Link zum Buch findet Ihr auf unserer Website lobundverriss.substack.com. Nächste Woche diskutieren Anne Findeisen, Herr Falschgold und meine Wenigkeit die Bücher der letzten Wochen. Wer vorlesen möchte findet diese auf lobundverriss.substack.com This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Wie nehmen wir Zeit wahr? Ganz im Augenblick oder im großen biografischen Bogen? Auf seinem Debüt-Album "Im Lichte der Zeit" verpackt der Hamburger Singer-Songwriter Sebastian Król alias Karwendel seine Antworten in Songs. Der Bandname, den sich der Hamburger Dichter & Musiker gegeben hat, wirkt im ersten Moment etwas skurril, ist aber eigentlich logisch. Denn Sebastian Król hatte sich für eine Zeit lang in einer Selbstversorgerhütte im Karwendel Gebirge zurückgezogen, um seine Gedanken zu ordnen, aus denen dann Lieder entstanden. Zeitlosigkeit ist das, was Karwendels Lieder prägt. Obwohl auf Deutsch getextet, klingen die Lyrics im Fluss von Karwendels Gesang wie eine eigene Sprache. Als verdichte er all die viel gehörten Vorbilder aus dem angloamerikanischen und skandinavischen Raum zu einem ganz eigenen Duktus. Mit unaufdringlicher Vielschichtigkeit fügen sich Piano, Geige, Klarinette und Saxofon in das klassische Bandarrangement aus Gitarre, Bass und Schlagzeug. Mal schwelgen die Instrumente in brüchiger Zärtlichkeit, mal dringen sie fein verstörend in die Tiefe. Ende November erschien sein Debüt "Im Lichte der Zeit" über das wir heute sprechen werden. Und ein paar Songs wird Karwendel auch für uns live spielen.
Wie nehmen wir Zeit wahr? Ganz im Augenblick oder im großen biografischen Bogen? Auf seinem Debüt-Album "Im Lichte der Zeit" verpackt der Hamburger Singer-Songwriter Sebastian Król alias Karwendel seine Antworten in Songs. Der Bandname, den sich der Hamburger Dichter & Musiker gegeben hat, wirkt im ersten Moment etwas skurril, ist aber eigentlich logisch. Denn Sebastian Król hatte sich für eine Zeit lang in einer Selbstversorgerhütte im Karwendel Gebirge zurückgezogen, um seine Gedanken zu ordnen, aus denen dann Lieder entstanden. Zeitlosigkeit ist das, was Karwendels Lieder prägt. Obwohl auf Deutsch getextet, klingen die Lyrics im Fluss von Karwendels Gesang wie eine eigene Sprache. Als verdichte er all die viel gehörten Vorbilder aus dem angloamerikanischen und skandinavischen Raum zu einem ganz eigenen Duktus. Mit unaufdringlicher Vielschichtigkeit fügen sich Piano, Geige, Klarinette und Saxofon in das klassische Bandarrangement aus Gitarre, Bass und Schlagzeug. Mal schwelgen die Instrumente in brüchiger Zärtlichkeit, mal dringen sie fein verstörend in die Tiefe. Ende November erschien sein Debüt "Im Lichte der Zeit" über das wir heute sprechen werden. Und ein paar Songs wird Karwendel auch für uns live spielen.
Interessiert man sich für historische Kriminalromane, die das viktorianische London lebendig machen, sind David Morrells drei De Quincey-Romane ganz oben auf der Liste anzusiedeln. Morrell erreicht das hauptsächlich damit, dass er auch den Stil, in dem im 19ten Jahrhundert Romane geschrieben wurden, anwendet. Für heutige Autoren ist das gar nicht so leicht. Morrell hat sich viele Jahre lang in den Duktus der damaligen Zeit versetzt und darüber hinaus intensiv Recherche betrieben, um die viktorianische Zeit lebendig zu machen und die Fakten mit der Erzählung zu verschmelzen. Vielleicht ist der notwendige Aufwand auch der Grund, warum es so wenige erstklassige Romane in dieser Gattung gibt, denn man merkt als interessierter Leser sofort, wo die Fehlerquellen liegen. Musik von Kevin MacLeod. Folge direkt herunterladen
Bier ist Männersache? Nicht so für Katharina Kurz. Natürlich kennt auch sie das Klischee rund um die Kerle und ihr Pils, aber damit gilt es aufzuräumen. Dabei ist ihre Motivation zunächst einmal eine ganz persönliche: Die gebürtige Fränkin hat selbst schon immer gern Bier getrunken. Das allein befähigt natürlich noch nicht zur erfolgreichen Bier-Unternehmerin, dennoch reicht zuweilen eine kleine Auszeit, um auf neue Ideen zu kommen, neue Projekte anzugehen. Nach erfolgreichen Jahren im Hause Bertelsmann gönnt sich Katharina so ein kurzes Break. Es dauert nicht lang, und es tun sich neue Perspektiven auf. Stichwort Craft Beer - auf ihren vielen Reisen hat sie davon so einige probiert und ist vor allem zu zwei Schlüssen gekommen: Das schmeckt verdammt lecker. Und Deutschland hat da noch so einigen Nachholbedarf. Tradition gut und schön, Reinheitsgebot ist auch eine dufte Sache, aber auf Dauer ist das doch ganz schön langweilig. Zusammen mit Christian Laase, einem alten Freund aus Studienzeiten, wird aus der Idee schließlich eine handfeste Perspektive. Da gärt etwas, um mal im Duktus zu bleiben, und das ziemlich schnell, ziemlich konkret. Ein Craft Beer soll es sein, Berlin als Firmensitz eine Rolle bei der Markenbildung spielen. BRLO, so wird das Baby heißen. Kein ganz leicht auszusprechender Name, aber auch das gehört zur Philosophie dazu, ist doch ein Zungenbrecher fast noch einprägsamer als ein griffiger Slogan. Braumeister Michael Lemble komplettiert 2014 das Team, mit der ersten Charge von 25.000 Flaschen BRLO nimmt das Ganze seinen Anfang. Sieben Jahre später, nach viel Arbeit und noch mehr Leidenschaft ist aus Katharinas Idee eine echte Erfolgsstory geworden, und das auf dem so extrem umkämpften, deutschen Biermarkt. Am Gleisdreieck hat BRLO eine Gastro-Location gefunden, die inzwischen stadtbekannt ist. Was es mit den 38 gebrauchten Schiffscontainern auf sich hat, welche Rolle gesundes Gemüse bei all dem spielt und wie es ist, mit BRLO-Fans gemeinsam am Computerscreen ein Pale Ale oder ein Helles zu genießen, all das erzählt sie in der neuen Episode. Und einen Ausblick auf kommende Projekte, Stichwort Cider und Limo, liefert sich auch gleich noch mit.
Den vollständigen Standpunkte-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen und Links) findet ihr hier: https://kenfm.de/deutschland-unter-der-herrschaft-der-sed2-maske-von-ken-jebsen Ein Standpunkt von Ken Jebsen. Nehmen wir an ein Bürger der BRD, der immer demokratisch aktiv war, hätte sich vor 16 Jahren entschlossen die Bundesrepublik Deutschland zu verlassen, um auf einer einsamen Südseeinsel eine politische Auszeit zu nehmen. Nehmen wir weiter an er hätte in all den Jahren konsequent auf den Konsum von Medien verzichtet und wäre, was den Zustand seiner Heimat anginge, damit auf dem Stand von damals stehengeblieben. Jetzt, konkret 2021, kommt dieser Mensch zurück nach Deutschland, um zu vergleichen was sich verändert hat. Bevor sich unser fiktiver Reisender 2005 verabschiedet hatte, saß Gerhard Schröder acht Jahre im Kanzleramt. Zusammen mit dem grünen Aussenminister Joschka Fischer hatte der damalige SPD-Kanzler den ersten Angriffskrieg mit deutscher Beteiligung nach Ende des zweiten Weltkrieges gegen die Republik Jugoslawien mitgetragen. 78 Tage Bomben und Raketen auf den Balkan. Ein Kapitalverbrechen. Damals konnte es jeder erkennen: Die NATO hatte sich zu einem Angriffsbündnis entwickelt. Krieg war wieder Mittel der Politik geworden. Auch der Deutschen. Diese Politik, die niemals unter Kanzler Kohl möglich gewesen wäre, hatte Rot/ Grün bei den Stammwählern schwer in Verruf gebracht. Als unser Rückkehrer damals aus Ekel das Land verließ, schickte sich eine gewissen Angela Merkel an das von der SPD okkupierte Kanzleramt für die CDU zurückzuerobern. Wäre das Land dann wieder in besseren Händen? Das war die letzte Frage, die er sich stellte, bevor er das Land verließ. Nach vier Amtsperioden Merkel kehrt unser Bürger nun 2021 nach Deutschland zurück und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das hatte er noch nie erlebt, offiziell ist Fussballeuropameisterschaft, nur ist davon auf den Strassen und Plätzen wenig bis gar nichts zu spüren. Nix Wuwusela-Konzerte bis tief in die Nacht, keine Stimmung im ganzen Land da die Deutsche Elf unter Jogi Löw sich recht wacker zu schlagen scheint. Statt einer stabilen Fussballbegeisterung gibt es in Deutschland unter Merkel hier und da ein paar Fussball-Partys. Das war´s aber auch schon. Am Wetter kann es nicht liegen. Bildet sich unser Rückkehrer das nur ein oder liegt da eine anhaltende Depression über seiner Heimat? Was war da los? Was hatte er in den all den Jahren an Veränderungen des politischen Klimas verpasst. Er entschloss sich eine Reise in den Teil der deutschen Vergangenheit anzutreten, die er die letzten 16 Jahre bewusst nicht mitbekommen hatte. Was im dabei sofort auffällt: Wohin unser Rückkehrer auch kommt, wenn Menschen in Gruppen zusammenstehen haben sie einen unnatürlichen Abstand zueinander, tragen Atemschutzmasken wie er sie nur von Handwerkern kennt, und die gegen Staub schützen sollen und diese Menschen sprechen in einem merkwürdigen Duktus. Sie tuscheln oder senken den Ton, wenn er als unbekannter Dritter vorbeigeht oder sie sprechen hinter vorgehaltener Hand. Spontan fühlt sich unser Rückkehrer an die DDR erinnert. Kam die Kanzlerin nicht aus der DDR? Hatte sie nicht eine Kaderausbildung hinter sich? Stichwort: ein Leben für die Partei, die bekanntlich immer Recht hatte. Linientreu im Sinne des jeweiligen Zeitgeistes. Was hatte sich die letzten 16 Jahre in Deutschland ereignet und welchen Anteil an dieser Veränderung hatte das ehemalige FDJ-Mitglied Angela Merkel? Immer wenn unser Rückkehrer das Fernsehen anmacht, sieht er diese Frau wie sie den Bürgern immer neue Hiobsbotschaften verkündet. Immer geht es dabei um das Corona-Virus, welches angeblich extrem tödlich sein soll und dazu extrem verschlagen. Kaum glaubt Merkel ein Mittel gegen das Virus eingekauft zu haben, meldet sich dieses Virus mit einer noch gemeineren Mutante zurück. Aktuell soll es die Delta-Variante sein, jedenfalls glaubt unser Gast das gehört zu haben, denn Frau Dr. Merkel wirkt nicht nur geistig abwesend, sie ist auch kaum zu verstehen, da sie nie ohne ihre SED2- Maske vor die Kameras tritt. Da fehlen nicht nur akustisch die Höhen, hier scheint auch Sauerstoffmangel einen nachhaltigen Hirnschaden hinterlassen zu haben. Unser Mann begibt sich ins Internet und liest nach wie andere Länder mit Corona umgegangen sind und umgehen. In Schweden hat man den Bürgern Empfehlungen, statt Verordnungen, ausgesprochen und ist damit sehr gut gefahren. Demokratische Eigenverantwortung. In den USA haben sich 33 von 51 US-Staaten von Corona verabschiedet und sind zur Normalität zurückgekehrt, während in Merkel-Deutschland die merkwürdigsten Dinge zur neuen Normalität geworden sind. Menschen dürfen sich seit 2020 nicht mehr in grösseren Gruppen versammeln, das Demonstrationsrecht wurde kassiert. Begründung der Regierung: Mehr als 3 Personen sind ein Superspreadder-Event und gelten als Gefahr für die nationale Sicherheit. Wieso aber existieren dann die Vereinigten Staaten 2021 noch, wenn sich von 51 Staaten 33 von den Corona-Beschränkungen vollständig verabschiedet haben, wäre das 150 Millionen Bürger, die den Rest des Landes längst in den tödlichen Virus-Strudel hätten hinabziehen müssen. Dies war aber nicht der Fall. Die USA stehen noch. Im Gegensatz zu Deutschland wurden in den USA die Bürgerrechte zu keiner Zeit kassiert…weiterlesen hier: https://kenfm.de/deutschland-unter-der-herrschaft-der-sed2-maske-von-ken-jebsen +++ KenFM jetzt auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommt Ihr zu den Stores von Apple und Google. Hier der Link: https://kenfm.de/kenfm-app/ +++ Abonniere jetzt den KenFM-Newsletter: https://kenfm.de/newsletter/ +++ jetzt kannst Du uns auch mit Bitcoins unterstützen. Bitcoin-Account: https://commerce.coinbase.com/checkout/1edba334-ba63-4a88-bfc3-d6a3071efcc8 +++ Dir gefällt unser Programm? Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten findest Du hier: https://kenfm.de/support/kenfm-unterstuetzen/ Website und Social Media: https://www.kenfm.de https://www.twitter.com/TeamKenFM https://www.instagram.com/kenfm.de/ https://soundcloud.com/ken-fm https://t.me/s/KenFM See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.
36 autobiografisch verfasste Texte geben Einblicke in den persönlichen Werdegang system- und gesellschaftskritischer Menschen und zeigen, was deren kritischen Geist formte. Begleitet werden sie von Porträtzeichnungen des Künstlers Björn Gschwendtner, der auch die Herausgeberschaft des Buches übernommen hat. Dies ist ein Exklusivabdruck aus dem Buch "Politische Köpfe im Portrait“, mit freundlicher Genehmigung des ProMedia Verlags, Wien. Ken Jebsen: Seit ich denken kann, war ich ein politischer Mensch. Meine Politisierung war das Ergebnis meiner Jugend und kann als direkte Reaktion auf mein Umfeld angesehen werden. So wie der Sohn eines Bergführers, quasi nebenher, alles über Berge, wie man sie besteigt und wann sie gefährlich werden können, lernt, ohne dies als Unterricht in Bergsteigen zu empfinden, habe ich gelernt, einen Blick für das zu entwickeln, was man unfaire Verhältnisse oder Klassenunterschiede nennt. Meiner späteren Ausbildung als Journalist ging eine deutlich längere Ausbildung in Straßen-Soziologie voraus. Ich habe immer beobachtet und dabei die Fähigkeit entwickelt, mich wie ein Chamäleon den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten anzupassen. Ich fiel nie als Fremdkörper auf, sah mich aber auch nie als Teil einer bestimmten Gruppe. Der treffendste Begriff könnte lauten: »Human-Inventar«. Ich war wie ein Gegenstand, in dessen Umgebung die Leute vergaßen, dass ihnen ein Mensch, der nicht wirklich dazugehörte, zuhörte. So konnte ich meine ganze Jugend lang Personen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten und in den unterschiedlichsten Positionen aus nächster Nähe beobachten, ohne dass diese sich beobachtet fühlten. Sie gaben sich, wie Politiker sich geben, nachdem man ihnen gesagte hatte, dass Kameras und Mikrofone jetzt ausgeschaltet seien, dass das Interview beendet sei. »Die gewählt werden, haben nichts zu sagen und die etwas zu sagen haben, wurden nicht gewählt«. Dieser Satz des Politikers Horst Seehofer wurde beim ZDF aufgezeichnet, nachdem die eigentliche Sendung schon im Kasten war. Seehofer hatte nach dem Interview nicht nur eine völlig andere Sprache, sein Duktus war auch vollkommen frei von künstlicher Wichtigkeit und der Inhalt war frei von politischer Taktik und Um-den-heißen-Brei-reden. Den größten Teil meiner vor-journalistischen Laufbahn erlebte ich – im übertragenen Sinne – einen Seehofer-Moment nach dem anderen. Sie alle hatten etwas gemeinsam. Menschen, die sich unbeobachtet wähnen, zeigen ihr wahres Gesicht, ihre tatsächliche Einstellung und offenbaren dabei stets ihr Menschenbild. Der größte Teil der Menschen, die ich später als Reporter erlebte, öffentliche Personen, Personen mit einer gesellschaftlichen Stellung, sind, wenn sie Off-the-Record sprechen, von einem selbstherrlichen Klassenbewusstsein durchdrungen.…weiterlesen hier: https://kenfm.de/politische-koepfe-im-portraet-ken-jebsen/ +++ KenFM jetzt auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommt Ihr zu den Stores von Apple und Google. Hier der Link: https://kenfm.de/kenfm-app/ +++ Abonniere jetzt den KenFM-Newsletter: https://kenfm.de/newsletter/ +++ jetzt kannst Du uns auch mit Bitcoins unterstützen. Bitcoin-Account: https://commerce.coinbase.com/checkout/1edba334-ba63-4a88-bfc3-d6a3071efcc8 +++ Dir gefällt unser Programm? Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten findest Du hier: https://kenfm.de/support/kenfm-unterstuetzen/ Website und Social Media: https://www.kenfm.de https://www.twitter.com/TeamKenFM https://www.instagram.com/kenfm.de/ https://soundcloud.com/ken-fm https://t.me/s/KenFM See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.
HipHop-Mix-Show und zeitlose Retrospektiven straight outta Leipzig – rapresented by Kalm & DJ derbystarr. Zu Gast war Helmuth aka Das Kidmo aus dem Osten (binhieramleben). Mit Herz am Ohr, Auge auf der Subkultur und Lieblingsessen: Tellerrand. + Mobb Deep, Bounty Killer, Genetikk, Sampa The Great, Katharsis, Beppo S., Baby Joy, Duktus, Audio88 & Yassin... Every 4th Saturday, ON:AIR, 6:00 PM. Local LE UKW: 99,2 MHz / 94,4 MHz / 89,2 MHz Show LIVE!: https://www.radioblau.de/redaktion/ruff-rugged-raw-radioshow/ Stream LIVE!: https://stream.radioblau.de Soundcloud: http://rrr.derbystarr.com Deezer: https://deezer.page.link/3mJVYYyjSmWAk6i48 Spotify: https://open.spotify.com/show/07TKCrEskuMzypjkrC0vWa?si=--rmIZMhScGxV9GdkI1hFQ iTunes: https://podcasts.apple.com/us/podcast/ruff-rugged-raw-hiphop-straight-outta-leipzig/id1504710518 Link Up I: www.instagram.com/helmuthcool/ Link Up II: www.facebook.com/isthieramleben/ Link Up III: www.derbystarr.com Its not about makin' a hit, its about makin' a classic. AIGHT!
När barn föds sker många omställningar av kroppens funktioner. En av omställningarna innebär att blodet ska hämta syre från lungorna istället för moderkakan. Under fostertiden tar blodet genvägar förbi lungorna, och hos en del barn sluts inte dessa genvägar som de ska i födelseögonblicket. Vår nyföddhetsläkare Anna Gudmundsdottir forskar om nyföddas blodcirkulation. I Neopodden #32 berättar hon mer om vad kvardröjande fostercirkulation kan innebära och vilken behandling barnet kan få för att genvägarna i blodkärlen ska slutas.
Der Kunstkritiker und Publizist Karl Scheffler ist bis heute v.a. für sein pointiertes Diktum bekannt, wonach Berlin als Stadt dazu verdammt sei, „immerfort zu werden und niemals zu sein.“ Die ‚Großstadt’ beschäftigte ihn zudem als Phänomen und Ausdruck der Moderne überhaupt. Dabei wurden ihm auch scheinbar nebensächliche Beobachtungen Ausgangspunkt der Reflexion auf die frühe Industriegesellschaft. So auch in seiner am 6. Dezember 1920 in der Vossischen Zeitung veröffentlichten Meditation über den Lokführer, in der sich ein beinah futuristischer Ton der Glorifizierung des ‚Mannes auf der Maschine‘ mit einem konservativ-patriarchalen Duktus auf eigenwillige Weise verbindet. Es liest Frank Riede.
Bis 2021 wird am Alexanderplatz in Berlin das zum Teil unter Denkmalschutz stehende Ensemble um das Pressehaus sein zweites Leben beginnen. Zum Zeitpunkt der Planung 1970 bis 1973, sollte das 16-stöckige Gebäude die Neugestaltung des Alexanderplatzes mitprägen. Die im Laufe der Jahre überformte Fassade wird nach der Planung von gmp im Duktus der Originalfassade mit einer prägnanten „Brise-Soleil“ rekonstruiert. Im bewussten Kontrast dazu, entsteht mit dem Neubau „New Podium“ ein zeitgenössischer Baukörper, der das Ensemble in eine neue Zeit katapultiert. Über die Strategien zum "Weiterbauen", sprechen wir mit Markus Pfister vom Büro gmp.
Jetzt KenFM unterstützen: https://www.patreon.com/KenFMde Den vollständigen STANDPUNKTE-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen und Links) findet ihr hier:https://kenfm.de/standpunkte-%e2%80%a... Ein Standpunkt von Sean Henschel. Es ist als ob überall alles verrückt geworden ist, sodass wir gar nicht mehr rausgehen wollen und teilweise auch nicht mehr rausgehen dürfen. Die gesellschaftliche Hysterie die immer weiter von Medien vorangetrieben wird ist nicht nur besorgniserregend, sondern auch verantwortungslos. Die Techniken der Regenbogenpresse werden eindrucksvoll angewendet, um aus dem Kontext herausgerissene und hochstilisierte Informationen zu präsentieren und diese gleichzeitig der Öffentlichkeit als sachlichen und faktenbasierten Journalismus zu verkaufen. Es handelt sich um am Fließband produzierte Nachrichten, in denen Qualität hinter Quantität zurücktritt. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die gegenwärtige Zeit äußerst günstige Bedingungen bietet mit Angst Quoten zu generieren. Dies geschieht aber zu Gunsten der Anzeigenabteilung und zu Lasten der Gesundheit vieler fragiler und verunsicherter Bürger. Die außerordentliche Macht der Massenmedien auf die Psyche der Konsumenten wird in Krisenzeiten allzu deutlich. Wir haben es mit Zeiten zu tun, in denen durch das vorsätzliche und fahrlässige Hervorrufen von Angst und Panik in der Bevölkerung einer weitergehenden Schwächung des Immunsystems vieler Bürger in respektloser Art und Weise Vorschub geleistet wird. Wer bislang noch mit der eigenen Mediensucht zu kämpfen hat und wem eine digitale Auszeit noch nicht vergönnt wurde, begibt sich regelrecht auf ein mediales Schlachtfeld. Es herrscht ein rücksichtsloser Kampf der Meinungen und Interpretationen, geführt von zahlreichen Menschen, aus zahlreichen Berufsgruppen, die aber allesamt eines gemeinsam haben. Sie habe sich ausnahmslos über Nacht in kompetente Ärzte und Wissenschaftler verwandelt. Ohne medizinische Vorkenntnisse und ohne Offenlegung der eigenen Methodik werden Zahlen genannt, Studien zitiert und Experten diskreditiert, die nicht der veröffentlichen Meinung kritiklos folgen. Hoffentlich vermag die Offenlegung von Manipulationstechniken, sowie die genaue Beobachtung des verwendeten Duktus, den jetzigen Diskussionsrahmen wieder in einen sachlichen und angemessenen Rahmen zu rücken. Dies gilt vor allem in Krisenzeiten, in denen weitreichende Grundrechtseinschränkungen durch einen repressiv handelnden Maßnahmenstaat geeignet sind, das Weltbild vieler freiheitlich-liberal und demokratisch denkender Bürger durcheinanderzubringen...weiterlesen hier:https://kenfm.de/standpunkte-%e2%80%a... Jetzt KenFM unterstützen: https://www.patreon.com/KenFMde Dir gefällt unser Programm? Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten hier: https://kenfm.de/support/kenfm-unters... Du kannst uns auch mit Bitcoins unterstützen. BitCoin-Adresse: 18FpEnH1Dh83GXXGpRNqSoW5TL1z1PZgZK Abonniere jetzt den KenFM-Newsletter: https://kenfm.de/newsletter/ KenFM ist auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommst Du zu den Stores von Apple und Google. Hier der Link: https://kenfm.de/kenfm-app/ https://www.kenfm.de https://www.twitter.com/TeamKenFM https://www.instagram.com/kenfm.de/ https://www.youtube.com/KenFM https://soundcloud.com/ken-fm Bestelle Deine Bücher bei unserem Partner: https://www.buchkomplizen.de/ See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.
Die diesjährige Innocracy Konferenz fand unter dem Motto "Democratic Transformations“ statt: Wie gestalten wir eine nachhaltige und inklusive Gesellschaft? Demokratie21 war als Partnerorganisation geladen, Teil eins dieser Zusammenarbeit ist der Livepodcast zur Zukunft der Institutionen. Hier folgt Teil zwei mit Lorena Jaume-Palasi. Sie ist Gründerin von The Ethical Tech Society und sprach über Algorithmen, Automatisierung, künstliche Intelligenz und den Einfluss auf Demokratie. Hier lesen Sie drei Stichpunkte: Verzerrungen und Übersetzungsprobleme „Ich versuche zu verstehen, wie die Interaktion zwischen Menschen und Technologie funktioniert“. Technologien werden zwar immer in einer mathematischen Sprache geschrieben, aber die Umstände der Menschen, die sie programmieren, bleibt dabei oft unbeachtet: „Welche Annahmen über die Welt, welche Vorurteile, welche Vorstellungen haben wir?“ Daraus entstehen schnell unbewusste Verzerrungen, sie erwähnt ein Beispiel. Eine Schülerin mit schwarzer Hautfarbe hatte von Lymekrankheit gelernt. Diese Infektion hinterlässt ein Muster auf der Haut, Bilder aus Schulbüchern oder von Google zeigten nur Menschen mit heller Hautfarbe. „Das zeigt unsere Ausgangsposition. Mit welchem Duktus beginnen wir zu forschen, zu katalogisieren und zu visualisieren?“. Jeder der aus dem Raster fällt, kommt entweder gar nicht, oder zum Schluss dran. In diesem Beispiel aus der Medizin, gab es kein Erscheinungsbild einer Krankheit für Menschen mit dunkler Hautfarbe. „Wir brauchen eine breitere Palette an Standards. Dazu müssen wir im ersten Schritt auf solche Probleme hinweisen und sensibilisieren“. Neue Dynamiken „Wenn Technologie benutzt wird, wird sie auch angeeignet vom Nutzer. Wir machen alle etwas Anderes damit, als die Entwickler ursprünglich geplant hatten. Das ist eine Form von Mitentwicklung, weil wir sie damit verändern. Technik steht also nie für sich alleine, sie ist in einer Symbiose mit uns“. Durch diese Dynamik entstehen auch Lücken, die niemand sieht, aber gesehen werden müssten, wie das erwähnte Beispiel der Lymekrankheit. Hier setzt die Arbeit der Ethical Tech Society an. Im ersten Schritt, sagt Jaume-Palasi, müsse man an die Quelle gehen: Für dieses Beispiel die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf internationaler Ebene und lokale Gesundheitsorganisationen in Deutschland. Um möglichst große Wirkung zu erzielen, muss die Presse und Öffentlichkeit mitgenommen werden. „Hier handelt es sich um eine Lücke in der Datenbank, das ist aber nur ein mögliches Problem. Andere Technologien würden bereits als Konzept einer starken Verzerrung unterliegen. Es braucht eine gute „Governance“ dieser Daten, Strukturen und Interaktionen. Neue Technologien stellen sich die Frage nach dem ethischen „Sollen wir das tun?“ oft gar nicht, meint sie. Manuelle Arbeit schafft künstliche Intelligenz Jaume-Palasi arbeitet auch mit dem öffentlichen Sektor und der Politik. Wie gehen die Menschen, die dazu Gesetze formulieren und exekutieren müssen, um? „Sehr unterschiedlich. Einerseits herrscht Angst, weil es eine Flut von Daten ist, man nicht weiß, was sie bedeuten und wie man sie in bestehende Verfahren eingliedert. Andererseits herrscht auch eine Faszination: Assistenz, mehr Systematik im eigenen Tun und Effizienz“. Gleich wie im privatwirtschaftlichen Bereich gebe es viele Projektionen und Wünsche, die von einer nüchternen Realität eingeholt werden. „Künstliche Intelligenz braucht viel manuelle Intelligenz. Das heißt Nein sagen, kalibrieren, viel Handarbeit und Aufsicht“. Diese Prozesse unterliegen immer noch der erwähnten Dynamik. Das Muster, das heute noch gilt, kann morgen schon ein neues sein. „Diese ständig notwendigen Korrekturen gegenüber der Maschine implizieren ironischerweise eine Automatisierung der eigenen, menschlichen Arbeit“. Wenn wir etwas automatisieren wollen, übernimmt diese Arbeit nicht die Maschine, sondern Menschen, die wiederum äußerst monotonen Prozessen unterliegen, sagt sie. „Es ist sehr un
Jubel, jubel, Episode 80! Grund genug für Axel und Tobias, sich mental ein kühles Blondes zu zapfen und in einen Rausch zu reden. Das passt, gibt es doch allein in Deutschland über 80 Mio. Bierbrauende, die alle am besten wissen, wie Bier sein und schmecken muss. Für die Profis: dieses hier ist süffisant im Antrunk, zynisch-herb im Duktus und leicht verbittert im Abgang. Zum Wohl!
Zum Ende des Jahres legen wir nochmals so richtig nach. Ohne Rücksicht auf Verluste oder Schmerzgrenzen spielen wir das lustige Spiel "21 Questions" mit freundlicher Unterstützung der FlirtUniversity.de. Als kleine Anregung für eure eigene Silvester Feierei könnt ihr euch hier schon mal vor Augen führen, wie man definitiv nicht auf die gestellten Fragen antworten sollte und wie jungfräulich man eigentlich Mitte 20 so sein kann. Lasst das Jahr mit unseren heiseren und piepsigen Stimmen gediegen ausklingen! Wenn das 1.55m große, bosnische, menschliche Abfallprodukt und der hochgewachsene Kanada Germane mit zinnsoldatischem Duktus, Tierischem Sprachfehler und Hang zu Kommunionkindern über ihre Mitleid erregenden Existenzen schwadronieren. Hauta rein, Knupps. Hauste. Dajeh, ihr Gekijen. Tschau, Merci. Haste en Schmerv? Ich han kei Maecco mi. Musste mim Kruse foahren, halt Maul, schick dau ma kan mi. Et Güll soll sich nit soweit ausm Fenstaa lehnen. Guten Rutsch gewünscht und wie immer, One Love. Eure Michi Beck und Smudo ► Subscribe: http://bit.ly/2PuJDKB Wir sind überall - pick your poison: ► Spotify: https://spoti.fi/2NDM9fO ► iTunes: https://apple.co/2NyYa6b ► Soundcloud: http://bit.ly/2A2fWew ► Divine Karte (Youtube): http://bit.ly/2A2kS32 ► Divine Karte (Spotify): https://spoti.fi/2yDNeyE ► Divine Karte (AppleMusic): https://apple.co/2Cevr4k Social Media: ► Instagram (Divine & Delinquent): http://bit.ly/2pNj1ZM ► Instagram (Chris): http://bit.ly/2C7O4qH ► Twitter: http://bit.ly/2INlQTf Wen kann ich hierfür zur Verantwortung ziehen? Misanthropic Symphony, das sind Chris Delinquent und Jonny Divine. Zukünftige Podcast Legenden, politisch unkorrekte Misanthropen und all around Fremdscham hervorrufende Quälgeister. Erstmal ein reiner Podcast Channel, bis wir genug Pfandflaschen ergaunert haben und uns richtiges Equipment leisten konnten. Danke für die Aufmerksamkeit, Geduld und Nachsicht.
You might also be interested in this episode from last year: https://www.podomatic.com/podcasts/tantricdex/episodes/2017-11-22T07_12_09-08_00 Here's a link to my new Podcast page http://neilcorcoran.podomatic.net/ You'll still be able to get my Podcast from tantricdex.podomatic.com as well. Subscribers won't be affected. If you like this episode then why not follow and hit the heart button (Click the underlined title) You can also listen/download via the Podomatic app, On Google Play, Apple Podcasts, iTunes and Apple TV search-Neil Corcoran and search- Tantric Dex on Xbox/ Xbox One via the TuneIn app. Now available on Deezer, Stitcher, Acast, Podcast Addict, Pocketcast and Podcasts.com too. 00:00 Rhi- night driving (Ivy Lab remix) 02:47 Yussef Dayes/Alfa Mist/Mansur Brown- love is the message 10:09 April + Vista- fomo 12:56 Darrell Cole- unanswered questions 15:52 Maverick Sabre- drifting 19:17 L'indécis- soulful 22:40 Strong Asian Mothers- all I do 25:45 Jaz Karis- petty lover 28:25 Kaiit- og luv kush part 2 30:47 Yves Tumor/James K- licking an orchid 33:45 Leon Bridges- shy 36:53 Loyle Carner/Jordan Rakei- Ottolenghi 39:25 Jamie Isaac- maybe 43:46 Space Captain- loveline (Jesse Fischer remix) 47:31 Anderson .Paak- Who R U? 50:13 Lauryn Hill- lost ones 54:29 H.E.R./DJ Scratch- lost souls 56:29 Jordan Rakei- wildfire 01:00:42 Juga-Naut/Sonnyjim- look around 01:03:26 Benny Sings- replay 01:04:46 Pan Amsterdam- plus one 01:07:00 Jonny Drop/Lucid Paradise- 32 degrees 01:10:04 Tasha- kind of love 01:14:33 Blood Orange- saint 01:17:45 Catching Flies/Jay Prince/Oscar Jerome- new gods 01:20:58 Baba Stiltz- showtime 01:23:47 Duktus & Marian Tone- better chill 01:26:07 Roxanne Tataei- crimson eyes 01:30:38 anaïs- nina 01:34:11 Sampha- treasure 01:38:29 Yuno- fall in love 01:41:53 BADBADNOTGOOD/Little Dragon- tried 01:45:09 Protoje- a matter of time 01:48:57 Zoe Devlin Love/Gordon Wedderburn- once in a lifetime 01:53:27 The Last Poets- we must be sacred 01:57:55 Sacha Vee- hey sugar (Bagar aka Tricky D relick) 02:03:19 Eva Keyes- tired of the city 02:05:15 Manasseh- rubadub (Dub Version) 02:08:38 Kojey Radical/Mahalia/Swindle- water 02:12:05 Adeline- emeralds 02:15:15 Jonwayne- last last fall 02:19:24 Children Of Zeus- slow down 02:23:38 Girlhood- milk and honey 02:26:07 Skinny Pelembe- not your friend,not your enemy 02:31:26 Black Thought- twofifteen 02:34:59 VC Pines- garden of the year 02:38:33 The Alchemist/Wiz Khalifa- universal studios 02:42:02 Jorja Smith- lost & found 02:47:09 DeJ Loaf/Leon Bridges- liberated 02:50:25 Ghostface Killah/Big Daddy Kane etc- done it again 02:55:37 Inner State 81- honey eye 02:58:12 Kool G Rap/38 Spesh/Dwayne Collins- heartless 03:01:48 RAY BLK- run run 03:05:06 MF Doom/YOTA- drop the bomb
“Flow me” Flow (psychology), operation in which a person performing an activity is fully immersed in a feeling of energized focus, full involvement, and enjoyment in the process of the activity. Playlist: 1. Larry de Kat - I lost track (Feat Juno) 2. Ronny Jordan - A Brighter Day (Instrumental Remix) 3. Jazz Infuser - Jazz and Hip-Hop 4. Pete Rock - Heaven & Earth 5. Duktus & Marian Tone - Better Chill 6. K&D With Grandmaster Flash & Melle Mel - The High Noon Message (Petko Turner Re-Mastered Edit) 7. DJ Shadow - Organ Donor 8. Leifur James - Time 9. The Expansions - Ivory Mountain (Scrimshire Edit) 10. Daft Punk - Touch 11. Artandmath - La femme d'argent (Sean chilibeck Rework) 12. Badbadnotgood -Fall In Love 13. Florian Hoefner Group - Countryside Photo: Fred Lyon, http://www.fredlyon.com/ Also here: web.facebook.com/Bissauconnection/ https://www.instagram.com/bissauconnection/
Markus Deimann, Christian Friedrich Seit mindestens 30 Jahren wird davon gesprochen, mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien Unterricht, Lernen und Lehren zu verbessern. In Schule, Hochschule und auch in der Weiterbildung gab es unzählige Feldversuche, experimentelle Studien, Förderprogramme und Initiativen, um die angestaubt wirkenden Bildungseinrichtungen grundlegend zu erneuern. Gemein ist den meisten Versuchen, dass sie die hochgesteckten Erwartungen - Lernen wird effizienter und effektiver - nicht erfüllen konnten. So mündete auch die Idee, mehr selbstgesteuertes Lernen und partizipatives Lehren in die Einrichtungen zu bringen an vielen Stellen genau im Gegenteil: Sprachlabore zum Nachsprechen; Learning Management Systeme, die dem Duktus der Selbststeuerung, die Pragmatik und Dogmatik der Kontrolle und des Rechtemanagements entgegensetzen; der Einsatz von Fördermitteln für digitale Infrastruktur parallel zum Verbot, Mobiltelefone im Unterricht oder Laptops in der Hochschulveranstaltung zu nutzen. Technologie scheint die ihr zugesprochene transformative Kraft im Bildungssystem nicht so recht entfalten zu wollen. Megatrends wie Künstliche Intelligenz oder Virtuelle Realität werden seit Jahren als ‘the next big thing in education' angekündigt. Social Media sollte Machtgefüge aus den Angeln heben und Partizipation fördern. Die Öffnung von Bildung mit Technologie und offenen Lizenzen sollte Zugänge schaffen, wo vorher keine waren. Liest man Pressemeldungen und Projektbeschreibungen von 2007 oder 1997, so genügt der Tausch einiger Buzzwords, um eine Doppelseite in der Süddeutschen, im Spiegel oder der ZEIT zu füllen. In unserem Vortrag möchten wir uns diese Entwicklungen genauer ansehen. In einigen Fällen lassen sich alternative Szenarien aufzeigen, aus denen wir für digitale und zeitgemäße Bildung in 2018 und darüber hinaus Schlüsse ziehen können. Einige der Beispiele aus den letzten 30 Jahren dürften auch für den einen oder anderen Lacher gut sein.
Duktus ist der selbsternannte Troubadour des Beatmakings, der seit Jahren nach dem perfekten Beat Ausschau hält, bisher aber leider noch nicht fündig wurde. Also muss er weiter Beats bauen, bis er ihn hoffentlich eines Tages findet. Obwohl es auch etwas schade wäre, wenn es keine neuen Tracks von ihm mehr geben würde. Sein Stammlabel Resistant Mindz aus Leipzig wäre jedenfalls um einen Hochkaräter ärmer. Stefans Musik bewegt sich dabei zwischen Kopfnickermukke für die gepflegte Jam im Hinterhof und entspannten Grooves für's BBQ im Park. Bestes Beispiel dafür ist sein Projekt Clara Park, für das er sich mit Ranko zusammengetan hat, um ein fantastisches Listening-Album zu erschaffen, das eine selbst im größten Schneesturm die Sonne spüren läßt. Links: facebook.com/duktus-274125372605040 soundcloud.com/duktus duktus.bandcamp.com/album/hannah clara-park.bandcamp.com/album/...ilia-place-ep-2 resistantmindz.com/releases TRACKLIST Duktus - In Your Room Devonwho - Strangebrew Chris Medleigh - Recover Long Arm - When We Fall feat. Graciela Maria YoggyOne - Preparation Sixtus Preiss - Lololo Basecamp - Watch My Back Persian Empire - No Money Simon12345 & The Lazer twins - Damascus Persian Empire - Dance with Me
Duktus ist der selbsternannte Troubadour des Beatmakings, der seit Jahren nach dem perfekten Beat Ausschau hält, bisher aber leider noch nicht fündig wurde. Also muss er weiter Beats bauen, bis er ihn hoffentlich eines Tages findet. Obwohl es auch etwas schade wäre, wenn es keine neuen Tracks von ihm mehr geben würde. Sein Stammlabel Resistant Mindz aus Leipzig wäre jedenfalls um einen Hochkaräter ärmer. Stefans Musik bewegt sich dabei zwischen Kopfnickermukke für die gepflegte Jam im Hinterhof und entspannten Grooves für's BBQ im Park. Bestes Beispiel dafür ist sein Projekt Clara Park, für das er sich mit Ranko zusammengetan hat, um ein fantastisches Listening-Album zu erschaffen, das eine selbst im größten Schneesturm die Sonne spüren läßt. Links: facebook.com/duktus-274125372605040 soundcloud.com/duktus duktus.bandcamp.com/album/hannah clara-park.bandcamp.com/album/...ilia-place-ep-2 resistantmindz.com/releases
Duktus ist der selbsternannte Troubadour des Beatmakings, der seit Jahren nach dem perfekten Beat Ausschau hält, bisher aber leider noch nicht fündig wurde. Also muss er weiter Beats bauen, bis er ihn hoffentlich eines Tages findet. Obwohl es auch etwas schade wäre, wenn es keine neuen Tracks von ihm mehr geben würde. Sein Stammlabel Resistant Mindz aus Leipzig wäre jedenfalls um einen Hochkaräter ärmer. Stefans Musik bewegt sich dabei zwischen Kopfnickermukke für die gepflegte Jam im Hinterhof und entspannten Grooves für's BBQ im Park. Bestes Beispiel dafür ist sein Projekt Clara Park, für das er sich mit Ranko zusammengetan hat, um ein fantastisches Listening-Album zu erschaffen, das eine selbst im größten Schneesturm die Sonne spüren läßt. Links: facebook.com/duktus-274125372605040 soundcloud.com/duktus duktus.bandcamp.com/album/hannah clara-park.bandcamp.com/album/...ilia-place-ep-2 resistantmindz.com/releases
Mit spezieller Aufmerksamkeit für die Möglichkeiten der Materie und des Materials hat Manfred Hebenstreit eine sehr persönliche Bildsprache voller Ausdruckskraft geschaffen. Ein Künstlerportrait von CastYourArt.
Im vergangenen Jahr durften wir viel beim Podcasten lernen und möchten diesen Trend weiterverfolgen. Es hat sich über die letzten Monate für das Teezeit Talkradio ein gewisser Duktus herausgearbeitet, den wir gerne auch weiterführen und weiterentwickeln möchten. Besondere Themen erfordern … Weiterlesen →
Titel: Outtakes 01 - Duktus Themen: Deutsche Regisseure und der Duktus der Namensgebung Themenbezogene Links: Duktus Deutsche Regisseure der Gegenwart Teilnehmer: Franz Blum Herb Frankfurter Jean Goldbach Ede C. Schaarsberg
"Der schönste Tag in meinem Leben, war ein Donnerstag." Durchaus unwahrscheinlich, liebe Tocotronics, betrachtet man einmal genauer, was es alles nicht in die deutschen Lichtspielhäuser schafft. Um den sprachlichem Duktus des populären TV-Diskurses über Klingeltöne, niemals nicht deren Inhalte, aufzugreifen: Best-of-the-Best, da tanzt der Hirsch auf dem Dach! Hol Dir jetzt die megakrassen Hong-Kong Kracher von Johnnie To in Dein Zuhause. Mit dabei THE MISSION, PTU, SPARROW, EXILED, ELECTION 1&2, MAD DETECTIVE und jetzt brandneu, VENGEANCE. Johnnie To ist der fähigste Genrefilmer unserer Zeit, reiht Meisterwerk an Meisterwerk, als gelte es das Louvre zu bestücken. Cannes, Venedig, Quentin Tarantino, Bernd, Ben und Kay, Johnnie To begeistert. In Frankreich und Amerika belegt er längst schon die großen Leinwände, in Deutschland leider nur für den Hausgebrauch, aber immerhin greifbar. Die Flimmerfreunde empfehlen, unbedingt kaufen, ansehen und wissen was Glück ist: Johnnie To am Stück und auf Scheiben. Heute, morgen und für die Ewigkeit, der schönste Tag in Eurem Leben. Garantiert.
„Der schönste Tag in meinem Leben, war ein Donnerstag.“ Durchaus unwahrscheinlich, liebe Tocotronics, betrachtet man einmal genauer, was es alles nicht in die deutschen Lichtspielhäuser schafft. Um den sprachlichem Duktus des populären TV-Diskurses über Klingeltöne, niemals nicht deren Inhalte, aufzugreifen: Best-of-the-Best, da tanzt der Hirsch auf dem Dach! Hol Dir jetzt die megakrassen Hong-Kong Kracher […]
Mit Ernst Jandl / BR 1970 / 14'59 // Ernst Jandl gibt eine Einführung in sein radiophones Stück "das röcheln der mona lisa". Ohne erklärerischen Duktus, ohne auf Kosten des Hörspiels zu viel auszudeuten, gibt Jandl Einblicke in die Entstehung und die Kontexte der Produktion.
Die politische und historische Debatte wird immer wieder geprägt von der Frage, wie wir uns richtig an die SED-Diktatur erinnern sollen. Erinnerungskultur und Wissenschaft befinden sich dabei in einem spannungsvollen Verhältnis. Hinter dem gerne zitierten Bonmot vom »Zeitzeugen als natürlichem Feind des Historikers« geht es um einen weit tieferen Konflikt zwischen dem moralischen Duktus der Erinnerung und dem rationalen Erklärungsanspruch der Wissenschaft. Zeitzeugen vermitteln oft emotionale Bilder von der erlebten Vergangenheit. Indem sie von ihren persönlichen Erfahrungen berichten, tragen sie zur Individualisierung der Geschichte bei. Dagegen bemüht sich der Historiker um eine distanzierte, weitgehender Objektivität verpflichteten Herangehensweise. Für ihn ist der Zeitzeuge eine von vielen wichtigen Quellen und zugleich authentischer Rahmen der wissenschaftlichen Erzählung. Längst aber hat sich die Generation der Mitlebenden von ihrer Rolle als Quelle emanzipiert und beansprucht eine eigene Deutungskompetenz. Droht hier eine Entmachtung der Historikerzunft? Was leisten Zeitzeugen, was Historiker nicht können? Was können Historiker, was Zeitzeugen fehlt? Welche Ansprüche, Sichtweisen und Deutungskompetenzen können sie jeweils in der Erinnerungsarbeit geltend machen? Nach einer Einführung durch Prof. Dr. Alexander von Plato diskutierten auf dem Podium: Prof. Dr. Bernd Faulenbach, Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk, Dr. Günter Kröber und Bettina Effner. Es moderierte Dr. Jens Hüttmann.