Worüber wird gerade am meisten diskutiert? Zu welcher Entscheidung oder zu welchen Ereignissen haben die Menschen im Freistaat Fragen? Der Podcast über Themen, die Sachsen bewegen. Das ist "Thema in Sachsen". Ob Wahlen, große Veranstaltungen in Kultur, Sport, Gesellschaft, Demonstrationen - oder Dinge, die auch außerhalb passieren, aber natürlich genauso in Sachsen ein Thema sind. In diesem News-Podcast bekommen Sie Informationen und Hintergründe. Sie erfahren, was gerade passiert und wichtig ist. Über das jeweilige "Thema in Sachsen" werden in jeder Folge Gespräche mit Fachleuten, politisch Aktiven und Gestaltenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern oder Journalisten geführt. Es werden Ergebnisse von Recherchen der Redaktion von Sächsische.de präsentiert - und auch angehört, was die Menschen in Sachsen auf der Straße oder in Umfragen dazu sagen.
Deutschland hat gewählt - und dem Ergebnis nach zu urteilen, sich auch für einen Wechsel entschieden: Die Union ist klar stärkste Kraft, die Parteien der Ampel-Regierung stürzen ab und die AfD verdoppelt ihr Ergebnis. Was bedeutet das für die jetzt anstehende Regierungsbildung? Wird es wirklich einen Politik-Wechsel geben? Und was sagt das Ergebnis insbesondere zur Lage in Sachsen aus? Denn hier hat nicht die CDU die meisten Stimmen geholt - sondern die AfD. Und das mit Abstand. Im Podcast ordnet der Politikwissenschaftler Janek Treiber von der TU Dresden den Ausgang dieser Bundestagswahl ein und analysiert die Konsequenzen für das politische Gefüge - mit besonderem Blick aus und auf Sachsen. Dass die AfD bundesweit mit 20,8 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft hinter der CDU geworden ist, sei keine Überraschung, sagt Treiber. „Das haben die Ergebnisse der Landtagswahlen im vergangenen Jahr und die Umfragen im Vorfeld der Wahl bereits angedeutet.“ Besonders sei das Ergebnis aber dennoch, betont der Politologe. Denn: „Dieses starke Bundesergebnis kommt maßgeblich dadurch zustande, dass die AfD nun auch in Westdeutschland an Stärke gewonnen hat.“ Wie bereits seit Jahren im Osten zu beobachten gewesen ist, sei nun auch in den alten Bundesländern zunehmend eine Umkehr bei der Wahlabsicht zu erkennen. „Immer mehr Menschen wählen die AfD aus Überzeugung, nicht aus Protest”, so Treiber. Wieso ist das so? Und was bedeutet das für die sich nun mutmaßlich formierende Regierung aus CDU und SPD? Darauf geht Treiber detailliert ein. Genauso auch auf die Frage, ob es ein Vorteil ist, dass Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer einen Parteikollegen mit viel Konfrontationserfahrung im Umgang mit der AfD als Vertrauten hat. Für die größte Spannung in der Wahlnacht von Sonntag zu Montag hat das BSW gesorgt. Auch über diese Partei wird ausführlich in dem Podcast gesprochen. Erst nach Auszählung des letzten der 299 Wahlkreise in Deutschland war klar, die Partei scheitert an der Hürde von 5 Prozent „Der extreme Fokus auf Sahra Wagenknecht scheint langfristig nicht aufzugehen“, stellt Treiber fest. Der Politologe, der die Entwicklung des BSW seit seiner Gründung wissenschaftlich beobachtet, sieht die Partei an einem Wendepunkt. Fehlende Parteistrukturen, der Wegfall des Friedensthemas durch ein mögliches Kriegsende in der Ukraine und eine eher unklare inhaltliche Positionierungen könnten das Bündnis weiter schwächen. Was bedeutet das für das BSW, das in Sachsen im Landtag vertreten ist und in den Nachbarbundesländern Thüringen und Brandenburg sogar mitregiert? Und ist Sahra Wagenknechts politische Karriere mit dem Scheitern bei der Bundestagswahl genauso am Ende wie das von FDP-Chef Christian Lindner? Auch über diese beiden Personalien wird in „Thema in Sachsen“ diskutiert, ebenso über den überraschenden Erfolg der Linken sowie über die Grünen, die sich nach der Bundestagswahl neu ausrichten müssen.
Der Wahlkampf biegt auf die Zielgerade ein, am kommenden Sonntag ist Bundestagswahl. Die Parteien und ihre Spitzenkandidaten haben sich längst in Stellung gebracht und ihre wichtigsten Anliegen in diversen TV-Runden kundgetan. Doch sind die bestimmenden Themen in den Debatten auch tatsächlich jene, die von den Wählerinnen und Wählern als entscheidend betrachtet werden? Und das speziell in Sachsen? Im Podcast „Thema in Sachsen“ von Sächsische.de und LVZ.de wird diese Frage kurz vor der Bundestagswahl noch einmal genau betrachtet. Zu Gast sind Christian Eißner, der mit seiner Agentur die Mehrwertmacher in einer großen Umfrage spannende Erkenntnisse gewonnen hat, und der Politikjournalist Kai Kollenberg. Eißner, der selbst lange als Lokalreporter in der Region Pirna unterwegs war, stellt im Podcast den „Wahlkompass“ vor – eine großangelegte Umfrage mit über 80.000 Teilnehmenden. „Die Befragung ist im klassischen Sinne zwar nicht repräsentativ, aber durch die hohe Zahl an Rückmeldungen sehr aussagekräftig“, erklärt Eißner. Die Ergebnisse zeigen: Bildung, Wirtschaft und Migration sind bundesweit zentrale Themen. In Sachsen wird zudem der gesellschaftliche Zusammenhalt als besonders dringlich empfunden. Besorgniserregend sei allerdings im Freistaat das Misstrauen in die Politik: „Rund 23 Prozent der Befragten in Sachsen trauen keiner Partei zu, die Herausforderungen zu bewältigen“, so Eißner. Politikjournalist Kai Kollenberg sieht sich durch die Umfrage bestätigt: „Diese Debatte um gesellschaftlichen Zusammenhalt gibt es in Sachsen seit Jahren – auch im Umgang mit der AfD.“ Im Podcast geht es schließlich auch um die Frage, warum die Brandmauer-Diskussion in Sachsen anders wahrgenommen wird und welche Lehren sich daraus für den Bund ziehen lassen. Neben diesen Fragen zum Umgang mit der AfD nach der Bundestagswahl wird im Podcast auch auf andere Parteien geblickt: Warum könnte Sören Pellmann im Wahlkreis Leipzig-Süd das Überleben der Linken im Bundestags retten? Hat dem BSW in Sachsen die Absage der Brombeer-Koalition geschadet? Warum können die Grünen in Sachsen nicht mit grüner Politik punkten? Und es geht um die FDP, die, wie es Kai Kollenberg sagt, „in Sachsen schon gar keine Rolle mehr spielt“. Nicht zuletzt wirft die Folge auch einen Blick auf das neue Wahlrecht und dessen mögliche Auswirkungen auf die Sitzverteilung im Bundestag. Weil es nicht mehr wie früher Überhangmandate gibt, kann es passieren, dass Kandidaten, die ein Direktmandat gewinnen, unter bestimmten Umständen nicht in den Bundestag einziehen. Ein Aspekt, der den Wahlabend besonders spannend machen wird – auch in Sachsen.
Sachsen fehlen fast 1400 Lehrerinnen und Lehrer. Das sind rund 300 mehr als noch vor einem Jahr. Geregelter Unterricht mit voll abgedeckten Stundenplänen wird deshalb an vielen Schulen zur Herausforderung. Aktuelle Zahlen des Kultusministeriums zeigen, dass vor allem Oberschulen und Förderschulen betroffen sind: Jede zehnte Stunde fällt dort inzwischen planmäßig aus. Thomas Warkus, Direktor der Oberschule Innenstadt in Görlitz, kennt das Problem. Im Podcast „Thema in Sachsen“ sagt er: „Wir können seit Beginn des Schuljahres 14 Prozent des Stundenvolumens nicht abdecken.“ Inmitten dieser Krise stellt auch er sich die entscheidende Frage: Was hilft schnell und nachhaltig gegen den Lehrermangel? Mit einem Modellprojekt unter der wissenschaftlichen Leitung der TU Dresden geht seine Schule bei der Suche nach einer Lösung voran. Dabei werden Lehramtsstudierende frühzeitig in den Schulalltag integriert. „Je früher die Studenten merken, ob der Lehrerberuf für sie das Richtige ist, desto besser”, erklärt Warkus. Das Fernziel des Projekts sei es, die Abbrecherquote zu reduzieren und von den jährlich rund 2700 neuen Lehramtsstudenten in Sachsen am Ende tatsächlich mehr ins Bildungssystem zu überführen als jetzt. „Wir brauchen eine Ausbildung, die die Realität des Lehrerberufs von Anfang an spürbar macht“, fordert der Schulleiter. „Wer Lehrer wird, sollte nicht erst im Referendariat merken, dass er mit Menschen arbeitet.“ Ronald Lindecke, der Vorsitzende des Landeselternrates in Sachsen, pflichtet Warkus bei. Lindecke, der ebenfalls in dem Podcast spricht, sagt: „Das Lehramtsstudium muss praxisnäher werden. In den MINT-Fächern haben wir eine Abbrecherquote von 50 Prozent – das zeigt, dass etwas grundlegend nicht stimmt.“ Doch reicht ein solches Projekt aus, um das massive Problem des Lehrermangels zu lösen? Sachsens neuer Kultusminister Conrad Clemens hat eine weitere Idee: In bestimmten Fächern sollen künftig auch Menschen ohne Lehramtsstudium unterrichten können, etwa Musiklehrer mit künstlerischer Ausbildung oder Sportlehrer mit Trainerlizenz. „Angesichts der Lage müssen wir den Einstellungserlass öffnen und neue Zielgruppen für den Lehrerberuf ansprechen“, sagte Clemens in einem Interview bei Sächsische.de und LVZ. Ein Ausschnitt dieses Gesprächs ist ebenfalls in der Podcastfolge zu hören.
Der Januar ist für Fitnessstudios oft der Monat mit den durchschnittlich meisten Neuanmeldungen im Jahr. Auch Tell Wollert, der als Personal Trainer in der Region Dresden unterwegs ist, spürt den von Neujahrsvorsätzen entfachten Drang vieler Menschen, sich mehr bewegen und gesünder leben zu wollen. Entsprechend voll sei auch sein Terminkalender, verrät er in der ersten Folge des Jahres in diesem Podcast, wo es passenderweise um die Frage geht: Wie schafft man es wirklich, sportliche und gesundheitliche Vorsätze nachhaltig in die Tat umzusetzen? Schnell wird klar, so schwer ist das gar nicht. Bewegung müsse oft einfach nur Spaß machen, damit daraus eine Gewohnheit werde. „Wenn ich mich zu etwas zwingen muss, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ich aufhöre“, erklärt Wollert und gibt viele hilfreiche Tipps für Einsteiger und Profis. Und warum ausgerechnet im Januar damit anfangen? "Viele sehen den Jahreswechsel als guten Zeitpunkt für einen Neustart", mutmaßt Wollert. Seine Maxime ist aber eine ganz andere: „Der beste Zeitpunkt, um anzufangen, ist immer jetzt.“ Ohne es abzuwerten, entzaubert der Fitnessexperte die gängigen Mythen rund um Neujahrsvorsätze und erklärt, dass man mehr Bewegung und ein gesünderes Leben einfacher erreichen könne, als viele denken. Statt große „Hauruck-Aktionen“ wie etwa einen alkoholfreien „Dry January” oder einen plötzlichen Ernährungswandel zu starten, seien es die kleinen und vor allem machbaren Herausforderungen, denen man sich stellen sollte — und das egal zu welcher Jahreszeit. Entscheidend für den langfristigen Erfolg seien Motivation und Planung. „Wer kleine Fortschritte dokumentiert und feiert, bleibt dran.“ Sein Tipp: Ein Vorher-Nachher-Foto von sich selbst zu Hause machen. „Dieser Effekt überrascht und motiviert zugleich.“ Die Erfolgsformel sei ganz simpel: „Tun, tun, tun. Nur wer ins Handeln kommt, kann erfolgreich sein.“ Weitere Themen des Gesprächs ... - Was bringen gekaufte Online-Trainingspläne? - Personal-Trainer ist kein geschützter Begriff – woran erkennt man Qualität? - Wer braucht wirklich eine Leistungsdiagnostik? - Welche Gesundheitsleistungen übernehmen Krankenkassen?
Michael Kretschmer (CDU) ist erneut zum Ministerpräsidenten Sachsens gewählt worden. Der Start in seine dritte Amtszeit hat allerdings gleich gezeigt, vor welch großen und teils unvorhersehbaren Herausforderungen er als Chef einer Regierung im Freistaat jetzt steht. Denn erst im zweiten Wahlgang holte er sich mit 69 Stimmen die erforderliche Mehrheit, um sich gegen seine Gegenkandidaten Matthias Berger (fraktionslos) und Jörg Urban (AfD) durchzusetzen. Dieser Mittwoch ist, wenn man so will, Ausgangspunkt einer politischen Premiere für Sachsen: Noch nie gab es eine Minderheitsregierung, die ohne eigene Mehrheit regieren muss und auf den Kooperationswillen der Opposition angewiesen ist. Im Podcast „Thema in Sachsen” analysiert Janek Treiber, Politikwissenschaftler an der TU Dresden, die Wahl des Ministerpräsidenten, die politischen Herausforderungen und die sich daraus ergebenden Folgen für die Regierungsarbeit der kommenden fünf Jahre. „Dass es zwei Wahlgänge gebraucht hat, zeigt, wie schwierig es sein wird, in den nächsten Jahren Mehrheiten zu finden“, sagt Treiber. Die Machtverhältnisse im Parlament müssten bei jedem Vorhaben der Regierung neu ausbalanciert werden. „Daher ist es für eine Minderheitsregierung entscheidend, frühzeitig auf die Opposition zuzugehen und Kompromisse zu schließen“, erklärt der Politikwissenschaftler und verweist auf den von CDU und SPD angekündigten Konsultationsmechanismus. Hinter diesem technisch klingenden Begriff steckt das, wovon letztlich der Erfolg dieser schwarz-roten Koalition abhängen wird. Kretschmer, dessen Antrittsrede in Teilen ebenfalls im Podcast zu hören ist, gibt einen Vorgeschmack darauf, dass es bei der Suche nach Mehrheiten vor allem auf die eigene Flexibilität ankommen wird. „Es ist mein großer Wunsch, dass es tatsächlich gelingen möge, über Parteigrenzen hinweg zu arbeiten. Ich bin sehr dankbar für diese verantwortungsvolle Opposition“, sagt Kretschmer. Durchregieren klingt anders. Und das wisse auch die Opposition. Dennoch, so schätzt es wiederum Treiber ein, werde jede Partei versuchen, sich einzubringen. „Aus reinem Protest heraus stets zu blockieren, wird sich keine der Fraktionen leisten. Doch wie weit sie gehen, wird immer davon abhängen, wie sehr die Regierung bereit ist, Kompromisse zu machen.“ Denn klar ist: Ohne die Unterstützung von mindestens zehn Abgeordneten aus anderen Fraktionen steht jedes Vorhaben auf der Kippe. Welche Pläne die neue Regierung hat, was in dem 110-seitigen Koalitionsvertrag von CDU und SPD steht und welche Rolle insbesondere das BSW bei der Beschaffung von Mehrheiten spielen könnte, wird ausführlich diskutiert. Und schließlich wird auf den gerade startenden Bundestagswahlkampf geblickt, der mitten in die Findungsphase der neuen Koalition fällt und reichlich Konfliktpotenzial zwischen CDU und SPD in sich birgt.
Der Dresdner Striezelmarkt zieht jährlich rund zwei Millionen Besucher an. Seit einer Woche hat der traditionsreiche Markt geöffnet, und Marktleiter Stefan Heilig berichtet im Podcast von einem gelungenen Auftakt mit zufriedenen Händlern. Doch der Streit mit der Gema trübt die Feststimmung. Die Verwertungsgesellschaft für Musiklizenzen verlangt, dass die gesamte Marktfläche statt nur der Bühnenbereich in die Berechnung der Kosten einbezogen wird. „Nach bisher 5.000 bis 10.000 Euro Gebühren wären es nun über 60.000 Euro,“ erklärt Heilig. Den Konflikt mit der Gema beschreibt der Marktleiter als "erbitterten Streit", der seit zwei Jahren andauere. Heilig, der im Amt für Wirtschaftsförderung in Dresden die Abteilung Kommunale Märkte leitet, war an Verhandlungen mit der Gema beteiligt. Er kritisiert, dass das Unternehmen das nötige Fingerspitzengefühl vermissen lasse. „Weihnachtsmärkte sind nicht mit einer klassischen Veranstaltungsfläche vergleichbar", sagt er. Der Bereich um eine Bühne sei in der Regel verhältnismäßig klein zum Rest der Fläche, die überwiegend mit Buden und Dekoration ausgefüllt ist. Zudem würde der Kostenhammer auch die treffen, die das Programm stemmen: „Dort sind Laienchöre oder Schulchöre, Posaunenmissionen oder Bergmannschöre, die häufig von ehrenamtlichen Mitarbeitern angeführt werden.“ Allein die Tatsache, dass für Gagen geringere Kosten als für Lizenzgebühren anfielen, sollte der Gema klarmachen, „wir sind nicht diese professionelle Veranstaltung, die man dem Striezelmarkt unterstellt.“ Für die Stadt bedeutet die Gema-Forderung eine enorme Belastung, die schon jetzt Kürzungen im Live-Programm zur Folge hat. Doch wie geht es nun weiter? Dazu gibt Stefan Heilig Antworten im Podcast. Genauso zu Fragen, wie an einem Ort von der Dimension des Striezelmarktes in Zeiten einer abstrakt hohen Gefahrenlage, für Sicherheit gesorgt wird. Und schließlich geht es in dem knapp einstündigen Gespräch auch um Glühwein, sächsisches Handwerk und darum, ob Dresden den sich selbst verliehenen Titel „Weihnachtshauptstadt“ wirklich verdient.
Donald Trump wird wieder US-Präsident, in Berlin zerbricht mit lautem Knall die Ampel-Koalition und in Sachsen scheitern die Sondierungsgespräche von CDU, SPD und BSW. Der 6. November war ein außergewöhnlicher Tag, nach dem die Welt, Deutschland und Sachsen vor großen Herausforderungen stehen. In dieser Folge des Podcasts „Thema in Sachsen" ordnet Politikwissenschaftler Janek Treiber von der TU Dresden die Ereignisse sowie die wichtigsten Ergebnisse, Aussagen und deren Folgen ein. Treiber schildert die Gründe, warum die Sondierungen für die sogenannte Brombeer-Koalition in Sachsen zum Erliegen kamen. Wie groß waren die Differenzen zwischen den Parteien bei den BSW-Kernthemen Friedenspolitik und Migration? Welchen Einfluss hatte BSW-Chefin Sahra Wagenknecht auf die Verhandlungsführer ihrer Partei in Sachsen? Und überhaupt: Wie geht es nach dem Ende der Sondierungsgespräche in Sachsen weiter? Im Raum stehen jetzt zwei Szenarien: Es kommt 2025 zu Neuwahlen oder es bildet sich eine CDU-geführte Minderheitsregierung. Treiber beschreibt, welche Folgen die beiden verschiedenen Wege hätten. Trotz vieler Unwägbarkeiten kommt der Politikwissenschaftler schließlich zu dem Schluss: „Ich glaube nicht, dass Sachsen unregierbar wird, aber die politische Stabilität, die wir bisher kannten, ist vorbei.“ „Politische Stabilität”, das ist auch das Stichwort, das für den zweiten Teil der Podcastfolge sinnbildlich steht. Treiber analysiert darin, welche Auswirkungen das Aus der Ampel in Berlin hat. Deutschland steht, das ist nach dem Bruch von SPD, Grünen und FDP klar, vor einem turbulenten Winter, an dessen Ende es Wahlen geben dürfte. „Der Wahlkampf hat jetzt begonnen”, so Treiber. Vor dem Hintergrund, dass Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen in den USA gewonnen hat, komme der Zerfall der Ampel für Deutschland zu einem heiklen Zeitpunkt. Eigentlich, so Treiber, bräuchte es gerade jetzt eine starke Bundesregierung, die geschlossen Entscheidungen treffen könne. „Trump ist schlecht berechenbar", sagt Treiber. Das mache speziell für Europa die künftige Ukraine-Politik zu einer Aufgabe, die größer und teurer werden dürfte.
Die Elternbeiträge für die Betreuung von Kindern drohen in Dresden zu explodieren. Vor reichlich einem Monat wurden Pläne der Stadtverwaltung öffentlich, wonach Plätze in Krippe, Kindergarten oder Hort um bis zu 43 Prozent teurer werden könnten. Für Eltern von Krippenkindern, die auf eine ganztägige Betreuung angewiesen sind, würde das nicht selten eine Erhöhung der Gebühren um mehr als 100 Euro pro Kind bedeuten. Was sind die Gründe für die vorgeschlagene drastische Erhöhung? Wie aussichtsreich ist eine Petition, die sich genau dagegen richtet? Und was sagt die Stadt selbst zu der jetzt laufenden Diskussion in Dresden? Diese Fragen klärt die neue Folge des Podcasts „Thema in Sachsen". Zu Gast sind der Erzieher und SPD-Politiker Geronimo Ludewig sowie der für die Bereiche Bildung, Sport und Jugend zuständige Bürgermeister Jan Donhauser (CDU). Für Ludewig, der zusammen mit zwei Mitstreitern die „Petition gegen die Erhöhung der Elternbeiträge für Kinderbetreuung in Dresden" gestartet und schon mehr als 21.000 Mitunterzeichner gesammelt hat, stellen die Pläne der Stadt das Gebot der Chancengleichheit infrage. „Wenn Beiträge so drastisch steigen, zwingt das Eltern dazu, Betreuungszeiten zu kürzen oder Kinder ganz aus der Kita zu nehmen", warnt er und sieht langfristig die Bildungsaussichten für Kinder in Dresden gefährden. Mit einer Maximalerhöhung der Beiträge im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften wäre auch Jan Donhauser nicht glücklich. „Das wäre eine Zumutung für die Eltern", sagt er. Der Vorschlag sei gemacht worden, weil die finanziellen Spielräume erschöpft seien. Dass die Beiträge wirklich um 43 Prozent erhöht werden und Eltern für einen 9-Stunden-Krippenplatz dann rund 360 Euro berappen müssen, sei aber noch längst nicht entschieden, betont der Bürgermeister. Schließlich entscheidet der Stadtrat noch über den Vorschlag. „Und wir haben auch mehrere Szenarien vorbereitet", so Donhauser. Es gibt neben der „Maximalforderung" also auch noch andere und mutmaßlich weniger drastische Möglichkeiten, wie sich der Elternbeitrag in Dresden entwickeln könnte. Eins müsse in der Diskussion allen klar sein, sagt Donhauser schließlich: „Beschlüsse müssen finanziert sein.” Gestiegene Betriebskosten und Personalkosten sowie die Beibehaltung hoher Standards in der Kinderbetreuung seien Posten, denen es Rechnung zu tragen gelte. Das heißt, dass entweder irgendwo anders gekürzt oder von Grundanliegen wie der städtischen Bildungsstrategie sowie dem Angebot einer 10. und 11. Betreuungsstunde losgelassen werden müsste. Außerdem Schwerpunkte und zentrale Fragen in diesem Podcast: - Wie geht es mit den sogenannten Flex-Verträgen für Kita-Personal weiter? - Was ist eigentlich von Eltern leistbar? - Befeuert die Debatte die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung?
Für viele Dresdner hat der Mittwochmorgen mit einem verwunderten Blick aufs Smartphone begonnen. Nachrichten-Apps berichten mit Eilmeldungen über den Einsturz eines Teils der Carolabrücke, der sich in der Nacht ereignet hat. Die Bilder schockieren und beeindrucken zugleich. Ein etwa 100 Meter langes Stück der Brücke liegt in der Elbe. Es ist ein großes Unglück - auch wenn keine Menschen zu Schaden kamen. Dennoch stellen sich jetzt viele Fragen: Wie konnte das passieren? Wie sicher sind Brücken in Dresden, Sachsen und Deutschland? Und droht vor dem Hintergrund einer sich aufstauenden Sanierungsbedürftigkeit vieler derartiger Bauwerke ein Brückenkollaps? Antworten auf diese Fragen liefert Bau-Experte Manfred Curbach im Podcast "Thema in Sachsen". Curbach leitet das Institut für Massivbau an der Technischen Universität Dresden. Er gilt bundesweit als renommierter Experte für Brücken - und kennt sich zudem bestens aus mit den Brücken in der Stadt Dresden. Dass die Carolabrücke in der Nacht zusammengebrochen ist, sei für den Wissenschaftler überraschend. Die Elbquerung sei schon "seit vielen Jahren mit einem sehr intensiven Monitoringsystem ausgestattet" gewesen, sagt er. "Wir können auf diese Daten zurückgreifen bei der Ursachensuche." Allerdings sei es auch so gewesen, dass keinerlei Messwerte auf einen bevorstehenden Einsturz hingedeutet hätten. Trotz des Unglücks betont Curbach, dass Bauwerke in Deutschland in der Regel sicher seien. "Absolute Sicherheit gibt es nicht. Eine Versagenswahrscheinlichkeit liegt allerdings bei 0,0001 Prozent. Das ist sehr, sehr wenig." Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein solches Ereignis in Deutschland in naher Zukunft wiederhole, hält der Forscher für "äußerst gering". Aber: Curbach betont auch, dass die Sanierung von Brücken in Deutschland zu langsam vorangehe. Zwischen 4.000 und 6.000 Brücken würden als sanierungsbedürftig gelten. "Jedes Jahr werden aktuell 200 Brücken gebaut oder saniert", rechnet der Experte vor. Es würde zwei Jahrzehnte dauern, bis der aktuelle Rückstand aufgeholt sei. Eine Möglichkeit, das Tempo zu erhöhen, sei der Einsatz moderner Baustoffe. Curbach ist in Dresden maßgeblich in die Entwicklung eines neuartigen Carbonbetons involviert. Auf dem bereits sanierten und vom Einsturz nicht betroffenen Teil der Carolabrücke ist der Beton auch verbaut. Der Baustoff sei auch bereits erfolgreich bei weiteren Brückensanierungen eingesetzt worden, sagt Curbach und bilanziert zugleich, dass derart vielversprechende technologische Entwicklungen oft an bürokratischen und vor allem finanziellen Hürden scheitern würden. "Die Bauwirtschaft trägt 11,6 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt Deutschlands bei", erklärt er. Gerechnet auf alle Forschungsmittel, die der Bund ausgebe, entfielen aber nur 0,6 Prozent auf das Bauwesen. "Sie können das noch mal runter rechnen, was das dann für den Bereich Brückenbau bedeutet." Außerdem im Podcast: Der Sächsische.de-Reporter Sandro Pohl-Rahrisch, der die Lage am Tag nach dem Brückeneinsturz beobachtet hat und über Folgen berichtet. Der Reporter erzählt unter anderem, wie knapp es war, dass zum Zeitpunkt des Einbruchs keine Straßenbahn auf der Brücke fuhr und was es mit einem explosionsartigen Knall kurz nach dem Ereignis auf sich hatte. Weitere Schwerpunkte des Podcasts: - Welche Umleitungen gelten jetzt in Dresden? - Wie geht es nach dem Einsturz weiter und was sagt die Stadt? - Droht ein kommendes Hochwasser die Räumung zu behindern? - Warum war von dem Einsturz das Fernwärmenetz betroffen? - Wie ist die Lage an den übrigen Brücken Dresdens - insbesondere an den zwei Problembrücken - Blaues Wunder und Nossener Brücke?
Sachsen hat gewählt - und nun? Im Podcast "Thema in Sachsen" analysiert Janek Treiber, Politikwissenschaftler an der TU Dresden, das Ergebnis der Landtagswahl. Wer sind die Gewinner, wer die größten Verlierer? Und noch spannender: Was bedeutet das Ganze jetzt für die nächsten Wochen und eine sicher nicht einfach werdende Zeit der Regierungsbildung? Klar ist, die CDU wird als stärkste Kraft die Gespräche anstoßen. Die Optionen sind für die Christdemokraten allerdings limitiert. Weil eine Zusammenarbeit mit AfD und Linken in Bund und Land per Unvereinbarkeitsbeschluss ausgeschlossen ist, bleibt nur noch eine mehrheitsfähige Konstellation übrig: mit der SPD und dem neuen Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Eine solche Koalition, wenn sie zustande kommen sollte, wäre sicher keine "Liebeshochzeit", erklärt Treiber. Der Politologe beschreibt, bei welchen Themen es zwischen CDU, BSW und SPD schnell Einigkeit geben könnte und wo Konflikte drohen. Problematisch könnte aber weniger ein Thema, sondern viel mehr eine Person werden. Gemeint ist die Fokussierung des BSW auf Parteichefin und zugleich Namensgeberin Sahra Wagenknecht. Im Wahlkampf sorgte zudem Kretschmer selbst für Zündstoff mit der Aussage, dass Wagenknecht eine Politikerin sei, die "Dinge kaputtmacht". Treiber meint: "Das darf man nicht überbewerten, aber das zeigt eine gewisse Reserviertheit gegenüber diesem sehr starken Einfluss von Sahra Wagenknecht als Person und dem Führungszirkel auf die Landesebene." Die Gespräche dürften nicht einfach werden. Und wie ist das erneut starke und im Vergleich zu 2019 sogar verbesserte Ergebnis der AfD zu bewerten? "Ambivalent", meint Treiber. Man merke den Aussagen sächsischer AfD-Politiker an, dass sie mit dem Ergebnis glücklich, aber nicht zufrieden seien. "Sie ist nicht stärkste Kraft und hat ihr Ziel verfehlt, um jetzt Regierungsansprüche zu stellen." Zudem erklärt Treiber, welche Folgen ein am Montag bekannt gewordener Berechnungsfehler bei der Sitzverteilung hat. Die Landeswahlleitung teilte mit, dass sie wegen eines Softwarefehlers zunächst der AfD 41 und der CDU 42 Mandate zugeschrieben habe, allerdings jeweils ein Sitz weniger richtig sei. Für die AfD bedeutet dieser eine Sitz weniger den Verlust der sogenannten Sperrminorität. Oder wie Treiber es nennt: "Die AfD verliert ihren Plan B und kann nicht als frontale Opposition fungieren, die sich gegen die Regierung stellt." Außerdem ordnet Treiber die Statements sächsischer Politiker ein, die Reporter von Sächsische.de am Wahltag eingeholt haben. Darunter: Michael Kretschmer (CDU), André Wendt (AfD), Sabine Zimmermann (BSW) und Christin Furtenbacher (Grüne). Außerdem Themen dieser Folge: - Taktisches Wählen: Ist die CDU wirklich so stark, wie sie behauptet? - Wählerwanderung: Welche Partei hat am meisten verloren oder gewonnen? - Verliert die Linke ihren Status als "Ost-Volkspartei"? - Wahlkampf mit Bundesthemen: Was erwartet nun aber die Menschen in Sachsen?
Sachsen braucht Lehrer. Es ist inzwischen leider eine alte Leier und irgendwie schon Tradition, dass mit Beginn eines neuen Schuljahres das Schlagwort "Lehrermangel" fällt. In Debatten darüber wird allerdings neben den allgemeinbildenden Schulen - also Gymnasium, Oberschule, Grundschule - oft eine Schulart vergessen: die berufsbildenden Schulen. Anja Unger leitet das Berufsschulzentrum (BSZ) für Agrarwirtschaft und Ernährung in Dresden. Im Podcast "Thema in Sachsen" spricht sie zum Start des neuen Schul- wie Ausbildungsjahres über den Fachkräftemangel und wieso dieser die Suche nach neuen Berufsschullehrern schwer macht. Doch die, so klingt es in dem Podcast-Interview immer wieder durch, sei nichts unlösbar in der Schulwelt von Anja Unger. "Wir suchen als Schule unsere Lehrer inzwischen auch selbst über Social Media", gibt sie preis. Und das mit Erfolg. Eine Floristin, die selbst mal Schülerin des BSZ war, reagierte auf die Social-Media-Beiträge und ist jetzt dort als Lehrerin tätig. Unger findet: Dieses Beispiel sei nur eins von mehreren, die zeigen würden, wie wichtig es im Bereich Schule sei, dass Bildungseinrichtungen verstärkt eigenverantwortlich handeln. Aber auch jede Lehrerin und jeder Lehrer müsste das für sich tun. Denn, wie sie sagt: "In diesem Beruf gilt es, jeden Tag die Welt neu zu entdecken." Außerdem Themen dieser Folge - Wie gut werden Kinder in Schulen auf die berufliche Zukunft vorbereitet? - Wie wird man eigentlich Berufsschullehrer? - Lehrerberuf im Wandel: Wie werden Lehrer digital fit gemacht? - Was steckt hinter dem Projekt "Bildungsland Sachsen 2030" - Wie steht es um die seit Jahren stockende Sanierung des Dresdner BSZ
Gut 23.000 Menschen aus ganz Sachsen sagen, was sie sich für die Zukunft wünschen und wie sie die gegenwärtige Situation in ihrem Bundesland bewerten. Das ist der Sachsen-Kompass von Sächsische.de und Leipziger Volkszeitung. Die große Umfrage gibt kurz vor der Landtagswahl am 1. September Orientierung - und liefert in dieser politisch wie gesellschaftlich aufgeladenen Zeit auch so manche überraschend wohltuende Erkenntnis. Im Podcast "Thema in Sachsen" stellt SZ-Reporterin Dominique Bielmeier die wichtigsten Ergebnisse vor. Am deutlichsten sei geworden, dass die Sachsen wieder zu einem besseren Miteinander finden möchten. "Das steht klar an erster Stelle, noch vor dem Verlangen nach besserer Bildung oder dem Thema Migration und Integration", sagt Bielmeier. Die Sachsen seien sich sogar ziemlich einig darüber, wie sie dieses Ziel erreichen könnten: "Eine überwältigende Mehrheit von 75 Prozent sagt: durch mehr gegenseitiges Verständnis." Dieses gegenseitige Verständnis fange im Kleinen an und reiche bis in die Politik. "Das sehen wir auch in der Umfrage", holt die Reporterin aus und erklärt: "Es wird auch die zunehmend extreme Sprache von Politikern kritisiert und der politische Diskurs als eskaliert betrachtet." Die Menschen wünschten sich Mäßigung und weniger Polarisierung und Streit. Und überhaupt, das zeige der Sachsen-Kompass auch, würden sich die meisten Sachsen nach wie vor eher der Mitte zugehörig fühlen und extreme Positionen ablehnen. Rechtsextremismus sowie Hass und Hetze im Internet würden als große Probleme wahrgenommen. Klar werde auch, so Bielmeier, dass sich je nach Region die Wahrnehmung dafür, was wirklich ein Problem sei, verschiebe. Während man sich in den Großstädten Dresden, Leipzig und Chemnitz vergleichsweise weniger Sorgen um Zuwanderung mache, sei das Thema Schleuserkriminalität für Menschen, die in Grenznähe leben, bedeutend wichtiger. Und in welchen Bereichen gab es die überraschendsten Erkenntnisse? "Den Sachsen ist ihr Dialekt gar nicht so wichtig", sagt Bielmeier. Dafür schätzten sie vor allem die Natur im Freistaat. Spannend ist außerdem, wie die Sachsen über Energiepolitik denken. Diese und viele weitere Antworten hören Sie im Podcast ...
Olympia fest im Blick: Die beiden Dresdner Karl Bebendorf und Tom Liebscher-Lucz sind eigentlich schon so gut wie auf dem Sprung nach Paris, wo am 26. Juli die Sommerspiele offiziell beginnen. Zuvor reden sie im Podcast "Thema in Sachsen" bei Sächsische.de über ihre Ziele, große Emotionen und einen manchmal noch viel größeren öffentlichen Druck. Zwei Sportler geben tiefe Einblicke in das wahre Athleten-Leben, das sich meist abseits des Scheinwerferlichts abspielt. Bebendorf, der im direkten Podcast-Interview spricht, weiß um die Wirkung von Bildern bestens Bescheid. Mit über 100.000 Followern auf Instagram gilt der Hindernisläufer und diesjährige EM-Bronze-Gewinner als eine Art Leichtathletik-Influencer. "Meine Community ist immer dabei", sagt er. Doch eigentlich, so erzählt er es, ist er die meiste Zeit doch lieber allein. Nur so könne er sich auf das Wesentliche konzentrieren. Sein Leben, wie er es beschreibt, gleicht einer Askese, die auf nachhaltige Leistungsentwicklung ausgerichtet ist. "Ich mache das nicht nur zum Spaß. Das ist mein Job, mein Business", betont Bebendorf. Der Erfolg, das wird klar mit Blick auf das Entscheidende im Sport, gibt ihm Recht. Unter 8:15 Minuten ist vor ihm fast zwei Jahrzehnte kein Deutscher mehr über die 3.000 Meter Hindernis gelaufen. Mit der Zeit, die Bebendorf derzeit zu laufen im Stande ist, gehört er zur Weltspitze. Von einer Medaille bei Olympia will er aber nicht reden. "Ich pushe mich nicht vorher und sage allen, wie toll ich bin. Das ging erfahrungsgemäß bei mir immer nach hinten los", gesteht der 28-Jährige. Er wisse inzwischen, was in ihm stecke und dass er noch längst nicht am Ende seiner Möglichkeiten sei. Bebendorf macht aber auch deutlich, dass er mit Olympia noch eine Rechnung offen hat. Paris sind nach Tokio 2021 seine zweiten Spiele. Vor drei Jahren in Japan endete das Abenteuer schneller als es begann: Platz 11 im Vorlauf und Abreise nach nur einem Tag. Auch wenn er es nicht direkt ausspricht: Diese Erfahrung beschäftigt Bebendorf bis heute. Und schließlich sagt er: "Teilweise sind solche Meisterschaften für mich die reine Hölle. Der Druck und die Anspannung, die ich dabei in mir verspüre, das ist teilweise nicht mehr gesund." Olympia könne er unter anderem auch deshalb nicht als etwas Besonderes bezeichnen. Für ihn ist es ein Wettkampf, begleitet von maximaler Anspannung. Der andere Dresdner Olympia-Teilnehmer, der im Podcast per Sprachnachrichten zu hören ist, beschreibt seine Herangehensweise anders. Der Weltklasse-Kanute Tom Liebscher-Lucz ist allerdings im Vierer, dem sogenannten K4, schon zweimal Olympiasieger geworden. "London, Rio, Tokio und jetzt Paris", zählt Liebscher-Lucz auf - dass er nun das vierte Mal dabei ist, sei ein Privileg. Für den 32-Jährigen, der vor reichlich einem Jahr geheiratet hat und inzwischen auch Vater ist, stehen die Spiele diesmal unter ganz anderen Vorzeichen. "Ich habe so viele schöne Stunden erlebt", erzählt er und verrät dabei, dass ihn jetzt vor allem die Familie stark mache. Ein Ziel wolle er aus Aberglaube nicht aussprechen. Doch Fakt ist: Ein drittes Mal Gold ist nicht unwahrscheinlich. Wieso? Die Antwort gibt es im Podcast...
Die deutsche Solarbranche hat schon sonnigere Zeiten erlebt. Trotz steigender Nachfrage nach Solarmodulen und einem stetig wachsenden Anteil an Solarstrom im Energiemix gelingt es nicht, die Produktion der für die Stromerzeugung notwendigen Module in Deutschland zu erhalten. Die Herstellung ist hierzulande um ein Vielfaches teurer als in den USA oder China. Besonders betroffen davon ist Sachsen, weil es hier eine traditionell starke Solarindustrie gibt. Die Einschnitte sind groß: Im April schloss das Schweizer Unternehmen Meyer Burger sein Werk in Freiberg und bald stellt auch Solarwatt in Dresden die Produktion ein. Der Podcast "Thema in Sachsen" geht auf die Suche nach den Gründen dafür und fragt, ob es noch ein Fünkchen Hoffnung auf ein Comeback gibt. Zu Gast im Podcast ist Peter Bachmann, Chief Product Officer von Solarwatt. Bachmann ist Teil der Geschäftsleitung bei dem Dresdner Unternehmen, das vor 31 Jahren gegründet wurde. "Die Herstellung von Solarmodulen ist Teil unserer DNA, damit sind wir groß geworden. Wir waren Pioniere in diesem Bereich", sagt er. Es schmerze deshalb umso mehr, dass ab August die Maschinen in der eigenen Fabrik still stehen und rund 170 Stellen gestrichen werden. "Wir sind aber zu diesem Schritt gezwungen", fährt der Manager fort. Die Suche nach den Gründen führt dorthin, wo es das Unternehmen jetzt auch hinzieht: nach China. Mit unvorstellbarer Wucht und staatlich subventioniert flutet das Land seit einigen Jahren den Weltmarkt mit einer Überkapazität an billig hergestellten Modulen. Die Folge ist ein gigantischer Preisverfall auf ein Niveau, auf dem kaum ein Land mithalten kann. Allein in den vergangenen zwölf Monaten sind die chinesischen Preise um 60 Prozent gefallen. Bachmann beschreibt die Lage, die europäische Solarunternehmen reihenweise in eine Zwickmühle getrieben hat: Entweder Kosten um mindestens die Hälfte drücken oder Preise etwa verdoppeln. Bei diesen Optionen ist klar, wohin die Reise geht: ins Ausland. Doch wie nachhaltig ist die Produktion in China? Wie erfüllen die Hersteller eigene Qualitätsversprechen? Ist ein Transport von Solarmodulen über 10.000 Kilometer aus Fernost nach Deutschland wirklich CO2-neutral möglich? Und wie transparent gibt sich China, wenn es um Menschenrechte, Klimaschutz und Lieferketten geht? Der Schritt, die Produktion zu verlagern, wirft viele Fragen auf. Bachmann beantwortet sie und gibt tiefen Einblick, mit wie viel Aufwand Solarwatt diesen Wandel betreibt. Die entscheidende Frage beantwortet er auch. Nämlich die danach, was passieren müsste, damit die Solarindustrie wieder zurück nach Sachsen kommt. Die Kurzform: Es ist nicht ausgeschlossen, aber es braucht schnell einer politischen Weichenstellung. Die Langform, die hören Sie im Podcast ... Außerdem Schwerpunkte in dem Gespräch: - Warum der Resilienzbonus als geplante Fördermaßnahme scheiterte - Was steckt in dem von der EU verabschiedeten Net-Zero Industry Act? - Könnten europäische Strafzölle der Solarindustrie helfen? - Wie entwickelt sich Solarwatt jetzt ohne eigene Produktion strategisch weiter? - Muss, wie von Sachsens Ministerpräsident Kretschmer oft gefordert, die Energiewende neu aufgesetzt werden?
Mit dem Wort "Zäsur" sollte man sparsam umgehen. Die sächsischen Ergebnisse der Kommunal- und Europawahl sind aber eine. Und das, obwohl der eigentliche Höhepunkt dieses Superwahljahres im Freistaat erst noch bevorsteht. Drei Monate vor der Landtagswahl befindet sich die AfD im Höhenflug. Die Berliner Ampelparteien SPD, Grüne und FDP stürzen ab, einzig die CDU als eine der etablierten Parteien kann irgendwie mithalten. Und dann ist da noch die aus dem Stand stark abschneidende neue Partei der Ex-Linken-Chefin Sahra Wagenknecht, das BSW. Nun sind Kommunal- und Europawahlen zwar etwas anderes als eine Landtagswahl. Doch die Frage stellt sich allemal: Wohin steuert Sachsen? Im Podcast "Thema in Sachsen" geht Politologe Janek Treiber dieser Frage nach und analysiert das Wahlergebnis. Für Treiber, der an der TU Dresden lehrt, ist klar: Mit Protest hat dieses Ergebnis wenig zu tun. "Viele Menschen in Sachsen haben offenbar bei der AfD und ihren Inhalten eine politische Heimat gefunden." Es werde Zeit und überzeugende Argumente brauchen, diese Wähler wieder für andere Parteien zu öffnen. Auch das starke Abschneiden des Bündnisses Sahra Wagenknecht, kurz BSW, sei kein Denkzettelvotum für die sogenannten etablierten Parteien. Das BSW, so Treiber, fülle aber eine Lücke im Parteiensystem aus und stoße damit insbesondere im Osten auf Zustimmung. "Eine Partei, die sozialstaatliche Elemente mit einer teils konservativen bzw. migrationsskeptischen Politik verbindet, ist keine Erfindung von Sahra Wagenknecht, aber so etwas gab es einfach in Deutschland bisher nicht." Schließlich widmet sich der Podcast der zentralen Frage, was die jüngsten Wahlergebnisse für die bevorstehende Landtagswahl bedeuten. Wird es ein Drei-Parteien-Parlament geben, wenn außer CDU, AfD und BSW alle anderen an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern? Würde dann die Brandmauer wackeln? Und überhaupt: Wäre Sachsen dann noch regierbar? Der Politologe Janek Treiber beschreibt die möglichen Szenarien und blickt voraus - insbesondere auf den bevorstehenden und sicher wieder intensiv werdenden Wahlkampf. Über den Gast in dieser Folge: Janek Treiber, geboren 1998 in Mühlhausen/Thüringen, studierte Politikwissenschaft und Soziologie in Dresden. An der TU Dresden forscht er zu den Themen Bürgerbeteiligung, Protest und lokale Politik in Ostdeutschland, insbesondere Sachsen und Thüringen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Analyse der internen Organisation und Strukturen von Parteien. In diesem Rahmen beschäftigt er sich auch intensiv mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht.
Er ist Lebensraum, Rückzugsort, Wirtschaftszweig und Wissenschaftslabor zugleich: der Wald. In Sachsen gibt es davon ziemlich viel. 521.009 Hektar, um genau zu sein. Das entspricht etwa 16 Mal der Fläche Dresdens oder 28,3 Prozent der gesamten Landesfläche. Allein dieser Größenvergleich macht deutlich, welche Relevanz der Naturraum hat. In der neuen Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" berichtet Renke Coordes, Forstwissenschaftler und Sprecher des Staatsbetriebs Sachsenforst, wie es den Wäldern im Freistaat geht, wovon sie bedroht sind - und was in den nächsten 50 Jahren alles auf sie zukommt. Während eines Spaziergangs durch ein Waldstück am Borsberg in der Nähe von Graupa erzählt Coordes, dass Sachsen "deutschlandweit Waldumbaumeister" ist. Was sich zunächst toll anhört, hat allerdings einen ernsten Hintergrund. Denn Sachsens Wälder benötigen den Umbau, um gegen die immer größer werdenden Herausforderungen im Zuge des Klimawandels gewappnet zu sein. Noch dazu habe Sachsen den Umbau teilweise mehr nötig als andere Regionen. "Das liegt daran, dass man früher viel auf Baumarten gesetzt hat, die schnell Holz produzieren und gut zu bewirtschaften sind." Monokulturen, oft bestehend aus Fichten, prägten noch bis zur Wendezeit intensiv wirtschaftlich genutzte Waldflächen. Der Umbau zu Mischwäldern sei aber längst in vollem Gange. "Der Wald wird wieder fit gemacht", versichert Coordes und mahnt zugleich, dass er das auch nötig habe. Vor allem in diesem Jahr sei der Borkenkäfer früher als sonst unterwegs. Coordes beschreibt, wie der Sachsenforst dem Schädling zu Leibe rückt und warum der Käfer dennoch ein "faszinierendes Tier" sei. Außerdem spricht der Forstwissenschaftler über die Gefahr von großen Waldbränden wie 2022 in der Sächsischen Schweiz und wieso diese in der Regel von Menschen ausgehe. Er erklärt, wieso Totholz, also abgestorbene Bäume, Äste und Zweige, nicht weg geräumt werden müssen und warum auch im Wald in Zukunft Windräder stehen dürfen ... Über den Gast in dieser Folge: Dr. Renke Coordes ist Sprecher des Staatsbetriebs Sachsenforst. Der 39-Jährige Ostwestfale lebt seit 2005 in Sachsen und hat an der TU Dresden Forstwissenschaften studiert.
Die Vegane Fleischerei in Dresden, ein Start-up, das einen Blitzstart hingelegt hat. Seit Anfang 2023 gibt es das Unternehmen - und den dazugehörigen Laden am Bischofsweg in der Neustadt. Doch Geschäfte mit diesem Namen gibt es mittlerweile auch in anderen Städten. Bundesweit ist die Nachfrage nach dem Konzept des dahinter stehenden Gründerquartetts groß. Grund genug, um nach reichlich einem Jahr auf diese Erfolgsgeschichte drauf zu schauen. Wo steht das Start-up jetzt? Was folgte auf den Höhenflug am Anfang? Und noch wichtiger: Wie geht es weiter? Im Podcast "Thema in Sachsen" gewährt Stefan Meyer-Götz, einer der vier Gesellschafter, exklusive Einblicke. Noch einmal blickt der Unternehmer zurück auf die ersten Tage rund um die Eröffnung am 7. Januar 2023. Ihm und seinen Mitgründern Nils Steiger, Daniel Quis und Andreas Henning sei es damals mehr darum gegangen, das Thema vegane Ernährung in Verbindung mit Nachhaltigkeit und Tierwohl zu stärken. "Wir wollten eigentlich nur diese Sache eröffnen, ohne Profitgedanken dahinter [...] und plötzlich hat es einfach Bumm gemacht", erinnert er sich zurück. Wochenlang standen Menschen Schlange vor dem Laden. "Schon nach drei Tagen war uns klar, wir müssen etwas ändern", sagt Meyer-Götz und meint damit außer der Idee so ziemlich alles: Das Start-up baute in einer leerstehenden Bäckerei eine Produktionsstätte auf, ein Webshop entstand und es wurden viele Gespräche geführt: Mit Handelsketten, interessierten Investoren, Banken und potenziellen Franchisepartnern. Schließlich folgte die Eröffnung zweier Geschäfte in München. Meyer-Götz beschreibt einen Weg, der auf den ersten Blick wie eine Bilderbuchgeschichte anmutet, der es aber bis heute nicht immer ist. Und das hat zum Teil auch mit der Haltung zu tun, die das Unternehmen transportieren will. "Wir sind ein Purpose-Unternehmen", erklärt Meyer-Götz. Erwirtschaftete Gewinne sollen irgendwann zu einem Großteil zweckgebunden in gemeinnützige und nachhaltige Projekte investiert werden. "Wir haben eben nur diese eine Erde." Die Vegane Fleischerei bringt das in eine Zwickmühle: Um für ihr Ziel profitabel genug werden zu können und weitere Geschäfte bundesweit zu eröffnen, braucht das Unternehmen Geld für den Ausbau von Produktionskapazitäten. Klassische Geldgeber, die in der Regel an einer Gewinnmaximierung- und Beteiligung interessiert sind, fallen also aus. Meyer-Götz erklärt, wie Crowdfunding das "schwierige Thema" lösen soll und wie in diesem Jahr voraussichtlich noch in zwei deutschen Großstädte Vegane Fleischereien entstehen könnten ... Außerdem Schwerpunkte des Gesprächs: - Wie geht das Start-up mit Hass und Wut in Sozialen Medien um? - Der Gewinn des Peta Food Awards 2024 in der Kategorie vegane Wurst - Was hat der Hype des Anfangs mit den Gründern gemacht? - Was braucht eine Vegane Fleischerei?
Als am 23. März Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln erstmals öffnete, endete gleichzeitig eine lange Vorgeschichte. Fast zehn Jahre hat es gedauert vom Bekanntwerden erster Ideen bis zu dem Moment, als Robert Dahl das symbolische rote Band am Eingang des neuen Freizeitparks zerschnitt. Im Podcast "Thema in Sachsen" erzählt der Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, das hinter der großen Erdbeer- und Erlebniswelt von Karls steht, wieso er unbedingt in Sachsen etwas aufbauen wollte. Dahl nennt eine ganze Reihe von Gründen - und den sicher auch entscheidenden: "Die Sachsen sind schon seit jeher für uns eine große Fangruppe." Und ohnehin habe er nie Zweifel an diesem Schritt gehabt. Er sei auch überzeugt, dass sein Unternehmen, das wie er selbst für eine weltoffene Haltung stehe, nach Sachsen passe. Mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl in sechs Monaten ist er sich zudem sicher: "So eine Haltung in das Land zu tragen, kann auf keinen Fall schaden." Schließlich beschreibt der Unternehmer den langen Weg von der Idee zum fertigen Erlebnis-Dorf in Döbeln und dass es so manche unvorhersehbare Überraschung gab. Zum Beispiel das Aus des ursprünglichen Plans, in Bannewitz in unmittelbarer Nähe zu Dresden bauen. Das Vorhaben scheiterte. "Das war wirklich ein trauriger Moment", erzählt Dahl und erklärt, wieso er mit Döbeln jetzt aber umso glücklicher ist. In dem Podcast geht es aber nicht nur um die neue Döbelner Erlebniswelt, sondern auch um die Geschichte hinter der Marke Karls. Was war ausschlaggebend dafür, dass aus einem einfachen Landwirtschaftsbetrieb ein Millionenunternehmen geworden ist? Und wie wichtig ist bei aller Euphorie um die Freizeitanlagen eigentlich noch das Kerngeschäft, also der Anbau und Verkauf von Erdbeeren? Die kurze Antwort darauf wäre: sehr wichtig! Die ausführliche gibt es in dem rund 60-minütigen Interview ... Außerdem Schwerpunkte des Gesprächs: - Was ist neu im Döbelner Erlebnis-Dorf? - Wie kann Karls seine Ticketpreise verhältnismäßig niedrig halten? - Wie sucht, findet und bezahlt Karls für die Erdbeerernte Erntehelfer? - Wieso baut Karls kein Bio-Sortiment auf? - Wo will Karls nach Döbeln das nächste Erlebnis-Dorf aufbauen?
Menschen wollen einfach wissen, wo sie mit ihrer Meinung im Vergleich zu anderen stehen. Ein bewährtes wie beliebtes Mittel, um genau das herauszufinden, sind Umfragen. Doch übertreiben es Medien mit der Menge an Erhebungen und bisweilen sensationslüsternen Ergebnisberichten? Wie nützlich sind insbesondere politische Umfragen? Und noch viel spannender: Wie wird eigentlich dafür gesorgt, dass Ergebnisse auch wirklich repräsentativ sind? Im Podcast "Thema in Sachsen" diskutieren darüber der Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer und Gerrit Richter, Chef des Berliner Meinungsforschungsunternehmens Civey. Ausgangspunkt der Diskussion ist die Sonntagsfrage für Sachsen, die Sächsische.de immer zu Beginn eines Monats veröffentlicht und sich dabei auf Daten von Civey stützt. Vorländer und Richter analysieren den aktuellen Trend, nach dem CDU und AfD in Sachsen gleichauf bei 31 Prozent liegen. Hinter den 16 Prozent, die der Umfrage zufolge "eine andere Partei" wählen würden, dürfte der Großteil auf das Bündnis Sahra Wagenknecht entfallen. Darüber sind sich Vorländer und Richter einig. Auch darüber, dass diese Umfrage ein halbes Jahr vor der Wahl im September nur eine Momentaufnahme ist, und dass insbesondere die Konstellation der beiden auf Protest setzenden Parteien BSW und AfD noch für viel Dynamik sorgen könnte. Unterschiedlicher Auffassung sind die beiden Politikexperten hinsichtlich dem Wert solcher wie anderer Umfragen im Generellen. Vorländer kritisiert, dass es zu viele Umfragen gebe und die Politik dadurch zusätzlich unter Druck gerate. Der Politologe sieht das als Gefahr, weil durch hektische Reaktionen auf Umfragen bisweilen die Sacharbeit liegen bleibe. Richter hält dagegen und findet, man könne gar nicht zu viele Umfragen machen. Der Civey-Chef sagt: "Umfragen geben auch denen eine Stimme, die sonst schweigen." Richter sieht in Umfragen eine Art Korrektiv, das dafür sorge, den oft von den lautesten Akteuren dominierten Diskurs in den Medien mit fundierten Stimmungsbildern zu begegnen. Ein weiteres großes Thema der Diskussion ist die Kritik an Online-Umfragen, wie sie beispielsweise von Civey durchgeführt werden. Kritik, die auch Sächsische.de regelmäßig bei Veröffentlichungen von Umfragen bekommt. Der Wissenschaftler Hans Vorländer bemängelt fehlende Transparenz und Datengrundlagen. Richter argumentiert, wieso Umfragen mit Civey trotz aller Kritik repräsentativ sind. Und er erklärt, wie die Umfragen funktionieren. Außerdem Schwerpunkte der Debatte - Wem schadet bzw. nützt in Sachsen ein starkes BSW mit Blick auf die Wahl? - Warum hat die AfD zuletzt in Sachsen stark eingebüßt? - Worin zeichnen sich qualitativ hochwertige und verlässliche Umfragen aus? - Was ist besser: Telefon-Befragung, Face to Face oder Online-Umfrage?
"Frauen ab einem gewissen Alter finden einfach nicht statt in der Öffentlichkeit." Romina Stawowy beschreibt im Podcast "Thema in Sachsen" bei Sächsische.de den Aha-Moment, der für sie persönlich und ihre Arbeit prägend werden sollte. Seither sorgt die Dresdnerin dafür, dass Frauen - und zwar unabhängig von Alter, Aussehen und Herkunft - mehr Sichtbarkeit in Medien, Politik und Wirtschaft bekommen. Dieser Aha-Moment geht zurück auf das Jahr 2017. Stawowy erzählt von einem Besuch einer Veranstaltung der MaLisa-Stiftung. Die von der Schauspielerin Maria Furtwängler und ihrer Tochter Elisabeth gegründete Organisation hat das Ziel, auf einschränkende Rollenbilder hinzuweisen und diese zu überwinden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Darstellung von Frauen im TV-Programm, in Filmen und Serien. "Als ich hörte, wie unterrepräsentiert Frauen sind, habe ich gedacht: 'Himmel, da muss ich etwas dagegen tun.'" Seither ist bei Romina Stawowy viel passiert: Sie ist jetzt Verlegerin und bringt in Eigenregie dreimal im Jahr das Magazin "femMit" heraus, betreibt eine dazugehörige Website und organisiert Events, die sich gezielt an Frauen richten. Dort, so erklärt es die 41-Jährige, fänden Frauen zwar einen "Safe space" vor, würden aber erfahren, wie es ist, sichtbar zu sein, und könnten genau das Selbstvertrauen aufbauen, um sich in von Männern dominierten Bereichen durchzusetzen. Frauen ermutigen, sich ihrer eigenen Stärken bewusst zu werden, das sei ihr Ziel. Ihr größter Wunsch ist aber noch ein anderer. Und der ist zugleich Antrieb für ihre tägliche Arbeit: "Ich wünsche mir, dass wir Frauen viel, viel mehr zusammenhalten." Und dass Männer mehr zuhören würden, worum es Frauen geht. Und eine Frage wird im Podcast auch gestellt: Wie wichtig ist der internationale Frauentag am 8. März eigentlich? "Mir persönlich nicht so sehr. Es wäre mehr geholfen, wenn wir das Thema 365 Tage im Jahr spielen", sagt Stawowy und verweist auf eine Grafik, die das Google-Ranking der Begriffe Frauenrechte und Gleichberechtigung im Jahresverlauf zeigen. Wenn man diesen Verlauf sehe, so Stawowy, wisse man, wo das Problem liege. Man müsste gar nicht einmal im Jahr über Sichtbarkeit oder Gleichberechtigung reden, wenn es einfach selbstverständlich wäre. Außerdem Schwerpunkte des Gesprächs: - Wie sich die Sichtbarkeit von Frauen in Medien entwickelt und aktuell darstellt - Warum Frauen ab einem Alter von 47 Jahren einfach nicht mehr vorkommen - Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen in Sachsen: Das Rollenbild der Frau in der AfD - und was das für Frauen bedeutet
Künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch. In so gut wie jedem Lebensbereich spielen kleine oder größere technische Helfer inzwischen eine Rolle. Wo aber sollte beim Verschmelzen von Mensch und Technik genauer hingeschaut werden und wann ist es vielleicht auch besser, der Innovation genug Raum zur Entfaltung zu geben? Im Podcast "Thema in Sachsen" diskutieren darüber die Unternehmerin Miriam Corcoran sowie die Wissenschaftler Dirk Labudde und Bertolt Meyer. Corcoran, die mit ihrem im sächsischen Freiberg ansässigen Start-up Mivia eine Lösung für die Qualitätskontrolle im Metallbau entwickelt hat, sagt: "Wir sehen uns eher als einen Unterstützer, der den Menschen von repetitiven und monotonen Tätigkeiten befreit". Ihre Software kann mittels einer speziellen Bildanalyse in 20 Sekunden eine Aufgabe erledigen, für die ein Mensch 20 Minuten brauche. "Und das noch dazu immer in derselben Qualität", betont die Unternehmerin. Der Psychologe Bertolt Meyer, der an der TU Chemnitz das Zusammenspiel von Mensch und Technik erforscht, sieht genau darin eine der größten Chance von KI. Er sagt: "Wenn eine gut gebaute KI in der Lage wäre, unseren viel zu wenigen Altenpflegekräfte in Senioreneinrichtungen die Dokumentationsarbeit abzunehmen, damit diese sich um die Bewohner:innen kümmern können, ist daran nichts Schlechtes." Diskussionen darüber, dass KI den Menschen in der Arbeitswelt ersetze, hält Meyer eher für ein aufgebauschtes Bedrohungsszenario. "Arbeitslosigkeit ist in Sachsen gerade nicht das größte Problem, das wir haben. Im Gegenteil: Wir haben einen krassen Fachkräftemangel." KI könnte dabei helfen, diesen zu lindern. Dirk Labudde ergänzt dazu: "KI wird keine Experten ersetzen, sondern nur die Experten, die von KI keine Ahnung haben." Der Bioinformatiker und IT-Forensiker von der Hochschule Mittweida beschäftigt sich vordergründig mit Fragen in den Bereichen Sicherheit und Kampf gegen Kriminalität. Er weiß: KI ist oft nur so gut wie die Absicht, in der Menschen oder Unternehmen, sie nutzen. Labudde berichtet von Fällen, in denen sein Team und er bei der Aufklärung von Kriminalfällen KI-Anwendungen nutzen konnten. Bei der Frage, wem Künstliche Intelligenz mehr helfe, der Seite des Verbrechens oder Ermittlern, wird es kompliziert. Die ausführliche Antwort hören Sie in dem einstündigen Podcast-Gespräch ... *Anmerkung: Bei Minute 52:10 gab es in der Originalaufnahme für etwa 30 Sekunden ein Tonproblem. Diese kurze Sequenz fehlt in dem Podcast und wird durch einen akustischen Hinweis deutlich gemacht. Gäste in dieser Folge: Miriam Corcoran: Mitgründerin des Freiberger KI-Start-ups MIVIA, das mittels Künstlicher Intelligenz die Qualitätskontrolle von Materialien in der Metallindustrie beschleunigt und somit bestimmte Jobs von Menschen nachhaltig verändert. Professor Bertolt Meyer: Deutschlands Hochschullehrer des Jahres 2024, der an der Technischen Universität Chemnitz das Zusammenspiel von Mensch und Technik erforscht. Er sieht in KI viel Potenzial, wenn sie so eingesetzt wird, dass Menschen davon auch wirklich profitieren. Professor Dirk Labudde: Bioinformatiker und Forensiker an der Hochschule Mittweida, der unter anderem als Experte bei Ermittlungen hinzugezogen wird. Er weiß, welchen Einfluss KI im Bereich von Sicherheit und Kriminologie schon jetzt hat. Moderiert wird die Diskussion von Fabian Deicke, Leiter Podcast & Audio bei Sächsische.de.
Seit dem globalen Erfolg von Anwendungen wie ChatGPT ist Künstliche Intelligenz (KI) ein Thema, das die Welt beschäftigt und wohl nachhaltig verändern wird. Richard Socher ist einer der weltweit führenden Köpfe bei der Entwicklung KI-gestützter Technologien. Im Podcast "Thema in Sachsen" bei Sächsische.de spricht der gebürtige Dresdner über große Chancen, das Überwinden von Ängsten gegenüber Innovationen und seine ganz eigene Vision: mit seinem Start-up You.com den Giganten Google zu überholen. Für Richard Socher ist das, was seit anderthalb Jahren am KI-Markt passiert, eigentlich keine Überraschung. Der 40-Jährige beschäftigt sich schon seit mehr als 10 Jahren intensiv mit der Entwicklung sogenannter neuronaler Netze. An den renommierten Universitäten Princeton und Standford hat er geforscht, einen Doktor gemacht und anschließend als Chefentwickler des Weltkonzerns Salesforce sein Wissen im Cloud-Bereich eingebracht. Dennoch sagt er: "Es ist unglaublich spannend, was passiert ist, seit die Firma Open AI ChatGPT herausgebracht hat. Die Technologie gab es zwar vorher schon, aber die wirklich so zusammenzupacken, dass Menschen damit interagieren können, hat sehr viele Forscher motiviert, jetzt erst richtig loszulegen." Richtig loslegen, das macht auch Socher selbst. Und zwar mit seinem Start-up You.com. Vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich dabei um den Anbieter einer Suchmaschine. Jedoch, so sagt es der frühere Dresdner, kann seine Erfindung mehr als Google. Doch kann er damit den milliardenschweren Konzern überholen? Socher ist überzeugt davon und findet mehrere Erklärungen dafür. Eine ist allerdings verbunden mit einer weniger guten Nachricht für Europa generell und für Deutschland im Speziellen ... Weitere Schwerpunkte des Podcast-Interviews: - Muss KI besser reguliert werden? - Ab wann ist auch für KI-Enthusiasten eine Risiko-Grenze erreicht? - Welche großen Chancen bietet der Einzug von KI in den Alltag?
Die Mehrheit schweigt nicht mehr. Diesen Eindruck erwecken die überall in Deutschland gegenwärtig stattfindenden Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. Auch in Sachsen treibt es Menschen auf die Straße, die es sonst für gewöhnlich wohl eher nicht machen. So wie in den vergangenen Tagen in Bautzen, Borna, Hoyerswerda, Döbeln und an vielen weiteren Orten. Der Podcast "Thema in Sachsen" nimmt die Protestwelle, die sich gerade in Gang setzt, einmal genauer unter die Lupe. Besonders einprägsam waren die Bilder der womöglich größten Demonstrationen zu diesem Thema, die es in Sachsen jemals gab. Am 21. Januar versammelten sich im gesamten Freistaat schätzungsweise deutlich mehr als 100.000 Menschen. Die größten Demos gab es in Leipzig und Dresden. Im Podcast berichtet die 17-jährige Ella, die Mitglied der Klima-Bewegung Fridays for Future ist und bei der Planung der Großdemonstration in Dresden mitgewirkt hat, über das Zustandekommen dieses außergewöhnlichen Ereignisses. "Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet, dass 40.000 Menschen kommen würden. Das war wirklich ein tolles Gefühl", beschreibt die Schülerin rückblickend. Ella erzählt, wieso sie und ihre meist ähnlich jungen Mitstreiter die Aktion überhaupt organisiert haben. "Die Berichte von Correctiv waren ein Weckruf für die breite Gesellschaft und dem wollten wir uns anschließen." Das Recherche-Kollektiv hatte enthüllt, dass sich Rechtsextreme mit AfD-Vertretern bei einem Geheimtreffen über einen "Masterplan" zur massenhaften Ausweisung von Menschen aus Deutschland beraten haben sollen. Alexander Leistner, Soziologe und Protestforscher an der Universität Leipzig sowie Mitglied im Projektverbund Erbe89, sieht in diesem Weckruf-Effekt die Stärke der Protestwelle. Er ist ebenfalls zu Gast im Podcast und sagt: "Das Teilnehmerfeld ist wirklich eine überraschende Mischung, es bietet eine große Vielfalt. Weswegen ich schon sagen würde, es ist eine Bewegung der Vielen, die wir im Moment beobachten." Doch wie werden sich die Proteste auswirken? Schaden die Demonstrationen vielleicht sogar der AfD, die sich im Osten laut Umfragen im Höhenflug befindet? Auch diese Fragen werden in dieser Folge analysiert. Klar ist, das kann man dem Hören vorweg nehmen, was die Schülerin Ella schließlich sagt: "Das starke Zeichen hat Mut und Hoffnung gemacht. Aber man muss dann eben auch wählen gehen und sich weiter beteiligen."
Drei leidenschaftliche Pyrotechniker sorgen dafür, dass am Pulvermühlenweg in Freiberg eine lange Tradition fortgeführt werden kann. Ohne sie würde es dort keine Produktion von Feuerwerk mehr geben. In der letzten Folge des Jahres 2023 im Podcast "Thema in Sachsen" berichtet Georg Alef, einer der drei "Retter", wie riskant das Unterfangen mit der Gründung seiner "Feuerwerk Kultur Fabrik" (FKF) war und wie aussichtsreich es inzwischen ist. Außerdem erklärt Albrecht Pallas, innenpolitischer Sprecher der SPD in Sachsen und Kriminalbeamter, wieso er sich für ein teilweises Umdenken beim privaten Böllern einsetzt. Schwerpunkte und Kernfragen des Podcasts: Wie die Freiberger Feuerwerkstradition erhalten blieb Wie groß ist die Umweltbelastung durch Feuerwerk zu Silvester? Welche Stoffe enthalten Böller und Raketen? Woran erkennt man sichere Pyrotechnik? Wieso ist der illegale Markt bei Feuerwerk so groß? Welche rechtlichen Hürden gibt es bei Verbotszonen? Wo in Sachsen gibt es dieses Jahr Feuerwerksverbote?
Tim Lochner hat in Pirna erstmals eine Oberbürgermeisterwahl in Deutschland für die AfD gewonnen. Als das Ergebnis am Sonntagabend Gewissheit wurde, rückte die Stadt in den Fokus bundesweiter Berichterstattung. In Pirna, das stand mit diesem Moment fest, war nicht nur ein neues Stadtoberhaupt gewählt worden, sondern auch etwas Außerordentliches passiert. In der aktuellen Folge "Thema in Sachsen" wird auf diese Wahl geblickt und die Frage gestellt: Welche Ursachen und Folgen hat das Ergebnis? Zu Gast ist der Leiter des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung an der TU Dresden, Hans Vorländer. Der Politikwissenschaftler merkt an: Dass es diese Premiere gibt, ist etwas besonders. Allerdings sieht er im Abschneiden des parteilosen und für die AfD angetretenen Kandidaten Tim Lochner ein eher "bescheidenes Ergebnis". Im Vergleich zum ersten Wahlgang habe Lochner nicht signifikant zulegen können. Dass er gewonnen habe, sei der fehlenden Zuspitzung im zweiten Wahlgang geschuldet, weil sowohl CDU als auch Freie Wähler erneut antraten und sich somit dem Wähler kein klares "Bündnis demokratischer Parteien gegen die AfD" ersichtlich war. Doch was sagt das Wahlergebnis ein reichliches Dreivierteljahr vor der Landtagswahl in Sachsen aus? Immerhin konnte in Pirna der AfD-Kandidat nach vorläufigem Endergebnis rund 38,5 Prozent der Stimmen holen. "Das war absolut ein Stimmungstest für diese Wahl." Allerdings, fährt Vorländer fort, habe das Pirnaer Ergebnis auch gezeigt: "Es ist die Grenze des Potenzials der AfD erreicht." Schließlich habe es bei Lochner im Vergleich der beiden Wahlgänge nur wenig Veränderung gegeben. Außerdem Aspekte des Gesprächs sind die Einstufung des sächsischen AfD-Landesverbandes als gesichert rechtsextremistisch, die Bedeutung des Wahlergebnisses für den Standort Pirna sowie die Frage nach den Ursachen für die häufig geringe Wahlbeteiligung bei Wahlen auf kommunaler Ebene. In Pirna hatten nur rund 53 Prozent der Wahlberechtigten abgestimmt.
Wie sollte die Verkehrsplanung für die Zukunft laufen? Und welches Fortbewegungsmittel bekommt dabei vielleicht mehr oder weniger Platz als bisher? Im Podcast "Thema in Sachsen" diskutieren darüber die Kommunalpolitiker Stephan Kühn und Holger Zastrow am Beispiel der Großstadt Dresden. Kühn, Mitglied der Grünen und seit 2020 Baubürgermeister in der sächsischen Landeshauptstadt, und Zastrow, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Stadtrat, liefern sich einen Schlagabtausch. Während Kühn für eine Mobilitätswende mit sich verändernden Gewohnheiten wirbt, setzt Zastrow auf Pragmatismus und Bewährtes. "Wir sollten in Deutschland wieder Politik für die Mehrheit machen", findet Zastrow. Das Auto sei nach wie vor das beliebteste Verkehrsmittel. "Auch in Dresden", betont der FDP-Mann. Doch stimmt das? "Nein", erwidert Kühn und erklärt, die meisten Dresdner seien multimobil unterwegs. "Das heißt, sie sind nicht nur auf ein Verkehrsmittel fixiert", so der Baubürgermeister. Es liege daher nahe, dass Verkehrspolitik nicht für einen Teil, sondern für alle gemacht werden müsse. Schließlich mündet die Diskussion in der Frage, was wichtiger sei: Gleiche Sicherheit für alle oder freie Fahrt für die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer, die noch immer motorisiert unterwegs sind? Weitere Themen, über die Zastrow und Kühn diskutieren: - Sollten Bauprojekte künftig noch mehr mit Verkehrsversuchen getestet werden? - Sind die geplanten Radwege auf dem Blauen Wunder sinnvoll oder nicht? - Wäre eine Verbreiterung des Elberadwegs auf Johannstädter Seite sinnvoll? Das Streitgespräch ist Teil der Veröffentlichungsreihe zum großen Mobilitätskompass von Sächsische.de - einer Verkehrsstudie in Kooperation mit der Agentur Die Mehrwertmacher und der Evangelischen Hochschule Dresden.
Seit Mitte Oktober wird an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz mit stationären Kontrollen die Einreise überwacht. Die Maßnahme hat das Ziel, illegale Migration zu bremsen und gegen kriminelle Schleuser vorzugehen. In der neuen Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" bei Sächsische.de wird analysiert, wie die Kontrollen ablaufen, welche Erfolge es bereits gibt und ob der hohe Aufwand auch nachhaltig sein kann. Axel Bernhardt, Polizeihauptkommissar und Sprecher der Bundespolizeiinspektion Pirna, berichtet eindrücklich von den Erlebnissen, die seine Kolleginnen und Kollegen in den vergangenen Monaten im grenznahen Raum gemacht haben. Menschen würden wie Waren transportiert, erzählt er und berichtet von ersten Anzeichen, dass die Kontrollen wirken. GdP-Vizechef Sven Hüber übt unterdessen scharfe Kritik an den Kontrollen. "Die Vorbereitung der Maßnahme lief desolat", urteilt er. Viel größer wiegt für Hüber allerdings, dass der immense Aufwand wenig nütze. Dass Sachsen bereits im Vorfeld der Kontrollen eben diese lange gefordert habe, hält er für Wahlkampfgetöse der Union um das von Armin Schuster (CDU) geführte Innenministerium. Armin Schuster, der ebenfalls in dem Podcast spricht, hält dagegen. Zudem wünscht er sich, dass die Kontrollen, die gegenwärtig bis Mitte November geplant sind, noch viel länger laufen.
Der Besuch eines Restaurants, aber auch die Essensversorgung in Kitas, Schulen oder Pflegeeinrichtungen könnte ab Januar teurer werden. Grund dafür: Die Mehrwertsteuer auf Speisen, die dann wieder 19 statt 7 Prozent betragen muss. Zumindest nach jetzigem Stand. Es sei denn, es wird noch eine Lösung zur Verlängerung der bis Ende 2023 befristeten Ausnahmeregel gefunden. Wieso ist die Mehrwertsteuer überhaupt momentan niedriger? Warum gibt es um die mögliche Rückkehr eine große politische Debatte und bisher keine bundesweite Einigung? Und welche Folgen hätte eine Rückkehr zum vollen Steuersatz für Preise und Unternehmen? Darum geht es in der neuen Folge "Thema in Sachsen" bei Sächsische.de. Zu Gast sind Axel Klein, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in Sachsen, sowie der Chef des Dresdner Catering-Unternehmens Q-Linar, Martin Mix. Beide sprechen sich klar für ein beibehalten des niedrigeren Umsatzsteuersatzes aus. Beide sind als Vertreter der Branche betroffen, jedoch argumentieren sie nicht nur aus unternehmerischer Sicht für die den Verbleib bei 7 Prozent. Es gehe sowohl um steigende Preise für Kunden als auch die Frage, wie sich die Gastronomie vor weiteren Einschnitten bewahrt. Laut Klein würden 570 Betriebe in Sachsen eine Mehrwertsteuererhöhung nicht überleben. Außerdem erklärt Sachsens Chef der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, Oliver Schenk (CDU), wie sich der Freistaat in der bundesweiten Diskussion um die Mehrwertsteuer verhält. Außerdem im Schwerpunkte in dieser Folge: - Wie die Bundesregierung darüber denkt - Was genau in der Pandemie zum Schutz der Gastronomie beschlossen wurde - Ob Kita- und Schulessen in Sachsen wie in Berlin staatlich gefördert werden sollte
Die angespannte Personalsituation an Schulen in Sachsen führt zu Frust bei Lehrerinnen und Lehrern. Auch in diesem noch sehr jungen Schuljahr zeigt sich: Die Personallücke ist riesengroß. Wie groß genau und welche Folgen das im Einzelnen hat, darum geht es in der neuen Ausgabe des Podcasts "Thema in Sachsen". Darin berichtet die Lehrerin Anne-Marie Leiblich von ihren Erlebnissen im Alltag an einem Gymnasium in Dresden. Die 29-Jährige arbeitet in Vollzeit, hatte jedoch den Wunsch ihre Stundenzahl zu reduzieren. Weil das Landesamt für Schule und Bildung (Lasub) den Antrag abgelehnt hat, schickt sie einen Brandbrief an die Schulbehörde und das Kultusministerium und zieht eine drastische Konsequenz: Zum Halbjahr quittiert sie ihren Dienst. Eigentlich, so die Lehrerin, wolle sie gar nicht aufhören. "Ich bin sehr gerne Lehrerin, aber die Arbeitsbedingungen führen dazu, dass ich meinen Traumberuf nicht so ausführen kann, dass ich meinem Anspruch daran gerecht werde." Leiblich arbeite im Schnitt bis zu 45 Stunden pro Woche. "In Spitzenzeiten sind es auch mal 50." In Teilzeit, so schätzt sie es ein, sei die Arbeitsbelastung wahrscheinlich äquivalent einer Vollzeitstelle. Für die Genehmigung von Teilzeitanträgen gibt es klare Regeln. Das Kultusministerium, das auf eine Anfrage von Sächsische.de für den Podcast schriftlich antwortete, schreibt: "Wir halten uns hier an Recht und Gesetz." Teilzeitanträge werden seit dem vergangenen Schuljahr nur noch aus den gesetzlichen Gründen genehmigt, etwa wenn Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen sind. Auch mit einem ärztlichen Attest sei die Gewährung von Teilzeit möglich. "Das liegt bei mir alles nicht vor. Und ein Burnout habe ich zum Glück noch nicht", meint Leiblich. Die Lehrerin kritisiert, dass die Behörden wie in ihrem Fall pauschal Anträge ablehnen würden. "Ich hatte nie das Gefühl, man begegnet mir auf Augenhöhe [...] oder ist gewillt eine gemeinsame Lösung zu finden." Wer so mit Arbeitnehmern umgehe, dürfe sich nicht wundern, wenn sie woanders hin gehen. Außerdem berichtet in dem Podcast die Sächsische.de-Bildungsreporterin Andrea Schawe von der generellen Lage an Schulen in Sachsen, wie die Politik mit Veränderungen in der Lehrerausbildung dem akuten Lehrermangel begegnen will und welche Wege sich aus der aktuell brenzlichen Situation abzeichnen. Weitere Schwerpunkte des Gesprächs: - Wieso junge Lehrkräfte an Schulen delegiert werden - Wie gut oder schlecht sind Lehrkräfte auf den Alltag in der Schule vorbereitet - Welche Aufgaben hat ein Lehrer eigentlich - außer Stunden halten - Wie groß ist die Personalnot bei Sozialarbeitern
Immer mehr Kinder in Sachsen sind krankhaft übergewichtig. "Zwischen 2017 und 2022, also allein in den vergangenen fünf Jahren, hat der Anteil von Kindern mit der Diagnose Adipositas um 7,1 Prozent zugenommen", sagt Marius Milde, Geschäftsführer der AOK Plus, im Podcast "Thema in Sachsen" bei Sächsische.de. Milde bezeichnet die Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung, die die Krankenkasse exklusiv für Sächsische.de durchgeführt hat, als alarmierend. Demzufolge sei im Freistaat jedes 20. Kind zwischen 3 und 18 Jahren von Adipositas betroffen. Die Analyse stützt sich auf Daten von circa 390.000 bei der AOK in Sachsen versicherten Kindern. Um die Dimension des Problems zu verdeutlichen, erklärt Milde: "Adipös heißt hier nicht nur, man ist ein bisschen übergewichtig. Wir sprechen hier über Fälle, die die Grenze zum krankhaften Übergewicht überschritten haben." Der AOK-Geschäftsführer sieht dringenden Handlungsbedarf und sieht ein Verbot von an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Nahrungsmittel als ein mögliches Instrument an. Außerdem in dieser Podcast-Folge: Die Ärztin Maria Philipp, die das Kinder- und Jugendprogramm am Adipositas Zentrum des Städtischen Klinikums Dresden leitet. Die Medizinerin spricht über die Ursachen und Folgen von Adipositas, aber auch darüber, wie man die Krankheit erfolgreich behandeln kann. Philipp macht dabei deutlich: Die Therapie eines einzelnen Kindes geht nicht selten mit der "Therapie der ganzen Familie" einher. Schließlich beschreibt die Kinder- und Jugendärztin Adipositas als eine Krankheit, die oft auf die Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten im nahen Umfeld eines Kindes zurückzuführen ist.
Am 23. August stürmt in Bischofswerda ein mutmaßlich ehemaliger Schüler der Oberschule in den Schulkomplex an der Kirchstraße. Dort befindet sich auch eine Grundschule. Auf seinem Weg durch das Gebäude begegnet ihm ein Achtjähriger. Der Angreifer verletzt den Drittklässler schwer mit einem Messer. Auch sich selbst fügt der Jugendliche schwere Verletzungen zu. Hinzu kommen viele, die das Erlebte jetzt verarbeiten müssen. Eine Woche nach der Messerattacke drängen sich viele Fragen auf: Was ist genau passiert in dieser Schule? Wie konnte noch Schlimmeres abgewendet werden? Was lief bei der großen Einsatzlage gut, was nicht? Wie gehen die Menschen damit um, dass in ihrer Stadt so etwas passiert ist? Und was sagt der Fall in Bischofswerda generell über die Sicherheit an Schulen in Sachsen aus? In dieser Folge "Thema in Sachsen" sprechen darüber SZ-Reporterin Miriam Schönbach und Michael Hoyer von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Sachsen (GEW), der als Lehrer in Chemnitz arbeitet und Berufskollegen in Workshops auf gefährliche Situationen trainiert. Mit Blick auf die Gesamtlage, die durch steigende Zahlen von Gewaltdelikten an Schulen gekennzeichnet ist, sagt Hoyer: "Ich bin der Meinung, dass es ähnlich wie Erste-Hilfe-Ausbildungen alle vier Jahre auch mindestens eine Schulung zu Gewalt- und Deeskalation-Strategien geben muss." Außerdem bemängelt der GEW-Mann, dass nach wie vor zu viele Stellen für Sozialarbeiter und Schulpsychologen unbesetzt seien und was er sich in Bezug auf die Ausbildung der künftigen Generation von Lehrkräften wünsche.
Frank Bösenberg, Geschäftsführer des Branchenverbands Silicon Saxony e.V., sieht in der geplanten Großansiedlung des taiwanischen Chipriesen TSMC in Dresden eine Bestätigung für jahrzehntelange Aufbauarbeit. "Die Zeichen stehen weiter klar auf Wachstum - und das ist auch gut so", sagt er im Podcasts "Thema in Sachsen". Dass mit TSMC nicht nur der weltgrößte, sondern auch ein asiatischer Hersteller nach Sachsen komme, mache den Standort "zu einem Leuchtturm auf der globalen Landkarte für die Fertigung von Halbleitern". Zudem würden die zusätzlich in Dresden entstehenden Kapazitäten auch Europa dabei helfen, das selbst gesteckte Ziel nach mehr Versorgungsicherheit zu erreichen. In dem Gespräch reagiert Bösenberg auch auf Kritik, die sich an der hohen Subventionierung des Chipwerkes festmacht. Der Bund macht bis zu 5 Milliarden Euro frei. Ökonomen kritisieren das, weil die Halbleiterbranche im Grunde selbst in der Lage sein müsste, solche Investitionen zu stemmen. "Das stimmt auch", sagt Bösenberg, "allerdings müssen die Hersteller nirgendwo auf der Welt, wo vergleichbare Projekte möglich sind, das tun." Ist es also wirklich so, dass der, der nicht mitbietet, auch leer ausgeht? Außerdem spricht der Geschäftsführer des Branchenverbandes darüber, wie er die weitere Entwicklung des Silicon Saxony bewertet, wie die Firmen ihren Bedarf an Fachkräften decken wollen und welche Mikrochips in Dresden gefertigt werden.
Rund 17 Millionen Deutsche ab einem Alter von 14 Jahren gehen gelegentlich joggen. Ein kleiner Teil, etwa 6 Millionen, macht es regelmäßig. Allerdings, das zeigt die Allensbach-Studie, von der diese Zahlen stammen: 47 Millionen Menschen sagen: Sie gehen niemals laufen. Dabei ist bei vielen der Wunsch groß, sich mehr zu bewegen, um so einen Beitrag zur eigenen Gesundheit und Fitness zu leisten. Wie schafft man es also, in Form zu kommen, halbwegs sportlich zu werden - und die Grundlage zu legen, sich wohl im eigenen Körper zu fühlen? Darum geht es in der neuen Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" bei Sächsische.de. Zu Gast sind der Dresdner Leichtathlet Karl Bebendorf und Sportreporterin Michaela Widder. Der Profi, der bei der EM 2022 Fünfter im Hindernislauf über 3.000 Meter wurde, und die Journalistin geben aktuell in einer Serie unter dem Titel "Fit in den Frühling" Tipps, wie sich Laufmuffel motivieren können, was sie am besten tun oder aber auch lassen sollten. Im Podcast wird schnell klar: Hobbysportler haben zwar ganz andere Ziele als Leistungssportler. Sie können sich aber eine Menge bei den Profis abgucken. Bebendorf, der auf Instagram eine Community von rund 100.000 Followern hat, teilt fast täglich Videos seines Trainings. "Ich rücke dort oft das Thema Motivation in den Vordergrund", erzählt er. Das Interesse daran, wie er es schaffe, sich auf seine Ziele zu fokussieren, sei groß. Und natürlich gibt Bebendorf neben seinem Rezept gegen den "inneren Schweinehund" auch Tipps zur Ausrüstung. Wie viel Geld sollte man für Laufschuhe in die Hand nehmen? Was bringen eigentlich Carbon-Sohlen? Welchen Nutzen haben Fitness-Uhr eigentlich? Und wieso lohnt sich der Weg ins Fachgeschäft? Weitere Schwerpunkte und Fragen in diesem Podcast: - Warum sollten Hobbyläufer ihren Puls und andere Werte im Auge behalten? - Wie gut oder schlecht steht es um die Sportförderung in Deutschland? - Warum Freizeitläufe auch für Leistungssportler wichtige Ereignisse sind
Verfolgt man die öffentliche Debatte um die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland fällt auf: Viele Menschen sind in Sorge, dass Energie nun knapp und alles noch teurer werden könnte. Einer Umfrage zufolge hätten sich sogar 81 Prozent der Sachsen gewünscht, dass die Meiler länger als bis zum 15. April am Netz geblieben wären. Und Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) schlussfolgert beim Erneuern seiner Kritik am Atom-Aus diese Woche: "Wir müssen eine neue Energiewende aufsetzen." Doch ist die bisherige Idee von der Energiewende wirklich gescheitert, nur weil Deutschland jetzt keinen Atomstrom mehr produziert? Welche Folgen hat es auf die Preise, wenn die zuletzt verbliebenen rund 6 Prozent Atomstrom künftig im Strommix fehlen? Und wie weit ist das Land eigentlich bei der Energiewende? Das sind die Kernfragen, um die es in der neuen Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" geht. Die Antworten der beiden in dem Podcast befragten Experten fallen eher zuversichtlich aus. Gunter Erfurt, CEO des in Sachsen produzierenden Solarunternehmens Herstellers Meyer Burger, ist sich sogar sicher: "Wir werden in zehn Jahren zurückblicken und sagen: 'Das war ja einfach'". Ein Satz, der in der aktuell durch eher negativ geprägte Nachrichten dominierten Zeit, einmal erfreulich anders klingt. Etwas zurückhaltender aber dennoch ähnlich argumentiert Dominik Möst, Energieökonom und Professor am Institut für Wirtschaftswissenschaften an der TU Dresden. Bei der Stromerzeugung sieht er den Anteil erneuerbarer Energien in den nächsten zehn Jahren auf Werte von 70 bis 75 Prozent steigen. Im Gesamtsystem, also auch mit den Bereichen Verkehr und Gebäude, seien 35 Prozent realistisch. Schließlich sagt er: "Die Energiewende ist nicht gescheitert. Wir stecken mittendrin." Weitere Schwerpunkte und Fragen in diesem Podcast: - Hat sich der Energiemarkt nach einem Jahr Krise jetzt beruhigt? - Wieso der Gaspreis sich auf einem etwa verdoppelten Niveau einpendelt - Kann der Osten wieder zum weltweiten Vorreiter der Solarindustrie werden? - Welche Lösungen gibt es bei Speichern und Netzausbau - Importeur oder Exporteur: Deutschlands Rolle im europäischen Energiemarkt
Die Kapazitäten zur Unterbringung von Flüchtlingen in Dresden sind erschöpft. Bis Herbst werden deshalb an neun Standorten sogenannte "mobile Wohneinheiten" aufgebaut. Sie sollen zwei Jahre stehen bleiben. Konkret geht es dabei um Container, in denen vier Personen leben können. Im Podcast "Thema in Sachsen" erklärt Dresdens Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Die Linke), wieso sich die Stadt für diese Lösung entschieden hat. "Wohncontainer sind für uns die bessere Alternative zu Zeltstädten, wozu sich beispielsweise Leipzig für kommunal zugewiesene Flüchtlinge entschieden hat", sagt Kaufmann. Die Container seien zwar nicht vergleichbar mit festen Unterkünften, kämen dem aber näher als große Sammelunterkünfte. Außerdem sei auch die Belegung von Messe- und Turnhallen keine Alternative. "Obwohl man als Kommune darauf schnell Zugriff hätte." Und schnell muss es tatsächlich gehen. Denn nachdem die Stadt im vergangenen Jahr über 9.000 Menschen aus der Ukraine und 1.600 Asylsuchende aus den klassischen Herkunftsländern Syrien, Türkei, Venezuela, Afghanistan und Irak untergebracht hat, sei "unser Puffer jetzt aufgebraucht", erklärt Kaufmann. In diesem Jahr erwartet die Stadt 2.200 Asylsuchende. Hinzu komme noch die Gruppe der Ukrainer, die zusätzliche Kapazitäten auf dem ohnehin angespannten Markt für Sozialwohnungen binde. Dass die Schaffung von neun Container-Standorten mit Kapazitäten zwischen 42 und 152 Plätzen für Spannungen in der Bevölkerung sorge, verstehe Kaufmann. Um Ressentiment und Ängsten zu begegnen, sei bewusst eine Reihe mit Bürgerdialogen geplant. Bei der ersten Auflage am vergangenen Freitag in der Dreikönigskirche hatten Gegner der geplanten Maßnahme sich teils lautstark zu Wort gemeldet. "Uns ist sehr bewusst, dass der Diskurs nicht vergnügungssteuerpflichtig wird", sagt Kaufmann. Jedoch sei es eine Lehre aus den Jahren 2015 und 2016, die Bevölkerung frühzeitig zu involvieren. Weitere Schwerpunkte und Fragen in diesem Podcast: - Rückblick auf den Bürgerdialog in der Dreikönigskirche - Wie wird an den Container-Standorten für Sicherheit gesorgt - Wie Dresden weitere Kapazitäten schaffen will - Wie Integrationsprozesse verbessert werden können
"Der Wolf ist kein Kuscheltier", das ist der Titel eines aktuellen Positionspapiers der sächsischen CDU. Darin verleiht die Partei ihren Forderungen nach einem Umdenken im Umgang mit dem Raubtier in mehrerlei Hinsicht Nachdruck, unter anderem nach einer jährlichen Abschussquote. In der neuen Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" erklärt Georg-Ludwig von Breitenbuch, Fraktionsvize der CDU im sächsischen Landtag: "Wir brauchen endlich diese Entscheidung der Vernunft." Von Breitenbuch, selbst Landwirt und Jäger in Nordsachsen, hält eine aktive Bestandsregulierung für unerlässlich und stellt klar: "Der jährliche Zuwachs liegt bei 30 Prozent. Wenn man den Bestand halten will, muss man also 30 Prozent schießen." Doch wäre eine Quote wirklich das richtige Mittel, um Nutztierbestände zu schützen und Wölfe von Gebieten fernzuhalten, in denen sie mehr Schaden als Nutzen stiften? Marie Neuwald, Referentin für Wölfe und Beweidung beim Naturschutzbund NABU, hält dagegen: "Eine Quote würde bei Wölfen nichts bringen, weil sie territoriale Tiere sind. Es ist rein biologisch nicht zu erwarten, dass es auf einer kleinen Fläche massenhaft Wölfe gibt." in Rudel, in der Regel bestehend aus rund acht Tieren, besetze durchschnittlich ein Territorium mit einer Fläche von 200 bis 250 Quadratkilometer. Zum Vergleich: Das entspricht etwa der Fläche der Stadt Chemnitz. Bei einer Quote von 30 Prozent dürften auf dieser Fläche folglich zwei oder drei Tiere pro Jahr abgeschossen werden. Es blieben also trotzdem fünf Wölfe übrig, die für Nutztierhalter gefährlich werden könnten, rechnet Neuwald vor und stellt klar: "Eine Quote entbehrt nicht vom Herdenschutz." Weitere Schwerpunkte und Fragen in diesem Podcast: - Spaltet das Positionspapier der CDU die sächsische Landesregierung? - Nutzt die CDU das Thema, um gegen die AfD im ländlichen Raum zu punkten? - Ist das sächsische Wolfsmanagement gut oder verbesserungswürdig? - Wie sieht die Lage in anderen Bundesländern aus? - Warum stellt sich die Bundesregierung gegen die Unionspläne zur Abschussquote? -Was schreibt der Rechtsrahmen in Sachsen, dem Bund und der EU zum Schutz von Wölfen vor?
Die Räumung des Protestcamps "Heibo" und die sich anschließende Rodung des 7,5 Hektar großen Waldstücks westlich von Dresden markiert zwar des Ende einer anderthalb Jahre andauernden Besetzung, nährt jedoch die Diskussion über ein noch größeres Kiesabbauvorhaben in der Region. Die neue Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" arbeitet den großen Polizeieinsatz von vergangener Woche auf und fragt, ob sich die Ereignisse wiederholen werden, wenn es bald um 134 Hektar geht. Es berichten die Reporterin Luisa Zenker und der Reporter Connor Endt über ihre Erlebnisse von der Räumungsaktion des Areal mit dem Namen "Würschnitz 1". Rund 1.000 Polizisten waren daran beteiligt, hinzu kamen Kräfte von THW, Rettungsdienst und Sachsenforst. Dass bei diesem Großeinsatz eine gewisse Anspannung in der Luft gelegen habe, sei ihnen aufgefallen. "Festzuhalten bleibt aber, dass es bis auf ein paar Ausnahmen schon relativ friedlich verlief", sagt Endt. Die Gründe dafür liegen, so vermuten es die beiden Reporter, einerseits im deeskalierenden Auftreten der Einsatzkräfte, andererseits aber auch am Verhalten des überwiegenden Teils der Demonstrierenden. "Sie haben mit ihrer Aktion, den geplanten Kiesabbau und den damit verbundenen Eingriff in die Natur kritisieren wollen", so Zenker. Der grüne Landtagsabgeordnete Volkmar Zschocke, der ebenfalls zu Gast im Podcast ist, äußert diese Bedenken auch und mahnt: "Die Grünen sind nicht gegen Kiesabbau in Sachsen. Wenn es passiert, muss es aber im Einklang mit der Natur und Umwelt geschehen." Bei den Abbauplänen für das noch größere Areal "Würschnitz-West", für das aktuell ein Planfeststellungsverfahren läuft, hat Zschocke Bedenken. "Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass etwa zum Auffüllen abgetragenen Kieses auch bergbaufremde Stoffe - etwa Bauschutt - verwendet wurden", sagt Zschocke. Zudem hält es der Grüne für fraglich, dass es folgenlos für das Grundwasser bleibe, wenn darüber liegende Schichten bis auf einen Meter abgetragen würden. Das Sächsische Wirtschaftsministerium, unter dessen Dach das für die Planung zuständige Oberbergamt angesiedelt ist, nimmt dazu Stellung. Staatssekretärin Ines Fröhlich (SPD) sagt: "Das erteilte Baurecht ist an hohe ökologische Anforderungen geknüpft." Zudem soll das Verfahren transparent und für die Öffentlichkeit nachvollziehbar gemacht werden. Weitere Fragen dieser Podcast-Folge: - Wieso befinden sich die Grünen beim Thema "Heibo" in einer Zwickmühle? - Warum wirbt Sachsen für eine Reform des Bergrechts auf Bundesebene? - Ist "Würschnitz-West" überhaupt noch zu verhindern? - Wie gefährlich ist der Protest in Baumhäusern eigentlich? - Und: Wird wie im "Heibo" auch in "Würschnitz-West" irgendwann Wald besetzt?
Der Prozess um den Einbruch ins Grüne Gewölbe in Dresden dauert seit etwas mehr als einem Jahr an. Beobachter meinen, das Verfahren am Landgericht Dresden ist mindestens genauso spektakulär wie seine Vorgeschichte, der Einbruch selbst. Denn was seit Prozessbeginn im Januar 2022 alles passiert ist, war so nicht vorherzusehen: Es gibt geständige Angeklagte, Juwelen, die ihren Weg nach Dresden zurückgefunden haben, einen sogenannten Deal - und noch immer teilweise sehr große Fragezeichen. Im Podcast "Thema in Sachsen" ordnet SZ-Gerichtsreporter Alexander Schneider die wichtigsten Ereignisse und Fragen des Verfahrens ein: - Wie vertrauenswürdig sind die Geständnisse der sechs Tatverdächtigen? - Was führte dazu, dass im Dezember Teile der Beute in einer Berliner Anwaltskanzlei an Ermittler der Dresdner Sonderkommission Epaulette übergeben wurden? - Wieso waren die 31 übergebenen Schmuckstücke in einem schlechten Zustand? - Wie wirkt sich das auf ein mögliches Strafmaß für die Angeklagten aus? - Und: Was weiß man über zwei noch Unbekannte, die an der Tat beteiligt gewesen sein müssen? Neben dem Journalisten Schneider spricht in dem Podcast auch der Vorsitzende Richter und Sprecher des Landgerichts, Andreas Feron, über die Besonderheiten des Prozesses. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden, Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt, äußert sich zur Stabilität der getroffenen Vereinbarung, also des Deals. Und Thomas Geithner, Sprecher der Polizeidirektion Dresden, schildert, wie sich der Prozess aus Perspektive der Ermittler aktuell darstellt.
Fünf Anläufe hat es gebraucht, nun ist Dresdens Stadtspitze seit einer Woche immerhin wieder fast vollständig - bestehend aus einem Oberbürgermeister und fünf beigeordneten Fachbürgermeistern. Vorausgegangen war ein Bürgermeisterstreit, der die sächsische Landeshauptstadt in ein fast fünf Monate andauerndes Führungskoma versetzt hat. Die neue Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" arbeitet die Ereignisse auf und blickt voraus. Denn das politische Tauziehen ist längst noch nicht vorbei ... Für Lokalreporter Dirk Hein, der seit 15 Jahren aus dem Dresdner Rathaus berichtet, ist klar: "So etwas haben meine Kollegen und ich noch nicht erlebt." Der Journalist beschreibt in dem Podcast, warum die Abstimmung über die Bürgermeisterposten in einem Patt mündete, den nur noch ein Schlichterspruch von Außen lösen konnte. Wer hat welche Interessen verfolgt? Wie arbeiten die einzelnen Lager nach wie vor offensichtlich mehr gegeneinander als miteinander? Worauf konnte man sich jetzt eigentlich einigen? Und, weil ein Bürgermeisterposten nach wie vor vakant und umkämpft ist, stellt sich die Frage: Wie soll das alles weiter gehen, ohne dass noch mehr Schaden entsteht? Außerdem im Gespräch: Hans Vorländer, Politikwissenschaftler und Direktor des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung an der TU Dresden. Er spricht über die Folgen und die öffentliche Wahrnehmung dieses Streits. "Das war kein Ruhmesblatt, und zwar für keinen der Beteiligten", sagt er und findet: "Die einzige Gewinnerin ist derzeit die Stadt selbst, weil es jetzt doch zumindest eine Stadtregierung gibt."
Die Eröffnung der "Veganen Fleischerei" in Dresden vor etwas mehr als einer Woche hat eine Diskussion angestoßen: Darf sich das Geschäft so nennen, wenn doch dort gar kein Fleisch, sondern ausschließlich tierfreie Produkte angeboten werden? Im Podcast "Thema in Sachsen" bei Sächsische.de stellt Stefan Meyer-Götz, einer der Inhaber des Geschäfts, klar: "Wir verarbeiten doch Fleisch: Fruchtfleisch." Meyer-Götz und seinen drei Mitgründern sei jedoch auch bewusst gewesen, dass der Name polarisiere. Allerdings sei es nicht ihr Hauptanliegen gewesen, für eine vornehmlich auf Sozialen Medien ausgetragene öffentliche Debatte zu sorgen. "Wir sind aber trotzdem glücklich, wie der Start gelaufen ist", verrät der Unternehmer und berichtet, was in den ersten Tagen alles passiert ist. Außerdem erklärt Meyer-Götz, wie das Geschäft seine veganen Lebensmittel herstellt und was diese maßgeblich von klassischer Supermarktware unterscheide. "Vor allem die Frische", führt er aus und lässt hinter die Kulissen blicken. In einem zweiten Gespräch in diesem Podcast ordnet der Dresdner Lebensmittelchemiker und Ernährungsexperte Thomas Henle das Grundsätzliche zum Oberbegriff "vegane Ernährung" ein. Henle ist Professor am Institut für Lebensmittelchemie an der TU Dresden. Er erklärt, wie gesund oder ungesund vegane Produkte sein können und worauf man bei Einkauf sowie Verzehr wert legen sollte. Und er begründet, bei allem Respekt um das Marketinggeschick bei der Namenswahl, wieso bei der "Veganen Fleischerei" eigentlich von einer "Bäckerei" die Rede sein müsste.
T-Shirt statt Rollkragen: Das Wetter in Sachsen hat zum Jahreswechsel die Folgen des Klimawandels überdeutlich gemacht. In Dresden-Hosterwitz wurden am 31. Dezember 19,4 Grad gemessen: neuer sächsischer Rekord seit Beginn der Wetteraufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes. So wie in Dresden ist es überall in Sachsen aktuell ungewöhnlich warm. Die Temperaturen sind die gesamte erste Woche des Jahres höher als üblich. "Und das wird auch die nächsten zwei Wochen wohl noch so bleiben", sagt Valeri Goldberg vom Institut für Hydrologie und Meteorologie an der TU Dresden im Podcast "Thema in Sachsen" voraus. Der Meteorologe erklärt außerdem, wieso es für einen richtigen Winter in diesem Jahr nur noch "ein Fünkchen Hoffnung" gebe. Mit Blick auf die zum Jahreswechsel gemessenen Höchstwerte spricht Goldberg von einer "neuen Kategorie von Erwärmung und wagt eine Prognose für den Winter der Zukunft. Für Sachsens Skiregionen bedeuten die aktuellen Bedingungen, dass nirgendwo mehr Betrieb möglich ist. Als letzter Ort schloss Altenberg unter der Woche seinen Hang, in Oberwiesenthal ist schon seit Weihnachten die Saison unterbrochen. Oberwiesenthals Bürgermeister, Jens Benedict, sagt im Podcast: "Die nächsten Wochen machen mir schon Sorgen." Die Stadt am Fuße des Fichtelbergs ist mit über 6.000 Betten und mehr als 200 Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen der wichtigste touristische Wintersportort Sachsens. Die Folgen des Klimawandels mit immer trockener werdenden Sommern und warmen Wintern seien die größte Aufgabe für die Zukunft der Region. Benedict erklärt, wie sich seine Stadt wandelt, um perspektivisch vom Schnee unabhängiger zu werden.
Kliniken in manchen Regionen Sachsens blicken mit Sorge auf die bevorstehenden Wochen. Das Respiratorische Synzytial-Virus, kurz RSV, bringt Krankenhäuser zum Teil an Kapazitätsgrenzen. In dieser Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" beantwortet Professor Reinhard Berner, Leiter der Kinder- und Jugendmedizin am Dresdner Uniklinikum, die wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit dem Virus: - Was ist RSV und wieso gibt es aktuell eine große Infektionswelle? - Wie ist die Lage in Sachsen - und Deutschland? - Warum sind vor allem Kleinkinder von schweren Verläufen betroffen? - Gibt es auch für Erwachsene Risiken? - Welche Therapieformen und Heilungsaussichten gibt es? - Wie kann man sich und seine Kinder schützen? - Und: Würde es jetzt helfen, wenn die Menschen vermehrt freiwillig Masken tragen? Spannend sind neben den rein medizinischen Fakten auch Fragen, die der Kindermediziner mit Blick auf die Pharmaindustrie selbst stellt. Etwa die, wieso es gegen das Virus, das schon seit den 1970er-Jahren erforscht ist, noch keine Schutzimpfungen gibt? Berner sieht den Grund dafür darin, dass das RS-Virus nur kleine Kinder betreffe. "Die Verkaufszahlen eines Impfstoffes, den man sich vorstellen könnte, wären wahrscheinlich einfach nicht ausreichend, um eine solche Entwicklung mit dem nötigen Nachdruck zu versehen." Darüber hinaus spricht Berner über die kritische Lage an den Kliniken, deren Personal infolge von drei Jahren Corona-Pandemie am Limit ist und zunehmend auch in andere Branchen abwandert.
Die Adventszeit hat begonnen - und es gibt mit Blick auf die vergangenen beiden Jahre diesmal eigentlich nichts, was daran hindert, wieder ganz normal Weihnachten zu feiern. Corona ist zwar noch da, spielt aber bei Weitem nicht mehr die beherrschende Rolle. Man darf sich sehen, es gibt Weihnachtsmärkte, Läden haben offen, Einkaufsmeilen sind voll. Und Lichterketten hängen auch überall. Dennoch ist Weihnachten auch diesmal besonders - und irgendwie doch nicht wie immer. 2022 ist ein Jahr, das durch viele Krisen bestimmt ist. Krieg, Inflation, Energiekrise, hohe Lebenshaltungskosten: Können wir uns Weihnachten wie immer leisten? Dieser zentralen Frage geht die neue Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" in Sachsen nach. Drei Gäste aus verschiedenen Bereichen berichten über die Auswirkungen der Krisen auf die aktuelle "Weihnachtsstimmung" und welche Perspektiven sie sehen.
7,7 Millionen Menschen allein aus der Ukraine halten sich momentan in verschiedenen Ländern der Europäischen Union auf, meldet es die Flüchtlingsagentur UNHCR der Vereinten Nationen Anfang November. 57.000 davon sind auf der Suche nach Sicherheit vor dem von Russland im Februar begonnenen Krieg bisher nach Sachsen gekommen. So berichtet es die Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, Regina Kraushaar, im Podcast "Thema in Sachsen". Doch nicht nur aus der Ukraine sind Menschen auf der Flucht vor Krieg, humanitären Krisen oder anderen Gründen, die dafür sprechen, Asyl zu suchen. In den Erstaufnahmeeinrichtungen kommen vermehrt auch Menschen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan oder zum Teil auch aus Georgien und Venezuela an. Mit Stand November summiert sich die Zahl aller in diesem Jahr von der Landesdirektion Sachsen (LDS) registrierter Flüchtlinge auf 72.000 Menschen. Damit haben bereits jetzt schon mehr Menschen in Sachsen Zuflucht gefunden als im Jahr 2015 (70.000 Menschen). Doch ist die Situation heute mit der von 2015 überhaupt vergleichbar, als die Unterbringung Tausender Flüchtlinge einen gesellschaftlichen und organisatorischen Kraftakt forderte? Dieser zentralen Frage geht die neue Folge von "Thema in Sachsen" nach. Außerdem wird insbesondere auf den Landkreis Bautzen geblickt, der angibt, keine Flüchtlinge mehr aufnehmen zu können, und wo seit dem Brandanschlag auf eine geplante Unterkunft, dem Spreehotel in Bautzen, Ende Oktober die Stimmung aufgeheizt ist.
Es ist unruhig im Dynamoland. Nach drei turbulenten Spielzeiten in der Pandemie, mit Abstieg, Aufstieg und Wiederabstieg läuft es sportlich in der 3. Liga derzeit schlechter als erwartet. Hinzu kommt, dass zuletzt wieder vermehrt Themen im Vordergrund stehen, die mit Fußball nichts zu tun haben. Allerdings, so scheint es, ist der Umgang mit den Ausschreitungen beim Spiel am 1. Oktober in Bayreuth diesmal ein anderer als bei früheren vergleichbaren Ereignissen. Es rumort wahrnehmbar deutlich im und um den Verein. Verantwortliche, Öffentlichkeit, Politik und Fans bis hin zu Teilen der Ultras sind sich einig: So kann es nicht weitergehen. Befindet sich Dynamo also an einem Wendepunkt? Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer Jürgen Wehlend sagt im Podcast "Thema in Sachsen": "Man kann wahrnehmen, dass ein gewisses Umdenken und auch ein neues Handeln einsetzt. Dadurch, dass Akteure aus den verschiedensten Bereichen plötzlich zusammenfinden und Gespräche miteinander führen, die vorher so nicht geführt wurden." Wehlend gibt in dem einstündigen Interview Einblicke in die Arbeit des Vereins und wie es jetzt, wo Konsequenzen von allen Seiten gewollt wie gefordert sind, hinter den Kulissen arbeitet. Was sagen die rund 25.000 Mitglieder? Wie reagiert die Fanszene auf den jüngst verkündeten "Maßnahmenkatalog"? Oder welchen Einfluss haben Aussagen des sächsischen Innenministers Armin Schuster (CDU), der nach Bayreuth "eine bundesweite Dimension" erreicht sieht und sich um das Image Dresdens sorgt? Die Aufarbeitung laufe, betont Wehlend. Lösungen und Vorschläge stünden zur Diskussion und schon im November soll es ein Gesprächsforum geben. Um Ereignisse, die mit Fußball nicht zu tun haben, künftig zu vermeiden, richtet Wehlend einen Appell an Fans und Mitglieder: "Die Antwort ist einfach: Steht auf Leute, macht die Augen auf, lasst es nicht laufen! Erhebt die Stimme."
Erst Corona und jetzt die geballte Ladung: Energiekrise, Inflation und der ohnehin seit Jahren bestehende Personalmangel. Nach einem Sommer mit stabilen Umsätzen stehen Gastronomen im Winterhalbjahr erneut vor großen Herausforderungen und stellen sich existenzielle Fragen. - Wie entwickeln sich die Gästezahlen weiter? - Wie viel sind Gäste noch bereit zu zahlen angesichts steigender Kosten überall? - Wie soll Energiesparen im Gastgewerbe funktionieren? - Was unternimmt die Politik - und wie schnell könnten Hilfen kommen? Der Chef des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Sachsen, Axel Klein, beantwortet im Podcast "Thema in Sachsen" die drängenden Fragen zur aktuellen Lage. Er berichtet dabei auch von positiven Signalen. So würden sich die Unsicherheiten der Gegenwart noch nicht maßgeblich auf die Umsätze auswirken. Jedoch berichtet Klein von einer besorgniserregenden Entwicklung: einem anhaltenden "Kneipensterben". Demnach sinke die Zahl der Betriebe in Sachsen jährlich um drei Prozent. Aufgrund fehlender Planungssicherheit in der Energiekrise sei eine Trendwende unwahrscheinlich. Betroffen sei vor allem die klassische Servicegastronomie. "Also Gaststätten und das traditionelle Wirtshaus", so Klein. Dass Gastronomen mit modernen Konzepten den Krisen aber auch trotzen können, zeigt das Beispiel des Café Oswaldz in der Dresdner Neustadt. Das Lokal hat sich vergrößert und ist jetzt auch ein Frühstücksrestaurant. Betreiber Vineeth Surendranath erklärt im Podcast, wieso er den Schritt ausgerechnet jetzt gegangen ist und wie wichtig dabei neben einem Qualitätsversprechen die Digitalisierung von Bestellabläufen ist.
Das neue Schuljahr in Sachsen läuft erst seit einem Monat, die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft GEW spricht aber schon jetzt davon, noch nie so eins erlebt zu haben. Die Personaldecke ist dünn, die Belastung hoch und Lehrkräfte demonstrieren gegen einen - wie sie sagen - drohenden "Bildungsnotstand". Doch ist die Lage im sächsischen Bildungssystem wirklich so angespannt? Wie viel Personal fehlt und wie viel Unterricht fällt aus? Und was unternimmt eigentlich die Politik gerade? In dieser Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" gibt es Antworten und mögliche Lösungen für den Personalengpass. Zu hören sind: Andrea Schawe, SZ-Reporterin mit Schwerpunkt Bildungspolitik, mit einer Analyse zur Lage. Die Oberschullehrerin Antonia Georgi und der Gymnasiallehrer Philipp Hallmann, die berichten, wie sich die angespannte Personalsituation auf ihre Arbeit und ihr Leben auswirkt. Und der Dresdner GEW-Personalrat Michael Woye, der unter anderem die Folgen der vom Kultusministerium aufgemachten Debatte um Teilzeitstunden beschreibt.
Die Preise für Strom, Gas, Mobilität - einfach für alles, wozu Energie benötigt wird, sind seit dem russischen Angriff auf die Ukraine gestiegen. Und das teils so erheblich, dass inzwischen etwas mehr als ein Drittel der Sachsen befürchtet, in den nächsten drei Monaten Rechnungen nicht mehr richtig bezahlen zu können. Das ergab kürzlich eine Umfrage von Sächsische.de. Die Verunsicherung bei Privathaushalten und in der Wirtschaft ist groß. In dieser Folge des neuen Podcast "Thema in Sachsen" gibt es deshalb eine Lagebestimmung: - Wo stehen wir gerade in der Energiekrise? - Wer bekommt was vom dritten Entlastungspaket der Bundesregierung? - Und was können Deutschland und insbesondere das Land Sachsen perspektivisch tun, um nach dem Wegbrechen Russlands als Hauptlieferant für Gas nicht in die nächsten Abhängigkeiten zu stürzen? Zu Gast in dieser Folge: Die Journalistin Nora Miethke und der Rektor der TU Bergakademie Freiberg Klaus-Dieter Barbknecht.
Wichtige politische Ereignisse und Entscheidungen, große Veranstaltungen in Kultur, Sport, Gesellschaft, Demonstrationen - oder Dinge, die auch außerhalb passieren, aber natürlich genauso in Sachsen ein Thema sind. Im News-Podcast "Thema in Sachsen" bekommen Sie Informationen und Hintergründe. Sie erfahren, was gerade passiert und wichtig ist. In dieser "Folge Null" stellt Fabian Deicke, Kreativdirektor und Podcast-Chef von Sächsische.de, kurz und knapp vor, worum es bei "Thema in Sachsen" geht.