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Latest episodes from She drives mobility

Sharing is Caring: Wie wir Mobilität gerechter machen - von Stadt bis Land.

Play Episode Listen Later Jun 15, 2025 51:47


Diese Folge entstand in Kooperation mit VOI. Wenn auch du ein Unternehmen, eine Idee zur Mobilitätswende hast, melde dich gern! backoffice@katja-diehl.de - ich freue mich, wenn wir kooperieren! Schon abonniert? Seit sechs Jahren veröffentliche ich alle 14 Tage eine neue Episode von She Drives Mobility. Mein Podcast widmet sich der gerechten, inklusiven und zukunftspositiven Verkehrswende. Ich spreche mit Menschen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft – offen, kritisch und lösungsorientiert. Im Mittelpunkt: Wie wir Mobilität neu denken können – sozial, feministisch und fossilfrei. Heute gibt es wieder eine neue Folge - mit Martin Richard Becker von Voi Technology und Stefan Carsten, der als Zukunfts- und Mobilitätsforscher im Gespräch die "Generation Scooter" ausgerufen hat. Also schnell abonnieren und keinen Impuls mehr verpassen. Sonntag gehts um urbane Potenziale und ländliche Herausforderungen. Um neue Generationen ohne Besitzansprüche und Unabhängigkeit durch Lässigkeit. Thematische Gliederung der Folge: Mikromobilität im Wandel o Von der „letzten Meile“ zur vollwertigen Mobilitätslösung o Infrastrukturbedarfe für E-Scooter, Fahrräder und Co. o Datenbasierte Erkenntnisse über Nutzungsmuster Verkehrswende in Stadt & Land – Gemeinsamkeiten und Unterschiede o Warum Verkehrspolitik oft an urbanen Realitäten ausgerichtet ist o Herausforderungen im ländlichen Raum: Entfernungen, Infrastruktur, soziale Isolation o Lokale Lösungsansätze wie On-Demand-Angebote, Sharing im Dorf Sharing Economy: Modeerscheinung oder Gamechanger? o Die Rolle geteilter Mobilitätsformen im Wandel o Was funktioniert bereits – und was (noch) nicht? o Vertrauen, Regulierung und Raumverteilung Mobilität als soziale Frage o Wer wird wie mobil – und wer bleibt zurück? o Kosten, Barrieren und gerechte Verteilung von Mobilitätsangeboten o Warum Mobilität mehr als Fortbewegung ist: Teilhabe, Arbeit, Wohnen Kultureller Wandel statt nur Technikwechsel o Warum Technologie allein keine Wende bringt o Die Rolle von Gewohnheiten, Symbolik und gesellschaftlichen Leitbildern o Neue Narrative für eine geteilte, nachhaltige Zukunft Ausblick & Handlungsimpulse o Was wünschen sich die Gäste von der Politik? o Was können Kommunen, Unternehmen und Zivilgesellschaft konkret tun? o Mut, Pragmatismus und Allianzen als Schlüssel zur Transformation

Rebellion gegen Repression – Für Klimaschutz, Gerechtigkeit & Grundrechte.

Play Episode Listen Later Jun 1, 2025 61:15


In dieser auch für mich aufrüttelnden Folge von She Drives Mobility spreche ich mit Carla Hinrichs, Lisa Pöttinger und David Werdermann über den schmalen Grat zwischen Protest und Kriminalisierung.

„Anschub für morgen“ – Mobilität zwischen Regierung und Rampe

Play Episode Listen Later May 18, 2025 49:30


Schön, dass du reinschaltest! Meine Arbeit generiert dir Mehrwerte? Dann freue ich mich über weiteren Support! Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Ab sofort lohnt sich ein Newsletter noch mehr, weil ich alle 14 Tage Videopodcasts meiner Interviewpartner*innen aus „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ exklusiv für meine Abonnent*innen zur Verfügung stelle. Am 27. Mai kommt mein erstes Kinderbuch – bestell´ es gern schon vor! Und ab sofort auch vorbestellbar: „Picknick auf der Autobahn.“ In unserem hoffnungsfrohen Buch bieten wir konkrete und detaillierte Antworten und somit Doping für unsere Vorstellungskraft.Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Anfragen an backoffice@katja-diehl.de. Schwerpunkte von Leonore Gewessler: • Warum Technologieoffenheit nicht Stillstand heißen darf • Wie man Klimaziele rückwärts denkt: Vom Jahr 2040 zurück in konkrete Maßnahmen heute • Förderpolitik als Mittel zur Transformation – nicht als „Bonus“, sondern als Einstiegshilfe • Warum systemisches Denken in der Politik so schwer, aber so notwendig ist • Der Appell an Mut, strategisches Lernen und ressortübergreifendes Handeln Leonore Gewessler macht deutlich: Klimapolitik darf sich nicht in Ankündigungen verlieren. Sie schildert aus ihrer Zeit im Ministerium, wie wichtig es ist, über Silogrenzen hinwegzudenken und gemeinsam mit Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft förderpolitische Instrumente zu schaffen, die neue Märkte öffnen statt alte Strukturen zu verwalten. Schwerpunkte von Hubert Schlager: • Praxistest E-LKW: Warum sein Unternehmen jetzt schon 620.000 km elektrisch gefahren ist • Herausforderungen beim Stromnetz, bei Ladeinfrastruktur und im Alltag mit Fahrer:innen • Warum Wasserstoff in seiner Praxis keine Zukunft hat • Wie Förderung Türen öffnet – und wie wichtig eine langfristige Planung ist • Die Rolle seiner Tochter in der Betriebsnachfolge – und warum Transformation auch Familienangelegenheit ist Hubert Schlager berichtet anschaulich und ehrlich aus dem betrieblichen Alltag: von anfänglichen Unsicherheiten bis hin zur Begeisterung vieler Fahrer:innen. Er zeigt, wie Elektromobilität wirtschaftlich, technisch und kulturell funktionieren kann – wenn Politik und Wirtschaft gut zusammenspielen. Gemeinsame Botschaften: • Es braucht politische Mutmacher:innen und unternehmerische Möglichmacher:innen • Klimaschutz beginnt mit klaren Rahmenbedingungen – und dem Mut, neue Wege zu gehen • Planungssicherheit, Systemdenken und Zusammenarbeit sind der Schlüssel zum Erfolg Diese Folge ist ein ermutigendes Beispiel dafür, wie Wandel konkret aussehen kann – mit allen Herausforderungen, aber auch mit ganz viel Tatkraft und Hoffnung. Leonore Gewessler – Zitate 1. „Die Zukunft auf der Straße ist elektrisch – und ja, das funktioniert.“ 2. „Wenn wir sagen, Österreich wird 2040 klimaneutral, dann müssen wir heute ganz konkret zurückrechnen, was das bedeutet.“ 3. „Wir dürfen nicht einfach Technologien austauschen, wir müssen das System anders denken.“ 4. „Förderungen machen eine erste Hürde kleiner – sie bringen Bewegung, wo vorher Stillstand war.“ 5. „Verkehr vermeiden, verlagern, verbessern – das ist die Logik, nach der wir handeln müssen.“ Hubert Schlager – Zitate 1. „Wir haben in 14 Monaten über 620.000 Kilometer elektrisch zurückgelegt – mit 100 % Ökostrom.“ 2. „Ich bin überzeugt: Batteriebetrieb ist die Zukunft. Wasserstoff hat sich bei uns nicht bewährt.“ 3. „Man muss es systemisch denken – Fahrzeug, Stromanschluss, Energieerzeugung, alles zusammen.“ 4. „Unsere Fahrer waren anfangs skeptisch. Heute streiten sie sich darum, wer elektrisch fahren darf.“ 5. „Ich sage immer: Fangt jetzt an! In zehn Jahren ist das Standard. Wer heute nicht plant, bleibt zurück.“

Müssen Frauen den Raum verlassen? Gespräche über Männlichkeit(en), Privilegien & Gleichstellung

Play Episode Listen Later May 4, 2025 107:25


Daniel Pauw ist systemischer Berater, Coach und Mitautor des Buchs New Work Man. Mit über 15 Jahren Erfahrung in Organisationsentwicklung und Transformationsprozessen arbeitet er heute bei Covolution. Außerdem ist er Gründer von Salty Elephant (Yoga-Reisen) und lebt in München. Vincent Herr ist Autor, Berater für Geschlechtergerechtigkeit und derzeit in Elternzeit mit drei kleinen Kindern. Gemeinsam mit Martin Speer schrieb er das Buch „Wenn die letzte Frau den Raum verlässt“, das mit Einblicken in Männerrunden und männliche Perspektiven auf Gleichstellung sofort zum Bestseller wurde - und es bis heute ist. Während ich mit Daniel stark systemisch und intersektional auf die Probleme schaue, die überkommene männliche Ideale allen machen, also auch den Frauen, spreche ich mit Vincent über das männliche Privileg, das sich auch im Erfolg des aktuellen Buches spiegelt. Warum können Männer dieselben Dinge sagen und werden (auch von vielen Frauen!) als progressiver wahrgenommen, als wenn eine weiblich gelesene Person diese Aussagen oder Analysen platzieren würde? Zentrale Themen mit Daniel: Zentrale Themen: Traditionelle Männlichkeit & ihre Folgen: Männliche Rollenbilder prägen Selbst- und Fremdbild nachhaltig. Sie fördern emotionale Abgrenzung, Selbstüberforderung und wirken sich negativ auf Gesundheit, Sozialkompetenz und Umweltverhalten aus. Männer sterben im Schnitt fünf Jahre früher – nicht biologisch bedingt, sondern durch sozialisierte Lebensführung. Genderstereotype & strukturelle Ungleichheiten: Frauen – auch High Potentials – erhalten überproportional mehr negatives Feedback. Tief verankerte Geschlechterrollen benachteiligen nicht nur Frauen und FLINTA-Personen, sondern auch Männer selbst. Sichtbare Symptome reichen von ungleicher Besteuerung (z. B. Hygieneprodukte) bis zu Alltagsdiskriminierung. Kontakt & Bildung als Schlüssel: Der beste Weg, Vorurteile abzubauen, ist echter Dialog und Kontakt mit Menschen außerhalb der eigenen sozialen Blase. Bildung über Gender, Intersektionalität und strukturelle Ungleichheit ist in Deutschland stark unterrepräsentiert und sollte integraler Bestandteil gesellschaftlicher Diskurse sein. Themen mit Vincent: Der Safe-Space-Effekt: Wenn Frauen einen Raum verlassen, ändert sich der Ton: Männer äußern sich offener, oft abwehrend oder kritisch gegenüber Gleichstellung. Das Buch dokumentiert diese Dynamiken als ehrlichen Spiegel männlicher Innenräume. Wissens- und Perspektivdefizite bei Männern: Viele Männer haben kaum Bewusstsein für strukturellen Sexismus und unterschätzen Alltagsdiskriminierung. Das größte Hindernis für Fortschritt: Ignoranz, nicht aktive Ablehnung. Privilegien erkennen & nutzen: Herr und Speer reflektieren kritisch, dass ihnen als weißen Männern mehr Gehör geschenkt wird – obwohl sie über Probleme sprechen, die sie selbst nicht erleben. Ihr Buch soll daher vor allem anderen Männern helfen, sich zu reflektieren und aktiv zu werden.

Patriarchat am Steuer – Warum die Verkehrswende feministisch sein muss.

Play Episode Listen Later Apr 20, 2025 57:28


Maren Urner und Boris von Heesen sprechen darüber, warum unsere Mobilität männlich geprägt ist. Es geht um toxische Selbstbilder, emotionale Abwehrreflexe. Wie befreien wir uns aus einem System, das viele ausschließt – auch Männer?

Panzer statt Züge - Kassiert die Zeiten- die sozial gerechte Verkehrswende? Eine Einladung zur Besonnenheit.

Play Episode Listen Later Apr 6, 2025 39:12


Schön, dass du reinschaltest! Meine Arbeit generiert dir Mehrwerte? Dann freue ich mich über weiteren Support! Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Ab sofort lohnt sich ein Newsletter noch mehr, weil ich alle 14 Tage Videopodcasts meiner Interviewpartner*innen aus „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ exklusiv für meine Abonnent*innen zur Verfügung stelle. Meine kleine She Drives Mobility Academy soll Wissen und Mut vervielfältigen und für Vernetzung sorgen. Vor allem das Paket für 24 Euro im Monat für fünf Personen könnte also etwas für euch als Freund*innnen oder Kolleg*innen sein, um gemeinsam sich inspirieren zu lassen! Im Mai kommt mein erstes Kinderbuch – bestell´ es gern schon vor! Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Anfragen an backoffice@katja-diehl.de.

Zwischen Polizeiuniform und Klimaprotest – Wie Dialog Veränderung ermöglicht und neue Banden bildet.

Play Episode Listen Later Mar 23, 2025 75:32


Schön, dass du reinschaltest! Meine Arbeit generiert dir Mehrwerte? Dann freue ich mich über weiteren Support! Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Ab sofort lohnt sich ein Newsletter noch mehr, weil ich alle 14 Tage Videopodcasts meiner Interviewpartner*innen aus „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ exklusiv für meine Abonnent*innen zur Verfügung stelle. Meine kleine She Drives Mobility Academy soll Wissen und Mut vervielfältigen und für Vernetzung sorgen. Vor allem das Paket für 24 Euro im Monat für fünf Personen könnte also etwas für euch als Freund*innnen oder Kolleg*innen sein, um gemeinsam sich inspirieren zu lassen! Im Mai kommt mein erstes Kinderbuch – bestell´ es gern schon vor! Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meine aktuellen Lesungen und Vorträge findet ihr immer hier. Anfragen als Speakerin an backoffice@katja-diehl.de. Was als "digitale Konfrontation" begann – Hannah postete einen Beitrag zum „All Cops Are Bastards“-Tag, der von Chiara gelesen und hinterfragt wurde – entwickelte sich zu einem Gespräch, das zeigt, wie Brücken gebaut werden können, wenn man bereit ist, sich aufeinander einzulassen. Heute sind die beiden befreundet, klären gemeinsam auf und haben sogar ein Buch über ihre Erfahrungen geschrieben. Wir sprechen über ihre unterschiedlichen Hintergründe und darüber, was sie jeweils dazu bewegt hat, sich gesellschaftlich zu engagieren. Wie ist es, als Klimaaktivistin in einem Staat zu agieren, der immer stärker gegen Proteste vorgeht? Welche Konflikte entstehen, wenn man als Polizistin plötzlich die Strukturen hinterfragt, in denen man arbeitet? Und welche Rolle spielt unser eigenes Denken dabei, wenn es darum geht, Veränderungen überhaupt für möglich zu halten? Im Laufe des Gesprächs geht es um Vorurteile, systemische Ungerechtigkeiten, Polizeigewalt, Aktivismus und die Frage, wie echte Sicherheit geschaffen werden kann. Wir diskutieren darüber, warum wir uns oft gegeneinander ausspielen lassen, statt solidarisch für eine bessere Welt zu kämpfen. Und wir fragen uns, wie eine Gesellschaft aussehen könnte, in der Menschen nicht nach Verwertbarkeit beurteilt werden, sondern nach ihren Bedürfnissen und Potenzialen. Drei Zitate aus unserem Gespräch: Hannah: „Wir stecken alle kollektiv in einer Shit-Show.“ – Ein ehrlicher Blick darauf, wie unser Wirtschaftssystem, die Klimakrise und soziale Ungerechtigkeit miteinander verwoben sind – und warum der Kampf für Veränderung in allen Bereichen geführt werden muss. Chiara: „Regeln sind menschengemacht.“ – Ihr persönlicher Wendepunkt, als sie erkannte, dass Gesetze und Strukturen nicht unveränderlich sind, sondern von Menschen geschaffen und damit auch veränderbar sind. Katja: „Eine Utopie muss nicht eins zu eins umgesetzt werden, aber wir brauchen einen Ort, zu dem wir hinwollen.“ – Warum Visionen für eine bessere Gesellschaft nicht naiv, sondern notwendig sind, um Veränderungen zu ermöglichen. Unser Gespräch zeigt: Wandel beginnt, wenn wir uns auf Augenhöhe begegnen, den Dialog suchen und bereit sind, unsere eigenen Vorurteile zu hinterfragen. Wenn euch diese Folge gefällt, teilt sie, abonniert den Podcast und lasst eine Bewertung da!

Die Sprache des Kapitalismus - neue Narrative raus aus der gefühlten kapitalistischen Alternativlosigkeit!

Play Episode Listen Later Mar 9, 2025 52:06


Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. NEWS! Ab sofort lohne sich ein Newsletter noch mehr, weil ich alle 14 Tage Videopodcasts meiner Interviewpartner*innen aus „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ exklusiv für meine Abonnent*innen zur Verfügung stellen werde. Meine kleine She Drives Mobility Akademie soll Wissen und Mut vervielfältigen und für Vernetzung sorgen. Vor allem das Paket für 24 Euro im Monat für fünf Personen könnte also etwas für euch als Freund*innnen oder Kolleg*innen sein, um gemeinsam sich inspirieren zu lassen! Im Mai kommt mein erstes Kinderbuch – bestell´ es gern schon vor! Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meine aktuellen Lesungen und Vorträge findet ihr immer hier. Anfragen als Speakerin an backoffice@katja-diehl.de. "Die Sprache des Kapitalismus" von Simon Sahner und Daniel Stähr wurde ebenso wie mein erstes Buch mit dem Leserpreis des Deutschen Wirtschaftsbuchpreises ausgezeichnet. Wir müssen anders über Geld und Wirtschaft sprechen, wenn wir zu einem gerechteren Miteinander gelangen wollen! Daher sind Simon und Daniel perfekte Gäste, denn auch in der Mobilität steckt sprachlich viel, was das Auto als unveränderbare Basis von Mobilität framt, obwohl ein Drittel der Deutschen gar nicht Auto fahren kann. Die tief verwurzelten Narrative des Kapitalismus haben massiven (gewünschten) Einfluss auf unsere Gesellschaft, insbesondere auf Mobilität und soziale Gerechtigkeit. Sie zeigen den Kapitalismus und den Status Quo als etwas Unveränderbares, was eine Lüge ist, aber Menschen wie Elon Musk und anderen faschistischen Überreichen sehr in die Karten spielt. Gemeinsam hinterfragen wir daher die bestehenden Systeme und zeigen auf, warum es so wichtig ist, Sprache als Werkzeug des Wandels zu nutzen. Zentrale Themen: Die Macht der Sprache (00:10:05): Wie Begriffe wie "Arbeitgeber" und "Arbeitnehmer" unsere Sicht auf Arbeit verzerren und bestehende Machtverhältnisse zementieren. Sprache beeinflusst, wie wir Systeme wahrnehmen und welche Veränderungen wir für (un-)möglich halten. Kapitalismus und Innovation (00:25:30): Warum Märkte nicht immer der beste Mechanismus zur Allokation von Ressourcen sind und welche Alternativen es gibt. Es wird deutlich, dass Märkte oft soziale Ungleichheiten verstärken, anstatt Innovation und Wohlstand gerecht zu verteilen. Mobilität und Systemrelevanz (00:40:50): Wie die Autoindustrie als systemrelevant dargestellt wird, während essenzielle Berufe wie Pflege unterbewertet und unterbezahlt bleiben. Dieses Ungleichgewicht verdeutlicht, dass Systemrelevanz oft nicht an den tatsächlichen gesellschaftlichen Bedürfnissen ausgerichtet ist. Positive Narrative für die Zukunft (01:05:15): Es ist daher immens wichtig, neue, hoffnungsvolle Erzählungen zu schaffen. Diese Narrative können Mut machen, Alternativen zum bestehenden kapitalistischen System zu denken und umzusetzen.

Dana "Herzkater": Wo finde ich rechtzeitig die STOP-Taste, bevor ich über meine eigenen Grenzen gehe?

Play Episode Listen Later Feb 23, 2025 61:48


„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Im Mai kommt mein erstes Kinderbuch - bestell´ es gern schon vor! Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Meine aktuellen Lesungen und Vorträge findet ihr immer hier. Anfragen als Speakerin an backoffice@katja-diehl.de. Wir sprechen über die Mechanismen von Radikalisierung, die Rolle von Sprache und Framing, die Schwierigkeit, gesunde Grenzen zu setzen – insbesondere für Menschen in aktivistischen und sozialen Berufen – und die Bedeutung einer effektiven, respektvollen Kommunikation. Die politische und gesellschaftliche Lage in Deutschland, zunehmende Radikalisierung und Polarisierung - all das muss nicht nur verstanden, sondern auch verarbeitet werden. Mit Grenzen, die wir nur selbst wahren und definieren können. Radikalisierung: Warum Menschen in extreme Denkmuster abrutschen Frühe Anzeichen werden oft übersehen: Dana beschreibt, dass Radikalisierung schleichend passiert. Erste problematische Äußerungen werden oft ignoriert, bis es zu extremen Positionen kommt. Emotionen vs. Fakten: Menschen halten besonders stark an Meinungen fest, die mit intensiven Emotionen verknüpft sind – selbst wenn sie objektiv falsch sind. Die Rolle von Angst: Radikale Gruppen nutzen Ängste gezielt, um Menschen zu mobilisieren, während progressive Bewegungen oft Schwierigkeiten haben, emotionale Narrative zu schaffen. Die Normalisierung rechter Sprache: Katja beschreibt, wie sie zunehmend AfD-Framing in alltäglichen Gesprächen bemerkt und warum das gefährlich ist. Gesunde Grenzen: Warum sie so schwer zu setzen sind Soziale Prägung von Frauen: Dana erklärt, dass besonders Frauen früh lernen, sich zurückzunehmen und eigene Bedürfnisse zu vernachlässigen. Abgrenzung ist kein Egoismus: Grenzen setzen wird oft als unhöflich oder unsolidarisch wahrgenommen, ist aber essenziell für die eigene psychische Gesundheit. Orange vs. rote Linien: Kleine Warnsignale (orange Linien) sollten ernst genommen werden, bevor sie zur totalen Erschöpfung (rote Linie) führen. Aktivismus und Burnout: Katja und Dana sprechen über den enormen Druck, ständig „funktionieren“ zu müssen, und die Schwierigkeit, sich bewusst Pausen zu nehmen. Kommunikation: Warum wir aneinander vorbeireden Warum Argumente allein nicht reichen: Beziehungen sind oft wichtiger als rationale Fakten, wenn es darum geht, Menschen zum Umdenken zu bewegen. Die Schwierigkeit, gehört zu werden: Katja spricht über ihre Erfahrung, dass viele Menschen Veränderung zwar wollen, aber nicht bereit sind, selbst etwas dafür zu tun. Empathie als Werkzeug: Dana betont, dass wir Menschen in radikalen Gruppen nicht mit Hass begegnen sollten, sondern durch eine Mischung aus Abgrenzung und Beziehungsangeboten. Die Stille der Befürworter: Veränderungswillige Menschen äußern sich oft nicht lautstark, während Gegner von Veränderungen besonders aktiv sind. Persönliche Erfahrungen und Strategien Kritik und Anfeindungen: Katja spricht über ihre Erfahrungen mit Hassnachrichten und der Notwendigkeit, sich abzugrenzen. Der schwierige Umgang mit ehemaligen Freundschaften: Beide reflektieren, wie sich ihr Umfeld durch ihre Arbeit verändert hat und warum manche Menschen nicht mitgehen können. Praktische Tipps für den Alltag: Dana gibt konkrete Vorschläge, wie man eigene Grenzen besser erkennen und setzen kann – etwa durch bewusste Pausen oder klare Formulierungen. Warum dieses Thema wichtig ist: Die Themen Radikalisierung, Sprache und persönliche Grenzen sind eng miteinander verbunden. Gesellschaftliche Veränderung braucht nicht nur Aktivismus, sondern auch Selbstschutz und kluge Kommunikation. Veränderung beginnt bei jedem Einzelnen – und manchmal bedeutet das, sich aktiv abzugrenzen. Abschließendes Zitat von Dana: „Grenzen zu setzen bedeutet nicht, Menschen abzulehnen – es ist ei

Von Mobilitätspolitik und Unschuldsvermutung - Kerstin Finkelstein und Jan Rosenkranz sprechen mit Stefan Gelbhaar.

Play Episode Listen Later Feb 9, 2025 77:40


„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Meine aktuellen Lesungen und Vorträge findet ihr immer hier. Anfragen als Speakerin an backoffice@katja-diehl.de. Vorab: Mir ist bewusst, dass die Vorwürfe gegen Stefan Gelbhaar nicht vom Tisch sind und dringend bis zum letzten Detail aufgeklärt werden müssen. Der Grund, warum ich mich zu diesem Gespräch entschlossen habe, war eine Entwicklung, die ich als sehr problematisch erachte: Das Rütteln an der Unschuldsvermutung. Wenn wir eine gute Welt für alle schaffen wollen, dann muss die Unschuldsvermutung am Beginn von Vorwürfen, die platziert werden, endlich für beide Seiten gelten: Für Täter*innen wie Betroffene gleichermaßen. Das aktuelle System ist massiv dysfunktional, viele Betroffene von sexualisierter Gewalt zeigen daher auch gar nicht an, was ihnen geschehen ist - weil sie den Gang in die Öffentlichkeit, zur Polizei scheuen. Aufgrund negativer Erfahrungen und vor allem einer Herabwürdigung, die diesem System gegenüber traumatisierten Opfern sexualisierter Gewalt immanent ist. Das System von Polizei über Gesellschaft bis Justiz verunmöglicht es, guten und sensiblen Umgang mit Opfern zu gewährleisten. Das sehen wir nicht zuletzt an den vielen prominenten Herren, die Vorwürfen deutlich ausgesetzt waren, aber heute vor noch gefüllteren Hallen stehen und ihre Shows abliefern können. Während die Opfer in Vergessenheit gerieten, diffamiert wurden. Die Scham hat hier immer noch nicht die Seiten gewechselt, auf Seiten der Täter*innen, wo sie hingehört. Ich hoffe, dass wir das endlich besser hinbekommen. Die Unschuldsvermutung muss Zentrum eines besseren Systems sein. Aufklärung und bessere Systeme für die Aufklärung müssen etabliert werden. Wenn sich hier nun junge Frauen der Grünen zitieren lassen mit: Die Unschuldsvermutung gilt nur vor Gericht, aber nicht in einer Partei. dann ist das - korrigiert mich gern, wenn ihr das anders seht - mehr Schaden als Heilung. Eben WEIL wir wollen, dass es fair zugeht. Da darf es nicht als unproblematisch erachtet werden, dass angebliche Beweise sich als Fälschung erweisen, sogar die Person, die eidesstattliche Versicherungen einreichte, weder vom rbb noch seinem Justiziariat überprüft wurde. Das hilft Jenen, die weiterhin wollen, dass die Scham bei den Betroffenen bleibt. Es MUSS dringend aufgeklärt werden, welche Vorwürfe gegenüber Stefan Gelbhaar berechtigt sind. Und diese müssen dann auch Konsequenzen haben. Aber wir alle sind angehalten, uns trotz aller Wut über die Ungerechtigkeiten, die FLINTAs im Laufe ihres Lebens täglich ansammeln müssen, nicht über grundsätzliche Rechte, die allen gebühren, hinwegzusetzen. Zur Episode: Kerstin Emma Finkelstein im Gespräch mit Stefan Gelbhaar über die Mobilitätspolitik der Ampelregierung. Die Novelle des Straßenverkehrsgesetzes ist ein Fortschritt, weil sie neue Kriterien wie Gesundheitsschutz und Stadtentwicklung einführt. Allerdings ist die Umsetzung noch kompliziert, da Bundesrat und Bundesregierung hier Einfluss haben. Stefan Gelbhaar hebt hervor, dass die Verkehrswende nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Frage ist. Subventionen für den Autoverkehr belasten den Staat mit Milliardenbeträgen, während nachhaltige Mobilitätslösungen unterfinanziert bleiben. Die Bahn wurde jahrzehntelang vernachlässigt. Es gibt massive Investitionsrückstände, veraltete Stellwerke, Weichen und Gleise. Stefan Gelbhaar erklärt, dass die aktuelle Regierung zwar mehr Mittel bereitstellt, aber Jahre der Unterfinanzierung nicht sofort ausgleichen kann. Dennoch ist die Nachfrage nach Bahnreisen hoch, und eine langfristige Förderung der Schieneninfrastruktur ist essenziell. Weiteres auf meiner Webseite. Zeichenbegrenzung macht leider hier nicht mehr möglich.

Claudia Kemfert, Wolfgang Lucht: Wie bekommen wir in reaktionären Zeiten "das Klima" zurück in die Politik?

Play Episode Listen Later Jan 26, 2025 59:19


Wissenschaft und Aktivismus: Gegen den Widerstand Wie gehen wir als Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen mit einer zunehmend wissenschaftsfeindlichen und polarisierten Umgebung um? Wolfgang erklärt, wie wichtig es ist, auch als Minderheit am Wandel festzuhalten, während wir gemeinsam über neue Strategien für Kommunikation und Organisation sprechen. Wolfgang bringt Suffizienz als mutige Strategie ins Spiel, und Claudia erklärt, welche politischen und gesellschaftlichen Hürden wir noch überwinden müssen.  Dezentralisierung statt Ablenkung Warum schaffen es Randthemen wie Atomkraft immer wieder, wichtige Debatten zu verdrängen? Wolfgang entlarvt die Mechanismen dieser Ablenkungsdebatten, während Claudia die Vorteile von Bürgerräten und der stärkeren Einbindung von Bürger*innen betont. Ich schildere zudem, wie progressive Ideen, wie sie der grüne Oberbürgermeister von Hannover - Belit Onay - vertritt, trotz Widerständen Erfolg haben können.  Wie schaffen wir Politik, die inspiriert? Wir sprechen über mutige Führungspersönlichkeiten wie Leonore Geversler und Anne Hidalgo, die durch ihre Visionen ganze Städte und Länder verändern. Gemeinsam überlegen wir, wie wir innovative Ideen in der Politik verankern und die Demokratie stärken können.  Demokratie, Werte und Verantwortung Wolfgang zeigt, wie ökologische Verantwortung und demokratische Werte wie Gleichheit und Solidarität Hand in Hand gehen müssen. Wir diskutieren, warum wir uns von kurzfristigen Denkmustern lösen und auf langfristige, gerechte Lösungen setzen müssen.  Wolfgang hebt die Kraft weiblicher Vordenkerinnen hervor, während Claudia und ich darüber sprechen, wie wichtig es ist, Perspektivwechsel zu fördern und neue Stimmen in den Diskurs einzubinden.  Authentische Kommunikation statt polarisierender Algorithmen Gemeinsam analysieren wir, wie Algorithmen oft zu spalterischen Narrativen führen und warum wir stattdessen auf menschliche Geschichten und gemeinsame Werte setzen müssen.  Unsere Themen: Klimagerechtigkeit und Planetare Grenzen: Wolfgang spricht über die Überschreitung ökologischer Grenzen und erklärt, warum Suffizienz – das Prinzip des „Genug“ – unverzichtbar für eine gerechte Zukunft ist. Er fordert ein Umdenken in Politik und Gesellschaft, das den ökologischen und sozialen Fußabdruck gleichermaßen berücksichtigt. Erfolge und Baustellen der Ampelregierung: Claudia lobt in ihrer Analyse der Ampelregierung Fortschritte im Ausbau erneuerbarer Energien, kritisiert jedoch den Stillstand bei der Verkehrswende und die populistische Debatte rund um Themen wie das Heizungsgesetz. Globale Klimagerechtigkeit und individuelle Verantwortung: Zusammen mit Claudia und Wolfgang spreche ich über den Aspekt der globalen Dimension und die Notwendigkeit, Privilegien zu hinterfragen, insbesondere im Kontext von Mobilitätsmustern und Konsum. Demokratie 2.0 und Bürger*innenbeteiligung: Claudia hebt die Rolle von Bürger*innenräten als innovative Möglichkeit hervor, breitere gesellschaftliche Akzeptanz und Partizipation zu fördern. Systemisches Denken und Transformation: Beide betonen die Bedeutung von langfristigen Visionen und systemischen Ansätzen, um Wachstum neu zu definieren und Machtstrukturen zu hinterfragen. „She Drives Mobility“ ist 2019 mein Podcast zu Mobilität, Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit aus intersektionalen Perspektive. Alle 14 Tage lade ich mir Expert*innen und Vordenker*innen ein, um die Herausforderungen und bestehenden Lösungen für eine wahlfreie Mobilität, die von Autobesitz befreit, zu beleuchten. Mit einem Fokus auf systemische und konkrete Ansätze sowie gerechte Transformationen inspiriert „She Drives Mobility“ klar, kritisch und visionär, die Veränderung schon morgen zu starten. Kontaktieren Sie mich, wenn Sie hier mit mir zusammenarbeiten wollen!

Leo, der Freiheitsfonds und die Kriminalisierung von Fahren ohne Fahrschein - was tun gegen nazibasierte Autojustiz?

Play Episode Listen Later Jan 12, 2025 45:40


„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Meine aktuellen Lesungen und Vorträge findet ihr immer hier. Anfragen als Speakerin an backoffice@katja-diehl.de. Mobilitätsarmut als gesellschaftliches Problem Mobilitätsarmut ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch des fehlenden Zugangs zu öffentlichen Verkehrsmitteln in strukturschwachen Regionen. Das Fehlen günstiger und zugänglicher Alternativen zwingt viele Menschen zur Nutzung des Autos oder führt dazu, dass sie ohne Fahrschein unterwegs sind. Kriminalisierung von Armut Jährlich landen etwa 9.000 Menschen in Haft, weil sie sich weder Tickets noch die später verhängten Geldstrafen leisten können. Leo erläutert eindringlich, dass 87 % der Betroffenen arbeitslos und viele wohnungslos oder psychisch belastet sind. Statt Hilfe zu leisten, verschärft die Haft ihre ohnehin prekären Lebensbedingungen. Wurzeln des Problems im Rechtssystem Der Paragraph, der das Fahren ohne Fahrschein kriminalisiert, stammt aus der NS-Zeit (1935) und wurde ursprünglich für Automatenbetrug entwickelt. Diese veraltete Regelung bleibt bis heute unverändert bestehen und führt zu unverhältnismäßigen Strafen für Bagatelldelikte. Alternativen und Chancen durch Reformen Die Entkriminalisierung des Fahrens ohne Fahrschein könnte nicht nur Betroffenen helfen, sondern auch gesellschaftliche Kosten senken – ein Gefängnistag kostet rund 200 Euro. Leo und Katja sprechen über mögliche Lösungen, wie etwa die Einführung eines bundesweiten Sozialtickets, um Mobilität für alle erschwinglich zu machen. Gemeinschaftliches Engagement für Gerechtigkeit Der Freiheitsfonds konnte durch Spenden bereits über 1.200 Menschen aus der Haft freikaufen. Dennoch braucht es politische Lösungen, wie den aktuell im Bundestag diskutierten Gesetzesentwurf zur Entkriminalisierung. Wir rufen dazu auf, politisch aktiv zu werden, Abgeordnete anzuschreiben und sich für ein gerechteres Mobilitätssystem einzusetzen.

Radikale Zuversicht: Jagoda Marinić, Marina Weisband – was lässt euch positiv auf 2025 blicken?

Play Episode Listen Later Dec 29, 2024 60:53


„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Meine aktuellen Lesungen und Vorträge findet ihr immer hier. Anfragen als Speakerin an backoffice@katja-diehl.de. Herzlich willkommen zur letzten Episode von She Drives Mobility in 2024. Ich habe mir zwei Wunschgästinnen eingeladen - und sie haben JA! gesagt. Unser Gespräch widmet sich der Frage, wie gesellschaftlicher Wandel konkret gestaltet werden kann. Wir diskutieren, wie Projekte, Visionen und individuelle Haltungen zusammenwirken, um eine gerechtere und demokratischere Gesellschaft zu schaffen. Drei Thesen von Marina: Frühe demokratische Bildung ist essenziell: Mit Projekten wie "Aula" wird Schüler*innen früh ein Gefühl für Mitbestimmung und Verantwortung vermittelt. Negative Nachrichten dominieren unser Weltbild: Die mediale Fokussierung auf negative Ereignisse verzerrt die Wahrnehmung von Realität und führt zu Resignation. Veränderung beginnt bei uns selbst: Gesellschaftlicher Wandel setzt voraus, dass wir bereit sind, uns selbst zu hinterfragen und aktiv Verantwortung zu übernehmen. Über das Projekt Aula: "Aula" ist ein digitales Beteiligungsprojekt für Schulen, das demokratische Entscheidungsprozesse praktisch erfahrbar macht. Schüler*innen haben die Möglichkeit, über eine digitale Plattform Ideen und Vorschläge einzubringen, die dann in einem demokratischen Prozess abgestimmt und umgesetzt werden. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie Schülerinnen durch Aula beschlossen haben, einen Teil des Schulhofs in einen Gemeinschaftsgarten umzuwandeln. Dieser wurde gemeinsam geplant und gestaltet, wodurch nicht nur praktische Fähigkeiten vermittelt, sondern auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl geschaffen wurde. Drei Thesen von Jagoda: Orte des Wandels schaffen: Projekte wie das Internationale Welcome Center in Heidelberg zeigen, wie lokale Initiativen strukturelle Veränderungen bewirken können. Hybris vermeiden: Aktivismus muss demütig bleiben, um nicht von oben herab zu wirken und Widerstand hervorzurufen. Visionen praktisch umsetzen: Es reicht nicht, nur große Ideen zu kommunizieren – sie müssen konkret umgesetzt werden, um Vertrauen zu schaffen. Über das Haus der Begegnung: Das von Jagoda Marinić initiierte Haus der Begegnung in Heidelberg dient als ein Raum, in dem Menschen unterschiedlicher Hintergründe zusammenkommen, sich austauschen und gemeinsam Projekte realisieren können. Ein konkretes Beispiel war z. B. ein Projekt mit Taxifahrern, bei dem diese auf Fahrten durch die Stadt ihre Geschichten erzählten, die in Kurzfilmen festgehalten wurden. Diese Filme wurden im Kulturzentrum vorgeführt, wodurch eine neue Wertschätzung für die Erfahrungen und Perspektiven dieser Menschen entstand. Solche Projekte zeigen, wie informelle Lernräume geschaffen und kulturelle Ressourcen sichtbar gemacht werden können. Meine drei Thesen: Mobilität als Gerechtigkeitsfrage: Verkehrspolitik muss die Lebensrealitäten aller Menschen berücksichtigen, nicht nur die der Autofahrer*innen. Perspektivwechsel schaffen: Durch Geschichten und konkrete Beispiele kann man Menschen dazu bringen, strukturelle Probleme anders wahrzunehmen. Individuelles Handeln zählt: Auch wenn Veränderung systemisch notwendig ist, beginnt sie immer mit individuellen Entscheidungen. Unsere Quellen der Zuversicht und Kraft: Marina: Zuversicht schöpft sie aus den kleinen Erfolgen, die sie in den Schulen mit "Aula" erlebt, und aus der Erkenntnis, dass Wandel bei jedem Individuum beginnt. Die Arbeit mit jungen Menschen, die plötzlich erkennen, dass ihre Stimme zählt, gibt ihr die nötige Kraft. Jagoda: Für sie liegt die Quelle ihrer Kraft in den Räumen, die sie geschaffen hat, in denen echte Begegnungen stattfinden. Sie sieht die Erfolge und Veränderungen auf lokaler Ebene.

Christian Cohrs: Warum ist öffentlicher Nahverkehr nicht nur eine Frage der Infrastruktur, sondern auch der Gerechtigkeit?

Play Episode Listen Later Dec 15, 2024 102:00


1. Die Demokratie der Mobilität Warum ist öffentlicher Nahverkehr nicht nur eine Frage der Infrastruktur, sondern auch der Gerechtigkeit? Katja und Christian diskutieren: Barrierefreiheit: Wie kann Mobilität für alle zugänglich sein – von Kindern bis zu älteren Menschen? Katja erzählt, wie sie erlebt hat, dass Menschen durch On-Demand-Shuttles zum ersten Mal zur Tafel fahren konnten, weil sie sich das Deutschlandticket nicht leisten konnten. Sicherheit: Warum ist die subjektive Sicherheit in Bus und Bahn oft entscheidender als die tatsächliche Kriminalitätsrate? Christian beschreibt, wie die Verlässlichkeit und Sauberkeit des öffentlichen Nahverkehrs entscheidend sind, um Menschen langfristig zu überzeugen. Gemeinschaftsgefühl: Öffentliche Verkehrsmittel als Orte der Begegnung? Katja berichtet von einer unerwartet erfrischenden Unterhaltung mit einem FDP-anhängenden Unternehmer im ICE – ein Beispiel, wie Mobilität auch soziale Barrieren durchbrechen kann. 2. Mobilität als Freiheit und Verantwortung Vom ländlichen Raum bis in urbane Zentren – wie können wir echte Alternativen zum Auto schaffen? Das Deutschlandticket: Christian lobt die einfache Handhabung und das demokratische Potenzial des Tickets. Katja kritisiert jedoch, dass die Finanzierung zulasten der Verkehrsunternehmen ging, die nun späte Busse streichen müssen – ein handwerklicher Fehler, der die Verkehrswende bremst. On-Demand-Lösungen: Katja schwärmt von den Möglichkeiten softwaregesteuerter Shuttles, die Flexibilität schaffen – besonders im ländlichen Raum. Doch die Politik, so kritisiert sie, lässt diese Innovation oft finanziell im Regen stehen. Der emotionale Wert des Autos: Christian beschreibt seine ambivalente Beziehung zum Auto – zwischen jugendlicher Freiheit und urbaner Einschränkung. Warum ist es so schwer, diese emotionale Bindung zu durchbrechen? 3. Das große Bild: Visionen für Mobilität Von der autogerechten Stadt bis zur Fahrrad-reparierenden Grundschule – Katja und Christian fragen: Was ist das Zielbild der Verkehrswende? Paris als Vorbild: Katja erzählt von der Bürgermeisterin Anne Hidalgo, die nicht nur Mobilität, sondern auch sozialen Wohnraum und Bildung verknüpft – und das gegen alle Widerstände. Kinder lernen hier Fahrradfahren und -reparieren im Unterricht. Hamburgs Vorstoß: Christian hebt Hamburgs Ziel hervor, dass jede*r innerhalb weniger Minuten Zugang zu öffentlicher Mobilität haben soll. Er erinnert sich, wie erschreckend voll die Straßen und Bahnhöfe oft sind, und unterstreicht, wie dringend dieser Ausbau ist. Diversität in der Planung: Warum fehlen an den Tischen der Macht oft Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen? Katja fordert: Mehr Perspektiven führen zu besseren Lösungen. Christian Cohrs interessiert sich für alles, das sich um Mobilität und digitale Innovation dreht. Als ehemaliger Host des Future Moves-Podcasts hat er mit über 100 Gästen spannende Einblicke in die Transformation der Verkehrswelt gesammelt – von Start-up-Gründern bis hin zu Kinderärzten. Und mit mir im Februar 2022. Hauptberuflich bei OMR tätig, einem führenden Medienunternehmen aus Hamburg, steht er für eine moderne, praxisnahe Perspektive auf Mobilität. Dabei interessiert ihn besonders, wie technologische und soziale Innovationen Mobilität zugänglicher, nachhaltiger und demokratischer machen können. Sein neuer Podcast "The Passenger" geht noch diesen Monat online. Spotify: https://open.spotify.com/show/4tXP9cvtv4cJCIk82jMAbU Apple: https://podcasts.apple.com/de/podcast/the-passenger-die-zukunft-der-mobilit%C3%A4t/id1782072012 RSS-Feed: https://the-passenger.podigee.io/feed/mp3 Linkedin: https://www.linkedin.com/company/passengerpodcast Insta: https://www.instagram.com/the_passenger_podcast/

Kilian Jörg: Was ist deine Analyse für utopische Auswege aus der autodestruktiven Vernunft?

Play Episode Listen Later Dec 1, 2024 50:27


Im Gespräch diskutieren Katja und Kilian die ökologische Krise, die durch die gesellschaftliche Abhängigkeit vom Auto verschärft wird. Beide betonen, dass die Autonutzung nicht nur eine Gewohnheit ist, sondern kulturell und sozial tief verankert. Katja beschreibt, wie der Autokult Menschen in eine Art „Konsumfalle“ lockt, während Kilian auf den philosophischen und historischen Ursprung dieser Abhängigkeit eingeht und aufzeigt, wie sich dieser Kult in ein Konsumprodukt verwandelt hat, das die Natur zunehmend instrumentalisiert. Die beiden thematisieren die Notwendigkeit, das Verkehrs- und Mobilitätssystem zu transformieren, und beleuchten Ansätze für eine nachhaltigere, sozial gerechtere Mobilität. Hauptthesen von Kilian Philosophische und historische Kritik an der automobilen Kultur Kilian beschreibt das Auto als Symbol für eine westliche Lebensweise, die von Isolation und Individualismus geprägt ist. Diese Kultur des Autos habe das Verhältnis zur Umwelt verändert, indem sie Menschen von der Natur entfremde und eine „fremdgesteuerte Subjektivität“ fördere. Er kritisiert, dass das Auto eine falsche Autonomie verspricht, indem es ein Gefühl der Freiheit vermittelt, das jedoch mit Abhängigkeiten und ökologischen Schäden verbunden ist. In dieser Entfremdung erkennt Kilian ein historisches Erbe, das bis ins 20. Jahrhundert zurückreicht und mit der Kolonialisierung und Industrialisierung verknüpft ist. Transformation des öffentlichen Raums und der Konsumgesellschaft Kilian betrachtet das Auto als eine künstlich erzeugte Konsumbedürfnis, das Menschen auf der Suche nach Natur und Freiheit in die Abhängigkeit von Technik und fossiler Energie drängt. Diese Abhängigkeit wird durch Werbung, Medien und die Autoindustrie ständig verstärkt. Um diese Konsumgewohnheit zu durchbrechen, plädiert Kilian für eine Umgestaltung des öffentlichen Raums, die die Dominanz des Autos in der Gesellschaft verringert und Alternativen wie den öffentlichen Nahverkehr und sichere Radwege stärkt. Vision einer gemeinschaftsorientierten, dezentralen Lebensweise Kilian schlägt vor, die automobile Kultur durch eine gemeinschaftsorientierte Lebensweise zu ersetzen, bei der Mobilität nicht als Konsumgut, sondern als Gemeinschaftsrecht begriffen wird. Er verweist auf Beispiele wie das besetzte Gelände „ZAD“ in Frankreich, wo Menschen auf Gemeinschaftsbesitz angewiesen sind und alternative Lebensstile erproben. Dies könne ein Modell für eine nachhaltige, „post-automobile“ Gesellschaft sein, in der Ressourcen geteilt und neue Mobilitätsformen etabliert werden, die weniger auf individuelle Besitzansprüche als auf kollektive Verantwortung setzen. Schlussfolgerung Katja und Kilian beleuchten im Podcast den notwendigen kulturellen Wandel, der erforderlich ist, um die ökologische Krise zu bewältigen und die gesellschaftliche Abhängigkeit vom Auto zu beenden. Während Katja einen Fokus auf Bildung, Sensibilisierung und lokale Mobilitätsinitiativen legt, fordert Kilian eine tiefergehende, philosophische und systematische Veränderung des öffentlichen Raums und der Gesellschaft hin zu einer gemeinschaftsorientierten Mobilität. Beide Ansätze ergänzen sich, indem sie sowohl die individuellen als auch die strukturellen Veränderungen ansprechen, die für eine gerechte und umweltfreundliche Mobilität notwendig sind.

Martin Röhrleef: Die Idee vernetzter Mobilität für Menschen statt Autos - warum fällt sie so schwer?

Play Episode Listen Later Nov 17, 2024 50:53


Zentrale Highlights, die dich erwarten: Martins "Call-to-Action": Was jede*r von uns tun kann, um den Wandel aktiv zu unterstützen.  Ein Blick hinter die Kulissen: Welche Herausforderungen und Chancen er bei der üstra erlebt hat.  Die Stadt als Lebensraum: Warum weniger Autos in Städten mehr Lebensqualität bedeuten.  Technologische Innovationen: Wie neue Mobilitätsdienste wie Sharing-Angebote die Zukunft prägen können.  Beraterblick: Wie Martin Städte dabei unterstützt, Mobilität für alle zugänglich und effizient zu gestalten.  Katjas Plädoyer für Mut: Warum jetzt die Zeit ist, alte Strukturen aufzubrechen und Neues zu wagen.  Ihre Vision einer Mobilitätswende: Warum es Zeit ist, das Auto als Standard zu hinterfragen und eine gerechtere Mobilität für alle zu schaffen.  Intersektionalität als Schlüssel: Wie Mobilität Frauen, Kinder, ältere Menschen und marginalisierte Gruppen besser einbeziehen kann.  Storytelling für den Wandel: Inspirierende Beispiele, wie Mobilität positive Veränderungen in Städten weltweit bewirkt hat.  Persönliche Mission: Warum Katja sich Tag für Tag für eine menschenzentrierte Mobilität einsetzt. Zentrale Themen und Erkenntnisse aus dem Gespräch **HannoverMobil: Ein visionäres Konzept**     Röhrleef schildert die Entstehung des ersten Mobilitätspakets in Hannover 2004. Die Idee war revolutionär: Eine Karte bündelte Zugang zu ÖPNV, Carsharing, Mietwagen und mehr. Ziel war, eine echte Alternative zum privaten Auto zu schaffen. Doch die Umsetzung stieß auf technische und kulturelle Grenzen.  **Kooperation statt Konkurrenz**     Eine überraschende Erkenntnis: Auch innerhalb des öffentlichen Verkehrs gab es Widerstände gegen Kooperation. Taxiunternehmen und ÖPNV-Anbieter konkurrierten oft anstatt zu kooperieren. Röhrleef sieht darin eine verpasste Chance, Kernkompetenzen zu bündeln und kundenorientierte Lösungen zu schaffen.  **Technologische Entwicklung: Chance und Hürde**     Röhrleef reflektiert, wie technologische Fortschritte wie Apps und Mobilitätsplattformen heute helfen könnten, was damals noch analog und erklärungsbedürftig war. Dennoch bleibt die Integration unterschiedlicher Anbieter schwierig, da oft eine klare Geschäftsstrategie fehlt.  **Kulturelle Barrieren**     Das Gespräch zeigt, wie schwer es ist, Menschen von neuen Mobilitätskonzepten zu überzeugen. Routinen, Sicherheitsbedenken und die Bequemlichkeit des Autos erschweren den Umstieg. Röhrleef betont, dass ohne ein Umdenken und faire Rahmenbedingungen – etwa höhere Parkkosten – Alternativen wenig Chancen haben.  **Die Zukunft der Mobilität: Vision und Realität**     Röhrleef bleibt trotz der Herausforderungen optimistisch. Er sieht Potenzial in Mobilitätsbudgets für Arbeitnehmer*innen und stärker integrierten Angeboten. Entscheidend sei, dass Mobilitätslösungen echte Mehrwerte bieten, die über einfache Bündelungen hinausgehen, etwa Versicherungen oder Mobilitätsgarantien.  **Intersektionalität als Mobilitätsansatz**     Diehl betont, dass Mobilität nicht isoliert betrachtet werden kann. Sie plädiert für einen Ansatz, der Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen – Frauen, Kinder, ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen – stärker einbezieht. Mobilität muss sozial gerecht und inklusiv gestaltet sein, um allen Zugang zu ermöglichen.  **Lebensqualität als Argument**     Eine der überraschenden Einsichten: Die Mobilitätswende wird oft auf CO₂-Einsparungen reduziert. Diehl argumentiert jedoch, dass der Fokus auf Lebensqualität, Sicherheit und Teilhabe der Bevölkerung stärker wirken könnte, um Akzeptanz und Engagement zu fördern.  **Systemische Privilegien des Autos**     Das Gespräch verdeutlicht, dass das Auto nicht nur durch Bequemlichkeit attraktiv bleibt, sondern vor allem durch strukturelle Vorteile: niedrige Kosten für Parkplätze, milliardenschwere Subventionen und jahrzehntelangen Ausbau autogerechter Infrastruktur. Diese Ungleichheit hemmt den Wandel hin zu alternativen Verkehrsmitteln.

Michael Dietz: Warum sollten wir mehr reisen und weniger Urlaub machen?

Play Episode Listen Later Nov 3, 2024 57:29


Ist in einer Welt der Klimakatastrophe das Unterwegssein jenseits des Alltags noch Genuss? Und wenn ja: Wie sollte dieser gestaltet sein, um den sozialen Handabdruck größer zu machen als die ökologischen Fußabdruck? Gemeinsam werfen wir einen kritischen und positiven Blick auf die Art, wie wir reisen – und wie Reisen ein echter Beitrag zum Verständnis unserer Welt sein kann, GERADE in Zeiten der Klimakrise. „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Die Zusammenfassung liefert euch eine KI. Macht man ja heute so. Anfragen als Speakerin oder Panelistin an backoffice@katja-diehl.de. Mit Charme und Tiefgang hinterfragt Michael Dietz die oberflächliche „Urlaubskultur“ und zeigt, wie nachhaltiges, langsames Reisen nicht nur die ökologischen Folgen mindert, sondern auch zu einem neuen, intensiven Reiseerlebnis führt. Für Dietz ist Reisen eine „Kulturtechnik“, die Austausch und echte Begegnungen möglich macht und so nicht nur die Perspektiven erweitert, sondern auch die Demokratie stärkt. Schwerpunkte: Der Unterschied zwischen Urlaub und Reisen: Dietz erklärt, warum er Reisen als „echtes Erleben“ versteht und wie es uns ermutigen kann, die Welt und andere Kulturen hautnah zu entdecken – abseits des bloßen Konsums und „Urlaubsmodus“. Er spricht darüber, wie wichtig es ist, nicht nur zu „verreisen“, sondern auch bereit zu sein, sich auf Unbekanntes einzulassen und tiefere Verbindungen zu Menschen und Orten zu knüpfen. Revenge Travel und nachhaltiges Reisen in der Klimakrise: Die Pandemie hat in vielen Menschen einen „Nachholbedarf“ geweckt, und das oft ohne Rücksicht auf die Umwelt. Doch wie lässt sich dieser Drang umwandeln in Reisen mit weniger Umweltbelastung? Dietz und Diehl diskutieren kreative Ansätze für klimafreundliches Reisen – von Nachtzügen über Fernbusse bis hin zur bewussten Wahl von Reisezielen. Nachhaltigkeit ohne erhobenen Zeigefinger: Michael Dietz zeigt, dass nachhaltiges Reisen auch Spaß machen kann, ohne belehrend zu wirken. Im Podcast „Reisen Reisen“ werden besondere Orte beschrieben und Geschichten erzählt, die inspirieren und zeigen, wie man anders reisen kann. Von Wanderungen durch europäische Landschaften bis zu abgelegenen Städten in Deutschland – Dietz betont, wie man durch die Wahl weniger bekannter Ziele nicht nur Neues erleben, sondern auch den Overtourism umgehen kann. Vom Abenteuer Nachtzug und der Freude am entschleunigten Reisen: Statt dem hektischen Hin- und Herfliegen teilt Dietz seine Begeisterung für Nachtzugfahrten, die das Reisen nicht nur nachhaltiger, sondern auch abenteuerlicher machen. Eine Nachtzugfahrt nach Wien oder eine Bahnfahrt quer durch Europa: Dietz glaubt, dass diese Art des Reisens uns bewusster erleben lässt, wie weit wir uns bewegen, und uns gleichzeitig entspannt am Ziel ankommen lässt. Tipps für den bewussten Einstieg ins Reisen: Wenn du nach Ideen suchst, wie du selbst nachhaltiger reisen kannst, gibt Dietz einfache, aber wirkungsvolle Ratschläge. Von der Buchung kleiner Gästehäuser über die Erkundung lokaler Kulturen bis hin zum bewussten Verzicht auf fest getaktete Tagespläne – er zeigt, wie Reisen zur Auseinandersetzung mit einem Ort und seinen Menschen werden kann. Das Potential von Reisen für Völkerverständigung und Demokratie: Ein weiterer wichtiger Aspekt für Dietz ist die transformative Kraft des Reisens. Wenn wir in andere Kulturen eintauchen und mit Menschen vor Ort in Kontakt kommen, wachsen Verständnis und Respekt füreinander. Dietz beschreibt dies als demokratisches Potential des Reisens: Echte Begegnungen fördern das Verständnis über Landesgrenzen hinweg.

The Serbian ‘lithium deal': A talk about the disastrous consequences of neo-colonialism powered by german government and car manufacturers.

Play Episode Listen Later Oct 20, 2024 81:13


If you like this episode, put some stars on it or send it to someone who should listen to it. I make this all pro bono, but feel free to support me per Ko-Fi oder PayPal. My weekly german newsletter can be booked here steady. I work as a keynote speaker, panelist and author. Feel free to contact me! Liljana Tomoviç is a professor from the University of Belgrade with decades of experience. As her research takes place primarily in the midst of nature, she has a very deep insight into the changes that climate change is already having on the country. Aleksandar Matković is a member of the "Green-Left Front", the main left-wing opposition party in the Serbian parliament, where he helps shape the party's new economic policy. As a researcher he turned into a political with questioning the dependency of his country regarding Chinese corporates and got death threats after questioning lithium mining in Serbia. Read his Open letter regarding Rio Tinto and the “mining colony that Serbia is turning into”. In this episode of my podcast, we talk about the very specific effects that the planned mining deal, which in Germany is primarily based on the lithium requirements of car manufacturers, will have on people in Serbia, from environmental destruction to displacement. We talk about state violence, which hundreds of thousands of people in the country refuse to be intimidated by because they are afraid of a future in which their country can no longer be worth living in because it has been exploited in a neo-colonialist manner. In July of this year, Belgrade gave the green light for lithium extraction, having temporarily halted it two years previously following pressure from environmentalists. Germany needs lithium, especially in the automotive industry. Germany consumes more metal than many of its neighbouring countries, a third of which is used by the automotive industry. This means that Germany's consumption of raw materials is far above a globally fair level. In the interview, we explain that instead of aggressively securing access to critical metals, it would be important to reduce the overall demand for raw materials, emphasises Reckordt. Above all, this would mean building smaller and fewer cars, initiating a turnaround in transport that reduces dependence on cars, recycling raw materials and drastically reducing energy consumption in industry. As a consequence, this would mean carrying out a real green transformation and actually reorganising the economy in a climate-neutral and ecological way instead of creating rebound effects and shifting environmental and human rights problems abroad. This does not go hand in hand with Germany's self-image as a growing export and leading automotive and industrial nation. For those of you who understand German, I also recommend the previous episode that I recorded with Hannah from Powershift. Here we shed light on the almost 100 per cent metal dependency of Germany (and the German automotive industry) on neo-colonial business relationships with countries in the Global South. Serbia Protests, Mining Project, and Environmental Concerns Aleksandar discussed the escalating protests in Serbia due to changing laws allowing mining operations. He shared his involvement in internationalizing the struggle, establishing an ecological organization, and signing a declaration of international solidarity. He also mentioned receiving death threats after criticizing the economic aspects of the mine. Katja added that a protest group member was sentenced to two years in jail, further intimidating protesters. Aleksandar discussed the potential lithium mining project in Serbia, highlighting its potential environmental and social impacts. Ljiljana emphasized the importance of the region's unique landscape for the survival of many populations in Serbia. Both agreed that the project poses a complex problem with various economic, social, and environmental risks. More details on my website: https://katja-diehl.de/.

Rohstoffe am Wendepunkt? Deutschlands Abhängigkeit und die Zukunft der Versorgungssicherheit.

Play Episode Listen Later Oct 6, 2024 49:14


In dieser Podcast-Folge tauchen ich mit Hannah Pilgrim von PowerShift tief in die Welt der "kritischen Metalle" ein. Wir beleuchten Deutschlands Abhängigkeit und die Herausforderungen, die damit einhergehen.

Verfassungsbeschwerde: Friedliche Klimaproteste vor Gericht – Ist unser Recht fit für eine Welt in der Klimakatastrophe?

Play Episode Listen Later Sep 22, 2024 57:24


„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Die Zusammenfassung liefert euch eine KI. Macht man ja heute so. :-) Meine aktuellen Lesungen und Vorträge findet ihr immer hier. Schwerpunkte: Protestformen der Letzten Generation: Straßenblockaden als friedlicher Protest gegen die Untätigkeit in der Klimapolitik. Persönliche Erfahrungen im Strafverfahren: Irma berichtet von ihren Aktionen, dem Gerichtsprozess und der Verurteilung zu Tagessätzen wegen Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Zunehmende Härte der Urteile: Die Strafmaßverschärfung bei wiederholten Protestaktionen, von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen. Rechtsstaatliche Grauzonen: Anwendung und Kritik am "Gummiparagrafen" der Nötigung (§240 StGB) und die Verwerflichkeitsprüfung. Rolle des RAZ e.V.: Der Verein bietet juristische und psychologische Unterstützung für Aktivist*innen, die sich vor Gericht verantworten müssen. Strategische Verfassungsbeschwerde: Irma und ihr Anwaltsteam haben eine Verfassungsbeschwerde eingereicht, um grundsätzliche Fragen zur Legitimität des Protestes und zur Handhabung des Gesetzes zu klären. Gesellschaftliche und rechtliche Entwicklungen: Ronen Steinke erklärt, wie Gerichte und der Staat zunehmend härter gegen Klimaaktivist*innen vorgehen und welche politischen Motivationen dahinterstehen. Ronen Steinke analysiert die zunehmende Härte der deutschen Gerichte im Umgang mit Klimaaktivist*innen. Er beschreibt, wie anfängliche mildere Urteile sich in den letzten Jahren in teils drastische Strafen verwandelt haben, bis hin zu Freiheitsstrafen für wiederholte Protestaktionen. Dabei geht es vor allem um die Anwendung des Nötigungsparagrafen (§240 StGB), der in vielen Fällen eine strafrechtliche Verurteilung ermöglicht, obwohl der Protest friedlich und gewaltfrei bleibt. Stefan, Rechtsreferendar und Teil des RAZ e.V., erläutert die Unterstützung, die der Verein Aktivist*innen bietet. Neben rechtlicher Beratung und Prozessbegleitung hilft der Rats e.V. auch bei der emotionalen Bewältigung der Ängste, die mit Gerichtsverfahren und der Möglichkeit einer Haftstrafe verbunden sind. Die Proteste der letzten Generation seien Teil eines breiteren demokratischen Engagements, das durch rechtliche Repression nicht geschwächt werden dürfe. Ein besonderer Fokus liegt auf Irmas Verfassungsbeschwerde, die sie nach mehreren Gerichtsinstanzen eingelegt hat. Ziel ist es, das Bundesverfassungsgericht dazu zu bringen, eine grundsätzliche Entscheidung über die Legitimität von Klima-Protesten zu treffen und den rechtlichen Rahmen zu klären. Dabei geht es um die Frage, ob friedlicher Protest gegen die Klimakrise tatsächlich als strafbare Handlung geahndet werden darf, und welche Rolle der Schutz zukünftiger Generationen in der Rechtsprechung spielen sollte. Diese Episode wirft nicht nur einen Blick auf die persönlichen Erfahrungen der Aktivist*innen, sondern auch auf die juristischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland.

Claudia Kemfert, Manuel, Julien: "Unlearn CO2" - geht das überhaupt?

Play Episode Listen Later Sep 8, 2024 54:36


Kernpunkte der Episode: Interdisziplinäre Ansätze zur Klimakrise: Die Gäste betonen, dass die Klimakrise in allen gesellschaftlichen Bereichen spürbar ist. Von Ernährung über Mode bis hin zu Medien und Recht – das Buch zeigt auf, wie tiefgreifend der Wandel sein muss, um eine klimagerechte Zukunft zu ermöglichen. Klimakrise und soziale Gerechtigkeit: Die Autoren diskutieren, wie unterschiedliche Bevölkerungsgruppen unterschiedlich von der Klimakrise betroffen sind. Besonders Frauen, Menschen im globalen Süden und Menschen mit Behinderungen leiden unter den Folgen der Krise. Es wird betont, dass Klimaschutz eine Frage der Gerechtigkeit ist. Banden bilden für den Wandel: Katja und ihre Gäste sprechen darüber, wie wichtig es ist, Gemeinschaften zu bilden, die sich für den Klimaschutz engagieren. Dabei steht die Idee im Vordergrund, dass man auch mit Unterschieden zusammenarbeiten kann, ohne Perfektion zu fordern. Recht als Hebel für den Klimaschutz: Ein besonderes Kapitel im Buch befasst sich mit der Frage, wie das Rechtssystem genutzt werden kann, um den Klimaschutz voranzutreiben. Klimaklagen wie jene gegen Volkswagen zeigen, dass juristische Mittel starke Werkzeuge im Kampf gegen die Klimakrise sein können. Ableismus und Inklusion im Klimadiskurs: Im Gespräch wird deutlich, dass der Klimadiskurs oft behindertenfeindlich ist. Menschen mit Behinderungen sind nicht nur besonders von den Folgen der Klimakrise betroffen, sondern werden oft von Lösungen ausgeschlossen. Hier setzen die Autoren an, um das Thema Inklusion in den Fokus zu rücken. Weitere Themen: Die Episode geht darüber hinaus auf die Notwendigkeit ein, wie die Medien über die Klimakrise berichten sollten, und thematisiert, wie häufig die Klimakrise in deutschen Talkshows vernachlässigt wird. Die Gäste betonen, dass die gesellschaftliche Diskussion über den Klimawandel intensiviert werden muss. Katja Diehl gibt außerdem Einblicke in ihren eigenen Beitrag zum Buch, in dem sie die Verkehrspolitik als Schlüssel zur CO₂-Reduktion anspricht und die Notwendigkeit einer Mobilitätswende ohne Autos erläutert. Fazit: Diese Folge bietet tiefgehende Einblicke in das Buch „Unlearn CO₂“ und zeigt, wie interdisziplinär die Lösung der Klimakrise angegangen werden muss.

Christoph Störmer: Warum klagt ihr erneut für das Klima und eine gute Zukunft für alle?

Play Episode Listen Later Aug 25, 2024 35:29


Welche Schwerpunkte betrachten wir? - Verfassungsklagen als Mittel zum Klimaschutz - Ambitions- und Umsetzungslücke in der deutschen Klimapolitik - Kritik an der aktuellen Ampelkoalition - Bedeutung rechtlicher Schritte für den Klimaschutz Erläuterung der Schwerpunkte: Verfassungsklagen als Mittel zum Klimaschutz: Die Deutsche Umwelthilfe hat zusammen mit anderen Organisationen Verfassungsklagen eingereicht, um die Bundesregierung dazu zu zwingen, ihre Klimaziele ernst zu nehmen. Diese Klagen basieren auf der Argumentation, dass das aktuelle Klimaschutzgesetz die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen gefährdet und daher verfassungswidrig ist. Durch diese rechtlichen Maßnahmen sollen die bestehenden Gesetze nachgebessert und an die notwendigen Klimaziele angepasst werden. Ambitions- und Umsetzungslücke in der deutschen Klimapolitik: Christoph Störmer erläutert, dass die deutsche Klimapolitik zwei wesentliche Defizite aufweist. Die „Ambitionslücke“ bezieht sich darauf, dass die derzeit festgelegten Klimaziele nicht ausreichen, um die erforderlichen Emissionsreduktionen zu erreichen. Zusätzlich gibt es eine „Umsetzungslücke“, da selbst diese unzureichenden Ziele in der Praxis nicht konsequent verfolgt werden. Diese Lücken gefährden die Einhaltung internationaler Klimaziele und den Schutz zukünftiger Generationen. Kritik an der aktuellen Ampelkoalition: Im Gespräch wird die Verantwortung der derzeitigen Bundesregierung, insbesondere der Ampelkoalition, betont. Diehl und Stürmer kritisieren, dass die Regierung wichtige Maßnahmen, wie beispielsweise ein Tempolimit auf Autobahnen, bisher nicht umgesetzt hat, obwohl sie für den Klimaschutz dringend erforderlich wären. Diese Untätigkeit wird als Zeichen dafür gesehen, dass die Regierung ihre Klimaziele nicht ernst genug nimmt. Bedeutung rechtlicher Schritte für den Klimaschutz: Die rechtlichen Schritte, die die Deutsche Umwelthilfe unternimmt, werden als notwendiges Mittel gesehen, um die Regierung zur Verantwortung zu ziehen und den Klimaschutz in Deutschland voranzutreiben. Da politische Maßnahmen oft nicht ausreichen oder zu langsam umgesetzt werden, sind gerichtliche Klagen ein effektives Instrument, um die Einhaltung von Klimazielen sicherzustellen und rechtliche Klarheit zu schaffen. Fazit: Unser Gespräch verdeutlicht, dass Deutschland im Bereich Klimaschutz erheblichen Nachholbedarf hat. Die eingereichten Verfassungsklagen zeigen, wie ernst die Lage ist und dass es ohne rechtlichen Druck kaum Fortschritte geben wird. Die Ambitions- und Umsetzungslücken der aktuellen Klimapolitik, gepaart mit der unzureichenden Reaktion der Regierung, machen deutlich, dass es dringend stärkerer und konsequenterer Maßnahmen bedarf. Rechtliche Schritte spielen hierbei eine zentrale Rolle, um die notwendigen Veränderungen im Klimaschutz durchzusetzen und die Rechte zukünftiger Generationen zu wahren.

Ingrid Brodnig: Das mit den Fakten kommt nicht "durch", was tun in Zeiten der verrohten Debatten?

Play Episode Listen Later Aug 11, 2024 64:48


Die Arbeit von Ingrid verfolge ich schon lange, auch, weil sie immer wieder damit hilft, einzusortieren, warum trotz allem Faktenwissens um die Klimakatastrophe die Transformation so stagniert - vor allem auch in der Mobilitätswende. Diese Betrachtung ist auch zentraler Teil meines neuen Buches „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Gruppenzugehörigkeitsgefühle und politische Debatten Ingrid betont, wie schnell sich Menschen in Gruppen einordnen und wie dies zu Feindseligkeit führen kann, insbesondere wenn eine Bedrohung durch andere wahrgenommen wird. Für sie wird dadurch der gesellschaftliche Konsens verunmöglicht, der besonders bei Themen wie dem Klimawandel Basis sein sollte. Identität und zwischenmenschliche Interaktionen Das Gute an der Arbeit von Ingrid? Sie hat auch immer Lösungsansätze, wie scheinbar unüberbrückbare Differenzen überwunden werden können. So betonte sie die Wirksamkeit, im persönlichen Gespräch nach Gemeinsamkeiten zu suchen: Der Fußballverein, das Hobby, die Kinder. Verschiedene Facetten der Identität anzusprechen, kann festgefahrene Meinungen auflockern und negative Einstellungen verringern. Auch sei es wichtig, Selbstreflexion zu betreiben und das Zurücktreten zu üben, wenn man in starke Gefühle verwickelt wird. Denn gerade Wut ist ein Tool, dass die Status Bewahrer*innen gut für sich zu nutzen wissen. Ingrid zeigt auf, wie wichtig es ist, immer auch Empathie und Achtsamkeit zu zeigen, um eine gemeinsame Basis zu finden und die andere Person zu erreichen. Denn genau DAS macht die "Gegenseite" nicht. Laut Ingrid bewies eine Studie der Universität Stanford die Wirksamkeit von Empathie bei der Überzeugung von anderen Facetten von einer Debatte. Dabei sei es wichtig, sich nicht auf die eigene Position zu konzentrieren, sondern auch die Perspektive des Gegenübers zu berücksichtigen, um eine produktive und respektvolle Diskussion zu ermöglichen. Ingrid beleuchtet dabei auch die Gefühle der Unsicherheit und des Verlusts, die entstehen, wenn von einer (falschen) festen Meinung abgerückt werden soll. Ich warf noch hinein, dass viele privilegiert sind, diese sich aber nicht so betrachten (wollen) - und das Debatten auch erschwert. Weil hier der Verlust systemisch natürlich vorhanden ist: Privilegien wieder in die Gemeinschaft geben, schmerzt - hilft aber allen (siehe Parkplatzrückgabe :))) - Ingrid hob auch hier die Tendenz hervor, dass Emotionen anstelle von Fakten in Diskussionen helfen, und verwies dabei auf die Debatte über Mobilität und Klimawandel. Sie erwähnte auch eine Studie des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung, die vorhersagt, dass Deutschland aufgrund der aktuellen Treibhausgasproduktion einen Gehaltsverlust von 11% erleben könnte. Ingrid betonte die Wichtigkeit, Emotionen zu berücksichtigen und die Fakten noch vorne zu stellen, anstatt Falschinformationen zu wiederholen. Sie empfiehlt das "Sandwich-Prinzip" und die Selbstvergewisserung vor Debatten. Ich habe mit Ingrid auch über meine steigende "Faktenmüdigkeit" gesprochen. Es gibt einfach kein Erkenntnisproblem. Fazit: Was wäre notwendig: -Entwicklung von Strategien zur Verringerung von Medienpopulismus und polarisierenden Debatten in der Berichterstattung. -Aufklärungsarbeit über die Auswirkungen von Hassrede und Bedrohungen auf marginalisierte Stimmen in der Öffentlichkeit. -Medien: Schulung im Umgang mit sensiblen Themen und Bedrohungssituationen von Interviewpartner*innen. -Rechtssystem: Überprüfung und Anpassung der Gesetze zur effektiveren Verfolgung von Hassrede und Bedrohungen im digitalen Raum. -Förderung von Empathie und konstruktivem Dialog in öffentlichen Debatten, insbesondere bei kontroversen Themen wie Klimawandel und Mobilitätswend

Maren Urner und Jens Foell: Wie schaffen wir radikale Transformation und welche Rolle spielen dabei unsere Emotionen?

Play Episode Listen Later Jul 28, 2024 57:28


Was bedeutet "radikal" wirklich? Ursprünglich aus dem Lateinischen stammend, bedeutet es "an die Wurzel gehen". Wir diskutieren, wie dieser Begriff im öffentlichen Diskurs oft missverstanden und negativ konnotiert wird. Maren erläutert, wie das Gehirn auf wiederholte negative Assoziationen reagiert und warum wir oft zögern, uns selbst als radikal zu bezeichnen, selbst wenn wir tiefgreifende Veränderungen anstreben. Die "Wissenschaftsbubble" und ihre Herausforderungen: Jens teilt seine Erfahrungen aus der Wissenschaftskommunikation und erklärt, wie schwierig es sein kann, wissenschaftliche Inhalte so zu vermitteln, dass sie von einem breiten Publikum verstanden werden. Er spricht über die Notwendigkeit, wissenschaftliche Begriffe und Konzepte zu erklären, die innerhalb der akademischen Gemeinschaft oft als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Die Bedeutung von Public Engagement und die Unterschiede in der wissenschaftlichen Ausbildung zwischen Deutschland und Großbritannien werden hervorgehoben. Maren beschreibt, wie sie in Großbritannien lernte, Wissenschaft nicht nur innerhalb der akademischen Welt zu kommunizieren, sondern auch mit der allgemeinen Öffentlichkeit in Dialog zu treten. Emotionen in der Politik und Wissenschaft: Wir diskutieren, wie Emotionen eine zentrale Rolle in unserem politischen und wissenschaftlichen Handeln spielen. Maren betont, dass alle unsere Entscheidungen, auch die scheinbar rationalen, immer von emotionalen Prozessen beeinflusst werden. Die Herausforderungen und Chancen, die sich ergeben, wenn man Emotionen in die Wissenschaftskommunikation integriert, werden thematisiert. Maren spricht über ihr Buchprojekt, das sich mit den Emotionen in der Politik auseinandersetzt und erklärt, warum sie es für wichtig hält, emotionale Intelligenz und Wissenschaft zu verbinden. Persönliche Geschichten und Anekdoten: Jens und Maren teilen persönliche Geschichten und Erlebnisse aus ihrer Karriere und wie diese sie dazu gebracht haben, sich für eine verständlichere und inklusivere Wissenschaftskommunikation einzusetzen. Die Episode schließt mit unserem Aufruf, sich der eigenen Radikalität zu stellen und die emotionale Dimension unseres Handelns anzuerkennen.

Endlich beschlossen - und nun? Was bedeuten die Novellen des Straßenverkehrsgesetzes, der StVO und das Urteil gegen Gehwegparken in Bremen?

Play Episode Listen Later Jul 13, 2024 43:43


Danke an alle, die mein Buch „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ vorbestellt haben. WIR haben es tatsächlich erneut geschafft: Top 10 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Mein Buch kam direkt auf Platz 8. DANKE! Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. m Juni haben Bundestag und Bundesrat ein neues Straßenverkehrsgesetz beschlossen. Klima- und Umweltschutz, städtebauliche Entwicklung und Gesundheit wurden als neue, zusätzliche Hauptziele ins Gesetz aufgenommen. Das eröffnet größere Spielräume für die Gestaltung des Verkehrs vor Ort. Nun steht die zugehörige StVO-Novelle im Bundesrat auf der Tagesordnung. Bei der StVO-Novelle wird der neue Rechtsrahmen erstmals genutzt: Es wird nun deutlich leichter für Kommunen, Platz fürs Rad, den Bus oder Menschen zu Fuß zu schaffen. Auch bei Tempo 30 und der Parkraumbewirtschaftung gibt es mehr Möglichkeiten. Ich sprach dazu mit Swantje Michaelsen: Das Straßenverkehrsgesetz öffnet mit den neuen Zielen Klima- und Umweltschutz, Gesundheit und städtebaulicher Entwicklung die Tür für mehr Entscheidungsspielräume vor Ort. Und mit der StVO werden die neuen Spielräume in erste Handlungsoptionen übersetzt. Zebrastreifen, Radspuren und Busspuren können zukünftig ohne Nachweis der qualifizierten Gefahrenlage angeordnet werden. Und auch bei Tempo 30 gibt es mehr Möglichkeiten. Ein weiterer von uns thematisierer Aspekt wurde auch schon von der Deutschen Umwelthilfe durchleuchtet: Zahlreiche der 104 befragten Städte dulden die systematische Behinderung und Gefährdung vonFußgängerinnen und Fußgängern durch illegales Parken auf Gehwegen. Nur 26 der 104 von der DUH abgefragten Städte bestätigen, dass sie Falschparken auf Gehwegen konsequent mit einem Bußgeld ahnden. Die systematische Duldung und die systematische Nicht-Ahndung von Falschparkenden auf Gehwegen sind nach Rechtsauffassung der DUH jedoch rechtswidrig. Falschparkende auf Gehwegen verdecken die Sicht und zwingen Menschen zum Ausweichen auf die Straße. Dadurch entstehen lebensgefährliche Situationen. Laut offiziellen Regelwerken muss ein Gehweg mindestens 2,20 Meter breit sein, darunter ist ein unbehinderter Begegnungsverkehr nicht möglich. Diese Vorgabe ignorieren die meisten Städte jedoch. Menschen mit Rollstuhl oder Kleinkinder auf dem Rad sind dann gezwungen, auf die Straße auszuweichen. Manche Städte schleppen die Falschparkenden sogar erst dann ab, wenn Restgehwegbreiten von 1 Meter, 90 oder gar 80 Zentimetern unterschritten werden. Selbst bei der Anordnung von legalem Gehwegparken halten viele Städte die vorgegebene Mindestgehwegbreite von 2,20 Meter nicht ein. Cerstin Kratzsch ist Anwohnerin und Klägerin in Sachen Gehwegparken in Bremen, deren Klage es bis zum Bundesverwaltungsgericht geschafft hat. Und wo jetzt der Urteilsspruch vorliegt, zur Zeit unserer Aufnahme jedoch noch nicht vollumfänglich schriftlich. Sandra Conrad-Juhls ist eine der Hauptamtlichen vom VCD Bremen, die z. a. auch die Klage aktiv begleitet haten. Sie gehen auf diesen Aspekt nach Swantje mit ihrem Bericht aus der Bundespolitik ein. Denn: Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden: Anwohner*innen können von Behörden verlangen, gegen illegal auf dem Gehweg geparkte Autos vorzugehen - bei erheblichen Beeinträchtigungen. Das höchste deutsche Verwaltungsgericht hat ausgeführt, dass Straßenverkehrsbehörden auf Verlangen der Anwohner gegen illegales Gehwegparken einschreiten müssen, sofern die Benutzung des Gehwegs erheblich beeinträchtigt wird.

Ein Monat "Raus aus der AUTOkratie" - Rückblick und Ausblick auf meine Reise zum zweiten Buch.

Play Episode Listen Later Jun 30, 2024 31:42


Mich haben viele angesprochen, ob ich "wieder so eine persönliche Folge mache" - und ich gebe zu, dass da mittlerweile Abwehrreflexe sind. Denn bestimmte Personengruppe gehen nicht gut mit Persönlichem von mir um. Aktuell teile ich das Private nur noch bei meinem Newsletter bei steady. Diese Menschen wissen auch, was persönlich 2023 bei mir los war und WIE stolz ich sein kann und bin, dass ich das Buch "trotzdem" geschrieben habe. Aber ich wage es einfach und spreche 30 Minuten ohne Skript - und lasse euch hinter die Kulissen schauen. Danke an alle, die „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ vorbestellt haben. WIR haben es in die Top 10 der SPIEGEL-Bestseller gehoben! Mich freuen natürlich vor allem auch die drei Menschen, die ihr als so genannte "Blurbs", also kurze Statements zu meiner Arbeit auf der Rückseite des Buches findet, Claudia Kemfert und Maren Urner sind Teil des Buches, Eckart von Hirschhausen ein mir ebenso wichtiger Supporter: »Wir könnten es schöner haben – und gesünder. Wenn es um die Frage geht, welche Rolle die Mobilitätswende dabei spielt, hat Katja Diehl viele gute Antworten. Mit ihrem Expertinnenwissen zeigt sie immer wieder konkrete Ideen und Konzepte auf, die uns aus der Abhängigkeit vom Auto befreien und die Städte sowie den ländlichen Raum lebenswerter machen würden.« Eckart von Hirschhausen  »Katja Diehl hat ein Talent dafür, Lust auf Veränderung auszulösen. Bei der Mobilitätswende geht es ihr stets um die Menschen – das macht ihre Arbeit so wertvoll.« Claudia Kemfert  »Die Menschenliebe ist Katja Diehls Motor, um sich unermüdlich für eine zukunftsfähige Mobilität einzusetzen. Sie ist eine wichtige und inspirierende Stimme zugleich.« Maren Urner Die Idee zum Buch entstand in der bisher massivsten Zeit der Bedrohung und Abwertung meiner Person und Arbeit, die leider bis heute nicht abgeklungen ist. Immer wieder werden Fragezeichen daran gemacht, dass ich um "Geld bettle", es wird angezweifelt, dass ich Tausende Euro jeden Monat für meinen Selbstschutz ausgebe, es wird über mein Äußeres beizeiten mehr gesprochen als über die Inhalte in meinen zahlreichen Facetten der Arbeit, die ich mache. Menschen machen es sich einfach, das Komplexe der intersektionalen Mobilitätswende, die ich vorantreibe, in meiner Person zu reduzieren auf "Autohasserin", "gesunde, junge Frau aus der Stadt, die uns im Ländlichen was vorschreiben will". Und mittlerweile lebe ich damit, nicht gut, aber es gehört dazu. Seit ein paar Wochen habe ich große Ruhe in mir, dass das, was ich tue, schlicht richtig ist. Dass sich der Wert meiner Arbeit nicht an den Euro, die ich verdiene, aber auch nicht am Hass, den ich erhalte misst, sondern an den alltäglichen Begegnungen, wo Menschen sich wegen mir aufmachen, vor ihrer Haustür die Welt zu verbessern. Manche von ihnen finden sich auch im Buch, Menschen mit Familie im ländlichen Raum, die wegen meines ersten Buches versucht haben, ohne eigenes Auto zu leben - und bis heute ohne einen Pkw leben. Es geht mir um erste Schritte, um Demut, um Anerkennung großer Privilegien, die wir im Globalen Norden allesamt haben, wenn wir uns mit dem Globalen Süden vergleichen. Es ist ein seltsamer Reflex in Deutschland, stets beweisen zu wollen, dass wir es gar nicht so gut haben, wie alle Statistiken uns beweisen wollen. Und ja: Vieles, zu vieles ist in unserem Land auch in Schieflage, wenn ich an Menschen in Armut, Behinderte, Marginalisierte, Kinder, Alte denke! Dennoch haben es viele von Jenen, die Macht haben, schlicht zu gut - sonst würden sie ihre Macht nutzen, um z. B. endlich wahlfreie Mobilität zu schaffen. Stattdessen wird - auch typische deutsch!? - bei jeder Möglichkeit der Veränderung stets auf die Unmöglichkeit in der individuellen Umsetzung geschaut. Anstatt es einfach mal zu wagen. Mein Buch analysiert den Stillstand und stellt euch Jene vor, die auch gegen große Widerstände die Welt zum Besseren verändern. Der letzte Satz im Buch!? Wir schaffen das!

Wolfram Uerlich: Wie wird das private Auto Teil vom Öffentlichen Nahverkehr?

Play Episode Listen Later Jun 16, 2024 43:38


Wolfram Uerlich: Wie wird das private Auto Teil vom Öffentlichen Nahverkehr?

Alexandra Baum: Was haben schöne Textilschlösser aus Leipzig mit der Mobilitätswende zu tun?

Play Episode Listen Later Jun 2, 2024 43:19


Diese Folge ist in Zusammenarbeit mit Texlock entstanden. Wenn auch du ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine Studie hast, über die bei She Drives Mobility gesprochen werden sollte, kontaktiere mich gern unter backoffice@katja-diehl.de! Wenn dir die Folge gefällt, empfehle sie gern weiter, gib Sterne und Kommentare auf den Plattformen dieser Welt, mir einen kleinen Betrag bei ko-fi, abonniere meinen wöchentlichen Newsletter oder kaufe mein neues Buch, das am 29. Mai erschienen ist. DANKE! Alexandra Baum hat lange als Produktentwicklerin und -designerin selbstständig gearbeitet. Schon damals mit dem Schwerpunkt auf Design und Entwicklung technischer Textilkomponenten. Das, was sie ärgerte, hat sie den mit einer eigenen Firma und Idee in den Fokus genommen: Fahrradschlösser, die "klappern, den Lack zerkratzen und hässlich sind" - so würde ich es mal zusammenfassen. Mit ihrem Unternehmen Texlock produziert sie jetzt aus Leipzig heraus drei verschiedene Modelle von Textilschlössern. Die Innovation liegt im Textilseil, das aus einer speziellen Kombination aus Hightech-Fasern und einem Kern aus gehärtetem Metall besteht. Diese Komponenten machen das Schloss zugleich flexibel und robust, sägefest, schnittfest, feuerfest und zudem lackschonend. Die Textilschlösser sind leichter als vergleichbar sichere Fahrradschlösser anderer Hersteller und in vier verschiedenen Längen erhältlich. Je nach Fahrrad und Abstellsituation. In einer ehemaligen Pianofabrik im Leipziger Westen erfolgt die finale Fertigung der tex–locks mit dem Gütesiegel „Made in Germany“. Entlang der Produktionslinie achtet das Unternehmen auf kurze Transportwege und bevorzugt daher Lieferanten aus der Region. Dank der Materialqualität und Verarbeitung liegt der Materialausschuss von Texlock zudem bei fast null. Wie erfolgreich Langfinger dabei sind, zeigt die Statistik über Fahrraddiebstähle in Deutschland in 2022: Vongesamt 115.354 erfassten Fällen wurden nur 8.313 Fälle aufgeklärt. Das sind gerade mal 7%. Einziger Schutz sind hier gute Abstellmöglichkeiten, an denen es noch häufig fehlt, und gute Sicherheitsschlösser. In den Niederlanden ist ein ART-zertifiziertes Schloss deshalb sogar ein Pflichtbestandteil für Zweirad-Versicherungen. Diese Zertifizierung haben die Schlösser von Texlock erhalten. Die meisten geprüften Fahrradschlösser dieser Kategorie wiegen über zwei Kilogramm. Das tex–lock orbit nur 1,2 Kilogramm. Alexandras Ansatz ist aber auch, dass Produkte Spaß machen sollen und auch etwas wie ein Fahrradschloss nicht nur funktional, sondern eben auch stylish sein sollte. Der Lifestyle rund um das Fahrrad zieht nachweislich ja immer mehr Menschen an, bekommt eine größere Rolle in der Mobilitätswende. Das Fahrrad an sich ist ein emotionales Produkt, da sollte auch das Schloss diesem Lifestyle entsprechen. Zudem legen immer mehr Konsument:innen Wert auf regionale Produktion, auch diese ist Alexandra bei tex-lock wichtig. Begonnen hat alles mit einem Crowdfunding, das so gut lief, dass Tausende des ersten Schlosses produziert werden durften. Nicht ganz unkompliziert, wollte Texlock doch von Beginn an ein echter Gegenentwurf zu bestehenden Konzepten aus Stahl sein, also höchste Qualität und damit Langlebigkeit garantieren, nah am Kunden sein und die Bedürfnisse verstehen, ganz nach dem Motto: „Who would have thought a bike lock could ever be sexy?“ Ich spreche mit Alexandra aber auch über die Belastung und zugleich Freiheit, die der Job als Gründerin mit sich bringt. Alexandra gibt zu, dass das, was sie macht, nicht ohne gewisse Opfer geht, die der Spagat zwischen Unternehmen und Familie mit sich bringt, gefühlt wird dies sogar immer schwerer gemacht. Als Kind der DDR ist sie da mit einem ganz anderen Bild der arbeitenden Mutter und ausreichend Krippenplätzen groß geworden. Heutigen Politiker:innen würde sie gern mal zurufen: „Wo bleibt eigentlich der >rote Teppich< für Unternehmerinnen, die Arbeitsplätze schaffen, Steuern einbringen UND SOGAR NOCH Kinder habe

Alexandra Baum: Was haben schöne Textilschlösser aus Leipzig mit der Mobilitätswende zu tun?

Play Episode Listen Later Jun 2, 2024 43:19


Diese Folge ist in Zusammenarbeit mit Texlock entstanden. Wenn auch du ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine Studie hast, über die bei She Drives Mobility gesprochen werden sollte, kontaktiere mich gern unter backoffice@katja-diehl.de! Wenn dir die Folge gefällt, empfehle sie gern weiter, gib Sterne und Kommentare auf den Plattformen dieser Welt, mir einen kleinen Betrag bei ko-fi, abonniere meinen wöchentlichen Newsletter oder kaufe mein neues Buch, das am 29. Mai erschienen ist. DANKE! Alexandra Baum hat lange als Produktentwicklerin und -designerin selbstständig gearbeitet. Schon damals mit dem Schwerpunkt auf Design und Entwicklung technischer Textilkomponenten. Das, was sie ärgerte, hat sie den mit einer eigenen Firma und Idee in den Fokus genommen: Fahrradschlösser, die "klappern, den Lack zerkratzen und hässlich sind" - so würde ich es mal zusammenfassen. Mit ihrem Unternehmen Texlock produziert sie jetzt aus Leipzig heraus drei verschiedene Modelle von Textilschlössern. Die Innovation liegt im Textilseil, das aus einer speziellen Kombination aus Hightech-Fasern und einem Kern aus gehärtetem Metall besteht. Diese Komponenten machen das Schloss zugleich flexibel und robust, sägefest, schnittfest, feuerfest und zudem lackschonend. Die Textilschlösser sind leichter als vergleichbar sichere Fahrradschlösser anderer Hersteller und in vier verschiedenen Längen erhältlich. Je nach Fahrrad und Abstellsituation. In einer ehemaligen Pianofabrik im Leipziger Westen erfolgt die finale Fertigung der tex–locks mit dem Gütesiegel „Made in Germany“. Entlang der Produktionslinie achtet das Unternehmen auf kurze Transportwege und bevorzugt daher Lieferanten aus der Region. Dank der Materialqualität und Verarbeitung liegt der Materialausschuss von Texlock zudem bei fast null. Wie erfolgreich Langfinger dabei sind, zeigt die Statistik über Fahrraddiebstähle in Deutschland in 2022: Vongesamt 115.354 erfassten Fällen wurden nur 8.313 Fälle aufgeklärt. Das sind gerade mal 7%. Einziger Schutz sind hier gute Abstellmöglichkeiten, an denen es noch häufig fehlt, und gute Sicherheitsschlösser. In den Niederlanden ist ein ART-zertifiziertes Schloss deshalb sogar ein Pflichtbestandteil für Zweirad-Versicherungen. Diese Zertifizierung haben die Schlösser von Texlock erhalten. Die meisten geprüften Fahrradschlösser dieser Kategorie wiegen über zwei Kilogramm. Das tex–lock orbit nur 1,2 Kilogramm. Alexandras Ansatz ist aber auch, dass Produkte Spaß machen sollen und auch etwas wie ein Fahrradschloss nicht nur funktional, sondern eben auch stylish sein sollte. Der Lifestyle rund um das Fahrrad zieht nachweislich ja immer mehr Menschen an, bekommt eine größere Rolle in der Mobilitätswende. Das Fahrrad an sich ist ein emotionales Produkt, da sollte auch das Schloss diesem Lifestyle entsprechen. Zudem legen immer mehr Konsument:innen Wert auf regionale Produktion, auch diese ist Alexandra bei tex-lock wichtig. Begonnen hat alles mit einem Crowdfunding, das so gut lief, dass Tausende des ersten Schlosses produziert werden durften. Nicht ganz unkompliziert, wollte Texlock doch von Beginn an ein echter Gegenentwurf zu bestehenden Konzepten aus Stahl sein, also höchste Qualität und damit Langlebigkeit garantieren, nah am Kunden sein und die Bedürfnisse verstehen, ganz nach dem Motto: „Who would have thought a bike lock could ever be sexy?“ Ich spreche mit Alexandra aber auch über die Belastung und zugleich Freiheit, die der Job als Gründerin mit sich bringt. Alexandra gibt zu, dass das, was sie macht, nicht ohne gewisse Opfer geht, die der Spagat zwischen Unternehmen und Familie mit sich bringt, gefühlt wird dies sogar immer schwerer gemacht. Als Kind der DDR ist sie da mit einem ganz anderen Bild der arbeitenden Mutter und ausreichend Krippenplätzen groß geworden. Heutigen Politiker:innen würde sie gern mal zurufen: „Wo bleibt eigentlich der >rote Teppich< für Unternehmerinnen, die Arbeitsplätze schaffen, Steuern einbringen UND SOGAR NOCH Kinder habe

Louisa Schneider: Warum ist auch dir Gerechtigkeit wichtiger als CO2?

Play Episode Listen Later May 19, 2024 49:43


It´s the final countdown! In zehn Tagen kommt mein Buch! Daher gnadenlose Promo an dieser Stelle: Ich bitte euch sehr, „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ vorzubestellen. Ich freue mich, wenn du das machst, denn das hilft nischigen Sachbüchern wie dem meinen, wahrgenommen zu werden. Ihr wisst schon: Kapitalismus – Carpitalism – und dann erst das Paradies für alle. Ich gebe euch auch ein paar gute Argumente, warum das total Sinn macht! 1. Ich habe 105 inspirierende Personen interviewt, deren Ideen, Anregungen und Analysen euch helfen werden, nach der Lektüre SOFORT mit der klima- und sozial gerechten Mobilitätswende vor eurer Haustür zu beginnen. 2. Nur jedes 5. Sachbuch wird von einer Frau geschrieben. Frauen werden zudem sehr viel weniger rezensiert als Männer. Studie dazu hier. Daher brauche ich viele Vorbestellungen, um es auf die für den weiteren Buchverkauf und die mediale Aufmerksamkeit so wichtige Bestsellerliste zu schaffen. 3. Ganz persönlich gesprochen, ist dieses Buch im hoffentlich persönlich auf lange Sicht schwersten Jahr entstanden. Ich bin schwer darin, auf mich selbst stolz zu sein, hier bin ich es. Weil ich weiß, wieviele Menschen und Ereignisse verhindern wollten, dass das Buch erscheint. Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Seit ein paar Tagen steht auch fest, wo die Buchpremiere stattfinden wird: Am 3. Juni um 20 Uhr sehen wir uns im Frannz Club Berlin! Mit meiner Gästin! Louisa Schneider wird die Veranstaltung, auf die ich mich natürlich schon sehr freue, moderieren. Louisa hat in den letzten zwei Jahren Menschen auf der ganzen Welt besucht, die von der Klimakrise betroffen sind und die Hoffnung nicht aufgeben. Sie berichtet von den konkreten Situationen an den Orten, die wir als "Klimakippunkte" so schön depersonalisieren und damit von uns schieben. Sie spricht vom Senegal und Brasilien, von Menschen, die in Zelten leben müssen, ohne echte Wasserversorgung, weil ihr Lebensraum zerstört wurde. Sie schildert, wie es war, in brennenden Wäldern zu stehen, anerkennend, selbst Teil des Problems zu sein. Sie erzählt aber auch davon, wie sehr die Einheimischen an ihrer Liebe festhalten, sogar sie, die sie als weiße Frau aus dem Globalen Norden ganz klar von dort stammt, wo durch massiv fossilen Lebenswandel ihre Lebensqualität geraubt wird. Wir unterhalten uns darüber, warum wir Bücher schreiben, warum es oft Zeit ist, die Menschen im Globalen Norden fehlt, um das Ausmaß der Katastrophe zu erkennen, während den Menschen im Globalen Süden die Zeit davonläuft, die ihnen gute Lebensumstände bewahrbar halten könnte. Wir sprechen darüber, dass es eben nicht um Dekarbonisation allein geht, sondern um eine von außen auf uns eindringende Chance zur echten Gerechtigkeit zu finden. Das eint uns beide sehr, da wir auf unterschiedlichen Ebenen mit Menschen im Kontakt sind, denen große Ungerechtigkeit widerfährt. Jeden Tag. In der Reflektion unserer Privilegien sehen wir aber eine wundervollen Verantwortung, genau für diese Menschen Reichweite zu schaffen, ihren Bedürfnissen Raum zu geben in der öffentlichen Debatte.

Jacob Spanke: Warum brauchen wir nur maximal zehn Millionen Autos, um in Deutschland mobil zu sein?

Play Episode Listen Later May 5, 2024 42:34


Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Mein zweites Buch „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ kann ab sofort vorbestellt werden. Ich freue mich, wenn du das machst, denn das hilft nischigen Sachbüchern wie dem meinen, wahrgenommen zu werden. Ihr wisst schon: Kapitalismus – Carpitalism – und dann erst das Paradies für alle. Seit ein paar Tagen steht auch fest, wo die Buchpremiere stattfinden wird: Am 3. Juni um 20 Uhr sehen wir uns im Frannz Club Berlin! Mein heutiger Gast Jacob schaut auf die Pkw-Flotte Deutschlands und analysiert, wieviele Autos wir für Deutschland benötigen, um die gleiche Mobilität zu gewährleisten. Das Spannende an Jacob: Er hat sich vor der Recherche zu dem Buch, an dem er da aktuell schreibt, zuvor nie für Verkehrspolitik interessiert. Das änderte sich durch Jacobs Wahrnehmung, dass wir  als Gesellschaft uns so verhalten, als ob wir auf einen möglichst hohen Berg steigen, runterspringen und dabei hoffen, dass uns Flügel wachsen, während wir fallen. Als er vor einem Jahr hörte, dass die Zulassungszahlen schon wieder gestiegen sind, die Staus wachsen und wir den unterzeichneten Zielen der Pariser Klimaverträge nicht näher kommen, war das der erste Anlass, aktiv zu werden. Der zweite, für ihn weitaus schlimmere war, dass in Mainz, wo er lebt, ein kleines Kind bei grüner Ampel von einem Suv überfahren worden und getötet worden ist. 30 Meter von seiner Haustür entfernt. Zweimal täglich kommt er seitdem an dieser Stelle vorbei, was ihn emotionalisierte und auch wütend gemacht hat über den Status Quo. Wie ging Jacob vor, um zu eruieren, wie groß die deutsche Autoflotte sein muss, um Mobilität aller zu gewährleisten. Natürlich gab es die klassischen Statistiken wie Mobilität in Deutschland oder die Berichte vom Statistischen Bundesamt, aber auch Klimaberichte zu den Zielen der Klimagesetze. Sowohl bei der Zielzeit als auch bei der Größe des Bestandes ist Jacob recht entspannt, er denkt sogar mittlerweile, dass es weniger als zehn Millionen Autos braucht. Wichtig für ihn ist nach seiner Fleißarbeit: 50 Millionen Autos sind eine Eskalation in Ressourcen und Folgeschäden, die in keinerlei Bezug zu der im Vergleich eher geringen Mobilität, die dieser absurd hohe Bestand gewährleisten muss. Jacob denkt, dass die Umsetzung der Veränderung definitiv möglich ist. Das haben seine Recherchen gezeigt. Die Frage sei vielmehr: Wollen wir es politisch und gesellschaftlich? Zudem: Wenn wir uns Eisen, Kupfer, Lithium, viele weitere Rohstoffe anschauen, die es braucht, um ein Auto zu bauen: All das importieren wir. Und auch gerade DAMIT wir überhaupt die Antriebswelle schaffen können, vor allem, was den Gesamtenergieverbrauch von Elektroautos angeht, der deutlich, deutlich besser ist als der von Verbrennern, dann – so hat Jacob es nachgerechnet – kommen wir bei Lkw und Pkw auf konservativ gerechnet 172 Terawattstunden. Die aktuell erneuerbar erzeugte Energieleistung liegt bei 190 Terrawattstunden. Zudem: Wir brauchen die erneuerbaren Energien zum Heizen, für unsere Industrie, die laut Jacob auch immer stärker erkennt, wie wichtig die Mobilitätswende ist, damit Autobesitzer:innen ihnen nicht als Energiekonkurrent:innen begegnen. Jacob betont: „Die Elektromobilität ist viel, viel effizienter als ein Verbrenner, aber im Vergleich zur Schiene ist sie unfassbar uneffizient." Was brauchen wir nun, um die Fahrzeugzahl deutlich zu reduzieren? Vor allem den Aufbau von Bus- und Bahnangeboten, bessere Fahrradwege, mehr Möglichkeiten, zu Fuß zu gehen. Der Modal Split vom Auto liegt momentan bei über 80%, die wir in Zukunft überwiegend mit geteilten Autos fahren. 1. Maßnahme: repräsentatives Kostenbeispiel beim Automobilkauf 2. SUV-Verbot oder -Besteuerung 3. Raus aus 500 Milliarden Euro Kosten, die wir als Gesellschaft für Autos jährlich aufwenden

Wer gefährdet eigentlich wen? Lastenräder Kinder oder Autos Kinder in Lastenrädern?

Play Episode Listen Later Apr 21, 2024 24:14


Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Mein zweites Buch „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ kann ab sofort vorbestellt werden. Ich freue mich, wenn du das machst, denn das hilft nischigen Sachbüchern wie dem meinen, wahrgenommen zu werden. Ihr wisst schon: Kapitalismus – Carpitalism – und dann erst das Paradies für alle. Seit ein paar Tagen steht auch fest, wo die Buchpremiere stattfinden wird: Am 3. Juni um 20 Uhr sehen wir uns im Frannz Club Berlin! Bei mir zu Gast: Isabell Eberlein von velokonzept und Hanna Bauer von Schindelhauer Bikes. Natürlich konnten wir nicht über Lastenräder sprechen, ohne auf die erhitzte Debatte rund um die Sicherheit von Kindern in Lastenrädern zu blicken. Erfreulicherweise sind mittlerweile wieder ein Drittel aller Kinder mit dem Rad unterwegs. Davon einige auch im Lastenrad. Und auch wenn die Gesamtzahl der verkauften Lastenräder anteilig am Fahrradmarkt gemessen eher nischig ist (2023 wurden 235.250 Lastenräder neu gekauft), entspricht die Empörung, die manche gegenüber dieser Radform zu empfinden in der Lage sind fast dem Hass auf Sharing-E-Scooter. Beiden gemein: Sie lenken mit der Wut, die ihnen entgegenschlägt, unfreiwillig vom eigentlichen Problem ab: 49, 1 Millionen Pkw in Deutschland - und damit der mit Abstand größten CO2-Quelle im Verkehrssektor. Der aktuellen Empörung vorausgegangen war ein Skandal rund um die zuvor aufgrund ihrer vergleichsweise niedrigen Preise beliebten Lastenrad-Marke Babboe aus den Niederlanden. Hier wurden durch die niederländische Behörde NVWA massive Sicherheitsmängel festgestellt, nachdem zuletzt vermehrt Rahmenbrüche aufgetreten waren. Hier ist Isabell ganz klar: Fahrräder müssen wie alles andere, was auf der Straße bewegt wird, sicher für Nutzer:innen und Umgebung sein. Dennoch ist sie im Gespräch mit mir auch anderweitig ganz klar: Der aktuelle "Skandal", der eine Untersuchung der Unfallversicherer nutzt, um Lastenräder als gefährlich für Kinder darzustellen, ist ebenso unzulässig. Zumal die UDV selbst in der Studie hervorhebt: Nach den für 2022 verfügbaren Zahlen ereigneten sich in Deutschland 222 Unfälle, zwölf Kinder wurden dabei schwer verletzt. Unfallgegner bei Radunfällen mit mitfahrenden Kindern ist laut UDV meist ein Auto. Zum Vergleich: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, kamen 2022 25 800 Kinder unter 15 Jahren bei Unfällen im Straßenverkehr zu Schaden, Im Schnitt wurde alle 20 Minuten ein Kind bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet. 51 Kinder überlebten die Kollisionen nicht. DESTATIS weiter: Unter 6-Jährige sind oft im Auto mit betreuenden Erwachsenen unterwegs, dem zufolge verunglücken sie hier am häufigsten. Schulkinder sind mit zunehmendem Alter selbstständig im Straßenverkehr unterwegs. 6- bis 14-Jährige verunglückten am häufigsten auf ihrem eigenen Fahrrad (42 %), 28 % in einem Auto sowie 21 % zu Fuß. Hanna Brauer hat sich einer anderen Facette des Lastenrads gewidmet. Die Nachhaltigkeits-Managerin untersuchte in ihrer 237-seitigen Bachelor-Arbeit, inwieweit aktuelle Lastenräder den Anforderungen von verschiedenen Nutzer:innengruppen entsprechen. Größtes Problem: Meist wird so ein Rad im Laden gekauft, ohne dass Gepäck, Kind, Abdeckung.. im Praxistest im und am Rad untergebracht werden. Daher wünschen sich auch viele nach ihrem ersten Lastenradkauf: "Ich hätte mir das Rad gern mal eine Woche ausgeliehen, um alles daran zu testen!" Hanna hat hier die Herangehensweise der Nutzer:innenbeobachtung angewandt. So entstand ein Anforderungskatalog für Lastenrad-Design mit zehn 10 Schwerpunkten, die von Hanna jeweils mit praktischen Beispielen hinterlegt worden sind. Besonderes Augenmerk von Hanna liegt dabei auf den nicht-körperlichen Merkmalen, die sich aus den etablierten Gesellschaftsstrukturen und den traditionell verankerten Genderrollen ergeben.

Wir wollen einfach nur sicher Radfahren - Gedenkepisode für #natenom.

Play Episode Listen Later Apr 7, 2024 55:17


Im Februar wurde Andreas Mandalka, vielen als natenom und als passionierter Radaktivist bekannt, von einem Autofahrer dort getötet, wo er schon seit langem die Gefährdungslage für Radfahrende (erfolglos) bei Behörden und Polizei angemahnt hatte. Ich zitiere aus dem Südurierr: "Am letzten Dienstag im Januar starb der 43-Jährige abends auf einer Landstraße im Enzkreis zwischen den Ortschaften Neuhausen (Enzkreis) und Schellbronn, nur ein paar Kilometer von seinem Pforzheimer Wohnort entfernt. Ein von hinten kommender 77-jähriger Autofahrer war mit Mandalka, der auf dem Fahrrad laut Polizei mit Warnweste und Helm trug, kollidiert. Mandalka starb noch an der Unfallstelle." „Er hat sich sehr viel eingebracht, war ein lieber Mensch, der sich sehr gewissenhaft für die Gesellschaft und für andere engagiert hat, er kannte alle Regeln und Gesetze sehr gut“, sagt Marthe Soncour, im Vorstand des örtlichen ADFC für Radverkehrspolitik zuständig. „Jeder hier hat ihn gekannt. Viele haben gesagt: Er hat provoziert. Das hat er aber nicht. Er hat nur den Platz in Anspruch genommen, der ihm zustand im Verkehr. Das hat viele Leute gestört“, sagt Soncour. Er sei auch bedroht worden, habe viele Anfeindungen kassiert. Der ADFC sammelt Spenden für die Beerdigung, das Geld soll seinen Angehörigen zukommen, auch für einen möglichen Rechtsstreit. „Die Beteiligung hat uns überwältigt, wir haben seine Bekanntheit im Netz völlig unterschätzt“, sagt Soncour. Das Bedrückende an dem Tod von Andreas: Dieser hat bis heute nichts verändert. Auf der einen Seite Jene im Schock, die ihn real oder aus seiner Arbeit heraus kannten, auf der anderen Seite Menschen, die schon den Hinweis auf Abstandsgebote als zuviel erachten, die Gedenkstelle noch am Tag der Errichtung zerstörten und Familien und Freund:innen von Andreas´ bis heute immer wieder bedrohen. Aber auch: Täglich acht Tote, die anonym bleiben, weil sie nicht die Bekanntheit von natenom haben. Acht Tote und 1.000 Verletzte fordert unser Autosystem jeden Tag. Und das schreibe ich bewusst, weil auch viele Kollisionen zwischen Rad- und Fußverkehr aus der mangelhaften Infrastruktur heraus entstehen, die Konflikte wissentlich provoziert. Ich habe Stimmen eingesammelt von Menschen, die wie natenom einfach nur sicher Rad fahren wollen. Ich habe mit Thorsten gesprochen, der einen ähnlichen Unfall wie Andreas überlebte, und mit Ansgar Hegerfeld, der als Vertreter des ADFC die Geschehnisse nach dem Tod von Andreas eng begleitete. Ich lese eine Mail von der Mutter von Andreas an mich vor, die verdeutlicht, wie groß der Verlust ist. Wir brauchen endlich sichere Wege und Autofahrende, die sich an bestehende Regeln wie Abstandsgebot von 1,50 Meter innerorts und 2 Meter außerorts halten. RIP natenom und alle weiteren, die bisher Opfer unserer autozentrierten Systeme wurden.

Ulf Buermeyer: Wie ist die Lage der Katja Diehl nach fünf Jahren She Drives Mobility?!

Play Episode Listen Later Mar 26, 2024 61:44


Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Mein zweites Buch „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ kann ab sofort vorbestellt werden. Ich freue mich, wenn du das machst, denn das hilft nischigen Sachbüchern wie dem meinen, wahrgenommen zu werden. Ihr wisst schon: Kapitalismus – Carpitalism – und dann erst das Paradies für alle. Seit ein paar Tagen steht auch fest, wo die Buchpremiere stattfinden wird: Am 3. Juni um 20 Uhr stelle ich mein zweites Werk erstmalig in Berlin der Öffentlichkeit vor. Kalendereintrag bitte :) Nun aber zur Folge, die an einem ungewöhlichen Wochentag erscheint. Vor ein paar Wochen habe ich beim Aufräumen meiner Webseite festgestellt, das heute vor fünf Jahren die "Nullnummer" von She Drives Mobility erschienen ist, als dieser klassische Aufschlag, in dem die Produzentin eines Podcasts erklärt, worum es sich in ihrem Format drehen und wenden soll. Viele der 133 Episoden, die seit dem 27. März 2019 erschienen sind, sind leider bis heute zeitlose Inspiration, weil sich in Sachen Mobilitätswende nicht wirklich etwas tut. Denn diese hat erst begonnen, wenn Autoprivilegien gefallen und gute Alternativen von Stadt bis Land etabliert worden sind. Zu messen an den sinkenden Autozahlen UND deutlich sinkenden Emissionen. Das Gegenteil ist der Fall - von all diesen genannten Details. Was treibt mich an? Wo komme ich her? Hasse ich wirklich Autos? All das hat Ulf Buermeyer mich gefragt - daher ist diese Folge sowohl für Neueinsteiger:innen als auch alte Häsinnen interessant. Auf die nächsten fünf Jahre - mindestens. Hier könnt ihr das Buch der Lage der Nation bestellen, das es zu Recht sofort in die Bestsellerlisten geschafft hat.

Christian Stöcker: Wie schaffen wir es, dass Männer endlich nichts mehr verbrennen (wollen oder müssen)?

Play Episode Listen Later Mar 24, 2024 45:48


Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Mein zweites Buch „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ kann ab sofort vorbestellt werden. Ich freue mich, wenn du das machst, denn das hilft nischigen Sachbüchern wie dem meinen, wahrgenommen zu werden. Ihr wisst schon: Kapitalismus – Carpitalism – und dann erst das Paradies für alle. Seit ein paar Tagen steht auch fest, wo die Buchpremiere stattfinden wird: Am 3. Juni um 20 Uhr stelle ich mein zweites Werk erstmalig der Öffentlichkeit vor. Leider hat das Pfefferbergtheater in Berlin Mist gebaut, so dass wir grad nach einer neuen Räumlichkeit suchen, aber das sollte in der Hauptstadt wohl möglich sein :) Zudem: Ich habe grad damit begonnen, für alle Podcasts auch Transkripte bereit zu stellen, auf dass noch mehr Menschen, die nicht so gern hören oder nicht so gut hören können, an meinen Inhalten teilhaben. Ein Buch wie ein Paukenschlag - so habe ich es zumindest beim Lesen empfunden. Nicht, weil Christian Stöcker und ich uns erstmalig begegneten (nein, wir hatten sogar schon eine Episode She Drives Mobility zusammen aufgenommen und immer regen Kontakt "zwischendrin"), sondern weil ich es "wohltuend" finde, wie in Angesicht des Nichtstuns und Verschlimmerns unseres katastrophalen fossilintensiven Lifestyles im Globalen Norden einst noch zurückhaltend formulierende Stimmen wie die von Christian deutlich bis angebracht wütend-ruppig werden. "Nicht zufällig sind die Hauptprofiteure der Klimazerstörung Leute, die mit demokratischen Werten und Menschenrechten wenig am Hut haben ‒ oft geht die Begeisterung für fossile Brennstoffe und die Ablehnung von Klimaschutz einher mit reaktionären Positionen. Das Kartell der Verbrenner vereint Leute wie Mohammed bin Salman, Wladimir Putin, Rupert Murdoch, Donald Trump und Mathias Döpfner, flankiert von Akteurinnen wie Sahra Wagenknecht." Und dann geht sie los die wilde Fahrt, die zu Beginn fast mit einem Warnhinweis begonnen wird, da die Erzählung so abstrus und in Teilen abstoßend ist, dass Lesende denken könnten, es handle sich ausnahmsweise mal um eine "linke" Verschwörungserzählung. Obwohl ich natürlich weiß, wie tief die deutsche Autoindustrie, -lobby und -politik in diese Gemengelage verstrickt ist, imponierte mir auf negative Weise, wie sie in den ersten Etappen von Männer, die die Welt verbrennen - Der entscheidende Kampf um die Zukunft der Menschheit eine Hauptrolle zugewiesen bekommt - mit allen anderen Autoindustriellen der alten fossilen Welt. Im Gespräch gehen wir hier auch durchaus auf das Trennende ein. Denn mir geht die Elektrifizierung dieses absurden deutschen Autobestandes von mittlerweile 49,1 Millionen Pkw bei 41 Millionen Haushalten, 13 Millionen Kindern und 13 Millionen Erwachsenen sowie einer Tagesnutzung von 45 Minuten mit etwas über einer Person nicht weit genug - während Christian hier einen anderen Standpunkt vertritt. Aber das Gestalten der Zukunft ist ein Aushandeln in der Gegenwart, deswegen mag ich es, wenn eine Episode mehrere Perspektiven vereint. Hört rein, wenn ihr das schockierende Ausmaß der Desinformation und Manipulation durch die Fossilisten gewahr machen und aber auch durch Christians "Abspann" in die Lage versetzt werden wollt, genau diesen Mechanismen wirksam entgegen treten zu können. Spoiler: Das Buch endet hoffnungsvoll.

Michael Peterson: Was macht grad Spaß am Job des Vorstand DB Personenverkehr?

Play Episode Listen Later Mar 10, 2024 35:57


Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Mein zweites Buch „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ kann ab sofort vorbestellt werden. Ich freue mich, wenn du das machst, denn das hilft nischigen Sachbüchern wie dem meinen, wahrgenommen zu werden. Ihr wisst schon: Kapitalismus – Carpitalism – und dann erst das Paradies für alle. Seit ein paar Tagen steht auch fest, wo die Buchpremiere stattfinden wird: Am 3. Juni um 20 Uhr stelle ich mein zweites Werk erstmalig der Öffentlichkeit vor. Hier könnt ihr Tickets dafür erwerben. Ich habe grad damit begonnen, für alle Podcasts auch Transkripte bereit zu stellen, auf dass noch mehr Menschen, die nicht so gern hören oder nicht so gut hören können, an meinen Inhalten teilhaben. Die heutige Episode von She Drives Mobility erreicht euch einen Tag später als gewohnt - ein kleiner Botangriff auf meine Webseite hat gestern alles lahmgelegt. Umso schöner jedoch, dass nun wieder alles funktioniert, nicht nur, weil die GDL für morgen den nächsten Streiktag angekündigt hat und die DB dagegen gerichtlich vorgehen will. Natürlich habe ich mit Michael Peterson, der als Vorstand Personenverkehr der DB ganz nah dran an diesen Themen ist, auch die aktuelle Situation in diesem Konflikt thematisiert. Michael fand dabei sehr deutliche Worte. Mich hat jedoch auch interessiert, wie er zum einen in diese Funktion gekommen ist und warum er trotz allen politischen und internen Missmanagements in den letzten Jahrzehnten jeden Tag mit Begeisterung zur Arbeit geht. Ich ließ ihn das Zielbild der Mobilität von morgen zeichnen und natürlich vertiefend die Rolle der DB Personenverkehr für die Erreichung desselben. Wie lebt es sich in Zukunft in Stadt und Land? Wie mobilisieren wir die Menschen? Eine Entscheidung der Vergangenheit schien ihm dabei besonders wehzutun: Die Vernachlässigung unzähliger Bahnhöfe vor allem in ländlichen Räumen, die jetzt wertvoller Anker für nicht-urbane Mobilität sein könnten, zum großen Teil aber völlig verwahrlost sind. Und dann ging es noch weiter rein in die "Tacheles Talk": Wie stellt sich die Politik, aber dann auch die DB selbst vor, bis 2030 die Verdoppelung der Fahrgastzahlen zu erreichen, wenn doch heute nur noch eine Pünktlichkeitsquote von 61 Prozent erreicht und jeden Tag vom Fachkräftemangel gesprochen wird? Was erwartet Michael hier von "seinem" Bundesverkehrsminister, aber auch von den Landesministern, denn in Deutschland sind verschiedene Bereiche von öffentlicher Mobilität ja bundesweit oder eben auch föderal organisiert. Auch hier wurde Michael deutlich mit klaren Worten zu notwendigen Investionen und einer unerschütterlichen politischen Flankierung des Ausbaus einer Bahn, die ja mal Tausende von Schienenkilometern mehr umfasste, als das heute der Fall ist. Zum Image der Bahn sprachen wir mehrere Punkte an: Warum ist diese im Vergleich zu Autoherstellern immer noch scheinbar weniger attraktiv (zumindest nach bestimmten Umfragen entsteht dieses Bild), wie können Arbeitsplätze attraktiver gestaltet und neue Menschen für die öffentliche Mobilität gewonnen werden und wie positioniert sich die DB als ein Unternehmen der echten Vielfalt - und nicht nur der auf Webseiten und Prospekten? Dies und viel mehr in der neuesten Folge She Drives Mobility!

Thorsten Gröger: Welche Positionen vertritt die IG Metall gegenüber der AfD und der Transformation der Autoindustrie?

Play Episode Listen Later Feb 25, 2024 61:31


Thorsten Gröger, als Bezirksleiter der IG Metall für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt tätig, repräsentiert etwa 264.000 Mitglieder aus diversen Sektoren, einschließlich der Metall- und Elektroindustrie, der Stahlbranche sowie spezifischer Handwerksbereiche wie dem Kfz- und Metallhandwerk. Zudem verantwortet der auch das Haustarifgebiet bei Volkswagen. Gröger sieht den Antifaschismus als integralen Bestandteil der Identität deutscher Gewerkschaften und begründet dies durch die Historie sowie Gegenwart, in der rechte Regierungen oft als eine der ersten Amtshandlungen gewerkschaftliche Rechte einschränken. Er betrachtet die Belegschaften als Spiegelbild der Gesellschaft und setzt sich aktiv für den Dialog mit AfD-Wählern ein, um diese für die demokratische Mitte zurückzugewinnen. Der Gewerkschafter äußert sich zur aktuellen gesellschaftlichen Lage, die von multiplen Krisen und dem Wandel der Industriegesellschaft geprägt ist, und kritisiert das Fehlen eines positiven Zukunftsbildes vonseiten der Politik. Dieses Vakuum nutzen rechte Kräfte aus, indem sie die Notwendigkeit von Veränderungen leugnen. Gröger unterstreicht die Bedeutung von politischer Einigkeit und Planungssicherheit und hebt Initiativen wie die der Stiftung KlimaWirtschaft hervor. Bei aller Notwendigkeit von Reformen, wie der Reduzierung von Bürokratie, muss der Schutz von Arbeitnehmerrechten zwingend gewahrt bleiben. Für Gröger sind Akzeptanz und Vertrauen in den klimaneutralen Umbau der Wirtschaft essenziell. Dabei ist nach seiner Ansicht ein Defizit in der aktuellen politischen Kommunikation und Handlungsfähigkeit, was die Umsetzung erschwert. Die Bereitschaft der Bevölkerung, Veränderungen zu akzeptieren, hängt seiner Meinung nach von der Vermittlung und dem Verständnis ab, dass diese zum Gesamtwohl beitragen. Wenn Maßnahmen nicht verlässlich und nachvollziehbar von Politik erklärt werden, schwindet das Vertrauen in den eingeschlagenen Weg. Der Bezirksleiter der IG Metall kritisiert die Politik der Schuldenbremse als hinderlich für notwendige Investitionen und fordert einen umfassenden Plan für den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel. Als Gewerkschafter sieht er sich in der Pflicht, die Transformation der Arbeitswelt aktiv zu gestalten und die Kommunikation darüber zu fördern. Die IG Metall ist nach seinen Schilderungen eine Vorreiterin im Bekenntnis zu den Pariser Klimazielen und betont die Wichtigkeit von alternativen Beschäftigungsperspektiven und Qualifizierung, wie das Beispiel Continental in Gifhorn zeigt.

Rainer Mühlhoff: Warum ist für dich der KI-Hype in der Autoindustrie Zeichen von Verzweiflung und nicht von Kompetenz?

Play Episode Listen Later Feb 11, 2024


Rainer Mühlhoff: Warum ist für dich der KI-Hype in der Autoindustrie Zeichen von Verzweiflung und nicht von Kompetenz?

Unsere Worte sind unsere Waffen - was hat das mit künstlicher Intelligenz zu tun, Eva Wolfangel?

Play Episode Listen Later Jan 28, 2024 38:26


Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Mein zweites Buch „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ kann ab sofort vorbestellt werden. Ich freue mich, wenn du das machst, denn das hilft nischigen Sachbüchern wie dem meinen, wahrgenommen zu werden. Ihr wisst schon: Kapitalismus – Carpitalism – und dann erst das Paradies für alle. Ich habe grad damit begonnen, für alle Podcasts auch Transkripte bereit zu stellen, auf dass noch mehr Menschen, die nicht so gern hören oder nicht so gut hören können, an meinen Inhalten teilhaben. Eva Wolfangel beschäftigt sich seit zehn Jahren mit künstlicher Intelligenz, eigentlich wollte sie sich langsam anderen Themen zuwenden. Aber dann kamen ChatGPT, andere große Sprachmodelle und ein riesiger Hype. Natürlich ist das alles nicht total neu, sagt sie. Aber durch browserbasierte Chatbots haben Unmengen mehr Menschen Zugang zu KI. Die öffentliche Wahrnehmung schwingt von der Eroberung der Welt durch die Maschinen bis hin zu einer fast sektenartigen Technologiegläubigkeit. Beides – so Eva – ist falsch. Denn wie so oft: Es kommt darauf an. Richtig ist: Die heutigen KI-System basieren auf der Welt, in der wir leben. Diese enthält Unmengen an Rassismus, Sexismus, Ableismus… Und natürlich darf man nicht vergessen, dass hinter „KI“ große Unternehmen stecken, die unsere Daten sammeln nicht zur Rettung der Welt, sondern zur Steigerung ihrer Rendite sammeln. Um zu zeigen, dass wir im Gegensatz zu vielen düsteren Szenarien sehr viel in der Hand haben, die uns durch niedrigschwellige Chatbots eröffnet werden, hat Eva einen Talk auf dem 37C3 gehalten – dem alljährlich Kongress der Community rund um den Chaos Computer Club. Sie hat ChatGPT dazu gebracht, ihr bei investigativen Recherchen zu helfen, denn da sind die Chatbots tolle Tools. Ein weiterer Aspekt ihrer Vortrags war, zu zeigen: Viele Dinge funktionieren noch lange nicht. Man kann z. B. nicht nach Fakten fragen und erwarten, dass die Antwort stimmt. Da muss man schon noch nachrecherchieren. Aber Fragen zu stellen, wie ich an bestimmte Infos rankomme, das funktioniert gut. Das Highlight des Talk war dann für Eva so genanntes „Social Engineering“. Sie brachte einen Bot, der angeblich für Betroffene von psychischen Erkrankungen und Angsterkrankungen sein sollte, dazu, zu verraten, dass er ein versteckter Verkaufsbot war, der ein Medikament bewerben sollte. Eva denkt, dass es vor allem auch die Sprache ist, die Hürden aufbaut, die Menschen davon abhalten können, diese Tools zu nutzen. So zum Beispiel das Wort „prompt injection“, das einfach nur Eingabe von Begriffen bedeutet. Diese Sprache, so ihre Vermutung, kommt – kommt vielleicht auch unbewusst von den entwickelnden Menschen, aber Jenen, die in der Technologie viel Ahnung haben, zeigen so ein bisschen, das ist Herrschaftswissen. Also da sollten Sie auch alle selbst nochmal an den eigenen, wie sagt man, an die eigenen Kragen packen, an die eigene Nase fassen. Ich habe Eva auch zum großen offenen Brief befragt, den viele KI-Verantwortliche schrieben, um vor einer düsteren Zukunft zu warnen. Eva ist sich sicher, dass das reines Marketing war. Einmal, um nach außen zu zeigen, wie weit sie schon sind mit ihrer Technologie. Dann aber auch, um Regulierung auf den Plan zu rufen, die am Ende oft den kleineren Firmen schadet. Die Konzerne haben mit neuen Vorgaben kaum Probleme, wie zum Beispiel der AI-Act, für die kleineren hingegen ist es oft das K.O.-Kriterium. Spannendes Gedankenspiel von Eva: Was würde eine KI machen, die wir danach fragen, die Welt zu retten? Dann kann es passieren, dass diese KI, die Muster und Zusammenhänge erkennt, nachvollzieht: Dem Planeten geht es schlecht, seit die Menschen sich so weit entwickelt haben. Die Klimakatastrophe ist Menschen verursacht. Was dann? Hört rein :)

Ihr fragt, Katja antwortet. Eine Jahresbeginnepisode gegen Sprachlosig- und Gleichgültigkeit.

Play Episode Listen Later Jan 14, 2024 35:37


Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Mein zweites Buch „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ kann ab sofort vorbestellt werden. Ich freue mich, wenn du das machst, denn das hilft nischigen Sachbüchern wie dem meinen, wahrgenommen zu werden. Ihr wisst schon: Kapitalismus – Carpitalism – und dann erst das Paradies für alle. Ich habe seit einer Woche das Buch abgegeben - was für ein elend langer Ritt. Ich bin stolz darauf, "trotz" 2023 dieses Werk erschaffen und so viele tolle Menschen im Projekt zu haben. Dennoch kam keine Feierlaune auf. Aus Erschöpfung der Strecke, aber vor allem auch aus dem Wissen heraus, dass im Faschismus sogar die Klimakrise das kleinere Problem sein wird. Ich habe die letzte Woche fiel zu allem rund um die Correctiv-Recherche (spendet denen!) gearbeitet - und so gar nicht zur Mobilität. Denn hier gibt es grad ein Momentum, das anscheinend der Schrecken der Deutlichkeit dieser Recherche auch bei den bisher Stillen oder sogar Gleichgültigen angekommen ist. Ihr findet diese Inhalte auf meinem Peertube-Kanal und auf meinem Blog. Da mir aufgrund dieser Umstände alles, was ich an Ideen zum ersten Podcast 2024 hatte, hoch banal vorkam, habe ich auf verschiedenen Plattformen gefragt, ob es Fragen gibt, die ihr mir stellen wollt. Es kamen einige zusammen, vor allem aber auch einige wohlwollende Hinweise, dass ich auf mich aufpassen soll. Jetzt auch noch antifaschistische Arbeit, ich solle mich nicht übernehmen. Ich weiß, dass das liebgemeint ist, aber ich möchte gern zurückgeben, wenn wir alle antifaschistisch agieren, dann ist das weit weniger Arbeit für Einzelne. Dann ist das Konsens und entzieht Faschist:innen die Macht. Freue mich drauf, wenn ihr mitmacht! Ich beantworte in dieser Folge eure Frage nach meiner Kraftquelle, meinem Weg aus der Konzerntätigkeit in die aktivistische, nehme euch mit in meinem 2023, in dem ich umarmen musste und durfte, dass das Thema intersektionale Mobilitätswende nicht nur größer ist als ich, sondern auch zu meiner Mission wurde. Im Guten wie im Bösen kann ich mir aktuell nichts anderes vorstellen, als an dieser täglich zu arbeiten. Ich berichte euch daher auch von den Herausforderungen, die so ein "Amt" finanziell, mental und persönich mit sich bringt. Teile euch meine Gedanken und Ideen, 2024 eine finanzielle Grundlage zu schaffen, die es mir erlaubt, direkt vor Ort, am liebsten ländlich beginnend die Mobilitätswende zu starten. Mein Netzwerk und meine Ideen in die Fläche zu bringen. Denn für die Mobilitätswende braucht es keine Bundespolitik, diese folgt uns, wenn wir zur Massenbewegung werden und uns aus der Autodiktatur befreien, um uns echter Freiheit zuzuwenden: Der Freiheit, mit jedem Verkehrsmittel sicher und komfortabel unterwegs sein zu können. Meine Antreiberin ist nicht (nur) die Klimakatastrophe, sondern die schreiende Ungerechtigkeit in unserem völlig auf das Auto zentrierten Verkehrssystem. Das, was wir vorfinden, von einer maroden Bahn, fehlenden Radwegen bis hin zu Milliardensubventionen nur für Autos ist politisch gewollt und kein Naturzustand. Und das ist die gute Nachricht: Das können wir verändern! Die Veränderung kommt von uns, durch uns, mit uns. Sehr regional und lokal beginnend und dann immer weitere Kreise ziehen. Wer will ich gewesen sein und wie will ich in Zukunft leben? Diese Fragen gilt es ehrlich zu beantworten. Mal ehrlich: Wenn du all die Zeit, die du aktuell noch im Auto verbringen musst, ein Lenkrad haltend, mit deinen dir lieben Menschen verbringen könntest, würdest du das Auto dennoch behalten wollen? Oder wäre dir Mobilität lieber, die dir Zeit und Geld spart, dich selbstbestimmt mobil sein lässt und Kindern Spielen vor der eigenen Haustür erlaubt? Mobilitätswende ist weiter mehr als nur die Veränderung von Antrieben. Sie ist die Chance auf eine neue gerechte Gemeinschaft

Wie gehen wir trotz der Dunkelheit aus 2023 mit Hoffnung in das neue Jahr hinein, Tadzio?

Play Episode Listen Later Dec 31, 2023 74:20


Das erste Mal muss ich wohl eine gewisse Triggerwarnung aussprechen, bevor ihr diese Folge hört. Mein Freund Tadzio Müller, mit dem ich diese letzte Folge She Drives Mobility 2023 gestalte, neigt bekanntermaßen zu sehr deutlicher Sprache :) Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Mein zweites Buch „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ kann ab sofort vorbestellt werden. Ich freue mich, wenn du das machst, denn das hilft nischigen Sachbüchern wie dem meinen, wahrgenommen zu werden. Ihr wisst schon: Kapitalismus – Carpitalism – und dann erst das Paradies für alle. Tadzio und ich haben diese Folge online vor den Augen und Ohren knapp 60 von unseren steady-Abonnent:innen aufgenommen, mit denen wir dann im Anschluss "off the records" noch weiter persönliche Erfahrungen und Fragen besprochen haben. Wir feilen grad an einem Konzept, dieses Format einmal im Monat für unsere Abonnent:innen zu verstetigen. Stay tuned. :) Wir beginnen mit dem Ereignis, das 2023 ziemlich schnell in Aktion geraten ließ: Die Räumung von Lützerath. Für Tadzio waren diese Tage vor der Zerstörung dieses Dorfes in einem der Reihenhäuser wohnend DER Moment, in dem er sich aus seinem ganz persönlichen Dunkel befreien konnte, das sich zuvor aufgebaut hatte, weil er nicht mehr an die Klimabewegung geglaubt hatte, die seine "Religion" war. Ich wiederum hatte bereits Sekunden nach Abfahrt mit "meinem" Bus gen Lützerath die erste Begegnung mit Polizeirepression, die letztlich dafür sorgte, dass wir die Demonstration verpassten, zu der wir gemeinsam fahren wollten. Für Tadzio ist das beständige Eingeschränktsein in seinen Freiheitsrechten sehr viel mehr Teil seines linksradikalen Seins als es das meine bisher sein konnte, weil ich nicht zu den radikalen Linken gehöre. Seiner Beobachtung nach änderte sich das mit der Besetzung des Hambacher Forstes, wo sich die Legitimierung der Proteste änderte, "mittiger" akzeptiert wurde. Lützerath war seiner Beobachtung nach ein Kristallisationspunkt auch für die Klimabewegung, radikaler zu agieren. Einen symbolischen und realen Ort zu verteidigen gegen fossile Konzerne und eine Staatsgewalt, die gegen Klimaschutz verstößt. In einer politischen Landschaft, in der verschiedene Bundesländer Polizeigesetze erlassen haben, die sich gegen "Terrorismus" richten, aktuell aber nur gegen Klimabewegung zur Anwendung kommen. Stichwort Präventivhaft und eben das Erlebnis mit meiner Busfahrt. Bisher waren Klimaaktivist:innen "beliebt", wurden als "auf der richtigen Seite stehend" wahrgenommen, Tadzio nahm hier 2023 eine zunehmende Abwertung bis Delegitimierung der Bewegung wahr, die bis heute nicht nur anhält, sondern sich immer wieder steigerte. Doch obwohl Lützerath als Dorf fiel und von der Landkarte gefegt, war Tadzio nach diesem Ereignis "aufgetankt" - mit einer Kraft, die ihn durch das ganze Jahr getragen hat. Für mich war Lützerath der Beweis, dass, wenn ein Land (oder eine Region) in den Krisenmodus gerät, problematische Dinge auf Seiten der Polizei, der Medien geschehen. Und ein Ort, der mich mit Menschen zusammenführte, denen ich so nie begegnet wäre. Indigenen, die in Chile neben riesigen RWE-Minen leben müssen, Autonome, die jenseits von Lohnarbeits- und Miete-zahlen-Lebensläufen existieren. Für Tadzio sind die Orte, wo sich die Bewegung trifft, weiterhin immer die besten Orte, weil dort Energie entsteht und in eine Richtung gegangen wird - auch wenn es auch in der Bewegung natürlich Konflikte gibt. Ein nächster Punkt, den wir vertieft haben, ist die öffentliche Debatte und vor allem das Niveau von dieser. Tadzios Highlight: Friedrich Merz und seine Definition von "CO2 als Chance". Die Distanz zwischen dem, was in der Welt geschieht in Sachen Klimakatastrophe und dem, was an Narrativen statuiert wird, klafft immer weiter auseinander.

Grant: Why do we live in a nanny state and what role plays the disinformation of corporations that sell us sugar, cars and fossil energies?

Play Episode Listen Later Dec 17, 2023 46:44


If you like this or any other episode, please leave a review and/or support me via Ko-Fi oder PayPal. You can subscribe to my weekly german newsletter at steady.. My second book „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ can now be pre-ordered. I'm happy if you do this, because it helps niche non-fiction books like mine to get noticed. You know: capitalism - carpitalism - and then paradise for all. Conservative to radical right-wing parties always warn against regulation, as otherwise we will end up in a nanny state in which individual responsibility and freedom will be lost. Grant, however, explains that we have been living in a nanny state for decades. With a nanny state that is in thrall to industries from sugar to cars. A nanny who is deliberately killing us as a population because the status quo of the industries is more important than the health of the voters. Even worse: World governments make citizens pay billions to destroy their own health. Grant points out: Industries are focussing on profits, not killing people. But their highest turnover products ARE killing us, because our politicians are too weak to regulate them for a better future for all. Grant lifts the lid on the nine devious frames contained within the cross-industry corporate disinformation playbook: through denialism, normalization, victim-blaming, multifactorialism, and a variety of other tried-and-tested tactics, corporations divert citizens' attention away from the real causes of global problems, leading them into counter-productive blind-alley “solutions” like ethical consumerism and divestment. Regarding my main topic, Grant explains, how regulations and policies establish the increase of distances between destinations of e. g. work and home, which lead to more car-dependancy and -fatalaties. We came from 15 minutes cities (which are now seen with conspiracy murmur) to a car default sprawl system. The low densitiy tripled car crash deaths and doubled the costs of government. The sprawl lobby from concrete to building houses is a powerful as the rifle lobby in the US. Even cities lost their density. "Funfact": 1 % rising up of gas prices means 0,4 % less fatal road accidents. We talked about some of the nine devious frames of misinfomration, Grant is showing in his book. Fraom (denialism - speed does not kill), post-denialism (wide roads & more roads are safe), normalization of road death as "accidents" instead of crashes up to pseudo solutions that are preserving the status quo e. g. more safety IN cars up to the magic (autonomous cars), treatment trap (ambulances instad of prevention) and victim blaming of jay walking. But the best of all this is: Knowing is changing. Cutting the curtain down and dismantling the lies helps out to increase the pressure on our politicians - from local politics to that of our countries. We need to take to the streets together, not least because the three industries singled out by Grant - sugar, cars and fossil fuels - are so intertwined and similar. We need to strengthen our democracies by seeing ourselves as grassroots politics and rebelling. “Dark PR is an enjoyable read. Importantly, it brings together a strong analytical view on many of the mechanisms critical to understanding transport and road injury.” Dr. Marco te Brömmelstroet, Professor, University of Amsterdam, Author of Movement: How to take back our streets and transform our lives

Gereon - 1,5 Grad Ziel können wir vergessen, oder?

Play Episode Listen Later Dec 3, 2023 49:58


Was soll ich sagen? Natürlich versuche auch ich, jeden Tag aufs Neue daran zu erinnern, dass alle Lösungen vorhanden sind und wir einfach nur loslegen müssten. Aber meine Güte... Manchmal gerate auch ich an nicht nur das Ende meiner Kräfte - steigende Emissionen im Verkehrssektor, Aufgabe der Sektorziele, steigende Zulassungszahlen, der Bundesrat entscheidet, dass 60 Milliarden im Covid-Säckel, die nicht benötigt wurden, nicht umzuwidmen sind auf Klima, und in Hannover steigt die SPD aus der Koalition aus, weil ihnen die Verkehrswende, die Oberbürgermeister Belit Onay gestalten will, zu progressiv ist. Natürlich haben sie keine eigenen Ideen. Sie sind einfach nur dagegen. In all dieses Wirrwarr in meinem Kopf trat Gereon Asmuth von der taz mit seinem Artikel zu Hannover - und eventuell hat er verhindert, dass ich meinen Podcast aufgebe :D Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Mein zweites Buch „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ kann ab sofort vorbestellt werden. Ich freue mich, wenn du das machst, denn das hilft nischigen Sachbüchern wie dem meinen, wahrgenommen zu werden. Ihr wisst schon: Kapitalismus – Carpitalism – und dann erst das Paradies für alle.

Anna (Grüne) und Jan-Christoph (FDP) über efuels, Technologieoffenheit und europäische Bahnen

Play Episode Listen Later Nov 19, 2023 47:53


Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Mein zweites Buch „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ kann ab sofort vorbestellt werden. Ich freue mich, wenn du das machst, denn das hilft nischigen Sachbüchern wie dem meinen, wahrgenommen zu werden. Ihr wisst schon: Kapitalismus – Carpitalism – und dann erst das Paradies für alle. Efuels Für Anna ist es klar: Der Pkw der Zukunft muss vollelektrisch fahren. Nur das macht unabhängig von fossilen Brennstoffen, zumal die Energie vom eigenen Dach kommen kann. Jan-Christoph hingegen hat hohe Wertschätzung für den Verbrennermotor. Hier ist die deutsche Industrie Weltmeisterin. Diese Technologie möchte er nicht abmoderiert sehen. Daher hat er sich mit seiner FDP dafür stark gemacht, dass auch Neuwagen zugelassen werden können, die nachweislich nur mit efuels gefahren werden. Technologieoffenheit Anna hat hier die Haltung, dass Technologieoffenheit definitiv eine gute Sache ist – wenn sie irgendwann in eine valide Entscheidung mündet. Denn es hilft der Industrie nicht, wenn Politik keine Rahmenbedingungen schafft, um sich auf eine bestimmte Richtung zumindest fokussieren zu können. Jan-Christoph hat ein sehr positives Verhältnis zur Technologieoffenheit. Er sieht in Sachen Motortechnik auch keinen Druck, sich hier nur für einen Antrieb zu konzentrieren. Wer weiß schon, was in ein paar Jahren die beste Technik ist? Gut fand ich seine Aussage, dass die bisherige Entwicklung überhaupt nicht technologieoffen, sondern zu stark auf das Auto fokussiert war. DAS sehe ich natürlich genauso. Europäische Bahnen Hier herrscht bei Anna und Jan-Christoph große Einigkeit – zusammen mit vielen anderen haben sie hier nahezu parteiübergreifend grad einen gemeinsamen Brief an die Europäische Kommission geschrieben. Ein Ausschnitt: Die europäischen Institutionen erkennen zunehmend das Potenzial von Nachtzügen an, beispielsweise im Initiativbericht des Parlaments zum Aktionsplan für den Schienenverkehr sowie in den zehn Pilotprojekten der Kommission zur Förderung des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs. Das Comeback der Nachtzüge wird jedoch durch hohe Trassenpreise, die finanziellen Risiken von Investitionen in Nachtzug-Rollmaterial, technische Barrieren zwischen den Mitgliedstaaten, keine angemessene Koordinierung der Fahrpläne zwischen den Mitgliedstaaten, keine langfristige Sicherung des Schienenzugangs in Form von Rahmenverträgen und das Fehlen umfassender Buchungsplattformen stark behindert. Wir fordern Sie daher dringend auf, eine europäische Nachtzugstrategie vorzulegen, um: erhebliche europäische und nationale Finanzmittel über die CEF und andere Finanzinstrumente bereitzustellen, um die bestehende Eisenbahninfrastruktur zu modernisieren und fehlende Verbindungen im Einklang mit der TEN-V-Revision zu schließen sowie die Einführung von ERTMS sicherzustellen. Grenzüberschreitende Abschnitte sollten den Schwerpunkt der Investitionen bilden. Senkung der Trassenpreise für internationale Züge, insbesondere für Nachtzüge, einschließlich eines angemessenen Ausgleichs durch Förderung und Ermöglichung der Zusammenarbeit und Standardisierung zwischen den Mitgliedstaaten eine schnelle und kosteneffiziente EU-Zulassung von Schienenfahrzeugen, einschließlich Nachtzügen, für den Einsatz auf dem TEN-V-Schienennetz, das auf einen gemeinsamen Standard umgerüstet wurde, sicherzustellen attraktivere Darlehen der Europäischen Investitionsbank unabhängig von der Größe des Antragstellers und der Eigentümerstruktur zu ermöglichen, um das Risiko von Investitionen in Nachtzug-Rollmaterial zu verringern die Freigabe des Datenaustauschs im europäischen Eisenbahnsystem in Übereinstimmung mit dem Sektor, wodurch die Buchung von Fahrkarten für Nachtzüge und Anschlusszüge für Fahrgäste und Unternehmen gleichermaßen erleichtert wird

Matthias Heskamp: Wie wird aus dem Hochbahnviadukt der U1 die "Radbahn" - und warum ist das Reallabor und nicht Utopie?

Play Episode Listen Later Nov 5, 2023 49:30


Schön, dass du reinhörst! Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Mein zweites Buch "Raus aus der AUTOkratie - rein in die Mobilität von morgen!" kann ab sofort vorbestellt werden. Ich freue mich, wenn du das machst, denn das hilft nischigen Sachbüchern wie dem meinen, wahrgenommen zu werden. Ihr wisst schon: Kapitalismus - Carpitalism - und dann erst das Paradies für alle :) Städte sind Orte der ständigen Veränderung, wo immer wieder neue und vor allem unterschiedliche Perspektiven sich vermischen. Als solche sind Städte geeignete Laboratorien für zukunftsweisende Innovationen. Doch in der Moderne hat das Streben nach technologischem Fortschritt und die autogerechten Räume zu einer Entfremdung von unserer Umwelt, unseren Mitmenschen und sogar von uns selbst geführt. Der öffentliche Raum wird zu einem Ort der Isolation, denn häufig befahren wir die Straßen in Autos oder rauschen mit dem Roller oder Fahrrad an unseren Mitmenschen vorbei. So kommen nur selten zufällige Begegnungen und Gespräche zustande. Das menschliche Bedürfnis, mit anderen in Austausch zu stehen und gemeinsame Erfahrungen zu machen, braucht eine bewusste Form der Fortbewegung, die den derzeitigen Auto-Status quo und die Selbstisolierung im öffentlichen Raum durchbricht. Der Mann, der mit anderen zusammen hier unter dem Vereinsnamen paperplanes Dinge vorantreibt, ist Matthias Heskamp, Architekt mit zehn Jahren Ausbildung beim Pritzker-Preisträger Álvaro Siza in Porto. Von ihm lernte er, "sich in Räume weit reinzubeugen" und zu schauen, wie Menschen diese nutzen - und wie Räume den Menschen dienlich sein können. Ich spreche mit Matthias über das Glück, das uns "droht", wenn wir Städte den Menschen zurückgeben. Matthias hat dieses selbst erzeugt, indem er vor seinem Büro Autoabstellplätze in Begegnungszonen verwandelte. Innerhalb kurzer Zeit lernte er das Zigfache an Nachbar:innen kennen, als er zuvor getroffen hatte. Sogar Geschäftliches hat er vor dem Büro abgeschlossen. Und das zeigt den Zauber, den zufällige Begegnungen haben: Sie erzeugen Mehrwerte, die wir uns aktuell nehmen lassen, weil wir Autos priorisiert haben. Das von paperplanes herausgegebene Manifest der freien Straße hat dazu sieben Thesen: Die Straße ist unser Treffpunkt mit dem Fremden. Verändern wir Straße – verändern wir Gesellschaft. Die Nutzung des Stadtraums als Parkplatz ist ein fundamentales Missverständnis. Echte Freiheit beginnt jenseits unserer privaten Autos. Befreien wir uns von ihnen! Befreite Straßen sind Lebensadern des Fortschritts. Sie versorgen uns zuverlässig und schaffen neue Räume für Kreativität und Innovation. Befreite Straßen sind charmante Einladungen.Befreite Straßen sind charmante Einladungen. Auf ihnen sind alle Menschen sicher, gesund und gerne unterwegs. Befreite Straßen schützen unser Leben und das der kommenden Generationen. Mit ihnen lassen sich Extremwetterlagen besser bewältigen. Um Straßen zu befreien, braucht es politischen Willen. Konflikte müssen ausgehalten, Neues muss gewagt und manches auch wieder verworfen werden. Um Straßen zu befreien, braucht es Pioniere. Wir alle können diesen Kulturwandel mitgestalten. Ein Projekt in und für die Stadt, in der Matthias lebt, ist die Radbahn. Die Vision entwickelte sich 2014 ausgehend von der Idee, dem weitgehend vergessenen Raum unter dem denkmalgeschützten Hochbahn-Viadukt der Berliner U-Bahn-Linie U1 neues Leben einzuhauchen. Geschützt vor Wind und Wetter soll ein Radweg teils unter, teils entlang der U-Bahn-Linie, vom Bahnhof Zoo im Westen der Stadt bis zur Oberbaumbrücke im Osten der Stadt führen. Hier könnten Groß und Klein sicher durch drei Berliner Bezirke rollen. Die Radbahn ist dabei ein vielfach erfahrbarer Stadtraum, der die unterschiedlichen Bedarfe vieler Bürger:innen adressiert. Ein erster Teil der Radbahn wird am 1. April 2024 in Kreuzberg eingeweiht.

Heiner Monheim: Warum ist Deutschland nicht verkehrswendefähig - und warum ist die erfolgreiche Bäderbahn dafür der Beweis?

Play Episode Listen Later Oct 22, 2023 48:43


Schön, dass du reinhörst! Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Fantastische Neuigkeiten! Mein 2. Buch ist ab sofort vorbestellbar und ja: Ich brauche große Zahlen an Vorbestellungen, damit mein nischiges Sachbuch die Chance hat, auf Bestsellerlisten zu flitzen und den Kick Off für die Mobilitätswende zu bilden. Mein Buch trägt den Titel: "Raus aus der AUTOkratie - rein in die Mobilität von morgen" und wird am 13.3.2024 erneut bei den S.Fischerverlagen erscheinen. Weihnachtsgeschenke, Gutscheine - ihr wisst schon! Oder aber auch Massenbestellung für euer Stadt- oder Landparlament :) Mehr zum Buch erfahrt ihr hier, ich bin aufgeregt! Aber nun zur Folge. Heiner Monheim ist das, was wir weisen alten Mann nennen könnten. Seit Jahrzehnten ist er in Deutschland tätig, um Politk und Gesellschaft wieder rauszuführen aus der Sackgasse der Autoabhängigkeit. Gerade der ländliche Raum - so seine These - wird missbraucht für eine Manifestierung dieser Abhängigkeit. Auf Hinweis durch Michael Stödter, seit dem 1. Juli 2020 Verkehrswendebeauftragter der Stadt Lübeck, haben wir uns in dieser Folge einem unfassbaren Vorgang in einer Welt der Klimakatastrophe gewidmet. In Zeiten eskalierender Emissionen und Zulassungszahlen im deutschen Verkehrssektor soll eine Bahn eingestellt werden, die mit steigender Tendenz 1,2 Millionen Fahrgäste im Jahr befördert: Die so genannte Bäderbahn an der Lübecker Bucht. Von der Einstellung wäre Timmendorfer Strand am heftigsten betroffen, der hiesige Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke (FDP!) hält die Einstellung für einen „undurchdachten Schnellschuss“, „absoluten Irrsinn“, so lässt er in der taz zitieren.„Aber die letzte Schlacht ist noch nicht geschlagen. Notfalls gehen wir vor Gericht.“ Und so positionieren sich auch Heiner und Michael in unserem Austausch. Zumal die Bäderbahn ähnlich wie die Regio-S-Bahn in Kiel auch Basis einer Regio-S-Bahn für Lübeck darstellen soll. Warum also überhaupt der Gedanke an eine Stillegung? Hintergrund ist ein Neubauprojekt in Richtung Lübeck - Fehmarn, die so genannte Hinterlandanbindung des Fehmarnbelt-Tunnels. Diese hat - so Michael Stödter - enorme Vorteile. So werde das Fliegen auf diesen Strecken obsolet, es gäbe attraktive Anbindung an Skandinavien. Aber diese Neubaustrecke entsteht "auf der grünen Wiese". Also ohne gewachsene Bahnhofs- und Haltestellenstrukturen, völlig neu. Und so ist die Entscheidung der DB Netz AG, mit Bau dieses Novums die alte Regionalstrecke stillzulegen, begründet mit einem Kapazitätsengpass, vor allem beim Fachpersonal. .Heiner Monheim ergänzt an dieser Stelle, dass eine Stillegung gar nicht so einfach sei, da - bevor die Stillegung erfolgt - sich andere Unternehmen auf den Betrieb der lukrativen Bäderbahn bewerben können. "Wir sind in Deutschland einfach nicht verkehrswendefähig. Wir bauen Autobahnen wie im Wilden Westen, aber die Bahn, die vernachlässigen wir in allen Facetten massiv." Hochgeschwindigkeit habe immer Vorrang vor regionalen Verbindungen, was für eine "starke Schiene" kontraproduktiv und nicht nachvollziehbar sei.

Frauke Burgdorff: Wie mobil machen Sie Aachen - und was hat ein altes Parkhaus damit zu tun?

Play Episode Listen Later Oct 8, 2023 36:52


Den damaligen "Chef", der Frauke Burgdorff als Oberbürgermeister einstellte, und der jetzt als Mobilitätsmacher von außen agiert - Marcel Philipp - hatte ich auch bereits zu Gast. Frauke Burgdorff war mir während meiner Recherche zum zweiten Buch, das im März 2024 erscheint, immer mal wieder als Gesprächspartnerin empfohlen worden. Spannendes Detail: Nicht sie selbst kam auf die Idee, sich um ihren jetzigen Job zu bewergen, sondern Bürger:innen der Stadt Aachen sprachen sie darauf an. Und aus dieser Idee, von der Selbstständigkeit in die kommunale Arbeit zu wechseln, wurde augenscheinlich eine Passion, das merkt man ihr deutlich an. Recherchiert man in Presseartikeln zu ihrer damaligen Bewerbung, finden sich immer wieder drei Punkte, auf die sie als Stadtbaurätin besonders Wert legt. - Mehr vom Guten. „Ich möchte dazu beitragen, die vorhandenen Potenziale zum Leuchten zu bringen und die Schönheit der ganzen Stadt und ihrer Umgebung besser sichtbar zu machen. Dazu gehört, die vorhandenen strategischen Pläne engagiert und Schritt für Schritt umzusetzen und auch den Blick auf die im Alltag wichtigen Details und Qualitäten zu richten.“ - Sprung nach vorne. „Wir müssen heute – insbesondere mit Blick auf die Themen Innenstadtentwicklung, Mobilität, ressourcenschonendes Bauen und den Kurstandort – die Stadt von übermorgen denken und tatkräftig verwirklichen.“ - Gemeinwohl durch Dialog. „Die knappen Flächen verpflichten uns, jeden öffentlichen Quadratmeter und jedes öffentlich geschaffene Baurecht so zu entwickeln, dass die gesamte Stadt etwas davon hat.“ Und auf genau diese drei Punkte und noch einiges mehr könnt ihr euch in diesem Gespräch freuen. Was zum Beispiel heißt es, mitten in der Stadt ein uraltes Parkhaus abzureißen und dort einen neuen Ort mit urbaner Lebensqualität zu gestalten? Zumal, wenn der Abriss seit 1989 geplant ist und an dieser Stelle ursprünglich Luxuswohnungen entstehen sollten, die so gar nicht mehr in die Stadt zu passen scheinen? Frauke Burgdorff bremste hier aus, ihr war die Beteiligung der Menschen wichtig, die in Aachen leben. Denn oftmals gibt es zwar architektonisch beeindruckende Bauten, die aber nicht selten völlig fehl am Platz in der Stadt bzw. dem Raum wirken. Wissen, Wohnen und Wiese. So hieß es dann, also raus aus der Komplexität und rein in eine Einfachheit, die alle mitnimmt. Mehr im Gespräch!

Anja Rivera: Was hat nachhaltige Finanzierung mit der Transformation der Automobilindustrie zu tun?

Play Episode Listen Later Sep 24, 2023 33:42


Diese Folge entstand in Zusammenarbeit mit Vitesco Technologies. Ich bin im Juli über Vitesco Technologies "gestolpert", weil eine neue Art von Batterie, die sie entwickelt haben, in allen Fachzeitungen thematisiert wurde. Da hieß es: "Weniger Gewicht bei gleicher Leistung und höherer Effizienz - das verspricht das Unternehmen Vitesco Technologies mit seiner neuen Generation Motoren für Elektroautos. Die Motoren benötigen keine Permanentmagneten mehr und schonen die Umwelt doppelt." Mehr Reichweite bei einem Viertel weniger Gewicht - genau dahin muss es bei den Antrieben für Elektroautos gehen. Denn es wird nie ganz ohne Autos gehen können, aber wir werden den Bestand deutlich reduzieren, die Flotte elektrifizieren und einen überwiegenden Teil der Autos miteinander teilen. Umso schöner also, mal in den "Maschinenraum" einer solchen Pionierfirma zu schauen, die sich von Beginn an zur Elektromobilität bekannt und keine Hintertüren offengelassen hat. In dieser Episode tauchen wir in die Welt der Automobilzulieferer-Industrie ein und werfen einen Blick auf die transformative Kraft von Nachhaltigkeit und Innovation. Meine Gästin, Anja Rivera, hat einen bemerkenswerten Werdegang. Nach dem Medizinstudium praktizierte sie fünf Jahre als Ärztin, um dann zehn Jahre in der Finanzdienstleistungsbranche zu arbeiteten. Nun, mit mittlerweile 16 Jahren Erfahrung in der Automobilzulieferer-Industrie, verantwortet sie bei Vitesco Technologies, einem Spezialisten im Bereich der E-Mobilität, den Bereich Sustainability & Security. Anja Rivera und das Unternehmen, für das sie arbeitet, haben eine Mission: "powering clean mobility". Sehr selbstbewusst bezeichnen sie sich als Pioniere der Elektrifizierung in der Antriebstechnik. Mit dem Anspruch, die Zukunft der Mobilität umweltfreundlich und nachhaltig zu gestalten, frage ich sie auch nach ihrer Vision, wie das funktionieren kann, und erzähle von meinen eigenen Beobachtungen und Begegnungen. Als Vitesco Technologies 2019 seine Strategie vorstellte, mit der das Unternehmen voll auf Elektrifizierungsprodukte setzt, waren die Reaktion der Investoren sehr verhalten. Heute, berichtet Anja uns, hat sich das Bild stark gewandelt: Die E-Mobilität hat sich etabliert und Investoren nehmen mehr und mehr die Nachhaltigkeit von Unternehmen in den Blick. Damit dies auch so bleibt, engagiert sich Anja im Beirat der Bundesregierung für Sustainable Finance, also nachhaltiger Finanzierung. Ziel ist es, Finanzströme von privaten Investoren in die nachhaltige Transformation zu lenken, indem in Unternehmen mehr Transparenz geschaffen wird und somit Greenwashing vorgebeugt werden kann. Sie erklärt, worauf dort geachtet wird und welche Pflichten in der Nachhaltigkeitsberichterstattung auf Unternehmen zukommen. Wir sprechen auch über die aktuelle Entwicklung in internationalen Märkten, insbesondere in China, wo Innovation und Wachstum Hand in Hand gehen und uns zeigen, wie die Mobilitätswende gelingen kann. Aber nicht nur das – Anja Rivera spricht auch die Frauen ganz gezielt an, mehr Verantwortung in der Mobilitätswende zu übernehmen. Sie appelliert: Mutig sein, unkonventionelle Wege einschlagen und sinnhafte Aufgaben suchen!

Der Klima- und Rohstoffkrise wird nicht mit dem E-Auto davongefahren!

Play Episode Listen Later Sep 10, 2023 44:26


Aktueller Hinweis: Bereits morgen, am 11. September soll im EU Parlament über den Critical Raw Materials Act abgestimmt werden. Das ist nochmal vier Wochen früher als angedacht und im Podcast besprochen und zeigt, mit welchem Tempo das Gesetz durchpeitscht wird. Die Hauptverhandlerin ist Nicola Beer (FDP). Ein Geschenk der FDP an die Wirtschaft? Ein Geschenk an die Automobilindustrie? Bleibt bitte wachsam und beobachtet die Pressearbeit von Power Shift und anderen Organisationen. Maßgeblich zur Erderhitzung trägt der Verkehrssektor bei, der global und in Deutschland jeweils rund ein Fünftel der CO2-Emissionen verursacht. In Deutschland ist der überwiegende Anteil dieser Treibhausgasemissionen auf Autos mit Verbrennungsmotoren zurückzuführen. Hinzu kommen ein hoher Flächenverbrauch sowie die Feinstaub- und Lärmbelastung im Verkehrssektor. In jedem Pkw stecken zum Beispiel mehrere Hundert Kilogramm Aluminium und Stahl. Diese beiden Metalle machen den mit Abstand größten Anteil des Volumens an den so genannten Konstruktionswerkstoffen aus. Ihre Herstellung aus den Erzen Eisen und Bauxit ist äußerst energieintensiv. So hat die weltweite Stahlproduktion von 1900 bis 2015 schätzungsweise neun Prozent aller globalen Treibhausgasemissionen in diesem Zeitraum verursacht. Der Aluminiumsektor ist für rund zwei Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Entsprechend verursachen die beiden Metalle auch einen erheblichen Anteil der CO2-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Autos, nämlich ca. 60 Prozent. Zugleich geht der Abbau der Erze – die nach Deutschland vor allem aus Brasilien und Guinea importiert werden – häufig mit gravierenden Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung einher. Die Produktion ist häufig dort am günstigsten, wo die menschenrechtlichen, sozialen und ökologischen Standards am niedrigsten sind. Die Relevanz von verantwortungsvollem Rohstoffbezug durch Autokonzerne hat erst in Verbindung mit der Antriebswende mehr Aufmerksamkeit erfahren. Die mit der Elektromobilität massiv steigende Nachfrage nach Metallen wie Lithium, Kobalt, Graphit und Nickel hat die menschenrechtlichen, sozialen und ökologischen Probleme beim Abbau dieser Rohstoffe in den Fokus gerückt. Inzwischen bezeichnet auch die Bundesregierung die Automobilindustrie als „menschenrechtlich relevante Risikobranche“. In der verkehrspolitischen Debatte bleiben die sozialen, ökologischen und menschenrechtlichen Kosten des Rohstoffabbaus für die Automobilität nach wie vor außen vor. Meine Gästin: Hannah Pilgrim studierte Sozialwissenschaften und Humangeographie in Köln, Bonn und Bergen (NOR). Sie beschäftigt sich seit bald zehn Jahren mit der materiellen Basis des Wohlstands in Deutschland/Europa, den kolonialen Kontinuitäten sowie der aktuellen Ausrichtung deutscher/europäischer Rohstoffpolitik. Seit 2020 koordiniert sie bei der NGO PowerShift e.V. das zivilgesellschaftliche Bündnis „AK Rohstoffe“. Der Schwerpunkt Bündnisses liegt auf den menschenrechtlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen metallischer Rohstofflieferketten, der Verantwortung Deutschlands und den notwendigen Schritten hin zu einer global gerechten Ausgestaltung.

Nahrungsmittel sofort aus dem Verkehr ziehen! Raus aus dem Agro-Sprit!

Play Episode Listen Later Aug 27, 2023 53:00


Schön, dass du reinhörst! Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Dass an "Agro-Sprit" nichts “bio” ist, darüber spreche ich mit Silvia Brecht, Referentin für Verkehrspolitik beim Naturschutzbund Deutschland, Kathrin Frank, Naturschutzreferentin bei der Deutschen Umwelthilfe und Matthias Lambrecht, Campaigner für Landwirtschaft bei Greenpeace. “Bio”-Kraftstoffe haben Auswirkungen auf Klima, Natur und Ernährungssicherheit. Der Knackpunkt: Ressourcenverschwendung. Es geht um Flächenfraß, Hunger und altes Frittenfett. “Bio”-Sprit - noch nie gehört? Wenn wir Diesel oder Benzin tanken, landen auch diese Kraftstoffe mit im Tank. Sie werden von den Ölkonzernen den fossilen Kraftstoffen beigemischt, man kennt das als E10 oder B7. Unternehmen wie DHL, Deutsche Bahn oder BMW versuchen sich damit einen grünen Anstrich zu geben. Aber ist das nicht nur Greenwashing mit gravierenden Nebenwirkungen? Das Teller-Tank-Problem Zu fast drei Vierteln besteht dieser “Bio”-Sprit in Deutschland aus Agrarerzeugnissen. Das sind Nahrungsmittel wie Raps, Soja, Mais oder Weizen. Die treffende Bezeichnung ist Agrokraftstoff, mein neues Lieblingswort. Ein Großteil wird importiert. Von den Anbauflächen allein für in Deutschland getankten Agrosprit könnte man den Kalorienbedarf von bis zu 35 Millionen Menschen decken. Angesichts weltweiter Hungerkrisen ist die Verbrennung von Essen in Autos zynisch. Die Nachfrage nach Agrosprit treibt die Lebensmittelpreise. Indes haben die Agrosprithersteller Rekordgewinne eingefahren. Das Grundproblem: die Flächenverschwendung Auch für den Klimaschutz ist der Einsatz von Agrosprit kontraproduktiv. Bei der Verbrennung wird zwar nur das CO2 frei, das die Pflanzen vorher beim Wachsen gebunden haben - aber der Flächenfraß für die riesigen Anbauflächen ist eine gewaltige Klima-Belastung. So wird mit Brandrodung und Abholzung des brasilianischen Amazonas-Regenwalds Platz für den Anbau von Soja, unter anderem zur Agrospriterzeugung geschaffen. Aufgrund des Flächenverbrauchs ist Agrosprit sogar noch klimaschädlicher als fossiler Kraftstoff. Statt Agrosprit könnte auf so riesigen Flächen natürliche Vegetation wachsen, die immense Mengen Kohlenstoff speichern und Lebensräume für viele Arten bieten kann. Die Energie für dieselbe Fahrleistung ließe sich mit Solaranlagen auf nur drei Prozent (!) der Fläche erzeugen. Goldgrube Abfall: ein ungenutzter Rohstoff? Kraftstoff wird auch aus vermeintlichem Abfall gemacht (z. B. altes Frittenfett, Schlachtabfälle). Doch die Rohstoffe sind knapp und werden anderswo gebraucht: in den Herkunftsländern und anderen Industrien. Die steigen im Zweifel auf Palmöl oder fossile Rohstoffe um. Auch die Natur braucht “Reste” wie Totholz im Wald selbst. Durch die Nutzungskonkurrenzen ist der Einsatz häufig nicht nachhaltig. Reste reichen allenfalls für einen Bruchteil der Energie für Schiffe und Flugzeuge. Der Staat fördert die Kraftstoffe für Autos so massiv, dass das Betrugsrisiko steigt: Es ist lukrativ, u. a. frisches Palmöl als altes Frittenfett zu labeln. Deutsche Staatsanwaltschaften sind in Verdachtsfällen aktiv. Die falsche Bilanz Die offizielle Klimabilanz der Kraftstoffe berücksichtigt gravierende Auswirkungen auf Klima, Biodiversität und Ernährungssicherheit nicht. Auf dem Papier verbessert die Beimischung scheinbar die Klimabilanz des Verkehrssektors. Die fossile Industrie kann so mit jedem beigemischten Liter Agrosprit weiter die vielfache Menge an Benzin und Diesel verkaufen. Umweltministerin Lemke will die Förderung von Agrosprit bis 2030 beenden. Das Umweltbundesamt bewertet diese Förderung seit 2008 als klimaschädliche Subvention. Wir müssen uns also schleunigst vom Märchen des grünen Verbrenners verabschieden. Statt “Bio”-Sprit brauchen wir endlich eine umfassende Mobilitätswende. Für Menschen und Klima weltweit.

Ulf: Warum verklagst du als Biobauer den Konzern Volkswagen?

Play Episode Listen Later Aug 13, 2023 43:27


Dürfen nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 24.3.2021, indem das höchste Gericht Deutschlands erstmalig einen konkreten Verstoß des Gesetzgebers gegen das Prinzip der Generationengerechtigkeit für verfassungswidrig erklärte, weiterhin Konzerne mit einem riesigen CO2-Fußabdruck die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder gefährden? Unterstützt von Greenpeace fordern vier Kläger:innen Volkswagen auf, die Produktion von klimaschädlichen Verbrennern bis Ende des Jahrzehnts einzustellen. Also fünf Jahre VOR dem angestrebten und durch deutsches Lobbying aufgeweichten (Thema efuels) europaweiten Stopp der Verbrennerproduktion. Einer Angabe eines ehemaligen "Chefstrategen" von Volkswagen nach ist Volkswagen allein für zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich - und liegt damit auf "Augenhöhe" mit Australien! Schön, dass du reinhörst! Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Ich habe mich mit Ulf aber nicht nur darüber ausgetauscht, sondern auch über die immensen Folgen, die der Klimanotfall schon jetzt für ihn und seinen Sohn, der den Hof übernehmen wird, hat. Ihr wisst es vielleicht nicht, aber Jungbauer Henrik, der mit seinem Wutvideo über eine zerstörte Ernte viral ging, ist der Sohn von Ulf. Was ich zudem nicht wusste, ist, dass selbst so diverse und behutsam angebaute Grünländer wie die von Ulf nicht nur mehr CO2 speichern als Wälder, zur Biodiversität enorm beitragen, schon jetzt durch langanhaltende Dürre nicht überleben und auch die Fichtenwälder, die Ulf besitzt, schon abgestorben sind. Ja, Monokultur sieht auch Ulf als Problem, nur: Es gibt kaum noch Baumarten, die in Deutschland gesund sind aufgrund der veränderten Klimabedingungen. Dementsprechend könnt auch ihr viel bei dieser Folge über die Zusammenhänge lernen, die jetzt schon zeigen, dass inmitten von Deutschland die Klimakatastrophe für regionale Kippunkte sorgt. Diese Episode ist Teil eines "Dreiklangs", der sich mit den unterschiedlichen Facetten beschäftigt, wie Autoindustrie auch im Sinne von Ressourcen als Problem nicht kleiner wird, wenn wir die Antriebe austauschen. Auftakt ist heute mit Ulf, in zwei Wochen erfahrt ihr mehr über Lebensmittel, die im Tank landen. Also eine Verschärfung der Ernährungskrise durch motorisierte Mobilität. Und Teil drei wird einen Blick auf Metalle werfen. Denn wenn wir einen Schritt zurücknehmen, auf das Auto schauen, so wird das Hinterfragen unseres Pkw-Konsums immer dringlicher, da viele der Rohstoffe, die es zum Bau eines Autos bedarf, eben NICHT aus Deutschland stammen, sondern wir anderen Ländern ihre Ressourcen entreißen. Unter zumeisten menschenfeindlichen und neokolonialistischen Strukturen. Ulf berichtet von seiner Sonderstellung unter den Bauern, er ist einer der wenigen, der aktivistisch schon seit Jahren an die Politik adressiert, dass endlich Verantwortung übernommen werden muss. Viele seiner Kolleg:innen sind entweder zu erschöpft durch die Belastung, die die veränderten Rahmenbedingungen und Ernteverluste für sie bedeuten - oder sie glauben noch zu sehr an die Heilungskräfte der Natur, dass nach schlechten auch immer gute Jahre kommen. Wenn jedoch durch die Fruchtbarkeit der Böden, und danach sieht es aktuell aus, für immer verloren ist, ist auch dies ein Kippunkt, der nicht zu revidieren ist. Bei den Nadelwäldern ist dies für Ulf schon der Fall. Sein Sohn geht bewusst einen "unsicheren Weg", indem er den Hof übernimmt. Ulf bewundert es sehr, dass Henrik diesen Weg geht und hofft, dass er das nicht bereuen muss. Negativ beeindruckt von den Wetterereignissen auf seinem Lehrhof in Kassel hat Henrik das millionenfach geklickte Video gepostet - was nach der Meinung von Ulf nur zeigt, dass 1. Menschen durch konkrete Bilder erreicht werden können, aber 2. Menschen das zuvor auch wohl nicht bewusst war, was schon längst inmitten Deutschlands geschieht.

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