CoronaCast aus Dresden

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Updates zur Lage in Sachsen, aktuelle Informationen und spannende Gespräche mit Experten, Politikern und Menschen, die in der Corona-Krise Besonderes leisten: Das ist der CoronaCast von Sächsische.de. Durch den Podcast führt Fabian Deicke, der meist per Video-Konferenz mit seinen Gästen spricht. Redaktionell wirkt der Dresdner Social-Media-Experten und Corona-Twitterer Andreas Szabó mit - teils auch vor dem Mikrofon.

Sächsische.de


    • Apr 29, 2022 LATEST EPISODE
    • every other week NEW EPISODES
    • 34m AVG DURATION
    • 110 EPISODES


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    Hat Corona zu einem Kneipensterben geführt, Herr Klein?

    Play Episode Listen Later Apr 29, 2022 40:04


    Seit dem 3. April können Restaurants in Sachsen wieder ohne den Nachweis von Impf- oder Testzertifikaten besucht werden. Auch das Tragen von Masken ist nicht mehr verpflichtend. Die Branche atmete auf, als diese Lockerungen in Kraft traten. Doch gab es auch den erwünschten Effekt? Im CoronaCast bei Sächsische.de blickt Axel Klein, Chef des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Sachsen (Dehoga), mit gemischten Gefühlen auf die aktuelle Lage. "Der Optimismus ist wieder da, es gibt Umsätze und die Abhängigkeit der Unternehmen von Hilfen sinkt", sagt Klein. Das Ostergeschäft, das pandemiebedingt in den vergangenen Jahren größtenteils ausgefallen war, habe einen Schub gebracht. Dass der Infektionsschutz jetzt in den meisten Alltagsbereichen in die Verantwortung jedes Einzelnen übergegangen sei, begrüße Klein. "Das soll nicht heißen, dass wir Schutzmaßnahmen kritisieren", stellt er allerdings klar. Nach wie vor sei es geboten, dass man sich schütze. Das gelte für Gäste wie Unternehmer. "Es nützt ihm [dem Gastwirt] schließlich auch nichts, wenn alle Mitarbeiter krank zu Hause sind." Der entscheidende Unterschied sei nun, dass Gastronomen ihre Hygienekonzepte an die jeweilige Infektionslage und ihre räumlichen Bedingungen anpassen könnten, statt pauschale Regeln umsetzen zu müssen. Von einem anhaltenden Aufschwung im weiteren Verlauf des Frühjahrs und im Sommer ist Klein überzeugt. Die langfristige Perspektive bereitet dem Branchenvertreter jedoch Sorgen. Die Liste der Herausforderungen ist lang: Die Pandemie hat das Personalproblem in der Branche verschärft, weil mehr als zehn Prozent der Mitarbeiter gegangen sind. Zudem hätten viele Unternehmen Schulden angehäuft und stünden aufgrund der sich jetzt ändernden Zinspolitik vor ungewissen finanziellen Hürden. Klein warnt: "Das Kneipensterben wird schleichend weiter gehen." Dass bei all diesen Vorzeichen die zu erwartende Coronalage im Herbst unklar sei, spiele auch eine Rolle. Noch mehr aber: "Der Krieg in der Ukraine und die Auswirkungen auch auf unser Land und Versorgungsengpässe. Das trifft natürlich auch unsere Unternehmen." In Anbetracht steigender Kosten für Lebensmittel und Energie sagt Klein: "Es wird Preisanpassung geben. Wir werden aber nicht alles umlegen, das ist klar." Damit Restaurantbesuche künftig trotzdem für möglichst viele Einkommensklassen erschwinglich bleiben, wirbt der Dehoga-Chef für eine Verlängerung des gesenkten Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie. Infolge der Pandemie wurde dieser von 19 auf sieben Prozent gesenkt - vorerst bis Ende 2022. Außerdem Themen in dieser Folge: - Wie die Gastronomie der Personalknappheit begegnet - Wie höhere Preise zu einem mehr Qualitätsbewusstsein führen kann - Wie Sachsens Hotel- und Gastrobranche Flüchtlingen aus der Ukraine hilft Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Wie gesund ist Deutschlands Corona-Kurs? Fragen an Weltärztepräsident Montgomery

    Play Episode Listen Later Apr 12, 2022 49:25


    Der Präsident des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sieht im Scheitern der generellen Impfpflicht eine Bürde für die Zukunft im Kampf gegen Corona. "Nach einer wunderbaren Phase der Entspannung [...] werden wir im Herbst wieder in voller Härte mit Maßnahmen konfrontiert sein." Um dieses Szenario abzumildern, argumentiert Montgomery im Podcast CoronaCast bei Sächsische.de, sei eine Impfpflicht zum jetzigen Zeitpunkt nötig gewesen. Der Mediziner sehe auch trotz des großen Anteils an Durchbruchsinfektionen in der Omikron-Welle nach wie vor das Impfen als einzige Chance, das Virus nachhaltig zu bekämpfen. Dass täglich derzeit 200 bis 300 Menschen im Zusammenhang mit einer Infektion sterben, sei vor dem Hintergrund der gescheiterten Impfpflicht umso bedauerlicher. Schließlich übt Montgomery scharfe Kritik am Kurs der Bundesregierung: "Das politische Hickhack um die Impfpflicht ist ein katastrophales politisches Versagen." Man habe eines der wichtigsten Zukunftsthemen für die Gesundheit der Menschen parteipolitischem Hickhack geopfert. Dass die Impfpflicht noch mal als Instrument gebraucht werden könnte, davon ist Montgomery überzeugt. Allerdings ist ein neuer Anlauf eher unwahrscheinlich, Kanzler Olaf Scholz hatte das bereits kurz nach der Bundestagsabstimmung vergangene Woche ausgeschlossen. "Eine solche Pflicht ist ja nicht per Schalter umlegen eingeführt", beschreibt Montgomery das sich aus dem Aus der Impfpflicht ergebende Dilemma. Außerdem Themen in dieser Folge: - Verspielt Gesundheitsminister Karl Lauterbach das in ihn gesetzte Vertrauen? - Wie ist die Lage im globalen Kampf gegen Corona? - Hilfe für die Ukraine: Was leistet die Medizin in der aktuellen Krise? Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Wird Corona zur Privatsache, Frau Köpping?

    Play Episode Listen Later Apr 6, 2022 40:01


    In Sachsen gelten seit dem 3. April bis auf einige Basisregeln keine Corona-Maßnahmen mehr. Umgekehrt arbeiten jedoch Labore am Limit und melden zuletzt wöchentlich Positivraten auf Rekordniveau. Wie passt das alles zusammen - das Lockern in Anbetracht eines zuvor nie da gewesenen Infektionsgeschehens? Im CoronaCast bei Sächsische.de spricht Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) über die Gründe für den aktuellen Kurs des Lockerns und wieso die Politik künftig noch mehr auf die Eigenverantwortung der Menschen setzt. Außerdem bewertet die für Gesundheit zuständige Ministerin das Hin und Her der vergangenen Tage bei der Frage zu einer freiwilligen Quarantäne ab Mai und wie sie zur am Donnerstag bevorstehenden Abstimmung im Bundestag zur Impfpflicht ab 60 Jahren steht.

    Labore am Limit: Wie es mit dem Testen weitergehen sollte

    Play Episode Listen Later Mar 29, 2022 54:43


    Die Zahl der in Deutschland aktuell durchgeführten PCR-Tests befindet sich seit Wochen auf einem Allzeithoch in der Pandemie. Durchgeführt werden PCR-Analysen in der Regel dann, wenn es einen dringenden Verdacht auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus gibt, zum Beispiel nach einem positiven Schnelltest. Dass die aktuelle Welle hoch ist, wird unter anderem in der Positivrate deutlich. "Diese liegt auch in dieser Woche bundesweit erneut bei 56 Prozent", berichtet Michael Müller, der Vorsitzende des Vereins der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM), im CoronaCast bei Sächsische.de. Die Daten des ALM gelten als repräsentativ für Deutschland. Ein großer Teil der PCR-Proben analysierenden Labore, insgesamt 186, berichtet über den Verbund wöchentlich den aktuellen Stand. In der vergangenen Woche, so berichtet Müller, seien von 2,2 Millionen Tests etwas mehr als 1,2 Millionen positiv ausgefallen. Die Lage beschreibt der Labormediziner deshalb so: "Sie ist, wie es das Robert-Koch-Institut mit seinen täglichen Berichten zur Neuinfektionen darstellt: weiterhin angespannt." Auch wenn in der Omikron-Welle die Krankheitsverläufe in der Regel milder ausfielen, seien die Folgen dennoch dramatisch. Müller nennt hohe Krankenstände in Unternehmen und zum Teil hohe Patientenzahlen auf Normalstationen in Krankenhäusern. Die tatsächliche Wucht, mit der sich Omikron ausgebreitet habe, drücke sich in einem Zahlenvergleich aus. "Es wurden in der Pandemie jetzt insgesamt 20,5 Millionen SARS-CoV-2-Infektionen vom RKI in Deutschland rapportiert. Allein rund 50 Prozent, also 10 Millionen dieser Fälle wurden in den letzten zwei Monaten, im Februar und März 2022, diagnostiziert." Müller berichtet in diesem Zuge zudem von einer großen Auslastung der Labore. "Im Bundesschnitt sind aktuell Kapazitäten zu etwa 80 Prozent ausgeschöpft. In Sachsen zu 90 Prozent." Im Freistaat melden zehn Labore an den ALM. Dass die Corona-Politik in Anbetracht der aktuell weniger krankmachenden Mutation des Virus und durch einen stärkeren Grad der Immunisierung der Gesellschaft auf Lockerungskurs ist, teilt Müller trotz der großen Dynamik. Es komme wie bei Grippewellen vor der Pandemie darauf an, dass Menschen eigenverantwortlich handeln. Dazu gehöre auch das Tragen von Masken, Abstandhalten und Testen immer dann, wenn es nötig erscheint. Für den künftigen Umgang mit PCR-Kapazitäten wirbt Müller um ein Umdenken. "Wir müssen Medizin wieder so machen, wie wir sie vor der Pandemie gemacht haben. Das heißt: Kranke gut versorgen, Verdachtsfälle abklären und Ausbrüche beziehungsweise Kontaktpersonen monitoren." Nicht für alle diese Aufgaben seien PCR-Tests zwingend nötig. "Ich stelle in Zweifel, ob wir zur Bestätigung des Genesenenstatus eine PCR-Analyse brauchen, die eigentlich nur ein formaler Aspekt ist." Auch von Antigenschnelltests wisse man inzwischen, dass sie bei richtiger Anwendung "richtig positive" oder "richtig negative" Ergebnisse lieferten. Die PCR-Ressourcen, so Müller, sollten nach medizinischen Erfordernissen eingesetzt werden. "Medizinisch erforderlich ist, kranke Menschen zu versorgen. Besonders dann, wenn sie Risiko haben, schwer krank zu werden." Das umschließe vor allem den Schutz vulnerabler Gruppen und von Personen, die in medizinisch-pflegerischen Bereichen eingesetzt sind. Außerdem Themen in dieser Folge: - Sollte Deutschland mit Gurgeltests aus Österreich PCR-Kapazitäten erhöhen? - Wie müssen sich Labore auf eine drohende Herbstwelle vorbereiten? - Wie funktioniert das Monitoring von Virusvarianten in den Laboren? - Welche Rolle spielt die Art und der Zeitpunkt einer Probenentnahme beim Test? Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Lockern trotz hoher Zahlen: Kann Corona wieder gefährlicher werden?

    Play Episode Listen Later Mar 11, 2022 38:14


    Am 20. März fallen in Deutschland viele Schutzmaßnahmen weg, die in der Pandemie das Ausbreiten des Coronavirus verhindern oder zumindest verlangsamen sollten. "Ich kann diesen Weg nachvollziehen", sagt der Dresdner Virologe Alexander Dalpke im CoronaCast bei Sächsische.de. Allerdings mahnt der Experte in Anbetracht der aktuell bundesweiten Rekordzahlen bei Neuansteckungen auch weiter zur Vorsicht. Man müsse bei der Bewertung der Lage genau hinschauen, erklärt Dalpke. Bei den Maßnahmen, die bis jetzt über das Infektionsschutzgesetz aufrecht gehalten wurden, sei immer das Ziel gewesen, eine Überlastung des Gesundheitssystems abzuwenden. "Das war lange Zeit auch gut begründet. Wir sehen das aber jetzt nicht mehr, trotz hoher Ansteckungszahlen", so der Virologe. Ab dem Sonntag der kommenden Woche soll nur noch ein Paket aus Basismaßnahmen gekoppelt mit einer Hotspot-Regelung gelten. Einen entsprechenden Gesetzesentwurf hatte diese Woche die Ampelkoalition vorgelegt. "Beim 20. März deshalb nun aber von einem 'Freedom Day' zu sprechen, halte ich für eine Überhöhung", sagt Dalpke. Das Virus sei schließlich nicht per Gesetz an einem Tag aus der Welt zu schaffen. "Klar ist, das Virus ist weiterhin in der Bevölkerung vorhanden. Es wird auch weiterhin zu Infektionen führen. Und es wird mit großer Wahrscheinlichkeit im Herbst dann auch wieder zu einer größeren Welle kommen." Auch eine mögliche Welle im Sommer schließt Dalpke nicht aus. Die sich in Deutschland ausbreitende Subvariante BA.2, die sich aus der bis zuletzt vorherrschenden Omikron-Mutante gebildet hat, könne dazu führen. Dalpke verweist auf Daten aus Dänemark und Großbritannien, wo der Subtyp bereits seit mehreren Wochen für rasant steigende Fallzahlen sorgt. Vieles deute demnach zwar auf eine höhere Übertragbarkeit hin, jedoch nicht in Korrelation mit einem Anstieg bei schweren Verläufen, die wiederum das Gesundheitssystem stärker belasten würden. Dalpke schätzt auch künftig beim weiteren Mutieren des Virus die Lage so ein, dass sich zwar bei jeder der immer wieder zufällig entstehenden Varianten die Übertragbarkeit intensivieren könne, aber nicht unbedingt die Gefährlichkeit. "Außer wenn das Virus grundsätzlich seine Biologie ändern würde", schränkt Dalpke ein. Dies sei jedoch in der Evolution von Viren eher unwahrscheinlich. Für künftige Viruswellen würde das bedeuten, dass sie zwar mit großen Ansteckungszahlen einhergehen könnten, jedoch nicht mit einer vergleichsweise hohen Hospitalisierung. Außerdem, so Dalpke, begegne dem Virus inzwischen eine in höherem Maße immunisierte Bevölkerung, sei es durch Impfungen oder aufgrund bereits durchgemachter Infektionen. Dalpke plädiert trotz einer möglichen weiteren Abschwächung von Gefahren weiterhin dazu, in bestimmten Situationen Masken zu tragen. "Auch wenn das vielleicht dann nicht mehr überall vorgeschrieben ist." Das Idealszenario wäre, so der Virologe, wenn die Menschen künftig eigenverantwortlich statt verordnet dem Infektionsschutz genüge tun würden. Außerdem Themen in dieser Folge: - Was weiß man bisher über die Omikron-Subvariante BA.2? - Wann ist der beste Zeitpunkt für eine vierte Impfung? - Warum lassen sich nicht so viele Menschen wie erhofft mit Novavax impfen? - Welche Auswirkungen hat der Krieg in der Ukraine auf die Pandemie in Europa? Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    So lockert Sachsen die Corona-Maßnahmen - und was passiert dann?

    Play Episode Listen Later Mar 3, 2022 39:32


    Ab Freitag gelten in Sachsen neue Corona-Regeln. Eine Reihe an Lockerungen sind mit der neuen Verordnung verbunden. Gleichzeitig ergibt sich aus dem Infektionsschutzgesetz, das zunächst bis zum 19. März gilt, eine zentrale Frage: Was passiert danach? Im Podcast "CoronaCast" bei Sächsische.de erläutert Reporterin Andrea Schawe, was alles lockerer wird und vor welcher Aufgabe die Politik in den kommenden zwei Wochen steht. Die Ausgangslage ist tatsächlich unübersichtlich. Was nach der nun greifenden 49. sächsischen Corona-Schutzverordnung passieren werde, sei noch nicht geklärt. Das hatte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag bei der Veröffentlichung der neuen Regeln betont. Grund dafür ist, dass die für die Pandemie angepassten Teile des Infektionsschutzgesetzes zum 19. März ausliefen und die Bundesregierung sich bisher noch nicht zu einer Verlängerung oder Anpassung geäußert habe. Fest stehen aber zwei Dinge: Es handelt sich bei der neuen sächsischen Verordnung nicht mehr um eine sogenannte Notverordnung und es fallen deshalb in vielen Bereichen in erheblicher Weise Schutzvorschriften weg. Die wichtigsten Änderungen ab 4. März in Kürze sind: - Ungeimpfte erhalten in vielen Bereichen wieder Zugang. In der Gastronomie, in Kultur- und Freizeiteinrichtungen oder bei Messen gilt wieder 3G. - Für Geimpfte und Genesene gelten keine Kontaktbeschränkungen mehr, Ungeimpfte eines Hausstandes dürfen sich mit zwei weiteren Personen treffen. - Clubs, Bars und Diskotheken dürfen unter 2G-plus wieder öffnen. - Kontakterfassung ist nur noch im Gesundheits- und Sozialwesen nötig. - Bei Kultur- und Freizeitveranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen können Veranstalter zwischen 2G und 3G wählen - und die Veranstaltungsorte entsprechend mehr oder weniger auslasten. Alle Details zur neuen Verordnung, was in der kurzen Zeit bis zur nächsten Regelungsrunde alles passieren muss, und wieso der 20. März wohl eher nicht als "Freedom Day" angesehen werden kann, darum geht es in der aktuellen Folge "CoronaCast". Außerdem Themen in dieser Folge: - Welchen Einfluss hat der Krieg in der Ukraine auf das Tempo in der Corona-Politik? - Was bedeutet es, dass die aktuelle Verordnung keine Notverordnung mehr ist? - Wie ist das Impfen mit proteinbasierten Impfstoff von Novavax in Sachsen angelaufen? Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Reichen die Lockerungen? Fragen an Konzertveranstalter Rodney Aust

    Play Episode Listen Later Feb 24, 2022 39:03


    Deutschland lockert, Sachsen lockert. Seit Mittwoch gelten im Freistaat etwa beim Einkaufen keine G-Regeln mehr, und am 4. März geht das Erleichtern mit einer neuen Corona-Verordnung weiter. Dann dürfen Veranstaltungen unter bestimmten Regeln wieder deutlich größer als bisher ausfallen. Im CoronaCast bei Sächsische.de bewertet der Dresdner Konzertveranstalter Rodney Aust die sich nun ergebende Öffnungsperspektive für seine Branche als "positives Signal" und schränkt zugleich ein: "Den großen Befreiungsschlag bringen die neuen Regeln aber nicht." Austs Agentur veranstaltet Großevents wie die im Mai in der Arena-Leipzig geplanten Rammstein-Konzerte oder den Auftritt Udo Lindenbergs im Dresdner Rudolph-Harbig-Stadion im Juni. Die Durchführung dieser Konzerte sehe Aust nicht in Gefahr, er befürchte jedoch unkalkulierbare Risiken, wegen auch dann möglicherweise noch geltender Einschränkungen. "Was ist genau mit 'Basismaßnahmen' gemeint, die es ab dem 21. März trotz des Wegfalls tiefgreifender Schutzmaßnahmen noch geben soll," fragt Aust. Er freue sich zwar über die Aussicht, wieder große Events durchführen zu können, sehe aber einen entscheidenden Lockerungsschritt auf dem Weg zur Normalität für seine Branche als unerlässlich an. "Kapazitätsgrenzen, das Überprüfen von Nachweisen und auch die Masken müssen irgendwann wieder wegfallen", so Aust. Bei kleineren Veranstaltungen oder klassischen Konzerten würden Abstandsregeln leichter aufrecht zu halten sein. Dies seien nicht unbedingt Konzerte, bei denen "man sich mit seinem Nachbarn reibt". Nach Ansicht des Konzertmanagers sollte deshalb die Risikoabwägung, ob man eine Veranstaltung besuche, künftig jeder eigenverantwortlich vornehmen können. Welche Risiken mit Corona verbunden sind, weiß Aust einzuschätzen. Erst kürzlich hat sein Vater Bernd Aust, mit dem er seine Konzertagentur gemeinsam leitet, eine schwere Covid-Erkrankung öffentlich gemacht. Der frühere Chef der Band Electra hatte im Winter 2020/21 mehrere Wochen im Krankenhaus gelegen und sich in Lebensgefahr befunden. Rodney Aust beschreibt die Erfahrungen im Podcast-Gespräch als "einschneidend". Froh sei er, dass sein Vater inzwischen sogar manchmal wieder zur Flöte greife. "Neulich ist er sogar Ski gefahren. Daran war vor einem Jahr nicht ansatzweise zu denken." Dennoch, sagt Aust, müsse er auch für das gemeinsame Unternehmen denken und sprechen. "Das ist nur überlebensfähig, wenn wir zur Normalität zurückkommen." Einstweilen wird ab 4. März die Normalität so aussehen, dass in Sachsen bei Veranstaltungen in Innenräumen bei maximal 60 Prozent Auslastung und maximal 6.000 Besuchern 2 G gilt und im Außenbereich maximal 75 Prozent Auslastung und bis zu 25.000 Zuschauer erlaubt sind. Außerdem Themen des Gesprächs: - Rentieren sich perspektivisch Veranstaltungen in Innenräumen überhaupt noch? - Wie funktioniert nach zwei Jahren Pause der Restart der Branche? - Wie wird mit verschobenen Konzerten der Vorjahre verfahren? Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Warum fordern Sachsens Landräte die Aussetzung der Impfpflicht, Herr Harig

    Play Episode Listen Later Feb 10, 2022 63:41


    In der Debatte um das für den 16. März geplante Inkrafttreten einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht hat Michael Harig (CDU), Landrat des Landkreises Bautzen, erneut vor drohenden Engpässen in ländlichen Regionen gewarnt. Im Podcast "CoronaCast" bei Sächsische.de sagte er: "Wenn wir jetzt diese Impfpflicht durchsetzen müssen, [...] hätten wir ein ganz großes Problem die Sicherheit der Pflege im häuslichen Bereich genauso wie im stationären Bereich sicherzustellen." Damit bekräftigt Harig seine bereits Ende Januar in einem offenen Brief an Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) formulierte Forderung, das geplante Gesetz noch einmal auf den Prüfstand stellen zu lassen. Mit dieser Ansicht ist der Bautzner Landrat indes nicht allein. Auch die Räte der übrigen sächsischen Kreise und Städte argumentieren ähnlich und hatten vergangene Woche über den Landkreistag die Aussetzung der Impfpflicht für Gesundheitsberufe gefordert. Doch können Regionalpolitiker ein im Bundestag beschlossenes Gesetz so einfach bremsen oder gar blockieren? "Nein, das können Landräte nicht. Das können auch Ministerpräsidenten nicht. Der Bundestag hat dieses Gesetz mit großer Mehrheit beschlossen und Länder haben zugestimmt.", sagt Harig im Podcast. Insofern sei das Gesetz bindend. In der Antwort schwingt das direkt darauffolgende "Aber" allerdings direkt mit. Harig betont: "Was seit dem Beschluss anders geworden ist, ist der Umstand, dass wir jetzt eine andere Virus-Variante haben." Damals sei man noch von der Delta-Variante ausgegangen. Nun sei mit Omikon eine Mutante vorherrschend, die auch zu höheren Infektionszahlen bei Geimpften führe. Damit sei, so Harig, das Erreichen des Ziels, nämlich mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht vulnerable Gruppen zu schützen, nicht mehr erreichbar. "Insofern stellt sich die Frage, ob der Eingriff in die Persönlichkeitsrechte noch begründbar ist", stellt Harig fest. Ein Aussetzen der Impfpflicht, das wird auch in Harigs Aussagen im CoronaCast deutlich, würde dem Landkreis erhebliche Aufwände und weitere Konflikte ersparen. "Wir gehen gegenwärtig davon aus, dass wir circa 5.000 Beschäftigte im Landkreis haben, die aufgrund ihres Impfstatus' angehört werden müssten." Das entspräche etwa 30 Prozent des Personals in Pflege- und Medizinberufen im Kreis Bautzen. Für diese Gruppe müssten in Einzelfällen Voraussetzungen für eine weitere Beschäftigung geprüft werden. Was damit gemeint ist, erklärt Harig so: "Wenn wir zu dem Schluss kommen, die Menschen müssen weiterarbeiten, weil sonst die Pflege nicht gewährleistet ist, wird es Auflagen geben." Dazu würden Maßnahmen wie tägliches Testen oder das Tragen von Masken zählen. Zufriedenstellend hielte Harig das nicht. "Wenn die Impfpflicht - ich sage das jetzt mal so - unterlaufen werden muss, weil ansonsten Versorgungssysteme zusammenbrechen, stellt sich die Frage, ob man diesen Druck jetzt aufrechterhalten muss." Zudem mahnt Harig an, dass beim Greifen zum äußersten Mittel, nämlich einem Betretungs- und Beschäftigungsverbot für einen Ungeimpften ein Geimpfter dessen Arbeit mit erledigen müsse. Harig befürchtet, dass deshalb ohnehin vorhandene gesellschaftliche Spannungen vergrößert werden könnten und meint in der Summe der Argumente betrachtet schließlich: "Lieber keine Impfpflicht als eine schlechte Impfpflicht." Außerdem Themen des Gesprächs: - Welche Auswirkungen haben Coronaproteste auf das Image des Landkreises? - Die Diskussion um die Aussagen von Vize-Landrat Udo Witschas bei Corona-Demo - Warum in Sachsen die Impfskepsis größer als anderswo ist Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Kritische Infrastruktur: Wie stark gefährdet Omikron Logistik und Lieferketten?

    Play Episode Listen Later Jan 25, 2022 43:25


    Damit Waren von einem Ort zum anderen kommen, also im Zweifel das Supermarktregal nicht leer bleibt, sind Menschen wie Andreas Hanitzsch täglich im Einsatz. Im CoronaCast bei Sächsische.de berichtet der Chef von rund 170 Berufskraftfahrern, wie sich die Corona-Pandemie bisher auf seine Branche ausgewirkt hat und wie ein Unternehmen von der Größe seiner Spedition überhaupt auf einen Personalengpass infolge eines möglichen Omikron-Ausbruchs reagieren kann. Die Spedition Hanitzsch, die ihren Standort in Kesselsdorf bei Dresden hat, zählt zu den größeren Logistikunternehmen in Sachsen. Europaweit sind Hanitzschs Fahrer unterwegs, transportieren Produktionsgüter oder beliefern Handelsriesen. Immer exakt auf Termin, um die meist eng getakteten Lieferketten aufrecht zu erhalten. Ein hoher Krankenstand unter seinen Angestellten oder generell in der Logistik-Branche hätte Folgen für die Allgemeinheit. Klar also, dass in Zeiten von Corona auch Berufskraftfahrer zur "kritischen Infrastruktur" zählen. Hanitzsch sei sich dieser Verantwortung bewusst. Die aktuell nur schwer kalkulierbare Corona-Lage bereite ihm daher Sorgen. "Es ist unheimlich kritisch, wie es sich jetzt gerade in anderen Bundesländern zuspitzt." Aus Gesprächen mit anderen Spediteuren wisse er, dass die Situation in Sachsen aber momentan noch entspannt sei. Das Problem sei, so Hanitzsch, dass man nicht genau wisse, wann und ob sich eine hohe Welle auch im Freistaat aufbaut. "Um es mal plastisch zu erklären: Ein durch Corona bedingter Ausfall ist mit dem zu Ferien- oder Urlaubszeiten vergleichbar." Jedoch könne man für diese Phasen ziemlich exakt auf personelle Engpässe reagieren. "In der Pandemie ist es jedoch so, dass keiner genau sagen kann, wann man Ersatzpersonal wirklich zum Einsatz bringen muss." Ewig vorhalten, so der Spediteur weiter, könne man eine solche auf Kompensation ausgerichtete Struktur aus wirtschaftlichen Gründen nicht. Was könnte der Transportbranche aber helfen, um im Zweifel flexibel auf Ausfälle reagieren zu können? "Es gibt derzeit keine übergeordnete Koordinationsstelle, wie zum Beispiel einen Verband oder irgendjemanden, der Transporte organisiert", sagt Hanitzsch. In vorangegangenen Corona-Wellen sei so etwas schon mal angesprochen worden. "Doch soweit ich weiß, ist diese Idee nie weiter getrieben worden." Andererseits schätzt Hanitzsch einen möglichen Engpass infolge einer Infektionswelle als eher kurzfristigen Engpass ein. In seiner Branche beobachtet er ein langfristig größeres und im negativen Sinne auch nachhaltigeres Problem: "Der Berufsstand des Kraftfahrers bedarf dringend einer Aufwertung." Schon vor der Pandemie sei das so gewesen, doch Corona habe die Situation noch einmal verschärft. Hanitzsch beklagt, dass die Kraftfahrer oft schlicht vergessen oder ausgegrenzt worden seien. "Wir haben erlebt, dass plötzlich Raststätten ihre Toilettenanlagen gesperrt haben. Berufskraftfahrer hatten unterwegs schlicht keine Möglichkeit mehr, ihre Notdurft zu entrichten oder duschen zu gehen." Auch direkt an den Laderampen habe sich teilweise das Verhältnis zwischen Fahrern und Kunden abgekühlt. "Unternehmen haben für sich selbst Schutzmaßnahmen getroffen, ohne daran zu denken, dass es natürlich noch außerhalb des eigenen Betriebs jemanden gibt, der sie beliefert", erklärt Hanitzsch und wünscht sich, dass sich dieser Zustand rasch nachhaltig bessert. Außerdem Themen des Gesprächs: - Wie regional unterschiedliche Corona-Regeln die logistische Planung erschwert - Welche Waren am ehesten von Engpässen betroffen sind - Warum sich Hamsterkäufe trotz temporärer Engpässe nicht lohnen Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Wie will Freiberg wieder zur Ruhe finden, Herr Krüger?

    Play Episode Listen Later Jan 21, 2022 53:09


    In einem Punkt sind sich Städte wie Bautzen, Zwönitz oder Freiberg gleich: Sie sind mittelgroß und in der Pandemie jenseits der Großstädte irgendwie zu Brennpunkten des Protests gegen Corona-Maßnahmen geworden. Jedoch ist Freiberg zuletzt noch ein bisschen mehr als die anderen in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Neben der allwöchentlichen Bilder von meist illegalen Montagsdemonstrationen hat zudem eine Debatte um einen fragwürdigen Völkermordvergleich von Vize-OB Holger Reuter (CDU) sowie ein Streit vor Gericht um eine Gegendarstellung für einen Zeitungsbericht der "Freien Presse" für Verwirrung gesorgt. Im CoronaCast bei Sächsische.de schildert Freibergs Oberbürgermeister Sven Krüger die Lage seiner Stadt - und wie sich die nach der Zuspitzung der vergangenen Wochen rasch wieder bessern soll. In Bezug auf die Zuspitzung von Protesten gegen Corona-Maßnahmen sagt Krüger, dass er die Entwicklung mit Sorge beobachte. "Die Ereignisse um die Montagsspaziergänge haben dazu geführt, dass gerade an Montagnachmittagen die Innenstadt weitgehend verwaist ist." Die Menschen würden den Weg in die Stadt scheuen, weil man nicht wissen könne, wie der Abend verlaufen werde. "Das schadet unseren Einzelhändlern, Gastronomen und bringt uns in der Situation nicht weiter", so Krüger. Dass die Proteste seit dieser Woche zumindest gemessen an der Teilnehmerzahl wieder legal stattfinden, begrüßt Krüger. Eine entsprechende Änderung der aktuell geltenden sächsischen Corona-Verordnung hat das möglich gemacht, weil in der gegenwärtigen Infektionslage die Obergrenze nicht mehr strikt bei 10, sondern bei 1.000 Teilnehmern liegt. Doch, nur weil die Demonstrationen jetzt in einen gesetzlichen Rahmen passen, ist für Krüger der Weg zu einer Befriedung der Lage in seiner Stadt noch nicht zu Ende. "Die große Herausforderung wird sein, die unterschiedlichen Meinungen, unsere Gesellschaft wieder zu einem gemeinsamen Wir für unsere Stadt zusammenzuführen." Um das zu erreichen, will Freiberg wie bereits im vergangenen Jahr wieder auf gemeinsame Gespräche setzen. Krüger kündigt für Ende Februar einen Bürgerdialog und sagt begründend: "Ich bin ich dafür angetreten, mit allen gesellschaftlichen Gruppen unserer Stadt zu sprechen, die das Grundgesetz anerkennen und damit die darin verankerten Rechte und Pflichten." Damit stellt Krüger auch klar, welchen Teil der Montagsdemonstranten er nicht zum "gemeinsamen Wir" zählt. "Mit Rechtsextremen, die nicht auf der Basis des Grundgesetzes stehen, lehne ich Gespräche ab." Den Anteil extremer Kräfte bei den Protesten hält Krüger für gering. Schließlich verweist Krüger aber auf die Szenen, die sich diese Woche bei einem Besuch von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in Frankenberg abspielten. "Was dort passiert ist, sollte etwas sein, was unserer Gesellschaft fremd ist. Jemanden nieder zu brüllen, bei allen unterschiedlichen Standpunkten." Wer für sich selbst Toleranz einfordere, müsse auch bereit sein, dem Gegenüber diese gleichen Rechte einzuräumen. Schlüssel zu mehr Vertrauen in einfacheren Regeln Um die Proteste nachhaltig zu befrieden, sieht Krüger neben Dialogangeboten zudem eine Vereinfachung sowie längere Gültigkeit bestehender Corona-Regeln als Notwendigkeit an. Um die Menschen beim nach wie vor wichtigen Thema Infektionsschutz nicht zu verlieren, fordert er mit Blick nach Dresden: "Wir brauchen einfache Lösungen, die auf eine Seite passen. 15 Regeln, die jeder verstehen kann, und die nicht nur für drei Wochen, sondern für Monate Bestand haben." Es gehe um Planbarkeit und verlässliche Aussichten. Krüger ist überzeugt davon, dass die Politik auf diese Weise verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen kann. Außerdem Themen des Gesprächs: - Wieso hat Freiberg gegen einen Artikel der "Freien Presse" übers Impfen geklagt? - Die Debatte um die Aussagen von Vize-OB Reuter - Wie soll die Kampagne "Wir lieben Freiberg" weiter entwickelt werden?

    "Haltung zeigen" in Dresden: Wie geht es mit dem Protest gegen den Corona-Protest weiter?

    Play Episode Listen Later Jan 13, 2022 52:21


    Dresden. Auf den ersten Blick würde man nicht vermuten, dass ausgerechnet diese beiden sich gefunden haben, um eine gemeinsame Initiative zu gründen: Annalena Schmidt und Lutz Hoffmann. Sie, die eher grün- und linksorientierte. Und er, der CDU-Stadtbezirksbeirat in der Dresdner Altstadt. Doch ihre Aktion "Haltung zeigen" hat am vergangenen Samstag dafür gesorgt, dass rund 3.000 Menschen ein friedliches Zeichen gegen Corona-Proteste in Dresden gesetzt haben. Im CoronaCast bei Sächsische.de sprechen die beiden darüber, wie es dazu gekommen ist, was noch folgen soll - und wie entstandene Gräben in der Gesellschaft überwunden werden könnten. Mit einer Frage räumen beide gleich zu Beginn des Podcast-Gesprächs auf. Nämlich der, wieso augenscheinlich ausgerechnet sie sich zusammengetan hätten. "Unter Demokraten kann es hier einfach keine zwei Meinungen geben", sagt Hoffmann. Er und Annalena Schmidt würden sich schon länger kennen. Sie seien sich nicht immer einig. Doch Hoffmann betont: "Hier steht für mich klar die Sache im Vordergrund." Gemeint sind damit die wöchentlich immer wieder aufs Neue transportierten Bilder von Corona-Demonstrationen in Sachsen. Bei diesen gehe es längst nicht mehr um die Bedenken von Menschen, die lediglich eine andere Auffassung vom "richtigen Kurs" beim Bewältigen der mittlerweile zweijährigen Gesundheitskrise hätten, sondern um das offene Auftreten von Verschwörungsideologen und Rechtsextremen. "Ich habe inzwischen 150 Mal Pegida live gesehen, und mir auch gut 50 Corona-'Spaziergänge' beziehungsweise stationäre Kundgebungen am Altmarkt angeschaut", beschreibt Hoffmann seinen persönlichen Erfahrungsweg, der ihn kurz vor Weihnachten dazu geführt habe, per Twitter eine Nachricht an Annalena Schmidt zu schicken. "Wollen wir so etwas wie in Bautzen machen?" Dort hatte es zu diesem Zeitpunkt bereits eine Bürgerinitiative analog zu "Haltung zeigen" gegeben. Die Idee sei schnell konkret geworden. Nachdem es auch einen Account bei Twitter gegeben habe, sei so etwas wie eine "Eigendynamik" entstanden, erinnert sich Schmidt. Hunderte Unterschriften binnen weniger Tage seien eingegangen. Auch dass sich fraktionsübergreifend alle Bürgermeister der Stadt Dresdens dem Anliegen angeschlossen hätten, sei fast von allein passiert. "Wir hatten den Eindruck, dass ganz viele Menschen, Institutionen und Personen in Dresden einfach nur darauf gewartet haben, dass so etwas passiert", sagt Schmidt. Dass sich nun am Wochenende mehrere Tausend Menschen dem Aufruf angeschlossen hätten, Kerzen vor der Frauenkirche abzustellen und friedlich ein Zeichen zu setzen, sehen sie als zusätzlichen Beleg dafür - und Anlass zum Weitermachen. Schmidt spricht nach dem großen Echo sogar von einer "Art Verpflichtung", die sie dafür spüre. Im Vordergrund stehe aber zunächst etwas anderes: "Wir wollen Haltung zeigen' nicht riesig aufblähen und keinen Verein oder ähnliches gründen, sondern mit dem Ohr an den Menschen arbeiten", so Schmidt. Ziel sei es deshalb zunächst die Website der Initiative zu einer Plattform für Information und Austausch aufzubauen. "Und dann wird es sicher das eine oder andere Mal die Möglichkeit geben, mit uns auch auf der Straße Haltung zu zeigen", so Schmidt. Weitere Themen des Gesprächs im CoronaCast - Wie ist es gelungen, so schnell die Politik in die Idee zu bekommen? - Wie ist insbesondere die Dresdner CDU mit dem Anliegen umgegangen? - Kann "Haltung zeigen" auch Brücken bauen? - Welche weiteren Formate - Proteste oder Gespräche - plante die Initiative? Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Bis zu 300.000 Infektionen pro Tag - Mathematiker berechnet Omikron-Welle voraus

    Play Episode Listen Later Jan 11, 2022 76:19


    Sachsen ist vom Spitzenplatz in der Tabelle der Inzidenzen momentan weit entfernt. Bremen, Berlin und Schleswig-Holstein haben die höchsten Inzidenzen. Sachsen liegt mit 279 sogar deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. "Doch auch hier wird Omikron bald für einen starken Anstieg sorgen", prognostiziert der Mathematiker und Modellierer Kristan Schneider im CoronaCast bei Sächsische.de. Schneider ist Professor an der Fakultät für Angewandte Computer- und Biowissenschaften der Hochschule Mittweida. Weltweit sind die Expertisen und Berechnungen seines eigentlich auf die Malariaforschung spezialisieren Teams gefragt. In der Corona-Pandemie haben sich ihre Prognosen für Infektionswellen im Nachhinein oft als zutreffend erwiesen. "Bei Omikron rechnen wir bundesweit in den nächsten Wochen schlimmstenfalls mit 200.000 bis 300.000 Neuansteckungen täglich." Lockerte man Maßnahmen weiter, so Schneider, könnte die Zahl noch größer werden. Der Forscher geht zudem davon aus, dass es bei dieser Größenordnung an täglich neuen Fällen nur schwer möglich sein werde, mit dem Durchführen und Auswerten von Tests nachzukommen. Dass sich die Welle bereits aufbaue, darauf hätten die Daten des Robert-Koch-Instituts bereits vor Weihnachten gedeutet. Dass man im Norden Deutschlands gegenwärtig eine stärkere Verbreitung von Omikron als in Sachsen sehe, habe verschiedene Gründe. "Einer ist, dass in Sachsen wegen einer vergleichsweise geringeren Impfquote zurzeit anteilig mehr Menschen unter kontaktbeschränkenden Maßnahmen leben müssen." Der Prognose des Mathematikers zufolge wirke dieser Effekt zwar bremsend, aber nicht verhindernd. "Wenn Omikron einmal in Sachsen dominierend sein wird, steigen auch hier die Zahlen." Was könnte die Entwicklung aufhalten? "Stoppen kann man die Omikron-Welle nicht. Man wird nur in der Lage sein, sie zu verzögern. Es geht jetzt darum, Zeit zu gewinnen." Und das, so Schneider, könnte man nur durch ein beibehalten einer Strategie erreichen, die auf Kontaktminimierung und Impfen setze ... Die Themen des Podcast-Gesprächs: - Wie hart wird Omikron Sachsen und Deutschland treffen? - Wieso das Schließen von Schulen in der Omikron-Welle vielleicht nötig wird - Warum Durchseuchungsszenarien gefährlich sind - Wie Corona-Modellrechnungen erstellt werden - Wie aussagekräftig sind eigentlich offizielle Corona-Zahlen in Deutschland? Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Wieso ist der Protest in Bautzen so stark, Herr Ahrens?

    Play Episode Listen Later Jan 6, 2022 64:08


    Der Protest gegen geltende Corona-Regeln stellt Politik und Sicherheitskräfte in Sachsen vor eine immer größer werdende Aufgabe. Wie geht man mit den Demonstrierenden um, die sich meist montags versammeln und deren Gewaltbereitschaft augenscheinlich steigt? Bautzens Oberbürgermeister Alexander Ahrens (SPD) sagt im CoronaCast bei Sächsische.de: "Die vornehmste Aufgabe der Demokratie ist der Schutz von Minderheiten." Jedoch sehe er in den Protesten der vergangenen Wochen eine "rote Linie" deutlich überschritten. Angesprochen auf die am 27. Dezember eskalierte Montagsdemonstration spricht Ahrens von einer massiv empfundenen Empörung. "Wer mit sogenannten Polenböllern oder Flaschen gezielt auf Menschen wirft, nimmt nicht nur in Kauf, dass man sie verletzt, sondern beabsichtigt es." Bei der Demo waren zwölf Polizisten verletzt worden. Dass sich Menschen über Corona-Regeln beschwerten und diese auch als lästig empfinden würden, sei nachvollziehbar. Die Angriffe auf Einsatzkräfte seien allerdings "alarmierend", so Ahrens. Als "irritierend" empfindet der seit 2015 amtierende Oberbürgermeister, dass nach wie vor sich als "bürgerlich" wähnende Menschen in die Proteste einreihten. "Denn es ist ja bekannt, dass zum Beispiel rechtsextreme Gruppierungen oder Parteien wie die sogenannten 'Freien Sachsen', das Ganze massiv instrumentalisieren." Es könne ja mal passieren, dass man aus Versehen auf eine Demo gehe, wo solche Leute sich zeigten, schränkt Ahrens ein. "Jedoch ist es nun schon seit längerer Zeit so. Und da frage ich mich schon: Wie kann man sich bei so einem Thema wie Corona hinstellen und sagen: 'Es ist mir egal, dass ich da mit Nazis zusammen marschiere und protestiere und ihnen eine Bühne biete'?" Ähnlich äußerte sich Ahrens bereits unmittelbar in den Tagen nach dem 27. Dezember. In dem Podcast-Gespräch berichtet er nun, dass er daraufhin Dutzende Hassmails erhalten habe. "Darunter war auch eine Morddrohung. [...] Diese werde ich jetzt auch die Woche noch mal mit dem polizeilichen Staatsschutz besprechen." Trotz dieser Androhung von Gewalt hält es Ahrens nach wie vor für richtig, den Dialog mit Corona-Demonstranten nicht abreißen zu lassen. Nur auf diese Weise könne man Verunsicherung oder Ängste lösen. "Das Brückenbauen kann man im persönlichen Gespräch machen. Als klare Linie der der Politik ist es aber wichtig, dass man ein deutliches Zeichen setzt: Bis hierhin und nicht weiter." Außerdem Themen des Gesprächs: - Warum hat sich Bautzen erneut zu einem Brennpunkt von Protesten entwickelt? - Was steckt hinter Ahrens' Forderung nach einem Demonstrationsverbot? - Wie können Städte und Gemeinden ihre Kommunikation mit Bürgern verbessern? Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Ski-Betrieb trotz Corona? Wie Oberwiesenthal das schaffen will

    Play Episode Listen Later Dec 22, 2021 39:14


    Kurz vor Weihnachten spitzt sich die Corona-Lage zu. Das politische Handeln auf Bundesebene sieht eine Verschärfung von Maßnahmen vor. Für Sachsen ändert sich formal zwar wenig, weil im Freistaat schon überwiegend jene Regeln gelten, die Bund und Länder bei ihrem Treffen am Dienstag vereinbart haben. Trotzdem könnte das Maßnahmenpaket Folgen haben. Beispielsweise für das Vorhaben Oberwiesenthals, die für den Ort elementar wichtige Ski-Saison doch noch irgendwie zu retten. Jens Benedict ist Bürgermeister der rund 2.500 Einwohner zählenden Stadt am Fichtelberg. "Ich mache mir trotzdem weiter Hoffnung, nicht noch einen 'Null-Winter' erleben zu müssen", sagt er im CoronaCast, dem Corona-Podcast von Sächsische.de. Der Ort hat Ende vergangener Woche durch die Veröffentlichung einer Video-Botschaft für größere Aufmerksamkeit in Sachsen gesorgt. In dem Clip sprechen Betreiber von Geschäften, Liften, Ausleihstationen, Restaurants und Hotels über ihre prekäre wirtschaftliche Situation. Auch Jens Weißflog, der frühere Weltklasse-Skispringer und jetzige Hotel-Betreiber, tritt in dem Video auf. Die aktuelle Situation sei ein massives Problem für die Stadt, wiederholt Bürgermeister Benedict im Podcast den mit dem Video verbundenen Appell, die vom Wintersport geprägte Region nicht zu vergessen. "Wir haben mit über 6.000 Gästebetten die drittgrößte Kapazität in Sachsen." Es gebe nur einen Unterschied zu den anderen zwei Städten, die vor Oberwiesenthal liegen. "Leipzig und Dresden, die haben noch andere Schwerpunkte in ihrer Finanzierung. Wir haben aber keinen anderen als den Tourismus", so Benedict. Bis November, rechnet der Bürgermeister vor, klaffe bereits eine Lücke von 1,5 Millionen Euro in der Stadtkasse. "90 Prozent unserer kommunalen Einnahmen erzielen wir durch Kurtaxe und mit allem, was mit Tourismus zusammenhängt." Das Video sei in der vergangenen Woche entstanden und versammele das gemeinsame Interesse der rund 200 Klein- bis Groß-Vermieter von Ferienwohnungen und Hotelzimmern sowie den vom Skigewerbe lebenden Betrieben des Ortes. "Und da ist es mir an der Stelle wichtig zu betonen: Wir leugnen nichts an der Corona-Situation [...] und sehen, dass Krankenhäuser überlastet sind." Ziel sei es aber, Ski-Betrieb und Beherbergungen unter 2G-Bedingungen zu ermöglichen - vergleichbar der Regeln im Einzelhandel oder anderen Bundesländern. Infolge der Video-Veröffentlichung habe Benedict Kontakt mit der Landesregierung gehabt. "Es sind ehrliche Gespräche geführt worden, bei denen nichts ins Blaue hinein versprochen wurde." Am Freitag sagte die für Kultur und Tourismus zuständige Staatsministerin Barbara Klepsch (CDU) noch: "Wir hoffen, dass wir ab dem 9. Januar in die Saison gehen können, wenn auch mit einem stufigen Verfahren und 2G-Regel." Zu diesem Zeitpunkt gab es den Bund-Länder-Beschluss noch nicht. Dessen ist sich auch Benedict im Klaren. "Wir können auch für 2G+ in Oberwiesenthal garantieren." Die Stadt wolle für alle Sicherheitsmaßnahmen selbst Sorge tragen und könnte neben den Kontrollen von Impfzertifikaten auch zusätzlich Testangebote vor Ort schaffen. "Wir haben dafür eine Firma engagiert und einen ehrenamtlichen Verein." Benedict will nicht um Hilfe bettelnd wirken, sondern als jemand, der etwas anzubieten hat. Dass sein Ort deshalb nun dafür sorgt, Impfangebote zu schaffen, sehe er als logische Konsequenz seiner Forderung nach 2G-Betrieb. "Im Rathaus haben wir eine eigene Impfterminvergabe gestartet." Am 23.12. und am 30.12. gebe es deshalb bei zwei Aktionen ein zusätzliches Impfangebot für die Bürger. Dass insbesondere im Erzgebirge beim Impfen noch Nachholbedarf bestehe, müsse man anerkennen. Sorgen bereite Benedict, die Art und Weise des Protests gegen Corona-Maßnahmen in seiner Region. "Das, was teilweise jetzt passiert, das ist für uns alle, die im Erzgebirge leben und die Region vermarkten, keine Hilfe, sondern im Gegenteil, das kann unseren Ruf schädigen."

    Neue "Totimpfstoffe", Omikron, Labore am Limit: Wie ist die Lage, Herr Professor Dalpke?

    Play Episode Listen Later Dec 14, 2021 38:22


    Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit zwei neue Impfstoffe. Das Besondere an den Präparaten der US-Firma Novavax und des französischen Konzerns Valneva: Es handelt sich um Vakzine, die auf konventionelle Weise hergestellt werden. Nicht-Wissenschaftler bezeichnen die Präparate auch als "Totimpfstoffe" und sehen sie als Mittel, um bisher Unentschlossene zur Impfung zu bewegen. Im CoronaCast bei Sächsische.de erklärt der Dresdner Virologe Alexander Dalpke die Unterschiede zwischen den beiden neuen Impfstoffen und was sie von den bisher zugelassenen Präparaten abgrenzt. Außerdem blickt der Virologe voraus und ordnet die von der Omikron-Variante ausgehenden Gefahren ein. Eins ist Dalpke, der an der TU Dresden das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie leitet, immer wichtig: die Dinge wissenschaftlich korrekt einzuordnen. "Und da fängt es beim Begriff an", sagt er. Das Wort "Totimpfstoff" könne man tatsächlich nur in Anführungszeichen verwenden, um die beiden neuen von Novavax und Valneva von den bisher zugelassenen mRNA-Impfstoffen zu unterscheiden. "Formal sind das alles tote Impfstoffe, weil darin jeweils vermehrungsfähige Viren fehlen." Bei Valneva und Novavax, das noch im Dezember zugelassen werden könnte, handele es sich fachlich richtig ausgedrückt demnach um "proteinbasierte Impfstoffe". Doch diese beiden haben untereinander auch Verschiedenheiten. Hier eine Kurzfassung der Erläuterungen des Virologen: Valneva: Bei diesem Impfstoff wird im Labor das Virus künstlich angezüchtet und in einem chemischen Verfahren deaktiviert. Anschließend wird es einem Wirkverstärker, einem sogenannten Adjuvant, versehen und verimpft. Klinische Studien zur Wirksamkeit fehlen noch. Allerdings sei beobachtet worden, dass über 95 Prozent der Probanden nach einer Impfung Antikörper bildeten. "Das ist per se erst mal eine gute Aussage." Novavax: "Dieser Impfstoff funktioniert etwas anders", erklärt Dalpke. Dabei werde das Spike-Protein - also das Protein, das verantwortlich für das Eindringen des Coronavirus in den menschlichen Körper ist - gezielt in einer Zellkultur nachgebildet. "In einem speziellen Verfahren wird das gewonnene Protein gereinigt und anschließend ebenfalls mit einem Impfstoffverstärker gespritzt". Im Gegensatz zu dem Präparat von Valneva gebe es für diesen Impfstoff klinische Daten. "Es gibt eine Studie aus Großbritannien, die zeigt eine Wirksamkeit von 89,7 Prozent gegen symptomatische Infektionen und von fast 100 Prozent gegen schwere Verläufe." Und sollten bisher Unentschlossene nun tatsächlich warten, bis einer der beiden neuen Impfstoffe in Europa zugelassen wird? "Eigentlich lohnt es sich nicht. Viel wichtiger wäre jetzt, sich impfen zu lassen", sagt Dalpke und verweist auf die nach wie vor rollende Delta-Wella und die schon millionenfach verimpften wie erprobten bisher zugelassenen Präparate. "Aber", schränkt er ein, "wenn trotz wissenschaftlicher Einordnungen weiterhin bei Menschen größere Ängste entgegenstehen, dann ist es natürlich immer noch besser, sich später mit einem der jetzt in Zulassung befindlichen Impfstoffe impfen zu lassen, als es gar nicht zu tun." Wie viele Impfungen nötig sein werden, um einen ausreichend hohen Impfschutz zu erlangen, sei noch nicht klar. "Nach meinem Kenntnisstand werden auch zumeist zwei Impfdosen notwendig sein." Dalpke geht aber davon aus, dass auch bei den neuen Impfstoffen eine dritte Dosis zum Erreichen einer vollständigen Schutzwirkung erforderlich sein könnte. Genaueres müssten nun Studien zeigen. Außerdem Inhalte des Gesprächs: Warum Omikron ansteckender aber offenbar nicht gefährlicher sein könnte Die Inzidenz ist rückläufig: Sehen wir ein Abebben der Welle? Diskussion zur vierten Impfung läuft: Müssen wir uns bald wirklich ständig impfen?

    So lief die Recherche in der Telegram-Gruppe "Dresden Offlinevernetzung"

    Play Episode Listen Later Dec 10, 2021 45:59


    Die Investigativ-Journalisten Arndt Ginzel und Henrik Merker haben in dieser Woche offengelegt, wohin das Verbreiten von Hass und Desinformation führen kann. In einem Bericht für das ZDF-Magazin Frontal berichten sie darüber, wie sich die Kommunikation in einer Telegramgruppe aus dem virtuellen Raum in die Realität verlagert hat. Im CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de, berichten die Journalisten von ihrem Erleben während einer verdeckten Recherche. "Um ehrlich zu sein, war es Beifang", sagt Merker. Er sei beim Suchen nach bestimmten Schlagworten wie etwa "Waffe" auf die Telegramgruppe mit dem Namen "Dresden Offlinevernetzung" gestoßen. "Im Grunde hätte das jeder finden können, weil die Gruppe öffentlich gewesen ist." Schließlich sei den Reportern schnell deutlich geworden, dass die Mitglieder der Gruppe bestehende Corona-Maßnahmen nicht nur kritisieren, sondern in politisch Handelnden die Köpfe einer "Corona-Diktatur" sehen. In Beiträgen sei davon gesprochen worden, sich bewaffnet zu haben, berichten die Reporter und berufen sich auf dokumentierte Audio-Mitschnitte. Die Gewaltphantasien gipfeln bekanntlich in Morddrohungen gegen Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, die inzwischen Ermittlungen des LKA zur Folge haben. Drohungen, rohe Sprache und Ankündigungen von Gewalt sind vor allem auf dem Nachrichtendienst Telegram keine Seltenheit. Eine neue Dimension sehen Ginzel und Merker aber darin, dass sich Menschen, die sich in großer Zahl in einer Chatgruppe organisiert hatten, nun auch real zu treffen schienen. "Wir wollten herausfinden, ob es diese Zusammenkünfte wirklich gibt und was dabei genau besprochen wird." Nach ein paar Wochen Beobachtung sei schnell klar geworden, dass sich die Telegramgruppe von anderen unterscheide. Den Erkenntnissen der Journalisten zufolge hatten bis zu jenem Treffen am vergangenen Wochenende, von dem auch Bilder in dem ZDF-Bericht zu sehen waren, bereits mindestens sieben weitere vorher stattgefunden. "Bei diesen Treffen ging es nicht darum, um darüber zu reden, wie man ein Auto repariert, sondern explizit darum, wie man einen Ministerpräsidenten umbringt." Die Reporter berichten auch von der Situation, als sie die Teilnehmer dieses konspirativen Treffens aufsuchten und mit deren Aussagen konfrontierten. "Man hat gespürt, dass sie über unser Erscheinen erschrocken waren", sagt Ginzel. Und das, obwohl sämtliche Kommunikation öffentlich einsehbar gewesen sei. Viel sei bei dem Treffen von den Teilnehmern nicht zu erfahren gewesen. Um ein Bild davon zu bekommen, was diese Menschen antreibe, würden jedoch deren Chats auf Telegram schon Hinweise geben. "Man hat den Eindruck, dass einige von ihnen wirklich glauben, was sie dort sagen. Man weiß zeitweise gar nicht, was dringender wäre: das Einschreiten der Ermittlungsbehörden oder weil es schon pathologisch erscheint, dass sie ärztliche Behandlung brauchen." Es sei beängstigend, wie entschlossen und tief einige Mitglieder der Gruppe in einem von Missinformation geprägten Gedankengebäude festhingen. Infolge der Veröffentlichung des ZDF-Beitrages der beiden Reporter hat die Debatte um eine stärkere Regulierung des Nachrichtendienstes Telegram Fahrt aufgenommen. Ministerpräsident Kretschmer sagte in einem Interview der "Welt", dass die Betreiber der Plattform eine Verantwortung hätten, der sie nicht gerecht werden würden. Er wie auch die übrigen Regierungschefs der Länder fordern nun eine Regulierung auf Grundlage des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes. Ginzel und Merker halten ein staatliches Eingreifen bis hin zum Blockieren von Telegram jedoch für den falschen Weg. Zwar könnten Ermittler mit mehr Rechten ausgestattet werden, um Chats zu verfolgen. Einen größeren Erfolg, glauben sie, könnte aber das Entgegensetzen von Fakten bringen. "Das könnte eine zukünftige Aufgabe klassischer Medien sein. Auf Telegram, also dort, wo sich diese Menschen aufhalten."

    Verlegung von Intensivpatienten: Das läuft ab, wenn das Kleeblatt-Konzept greift

    Play Episode Listen Later Dec 9, 2021 29:20


    "Szenen wie im Kriegsgebiet" schreibt SZ-Reporter Tobias Wolf vergangene Woche Mittwoch über einen Artikel bei Sächsische.de. Wolf hatte zuvor die Verlegung von sechs Corona-Intensivpatienten aus Sachsen nach Nordrhein-Westfalen beobachtet. Im Podcast "CoronaCast" schildert der Journalist seine Erlebnisse und berichtet von den enormen Aufwänden, die hinter einer solchen Mission stecken. Als am 1. Dezember auf dem Dresdner Flughafen eine Bundeswehr-Maschine vom Typ A310 MedEvac landet, um die schwer erkrankten Covid-19-Patienten auszufliegen, seien schon mindestens zwei Tage lang Ärzte und medizinisches Personal mit der Planung beschäftigt gewesen. "Die große Herausforderung war es, die sechs Patienten zur gleichen Zeit an den Airport zu bringen. Da durfte nichts schiefgehen beim Gelingen dieses logistischen Meisterstücks", erzählt Wolf. Die Patienten lagen auf Intensivstationen in Krankenhäusern von Dresden, Meißen und Pirna. Über das Kleeblatt-System war die Verteilung der Menschen angemeldet worden. Schließlich meldeten Häuser in Bonn, Bochum, Marl und Köln, wo das Flugzeug auch hin folg, freie Kapazitäten. Das sogenannte Kleeblatt-Konzept wurde unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 entwickelt. Es soll sicherstellen, dass es in einzelnen Bundesländern keine Engpässe bei der intensivmedizinischen Behandlung entstehen. Dafür sollen Patienten innerhalb eines Zusammenschlusses mehrerer Bundesländer oder teils auch nur eines Bundeslandes verlegt werden können. Das bundesweite Kleeblatt wurde aktiviert, da die Intensivstationen auch in Sachsens Nachbarländern überlastet sind. Die sechs Corona-Patienten, die in dem Luftwaffenflugzeug transportiert wurden, zählen zu den 31 bisher aus Sachsen ausgeflogenen Patienten. Mit Stand vom 9. Dezember liegen in Sachsen 567 Patienten auf Intensivplätzen. Wie wird dabei entschieden, für wen ein Transport infrage kommt? "Da spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Das Alter, der allgemeine Zustand und der Grad der Robustheit eines Patienten", erklärt Wolf. Man müsse immer bedenken, dass es jenen, die transportiert würden, sehr schlecht gehe. "Die Menschen sind beatmungspflichtig. Da darf in der Verlegungskette, zu der auch Transporte auf der Straße gehören, nichts dazwischenkommen." Peter Spieth, Leiter der Corona-Intensivstation an der Uniklinik Dresden, ergänzt: "Wir transportieren ja nicht nur den Patienten, sondern auch den ganzen Intensiv-Behandlungsplan. Also alle zugehörigen Überwachungsgeräte und die Medikamente, die kontinuierlich laufen müssen." Außerdem sagt der Mediziner, dass jeder Transport zustimmungspflichtig sei. "Diese Aufgabe müssen in der Regel die Angehörigen übernehmen." Für Ärzte und Angehörige sei das gleichermaßen schwierig. "Es ist ein großes Zugeständnis der Angehörigen. Weil der Patient selber hat ja meistens keinen direkten Vorteil davon. Aber es ist eben ein großer Nutzen für die Allgemeinheit, da durch die Verlegung dringend benötigte Intensivbetten in der Region frei werden" Wieso sich Sachsen in seiner momentanen Lage befinde, führt Wolf zum Teil auf die hohe Impfskepsis zurück. "Der Großteil der sechs verlegten Patienten war unseren Informationen nach nicht geimpft." Noch mehr sieht der Reporter, der seit vielen Jahren in Sachsen ein gesellschaftliches Auseinanderdriften wahrnimmt, aber ein anderes Problem als ursächlich an. "Es gelingt uns einfach nicht mehr ausreichend, eine gemeinsame Wahrheit zu entwickeln." Das Misstrauen in Medien, Institutionen und die Politik gehe in einigen Kreisen so weit, dass selbst Bilder wie die von Krankentransporten infrage gestellt würden. "Solange es diese Abgrenzung gibt, wird es schwer, die Risse in der Gesellschaft wieder zu kitten." Außerdem Themen des Gesprächs: - Rekonstruktion: Detaillierter Ablauf der Verlegungsmission vom 1. Dezember - Was ist das Besondere an dem Luftwaffenjet? - Wie viel kostet eine Verlegung?

    Düstere Corona-Prognosen: Wie viel Platz müssen Sachsens Kliniken noch schaffen?

    Play Episode Listen Later Dec 1, 2021 33:40


    Spitzt sich die Lage weiter zu, stagnieren die Infektionszahlen oder gehen sie tatsächlich ein wenig zurück? Aktuell ist es schwierig, ein genaues Bild vom Infektionsgeschehen in Sachsen zu bekommen. Verlässliche Daten liefert jedoch ein Prognosesystem der Kliniken, das zumindest ein "Fahren auf Sicht" ermöglicht. Im CoronaCast bei Sächsische.de erklärt Professor Jochen Schmitt vom Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung an der Uniklinik Dresden das an seinem Institut entwickelte Instrument - und was es für die kommenden 14 Tage vorhersagt. Mit dem sogenannten "Dispense Tool", wie das Prognoseinstrument heißt, sei in Sachsen bei aller Dramatik der Pandemie ein großer Fortschritt in der Gesundheitsversorgung gelungen. Schmitt schildert, was ausschlaggebend für die Entwicklung jenes Instruments gewesen ist, das es heute ermöglicht, im gesamten Freistaat jedes einzelne Klinikbett hinsichtlich der erforderlichen Versorgungslage von Covid-Patienten im Voraus zu planen. Das Prognosesystem gehe auf die Anfänge der Pandemie im März 2020 zurück. "Wir haben damals in anderen Ländern erschreckende Bilder gesehen. Patienten, die beatmet werden mussten, konnten einfach nicht versorgt werden." Schmitt sagt, es sei sofort klar gewesen, dass es ein regional übergreifendes System zur Steuerung von Patienten brauche, um lokale Überlastungen zu verhindern. Oder anders: Damit immer klar ist, wo noch ein Bett frei ist - und für wie lange. Mit den Patientendaten, die alle sächsischen Kliniken in das Tool eingeben, könnten die drei Leitstellen, also die Uniklinik Dresden und Leipzig sowie das Klinikum Chemnitz, immer mit sieben bis 14 Tagen Vorlauf für ihre Cluster die notwendigen Kapazitäten einsehen. "Seit September sehen wir in dem Tool sachsenweit ein exponentielles Wachstum", so Schmitt. Die Zahl der Patienten habe sich teils wochenweise verdoppelt. Aktuell sind an diesem Mittwoch 2.083 Betten auf Normalstationen mit Covid-Patienten belegt, 586 auf Intensivstationen. Die Belegung liegt jetzt weit jenseits der vormals als Vorwarn- bzw. Überlastungsstufe definierten Werte. Und sie werden weiter steigen, sagt Schmitt beim Blick auf die aktuelle Vorhersage. "Bei den Intensivstationen benötigen wir rund 600 Betten in einer Woche und 690 in zwei." Die aktuelle Kapazität liegt derzeit bei 615 Betten. Bis Mitte Dezember, so Schmitt, müssten in den Kliniken jetzt 90 Intensivplätze geschaffen werden. Bei den Normalstationen sieht es ähnlich aus: "Wir haben berechnet, dass wir in einer Woche 2.250 und in zwei Wochen 2.520 Betten brauchen." Verfügbar sind, Stand heute: 2.347 Betten. Irgendwoher müssen nun also rund 200 Betten kommen. "Es ist eine große Aufgabe, diese Betten jetzt frei zu kriegen und vor allem auch dafür Personal sowie Ärztinnen und Ärzten aus überwiegend fachfremden Bereichen auf die Covid-Versorgung umzustellen", so Schmitt. Dass bei dieser voll auf Corona ausgerichteten Versorgung die allgemeine Gesundheitsversorgung leide, sei unumgänglich. "Und es ist schwer, es Patienten, die lange auf Operationen gewartet haben, das jetzt zu erklären." Damit sich an der Lage etwas nachhaltig ändern könne, hält Schmitt drastische Maßnahmen für unausweichlich. "Mindestens flächendeckend 2G und zusätzliches Testen", so der Wissenschaftler, könnten einen Effekt bringen. Eine Vorhersage, wie sich die Situation an den Kliniken bis Weihnachten oder Jahresende entwickelt, könne er nicht geben. "Aber es dürfte klar sein, dass wir das jetzt nicht exponentiell weiterlaufen lassen können." Außerdem Themen des Podcastgesprächs: - Wie nutzt Sachsens Regierung die Prognosen der TU Dresden? - Wird das sächsische Prognosesystem bundesweit beispielhaft für Kliniken? - Wie viele Patienten müssen noch aus Sachsen in andere Länder geflogen werden? Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Corona-Kontrollen und Proteste - Sachsens Polizei im Pandemie-Modus

    Play Episode Listen Later Nov 26, 2021 48:51


    Sachsens Corona-Schutzverordnung sieht für die Durchsetzung der derzeit geltenden Regeln strenge Kontrollen vor. Auftrag und Erwartungshaltung an Ordnungsbehörden und Polizei sind also klar. "Aber es ist natürlich nicht ganz so einfach, das zu stemmen", berichtet Thomas Geithner, Sprecher der Polizeidirektion Dresden, im CoronaCast bei Sächsische.de. Die aktuelle Lage mache jedoch deutlich, dass es dringenden Bedarf für Kontrollen gebe. Im Schnitt seien 50 Beamte täglich für gemeinsame Kontrolleinsätze mit Kräften der Ordnungsämter vorgesehen. "Weil die Infektionszahlen aber nun einmal so sind, wie sie sind, haben wir diese Woche aufgestockt mit eigenen Kontrollen." Seit Formieren der Kontrollteams vor rund zwei Wochen seien Geithner zufolge im Bereich der Polizeidirektion Dresden, die für die Landeshauptstadt sowie die Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zuständig ist, reichlich 260 Orte besucht worden. Kontrolliert wurden im Einzelhandel und Gastronomie vornehmlich die 2G-Regel sowie in Straßenbahnen und Bussen 3G und die FFP2-Maskenpflicht. "Als Fazit muss man sagen, dass sich tatsächlich die meisten an die Regeln halten", so Geithner. Es gebe knapp 30 eingeleitete Bußgeldverfahren, rund 20 Mal seien Verwarngelder fällig geworden. "Größtenteils gibt es im ÖPNV mündliche Verwarnungen. Da sind wir so in einem Bereich von 250 Ermahnungen etwa." Die Zahlen würden zunächst nicht gravierend erscheinen, meint Geithner. Allerdings würden die Kontrollen stichprobenartig erfolgen und damit oft nur Momentaufnahmen sein. "Ich fahre täglich selber auch mit der Bahn hin und zurück auf Arbeit. Da erkenne ich schon, dass der Anteil derer, die eine falsche Maske tragen oder sie 'auf halb acht' hängt, schon noch hoch ist." Jedoch sollte klar sein, dass es keine flächendeckenden Kontrollen zu jeder Zeit geben könne. Die Kontrollen seien aber deshalb wichtig, weil sie einen Großteil der Menschen veranlasse, das Verhalten den Regeln anzupassen. Es sei bei den Corona-Kontrollen wie im Straßenverkehr, erläutert Geithner die Strategie der Polizei. "Man kommt beim zu schnellen Fahren oft ungestraft durch, weil nicht überall einen Blitzer steht, in den man fahren kann. Aber wenn es passiert, dann tut's weh. Und dann wird man im Regelfall die nächste Zeit seinen Fahrstil anpassen." Und wie reagieren Menschen, die bei Verstößen erwischt werden? "Recht unterschiedlich", so Geithner. Zum Großteil herrsche Verständnis. Dass Menschen komplett dicht machten bei Kontrollen oder es zu Tätlichkeiten komme, sei selten. Eine Art der Reaktion stimme den Polizisten jedoch verwundert. Es gebe auch Menschen, die seien noch immer überrascht, wenn sie auf die geltenden Regeln angesprochen würden. "Das fällt mir schwer, das zu verstehen. Es wird medial und überall thematisiert, welche Maske man tragen muss. Dass das an einem vorbeigehen kann, leuchtet mir nur schwer ein." Außerdem Themen dieses Podcast-Gesprächs: - Rolle der Polizei bei Demos - insbesondere spontanen und nicht angezeigten - Corona-Fälle und Quarantäne: Wie hart die vierte Welle die Polizei wirklich trifft - Wie läuft die Impfkampagne in den Reihen der Polizei? Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Stehen Ärzte in Sachsen jetzt vor Triage-Entscheidungen?

    Play Episode Listen Later Nov 25, 2021 38:05


    Dresden. Der Präsident der Landesärztekammer Sachsen rechnet mit einer weiteren Zuspitzung der ohnehin bereits dramatischen Lage an den Kliniken im Freistaat. "Wir rechnen damit, dass in einzelnen Kliniken nächste Woche der Fall eintreten wird, dass Triage-Entscheidungen getroffen werden müssen", sagt Erik Bodendieck im CoronaCast bei Sächsische.de. Bodendieck verweist auf Anfragen einzelner Kliniken, die sich zur Abstimmung für das medizinisch heikle Thema an die Landesärztekammer gewendet hätten. Trotz der vorübergehenden Möglichkeit des Verlegens in andere Bundesländer seien vielerorts die Kapazitäten in absehbarer Zeit erschöpft. Inzwischen sei die Lage so weit fortgeschritten, dass sachsenweit in Krankenhäusern Triage-Pläne besprochen werden müssten. Die Landesärztekammer habe deshalb für diesen Donnerstag die ärztlichen Direktoren der Kliniken sowie den Ärztekammer-Vorsitzenden des Arbeitskreises Ethik und einen Juristen zu einer Videokonferenz eingeladen. Ziel sei es, Triage-Regeln zu finden, damit Mediziner bei schwierigen Fragen nicht allein gelassen würden. Bodendieck betont, ihm sei die Tragweite des Triage-Begriffs bewusst, und schränkt ein: "Es geht immer um die Einzelfallentscheidung." Es gebe keine Muster, die auf bestimmte Patientengruppen immer gleich angewendet werden könnten. "Das wäre Diskriminierung", so der Kammerpräsident. Wenn Ärzte die Überlebenschancen ihrer Patienten gegeneinander abwägen müssten, spielten weder Alter, Herkunft, sozialer Status oder die Krankenversicherung eine Rolle. "Auch die politische Gesinnung oder der Impfstatus nicht." Um die Überlastungssituation an den Kliniken wieder zu lösen, fordert Bodendieck von der Politik eine weitere Verschärfung. "Die aktuellen Maßnahmen greifen zu kurz, um das Gesundheitssystem wirklich zu entlasten." Der Kammerpräsident hält ein weiteres Reduzieren von Kontakten für notwendig, um die Welle brechen zu können. Zu dieser Überzeugung scheint inzwischen auch Sachsens Regierung gekommen zu sein. Am Mittwoch sprach Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) im CoronaCast bei Sächsische.de auch über einen Lockdown. Am Donnerstag legte Gesundheitsministerin Petra Köpping nach: "Ich sehe im Moment keine andere Variante", sagte sie bei einer Pressekonferenz in Dresden. Außerdem Thema im Podcast-Gespräch mit Erik Bodendieck: - Was das Problem beim Impfen in Sachsen ist - Sollten jetzt auch Apotheken beim Impfen mitmachen? - Wieso der Ärztekammerpräsident eine Impfpflicht für bestimmte Berufgruppen ungerecht empfindet Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Wie wird die vierte Corona-Welle gebrochen, Herr Kretschmer?

    Play Episode Listen Later Nov 24, 2021 54:16


    Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) fordert angesichts der dramatischen Corona-Entwicklung an sächsischen Kliniken auch künftig größere Handlungsspielräume für die Länder bei der Pandemie-Bekämpfung. "Niemand macht leichtfertig einen Lockdown", sagt Kretschmer im Podcast-Interview bei Sächsische.de. Er gehe davon aus, dass es in den nächsten Wochen eine bundesweite Diskussion geben werde, die auch "eine Korrektur der Vorstellungen in der Ampel-Koalition" bringen wird. Die in der vergangene Woche von Bundestag und Bundesrat verabschiedete Neufassung des Infektionsschutzgesetzes und das zeitgleiche Auslaufen der "epidemischen Lage nationaler Tragweite" sorge für eine Situation, die gemeinsame Lösungen unmöglich machten. "Ich würde es als sehr positiv empfinden, wenn es eine Ministerpräsidentenkonferenz ist, die über solche Maßnahmen spricht und befindet", sagte Kretschmer. Dass sich die Lage derzeit in Sachsen dramatisch zuspitze, zeigten täglich steigende Infektionszahlen und Eindrücke, die er vor Ort in Kliniken sammle. "Wir haben in Sachsen als Zahl, die uns leitet, circa 3.000 Betten mit Corona-Patienten. Das ist die Zahl, die wir am 24. Dezember an der Spitze der damaligen Coronawelle hatten." Dies sei eine enorme Überlastung für die Krankenhäuser gewesen. "Unsere Prognose zeigt, dass wir in Sachsen diese 3.000 Betten in den nächsten 14 Tagen erreichen." Darum bereite Sachsen jetzt die Verlegung von Patienten in andere Bundesländer vor. "Denn die Menschen, die jetzt erkranken, werden in diesen nächsten 14 Tagen ins Krankenhaus kommen." Die Diskussion über den weiteren Fahrplan inklusive einer absehbaren Erweiterung inklusive einem möglichen Total-Lockdown sei daher unumgänglich. "Wir müssen solidarisch sein mit denen, die das Gesundheitssystem jetzt aufrechterhalten", sagte Kretschmer. Mit Blick auf Menschen, die sich bisher vor einer Impfung verschließen, sagt er: "Die, die sich partout nicht impfen lassen wollen, müssen für sich akzeptieren, dass sie sich zumindest in diesen Wintermonaten deutlich zurücknehmen müssen." Eine allgemeine Impfpflicht hält Kretschmer jedoch nach wie vor für den falschen Ansatz. "Wir müssen nach dieser Krise auch weiter gemeinsam leben." Dafür sei es besser, wenn sich die Menschen aus eigener Überzeugung impfen ließen statt es im Zweifel gegen ihren Willen tun zu müssen. Außerdem Themen im Podcast-Gespräch: - Wie Kretschmer mit neuerlichen Gewaltdrohungen bei Demos in Sachsen umgeht - Wie das Impfen in Sachsen jetzt entscheidend beschleunigt werden soll - Wie Sachsen für den Start der Impfungen von Kindern unter 12 Jahre plant Über den Podcast: Das Gespräch mit Michael Kretschmer wurde in der Staatskanzlei in Dresden aufgezeichnet und erscheint als Sonderfolge in gleicher Weise sowohl im "CoronaCast" als auch im Podcast "Politik in Sachsen" bei Sächsische.de.

    Überlastungsstufe erreicht: Wie geht es weiter auf den Corona-Intensivstationen?

    Play Episode Listen Later Nov 16, 2021 46:29


    Die Zahl der Corona-Patienten in Sachsens Krankenhäusern hat ein kritisches Niveau erreicht. Auch am Dienstag waren mehr als 1.300 Corona-Patienten auf Normalstationen in Behandlung - Tendenz stark steigend. Bei den Intensivbetten ist der sachsenweite Grenzwert von 420 belegten Betten fast erreicht. Peter Spieth ist Arzt und Leiter der Corona-Intensivstation am Uniklinikum Dresden. Im CoronaCast bei Sächsische.de spricht er über die Lage, die Überlebenschancen seiner Patienten - und die Impfung. "Wir haben aktuell 20 Patienten auf unserer Intensivstation in Behandlung", erklärt Spieth. Zehn Betten seien noch frei. Das Problem sei im Moment auf seiner Station nicht die Kapazität, sondern das Personal, um die noch freien Betten adäquat betreiben zu können. "Mit jedem neuen Patienten, der jetzt kommt, müssen wir neue Pflegekräfte mobilisieren und in der Klinik Umverteilungen vornehmen." Was so viel bedeute, als dass von anderen Stationen fachlich geeignetes Personal abgezogen werden müsse. Die Entwicklung der letzten Tage mit den sich im Zweiwochentakt verdoppelnden Patientenzahlen hätten Spieth nicht überrascht. "Corona war nie weg", sagt er und berichtet von einem Tag im August. "Da hatten wir für vier Stunden die Station einmal kurzeitig ohne Beatmungsfall." Vier Stunden, an einem Tag, seit November 2020. "Wir haben also jetzt über ein Jahr durchgehend Corona-Patienten mit Lungenersatzverfahren in Behandlung." Was ist in dieser vierten Welle nun anders? Spieth berichtet: "Von den aktuell 20 Patienten auf der Intensivstation sind 19 nicht geimpft." Der eine Fall einer geimpften Patientin sei auf erhebliche Vorerkrankungen und eine mangelnde Immunantwort durch die Impfung zurückzuführen. "Anhand dessen, was wir beobachten, muss man schon eine deutliche Empfehlung für das Impfen aussprechen, weil es wirklich die einzige Chance ist, die Infektion einzudämmen", stellt der Mediziner fest. Dass Corona nur für alte Menschen gefährlich sei, höre Spieth immer noch. "Vor allem Jüngere scheinen das zu glauben. [...] Im Schnitt sind die Menschen auf der Intensivstation jetzt aber 55 Jahre alt." In den vorangegangenen Wellen seien die Patienten durchschnittlich um die 75 Jahre gewesen. Spieth erklärt, junge Erwachsene ohne Impfschutz könne es genauso hart treffen wie ältere Menschen. Das Risiko zu sterben, sei für die 20 Patienten, die im Moment auf seiner Intensivstation liegen, unabhängig vom Alter hoch. "Ungefähr 40 Prozent werden es nicht schaffen." Wie lange die aktuelle Coronawelle anhalten wird, vermag niemand konkret vorherzusagen. "Auf unsere Prognosentools konnten wir uns aber in den vergangenen anderthalb Jahren eigentlich immer verlassen." Spieth rechnet noch mit einer weiteren Zunahme der Fälle. "Wir sind noch lange nicht am Peak der vierten Welle angelangt." Die Notfallpläne, die auch die Verlegung von Patienten in andere Regionen Deutschlands vorsehen, lägen noch in der Schublade. Transporte seien immer heikel, erst recht, wenn sie über weite Strecken gehen. Spieth gibt sich trotz der sich zuspitzenden Lage optimistisch. "Wir werden das schaffen! Da bin ich mir sicher." Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Impfteams und Ärzte am Limit: Kommen jetzt die Impfzentren zurück?

    Play Episode Listen Later Nov 12, 2021 26:59


    Die Lage könnte kaum angespannter sein: Kliniken in Sachsen stehen kurz vor der Überlastung, Regierungschef Kretschmer schließt einen Lockdown nicht mehr aus und das Land streitet über Weihnachtsmärkte. Die Impfkampagne stockt, die Menschen sind zunehmend frustriert. Schlangen bei Impfaktionen und Berichte von Hausärzten, die bis in den Januar hinein ausgebucht sind, lassen an Sachsens Krisenfestigkeit zweifeln. Im CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de, erklärt DRK-Sprecher Kai Kranich, was mobile Impfteams aktuell erleben - und mit welchen Maßnahmen wieder Tempo ins Impfen kommen soll. Man müsse nicht groß drumherum reden. "Es sind unzumutbare Zustände", sagt Kranich mit Blick auf das, womit die mobilen Teams des Deutschen Roten Kreuzes in Sachsen derzeit konfrontiert seien. Konzeptionell sei ein solches Team, von denen es aktuell 30 in Sachsen gibt darauf ausgelegt, pro Tag 100 bis 200 Impfungen durchzuführen. "Es kommen jetzt teilweise schon vor Beginn einer Impfaktion so viele Menschen, dass wir die, die nachkommen, vertrösten müssen." Der Frust derer, die man nicht drannehmen könne, entlade sich nicht selten am impfenden Personal. "Ich kann die Leute verstehen. In einem Fall, den ich selbst erlebt habe, kam ein Mann das dritte Mal vergebens", so Kranich. Die Pläne des Sozialministeriums, die personellen Kapazitäten der mobilen Impfteams verdoppeln zu wollen, hält Kranich für nötig. Zudem soll es in 13 Landkreisen wieder feste Standorte geben. Das Wort "Impfzentrum" vermeidet der DRK-Sprecher. "Es wird Winterquartiere geben, an denen die Impfteams fest verankert sein sollen." Zudem seien an diesen Standorten feste Öffnungszeiten geplant. Wann machen diese Winterquartiere auf? "Das entwickelt sich alles im Moment sehr dynamisch", erklärt Kranich. Man sei derzeit mit den Landkreisen, der Regierung und den Ärzteverbänden im Gespräch. Weit gediehen seien Logistik und Planung aber im Vogtland und in Dresden, wo auf dem Messegelände ein vergleichbar großer Standort wie das frühere Impfzentrum geschaffen werden soll. Kranich sagt: "Punktuell werden wir sicherlich in zwei Wochen auf jeden Fall einen Aufwuchs an Kapazität sehen." Einen gleichzeitigen Aufbau von Standorten werde es nicht geben. "Es ist einfach das nacheinander zu machen. Zudem müssen teilweise in Landkreisen erst geeignete Orte gefunden werden." Liegenschaften wie zum Beispiel die Veranstaltungsarena in Riesa seien nicht mehr frei. Und wird der Aufbau der zusätzlichen Impfstellen und die Aufstockung der mobilen Teams die Impflücke schließen? "Wir gehen davon aus, dass wir nach Abschluss des Aufbaus etwa 60.000 Impfungen pro Woche leisten können." Zusammen mit den Kapazitäten niedergelassener Ärzte würde das, so Kranichs Hoffnung, den Bedarf decken können. Außerdem werden in dieser Podcastfolge diese Fragen beantwortet: - Booster oder Neu-Impfungen: An wen richtet sich das entstehende Impfangebot? - Kommt das Buchungsportal für die Terminvereinbarung zurück? - Wie ist das Verhältnis zwischen Kassenärztlicher Vereinigung und dem DRK? Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Corona-Vorwarnstufe erreicht: Wie geht es weiter in Sachsen, Herr Professor Dalpke?

    Play Episode Listen Later Nov 3, 2021 33:47


    In Sachsen gilt ab Freitag die Vorwarnstufe. Um Kliniken vor einer Überlastung zu bewahren, greifen ab dann kontaktbeschränkende Maßnahmen. Der Dresdner Virologe Alexander Dalpke geht angesichts der momentanen Entwicklung von "einem heißen Herbst" aus. "In den kommenden vier Wochen droht bei gleichbleibender Dynamik auch das Erreichen der Überlastungsstufe", prognostiziert Dalpke im CoronaCast bei Sächsische.de. Es gebe eine Reihe von Werten, die auf dieses Szenario hindeuteten. Neben der gängigen Betrachtung von Impfquote, Inzidenz oder Anzahl eingewiesener Corona-Patienten in den Kliniken sei die Wucht der sich jetzt aufbauenden Welle auch im Abwasser zu erkennen. An dem von Dalpke geführten Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie an der TU Dresden untersuchen Wissenschaftler Proben aus Klärwasser. "Wir weisen darin momentan viel Coronamaterial nach - und erkennen auch einen höheren und schnelleren Anstieg als bei früheren Infektionswellen." Zusammen mit den anderen Indikatoren gebe das nach Ansicht des Virologen Grund zur Sorge. Ob die kommende Welle auch zu einem Anstieg der Todesfälle ähnlich wie im Winter 20/21 führe, sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzbar. "Es ist ein großer Teil der Menschen geimpft. Das könnte die Zahl der Todesfälle drücken", schätzt Dalpke. Jedoch sei es, wie schon jetzt zu beobachten ist, die Gruppe der Ungeimpften, die in den Kliniken den Großteil der zu behandelnden Patienten ausmache. Dass Sachsen seine Corona-Verordnung verschärfen will und ab kommender Woche Montag wohl in einigen Bereichen verstärkt auf 2G setzen möchte, hält Dalpke aus virologischer Sicht und im Hinblick auf die Klinikauslastung für sinnvoll. "2G ist, wenn man so will, ein Lockdown zum Schutz der Ungeimpften und, um eine Überlastung der Intensivstationen zu verhindern." Nun sind in dieser vierten Welle jedoch nicht nur Ungeimpfte von Ansteckungen betroffen. Auch vollständig geimpfte Menschen trifft es. Ein prominentes Beispiel aus Sachsen ist diese Woche Kultusminister Christian Piwarz (CDU). Der 46-Jährige hat sich trotz zweifacher Impfung angesteckt. Im Hinblick auf die 2G-Regeln sei die Möglichkeit, dass auch trotz Impfung eine Infektion und Weitergabe des Virus möglich ist, eine zu diskutierende Frage. Dalpke betont dennoch: "Die Impfung schützt vor schweren Verläufen und den Folgen - für die eigene Gesundheit wie für die behandelnden Kliniken." Ein Auffrischen von Impfungen hält der Virologe in Anbetracht des fortschreitenden Infektionsgeschehens für eine sinnvolle Maßnahme. Jedoch sei es zunächst wichtig, ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen zu erreichen. In Sachsen empfiehlt die Sächsische Impfkommission die Booster-Impfung für alle ab 18 Jahren. "Der Booster schadet jüngeren nicht", so Dalpke. Gebraucht werde er aber vor allem bei immunschwachen Menschen oder Personal in Kliniken und Heimen. Außerdem beantwortet werden in dieser Podcastfolge diese Fragen: - Wie wirken Booster-Impfungen? - Sind teure Antikörpertests im Vorfeld einer Booster-Impfung sinnvoll? - Ist beim Auffrischen die Wahl des Impfstoffs wichtig? - Wie sinnvoll wäre eine Wiedereinführung der kostenlosen Bürgertests? Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Steigende Preise, hohe Inflation: Was hat Corona damit zu tun?

    Play Episode Listen Later Oct 29, 2021 36:04


    Die Preise für Strom und Öl steigen weltweit, auch in Deutschland. Auch viele weitere Waren werden derzeit schnell teurer - die Inflation liegt so hoch wie seit Jahren nicht. Welche Bereiche sind besonders betroffen? Wann ist wieder mit einer Normalisierung der Preisanstiege zu rechnen? Und was hat die momentane Handels- und Wirtschaftslage mit Corona zu tun? Klaus-Jürgen Gern, Konjunkturexperte am Institut für Weltwirtschaft in Kiel, beantwortet im CoronaCast von Sächsische.de diese Fragen und erklärt die Zusammenhänge. Deutlich spürbar ist der Preisschub derzeit beim Tanken. "Doch diese Teuerung hat mit Corona nicht so viel zu tun", sagt Gern. Die Preise für Rohöl seien noch nicht dramatisch über einem Niveau wie vor der Pandemie. Hinzugekommen seien jedoch die CO2-Steuer und die Mehrwertsteuer, die nach einer vorübergehenden Absenkung wieder angehoben wurde. All diese Faktoren zusammen ergäben die Steigerung und erklärten einen großen Teil der aktuellen Inflationsrate in Deutschland. Einen Corona-Effekt würde man Gern zufolge jedoch in anderen Wirtschafts- und Handelsbereichen erkennen können. Bei Nahrungsmitteln wirke sich aus, dass wegen Reisebeschränkungen zum Teil Erntehelfer gefehlt hätten. "Jedoch ist das ein saisonaler Effekt, den man jetzt kurzzeitig spürt." Längerfristige Probleme würden sich aus dem in der Corona-Zeit aus dem Takt geratenen internationalen Frachtverkehr ergeben. Am Kieler Weltwirtschaftsinstitut werden mit einer speziellen Software weltweit Bewegungen von Containerschiffen beobachtet. Bis in den Sommer hinein habe es wegen der Schließungen chinesischer Häfen einen Schiffsstau in Asien gegeben. "Inzwischen verlagert sich dieser Stau auf die Zielhäfen verzögerter Waren." Man komme nun in Europa und Amerika nicht mehr hinterher, die Schiffe so schnell zu entladen, um sie wiederum rechtzeitig zurückzuschicken. "Dieser Effekt, das sehen wir, zieht sich wellenartig durch die Pandemie." Und dieser Effekt hat spürbare Folgen. "Etwa für den Markt von Gebraucht- und Neuwagen", erklärt Gern. Weil Autohersteller wegen verzögerter Lieferungen nicht mehr normal produzieren könnten, werde das Angebot knapp und die Preise zögen sowohl für neue Fahrzeuge als auch für gebrauchte an. Abhängig vom internationalen Güterverkehrt ist auch das Weihnachtsgeschäft. "Aber nicht in so einem Maß, dass man sich Sorgen machen muss für die Weihnachtseinkäufe", schätzt Gern die Lage ein. Zwar sei es möglich, dass man "nicht immer genau das Produkt bekommt, was man haben möchte", aber es würden keine leeren Regale drohen. Auch Händler beklagen die Lieferengpässe. Die alles entscheidende Frage, wann Preise und Warenströme wieder ins Gleichgewicht kämen, ließe sich nur schwer beantworten. Eine schwere Infektionswelle im Winter könnte zudem das Produktions- und Konsumklima noch einmal eintrüben. Das IfW und andere führende Wirtschaftsinstitute gehen jedoch davon aus, dass im Verlauf des Jahres 2022 die deutsche Wirtschaft wieder die Normalauslastung erreichen werde. Außerdem Thema in dieser Folge CoronaCast: Welche Auswirkungen haben die zusätzlichen Gaslieferungen aus Russland? Wieso unterliegen Preise eigentlich Schwankungen? Droht mit einer vierten Coronawelle eine Kostenexplosion im Gesundheitswesen? Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Große Post-Covid-Studie aus Dresden: Was sagt sie über Risiken für Kinder aus?

    Play Episode Listen Later Oct 27, 2021 27:48


    Dass mit einer überstandenen Corona-Infektion auch Folgeerkrankungen einhergehen können, ist bekannt. Doch welche Langzeitfolgen treten wie häufig auf? Gibt es unterschiedliche Symptome je nach Alter? Und welche Erkenntnisse gibt es insbesondere für Kinder und Jugendliche? Eine neue Studie der TU Dresden liefert jetzt Ergebnisse, die die bisherige Bewertung von Long- und Post-Covid verändern könnte. "Es ist die erste Studie dieser Größe. Und es gibt bisher auch keine andere, die insbesondere für Kinder und Jugendliche derartige Evidenz liefert", erklärt Martin Rößler im CoronaCast bei Sächsische.de. Der 35-Jährige forscht am Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung an der Uniklinik. Rößler ist Autor der Studie, die in Kooperation mit den Krankenkassen AOK Bayern, AOK Plus (Dresden), Barmer, BKK, DAK Gesundheit und Techniker Krankenkasse sowie mit dem Robert-Koch-Institut entstand. Und tatsächlich ist die Studie mächtig. "Wir haben auf Grundlage der Daten von 38 Millionen Versicherten in Deutschland unsere Analyse durchführen können", sagt Rößler. Mithilfe der 2019 und 2020 gewonnenen Daten habe man nachvollziehen können, wie oft bestimmte Folge-Symptome bei laborbestätigten und den Krankenkassen gemeldeten Covid-19-Fällen aufgetreten seien. Auf diese Weise habe man bei 11.950 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren sowie bei 145.184 Erwachsenen Symptome feststellen können. Um miteinander vergleichbare Daten zu gewinnen, wurde außerdem den Patienten mit Symptomen eine Kontrollgruppe gegenübergestellt, bei der keine Corona-Infektionen gemeldet waren. "Zu jedem nachweislich Infizierten haben wir fünf nach Alter und Geschlecht passende nicht Infizierte in der Kontrollgruppe aufgenommen." Bei dieser Beobachtung, die insgesamt 96 verschiedene Symptome umfasste, sei schließlich aufgefallen, dass Menschen mit Covid-19-Befund mindestens drei Monate später auch häufiger Post-Covid-Symptome aufzeigten als jene, die nicht erkrankt waren. "Das gleiche konnten wir auch bei Kindern und Jugendlichen beobachten", so Rößler. Die Studie zeige demnach, dass insbesondere auch jüngere Covid-Patienten genauso mit Spätfolgen zu kämpfen haben wie Erwachsene. Allerdings würden sich die am häufigsten festgestellten Symptome unterscheiden. Demnach klagten Kinder und Jugendliche, die während der ersten Pandemiewelle an Covid-19 erkrankt waren, später häufiger über Unwohlsein, Müdigkeit und Erschöpfung, über Husten sowie Hals- und Brustschmerzen. Rößler zufolge wurden auch häufiger Diagnosen zu psychischen Erkrankungen gestellt. Bei Erwachsenen kam es dagegen öfter zu Geschmacksstörungen, Fieber und Atemwegserkrankungen. Details zum Aufbau und Ablauf der Studie, und ob sie weitergeführt wird, erklärt Rößler ausführlich in dieser Folge CoronaCast. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Droht den sächsischen Kliniken wieder ein harter Corona-Winter?

    Play Episode Listen Later Oct 21, 2021 28:53


    Steigende Infektionszahlen und zunehmend höhere Belegung von Betten auf Normal- wie Intensivstationen mit Coronapatienten. Friedrich München, stellvertretender Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen (KGS), sieht die momentane Entwicklung mit Sorge. "Mehr noch als die aktuelle Zahl von 119 belegten Intensivbetten ist es die Dynamik auf den Normalstationen in den letzten Tagen, die dazu Anlass gibt", sagt München im CoronaCast bei Sächsische.de. Allein zwischen dem 16. und 20. Oktober hat es einen Sprung von 218 auf 299 Patienten in stationärer Behandlung an sächsischen Krankenhäusern gegeben. "Noch vor zwei Wochen lag die Zahl ungefähr bei der Hälfte. Jetzt haben wir binnen vier Tagen rund 80 neue Einlieferungen. Wir müssen das genau beobachten", warnt München. Die Mehrheit der Corona-Patienten sei auch in Sachsen nicht geimpft. Laut München seien etwa 80 bis 90 Prozent der momentan zu behandelnden Menschen ohne Impfschutz. Die übrigen Fälle seien vor allem ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen. Weil Sachsen momentan mit einer Impfquote von 56 Prozent Durchimpfung bundesweit Schlusslicht ist, liegt die Vermutung nahe, dass besonders den Kliniken im Freistaat ein schwieriger Herbst und Winter bevorstehen könnte. "Wir hoffen, dass es nicht so kommt und wir bald wieder ein Stagnieren der Zahlen sehen können." Passiere das nicht und würden Krankenhäuser ähnlich hoch wie im vergangenen Winter belastet werden, müssten auch wieder die gleichen Mechanismen greifen, sagt München. Das hieße: Die Unikliniken Leipzig und Dresden sowie das Klinikum Chemnitz würden als Leitstellen die Koordination von Patienten wieder übernehmen müssen und die Krankenhäuser insgesamt auch ihre Stationen zugunsten von Corona-Patienten frei halten. Und genau das könnte zu einem allein sächsischen Problem werden. Denn eine Freihaltepauschale, so wie sie es im vergangenen Jahr für Krankenhäuser zur Abfederung von Einnahmeausfällen gegeben hat, gebe es nicht mehr. "Das war ein Rettungsschirm des Bundes. Wir gehen davon aus, dass so etwas nicht noch einmal kommen wird." Wenn sich die Situation nun nur in Sachsen so zuspitze, gefährde das die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser im Freistaat. Um einen solchen Effekt abzufangen, fürchtet München, "dazu wird das Land Sachsen mit seinen finanziellen allein nicht in der Lage sein." Konkrete Ideen oder Maßnahmen, ein solches Szenario abzuwenden, gebe es noch nicht. Allerdings sei die KGS bereits mit der Staatsregierung darüber im Gespräch. Wichtig: Das Szenario würde wohl erst beim Erreichen einer starken Überlastung der Kliniken eintreten. Vorher, so erklärt es auch München, würde zunächst auch die sogenannte Vorwarnstufe greifen. Die tritt laut sächsischer Corona-Verordnung in Kraft, sobald 180 Intensivbetten oder 650 Betten auf Normalstation belegt sind. Ab dann müssten etwa im privaten Rahmen wieder Kontakte minimiert werden. Modellrechnungen zeigen, dass das in den ersten November passieren könnte. Außerdem Thema in dieser Folge CoronaCast: - Das von Gesundheitsminister Spahn geplante Ende der "Epidemischen Notlage" - Die Lage an sächsischen Intensivstationen nach anderthalb Jahren Krisenmodus - Was Politik und Krankenhäuser gegen den Pflegenotstand tun müssen Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Impfnachweis im Unternehmen: Gehört das in die Arbeitswelt, Herr Schlimbach?

    Play Episode Listen Later Oct 6, 2021 42:56


    Der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Sachsen, Markus Schlimbach, kritisiert einen von Ministerpräsident Michael Kretschmer eingebrachten Vorschlag zu einer möglichen Auskunftspflicht am Arbeitsplatz über eine Corona-Impfung. "Wir sehen im Moment, dass der Druck, sich impfen zu lassen, immer mehr auf die betriebliche Ebene verlagert wird", sagt Schlimbach im CoronaCast bei Sächsische.de. Der DGB-Chef mahnt an, dass Unternehmen, Angestellte, vor allem aber Personal- und Betriebsräte im Fall der Einführung einer solchen Regel die Versäumnisse der Politik ausbaden müssten. "Der Staat, der eine große Aufgabe zur Information und Diskussion mit den Menschen hat, macht sich da einen schmalen Fuß." Die Debatte sei eine gesellschaftliche und keine, die in Betrieben geführt werden sollte, so Schlimbach. Ministerpräsident Kretschmer hatte sich diese Woche am Rande eines Besuchs in der italienischen Hauptstadt Rom dafür ausgesprochen, dass Arbeitnehmer bei ihrem Unternehmen ihren Impfstatus nachweisen sollten. Er hatte dabei auf den öffentlichen und sozialen Bereich verwiesen, wo das in Teilen schon Gang und Gäbe sei. Die Aussage hatte Kretschmer im Lichte seines Italienbesuchs wohl auch deshalb getroffen, weil in dem Land ab 15. Oktober genau diese Regel gelten soll. Für den DGB sei das ein bedenkliches Szenario. Schließlich würden Gesundheitsdaten höchsten europäischen Datenschutzstandards unterliegen. Dass etwas Vergleichbares in Deutschland eingeführt werde, hält Schlimbach wegen EU-rechtlicher Hürden und der Vorgaben des Grundgesetzes nicht für vertretbar. Doch wäre eine Auskunft am Arbeitsplatz nicht eine konsequente Umsetzung der 3G-Regel, so wie sie im privaten Bereich für Restaurantbesuche oder Konzerte inzwischen Standard ist? Einheitliche Regeln für alle Bereiche des Alltags - so schön das auch klingen würde, "es hat gute Gründe, wieso Arbeitgeber nicht über den Gesundheitsstatus von Mitarbeitern Bescheid wissen dürfen", entgegnet Schlimbach. Nur so könne vermieden werden, dass sich wegen gesundheitlicher Beeinträchtigungen vermeidbare Nachteile am Arbeitsplatz ergeben würden. Außerdem Themen in dieser Folge CoronaCast: - Die ab 11. Oktober in Deutschland kostenpflichtig werdenden Coronatests und die Auswirkungen auf die Arbeitswelt. - Die aktuell geltenden Regeln zum Coronaschutz am Arbeitsplatz. - Die schwierige Balance im Umgang mit Geimpften und Ungeimpften bei der Arbeit. - Veränderungen der Arbeitswelt durch Digitalisierung und Homeoffice während Corona. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Welche Folgen hat der Fall Idar-Oberstein für unsere Gesellschaft, Herr Lob-Hüdepohl?

    Play Episode Listen Later Sep 23, 2021 43:01


    Das Mitglied des Deutschen Ethikrates Andreas Lob-Hüdepohl sieht in dem Fall des 20-jährigen Studenten, der in einer Tankstelle im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein erschossen wurde, "die Grenzen des zivilen Zusammenlebens weit überschritten". Im CoronaCast bei Sächsische.de bezeichnet Lob-Hüdepohl die Tat zudem als "kaltblütigen Mord", weil die bisher bekannten Informationen zum Ablauf darauf hindeuteten. Nach Ansicht des Berliner Theologen sei eine Affekthandlung auszuschließen, weil der mutmaßliche Täter anderthalb Stunden nach seiner ersten Begegnung mit dem späteren Opfer bewusst und bewaffnet in die Tankstelle zurückgekehrt sei. "Wie der Mann selbst auch aussagt, habe er, um eine erneute Ansage des Studenten zu provozieren, seine Maske abgesetzt." Dies sei eine erschütternde Form der Kaltblütigkeit. Deutschlandweit reagieren Menschen bestürzt auf den Fall und äußern ihr Mitgefühl. In verschwörungsideologischen Kreisen und auf "Querdenker"-Kanälen allerdings wird das Vorgehen des mutmaßlichen Täters zum Teil gewürdigt, das Opfer verhöhnt. "Wer einen Mord begrüßt, bereitet den Weg für neue Gewalt", sagte Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. Lob-Hüdepohl sieht das ähnlich, und ergänzt: "Was sich in den Sozialen Netzwerken an Beifall und Zustimmung Bahnen bricht, ist ein Angriff auf die Zivilität unserer Gesellschaft." Teile der Szene seien inzwischen so weit radikalisiert, dass sie mit dem eigentlichen Begriff des "Querdenkens" nur noch wenig gemein hätten. Diskussionen und verschiedene Ansichten seien Wesen einer Demokratie, aber: "Hier wird die Coronasekepsis als Vehikel genutzt, um sich an Grundsätzen des zwischenmenschlichen Zusammenlebens zu vergreifen." Dass man über die in der Pandemie beschlossenen Maßnahmen streiten dürfe, sei selbstverständlich. Auch, dass man nicht alles schön finden müsse, was beschlossen werde. "Ich persönlich, und da kann ich auch für den Ethikrat sprechen, wir sind für die 3G-Regel", sagt Lob-Hüdepohl in Anspielung auf die in einigen Bundesländern inzwischen geltenden 2G-Modelle. Dass Ungeimpften teils der Zugang zu Angeboten verwehrt wird, wie auch in Sachsen mit einem 2G-Optionsmodell, sieht der Ethiker kritisch. Es gebe keine gesetzliche Impfpflicht, erklärt Lob-Hüdepohl. "Und deshalb muss es denen, die sich nicht impfen lassen wollen oder können, [...] möglich sein, sich zu allem Zugang zu verschaffen." Eine moralische Legitimität sieht der Ethiker in 2G jedoch erfüllt, wenn eine veränderte Sicherheitslage diese Maßnahme erfordert. Von einer, wie von 2G-Kritikern gesehene "Impfpflicht durch die Hintertür", spricht Lob-Hüdepohl allerdings nicht. Auch nicht bei dem am Mittwoch von der Gesundheitsministerkonferenz beschlossenen Ende der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte im Falle einer Quarantäne. Diese Regel soll ab 1. November gelten und könnte Betroffenen erhebliche Einkommensausfälle bescheren. Der Druck auf Ungeimpfte wächst, wird im Zweifel dann auch finanziell spürbar. Dies sei aber keine versteckte Impflicht. "Sondern so ist die seit Jahrzehnten geltende Rechtslage." Das Argument von Impfgegner verfange nicht, weil das Infektionsschutzgesetz nicht erst seit Corona den pandemischen Ausnahmefall so regelt. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Corona im Herbst: Wie wird sich die Lage entwickeln, Herr Professor Dalpke?

    Play Episode Listen Later Sep 13, 2021 33:10


    Der Sommer ist fast vorbei, der Herbst naht - und das Coronavirus ist immer noch da. Seit einigen Wochen steigen die Infektionszahlen. Auch in Sachsen nehmen die Fälle zu. Allerdings ist die Lage diesmal eine andere als vor einem Jahr. "Was wir jetzt kommen sehen, ist eine Welle bei den Ungeimpften", erklärt der Dresdner Virologe Alexander Dalpke im CoronaCast bei Sächsische.de. Bei einer bundesweiten Quote von aktuell rund 62 Prozent vollständig geimpften Menschen in Deutschland sei das ein ernstzunehmendes Problem, so Dalpke, der an der TU Dresden das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie leitet. Auch wenn unter den noch nicht Geimpften eine mögliche Dunkelziffer von nicht erkannt Infizierten und jetzt Immunisierten vorhanden sei, würden immer noch Millionen Deutsche keinen ausreichenden Schutz haben. "Im ungünstigsten Fall könnte das reichen, um das Gesundheitssystem an seine Grenzen zu bringen." Lothar Wieler, der Präsident des Robert-Koch-Instituts, hatte vor einer Woche vor einer "fulminanten vierten Welle" gewarnt. "Dem Urteil stimme ich zu. Genauer hinsehen müssen wir bei den 35 bis 59-Jährigen", ergänzt Dalpke. In dieser Gruppe sei die Zahl Ungeimpfter noch verhältnismäßig hoch. Zudem müssten derzeit vermehrt Personen dieser Altersgruppen in Krankenhäusern behandelt werden. Die Situation für die momentan größte Gruppe Ungeimpfter, nämlich der Kinder, schätzt Dalpke weniger angespannt ein. "Wir sehen an den Zahlen seit Beginn der Pandemie, dass Kinder selten schwer erkranken oder schlimmstenfalls nach einer Ansteckung sterben." Die vom deutschen Lehrerverband zum Beginn des neuen Schuljahrs in Umlauf gebrachte Zahl von bis zu 200.000 zu hospitalisierenden Kindern im Herbst, bezeichnet Dalpke als eine "maximale Überschätzung". Was tatsächlich im Herbst in Sachsen Realität sein dürfte, ist ein flächendeckendes Gelten der sogenannten 3G-Regel. 3G bedeutet, dass man für das Wahrnehmen bestimmten Angebote, etwa der Innengastronomie einen Nachweis braucht, entweder genesen, getestet oder geimpft zu sein. Derzeit gilt die Regel in drei von 13 sächsischen Landkreisen, drei weitere kommen wegen steigender Fallzahlen Mitte der Woche noch dazu. Ist es vor diesem Hintergrund der richtige Weg, dass Tests im Oktober kostenpflichtig werden sollen? "Darüber könnte man lange streiten. Ich möchte das Thema zum Anlass nehmen, einfach nochmals für die Impfung zu werben", schlussfolgert Dalpke und bezieht sich auf Studien aus Israel. Selbst mehr als ein halbes Jahr nach einer erfolgten Impfung würde man sehen, dass man noch zu "rund 90 Prozent" vor schweren Verläufen geschützt ist. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass es zu Durchbruchsinfektionen kommen kann und man sich trotz Impfung das Virus aufnehmen und weitergeben kann. "Man erkrankt in einem solchen Fall aber nicht schwer." Um das Risiko der Weitergabe zu minimieren, hält Dalpke eine 3G+M-Regel in bestimmten Bereichen für sinnvoll. "Bei uns im Krankenhaus trägt medizinisches Personal deshalb bei der Arbeit am Patienten eine Maske." Weitere behandelte Themen der Folge: - Impfung bei Kindern ab 12 Jahren - Stand der Forschung zur Impfung von Kindern unter 12 Jahre - Was das erhöhte Infektionsniveau nach dem Sommer bedeutet Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Droht im Herbst die Durchseuchung der Kinder, Herr Professor Berner?

    Play Episode Listen Later Sep 2, 2021 40:42


    Am kommenden Wochenende feiern fast 40.000 Kinder in Sachsen den Beginn ihrer Schulzeit. Das neue Schuljahr beginnt offiziell am Montag. Ab dann werden im Freistaat wieder rund 400.000 Schülerinnen und Schüler und das Lehrpersonal in den Klassenräumen sein. Es ist der Start in das dritte Schuljahr, bei dem Corona eine Rolle spielt. Wie groß sind die Gefahren durch das Virus für die Kinder jetzt? Darüber spricht Reinhard Berner, Leiter der Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik Dresden, im CoronaCast bei Sächsische.de. Der Kinderarzt stellt in dem knapp 40-minütigen Gespräch gleich zu Beginn fest, dass er die momentanen bundesweit geführte Debatte um eine mögliche Durchseuchung in der Altersgruppe von Kindern und Jugendlichen kritisch sieht. Allerdings stimmt er nicht jenen Experten zu, die durch die Rückkehr an die Schulen einen starken Anstieg infizierter oder schlimmstenfalls im Krankenhaus zu behandelnder junger Menschen befürchten. Berner schätzt dieses Szenario als unwahrscheinlich ein. Zuletzt hatte etwa der Virologe Christian Drosten davor gewarnt, Kinder den Risiken einer Infektion leichtfertig auszusetzen. Ähnlich äußerten sich auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach oder der Dresdner Grünen-Politiker Johannes Lichdi. Letzterer hat explizit den sächsischen Weg kritisiert, der eine Durchsetzung des Präsenzunterrichts bis zum Erreichen einer kritischen Marke im Gesundheitswesen vorsieht. Berner begründet seine abweichende Einschätzung der Lage durch Beobachtungen, die er selbst in der Uniklinik Dresden gemacht habe und anhand eines Registers, das von seinem Institut geführt werde. "Darin registrieren wir jede Hospitalisierung von Kindern in Deutschland. Seit Beginn der Pandemie kommen wir da auf 1.800 Fälle." Der Deutsche Lehrerverband hatte kürzlich hochgerechnet, dass im Falle einer Schulöffnung, wie sie in Sachsen und den meisten anderen Bundesländern jetzt durchgeführt werde, bis zu 200.000 Kinder im Herbst und Winter in Krankenhäusern infolge einer Ansteckung behandelt werden müssten. "Solche Zahlen in Umlauf zu bringen, halte ich anhand der gewonnenen Daten im bisherigen Pandemieverlauf für fahrlässig", so Berner. Beim Sächsischen Lehrerverband (SLV) teilt man die Einschätzung des Bundesverbandes ebenfalls nicht. Michael Jung, stellvertretender Vorsitzender des SLV und Oberschullehrer aus Freiberg, bezeichnet die Verwendung des Begriffs Durchseuchung indes als "Panikmache". Das Aufrechthalten von Schutzmaßnahmen in den ersten Wochen nach Schuljahresbeginn sei jedoch sinnvoll. "Auch sollte es geimpften Jugendlichen möglich gemacht werden, sich freiwillig zu testen", so Jung weiter. Berner stimmt dem zu, hält Schnelltests jedoch nur bedingt für sinnvoll und geeignet für Kinder oberhalb des Grundschulalters. Schließlich sieht der Mediziner, genauso wie in der Wissenschaft Konsens, den Weg aus der Pandemie in den Impfungen. Und das auch für Kinder gemäß der aktuellen Zulassung und Empfehlung ab 12 Jahre. "Man kann sich das rechnerisch herleiten. Das Auftreten möglicher Nebenwirkungen bei einer Impfung sind um ein Vielfaches geringer als schwere Infektionsverläufe oder Long-Covid-Symptome." Außerdem berichtet Reinhard Berner ausführlich über den aktuellen Stand der Antikörper-Studie der Dresdner Uniklinik, die seit Frühjahr 2020 an ausgewählten sächsischen Schulen läuft. Es wird über die Wirksamkeit von Einzel- statt Gruppenquarantäne in Schulen und Kitas diskutiert und das sächsische Maßnahmenpaket mit verschärfter Test- sowie Maskenpflicht in den ersten beiden Schulwochen diskutiert. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Was bedeuten die neuen Corona-Regeln für Sachsen?

    Play Episode Listen Later Aug 26, 2021 28:41


    Anderthalb Jahre Pandemie in Sachsen haben auch schier unzählige Seiten Gesetzestext verursacht. Manchmal war es schon schwer, in den Corona-Verordnungen den Überblick zu behalten. Mit der seit diesem Donnerstag gültigen Fassung geht der Freistaat in vielerlei Hinsicht neue Wege. Die Regierung spricht sogar von einem "Paradigmenwechsel". Was ist neu? Was ist tatsächlich einfacher geregelt? Und welche Faktoren spielen im Krisenmanagement jetzt die tragenden Rollen? Im CoronaCast beantwortet Andrea Schawe, Reporterin von Sächsische.de, die wichtigsten Fragen. Unter anderem wird in dem Podcast-Gespräch genau erläutert, welche Umstände dazu führen, dass in einer Region die sogenannte 3G-Regel zum Tragen kommt. Das ist die Regel, bei der man zum Wahrnehmen bestimmter Angebote nachweisen muss, geimpft, genesen oder getestet zu sein. Betreffen kann diese Regel beispielsweise die Innengastronomie oder Fitnessstudios. Eine zentrale Frage, die sich in Bezug auf die 3G-Regel stellt, wird ebenfalls thematisiert. Nämlich, ob das Erhöhen des Drucks auf ungeimpfte Personen, eine Art "Impfpflicht durch die Hintertür" darstellt. Diesen Begriff verwenden häufig Impfverweigerer- oder Skeptiker. Abschließend werden mit Blick auf den Schulbeginn in Sachsen am 6. September die Corona-Regeln für das neue Schul- und Kitajahr betrachtet. Sachsen will, so viel ist klar, das Jahr im Präsenzunterricht durchführen. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Die 3G-Regel kommt: Wie sieht die Gastro-Branche Sachsens Pläne?

    Play Episode Listen Later Aug 20, 2021 33:49


    Kommende Woche wird Sachsen eine neue Corona-Verordnung beschließen. Die Eckpunkte sind bereits bekannt. Demnach wird sich künftig nicht mehr allein auf die Inzidenz fokussiert. Die Zahl von Corona-Patienten in Krankenhäusern wird eine größere Rolle spielen, sollte sich die Lage wieder drastisch verschärfen. Dem sächsischen Hotel- und Gaststättenverband geht dieser Kurswechsel in der Corona-Politik nicht weit genug. Im CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de zur Pandemie, erklärt Verbandsgeschäftsführer Axel Klein, wieso. Die Abkehr von der Inzidenz als alleinigen Richtwert für das Lockern oder Verschärfen von Regeln begrüßt Klein. "Ebenso die klare Aussage der Politik, dass es für die Gastronomie keinen harten Lockdown mehr geben soll." Allerdings kritisiert Klein den im sächsischen Entwurf vorgesehenen Mechanismus, der beim Überschreiten einer Inzidenz von 35 an fünf aufeinanderfolgenden Tagen auf Landkreisebene greifen soll. Dann nämlich soll die 3G-Regel zum Tragen kommen. Die besagt, dass Besucher in bestimmten Bereichen ihre Kontakte hinterlassen sowie einen Test-, Genesenen- oder Impfnachweis vorgelegen müssen. Damit könne seine Branche zwar umgehen. "Jedoch müssen in dieser Situation andere Einschränkungen wie etwa die Abstandsregeln zurückgenommen werden." Schließlich sei der Dreiklang von Impfung, Tests oder Genesung eine höher einzustufende Sicherheitsvorkehrung. Klein wirbt darum, sich die Corona-Verordnung Baden-Württembergs zum Vorbild zu nehmen. Dort seien mit Einführung der 3G-Regel auch in der Innengastronomie die Vorgaben hinsichtlich Abstände und Maskenpflicht lockerer geworden. Von dieser Nachforderung abgesehen, spricht Klein allerdings von einer momentan eher optimistisch stimmenden Lage für das Hotel- und Gaststättengewerbe. "Wir beobachten, dass der Inlandtourismus stark angezogen hat." Viele Betriebe hätten dem siebenmonatigen Lockdown auch deshalb getrotzt, weil sie flexibel reagiert hätten. Klein nennt beispielhaft das Einrichten von Abhol- und Lieferdiensten. Die Insolvenzen hätten sich in Grenzen gehalten. "Was aber oft nicht gesehen wird, sind die vielmals privaten Verluste. Nicht wenige Unternehmer haben ihre Ersparnisse fürs Alter angefasst." Für den bevorstehenden Herbst und Winter hofft Klein auf konstante Buchungszahlen. Weil die Menschen jedoch zunehmend kurzfristig planen würden, seien Prognosen etwas schwierig. "Aber ich mache mir da weniger Sorgen als beim Thema Personal." Zwar hätten Betriebe in Sachsen trotz langen Lockdowns etwa 80 Prozent ihrer Mitarbeiter halten können. Weil die Personaldecke aber schon vor Corona dünn war, hat die Krise das Problem verschärft. Im Podcast erklärt Klein ausführlich, welche Hoffnungen die Branche in das Werben um Fachkräfte im Ausland steckt. Und der Dehoga-Chef gibt eine vorsichtige Schätzung ab, wann die Corona-Delle in der Gastronomie überwunden sein könnte. Das Gespräch hören Sie über den eingebetteten Player. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Olympia-Medaillengewinnerin Tina Punzel über die "komplett anderen Spiele"

    Play Episode Listen Later Aug 5, 2021 27:57


    Europameisterin ist sie schon fünf Mal, auch eine WM-Medaille hat sie bereits. Bronze bei Olympia in Tokio aber ist mit Abstand der größte sportliche Erfolg in der Karriere von Tina Punzel. Die Medaille hat die Wasserspringerin vom Dresdner SC zusammen mit Lena Hentschel im Synchronwettbewerb vom Dreimeter-Brett gewonnen - und damit auch fürs erste Edelmetall im deutschen Team bei diesen Spielen gesorgt. Inzwischen ist Punzel wieder aus Japan zurück. Im CoronaCast bei Sächsische.de spricht sie jetzt über eine erfolgreiche Reise, zwei große olympische Momente und Leistungssport im pandemiebedingten Ausnahmezustand. Anderthalb Woche nach ihrem Medaillengewinn blickt Punzel noch etwas ungläubig auf "das ziemlich schwere Teil", das sie zur Aufnahme des Podcasts mit ins Haus der Presse in Dresden bringt. "Es war ein Kindheitstraum, irgendwann eine olympische Medaille zu gewinnen." Jetzt sei der auf einmal wahr geworden. "Wenn die Familie, Freunde und Verwandten die Medaille anfassen wollen, sind das Momente, bei denen ich jetzt so richtig realisiere, dass ich es wirklich geschafft habe", sagt Punzel. Die 26-Jährige spricht hörbar gelöst über ihren Erfolg. "Ich bin erleichtert und stolz, dass sich die ganze Arbeit der vergangenen fünf Jahre ausgezahlt hat." Dass Olympia in diesem Jahr aufgrund von Corona "komplett andere Spiele" sind, schmälere dieses Gefühl nicht. Im Vergleich zu Rio, wo sie 2016 auch schon dabei gewesen ist, habe sie diesmal sogar neben dem Medaillengewinn noch ein entscheidendes Erlebnis mehr gehabt: die Eröffnungsfeier. Vor fünf Jahren hatte sie sich noch dagegen entschieden, beim Einlauf der Mannschaften im Stadion dabei zu sein, um für den kurz danach anstehenden Wettkampf nichts zu riskieren. "Das empfand ich damals als schade. Deshalb wollte ich das diesmal unbedingt erleben." Die angespannte Corona-Lage in Japan habe ihrem Empfinden nach das Leben im Olympischen Dorf kaum beeinträchtigt. "Die Japaner waren immer freundlich, hilfsbereit und offen. Sie haben gefühlt jeden Athleten in der jeweiligen Landessprache begrüßt." Das habe dafür gesorgt, dass trotz Pandemie für die Athleten der olympia-typische Spirit entstanden sei. Nur selten habe es Situationen gegeben, in denen sie Bedenken hatte, sich irgendwo anstecken zu können. Es werde jeden Tag getestet und positive Fälle würden sofort isoliert, erklärt sie. "Und es gibt überall so viele Hinweise auf das Hygienekonzept, dass es eigentlich schon schwerfällt, es nicht einzuhalten." Zudem sei sie auch mit der Gewissheit angereist, geimpft zu sein. Und wie geht es jetzt weiter? Die nächsten Spiele sind 2024 in Paris, also schon in drei Jahren. Welche Rolle Corona dann noch spielt, weiß niemand. Genauso wenig, ob Tina Punzel dann wieder dabei sein wird. "Drei Jahre können kurz oder lang sein", deutet sie an. Das Podcast-Gespräch wurde in einem Studio aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt.

    Das bedeutet das Zurück zur Maske für Dresden

    Play Episode Listen Later Jul 30, 2021 27:58


    Lange hat sie nicht gehalten, die Lockerung bei der Maskenpflicht - zumindest in Dresden. In der Landeshauptstadt muss man ab Samstag beim Einkaufen und bei einigen anderen Aktivitäten wieder Maske tragen. Grund dafür ist, dass in Dresden am Donnerstag der fünfte Tag in Folge war, an dem die Inzidenz den Schwellenwert 10 überschritten hat. Die sächsische Corona-Schutzverordnung schreibt vor, dass in so einem Fall ab dem übernächsten Tag in der betreffenden kreisfreien Stadt oder einem Landkreis die Maskenpflicht wieder verschärft werden muss. Im CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de zur Pandemie, fasst SZ-Redakteur Sandro Rahrisch zusammen, was die Bewohner und Besucher der Stadt ab dem Wochenende beachten müssen. Und Gordon Knabe, Centermanager des Elbeparks, stellt als Vertreter des Handels eine klare Forderung an die Landespolitik. "Für den Shopping-Bereich sollte bei der Maskenpflicht eine Inzidenzzahl von 50, eher noch 75, als Grenzwert angesetzt werden", sagt Knabe. Der Chef des Einkaufszentrums Elbepark in Dresden sieht in der aktuellen Regelung den Handel benachteiligt gegenüber anderen Bereichen des öffentlichen Lebens. In Sachsen gebe es Malls mit ausreichend Platz und Lüftungsanlagen, Einkaufsstraßen im Freien und in den meisten Geschäften könnten Betreiber auch auf die nötigen Sicherheitsabstände zwischen den Kunden sorgen. "Schaut man dann beispielsweise in Stadien, wo Menschen eng teils ohne Masken beisammen stehen, ärgert das uns im Handel und mich im Speziellen sehr." Ein Problem mit der Maske als Schutzmittel hat Knabe nicht. Wie viele andere Menschen, die trotz der Lockerung beim Einkauf auch weiter Mund und Nase bedeckt gelassen hätten, habe auch er sich an die Maske gewöhnt. "So komisch das klingen mag, ich erwische mich selbst manchmal dabei, dass ich mich beim Gang durch den Elbepark ohne Maske irgendwie nackt fühle." Doch man müsse unterscheiden, mahnt Knabe an. "Den Bedarfskauf im Supermarkt zieht man mit Maske schnell durch, für richtiges Shopping ist sie ein Knebel." Darunter zu leiden, so Knabe, hätten im Elbepark vor allem Bekleidungsgeschäfte. "Beim Kauf von Bekleidung reden wir schnell mal über eine Stunde, die man dann die Maske tragen muss." Das würde als unangenehm und abschreckend empfunden, sei die Rückmeldung von Kunden. Ein Weg raus aus dem Maskenproblem könnte das Impfen bieten. "Wir im Handel setzen alles daran, einen weiteren Lockdown im Herbst zu verhindern." Knabe blickt mit etwas Sorge auf die Impfquote, die in Sachsen aktuell gerade einmal bei 46,9 Prozent Durchimpfung steht. Anlass zur Hoffnung gebe ihm die nun auf das mobile Impfen umschwenkende Strategie, die der Elbepark auch aktiv unterstützen will. "Wir werden Anfang August zunächst temporär einmal einen Impfbus bei uns haben. Parallel arbeiten wir aber an einer stationären Lösung." Soll heißen: Im Elbepark soll eine Art Mini-Impfzentrum entstehen. Wie das räumlich umgesetzt werden könne, sei aktuell in der Prüfung. Weitere spannende Details dazu sowie alles, was man über die neuen ab Samstag ausschließlich in Dresden wieder verschärften Regeln wissen muss, hören Sie im CoronaCast über den hier eingebetteten Player. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Was würden Sie von einer Impfpflicht halten, Herr Montgomery?

    Play Episode Listen Later Jul 28, 2021 34:29


    Sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, kann in Deutschland jeder frei für sich entscheiden. Es gibt gute Argumente dafür, aber genauso auch Gründe, die zumindest Anlass für Nachfragen geben. Einen Impfzwang gibt es nicht - aber aktuell eine Diskussion darüber, wie künftig mit nicht geimpften Personen umgegangen werden soll. Schließlich ist inzwischen der Zeitpunkt erreicht, zu dem jeder, der es will, ein Impfangebot bekommen kann. Im CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de zur Pandemie, gibt Frank Ulrich Montgomery, Präsident des Weltärztebundes, Antworten und Lösungsvorschläge in der heiklen Debatte. Eines stellt der Hamburger Medizinier gleich klar: "Ich halte eine generelle Impfpflicht für alle Menschen in Deutschland für nicht durchsetzbar." So etwas sei mit der Verfassung wohl kaum vereinbar und würde, statt bis zum Herbst das nötige Tempo ins Impfen zu bekommen, "nur über Jahre die Gerichte beschäftigen". Anstatt eines vorgeschriebenen Piks' für alle Menschen schlägt Montgomery deshalb eine partielle Impfpflicht vor - und wird konkret. "In medizinischen Berufen oder in der Pflege sind dem Personal Menschen anvertraut. Und diese Menschen müssen darauf vertrauen können, dass sie nicht angesteckt werden." Eine Impfung, so Montgomery, sollte für alle, die direkten Kontakt zu Patienten haben, verpflichtend werden. Und wie sieht es bei Lehrern und Erziehern aus? Schließlich arbeiten Angestellte dieser Berufsgruppen permanent mit Kindern, die sich gegenwärtig nicht oder ab dem 12 Lebensjahr nur mit Zustimmung der Eltern durch eine Impfungen selbst schützen können. Abgesehen davon, dass die Studienlage für die Impfung bei Kindern noch dünn sei, argumentiert Montgomery hier ähnlich. "Eine Impfpflicht zum Schutz von Kindern beträfe dann auch Lehrer." Montgomerys Vorschlag einer berufsbezogenen Impfpflicht würde einem damit verbundenen politischen Entscheidungsprozess ein wenig die Schwere nehmen. Jedoch dürfte es auch für diese Idee noch an Zustimmung mangeln. Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) etwa hatte erst an diesem Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur dpa gesagt, dass er zwar wenig Verständnis für impfunwillige Lehrer und Erzieher habe, sich ihm bei einer Impfpflicht "aber einiges sträubt". Bleibt noch die Frage offen, mit welchen Einschränkungen Ungeimpfte künftig zurecht kommen müssten. Montgomery sieht in der Debatte eine Schieflage. "Es geht nicht um Privilegien für Geimpfte, sondern um das Rückerlangen der Grundrechte." Warum also sollten die, die dazu beitragen, dass sich Menschen nicht mehr gegenseitig gefährden, für diejenigen, die das nicht tun wollen, auf Freiheiten verzichten, argumentiert Montgomery. Welche konkreten Einschränkungen er für Ungeimpfte als realistisch einschätzt, erklärt er in dem Podcast-Gespräch. Außerdem analysiert Montgomery die globale Corona-Lage, richtet den Blick in andere Länder und pflichtet RKI-Chef Lothar Wieler in einer gerade erst wieder neu los gegangenen Debatte um die Inzidenz als Richtwert für Corona-Maßnahmen bei. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Winfried Stöckers heimliche Impfaktion - die Fakten, die Folgen

    Play Episode Listen Later Jul 23, 2021 22:12


    Mehrere Hundert Personen in Sachsen haben sich bisher freiwillig mit dem nicht zugelassenen Corona-Impfstoff von Winfried Stöcker impfen lassen. Zuletzt hat eine Reportage von Sächsische.de über eine im Verborgenen durchgeführte Impfaktion in Kiesdorf in der Oberlausitz für Aufsehen gesorgt. Im CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de zur Pandemie, erzählt Reporterin Anja Beutler, wie die Aktion ablief und welche Folgen der Vorgang nun hat. Dass der Gründer und frühere Chef des Lübecker Medizinunternehmens Euroimmun vorgibt, einen eigenen Corona-Impfstoff entwickelt zu haben, ist nicht neu. Auch nicht, dass bereits einige Ärzte im Landkreis Görlitz Stöckers Mittel bei Freiwilligen anwenden. Die Impfaktion am 15. Juli im "Kulturzentrum" in Kiesdorf im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien allerdings stellt eine neue Dimension dar. "Etwa für anderthalb Stunden waren die Straßen voll mit Autos und auf dem Gelände befanden sich viele Menschen, die offensichtlich dorthin bestellt worden waren", schildert Anja Beutler ihre Eindrücke. Die Reporterin hatte auch Gelegenheit in das Gebäude, in dem Impfaktion stattfand, einen Blick zu werfen. Zwar sei an der Anmeldung für sie Schluss gewesen. Aber: "Ich konnte mit vielen Menschen reden, wieso sie gekommen sind." Schließlich sei festzustellen gewesen, dass die Leute Corona zwar ernstnehmen würden, aber oft Vorbehalte gegen die derzeit zugelassen Impfstoffe hätten. "Dem von Stöcker entwickelten Impfstoff scheinen sie aber zu vertrauen." Und das, so Beutler weiter, liege wahrscheinlich nicht unbedingt an dem Präparat, sondern der Person Winfried Stöcker. "Viele schätzen ihn in der Oberlausitz. Er genießt das Vertrauen vieler." Zweifellos sei Stöcker in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Investor und Sponsor für viele Projekte in der Region in Ostsachsen geworden, erklärt Beutler. Unternehmensgründungen würden auf sein Wirken zurückgehen, genauso die Sanierungspläne für das Görlitzer Kaufhaus. Selbst umstrittene Äußerungen in der Flüchtlingskrise hätten seinem Ansehen in der Region nicht unbedingt geschadet. Erik Bodendieck, Präsident der sächsischen Landesärztekammer, spricht ebenfalls in dem Podcast. Der Mediziner sieht im Agieren Stöckers eine Gefahr. "Wir wissen nicht, ob das Mittel wirkt oder möglicherweise Schäden verursacht." Zudem kritisiert Bodendieck, dass Stöcker "wenige zur Aufhellung" beitrage und sein Antigen nicht einem normalen Zulassungsverfahren unterziehe. Die ganze Folge mit spannenden Details zur Impfaktion in Kiesdorf und einer medizinischen Einschätzung zum Antigen Winfried Stöckers hören Sie über den hier eingebetteten Player. Der Podcast wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Der Restart für Veranstalter und die Debatte über den Palais Sommer

    Play Episode Listen Later Jul 16, 2021 33:29


    Seit diesem Freitag gilt in Sachsen eine neue Corona-Schutzverordnung. Sie bringt in zwei Bereichen erhebliche Lockerungen: bei der Maskenpflicht, die beim Einkaufen ab einer Inzidenz von unter 10 entfällt, und für Veranstaltungen. Zwei sensible Bereiche, über die in anderthalb Jahren Pandemie schon viel debattiert worden ist. In der neuen Folge des CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de, ordnet Feuilleton-Redakteur Oliver Reinhard ein, was die Erleichterungen bringen - vor allem für Organisatoren größerer Events, von Konzerten und Festen. "Die neuen Regeln bedeuten für alle, also für Besucher wie für Veranstalter, ein Stück wiedererlangte Freiheit", sagt Reinhard. Die neuen Regeln seien ein Grund, sich Hoffnungen auf einen Sommer mit Kulturangeboten vor Publikum und ohne 1.000-Personen-Begrenzung zu machen. Hoffnung deshalb, "weil die neue Verordnung ja zunächst nur bis zum 28. Juli gilt", erklärt Reinhard. Als wahrscheinlich gilt, wenn sich die Infektionslage nicht dramatisch verschlechtert, dass die Gültigkeitsdauer verlängert wird. Doch so optimistisch man auf die bevorstehende Veranstaltungssaison blicken kann, es gibt auch einige Unwägbarkeiten. Im besten Fall, also bei einer Inzidenz wie derzeit unter dem Wert von 35, dürfen maximal 25.000 Menschen eine Veranstaltung besuchen. Jedoch darf ein Veranstaltungsort nur bis zur die Hälfte des jeweiligen Fassungsvermögens ausgelastet werden. "Und das bringt dann schon ein paar Probleme, wie man sie in Dresden jetzt beispielsweise bei der Kaisermania sieht." Auf das Gelände der Filmnächte passen rund 11.000 Menschen. Die Konzerte, die seit langem ausverkauft sind, dürften also nur 5.500 Personen besuchen. "Wer soll da die Auswahl treffen, wer kommen darf und wer nicht?", fragt Reinhard. Klar sei das noch nicht. Hat die "Querdenker"-Debatte dem Palais Sommer geschadet? Der zweite Teil des Podcast-Gesprächs widmet sich einer spannenden Debatte, die sich um den Palais Sommer in Dresden dreht, der an diesem Freitag beginnt. Um die Veranstaltungsreihe, die sich durch eine Mischung aus kostenfrei zugänglichen Kulturangeboten, Gruppen-Yoga und einem Nachhaltigkeitskonzept auszeichnet, hatte es zuletzt Irritationen gegeben. Es waren Redner aus dem "Querdenker"-Spektrum und aus verschwörungsideologischen Kreisen eingeladen. Schließlich änderte der Veranstalter das Programm und strich ganze Teile. Wieso gab es die Einladungen überhaupt? Wie geht der Palais Sommer mit der Diskussion um? Und hat sie dem Event geschadet? Reinhard, der das Event seit mehreren Jahren journalistisch begleitet, bewertet kritisch diese Fragen.

    Ministerin Klepsch, wie läuft der Neustart im Tourismus?

    Play Episode Listen Later Jun 17, 2021 33:00


    Hoteliers, Gastronomen und Kulturschaffende atmen auf. Die Inzidenzwerte sind über Wochen rückläufig und verharren nun auf niedrigem Niveau. Die Testpflicht gibt es teilweise nicht mehr, nur die Einhaltung der Kontaktnachverfolgung und Maskenpflicht ist geblieben. Der Sommer kann kommen. Doch wird er auch gut? Erholen sich die von monatelangen Schließungen hart getroffenen Wirtschaftsbereiche? Und was passiert nach dem Sommer, wenn, wie von Virologe erwartet wird, die Corona-Zahlen wieder steigen sollten? Im CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de zur Pandemie, blickt Sachsens Staatsministerin für Tourismus und Kultur, Barbara Klepsch (CDU), vorsichtig voraus. Denn konkrete Antworten auf Fragen, die eine Zukunft jenseits der Gültigkeitsdauer von Schutzverordnungen betreffen, kann es auch hier nicht geben. Daran ist nicht die Politik schuld, sondern das Virus, das bekanntlich keinen Vorgaben oder Wünschen folgt. Dennoch gebe es Pläne und Maßnahmen, die Unternehmen Perspektiven aufzeigen sollen. "Es gibt einen ganzen Blumenstrauß an Hilfsangeboten", zählt Klepsch auf. Neben den Hilfen des Bundes habe Sachsen auch speziell für einzelne Bereiche Programme aufgelegt. "Wie kürzlich gesehen beim Angebot für Zoos und Tierparks." Sicherheit bringe auch die Verlängerung der Antragsfrist für die Überbrückungshilfe III bis September. In Sachsen haben bisher 3.726 Beherbergungs- und Gastrobetriebe Anträge gestellt. Davon sind laut Sächsischer Aufbaubank bisher 2.738 mit einem Volumen von rund 120 Millionen Euro bewilligt. Zudem sollen für den Herbst und Winter, "falls wegen steigender Coronazahlen neue Verordnungen nötig werden", unter anderem Modellprojekte für mehr Planungssicherheit sorgen. "Wir hatten einen traumhaften Winter mit leeren Skiliften", sagt Klepsch. Auch um das zu verhindern, würden in Sachsen mit einem Förderprogramm jetzt entsprechende Modellprojekte unterstützt. Unterdessen seien bei der in ihrem Ministerium angesiedelten und für Modellprojekte zuständigen Kommission bisher 23 Anträge gestellt worden. "Zehn davon sind bewilligt, die übrigen sind teils zurückgestellt oder werden noch überarbeitet", so Klepsch. Letztere dürften jene sein, die dann zum Tragen kommen, wenn Corona zurückkehrt. Soweit die mittelfristige Planung. Doch wie sieht das Fernziel aus? Wann erreicht der sächsische Tourismus wieder das Vor-Corona-Niveau? "Wir rechnen mit 2022 oder doch eher 2023." Der Corona-Einbruch, rechnet Klepsch vor, hat immense Ausmaße. Für 2020 verzeichnete die Branche im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang von 3,5 Milliarden Euro, es gab 35 Prozent weniger Übernachtungen und 50 Prozent weniger Besucher im Freistaat. Davon müssten sich die Unternehmen erst einmal erholen. Und das nicht nur finanziell, sondern auch personell. Dass die Personaldecke in Tourismus und Gastronomie dünn ist, war schon vor Corona bekannt. "Die Pandemie hat das aber verstärkt. Viele haben sich beruflich neu orientiert." Klepsch kennt das Problem, sieht aber die Politik bei der Lösung nicht allein in der Pflicht. Attraktivere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung müssten her. Dafür sorgen, dass Personal bleibt oder zurückkommt, müssten die Unternehmen selbst. Der Podcast wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Sportlicher Aufstieg und Krawalle - Dynamos turbulente Corona-Saison

    Play Episode Listen Later Jun 14, 2021 43:14


    Der Aufstieg ist geschafft, und diese Woche startet Dynamo Dresden mit der Vorbereitung für die neue Saison in der 2. Fußball-Bundesliga. Dabei sind längst nicht alle Fragen der Vorsaison geklärt. Sportlich war dieses Drittliga-Jahr ein überaus erfolgreiches, doch die Krawalle beim Aufstiegsspiel am 16. Mai vor dem Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion wirken nach. "Ich war offen gestanden entsetzt, was passiert ist. Und ich bin es immer noch", sagt Jürgen Wehlend, Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer, im CoronaCast bei Sächsische.de. In dem Podcast spricht er offen und deutlich über das, was seitdem passiert, wie der Verein die Krawalle, bei denen unter anderem 185 Polizisten verletzt wurden, analysiert hat und jetzt weiter aufarbeitet. Und welche Konsequenzen daraus gezogen werden. Die ersten Stadionverbote für identifizierte Straftäter seien bereits in Vorbereitung, erklärt Wehlend. Der Forderung von Sachsens auch für den Sport zuständigen Innenminister Roland Wöller kann er allerdings im ersten Schritt nur wenig abgewinnen. Wöller will die Einführung personalisierter Tickets forcieren und bei der Innenministerkonferenz in dieser Woche zum Topthema machen. "Das haben wir zur Kenntnis zu nehmen, das ist eine Entscheidung der Politik", sagt Wehlend. Dynamos Mitglieder haben personalisierte Tickets indes vor Jahren schon einmal abgelehnt. Im CoronaCast kündigt er nun an, zumindest die Diskussion dazu wiederaufzunehmen. "Wenn es nicht anders geht, wird es auch solche Lösungen geben müssen", sagt der gebürtige Dresdner, seit Anfang des Jahres im Amt. Wehlend selbst macht andere, aus seiner Sicht zielführendere Vorschläge und setzt dabei auf kommunikative Formate wie Aktionstage sowie Podiumsdiskussionen zum Beispiel mit ihm und auch Innenminister Wöller, der dafür offenbar schon seine Bereitschaft erklärt hat. "Da können wir solche Vorfälle aus den verschiedensten Perspektiven diskutieren, das halte ich für sehr wichtig", sagt Dynamos Geschäftsführer, und er betont: "Es darf nicht passieren, wie es in der Vergangenheit oftmals der Fall war, dass es nach einer gewissen Zeit versandet. Wir sollten die Spannung hochhalten und konzentriert an diesen Sachen arbeiten. Das liegt mir persönlich auch am Herzen." Offen aus der Vorsaison und sogar noch der Abstiegssaison davor ist schließlich die Frage nach dem Geld. Wie groß sind die finanziellen Einbußen, wie fällt die Corona-Bilanz aus? Auch da redet Wehlend Klartext. Ebenso schätzt Wehlend die sportlichen Möglichkeiten für die nächste Saison ein, kündigt noch diese Woche Verstärkungen für die Mannschaft an, und spricht über Dynamos wie seinen Traum: irgendwann wieder Europapokal spielen. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Zwischen berechtigter Kritik und Hass - Corona, Proteste und die Folgen

    Play Episode Listen Later Jun 11, 2021 48:23


    Die Kritik an Corona-Maßnahmen gibt es fast genauso lange wie die Pandemie. Doch Kritik ist nicht gleich Kritik. Das zeigen diverse Demonstrationen und die Art und Weise, wie etwa in Sozialen Medien miteinander umgegangenen wird. Darum geht es in einer neuen Folge CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de zur Pandemie. Zu Gast sind: Doreen Reinhard, freie Journalistin aus Dresden. Sie schreibt unter anderem für "ZEIT Online" und Sächsische.de. Und Franziska Klemenz, Investigativreporterin bei Sächsische.de. Die beiden Journalistinnen beobachten seit Beginn an Corona-Proteste in Sachsen. Was sie dabei sehen, welche Personen und Haltungen immer wieder in Erscheinung treten, und wie vor Protesten auf der Straße bei der Mobilisierung im Internet die Stimmung angeheizt wird, darüber erzählen sie im Podcast. Welche Folgen haben die Proteste? Hat Corona das Abdriften von Teilen der Gesellschaft in bedenkliche bis extremistische Milieus beschleunigt? Und kann es uns gelingen, wieder zu einem versöhnlichen Miteinander zu kommen? In dem Gespräch wird schnell klar: Einfache Antworten gibt es nicht. Und ein Maßnahmenkritiker ist auch nicht gleich ein "Querdenker". In der Pandemie entstandene oder erst sichtbar gewordene Probleme hätten zudem nicht zwingend immer etwas mit Corona und der Kritik an einschränkenden Regeln zu tun. "Oft hatten Demonstrationen kein wirkliches Thema", stellt Klemenz rückblickend fest. Es gehe manchmal den Menschen offenbar schlicht darum, ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen. Und das schlage, das hätten "Querdenken"-Veranstaltungen in den Großstädten Dresden und Leipzig sowie Proteste in Kleinstädten gezeigt, teilweise in Hass und Gewalt um. Intensiv erörtern die beiden Journalistinnen auch die Rolle der Medien und die Berichterstattung über Corona-Proteste. Die findet nämlich längst nicht mehr nur auf Kanälen klassischer Medientitel statt. "Es ist erstaunlich, wie viele Streamer oder Demo-Blogger es inzwischen gibt," so Reinhard. Mit deren Berichten von Demonstrationen würde einerseits das Interesse einer Gegenöffentlichkeit, die klassischem Journalismus misstraue, bedient. Anderseits entstünden auf diese Weise auch Geschäftsmodelle. "Die Blogger senden nicht nur live Videos, sondern verkaufen auch Dinge wie etwa T-Shirts mit Sprüchen oder rufen zu Spenden auf." Was bedeutet das für die Arbeit der Presse? Wie geht die Polizei auf Demonstrationen mit Bloggern um? Und sind diese nicht ebenfalls journalistisch tätig? Eine spannende Debatte über die Rolle und den Schutz journalistischer Arbeit entsteht ...

    Das Corona-Hochhaus in Dresden und die Folgen

    Play Episode Listen Later Jun 8, 2021 25:54


    Die Corona-Lage in Dresden hat sich entspannt. Es herrscht eine Inzidenz von deutlich unter 35. Viel wird geöffnet, immer mehr Normalität kehrt zurück. Doch seit vergangenen Donnerstag erscheint diese Ruhe trügerisch. Ein komplettes Hochhaus im Stadtteil Strehlen ist wegen des Verdachts auf einen Ausbruch der indischen Corona-Variante zwischenzeitlich abgeriegelt worden. Ein etwa 30 Jahre alter Mann ist gestorben, möglicherweise an einer Infektion mit der Virus-Variante. Ende April ist er von einer Indienreise zurückgekehrt. Das Gesundheitsamt reagiert schnell, alle Bewohner müssen in Quarantäne. Für rund 170 Menschen beginnen Tage voller Ungewissheit. Alle werden mittels PCR-Test getestet. Bis Sonntag herrscht strenge Isolation, dann ist klar: Mindestens sieben weitere Bewohner sind mit Corona infiziert, elf gelten als enge Kontaktpersonen und dürfen ihre Wohnungen weiterhin nicht verlassen. Wer sind die Betroffenen und wie fühlen sie sich? Wie ist den 170 Bewohnern geholfen worden, als sie nicht vor die Tür treten konnten? Was fordern die Menschen jetzt? Und generell: Wie geht es jetzt weiter? Darüber spricht Luisa Zenker im CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de zur Pandemie. Die SZ-Reporterin berichtet für Sächsische.de von vor Ort. Zudem erklärt der Dresdner Virologe Alexander Dalpke, welche Gefahren von dem Corona-Ausbruch in dem Hochhaus ausgehen und was man zur indischen Variante wissen muss. Wirken die Impfungen gegen die Mutante? Und wird sich diese Variante in Deutschland durchsetzen? Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Wie wird denn der Sommer, Herr Professor Dalpke?

    Play Episode Listen Later Jun 3, 2021 38:14


    In einem Musikvideo von Comedy-Star Carolin Kebekus nimmt sich SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach selbst auf die Schippe. In dem Song "La Vida Sin Corona" sagt er: "Der Sommer wird gut, aber mit Einschränkungen." So humorvoll das Lied daherkommt, das anlässlich des Sendestarts der neuen Staffel der "Carolin Kebekus Show" in der ARD veröffentlicht wurde, so viel Ernsthaftigkeit dürfte hinter der Aussage stehen. Der Dresdner Virologe Alexander Dalpke, dem das Video natürlich auch nicht entgangen ist, pflichtet Lauterbach bei. Im CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de zur Pandemie, sagt Dalpke: "Ich bin zuversichtlich, dass wir im Sommer einen weiteren Rückgang der Infektionen sehen werden." Aber, schränkt der Fachmediziner ein, die Situation jetzt sei nicht mit der im vorigen Jahr vergleichbar. "Es gibt bei Inzidenzen von regional über 35 nach wie vor Infektionen. Das sollte man bei allen Lockerungsschritten im Hinterkopf behalten." Dalpke, der das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie an der TU Dresden leitet, empfiehlt deshalb, auch trotz eines wahrscheinlich entspannten Sommers das gelernte Verhalten beizubehalten. Also sicherheitshalber doch mal anderthalb Meter Sicherheitsabstand halten und Maske tragen, wenn es eng wird wie beispielsweise in Kaufhäusern. Und wie sieht es aus mit größeren Veranstaltungen? Bei Fußballspielen mit vollen Stadien oder hinsichtlich Festivals äußert sich Dalpke skeptisch. Allerdings, das betont er, sei das seine rein virologische Sicht. Diese könnte allenfalls politische Entscheidungen beeinflussen, aber nicht fällen. "Jedoch halte ich das Datum, wenn allen Menschen in Deutschland ein Impfangebot gemacht werden konnte, für einen entscheidenden Zeitpunkt." Dann könne jeder frei entscheiden, ob er seinen durch die Impfung hergestellten Schutz in Anspruch nehmen möchte, um größere Veranstaltungen zu besuchen. Hinsichtlich des für die meisten Menschen wahrscheinlich wichtigsten Sommerthemas, dem Sommerurlaub, hat der Virologe auch einen Rat: "Schauen Sie sich bei der Planung genau die Infektionslage in ihrem Reisegebiet an. Aus Eigenschutz und, um bei einer unentdeckten Infektion nach der Rückkehr nicht andere anzustecken." In Europa sei das Virus derzeit auf dem Rückzug, jedoch nicht überall auf der Welt. Dalpke empfiehlt, dass man sich neben der Infektionslage also auch die Auflagen bei der Wiedereinreise ansehen sollte. Das klingt überwiegend schon mal positiv, doch so ganz "sin Corona", also ohne das Virus, wird das Leben nach dem Sommer nicht bleiben. "Das Virus wird nicht verschwinden", sagt Dalpke. Ob es im Herbst aber eine mögliche vierte Welle geben werde, hängt seiner Ansicht nach vom weiteren Verlauf der Impfkampagne ab. "Wir haben die Chance, wenn bis Ende August alle, die es wollen, geimpft sind, die Lage unter Kontrolle behalten zu können." Wieder steigende Infektionen werde es aber sicher geben. Außerdem spricht Dalpke in dem Podcast neben der Aussichten für den Sommer über das Thema Impfung für Kinder. Warum ist es nicht einfach damit getan, die Dosis zu senken? Wie ist die Studienlage? Und was empfiehlt er Eltern, deren Kinder mindestens zwölf Jahre sind? Also in genau jenem Alter sind, ab dem die Europäische Arzneimittelbehörde EMA, den Impfstoff von Biontech/Pfizer jüngst zugelassen hat. Die Antworten darauf hören Sie in der neuen Folge CoronaCast. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Olympia 2021: Was erwartet die Athleten in Tokio?

    Play Episode Listen Later May 27, 2021 41:46


    Die Olympischen Spiele in Tokio sind aufgrund der Corona-Pandemie von 2020 um ein Jahr auf diesen Sommer verschoben worden. Sie sollen in wenigen Wochen am 23. Juli beginnen und gehen bis zum 8. August. Doch die Situation derzeit ist kaum besser als vor einem Jahr. Japan steckt mitten in einer vierten Welle, die Infektionszahlen sind hoch und für die Hauptstadt gilt mindestens bis Ende Mai der Notstand. Umfragen zeigen auch, dass viele Japaner negative Folgen auf die Coronalage befürchten. Dass die Spiele noch einmal verschoben werden oder ausfallen, ist noch nicht endgültig klar. Es ist aber eher unwahrscheinlich. Überall auf der Welt bereiten sich deshalb jetzt Athleten darauf vor, um dabei zu sein, wenn es um die begehrten Medaillen geht. Auch der Dresdner Tom Liebscher. Der Top-Kanute, der 2016 bei den Spielen in Rio de Janeiro die Goldmedaille im Vierer-Kajak gewann, beschreibt im CoronaCast bei Sächsische.de, mit welchem Gefühl er seine Reise nach Japan antreten wird - und was bis dahin noch alles zu erledigen ist. "Es ist jetzt bis zur Abreise eigentlich jeder Tag verplant", sagt er. Neben intensivem Training gehöre zur Planung allerdings auch eine 14-tägige Selbstisolation, die unmittelbar vor dem Abflug erforderlich sei. Was ihn und die anderen deutschen Athleten in Japan genau erwarten wird, ob er außer seine engsten Begleiter noch mit Sportlern oder Teilnehmern anderer Nationen in Kontakt kommen kann, sei ungewiss. Liebscher: "Um einen Fuß aus der Flughafentür zu setzen, ist auf jeden Fall erstmal ein PCR-Test nötig." So viel sei schon klar. Immerhin ist er bereits geimpft, genauso wie viele andere deutsche Olympia-Teilnehmer. In dem Podcast-Gespräch geht es allerdings nicht nur um Olympia, sondern auch die vielen Unwägbarkeiten, die es in den vergangenen Monaten durch Corona für die, wie Liebscher sie selbst nennt, "olympischen Randsportarten" gab. Und da fängt es schon im Frühjahr 2020 mit der Verschiebung der Spiele an. "Von einem Tag auf den anderen sind wir Leistungssportler von 110 Prozent Training auf 0 runter. Es ging ja zunächst nicht viel. Das geht vielleicht in einem normalen Beruf, bei uns hängt aber der Körper und die Gesundheit mit dran", erzählt er. Wie wurde ihm und anderen Spitzenathleten, die nicht wie etwa im Profi-Fußball in einem Millionengeschäft organisiert sind, in dieser Situation geholfen? Wie bereitet man sich unter ungewissen Vorzeichen auf Olympia vor? Und wie empfindet er es als Top-Athlet, dass er mehr durfte als Millionen Freizeit- und Breitensportler? Liebscher antwortet offen auf alle Fragen und gibt sich bescheiden. Er wisse um die Privilegien und wolle als Leistungssportler bei Olympia schließlich mit Leistung "etwas zurückgeben". Das Ziel ist klar: "Wir fliegen da hin, um wieder Gold zu gewinnen." Dann könnte er einen "Haken" an die fünf Jahre dauernde Vorbereitung machen und endlich mal wieder seine Freundin Dóra Lucz sehen. Aufgrund der Pandemie war das letztmals zu Weihnachten möglich. Lucz lebt in Ungarn und ist wie Liebscher im Kanusport aktiv. "Ich kenne Europa nur ohne Grenzen", sagt Liebscher und wünscht sich das fast noch mehr zurück als eine erneute olympische Medaille. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Inside Buchungsportal: So funktioniert das mit den Impfterminen

    Play Episode Listen Later May 12, 2021 77:44


    Die Freischaltung neuer Termine im Buchungsportal der sächsischen Impfzentren wird in sozialen Medien von einem wiederkehrenden Bildmotiv begleitet. Zu sehen ist ein Bildschirm, der diesen Text anzeigt: "Aufgrund der vielen Anfragen befinden Sie sich aktuell in der Warteschlange. Sie werden weitergeleitet, sobald Kapazitäten frei werden. Wir bitten um ein paar Minuten Geduld." Wer schon impfberechtigt ist, dem sollte diese Anzeige sicher vertraut sein. Je länger man den Text angezeigt bekommt, desto größer wird die Anspannung. Klappt es mit dem Termin, bekomme ich einen? An diesem Mittwoch hatten in Sachsen wieder 15.600 Menschen die Chance. "Doch wir sehen anhand der Zugriffe, dass die Nachfrage um ein Vielfaches größer ist", sagt Kai Kranich, Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes Sachsen, im CoronaCast bei Sächsische.de. Kranich beantwortet in dem Podcast-Gespräch zusammen mit Björn Händler, dem IT-Beauftragten der Impfzentren, die wichtigsten Fragen zum Terminportal. "Wir sehen, wie glücklich diejenigen sind, die einen Termin bekommen. Und wir sehen natürlich auch den Frust bei denen, die kein Glück hatten," leiten die beiden das Gespräch ein, in dem sie dem Zuhörer einen detaillierten "Blick unter die Haube" des Systems gewähren und Fragen zur Nutzung beantworten. Etwa diese: - Ist es ein Fehler, die Seite neu zu laden, wenn man in der Warteschlange hängt? - Ist es sinnvoll, sich mit mehreren Geräten gleichzeitig anzumelden? - Sollte man sich mehrere Stunden vor Bereitstellung neuer Termine in die Warteschlange stellen oder erst kurz davor? - Lohnt sich der Blick auf Impfzentren, die weiter weg von meinem Wohnort liegen? - Wie viel Zeit habe ich, um mich bei der Terminwahl zu entscheiden? - Was passiert, wenn mir der Zweittermin nicht passt? - Kann ich einen Termin auch noch online buchen, wenn ich mich zuvor an der Hotline registriert habe? DRK-Mann Björn Händler, der eigentlich bei Fraunhofer als Wirtschaftsinformatiker arbeitet, gibt zahlreiche Tipps zum Buchungsportal. Und er gewährt einen Blick in die komplexen Logistikprozesse, die hinter jedem einzelnen Impftermin stehen. "Alles basiert auf Liefervoraussagen, auf die man sich nicht immer verlassen kann." Das habe die Vergangenheit oft gezeigt. Dennoch könnten anhand der manchmal vagen Mengenauskünfte für Impfstoffe, dann verlässlich Termine angeboten werden. Dahinter steckt, man ahnt es, viel Mathematik, Informatik und bestimmt auch ein bisschen Glück. Außerdem geht es in dieser Folge CoronaCast auch um die spannende Diskussion zur Offenhaltung oder Schließung der Impfzentren, die derzeit auf Ende Juli vertagt ist. Welche Rolle spielt dabei das Geld? Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Sozialministerium und der Kassenärztlichen Vereinigung, die das impfende Personal in die Zentren entsendet? Und es geht um die Frage, warum beispielsweise in Sachsen nicht eine Dosis mehr aus Impfstoffampullen gezogen wird, als offiziell von EMA und Herstellern vorgesehen. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Wie der digitale Impfpass der EU das Reisen wieder möglich machen soll

    Play Episode Listen Later May 7, 2021 31:17


    Das Impftempo in Deutschland zieht deutlich an. Rund 25 Millionen Menschen haben bereits eine erste Dosis bekommen, etwas mehr als sieben Millionen gelten als vollständig gegen Corona geimpft. Zudem hat an diesem Freitag der Bundesrat den Weg dafür frei gemacht, dass Geimpfte wieder mehr Freiheiten zurückerhalten sollen. Spätestens an diesem Punkt drängt sich die Frage auf, wie soll verlässlich und vor allem fälschungssicher dokumentiert werden, wer geimpft ist und wer nicht? Eine Schlüsselfunktion in dieser heiklen Diskussion kann dem von der EU entwickelten digitalen Impfpass beikommen. Bei diesem Impfpass, der auch als "grünes Zertifikat" bezeichnet wird, handelt es sich um einen QR-Code, den man in einer App auf seinem Handy speichert oder auf Papier ausgedruckt bei sich tragen kann. Johannes Bahrke, Sprecher für Digitales bei der EU-Kommission in Brüssel, erklärt im CoronaCast bei Sächsische.de die wichtigsten Fragen zu Technik, Recht und Datensicherheit. "Zuerst aber, das ist das wichtigste dabei, der digitale Impfpass soll das wieder ermöglichen, was Europa ausmacht: das Recht sich frei zu bewegen, frei zu reisen", leitet Bahrke ein. Und dann wird es technisch. Denn hinter dem simpel anmutenden QR-Code, den etwa ein Beamter am Flughafen bei der Einreise in einem anderen Land scannt, steckt ein komplexes System. Die Firmen SAP und Telekom, die auch die deutsche Corona-Warn-App programmiert haben, arbeiten aktuell mit Hochdruck an der Umsetzung. "Schon nächste Woche startet ein Testlauf. In Deutschland eine Woche später", so Bahrke. Ziel sei es, darauf hätten sich die EU-Mitglieder verständigt, bis spätestens Ende Juni alle EU-Länder an das System anzuschließen. "Manche, wie etwa Frankreich, signalisieren schon jetzt, dass sie soweit vorbereitet sind. Andere brauchen noch etwas." Doch was steckt in dem QR-Code und wie soll die Anwendung in der Praxis funktionieren? Im Grunde gibt es drei entscheidende Dinge, erklärt Bahrke. Erstens: Die zertifizierende Stelle, also ein Impfzentrum, Arzt, Apotheke oder eine andere Einrichtung, die für das Bestätigen einer erfolgten Impfung oder Corona-Testung berechtigt ist. Durch das Bestätigen von einer dieser Stellen wird der QR-Code eines Geimpften, Getesteten oder Genesenen schlicht mit eben dieser Statusinformation versorgt. Namen, Adressen, sonstige empfindliche Daten werden in dem Code nicht gesichert. Zweitens: Das Trägermedium des QR-Codes, das in der Regel ein Smartphone ist. Nach der Bestätigung über eine erfolgte Impfung lässt sich der Code in einer App aufbewahren. Auch sei es laut Bahrke möglich, dass der Code in bereits existierende Corona-Apps integriert werden könne. Dies sei jedoch Sache der Länder. Wichtig beim Punkt Trägermedium: Der QR-Code kann auch ausgedruckt werden. Drittens: Das Scannen beziehungsweise Verifizieren. Anhand des QR-Codes können öffentliche Stellen die Echtheit des "grünen Zertifikats" feststellen. So ist überall in Europa möglich, genau nachzusehen, ob der nötige Impfstatus vorliegt oder nicht. Wichtiges Kriterium noch: Neben einer vollständigen Impfung lassen sich auch Testergebnisse oder überstandene Corona-Erkrankungen über den Code sichern. Beim Scannen ist der überprüfenden Stelle deshalb auch ersichtlich, wann die Gültigkeit eines Tests endet oder wie lange eine Erkrankung zurück liegt. Hinsichtlich der Fälschungssicherheit des QR-Codes stellt Bahrke fest: "Der ist sicher." Schließlich würden nur die ausgebenden Stellen über die entsprechende Berechtigung verfügen. Problematisch sei jedoch der Umgang mit allen bereits früher geimpften, die nun nachträglich den Code erstellen lassen möchten. "Klar ist, jeder hat das Recht dazu", so Bahrke. Allerdings müsste in diesen Fällen genau überprüft werden, ob derjenige, der sich einen digitalen Impfpass ausstellen lassen möchte, auch wirklich einen echten Impfnachweis vorzeigen könne. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet.

    Stopp des Modellprojekts und SPD-Austritt - Augustusburgs Bürgermeister im Interview

    Play Episode Listen Later May 6, 2021 23:06


    Die Stadt Augustusburg im Landkreis Mittelsachsen hat Anfang April bundesweit im Fokus gestanden. Im Rahmen eines Modellprojekts unter dem Titel "#neustart" durften mit Genehmigung des Landratsamts unter anderem Hotels und Gaststätten unter Auflagen öffnen. Begleitet wurde das Projekt von Wissenschaftlern und einer strikten Teststrategie. Das Ziel: Einen gangbaren Weg finden für einen Ausstieg aus dem Lockdown. Das Projekt musste schließlich nach nur drei Wochen Laufzeit vorzeitig abgebrochen werden. Grund war die Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes auf Bundesebene, das derartige Modellversuche nur bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einem Landkreis zulässt. Mittelsachsen lag zu diesem Zeitpunkt bei einer Inzidenz von rund 270. Im CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de zur Pandemie, kritisiert Dirk Neubauer das Eingreifen des Bundes nach wie vor deutlich. "Ich hätte mich gefreut, wenn man ein bisschen mehr darüber nachgedacht hätte, wie wichtig solche Modelle sind, statt es einfach so wegzuwischen." Für Aufsehen hat allerdings nicht allein der Stopp des Modellversuchs und die Kritik daran gesorgt. Nur kurz danach ist Neubauer aus der SPD ausgetreten. Wieso das so hohe Wellen schlägt, "verstehe ich tatsächlich wirklich nicht." Neubauer habe mit seinem persönlichen Entschluss zumindest keine öffentliche Debatte beabsichtigt. Austritt als Folge einer "ziemlich langen Kette" Hatte der Austritt mit dem Ende des Projekts zu tun? Was war ausschlaggebend für den Austritt? "Das war nur ein Baustein einer ziemlich langen Kette", beschreibt Neubauer einen Weg, der in den Koalitionsverhandlungen nach der Landtagswahl 2019 begonnen hatte. Nach seiner Ansicht habe die Partei damals das schlechte Wahlergebnis (7,7 Prozent) nicht aufarbeiten wollen. "Mir wurde klar, dass wir relativ wenig darüber reden werden, was eigentlich dazu führt, dass uns immer so wenige Menschen wählen." In dem Podcast-Gespräch beschreibt Neubauer anhand seiner Erfahrungen, die er einerseits auf Landesebene mit der SPD gemacht hat und andererseits als Bürgermeister einer 4.500-Einwohner-Stadt, welche Diskrepanz er zwischen dem Handeln der Politik und den Wünschen der Bürger oft sehe. "Wir müssen an einen Tisch, und die Sachen müssen auf den Tisch [...] ohne Rücksichtnahme auf rechts oder links." Das ganze Gespräch, die ausführlich erläuterten Hintergründe zum Austritt aus der SPD und erste Details über das mögliche Fortsetzen des Corona-Modellprojekts in Augustusburg hören Sie in dieser Folge CoronaCast - direkt über den hier eingebetteten Player. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Weniger Emissionen, saubere Luft: Was Lockdowns für die Zukunft zeigen

    Play Episode Listen Later May 5, 2021 29:18


    Die Corona-Pandemie ist eine Katastrophe, deren Folgen wohl auch die nächsten Jahre noch spürbar überdauern dürften. Doch es gibt bei allem Grund zur Sorge um gesundheitliche wie wirtschaftliche Schäden auch Effekte, die nur durch diese Krise entstanden oder befördert worden sind. Oder hätte man noch vor 14 Monaten gedacht, dass sich mal jeder Dritte Deutsche inzwischen einen dauerhaft flexiblen Arbeitsort vorstellen kann? Krisen sind manchmal auch ein Katalysator für Veränderungen. Für die Forscher des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (Tropos) in Leipzig aber noch mehr. "Uns hat Corona mit dem Lockdown im Frühjahr 2020 ein Fenster geöffnet, das uns einen Blick in eine Zukunft mit geringeren Emissionen erlaubt", sagt Dominik van Pinxteren im CoronaCast, dem Podcast von Sächische.de zur Pandemie. Der 45-jährige Atmosphärenchemiker befasst sich bei Tropos in Leipzig seit fast 20 Jahren mit wissenschaftlichen Fragen zur Luftreinheit. Als Ende März vergangenen Jahres Deutschland gezwungenermaßen zur Ruhe gekommen war, beobachten er und seine Kollegen anhand von Werten von Messtationen in Leipzig, wie sich die Luft in der Großstadt veränderte. "Auf den ersten Blick gar nicht", so van Pinxteren. Der Anteil an Stickoxiden und Rußpartikeln habe sich nicht merklich verändert trotz des Umstands, dass die Straßen leer blieben. Aber das habe an zwei sich überlagernden Effekten gelegen. Denn genau in den Tagen, als der Lockdown begann, änderte sich die Großwetterlage. Statt feuchter Luftmassen und Westwind vom Atlantik drehte es auf trockenere kontinentale Luft aus Osten. "Letztere lädt sich auf ihrem Weg über belebtes Gebiet zu uns bereits mit Schadstoffen auf, anders als die Atlantikluft." Anhand eines über Jahre entwickelten Algorithmus' konnten die Forscher um van Pinxteren schließlich den Einfluss der Witterung genau herausrechnen. "Und dann sieht man eben doch, dass im Lockdown etwa 30 Prozent weniger Schadstoffe in der Luft waren", als es bei gleicher Witterung unter normalen Bedingungen ohne Corona-Beschränkungen gewesen wären, so der Forscher. Einen für die Luftreinheit derart deutlich spürbaren Lockdown wie im Frühjahr 2020 hat es nicht noch einmal gegeben. Auch mehrere Analysen von Mobilitätsdaten zeigen, dass die Deutschen in den reisebeschränkten Zeiten seit Herbst trotzdem vergleichsweise mehr unterwegs waren. Dennoch sei auch aus Messungen in dieser Zeit ein positiver Effekt erkennbar, wenngleich die Daten noch nicht in einer Studie erfasst worden seien. Und was bringt die Erkenntnis? "Bessere Luft ist natürlich ein positiver Nebeneffekt der Corona-Zeit. Allerdings ist der Preis, den wir dafür zahlen, doch sehr hoch." Auch er selbst wolle endlich wieder Normalität in seinem Privat- und Forscherleben. Van Pinxteren schätzt auch deshalb, dass nach der Pandemie noch "viele Anstrengungen" nötig seien, damit der Verkehr emissionsarm oder Angebote im ÖPNV attraktiver würden. "Aber dieser Blick darauf, wie sich die Luft verbessern kann, hat vielleicht gezeigt, dass es sich lohnt, wenn Menschen schadstoffarm unterwegs sind." Außerdem erklärt der Forscher in dem Podcastgespräch die Auswirkungen von Schadstoffemissionen auf das Klima, welche Unterschiede es bei der Luftqualität in Städten und auf dem Land auch infolge der Lockdowns gibt und wie seine Forscher-Kollegen des Tropos-Instituts mitten in der Pandemie ein halbes Jahr lang isoliert auf dem Schiff Polarstern in wissenschaftlicher Mission am Nordpol unterwegs waren. Die Podcastfolge hören Sie direkt über den hier eingebetteten Player. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Zünden die Hausärzte jetzt den Impfturbo in Sachsen?

    Play Episode Listen Later Apr 30, 2021 39:48


    Seit Ende Dezember sind in Sachsen Impfungen gegen das Coronavirus möglich. Dazu eingerichtet wurde mit großem Aufwand und Einsatz eine Struktur aus 13 festen und zwei temporären Impfzentren sowie mobilen Teams. Von Anfang an war klar: Irgendwann sollen die Impfungen aber nicht mehr in den zentralen vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betriebenen Einrichtungen stattfinden, sondern in Praxen niedergelassener Ärzte an möglichst vielen verschiedenen Orten. Genau dieser Wendepunkt steht möglicherweise schon im Juni bevor. Dann nämlich, so der noch geltende Beschluss der sächsischen Staatsregierung, sollen bis auf die drei Impfzentren in Dresden, Leipzig und Chemnitz alle anderen schließen. Das Impfziel, so der Plan, soll dann in erster Linie von den Hausärzten erfüllt werden. Für Erik Bodendieck, Präsident der Landesärztekammer, hält das für machbar. Im CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de zur Pandemie, erklärt er, dass durch die niedergelassenen Ärzte das Impftempo massiv erhöht werden könne. Aber, schränkt Bodendieck ein: "Die Deadline 30. Juni halte ich nur dann für sinnvoll, wenn sich die Staatsregierung bis dahin um genügend Impfstoff bemüht." Und genau der ist in den vergangenen Monaten oft Mangelware gewesen. Für die kommende Woche seien 146.000 Impfdosen verschiedener Anbieter angekündigt worden. Nur wenn das so weiter gehe, könne es mit einer "großen gemeinsamen Kraftanstrengung" gelingen, im Sommer etwa 60 Prozent der Sachsen geimpft zu haben. Im Podcast spricht Bodendieck, der selbst auch eine Hausarztpraxis in Wurzen führt, über die Vor- und Nachteile der geplanten Dezentralisierung der Coronaimpfung. Für den Mediziner überwiegen offensichtlich die Vorteile. Abgesehen davon, dass die aktuell rund 1.800 von möglichen rund 2.500 Praxen in Sachsen schon jetzt pro Tag genauso viel oder sogar mehr verimpfen könnten als die Impfzentren, sprächen vor allem drei Dinge dafür: das oft örtliche Vorhandensein von Arztpraxen, die geringeren Aufwände bei der Terminabstimmung für Impfwillige und die Möglichkeit für individuelle Aufklärungsgespräche. "Gerade weil es zu den Vektorimpfstoffen wie etwa Astrazeneca viele Fragen gibt, ist Beratung wichtig." Im Gespräch mit den Leuten könnten Hausärzte, weil sie die Patienten und die Patienten meist sie gut kennen, Ängste nehmen. "Und wenn man dann einem über 50-Jährigen erklärt, dass das Auftreten einer Nebenwirkung unwahrscheinlicher ist, als im restlichen Leben vom Blitz getroffen zu werden, stimmen sie dann doch in der Regel zu." Inzwischen sehe Bodendieck deshalb ein wieder wachsendes Vertrauen in die in Verruf geratenen Vektorimpfstoffe, zu denen neben dem von Astrazeneca auch der von Johnson & Johnson sowie Sputnik V gehören. Außerdem geht es in dem Podcastgespräch noch um folgende Themen: - eine geplantes Terminbuchungssystem für Hausärzte in Sachsen - die Tücken bei Transport und Lagerung der Impfstoffe zu und in den Praxen - wie Hausärzte das Impfen neben dem Praxisalltag realisieren - wie man einen Impftermin vereinbart - inwiefern schon jetzt Corona-Patienten mit Spätfolgen zu den Hausärzten kommen - welche Folgen einer Corona-Infektion Erik Bodendieck noch heute spürt Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Was steckt hinter der Künstleraktion "allesdichtmachen"?

    Play Episode Listen Later Apr 23, 2021 28:53


    Es hat nicht lange gedauert. Das Hashtag #allesdichtmachen trendet bereits kurz nach der Veröffentlichung der Videos von 53 deutschen Fernseh- und Filmpromis am Donnerstagabend bei Twitter auf Platz 1. Am Freitag setzt sich das fort: Das Thema ist in sozialen Medien viel diskutiert und findet auch den Weg in die Pressekonferenz von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Spahn erklärt in Berlin die Einzelheiten und Folgen des neu beschlossenen Infektionsschutzgesetzes. Dass die erst am Vorabend gestartete Aktion da schon in der höchsten politischen Ebene angekommen ist, beweist ihren Stellenwert. "Es ist die größte Aktion dieser Art von Künstlern in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie", stellt auch Oliver Reinhard im CoronaCast fest. Der Feuilleton-Redakteur von Sächsische.de erklärt in dem Podcast, was hinter der Aktion steckt. Die Liste der teilnehmenden Künstler ist prominent. Ulrich Tukur, Volker Bruch, Ulrike Folkerts, Richy Müller, Jan Josef Liefers, Martin Brambach und viele andere. Alle teilnehmenden Künstler hatten am Donnerstag bei Instagram und auf Youtube gleichzeitig ironisch-satirische Clips mit persönlichen Statements über die Corona-Zeit, die Politik und Medien veröffentlicht. Auch ein Website, die inzwischen nicht mehr erreichbar ist*, bündelte alle Videos. Welches Ziel verfolgt die Aktion? Meinen die Akteure das ernst, was sie da sagen? Wie reagieren andere Schauspielerkollegen darauf? Und wem nützt das Ganze? Redakteur Oliver Reinhard analysiert im Podcast-Gespräch die Vielschichtigkeit der Aktion, und welche möglicherweise nicht kalkulierten Folgen sie haben könnte. Und schließlich gibt es noch eine spezielle Einladung für Jan Josef Liefers ... Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Wieso Kretschmers Russlandreise so heikel ist

    Play Episode Listen Later Apr 21, 2021 20:56


    Am Mittwoch ist in Berlin ein Flugzeug mit dem Reiseziel Moskau abgehoben. An Bord: Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) und weitere Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Die Reise war lange geplant, sollte ursprünglich im Dezember stattfinden, und wurde schließlich damals wegen der Coronalage auf das Frühjahr verschoben. Nun ist die Situation nicht wirklich entspannter als damals - und das hat nicht nur mit der Pandemie zu tun. Dennoch startete die Reise. Im CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de, ordnet SZ-Politikchefin Annette Binninger die mit dem Russlandbesuch verbundenen Umstände ein. "Es ist eine heikle Mission. Und ich glaube, Kretschmer selbst ist damit nicht glücklich ist, dass gleich mehrere Themen jetzt geballt zusammenkommen." Denn neben der angespannten Coronasituation in Russland wie auch in Deutschland überschatten vor allem neue Spannungen im Ukrainekonflikt und der Umgang mit Kreml-Kritiker Nawalny die politischen Beziehungen zwischen Russland und dem Westen. Hinzu kommen Spannungen zwischen Prag und Moskau wegen eines Anschlags auf ein Munitionsdepot in Tschechien. Zudem gehört auch Sachsens AfD-Chef Jörg Urban zum Tross der Delegation. "Urban bringt als Rechtsaußen seiner Partei eine gewisse Putin-Sympathie mit", so Binninger. Spannend sei deshalb zu beobachten, ob sich Urban, der auch selbst in dem Land eine Zeit lang gelebt hat, bei der Reise zurückhalte oder die Möglichkeit für eigene PR-Politik nutze. Dass die Reise unter schwierigen Vorzeichen startet, war spätestens ab Dienstag klar. Zahlreiche Teilnehmer, vor allem aus Leipzig, sagten kurzfristig ab. Auch Tillmann Blaschke, Chef der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen, hat erklärt, dass er die Reise aus persönlichen Gründen absagen müsse und dies sehr bedauere. Vor allem aus der Wirtschaft gab es viele Absagen, die Delegation ist in diesem Bereich deutlich geschrumpft. Außerdem geht es in dem Podcast-Gespräch um den russischen Impfstoff Sputnik V, und ob dieser möglicherweise Gegenstand von Gesprächen Kretschmers mit russischen Regierungskreisen werde. Die Folge können Sie direkt über den hier eingebetteten Player anhören. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

    Claim CoronaCast aus Dresden

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